POPSCENE Dezember 12/20
Das total umsonste Popkulturmagazin.
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Aris Guzman ist in der Dominikanischen Republik<br />
aufgewachsen. Sie kam als Teenager in<br />
die Schweiz und ergriff hier den Kochberuf. Die<br />
Autorin lebt seit 10 Jahren vegan und hat sich<br />
in dieser Zeit aus- und weitergebildet und in bekannten<br />
veganen Restaurants als Küchenchefin/Betriebsleiterin<br />
gearbeitet. Jetzt hat sie das<br />
Koch „Karibisch vegan“ veröffentlicht.<br />
Du bist in der Dominikanischen Republik aufgewachsen<br />
und lebst heute in der Schweiz.<br />
Was hat Dich denn nach Europa geführt?<br />
Das war meine Mutter. Sie kam nach Europa als<br />
mein Großvater starb. Wir kamen nicht gerade<br />
aus reichen Verhältnissen.<br />
Deine Großmutter Tina war eine perfekte Köchin.<br />
Hast Du von ihr die Begeisterung fürs<br />
Kochen geerbt?<br />
Das habe ich auf jeden Fall. Meine Großmutter<br />
steckte immer viel Liebe und Hingabe in ihre Gerichte.<br />
Sie ging jeden Morgen auf den Markt und<br />
besorgte die Zutaten für den Tag. Sie freute sich<br />
immer darüber, wenn uns das Essen schmeckte.<br />
Das habe ich auf jeden Fall von ihr gelernt.<br />
Vegane Küche liegt im Trend. Seit wann ernährst<br />
Du dich denn vegan und warum?<br />
Ich muss gestehen, dass ich in der Vergangenheit<br />
immer viel Fleisch gegessen habe und es<br />
teilweise auch zelebriert habe. Meine Mutter<br />
und ihr Partner arbeiteten in einer Metzgerei/<br />
Charcutterie. Fleisch hatten wir im Überfluss.<br />
Eines Tages beim Zubereiten eines Fleischgerichts,<br />
hinterfragte ich meinen Fleischkonsum<br />
und beschloss mich intensiver darüber zu informieren.<br />
Ich hatte damals keine Ahnung,<br />
dass der Fleischkonsum einen großen Einfluss<br />
auf das Klima hat, über die Bedingungen in<br />
Schlachthäuser oder die Tierhaltung. Ich konnte<br />
es für mich nicht länger verantworten und<br />
beschloss, mich von nun vegan zu ernähren.<br />
Du kannst nicht nur gut kochen, sondern<br />
wurdest als Küchenchefin für den „Best of<br />
Swiss Gastro“ nominiert. Diesen Sommer<br />
wurden Deine pop-ups für den „Swiss Vegan<br />
Award <strong>20</strong><strong>20</strong>“ nominiert. Wie fühlst Du dich?<br />
21<br />
Ich freue mich natürlich immer sehr über die<br />
Anerkennung. Man investiert sehr viel Arbeit<br />
und Zeit, es ist schön, wenn das geschätzt wird.<br />
Was zeichnet die karibische Küche Deiner<br />
Meinung besonders aus?<br />
In der Karibik wird besonders auf die Würze und<br />
den Geschmack wertgelegt. Für nahezu jedes<br />
Gericht werden viele Gewürze verwendet, oder<br />
zumindest Würzpasten und Marinaden verwendet.<br />
Zum Schluss muss es einfach schmecken.<br />
Du leitest Deine eigene Firma, organisierst<br />
Caterings und unterrichtst Kochkurse. Welche<br />
Gerichte lieben Deine Kunden oder Kursteilnehmer<br />
denn am meisten?<br />
Schwer zu sagen. Aber ich denke die Bammies<br />
kommen immer gut an, weil es einen besonderen<br />
Geschmack und eine angenehme Textur<br />
hat, zudem kombiniere ich die Maniokküchlein,<br />
die in Kokosmilch eingelegt werden, mit süßsauren<br />
Komponenten und scharfen Chili Salsa.<br />
Doch auch der Tres Leches Kuchen und das Erdnuss-Bananenbrot<br />
begeistern immer alle.<br />
Soeben ist das erste Kochbuch von Dir erschienen.<br />
Wie kam denn die Idee zum Buch?<br />
Es war schon immer ein Wunsch von mir gewesen<br />
ein Kochbuch zu schreiben. Vor zwei Jahren<br />
beschloss ich daraus Ernst zu machen. Ich wollte<br />
ein authentisches Buch und habe mich für<br />
die karibische Küche entschieden.<br />
Hast Du eigentlich ein persönliches Leibgericht<br />
und ist das auch in Ihrem Buch enthalten?<br />
Eindeutig Bammies und Mangú. Mangú besteht<br />
aus zerstampften Kochbananen, Knoblauch,<br />
etwas Öl und wird mit eingelegten Zwiebeln<br />
serviert. Zum Frühstück oder als Beilage zu<br />
Gemüse passt es wunderbar. Es ist einfach zu<br />
zubereiten und ist so köstlich.<br />
Interview: Gabriele Becker | Bild: Privat<br />
Buchrezesion zu „Karibisch vegan“ findest Du<br />
unter 'Tipps'<br />
GENUSS