30.11.2020 Aufrufe

Hölderlins Handschriften ... eine Interimsausstellung im Literaturmuseum der Moderne

Schiller, Hölderlin, Kerner, Mörike ... Für das Schiller-Nationalmuseum erarbeiten wir zur Zeit ein neues Ausstellungskonzept. Daher sind kurz vor dem Corona-Lockdown im März 2020 vier Schriftsteller – Schwaben von Geburt und Autoren von Weltrang – vorläufig ins Literaturmuseum der Moderne umgezogen. Wir haben Dinge eingepackt, die ihre poetisch besonderen Seiten zeigen: Friedrich Schillers Spiele, Justinus Kerners Tintenklecksbilder und die eigenwilligen Aufschreibesysteme von Friedrich Hölderlin und Eduard Mörike. Einige dieser Dinge stecken im Museum noch in Umzugskisten und können von den Besucher*innen selbst entdeckt werden. Andere haben wir auf Werkstatt-Tischen ausgepackt, nach Themen sortiert und durch Kommentare vernetzt. Beides haben wir nun in Hefte übersetzt, um neugierig auf das reale Museum zu machen und es zugleich für alle Besucher*innen auch in den digitalen Raum hinein zu öffnen. #SchillerFreiSpiel #Hölderlin2020

Schiller, Hölderlin, Kerner, Mörike ...

Für das Schiller-Nationalmuseum erarbeiten wir zur Zeit ein neues Ausstellungskonzept. Daher sind kurz vor dem Corona-Lockdown im März 2020 vier Schriftsteller – Schwaben von Geburt und Autoren von Weltrang – vorläufig ins Literaturmuseum der Moderne umgezogen. Wir haben Dinge eingepackt, die ihre poetisch besonderen Seiten zeigen: Friedrich Schillers Spiele, Justinus Kerners Tintenklecksbilder und die eigenwilligen Aufschreibesysteme von Friedrich Hölderlin und Eduard Mörike.

Einige dieser Dinge stecken im Museum noch in Umzugskisten und können von den Besucher*innen selbst entdeckt werden. Andere haben wir auf Werkstatt-Tischen ausgepackt, nach Themen sortiert und durch Kommentare vernetzt. Beides haben wir nun in Hefte übersetzt, um neugierig auf das reale Museum zu machen und es zugleich für alle Besucher*innen auch in den digitalen Raum hinein zu öffnen.

#SchillerFreiSpiel #Hölderlin2020

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13<br />

1822 besuchte <strong>der</strong> 18-jährige Theologiestudent<br />

Wilhelm Waiblinger<br />

erstmals Höl<strong>der</strong>lin, 1827 schrieb<br />

er die erste Biografie: Friedrich<br />

Höl<strong>der</strong>lin’s Leben, Dichtung und<br />

Wahnsinn. Darin erzählt er, wie<br />

Höl<strong>der</strong>lin von sich und mit an<strong>der</strong>en<br />

sprach („Ich, mein Herr, bin<br />

nicht mehr von demselben Namen,<br />

ich heiße nun Killalus<strong>im</strong>eno. Oui,<br />

Eure Majestät“), sang („In welcher<br />

Sprache, dass konnte ich nie<br />

erfahren, so oft ich es auch hörte;<br />

aber er that es mit überschwenglichem<br />

Pathos“) und dachte („gewöhnlich<br />

laut“, „<strong>im</strong> Wi<strong>der</strong>streit zwischen<br />

Nein und Ja“, „Kamalattasprache“).<br />

Waiblingers Mitstudenten Eduard<br />

Mörike und Johannes Mährlen besuchten<br />

Höl<strong>der</strong>lin ebenfalls. Der erste<br />

begutachtete, sammelte die <strong>Handschriften</strong>,<br />

bezeugte <strong>der</strong>en Echtheit<br />

und versuchte <strong>der</strong>en Entstehungsprozess<br />

nachzuempfinden. Mörike bewahrte<br />

auch das von den Freunden Johann<br />

Georg Schr<strong>eine</strong>r und Rudolph Lohbauer<br />

am 27.7.1823 „gleichsam wehmüthig<br />

spielend miteinan<strong>der</strong> auf <strong>eine</strong>n Wisch<br />

Papier“ gezeichnete Höl<strong>der</strong>lin-Porträt<br />

auf, ebenso ein Relief-Porträt<br />

von Susette Gontard von unbekannter<br />

Herkunft.

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