17.03.2021 Aufrufe

Friedrich Kittlers Zettelkasten u.a. zu "Mondfarben"

Von A bis W hat Kittler in seiner orangenen Kartei im Format DIN A6 vor allem literarische Zitate zu Phänomenen gesammelt, die nicht in den Dingen selbst liegen, sondern im Auge des Betrachters – von den Farben der Augen zu denen der Wolken und ihren Formen bis zu denen des Mondes. Arbeitstranskription (nicht kollationiert und redigiert): Johannes Kempf, Richard Schumm und Heike Gfrereis

Von A bis W hat Kittler in seiner orangenen Kartei im Format DIN A6 vor allem literarische Zitate zu Phänomenen gesammelt, die nicht in den Dingen selbst liegen, sondern im Auge des Betrachters – von den Farben der Augen zu denen der Wolken und ihren Formen bis zu denen des Mondes.

Arbeitstranskription (nicht kollationiert und redigiert): Johannes Kempf, Richard Schumm und Heike Gfrereis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Arbeits-Transkription eines <strong>Zettelkasten</strong>s, der in der Dauerausstellung im<br />

Literaturmuseum der Moderne ausgestellt ist (Nachlass <strong>Friedrich</strong> A. Kittler,<br />

Deutsches Literaturarchiv Marbach: https://www.dlamarbach.de/katalog/Handschriften/;<br />

transkribiert von Thomas H. Schmidt, Richard<br />

Schumm und Heike Gfrereis; mit Erlaubnis von Susanne Holl, Copyright: DLA<br />

Marbach und Susanne Holl 2015)<br />

<strong>Friedrich</strong> A. Kittler,<br />

<strong>Zettelkasten</strong><br />

Buchstabe A<br />

Karte 1, Vorderseite<br />

Augenfarbe: grün<br />

Aurevilly<br />

Colette<br />

Lorrain,J<br />

Aurevilly<br />

Diaboliques: Le Bonheur dans le Crime<br />

Ces Plaisirs, p1o6sq: Ich kannte sie (die Cavalière),<br />

sie war in glasklare Pupillen verliebt; doch<br />

als ich ihr sagte, sie teile mit Jean Lorrain die Vernarrtheit<br />

in ge o blaue An; da meinte sie verärgert:<br />

"O , das ist aber durchaus n dasselbe! Jean Lorrain<br />

findet an gn An Gefallen, um sich – wir wissen wohin<br />

<strong>zu</strong> begeben... Er ist ein M, dem der Abgrund niemals<br />

genügt hat ...“<br />

Monsieur de Phocas, p22: Augen, in denen ein ges Was<br />

ser leuchtet und schlummert, das trübe, verdorbene Was<br />

ser einer unbefriedigten Seele, der kränkliche Smaragd<br />

einer erschreckenden Lust (Quelle: Praz)<br />

Diaboliques: Dessous de cartes d’une partie de whist<br />

(Praz, Liebe 219): Die An der Gräfin funkelten genauso<br />

grün wie ihre Waffen<br />

Karte 1, Rückseite<br />

Aurevilly<br />

ibid.: die beiden goldgesprenkelten Smaragde waren<br />

so kalt, als hätte man sie dem Fische des Polykrates<br />

aus Bauch und Laich entnommen<br />

1


Buchstabe A<br />

Karte 2, Vorderseite<br />

Augenfarbe:schwarz<br />

Hugo<br />

Hernani I 2;p52: Carlos: Vous (H) aimez madame et<br />

ses yeux noirs,/ Vous y venez mirer les vôtres<br />

tous les soirs,/C’est fort bien. J’aime aussi ma<br />

dame<br />

- i.b. II 1; p73: Carlos: J’en suis amoureux fou! Les<br />

yeux noirs les plus beaux,/ Mes amis! Deux miroirs!<br />

deux rayons! deux flambeaux!/<br />

Karte 2, Rückseite<br />

2


Buchstabe B<br />

Karte 1, Vorderseite<br />

Berge: erhaben<br />

Flaubert<br />

Kant, I.<br />

cf.Erhabenes<br />

Meer:erhaben<br />

Bovary II 2; 1 p399: Et puis ne vous semble-t-il<br />

pas, répliqua madame Bovary, que l’esprit vogue<br />

plus librement sur cette étendue sans limites<br />

(mer), dont la contemplation vous élève l’âme et<br />

donne des idées d’infini, d’idéal? – Il en est de<br />

même des paysages de montagne, resprit Léon<br />

K:d.U. §26,B95: Wer auch wollte ungestalte Gebirgs<br />

massen, in wilder Unordnung über einander getürmt<br />

mit ihren Eispyramiden, oder die düstere tobende<br />

See u.s.w. erhaben nennen? Aber das Gemüt fühlt<br />

sich in seiner eigenen Beurteilung gehoben<br />

Karte 1, Rückseite<br />

3


Buchstabe B<br />

Karte 2, Vorderseite<br />

Augenfarbe:schwarz<br />

Hugo<br />

Jean Paul<br />

Han d’Islande 2; I p24: Au-dessus de la ville (Drontheim),<br />

on aperçoit dans un lointan bleuâtre les ci<br />

mes blanches et grêles des monts de Kole, pareilles<br />

aux fleurons aigus d’une couronne antique-<br />

Titan I4;III p36sq: Die Sonne erkaltete an der feuchten<br />

Erde-nur noch die zak/kige Mauerkrone aus<br />

den Goldstufen der Gletscherspitzen glühte über<br />

ausgelöschte Wolken- u die Zauberlaterne der Natur<br />

warf ihre Bilder nur noch gezogner u matter:<br />

Karte 2, Rückseite<br />

4


Buchstabe B<br />

Karte 3, Vorderseite<br />

Berge: Treppen <strong>zu</strong>m Himmel<br />

Baudelaire<br />

Salon de 1859, X: Le paysage: p1o48: Je ces<br />

grands lacs qui répresentent l’immobilité dans le<br />

désespoir, les immenses montagnes, escaliers de<br />

la planète vers le ciel, d’où ce qui paraissait<br />

grand paraît petit, les châteaux forts (oui,<br />

mon cynimsme ira jusque-là), les abbayes crénelées,<br />

qui se mirent dans les mornes étangs, les ponts<br />

gigantesques, les contructions ninivites, ha<br />

bitées par le vertige, et enfin tout ce qu’il faudrait<br />

inventer, si tout cela n’existait pas!<br />

Karte 3, Rückseite<br />

5


Buchstabe B<br />

Karte 4, Vorderseite<br />

Berge.wild<br />

cf.Meer: wild<br />

Wald: wild<br />

Schiller, F Der Alpenjäger; 1 p1o7:Mutter: Willst du n der<br />

Blümlein warten/Die im Beete freundlich stehn?<br />

/Draußen ladet dich kein Garten,/Wild ist’s auf<br />

den wilden Höhn!/<br />

ibid.p108: U der Knabe ging <strong>zu</strong> jagen,/U es treibt<br />

u reißt ihn fort,/Rastlos fort mit blindem Wagen/An<br />

des Berges finstern Ort;/<br />

- Der Spaziergang; 1 p139sq, V. 175sqq: Hinter mir<br />

blieb der Garten, der Hecken vertraute Begleitung,/Hinter<br />

mir jegliche Spur mlicher Hände<br />

<strong>zu</strong>rück./Nur die Stoffe seh’ ich getürmt, aus wel<br />

chen das Leben/Keimet, der rohe Basalt hofft auf<br />

die bildende Hand./...Wild/<br />

Tieck, L.<br />

Runenberg; II p60: mit Furcht gedachte er an sei<br />

nen Aufenthalt in dem einsamen Gebirge u zwischen<br />

den wüsten Steinen, er sehnte sich, in diesem<br />

friedlichen Dorfe wohnen <strong>zu</strong> dürfen<br />

Karte 4, Rückseite<br />

Tieck, L.<br />

Kant<br />

Runenberg; II p65: Vater: "Lass uns gehen, daß wir<br />

die Schatten des Gebirgs bald aus den Augen verlieren,<br />

mir ist immer noch weh ums Herz mit den<br />

steilen, wilden Gestalten, von dem gräßlichen Geklüft,<br />

von den schluchzenden Wasserbächen; laß<br />

uns (in) das gute, fromme, ebene Land besuchen.“<br />

K.d.U§26,B95: Wer auch wollte ungestalte Gebirgsmassen,<br />

in wilder Unordnung über einander<br />

getürmt, mit ihren Eispyramiden, oder die düste<br />

re tobende See, u.s.w. erhaben nennen? Aber das<br />

Gemüt fühlt sich in seiner eigenen Beurteilung<br />

gehoben.<br />

- ib.§29, B117: Die V e r w u n d e r u n g, die an Sch<br />

reck grenzt, das Grausen u der heilige Schauer,<br />

welcher den <strong>zu</strong>schauer bei dem Anblicke himmel an<br />

steigender Gebirgsmassen, tiefer Schlünder u dar<br />

in tobende Gewässer, tiefbeschatteter, <strong>zu</strong>m sch<br />

wermütigen Nachdenken einladender Einöden u.s.<br />

w. ergreift, ist, bei der Sicherheit worin er sich<br />

weiß, n wirkliche Furcht, sondern nur ein Versuch,<br />

uns mit der Einbildungskraft darauf ein<strong>zu</strong>lassen<br />

6


Buchstabe B<br />

Karte 5, Vorderseite<br />

Berge.wild 2<br />

Wolfram. Parzival IV, 180, 15 sq: Doch reit er wênec irre, /<br />

wan die slihte an der virre/kom er des tages von<br />

Grâharz/in daz künecrîch ze Brôbarz/durch wilde<br />

gebirge hôch./<br />

Gottfried<br />

Tristan 250sqq: Tristan: dise grôze wilde die fürht’ich:/swar<br />

ich mîn ougen wende,/ da ist mir der we<br />

rlde ein ende;/ swâ ich mich hin gekêre,/dane sihe<br />

ich ie nimêre/niwan ein toup gevilde/und wüeste<br />

unde wilde,/ wilde e velse und wilden sê./<br />

Karte 5, Rückseite<br />

7


Buchstabe B<br />

Karte 6, Vorderseite<br />

Bergfarbe: blau<br />

Goethe, J.W.<br />

c.f. Fernenfarbe: blau<br />

Schatten: blau<br />

Wahlverwandtschaften I9; 21 p76: An der Rückseite,<br />

hinter den waldigen Hügeln, erhoben sich<br />

die bl Gipfel eines fernen Gebirges, u die näch<br />

ste Gegend übersah man im ganzen.<br />

- Alexis und Dora; 1 p 173: Einer nur steht rückwärts<br />

gewendet traurig am Mast,/Sieht die Ber<br />

ge schon blau, die schneidenden, sieht in das Meer<br />

sie/Niedersinken, es sinkt jegliche Freu<br />

de von ihm./<br />

Hofmannsthal<br />

Briefe des Zurückgekehrten 3; II p488: Da sagte<br />

mein Vater: "Dies hier ist wohl Österreich“<br />

(die Bibliothek war im Turmzimmer, und<br />

drunten lag das Dorf u die Hügel u da u dort die<br />

kleinen Wäldchen, die den Gemeinden u den einzelnen<br />

Bauern gehören, u zwischen den Hügeln<br />

der gewundene Fluss u die weisse Strasse u i<br />

der Ferne die blauen Weinberge über den grossen<br />

dunkelnden fernen Wäldern),<br />

Karte 6, Rückseite<br />

Haller, A.v. Ursprung des Übels 15sqq: Zu meinen Füßen lag<br />

ein ausgedehntes Land,/Durch seine eigene Größ<br />

umgrenzt,/Worauf das Auf kein Ende fand,/Als<br />

wo Jurassus es mit blauen Schatten kränzet./<br />

- ibid.54sqq:Durch einen dünnen Wolken-Kranz;/<br />

Bestrahlt mit rosenfarbnem Glanz/beschämt<br />

sein (Wetterhorn) graues Haupt. das Schnee und<br />

Purpur bedecken,/Gemeiner Berge bl Rücken./<br />

Goethe<br />

Farbenlehre &780. Wie wir den hohen himmel, die<br />

fernen Berge blau sehen, so scheint eine blaue<br />

Fläche auch vor uns <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>weichen<br />

Schiller, F. Der Spaziergang V,27sqq;1 p133: Aber plötzlich<br />

zerreißt der Flor. Der geöffnete Wald gibt<br />

/Überraschend des Tags blendendem Glanz mich<br />

<strong>zu</strong>rück./Unabsehbar ergießt sich vor meinen<br />

Blicken die Ferne,/U ein bl Gebirg endigt im<br />

Dufte die Welt./<br />

(dagegen V.6: das braune Gebirg)<br />

8


Buchstabe B<br />

Karte 7, Vorderseite<br />

Bergfarbe: blau 2<br />

Chateubriand<br />

Tieck, L.<br />

Grillparzer<br />

René;p117: Vers l’orient, au fond de la perspective,<br />

le soleil commençait à paraître entre les<br />

sommets brisés des Apalaches, qui se dessinaient<br />

comme des caractères d’a<strong>zu</strong>r dans les hauteurs<br />

dorées du ciel.<br />

Der Runenberg; II p55: Bald verlor ich die Ebene<br />

hinter mir aus dem Gesichte, die Waldströme rau<br />

schten mir entgegen, Buchen u Eichen brausten<br />

mit bewegtem Laube von steilen Abhängen herunter;<br />

mein Weg führte mich an schwindlichten Abgründen<br />

vorüber, blaue Berge standen groß u ehrwürdig<br />

im Hintergrunde.<br />

Ahnfrau III; 2 p63: Jaromir: Wie ich dich (Dolch)<br />

so vor mir sehe,/ Tauchen ferner Kindheit Bilder<br />

Lang verborgen, lang entzogen,/Von des Lebens<br />

wilden Wogen,/Wie der Heimat blaue Berge,/Auf<br />

aus der Erinnerung Flut./<br />

Karte 7, Rückseite<br />

Kleist, H.v.<br />

Eichendorff<br />

Der Frühling; 18.Jhdp84: Durch lange Gewölbe von<br />

Nußstrauch/Zeigt sich voll laufender Wolkender<br />

Himmel u ferne Gefilde/Voll Seen u büschigter<br />

Täler, umringt mit blauen Gebirgen./<br />

Ahnung u Gegenwart II 12; II p113: Im HintergrunH<br />

de sah man noch einige Streifen des Abendrots a[n]<br />

Himmel stehen, fernes dunkelblaues Gebirg u<br />

hin u wieder den Strom aus der weiten Tiefe wie<br />

Silber aufblickend.<br />

- i.b.III 22; II p23[2 durchgestrichen]: (Sonne) Hebt<br />

grüner Wälder Trieb<br />

u Macht/Neurauschend in die Luft,/Zieht<br />

hinten Städte, eitel Pracht, /Blau Berge durch<br />

den Duft.//<br />

- Marmorbilder; [Semikolon eingekreist] I p369: Auf dem<br />

Lande in der Stille<br />

aufgewachsen, wie lange habe ich da die fernen<br />

blauen Be sehnsüchtig betrachtet, wenn der Früh<br />

ling wie ein zauberischer Spielmann durch unsern<br />

Garten ging u von der wunderschönen Ferne<br />

verlockend sang u von großer, unermeßlicher<br />

Lust (Darauf. Warnung vor Zauberberg-Venus).<br />

9


Buchstabe B<br />

Karte 8, Vorderseite<br />

Bergfarbe: blau 3<br />

Eichendorff<br />

Hoffmann<br />

Flaubert<br />

Musil, R.<br />

Taugenichts 7; I p339: u unten in der Tiefe mein<br />

Zollhäuschen u die Landstraße weit durchs Grüne<br />

u die Donau u die fernen blauen Berge.<br />

Sandmann; 2 p38: Da standen die Liebenden Arm in Arm<br />

auf der höchsten Galerie des Turmes und schauten<br />

hinein in die duftigen Waldungen, hinter denen<br />

das blaue Gebirge wie eine RIesenstadt sich erhob.<br />

Salammbô II; I p762: les oliviers faisaient de longues<br />

lignes vertes; des vapeurs roses flottaient<br />

dans les gorges des collines; des montagnes bleues<br />

se dressaoemt üar derrière. Un vent chaud soufflait<br />

MoE94; p426: (Diotima) Entstagung ! [überschriebenes<br />

Fragezeichen] Abschied von<br />

Arnheim, große. edle Worte des Leids, himmelstürm<br />

ender Verzicht, Beethovensches (Leiden)Scheiden:<br />

der kräftige Muskel ihres Herzens spannte sich<br />

unter solchen Anforderungen. Zitternde, herbstlich<br />

glänzende Gespräche, voll von der Wehmut<br />

Karte 8, Rückseite<br />

ferner/blauer /Berge, erfüllten die Zukunft<br />

Novalis<br />

Spaziergang nach Gosegk; p583: ich will dir eine<br />

Landschaft mit flüchtigem Pinsel entwerfen. Vor<br />

mir lag ein weites Tal mit blauen Gebirgen bekränzt.<br />

mit Weiden u anderm Buschwerk hin u wieder durchflochten.<br />

- Lehrlinge <strong>zu</strong> Sais 2; 1 p96: Die reizende Landscha<br />

ft lag in schöner Erleuchtung vor ihnen, u im Hintergrunde<br />

verlor sich der Blick an blauen Gebirgen<br />

hinaus<br />

Shakespeare Antony and Cleopatra IV 12; V p244sq: A: Sometime<br />

we see a cloud that’s dragonish,/A vapour someti.<br />

me like a bear or lion,/A tower’d citadel, a pendent<br />

rock,/A forked mountain, or blue promontory,/<br />

With trees upon’t, that nod unto the world/And<br />

mock our eyes with air:thou hast seen these signs<br />

;/They are black vesper’s pageants.../...Now thy<br />

captain is/Even such a body<br />

Hoffmann.<br />

Elixiere, Vorwort; 1 p281: du (Leser) würdest so<br />

wie ich recht sehnsüchtig nach den bn Bn schauen,<br />

die sich in wunderlichen Gebilden hinter dem son-<br />

10


Buchstabe B<br />

Karte 9, Vorderseite<br />

Bergfarbe: blau 4<br />

Hoffmann<br />

Rousseau<br />

Hebbel<br />

nichten Tal (des Klosters) auftürmen, das am ENde<br />

des Laubganges sich vor uns ausbreitet<br />

Rêveries V; I p1o54sq: Quand le lac agité ne me<br />

permettoit pas la navigation je passois mon aprè<br />

s-midi à parcourir l’îsle en herborisant à droi.<br />

te et gauche, m’asseyant tantot dans/les réduits<br />

les plus rians et les plus solitaires pour y rê<br />

ver à mon aise, tantot sut les terrasses et les ter<br />

tres pour parcourir des yeux le superbe et ravissant<br />

coup d’oeil du lac et de ses rivages couronn.<br />

és d’un côté par des montagnes prochaines, et de l<br />

aute (côté) élargis en riches et fertiles plaines<br />

dans lesquelles la vue s’étendoit jusqu’aux mont<br />

agnes bleuâtres plus élouignées qui la bornoient.<br />

An Elise Lensing 30.3.1845; V p614: Auch die Villa<br />

ist an u für sich sehr schön u man hat von einer Terrasse<br />

aus eine Aussicht, die auch so leicht n übertroffen<br />

wird. Man sieht in den vollen italienischen<br />

Karte 9, Rückseite<br />

Frühling hinein, der sich einem <strong>zu</strong> den Füßen gelagert<br />

hat u das Auge lange fesselt; wenn man den Blick<br />

weiterstreifen läßt, so stellt sich die Stadt Rom in<br />

höchst eigentümlicher Gestalt dar, nämlich wie verschlungen<br />

von dem wuchernden Grün, das das aus tausend<br />

Gärten u Villen hervorbricht u sie <strong>zu</strong> ersticken d<br />

roht, wie die Unmasse von Veilchen die Gäste des<br />

Kaisers Heliogabalus; u in der Ferne stellen sich<br />

die Be dar, unten b, oben mit Schnee bedeckt, <strong>zu</strong>r<br />

Erinnerung, daß er noch n allenthalben geschmolzen<br />

ist<br />

- Lehrlinge <strong>zu</strong> Sais 2; 1 p96: Die reizende Landscha<br />

ft lag in schöner Erleuchtung vor ihnen, u im Hintergrunde<br />

verlor sich der Blick an blauen Gebir.<br />

gen hinaus<br />

Goethe<br />

WMW: Mann von 50 Jahren; 19 p222sq: Die Damen, beson<br />

ders die jüngere, nahmen sich dieser Dichtart an<br />

(didaktisch); sie sagte: "Wenn man vernünftig u ru<br />

hig leben will,welches denn doch <strong>zu</strong>letzt eines jeden<br />

Men Wunsch u Absicht (ist) bleibt, was soll uns da<br />

das aufgeregte Wesen, das uns willkürlich anreizt<br />

ohne etwas <strong>zu</strong> geben, das uns beunruhigt, um uns den<br />

n doch <strong>zu</strong>letzt uns wieder selbst <strong>zu</strong> überlasse;<br />

unendlich viel angenehmer ist mir, da ich doch einmal<br />

der Dichtung n gern entbehren mag, jene, die m-<br />

ich in heitere/Gegenden versetzt, wo ich mich wieder<strong>zu</strong>erkennen<br />

glaube, mir den Grundwert des Ein-<br />

11


Buchstabe B<br />

Karte 10, Vorderseite<br />

Bergfarbe: blau 5<br />

Goethe<br />

Hugo<br />

fachländlichen <strong>zu</strong> Gemüte führt, mich durch buschige<br />

Haine <strong>zu</strong>m Wald, unvermerkt auf eine Höhe <strong>zu</strong>m Anblick<br />

eines (Waldsees) Landsees hinführt, da denn auch<br />

wohl gegenüber erst angebaute Hügel,sodann wald<br />

gekrönte Höhen emporsteigen u die bl Be <strong>zu</strong>m Schluß<br />

eine befriedigendes Gemälde bilden<br />

Han d’Islande 17; I p66: Quelquefois elle (Ethel) lai<br />

ssait fuir sa pensées sur le nuage qu’un vent rapide<br />

en fonçait dans le nord du ciel, puis tout à coup elle<br />

détournait sa tête et voilait ses yeux, comme si el<br />

le eût craint de voir apparaître le gigantesque bri<br />

gand et commencer le combat inégal sur l’une des mon<br />

tagnes loitanes dont le sommet bleuâtre rampait<br />

à l’horizon ainsi qu’une nuée immobile.<br />

- ib. 35; p1o7: Ordener ne connaissait aucun de ces<br />

eux. Une fois seulement, sonr egard, se levant, rencon<br />

tra à l’horizon l’apparence lointaine et bleuâtre<br />

d’une grande roche courbée<br />

Karte 10, Rückseite<br />

Stifter<br />

Ludwig<br />

Hesse, H.<br />

Der beschriebene Tännling; II p651: Nur da, wo das Band<br />

(böhmischer Wälder) am dünnsten ist, sieht man doch<br />

manchmal auch noch etwas anderes. Wenn an einem Morgen<br />

Regen bevorsteht u die Luft so klar ist, daß man<br />

die Dinge in keinem färbenden Dufte, sondern in ihrer<br />

einfachen Natürlichkeit sieht, so erblickt man <strong>zu</strong>wei<br />

len im Südost über der schmalsten Waldlinie die Nordischen<br />

Alpen, so weit u märchenhaft draußen schwebnd<br />

wie mattblaue, starr gewordene Wolken<br />

Zwischen Himmel u Erde; 3 p57sq: Wer konnte so frei<br />

(wie Schieferdecker) über die grüne Ebene hinsehen<br />

u wie Be hinter Ben hervor/wachsen, erst grün/dann<br />

immer blauer, bis wo der Himmel, noch blauer, sich auf<br />

die letzten stüzt!<br />

Steppenwolf p154:Jetzt, vom Eros zauberhaft erschlo<br />

ssen, sprang die Quelle der Bilder tief u reich, u für<br />

Augenblicke stand das Herz mir still vor Entzücken<br />

u vor Trauer darüber, wie reich der Bildersaal meines<br />

Lebens, wie voll hoher ewiger Sterne u Sternbilder die<br />

Seele des armen Steppenwolfes gewesen sei. Es schaute<br />

Kindheit u Mutter zart u verklärt wie ein fernes, unendlich<br />

blau entrücktes Stück Gebirge herüber<br />

12


Buchstabe B<br />

Karte 11, Vorderseite<br />

Bergfarbe: blau 6<br />

Waiblinger<br />

Goethe<br />

Phaeton 121: Da hörten wir (Atalanta u Ph) aus der<br />

Ferne eine Flöte. Wie zarte liebende Geister l<br />

angen die schwebenden empfindungsreichen Töne<br />

<strong>zu</strong> uns herüber. Unsere Seelen selbst waren wie<br />

<strong>zu</strong>sammenschwimmende Akkorde, voll unendlicher<br />

Harmonie, voll schwellender Empfindung. Sie lösten<br />

sich auf in ein stilles a überschwänglich<br />

seliges Anschaun unseres Innern u verschwammen<br />

endlich hinüber wie die bn Bilder der Berge<br />

DuW II 8, 23, 143: Die deutsche Lit u mit ihr meine<br />

eignen poetischen Unternehmungen waren mir<br />

schon seit einiger Zeit fremd geworden, u ich<br />

wendete mich wieder,....,gegen die geliebten Alten,<br />

die noch immer, wie ferne be Be, deutlich in<br />

ihren Umrissen u Masse, a unkenntlich in ihren<br />

Teilen u inneren Beziehungen, den Horizont meiner<br />

geistigen Wünsche begrenzten<br />

Karte 11, Rückseite<br />

Goethe<br />

DuW III 11,24,61. (Ottlingenberg) Auf dieser Höhe<br />

wiederholt sich dem Auge das herrliche Elsaß.<br />

... Am Horizont wollte man uns sogar Basel zeigen;<br />

daß wir es gesehen, will ich n beschwören,<br />

a das entferne B der Schweizergebirge übte<br />

auch hier sein Recht über uns aus, indem es uns<br />

<strong>zu</strong> sich forderte u, da wir in diesem Triebe folgen<br />

konnten, ein schmerzliches Gefühl <strong>zu</strong>rückließ<br />

- DuW III 13,24 131: aus der Ferne lockende blaue<br />

Bergreihen<br />

- DuW IV 18,25 79:die blaue Reihe der höheren Gebirgsrücken<br />

(Alpen)<br />

Keller, G.<br />

Klages<br />

Ursula; Erzählungen, 320: die duftige Ferne, in<br />

welcher die Gebirgshäupter gleich bläulichen<br />

Schatten sich reihten,<br />

Kosmog, Eros, 126: Verglichen mit einem, der den<br />

Käfer auf seiner Hand bemerkt, stet der Betra-<br />

13


Buchstabe B<br />

Karte 12, Vorderseite<br />

Bergfarbe: blau 7<br />

Klages<br />

Goethe<br />

chter b überflorter Höhenzüge unter sonst ähnlichen<br />

Umständen wesentlich näher dem "Träumer“<br />

o "Versunkenen“. Der unterscheidungsgewillte Be<br />

obachter behandelt sogar das Ferne, als ob es<br />

ein Nahes wäre,<br />

DuW II 8, 23, 143: Die deutsche Lit u mit ihr meine<br />

eignen poetischen Unternehmungen waren mir<br />

schon seit einiger Zeit fremd geworden, u ich<br />

wendete mich wieder,....,gegen die geliebten Alten,<br />

die noch immer, wie ferne be Be, deutlich in<br />

ihren Umrissen u Masse, a unkenntlich in ihren<br />

Teilen u inneren Beziehungen, den Horizont meiner<br />

geistigen Wünsche begrenzten<br />

Karte 12, Rückseite<br />

14


Buchstabe B<br />

Karte 13, Vorderseite<br />

Blau: Farbe des Himmlischen<br />

Rabelais, F. Gargantua 9; p31: Les couleurs de G feurent<br />

blanc et bleu... et paricelles vouloit son père<br />

qu’on entendist que luy estoit une joye céleste:<br />

car le blanc luy signifoyt joye, plaisir,<br />

délices et resjouissance, et le bleu choses<br />

célestes<br />

Karte 13, Rückseite<br />

15


Buchstabe B<br />

Karte 14, Vorderseite<br />

Blau: Farbe der Treue<br />

Schopenhauer, A. Wille u. Vorstellung III §50, I p323 (-)<br />

Rabelais, F. Garantua 9; p31: J’entens bien que, lisans<br />

ces motz, vous moscquez du vieil bouveur<br />

(Grandgousier) et réputez l’explosition<br />

des couleurs (blanc=joye, bleu<br />

=choses célestes) par trop inaque, et<br />

abhorrente, et dictes que blanc signifie<br />

foy et bleu fermété... Qui vous dict<br />

que blanc signifie foy et bleu fermeté?<br />

Karte 14, Rückseite<br />

16


Buchstabe B<br />

Karte 15, Vorderseite<br />

blaue Flammen<br />

Tieck<br />

Genoveva; 1; p314: Winfreda (Zauberin): Nun brennt,<br />

ihr bläulichen Fn, mit Zucken,/.../Daß wir die zagende<br />

Seele (Siegfried) berucken/<br />

- ib. p315: Siegfried: Ich höre u vernehme deinen Sinn,/Ich<br />

weiß n mehr, wo ich, u was ich bin./ So dringen<br />

deine Worte, deine Klänge, /Wie unsichtbarer<br />

Kräfte Lobgesänge,/Wie Lichter, die im blauen<br />

Scheine flammen,/Die Farben, diese Zirkel, all’ <strong>zu</strong>sammen./Es<br />

macht, da0 ich mich kaum besinnen kannn,/<br />

Was ich gewollt; ein Schauer faßt mich an./<br />

- ib.p317: Siegfried: was stellst du so die bn Fn/In<br />

wunderlichen Figuren <strong>zu</strong>sammen?<br />

Baudelaire<br />

Le jeune enchanteur; p 1492: Sempronius: Je l’(äthiopischer<br />

Magier) ai prié de me montrer une fois encore<br />

la vision d’Ephèse, une fois avant de mourir!<br />

...Sempronius entra dans la salle le premier.<br />

Tout était noir; mais Callias apportait une petite<br />

lampe sous sa robe... Comme il parlait, une petite<br />

Karte 15, Rückseite<br />

et s’arrêta au centre du<br />

qu’ils étaient dans une<br />

circulaire.<br />

Bloch, E.<br />

flamme bleue pâle monta<br />

plafond. Ils virent alors<br />

vaste salle de forme<br />

Technik u. Geisterscheinungen: Verfremdungen<br />

I p178sq: "Das Licht brennt blau, s’ist öde Mitter<br />

nacht“, ruft Richard III, u sieht schaudernd umher<br />

(die b F zeigt die Nähe von Geistern an, nach altem<br />

Aberglauben), doch nur Kerzenlicht brennt /so<br />

blau, kann so unheimlich erlöschen. Die elektrische<br />

Birne setzt sie aus, so zeigt sie keine Geister<br />

welt an, die das Licht erdrückt, sondern Kurzschluß<br />

o Reparatur im Elektrizitätswerk<br />

17


Buchstabe B<br />

Karte 16, Vorderseite<br />

blauer Himmel<br />

Bachelard, G. L’ait et les songes; p186-201<br />

Karte 16, Rückseite<br />

18


Buchstabe B<br />

Karte 17, Vorderseite<br />

blauer Himmel<br />

Droste, A.V. Gemüt, 1,1; p.290<br />

Mörike, E. September-Morgen; I p.101<br />

Bonaventura Nachtwachen XI p.106<br />

Mörike, E. An Wilhelm Hartlaub; I p.161<br />

- Mein Fluss; I p.34sq.<br />

Eichendorff, J. Der verliebte Reisende; I. p.23<br />

- Sängerfahrt; I. p.83; tiefb. H.-dom<br />

Rimbaud, A.<br />

Goethe, J.W.v.<br />

Schiller, F.<br />

Le mal; p.64: l’infini du ciel bleu<br />

Nachklang; II p.146: des H.s. reinstes<br />

Blau (versank <strong>zu</strong> Nacht)<br />

Hermann u. Dorothea VII; II p.529; Bläue<br />

des Himmels (im Brunnen gespiegelt)<br />

Glocke; 1 p58: blaues Himmelszelt<br />

Karte 17, Rückseite<br />

Wieland, C.M.<br />

Wieland, C.M.<br />

Jean Paul<br />

Goethe, J.W.v.<br />

Moral. Briefe III 1o4: der H.holdes Bl.<br />

Aurora und Cephalus; VII p77 (Glück)<br />

Hesperus; SW I 3, p.140: veilchenblaue<br />

Tasso, I 1, 38 (Frühling)<br />

- Tasso, IV, 1, 2197: d.H.s. ausgespanntes<br />

Blau<br />

Trakl, G. Offenbarung u. Untergang; I p.197 (193<br />

- Musik im Mirabell; I p.14: das Blau<br />

Claudel, P.<br />

Goethe, J.W.v<br />

Hölderlin, F.<br />

Proust, M.<br />

Annonce faite à Marie VI 5 p 176; ciel<br />

redevenu bleu (im Herbst)<br />

Faust II 2, 1p56: d.Himmels Blau<br />

Der Abend; 2 03: blauer Himmel<br />

Germanien; p221<br />

JF II; I p674: a<strong>zu</strong>r du ciel<br />

19


Buchstabe B<br />

Karte 18, Vorderseite<br />

blauer Himmel<br />

Lichtenstein, A.<br />

Lehmann, W.<br />

Britting, G.<br />

Der Ausflug: den unsinnig grossen/<br />

Tödlich blauen, blanken Himmel<br />

Februarmond; auf reinen Himmel, tür<br />

kisblauen (Februar)<br />

Was hat; Achill: Ein Falke kreist im<br />

blauen, grossen/Unermessliche blauen/<br />

Grossen Himmel.<br />

Brentano, C.. Radlauf, III p90, 96<br />

- Starenberg; III p108.<br />

Eichendorff, J. Der verliebte Reisende; I. p.23<br />

- Sängerfahrt; I. p.83; tiefb. H.-dom<br />

Krolow, K..<br />

Goethe, J.W.v.<br />

Baudelaire, Ch.<br />

Drei Orangen, zwei Zitronen; p42: Und<br />

d.H. ist ein bl./Auge das sich nicht<br />

mehr schliesst/Über Herzen<br />

Nachklang; II p.146: des H.s. reinstes<br />

Blau (versank <strong>zu</strong> Nacht)<br />

Hermann u. Dorothea VII; II p.529; Bläue<br />

des Himmels (im Brunnen gespiegelt)<br />

Spleen de Paris VII p237: (on dirait) que<br />

les fleurs excitées brûlent du désir<br />

de rivaliser avec l’a<strong>zu</strong>r du ciel par l’<br />

énergie de leurs couleurs<br />

Karte 18, Rückseite<br />

Proust, M.<br />

Guermentes I; II p95: le papier gros bleu du<br />

ciel sur lequel le soir avait brouilloné, com<br />

me un collégien, les tire-bouchons d’un crayonnage<br />

rose<br />

- ibid. II p205: ses yeux (Mme de Guermantes), où<br />

était captif comme dans un tableau du ciel bl<br />

d’une après midi de France, largement décou<br />

vert, baigné de lumière même quand elle ne bri<br />

brillait pas,<br />

- ibid.II p213sq: Legrandin: "Ces fleurs sont d’<br />

un rose vraiment céleste... je veux dire couleur<br />

de ciel rose. Car il ya un rose ciel comme<br />

il ya un ciel bleu.“<br />

- ibid.II p384: à Versailles, au haut de la terra<br />

sse, observatoires autour duquel les nuages s’<br />

accumulent contre le ciel bleu dans le syle<br />

de Van der Meulen<br />

- SuGII; II p762: et sous la ratondité du ciel pâle<br />

et divin je me sentais poooressé comme sous<br />

une immense cloche bleuâtre fermant un horizon<br />

où ma grand’ mêre n’était pas.<br />

20


Buchstabe B<br />

Karte 19, Vorderseite<br />

blauer Himmel 3<br />

Proust, M.<br />

Hugo, V.<br />

Apollinaire.<br />

Novalis<br />

SeGII;II p781: si je levais la tête pour regardder<br />

le ciel entre les fleurs (de popomiers), qui<br />

faisaient paraître son bleu rasséné, presque<br />

violeteelles semblaient s’écarter pour<br />

montrer la profondeur de ce paradis<br />

Contemplations: A Villequier: Les mois/les<br />

flots des mers, les yeux qui pleurent,/ Passent<br />

sous le ciel bleu;/Il faut que l’herbe pousse<br />

et que les enfants meurent;/Je les sais, ô mon<br />

Dieu!<br />

A la santé III; Alcools p152: Dans une fosse com.<br />

me un ours/Chaque matin je me promène/Tournons<br />

tournons tournons tournons/Le ciel est<br />

bleu comme une chaîne/.<br />

Ofterdingen I 9; I p307: Traurig sah sie (Fabel)<br />

gen Himmel, u fruete sich, wie sie Sophiens bl.<br />

Schleier erblickte, der wallend über der Erde<br />

schwebte, u auf ewig die ungeheure Gruft bedeckte.<br />

Karte 19, Rückseite<br />

Novalis<br />

ibid. II 1; I p325: So zeigt uns der Himmelt unendlliche<br />

Räume in dunkles Blaue gekleidet u wie<br />

milchfarbne Schimmer, so unschuldig wie die<br />

Wangen eines Kindes, die fernsten Heere seiner<br />

schweren ungeheuren Welten.<br />

- ibid. Lied der Toten; I p351: Tief gerührt von<br />

heilger Güte/U versenkt in selges Schauen/<br />

Steht der Himmel im Gemüthe/Wolkenloses Blau,/<br />

- ibid. I, 1; I p197: das Tageslicht, das ihn umgab<br />

(bei der blauen Blume), war heller u milder als<br />

das gewöhnliche, der Himmel war schwarzblau u<br />

völlig rein.<br />

Wieland, C.M. Gandalin I; XXI p52: Und laufen wollte, so weit<br />

der Himmel/blau ist , oder sein Apfelschimmel/<br />

Ihn trüge/<br />

- ibid.IV; p89: Und über ihr/der blaueste Himmel,<br />

und unter ihr/ Das frischeste Grün;<br />

Proust, M.<br />

Guermantes I; I p205: le ciel bleu d’une après-mi<br />

di de France, largement découvert, baigné de lumière<br />

même quand elle ne brillait pas<br />

- ibid II p214<br />

21


Buchstabe B<br />

Karte 20, Vorderseite<br />

blauer Himmel 4<br />

Proust, M.<br />

Haller, A.V.<br />

Goethe.<br />

Schiller, F.<br />

SeGII;II p1o 14sq: Saint-Mars, dont, pars ces<br />

temps ardent où on ne pensait qu’au bain, les<br />

deux antiques clochers d’un rose saumon, aux<br />

tuiles de losange, légèregement infléchis et com<br />

me palpitante, avaient l’air de vieux poissons<br />

aigus, imbriqués d’écailles, moussus et roux,<br />

qui, sans avoir l’air de bouger s’élevaient<br />

dans une eau transparente et bleue<br />

Alpen378: Ein lichtes Himmel-Blau beschämt<br />

ein nahes Gold;/<br />

Farbenlehre §780: Wie wir den hohen H, die fernen<br />

Berge blau sehen, so scheint eine blaue<br />

Fläche auch vor uns <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>weichen<br />

Kraniche des Ibykus; 1 p65: Theater: Dumpfbrau<br />

send wie des Meeres Wogen,/Von Men wimmelnd,<br />

wächst der Bau/In weiter stets geschweiftem Bo<br />

gen/Hinauf bis in des Himmels Blau<br />

Karte 20, Rückseite<br />

Flaubert, G. Bovary II 3; I p408: Il était midi; les maisons avai<br />

ent leurs volets fermés, et les toits d’ardoises,<br />

qui reluisaient sous la lumière de leurs pignons faire<br />

pétiller des étincelles<br />

- ib. III 11; p644: Des jours passaient par le treillis,<br />

les feuilles de vigne dessinaient leurs omres<br />

sur le sable, le jasmin embaumait, le ciel é-<br />

tait bleu, des cantharides bourdonnaient autour<br />

des lis en fleur, et Charles suffoquait comme un<br />

adolescent sous les vagues effluves amoureux qui<br />

gonflaient son coeur chagrin (Charles’ Tod)<br />

- Salammbô III; I p780: La voûte du ciel bleu s’enfon<br />

çait à l’horizon,<br />

ES I; II p113. et sa (Mme Arnoux) voix, passant par la<br />

jalousie, coupait le grand silence, et montait<br />

vers le ciel bleu/<br />

- ib. II, p181: Venedig-Traum: où se découperait un<br />

ciel bleu, rayé de nuages blancs.<br />

Proust, M.<br />

ib. p182: les tours de Notre-Dame se profilaient<br />

en noir sur le ciel bleu, mollement baigné à l’ho-<br />

22


Buchstabe B<br />

Karte 21, Vorderseite<br />

blauer Himmel 5<br />

Flaubert<br />

rizon dans des vapeurs grises<br />

- ES II; II p240: le bleu du ciel, au-dessus, repairais<br />

sant à de certaines places, avait des douceurs de<br />

satin<br />

Lohenstein<br />

Cleopatra V 379sq: Arius: Den blauen H mahlt n mehr<br />

als eine Sonne;/So muß ein Keyser sein der Erden<br />

Haupt und Wonne (nicht zwei: Augustus und Caesarion)<br />

Dante.<br />

Div.Comm.Purg. XXXVI 4-6: Feriami il Sole in sull’<br />

omero destro,/Che già, raggiando, tutto l’occide<br />

nte/Mutava in bianco aspetto di celestro,//<br />

Meyer, C.F. Hochzeit des Mönchs; p450: die Straße nach der Stadt<br />

(Padua)..., deren Türme u Kuppeln aus dem blau.<br />

en Himmel wuchsen.<br />

Karte 21, Rückseite<br />

.<br />

23


Buchstabe B<br />

Karte 22, Vorderseite<br />

blaues Meer<br />

Meerfarbe<br />

Eichendorff, J. Frühling; I p.77<br />

Goethe, J.W.v.. Faust II 5, 111o4: d.Meeres blauer Saum<br />

Schiller,F. Triumph der Liebe; 1 p227: blaue Flut<br />

Proust, M.<br />

JF II; I p728: le bleu de la mer<br />

Wieland, C.M. Idris und Zenide V 21<br />

Dürrenmatt, F. Romulus IV; p133<br />

Stadler, E Baldur-Christus; II p 173<br />

Proust,M.<br />

SuGII; II p767: la mer (à Féterne) souvent<br />

Flaubert, G.<br />

d’un calme et d’un bleu méditerranéens<br />

Salammbô VII; I p852: on apercut au fond<br />

des autres salles le grand ciel rose qui<br />

semblait continuer la voûte, en s’appuyant<br />

à l’horizon sur la mer toute bleue.<br />

- ib.IV; I p789: le bleu de la mer s’étalait<br />

auf fond des rues, que la perspective rendait<br />

encore plus escarpées<br />

Karte 22, Rückseite<br />

Flaubert.<br />

Lohenstein<br />

Salammbô VII; I p878: les ondulations des terrains,<br />

presque insensibles, se prolongeaient jusqu’à<br />

l’extréme horizon, fermé par une grande ligne<br />

bleue qu’on savait être la mer<br />

Cleopatra v 443sq: Nilus: Wenn Titan steig’t aus<br />

Thetis blauem Reiche// U uns läßt Licht u Tag auf<br />

gehn//Erblassen ja die Sternen n <strong>zu</strong>gleiche; /Die<br />

grössern bleiben länger stehn./<br />

24


Buchstabe B<br />

Karte 23, Vorderseite<br />

Bleiches Gesicht<br />

Büchner, G. Lenz; p.95 (Mädchen) u. 98<br />

Wieland, C.M. Alceste II 4; XXV p.294: aus Angst um<br />

Admets Tod<br />

Schiller,F., von Hero und Leander; 1 p.84: erbleichtes<br />

Angesicht (H.s. bei L.s Tod<br />

Dürrenmatt, F. Es steht geschrieben; K II p111: Tod! Tod!<br />

B. Antlitz voll Verwesung und Mord!<br />

Gryphius, A. Der Welt Wollust; P6: Ich sag es offenbar,<br />

so lang der Sonnen Licht/ Vom Himmel<br />

hat bestrahlt mein b. Angesicht,/ Ist mir<br />

noch nie ein Tag, der ganz ohn Angst, bescheret!/<br />

Hofmannsthal, 672.Nacht; II p9: ihr totenblasses G ver.<br />

färbte sich ins Grünlichweisse, sie wurde<br />

ohnmächtig u fiel wie tot in ihre frühhere<br />

Lage <strong>zu</strong>rück.<br />

Karte 23, Rückseite<br />

Hofmannsthal<br />

Novalis<br />

Reitergeschichte; II p33: Der Offizier wende<br />

te dem Rittmeister ein junges, sehr bl G u die<br />

Mündung einer Pistole <strong>zu</strong><br />

Oferdingen II 1; p320: Der arme Pilgrim gedachte<br />

der alten Zeiten u ihrer unsäglichen<br />

Entzückungen- Aber wie matt gingen diese köstlichen<br />

Erinnerungen vorüber. Der breite Hut<br />

verdeckte ein jugendliches Gesicht. Es war<br />

bleich, wie eine Nachtblume<br />

- ibid. I 4, I p239: Zulima: „Betrachtet es gern<br />

(Band), u denkt, daß es eine lange kummervolle<br />

Zeit meine Haare festgehalten hat, u mit seiner<br />

Besitzerin verbleicht ist.“<br />

- ibid.p136: Er steig tiefer durch das Gebüsch<br />

hinab u fand ein bl, abgehärmtes Mädchen unter<br />

einer alten Eiche sitzen (Zulima)<br />

Gerstenberg<br />

Spee, F.v.<br />

Ugolino IV; SuD I p41: Wider mich hebt sie (tote<br />

Gianette) ihr bleiches Antlitz <strong>zu</strong>m Himmel!<br />

Trauergesang von der Not Christi am Ölberg in<br />

dem Garten; p65: Sein Haupt hat er in Armen,/<br />

Viel weiß u bleicher dann der Mon,/<br />

25


Buchstabe B<br />

Karte 24, Vorderseite<br />

bleiches Gesicht 2<br />

Schiller, F..<br />

Ritter Toggenburg: p93:U so saß er, eine Leiche,/<br />

Eines Morgens da,/ Nach dem Fenster (der<br />

Liebsten) noch das bleiche/Stille Antlitz sah./<br />

Karte 24, Rückseite<br />

26


Buchstabe B<br />

Karte 25, Vorderseite<br />

bleiche Lippen<br />

Wieland, C.M..<br />

Dürrenmatt, F.<br />

Lenau, N.<br />

J.Gray IV 6; XXV p86: Ohnmacht<br />

D. Blinde; K II p173: Ihr lacht. Noch<br />

seht Ihr nicht, daß Ihr verwandelt seid<br />

daß eure Hände zittern u. Eure Lippen<br />

bleich werden (Verzweiflung)<br />

Der traurige Mönch; II p28: Gespenst<br />

Karte 25, Rückseite<br />

27


Buchstabe B<br />

Karte 26, Vorderseite<br />

Bleiche Stirn<br />

Büchner, G.<br />

Meyer, C.F.<br />

Goethe, J.W.v.<br />

Dantons Tod I p.23 (Toter)<br />

Venedig; p.802: junges Weib. Antlitz<br />

voller Tod<br />

Werther 1.7.p37: blasse S.= Agonie<br />

Karte 26, Rückseite<br />

28


Buchstabe B<br />

Karte 27, Vorderseite<br />

bleiche Wangen<br />

Horatius<br />

Brentano, C.<br />

Novalis<br />

St. Pierre, B.<br />

Carm. III 27, 53sq (durch Schmerz)<br />

Starenberg III p175: Ich schminke deine<br />

Wangen, die gebleicht von tiefem Weh<br />

Oferdingen I 9; I p288: Mathilde: Ach!<br />

Heinrich, du weißt das Schicksal der Rosen;<br />

wirst du auch die welken Lippen, die<br />

bl Wn mit Zärtlichkeit an deine Lippen<br />

drücken? Werden die Spuren des Alters n<br />

die Spuren der Vorübergegangenen Lie<br />

be sein?“<br />

Paul et Virginie p2o5: Ses (V) yeux étoi<br />

ent fermés; mais la sérenitée étoit encore<br />

sur son front: seulement les pâles<br />

violettes de la mort se confondoient<br />

avec les roses de la pudeur<br />

Karte 27, Rückseite<br />

29


Buchstabe B<br />

Karte 28, Vorderseite<br />

braune Haut/ Vorkommen 2<br />

Mallarmé<br />

bras dans l’eau// Tu ris au soleil du rivage/Qui<br />

d’un traître rayon brunit/ Ta g[orge] [unleserlich]<br />

entr’ouvrant<br />

son corsage/Comme un ramier sort de son nid<br />

Cant. Cant. 1, 4-5: Nigra sum, sed formosa, filiae Jerusalem,<br />

Sicut tabernacula Cedar, sicut pelles Salominis,<br />

/Nolite me considerare quod fuscamin, Quia decoloravit<br />

me sol./<br />

Meyer, C.F. Plautus im Nonnenkloster; p357: ein Lächeln verbreitete<br />

sich von den derben Mundwinkeln langsam<br />

wie ein wanderndes Licht über das braune, aber sch<br />

on in der Klosterkluft bleichende Antlitz (Gertrudes)<br />

Gautier<br />

Emaux et camées, p92: Carmen: Carmen est maigre,-<br />

un trait de bistre/Cerne son oeil de gitana./Ses<br />

cheveux sont d’un noir sinistre,/Sa peau, le diable<br />

la tanna.//<br />

Gryphius, A. Sylvie II; I p245: Sylvie, une petite fille du hameau<br />

voisin, si vive et si fraîche, avec ses yeux<br />

Karte 28, Rückseite<br />

noirs, son profil régulier et sa peau légèrement<br />

hâlée!.... Je n’aimais qu’elle, je ne voyais qu’elle,<br />

jusque-là!<br />

30


Buchstabe C<br />

–<br />

Buchstabe D<br />

–<br />

Buchstabe E<br />

–<br />

31


Buchstabe F<br />

Karte 1, Vorderseite<br />

Fernenfarbe: blau<br />

c.f. Bergfarbe blau<br />

Dämmerungsfarbe: blau<br />

Gide, A.<br />

Immoraliste II 1, 419sq L’Automne s’avancait. Les<br />

matins des derniers beauy jours sont les plus<br />

frais, les plus limpides, Parfois l’atmosphère<br />

mouillée bleuissait les lointains, les reculait<br />

encore, faisait d’une promenade un voyage; le<br />

pays semblait agrandi.<br />

- Nouvelles Nourritures I p256: Déplaçable horizon,<br />

sois ma limite, ; sous l’oblique rayon, tut’é<br />

cartes encore, tu t’imprécises, tu bleuis.<br />

Baudelaire<br />

Goethe.<br />

Paysage; p78: Alors je rêverai des horizons<br />

bleuâtres,/Des jardins, des jets d’eau pleurant<br />

dans les albâtres,/Des baisers, des oiseaux<br />

chantant soir et matin,/Et de tout ce qu’il Idyl<br />

le a de plus enfantin.<br />

Ital.Reise; 24.11.87 Rom; 27 p154: Das Schönste<br />

dabei (Neapel) ist, daß die lebhaften Farben, in<br />

geringer Entfernung schon, durch den Luftton gemildert<br />

werden, u daß die Gegensätze von kalten<br />

und warmen Tönen – wie man sie nennt– so sicht-<br />

Karte 1, Rückseite<br />

Goethe<br />

Novalis<br />

Hofmannsthal<br />

Valéry, P.<br />

bar dastehen. Die blauen, klaren Schatten stechen<br />

so reizend von allem erleuchteten Grünen, Gelblichen,<br />

Rötlichen, Bräunlichen ab u verbinden<br />

sich mit der bläulich duftenden Ferne.<br />

Farbenlehre §780: Wie wir den hohen Himmel, die<br />

fernen Berge blau sehen, so scheint eine blaue<br />

Fläche auch vor uns <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>weichen<br />

Oferdingen I 2; I p205: Er sah sich an der Schwe<br />

lle der Ferne, in die er oft vergebens von den na<br />

hen Bergen geschaut, u die er sich mit sonderbaren<br />

Farben ausgemalt hatte. Er war im Begriff,<br />

sich in ihre blaue Flut <strong>zu</strong> tauchen. Die Wunderblume<br />

stand vor ihm,<br />

A p190: III. 19. (1918?): Eine gute Erzählung hat<br />

den magischen Goldgrund, der noch mehr ist als<br />

der blaue Hintergrund der Ferne<br />

La jeune Parque; p101sq: Souvenir, ô bûcher, dont<br />

le vent d’or m’affronte,/Souffle au masque la<br />

pourpore imprégnant le refus/D’être en moi-même<br />

en flame une autre que je fus.../Viens, mon<br />

32


Buchstabe F<br />

Karte 2, Vorderseite<br />

Fernenfarbe: blau 2<br />

c.f. Bergfarbe blau<br />

Valéry<br />

sang, viens rougir la pâle circonstance/ Qu’ennoblissait<br />

l’a<strong>zu</strong>r de la sainte distance,/Et l’insensible<br />

Iris du temps que j’adorai!/Viens consumer<br />

sur moi ce don d’écoloré;/<br />

Hofmannsthal Bergwerk <strong>zu</strong> Falun; I p124: Jenseits der Meeresbucht<br />

in der Ferne blaue Bergketten<br />

- ib.p152: In der Ferne, über den blauen Bergen<br />

die nun n mehr sichtbar sind, fällt ein Stern.<br />

Vischer, F.Th. Auch einer; p49: Es war eine Schwüle gekommen,<br />

die Luft wurde dunstig ohne Wolken, der Dunst<br />

nahm einen strohähnlich fahlgelben Ton an,verdünnte<br />

sich aber allmählich u wich einer neuen<br />

sonderbaren, unheimlichen Helle, da von den Massen<br />

im Mittel- u Hintergrund ganz jener bläuliche<br />

Duft hinwegschwand, welcher doch eigentlich<br />

allein der Landschaft den malerischen Schein<br />

verlieht, der sie vom Stoffartigen entlastet,<br />

<strong>zu</strong>gleich aber die Entfernungsgrade klar unter-<br />

Karte 2, Rückseite<br />

scheidet u daurch unser Raumgefühl ausweitend<br />

lüftet u beglückt..<br />

Benn, G.<br />

Söhne VIII (Grimm, p30): Ich höre Aufbruch in meinem<br />

Blut./Du meine Augen trinken schon/sehr die<br />

Bläue der fernen Hügel./An meine Schläfen streift<br />

es schon.// (=Ein Mann spricht; III p380)<br />

- Durch jede Stunde-; III p158: den Blick in die Bläue./<br />

ein Ferngesicht:/das ist die Treue,/mehr gibt<br />

es nicht// Treue den Reichen, die alles sind,/<br />

Eichendorff Taugenichts p; I p354: ich blickte, während das<br />

Schiff so fortflog u die Wellen unter mir rauschten<br />

u schäumten, immerfort in die blaue Ferne, wie<br />

da ein Turm u ein Schloß nach dem andern aus dem<br />

Ufergrün hervorkam, wuch u wuchs u endlich hinter<br />

uns wieder verschwand<br />

Hölderlin<br />

Tod des Empedokles I, I, p328; Mit wunderbarem Sehnen,<br />

traurigforschend,/Wie wenn er (E) viel verloren,<br />

blickt’er [als] (durchgestrichen) bald/<strong>zu</strong>r Erd<br />

hinab, bald durch<br />

die Dämmerung/Des Hains herauf, als wär ins<br />

ferne Bl/Das Leben ihm entflohen,<br />

33


Buchstabe F<br />

Karte 3, Vorderseite<br />

Fernenfarbe: blau 3<br />

Balzac, H.<br />

Flaubert<br />

Novalis<br />

Melmoth réoncilié; IX p3o4: (Castanier) s’àperçut<br />

en prêtant attentivement l’oreille, que les sons<br />

arrivaient à lui de tous côtés; il regarda dans<br />

la place, et n’y vit point de musiciens. Si cette<br />

mélodie apportait dans l’âme les poésies bleues<br />

et les lontaines lumières de l’espérance, elle<br />

donnait aussi plus d’activité aux remords dont<br />

était travaillé le damné qui s’en alla dans Paris<br />

comme vont les gens accablés de douleurs.<br />

Bovary II 12; I p5o5: sur l’immensité de cet avenir<br />

(mit Rudolphe) qu’elle se faisait apparaître, rien<br />

de particulier ne surgissait: les jours, tous<br />

magnifiques, se ressemblaient comme des flots;<br />

et cela se balançait à l’infini. harmonieux<br />

bleuâtre et couvert de soleil.<br />

Hymnen an die Nacht (3); I p134: Einst, da ich bitt<br />

re Thränen vergoß-/.../ da kam aus blauen Fernen/<br />

Von den Höhen meiner alten Seligkeit ein Dämmrung<br />

sSchauer-/U mit einemmale riß das Band der Ge-<br />

Karte 3, Rückseite<br />

Scève, M.<br />

Campbell<br />

Hugo<br />

burt des/Lichtes Fessel-/Hin floh die irdisch<br />

e Herrlichkeit u/meine Trauer mit ihr<br />

Dèlie p.11 (Nr.73): Fuyantz les Montz, tant<br />

soit peut, nostre veue,/Leur vert se change en<br />

couleur assurée,/Qui plus loingtaine est de<br />

nous blanche veue/Par prospective au distant<br />

mesurée.// L’affection en moy demesurée/ Te<br />

semble a Veoir une tancte verdeur,/Qui,<br />

loing de toy, esteinct en mo l’ardeur,/ DOnt<br />

près de je suis jusqu’a la mort passible,// Mais<br />

tu scais mieux, qui peulx par ta grandeur/<br />

Faciliter, mesmement l’impossible.<br />

'Tis distance lends enchantment to the view,<br />

And tobes the montain in its a<strong>zu</strong>re hue (Praz:<br />

Liebe p300)<br />

Han d’Islande 2; I p24: Au-dessus de la ville (Drontheim),<br />

on aperçoit dans un lointain bleuâtre<br />

les cimes blanches et grêles des monts de Kole, pareilles<br />

aux fleurons aigus d’une couronne antique.<br />

34


Buchstabe F<br />

Karte 4, Vorderseite<br />

Fernenfarbe: blau 4<br />

Waiblinger.<br />

Keller<br />

Spieß<br />

Phaeton p34: Ach, u du weißt n, was sich da für Gedanken<br />

regen, wenn ich hinüberseh auf die vielen<br />

stillen Dörfer. Ich mein’, ich müsse dort etwas suchen,<br />

u weiß doch n was. Dann ergreift mich ein nie<br />

gefühltes Sehnen. Hinüberdrängt’s mich, hinüber!<br />

U ich strecke meine Arme aus, als wollt’ ich eine Braut<br />

empfangen, u weine hinüber in die bn dämmernden<br />

Fernen<br />

Vertauschte Liebesbriefe; 421: Das alles versetzte<br />

Wilhelm in tiefe Melancholie u er sah die<br />

schöne Frau (Gritli) vor sich, wie man in die<br />

frühlingsblaue Ferne sieht, in die man n hin.<br />

ein kann<br />

Wahnsinnige, 92: Ich bin eine geborne Baronin<br />

von B. Dort unten rechts, in der bn Fe ragen<br />

über die kleine Anhöhe zwei Türme hervor, diese<br />

zieren das Schloß, in welchem ich geboren u<br />

erzogen wurde.<br />

Karte 4, Rückseite<br />

35


Buchstabe F<br />

Karte 5, Vorderseite<br />

Fernenfarbe: silbern<br />

Benn, G..<br />

Die Reise; II p34: Reisen hatte er gewollt, aber<br />

nun schienen Gleise über die Straße, u schon<br />

sank sein Blick. Oh, daß es eine Erde gab, wirklich<br />

grün, stark irden, silbern verfernt, über<br />

die die Augen strichen wie ein Flügel, u.Städte,<br />

flache weiße, an Küsten u Kutter, braune, die man<br />

hinnahm, liebte und vergaß.<br />

Karte 5, Rückseite<br />

36


Buchstabe F<br />

Karte 6, Vorderseite<br />

figura etymologica: Begehren begehren (begehrt)<br />

Flaubert<br />

Novembre; II p5o4: ce premier parfum (erste Liebe)<br />

était senti, ce son était envolé, je désirais mon<br />

désir (einstig) et je regrettais ma joie.<br />

Karte 6, Rückseite<br />

37


Buchstabe F<br />

Karte 7, Vorderseite<br />

c.f.Aktiv-Passiv:b<br />

figura etmylogica: Betrüger, betrügt (betrügen)<br />

Betrogner Betrüger<br />

Valéry, P.<br />

Tel quel, Suite; II p757: Une partie du système ner<br />

veux est vouée à l’illimité. Horreur, douleur, an<br />

xieté, nausée infinie, désirs (...), Tromper ce trompeur,<br />

dont le cerveau, son fils, a fini par se dégoûter,<br />

se séparer a demi. Quelle situation! Mythe<br />

et drame possibles!<br />

Karte 7, Rückseite<br />

38


Buchstabe F<br />

Karte 8, Vorderseite<br />

figura etymologica: Erinnerung erinnern (erinnert)<br />

Hofmannsthal<br />

Augenblicke in Griechenland II I; II p553: Diese<br />

Griechen, fragte ich in mir, wo sind sie? Ich versuchte<br />

mich <strong>zu</strong> erinnern, aber ich erinnerte mich<br />

nur an Een, wie wenn Spiegel einander widerspiegeln,<br />

endlos... ich warf die Zeit auf sie u ich sah<br />

wie ihre Gesichter grünlich wurden, vergingen.<br />

Karte 8, Rückseite<br />

39


Buchstabe F<br />

Karte 9, Vorderseite<br />

figura etymologica: Erlebnisse erleben c.f. Fig.et.: Leben<br />

Musil, R.<br />

MoE 91; p417: Ulrich: Sie (Schreiber wie Arnheim) kö<br />

nnen offenbar ihre Ee ganz e o in sich einleben<br />

u müssen Reste davon abgeben. U so, denke ich mir,<br />

entsteht auch ein übertriebenes Bedürfnis <strong>zu</strong> schreiben.<br />

Karte 9, Rückseite<br />

40


Buchstabe F<br />

Karte 10, Vorderseite<br />

figura etymologica: Erlöser erlösen (erlöst)<br />

Nietzsche<br />

Z II: Von den Priestern, p97: Der, welchen sie E<br />

nennen, schlug sie in Banden: -/ In Banden falscher<br />

Werte u Wahn-Worte! Ach, daß einer sie noch<br />

von ihrem Erlöser erlöste!/<br />

Karte 10, Rückseite<br />

41


Buchstabe F<br />

Karte 11, Vorderseite<br />

figura etymologica: Erstaunen erstaunt<br />

Pascal, B.<br />

Provinciales IV; p7o3: A quoi il me répondit<br />

qu’il était bien étonné de mon étonnement<br />

(du renversement que cette doctrine S.J.apportait<br />

dans la morale).<br />

Karte 11, Rückseite<br />

42


Buchstabe F<br />

Karte 12, Vorderseite<br />

figura etymologica: Erzählung erzählen<br />

Chretien<br />

Perceval 362o: Felon conte m’avez conté./<br />

Karte 12, Rückseite<br />

43


Buchstabe F<br />

Karte 13, Vorderseite<br />

figura etymologica: flamme flammet<br />

Goethe, J.W.v.<br />

Faust II 5, 1132o<br />

Karte 13, Rückseite<br />

44


Buchstabe F<br />

Karte 14, Vorderseite<br />

figura etmylogica: Fluch fluchen (flucht)<br />

Brentano, C.<br />

Starenberg; III p163: Segen ist gesegnet/Fluch<br />

ist geflucht.<br />

Karte 14, Rückseite<br />

45


Buchstabe F<br />

Karte 15, Vorderseite<br />

figura etymologica: Flucht fliehen<br />

Pascal, B.<br />

Pensées 72; p1109: Quelque terme où nous pensions<br />

nous attacher et nous affermir, il branle<br />

et nous quitte; et si nous le suivons, il<br />

échappe à nos prises, nous glisse et fuit d’une<br />

fuite éternelle.<br />

Karte 15, Rückseite<br />

46


Buchstabe F<br />

Karte 16, Vorderseite<br />

figura etymologica: Freude freuen<br />

Klopstock, F.G..<br />

Grosses Halleluja: Wir freuen uns<br />

Himmelsfreuden<br />

Karte 16, Rückseite<br />

47


Buchstabe F<br />

Karte 17, Vorderseite<br />

figura etymologica: Furcht fürchten<br />

Hippel<br />

Reventlow<br />

Lebensläufe II 120: Ich: Ich fürchte mich nur<br />

vor der F; das scheint ein Wortspiel, /allein<br />

es ist ein richtiges, wahres Wort.-- Auf mein<br />

Wort gehe hin u thue desgleichen?<br />

Tagebücher, 25.2.95; 30: Geschwister Rondoli von<br />

Maupassant gelesen. Darin eine Skizze "Er“ über<br />

schrieben, die aufs wunderbarste nervöse Angstgefühle<br />

analysiert. Ich fürchte mich vor meiner<br />

F., vor den Schreckbildern meines Hirns, das beginnen<br />

könnte, sich <strong>zu</strong> trüben, vor der Möglichkeit<br />

einer Halluzination.<br />

Karte 17, Rückseite<br />

48


Buchstabe F<br />

Karte 18, Vorderseite<br />

figura etymologica: Gabe, geben (gibt)<br />

Chretien<br />

Parceval 1689: Et cil l’en a le don doné, /Que jamais<br />

tant come il soit ne/ N’en parlera, de ce soit<br />

fis,/Se de lui non;<br />

Karte 18, Rückseite<br />

49


Buchstabe F<br />

Karte 19, Vorderseite<br />

figura etymologica: Gedanken denken<br />

Rolland, R.<br />

Hofmannsthal<br />

Nietzsche, F.<br />

Klopstock, F.G.<br />

Jean Christophe; p812: Elle pensait ses pensées<br />

672. Nacht; II p8: Aber da keine Krankheit in<br />

ihm war, so war der Gedanke (an den Tod) nicht<br />

grauenhaft, er hatte eher etwas Feierliches<br />

und Prunkendes u kam gerade am stärksten, wenn<br />

er sich am Denken schöner Gedanken oder an der<br />

Schönheit seiner Jugend u Einsamkeit berausch<br />

te.<br />

MA I 188; 9563: Denker als Stilisten,-Die<br />

meisten Denker schreiben schlecht, weil sie<br />

uns n nur ihre Gedanken, sondern auch das Denken<br />

der Gedanken mitteilen.<br />

Zürchersee; p58: Schön ist, Mutter Natur, deiner<br />

Erfindung Pracht,/Auf die Fluren verstreut,<br />

schöner ein froh Gesicht;/Das den großen Gedanken/Deiner<br />

Schöpfung noch einmal denkt.//<br />

Karte 19, Rückseite<br />

Schiller, F.<br />

Rilke, R.M.<br />

Folgen der Tugend; 11 p1o: Denn wonach ringt die<br />

Seele des Jünglings- als nach diesem einzigen<br />

Ziele (Tugend)? wenn sie den großen Gedanken<br />

denkt, daß nur Tugend den Men <strong>zu</strong>m Abglanz der unendlichen<br />

Gottheit macht- denn wonach schmachtet<br />

die Seele des Jünglings, als nach diesem nie<br />

<strong>zu</strong> umfassenden Urbild?<br />

Malte, AW II p22: Ich sitze hier u bin ns. U dennoch,<br />

dieses Ns fängt an <strong>zu</strong> denken u denkt, fünf<br />

Treppen hoch, an eine grauen Pariser Nachmitttag,<br />

diesen Gedanken:<br />

- ib.p.139: Mein Gott, mein Gott, wenn mir noch solch<br />

e Nächte bervorstehen, laß mir doch wenigstens einen<br />

von den Gedanken, die ich <strong>zu</strong>weilen denken<br />

konnte<br />

Frisch, M.<br />

Ganteinbein; p469: Ein G, blitzhaft gedachtt neulich<br />

in der Garderobe, hatte sich bisher verdrängen<br />

lassen, ein Kalender-G (Schwangerschaft), u für<br />

den Fall, daß alle G sich erübrigten, wünschte Gan<br />

tenbein gerade diesen G nicht gedacht <strong>zu</strong> haben.<br />

50


Buchstabe F<br />

Karte 20, Vorderseite<br />

figura etymologica: Gedanken denken 2<br />

Hofmannsthal<br />

Lessing, G.E.<br />

Brentano, C..<br />

Frau im Fenster; GkD p21o: Dianora: Ich glaube,<br />

so sind die G, die/Ein M ins einer Todesstunde<br />

denkt./<br />

Philotas 4; II p98: Ph:U nun-welcher G war es,<br />

den ich jetzt dachte? Nein, den ein Gott in mir da<br />

chte- Ich muß ihm nachhängen! Laß dich fessseln<br />

flüchtiger G!- Jetzt denke ich ihn wieder!<br />

An Gritha Hundhausen (L.Brentano: B.s Liebesleben<br />

p42sq): Wer je die Freiheit des Gemüts verlor,<br />

erhält sie selten wieder, u doch kann es gesunden<br />

Seelen gelingen, in dieser ewigen Unschuld <strong>zu</strong> fe<br />

rweilen, die darin besteht, nur das einfache, natürliche<br />

Verhältnis der Dinge <strong>zu</strong> begreifen, nur d<br />

as Ewige, keinen bürgerlichen Gesetzen Unterworffene<br />

<strong>zu</strong> lieben, nur mit der Liebe <strong>zu</strong> lieben und<br />

mit erlernten Empfindungen, nur mit dem ursprüng<br />

lichen G <strong>zu</strong> denken un mit auswendig gelernten<br />

Maximen. Das heißt in jeder Minute des Lebens<br />

Karte 20, Rückseite<br />

. ein Kind sein, welches denn doch etwas ganz anderes<br />

ist als in jeder Minute ein unerfahrenes<br />

Wesen<br />

Musil, R<br />

Mo E 1o2; p486: Sepp: "Seien Sie (Ulrich) sicher,“<br />

rief er ihm <strong>zu</strong>, "im Grunde denken Sie auch n ein<br />

en einzigen G, den n Direktor Frischel denken könn<br />

te!“<br />

51


Buchstabe F<br />

Karte 21, Vorderseite<br />

figura etmylogica: Gefühl fühlen<br />

Brentano, C.<br />

Starenberg; III p2o3: O wie schwüle Gefühle<br />

fühle/ Ich im kleinen Herzen.<br />

Karte 21, Rückseite<br />

52


Buchstabe F<br />

Karte 22, Vorderseite<br />

figura etymologica: Gesang singen (singt)<br />

Hölderlin<br />

Der Mutter Erde, V.1 (p2o6). Statt offner Gemeine<br />

sing ich Gesang./.<br />

Karte 22, Rückseite<br />

53


Buchstabe F<br />

Karte 23, Vorderseite<br />

figura etymologica: Glauben glauben (glaubt)<br />

Nietzsche<br />

Z II: Vom Lande der Bildung; p12osq: Unfruchtbare<br />

seid ihr: d a r u m fehlt euch an G. Aber wer<br />

schaffen mußte, der hatte auch immer/seine Wah[n]<br />

[unleserlich]<br />

Träume u Stern-Zeichen- u glaubte an G!/<br />

Karte 23, Rückseite<br />

54


Buchstabe F<br />

Karte 24, Vorderseite<br />

figura etymologica: Hass hasst (hassen)<br />

Potocki, J.<br />

Saragossa 33, p481: Ich hasse den H.;<br />

Ich hasse es, den Hass <strong>zu</strong> hassen<br />

Karte 24, Rückseite<br />

55


Buchstabe F<br />

Karte 25, Vorderseite<br />

figura etymologica: Hauch haucht<br />

Hofmannsthal<br />

Augenblicke in Griechenland III; II p553: Ein H<br />

der Verzagtheit hauchte mich an, ein Gefühl der<br />

Enttäuschung verzehrte mich im voraus.<br />

Karte 25, Rückseite<br />

56


Buchstabe F<br />

Karte 26, Vorderseite<br />

figura etymologica: Kampf kämpfen<br />

Nietzsche<br />

Hölderlin<br />

Leisewitz<br />

UB II; I p219: Die Geschichte gehört vor allem dem<br />

Tätigen u Mächtigem, dem, der einen großen Kampf<br />

kämpft (monumentalische Historie).<br />

Hyperion I 2; p5o1: Es gibt große Stunden im Leben.<br />

Wir schauen an ihnen hinauf, wie an den kolossali<br />

schen Gestalten der Zukunft u des Altertums, wir<br />

kämpfen einen herrlichen K mit ihnen, u bestehn<br />

wir vor ihnen, so werden sie wie Schwestern, u ver<br />

lassen uns nicht<br />

Julius von Tatrent III 2; SuD I p588. Julius: Ich<br />

will<br />

mich zwingen, Vater, einen K kämpfen (gegen Liebe),<br />

der mir viel kosten wird<br />

Karte 26, Rückseite<br />

57


Buchstabe F<br />

Karte 27, Vorderseite<br />

figura etymologica: Kuss küssen<br />

Mörike, E. Schiffer- u.Nixenmärchen I; I p.145<br />

Hoheslied<br />

1,2: Er küsse mich mit dem Kusse seines<br />

Mundes<br />

Fouqué,F.<br />

Undine XVIII; p1o1: Bebend vor Liebe u Todesnähe<br />

neigte sich der Ritter ihr entgegen,<br />

sie küßte ihn mit einem himmlisch<br />

en Kusse, aber sie (U) ließ ihn n mehr los<br />

(Todeskuß)<br />

Karte 27, Rückseite<br />

58


Buchstabe F<br />

Karte 28, Vorderseite<br />

figura etymologica: Lachen lachen (lacht)<br />

Hofmannsthal<br />

Flaubert<br />

Frau im Fenster, GkD p22o: Sie (Dianora) lacht<br />

ein übermäßig helles L, das jeden Augenblick in<br />

Weinen oder Schreien übergehen könnte.<br />

Bovary III 5; I p566: Emma (bei Léon): riait d’un<br />

rire<br />

sonore et libertin<br />

- ES II 2; II p22o: Mme Dambreuse s’inclina légérement,<br />

tout en souriant d’un rire singulier,<br />

plein à la fois de politesse et d’ironie.<br />

Karte 28, Rückseite<br />

59


Buchstabe F<br />

Karte 29, Vorderseite<br />

figura etymologica: Lächeln lächeln<br />

Rilke, R.M. Malte; AW II p32: Das Gesicht meines Vaters war<br />

jetzt zornig, voller Blut, aber der Großvater,<br />

dessen Finger wie eine weiße Kralle meines Vate<br />

rs Arm umklammerten, lächelte sein maskenhaftes<br />

Lächeln<br />

- ib.p75: "Ich werde ja nie darauf kommen, Malte“<br />

sagte sie (Maman) manchmal mit ihrem eigentümlich<br />

kühnen L, das von niemandem gesehen sein wollte<br />

u seinen Zweck ganz erfüllte, indem es gelächelt<br />

ward.<br />

Flaubert, G. Bovary III 7; I p60o1: Guillaumin souriait d’un sou-<br />

Robbe-<br />

Grillet<br />

rire singulier, d’un façon douceâtre et ambigue<br />

Jalousie IX p2o4sq. Ils sourient en même temps,<br />

du même/sourire, quand la porte s’ouvre.<br />

Karte 29, Rückseite<br />

60


Buchstabe F<br />

Karte 30, Vorderseite<br />

leben: sich leben<br />

figura etymologica: Leben leben,<br />

c.g. gelebtes Leben<br />

Langgässer, E.<br />

Pascal, B.<br />

Vorfrühlingswald: L.; wer lebt dich?<br />

Pensées; H p 541: Faire les petites choses<br />

comme grands, à cause de la majéstéde<br />

Jésus Christ qui les fait en nous,<br />

et qui vit notre vie.<br />

672. Nacht; II p7: er lebte sich immer<br />

mehr in ein ziemliches einsames Leben hinein<br />

Hofmannsthal,<br />

H.v.<br />

- ibid. p11: Er fühlte mit der Deutlichkeit<br />

des Alpdrucks, wie die beiden Alten<br />

dem Tod entgegenlebten...; u wie die beiden<br />

Mädchen in das öde, gleichsam luft.<br />

lose Leben hineinlebten.<br />

Proust, M.<br />

[G]uermantes [unleserlich] I; II p43: lui, savait<br />

quelles<br />

étaient les pensées sublimes que tous<br />

deux résumaient, sans doute pour le moment<br />

où ils se remettraient à vivre leur<br />

vraie vie (aristocratique)<br />

Karte 30, Rückseite<br />

Proust, M.<br />

La Prisonnière III p97: la vie non encore vécue,<br />

la vie relativement future, nous semble<br />

une vie plus lontaine, plus détachée, moins<br />

intime, moins nôtre.<br />

- ibid.III p147: Je sentis qu’elle (la petite laitière)<br />

devait déjà dire: aimer les sports, et<br />

que dans quelques années elle dirait: vivre<br />

sa vie<br />

- TR; III p895: La vraie vie, la vie enfin découver<br />

te et éclaircie, la seule vie par conséquent<br />

réellement vécue, c’ést la littérature<br />

- ibid. p9o2. Tous ces êtres qui m’avaient révélé<br />

des vérités et qui n’étaient plus, m’apparaissaient<br />

comme ayant vécu une vie qui n’avait pro<br />

fité qu’à moi, et comme s’ils étaients morts<br />

pour moi<br />

- ibid. p1o32: ce que j’avais quelquefois senti<br />

au cours de ma vie comme digne être vécue (littérature).<br />

61


Buchstabe F<br />

Karte 31, Vorderseite<br />

figura etymologica: Leben leben 2<br />

Pascal, B.<br />

Pensées Ch 145, B147, p1127sq: Nous ne nous contentons<br />

pas de la vie que nous avons et en notre<br />

propre être: nous/voulons vivre dans l’idée<br />

des autres d’une vie imaginaire, et nous nous<br />

efforçons pour cela de paraitre.<br />

Proust, M.<br />

Regrets VIII: Sa plus réelle beauté était peutêtre<br />

dans mon désir. Elle a vécu sa vie, mais<br />

peut-être, seul, je l’ai rêvée.<br />

- ib.VI: Nous songeons la vie... Il ne faut pas essayer<br />

de la vivre.<br />

Prevost, M. Demi-voerges III 4, p.34osq: presque tous les êtres<br />

vivant de cette vie de/luttes, de plaisirs,<br />

d’émotions factices, violentes et répétées,<br />

qui est la vie des capitales modernes, c’ést-à<br />

dire des grands marchés d’argent, de gloire et<br />

de débauche, -presque tous ces êtres portent<br />

le germe d’une monomanie impulsive.<br />

Karte 31, Rückseite<br />

Schiller, F.<br />

Gide, A.<br />

P III 8, 184osqq: Thekla: Der Zug des Herzens ist<br />

des Schicksals Stimme./Ich bin die Seine (Max).<br />

Sein Geschenk allen/ist dieses neue Leben,<br />

das ich lebe./ Er hat ein Recht an sein Geschöpf.<br />

F-M I 7; p980: Griffithe J’étais sur la Bourgogne<br />

...le jour où elle a fait naufrage... Je n’ai jamais<br />

vécu d’une vie plus intense; mais j’étais aussi<br />

incapable de réfléchir qu’un terre- neuve, je<br />

suppose, qui se jette à l’eau.<br />

- ib. III 1; p1118: Molinier: Le jeune Bernard a bru<br />

squement quitté le foyer familial, où il n’aurait<br />

jamais dû entrer. Il est allé "vivre sa vie“, com<br />

me disait Emile Augier, vivre on ne sait comment<br />

et on ne sait où.<br />

Schiller, F.<br />

Zusammenhang; 11 p45: Das Tier lebt das tierische<br />

Leben, um angenehm <strong>zu</strong> emp-/finden. Es empfindet<br />

angenehm, um das tierische Leben <strong>zu</strong> erhal<br />

ten. Also es lebt auch das tierische Leben u emfindet<br />

seine Vergnügungen u leidet seine Schmerzen.<br />

62


Buchstabe F<br />

Karte 32, Vorderseite<br />

figura etymologica: Leben leben 3<br />

Valéry, P.<br />

Histoires brisées; II p462: Belle reine souveraine,<br />

tes yeux qui sont rouverts me disent que je<br />

suis fou. Promène-les, des yeux, je te dis qu’ils<br />

sont le plus profond de nous. Ne pense point, Laisse<br />

l’oeil vivre des sa vie.<br />

Lessing<br />

Nathan II 7; 2 p342: Tempelherr: Das Leben. das/Ich<br />

leb!, ist sein (Saladins) Geschenk.<br />

Schlegel, F. Ideen fr. 143; p1o7: Es gibt keine große Welt als<br />

die Welt der Künstler. Sie leben hohes L. Der gute<br />

Ton steht noch <strong>zu</strong> erwarten. Er würde da sein, wo<br />

jeder sich frei u fröhlich äußerte u den Wert der<br />

andern ganz fühlte u begriffe.<br />

Rilke, M.<br />

Stundenbuch I; I p9: Ich lebe mein L in wachsenden<br />

Ringen,/Die sich über die Dinge ziehn./Ich werde<br />

den letzten vielleicht n vollbringen,/aber<br />

versuchen will ich ihn.//<br />

- ib.p1o: ICH liebe meines Wesens Dunkelstunden,/<br />

Karte 32, Rückseite<br />

. in welchen meine Sinne sich vertiefen;/in ihnen<br />

hab ich, wie in alten Briefen,/mein täglich L<br />

schon gelebt gefunden/ u wie Legende weit und<br />

überwunden<br />

Rilke, R.M<br />

Stundenbuch II; I p63sq: UND doch, obwohl ein je<br />

der von sich strebt/wie aus dem Kerker, der ihn<br />

haßt u hält,-(es ist ein großes Wunder in der<br />

Welt:/ich fühle: a l l e s L e b e n w i r d g e-<br />

l e b t.// Wer lebt es denn? (...) Wer lebt es denn?<br />

Lebst du es, Gott,- das Leben?///<br />

- Das tägliche Leben p73: Georg (spöttisch): Auf<br />

diese Weise könnte man v i e l e Leben haben? Helene:<br />

(ernst): Ja, begreifst du? Das wäre die Kunst<br />

des modernen Menschen. Georg: Die Kunst? ...Helene:<br />

Oder die Aufgabe: Für jedes Erlebnis die<br />

entsprechenden Takte <strong>zu</strong> finden, dann würde je.<br />

des ein Ganzes, ein Leben. U erlebte Tausende Le<br />

ben.. Georg: U stürbe tausend Tode... Helene: Die<br />

er alle überwände... fühlst du?<br />

- An Kappus 18.8.04; Briefe I p97: Gefährlich und<br />

schlecht sind nur jene Traurigkeiten, die man un.<br />

63


Buchstabe F<br />

Karte 33, Vorderseite<br />

figura etymologica: Leben leben 4<br />

Rilke<br />

Mallarmé, St.<br />

Rilke, R.M.<br />

ter die Leute trägt, um sie <strong>zu</strong> übertönen; wie<br />

Krankheiten, die oberflächlich u töricht behandelt<br />

werden, treten sie nur <strong>zu</strong>rück u brechen nach<br />

einer kleinen Pause um so furchtbarer aus; u sam<br />

meln sich an im Innern u sind L, sind ungelebtes,<br />

verschmähtes, verlorenes L; an dem man sterben<br />

kann. Wäre es uns möglich, weiter <strong>zu</strong> sehen, als<br />

unser Wissen reicht, u noch ein wenig über die Vo<br />

rwerje unseres Ahnens hinaus, vielleicht würden<br />

wir dann unsere Traurigkeit mit größerem Vertrauen<br />

ertragen als unsere Freuden.<br />

L’Orphelin; p1559: mais j’amais à vivre de la<br />

vie de ces comédiens et vers eux j’allais oublier<br />

mes hideux camerades.<br />

Malte, AW II p1o3: Sie (Margarete Brigge) lebte miot<br />

ten unter uns ihr L, ohne auf jemanden Rücksicht<br />

<strong>zu</strong> nehmen... Vielleicht verachtete sie es dafür,<br />

daß es n gekommen war, daß es die Gelegenheit ver<br />

Karte 33, Rückseite<br />

Frisch, M.<br />

Hofmannsthal<br />

fehlt hatte, mit Geschick u Talent gelebt worden<br />

<strong>zu</strong> sein.<br />

Gantenbein; p190: Hölle: Ich wäre Enderlin, dessen<br />

Mappe ich trage, aber unsterblich, so, daß<br />

ich sein Leben, meinetwegen sogar ein glück<br />

liches Jahr, beispielsweise das Jahr, das jett<br />

beginnt, noch einmal durch<strong>zu</strong>leben hätte mit dem<br />

vollen Wissen, was kommt, u ohne die Erwartung,<br />

die allein imstande ist, das L erträglich <strong>zu</strong> machen,<br />

ohne das Offene, das Ungewisse aus Hoffnung<br />

u Angst<br />

Tor u Tod; GkD 116: Stets schleppte ich den rätselhaften<br />

Fluch,/Nie ganz bewußt, nie völlig un.<br />

bewußt,/Mit kleinem Leid u schlaer Lust/Mein L<br />

<strong>zu</strong> erleben wie ein Buch,/Das man <strong>zu</strong>r Hälft noch<br />

n u halb n mehr begreift,/U hinter dem der Sinn<br />

erst nach Lebendgem schweift-/U was mich quälte<br />

u was mich erfreute, /Mir war, als ob es nie sich<br />

selbst bedeute,/Nein künftgen Lebens vorgelieh<br />

hnen Schein/U hohles Bild von einem vollern Sein.<br />

64


Buchstabe F<br />

Karte 34, Vorderseite<br />

figura etymologica: Leben leben 5<br />

Hofmannsthal Tor u Tod, GkD p122: TOD: Was allen, ward auch dir<br />

gegeben,/Ein Erdenleben, irdisch es <strong>zu</strong> leben./<br />

Im Innern quillt euch allen treu ein Geist,/Der<br />

diesem Chaos toter Sachen/Beziehung ein<strong>zu</strong>hauchen<br />

heißt,/U euren Garten draus <strong>zu</strong> machen/Für<br />

Wirksamkeit, Beglückwünschung u Verdruß<br />

-. Der Schwierige II 14; I p497: Hans Karl: Das war nur<br />

ein Moment; 30 Sekunden sollen es gewesen sein,<br />

aber nach innen hat das ein anderes Maß. Für mich<br />

wars eine ganze Lebenszeit, die ihc gelebt hab, u<br />

in diesem Stück Leben, da waren Sie meine Frau.<br />

Montaigne<br />

Essais III 1; p1088: Nous sommes de grands fols:<br />

"Il a passé sa vie en oisvité, disons nous; je<br />

n’ay rien faict d’aujourd’huy- Quoy, avez vous<br />

pas vescu? C’est non seulement la fondamentale,<br />

mais la plus illustre de vos occupations.<br />

Schiller<br />

Braut von Messina 2722: Cesar: Lebe, wer’s kann,<br />

ein L der Zerknirschung/Mit strengen Bußkastei<br />

Karte 34, Rückseite<br />

Schiller<br />

ungen allmählich/ Abschlöpfen eine ew’ge Schuld-<br />

I C H kann/ N leben, Mutterm mit gebrochnem Herzen./<br />

ib.2797sqq; 7 p118: Beatrice: M i c h fordert/Der<br />

Fluch, der dieses Haus verfolgt, u Raub/ Am Himmel<br />

ist das Leben, das ich lebe./<br />

- ib. 2814; p119: Cesar: Er lebt in deinem (Mutter)<br />

Schmerz ein selig L,/Ich werde ewig tot sein bei<br />

den Toten./<br />

Schlegel, F,<br />

Büchner, G.<br />

Montherlant<br />

Lucinde; p63: Leicht u melodisch flossen ihnen<br />

die Jahre vorüber, wie ein schöner Gesang, sie leb<br />

ten ein gebildetes Leben, auch ihre Umgebung wared<br />

harmonisch u ihr einfaches Glück schien mehr<br />

ien seltnes Talent als eine sonderbare Gabe des<br />

Zufalls<br />

Lenz; p90: Doch je mehr er sich in das L hineinlebt<br />

te, ward er ruhier. Er unterstützte Oberlin, zeichnete,<br />

las die Bibel;<br />

Jeunes Filles; p1oo3: L’Homme moyen, celui qui<br />

avoue ce respect du bonheur (wie hommes supér-<br />

65


Buchstabe F<br />

Karte 35, Vorderseite<br />

figura etymologica: Leben leben 6<br />

Montherlant<br />

Montaigne<br />

Novalis<br />

Balzac, H.<br />

eurs) lui est suspect. Quant au "devoir du bonheur“,<br />

il a, malgré Goethe, avec la formule "vire<br />

sa vie“, la plus mauvaise presse.<br />

Essais I 26; p162: On nous aprend à vivre quand<br />

la vie est passee. Cent escholiers ont pris la<br />

verolle avant que d’estre arrivez à leur leçon<br />

d’Aristote, de la temperance. Cicero disoit que<br />

quand il vivroit la vie de deux hommes, il ne<br />

prendroit pas le loisir d’estudier les poetes<br />

lyriques.<br />

Blüthenstaub 8; II p415: Der Unterschied zwischen<br />

Wahn u Wahrheit liegt in der Differenz ihrer<br />

Lebensfunkzionen. Der Wahn lebt von der Wahrheit;<br />

die Wahrheit lebt ihr Leben in sich.<br />

Peau de chagrin; IX p222: Arzt: A moins d’accident,<br />

monsieur le marquis, vous pouvez vivre la<br />

vie de Mathusalem.<br />

Karte 35, Rückseite<br />

Flaubert, G.<br />

Goethe<br />

Baudelaire<br />

Gautier<br />

Bovary I 8; I p372: Mais, aux fulgurations de l’heu<br />

re présente (Schloßbesuch), sa vie passée, si nette<br />

jusqu’alors, s’evanouissait tout entière, et elle<br />

doutait presque de l’avoir vécue.<br />

Faust, Vorspiel 167sq: Greift nur hinein ins volle<br />

Menschenleben!/Ein jeder lebts, nciht vielen<br />

ists bekannt,/ U wo Ihrs packt, da ists interessant./<br />

Spleen de Paris XXXV; p288: Dans ce trou noir ou<br />

lumineux (fenêtre) vit la vie, rêve la vie, souffre<br />

la vie.<br />

Maupin 2; p61: Dieu qui m’a prêtré la vie ne me la<br />

reprendra<br />

pas sans que j’aie vécu. A quoi bon donne<br />

au poète une lyre sans cordes, à l’homme une vie<br />

sans amour?<br />

- ib.11; p239: Oiseaux du ciel, prétez-moi chacun<br />

une plume... afin que je m’en fasse une paire<br />

d’ailes<br />

pour voler haut et vite par des régions inconnues,<br />

où je ne retrouve rien qui rappelle à mon souvenir<br />

la cité des vivants, où je puisse oublier que je<br />

suis moi, et vivre d’une vie étrange et nouvelle,<br />

plus loin que l’Amérique...<br />

66


67


Karte 36, Vorderseite<br />

figura etymologica: Leben leben 7 c.f. Fig.et.: Erlebnis<br />

Werfel, F. Der veruntreute Himmel; Nachwort, p : Ich habe<br />

Teta Linek gekannt. Sie war eine alte Frau, untersetzt,<br />

rundlich, mit breiten Backen u hellen Vergißmeinnichtaugen.<br />

Sie war eine Persönlichkeit<br />

von großem Seltenheitswert in dieser Zeit. Sie<br />

hatte ihr ganzes L ausschließlich im Hinblick<br />

auf das Bleibende gelebt!<br />

Musil, R.<br />

MoE84; p365: Walter: Wie pikant du (Ulrich) es hinstellst,<br />

als ob wir überhaupt die Wahl hätten, Ideen<br />

<strong>zu</strong> leben o unser L <strong>zu</strong> l! Aber am Ende kennst du<br />

vielleicht das Zitat: ‚Ich bin kein ausgeklügelt<br />

Buch, ich bin ein M mit seinem Widerspruch’?<br />

Goethe<br />

Epimenides II 3, 622; 170: Hoffnung: Das L selbst<br />

ist nur durch mich lebendig./<br />

- ib.763sqq; p175; II 7: Genien: Pfeiler, Säulen kann<br />

man brechen/ A n ein freies Herz: /Denn es lebt<br />

ein ewig L./ Es ist selbst der ganze Mann,/ In ihm<br />

winken Lust u Streben,/ Die man n zermalmen kann.<br />

Karte 36, Rückseite<br />

Sartre. La Nausée; p60: Voici ce que j’ai pensé: pour que l’<br />

événement le plus banal devienne une aventure, il<br />

faut et il suffit quÄon se mette à le raconter.<br />

C’est ce qui dupe les gens: un homme, c’est toujours<br />

uun conteur d’histoires d’autrui, il voit tout ce<br />

qui<br />

lui arrive à travers elles; et il cherche à vivre sa<br />

vie comme s’il la ravontait.-Mais il fait choisir<br />

vivre ou raconter.<br />

Baudelaire<br />

Les paradis artificiels, décidace; p345: La femme<br />

est fatalement suggestive; elle vit d’une autre vie<br />

que la sienne propre; elle vit spirituellement dan<br />

s les imaginations qu’elle hante et qu’elle féconde.<br />

68


Buchstabe F<br />

Karte 37, Vorderseite<br />

figura etymologica: Leben leben 7<br />

Schiller<br />

Hugo<br />

Der Menschenfeind 8; 7 p340: v.Hutten: Mit der unwi<br />

derstehlichen Schönheit bewaffnet, wiederhole du<br />

vor ihren (Menschen) Augen das Leben, das ich in<br />

ihrer Mitte unerkannt lebte, u durch d e i n e A n-<br />

m u t triumphiere meine verurteilte Tugend<br />

Ruy Blas I 2; p261: César: De vos bienfaits je n’au<br />

rai nulle envie./ Tante que je trouverai, vivant ma<br />

libre vie,/Auf fontaines de L’eau, dans les cham<br />

ps le grand air,/A la ville un voleur qu m’habille<br />

l’hiver,/ Dans mon âme l’oubli des prospérités<br />

mortes,/Et devant vos palais, monsieuer, de larges<br />

portes/Où je puis, à midi, sans souci du rêveil,<br />

/Dormir, la tête à l’ombre et les pieds au soleil!/<br />

-Adieu donc.-De nous deux Dieu sait quel est le ju<br />

ste./Avec les gens de cour, vos pareils, don Salluste,/Je<br />

vous laisse, et je reste avec mes chenapans./Je<br />

vis avec les loups, non avec les serpents./<br />

Karte 37, Rückseite<br />

Jacobsen<br />

Ludwig<br />

Reventlow<br />

Lhyne p147: Der unermeßliche Strom von Liebe, der jetzt<br />

<strong>zu</strong> dem Gott emporsteigt, an den geglaubt wird, kann<br />

sich, wenn der Himmel leer ist, <strong>zu</strong>r Erde neigen,<br />

sich mit liebendem Schritt all den schönen, mlichen<br />

Eigenschaften u Fähigkeiten nähern, die wir unermeß<br />

lich gesteigert u mit denen wir die Gottheit geschmückt<br />

haben. um sie unserer Liebe wert <strong>zu</strong> machen... Begre<br />

ofem Sie n, welchen Adel es dem Men verleihen wird, we<br />

nn er frei sein L l, seinen Tod sterben kann, ohne Fur<br />

cht vor der Hölle, ohne Hoffnung auf ein Himmelreich,<br />

jedoch in Furcht vor sich selbst u in Der Hoffnung<br />

auf sich selbst?<br />

Zwischen Himmel u Erde; 3 p157: (Fritz Nettenmair vor<br />

drohender Tötung): Er sann <strong>zu</strong>rück u lebte sein ganzes<br />

L im Augenblicke noch einmal durch, um <strong>zu</strong> finden,<br />

der ewige Richter könne ihm verzeihen.<br />

Ellen Olestjener; SW 667: Wir hatten doch recht<br />

mit unseren pathetischen Jugendredensarten,-Und<br />

mein Leben muß ich auch wieder leben, wenn es<br />

auch noch so viel kostet.<br />

69


Buchstabe F<br />

Karte 38, Vorderseite<br />

figura etymologica: Liebe liebt (lieben)<br />

Schaumann, R.<br />

Potocki, J.<br />

Baudelaire, Ch.<br />

Rochefoucauld<br />

Gide, A.<br />

Petersiliengarten p.32 (liebt)<br />

Saragossa 33, p481: Ich liebe d. Liebe;<br />

Ich liebe es, die Liebe <strong>zu</strong> lieben<br />

Le Fanfarlo; p487: Du haut de sa solitude...,<br />

Samuel apercevait souvent, se promenant<br />

dans une allée du Luxembourg. une<br />

forme et une figure qu’il avait aimée en<br />

province,- à l’âge où on aime l’amour.-<br />

MR 471; p464: Dans les premières passions,<br />

les femmes aiment l’amant; et dans<br />

les autres, elles aiment l’amour.<br />

NT IV 1: Ménalque: Certains m’accusèrent<br />

d’égoisme; je les accusai de sottise.<br />

J’avais la prétention de n’aimer<br />

point quelqu’un, homme ou femme, mais<br />

bien l’amitié, l’affection ou l ! amour.<br />

En le domant à l’un, je n’eusse pas voulu<br />

l’enlever à quelque autre, et ne faisais<br />

que me prêter. Pas plus je ne vou-<br />

Karte 38, Rückseite<br />

lais accaparer le corps au le couer d’aucun<br />

autre; nomade ici comme envers la nature, je<br />

ne m’arrêtais nulle part. Toute préférance me<br />

semblait injustice; voulant rester à tous, je<br />

ne me donnais pas à quelqu’un.<br />

Rochefaucauld MR 500; p468sq: Il ya des gens si remplîs d’<br />

eux-mêmes, que, lorsqu’ils sont amoureux, ils<br />

trouvent moyen d’être occupés de leur passion<br />

sans l’être de la personne qu’ils aiment.<br />

- MR 374; p453: Si on croit aimer sa maîtresse<br />

pour l’amour d’elle, on est bien trompé.<br />

Musset, A.de André del Sarto II 1 P267: Je l (Lucrez) aimaisd’un<br />

amour indéfinissable. Pour elle, j’aurais<br />

lutté contre une armée.<br />

Johannes<br />

7,26: Jesus: Et notum feci eis nomen tuum (Pater),<br />

et notum faciam: ut dilectio, qua dilexisti<br />

me, in ipsist sit, et ego in ipsis.<br />

Musset, A.de Caprices de Marianne I 1; p277: Octave: J’aime<br />

ton amour, Cælio; il divague dans ta cervelle<br />

comme un flacon syracusain.<br />

70


Buchstabe F<br />

Karte 39, Vorderseite<br />

figura etymologica: Liebe liebt (lieben) 2<br />

Musset, A.de<br />

Grillparzer<br />

Montherlant<br />

Balzac, H.<br />

Caprices de Marianne I 2; p279: Hermia: Je l’aimais<br />

d’un armour sincère, et l’estime qu’il avait in<br />

spirée à mes parents ne me permit pas d’hesiter.<br />

Ahnfrau II; 2 p34: Bertha: Sieh, man hat mir oft<br />

erzählet,/ Daß es leichte Men gebe,/Deren L n<br />

bloß brennt,/ AUch verbrennt u dann erlischt,/Men,<br />

die die L lieben,/Aber n den Gegenstand,/<br />

Schmetterlinge, bunte Gaukler,/Die die keusche<br />

Rose küssen,/Aber n, weil sie die Rose,/Weil sie<br />

eine Blume ist./Bist du auch so, Stummer, Böser?/<br />

Jeunes filles; p1000: Andrée: Si j’étais (encore)<br />

plus jeuen ou plus âgée! Plus jeune, je n’aurais<br />

pas encore assez de cette vie purement cérébrale<br />

et de cette amitié purement platonique, intelligente<br />

et froide:quand je vous ai connu, je n’aimais<br />

pas l’amour.<br />

Les Marana; IX p8o3: aimer du violent amour des<br />

prostituées<br />

Karte 39, Rückseite<br />

Flaubert<br />

Brentano, C.<br />

Augustinus<br />

Villalonga<br />

Bovary II 15; I p530: personne sur la terre ne l’avait<br />

aimée d’un pareil amour (wie in Lammermoor).<br />

An Gritha Hundhausen (In: L. Brentano: B.s Liebesleben<br />

p43sq): Wer je die Freiheit des Gemüts verlor,<br />

erhält sie selten wieder, u doch kann es gesunden<br />

Seelen gelingen, in dieser ewigen Unschuld<br />

<strong>zu</strong> verweilen, die darin besteht, nur das einfache,<br />

natürliche Verhältnis der Dinge <strong>zu</strong> begreifen, nur<br />

das Ewigke, keinen bürgerlichen Gesetzen Unterwor<br />

fene <strong>zu</strong> lieben, nur mit der Liebe <strong>zu</strong> lieben u nich<br />

t mit erlernten Empfindungen, nur mit dem ursprün<br />

glichen Gedanken <strong>zu</strong> denken u n mit auswenig gelernten<br />

Maximen. Das heißt in jeder Minute des Le<br />

bens ein Kind sein, welches denn doch etwas ganz<br />

anderes ist als in jeder Minute ein unerfahrenes<br />

Wesen<br />

:ambam amare<br />

Ein Mann allein (=l’homme de sang); p130: Nachher<br />

die Liebe, ganz einfach. Aber anders als <strong>zu</strong>vor.<br />

Freigebiger, reicher. Die aufreizende Liebe, mit<br />

71


Buchstabe F<br />

Karte 40, Vorderseite<br />

figura etymologica: Liebe liebt (lieben) 3<br />

Villalonga<br />

einer Frau, welche die Liebe liebte, das Raffinement<br />

ihrer Schmerzen kannte u mit kühlem<br />

Scharfblick Vergleiche zog.<br />

- ib. p135: (Soledad) "Francisco, ich liebe die L<br />

mit dir.“ Sie hätte es ganz deutlich gesagt. Nicht<br />

dich liebe ich, sondern das Zusammensein mit<br />

dir.<br />

Gautier, Th. Maupin 1; p53:Jusqu’ici, je n’ai aimé aucune femme,<br />

mais j’ai aimé et j’aime l’a m o u r. Quoique je<br />

n’aie pas eu de maîtresses et que les femmes que<br />

j’ai eues ne m’aient inspiré que du désir, j’ai éprouvé<br />

et je connais l’amour même: je n’aimais pas<br />

celle-ci ou celle-là, l’une plutôt que l’autre,<br />

mais quelqu’une que je n’ai jamais vue et qui doit<br />

exister quelque part, et que je trouverai, s’il<br />

plaît à Dieu.<br />

Musil, R.<br />

MoE 113; p550: Ulrich: "Ich war einmal sehr verliebt;<br />

ich mag ungefähr ebenso alt gewesen sein, wie<br />

Karte 40, Rückseite<br />

Sie (Sepp) es jetzt sind. Ich war eigentlich in me<br />

ne L damals verliebt, in meinen veränderten Zustand,<br />

weniger in die Frau, die da<strong>zu</strong> gehörte; damals<br />

habe ich das alles kennen gelernt, woraus<br />

Sie, Ihre Freunde u Gerd Ihre großen Geheimnis<br />

se machen.<br />

72


Buchstabe F<br />

Karte 41, Vorderseite<br />

figura etymologica: Regen regnet<br />

Böll, H.<br />

Rilke, R.M.<br />

Irisches Tagebuch (dtv 1) p1o1<br />

Nonnen-Klage IV; SW II p34: Daß wir es (Leben)<br />

versäumt haben./Daß es wo liegt u entzwei<br />

ist,/u der R r hinein/u steht drin u friert<br />

drin.../<br />

Karte 41, Rückseite<br />

73


Buchstabe F<br />

Karte 42, Vorderseite<br />

figura etymologica: Sang singen<br />

Ludwigslied<br />

47: Sang uuas gisungan, Uuig was bigunnan<br />

Karte 42, Rückseite<br />

74


Buchstabe F<br />

Karte 43, Vorderseite<br />

figura etymologica: Schlaf schlafen (schläft)<br />

Brentano, C. Godwi I; p184: Du schläfst, lieber Godwi.<br />

einen ruhelosen Schlaf des Lebens<br />

Rilke, R.M. Malte; AW II p18: Es kann sein, daß in dem weißen<br />

Zimmer oben im Giebel, jetzt die Mägde<br />

schlafen, ihren schweren, feuchten Sch schlafen<br />

von Abend bis Morgen<br />

- Fragmente <strong>zu</strong>m Narziß I; AW II p376: Liebt mich<br />

ihr Nymphen, schlaft, schlaft grenzenlosen S!<br />

Hofmannsthal Bergwere <strong>zu</strong> Falun I; I p151: Den (Fischerssohn)<br />

rührt n an, der schläf n irdischen Sch:<br />

/Wo der liegt, ist die Schwelle schon <strong>zu</strong>m Jen<br />

seits!/<br />

Baudelaire<br />

Spleen de Paris XXXI; p286:"Quand donc“, disaient-ils<br />

(passagers), "cesserons-nous de<br />

dormir un sommeil sécoué par la lame...“<br />

Klinger, F.M. Simson Grisaldo I 2; SuD II p214: Curio: ich<br />

schlief’ am besten hier, ich schlief’ am best-<br />

Karte 43, Rückseite<br />

ten den ewigen Sch, o in deinen weißen Armen, Infan<br />

in!<br />

75


Buchstabe F<br />

Karte 44, Vorderseite<br />

figura etymologica: Schauer schauert<br />

Schiller, F.<br />

Räuber II 2; p54:Moor:Wiedersehen, wiedersehen!<br />

Oh es wird mir durch die Seele schneiden ein<br />

Schwert-Wenn ich ein Heiliger ihn (K) unter den<br />

Heiligen finde- mitten im Himmel werden durch<br />

mich schauern Schauer der Hölle<br />

Karte 44, Rückseite<br />

76


Buchstabe F<br />

Karte 45, Vorderseite<br />

figura etymologica: Schwimmer schwimmt<br />

Goethe, J.W.<br />

Pandora 972; 15 p175: Schwimmet! Schwimmer!<br />

taucht, ihr Taucher!/Spähet, Späher, auf dem<br />

Felsen!/<br />

Karte 45, Rückseite<br />

77


Buchstabe F<br />

Karte 46, Vorderseite<br />

figura etymologica: Segen segnen (segnet)<br />

Brentano, C.<br />

Starenberg; III p163: Segen ist gesegnet,/Fluch<br />

ist geflucht.<br />

Karte 46, Rückseite<br />

78


Buchstabe F<br />

Karte 47, Vorderseite<br />

figura etymologica: Nach Sehnsucht sehnen<br />

Kierkegaard<br />

Entweder-Oder I p46 (I 27): Da denke ich an meine<br />

Jugend u an meine erste Liebe- als ich noch<br />

S hatte, jetzt sehne ich mich nur nach meiner ersten<br />

S. Was ist Jugend? Ein Traum. Was ist die Lie<br />

be? Der Inhalt des Traums. (Diapsalmanta)<br />

Karte 47, Rückseite<br />

79


Buchstabe F<br />

Karte 48, Vorderseite<br />

figura etymologica: Späher späht<br />

Goethe<br />

Pandora 973; 15 p175: Schwimmet, Schwimmer!<br />

taucht, ihr Taucher!/ Spähet, Späher, auf dem<br />

Felsen!/<br />

Karte 48, Rückseite<br />

80


Buchstabe F<br />

Karte 49, Vorderseite<br />

figura etymologica: Spiel spielen (spielt)<br />

Goethe, J.W.v.<br />

Hartmann v. Aue<br />

Lessing<br />

Eichendorff<br />

Erlkönig: 1 p1o5: Du liebes Kind, komm, geh<br />

mit mir!/ Gar schöne Spiele spiel’ ich mir<br />

dir;<br />

Erec 867: (Erec gegen Yders): sî bêde spilten<br />

ein spil/daz lîhte den man beroubet,/der<br />

fünfzehen úf das houbet./<br />

Nathan II p; 2 p347: Al-Hafi: Und (Saladin) sagt:<br />

er wolle matt nun einmal sein;/ Er w o l l e!<br />

Heißt das spielen? Nathan: Schwerlich wohl;/<br />

Heißt mit dem Spiele spielen.<br />

Ahnung u Gegenwart II 17; II p182: Sie nahm sein’<br />

n Helm herunter,/Löst Krause ihm u Bund,/<br />

Spielt mit den Locken munter,/Küßt ihm den roten<br />

Mund.// U spielt’viel süße Spiele/Wohl in<br />

geheimer Lust,/Es zog so kühl u schwüle/Ihm<br />

um die offne Brust.///<br />

Karte 49, Rückseite<br />

Figura etymologica: Spiel spielten<br />

81


Buchstabe F<br />

Karte 50, Vorderseite<br />

figura etymologica: Suche suchen (sucht)<br />

Pascal, B.<br />

Pensées 2o3 (B135) p1138: Nous ne cherchons jamais<br />

les choses, mais la recherche des choses.<br />

Ainsi, dans les comédies, les scènes contentes<br />

sans crainte ne valent rien, ni les extrêmes<br />

misères sans espérance, ni les amours brutaux,<br />

ni les sévérités âpres.<br />

Karte 50, Rückseite<br />

Tacitus<br />

Büch[unleserlich],<br />

K.<br />

Tactitus und Ausklang<br />

82


Buchstabe F<br />

Karte 51, Vorderseite<br />

figura etymologica: Suche suchen (sucht)<br />

Pascal<br />

Nietzsche<br />

Pensées 203 (B 135), 1138: Nous ne cherchons jamais<br />

les choses, mais la recherche des choses.<br />

Ainsi, dans les comédies, les scènes contentes<br />

sans crainte ne valent rien, ni les extrêmes misères<br />

sans espérance, ni les amours brutaux, ni<br />

les sévérités âpres.<br />

UB III; I 337: Da<strong>zu</strong> füge man/beim Gelehrten/...<br />

die jägerische Lust an verschmitzten Fuchsgängen<br />

des Gedankens, so daß n eigentlich die Wahrheit<br />

gesucht, sondern das Suchen gesucht wird u<br />

der Hauptgenuß im listigen Herumschleichen, Umzingeln,<br />

kunstmäßigen Abtöten besteht.<br />

Karte 51, Rückseite<br />

83


Buchstabe F<br />

Karte 52, Vorderseite<br />

figura etymologica: Taucher taucht<br />

Goethe<br />

Pandora 973; 15 p175: Schwimmet, Schwimmer!<br />

taucht, ihr Taucher!/ Spähet, Späher, auf dem<br />

Felsen!/;<br />

Karte 52, Rückseite<br />

84


Buchstabe F<br />

Karte 52, Vorderseite<br />

figura etymologica: Tod sterben<br />

Rilke, R.M. Malte; II p11: Man stirbt, wie es gerade kommt ;<br />

man stirbt den T, der <strong>zu</strong> der Krankheit gehört,<br />

die man hat<br />

- ib.p12: In den Sanatorien, wo ja so gern u mit so<br />

viel Dankbarkeit gegen Ärzte u Schwestern gestorben<br />

wird, stirbt man einen von den an der an<br />

stalt angestellten Tod<br />

- ib.p17: Wie hätte der Kammerherr Brigge den angesehen,<br />

der von ihm verlangt hätte, er solle einen<br />

anderen T sterben als diesen. Er starb seinen<br />

schweren Tod<br />

- ib. p.1o3: Sie (Margarete Brigge) lebte mitten unter<br />

uns ihr L, ohne auf jemanden Rücksicht <strong>zu</strong> nehmen...<br />

Vielleicht verachtete sie es (L) dafür, daß<br />

es n gekommen war, daß es die Gelegenheit verfehlt<br />

hatte, mit Geschick u Talent gelebt worden <strong>zu</strong><br />

sein.<br />

Karte 52, Rückseite<br />

85


Buchstabe F<br />

Karte 53, Vorderseite<br />

figura etymologica: Tod töten (tötet)<br />

Gryphius<br />

Catharina I 429sqq: Demetrius: Doch hoffen wir nun.<br />

mehr/nu uns die Morgenröte//Eur Tamaras besucht;<br />

daß auch der T sich tödte/Vnd eure (C) Widerkunft/<br />

verjage all unser Leid./<br />

- Gedanken über den Kirchof, Str.38; Wenn Gottes<br />

letztes Feldgeschrei,/Verstärkt mit Blitzen u<br />

Trompeten,/Wird durch der langen Länder Reih/Erschallen<br />

u den T ertöten,/...<br />

Karte 53, Rückseite<br />

86


Buchstabe F<br />

Karte 54, Vorderseite<br />

figura etymologica: Tränen weinen<br />

Mallarmé<br />

Hérodiade II; p48: Allume encore, enfantillage/<br />

Dis-tu, ces flambeaux òu la cire au feu léger/<br />

Pleure parmi l’or vain quelque pleur étranger/<br />

Et...<br />

Karte 54, Rückseite<br />

87


Buchstabe F<br />

Karte 55, Vorderseite<br />

figura etymologica: Traum träumen (träumt)<br />

Klopstock, F.g. Beide: Traum träumet (!)<br />

Poe, E.A.<br />

The Raven; p2: dreaming dreams no mor<br />

tal ever dared to dream before-<br />

Brentano, C. Radlauf; III p34: Ich hab einen Traum<br />

geträumet (Lied).<br />

- Godwi II 34; II p415: Wenn die Liebe einschlummert<br />

u träumt, träumt sie den<br />

Traum der Liebe<br />

Rosenroman<br />

songier un songe<br />

Hofmannsthal Weißter Fächer; GkD p142: Miranda: Ein T,<br />

den ich heute nacht geträumt habe, hat<br />

ich so beängstigt.<br />

Lessing, G.E. Die schlafende Laura; p19sq: Sie schlief<br />

u weit u breit/Erschallten keine Nachti<br />

gallen,/Aus weiser Furchtsamkeit,/Ihr<br />

minder <strong>zu</strong> gefallen,/Als ihr der Schlaf<br />

gefiel,/Als ihr der T gefiel,/Den sie<br />

Karte 55, Rückseite<br />

/<br />

vielleicht jetzt träumte,/Von dem, ich hoff’es,<br />

träumte,/Der staunend bei ihr stand<br />

Hofmannsthal (Dichter u diese Zeit;) Des Meeres und der Liebe<br />

Wellen; II p351: Wer Liebe erfahren hat, wird es<br />

lesen, u es liest darin, wer Liebe ersehnt. Der<br />

Glückliche liest es, der die unerschöpflichen<br />

Nächte kennt, u der vom Rande seines Glückes wie<br />

vom Rande eines Schiffes mit halbgeschlossenen<br />

Augen niederhangend Träume träumte, die kein Sterblicher<br />

vor ihm <strong>zu</strong> träumen wagte. (Poe)<br />

Auden, W.H. Miss Gee. A ballad; p43: She dreamed a dream one<br />

evening/ That she was the Queen of France/And the<br />

Vicar of Saint Aloysius/Asked Her Majesty to<br />

dance.//<br />

Goethe<br />

Max u.Reflex.38 p625:"Unter allen Völkerschaften<br />

haben die Griechen den Traum des Lebens am<br />

schönsten geträumt.“<br />

Chamisso<br />

Schlemihl IX; 2 p3o2: ich weiß, dass ich gern solchen<br />

T träumte (Paradies) u mich vor dem Erwachen<br />

in acht nahm;<br />

- ib. XI; p3o8sq: Mina: seit ich meinen langen T aus<br />

geträumt/habe u in mir selber erwacht bin, geht<br />

88


Buchstabe F<br />

Karte 56, Vorderseite<br />

figura etymologica: Traum träumen (träumt) 2<br />

Chamisso<br />

es mir wohl, seitdem wünsche ich n mehr u fürchte<br />

n mehr den Tod.Seitdem denke ich heiter an Vergangenheit<br />

u Zukunft.<br />

Karte 56, Rückseite<br />

Zeit heilt<br />

Montaigne, M.de<br />

Pascal, B.<br />

Essais III 4; p813: le temps que Nature<br />

nous a donné pour souverain medecin<br />

de nos passions<br />

Pensées; H p195: Le temps guérit les<br />

douleurs et les querelles, parce qu’<br />

on change, on n’est plus la même personne.<br />

89


Buchstabe F<br />

Karte 57, Vorderseite<br />

figura etymologica: Urteil (wird) beurteilt<br />

Chamisso<br />

Provinciales III; p689: Leur censure (de la<br />

Sorbonne contre Arnauld), toute censurable<br />

qu’elle est, aura presque tout son effet<br />

Karte 57, Rückseite<br />

90


Buchstabe F<br />

Karte 58, Vorderseite<br />

figura etymologica: Verachtung verachten (verachtet)<br />

Nietzsche<br />

Z III: Vom Vorübergehen; p197: (<strong>zu</strong>m 'Affen Zarathustras’)<br />

Ich verachte dein Verachten; u wenn<br />

du mich warntest,- warum warntest du dich n<br />

selber?/Aus der Liebe allein soll mir mein Verachten<br />

u mein warnender Vogel auffliegen; aber<br />

n aus dem Sumpfe!-/<br />

K<br />

arte 58, Rückseite<br />

91


Buchstabe F<br />

Karte 59, Vorderseite<br />

figura etymologica: Versucher versuchen (versucht)<br />

Nietzsche<br />

Z I: Drei Verwandlungen; p25: Was ist schwer?...<br />

Oder ist es das: von unserer Sache scheiden,<br />

wenn sie ihren Sieg feiert? Auf hoher Berge steigen,<br />

um den V <strong>zu</strong> v?<br />

Karte 59, Rückseite<br />

92


Buchstabe F<br />

Karte 60, Vorderseite<br />

figura etymologica: Wahl wählen (wählt)<br />

Heidegger, M.<br />

Sein und Zeit §74; p385: Die eigentliche Wiederholung<br />

einer gewesenen Existenzmöglichkeit...gründet<br />

existenzial in der vorlaufenden<br />

Entschlossenheit; denn in ihr wird<br />

allererst die W gewählt, die für die kämpfende<br />

Nachfolge u Treue <strong>zu</strong>m Wiederholbaren frei<br />

macht.<br />

Karte 60, Rückseite<br />

93


Buchstabe F<br />

Karte 61, Vorderseite<br />

figura etymologica: Willen wollen (will)<br />

Goethe, J.W.v.<br />

Proust, M.<br />

Hofmannsthal,<br />

H.v.<br />

Nietzsche, F.<br />

Egmont IV 2,11 p31o. Der König w i l l<br />

seinen Willen.<br />

Beichte eines jungen Mädchens; p95: Es<br />

war n genug, Sehnsucht nach der Willens<br />

entfaltung in sich <strong>zu</strong> tragen, es brauch<br />

te gerade das, was ich nicht ohne Willenskraft<br />

konnte: wollen.<br />

Aus einem ungedruckten Buch; A p85: Das,<br />

was den großen Künstler ausmacht, ist<br />

ein großer Wille, aber ein Wille, der<br />

gewollt wird, nicht der will.<br />

Z I: Drei Verwandlungen; p27: Ja, <strong>zu</strong>m Spie<br />

les des Schaffens, meine Brüder, befarf<br />

es eines heiligen Ja-sagens:s e i n e n<br />

W will nun der Geist, s e i n e Welt gewinnt<br />

sich der Weltverlorene./<br />

- ib.I: Hinterweltler; p31: Müdigkeit, die<br />

mit Einem Sprunge <strong>zu</strong>m Letzten will, mit<br />

einem Todessprunge, eine arme unwissen-<br />

Karte 61, Rückseite<br />

de Müdigkeit, die n einmal mehr wollen will: die<br />

schuf alle Götter u Hinterwelten<br />

Nietzsche<br />

Z II: Auf den glückseligen Inseln; p94: Aber so<br />

will’s mein schaffender Wille, mein Schicksal.<br />

Oder, daß ich’s euch redlicher sage: solches Sch<br />

icksal gerade- will mein Wille./<br />

- ib. II: Von den berühmten Weisen; p111: Hungernd,<br />

gewalttätig, einsam, gottlos: so will sich selber<br />

der Löwen-Wille./<br />

Novalis<br />

fr.118;II p552: Ich selbst weis mich, wie ich mich<br />

will u will mich, wie ich mich weis-weil ich mei<br />

nen W i l l e n w i l l - weil ich abs(olut) will.<br />

In mir ist also Wissen u Willen vollkommen vereinigt.<br />

Nietzsche<br />

Geburt der Tragödie 3; I p32: In den Griechen woll<br />

te der "Wille" sich selbst in der Verklärung des<br />

Genius u der Kunstwelt, anschauen; um sich <strong>zu</strong> ver<br />

herrlichen, mußten seine Geschöpfe sich selbst<br />

als verherrlichenswert empfinden.<br />

Duns Scotus Sent. I d.8q.5:quare voluntas (Scil.Dei) voluit<br />

hoc (Welt), nulla est causa, nisi quia voluntas<br />

est voluntas.<br />

94


Buchstabe F<br />

Karte 62, Vorderseite<br />

figura etymologica: Wunsch wünschen (wünscht)<br />

Rilke, R. M.<br />

Lucas<br />

1.Duineser Elegie; I p233: Freilich ist es seltsam,<br />

die Erde n mehr <strong>zu</strong> bewohnen,/.../Seltsam, die<br />

Wünsche nicht weiter<strong>zu</strong>wünschen<br />

22,14sq: Et cum facta esset hora, discubuit, et du.<br />

odecim apostoli cum eo./Et ait illis: Desiderio<br />

desideravi hoc pascha manducare vobiscum, antequam<br />

patiar.<br />

Karte 62, Rückseite<br />

95


Buchstabe F<br />

Karte 63, Vorderseite<br />

figura etymologica: Würger würgen (würgt)<br />

Nietzsche Zarathustra III: Von der großen Sehnsucht; p246:<br />

Mit dem Sturme, welcher "Geist“ geißt, blies ich<br />

über deine (Seele) wogende See; alle Wolken blies<br />

ich davon, ich erwürgte selbst die Würgerin, die<br />

"Sünde“ heißt./<br />

Karte 63, Rückseite<br />

96


Buchstabe G<br />

Karte 1, Vorderseite<br />

Grün: Farbe der Hoffnung<br />

Apollinaire L’Ermite; Alcools p95: La nuit les bois sont noirs<br />

et se meur l’espoir vert/Quand se meurt le jour<br />

avec un râle inattendu///<br />

Lenau<br />

Trauer; SW i p124: Winter kam hereingeschlichen/<br />

In mein Herz, die Tränen starben,/ U schneeweiß<br />

sind mir verblichen/Alle gn Hsfarben.//<br />

Hebbel<br />

Tagebuch, no, 4200; IV p884:G ist die F der H. Wahrscheinlich,<br />

weil an alles Ergrünende sich die H<br />

knüpft. Die H auf Blüten u Früchte.<br />

- Kriemhilds Rache I 6; VII p155sq: K: So fräbe du, o<br />

Erde,/Dich überall, wie dihc der graue Mord/Bei<br />

den Burgunden färbte!/Tauche dich/In dunkles<br />

Rot! Wirf’s ab, das grüne Kleid/Der H u der Freude!<br />

Mahne alles,/Was lebt, an diese namenlose Tat/Und<br />

bringe, da man mir die Sühne weigert,/Sie vor das<br />

ganze menschliche Geschlecht./<br />

Karte 1, Rückseite<br />

97


Buchstabe G<br />

Karte 2, Vorderseite<br />

Grün: Farbe der Liebenden<br />

Shakespeare, W.<br />

Love’s Labour’s Lost I 2; p.85.<br />

Karte 2, Rückseite<br />

98


Buchstabe G<br />

Karte 3, Vorderseite<br />

Grün: Farbe des Neides<br />

Valéry, P. Tel Quel; II p691: Sept péchés font un juste. Les 7<br />

péchés capitaux sont les 7 couleurs p u r e s du<br />

spectre de l’âme du juste (...) Restent le V e r t e t<br />

le Rouge, qui sont nécessairement l’E n v i e et<br />

l’O r g u e i l, chlore et pourpre.<br />

Karte 3, Rückseite<br />

99


Buchstabe H<br />

Karte 1, Vorderseite<br />

Heisse Augen<br />

Bonaventura<br />

Nachtwachen IV p.45 (Ahasver)<br />

Karte 1, Rückseite<br />

100


Buchstabe H<br />

Karte 2, Vorderseite<br />

Heisse Hand/Vorkommen<br />

Droste, A.v.<br />

Spätes Erwachen 4; 3; p.286.<br />

Karte 2, Rückseite<br />

101


Buchstabe H<br />

Karte 3, Vorderseite<br />

heisser Kuss<br />

Goethe, J.W.v.<br />

Liebe und Tugend; I p66<br />

- Ziblis; I p37<br />

Karte 3, Rückseite<br />

102


Buchstabe H<br />

Karte 4, Vorderseite<br />

heisser Mund<br />

Goethe, J.W.v.<br />

Lyde, I p39: Und von ihrem heissen Munde/Saugt<br />

Amin die Wollust ein.<br />

Karte 4, Rückseite<br />

103


Buchstabe H<br />

Karte 5, Vorderseite<br />

Heisse Lider<br />

Hofmannsthal, H.<br />

Vor Tag, p.6 (Krankheit)<br />

Karte 5, Rückseite<br />

104


Buchstabe H<br />

Karte 6, Vorderseite<br />

Heisse Lippen<br />

Droste, A.v. Spätes Erwachen 4, 4; p.286<br />

Bonaventura Nachtwachen V, p53 (Liebe)<br />

Günther,Ch. An eine Schöne, p.133 (Liebe)<br />

Goethe, J.W.v. Laune des Verliebten 8, 476 (beim Kuss)<br />

Karte 6, Rückseite<br />

105


Buchstabe H<br />

Karte 7, Vorderseite<br />

Heisse Wangen<br />

Goethe, J.W.v. West-östl.Divan; II p.128<br />

Büchner, G. Leonce und Lena I3; p121 (Rosetta) O<br />

meine heissen Wangen, ihr müsst glühen<br />

/Im wilden Kosten<br />

Karte 7, Rückseite<br />

106


Buchstabe H<br />

Karte 8, Vorderseite<br />

Herzmetaphern<br />

Augustin.<br />

Conf.III 1: Speise des Herzens<br />

- Conf.IV 55: Ohr des Herzens<br />

Curtius, E.R. Europ.Lit. u.lat. Ma, p.147<br />

Deuteronomium<br />

Proverbia<br />

Prudentius<br />

Augustinus<br />

Gebet Manasses<br />

1.Clemensbrief<br />

Krolow, K.<br />

Pascal, B.<br />

1o,16: Praeputium cordis<br />

4,4; Praeputium cordis<br />

Apoth.583: venter cordis<br />

Conf.X12: manus cordis<br />

11: genua cordis<br />

Kap.57: flecto genua cordis<br />

Im Mittag: Wenn mit fliessenden Fingern<br />

d. Staub/D Wange d.Herzens mir rührt,<br />

Pensées; H p347: Oh! qu’il (Christus)<br />

est venu en grande pompe et en une prodigieuse<br />

magnifience, aux yeux du cœur,<br />

qui voient la sagesse! (B793, Ch 829)<br />

Karte 8, Rückseite<br />

Supervielle, J.<br />

Kleist, H.v.<br />

Hölderlin, F.<br />

Kleist, H.v.<br />

Augustinus<br />

Johann v. Tepl<br />

Richard von<br />

St. Victor<br />

Paulus<br />

Dante Alighieri<br />

Oublieuse mémoire: Sans crainte libérez<br />

l’aile ed votre coeur!<br />

An Goethe 24.1.o8: Es ist "auf den Knien“<br />

meines Herzens“, dass ich vor Ihnen erscheine<br />

(mit 1.Hf.Phöbus) ; Briefe p234<br />

Hyperion I ; p434: O, es sind heilige Tage,<br />

wo unser Herz <strong>zu</strong>m ersten Male die Schwingen<br />

übt (Zeit des Erwachens- Jugend)<br />

Penthesilea v28oo: Knie<br />

Trinit. XV 18: os cordis<br />

Ackermann p6sq,3 Ackermann: Ihr habt mir<br />

meiner Wonne Sommerblume aus meines/Herzens<br />

Anger jammervoll ausgejätet-<br />

Bejamin minor PL col. 6sqq: Visibilia enim<br />

intuetur sensus carnalis, invisibilia vero<br />

solus oculus videt cordis.<br />

Eph.1,18:ut Deus... det vobis illuminatos<br />

oculos cordis vestri<br />

Inf.I19sq: Allor fu la paura un poco queta,/<br />

Che nel lago del cor m’era durata,/<br />

107


Buchstabe H<br />

Karte 9, Vorderseite<br />

Herzmetaphern 2<br />

Rilke, R.M.<br />

1.Clemensbr.<br />

1o.Duineser Elegie; AW Ip260: Dass ich dereinst,<br />

an dem Ausgang der grimmigen Einsicht,/Jubel u<br />

Ruhm aufsinge <strong>zu</strong>stimmenden Engeln./Daß von den<br />

klargeschlagenen Hämmern des Herzens/keiner<br />

versage an weichen, zweifelnden oder/reißenden<br />

Saiten<br />

c.26: Durch ihn (Christus) schauen wir die Höhen<br />

des Himmels. Durch ihn erblicken wir wie in einem<br />

Spiegel Gottes erhabenes Antlitz. Durch ihn sind<br />

die Augen unseres Herzens aufgeschlossen worden.<br />

Durch ihn ringt sich unser dunkler Sinn ans<br />

Licht emport.<br />

Karte 9, Rückseite<br />

108


Buchstabe H<br />

Karte 10, Vorderseite<br />

Herz von Stein<br />

Molière<br />

Wieland, C.M.<br />

Tartuffe III 3; V p.66 (ohne Liebe)<br />

Sylvio V. 13, VI p1o8:"kieselsteinerne<br />

Härte ihres Herzens“(Beispiel für barockes<br />

Liebesgedicht)<br />

Karte 10, Rückseite<br />

109


Buchstabe H<br />

Karte 11, Vorderseite<br />

Himmel/Psychologie<br />

Piaget,J.<br />

Répresentation du monde chez l’enfant, p.295-300<br />

Karte 11, Rückseite<br />

110


Buchstabe H<br />

Karte 12, Vorderseite<br />

Himmel:als Abgrund<br />

Meyer, C.F. Mönch p516: Antiope vergriff sich an fremdem Eigentum<br />

u beging Raub an Dianen fast in Unschuld, denn<br />

sie hatte weder Gewissen mehr noch auch nur Selbstbewußtsein.<br />

Padua, das mit seinen Türmen vor ihr<br />

lag,<br />

Mutter, des Mönches Verlöbnis, Diana, die ganze Erde,<br />

alles war vernichtet:ns als der A des Hs, u dieser<br />

erfüllt mich Licht u Liebe<br />

- Heilige Bläue (Langmesser p527): O du heil’ge Bläu<br />

e,/Immer freut auf neue/Mich der stille Glanz./<br />

A ohne Ende!/ Himmlisches Gelände,/Seele, tauche<br />

unter ganz!///<br />

Karte 12, Rückseite<br />

111


Buchstabe H<br />

Karte 13, Vorderseite<br />

Himmel: Äthersaal<br />

Droste, A.v.<br />

Die Muschel 6,4; p131<br />

Karte 13, Rückseite<br />

112


Buchstabe H<br />

Karte 14, Vorderseite<br />

Angst<br />

Enge der Welt<br />

Himmel als Decke, Deckel<br />

Moritz<br />

Anton Reiser (ed.L.Geiger, 1886) p31sq: Wenn oft der<br />

H<br />

entwölkt u der Horizont kleiner war, fühlte er eine<br />

Art von Bangigkeit, daß die ganze Welt wiederum mit<br />

ebenso einer D umschlossen sey, wie die Stube, wor<br />

in er wohnte, u wenn er dann mit seinen Gedanken über<br />

diese gewölbte Decke hinausging, so kam ihm die<br />

se Welt an sich viel <strong>zu</strong> klein vor, u es däuchte ihm,<br />

als müsse sie wiederum in einer andern eingeschlossen<br />

seyn, u das immer so fort.<br />

Baudelaire Spleen; p :Quand le ciel bas et lourd pèse<br />

comme<br />

un couvercle/Sur l’esprit gémissant en proie aux<br />

longs ennuis,/Et que de l’horizon embrassant tout<br />

le cercle/Il nous verse un jour (plus) noir plus tri<br />

ste que les nuits,//<br />

Karte 14, Rückseite<br />

113


Buchstabe H<br />

Karte 15, Vorderseite<br />

Himmel als Decke, Deckel<br />

Moritz.<br />

Anton Reiser (ed.L.Geiger, 1886) p31sq: Wenn oft der<br />

H<br />

entwölkt u der Horizont kleiner war, fühlte er eine<br />

Art von Bangigkeit, daß die ganze Welt wiederum mit<br />

ebenso einer D umschlossen sey, wie die Stube, wor<br />

in er wohnte, u wenn er dann mit seinen Gedanken über<br />

diese gewölbte Decke hinausging, so kam ihm die<br />

se Welt an sich viel <strong>zu</strong> klein vor, u es däuchte ihm,<br />

als müsse sie wiederum in einer andern eingeschlossen<br />

seyn, u das immer so fort.<br />

Baudelaire Spleen;p :Quand le ciel bas et lourd pèse<br />

comme<br />

un couvercle/Sur l’esprit gémissant en proie aux<br />

longs ennuis,/Et que de l’horizon embrassant tout<br />

le cercle/I<br />

Karte 15, Rückseite<br />

[handschriftlich]<br />

Atanasius 105<br />

unterstrichen] 121<br />

Hars/Prosa 106<br />

[durchgestrichen,<br />

unleserlich]<br />

optische<br />

Täuschung III<br />

Empireum [i zweimal<br />

Augustin: in Numidia [unleserlich, letzter<br />

Buchstabe a unterstrichen] 132<br />

finaro [unleserlich], fehler 138<br />

97: fui 55a II fur (NoIZ OC VI 87) [Buchstaben in<br />

der Klammer unleserlich]<br />

19 Johannes Theologien [?]<br />

OC I 29: fehlen 2 Sätze<br />

(Hors 20)<br />

114


Buchstabe H<br />

Karte 16, Vorderseite<br />

cf. Erhabenes<br />

Himmel:erhaben<br />

Kant, I.<br />

K.d.U.§29;B118:Wenn man also den Anblick des<br />

bestirnten Himmels e r h a b e n nennt, so muß man<br />

der Beurteilung desselben n Begriffe von Welten,<br />

von vernünftigen Wesen bewohnt, u nun die hellen<br />

Punkte, womit wir den Raum über uns erfüllt sehen,<br />

als ihre Sonnen, in sehr zweckmäßig für sie gestellten<br />

Kreisen bewegt, <strong>zu</strong>m Grunde legen, sondern<br />

bloß, wie man ihn sieht, als ein weites Gewölbe,<br />

was alles befaßt ;<br />

Karte 16, Rückseite<br />

115


Buchstabe H<br />

Karte 17, Vorderseite<br />

Himmel-Erde-Hölle/Vorkommen<br />

Corneille.<br />

Clitandre II 1; I p192: Pymante: La terrre n’etend<br />

point la douleur qui me presse;/ Le ciel me persé<br />

cute, et l’enfer me délaisse./<br />

Karte 17, Rückseite<br />

116


Buchstabe H<br />

Karte 18, Vorderseite<br />

Himmel-Hölle-Dialektik<br />

Goethe, J.W.v. Götz; 1o p119: Weislingen: Still, Marie!<br />

Du Engel des Himmels bringst die Qualen<br />

der Hölle mit dir<br />

- Urgötz V; 1o p242: Franz: O das geht über alle<br />

Höllenstrafen die Glückseligkeit des<br />

Himmels (Adelaid) nur einen Augenblick <strong>zu</strong><br />

geniesen.<br />

Diderot, D. Sur les femmes; p953: La femme dominée par l’<br />

hystérisme éprouve je ne sais quoi d’infer-<br />

Baudelaire, Ch.<br />

nal ou de céleste.<br />

Hymne à la Beauté; p23: Vien-tu du ciel profind<br />

ou sors-tu de l’abime,/O Beauté? ton<br />

regard, infernal ou divin,/Verse confusement<br />

le bienfait et le crime/<br />

- Le Voyage VIII; p127: Nous voulons, tant ce feu<br />

nous brûle le cerveau,/Plonger au fond du<br />

gouffre, Enfer ou Ciel, qu’importe?/Au fond<br />

de l’Inconnu pour trouver du n o u v e a u!///<br />

Karte 18, Rückseite<br />

Huysmans, J.-K. Aresbours IX i.f.: wollüstige u mystische<br />

Besessenheit quälten verschmolzen sein Gehirn,<br />

das unter dem erregenden Wunsche stand<br />

den Gewöhnlichkeiten der Welt <strong>zu</strong> entgehen,<br />

alte Gebräuche <strong>zu</strong> verachten, in neuen Ekstasen<br />

<strong>zu</strong> vergehen, in himmlischen oder höllischen<br />

Ekstasen, die durhc ihren Schwefeldunst<br />

im gleichen Masse zerrütten.<br />

Schiller, F.v. Elegie auf den Tod eines Jünglings; 2 p31:<br />

Diesem tragikomischen Gewühl,/Dieser ungestümen<br />

Glückeswelle,/Diesem possenhaften<br />

Lottospie,/Diesem faulen fleißigen Gewimmel,<br />

Dieser arbeitsvollen Ruh,/Bruder!-<br />

diesem teufelvollen Himmel/Schloß dein<br />

Auge sich auf ewig <strong>zu</strong>.//<br />

117


Buchstabe H<br />

Karte 19, Vorderseite<br />

Himmel:leer<br />

Baudelaire<br />

L’amour du mensonge I; p95: Je sais qu’il est des<br />

yeux,<br />

des plus mélancoliques,/Qui ne recèlent point<br />

de secrets précieux;/Beaux écrins sans joyaux,<br />

médaillons sans reliques,/Plus vides, plus profonds<br />

que vous-mêmes, Cieux!//<br />

Karte 19, Rückseite<br />

118


Buchstabe H<br />

Karte 20, Vorderseite<br />

Himmel:<br />

Himmel:leer<br />

Baudelaire.<br />

Projet d’épilogue pour la 2.éd. des Fleurs du Mal;<br />

p179: Et tes (Paris?) feux d’artifice, éruptions<br />

de joie,/Qui font rire le Ciel, muet et ténebreux.<br />

stumm<br />

Karte 20, Rückseite<br />

119


Buchstabe H<br />

Karte 21, Vorderseite<br />

Himmel:als<br />

cf.Sterne:als Blumen<br />

Wiese<br />

Hölderlin<br />

Hyperion II ; p559sq: über uns blüht die W des Hs<br />

mit all ihren funkelnden/Blumen u seitwärts ahmt<br />

das Mondlicht hinter westlichem Gewölk den Nieder<br />

gang des Sonnenjünglings, wie aus Liebe, schüchtern<br />

nach-<br />

Karte 21, Rückseite<br />

120


Buchstabe H<br />

Karte 22, Vorderseite<br />

Himmelsfarbe: blutig<br />

Werner,Z<br />

Wanda V2; p267: Wladimir: Der eben noch in Blut<br />

geschwommen, / Den Äther deckt ein Wolkenflor (bewölkte<br />

Morgendämmerung: 266); /Das Volk steht, regungslos,<br />

beklommen:/Ein steinern stilles Trauer<br />

chor!/<br />

- ib.III; p234: W: Schwimmt der H n im Blut/Dorten in<br />

des Abends Glut?-/Aber bald im Glanzgefieder/<br />

Schwebt die Nacht auf Sternen nieder!/- Ist mir<br />

doch, als säh’ ich ihn (Rüdiger)/ Dort im Abendster<br />

ne glühn; /Dessen Geist mir heut erschienen-/<br />

Karte 22, Rückseite<br />

121


Buchstabe H<br />

Karte 23, Vorderseite<br />

Himmelsfarbe: gelb<br />

Benn,G<br />

Die Reise; II p33: Oh, er war wohl schon <strong>zu</strong> weit ge<br />

gangen! Schon schwankte vor der Straße u Feld un<br />

ter gelben Stürmen gefleckter Himmel, u ein Wagen<br />

hielt am Saum der Stadt. Zurück! hieß es,<br />

denn heran wogte das Ungeformte, u das Uferlose<br />

lag lauernd./<br />

Karte 23, Rückseite<br />

122


Buchstabe H<br />

Karte 24, Vorderseite<br />

Himmelsfarbe: dunkelblau<br />

Eichendorff Ahnung u Gegenwart I 5; II p35: die ganze Gegend<br />

lag still u schwül. Einzelne seltsam gestaltete<br />

Wolken zogen langsam über den den h; manchmal<br />

flog ein plötzlicher Wind über die Gegend, u dann<br />

war es , als ob die alten Felsen u die alten Bäume<br />

sich über den Fluß unten legten u miteinander<br />

über sie (Ida, die vom Wassermann geheiratet wird)<br />

besprächen.Ein Schauder überlief da Ida.<br />

- ib. II 15 p154: Schwül u erwartungsvoll schauen<br />

wir in den den H, schwere Gewitter steigen langsam<br />

herauf, die über manche liebe Gegend u Freunde er<br />

gehen sollen, der Strom schießt dunkelglatt und<br />

schneller vorbei, als wolle er seinem Geschicke<br />

ent/gehen, die ganze Gegend verwandelt plötzlich<br />

seltsam ihre Miene. Keine Glockenklänge wehen<br />

mehr fromm über die Felder, die Wolken <strong>zu</strong> zerteilen,<br />

der Glaube ist tot, die Welt liegt stumm, und<br />

viel Teures wird untergehen, ehe die Brust wieder<br />

frei aufatmet.<br />

Karte 24, Rückseite<br />

123


Buchstabe H<br />

Karte 25, Vorderseite<br />

Himmelsfarbe: grau<br />

Gryphius, A.<br />

Baudelaire, Ch.<br />

Proust,M.<br />

Morgensonnet; p20: Die Morgenröte lacht/<br />

Den grauen Himmel an<br />

Spleen de Paris VI; p325: Sous un grand ciel<br />

gris, dans une grande plaine poudreuse, sans<br />

chemins, sans gazon, sans un chardon, sans une<br />

ortie<br />

S III; I p426 (Winter)<br />

- ib.I p426 (Bois de Boulogne): Le soleil s’é<br />

tait caché. La nature recommencait à regner<br />

sur le Bois d’où s’était envolée l’ídée qu’il<br />

était le Jardin élyséen de la Femme: au-dessus<br />

du moulin factive le vrai ciel était gris;<br />

Musil, R.<br />

MoE 78; p331: Diotima ängstigte sich darum <strong>zu</strong>weilen<br />

vor der Veränderung, die ohne ihre ausdrückliche<br />

Genehmigung mit ihr vor sich gega<br />

ngen war, u alles in allem glich ihr Zustand am<br />

ehesten jenem hellen nervösen Grau, das die<br />

Farbe des zwarten, von aller Schwere befrei-<br />

Karte 25, Rückseite<br />

ten Himmels in der mutlosen Stunde der größten<br />

Hitze ist.<br />

124


Buchstabe H<br />

Karte 26, Vorderseite<br />

Himmelsfarbe: grün<br />

Benn, G.<br />

Baudelaire, Ch.<br />

Gatier, Th.<br />

Keiner weine-; III p341: Rosen, gottweisswoher<br />

so schln,/in grünen Himmeln die Stadt/<br />

abends/in der Vergänglichkeit der Jahre!<br />

Spleen de Paris XXXI p281: Dans un beau jardin<br />

où les rayons d’un soleil automnal semblaient<br />

s’attarder à plaisir, sous un ciel déjà<br />

verdâtre où des nuages d’or flottaient com<br />

me des contintents en voyage...<br />

Maupin 1; p55: Ce sera le soir que nous nous ren<br />

contrerons (Idealgeliebte) pour la 1.fois,-<br />

par un beau coucher de soleil;- le ciel aura<br />

de ces tons orangés jaune clair et vert pâle<br />

que l’ont voit dans quelques tableux des grands<br />

maîtres d’autrefois:...<br />

Karte 26, Rückseite<br />

125


Buchstabe H<br />

Karte 27, Vorderseite<br />

Himmelsfarbe: malvefarben<br />

Proust, M.<br />

Guermantes I; II p84: Ce réduit donnait sur une<br />

cour, belle solitaire que je fus heureux d’avoir<br />

pour voisine, quand, le lendemain matin,<br />

je la découvris, captive entre ses hauts murs<br />

oú ne prenait jour aucune fenêtre, et n’yant<br />

[unleserlich]<br />

que deux arbres jaunis qui suffisaient à donner<br />

une douceur mauve au ciel pur.<br />

- SeGII; II p1o34: Bientôt, même, l’été finissant<br />

quand on descendait du train à Douville, le so<br />

leil amorti par la brume, n’était déjà plus,<br />

dans le ciel uniformément mauve, qu’un bloc<br />

rouge.<br />

Sartre<br />

La Chambre III; Le mur p137: Pouah! Je suis sûre<br />

qu’à présent il (Pierre) regarde le ciel et les<br />

étoiles, il allume une cigarette, il est dehors,<br />

il a dit qu’il aimait la teinte mauve du<br />

ciel de Paris. A petits pas, il rentre chez lui,<br />

Karte 27, Rückseite<br />

une vache qu’on vient de traire, il n’y pense<br />

plus- et moi je suis souillée.<br />

126


Buchstabe H<br />

Karte 28, Vorderseite<br />

Himmelsfarbe: orange<br />

Flaubert<br />

Gautier<br />

Gautier<br />

ES I 5; II p115: Un côté de l’horizon commençait à<br />

pâlir, tandis que de l’autre, une large couleur<br />

orange s’étalait dans le ciel et était plus empourprée<br />

aui faîtte des collines, devenues complètement<br />

noires.<br />

Maupin 1o; p215. Le soleil descendait lentement<br />

sous l’horizon comme le lustre d’un théâtre qu’on<br />

abaisse quand la représentation est finie...les<br />

ombres s’allongeaient, et tous les lointains se<br />

nuançaient de rougeurs. Certaines portions du<br />

ciel étaient d’un lilas très doux et très fondu,<br />

d’autres tenaient du citron et de l’orange; les<br />

oiseaux de nuit commençaient à chanter.<br />

ib. 1; p55: Ce sera le soir que nous nous rencontre<br />

rons (Idealgeliebte) pour la 1.fois, par un be<br />

au coucher de soleil;- le ciel aura de ces tons<br />

orangés jaune clair et vert pâle<br />

que l’ont voit dans que<br />

lques tableux des grands maîtres d’autrefois:<br />

Karte 28, Rückseite<br />

127


Buchstabe H<br />

Karte 29, Vorderseite<br />

Himmelsfarbe: purpurn<br />

Flaubert<br />

ES I 5; II p115: Un côté de l’horizon commençait à<br />

pâlir, tandis que de l’autre, une large couleur<br />

orange s’étalait dans le ciel et était plus empourprée<br />

aui faîtte des collines, devenues complètement<br />

noires.<br />

- ib.I 1 ; p41: Une large couleur de pourpre enflam<br />

mait le ciel à l’occident. De grosses meules de<br />

blé, qui se levaient au milieu des chaumes, projetaient<br />

des ombres géantes. Un chien se mit à<br />

aboyer dans une ferme, au loin. Il (F) frissona,<br />

pris d’une inquiétude sans cause.<br />

- Bovary III 6; I p591: Nach Ball: Le jour commençait<br />

à se lever, et une grande tache de couleur pourp<br />

re s’élargissait dans le ciel pâle, du côte de<br />

vent: il n’y avait personne sur les ponts ; les réverbères<br />

s’éteignaient.<br />

Karte 29, Rückseite<br />

128


Buchstabe H<br />

Karte 30, Vorderseite<br />

Himmelsfarbe:<br />

c.f. Morgenröte<br />

rosenfarben<br />

Proust, M.<br />

Flaubert<br />

Guermantes I; II p213sq: Ces fleurs sont d’un<br />

rose vraiment céleste, dit Legrandin, je veux<br />

dire couleur de ciel rose. Car il y a un rose<br />

ciel comme il ya un ciel bleu.<br />

Salammbô I; I p757: au be: Puis à mesure que le<br />

ciel rose s’élargissait, les hautes maisons<br />

inclinées sur les pentes du terrain se haussaient,<br />

se tassaient tlles qu’un troupeau de<br />

chèvres noires qui descend des montagnes.<br />

- ib. VII; p852: et par l’ouverture de cet angle<br />

on apercut au fond des autres salles le grand<br />

ciel rose qui semblait continuer la vôute (Te<br />

mpel), en s’appuyant à l’horizon sur la mer<br />

toute bleue. Le soleil, sortant des flots, mon<br />

tait.<br />

Karte 30, Rückseite<br />

129


Buchstabe H<br />

Karte 31, Vorderseite<br />

Himmelsfarbe: rot<br />

Flaubert, G.<br />

Bovary I 7; I p366: Dans l’avenu, un jour vert rabattu<br />

par le feuillage éclairat la mousse rase<br />

qui craquait doucement sous ses (Emma) pieds. Le<br />

soleil se couchait; le ciel rouge entre les branches,<br />

et les troncs pareils des arbres plantés en<br />

ligne droite semblaient une colonnade brune se<br />

détachant sur un fond d’or;<br />

Karte 31, Rückseite<br />

130


Buchstabe H<br />

Karte 32, Vorderseite<br />

Himmelsfarbe: schiefern<br />

Flaubert<br />

ES I 3 ; II p55: Derrières les Tuileries, le ciel<br />

prenait la teinte des ardoises... Les becs de gaz<br />

s’allumaient; et la Seine, verdâtre dans toute<br />

son étendue, se déchirait en moires d’argent<br />

contre les piles des ponts<br />

Karte 32, Rückseite<br />

131


Buchstabe H<br />

Karte 33, Vorderseite<br />

Himmelsfarbe: türkis<br />

Hofmannsthal 672.Nacht; II p11: Die Schönheit des Himmels,<br />

der in kleinen leuchtenden Stücken von leuc<br />

tem T von oben durch das dunkle Genetz von<br />

Zweigen und Ranken herunterfiel<br />

- Frau ohen Schatten; II p179: Voll Ungeduld<br />

blickte sie (Amme) in den H empor, der schon<br />

erhellt (Morgen) die Farbe von grünlichem<br />

Türkis annahm<br />

Karte 33, Rückseite<br />

132


Buchstabe H<br />

Karte 34, Vorderseite<br />

Himmelsfarbe: violett<br />

Proust, M.<br />

Guermantes I; II p154: Legrandin: "Pendant que<br />

vous irez à quelque five o’clock, votre vieil<br />

ami sera plus heureux que vous, car seul dans<br />

un faubourg, il regardera monter dans le<br />

ciel violet la lune rose.“<br />

- SeG II; II p781: si le levais la tête pour regarder<br />

le ciel entre les fleurs (de pommiers), qui<br />

faisaient paraître son bleu rasséréné, presque<br />

violet, elles semblaient s’écarter pour<br />

montrer la profondeur de ce paradis.<br />

Sartre<br />

Erostrate: Le Mur p94: Dans la nuit, j’eus des<br />

visions fraîches, des palmiers, de l’eau qui cou<br />

lait, un ciel violet au-dessus d’une coupole.<br />

Gautier<br />

Maupin 10; p215: Le soleil descendait lentement<br />

sous l’horizon comme le lustre d’un thèâtre qu’on<br />

abaisse quand la réprésentation est finie... les<br />

ombres s’allongaient, et tous les lointains se<br />

nuançaient de rougeurs. Certaines portions du<br />

ciel étaient d’un lilas très doux et très fondu,<br />

Karte 34, Rückseite<br />

d’autres tenaient du citron et de l’orange;<br />

133


Buchstabe H<br />

Karte 35, Vorderseite<br />

elfenbeinfarbener Turm<br />

Turm auf dem Liba<br />

steht.<br />

Dein Hals ist wie ein<br />

Deine Nase ist wie der<br />

non, der gen Damaskus<br />

Hoheslied 7,5<br />

Büchner, G. Leonce und Lena II 2<br />

Karte 35, Rückseite<br />

134


Buchstabe H<br />

Karte 36, Vorderseite<br />

Hoheslied 8,6:<br />

Gryphius, A.<br />

Setze mich wie ein Siegel auf dein Herz und<br />

wie ein Siegel auf deinen Arm. Denn Liebe<br />

ist stark wie der Tod und ihr Eifer ist fest<br />

wie die Hölle.<br />

Fortis ut mors dilectio; p47<br />

Karte 36, Rückseite<br />

135


Buchstabe H<br />

Karte 37, Vorderseite<br />

Hoheslied 1,4: Nigra sum, sed formosa<br />

braune Haut<br />

Marino<br />

Nera si, ma se’bella, e chi nol crede/Di tenebre<br />

ammantato il ciel rimiri,/Tu con due sole stelle<br />

incendio spiri,/Ei con molt’occhi appena arder<br />

si vede/(Negerin)<br />

Karte 37, Rückseite<br />

136


Buchstabe H<br />

Karte 38, Vorderseite<br />

Horatius, Carm. I 11,8: Carpe diem<br />

Klopstock, F.G.<br />

Gide, A.<br />

Elegie: Nimm sie (die Stunden)!<br />

Nouvelles nourritures III; p287: L’heure<br />

qui passe est bien passée.-Oh! toi<br />

qui viendras, penseront-ils, sois plus<br />

habile: Saisis l’instant!<br />

Karte 38, Rückseite<br />

137


Buchstabe H<br />

Karte 39, Vorderseite<br />

Horaz, Carm. IV 27,12: Misce stultitiam consiliies brevem<br />

Erasmus<br />

Montaigne<br />

Laus stultitiae, carp.62<br />

Essais III 5; p82o<br />

Karte 39, Rückseite<br />

138


Buchstabe H<br />

Karte 40, Vorderseite<br />

Horaz, Serm. I 4, 62: disiecti membra poetae<br />

Hamann, J.G.<br />

Schleiermacher<br />

Herder<br />

Aesth. in nuce; SuD p123: wir haben an der Natur<br />

ns als T u r b a t v e r s e u d m p <strong>zu</strong> unserem Gebrauch<br />

übrig. Diese <strong>zu</strong> sammeln ist des G e l e h r-<br />

t e n; sie aus<strong>zu</strong>legen des P h i l o s o p h e n; sie<br />

nach<strong>zu</strong>ahmen-oder noch kühner! -sie in Geschick<br />

<strong>zu</strong> bringen des P o e t e n bescheiden. Teil.<br />

Briefe über Lucine; p95; Die Liebe soll auferstehen,<br />

ihre zerstückelten Glieder soll ein neues<br />

Leben vereinigen u beseelen, daß sie froh u frei<br />

herrsche im Gemüt der Men u in ihren Werken, u<br />

die leeren Schatten vermeintlicher Tugenden ver<br />

dränge<br />

Ursprung der Sprache; SuD p443: Sonst u gewöhnlich<br />

(in Sprachphilosophie) sieht man immer nur Gewebe<br />

des verkehrten Teppichs! d m p!--<br />

- Ideen <strong>zu</strong> einer Gesch. d.Menschheit: Suphan XIII<br />

p67sq:daß die Natur bei der unendlichen Varie-<br />

Karte 40, Rückseite<br />

Schubert<br />

Schelling<br />

tät, die sie liebet, alle Lebendigen unserer Erde<br />

nach Einem Hauptplasma der Organisation gebildet<br />

<strong>zu</strong> haben scheint... alle Wesen der organischen<br />

Schöpfung erscheinen also als d m p. Wer<br />

sie studieren will, muß eins im anderm studie.<br />

ren:<br />

Nachtseite I; p22: So geschieht es, daß indem wir<br />

uns gerade an den bisher in den einzelnen Naturwissenschaften<br />

am meisten versäumten, o dunkel<br />

gebliebenen Phänomenen festhalten, die Natur,<br />

von welcher sonst nur zerstreute Theile, welche<br />

wiederum das Gemüth nur zerstreuen, n lebendig<br />

ansprechen können, sichtbar würden, unsre Seele<br />

als ein lebendiges harmonisch verbundnes/ Ganze<br />

anspricht, Ein Grund, Ein Gesetz, u Eine allgemei<br />

ne Geschichte alles Lebens u Daseyns klar hervor<br />

tritt<br />

Trans. Idealismus; p6o2: Wenn wir uns die Geschichte<br />

als ein Schauspiel denken, in welchem jeder,<br />

der daran Theil hat, ganz frei u nach Gutdünken sei<br />

ne Rolle spielt, so läßt sich eine vernünftige<br />

Entwicklung dieses verworrenen Spiels nur da-<br />

139


Buchstabe H<br />

Karte 41, Vorderseite<br />

Horaz, Serm. I 4, 62: disiecti membra poetae 2<br />

Schelling<br />

Hebbel<br />

durch denken, daß es Ein Geist ist, der in allen dichtet<br />

u daß der Dichter, dessen bloße Bruchstücke<br />

(d m p) die einzelnen Schauspieler sind, den objektiven<br />

Erfolg des Ganzen mit dem freien Spiel aller<br />

einzelnen schon <strong>zu</strong>m voraus so in Harmonie gesetzt<br />

hat, daß am Ende wirklich etwas Vernünftiges herau<br />

skommen muß.<br />

Vorwort <strong>zu</strong> M. Magdalena; 10 p43: Das Drama, d.h. das<br />

höchste, das Epoche machende, denn es gibt auch n<br />

och ein 2. u. 3., ein partiell-nationales u ein subjektiv-indiviuelles,<br />

die sihc <strong>zu</strong> jenem verhalten,<br />

wie einzelne Szenen u Charaktere <strong>zu</strong>m ganzen St<br />

ück, die dasselbe aber so lange, bis ein Alles umfas<br />

sender Geist erscheint, vertreten, u wenn diser<br />

ganz ausbleibt, als d m p ins eine Stelle rückendas<br />

Drama ist nur dann möglich, wenn in diesem<br />

(Welt- u Men-)Zustand eine entscheidende Veränderrung<br />

vor sich geht<br />

Karte 41, Rückseite<br />

Naville, E.<br />

Le Problème du mal, V, p.240: Les socialistes et les<br />

individualistes, rangés en deux camps, luttent,<br />

dans l’école et dans le monde, avec les membres dis<br />

joints de la vérité. En effet, le développement normal<br />

de la société amène la formation toujours plus<br />

complète de vrais individus, car la société n’est<br />

pas un aggrégat, un simple rassemblement, mais un<br />

organisme spirituel formé de volontés qui se poussèdent<br />

et se réunissent dans une intention commune.<br />

D’autre part, l’individu qui ne peut exister isolément,<br />

ne se développe selon sa propre nature qu’en<br />

réalisant par la liberté la loi de la solidarité.<br />

140


Buchstabe H<br />

Karte 42, Vorderseite<br />

Horaz, A.P.119: sibi convenientia finge<br />

Baumgarten<br />

Meditationes §57: Erdichtungen, in denen sich<br />

mehreres widerspricht, sind utopisch,h heterokosmisch.<br />

Daher findet sich in poetischen<br />

Erdichtungen kein Widerspruch: S.c.f..<br />

Wieland, C.M. Die Bunkliade; XLV p234, Anm. <strong>zu</strong> p33 (+)<br />

Karte 42, Rückseite<br />

141


Buchstabe H<br />

Karte 43, Vorderseite<br />

Horaz, A.P.139: Parturiunt mon[tt]s [unleserlich], nascetur<br />

ridiculus mus.<br />

Droste, A.V.<br />

Hartman v. Ouwe<br />

Boileau, N.<br />

Die Golems 2, 8; p284<br />

Erec 9o49sqq: Erec: "ich ahte ni[ou] [unleserlich]<br />

ûf<br />

iuwer drô (Mabonagrin)/ und wil sî wol<br />

genôzen/zwein bergen grôzen./die swuoren<br />

bî ir sinnen/daz sî wolden gewinnen,<br />

in selben ein gezæmez kint, ein grôzez,<br />

als ouch sî dâ sint./dô verhancte des<br />

got/daz ez wart der liute spot,/und gebâren<br />

eine veltmûs./<br />

Art poétique III, p178: Epos. N’allez pas<br />

dès l’abord, sur Pégase monté,/Crier à<br />

vos lecteurs, d’une voix de tonnerre./ "Je<br />

chante le vainqueur des vainqueurs de<br />

la terre.“Que produira l’auteur après tous<br />

ces grands cris?/La montagne en travail<br />

enfante une souris./<br />

Karte 43, Rückseite<br />

142


Buchstabe H<br />

Karte 44, Vorderseite<br />

Horaz, A.P.333. Aut prodesse volunt aut delectare<br />

Gellert<br />

Racine, J.<br />

Wieland, C.M.<br />

Comoedia promovens; V p39sq<br />

Phèdre, préf.I p747-instruire et divertir<br />

Musarion I, XII p21: Natur<br />

Hegel, G.W.F. Ästhetik p92 (XII p82) (+)<br />

Bonaventura<br />

St. Pierre, B.<br />

Reductio artium§2: Quoniam omnis ars<br />

mechanica [aut] [unleserlich] est ad solatium, aut ad<br />

commodum; sive est ad excludendam tristitiam;<br />

aut indigentiam; sive aut<br />

prodest, aut delectat, sec.illud Horatii.<br />

Si est ad solatium et delectationem,<br />

sic est theatralica.<br />

Paul et Virginie p122sq: "Mais quu’est<br />

il besoin de vous continuer plus longtemps<br />

le récit de cette histoire? Il n’y<br />

a jamais qu’un côté agréable à connoitre<br />

dans la vie humaine. Semblable au glo<br />

be sur lequel nous tournons, notre re-<br />

Karte 44, Rückseite<br />

La Bruyère<br />

volution rapide n’est que d’un jour, et une par<br />

tie de ce jour ne peur recevoir la lumière que<br />

l’autre ne soit livrée aux ténebre.“ "Mon père,<br />

lui dis-je, je vous en conjure; achevez de<br />

me raconter ce que vous aves commencé d’une ma.<br />

niere si touchante. Les /images du bonheur nous<br />

plaisent. Que devint, je vous prie, l’infortuné Paul?<br />

Caractères (préface) p61: On ne doit parler, on<br />

ne doit écrire que pour l’instruction; et s’il ar<br />

rive que l’on plaise, il ne faut pas néanmoins s<br />

en repentir, si cela sert à instruire et à faire<br />

recevoir les vérités qui doivent instruire.<br />

- ibid, I (Ouvrages de l’esprit) 54; p84: Corneille<br />

nous assujettit à ses caractères et à ses idées,<br />

Racines se conforme aux nôtres; celui-là<br />

peint les hommes comme il devraient être, celui-ci<br />

les peint tels qu’ils sont. Il ya plus<br />

dans le 1. de ce que l’on admire, et de ce que l’<br />

in doit même imiter; il y a plus dans le 2. de ce<br />

que l’on reconnaît dans les autres, ou de ce que<br />

l’on épouve dans soi-même. L’un élève, étonne,<br />

143


Buchstabe H<br />

Karte 45, Vorderseite<br />

amusement,/Et veut mettre à profit son divertissement./<br />

Flaubert<br />

Mémoires d’un fou I: Oui, encore une fois, à quoi<br />

est-il bon, je le demande en vérité, un livre qui<br />

n’est ni instructif, ni amusant,<br />

Laclos<br />

Sur le roman; p482: Ne faut-il pas qu’un Roman,<br />

comme tout outre Ouvrage, amuse, instruise, intéresse?.<br />

- Liaisons dangereuses, préf. du Rédacteur; p25: Le<br />

mérite d’un Ouvrage se compose de son utilité<br />

ou de son agrément, et même de tous deux, quand<br />

il est en susceptible; mais le succès, qui ne<br />

prouve pas toujours le mérité, tient souvent, da<br />

vantage au choix du sujet qu’il présente, qu’à<br />

la manière dont ils sont traités.<br />

Prévost<br />

M Lescaut, Avis de L’Auteur ; p4: Les personnes<br />

de bon sens ne regarderont point un ouvrage de<br />

cette nature comme un amusement inutile. Outre<br />

le plaisir d’une lecture agréable, l’y trouvera<br />

peu d’évenemens qui ne puissent servir à l’instr-<br />

Karte 45, Rückseite<br />

La Bruyère<br />

volution rapide n’est que d’un jour, et une par<br />

tie de ce jour ne peur recevoir la lumière que<br />

l’autre ne soit livrée aux ténebre.“ "Mon père,<br />

lui dis-je, je vous en conjure; achevez de<br />

me raconter ce que vous aves commencé d’une ma.<br />

niere si touchante. Les /images du bonheur nous<br />

plaisent. Que devint, je vous prie, l’infortuné Paul?<br />

Caractères (préface) p61: On ne doit parler, on<br />

ne doit écrire que pour l’instruction; et s’il ar<br />

rive que l’on plaise, il ne faut pas néanmoins s<br />

en repentir, si cela sert à instruire et à faire<br />

recevoir les vérités qui doivent instruire.<br />

- ibid, I (Ouvrages de l’esprit) 54; p84: Corneille<br />

nous assujettit à ses caractères et à ses idées,<br />

Racines se conforme aux nôtres; celui-là<br />

peint les hommes comme il devraient être, celui-ci<br />

les peint tels qu’ils sont. Il ya plus<br />

dans le 1. de ce que l’on admire, et de ce que l’<br />

in doit même imiter; il y a plus dans le 2. de ce<br />

que l’on reconnaît dans les autres, ou de ce que<br />

l’on épouve dans soi-même. L’un élève, étonne,<br />

144


Buchstabe H<br />

Karte 46, Vorderseite<br />

Horaz, A.P.333/3<br />

Prévost<br />

uction des mœurs et c’est rendre à mon avis un service<br />

considerable au Public que de l’instruire en<br />

le divertissant.<br />

Karte 46, Rückseite<br />

La Bruyère<br />

volution rapide n’est que d’un jour, et une par<br />

tie de ce jour ne peur recevoir la lumière que<br />

l’autre ne soit livrée aux ténebre.“ "Mon père,<br />

lui dis-je, je vous en conjure; achevez de<br />

me raconter ce que vous aves commencé d’une ma.<br />

niere si touchante. Les /images du bonheur nous<br />

plaisent. Que devint, je vous prie, l’infortuné<br />

Paul?<br />

Caractères (préface) p61: On ne doit parler, on<br />

ne doit écrire que pour l’instruction; et s’il ar<br />

rive que l’on plaise, il ne faut pas néanmoins s<br />

en repentir, si cela sert à instruire et à faire<br />

recevoir les vérités qui doivent instruire.<br />

- ibid, I (Ouvrages de l’esprit) 54; p84: Corneille<br />

nous assujettit à ses caractères et à ses idées,<br />

Racines se conforme aux nôtres; celui-là<br />

peint les hommes comme il devraient être, celui-ci<br />

les peint tels qu’ils sont. Il ya plus<br />

dans le 1. de ce que l’on admire, et de ce que l’<br />

in doit même imiter; il y a plus dans le 2. de ce<br />

que l’on reconnaît dans les autres, ou de ce que<br />

l’on épouve dans soi-même. L’un élève, étonne,<br />

145


Buchstabe H<br />

Karte 47, Vorderseite<br />

(dulci<br />

Horaz, A.P.343: Omne tulit punctum, qui miscuit utile<br />

Klopstock, F.G.<br />

Bonaventura<br />

Diderot, D.<br />

Von der heiligen Poesie<br />

Nachtwachen XV p163: Einst hatte ich<br />

mich eben von meinem Lager... aufgerichtet<br />

u schaute in die Morgenglut,<br />

die wie ein Geist auf dem Meere auf.<br />

stieg, wobei ich,um das Nützl mit dem<br />

Angen <strong>zu</strong> verbinden, eine aufgegrabene<br />

Wurzel anbiss.<br />

Rêve d’Alembert (Suite; p936: Fortfplanung)<br />

Karte 47, Rückseite<br />

146


Buchstabe H<br />

Karte 48, Vorderseite<br />

Horaz Ep.I 1,74: [Q] [unleserlich]uia me vestigia terrent<br />

Äsop<br />

Platon<br />

Die Löwin un der Fuchs<br />

Alkib.I 123 A<br />

Zincgref Apophthegmata p49 (Straßburg 1626): Rudolf I.<br />

will die Salbung nicht in Rom vom Papst empfangen<br />

Hebel, J.P. Brief an Hitzig 27.3. (1805) ed.W. Zeltner<br />

p226: Vor dem Übersetzen (der Alem.Gedichte<br />

aus anderen hochdeutschen Gedichten, was Goethe<br />

empfahl) werde ihc mich freilich... hüten.<br />

Vestigia Fellneri me terrent. Denn so viel ich<br />

an meinen u seinen Versuchen da<strong>zu</strong> bisher erken<br />

ne, vertragt unsere Sprache durchaus nichts,<br />

was nicht in ihr selbst erzeugt u. gebohren ist,<br />

sonst siehts aus wie eine fremde Seele in einem<br />

andern Körper...<br />

Karte 48, Rückseite<br />

147


Buchstabe H<br />

Karte 49, Vorderseite<br />

Horaz Ep.I 4,16: Epicuri de grege porcus<br />

Molière<br />

Wieland, C.M.<br />

Don Juan I 1; III p.171 (Don Juan)<br />

Moral. Briefe II 9o; I p237 (Romentan)<br />

Karte 49, Rückseite<br />

148


Buchstabe H<br />

Karte 50, Vorderseite<br />

Horaz Ep.I 6,1: nil admirari<br />

Voltaire<br />

L’Ingénu; p196: il (Huron) semblait qu’il eût pris<br />

pour sa devise celle de Milord Bolingbroke, N.a.<br />

Karte 50, Rückseite<br />

149


Buchstabe H<br />

Karte 51, Vorderseite<br />

Horizont/Vorkommen<br />

Flaubert, G. Bovary II 13; I p517: Elle se redressa lentement<br />

(nach Krankheit), se mit la main devant les yeux,<br />

pour regarder: elle regarda au loin, tout au loin;<br />

mais il n’y avait à l’h que de grands feux d’herbe,<br />

qui fumaient sur les collines<br />

- ib.III 5; p564: Cependant les 4 banquettes se garnissaient<br />

(Reise nach Rouen), la voiture roulait<br />

les pommiers à la file se succèdaient; et, la rou<br />

te, entre ses deux longs fossés pleins d’eau jau<br />

ne, allait continuellement se rétrécissant vers<br />

l’horizon<br />

Gide, A.<br />

Nouvelles nourritues I; p356. Adam neuf, c’est moi<br />

qui baptise aujourd’hui. Cette rivière, c’est ma<br />

soif; cette ombre bocagère, c’est mon sommeil; cet<br />

enfant nu, c’est mon désir. Par le chant de l’oiseau,<br />

mon amour prend voix. Mon cœur bourdonne dans<br />

cette ruche d’abeilles. Déplacable h, sois mali.<br />

mite; sous l’oblique ravon, tu t’écartes encore,<br />

tu t’imprécises, tu bleuis.<br />

Karte 51, Rückseite<br />

Heym, G.<br />

Mond: Den blutrot fort der H gebiert?/Der aus<br />

der Hölle großen Schlünden steigt,/<br />

Flaubert<br />

Bovary III7; I p603: Elle aurait voulu battre les<br />

hommes, leur cracher au visage, les broyer tous;<br />

et elle continuait à marcher rapidement devant el<br />

le pâle, frémissante, enragée, furetant d’un oeil<br />

en pleurs l’h vide, et comme se délectant à la<br />

haine qui l’étouffait.<br />

- ib.III 1o; I p636. Roualt mit sa main devant ses<br />

yeux, et il aperçut à l’h un enclos de murs où les<br />

arbres, ça et là, faisaient des bouquets noirs<br />

entre les pierres blanches (=Friedhof)<br />

Baudelaire<br />

Spleen; p7o: Quand le ciel bas et lourd pèse comme<br />

un couvercle/Sur l’esprit gemissant en proie aux<br />

longs ennuis,/ Et que de l’H embrassant tout le<br />

cercle/Il nous verse un jour noir plus triste<br />

que les nuits;//<br />

Verlaine<br />

L’heure du berger; p73: La lune est rouge au brumeux<br />

h;/ Dans un brouillard qui danse la prairie/<br />

s’endort fumeuse,<br />

150


151


Karte 52, Vorderseite<br />

Horizont/Vorkommen 2<br />

Flaubert.<br />

ES II 2; II p183: les tours de Notre-Dame se profilaient<br />

en noir sur le ciel bleu,mollement baigné<br />

à l’horizon dans de vapeurs grises<br />

- ib.I 5; II p115: Un côté de l’h commencait à pâlir,<br />

tandis que de l’autre, une large couleur orange<br />

s’étalait dans le ciel et était plus empourprée<br />

au faîte des collines, devenues complètement norires.<br />

- ib. II 3; p231: A l’h, les lanternes du chemin de<br />

fer<br />

traç aient une ligne de feux.<br />

- ib. II; p28o: A gauche, dans la prairie, des peupli<br />

erst s’étendent, et l’h, en face, est borné par une<br />

courbre de la rivière; elle était plate comme un<br />

miroir<br />

- ib. III 1; p323: Dussardier: Et, embrassant l’h d’un<br />

seul regard, il écarta les bras dans une attitude<br />

triomphante ("Toute la terre libre!)<br />

Karte 52, Rückseite<br />

Flaubert<br />

ES III 1; II p353: Fointainebleau: Les dix fénêtres<br />

en arcades étaient grandes ouvertes; le soleil<br />

faisait briller les peintures, le ciel bleu continuait<br />

indéfiniment l’outremer des cintres, et,<br />

du fond des bois, dont les cimes vaporeuses empli<br />

ssaient l’horizon, il semblait venir un écho des<br />

hallalis poussés dans les trompes d’ivoire, et<br />

des ballets mythologiques (...:Renaissance)<br />

- ib.p358: Le ciel d’un bleu tendre, arrondi comme<br />

un dôme, s’appuyait à l’h sur la dentelure des bois<br />

- ib. p.362: La pauvre Maréchale n’avait jamais connu<br />

de meillure (union). Souvent, quand elle considérait<br />

F, des larmes lui arrivaient aux paupières,<br />

puis elle levait les yeux, ou les projetait vers<br />

l’h, comme si elle avait apercu quelque grande au<br />

rore, des perspectives de félicité sans bornes.<br />

- Bovary III 1o; I p634: Beerdigung Emmas: Toute sortes<br />

de bruits joyeux emplissaient l’h: le claquement<br />

d’une charrette roulant au loin dans les ornieres,<br />

le cri d’un coq...<br />

152


Buchstabe H<br />

Karte 53, Vorderseite<br />

Horizont/Vorkommen 3<br />

Goethe<br />

Robbe-Grillet<br />

Tasso I 1, 37sq; 12 p94: Leonore: Der blaue Himmel<br />

ruhet über uns,/U an dem He löst der Schnee/Der<br />

fernen Berge sich in leisen Duft./<br />

La jalousie V; p1o5: Mais le bras (A...) est à demi<br />

détendu et la feuille de papier n’arrive qu’à la<br />

hauteur de la taille; le regard, qui passe bien au.<br />

dessus, erra sur la ligne d’h, tout en haut du ver<br />

sant opposé. A... écoute le chant indigène, loin<br />

tain mais net encore, qui parvient jusqu’à la ter<br />

rasse<br />

- ib. p1o6: Comme sa voisine, Franck regarde droit<br />

devant soi, vers la ligne d’h, tout en haut du<br />

versant opposé. Une feuille de/papier d’un bleu<br />

très pâle (...) déborde à présent hors de la pochet<br />

te droite de sa chemise.<br />

- ib. p110: Franck et A... toujours muets et immobiles<br />

au fond de leurs fauteuils, continuent de fixer<br />

l’horizon.<br />

Karte 53, Rückseite<br />

Flaubert<br />

Salammbô I; I p759: il (Mathô) était encore plus<br />

pâle que tout à l’heure, et les prunelles fixes,<br />

il suivait quelque chose à l’h (Salammbôs Wagen)<br />

- ib.II ; p762: Pendant toute la nuit, on aperçut des<br />

feux qui brûlaient à l’h, du côté de Carthage;<br />

- ib. 764: les montagnes qui semblaient boucher l’h<br />

à mesure que l’on approchait d’elles,se dèplacaient<br />

comme en glissant<br />

- ib.III; p780: S s’avanca jusqu’au bord de la<br />

terrasse.<br />

Ses yeux un instant, parcoururent l’h; puis ils s’<br />

abaissèrent sur la ville endormie, et le soupir<br />

qu’elle poussa, en lui soulevant les seins, fit on<br />

duler d’un bout à l’autre la lngue simarre<br />

- ib.786: Tout à coup il aperçut à l’h, derrière Tunis,<br />

comme des brouillards lègers, qui se traînai<br />

ent contre le sol- armée des Barbares.<br />

153


Buchstabe H<br />

Karte 54, Vorderseite<br />

Horizont/Vorkommen 4<br />

Flaubert<br />

Salammbô V; I p812: Le ciel, sur sa tête, était couvert<br />

de feux; la mer emplissait l’h; à chacun de<br />

ses pas (Treppensteigen) une immsenité plus large<br />

l’entourait, et il continuait à gravir avec l’ét<br />

range facilité que l’on ép[rouve] [unleserlich] dans<br />

les rêves.<br />

- ib. VI, 826: Mâtho allait s’asseoir en dehors des<br />

tentes; il essuyait avec son bras sa figure éclaboussée<br />

de sang, et, tourné vers Catharge, il regardait<br />

l’h.<br />

- ib.VII; p.84o; Hamilcar:Ses yeux plongèrent dans<br />

l’extrême h, et il tendit du côte de Rome ses deux<br />

bras frémissants.<br />

- ib.852: par l’ouverture de cet angle qui semblait<br />

continuer la voûte (Tempel), en s’appuyant à l’h<br />

sur la mer toute bleue. Le soleil, sortant des<br />

flots, montait.<br />

- ib.857: Westfahrten: l’h retentissait continuel<br />

[lement] [unleserlich] du bruit des cataractes,<br />

Karte 54, Rückseite<br />

Flaubert<br />

Salammbô VIII; I p875: puis d’un geste imérieux enlevant<br />

les autres au galop, il (Narr’ Havas) disparut<br />

dans l’h, du côté des montagnes.<br />

- ib. 876: Souvent, il (Mâtho) s’en allait du côté de<br />

Carthage pour tâcher d’apercevoir les troupes d’<br />

Hamilcar. Il dardait ses yeux sur l’h.<br />

- ib.878: L’immense plaine se développait destous<br />

les côtes à perte de vue; et les ondulations des<br />

terrains, presque insensibles, se prolongeaient<br />

jusqu’à l’extrême h, germé par une grande ligne<br />

bleue qu’on savait être la mer.<br />

- ib. 885: Schlachtende: Les éléphants, qui s’étaient<br />

enfuis, vagabondaient à l’h avec leurs tours<br />

incendiées. Elles brûlaient dans les ténèbres, ça<br />

et là comme des phares à demis perdus dans la<br />

brume; et l’on apercevait d’autre mouvement sur la<br />

plaine que l’ondulation du fleuve, exhaussé par<br />

les cadavres et qui les charriait à la mer.<br />

- ib.886: Le long des chemises étroits les sentinelles<br />

marchaient pour se réchauffer, ou se tenaient<br />

la figure tournée vers l’h.<br />

154


Buchstabe H<br />

Karte 55, Vorderseite<br />

Horizont/Vorkommen 5<br />

Flaubert Salammbô X: I p919: Une couleur de sang occupait l’<br />

h.<br />

- ib. XI; p915: Sur l’h clair, les villages apparaissaient<br />

noir, avec des formes incohérentes et<br />

decoupées.<br />

- ib.926: Leurs cabanes de roseaux brûlaient, et<br />

les tiges, en se tordant, éclataiens dans la fumée<br />

et s’envolaient comme des flèches; sur l’h<br />

tout rouge, des ombres noires couraient éperdues<br />

- ib. XII; p943; Alors Mâtho, qui marchait en tête, crut<br />

distinguer dans l’h quelque chose de vert, au sommet<br />

d’une éminence. Puis le terrain s’abaissa, et<br />

des obélisques, des dômes, des maisons apparurent [a<br />

und p durchgestrichen]<br />

! c’était Carthage..<br />

- ib.XIV; p988: Ce qui les tourmentait, c’était les<br />

cavaliers de Narr’Havas! Souvent, aux heures les<br />

Karte 55, Rückseite<br />

plus lourdes, quand on avancait par les plaines<br />

en someillant sous le poids des armes, tout à<br />

coup une grosse ligne de poussière montait à l’h<br />

- ib. 990: armée, dans l’h<br />

- ib.10001; (car les étendarts punques cachaient<br />

aux Mercenaires l’h)<br />

- Un cœur simple III; II p6o9: Virginie s’y promenait<br />

à son bras, sur les feuilles de pampre tombées.<br />

Quelquefois le soleil traversant les nuages la<br />

forcait à cligner ses paipières, pendant qu’elle<br />

regardait les voiles au loin et tout l’h, depuis<br />

le château de Tancarville jusqu’aux phares du<br />

Havre.<br />

- November; p17: Wenn man sich abends ergeht, den<br />

Duft des jüngst geschnittenen Heues atmet, im<br />

Wald den Kuckuck rufen hört, <strong>zu</strong> sirrenden Sternen<br />

aufschaut, dann, ja dann ist das Herz reiner, tierfer<br />

durchflutet von Licht, Luft u A<strong>zu</strong>r als der fr<br />

iedevolle H, wo Himmel u Erde sich in stillem Kusse<br />

finden.<br />

155


Buchstabe H<br />

Karte 56, Vorderseite<br />

Horizont/Vorkommen 6<br />

Flaubert<br />

Baudealaire<br />

Bovary II 1o; I p476; Quand elle s’en revenait de<br />

chez lui (Rudolphe), elle jetait tout alentour des<br />

regards inbuietes, épiant chaque forme qui passait<br />

à l’h et chaque lucarne du village d’où l’on<br />

pouvait l’apercevoir.<br />

Salon de 1846; p879sq: En revanche le Midi est naturaliste,<br />

car la nature y est si belle et si clai<br />

re que l’homme, n’ayant rien à désirer, ne trouve<br />

rien de plus beau à inventer que ce qu’il voit:/<br />

ici, l’art en plein air, et quelques centaines de<br />

lieues plus haut, les rêves profonds de l’atélier<br />

et les regards de la fantaisie noyés dans les<br />

horizons gris (=Romantisme).<br />

- Peintre de la vie moderne VI; p117o. Bildbeschrei<br />

bund: à travers la fumée de son cigare, il regarde<br />

l’h sinistre et brumeux;<br />

- ib.XII; p1187: Elle (courtisane) a sa beauté qui<br />

lui vient du Mal, toujours dénouée de spirituali<br />

Karte 56, Rückseite<br />

Baudelaire<br />

té, mais quelquefois teintée d’une/fatigue qui<br />

joue la mélancholie. Elleporte le regard à l’h<br />

comme la bête de proie; même égarment, même distraction<br />

indolente, et aussi, parfois, même fixité<br />

d’attention.<br />

Spleen de Paris II, p232: Solitude, silence, imcom<br />

parable chasteté de l’a<strong>zu</strong>r! une petite voile fris<br />

sonnante à l’h, et qui par sa petitesse et son isolement<br />

imite mon irrémediable existence, mélodie<br />

monotone de la houle, toutes ces choses pensent<br />

par moi, ou je pense par elles (car dans la grandeur<br />

de la rêverie, le m o i se perd vite!);<br />

- ib.VII: Chacun sa chimère; p236: Et le cortège passa<br />

à côté de moi, et s’enfonça dans l’atmosphère de<br />

l’h, à l’endroit où la surface arrondie de la planète<br />

se dérobe à la curiosité du regard humain.<br />

- ib. XIII ; p263: Crépuscule, comme vous êtes doux et<br />

tendre! Les lieurs roses qui traînent encore à l’h<br />

comme l’agonie du jour sous l’oppression victorieuse<br />

de sa nuit, .... imitent tous les sentiments<br />

compliqués qui luttent dans le cœur de l’hom<br />

me aux heures solennelles de la vie.<br />

156


Buchstabe H<br />

Karte 57, Vorderseite<br />

Horizont/Vorkommen 7<br />

Baudelaire<br />

Spleen de Paris XXXI: Les vocations; p282: "Le voyez-vous<br />

(...) Dieu!“ répondit-il avec un acccent<br />

parfait de conviction. "Ah1 il est déjà bien loin;<br />

tout à l’heure, vous ne pourrez plus le voir. Sans<br />

doute il voyage, pour visiter tous les pays. Tenez<br />

il va passer derriére cette rangée d’arbres qui<br />

est presque à l’h... et maintenant il descend derrière<br />

le clocher... Ah! on ne le voir plus!“ Et l’e<br />

enfant resta longtemps tourné du même côté, fi.<br />

xant sur la ligne qui sépare la terre du ciel des<br />

yeux où brillait une inexplicable expression d’<br />

extase et de regret. (Künftiger Priester).<br />

- Salon de 1895; p1o53: L’esprit s’y (Gemälde) enfon<br />

ce avec une lente et gourmande volupté, comme dans<br />

le ciel, dans l’h de la mer, dans des yeux pleins de<br />

pensée, dans une sentence fécnde et grosse de<br />

rêverie... C’est (Delacroix) l’infini dans le fini<br />

Karte 57, Rückseite<br />

Flaubert<br />

Mémoires d’un fou II: J’aimais aussi- et c’est un de<br />

mes plus tendres et plus délicieux souvenirs – à<br />

regarder la mer (...) j’aspirais à pleine poitrine<br />

cet air salé et frais de l’océan, qui vous pénètre<br />

l’âme de tant d’énergie, de póétiques et larges pen<br />

sées; je regardais l’immensité, l’espace, l’infini<br />

et mon âme s’abimait devant cet h sans bornes.– Oh!<br />

mais ce n’est pas là qu’est l’h sans bornes, le gouffre<br />

immense, oh! non, un plus large et plus profond<br />

abîme s’ouvrit devant moi. Ce gouffre – là n’a point<br />

de tempête; s’il avait une tempête, il serait<br />

plein.. et il est vide!<br />

- ib. III: je voyais la bande de pélérins et de guerriers<br />

marchers vers le calvaire, s’arrêter dans le<br />

désert, mourant de faim, implorant ce Dieu qu’ils<br />

allaient chercher, et, lassée de ses blasphèmes,<br />

marcher toujours vers cet h sans brones; puis, las<br />

se, haletante, arrivée enfin au but de son voyage,<br />

désespérée et vieille, pour embarasser quelques<br />

pierres arides, hommage du monde entìer.<br />

157


Buchstabe H<br />

Karte 58, Vorderseite<br />

Horizont/Vorkommen 8<br />

Flaubert<br />

(nerung an die Liebe); en marchant das la vie, l’h est<br />

écarté par derrière, et que de choses depuis lors!<br />

car les jours semblent longs, un à un, depuis le martin<br />

jusqu’au soir. Mais le passé paraît rapide,<br />

tant l’oubli rétrécit le cadre qui l’a contenu.<br />

- ibi.XV.: le ciel blanc, bleu et mat formait sur moi un<br />

dôme a<strong>zu</strong>r qui s’enfoncait à l’h, derrière les pr<br />

és ondoyants;<br />

- ib.XXVV: (Halluzination Marias) je me sentais heureux.<br />

Je levai la tête, le temps sombre; devant<br />

moi, à l’h, un maginifique soleil se couchait<br />

sous les vagues, on voyait une gerbe de feu s’élever<br />

en réseaux,<br />

Diderot, D. Entretiens sur le Fils naturel, II; p1217: Le lendemain,<br />

je me rendis au pied de la colline. L’endroit<br />

était solitaire et sauvage. On avait en perspective<br />

quelques hameaux répandus dans la plaine;<br />

au delà, une chaîne de montagnes inégales et dé<br />

Karte 58, Rückseite<br />

chirées qui terminaient en partie l’h.<br />

Proust<br />

Baudealaire<br />

Fontane<br />

Gautier<br />

SuGII; III p762: et sous la rotondité du ciel pâle et<br />

divin je me sentais oppressé comme sous une immen<br />

se cloche bleuâtre fermant un h où ma grand’ mère<br />

n’était pas.<br />

La fin de la journée; p121: Aussi, sitôt, qu’a l’h//<br />

La nuit volopteuse monte,/Apaisant tout, même la<br />

faim,/Effacant tout, même la honte,/Le Poète se<br />

dif: Enfin!//<br />

Effi Briest 18; p238: Zwischen Kessin u Uvagla (wo,<br />

der Sage nach, ein Wendentempel gestanden) lag ein<br />

nur etwa tausend Schritt breiter, aber wohl andert<br />

halb Meilen langer Waldstreifen, an seiner linken, bis<br />

weit an den H hin, ein großes, überaus fruchtbares<br />

u gut angebautes Stück Land hatte<br />

Maupin 15; p336:grand problème d’un amoureux parfait-.<br />

Il en est de certaines idées comme de l’h<br />

qui existe bien certainement, puisqu’on le voit en<br />

face de soi de quelque côté que l’on se tourne, mais<br />

qui fuit obstinément devant vous et qui, soit que<br />

vous alliez au pas, soit que vous couriez au galop.<br />

158


Buchstabe H<br />

Karte 59, Vorderseite<br />

Horizont/Vorkommen 9<br />

Gautier<br />

se tient toujours à la même distance; car il ne peut<br />

se manifester qu’avec une condition d’éloignement<br />

déterminée; il se détruit à mesure que l’on avance<br />

pour se former plus loin avec son a<strong>zu</strong>r fuyard et<br />

insaisissable, et c’est en vain que l’on essaye de<br />

l’arrêter par le bord de son maneau flottant.<br />

- Maupin, ib.p340: C’est une chose qui vous leurre et<br />

vous trompe que de penser que toutes les aventures<br />

et tous les bonheurs n’existent qu’aux endroits où<br />

vous n’êtes pas, et c’est un mauvais calcul que de<br />

faire seller son cheval et de prendre la poste pour<br />

aller à la quête de son idéal. Beaucoup de ge<br />

gens font cette faute, bien d’autres encore la feront.<br />

-L’H est toujours du plus charmant a<strong>zu</strong>r, quoi<br />

que, lorqu’on l’on yest arrivée, les collines qui<br />

le composent ne soient ordinarement que de glaises<br />

décharnées et fendues, ou des ocres lavées par<br />

la pluie.<br />

Karte 59, Rückseite<br />

Chateaubriand<br />

René; p125: Un jour j’étais monté aus sommet de l’Et<br />

na, volcan qui brûle au milieu d’une île. Je vis le<br />

soleil se lever dans l’immensité de l’h au dess<br />

ous de moi, la Sicilie resserrée comme un point à<br />

mes pieds, et la mer déroulée au loin dans les espa<br />

ces. Dans cette vue perpendiculaire du tableau,<br />

les fleuves ne me semblaient plus que des lignes<br />

géographiques tracées sur une carte; mais, tandis<br />

que d’un côté mon oeil apercevait ces objets,<br />

dont je découvrais les entrailles brûlantes, ent<br />

re les bouffées d’une noire vapeur.../ce tableau<br />

vous offre l’image de son (René) caractère et de son<br />

existence: c’est ainsi que toute ma vie j’eu eu de<br />

vant mes yeux une création à la fois immense et<br />

imperceptible, et un abîme ouvert à mes côtés.<br />

SuGib. p152: je vis s’éloigner pour jamais ma terre<br />

na<br />

tale! Je contemplai longtemps sur la côte les derniers<br />

balancements des arbres de la patrie, et les<br />

faites du monastère qui s’abassaient à l’h./<br />

159


Buchstabe H<br />

Karte 60, Vorderseite<br />

Horizont/Vorkommen 10<br />

Flaubert<br />

Camus<br />

Bovary I 2; I p336sq: le jour commençait à venir, et,<br />

sur les branches des pommiers sans feuilles, des<br />

oiseaux se tenaient immobiles, hérissant leurs pe<br />

tites plumes au vent froid du matin. La plate campagne<br />

s’étalait à perte de vue, et les bouquets d’<br />

arbres autour des fermes faisaient, à intervalles<br />

èloignés, des taches d’un violet noir sur cette/gran<br />

de surface grise qui se perdait à l’h dans le ton<br />

morne du ciel.<br />

Noces di Tipasa; Noces p17: Entré dans l’eau, c’est<br />

le saisissement, la montée d’une glu froide et opa<br />

que, puis le plongeon dans le bourdonnement des<br />

oreilles, le nez coulan et la bouche amère- la<br />

nage, les bras vernis d’eau sortis de la mer pour<br />

se dorer dans le soleil et rabattus dans une torsion<br />

de tous les muscles; la course de l’eau sur mon<br />

corps, cette possession turmultueuse de l’onde par<br />

mes jambes- et l’abscence d’horizon.<br />

Karte 60, Rückseite<br />

Plutarch<br />

Werner<br />

De Is. et Os. 44, 368 E: ho dè toútōn hypopsaōn kaî<br />

kalouúmenos horizōn kýklos, epîkoinos òn amphoîn<br />

(Isis Nephthys), ´ Anoubis kéklätai kài kynî tò<br />

eîdos apeikázetai · kaî gàr hó kýōn chrâtei tâ ppsei<br />

nyktós te kaî hämféras homoiōs.<br />

Wanda I; p2o9: Rüdiger: Erhebt den Blick <strong>zu</strong>m fernen<br />

H!-/Seht ihr die Feste dort im Abendgrau?/Es ist<br />

des alten Krakus Heldenburg!/<br />

- Kreuz an der OstseeIII 1; p178: Wächters Stimme: Wie<br />

sie fliehn,/Die Heiden!- Klein, wie Mücken, schwr<br />

men Sie/Am monderhellten H-<br />

Constant<br />

Adolphe VII ; p82: Les ombres de la nuit qui s’épaissi<br />

ssaient à chaque instant, le vaste silence qui m’en<br />

vironnait et qui n’était interrompu que par des bru<br />

its rares et lointains, firent succéder à mon agitation<br />

un sentiment plus calme et plus solennel.<br />

Je promenais mes regards sur l’h grisâtre dont je<br />

n’apercevais plus les limites, et qui par la même<br />

me donnait, en quelque sorte, la sensation de l’im<br />

mensité.<br />

160


Buchstabe H<br />

Karte 61, Vorderseite<br />

Horizont/Vorkommen 11<br />

Stendhal<br />

Lamiel 1; II p877: Les tristes plaines grises<br />

restent<br />

du côté de Paris, la route pénètre dans la suite de<br />

belles vallées et de hautes collines, leurs sommets<br />

chargés d’arbres se dessinent sur le ciel non sans<br />

quelque hardiesse et bournent l’h de façon à donner<br />

quelque (imagination) pâture à l’imagination, plai<br />

sir bien nouuveau pour l’habitant de Paris.<br />

- Rouge et noir 1; I p32: Au délà, c’est une ligne d’h<br />

formée par les collines de la Bourgogne, et qui semble<br />

faite à souhait pour le plaisir des yeux. Cette<br />

vue fait oublier au voyageur l’atmosphère empestée<br />

des petits interêts d’argent dont il commence à être<br />

asphyxié.<br />

Flaubert<br />

Rêve d’enfer V; 1 p97: Elle resta ainsi longtemps<br />

les yeux fixés sur l’h qui lui apparaissait toujours<br />

aussi morne, aussi vide de sens, aussi stupide<br />

Klages Kosmologischer Eros, 133<br />

Karte 61, Rückseite<br />

.<br />

161


Buchstabe H<br />

Karte 62, Vorderseite<br />

Horizont/Metapher<br />

Flaubert<br />

Bovary II 12; I p5o5: Cependant, sur l’immensité<br />

de cet avenir (Leben mit Rodolphe) qu’elle se faisait<br />

apparaître, rien de particulier ne surgissait:<br />

les jouirs, tous maginifiques, se ressemblaient<br />

comme des flots; et cela se balançait à l’horizon<br />

infini, harmonieux, bleuâtre et couvert de<br />

soleil.<br />

- ib. II 3; p412: Les bonheurs futus, comme les rivages<br />

des tropiques, projettent sur l’immensité<br />

qui les précèdes leurs mollesses natales, une bri<br />

se parfumée, et l’on s’assoupit dans cet enivrement,<br />

sans même s’inquiter de l’horizon que l’on<br />

n’aperçoit pas.<br />

- ib. III 5; p574: (Geldangebot Lheureux’) un h de fantaisies<br />

réalisables s’ouvrit alors devant Emma.<br />

Verlaine<br />

La bonne chanson XX; p154: J’allais par des chemins<br />

perfides,/ Douloureusement incertain./Vos<br />

chères mains furent mes guides.// Si pâle à l’h<br />

Karte 62, Rückseite<br />

lointain/Luisait un faible espoir d’aurore;/<br />

Votre regard fut le matin.//<br />

Verlaine Crepuscule du soir mystique; p7o: Le souvenir a-<br />

vec le Crépuscule/Rougeoie et tremble à l’ardent<br />

h/De l’Espérance en flamme qui recule/ Et<br />

s’agrandit ainsi qu’une cloison/Mysterieuse où<br />

mainte floraison/-Dahlia, lys, tulipe et renoncule-/S’élance<br />

Flaubert<br />

ES III 5; II p447: Le souvenir de Louise lui revin.<br />

...Sa rêverie, comme ses yeux, s’enfoncait dans de<br />

vagues horizons (Glück).<br />

- ib.I 5; II p118: SEs images (Liebesglück) fluguraient,<br />

comme des phares, à l’h de sa vie.<br />

- ib. I 4; p78: une discussion... sur l’école florentine,<br />

lui révéla des chefs-d’oeuvre. lui ouvrit des<br />

horizons,<br />

- ib. III 1; p33: La candidature de Frédéric lui parut<br />

favorable à ses ídées. Elle l’encouragea, en<br />

lui montrant la gloire à l’horizon. Rosanette se<br />

réjouiat d’avoir un homme qui parlerait à la<br />

Chambre.<br />

162


Buchstabe H<br />

Karte 63, Vorderseite<br />

Horizont/Metapher 2<br />

Moritz, K.Ph.<br />

Goethe<br />

Flaubert<br />

Bildende Nachahmung: 18.Jh.p.6o2: Der H der tätigen<br />

Kraft aber muß bei dem bildenden Genie so weit<br />

wie die Natur selber sein: das heißt, die Organisa.<br />

tion muß so fein gewebt sein u so unendlich viele<br />

Berührungspunkte der allumströmenden Natur dar<br />

bieten, daß gleichsam die äußersten Enden von allen<br />

Verhältnissen der Natur im Großen hier im Kleinen<br />

sich nebeneinanderstellend Raum genug haben,<br />

um sich einander n verdrängen <strong>zu</strong> dürfen.<br />

Natürl. Tochter III 4, 163osqq; 12 p292: Weltgeistl<br />

Ermanne dich (Herzog)! u laß die trüben Stunden,/<br />

Die deinen H umziehn, für andre,/Durch Trost und<br />

Rat u Hilfe, laß für dich/Auch diese Stunden so<br />

<strong>zu</strong>m Feste werden./<br />

Salammbô IV; I p795: L’idéal d’Hercule, que les cha<br />

nanéens confondaient avec le soleil, resplendissait<br />

à la l’h des armées.<br />

Karte 63, Rückseite<br />

Baudelaire<br />

Kant, I.<br />

La mort des pauvres; p120: A travers la tempête,<br />

et la neige, et le givre,/C’est la clarté vibranté<br />

à notre h noir;/C’est l’auberge fameuse inscrite<br />

sur le livre,/Oú l’on pourra manger, et dormir,<br />

et s’asseoir;/<br />

K.d.r.V. B 297= A 238: Kann er (der bloß mit seinem<br />

empirischen Gebrauche beschäftigte Verstand) aber<br />

n unterscheiden, ob gewisse Fragen in seinem He lie<br />

gen, o n, so ist er niemals seiner Ansprüche u<br />

seines<br />

Besitzes sicher, sondern darf sich nur auf vielfäl<br />

tige beschämende Zurechtweisungen Rechnung machen,<br />

wenn er die Grenzen seines Gebiets (wie es un.<br />

vermeidlich ist) unauförlich überschreitet u si<br />

ch in Wahn u Blendwerke verirrt.<br />

- ib.B686sq=A 658sq: Man kann einen jeden Begriff<br />

als einen Punkt ansehen, der, als der Standpunkt eines<br />

Zuschauers, seinen H hat, d.i. eine Menge von<br />

Dingen, die aus demselben können vorgestellet u<br />

gleichsam überschauet werden. Innerhalb diesem He<br />

muß eine Menge von Punkten ins Unendliche angege<br />

ben werden können, deren jeder wiederum seinen enge<br />

ren Gesichtskreis hat... .<br />

163


Buchstabe H<br />

Karte 64, Vorderseite<br />

Horizont/Metapher 3<br />

Kant, I.<br />

Flaubert<br />

K.d.r.V. B 787sq=A 759sq: Der Inbegriff aller möglichen<br />

Ggste für unsere Erkenntnis scheint uns<br />

eine ebene Fläche <strong>zu</strong> sein, die ihren scheinbaren<br />

H hat, nämlich das, was den ganzen Umfang derselben<br />

befasset u von uns der Vernunftbegriff der unbe<br />

dingten Totalität genannt worden. Empirisch denselben<br />

<strong>zu</strong> erreichen, ist unmöglich, u nach einem<br />

gewissen Prinzip ihm a priori <strong>zu</strong> bestimmen, da<strong>zu</strong><br />

sind alle Versuche vergebllich gewesen. Indessen<br />

gehen doch, was außerhalb diesem He, o allenfalls au<br />

ch in seiner Grenzlinie liegen möge.<br />

Tentation VII; I p190: Sphinx (INCONNU): C’est que<br />

je garde mon secret! je songe et je calcule.-La<br />

mer se retonne dans on lit, les blés se balancent<br />

sous le vent, les caravanes passent, la poussière<br />

s’envole, les cités s’ècroulent;- et mon regard que<br />

rien ne peut dévier, demeure tendu à travers les<br />

choses sur un h inaccessible.<br />

Karte 64, Rückseite<br />

Bergson, H.<br />

Dilthey<br />

La Perception du changement; In: La Pensée et le<br />

Mouvant; p1372: Ils (les faits) nous montrent, dans<br />

la vie psychologique normale, un effort constant<br />

de l’esprit pour limiter son h, pour se détourner<br />

de ce qu’il a un intérêt matériel à ne pas voir.<br />

Avant de philosopher, il faut vivre; er la vie exi<br />

ge que nous nous mettions des oeillères, que nous<br />

regardions non pas à droite, à gauche on en arrière,<br />

mais droit devant nous dans la direction où nous<br />

avons à marcher.<br />

Entwürfe z.Kritik d. hist. Vernunft; SW VII p193:So si<br />

nd die Teile der erfüllten Zeit n nur qualitativ vonein<br />

ander unterschieden, sondern wenn wir von der Gegen<br />

wart aus rückwärts auf Vergangenheit blicken u vorwärts<br />

auf Zukunft, so hat jeder Teil des Flusses der Ze<br />

it, abgesehen von dem, was in ihm auftritt, einen versc<br />

hiedenen Charakter. Rückwärts die Reihe der nach Bewußtsteinswert<br />

u Gefühlsanteil abgestuften Erinnerun<br />

gsbilder: ähnlich wie eine Reihe von Häusern o Bäumen<br />

sich in der Ferne verliert, verkleinert, so stuft sich<br />

in<br />

dieser Erinnerungslinie der Grad der Erinnerungsfr<br />

ische ab, bis sich am H die Bilder im Dunkeln verlieren.<br />

164


Buchstabe H<br />

Karte 65, Vorderseite<br />

Horizont/Metapher 4<br />

Jacobsen<br />

Nietzsche<br />

Lyhne p164:Aber nun plötzlich dieser Gesang (gegen<br />

Sprechen), der so mächtig über ihn gekommen war, so<br />

überrschend, wie bisweilen ein weiter H an einer Wal<br />

dbiegung verschwindet, so daß der trauliche Waldwinkel,<br />

der eben noch eine ganze Welt umschloß, <strong>zu</strong> einem<br />

beliebigen Eck in der Landschaft wird, siene feinen, ge<br />

schwungenen Linien klein u unbedeutend erscheinen<br />

vor den großartigeren Zügen ferner Höhen u Möser!<br />

WzM; II I p500sq: Wenn unser "Ich“ uns das einzige<br />

S e i n ist, nach dem wir alles Sein machen o verstehen:<br />

sehr gut! Dann ist der Zweifel sehr am Platze,<br />

ob hier n eine perspektivische I l l u s i o n vorliegt-<br />

die scheinbare Einheit, in der wie in einer<br />

Hlinie alles sich <strong>zu</strong>sammenschließt. Am Leitfaden des<br />

Leibes zeigt sich eine ungeheure V i e l f a c h h e i<br />

t;<br />

es ist methodisch erlaubt, das besser studierbare<br />

r e i c h e r e Phänomen <strong>zu</strong>m/Leitfaden für das Verständnis<br />

des ärmeren <strong>zu</strong> benutzen.<br />

Karte 65, Rückseite<br />

Dilthey<br />

Salome<br />

Aufbau der geschichtl. Welt in d. Geisteswissenschaften;<br />

VII 255f: Auch in der geschichtlichen<br />

Welt bleibt die Beziehung der Werte <strong>zu</strong> dem beständigen<br />

Aufblitzen, starken Leuchten u Verschwinden<br />

der Affektation in Gemütern. Eine verwirrende<br />

endlose Mannig/faligkeit tut sich<br />

hier auf, ein endloser H, wie wenn wir des Abends<br />

auf eine fremde Großstadt hinabblicken, deren<br />

Lichter aufglimmen, sich verstärken, verschwinden,<br />

sich in eine n mehr sichtbare Ferne verlieren.<br />

Der Mensch als Weib. Die Erotik, 10: Darin verhält<br />

sich das Weibliche <strong>zu</strong>m Männlichen wie ein Stück<br />

uralter, im ältesten Sinn vornehmster Aristokratie<br />

auf eigenem Schloß u Heimatsbesitz <strong>zu</strong>m<br />

<strong>zu</strong>kunftsreichen, <strong>zu</strong>kunftssicheren Emporkömmling<br />

, der es viel weiter bringt, der a dafür die Ide<br />

ale einer letzten Schönheit u Vollendung notwendig<br />

immer wieder vor sich auffliegen sieht,<br />

-etwa wie vor dem Wanderer die Hlinie, wo Him.<br />

165


Buchstabe H<br />

Karte 66, Vorderseite<br />

Horizont/Metapher 5<br />

Salomé<br />

mel u Erde <strong>zu</strong> verschmelzen scheinen, immer wieder<br />

in unermeßliche Ferne <strong>zu</strong>rückweicht, wie weit<br />

er auch schreite und schreite.<br />

Karte 66, Rückseite<br />

166


Buchstabe I/J<br />

Karte 1, Vorderseite<br />

[Handschriftlich]<br />

INTELLIGENZ U. ALKOHOL<br />

Jones<br />

Victorz<br />

[Un][unleserlich]pored abstracting ability in CA<br />

Psychotopical studies of Kosakow.<br />

Karte 1, Rückseite<br />

167


Buchstabe I/J<br />

Karte 2, Vorderseite<br />

Johannes 1,3: Alle Dinge sind durch dasselbe (sc.<br />

das Wort) gemacht<br />

Mörike, E.<br />

Göttliche Reminiszenz (Motto) I p.177.<br />

Karte 2, Rückseite<br />

168


Buchstabe I/J<br />

Karte 3,Vorderseite<br />

Er war in der Welt, und die Welt ist durch<br />

Johannes 1,1o: ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn<br />

nicht.<br />

Novalis<br />

Ofterdingen I 9; I p314: 'Heil unsern alten<br />

Beherrschern (Arctur/Sophie oder Eros/Fabel)<br />

rief das Volk. 'Sie haben immer unter uns gewohnt,<br />

u wir haben sie nicht erkannt!’<br />

Karte 3, Rückseite<br />

169


Buchstabe I/J<br />

Karte 4,Vorderseite<br />

Johannes 1,14: Et verbum caro factum est,<br />

Baudelaire<br />

Préface (Fleurs du Mal): Divertissement de la<br />

haine et du mépris. Les élégiaques sont des<br />

canailles. Et verbum caro factum est. Or le<br />

poète n’est d’aucun parti. Autrement, il serait<br />

un simple mortel.’<br />

Karte 4, Rückseite<br />

170


Buchstabe I/J<br />

Karte 5Vorderseite<br />

Johannes 3,8: Der Geist weht,wo er will<br />

Hamann, J.G.<br />

Valéry, P.<br />

Aesthetica in nuce; SuD p128: Der Wind<br />

bläst, wo er will- Ungeachtet man sein<br />

Sauses wohl hört: so ersieht man doch am<br />

wankelmütigen Wetterhahn, von wannen er<br />

kommt, oder vielmehr wohin er fährt.<br />

Mémoires d’un poète; I p49o: L’esprit<br />

souffle où il veut, on le voit souffler<br />

sur des sots, et il leur souffle ce qu’ils<br />

peuvent.<br />

- Tel quel I, II p484: L’esprit souffle où il<br />

veut... Il incombe au spiritualisme et aux<br />

amateurs d’inspiration de nous expliquer<br />

pourquoi cet esprit ne souffle pas dans<br />

les bêtes et souffle si mal dans les sots.<br />

Baudelaire<br />

Salon de 1859; p1o45sq: le poète, le comédi<br />

en et l’artiste, au moment où ils exécut.<br />

ent l’ouvrage en question, croient à la réalité<br />

de ce qu’ils représentent, échauf-<br />

Karte 5, Rückseite<br />

Valéry<br />

fés qu’ils sont par la nécessité.Ainsi l’art est<br />

le seul domaine spirituel où l’homme puisse dire:<br />

Je croirai si je veux, et si je ne veux pas,/je ne<br />

croirai pas.“ La cruelle et humiliante maxime:<br />

Spiritus flat ubi vult, perd ses droits en matière<br />

d’art.<br />

Mon Faust, Lust I 1; II p288: Lust: L’esprit souffle<br />

où il veut... Faust: Erreur commune. L’esprit souffle<br />

où il peut, ce qu’il peut.<br />

- ib.II 5; p.328: Faust "dont l’illustre Cardan m’avait,<br />

quelques années avant, volé le titre...“Lust:Voléavant?<br />

Faust: Mais oui... Dans le monde de<br />

l’esprit, ces choses-là arrivent. Ce qui n’empêche<br />

pas que l’on vole aussi après. L’esprit vole où il<br />

peut.<br />

171


Buchstabe I/J<br />

Karte 6 , Vorderseite<br />

Johannes 19.30: Consumatum est<br />

Camus L’Etranger, p.179<br />

Karte 6, Rückseite<br />

172


Buchstabe K<br />

–<br />

173


Buchstabe L<br />

Karte 1, Vorderseite<br />

Liebe: als Ärztin (heilt Liebessehnsucht)<br />

Gottfried Tristan 12169 (Ranke 12164)<br />

Karte 1, Rückseite<br />

174


Buchstabe L<br />

Karte 2, Vorderseite<br />

Liebe: Ausser-sich-Sein<br />

Racine, J.<br />

Rhèdre, préface; I p.746: hors de<br />

- Phèdre II 1; I p.766: emporté loin de<br />

- Bérénice IV 5; I p.506<br />

Montaigne, M.de<br />

Wieland, C.M.<br />

Essais II 11, p.4o9: Le plaisir nous<br />

transporte si fort hors de nous que<br />

nostre discours ne scaurait alor faire<br />

son office (?)<br />

Sylvio III 1o; V p197<br />

- ibid. V5; VI p35: Folge Stammeln<br />

Karte 2, Rückseite<br />

175


Buchstabe L<br />

Karte 3, Vorderseite<br />

Liebe: Band<br />

Goethe, J.W.v. Hermann und Dorothea VI; II p.506<br />

- Laune des Verliebten 5,332; 7 p.20<br />

Mörike, E.<br />

Goethe, J.W.v.<br />

Anakreon 3; I p370<br />

Faust II 2, 6567: Liebesband (Helenas)<br />

- Faust II 3, 9941: der Liebe Band<br />

Corneille, P.<br />

Le Cid III 6, 327: mes liens<br />

Karte 3, Rückseite<br />

Unschuldige Freuden<br />

Wieland, C.M. Agathon VI 4,p.279, 281<br />

176


Buchstabe L<br />

Karte 4, Vorderseite<br />

c.f. blinder Affekt<br />

Liebe: macht blind<br />

Racine, J.. Phèdre V 3; I p.796<br />

Gottfried<br />

Novalis<br />

Archilochos<br />

Tristan 15166: minne sol âne ougen<br />

wesen<br />

Sais 2; I p92: Rosenblütchen, das gute<br />

Kind,/Ist geworden auf einmal blind,/<br />

Denkt, die Mutter sei Hyazinth,/Fällt<br />

ihm um den Hals geschwind;/Merkt sie<br />

aber das fremde Gesicht,/Denkt nur an,<br />

da erschrickt sie nicht,/Fährt, als me.<br />

rkte sie kein Wort,/Immer nur mit Küssen<br />

fort.//<br />

fr.112 (Snell: Entdeckung p66): Solch<br />

ein Liebesverlangen ist heimlich ins<br />

Herz hineingeschlichen,/Goss auf die<br />

Augen viel ds dichten Nebels,/Stahl<br />

den feinen Verstand aus der Brust hinweg.<br />

Karte 4, Rückseite<br />

Sappho<br />

fr.2. (Snell p67): es sehen/nichts mehr meine<br />

Augen.<br />

Pascal (?) Discours sur les passions de l’amour; p545: L’<br />

on a ôté mal à propos le nom de raison à l’a<br />

mour, et on les a opposées sans un bon fondement<br />

car l’amour et la rason n’est qu’une même chose...<br />

Les poètes n’ont donc pas eu raison de nous<br />

dépeigner l’amour comme un aveugle; il lui<br />

faut ôter son bandeau, et lui rendre désormais<br />

la jouissance de ses yeux.<br />

Platon<br />

Nomoi V 4, 731E: Denn der Liebende wird blind<br />

in Be<strong>zu</strong>g auf den Gegenstand seiner Liebe<br />

Meyer, C.F. Clara, p404: So war C von dieser blinden Macht<br />

ergriffen worden u n wie flüchtige Wesen nur ge<br />

schaukelt wie <strong>zu</strong>m Spiel, sondern schmerzlich<br />

erschüttert als eine starke, tiefe Natur. Wohl<br />

war der Ggst ihrer L ein so geringer, fast nichtiger;<br />

aber wenn Amor erwacht, ist die L Hauptsache,<br />

der geliebte Ggst Nebensache.<br />

177


Buchstabe L<br />

Karte 5, Vorderseite<br />

Liebe: Metapher 'Blume brechen’<br />

Lenau, N. Don Juan; IV p.227<br />

Gottfried Tristan 12647<br />

Voltaire, Pucelle II, II p388: Qu’importe, hélas! d’<br />

arracher une fleur?/<br />

Hebbel<br />

Julia I 7 IV p195: J: O wie edel, wie ganz<br />

des Begriffs würdig, den jede meines Geschlechts<br />

von einem Mann in ihrem Herzen<br />

trägt! So im Vorübergehen eine junge Seele<br />

<strong>zu</strong> zerpflücken wie einen verwelkten Blu<br />

menstraß, u ihre <strong>zu</strong>m Andenken, <strong>zu</strong>m Lohne<br />

für ihre unschuldige Hingebung ns <strong>zu</strong> hin<br />

terlassen, als den Domino, den man eben<br />

trug!<br />

Karte 5, Rückseite<br />

178


Buchstabe L<br />

Karte 6, Vorderseite<br />

Liebe: mit Blumenfesseln<br />

Wieland, C.M. Agathon IX, p.138<br />

Schiller, F.v.<br />

Triumph der Liebe; 1 p227: Rosenketten<br />

Karte 6, Rückseite<br />

179


Buchstabe L<br />

Karte 7, Vorderseite<br />

Scham kämpft mit Liebe<br />

cf.<br />

Liebe-Vernunft: Ggs.<br />

Liebe-Ehre: Gegensatz<br />

Donne,J.<br />

The Damp, p44<br />

- Le Cid I 9, 303 (Cid) entscheidet E.<br />

- Le Cid II 3, 109 (Chimène für L.)<br />

- Le Cid III 4, 184 (Chimène für Ehre)<br />

Baudelaire, Ch.<br />

Molière<br />

Femmes dammnées; p138: Maudit soit à<br />

jamaios le rêver inutile,/Qui voulut<br />

le premier dans sa stupidité/S’éprenant<br />

d’un problème insoluble et stérile,/Aux<br />

choses d’amour mêler l’honnêteté!<br />

Misanthrope IV 3; p95: Célimène: Et,<br />

puisque notre coeur fait un effort extrème,/Lorsqu’il<br />

peut se résoudre à<br />

confesser qu’il aime;/Puisque l’honneur<br />

du sexe, ennemi de nos feux,/S’oppose<br />

fortement à de pareils aveux;/L’a<br />

mant qui voit pour lui franchir un tel<br />

Karte 7, Rückseite<br />

obstacle,/Doit-il impunément douter de cet<br />

oracle?/<br />

180


Buchstabe L<br />

Karte 8, Vorderseite<br />

Liebe: Metapher 'Erobern’<br />

Goethe, J.W.v.<br />

Diderot, D.<br />

An v.Stein 8,3.81; I p321: Ich habe mein Herz<br />

einem Raubschlosse verglichen das Sie nun<br />

in Besitz genommen haben, nun halten Sie es<br />

auch der Wache werth...<br />

Bijoux indiscrets XXXIII p98: le viol était un<br />

chimère: ... in ne se rendait jamais que par ca<br />

pitulation, et..., pour peu qu’une place fût<br />

défendue, il était de toute possiblité de<br />

l’emporter de vive force.<br />

Karte 8, Rückseite<br />

181


Buchstabe L<br />

Karte 9, Vorderseite<br />

Lieben-Essen: verglichen<br />

Diderot, D.<br />

Thoma, L.<br />

Bijoux indiscrets XVIII p58: Les cris des bijoux<br />

devinrent semblables à ceux d’un peuple<br />

affamé qui demande du pain<br />

Moral I 6; p21: Sie treffen sich also nicht<br />

bloss <strong>zu</strong>m Kegelschieben. Sie müssena uch miteinander<br />

moralisch sein?- Und dabei denke ich<br />

immer an Hungerkünstler, die heimlich essen.<br />

Karte 9, Rückseite<br />

Relatvität des Verbrechens<br />

cf. Vorurteil<br />

Diderot, D. Bijoux indiscrets XVIII p56: Tant il est vrai...<br />

que tout est opinion et préjugée<br />

182


Buchstabe L<br />

Karte 10, Vorderseite<br />

Liebe: als Fessel<br />

Potocki, J.<br />

Brentano, C.<br />

Kleist, H.v.<br />

Flaubert<br />

Saragossa 55, p733<br />

GodWi II; II p225: Obschon mein Herz an<br />

seiner frühern Leidenschaft litt..so<br />

ergab ich mich hier dennoch neuen und<br />

leichtern Fesseln.<br />

Penthesilea 14; p35o: Gewillt, mein gan<br />

zes Leben fürderhin/In deiner (P) Blik<br />

ke Feseln <strong>zu</strong> verflattern. (Achilles)<br />

Salammbô II; I p769: Mathô: Elle me tient<br />

attaché par une chaîne que l’on n’aper<br />

coit pas... Ses yeux me brûlent, j’entends<br />

sa voix. Elle m’environne, elle me pè<br />

nètre. Il me semble qu’elle est devenue<br />

mon âme.<br />

Karte 10, Rückseite<br />

183


Buchstabe L<br />

Karte 11, Vorderseite<br />

Liebe: Metapher Flamme<br />

c.f.keusches Feuer<br />

Molière<br />

Amphitryon, prol. V p.1o2<br />

- Tartuffe V7; V p.94<br />

Lessing, G.E.<br />

Wieland, C.M.<br />

Sara Sampson I 7; II p.15; Herz brennt<br />

Musarion I; IX p.17sq.<br />

- Alceste V 2; XXV p.325: von F. brennen<br />

Goethe, J.W.v. Mitschuldige I 4, 227: d. schönsten F.<br />

Wieland, C.M.<br />

Agathon VI 2; IX p.264: Liebesflamme<br />

Donne, J.<br />

Love’s Deity, p36: an even flame two<br />

hearts did touch<br />

Corneille,P. Le Cid I 1, 6; I 3, 87, 93, I 9, 3o5<br />

II 5, 158, 164; III 3, 77; III 4, 140, 184<br />

S III6, 309; IV 2, 1oo; IV 5, 245<br />

Schiller, F.v.<br />

Der Venuswagen; 2 p13: geile Flammen<br />

Karte 11, Rückseite<br />

Wieland, C.M. Diana u. Endymion; VII p29: Zeus brennt<br />

von unerlaubten Flammen<br />

- ibid, p35: Dein Busen schmiltz wie<br />

Schnee in raschen Flammen!<br />

Montaigne, M. de Essais I 38, p320: une gentille flamme<br />

eschauffe le coeur de filles<br />

Hugo, V.<br />

Maria Tudor II 1: Vom heilgen ewigen<br />

Feuer der Liebe strahlt dein Blick.<br />

In: Büchner, Werke 0277<br />

La Rochefaucauld Maximes 75; p413: L’amour, aussi bien<br />

que le feu, ne peut substituer sans un<br />

mouvement continuel, et il cesse de viv<br />

re dès qu’il cesse d’espèrer ou de craind<br />

re.<br />

Bachelard, G. La Psychanalyse du feu<br />

Gryphius, A.<br />

Fortis ut mors dilectio: p47: Lieb ist<br />

nichts denn Glut u Flammen/wie Gott<br />

Licht und Feuer <strong>zu</strong>sammen.<br />

184


Buchstabe L<br />

Karte 12, Vorderseite<br />

Liebe: Metapher Flamme 2<br />

Lenau, N.<br />

Crébillon<br />

Heloise; II p15: Auch heute kniet sie dort am<br />

Marmostamme/Und fleht um Kühlung ihrer Herzensflamme.<br />

Tanzai II; II p16: brûler d’un feu secret<br />

- ibid. III; II p25: brûler d’amour<br />

Horatius<br />

Carm. IV 13: Possent ut uivenes visere fervidi<br />

Multo non sine risu/ Dilapsam in cineres facem.//<br />

Karte 12, Rückseite<br />

185


Buchstabe L<br />

Karte 13, Vorderseite<br />

Liebe: Geliebte als Engel<br />

Donne, J.<br />

The Dream; p24<br />

Goethe, J.W.v. Werther p18 (sagen alle Liebenden);<br />

20.6.p76; p136, 142<br />

- Götz I; 1p p40: Und weiss wie ein E des<br />

Himmels, gebildet aus Unschuld u Liebe,<br />

leitet (Maria) mein Herz <strong>zu</strong>r Ruhe<br />

und Glückseligkeit.<br />

- Urgötz V; 1o p225: Sickingen: Und ich<br />

find euch (Adelhaid) wie einen E, der<br />

sich in eine Gesellschaft verdammter<br />

Geister (Zigeuner) herablies sie <strong>zu</strong><br />

trösten.<br />

Diderot, D. Jacques le fataliste; p588: Cette créature<br />

angélique (d’Aisnon) m’obsède;<br />

Hartman von Ouwe Erec 1843<br />

Karte 13, Rückseite<br />

Hartmann<br />

Iwein 1688sqq: Laudine: zewâre got der hât geleit/sîne<br />

kunst u sîne kraft/ sînen vlîz u sîne<br />

meisterschaft/an disen loplîchen lîp:/eg ist<br />

ein engel und niht ein wîp./<br />

186


Buchstabe L<br />

Karte 14, Vorderseite<br />

Liebe: Geliebte als Schwester<br />

Proust, M.<br />

Recherche, S, I p.402: âme sœur<br />

Valéry, P.<br />

Mon Faust, Lust III 7: ma semblable, ma<br />

sœur, mieux qu’une sœur; II p.377<br />

Baudelaire, Ch. Chant d’automne II: amante ou sœur; p.55<br />

Goethe, J.W.v. Warum gabst du uns; I p.192: meine<br />

Schwester oder meine Frau (Ch.v.Stein<br />

Wieland, C.M. Sylvio III 1o; V p2o3: sympathische L.<br />

zwischen Schwesterseelen<br />

Hoheslied<br />

4,9sq: meine Schwester, meine Braut<br />

Karte 14, Rückseite<br />

187


Buchstabe L<br />

Karte 15, Vorderseite<br />

Liebe: Herzenstausch<br />

Hartman<br />

Erec 2364: der vil getriuwe man (Erec),/ ir<br />

(Enite) herze fuorter mit im dan,/daz sîn beleip<br />

dem wîbe/versigelt in ir lîbe./<br />

- Erwin 299osqq; sî wehselten beide/der herzen un<br />

der in zwein,/diu vrouwe u her Iwein:/ im volget<br />

ir herze u sîn lîp (im Arctus?)/ und beleip sîn<br />

herze und das wîp./<br />

- Gregorius 651-54 (Eltern): ein getriuiu wandelunge<br />

ergie,/dô sich muosen scheiden hie:/<br />

sîn herze volge ir von dan,/daz ir bestuont<br />

bî dem man./<br />

Karte 15, Rückseite<br />

188


Buchstabe L<br />

Karte 16, Vorderseite<br />

Liebe: das Ich findet sich je im Du<br />

Ich Du<br />

cf.<br />

Goethe, J.W. Die Braut von Korinth; 1 p184: Liebe schlesset<br />

fester sie <strong>zu</strong>sammen./Tränen mischen sich<br />

in ihre Lust;/Gierig saugt sie seines Mundes<br />

Flammen,/Einst ist nur im andern sich bewusst./<br />

- Pandora 1p55sqq; 15 p178: Sie begegnen sich, u<br />

eins im andern/Fühlt sich ganz u fühlet ganz<br />

das andre,/So, vereint in Liebe, doppelt herr-<br />

Schlegel, F.<br />

lich,/Nehmen sie die Welt auf.<br />

Lucinde, p152: Nur in der Antwort eines Du kann<br />

jedes Ich seine unendliche Einheit ganz fühlen.<br />

- ib.p60: (Liebesnacht) Sie waren ganz hingegeben<br />

u eins u doch war jeder ganz er selbst, mehr als<br />

sie es noch jewesen waren, u jede Äußerung<br />

war voll vom tiefsten Gefühl u eigensten Wesen<br />

Karte 16, Rückseite<br />

189


Buchstabe L<br />

Karte 17, Vorderseite<br />

Liebe: Joch<br />

Racine, J. Phèdre II1, p.764; III 1 p.774; IV 6,792<br />

Schiller, F.v.<br />

Petrarca, F.<br />

Wieland, C.M.<br />

hero und Leander; 1 p78: bannt ins<br />

Joch die wilden Tiere<br />

Sonett Padre del Ciel<br />

(Joch.<br />

Idris u.Enide V95: Amors niederträchtig<br />

Karte 17, Rückseite<br />

190


Buchstabe L<br />

Karte 18, Vorderseite<br />

Liebe: als Magnet<br />

Musset, A.de<br />

Goethe<br />

Schiller<br />

Caprices de Marianne I 1; p277: Celio: Qu’est-ce<br />

donc pourtant que tout cela? Deux yeux bleus, deux<br />

lèvres vermeilles, une robe blanche et deux<br />

blanches mains. Pourquoi ce qui te (Octave) rendrait<br />

joyeux et empressé, ce qui t’attirerait, toi<br />

comme l’aiguille aimaintée attire le fer, me rend<br />

il triste et immobile?<br />

Werher I, 26.7.71; 16 p45: (Ich kann Lotte nicht<br />

nicht sehen) Meine Großmutter hatte ein Märchen<br />

vom Menberg. Die Schiffe, die <strong>zu</strong> nahe kamen, wurden<br />

auf einmal alles Eisenwerks beraubt, die Nägel<br />

flogen dem Berge <strong>zu</strong>, u die armen Elenden scheiterten<br />

zwischen den über einander stürzenden Bre<br />

ttern.<br />

Phil. Briefe; 11 p122:Liebe also-das schönste<br />

Phänomen in der beseelten Schöpfung, der allmäch.<br />

tige Minder Geisterwelt, die Quelle der Andacht<br />

u der erhabensten Tugend- Liebe ist nur der Wi-<br />

Karte 18, Rückseite<br />

derschein in dieser einzigen Urkraft, eine Anziehung<br />

des Vortrefflichen, gegründet auf einen augenblick<br />

lichen Tausch der Persönlichkeit, eine Verwechse<br />

lung der Wesen.<br />

191


Buchstabe L<br />

Karte 19,Vorderseite<br />

Liebe-Pflicht. Gegensatz<br />

Corneille, P.<br />

Le Cid IV 1, 39sq; IV 2, 65sqq<br />

- Le Cid V 7, 264<br />

Wieland, C.M.<br />

Hebbel, F.<br />

Idris u.Zenide III 119: Genug Reize, um<br />

d. Gefühl d. P. in Wollust hin<strong>zu</strong>schmelzen<br />

Judith III; 3 p25: Kann L. Pflicht sein?<br />

Karte 19, Rückseite<br />

.<br />

192


Buchstabe L<br />

Karte 20, Vorderseite<br />

Liebe-Pflicht. Übereinstimmung<br />

Racine, J. Phèdre I 3; I p.755<br />

Goethe, J.W.v. Tasso I 1, 46.<br />

- Tagebuch; I p566: Wir stolpern wohl<br />

auf unsrer Lebensreise,/Und doch ver<br />

mögen in der Welt, der tollen,/ Hebel<br />

viel aufs irdische Getriebe;/Sehr<br />

viel d P, unendlich mehr die Liebe!<br />

Karte 20, Rückseite<br />

.<br />

193


Buchstabe L<br />

Karte 21, Vorderseite<br />

Liebe als Räuberin<br />

Heinrich v. MF 13o, 9-30 (rouberîn)<br />

Morungen<br />

Reinmar MF 171,38-172,2<br />

Karte 21, Rückseite<br />

194


Buchstabe L<br />

Karte 22, Vorderseite<br />

Liebe-Ruhm: Gegensatz<br />

Racine, J. Bérénice II 2; I p.484<br />

Corneille, P.<br />

Le Cid I 3, 97-124 (Infante)<br />

Karte 22, Rückseite<br />

195


Buchstabe L<br />

Karte 23, Vorderseite<br />

Liebe: macht scharfsinnig<br />

Wieland, C.M.<br />

Corneille, P.<br />

Sylvio v 1o; VI p62<br />

Le Cid I 3, 97-124 (Infante)<br />

Karte 23, Rückseite<br />

.<br />

196


Buchstabe L<br />

Karte 24, Vorderseite<br />

Liebe: Seelenverwandtschaft<br />

Wieland, C.M. Agathon IV 9, p.200<br />

- Agatho<br />

n VII 7, p.52: Seelenverschisterung<br />

- Sylvio III 1o; Vp2o3: sympathetische L<br />

zwischen Schwesterseelen<br />

Karte 24, Rückseite<br />

.<br />

197


Buchstabe L<br />

Karte 25, Vorderseite<br />

Liebe: ein Teufel<br />

Shakespeare, W. Love’s Labour’s Lost I 2; p87.<br />

Karte 25, Rückseite<br />

.<br />

198


Buchstabe L<br />

Karte 26, Vorderseite<br />

Liebe und Tod<br />

Günther, Ch.<br />

Brentano, C.<br />

Als er der Phyllis einen RIng<br />

mit einem Totenkopf überreiche; p134.<br />

Verzweiflung an der Liebe in der Liebe<br />

- Godwi II 17; II p299: Der Genius hält sie<br />

gend sie umwunden,/Aus seiner Lippen<br />

liebevollem Hauchen/Trinkt Lieben sie,<br />

im Strahle seiner Augen/Trinkt sie<br />

den T in lusterschlossne Wunden.<br />

Hofmannsthal Kaiser und Hexe; I p96. Alles ist ein<br />

Knäul, Umarmung/Und Verwesung einerlei<br />

Proust, M.<br />

Swann II; I p3o8: car c’ést une ressemlance<br />

de l’amour et de la mort, plûtôt<br />

que celles, si vagues, que l’on redit toujours,<br />

de nous faire interroger plus a-<br />

vant, dans la peur que sa réalité se dérobe,<br />

le mystère de la personnalité.<br />

Karte 26, Rückseite<br />

Ovidius<br />

Amores II 1o, 29sq et 35-38: Wunsch nach Tod in<br />

Liebesvereinigung.<br />

199


Buchstabe L<br />

Karte 27, Vorderseite<br />

Liebe: ein Tyrann<br />

Corneille, P.<br />

Le Cid I 3, 81; I 9, 312: aimable tyrannie.<br />

Karte 27, Rückseite<br />

200


Buchstabe L<br />

Karte 28, Vorderseite<br />

Liebe: beseelt Unbeseeltes, Unbelebtes<br />

cf. Dichtung<br />

Wieland, C.M. Sylvio VII 2,VI p278.<br />

Karte 28, Rückseite<br />

201


Buchstabe L<br />

Karte 29, Vorderseite<br />

cf. Vernunft-Sinne: Ggs,<br />

Liebe-Vernunft: Gegensatz<br />

Corneille, P.<br />

Wieland, C.M.<br />

Le Cid II 5, 172-174 (Infantin)<br />

Sylvio V7; VI p49<br />

- ibid. V7; VI p53: Herz-Witz<br />

Molière<br />

Musil, R.<br />

Misanthrope I 1; IV p48: Philinte: (Eliante)<br />

Son cœur, qui vous estime, est solide<br />

et sincère, /Et ce choix plus conforme<br />

était mieux votre affaire,/Al.<br />

ceste: Il est vrai; ma raison me le dit<br />

chaque jour;/Mais la raison n’est pas<br />

ce qui règle l’amour./<br />

MoE I 7 p29: Ulrich, der nun etwas Verständliches<br />

sagen wollte, benützte die<br />

Gelegenheit, um beiläufig darauf hin<strong>zu</strong><br />

weisen,daß ja auch die L <strong>zu</strong> den religi<br />

ösen u gefährlichen Erlebnissen gehöre,<br />

weil sie den Menschen aus den Armen<br />

der V hebe u ihn in einen wahrhaft<br />

grundlos schwebenden Zustand versetze<br />

Karte 29, Rückseite<br />

Pascal (?)<br />

Discours sur les passions de l’amour; p545: L’on<br />

ôte mal à propos le nom de raison à l’amour, et<br />

on les a opposés sans un bon fondement, car l’amour<br />

et la raison n’est qu’une même chose... Les<br />

poètes n’ont donc pas eu raison de nous dépeind<br />

re l’amour comme un aveugle; il lui faut ôter<br />

son bandeau, et lui rendre désormais la jouissance<br />

de ses yeux.<br />

202


Buchstabe L<br />

Karte 30, Vorderseite<br />

Liebe verwundet<br />

Heinrich v. MF 137, 14; 141,5; 141;37; 144,27<br />

Morungen<br />

Bligger<br />

MF 119.1o<br />

v.Steinach.<br />

Eichenforff, Bei einer Linde; I p.156 (Linde<br />

J.v.<br />

durch Namen auch verwundet)<br />

- Nachtzauber, I p.166: todeswund<br />

<strong>Friedrich</strong> v.<br />

Hausen<br />

Donne, J.<br />

Hartman von Ouwe<br />

Racine,J.<br />

Mf 49, 12<br />

A Valediction: of The Book, p19<br />

Iwein 544sqq: ouch wart diu vrouwe<br />

an im (I) baz/gerochen danne ir wære<br />

kunt,/wan er was tôtlîchen wunt./<br />

die wunden sluoc der Minnen hant./<br />

es ist der wunden alsô gewant,/ sî<br />

wellent daz sî langer swer/danne<br />

diu von swerte ode von spêr./<br />

Thébaide II 1; I p128: Hémon. Ah! d’un<br />

si bel objet (Antigone) quand une<br />

Karte 30, Rückseite<br />

Crestiens<br />

âme est blessée,/Quand un coeur jusqu’à vous èlève<br />

sa pensée,/Qu’il est doux d’adorer tant de divins<br />

appas!/ Mais aussi que l’on souffre en ne les<br />

voyant pas!/<br />

Yvain 1364sqq: Bien a vangiee, et sie nel set,/ la<br />

dame la mort son seignor;/vangence en a feite greignor,/que<br />

ele panre n’an seüst,/s’Amors vangiee<br />

ne l’eüst,/qui si dolcement le requirt/que<br />

parles ialz el cuer le fiert;/et cist cos a plus<br />

rant duee/que cos de lance ne d’espee:/cos d’<br />

espee garist et sainne/molt tost, des que mires i<br />

painne;/et la plaie d’amors anpire/quant ele est<br />

plus pres de son mire./<br />

203


Buchstabe L<br />

Karte 31, Vorderseite<br />

Liebe: künstlicher Vexierbecher, darin statt<br />

Nektar Gift.<br />

Tieck, L. Gestiefelter Kater I 2; II p.14<br />

Karte 31, Rückseite<br />

204


Buchstabe L<br />

Karte 32, Vorderseite<br />

Liebe: süsser Wahn<br />

Wieland, C.M.<br />

An jungen Dichter; XIL p1o4<br />

- Alceste V7; XXV p331 (Liebesglück)<br />

Karte 32, Rückseite<br />

205


Buchstabe L<br />

Karte 33, Vorderseite<br />

Liebe: nicht <strong>zu</strong> wollen<br />

Gautier<br />

Maupin 4; p118: Rosette, qui est encore amoureuse,<br />

fait ce qu’elle peut pour parer à tous ces inconvé<br />

neints. Malheureusement il ya deux choses au mon<br />

de qui ne se peuvent commander: l’amour et l’ennui.<br />

Karte 33, Rückseite<br />

206


Buchstabe L<br />

Karte 34, Vorderseite<br />

Liebe: Zauber, Magie<br />

Klopstock, F.G.<br />

An Cidli 26: mit Zauberstab<br />

Wieland, C.M. Sylvio V1o; VI p63: Gegenwart der Geliebten<br />

magische Kraft, magnetische<br />

Ausflüsse, elektrische Wirbel.<br />

- ibid. VII 2 IV p278. Es gibt keine andere<br />

Bezauberung als die Liebe.<br />

Karte 34, Rückseite<br />

207


Buchstabe L<br />

Karte 35, Vorderseite<br />

Liebe: ausserhalb der Zeit<br />

Wieland, C.M. Agathon V3, p.123<br />

Grillparzer<br />

Kloster bei SEndomir; 7 p12: Dabei stürzten<br />

Tränen aus ihren (Elga) Augen, u sie<br />

wäre <strong>zu</strong> seinen Füßen gefallen, wenn er<br />

(Starschensky) es n verhindert, sie n<br />

emporgehoben hätte <strong>zu</strong> einer langen, Z u<br />

Außenwelt aufhebenden Umarmung<br />

Karte 35, Rückseite<br />

Wieland, C.M.<br />

Agathon IV 7,p.<br />

208


Buchstabe L<br />

Karte 36, Vorderseite<br />

Lippen: als Granatäpfel<br />

Mallarmé, St.<br />

Contes indiens: Nala et Damayanti; p618: Seules<br />

brillent des lèvres avec un feu de rubis, sur<br />

leur chaste grenade la buche d’un vainqueur n’a<br />

jamais désaltéré sa soif.<br />

Karte 36, Rückseite<br />

.<br />

209


Buchstabe L<br />

Karte 37, Vorderseite<br />

Lippen: Korallen; Korallen-Mund<br />

Wieland, C.M.<br />

Aurora und Cephaluss; VII p77<br />

- Brief an C.v.Hillern 25.1o.6o. In:<br />

Hassencamp p1osq: bouche de corail<br />

- Idris u. Zenide III p1: Mund von lebenden<br />

Korallen<br />

- ibid. v 1o3: M. gleich K. n. an Röthe<br />

Benn, G.<br />

St.Pierre,<br />

J.H.B.<br />

Blaue Stunde; III p259: Du bist so weiss<br />

man denkt; du wirst zerfallen/vor lau<br />

ter Schnee, vor lauter Blütenlos,/todweisse<br />

Rosen glied für Glied-Korallen/nur<br />

auf den Lippen,schwer und wundengross<br />

Paul et Virginie p24: Virginie: déjà<br />

(mit 12) sa taille étoit plus qu’à demi<br />

formée; de grands cheveux blonds ombra<br />

goient sa tête; ses yeux bleus et ses<br />

lèvres de corail brillaient du plus tendre<br />

éclat sur la fraîcheur de son visage.<br />

Karte 37, Rückseite<br />

Werner, Z.<br />

Wanda I; p212: Rüdiger: Lud dich (Balderon) des Mun<br />

des höldes Lächeln ein,/Wo sich Kn um die Perlen<br />

schlingen,/U welch Gewand umfloß die Wellenglie<br />

der (Wandas)?/.<br />

210


Buchstabe L<br />

Karte 38, Vorderseite<br />

Lippen: als Muscheln<br />

Hofmannsthal<br />

Abenteurer; I p581: Mit rosafarbnen Muschel<br />

lippen müsste/Das Meer und leckte mit smarage<br />

nen Zungen/die Flüsse dieser Stadt!<br />

Karte 38, Rückseite<br />

211


Buchstabe L<br />

Karte 39, Vorderseite<br />

Lippen: als Rubine<br />

Lesinng, G.E.<br />

Mallarmé, St.<br />

Antiqu.Briefe 16; III p296: unsere Lohensteine<br />

u Hallmanne, die ihren Geliebten so gern Augen<br />

von Diamanten, L von Rubin, Zähne von Perlen,<br />

eine Stirn von Elfenbein u einen Hals von Ala<br />

baster gaben-: abgeschmackte Kakozelie.<br />

Contes indiens: Nala et Damayanti; p618: Seules<br />

brillent des lèvres avec un feu de rubis,<br />

sur leur chaste grenade la bouche d’un vainqueur<br />

n’a jamais dèsalteré sa soif.<br />

Karte 39, Rückseite<br />

212


Buchstabe L<br />

Karte 40, Vorderseite<br />

Luftfarbe: grau<br />

Flaubert<br />

ES III 1; II p319: Häuser von Paris étaient comme no<br />

yés dans la couleur grise de l’air, où de lontain<br />

murmures semblaient se confrondre avec la brume<br />

- ib.II 2; II p183: Le soleil s’abassait; quelques<br />

vitres e maisons, dans la Cité, brillaient au lo<br />

in comme des plaques d’or, tandis que, par derrière,<br />

à droite, les tours de Notre-Dame se profilaient<br />

en noir sur le ciel bleu, mollement baigné à<br />

l’horizon dans des vapeurs grises.<br />

Karte 40, Rückseite<br />

213


Buchstabe L<br />

Karte 41, Vorderseite<br />

Luftfarbe: blau<br />

Flaubert<br />

Coeur simple II; II p599: ça et là, un grand arbre<br />

mort faisait sur l’air bleu des zigzags avec ses<br />

branches<br />

- ib.III ; p611: Schlafzimmer: L’air était chaud et<br />

bleu, un merle gazouillait, tout semblait vivre<br />

dans une douceur profonde.<br />

- Tentation V; I p143: des rayons colorés s’entrecroisent<br />

sur l’air bleu,<br />

Karte 41, Rückseite<br />

214


Buchstabe M<br />

Karte 1, Vorderseite<br />

Matthäus 5,44: Liebet eure Feinde<br />

Kudrunlied<br />

1595: Bitte Kudruns für Hartmuot<br />

Karte 1, Rückseite<br />

215


Karte 2, Vorderseite<br />

Markus 9,5: Hier ist für uns gut sein. Und wir<br />

wollen drei Hütten machen<br />

Klopstock, F.G.<br />

Novalis<br />

Der Zürchersee 19,1: O so bauten wir<br />

hier Hütten der Freundschaft uns!/ E-<br />

wig wohnten wir hier, ewig! Der Schattenwald/Wandelt’<br />

sich uns in Tempel,/<br />

Jenes Tal in Elysium!//<br />

Hymnen an die Nacht 4; I p137: Oben baut<br />

er sich Hütten, Hütten des Friedens,<br />

sehnt sich u liebt, schaut hinüber, bis<br />

die willkommenste aller Stunden hinun<br />

ter ihn in den Brunnen der Quelle zieht<br />

Karte 2, Rückseite<br />

216


Karte 3, Vorderseite<br />

Markus 9,24: Pisteúō. Boéthei mou tē apistîa<br />

Ich glaube. Hilf meinem Unglauben<br />

Schröer, H.<br />

Huysmans, J.-K.<br />

Denkform der Paradoxilität p111<br />

A rebours XVX: Herr, hab Mitleid mit dem<br />

Christen, der zweifelt, mit dem Ungläubigen,<br />

der glauben will, mit dem Sträfling<br />

des Lebens, der sich aufmacht, allein unter<br />

dem Firmament, das n mehr erleuchtet wird<br />

von den Trostfackeln der alten Hoffnung!<br />

Karte 3, Rückseite<br />

217


Karte 4, Vorderseite<br />

Matthäus 5,48: Estote ergo vos perfecti, sicut et Pater vester<br />

caelestis perfectus est.<br />

Schiller, F.<br />

Theosophie; 11 p128: Was ist die Summe von allem<br />

Bisherigen?- Lasst uns Vortrefflichkeit einsehen,<br />

so wird sie unser. Laßt uns vertraut werden<br />

mit der hohen idealistischen Einheit, so werden<br />

wir uns mit Bruderliebe anschließen an einander<br />

Laßt uns Schönheit u Freude. Laßt uns helle denken,<br />

so werden wir feurig lieben. Seid vollkommen,<br />

wie euer Vater im Himmel vollkommen ist, sagt<br />

der Stifter unseres Glaubens (=Gott hervorbingen:<br />

127). Die schwache Merheit erblaßte bei diesem<br />

Gebote, darum erklärte er sich deutlicher:<br />

liebet euch unter einander.<br />

Karte 4, Rückseite<br />

218


Karte 5, Vorderseite<br />

Matthäus 7,6: Eure Perlen sollt ihr nicht<br />

vor die Säue werfen<br />

Shakespeare, W.<br />

Dante<br />

Love’s Labour’s Lost IV 2, p.1o8.<br />

Ecloga I 21: Nec margeritas profliga<br />

prodigus apris (p.294 II)<br />

Karte 5, Rückseite<br />

219


Karte 6, Vorderseite<br />

Matthäus 8,20: Et ei dicit Iesus: Vulpes foveas habent, et volucres<br />

caeli nidos; Filius autem hominis non<br />

habet ubi caput reclinet.<br />

Benn, G.<br />

Nocturno; II p7: Die Frag lag vor ihm. Sie hatte<br />

Netze von bläuer Mütterlichkeit über den Augen.<br />

Das tat ihm wohl, der er n hatte, wo er sich bergen<br />

sollte.<br />

Karte 6, Rückseite<br />

220


Karte 7, Vorderseite<br />

Matthäus 11, 27: Neque patrem quis novit, nisi Filius, et<br />

cui filius voluerit revelare.<br />

Pascal, B. Pensées; H p388.<br />

Karte 7, Rückseite<br />

221


Karte 8, Vorderseite<br />

Matthäus 18.3: nisi conversi fueritis, et efficiamini sicut<br />

parvuli, non intrabitis in regnum caelorum<br />

Bacon<br />

Nov.I Org I68: Atque de idolorum singulis generibus,<br />

eorumque apparatu iam diximus, quae omnia constan<br />

ti et solenni decreto sunt abneganda et renuncian<br />

dam et intellectus ab iis omino liberandus est et<br />

expurgandus; ut non alius fere sit aditus ad regnum<br />

hominis, quod fundatur in scientiis, quam ad<br />

regnum caelorum, "in quod, nisi sub persona infantis,<br />

intrare non datur.“<br />

Karte 8, Rückseite<br />

222


Karte 9, Vorderseite<br />

Matthäus 27,23: Pilatus... nahm Wasser u wusch die Hände vor<br />

dem Volk u sprach: Ich bin unschuldig an<br />

seinem<br />

Blut; sehet ihr <strong>zu</strong>!<br />

accepta aqua, lavit manus coram populo,<br />

dicens:<br />

Innocens ego sum a sanguine iusti huius:<br />

vos videritis<br />

Grillparzer<br />

Wieland, C.M.<br />

Dürrenmatt<br />

Schiller, F.<br />

Lessing, G.E.<br />

Weh, dem der lügt IV 1; 6 p191: Schaffter. Nun denn,<br />

wenn ihr (Galomir) begehlt,/Doch wasch! ich nur<br />

in Unschuld meine Hände.//<br />

An C.v. Hillern 25.1o.6o: (In Hassencamp p1o): je<br />

m’en lave les mains (Wenn Freundschaft nicht tugendhaft<br />

bleibt)<br />

Romulus IV, p124: Reichsuntergang<br />

Kabale u Liebe V8; 3 p419: Präsident: Du, du (Wurm)<br />

gabst den Schlangenrat-Über d i c h die Verantwortung-<br />

Ich wasche die Hände.<br />

Galotti IV 1; 2 p250: Prinz: Bei Gott! bei dem allgerechten<br />

Gott! ich bin unschuldig an diesem Blute.<br />

Wenn Sie (Marinelli) mir vorhergesagt hät-<br />

Karte 9, Rückseite<br />

ten, daß es dem Grafen das Leben kosten werde-<br />

Nein, Nein! u wenn es selbst mir das Leben gekostet<br />

hätte!-<br />

223


Karte 10, Vorderseite<br />

Matthäus 27,46: Et circa hom nonam clamavit Iesus voce magna,<br />

dicens: Eli, Eli, lamma sabacthani? hoc<br />

est:<br />

Deus, meus, deus meus, ut quid dereliquisti<br />

me?<br />

Goethe<br />

Werther II, 15.11.1772; 16 p99: U warum sollte ich<br />

mich schämen, in dem schrecklichen Augenblick, da<br />

mein ganzes Wesen zwischen Sein u Nichtsein zittert,<br />

da die Vergangenheit wie ein Blitz über dem<br />

finstern Abgrunde der Zukunft leuchtet, u alles um<br />

mich her versinkt, u mit mir die Welt untergeht-<br />

Ist es da n die Stimme der ganz in sich gedrängten,<br />

sich selbst ermangelnden, unaufhaltsam hinabstür<br />

zenden Kreatur, in den inneren Tiefen ihrer verge<br />

bens aufarbeitenden Kräfte <strong>zu</strong> knirschen: Mein Gott!<br />

mein Gott! warum hast du mich verlassen? U sollt<br />

ich mich des Ausdrucks schämen, sollte mir’s vor<br />

dem Augenblicke bange sein, da ihm der n enging,<br />

der die Himmel <strong>zu</strong>sammenrollt wie ein Tuch?<br />

Karte 10, Rückseite<br />

224


Karte 11, Vorderseite<br />

Mondesampel<br />

Droste, A.v. Sprititus familiaris III 7,1; p.746<br />

Hofmannsthal Frau ohne Schatten; II p211: bei dem Mond, der<br />

von oben hereinsah, wie eine Ampel<br />

Karte 11, Rückseite<br />

Mond: als Ampel<br />

Droste, A.v.<br />

Hofmannsthal<br />

Sprititus familiaris III 7;p746: Mondesampel<br />

Frau ohne Schatten; II p211: bei dem Mond, der<br />

von oben hereinsah, wie eine Ampel<br />

225


Karte 12, Vorderseite<br />

Mond: Antlitz, Gesicht, Haupt, Stirn<br />

Brentano, C. Starenberg; III p111: Nun stieg d. volle<br />

M.herauf, und es war mir,als sei es d.<br />

Antlitz meiner lieben Ameley<br />

Bonaventura Nachtwachen XIV p125: sanftes Antlitz<br />

Dürrenmatt, F. Es steht geschrieben; K II p110: Und<br />

weithin verhallt unser Schrei im<br />

stummen Antlitz des Mondes...<br />

Wieland, C.M. Sympathien 5;XXX p36:Du stiller Mond,<br />

neige dein unverschleiertes melancholisches<br />

A aus dem herbstlichen Duft<br />

herab<br />

Novalis<br />

OfterdingenI 9;I p297:der M stand<br />

hoch am Himmel.’Lieber Eros’,sagte<br />

Ginnistan,’wir müssen eilen,daß wir<br />

<strong>zu</strong> meinem Vater kommen...Siehst du wohl<br />

sein b abgehärmtes Gesicht? bleiches<br />

Heym,G.<br />

Mond 1,3: Purpurhaupt<br />

Karte 12, Rückseite<br />

Schiller, F.<br />

Flaubert,G.<br />

Tiedge<br />

Die Erwartung; 1 p22:Still hebt der M sein strah<br />

lend Angesicht,/Die Welt zerschmilzt in ruhig<br />

große Massen;/Der Gürtel ist von jedem Reiz gelöst,/U<br />

alles Schöne zeigt sich mir entblößt.//<br />

Novembre;II p485:Le soleil jetait un dernier(ra<br />

yon)adieu derrière les collines confundues,les<br />

lumières des maisons s’allumaient dans la vallée,et<br />

la lune,l’astre de la rosée,l’astre des<br />

pleurs,commencait à se découvrir d’entre les<br />

nuages et à montrer sa pâle figure.<br />

Urania II 349:Da schwimmt der Halbm hin, u Aether<br />

lüfte fächeln/Um seiner goldnen Stirn,von Dämmrung<br />

sanft umgraut./Er ist in diesem Ernst das<br />

schöne,stille Lächeln,/Womit die Nacht sich selbst<br />

in ihrer Hohheit schaut./<br />

226


Karte 13, Vorderseite<br />

Mond: als Auge<br />

Passerat,J.<br />

Solger,K.W.F.<br />

A la lune: O bel œil de la nuict...//Dis, lune<br />

au front cornu,as tu vu quelquesfois/Une ame<br />

qui d’amour fust si fort tourmentée?<br />

Ästhetik III 2;p269:Das Symbol wird durch die<br />

Metapher ausgedrückt,in welcher der Begriff<br />

mit seiner besondern Darstellung <strong>zu</strong>gleich in<br />

e i n e n Gedanken verbunden ausgesprochen wird<br />

Nennt man z.B.den M:das Auge der Nacht,so wird<br />

dadurch keine bloße Ähnlichkeit ausgedrückt,<br />

sondern A ist ein allg.Begriff,der in besonderer<br />

Gestalt gefaßt u auf einen einzelnen Gegen<br />

stand angewendet ist,dem Charakter des Symbols<br />

entsprechend.-<br />

Karte 13, Rückseite<br />

227


Karte 14, Vorderseite<br />

Mond: a<strong>zu</strong>r<br />

Gide,A.<br />

Voyage d’Urien; p53:Le soir tomba. Au soleil<br />

couchant les montagnes parurent d’opale. Il en<br />

arriva de nouvelles;elles apportaient des algues<br />

laminées,fines et longues comme des chevelures;on<br />

croyait des sirènes captives; puis<br />

ce fut un réseau;la lune à travers apparut, comme<br />

une méduse au filet,comme une holothurie(See<br />

gurke)nacrée,puis dégagée,nageant dans l’air<br />

libre,la lune se fit a<strong>zu</strong>rée.<br />

Karte 14, Rückseite<br />

228


Karte 15, Vorderseite<br />

Mond: als Ballon<br />

Miller,H.<br />

Wendekreis d Krebses;p324:(am Tag)wie ein geplatzter<br />

Ballon<br />

Karte 15, Rückseite<br />

229


Karte 16, Vorderseite<br />

Mond: der Betrachtung günstig<br />

Mond:Gedankenfreund<br />

Plinius<br />

Nat.hist.II 9,41:den genia contemplativa heilig<br />

Karte 16, Rückseite<br />

230


Karte 17, Vorderseite<br />

Mond: von Bewohnern verlassene Welt<br />

Chateau-<br />

Promenade dans Rome,au clair de lune;Oeuvres (Pabriand<br />

ris 1838)XIII p57:Rome sommeille au milieu des ces<br />

ruines.Cet astre de la nuit,ce globe que l’on suppose<br />

un monde fini et dépeuplé,promène ses pâles<br />

solitudes au-dessus des solitudes de Rome; il éclaire<br />

des rues sans habitants,des enclos,des places,des<br />

jardins,où il ne passe personne,des monastè<br />

res où l’on n’entend plus la voix des cénobites,de<br />

cloîtres qui sont aussi déserts que les portiques<br />

du Colisée.<br />

Karte 17, Rückseite<br />

231


Karte 18, Vorderseite<br />

Mondfarbe: blass<br />

Droste,A.v. Gethsemane 1,5: p.318<br />

Bonaventura Nachtwachen XIV p.125<br />

Günther,Ch. Schreiben an Leonore; p.27<br />

- Als er seinem harten Schicksal nachdachte;<br />

Strophen p.137<br />

Wieland,C.M. Klelia u.Sinibald IX 250: bl.Licht<br />

Gryphius,A. Morgensonett, p20:Diane steht erblaßt<br />

- Cardenio II p122:die bleiche Cynthia<br />

Baudeliare,Ch. Spleen de Paris XXXVIII p289sq: Puis (la<br />

lune)s’étendit sur toi avec la tendresse<br />

souple d’une mère,et elle déposa ses<br />

couleurs sur ta face.Tes prunelles en<br />

sont restées vertes, et tes joues extra<br />

ordinairement pâles.<br />

- Essence du rire; p988: le Pierrot (anglais)<br />

n’était pas ce personnage pâle com<br />

me la lune (De bureau comme Pierrot)<br />

Karte 18, Rückseite<br />

Lenau,N.<br />

Schlegel,F.<br />

Musil,R.<br />

Hypochonders Mondlied ; II p81: Als Knabe<br />

schon konnt’ ich nicht schauen/<strong>zu</strong>m stillen<br />

blassen Mond empor,/Dass nicht ein wunderliches<br />

Grauen/Mir heimlich das Gebein durchfror.<br />

Lucinde;p66:In süßer Ruhe schlummert der kin<br />

dliche Geist u der Kuß der liebenden Göttin<br />

erregt ihm nur leichte Träume...Erstnachdem<br />

der Reiz des äußern Lebens,durch ein innres<br />

Echo vervielfältigt u verstärkt,sein ganzes<br />

Wesen überall durchdrungen hat,schlägt er das<br />

Auge auf,frohlockend über die Sonne, u erinnert<br />

sich jetzt an die Zauberwelt,die er im<br />

Schimmer des blassen Mondes sah.<br />

MoE I 73;p315:Gerda blickte atemlos <strong>zu</strong>m Fenst<br />

er hinaus auf den M;sie hatte ihre Hand noch im<br />

mer in der seinen(Ulrich)liegen,der M lag als<br />

bl,häßlicher Fleck am Himmel(Tag), u gerade<br />

dieses unscheinbare Dasein gab dem phantastischen<br />

Weltabenteuer(M als Eiskugel),als dessen<br />

Opfer sie in irgendeiner Gefühlsverbindung<br />

sich selbst empfand,schlichte Alltags-<br />

232


Karte 19, Vorderseite<br />

Mondfarbe: blass 2<br />

Musil<br />

wahrheit.<br />

- MoE II 46;p1089:Sie lagen gewöhnlich im Garten auf<br />

zwei großen Liegestühlen,die sie immer der Sonne<br />

nachschleppten;diese Frühsommersonne schien <strong>zu</strong>m<br />

millionstenmal auf den Zauber,den sie alljährlich<br />

anrichtet; u Ulrich sagte da manches,das ihm gerade<br />

durch den Kopf ging u sich behutsam rundete wie<br />

der M,der jetzt ganz b u ein wenig schmutzig war,<br />

o auch wie eine Seifenblase;<br />

Eichendorff Ahnung u Gegenwart II 13;II p140:Sie (Romana)schie<br />

n ihm bei dem Menschimmer,der durch das offene Fen<br />

ster auf ihr Gesicht fiel,totenblaß,eine Art von<br />

seltsamer Furcht befiel ihn da auf einmal vor ihr u<br />

dem ganzen(Bergschlosse)Feenschlosse,er gab ihr<br />

schnell eine gute Nacht<br />

Karte 19, Rückseite<br />

233


Karte 20, Vorderseite<br />

Mondfarbe: blassgold<br />

Hofmannsthal,H.v. Terzinen über Vergänglichkeit III 2<br />

Karte 20, Rückseite<br />

234


Karte 21, Vorderseite<br />

Mondfarbe: blau<br />

(Dürrenmatt, F.<br />

Proust, M.<br />

Es steht geschrieben; K II p1o6: Dein Licht<br />

ist kühl u.b. über den Dächern u. Wällen!<br />

D.Blinde; KII p157: d.Mond ein bl. Stein<br />

Guermantes I; II p84: Et derrière une tentu<br />

re je surpris seulement un petit cabinet<br />

qui... me regardait avec effroi de son œil<br />

debœuf rendu bleu par le le clair de lune.<br />

- La Prisonnière; III p4o7: Je lui (Albertine)<br />

recitai des vers ou des phrases de prose<br />

sur le clair de lune, lui montrant comment<br />

d’argenté qu’il ´ était autrefois, il était<br />

devenu bleu avec Chateaubriand, avec le Vic<br />

tor Hugo d’Eviradnus et de la Fête chez Thérè<br />

se, pour redevenir jaune et métallique avec<br />

Baudelaire et Leconte de Lisle. Puis, lui<br />

rappelant l’image lui figure le croissant<br />

de la lune à la fin de Booz endormi, je lui<br />

récitait toute la pièce.<br />

Karte 21, Rückseite<br />

Gautier<br />

(Hebbel<br />

Maupin 4; p114: quoique je ne visse rien que la lueur<br />

bleue de la lune, il me semblait être entouré<br />

d’une population de fantômes inconnus et adorés,<br />

et je ne me sentais pas seul, bien qu’il n’y eût<br />

plus que moi sur la terrasse.<br />

's ist Mitternacht; 1 p38: 's ist Mitternacht!/Der<br />

Eine schläft, der Andre wacht./Er schaut beim ben<br />

Mondenlicht/Dem Schläfer still in’s Angesicht;/<br />

Drin tut ein böser Traum sich kund,/Wie seltsam<br />

<strong>zu</strong>ckt er mit dem Munde!/<br />

(- Vater u Sohn; II p40: Der M ergießt sein bes Licht/<br />

Durch eine Wolke schwach,/Es trifft ein blasses<br />

Kindergesicht,/Das Knäblein schlich such nach//<br />

(bei Mordversuch des Sohnes am Vater)<br />

235


Karte 22, Vorderseite<br />

Mondfarbe: bläulich<br />

Tieck, L.<br />

Gautier, Th.<br />

Runenberg; II p59: Wie eine dunkele Nacht mit Wol<br />

kenvorhängen fiel es in sein Inneres hinein, er<br />

suchte nach seinen vorigen Gefühlen, nach jener<br />

Begeisterung u unbegreiflichen Liebe (<strong>zu</strong> Bergfrau),<br />

er beschaute die kostbare Tafel, in welcher<br />

sich der untersinkende M schwach u bläulich<br />

spiegelte.-<br />

Maupin 14; p325: La lune en cet instant-là vint do<br />

nner précisement sur la fenêtre; un pâle rayon<br />

plongeau dans la chambre et éclaira d’une lueur<br />

bleuâtre notre groupe taciturne.<br />

Karte 22, Rückseite<br />

236


Karte 23, Vorderseite<br />

Mondfarbe: bleich<br />

Droste, A.V. Spiritus familaris I 13,6; p.741<br />

Trakl, G.<br />

Meyer, C.F.<br />

Ossian<br />

Schiller, F.v.<br />

Dürrenmatt, F.<br />

Brentano, C.<br />

Gryphius, A.<br />

Stadler, E.<br />

Novalis<br />

Gautier, Th.<br />

Das Herz; I p.180 (Plural)<br />

La Blanche Nef; p874<br />

In: Werther, p131: bleiches Gesicht<br />

Bild <strong>zu</strong> Sais; 1 p2o9: b silberblau<br />

Romulus III; p123: b wie d. Wintermond<br />

Starenberg; III p134<br />

Cardenio II p122: Die bleiche Cynthia<br />

Mysterium der Nacht; II p167: Siehe der<br />

M sprüht über euch/ bleichen, süssen<br />

Laut der Stille...<br />

Ofterdingen I 9; I p297: der Mond stand<br />

hoch am Himmel. Lieber Eros’, sagte Ginnistan,’<br />

wir müssen eilen, daß wir <strong>zu</strong> meinnem<br />

Vater kommen... Siehst du wohl sein<br />

bl abgehärmtes Gesicht?<br />

Maupin 14; p325: La lune en cet instant-là vint do<br />

nner précisement sur la fenêtre; un pâle rayon<br />

plongeau dans la chambre et éclaira d’une lueur<br />

bleuâtre notre groupe taciturne.<br />

Karte 23, Rückseite<br />

Lenau, N.<br />

Hypochonders Mondlied; II p80: Sehr ihr ihn<br />

dort hinüberschweben,/ Bleich, ohne Wasser./<br />

ohne Luft<br />

- Schilflieder V; Ip105: Auf dem Teich, dem regungslosen,/Weilt<br />

des Mondes holder Glanz,/<br />

Flechtend seine bleichen Rosen/In den Schilfes<br />

grünen Kranz.<br />

- Die nächtliche Fahrt; II p39: Am Himmel zieht<br />

der bl M verdrossen/Den Wolkenmantel <strong>zu</strong>, als<br />

ob er fröre- (Winternacht)<br />

Novalis<br />

Ofterdringen I 1; I p200: "Erzählt uns doch jenen<br />

seltsamen Traum“, sagte der Sohn,- "Ich<br />

war eines Abends“, fing der Vater an, „umhergestreift.<br />

Der Himmel war rein, u der M bekleidete<br />

die alten Säulen u Mauern mit seinem bl.<br />

schauerlichen Lichte...“<br />

Hebel, J.P. Hausfreund; Altwegg I p264: Oder wenn der Mond<br />

einmal b u mager, ein andermal rund u voll durch<br />

die Nacht spaziert, er weiß wieder n, wo das<br />

237


herrührt (geneigert Leser).<br />

238


Karte 24, Vorderseite<br />

Mondfarbe: bleich 2<br />

Spee, F.v.<br />

Gide, A.<br />

Trauergesang von der Not Christi am Ölberg in<br />

dem Garten; p65: Es war der liebe Gottessohn,/<br />

Sein Haupt ha er in Armen,/Viel weiß u bleicher<br />

als der Mon,/einm Stein es möcht erbarmen.<br />

Nourritures terrestres I 2; p158: Ah! Comme j’ai<br />

donc respiré l’air froid de la nuit, ah! croisées<br />

et, tant les pâles rayons coulaient de la lune,<br />

à cause des brouillards, comme des sources-on<br />

semblait boire<br />

- Voyage d’Urien; p35: Puis comme la lune passait<br />

je m’écrirai: -Si je suis triste pour elle, c’est à<br />

cause de sa pâleur.-La reine alors: -Qu’est-ce<br />

que cela vous fait? me dit-elle. Et cela me parut<br />

soudain tellement égal que je fus bien for<br />

cé d’en convenir.<br />

Proust, M.<br />

Demi-vierges I 5; p136: D’un viel merveilleusement<br />

pur le soir tombait, lent comme un crépuscule<br />

d’été. Et un large croissant de lune, déjá,<br />

Karte 24, Rückseite<br />

crépuscule sa pâ-<br />

Chateaubriand<br />

Verlaine, P.<br />

Chateaubriand<br />

mêlait à la pâleut de ce<br />

leur argentée.<br />

René; p133: La nuit, lorsque l’aquilon ébralait<br />

ma chaumière, que les pluies tombaient en torrent<br />

sur mon toit, qu’à traverser ma fenêtre je vo<br />

yais la lune sillonner les nuages amorcelées,<br />

comme un pâle vaisseau qui laboure les vagues,<br />

il me semblait que la vie redouablait auf fond de<br />

mon cœur, que j’autrais eu la puis/sance de créer<br />

des mondes<br />

Le rossignol (Poèmes saturniens) p74: Et dans<br />

la splendeur triste d’une lune/Se levent blafar<br />

de et solennelle, une/Nuit mélancolique et lourde<br />

d’été,/Pleine de silence et d’obscurité,/Berce<br />

sur l’a<strong>zu</strong>r qu’un vent doux effleure/L’arbre<br />

qui frissonne et l’oiseau qui pleure.///<br />

Atala; p98: La lune prêta son pâle flambeau à<br />

cette veille funèbre (Beerdigung). Elle se leva<br />

au milieu de la nuit, comme une blanche vestale<br />

qui vient pleurer sur le cercueil d’une compagne.<br />

Bientôt elle répandit dans les bois ce grand secret<br />

de mélancolie qu’elle aime à raconter aux<br />

239


Karte 25, Vorderseite<br />

Mondfarbe: bleich 3<br />

Chateaubriand<br />

Musset, A.d.<br />

Tieck, L.<br />

Grillparzer<br />

vieux chènes et aux rivages antiques de mers.<br />

Fantasio I 2; p920: F: (envie d’aimer) quelque bel<br />

le fille toute ronde comme les femmes de Miéris;<br />

quelque chose de doux comme le vent d’ouest, de<br />

pâle comme les rayons de la lune;<br />

Runenberg; II p56: Jetzt traten sie ins Freie, u das<br />

Licht des Mes, der oben mit seinen Hörnern über<br />

der Bergspitze stand, begrüßte sie freundlich: in<br />

unkenntlichen Formen u vielen gesonderten Massen<br />

die der bl Schimmer wieder rätselhaft vereinigte,<br />

lag das gespaltene Gebirge vor ihnen, im Hintergrunde<br />

ein steiler Berg (R), auf welchem uralte<br />

verwitterte Ruinen schauerlich im weißen Lichte<br />

sich zeigten.<br />

Sappho I 3; 2 p115: Phaon: U wenn wir mann der Wolke<br />

n Flockenschnee,/Des Zephius lauer Hauch, der Be-<br />

Karte 25, Rückseite<br />

rge Duft,/ Des bl Mes silberweißes Licht/In eins<br />

verschmolzen um die Stirne floß,/Dann warst du<br />

mein, dann fühlt’ ich deine Nähe,/U Sapphos Bild<br />

schwamm in den lichten Wolken!/<br />

240


Karte 26, Vorderseite<br />

Mondfarbe: bleich 3<br />

Balzac, H.<br />

Flaubert<br />

Gautier<br />

Musil<br />

Hoffmann<br />

L’Auberge rouge; IX p968: La lune ayant jeté sa pâle<br />

carté sur cette scène, lui permit de voir faible<br />

ment les objets dans la chambre<br />

Novembre II p485: Le soleil jetait une dernier adieu<br />

derrière les collines confondues, les lumières<br />

des maisons s’allumaient dans la vallée, et la lune,<br />

l’astre de la rosée, l’astre des pleurs, commencait<br />

à se decouvrir d’entre les nuages et à<br />

montrer sa pâle figure<br />

Maupin9 ; p203: la lune amoureuse le lève de meilleure<br />

heure pour te baiser de ses pâles lèvres<br />

d’argent, car elle a abandonné son berger pour<br />

toi;<br />

MoE I 73; p314: Gerda war ihm (Ulrich) gefolgt u su<br />

chte im Sonnenhimmel den bl M: "Siehst er na aus wie<br />

eine Eisscheibe?“ fragte Ulrich. "Das ist nicht<br />

Beleuchtung!<br />

Das Majorat; 2 p66: wie damals heulte der Seewind<br />

in tiefen Orgeltönen herüber, es knatterte u pfiff<br />

Karte 26, Rückseite<br />

Carus<br />

Corneille<br />

Kafka<br />

schauerlich durch die Bogenfenster, u der M warf<br />

sein b Licht gerade auf die geheimnisvolle Wand, an<br />

der sich das Kratzen vernehmen ließ. Ich glaubte<br />

Blutflecke daran <strong>zu</strong> erkennen.<br />

Erdleben X; p2o2: In tiefer Finsternis würde das<br />

All erscheinen neben den tausend einzelner, scharf<br />

glänzender Sterne, die Sonne selbst würde auf die<br />

sem tief dunkeln Grunde eine fürchterliche, uns<br />

eren Augen unerträgliche Wirkung hervorbringen,<br />

ui der M in seinem ben reflektierenden Lichte könnte<br />

die Erdennacht nur auf eine unerfreuliche Weise<br />

erleuchten (ohne Atmosphäre).<br />

Médee IV 1 p594:M: Ces herbes ne sont pas d’une ve<br />

rtu commune:/Moi-même en les cueillant je fis pâlir<br />

la lune,/Quand, les cheveux flottaints, les br<br />

as et le pied nu,/J’en dépouillai jadis un climat<br />

inconnu./<br />

8.Oktavheft: Hochzeitsvorbereitungen; p161: Öde<br />

Felder, öde Fläche, hinter Nebeln das bleiche Gr<br />

ün des Mondes.<br />

241


Karte 27, Vorderseite<br />

Mondfarbe: bleich 4<br />

Seneca<br />

Lautré<br />

amont<br />

Nat. quaest. VII 21.1 (Warum auch Kometen Sterne sin<br />

d?) Dic tu mihi prius quare luna dissimillium soli<br />

lumen accipiat, cum accipiat a sole; quare modo<br />

rube.<br />

at, modo palleat: quare lividus illi et ater color<br />

sit<br />

cum conspectu solis exluditur.<br />

Maldoror II; p114: Là, dans un bosquet entouré de fl<br />

eurs, dort l’hermaphrodite, profondément assoupi<br />

sur le gazon, mouillé de ses pleurs. La lune a déga<br />

gé son disque de la masse des nuages, et caresse av<br />

ec ses pâles rayons cette douce figure adolescente.<br />

Karte 27, Rückseite<br />

242


Karte 28, Vorderseite<br />

Mondfarbe: bronzen<br />

Frisch, M.<br />

Stiller6; p238 (New York abends). U weit draussen,<br />

im Osten, steigt der bronzene M empor, eine<br />

gehämmerte Scheibe, ein Gong, der schweigt...<br />

Karte 28, Rückseite<br />

243


Karte 29, Vorderseite<br />

Mondfarbe: blutrot<br />

Heym, G. Mond 1, 1<br />

Borges, J.L.<br />

Apokalypsis<br />

Quevedo, F.de<br />

Brentano, C.<br />

Dürrenmatt, F.<br />

Gide,A.<br />

La luna: la luna singrente de Quevedo;<br />

Borges und ich, p68<br />

6;12: und der Mond ward wie Blut<br />

Memoria immortal de don Pedro Girón,<br />

duque de Osuna, muerto en la prisón<br />

Fanferlieschen; III p983<br />

Es steht geschrieben; K II p111: Blutige<br />

Nacht! B.M! Du schreckliche Fackel des<br />

Sieges! (über die Wiedertäufer)<br />

El Had: p350: Oh! Si le vent m’emportait<br />

sur ses ailes, à l’autre bord de cette mer<br />

embrasée./Oh! que ce soit où la saignante<br />

lune, berger du ciel, avant de pâtre<br />

va se laver.<br />

Karte 29, Rückseite<br />

Flaubert<br />

Poe<br />

Hebbel<br />

Stifter<br />

Salammbô I; I p753: La lune, couleur de sang, resplendissait<br />

dans un cercle pâle (mystische Szene)<br />

House of Usher; p144: Suddenly there shot along<br />

the path a wild light, and I turned to see whence<br />

a gleam so unusual could have issued; for the vast<br />

house and its shadows were alone behind me. the radiance<br />

was that of the fulll, setting, and blood<br />

red moon which now shone vividly through that once<br />

barely-discernible fissure of which I have before<br />

spoken as extending from the roof of the building,<br />

in a zigzac direction, to the base. While I<br />

gazed, the fissure rapidly widened-there came a<br />

fierce breath of the whirlwind-the entire orb<br />

of the satelite burst at once upon my sight-<br />

Tagebuch, no.3840; IV p800: Traum: der be M, alle<br />

Sterne dicht um ihn im Kreis <strong>zu</strong>sammengedrängt,<br />

wie sich fürchtend, grauerliches Bild.<br />

Brigitta I; II p198: Endlich ging ein bes Stück M<br />

auf, u in seinem schwachen Lichte stand auch schon<br />

das schlanke Gerüste (Galgen) auf der (Erde) Haide<br />

244


Karte 30, Vorderseite<br />

Mond: dämmert<br />

Goethe<br />

Stella II;11 p160:Stella:O wenn ich manchmal von<br />

Gedanken in Gedanken sinke,freundliche Träume<br />

der Vergangenheit vor meine Seele bringe,hoffnungsvolle<br />

Zukunft ahne,u so in des Mondes Dämmerung<br />

meinen Garten auf u ab walle;dann mich’s auf einmal<br />

ergreift!ergreift,daß ich allein bin;verge<br />

bens nach allen 4 Winden meine Arme ausstrecke,<br />

den Zauber der Liebe vergebens mit einem Drang,<br />

einer Fülle ausspreche,daß ich meine,ich müßte<br />

den M herunter ziehen - u ich allein bin,keine<br />

Stimme mir aus dem Cebüsch antwortet,u die Sterne<br />

kalt u freundlich über meine Qual herabblinken<br />

- ib.V p184:Stella:ich will hinaus in die weite Welt!...Verbannt<br />

aus deiner Schöpfung!wo du,heiliger<br />

Mond,auf den Wipfeln meiner Bäume dämmerst,<br />

wo du mit furchtbar lieben Schatten das Grab meiner<br />

holden Mina umgibst, soll ich n mehr wandeln?<br />

Karte 30, Rückseite<br />

245


Karte 31, Vorderseite<br />

Mond: als Edelstein<br />

Sartre<br />

Baudelaire;p148:Froideur et pâleur se confondent.<br />

Le blanc est la couleur du froid,non pas seulement<br />

parce que la neige est blanche,mais surtout parce<br />

que cette absence de couleur manifeste assez bien<br />

l’inféconditéet la virginité.C’est purquoi la lune<br />

devient l’emblème de la frigidité;cette pièrre<br />

précieuse,isolée dans la ciel,tourne vers nous<br />

ses steppes crayeuses,fait tomber sur la terre,<br />

pendant les froids de la nuit,une lumière blanche<br />

qui tue ce qu’elles éclaire.<br />

Karte 31, Rückseite<br />

246


Karte 32, Vorderseite<br />

Mond: als Ei(dotter)<br />

Mondfarbe:gelb<br />

Hugo<br />

Notre-DameXI 1;I p400:Ah!dit Gringoire,voici<br />

là-bas le logis Barbeau-Tenez,maître,regardez,<br />

ce groupe de toits noirs qui font des angles singuliers,là,au-dessous<br />

de ce tas de nuages bas,filandreux,barbouillés<br />

et sales,où la lune est tout<br />

écrasée et répandue comme un jaune d’oeuf dont la<br />

coquille est cassée.<br />

Apollinaire Les fiançailles;Alcools p144;C’est la lune qui<br />

cuit comme un oeuf sur le plat/<br />

Rühmkorf<br />

Verliere-Lied;Kunststücke p63:Mit Jux u Hammer<br />

beschäftigt,/ein sentimentalischer Stier -:/bei[m]<br />

Dotter des Mes bekräftigt,/bei dem Gras unterm<br />

Baum,vor der Tür;//<br />

Karte 32, Rückseite<br />

247


Karte 33, Vorderseite<br />

Mond: als Fackel<br />

Ch[ate]ubriand<br />

Atala;p98:La lune prêta son pâle flambeu à cet<br />

te vieillée funèbre(Beerdigung).Elle se leva au<br />

milieu de la nuit,comme une blanche vestale qui<br />

vient pleurer sur le cercueil d’une campagne.<br />

Bientôt elle répandit dans les bois ce grand secret<br />

de mélancolie,qu’elle aime raconter au vieux<br />

chènes et aux rivages antiques des mers.<br />

Karte 33, Rückseite<br />

248


Karte 34, Vorderseite<br />

Mond: feucht<br />

cf.Sterne:feucht<br />

Sonne:feucht<br />

Stadler,E.<br />

Freundinnen; II p226:in schwülen Nächten<br />

wenn der M den feuchten/flaumweichen Leib<br />

schauernd im Wasser kühlt<br />

- ibid.227sq:Unter deinen Füßen/scheint<br />

rings der E[s]trich von Musik <strong>zu</strong> schwellen/<br />

im feuchten Duft des Mondes der mit hellen/Glanzlichtern<br />

dich umgi[es]st.<br />

Hoffmann,E.T.A.<br />

Das Majorat;2 p54:vorzüglich aber lag in dem<br />

Blick der dunklen Augen(Baronesse)ein unbeschreiblicher<br />

Zauber,wie feuchter Mstrahl gi<br />

ng darin eine schwermütige Sehnsucht auf;so<br />

wie in ihrem holdseligen Lächeln ein ganzer<br />

Himmel voll Wonne u Entzücken.<br />

- Der Sandmann;2 p28:Nun(mit Fernrohr)erschau<br />

te Nathanael erst Olimpias wunderschön geform<br />

tes Gesicht.Nur die Augen erschienen ihm gar<br />

seltsam starr u tot.Doch wie er immer schärfer<br />

u schärfer durch das Glas hinschaute,war<br />

es,als gingen in Olimpias Augen feuchte Mon-<br />

Karte 34, Rückseite<br />

desstrahlen auf.Es schien,als wenn nun erst die<br />

Sehkraft entzündet würde;immer lebendiger u leben<br />

diger flammten die Blicke(Subjekt belebt Totes).<br />

249


Karte 35, Vorderseite<br />

Mond:regiert Frau<br />

Beer-Hofmann<br />

Graf v.Charolais II;p111:Präsident:Entwöhnt ward<br />

nur der Mann;das Weib,es darf/noch immer träumen an<br />

der Erde Brüsten,/dem Werden nah.Noch n entlassen<br />

aus/geheimnisvollen alten Unverträgen,/dem selben<br />

Nachtgestirne unterworfen,/das auch dem Meer befie<br />

hlt,wird sie von jedem/erfüllten Mondeslauf, mit Blut<br />

u Schmerzen,/-wie eine säum’ge Priesterin- gemahnt,/was<br />

hier ihr Amt!<br />

Karte 35, Rückseite<br />

250


Karte 36, Vorderseite<br />

Mond: freundlich<br />

Goethe, J.W.v.<br />

Novalis<br />

Tieck,L.<br />

Herbstgefühl;I p170: Euch(Trauben) kühlet<br />

des Mondes/Freundlicher Zauberhauch<br />

Ihr Herz und Kuß;I p520:Der Mond,der dort<br />

voll Freundlichkeit/Sich sonnt,so hell und<br />

klar,/Ist mir noch eins so lieber heut,/Als<br />

er mir sonst wohl war,// ...Sie gab mir heut<br />

von ohngefährt/Ihr Herz und einen Kuß.// /<br />

Runenberg;II p56:Jetzt traten sie ins Freie,<br />

u das Licht des Mes,der oben mit seinen Hörnern<br />

über der Bergspitze stand,begrüßte sie<br />

freundlich:in unkenntlichen Formen u vielen<br />

gesonderten Massen,die der bläuliche Schimmer<br />

wieder rätselhaft vereinigte,lag das gespaltene<br />

Gebirge vor ihnen,im Hintergrunde<br />

ein steiler Berg(R),auf welchem uralte verwit<br />

terte Ruinen schauerlich im weißen Lichte<br />

sich zeigten.<br />

Karte 36, Rückseite<br />

251


Karte 37, Vorderseite<br />

Mond als Gedankenfreud<br />

Mond:Betrachtung<br />

Klopstock,F.g. Die frühen Gräber 1,3<br />

Karte 37, Rückseite<br />

252


Karte 38, Vorderseite<br />

Mond(licht): geisterhaft, zauberhaft<br />

cf.Mond:synth.<br />

Zauber[er]<br />

Trakl,G.<br />

Meyer,C.F.<br />

Proust,M.<br />

Wieland,C.M.<br />

Goethe,J.W.v.<br />

Proust,M.<br />

Goethe,J.W.v.<br />

Baudelaire,Ch.<br />

Die Ratten;I p.41: geisterhaft<br />

La Blnache Nef; p874: Geisterschein<br />

Swann I,I p7: échelle enchantée<br />

Hexameron; XXIX p3: Zauberlicht<br />

Stratus;II p[1]83:Der Mond,als ein Gespenst<br />

Gespenster bildend scheint.<br />

JF; I p489: clair de lune: dématérialise<br />

Herbstgefühl; I p170: Euch (Trauben)<br />

kühlet des Mondes/Freundlicher Zau<br />

berhauch<br />

Confession; p44: cette lune enchantée<br />

(la pleine lune ainsi qu’une médaille<br />

neuve)<br />

Karte 38, Rückseite<br />

Novalis<br />

Proust,M.<br />

Mérimée,P.<br />

Ofterdingen I 1;I p200:“Erzählt uns doch jenen<br />

seltsamen Traum“,sagte der Sohn.-„Ich war<br />

eines Abends“,fing der Vater an,“umhergestreift.Der<br />

Himmel war rein, u der M bekleidete die<br />

alten Säulen u Mauern mit seinem bleichen schauerlichen<br />

Lichte...“<br />

La Fugitive;III p480:le clair de lune, dématérialisant<br />

la terre,la faisant paraître à deux<br />

pas céleste,comme elle n’est,pendant le jour,<br />

que dans les lointains<br />

Djoûmane;Nouvelles II p311:La lune se levait com<br />

me nous nous mettions en route.Le ciel était<br />

pur,mais du sol s’élevait un petit brouillard<br />

blanc,rasant la terre,qui semblait couverte<br />

de cardes de coton.Sur ce fond blanc la lune<br />

lançait de longues ombres,et tous les objets<br />

prenaient un aspect fantastique.Tantôt je cro<br />

yais voir des cavaliers arabes en vedette:en<br />

m’approchant,je trouvais des tamaris en fleur<br />

;tantôt je m’arrêtais,croyant entendre des<br />

coups de vanon de signal:Wagner me disait que<br />

c’était un cheval qui courait.W<br />

253


Karte 39, Vorderseite<br />

Mond : geisterhaft, zauberhaft 2<br />

Hoffmann<br />

Das Majorat;2 p47:Nun saß ich allein in dem hohen,<br />

weiten Rittersaal.Das Schneegestöber hatte <strong>zu</strong><br />

schlackern,der Sturm <strong>zu</strong> sausen aufgehört,heitre<br />

Himmel war’s geworden,u der helle Vollm strahlte du<br />

rch die breiten Bogenfenster,alle finstre Ecken<br />

des wunderlichen Baues,wohin der düstre Schein<br />

meiner Kerzen u des Kaminfeuers n dringen konn<br />

te,magisch erleuchtend...Aus den großen Gemälden...sprangen<br />

in Holz geschnitzte Tier- u Menschen<br />

köpfe hervor,den gemalten Leibern angesetzt,so<br />

daß,<strong>zu</strong>mal bei der flackernden,schimmernden Beleu<br />

chtung des Feuers u des Mes,das Ganze in graulicher<br />

Wahrheit lebte.<br />

Hebbel<br />

Der Tanz;2 p102:U als sie das Wort(Teufel)nur gesprochen<br />

hat,/Im schwarzen Gewand ein Jüngling si<br />

ch naht:/Er sieht so kalt,so gespenstisch darein,/<br />

Gleichwie in der Nacht des Mondes Schein.//<br />

Karte 39, Rückseite<br />

Keller<br />

Hugo<br />

Romeo u Julia auf dem Dorfe;p130:Vrenchen:“Hör<br />

st du n etwas tönen,wie ein schöner Gesang u ein<br />

Geläute?““Es ist das Wasser,das rauscht!Sonst<br />

ist alles still.““Nein,es ist noch etwas anderes,<br />

hier,dort hinaus,überall tönt’s!““Ich glaube,<br />

wir hören unser eigenes Blut in unsern Ohren rauschen!“Sie<br />

horchten ein Weilchen auf diese einge<br />

bildeten o wirklichen Töne,welche von der großen<br />

Stille herrührten o welche sie mit den magisch<br />

enWirkungen des Mlichtes verwechselten,welche<br />

nah u fern über die weißen Herbstnebel wallte,wel<br />

che tief auf den Gründen lagen.<br />

Notre-Dame XI 1;I p401:L’homme s’arrêta,se tou<br />

rna vers elle(Esmeralda),et leva sa carapoue.-<br />

Oh!bégaya-t-elle pétrifiée,je savais bien que<br />

c’était encore lui!C’était le prêtre.Il avait<br />

l’air de son fantôme.C’est un effet du clair de<br />

lune.Il semble qu’à cette lumière on ne voie que<br />

les spectres des choses.<br />

254


Karte 40, Vorderseite<br />

Mondfarbe: gelb<br />

Krolow, K.<br />

Heym, G.<br />

Trakl, G.<br />

Fische; Gesammelte Gedichte, p28<br />

Spitzköpfig kommt er: Und schleppt<br />

seine gelben Haare nach (der Mond)<br />

Helian II p86: vergilbte Monde<br />

Dürrenmatt, F. ES steht geschrieben; K II 1o7: Du bist<br />

gelber Honigkuchen vom Himmel!<br />

- ibid. p110: du Mond, mit dem gelben<br />

Bart unter dem Kinn<br />

Hofmannsthal, Tod des Tizian; I p62: Und alle Früchte,<br />

H.v.<br />

schweren Blutes, schwollen/Im gelben<br />

Mond und seinem Glanz, dem vollen/Und<br />

alle Brunnen glänzten seinem Ziehn./<br />

- Leben; I p12: gelber warmer Mond<br />

Proust, M.<br />

La Prisonnière; III p4o7: Je lui (Alberti<br />

ne) recitait des vers ou des phrases de<br />

prose sur le clair de lune, lui montrant<br />

comment d’argenté qu’il était autrefois<br />

Karte 40, Rückseite<br />

il était devenu bleu avec Chateaubriand, avec<br />

le Victor Hugo d’Eviradnus et de la Fête chez<br />

Thérèse, pour redevenir jaune et métallique<br />

avec Baudelaire et Leconte de Lisle. Puis, lui<br />

rappelant l’image lui figure le croissant de<br />

la lune à la fin de Booz endormi, je luirécitait<br />

toute la pièce.<br />

Shelley Queen Mab : Fairy: Those who had looked upon<br />

the sight,/Passing all human glory,/Saw not<br />

the yellow moon,/Saw not the mortal scene,/<br />

Heard not the night-wind’s rush,/Hard not an<br />

earthly sounnd,/Saw but the fairy pageant,/<br />

Heard but the heavenly strains/That filled<br />

the lonely dwelling.-/<br />

Baudelaire<br />

La lune offensée; p174: Sous ton domino jaune,<br />

et d’une pied clandestin,/Vas-tu, comme jadis,<br />

du soir jusqu’au matin,/Baiser d’Endymion les<br />

grâces surannées?//<br />

Borges, J.L. El Hambre; I p262: Tú que a Chatterton diste la<br />

muerte en la bohardilla/Entre los falsos códices<br />

y la luna amarilla.//<br />

255


Karte 41, Vorderseite<br />

Mondfarbe: gelb 2<br />

Hölderlin<br />

Stifter<br />

Griechenland III, V 32 sqq. Denn lange schon steht<br />

offen/Wie Blätter, <strong>zu</strong> lernen, o Linien u Winkel/<br />

Die Natur/U gelber die Sonnen u Monde/<br />

Brigitta I ; II p198sq: Ich blickte hin (Galgen). Es<br />

standen zwei/Säulen, u darauf war ein Querbalken.<br />

So ragte es in das ge Mlicht empor.<br />

Karte 41, Rückseite<br />

256


Karte 42, Vorderseite<br />

Mondfarbe: golden<br />

Proust, M.<br />

Borges, J.L.<br />

Swann I; I p146: lune d’or<br />

La Luna: una hoz que era de oro; p70<br />

Proust, M.<br />

Guermantes I; II p177: comme si nous approchons<br />

notre regard de la lune et qu’<br />

elle cesse de nous paraître de rose et<br />

d’or, sur ce visage (Rachel) tout à l’heu<br />

re je ne distinguais plus que de protubérances,<br />

des taches, des fondrières.<br />

- SuG II ; II p633: La lune était maintenant<br />

dans le ciel comem le quartier d’oran<br />

ge pelé délicatement quoique un peu en<br />

tamé. Mais elle devait quelques heures<br />

plus tard être faite d l’or le plus résistant.<br />

Blottie toute seule derrière<br />

elle, une pauvre petite étoile allait<br />

servir d’unique compagne à la lune soli<br />

taire, tandis que celle-ci, tout en pro<br />

tégant son amie, mais plus hardie et al<br />

lant de l’avant, brandirait comme une<br />

Karte 42, Rückseite<br />

arme irréstible et comme un symbole oriental,<br />

son ample et merveilleux croissant d’or.<br />

Musil, R.<br />

Der Erwecke I NzL p22: Gott hat mich gewecke-<br />

Ich bin aus dem Schlaf geschossen. Ich hatte<br />

gar keinen anderen Grund auf<strong>zu</strong>wachen. Ich bin<br />

losgerissen worden wie ein Blatt aus einem<br />

Buch. Die Msichel liegt wie eine goldene Augenbraue<br />

auf dem blauen Blatt der Nacht.<br />

Tieck, L. Auf<strong>zu</strong>g der Romanze; I p418: Chor der Krieger: Ü-<br />

ber die Berge, über die Bäume/Schwebt des Mes<br />

goldner Flimmer,/Durch den Wald senkt sich der<br />

Schimmer,/Drin erwachen zarte Träume./ Geister<br />

schweifen sacht/Durch die grüne Nacht/ Im Wal<br />

Ovidius<br />

de.//<br />

Met.II 722: Quantp splenditor quam cetera sidera<br />

fulget/Lucifer et quanto te, Lucifer, aurea<br />

Phoebe:/tanto virginibus praestenatior omnibus<br />

Herse/ibat eratque decus pompae comitumque<br />

suarum./<br />

- ib.X 446: Myrrhas Zauberei: Tempus erat, quo<br />

cuncta silent, interque triones/flexerat obliquo<br />

plaustrum temone Bootes:/ad facinus<br />

257


Karte 43, Vorderseite<br />

Mondfarbe: golden 2<br />

Ovidius<br />

Tieck, L.<br />

venit illa suum. fugit aurea cælo/luna, tegunt<br />

nigra latitantia sidera nubes:/ nox caret igne<br />

suo.<br />

Die Freunde; II p40: Wohlgerüche gaukelten, u klei<br />

ne Vögel sangen Schlaflieder. Im Traume dünkte<br />

ihm, als sei der Garten umher verändert, die gro<br />

ßen Bäume waren abgestorben, der goldne M war<br />

aus dem Himmel herausgefallen u hätte eine trü<br />

be Lücke <strong>zu</strong>rückgelassen.<br />

- Genoveva; 1 p206: Wolf: Der Himmel war von allen<br />

Wolken rein./Ein dunkles Blau umzog die Silbersterne,/U<br />

in der Mitte hing der goldne M;/(dann<br />

drohendes Omen: um die Scheibe/Lag weit umher<br />

ein Meer, sowie von Blut,/Recht dunkelrotes<br />

Blut u <strong>zu</strong>m Entsezten.<br />

- ib.1. p232: Golo: So wank’ich fort im goldnen Menscheine,/Indes<br />

die Sterne freundlich oben flim<br />

mern,/Will ich auch gern an diesem Felsen (Sire.<br />

nen=Liebe) stranden./<br />

Karte 43, Rückseite<br />

Tieck<br />

Genoneva; I p233: Sah ich das G des Mes zwischen<br />

Zweigen,/So war mein Herz mit Wonne ganz erfüllt-<br />

/Dies fühl’ ich jetzt in mir <strong>zu</strong>rückekommen./<br />

- ib.p234: G: Wie die (Lauten) Töne (Golos) sich entzünden/In<br />

des Mes goldnem Schweigen,/<br />

- ib. Golo: Mag doch M nun untergehen,/Willst du nur<br />

so hold noch sprechen,/Wird uns Schimmer n gebre<br />

chen,/Bleibt der Mglanz golden stehen./<br />

- ib. 267: Golo: Um Mondschein zittern Wölkchen angeschwommen,/Daß<br />

goldner Strahl mit ihren freund<br />

lich kose/<br />

- ib.268: Die Lilien stehn, wie träumend in dem Grünen,/Die<br />

Rosen, von dem goldnen M beschienen,/Erwecken<br />

sich u rauschen mit leisem Geflüster/<br />

- ib.269: Die goldensten Mstrahlen schmeichend niedersteigen,/Um<br />

Euer (Genoveva) holdes Haupt die<br />

Glorie <strong>zu</strong> flechen./Euch dient Natur mit allen ih<br />

ren Mächten./<br />

Tiedge<br />

Urania II 349: Da schwimmt der Halbm hin, u Aether<br />

258


Karte 44, Vorderseite<br />

Mondfarbe: golden 3<br />

Tiedge<br />

lüfte fächeln/Um seine goldne Stirn, von Dämmrung<br />

sanft umgraut./<br />

Karte 44, Rückseite<br />

259


Karte 45, Vorderseite<br />

Mond: Gondel<br />

Droste-Hülshoff<br />

Durchwachte Nacht 8,3; p275:Silberg<br />

Karte 45, Rückseite<br />

Mond: Silbergondel<br />

Droste,A.v. Durchwachte Nacht 8,3; p.275<br />

260


Karte 46, Vorderseite<br />

Mond: Gong<br />

Frisch, M.<br />

Stiller6;p238:(New York abends)U weit draussen,imOsten,<br />

steigt der bronzene M empor,eine<br />

gehämmerte Scheibe,ein G,der schweigt...<br />

Karte 46, Rückseite<br />

261


Karte 47, Vorderseite<br />

Mondfarbe: grau<br />

Trakl, G.<br />

Im Winter ; I p.38.<br />

- Romanze <strong>zu</strong>r Nacht; I p.31 (?)<br />

Verlaine, P.<br />

Mandoline (Fêtes galantes p40)://Leuns<br />

(Tircis, Aminte, Clitandre, Damis) cour<br />

tes vestes de soie,/Leurs longues robes<br />

à queues,/Leurs longues robes<br />

à queues,/Leur élégance, leur joie/<br />

Et leurs molles ombres bleues//Tourbillonent<br />

dans l’extase/D’une lune<br />

rose et grise,/Et la mandoline jase/<br />

Parmi les frissons de la brise.///<br />

Karte 47, Rückseite<br />

262


Karte 48, Vorderseite<br />

Mondfarbe: grauweiss<br />

Jacobsen<br />

Lyhne p170:Der M war klarer geworden, an viel, u<br />

warf<br />

vorsichtiges, ges Licht über die stillen Fahrzeuge<br />

im<br />

Hafen, über den Wirrwarr von Dachvierecken u weißen,<br />

dunkeläugigen Giebeln des Orts.<br />

Karte 48, Rückseite<br />

263


Karte 49, Vorderseite<br />

Mondfarbe: grün<br />

Stadler, E. Freundinnen; II p223: Und da die Nacht, aus<br />

goldnen Wolken sank/und grün der Mond sich<br />

hob von dunklen Bäumen<br />

- ibid. p.226: aus Nacht u Duft schält leuchtend<br />

sich ein Leib-/ein weisses nacktes wun<br />

dervolles Weib-/grün liegt das Mondlicht<br />

auf den starren Zügen...<br />

Baudelaire, Ch. Spleen de Paris XXXVII p289 sq: Puis elle (la l)<br />

s’étendit sur toi avec la tendresse souple<br />

d’une mère, et elle déposa ses couleurs sur ta<br />

face. Tes prunelles en sont restées vertes,<br />

Nietzsche0<br />

et tes joues extraordinairement pâles.<br />

Z IV: Das Lied der Schwermut; p333: Bei abgehell<br />

ter Luft, /Wenn schon des Monds Sichel/Grün<br />

zwischen Purpurröten/U neidisch hinschleicht:/-dem<br />

Tage feind/<br />

Kafka 8.Oktavheft: Hochzeitsvorbereitungen p161:<br />

Öde Felder, öde Fläche, hinter Nebeln das blei<br />

Karte 49, Rückseite<br />

che Grün des Mondes./<br />

264


Karte 50, Vorderseite<br />

Mond : hell<br />

Mörike, E.<br />

An Wilhelm Hartlaub;I p161:Durchs Fenster schien<br />

der helle M herein;/Du saßest am Klavier im<br />

Dämmerschein,/Versankst im Traumgewühl der Me<br />

lodien,/<br />

- Die Hand der Jezerte;I p537:(sie)schaute durchs<br />

Fenster herab in die Gärten,da der M h hereinschien,<br />

Fouqué,F.<br />

Undine VII;p43:U[:]“Das ist das Ende vom Liede u<br />

von(der)ganzen Hochzeitsabend.-Nein,das ist es<br />

n,sagte der von Liebe berauschte Ritter,löschte<br />

die Kerzen u trug seine schöne Geliebte unter<br />

tausend Küssen,vom Me,der h durch die Fenster<br />

hereinsah,anmutig beleuchtet,<strong>zu</strong> der Brautkammer<br />

h[in]ein.<br />

Eichendorff Ahnung u Gegenwart I 4;II p30:der M schien außer<br />

ordentlich hell.<br />

- ib.III 18;II p186:Die Sonne war lange untergegan-<br />

Karte 50, Rückseite<br />

Eichendorff<br />

gen, der M schien h über die Wälder.<br />

ib.III 2[3];II p239:In der Nacht konnt ich n<br />

schlafen,<br />

ich stand auf u zog mich völlig an.Es war alles<br />

still,nur die Wetterhänhe knarrten im Hofe,der<br />

Mond schien sehr hell.<br />

265


Karte 51, Vorderseite<br />

Mond : hehr<br />

Goehte<br />

Annalen 1818;30 p315sq:Ein wundersamer Zustand<br />

bei hehrem Mschein/brachte mir dsa Lied“Um Mitternacht“,welches<br />

mir desto lieber u werter ist,<br />

da ich n sagen könnte,woher es kam u wohin es<br />

wollte.<br />

Karte 51, Rückseite<br />

cf.Einsamkeit<br />

Melancholie:treibt in Einsamkeit<br />

Schiller,F. Zusammenhang;11 p65:<br />

266


Karte 52, Vorderseite<br />

Mond: heilig<br />

Goethe<br />

Stella V;11 p184:Stella:ich will hinaus in die<br />

weite Welt!Wohin?Ach wohin?-Verbannt aus deiner<br />

Schöpfung!wo du,h M,auf den Wipfeln meiner Bäume<br />

dämmerst,wo du mit furchtbar lieben Schatten das<br />

Grab meiner holden Mina umgibst,soll ich n mehr<br />

wandeln?<br />

Karte 52, Rückseite<br />

267


Karte 53, Vorderseite<br />

Mond: als Horn<br />

Lenau,N.<br />

Das Dilemma; II p113: Ha! zwischen des Gespannes<br />

Hörnern leuchtet/Das Horn des Mondes,<br />

scheinbar eingefangen/<br />

Schiller,F.v. Vergleichung(Frau Ramlerin u der M)II p53:<br />

Der M prunkiert auf sein Paar Silberhörner,/<br />

U dieses macht er schlecht;/Sie sieht sie an<br />

Herrn Ramler gerner,/U darin hat sie Recht.//<br />

Novalis<br />

Karte 53, Rückseite<br />

Ofterdingen I 9;I p298: (Der Mond)ergriff sein<br />

großes H und stieß mit voller Macht hinein.<br />

268


Karte 54, Vorderseite<br />

Mond: kalt<br />

Sonne : warm<br />

Trakl,G. Geburt; I p.138<br />

- Traum und Umnachtung; I p.162<br />

Baudelaire,Ch.<br />

Spleen de Paris XXXVI p289: Mais elle<br />

fait plus volontiers penser à la lune<br />

(qu’à un soleil noir)...; non pas la lune<br />

blanche des idylles,qui ressemble<br />

à une froide mariée,mais la lune sinistre<br />

et enivrante...<br />

- Le revenant; p62:Et je te donnerai,ma<br />

brune,/Des baisers froids comme la lune/Et<br />

des caresses de serpent/Autour<br />

d’une fosse rampant.//<br />

Johannes v.Tepl<br />

Karte 54, Rückseite<br />

Ackermann p19, 14 Tod:So wenig du der<br />

Sonne ihr Licht, dem M seine Kälte,dem<br />

Feuer seine Hitze,oder dem Wasser seine<br />

Nässe nehmen kannst,so wenig kannst<br />

du Uns Unserer Macht berauben!/<br />

Mallarmé<br />

Sartre<br />

Hebbel<br />

Calderón<br />

Nala et Damayantî;p631:L’astre aux rayons ardents,qui<br />

féconde la terre et l’astre à l’éclat froid<br />

qui filtre par la nuit,les vents,sans déméure au<br />

monde:qu’ils consument ma vie sie jamais j’accomplis<br />

l’acte indigne de toi.<br />

Baudelaire;p148:Froideur et pâleur se confondent.Le<br />

blanc est la couleur du froid,non pas seule<br />

ment parce que la neige est blanche,mais surtout<br />

parce que cette absence de couleur manifeste assez<br />

bien l’infécondité et la virginité.C’est pourquoi<br />

la lune devient l’emblème de la frigidité;<br />

cette pierre précieuse,isolée dans la ciel,tourne<br />

vers nous ses steppes crayeuses,fait tomber<br />

sur la terre,pendant les froids de la nuit,une<br />

lumière blanche quie tue ce qu’elle éclaire.<br />

Der Tanz;2 p102:U als sie das Wort(Teufel) nur<br />

gesprochen hat,/Im schwarzen Gewand ein Jüngling<br />

sich naht:/Er sieht so kalt,so gespenstisch dar<br />

ein,/Gleichwie in der Nacht des Mondes Schein.//<br />

Autos;Aguilar III p1506:Luna-pálida tez,lóbrega<br />

y fria/<br />

269


Karte 55, Vorderseite<br />

Mond:kalt 2<br />

Werner<br />

Wanda IV;p245:Ludmilla:Der M schaut auch hernieder/So<br />

traurig u so k!/Du kannst wohl auch n weinen<br />

,/Du starres Leichenhaupt;/Suchst trostlos auch<br />

(wie ich)den Deinen,den dir die Nacht geraubt?!/<br />

Karte 55, Rückseite<br />

270


Karte 56, Vorderseite<br />

Mond: keusch<br />

Wieland,C.M. Idris und Zenide IV 62:Dianas k.Licht<br />

- Sylvio II 6;V p98:k.Luna (nur Göttin)<br />

- ibid.II 6;V p102:wohlthtiges Licht<br />

der keuschen Göttin<br />

Schiller,F. Fiesco II 16;3 p217:Fiesco(<strong>zu</strong> Mohr):Eben<br />

der Lombellino ist der Hauptschlüssel<br />

<strong>zu</strong> allen Tollheiten Dorias.Gleich<br />

morgen früh musst du hingehen(<strong>zu</strong> Dirne)<br />

Vielleicht ist er heute Nacht dieser k<br />

euschen Luna Endymion.<br />

Chateaubriand Atala;p98:La lune prêta son pâle flambeau<br />

à cette veillée funèbre(Beerdigung<br />

.Elle se leva au milieu de la nuit,comme<br />

une blanche vestale qui vient pleurer<br />

sur le cercueil d’une compagne.Bientôt<br />

elle répandit dans les bois ce grand<br />

secret de mélancolie,qu’elle aime à raconter<br />

aux vieux chènes et aux rivages<br />

antiques des mers.<br />

Karte 56, Rückseite<br />

Gasquet,J.<br />

Meyer,C.F.<br />

Il y a une volupté dans la douleur;p72:La chair tra<br />

nslucide des choses nimbe et mêle les apparences<br />

(Dämmerung).D’entre leurs racines,l’idée des ar<br />

bres s’évapore.Comme un soleil plus chaste la lunu<br />

illumine la mer.<br />

Erntenacht(Staiger:Interpretation p269):Wann de<br />

Föhn <strong>zu</strong> Nächten schwül/Indem reifen Korne weht,/<br />

Mondensichel keusch u kühl/An dem reinen Himmel<br />

steht.//Schreitet Nacht mit Schnittergang/Eine Sichel<br />

in der Hand/U ein leiser Sichelklang/Geht prophetisch<br />

über Land.///<br />

271


Karte 57, Vorderseite<br />

Mond: als Krone<br />

Dürrenmatt,F.<br />

Es steht geschrieben; K II p66: Eine<br />

schmale Sichel, die Krone für mein Haupt<br />

Karte 57, Rückseite<br />

Diamant an Treue<br />

Hartmann von Aue<br />

Armer Heinrich 62: stæter triuwe<br />

ein adamas<br />

272


Karte 58, Vorderseite<br />

Mond: kühl<br />

Nietzsche<br />

Z IV:Das trunkene Lied 2;p353: Aber immer noch<br />

rührte er sich n von der Stelle:da wurde es noch<br />

stiller u heimlicher,u alles horchte,auch der<br />

Esel,u Zs Ehrentiere,der Adler u die Schlange,<br />

insgleichen die Höhle Zs u der große k M u die<br />

Nacht selber.<br />

- ib.5;p355:Der M ist k,der Wind schw[ei]gt.<br />

Meyer,C.F.<br />

Karte 58, Rückseite<br />

Erntenacht(Staiger:Interpretation p269):Wann<br />

der Föhn <strong>zu</strong> Nächten schwül/In dem reifen Korne<br />

weht,/Mondensichel keusch u kühl/An dem reinen<br />

Himmel steht.//<br />

273


Karte 59, Vorderseite<br />

Mondfarbe: karmesinrot<br />

Gide, A.<br />

Poe, E.A.<br />

El Hadj; p35o: Quand la nuit revint; je m’appro<br />

chai de nouveau de la tente et quand au-dessus<br />

du désert surgit la lune cramoisie:/O nuit!<br />

grande nuit!... m’écrirai je;<br />

Silence; p112: And, all at once, the moon arose th<br />

rough the thin ghastly mist, and was crimson in<br />

colour. And mine eyes fell upon a huge grey rock<br />

which stood by the shore of the river, and was li<br />

ghted by the light of the moon. And the rock was<br />

grey, and ghastly, and tall,- and the rock was gr<br />

ey. Upon its front were characters engraven in th<br />

e stone; and I walked through the morass of water<br />

lilies, until I came close unto the shore, that I<br />

might read the characters upon the stone. But I<br />

could not decipher them. And I was going back into<br />

the morass, when the moon shone with a fuller red<br />

and I turned and looked again upon the rock, and<br />

upon the characters;- and the characters were<br />

DESOLATION.<br />

Karte 59, Rückseite<br />

274


Karte 60, Vorderseite<br />

Mondfarbe: kupfern<br />

Fontane<br />

Effi Briest 6; p71: Effi... richtete sich jetzt auf<br />

u sah nach rechts hinüber, wo der M, unter weißem,<br />

aber rasch hinschwindem Gewölk, eben aufgegangen<br />

war. Kupferfarben stand die große Scheibe hin<br />

ter dem Erlengehölz u warf ihr Licht auf die brei<br />

te Wasserfläche, die die Kessine hier bildete...<br />

Effi war wie benommen.“aber was es war (in Italien)<br />

n so gespenstig. Woran liegt es nur? Ist es doch<br />

das Nördliche?“<br />

Karte 60, Rückseite<br />

275


Karte 61, Vorderseite<br />

Mond: Lampe<br />

Droste,A.v.<br />

Proust,M.<br />

O Nacht! p357: O Nacht,du goldgesticktes Zelt!<br />

/O Mond,du Silberlampe!/Das du die ganze Welt<br />

umhüllst,/Und die du allen leuchtest.//<br />

SeG II;II p964:Je ne pus retenir un cri d’admiration<br />

en voyant la lune suspendue comme un<br />

lampion orangé à la voûte de chênes qui partait<br />

du château(La Raspalière).<br />

Karte 61, Rückseite<br />

Mond: Silberlampe<br />

Droste,A.v. O Nacht! 1,2; p.357<br />

276


Karte 62, Vorderseite<br />

Mond: Leiche<br />

Sonne:Leiche<br />

Werner,Z.<br />

Wanda IV;p245:Ludmilla:Der M schaut auch hernie<br />

der/So traurig u so kalt!/Du kannst wohl auch n wei<br />

nen,/Du starres Lnhaupt;/Suchst trostlos auch<br />

(wie ich)den Deinen,/Den dir die Nacht geraubt?!/<br />

Karte 62, Rückseite<br />

277


Karte 63, Vorderseite<br />

Mondfarbe: leichenfarben<br />

George, S. Jahr der Seele 118<br />

Karte 63, Rückseite<br />

278


Karte 64, Vorderseite<br />

cf.Planeten<br />

Nachahmung<br />

Mond: borgt das Licht der Sonne<br />

Mond:spiegelt Sonne<br />

Spiegelmetaphern/M<br />

Schiller,F.v.<br />

Novalis<br />

Karte 64, Rückseite<br />

Vergleichung; II p52:Frau Ramlerin befiehlt,<br />

ich soll sie wem vergleichen;/Ich sinne nach<br />

u we[i]ss n,wem u wie,/Nichts unterm M will mir<br />

ein Bildnis reichen-/Wohl!mit dem M vergleich<br />

ich sie.//Der M schminkt sich u stiehlt der S<br />

Strahlen,/Tut auf gestohlen Brot sich wunderviel<br />

<strong>zu</strong> gut./Auch sie gewohnt,ihr Nachtgesicht<br />

<strong>zu</strong> malen,/U kokettiert mit einer Büchse Blut.//<br />

Ofterdingen I 5;I p252:Der M stand in mildem<br />

Glanze über den Hügeln,u ließ wunderliche Träu<br />

me in allen Kreaturen aufsteigen.Selbst wie ein<br />

Traum der S,lag er über der in sich gekehrten<br />

Traumwelt,u führte [d]ie in unzählige Grenzen<br />

geteilte Natur in jene fabelhafte Urzeit <strong>zu</strong>rück,wo<br />

jeder Keim noch für sich schlummerte,<br />

u einsam u unberührt sich vergeblich sehnte,<br />

die dunkle Fülle seines unermeßlichen Daseins<br />

<strong>zu</strong> entfalten.<br />

Goethe,J.W.v.<br />

Morungen<br />

Leonardo Vinci<br />

Empedokles<br />

Chateaubriand<br />

Gross-Coptha I 3; 9 p10:Graf:Was sind die<br />

Haupttugenden der Weiber?-1.Mädchen:Geduld<br />

u Gehorsam.-Graf:Was ist ihr Sinnbild? 2.Mädchen:Der<br />

Mond.-Graf:Warum?-Marquise:Weil er<br />

sie erinnert,das sie kein eigen Licht haben,<br />

sondern dass sie allen Glanz vom Manne erhalten.<br />

MF 124,35sqq:ich muoz iemer dem gelîche spên,/<br />

als der mâne, der sînen schîn/ von des sunnen<br />

schîn enpfêt;/alsô kument mir dicke/ir wol liehten<br />

ougen blicke/in mîn herze,dâ sie vor mir<br />

gêt.<br />

Codex Arundel 28r(RK 2 p69)O(entweder)la luna<br />

ha lume de sè o no.S’ell’ha lume da sè,perchè<br />

non risplende sanza l’aiuto del sole? E s’ella<br />

non ha lume da sè,necessità la fa specchio sperico.<br />

wie ein Echo wird das L der S vom M <strong>zu</strong>rückgeworfen<br />

Atala;p39:Les souvenirs de l’amour dans le coeur<br />

d’un vieillard sont comme les feux du jour réfléchis<br />

par l’orbe paisible de la lune,lorsque<br />

le soleil est couché,et que le silence plane sur<br />

les huttes des Sauvages.<br />

279


Karte 65, Vorderseite<br />

Mond:borgt Licht der Sonne 2<br />

Flaubert<br />

Salammbô [X],I p907:elle(S)se répandait en bénédictions<br />

sur l’astre fertile et doux.A la fin,il<br />

(Shahabarim)s’écria:-Non!non!elle tire de l’<br />

autre toute sa f[]condité!Ne la vois-tu pas vagabondant<br />

autour de lui comme une femme amoureuse<br />

qui court après un homme dans un champ?<br />

Jünger,E.<br />

Strahlungen I p385:Paris,26.8.1942:Gespräche<br />

über die Platenschen Gedichte,deren Schönheit<br />

sie(Doctoresse)dem starren Glanz des Mondlichtes<br />

verglich,dem Licht aus zweiter Hand.Der Eros<br />

leuchte im Widerschein.<br />

Shakespeare Timon of Athens IV 3;V p423:The sun’s a thief,and<br />

with his great attraction/Robs the vast sea;the<br />

moon’s an arrant thief;/And her pale fire she<br />

snatches from the sun;/The sea’s a thief,whose li<br />

quid surge resolves/The moon into salt tears...<br />

Nabokov,V.<br />

Pale Fire,comm.39sq;p58(Conmals Shakespeare-<br />

Überset<strong>zu</strong>ng von Kinbote <strong>zu</strong>rückübersetzt):The s<br />

Karte 65, Rückseite<br />

Shakespeare<br />

Goethe<br />

Lohenstein<br />

Sarte<br />

sun is a thief:she lures the sea/and robs it.The<br />

moon is a thief:/he steals his silvery light from<br />

the sun./The sea is a thief:it dissolves the<br />

moon.)<br />

Timon of Athens IV 3;V p[4]13:As the moon does,by<br />

wanting light to give:/But then renew I could<br />

not like the moon;/There were no suns to borrow<br />

of.<br />

Iphigenie III 3, 1321sqq;12 p54:Iph:Du liebst,Diane,deinen<br />

holden Bruder/Vor allem,was dir Erd’ u<br />

Himmel bietet,/U wendest dein jungfräulich Angesicht/Nach<br />

seinem ew’gen Lichte sehnend still./<br />

O laß den einz’gen,spätgefundnen mir/N in der Fin<br />

sternis des Wahnsinns rasen!/<br />

Cleopatra IV 125sqq:Canidis:Si selbst C die Keyserin<br />

der Mohren/Hat bei so hartem Fall n allen Rath<br />

verlohren;/Si andre Zinthie geht weit dem Monden<br />

für//Nun si/O Sonne(Augustus)/borg’t ihr fruchtbar<br />

Licht von dir.(Cynthia=Artemis).<br />

Baudelaire;p148:la lune, avec sa clarté d’emprunt,<br />

et cette opposition constante au soleil qui l’éclai<br />

re,est un symbole passable du Baudelaire satanique,éclairé<br />

par le Bien et rendant le Mal.<br />

280


Karte 66, Vorderseite<br />

Mond:borgt das Licht der Sonne 3<br />

Plutarch<br />

De fac.28,942 :Wenn die drei Teile(Körper,Seele,<br />

Geist)<strong>zu</strong>sammengefügt werden,liefert die Erde de[m]<br />

Körper,der Mond die Seele,die Sonne die Denkkraft<br />

für die Entstehung des Menschen,so wie sie auch<br />

dem Monde das Licht leiht.<br />

Feuerbach Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 1 1830,p122<br />

squ:O Tod!ich kann mich n loswinden von der süßen<br />

Betrachtung Deines sanften,mit meinem Wesen so innig<br />

verschmolzenen Wesens!Spiegel meines Geistes,<br />

Abglanz meines eigenen Wesens!Aus dem Bruche u der<br />

Trennung der einfältigen Einheit der Natur mit sich<br />

selber ist der bewußte Geist auferstanden, ist dieses<br />

allgemeine sich selbst schauende Licht hervorgebrochen,u<br />

wie der M mit dem Lichte der S glänzt,<br />

so spiegelst Du in Deinem milden Scheine nur das<br />

brennende Sonnenfeuer des Bewußtseins wieder.<br />

Cicero<br />

Karte 88, Rückseite<br />

Nat.deor.II 40,103:Balbus:Luna uatem...eam lucem<br />

quam a sole accepit mittit in terras<br />

Cicero<br />

De re publ.VI 16:ex quibus(stellis)erat ea minima<br />

,quae ultima a cae[lo],citima a terris luce lucebat<br />

aliena.<br />

- ib.17:in infimoque orbe Luna radiis Solis accensa<br />

convertitur.<br />

281


Karte 66, Vorderseite<br />

Mond/lunatisch<br />

Montaigne<br />

Goethe<br />

Baudelaire<br />

Essais III 5 p860:Ne semble ce pas estre une humeur<br />

lunatique de la Lune,ne pouvant autrement<br />

jouyir de Endymion,son migon,l’aller endormir<br />

pour plusieurs mois,et se paistre de la jouissance<br />

d’un garcon qui ne se remuoit qu’en songe.<br />

Faust II 1 4959;14 p15:Astrolog:Die keusche Lu<br />

na launet grillenhaft;/<br />

Spleen de Paris XXXVII:Les bienfaits de la Lune;<br />

p290:Et c’est pour cela,maudite chère enfant<br />

gâtée,que je suis maintenant couché à tres pieds,<br />

cherchant dans toute ta personne le reflet de<br />

la redoutable Divinité,de la fatidique marraine,<br />

de la nourrice empoi sonneuse de tous les l u-<br />

n a t i q u e s.<br />

Karte 66, Rückseite<br />

282


Karte 67, Vorderseite<br />

Mondfarbe: milchig<br />

Stadler, E.<br />

Karte 67, Rückseite<br />

Freundinnen; II p222: Vom Park her flutet<br />

ununterbrochen ein breiter milchweisser Strahl<br />

glitzernden Mondlichts ins Gemach.<br />

283


Karte 68, Vorderseite<br />

Mond: Majestät, König<br />

Droste,A.v. Spiritus familiaris I 13,p741:bleiche M<br />

Novalis<br />

Ofterdingen I 9;I p298:Er saß auf seinem Silberthron/Allein<br />

mit seinem Harm/<br />

- ibid.der alte König<br />

Karte 68, Rückseite<br />

Mond: bleiche Majestät<br />

Droste,A.v. Spiritus familiaris I 13,6; p.741<br />

284


Karte 69, Vorderseite<br />

Mond: matt<br />

Fontane<br />

Effi Briest 19;p250:Der Schneefall hatte schon<br />

seit ein paar Stunden aufgehört,die Luft war frisch,u<br />

auf das weite dunkelnde Meer fiel der matte<br />

Schein der Mondsichel.<br />

Karte 69, Rückseite<br />

285


Karte 70, Vorderseite<br />

Mond: beherrscht Melancholie<br />

Mond:traurig,melanchol.<br />

Shakespeare Antony and Cleopatra IV 9;V p241:Enobarbus:Be<br />

witness to me,O thou blessed moon,/When men revolted<br />

shall upon record/Bear hateful memory,<br />

poor Enobarbus did/Before thy face repent(Verrat<br />

an Anton).../...O sovereign mistress of true<br />

melancholy,/The poisonous damp of night disponge<br />

upon me,/That life,a very rebel to my will,/May<br />

hang no longer on me:throw my heart/Against the<br />

flint and hardness of my fault;/Which,being dri<br />

ed with grief,will break to powder,/And finish<br />

all foul thoughts.<br />

Chateaubriand René;p123:tantôt la lune,se levant dans un ciel<br />

pur,entre deux urnes cinéraires à moitié brisées(in<br />

Rom oder Griechenland),me montrait les pâles<br />

tombeaux.Souvent,aux rayons de cet astre qui<br />

alimente les rêveries,j’ai cru voir le génie des<br />

souvenirs assis tout pensif à mes côtés.<br />

Karte 70, Rückseite<br />

286


Karte 71, Vorderseite<br />

Mond: metallisch<br />

Proust,M.<br />

Laforgue,J.<br />

La Prisonnière;III p407:Je lui(Albertine)reci<br />

tai des vers ou des phrases de prose sur le clair<br />

de lune,lui montrant comment d’argenté qu’il<br />

était autrefois,il était devenu bleu avec Cha<br />

teaubriand,avec le Victor Hugo d’Eviradnus et<br />

de la Fête chez Thérèse,pour redevenir jaune<br />

et métallique avec Baudelaire et Leconte de<br />

Lisle.Puis,lui rappelant l’image qui figure<br />

le croissant de la lune à la fin de Booz endormi,je<br />

lui récitai toute la pièce.<br />

Oeuvres I p216:Climat,faune et flore de la Lune:Etangs<br />

aveugles,lacs ophthalmiques,fontai<br />

nes/De Lêthé,cendres d’air,déserts de porcelaine,/Oasis,solfatares,cratères<br />

éteints,/<br />

Arctiques Sierras,cataractes l’air en zinc,/<br />

Hauts plateaux crayeux,carrières abandonnée<br />

s,/Nécropoles moins vieilles que leurs graminées,/Et<br />

des dolmens par caravnes/<br />

Karte 71, Rückseite<br />

287


Karte 72, Vorderseite<br />

Mond: mild<br />

Kleist,H.v. Schrecken im Bade, p.1006: m.Schein<br />

Goethe,J.W.v. Faust II 2, 7032<br />

Dürrenmatt,F. Herkules 11;K II p410: Es gelingt mir<br />

nur selten, ein Mensch <strong>zu</strong> sein, wie jetzt<br />

im m.Licht des Mondes (Herkules)<br />

Novalis<br />

Ofterdingen I 5;I p252:Der M stand in mil<br />

dem Glanze über den Hügeln,u ließ wunder<br />

liche Träume in allen Kreaturen aufsteigen.<br />

Hebbel<br />

Der Vesuv;IX p227:Nachher ging der M auf<br />

u brachte durch sein mes,unschuldiges Licht<br />

einige Versöhnung in die düstre Szene,<br />

die ein ergreifendes Vorspiel jenes letzten<br />

Zeitmoments abgab,wo die Erde sein<br />

wird,wie dieser Berg,kahl u öde,u den Ele<br />

menten <strong>zu</strong>r völligen Zerstörung überantwortet.<br />

Brentano,C. Erklärung der Sinnbilder;2 p1054:Ange<br />

sicht des milden Mondes<br />

Karte 72, Rückseite<br />

288


Karte 73, Vorderseite<br />

Mond: Münze, Médaille<br />

Baudelaire,Ch. Confession, p.43: médaille neuve<br />

Brecht,B.<br />

Dreigroschenoper: Penny<br />

Karte 73, Rückseite<br />

289


Karte 74, Vorderseite<br />

Mond: Nugget<br />

Rühmkorf,P.<br />

Bocks-Gesang 6,3; p.38 Kunststücke<br />

Karte 74, Rückseite<br />

290


Karte 75, Vorderseite<br />

Mond: silberne Null<br />

Rühmkorf,P. Kunststücke: Variation auf Klopstock<br />

„Dem Erlöser“ 7,4; p.83<br />

Karte 75, Rückseite<br />

291


Karte 76, Vorderseite<br />

Mond: Orange<br />

Proust,M.<br />

SuG II;II p633: La lune était maintenant dans<br />

le ciel comme un quartier d’orange pelé délicatement<br />

quoique un peu entamé. Mais elle devait<br />

quelques heures plus tard être fraite de<br />

L’or le plus résistant.<br />

Karte 76, Rückseite<br />

292


Karte 77, Vorderseite<br />

Mondfarbe: orange<br />

cf.Mond: Orange<br />

Proust, M..<br />

SeG II; II p964: Je ne pus retenir un cri<br />

d’admiration en voyant la lune suspendue comme un<br />

lampion orangé à la voûte de chêmes qui partait du<br />

château.<br />

Karte 77, Rückseite<br />

293


Karte 78, Vorderseite<br />

Mondfarbe: perlengrau<br />

Chateaubriand Atala; p36: La lune brillait au milieu d’un a<strong>zu</strong>r<br />

sans tache, et sa lumière gris de perle descendait<br />

sur la cime indéterminée des forêts.<br />

Karte 78, Rückseite<br />

294


Karte 79, Vorderseite<br />

Mondfarbe: purpurn<br />

Trakl, G.<br />

Heym, G.<br />

Flaubert, G.<br />

Karte 79, Rückseite<br />

Verwandlung des Bösen; I p129: Ein Toter besucht<br />

dich. Aus dem Herzen rinnt das selbstvergossene Blut<br />

u in schwarzer Braue nistet unsäglicher Augenblick;<br />

dunkle Begegnung. Du - ein purpurner M, da jener im<br />

grünen Schatten des Ölbaums erscheint Dem folgt<br />

unvergängliche Nacht.<br />

Mond: Den blutrot dort der Horizont gebiert,/Der aus<br />

der Hölle großen Schlünden steigt,/Sein Purpurhaupt<br />

mit Wolken schwarz verziert,/Wie um der Götter Stirn<br />

Akanthus schweigt,//<br />

Bovary II 12; I p506: La lune, toute ronde et<br />

couleur de purpre, se levait à ras de terre, au fond<br />

de la prairie. Elle montait vite entre les branches<br />

des peupliers, qui la cachaient de place en place,<br />

comme un rideau noir, troué. Puis elle parut,<br />

élégante de blancheur, dans le ciel vide qu’elle<br />

éclarait; et alors, se ralentissant, elle laissa<br />

tomber sur la rivière une grande tache,<br />

qui faisait une infinité d’étoiles, et cette luneur<br />

d’argent semblait s’y tordre jusqu’au fond à la<br />

manière d’un serpent sans tête couvert d’écailles<br />

lumineuses.<br />

295


Karte 80, Vorderseite<br />

Mond: als Rad<br />

Flaubert<br />

Sa[l]ammbô III;I p782:Luisante et ronde, tu frôles<br />

la cime des monts comme la roue d’un char.<br />

Karte 80, Rückseite<br />

296


Karte 81, Vorderseite<br />

Mond:Reflexion-in-sich der Nacht<br />

Tiedge<br />

Urania II 349:Da schwimmt der Halbm hin,u Aetherlüfte<br />

fächeln/Um seiner goldnen Stirn,von Dämmrung<br />

sanft umgraut./Er ist in diesem Ernst das schöne<br />

stille Lächeln,/Womit die N sich selbst in ihrer<br />

Hohheit schaut./<br />

Karte 81, Rückseite<br />

297


Karte 82, Vorderseite<br />

Mondfarbe: rosenfarben<br />

Proust, M.<br />

Guermantes I;II p154: Legrandin: „Pendant que vous<br />

irez à quelque five o’clock, votre vieil ami sera<br />

plus heureux que vous, car seul dans un faubourg, il<br />

regardera monter dans le ciel violet la lune rose.“<br />

- ibid.II p177: Comme si nous approchons notre regard<br />

de la lune et qu’elle cesse de nous paraître de rose<br />

et d’or, sur ce visage si uni (de Rachel) tout à<br />

l’heure je ne distinguais plus que de protubérances,<br />

des taches, des fondrières.<br />

- Swann II;I p236: Parfois, en voyant, de sa victoria,<br />

dans ces belles nuits froides, la lune brillante qui<br />

répandait sa clarté entre ses yeux et les rues<br />

désertes, il pensait à cette autre figure claire et<br />

légèrement rosée comme celle de la lune... (Odette)<br />

Karte 82, Rückseite<br />

Verlaine, P.<br />

Mandoline (Fêtes galantes p40): Leurs (Tircis,<br />

Aminte, Clitandre, Damis) courtes vestes de<br />

soie,/Leurs longues robes à queues,/Leur élégance,<br />

leur joie/Et leurs molles ombres<br />

bleues//Tourbillonent dans l’extase/D’une lune rose<br />

et grise,/Et la mandoline jase/Parmi les frissons de<br />

la brise.//<br />

298


Karte 83, Vorderseite<br />

Mondfarbe: rot<br />

Büchner, G.<br />

Goethe,J.W.v.<br />

Proust, M.<br />

Horatius<br />

Dürrenmatt,F.<br />

Stadler, E.<br />

Woyzeck, p172sq: wie ein blutig Eisen<br />

Faust II 2, 7918: Ins Düstre rötet sich sein Feuer<br />

JF II; I p804: soleil rouge et rond comme la lune<br />

(abends)<br />

Serm.I8, 35: videres/Lunamque rubentem / net foret<br />

his testis, post magna latere sepulcra.<br />

(Geisterbeschwörung)<br />

Es steht geschrieben; K II p66: Ihr alten Länder<br />

unterm roten Mond ! (Bockelso<br />

Das Mädchen spricht; II p212: als die Sommernacht<br />

wie Gold/zwischen den Zweigen hing und alle<br />

Blumen/wie Flammen in den roten Vollmond glühten<br />

(Liebe)<br />

- Schloss im Herbst; II p207: Durch düstre<br />

Turmkronen...läuft der Sturm in Nächten/wenn der<br />

r.Vollmond/funkend zwi-<br />

Karte 83, Rückseite<br />

Gide, A.<br />

Goethe<br />

schen grauen Wolken liegt<br />

ibid.und der rote Mond / webt seltsam um das glühe<br />

Laub der Eschen und / der Schlinggewächse<br />

Voyage d’Urien;p29:La nuit est devenue brûlante;les<br />

matelots et les faux chevaliers sont allés retrouver<br />

les femmes, et la pensée de leurs embrassements nous<br />

a tourmentés cette nuit,car elle était vaiment trop<br />

amoureuse.Une lune énorme et rougie s’est levée de<br />

parmi les vagues,et a promené son reflet sur la mer<br />

déja lumineuse.Dans le sillage de la lune des<br />

barques brunes ont passé,regagnant les côtes.<br />

Faust I 3851sq; 12 p167:Wie traurig steigt die<br />

unvollkommne Scheibe/Des roten Monds mit später Glut<br />

heran,/U leuchtet schlecht, daß man bei jedem<br />

Schritte/Vor einen Baum, vor einen Felsen rennt!/<br />

299


Karte 84, Vorderseite<br />

Mondfarbe: rot 2<br />

St.Pierre<br />

Verlaine,P.<br />

Frische,M.<br />

Paul et Virginie p86:La nuit même (vor Orkan)<br />

n’apportoit aucun rafraîchissement à l’atmosphère<br />

embrassée.L’orbe de la lune rouge tout, se<br />

levoit,dans un horizon embrumé,d’une grandeur<br />

démesurée (In V wird aus Freundschaft Liebe).<br />

L’heure dur berger(Saturniens) ;p73:La lune est<br />

rouge au brumeux horizon ;/Dans un brouillard qui<br />

danse la prairie/S’endort fumeuse ,et le grenouille<br />

crie /Par les joncs verts où circule in frisson;//<br />

Gantenbein;p144:Er erinnert sich :Rot ist das Blut<br />

,rot ist die Farbe des Alarms ,die Farbe bei<br />

Sprengungen beispielsweise ,r ist der Mund der<br />

Frische ,der M u die Sonne bei Aufgang u Untergang<br />

,r ist das Feuer, das Eisen im Feuer ,manchmal ist<br />

die Erde r u der Tag hinter geschlossenen Lidern rot<br />

sind Lippen ,rot ist ein Kopftuch auf den<br />

Karte 84, Rückseite<br />

Ovidius<br />

Arnim,A.v.<br />

Hebbel<br />

braunen u grünen u grauen Landschaften von Corot ,r<br />

sind die Wunden ,der Mohn , die Scham u der Zorn,<br />

vieles ist r ,der Plüsch im Theater ,die Hagebutten<br />

,der Papst,die Tücher beim Stierkampf ,der Teufel<br />

soll r sein,u R erwacht aus Grün , ja R ist die<br />

Farbe vor allen Farben - für Gantenbein.<br />

Met .IV 329sqq : pueri rubor ora notavit/(nescit<br />

enim, quid amor) ,sed et erubuisse decebat./hic<br />

color aprica pendentibus arbore pomis/ aut ebori<br />

tincto est aut sub candore rubenti ,/cum frustra<br />

resonant acra auxiliaria,lunae ./<br />

Isabella ;p7:Bella (streckte)schon den lieben,<br />

vollen ,dunkelgelockten Kopf mit den glänzenden<br />

,schwarzen Augen <strong>zu</strong>m Schieber hinaus in den Schein<br />

des vollen Mondes ,der glühend wie ein<br />

halbgelöschtes Eisen aus dem Duft u den Fluten der<br />

Schelde eben hervorkam, um in der Luft immer heller<br />

wieder aus seinem Innern heraus <strong>zu</strong> glühen.<br />

Gyges V; VI p158 :Thoas:Es bliebe alles (nach<br />

Revolte)/Wie jetzt ,ich meine ,was mich selbst<br />

betrifft,/Denn das ist unser Sklaven Glück, daß uns/<br />

300


Karte 85, Vorderseite<br />

Mondfarbe: rot 3<br />

Hebbel<br />

Keller<br />

Ein roter M am Himmel wenig kümmert/<br />

Romeo u Julia auf dem Dorfe ;p124 :Als es gänzlich<br />

dunkel war ,wollte der Wirt (Paradiesgärtlein)keine<br />

Lichter anzünden ,da er behauptete, der Wind lösche<br />

sie aus ,auch ginge der Vollm sogleich auf u für das<br />

,was ihm diese Herrschaften einbrächten ,sei das<br />

Mondlicht gut genug .Diese Eröffnung wurde mit<br />

großem Wohlgefallen aufgenommen ;die ganze<br />

Gesellschaft stellte sich an die Brüstung des<br />

luftigen Saales u sah dem Aufgange des Gestirnes<br />

entgegen, dessen Röte schon am Horizonte stand<br />

;...Das seltsame Licht machte alle vertrauter ,<br />

- ibid .p133:u als die Morgenröte aufstieg, tauchte<br />

<strong>zu</strong>gleich eine Stadt mit ihren Türmen aus dem<br />

silbergrauen Strome.Der untergehende Mond,rot wie<br />

Gold ,legte eine glänzende Bahn den Strtom hinauf ,u<br />

auf dieser kam das Schiff langsam überquer gefahren.<br />

Karte 85, Rückseite<br />

Seneca<br />

Hugo<br />

Nat.quaest.VII 27.1(Warum auch Kometen Sterne<br />

sind?)Dic tu mihi prius quare luna dissimillimum<br />

soli lumen accipiat,cum accipiat a sole;quare modo<br />

rubeat,modo palleat ;quare lividus illi et ater<br />

color sit, cum conspectu solis excluditur.<br />

Hand d’Islande 37;I p112:(Marsch der Aufständischen)<br />

la lune rougeátre se leva au milieu d’un amas froid<br />

de nuages qui déroulaient qutour d’elle leurs formes<br />

bizarres avec une mobilité fantastique<br />

301


Karte 86, Vorderseite<br />

Mond: sanft<br />

Büchner,G.<br />

Die Nacht; p427: sanftes Silberlicht<br />

Bonaventura Nachtwachen XIV p125: sanftes Antlitz<br />

Brentano,C. Godwi I; II p117: sanfter Freund<br />

- ibid.II 2;II p233:Der s.M.(gießt)den<br />

milden Tag der Liebe u des innern stillen<br />

Treibens im Herzen über (die Wipfel<br />

des Waldes).<br />

Baudelaire,Ch. Chanson d’après-midi; p58: Et puis tu<br />

mets sur mon coeur/Ton œil doux comme<br />

la lune.<br />

Wieland,C.M. Welt unschuldiger Menschen; XXX p125;So<br />

sangen sie mit abwechselnden Stimmen(d<br />

Lob Gottes).Der s M stand wie entzückt<br />

am a<strong>zu</strong>rnen Himmel<br />

Tieck,L.<br />

Auf<strong>zu</strong>g der Romanze;I p407:U sie(Glaube<br />

u Liebe)gingen durch die Welt hin,/Lie-<br />

Karte 86, Rückseite<br />

be wie die Sonnenstrahlen,/Wie des Mes sanfte<br />

Lichter/Schien der Glaube durch die Tale./<br />

Goethe WMW III 5;20 p96sq:In der klarsten sanftesten M-<br />

nacht,wie sie nur in hohen Gebirgszügen obwaltet,saß<br />

die Familie mit/ihren Gästen vor der<br />

Haustüre<br />

Balzac,H.<br />

El Verdugo;IX p866:Le scintillement des étoiles<br />

et la douce lumière d e la lune éclairaient<br />

une vallée déclicieuse qui se déroulait coquettement<br />

à ses(Victor Marchant)pieds.<br />

302


Karte 87, Vorderseite<br />

Mondfarbe: scharlachfarben<br />

Borges,J.L. A un viejo poeta; Borges u.ich, p78<br />

Karte 87, Rückseite<br />

furor poeticus<br />

Isidor v.Sev. Etymologiae VIII 7<br />

303


Karte 88, Vorderseite<br />

Mond: Schäfer (der Wolken) (der Sterne)<br />

Brentano,C. Radlauf; III p90: alle Wölkchen wären<br />

Lämmer, und der Mond ein Schäfer..<br />

- Myrtenfräulein; III p319:Der Mond,der<br />

Sternenhirte/auf klarem Himmelsfeld<br />

Flaubert<br />

Salammbô III;Ip782:“Où donc vas-tu?Pourquoi<br />

changer tes formes,perpétuelle<br />

ment?Tantôt mince et recourbée,tu gli<br />

sses dans les espaces comme une galère<br />

sans mâture,ou bien au milieu des étoil<br />

es tu ressembles à un pasteur qui garde<br />

son troupeau.<br />

Karte 88, Rückseite<br />

304


Karte 89, Vorderseite<br />

Mond(licht) :schauerlich<br />

Novalis<br />

Ofterdingen I 1;I p200:“Erzählt uns doch jenen<br />

seltsamen Traum“,sagte der Sohn.-„Ich war eines<br />

Abends“,fing der Vater an,“umhergestreift.<br />

Der Himmel war rein,u der M bekleidete die alten<br />

Säulen u Mauern mit seinem bleichen sch Lichte“<br />

Tieck,L.<br />

Runenberg;II p56:Jetzt traten sie ins Freie,u<br />

das Licht des Mes,der oben mit seinen Hörnern ü-<br />

ber der Bergspitze stand,begrüßte sie freundlich<br />

in unkenntlichen Formen u vielen gesonderten Massen,die<br />

der bleiche Schimmer wieder rätselhaft<br />

vereinigte,lag das gespaltene Gebirge vor ihnen,im<br />

Hintergrunde ein steiler Berg(R),auf welchem<br />

uralte verwitterte Ruinen sch im weißen Lichte<br />

sich zeigten.<br />

Karte 89, Rückseite<br />

305


Karte 90, Vorderseite<br />

Mond: als Scheibe<br />

Droste<br />

Schiller<br />

Gethsemane;p318:Als Christus lag im Hain G/Auf<br />

seinem Antlitz mit geschloßnen Augen,-/Die Lüfte<br />

schienen Seufzer nur <strong>zu</strong> saugen,/U eine Quelle<br />

murmelte ihr Weh,/Des Mes blasse Sch widersche<br />

inend, -/Da war die Stunde,wo ein Engel weinend/<br />

Von Gottes Trhone ward herabgesandt,/Den bittern<br />

Leidenskelch in seiner Hand.//<br />

Menschenfeind 7;7 p331:(Natur)laß mich deine<br />

glückliche Blindheit mit dir teilen.Verbirg mir<br />

in deinem stillen Frieden die Welt,die mein Wirken<br />

empfängt.Würde der Mond seine strahlende Sch<br />

(er)füllen,wenn er den Mörder sähe,dessen Pfad<br />

sie beleuchten soll? -<br />

Karte 90, Rückseite<br />

Mond: blasse Scheibe<br />

Droste, A.v. Gethsemane 1,5; p.318<br />

306


Karte 91, Vorderseite<br />

Mond: als Schiff<br />

Chateaubriand<br />

Réne;p133:La nuit,lorsque l’aquilon ébranlait<br />

ma chaumière,que les pluies tombaient en torrent<br />

sur mon toit;qu’à travers ma fenêtre je voy<br />

ais la lune sillonner les nuages amorcelés,com<br />

me un pâle vaisseau qui laboure les vagues,il<br />

me semblait que la vie redoublait au fond de mon<br />

coeur,que j’aurais eu la puis/sance de créer<br />

des mondes.<br />

Karte 91, Rückseite<br />

307


Karte 92, Vorderseite<br />

Mond: Schild<br />

cf.Sonne: Schild<br />

Droste,A.v. Durchwachte Nacht 12,5; p275:Silbers.<br />

- Die Nacht; p428: Silbersch[i]ld<br />

Karte 92, Rückseite<br />

308


Karte 93, Vorderseite<br />

Mond(licht):Schleier, Flor<br />

Wieland,C.M. Sylvio II 6; V p99: Schönheiten der schlummer<br />

nden Natur,die im dämmernden Mondschein,wie<br />

in einem durchsichtigen Flor (Nachtgewand<br />

von),in nachlässiger Anmuth ausgestreckt <strong>zu</strong><br />

liegen schien<br />

Karte 93, Rückseite<br />

309


Karte 94, Vorderseite<br />

Mond: Schwester<br />

Proust,M.<br />

Regrets IX: sœur immortelle de ma<br />

tristesse<br />

Karte 94, Rückseite<br />

310


Karte 95, Vorderseite<br />

Mond:schwimmend<br />

Prevost,M.<br />

Demi-vierges I 5,p141:Par les vitres aux stores<br />

relevés,on apercevait le parc baigné de clarté<br />

et la lune cornue nageant dans le ciel.<br />

Karte 95, Rückseite<br />

311


Karte 96, Vorderseite<br />

Mond: Sichelmond<br />

Goethe,J.W.v. West-östl.Divan; II p.127<br />

Proust,M.<br />

SuG II;II p633:La lune était maintenant<br />

dans le ciel comme un quartier d’orange<br />

pelé délucatement quoique un peu entamé.Mais<br />

elle devait quelques heures<br />

plus tard être faite de l’or le plus résistant.Blottie<br />

toute seule derrière el<br />

le,une pauvre petite étoile allait servir<br />

d’unique compagne à la lune solitaire,tandis<br />

que celle-ci,tout en protégeant<br />

son amie,mais plus hardie et allant<br />

de l’avant,brandirait comme une arme ir<br />

résistible et comme un symbole oriental<br />

som ample et merveilleux croissant d’or.<br />

Hugo,V.<br />

Booz endormi: Le croissant fin et clair<br />

parmi ses fleurs del’ombre(astres)Bril<br />

lait à l’occident,et Ruth se demandait,//<br />

Immobile,ouvrant l’œil à moitié sous<br />

ses voiles,/Quel dieu,quel moissonneur<br />

Karte 96, Rückseite<br />

Meyer,C.F.<br />

de l’éternel éte/Avait,en s’en allant,négligemment<br />

jeté/Cette faucille d’or dans le<br />

champ des étoiles.<br />

Vor der Ernte; p764: Am wolkenreinen Himmel<br />

geht/Die blanke Sichel schön,/Im Korne drunten<br />

wogt und weht/Und rauscht u wühlt der Föhn<br />

//Sie wandelt voller Melodie/Hochüber durch<br />

das Land,/Frühmorgen schwingt die Schnittrin<br />

sie/Mit sonnenbrauner Hand.<br />

312


Karte 97, Vorderseite<br />

Mondfarbe: silbern<br />

Klopstock,F.G. Petrarca und Laura 2<br />

Hölty,L.H.Ch. Die Mainacht 1 , 1<br />

Rühmkorf,P. Variation auf Klopstock „Dem Erlöser“; Kunststücke<br />

p.83<br />

Shakespeare ,W. Love’s Labour’s Lost IV 3 ; p. 110 : silbvermoon<br />

Wieland ,C.M. Musarion III ; XII p47 : Silberschimmer<br />

Proust ,M.<br />

Swann I; I p146 : Silbersichel<br />

Lenau,N.<br />

Die Waldkapelle ; I p205<br />

Büchner,G.<br />

Die Nacht ; p427 : sanftes Silberlicht<br />

Borges ,J.L. La Luna : lunas de plata; BuI p68<br />

Wieland ,C.M. Idris u.Zenide V 80: zärtlicher verführerischer<br />

Schein d.Silbermondes<br />

Novalis<br />

Ofterdingen I9 ;I p298 :Er saß auf seinem<br />

Silberthron/Allein mit seinem Harm<br />

Karte 97, Rückseite<br />

Dürrenmatt ,F. Es steht geschrieben ; K II p88:D.M.spannt durch den<br />

Park ein Band von Silber <strong>zu</strong>m Palast (Bockelson nimmt<br />

Judith <strong>zu</strong>r Frau)<br />

- ibid .p111 : Der Mond ,der nun,wie er niederstürzt<br />

,uns in seinem Silber begräbt !<br />

Herder ,J.G. Journal meiner Reise ; SuD p301sq : stiller<br />

silberner Mond<br />

Baudelaire,Ch. A une Madone ; p56 : Si je ne puis , malgré tout mon<br />

art diligent ,/Pour Marchepied tailler une Lune<br />

d’argent (Madonna! )<br />

Lenau,N.<br />

Hypochonders Mondlied ; II p81 : Den Schläfern um<br />

den Leib <strong>zu</strong> schlingen/Sucht er sein feines<br />

Silbernetz,/Um sie <strong>zu</strong> sich hinauf<strong>zu</strong>schwingen:/Doch<br />

seine Fäden reissen stets.<br />

Passerat ,J. A la lune : O bel œil de la nuict , o la fille<br />

argentée/Et la sœur du soleil et la mere des mois/<br />

Schiller,F.v. Vergleichung ;II p53 :Der M prunkiert auf sein Paar<br />

Silberhörner<br />

313


Karte 98, Vorderseite<br />

Mondfarbe: silberblau<br />

Schiller,F.v. Bild <strong>zu</strong> Sais ; 1 p209<br />

Karte 98, Rückseite<br />

314


Karte 99, Vorderseite<br />

Mondfarbe: silbern 2<br />

Proust,M.<br />

La Prisonnière ;III p407 :Je lui (Albertine) recitai<br />

des vers ou des phrases de prose sur le clair de<br />

lune ,lui montrant comme d’argent qu’il était<br />

autrefois ,il était devenu bleu avec Chateaubriand<br />

,avec le Victor Hugo d’Eviradnus et de la Fête chez<br />

Thérèse ,pour redevenir jauneet métallique avec<br />

Baudelaire et Leconte de Lisle .Puis ,lui rappellant<br />

l’image qui figure le croissant de la lune à la fin<br />

de Booz endormi ,je lui récitai toute la pièce.<br />

Spee,F.v.<br />

Anderes Lob aus den Werken Gottes ; p16 :Wer hat in<br />

Gold - u Silberstück/Die Sonn und Mond<br />

gekleidet?/(Gott)<br />

Gide,A.<br />

Nourritures terrestresIII ;p179 :Nous avons, une<br />

nuit ,vu,du Peyrou, la mer lointaine et que la lune<br />

argentait ;auprès de nous s’ébruitaient les cascades<br />

du château d’eau de la ville ; des cygnes noirs<br />

frangés de blanc nageaient sur le bassin tranquille.<br />

Karte 99, Rückseite<br />

Gide ,A.<br />

Klopstock<br />

Schiller,F.<br />

Prevost,M.<br />

Voyage d’Urien ;p20 :Et l’on voyait tantôt les<br />

nuages encore mauves , tantôt la lune .Dans le<br />

sillage argenté qu’elle faisait sur la mer calme<br />

,les avirons creusaient des remous de lumière<br />

;devant nous ,l’Orion passait,mystérieux, dans le<br />

sillage de la lune.<br />

Die frühen Gräber: Willkommen, o silberner M!/<br />

Schöner ,stiller Gefährt’ der Nacht !/<br />

Kabale u Liebe I 1 ; 3 p299 :Miller :Hat man’s ’nur<br />

erst so weit im reinen,daß die Gemüter topp<br />

machen,wutsch!nehmen die Körper ein Exempel ;das<br />

Gesind macht’s der Herrschaft nach ,u der s M ist am<br />

End nur der Kuppler gewesen( Parodie auf Göttinger<br />

Hain und Klopstock?E.Schmidt).<br />

Demi vierges I 5 ,p136 :D’un ciel merveilleusement<br />

pur ,le soir tombait, lent comme un crépuscule d’été<br />

.Et un large croissant de lune ,déja,mêlait à la<br />

pâleur rouge de ce crépuscule sa pâleur argentée .<br />

- ib.p142:Les arbres nus brodaient le rivage de leurs<br />

linéaments noirs et rigides ,et la lune<br />

315


Karte 100, Vorderseite<br />

Mondfarbe: silbern 3<br />

Prevost<br />

criblait l’eau doucement mouvante ,la pailletait<br />

d’argent en fusion./<br />

Tieck,L.<br />

Die Freunde ;II p39: Die Nachtigallen klagten mit<br />

gedämpfter Stimme ,u ein wunderbarer M zog herauf<br />

.Die Blüten taten sich in dem s Scheine auf , u alle<br />

Blätter wurden vom Mondglanze angezündet, die weiten<br />

Gänge erglühten u warfen seltsame , grüne Schatten<br />

,rotenWolken schliefen auf den fernen Gefilden im<br />

grünen Grase ,die Springbrunnen waren golden u<br />

spielten hoch in den klaren Himmel hinein.<br />

Grillparzer Kloster bei Sendomir M7 p17:Der M warf sein S über<br />

die ruhig schlummernde Gegend u verwandelte das vor<br />

ihnen liegende Schloß in einen schimmernden<br />

Feenpalast.<br />

Eichendorff Taugenichts 8;I p344 :Dabei schienen die Sterne<br />

prächtig am klaren Firmament ,die ganze Gegen war<br />

wie versilbert vom Mondscheine ,<br />

Karte 100, Rückseite<br />

Hölderlin<br />

Hyperion I 2 ;p473 :Der ganze Himmel ist rein .Das<br />

weiße Licht ist nur über den Äther gehaucht ,u, wie<br />

ein silbern Wölkchen ,wallt der schüchterne M am<br />

hellen Tag vorüber.<br />

- ib.I 1; p443 :U wenn ich mich oft um Mitternacht das<br />

heiße Herz in den Garten hinuntertrieb unter die<br />

tauigen Bäume ,u der Wiegengesang des Quells u die<br />

liebliche Luft u das Mondlicht meinen Sinn<br />

besänftigte , u so frei u friedlich über mir die<br />

silbernen Gewölke sich regten,u aus der Ferne mir<br />

die verhallende Stimme der Meeresflut tönte ,wie<br />

freundlich spielten da mit meinem Herzen all die<br />

großen Phantome seiner Liebe!<br />

Flaubert,G. Bovary II 12;I p506 :La lune toute ronde et couleur<br />

de pourpre ,se levait à ras de terre ,au fond de la<br />

prairie.Elle montait vite entre les peupliers , qui<br />

la cachaient de place en place , comme un rideau<br />

noir, troué .Puis elle parut, èlégante de blancheur<br />

,dans le ciel vide qu’elle éclairait ; et alors , se<br />

ralentissant , elle laissa tomber sur la rivière und<br />

grandeztache , qui faisait une infini-<br />

316


Karte 101, Vorderseite<br />

Mondfarbe: silbern 4<br />

Flaubert<br />

té d’étoiles, et cette lueur d’argent semblait s’y<br />

tordre jusqu’au fond à la manière d’un serpent sans<br />

tête couvert d’écailles lumineuses.<br />

- Un cœur simple III; II p604:La voile avait tourné ,<br />

on ne vit plus personne( Schiff Victors) ;-et ,sur<br />

la mer argentée par la lune ,il faisait une tache<br />

noire qui pâlissait toujours ,s’enfonca,disparu<br />

- Mémoires d’un fou XIII:Vous dirai - je jamais comme<br />

c’était quelque chose à faire mourir d’amour que<br />

cette nuit pleine du parfum de la mer, avec ces<br />

vagues transparentes,son sable argentée par la<br />

lune,cette onde belle et calme,ce ciel<br />

resplendissant et puis ,près de moi , cette femme?<br />

- ib.La marée commençait à redescendre , et de place<br />

en place on voyait de grands trous pleins d’eau<br />

argentée par la lune ,<br />

Gautier<br />

Karte 101, Rückseite<br />

Maupin IX; p203: la lune amoureuse se lève de<br />

meilleure heure pour te baiser de ses pâles lèvres<br />

d’argent.<br />

Lohenstein<br />

Goethe<br />

Cleopatra II 424sqq:Proculejus :Wie?träumt mir? seh’<br />

ich recht? ist’s Artabazens Leiche?/Ha !du<br />

beschimpffter Strumpf !bestürzter Mond’<br />

entweiche//Daß dieser Greuel n dein reines S fleckt!<br />

Faust I ,Wald u Höhle ; 3235-39 :F :U steigt vor<br />

meinem Blick der reine M/Besänftigend<br />

herüber,schweben mir/Von Felsenwänden ,aus dem<br />

feuchten Busch/Der Vorwelt silberne Gestalten auf/U<br />

lindern der Betrachtung strenge Lust./<br />

317


Karte 102, Vorderseite<br />

Mondfarbe: silberweiss<br />

Grillparzer Sappho I 3;2 p115 : Phaon :Dort,an den Pulsen der<br />

süß schlummernden Natur , /In ihres Zaubers magischmächt’gen<br />

Kreisen,/Da breitet’ ich die Arme nach dir<br />

(S) aus ;/U wenn mir dann der Wolken Flockenschnee<br />

,/Des Zephyrs lauer Hauch,der Berge Duft,/Des<br />

bleichen Mes ses Licht/In eins verschmolzen um die<br />

Stirne floß,/Dann warst du mein,dann fühlt’ ich<br />

deine Nähe ,/U Sapphos Bild schwamm in den lichten<br />

Wolken!/<br />

Karte 102, Rückseite<br />

318


Karte 103, Vorderseite<br />

Mond:borgt Licht d.Sonne<br />

Spiegelmetaphern/Mond<br />

Mond:spiegelt Sonne<br />

Vitruv IX 2.3<br />

Gregor v.Nyssa De anima et resurrectione 32 B ff.=190 C ff.<br />

Karte 103, Rückseite<br />

319


Karte 104, Vorderseite<br />

Mond:heller als Sterne<br />

Übertreffungs-Metaphern<br />

Horatius<br />

Carm.I 12,46-48:Micat inter omnis/Iulium sidus ve<br />

lut inter ignis/Luna minores.<br />

Dante<br />

Div.Comm.Purg.XVIII 76sqq:La luna,quasi a mezza no<br />

te tarda,/Facea le stelle a noi parer più rade,/<br />

Fatta com’un secchione che tutto arda;//<br />

Crestien<br />

Yvain 3237sqq:Et dient(Leute von Arison)que buer<br />

seroit nee/cui il(Y) avroit s’amor donnee,(qui si<br />

est as armes puissanz/et de sor toz reconoissanz,/<br />

si con cierges antre chandoiles/et la lune antre<br />

les estoiles,/et li solauz de sor la lune;/<br />

Karte 104, Rückseite<br />

320


Karte 105, Vorderseite<br />

Mond: still<br />

Hölderlin,F. Die Nacht, p243<br />

Wieland,C.M. Aspasia; VII p134 (erste Liebesnacht)<br />

- Moral.Briefe III 4, I p242: Plural<br />

Goethe,J.W.v. Tasso III 3, 1956: st.Schein des Monds<br />

- ibid.IV 2,2257: st.Mond<br />

Herder,J.G. Journal meiner Reise; SuD p301sq: st.<br />

silberner Mond<br />

Lenau,N.<br />

Hypochonders Mondlied; II p81: Als Knabe<br />

schon konnt’ ich nicht schauen/ Zum<br />

st blassen Mond empor,/Dass nicht ein<br />

wunderliches Grauen/Mir heimlich das<br />

Gebein durchfror.<br />

Wieland,C.M. Sympathien 5;XXX p36:Komm,Glycera,laß<br />

uns das Grab unsrer Verstorbnen besuchen!<br />

Du st M,neige dein unverschleiertes<br />

melancholisches Antlitz aus dem<br />

herbstlichen Duft herab<br />

Karte 105, Rückseite<br />

321


Karte 106, Vorderseite<br />

Mond: still<br />

Schiller,F.<br />

Die Erwartung;1 p2[2]:Still hebt der M sein strah<br />

lend Angesicht,/Die Welt zerfließt in ruhig<br />

große Massen;/Der Gürtel ist von jedem Reiz gelöst,/U<br />

alles Schöne zeigt sich mir entblößt.//<br />

Karte 106, Rückseite<br />

322


Karte 107, Vorderseite<br />

Nacht:synthetisiert<br />

Glanz<br />

Mond: synthetisierend<br />

cf. Mond:geisterhaft<br />

Tieck,L.<br />

Runenberg;II p56:Jetzt tragen sie ins Freie,u<br />

das Licht des Mes,der oben mit seinen Hörnern ü-<br />

ber der Bergspitze stand,begrüßte sie freundlich:in<br />

unkenntlichen Formen u vielen gesonderten<br />

Massen,die der bleiche Schimmer wieder rätselhaft<br />

vereinigte,lag das gespaltene Gebirge vor<br />

ihnen,im Hintergrunde ein steiler Berg(R),auf<br />

welchem uralte verwitterte Ruinen schauerlich<br />

im weißen Lichte sich zeigten.<br />

Schiller,F. Die Erwartung ; 1 p22:Still hebt der M sein strah<br />

lend Angesicht,/Die Welt zerschmilzt in ruhig<br />

große Massen;/Der Gürtel ist von jedem Reiz gelöst,/U<br />

alles Schöne zeigt sich mir entblößt./<br />

Novalis<br />

Ofterdingen I 5;I p252:Der M stand in mildem Glanze<br />

über den Hügeln,u ließ wunderliche Träume<br />

in allen Kreaturen aufsteigen.Selbst wie ein<br />

Traum der Sonne,lag er über der in sich gekehrten<br />

Traumwelt,u führte die in unzähligen Grenzen<br />

geteilte Natur in jene fabelhafte Urzeit<br />

<strong>zu</strong>rück,wo jeder Keim noch für sich schlummer-<br />

Karte 107, Rückseite<br />

Goethe<br />

te,u einsam u unberührt sich vergeblich sehnte,<br />

die dunkle Fülle seines unermeßlichen Daseins<br />

<strong>zu</strong> entfalten.<br />

Ital.Reise;Rom 1787;27 p123:Besonders ist die<br />

Fülle der Mscheinbilder über alle Begriffe,wo<br />

das einzeln Unterhaltende,vielleicht störend<br />

<strong>zu</strong> Nennende durchaus <strong>zu</strong>rücktritt u nur die großen<br />

Massen von Licht u Schatten ungeheuer anmutige,symmetrisch<br />

harmonische Riesenkörper dem<br />

Auge entgegentragen.<br />

- ib.;2[7] p195:Von der Schönheit,im vollen Mschein<br />

Rom <strong>zu</strong> durchgehen,hat man,ohne es gesehen <strong>zu</strong> ha<br />

ben,keinen Begriff.Alles Einzelne wird von den<br />

großen Massen des Lichts u Schattens verschlungen,u<br />

nur die größten allgemeinsten Bilder stel<br />

len sich dem Auge dar...(Coliseo):Der M stand hoch<br />

u heiter. Nach u nach zog sich/der Rauch durch<br />

die Wände,Lücken u Öffnungen,ihn beleuchtete<br />

der M wie einen Nebel...U so haben Sonne u M,eben<br />

wie der Menschengeist,hier ein ganz anderes<br />

Geschäft als anderer Orten,wo ihrem Blick ungeheure<br />

u doch gebildete Massen entgegenstehn.<br />

323


Karte 108, Vorderseite<br />

Mond: synthetisierend 2<br />

Eichendorff Marmorbild;I p385:Doch konnte er vor den im Mesglanz<br />

zitternden Blättern u Blüten ns genau unter<br />

scheiden(von Frauen hinter Fenstern).<br />

Karte 108, Rückseite<br />

324


Karte 109, Vorderseite<br />

Mond:von Thessalierinnen herabgezogen<br />

Plutarch<br />

De Pyth.orac.12;400 B<br />

- De def.orac.13;416 F<br />

Platon<br />

Gorgias 513 A<br />

Aristoph.<br />

Nub.749<br />

Horatius<br />

Ep.5,46<br />

Propertius I 1.19<br />

Lucan Pharsal.VI 438-506<br />

Sophron<br />

frag.3 Kaibel<br />

Hippokrates De morbo sacro 1 (VI 358 L)<br />

Karte 109, Rückseite<br />

325


Karte 110, Vorderseite<br />

Mond: tot<br />

Schlegel,F.<br />

SW 18, p551,no.30:Der M o n d ist eine G e b u r t h<br />

der Erde, aber <strong>zu</strong>gl(eich)ein T o d t;der Embryo stirbt<br />

vollends,indem er sich ablößt;sein jetziger Zustand<br />

ist vielleicht der eines progressiven K r ä n<br />

-<br />

k e r w e r d e n s.Der M eine todtgebohrne Frucht.-<br />

Nothwendiges uraltes U n g l ü c k der Erde.<br />

Karte 110, Rückseite<br />

326


Karte 111, Vorderseite<br />

Mond und Tod verbunden<br />

Mörike,E. Schiffer-u.Nixenmärchen III; I p.148<br />

Büchner,G.<br />

Dantons Tod I; p23<br />

Goethe,J.W.v. Werther 10.9. p64 (Lotte assoziiert)<br />

Lenau,N.<br />

Hypochonders Mondlied;II p80<br />

Karte 111, Rückseite<br />

327


Karte 112, Vorderseite<br />

Mond: als Totengräber<br />

Lenau,N.<br />

Hypochonders [M]ondlied; II p80: Seht ihr ihn<br />

dort herüberschweben,/Bleich,ohne Wasser,<br />

ohne Luft;/Er zieht mit ausgestorbnem Leben,/<br />

Ein Totengräber samt der Gruft.<br />

Karte 112, Rückseite<br />

Mon d<br />

328


Karte 113, Vorderseite<br />

Mond: ein Totenlicht<br />

Droste,A.v. Spiritus familiaris II 1,4; p.741<br />

Karte 113, Rückseite<br />

329


Karte 114, Vorderseite<br />

Mond: traurig, melancholisch<br />

Mond:Melancholie<br />

Wieland,C.M. Sympathien 5;XXX p36:Komm,Glycera,laß uns<br />

das Grab unsrer Verstorbnen besuchen! Du stil<br />

ler M,neige dein unverschleiertes Antlitz<br />

melancholisches aus dem herbstlichen Duft<br />

herab<br />

Chateaubraind Atala;p98:La lune prêta son pâle flambeau à<br />

cette veillée funèbre(Beerdigung).Elle se leva<br />

au milieu de la nuit,comme une blanche vesta<br />

le qui vient pleurer sur le cercueil d’une com<br />

pagne.Bientôt elle répandit dans les bois ce<br />

grand secret de mélancolie,qu’elle aime à raco<br />

nter aux vieux chènes et aux rivages antiques<br />

des mers.<br />

Flaubert, G. Bovary III 3;I p559:Une fois,la lune parut;alors<br />

ils(Léon,Emma)ne manquèrent pas à faire<br />

des phrases,trouvant l’astre mélancolique et<br />

plein des poésie;<br />

Karte 114, Rückseite<br />

Baudelaire<br />

Werner,Z.<br />

Tiedge,C.A.<br />

Le jet d’eau;p145:Lune,eau sonore,nuit bénie,/<br />

Arbres qui frissonnez autour,/Votre pure mélancolie/Est<br />

le miroir de mon amour./<br />

Wanda IV;p245:Ludmilla:Der M schaut auch hernied<br />

er/So t u so kalt!/Du kannst wohl auch n weinen,/D<br />

u starres Leichenhaupt;/Suchst trostlos auch(Wie<br />

ich)den Deinen,/Den dir die Nacht geraubt?!/<br />

Urania I 207sqq:(Unsterblichkeit der Seele?)Keine<br />

Antwort!Diese Fragen greifen/Finster in die<br />

Finsterniß hinein./Nur ein schwermuthvolles Mgezitter/Wirft<br />

ihr durch Gefängnißgitter/Einen mat<br />

ten,kranken Strahl herein./Ach!sie(Seele)schaut<br />

hinaus,u draußen wanken/Die Gestalten um ein weites<br />

Grab./<br />

330


Karte 115, Vorderseite<br />

Mond: tröstend, lindernd<br />

Brentano,C. Starenberg; III p142: meine tröstendsten<br />

Strahlen (Frau Mondenschein)<br />

Goethe,J.W.v. Auf den Mond 1,p65:Breitest über mein<br />

Gefild/Lindernd deinen Blick,/Wie des<br />

Freundes Auge mild/Über mein Geschick<br />

Novalis<br />

Ofterdingen I 4;I p238:Es fing an Nacht<br />

<strong>zu</strong> werden,u der M hob sich aus dem feuch<br />

ten Waldemit beruhigendem Glanz herauf...der<br />

M zeigte ihm(O)das Bild eines<br />

tröstlichen Zuschauers u erhob ihn ü-<br />

ber die Unebenheiten der Erdoberfläche,die<br />

in der Höhe so unbeträchtlich<br />

erschienen,so wild u unersteiglich sie<br />

auch dem Wanderer vorkamen.<br />

Karte 115, Rückseite<br />

331


Karte 116, Vorderseite<br />

Mond: trüb<br />

Werner<br />

Kreuz an der Ostsee III 1;p171:Vor dem Auferstehn<br />

der Sonne/Bleichet sc[h]on der trübe Mond./<br />

Karte 116, Rückseite<br />

332


Karte 117, Vorderseite<br />

Mond: als Uhr<br />

Proust,M.<br />

La Prisonnière ;III p175:nous retrouvâmes,pour<br />

sortir du Bois,le plein jour,si clair encore<br />

que je croyais avoir le temps de faire toute ce<br />

que je voudrais avant le dîner,quand,quelques<br />

instants seulement après,...ce fut avec un<br />

brusque mouvement de surprise et d’effroi que<br />

j’apercus,au-dessus de Paris,la lune pleine<br />

et prématurée,comme la cadran d’une horloge<br />

arrêtée qui nous fait croire qu’on s’est mis<br />

en retard.<br />

Karte 117, Rückseite<br />

333


Karte 118, Vorderseite<br />

Mond: unbeständig<br />

Shakespeare<br />

Antony and Cleopatra V 2;V p262:C:My resolution<br />

’s placed(Tod),and I have nothing/Of woman in me<br />

:now from head to foot/I am marble-constant;<br />

now th e fleeting moon/No planet is of mine.<br />

- Romeo and Juliet II 2;II p210:R:Lady,by yonder<br />

blessed moon I swear,/That tips with silver all<br />

these fruit-tree tops-/J:O, swear not by the moon,the<br />

inconstant moon,/That monthly changes in<br />

her circled orb,/Lest that thy love prove likewi<br />

se variable./<br />

Horatius<br />

Hebbel<br />

Borges,<br />

Karte 118, Rückseite<br />

Serm.I 8,20sqq:has(Diebe u Zauberweiber)nullo<br />

perdere possum/nec prhibere modo,simul se vaga<br />

luna decorum/protulit os,quin ossa legant<br />

harbasque nocentis./<br />

Auf einen Absolutisten des Verses im Drama;1<br />

p203:ewig wechselnd<br />

El otro tigre;OC I p196:el tigre fatal, la acia-<br />

Borges<br />

Flaubert<br />

ga joya/Que,bajo el sol o la diversa luna,/Va cumpliendo<br />

en Sumatra o en Bengala/Su rutina de amor,de<br />

ocio y de muerte./<br />

Los espejos;OC I p181:Hoy,al cabo de tantos y perplejos/Anos<br />

de errar bajo la varia luna,/Me pregunto<br />

qué azar de la fortuna/Hi[unleserlich]o que ye<br />

temiera<br />

los espejos.//<br />

Bouvard et Pécuchet VII;II p879:Etrange besoin<br />

(nach Frauen)!est-ce un besoin?Elles poussent au<br />

crime,à l’héroisme et à l’abrutissement.L’enfer<br />

sous un jupon,le paradis dans un baiser;ramage de<br />

tourterelle,ondulations de serpent,griffe de<br />

chat;perfidie de la mer,variété de la lune.-Ils<br />

dirent tous les lieux communs qu’elles ont fait<br />

répandre.<br />

334


Karte 119, Vorderseite<br />

Mond(licht): ungewiss<br />

Wieland,C.M. Moral.Briefe II 34, I p234<br />

Horatius<br />

Serm.I 8, 21: vaga luna<br />

Vergilius<br />

Aen.VI 268sqq:Ibant obscuri sola sub<br />

nocte per umbram/perque domos Ditis<br />

vacuas et inania regna:/quale per incertam<br />

lunam sub luce maligna/est iter<br />

in silvis,ubi caelum condidit umbra/<br />

Iuppiter,et rebus nox abstulit atra<br />

colorem./<br />

Karte 119, Rückseite<br />

335


Karte 120, Vorderseite<br />

Mond:unheimlich<br />

Eichendorff<br />

Ahnung u Gegenwart I 2;II p13:Mitternacht war<br />

schon vorbei.<strong>Friedrich</strong> war überwacht u von den<br />

verschiedenen Begegnissen viel <strong>zu</strong> sehr aufgeregt,<br />

um schlafen <strong>zu</strong> können.Er setzte sich ans offene<br />

Fenster.Das Wasser rauschte unten über ein Wehr.<br />

Der M blickte seltsam u unheimlich aus dunklen<br />

Wolken,die schnell über den Himmel flogen.<br />

Karte 120, Rückseite<br />

336


Karte 121, Vorderseite<br />

Mond: innigster Vertrauter der Dichter<br />

Bonaventura Nachtwachen XIV p.125<br />

Hölderlin,F. Die Nacht: Mond, du hörst, nicht wie<br />

Verleumder lauern, mein Herz; p243<br />

Karte 121, Rückseite<br />

337


Karte 122, Vorderseite<br />

Mondfarbe: weiss<br />

Trakl ,G.<br />

Die Ratten 1, 1: Im Hof scheint weiss der<br />

herbstliche Mond; I p.41<br />

- Mondesweiss; Offenbarung u. Untergang ; I p.194<br />

(190)<br />

- Die Ratten ; I p.41 : herbstlicher Mond<br />

- Sebastian im Traum; I p. 105<br />

Proust,M.<br />

Swann I; I p146 (Nachmittag)<br />

- JF II ; I p925 : petit nuage blanc (tags)<br />

Wieland ,C.M. Idris u. Zenide IV 34: Rücken schwimmt liliengleich<br />

im weissen Mondschein<br />

Brentano,C. Starenberg ; III p187 : Der Mond zog ein weisses<br />

Hemd an (bei Tagesanbruch)<br />

Stadler,E.<br />

Freundinnen; II p224: Des Mondes weisse warme Wellen<br />

flossen/voll ins Gemach<br />

Karte 122, Rückseite<br />

Stadler,E.<br />

Freundinnen ; II p226 : Wie weiss die Mondesstreifen<br />

Sie (weisses nacktes wundervolles Weib) umsäumen!<br />

- ibid . p231 : Fühlst du das Leuchten das am Estrich<br />

schaukelt/von spätem Ampelglühen u den Glanz/des<br />

weissen Monds?<br />

- Baldur-Christus ; II p174 : Aus grauen Nebeln<br />

weiss/Der Mond. (Golgatha)<br />

Baudelaire ,Ch. Spleen de Paris XXXVI p289 : Mais elle fait plus<br />

volontiers penser à la lune (qu’à un soleil noir)<br />

... ;non pas la lune blanche des idylles,qui<br />

ressemble à une froide mariée, mais la lune sinistre<br />

et enivrante...<br />

Hofmannsthal<br />

Tod des Tizian ; I p62: Im weissen ,seidig-weissen<br />

Mondesstreifen/War liebestoller Mücken dichter Tanz<br />

- Abenteuer; I p587 : Flecken hat/die Sonne selbst ,am<br />

Mond hängt weisser Aussatz ,/und unser ganzes Innre<br />

geht in Fetzen,/darein sich Diebe wickeln.<br />

Proust,M.<br />

SeG II ; II p974 : la vallée sur qui était<br />

maintenant tombée la neige du clair de lune.<br />

338


Karte 123, Vorderseite<br />

Mondfarbe: weiss 2<br />

Tieck,L.<br />

Flaubert,G.<br />

Karte 123, Rückseite<br />

Runenberg ;II p56 :Jetzt traten sie ins Freie , u<br />

das Licht des Ms , der oben mit seinen Hörnern über<br />

der Bergspitze stand , begrüßte sie freundlich :in<br />

unkenntlichen Formen u vielen gesonderten Massen,die<br />

der bleiche Schimmer wieder rätselhaft vereinigte<br />

,lag das gespaltene Gebirge vor ihnen,im<br />

Hintergrunde ein steiler Berg (R) , auf welchem<br />

uralte verwitterte (Linien)Ruinen schauerlich im<br />

weißen Lichte sich zeigten.<br />

Bovary II 12; I p506 :La lune,toute ronde et couleur<br />

de pourpre,se levait à ras de terre ,au fond de la<br />

prairie .Elle montait vide entre les branches des<br />

peupliers , qui la cachaient de place en place ,<br />

comme un rideau noir, troué. Puis elle parut ,<br />

élégante de blancheur ,dans le ciel vide qu’elle<br />

éclairait ;et alors, se ralentissant , elle laissa<br />

tomber sur la rivière une grande tache ,qui faisait<br />

une infinité d’étoiles ,et cette lueur d’argent<br />

semblait s’y fordre jusqu’au fond à la mani è<br />

re d’un serpent sans tête couvert d’écailles<br />

lumineuses.<br />

Flaubert<br />

Salammbô III ;I p782 :S :“Tu(Tanit) es blanche,<br />

douce ,lumineuse , immaculée , auxiliatrice ,<br />

purifiante , sereine .“<br />

- Tentation IV ; I p113:il aperçoit le Nil, onduleux<br />

et clair sous la blancheur de la lune , comme un<br />

grand serpent au milieu des sables ; -si bien que<br />

l’hallucination le reprenant, il n’a pas quitté les<br />

Ophites (Schlangenarbeiter) ;<br />

- ib. V; p154:la pâleur de sa (Magna Mater) figure a<br />

blanchi la lune.<br />

339


Karte 124, Vorderseite<br />

Mondfarbe: weiss 2<br />

Mallarmé,St.<br />

Musset ,A.de<br />

Chateaubriand<br />

Karte 124, Rückseite<br />

Symphonie littéraire I(Gautier)p262: Donc je n’ai<br />

plus qu’à me taire ,- non que je me plaise dans une<br />

extase voisine de la passivité ,mais parce que la<br />

voix humaine est ici une erreur ,comme le lac ,sous<br />

l’immobile a<strong>zu</strong>r que ne tache pas même la blanche<br />

lune des matins d’été ,se contente de la refléter<br />

avec une muette admiration que troublerait<br />

brutalement un murmure de ravissement.<br />

La nuit ;p222 : Quand la l blanche/S’accroche à la<br />

branche/Pour voir/Si quelque feu rouge/Dans<br />

l’horizon bouge/Le soir ,//<br />

Atala ;p98 :La lune prêta son pâle flambeau à cette<br />

veillée funèbre (Beerdigung).Elle se leva au milieu<br />

de la nuit ,comme une blanche vestale qui vient<br />

pleurer sur le cercueil d’une compagne . Bientôt<br />

elle répandit dans les bois ce grand secret de<br />

mélancolie qu’elle aime à raconter aux vieux chènes<br />

et aux rivages antiques des mers.<br />

Balzac,H.<br />

Sartre<br />

El Verdugo ; IX p868:Les rayons blanchissants de la<br />

lune lui permirent de distinguer des voiles<br />

(=Anglais) à une assez grande distance .Auf der<br />

plaine blanche de l’Océan<br />

Baudelaire ;p148 :Froideur et pâleur se confondent<br />

.Le blanc est la couleur du froid ,non pas seulement<br />

parce que la neige est blanche ,mais surtout parce<br />

que cette absence de couleur manifeste assez bien<br />

l’infécondité et la virginité .C’est pourquoi la<br />

lune devient L’emblème de la frigidité ;cette pierre<br />

précieuse ,isolée dans le ciel , tourne vers nous<br />

ses steppes crayeuses , fait tomber sur la terre ,<br />

pendant les froids de la nuit ,une lumière blanche<br />

qui tue ce qu’elle éclaire .La lumière du soleil<br />

apparaît nourrissante ;elle est dorée ,épaisse<br />

,comme du pain, elle chauffe.<br />

340


Karte 125, Vorderseite<br />

Mondfarbe: weiss 3<br />

Waiblinger<br />

Karte 125, Rückseite<br />

Phaeton p119:Die Geliebte lag an meiner Brust u<br />

hatte zärtlich ihren Arm um meine Schultern<br />

geschlungen. Ihr blasses Antlitz blickt’ aus den<br />

Locken wie der w M aus dem dunklen Äther.<br />

341


Karte 126, Vorderseite<br />

Mondfarbe: schneeweiss<br />

Ovidius<br />

Met.XIV 366sq :Circe :ignotosque deos ignoto carmine<br />

adorat ,/quo solet et nivae vultum confundere<br />

Lunae/et patrio capiti bibulas (feuchte) subtexere<br />

nubes./<br />

Karte 126, Rückseite<br />

342


Karte 127, Vorderseite<br />

Mond: Wolke<br />

Proust,M.<br />

Tolstoi<br />

Hölderlin,F.<br />

JF II[,] I p925: petit nuage blanc (tags)<br />

Überfall (tags)<br />

Hyperion I 2;p473:Der ganze Himmel ist<br />

rein.Das weiße Licht ist nur über den<br />

Äther gehaucht,u,wie ein silbern Wölk<br />

chen,wallt der schüchterne M am hellen<br />

Tage vorüber.<br />

Karte 127, Rückseite<br />

Alexander der Grosse / Geschichte<br />

343


Karte 128, Vorderseite<br />

Mond: Zauberer<br />

cf.Mond:geisterhaft<br />

synthetisierend<br />

Heym,G.<br />

Goethe,J.W.v.<br />

Spitzköpfig kommt er<br />

Chin.-deutsche Tages- u.Jahreszeiten<br />

VIII ; 2 p266: Lunas Zauberschein<br />

- Ital.Reise;Rom 1788; 27 p278: Auf eine<br />

besonders feierliche Weise sollte jedoch<br />

mein Abschied aus Rom vorbereitet<br />

werden:3 Nächte vorher stand der volle<br />

M am klarsten Himmel,u ein Zauber, der<br />

sich dadurch über die ungeheure Stadt<br />

verbreitet,so oft empfunden,ward nun<br />

aufs eindringlichste fühlbar.Die grossen<br />

Lichtmassen,klar,wie von einem<br />

milden Tage beleuchtet,mit ihren Gegegensätzen<br />

von tiefen Schatten,durch Re<br />

flexe manchmal erhellt,<strong>zu</strong>r Ahnung des<br />

Einzelnen,setzen uns in einen Zustand<br />

wie von einer andern,einfachern,größern<br />

Welt.<br />

Karte 128, Rückseite<br />

Baudelaire<br />

Proust,M.<br />

Grillparzer<br />

Paysage p78;Il est doux,à travers les brumes,de<br />

voir naître/L’étoile dans l’a<strong>zu</strong>r,la lampe à la<br />

fenêtre,/Les fleuves de charbon monter auf firmament/Et<br />

la lune verser son pâle enchantement.<br />

S I;I p7:chambrés d’été où l’on aime être uni à<br />

la nuit tiède,où le clair de lune appuyé aux volets<br />

entr’ ouverts jette jusqu’au pied du lit<br />

son échelle enchantée<br />

Kloster bei Sendomir;7 p2:zauberisches Spiel<br />

des Mondlichts<br />

- ib.p17:Der M warf sein Silber über die ruhig schlummernde<br />

Gegend u verwandelte das vor ihnen lie<br />

gene Schloß in einen schimmernden Feenpalast.<br />

Goethe<br />

Ital.Reise,Rom 1788;27 p278:Auf eine besonders<br />

feierliche Weise sollte jedoch mein Abschied aus<br />

Rom vorbereitet werden:3 Nächte vorher stand der<br />

volle M am Himmel(klarsten),u ein Zauber,der si<br />

ch dadurch über die ungeheure Stadt verbreitet,<br />

so oft empfunden,ward nun aufs eindringlichste<br />

fühlbar.Die großen Lichtmassen,klar,wie von ei<br />

nem milden Tage beleuchtet,mit ihren Gegensätzen<br />

von tiefen Schatten,durch Reflexe manchmal<br />

344


Karte 129, Vorderseite<br />

Mond: Zauberer 2<br />

Goethe<br />

erhellt,<strong>zu</strong>r Ahnung des Einzelnen,setzen uns in<br />

einen Zustand wie von einer andern,einfachern,<br />

größern Welt.<br />

- WW II 5; 19 p250:Der volle M stieg <strong>zu</strong> dem glühenden<br />

Sternenhimmel herauf u vollendete das Magische<br />

der Umgebung.Sie sahen sich wieder deutlich<br />

u suchten wechselseitig in den beschatteten Augen<br />

Erwiderung wie sonst,aber es schien anders<br />

<strong>zu</strong> sein:aus ihren Abgründen schien ein Licht her<br />

vor<strong>zu</strong>blicken u an<strong>zu</strong>deuten,was der Mund weislich<br />

verschwieg,sie fühlten sich beide in einem festlich<br />

behäglichen Zustande(Flavio+Hilarie).<br />

Eichendorff<br />

Karte 129, Rückseite<br />

Marmorbild;I p393:Die Gegend draussen lag unkenntlich<br />

u still wie eine wunderbar verschränkte<br />

Hieroglyphe im zauberischen Mondschein.Er<br />

schloß das Fenster fast erschrocken u warf sich<br />

auf ein Ruhebett hin,wo er wie ein Fieberkranker<br />

in die wunderlichsten Träume versank.<br />

Eichendorff<br />

Brentano<br />

Marmorbild;I p396:Die Macht hatte indes schon<br />

angefangen,zwischen die fliegenden Abendlichter<br />

hinein <strong>zu</strong> dunkeln,das lustige Schallen im Gar<br />

ten wurde nach u nach <strong>zu</strong>m leisen Liebesgeflüster,der<br />

Mondschein legte sich zauberisch über<br />

die schönen Bilder.<br />

Erklärung der Sinnbilder;2 p1054:Sänke auch die<br />

Sonne,wird der gütige M noch zauberischere Scheine<br />

verleihen;u schwände auch er im letzten Vierteil,so<br />

sollen die Wolken doch,flüchtig,entfernte<br />

Regionen durchziehend,uns nie unsern Leuchtstern,den<br />

ganzlächelnden Hesperus,verschleiern.<br />

345


Karte 130, Vorderseite<br />

Mond: als Zeuge<br />

Sonne:als Zeuge<br />

Gryphius<br />

Shakespeare<br />

Cardenio II 45sqq:Celinde:wie kan ich sonder Grau<br />

en/Das Auge diser Welt/die lichte Sonn anschauen?/Die<br />

vorhin meine Freud/jetzt meine Schmach be<br />

stralt/Vnd mein bestürtzt Gesicht mit scheuer Rö<br />

the mahlt./Die bleiche C y n t h i a,vor Zeugin meiner<br />

Lüste:/Verweist mir jene Zeit in der man mich<br />

begrüste/In der C a r d e n i o mir in die Armen<br />

fil/<br />

Antony and Cleopatra IV 9;V p241:Enobarbus:Be<br />

witness to me,O thou blessed moon,/When men revo<br />

lted shall upon record/Bear hateful memory,poor<br />

Enobarbus did/Before thy face repent!<br />

Karte 130, Rückseite<br />

346


Karte 131, Vorderseite<br />

Mond: Zitrone<br />

Loerke,O.<br />

Nacht auf der südlichen Insel: Z.mond<br />

Karte 131, Rückseite<br />

347


Karte 132, Vorderseite<br />

Mondlicht: zitternd<br />

Hugo<br />

Hernani V 3;p187:Sol:Tout s’est éteint,flambeaux<br />

et musique de fête./Rien que la nuit et nous.Félicité<br />

parfaite!/Dis,ne le crois-tu pas?sur nous,tout<br />

en dormant,/La nature à demi veille amoureusement<br />

/Pas un nuage au ciel.Tout,comme nous,repose./Viens,respire<br />

avec moi l’air ambaumé de rose!Regar<br />

de.Plus de feux,plus de bruit.Tout se tait./La<br />

lune tout à l’heure à l’horizon montait;/Tandis<br />

que tu parlais,sa lumière qui tremble/Et ta voix,<br />

toutes deux,m’allaient au coeur ensemble./Je me<br />

sentais joyeuse et calme,ô mon amant,/Et j’aurais<br />

bien voulu mourir en ce moment!/<br />

Karte 132, Rückseite<br />

348


Karte 133, Vorderseite<br />

1.Mose 1,2:<br />

Büchner,G.<br />

Benn,G.<br />

Terraautem erat inanis et vacua , et tenebrae erant<br />

super faciem abyssi , et Spiritus Dei ferebatur<br />

super aquas.<br />

Leonce und Lena II 2;p135:Leonce : O diese Stimme<br />

:“Ist denn der WEg so lang?“ Es reden viele Stimmen<br />

über die Erde ,u man meint ,sie sprächen von andern<br />

Dingen ,aber ich habe sieverstanden .Sie ruht auf<br />

mir wie der Geist ,da er über den Wassern schwebte,<br />

eh das Licht ward.<br />

Heinrich Mann.Ein Untergang ;II p9: Bis mich die<br />

Seuche der Erkenntnis schlug...Nun gab es nichts<br />

mehr, das micht trug .Nun war über allen Tiefen nur<br />

mein Odem.<br />

Karte 133, Rückseite<br />

349


Karte 134, Vorderseite<br />

1.Mose 1 ,26 :<br />

Descartes<br />

Statut von Parma<br />

1347<br />

Faciamus hominem ad imaginem et similitudinem<br />

nostram<br />

Medit. IV 8 ,Ed .princ . p66 :Sola est voluntas<br />

,sive arbitrii libertas , quam tantam in me experior<br />

ut nullius majoris ideam apprehendam ;adeo ut il la<br />

praecipue sit ,ratione cujus imaginem quandam ,et<br />

similitudinem Dei me refferre intelligo : nam<br />

quamvis major absque comparatione in Deo quam in me<br />

sit, tum ratione cognitionis et potentiae ,quae illi<br />

abjunctae sunt , redduntque ipsam magis firmam et<br />

efficacem ;tum ratione objecti , quoniam ad plura se<br />

extendit ;non tamen in se formaliter et praecise<br />

spectata major videtur ,quia tantum in eo consistit<br />

quod idem vel facere ,vel non facere ... possimus<br />

Cum homo ad similitudinem Dei factus sit, statutum<br />

et ordinatum est...quod iudices non possint nec<br />

debeant aliquem seu aliquos malefactores<br />

,delinquentes seu peccantes plantare ,aut cum<br />

tormentis flammolare seu in carnibus eorum incidere<br />

vel perforare (Dahm:Das Strafrecht Italiens im<br />

Karte 134, Rückseite<br />

Goethe<br />

Stifter<br />

ausgehenden Mittelalter, p42).<br />

Novelle ;16 p354 :Tierbändiger :Aber im Palmenwald<br />

trat er auf ,der Löwe , ernsten Schritts durchzog er<br />

die Wüste ,dort herrscht er über alles Getier, uns<br />

widersteht ihm.Doch der M weiß ihn <strong>zu</strong> zähmen , u das<br />

grausamste der Geschöpfe hat Ehrfurcht vor dem<br />

Ebenbilde Gottes ,wornach auch die Engel gemacht<br />

sind ,die dem Herrn dienen u seinen Dienern. Denn in<br />

der Löwengrube scheute sich Daniel n;er blieb fest u<br />

getrost ,u das wilde Brüllen unterbrach n seinen<br />

frommen Gesang.<br />

„Der arme Spielmann“von Grillparzer ;VI p257 :Wenn<br />

es ein Dichter durch Zusammenstellung menschl .<br />

Handlungen o durch Darstellung eines mlichen<br />

Charakters recht klar u recht einfach vor uns<br />

entstehen lassen kann (Einfalt sittlicher Größe u<br />

Güte) ,so hat er ein Meisterwerk geliefert u uns mit<br />

goldenen Ketten an sein Werk geheftet ...Die einzige<br />

künstlerische Todsünde ist die gegen die<br />

ursprüngliche Gottähnlichkeit der mlichen Seele.<br />

350


Karte 135, Vorderseite<br />

1.Mose 1,26 / 2<br />

Minucius<br />

Brentano<br />

Octavius 32,1 : Putatis autem nos(Christen)occultare<br />

quod colimus ,si delubra et aras non habemus ?quod<br />

enimsimulacrum deo fingam, cum,si recte existimes<br />

,sit dei homo ipse simulacrum?templum quod ei<br />

extruam,cum totus hic mundus eius opere fabricatus<br />

eum capere non possit?<br />

Frühlingskranz (An Bettine) ,WW I 158 :Wir dürfen<br />

nur das Wesentliche vom Zufälligen in ihnen/Men/<br />

trennen u nur jenes lieben ,so wird unsre<br />

Selbstliebe <strong>zu</strong>r natürlichen schönen Liebe für die<br />

ganze Gattung; u richten wir dann über uns einzelnen<br />

,wie wir über die ganze Gattung so gern richten ,so<br />

gehen wir der schönsten Bildung entgegen ; wir<br />

erheben uns <strong>zu</strong> Repräsentanten der reinen Mheit ,wir<br />

werden ,was wür für das Höchste ,Schönste in der<br />

Produktion des Universums erkennen ,wir<br />

Karte 135, Rückseite<br />

werden Bilder der reinen Mheit ,Ebenbilder Ges.<br />

351


Karte 136, Vorderseite<br />

1.Mose 1,28: Seid fruchtbar u mehret euch , u füllet die Erde u<br />

machet sie euch untertan u herrschet über die Fische<br />

im Meer u über die Vögel unter dem Himmel u über<br />

alles Getier ,das auf Erden kriecht.<br />

Joh.v.Tepl<br />

Ackermann p34,25 Ackermann:den Menschen hat<br />

(Gott)über sie alle gesetzt ,ihm die Herrschaft über<br />

sie alle befohlen u sie seinen Füßen untertan<br />

gemacht ,so daß der Mensch über die Tiere des<br />

Erdreichs ,die Vögel des Himmels ,die Fische des<br />

Meeres u alle Früchte der Erde herrschen sollte, wie<br />

er es auch tut.<br />

Kant,I.<br />

K.d.U.§84,B398 = A 393sq:Sein (M) Dasein hat den<br />

höchsten Zweck selbst in sich, dem, so viel er<br />

vermag, er die ganze Natur unterwerfen kann,<br />

wenigstens welchem <strong>zu</strong>wider er sich keinem Einflusse<br />

der Natur unterworfen halten darf.-<br />

Pascal<br />

Pensées C424,B486:La dignité de l’homme consistait<br />

,dans son innocence ,à user et dominer sur les<br />

créatures ,mais aujourd’hui à s’en séparer et<br />

assujettir.-Les sens<br />

- ib.C483,B430 ;p1224:Gott:“Il (homme) s’est so<br />

Karte 136, Rückseite<br />

ustrait de ma domination; et ,s’égalant à moi par le<br />

désir de trouver sa félicité en lui-même ,je l’ai<br />

abandonné à lui ;et ,révoltant les créatures , qui<br />

lui étaient soumises ,je les lui ai rendues<br />

ennemies:en sorte qu’aujourd’hui l’homme est devenu<br />

semblable aux bêtes ,et dans un tel éloignement de<br />

moi ,qu’à peine lui reste-t-il une lumière confuse<br />

de son auteur :tant toutes ses connaissances ont été<br />

étaintes ou troublées !Les sens ,indépendants de la<br />

raison , et souvent maîtres de la raison ,l’on<br />

emporté à la recerches des plaisirs .Toutes les<br />

créatures ou l’affligent ou le tentent ,et dominen<br />

sur lui , ou en le soumettant par leur force , ou en<br />

le charmant par leur couceur,ce qui est une<br />

domination plus terrible et plus impérieuse .<br />

352


Karte 137, Vorderseite<br />

1.Mose 2,2:<br />

Schelling<br />

Complevitque Deus die septimo opus suum quod<br />

fecefat:et requievit die 7.ab universo opere quod<br />

patrarat.<br />

Weltseele ;SW I 2 p446: Aber wird n auch ihn ,den<br />

bloßen Betrachter der Werke (derNatur) , eben diese<br />

göttliche Verwirrung u unfaßliche Fülle von<br />

Bildungen ,nachdem er alle Hoffnung aufgegeben sie<br />

mit dem Verstande <strong>zu</strong> begreifen ,<strong>zu</strong>letzt in den<br />

heiligen Sabbath der Natur einführen , in die<br />

Vernunft ,wo sie , ruhend über ihren vergänglichen<br />

Werken ,sich selbst als sich selbst erkennt u deutet<br />

.Denn in dem Maß,als wir selbst in uns<br />

verstummen,redet sie <strong>zu</strong> uns.<br />

Karte 137, Rückseite<br />

353


Karte 138, Vorderseite<br />

1.Mose 2,9: Paradiesbäume<br />

Struve,D.C.A. Betrachtungen über verst.Erziehung,54:Den Kaffee<br />

braucht man den Kindern n erst an<strong>zu</strong>gewöhnen ,sie<br />

warden ihn gar wohl lebenslang entbehren können.A<br />

wir haben unsere unselige Kaffeewut den Weibern <strong>zu</strong><br />

danken. Fast sollte ich vermuten ,daß der verbotene<br />

Baum im Paradies ein Kaffeebaum war.<br />

Karte 138, Rückseite<br />

354


Karte 139, Vorderseite<br />

1.Mose 2,19:<br />

Hamann,J.G.<br />

Formatis igitur ,Dominus Deus,de humo cunctis<br />

animantibus terrae, et universis volatilibus caeli<br />

,adduxit ea ad Adam, ut videret quid vocaret ea:omne<br />

enim quod vocavit Adam animae viventis,ipsum est<br />

nomen eius.<br />

Aesthetica in nuce ;SuD p132: Alle Farben der<br />

schönsten Welt verbleichen,sobald ihr jenes Licht<br />

,die Erstgeburt der Schöpfung ,erstickt. Ist der<br />

Bauch euer Gott:so stehen selbst die Haare eures<br />

Hauptes unter seiner Vormundschaft. Jede Kreatur<br />

wird wechselweise euer Schlachtopfer u euer Götze.-<br />

Wider ihren Willen - aber auf Hoffnung - unterworfen<br />

,seufzet sie unter dem Dienst oder über die<br />

Eitelkeit ;sie tut ihr Bestes, eurer Tyrannei <strong>zu</strong><br />

entwischen ,u sehnt sich unter den brünstigen<br />

Umarmungen nach derjenigen Freiheit ,womit die Tiere<br />

Adam huldigten,da GOTT sie <strong>zu</strong> dem Men brachte,daß er<br />

sähe ,wie er sie nemte ;denn wie der M sie nennen<br />

würde ,so sollten sie heißen.I Diese Analogie des<br />

Men <strong>zu</strong>m Schöpfer erteilt allen Kreaturen ihr Gehalt<br />

u ih Gepräge ,von dem Treu u Glauben in der ganzen<br />

Natur abhängt.<br />

Karte 139, Rückseite<br />

Borges,J.L.<br />

Hegel, G.W.F.<br />

Herder,J.G.<br />

La luna;Borges und Ich p70 :Pensaba que el poeta es<br />

aquel hombre/Que , como el rojo Adán del<br />

Paradiso,/Impone a cada cosa su preciso/Y veradero y<br />

no sabido nombre./<br />

Jen.Realphil.p183 :Durch den Namen ist also der Ggst<br />

als seiend aus dem Ich herausgeboren. Dies ist die<br />

erste Schöpferkraft , die der Geist ausübt.Adam gab<br />

allen Dingen einen Namen. Dies ist das<br />

Majestätsrecht u erste Besitzergreifung der ganzen<br />

Natur oder das Schaffen derselben aus dem Geiste<br />

.lógos (ist) Vernunft ,Wesen der Dinge u Rede,<br />

Sache und Sage ,Kategorie .<br />

Ursprung der Sprache ;SuD p438:Zitat -:Wo kann es<br />

auf morgenländische ,poetische Weise bestimmter<br />

gesagt werden:“der M fand sich selbst Sprache - aus<br />

Tönen lebender Natur !- <strong>zu</strong> Merkmalen seines<br />

herrschenden Verstandes!“ - U das ist , was ich<br />

beweise.<br />

- ib.p505 :Ein höherer Ursprung hat ns für sich<br />

,selbst n das Zeugnis der morgenländischen<br />

Schrift,auf die er sich beruft :denn diese gibt of-<br />

355


Karte 140, Vorderseite<br />

1.Mose 2,19 / 2<br />

Herder<br />

Nietzsche<br />

Böhme,J.<br />

fenbar der Sprache einen menschlichen Anfang durch<br />

Namennennung der Tiere.<br />

Geburt der Tragödie 20 ;I p102sq :Unsere Kultur<br />

offenbart diese allgemeine Not: umsonst ,daß man<br />

sich an alle großen produktiven Perioden u Naturen<br />

imitatorisch anlehnt , umsonst ,daß man die ganze<br />

„Weltliteratur“ <strong>zu</strong>m Troste des modernen Men um ihn<br />

versammelt u ihn mitten unter die Kunststile u<br />

Künstler/aller Zeiten hinstellt ,damit er ihnen, wie<br />

Adamd den Tieren, einen Namen gebe:er bleibt doch<br />

der ewig Hungernde ,der „Kritiker“ ohne Lust und<br />

Kraft, der alexandrinische M, der im Grunde<br />

Bibliothekar u Korrektor ist u an Bücherstaub u<br />

Druckfehlern elend erblindet.<br />

Aurora 20,91:Denn als Adam erstlich geredet hat, so<br />

hat er allen KReaturen ,nach ihren Qualitäten u<br />

instehenden Wirkungen, den Namen gegeben.U ist eben<br />

die Sprache der ganzen Natur ,aber es kann<br />

Karte 140, Rückseite<br />

Paracelsus<br />

sie n ein jeder:denn es ist ein<br />

Geheimnis,Mysterium,welches mir von Gnaden Gottes<br />

ist mitgeteilt worden von dem Geiste,der Lust <strong>zu</strong> mir<br />

hat.<br />

De natura rerum;V p126: Da sollt ihr erstens wissen,<br />

daß die Kunst signata lehrt ,allen Dingen die<br />

rechten Namen <strong>zu</strong> geben. Die hat Adam, unser 1.Vater,<br />

vollkommen gewußt u ihrer Erkenntnis gehabt.Denn<br />

gleich nach der Schöpfung hat er allen Dingen, einem<br />

jedweden ,seinen besonderen Namen gegeben ,den<br />

Tieren einem jeden seinen besonderen<br />

unterschiedlichen Namen, den Wurzeln ihr besonderen<br />

Namen, so auch den Steinen, Erzen ,Metallen ,Wassern<br />

u andern Früchten der Erde, des Wassers , der Luft ,<br />

u des Feuers einem jeden seinen Namen. U wie er sie<br />

nun getauft hat u ihnen Namen gab ,so gefiel es Gott<br />

wohl , denn es geschah aus dem rechten Grund, nit<br />

aus seinem Gutdünken sondern aus einer<br />

praedestinierten Kunst ,nämlich aus der Kunst<br />

signata, weshalb er der 1.signator gewesen ist .<br />

Wiewohl nit minder ist, daß aus hebräischer Sprach<br />

auch die rechten Namen herfließen u gefunden wer-<br />

356


Karte 141, Vorderseite<br />

1.Mose 2,19 / 3<br />

Paracelsus den , einem jedwedern in seiner Art u Eigenschaft .<br />

Bacon<br />

Valerius Terminus I:it was not that pure light of<br />

natural knowledge ,wehereby man in Paradise was able<br />

to unto every living creature a name according to<br />

his propriety ,which gave occasion to the fall ; but<br />

it was an aspiringsdesire to attain to that part of<br />

moral knowledge which defineth of good and evil<br />

,wehereby to dispute God’s commandments and not to<br />

depend upon the revelation of his will ,which was<br />

the original temptation.<br />

- ib. :but it(Erkenntnis) is a restitution and<br />

reinvesting(in great part) of man to the<br />

sovereignity and power(for whensoever he shall be<br />

able to call the creatures by their true names he<br />

shall again command them)which he had in his first<br />

state of creation.<br />

Wolfram<br />

Parzival X. 518, 1-10:Unser vater Adâm,/die kunst er<br />

von gote nam,/er gap allen dingen namn,/beidiu<br />

Karte 141, Rückseite<br />

Vico<br />

Hippel<br />

wilden unde zamn :/er rekant ouch ieslîches art ,/<br />

dar <strong>zu</strong>o der sterne umbevart ,/der siben plânêten ,/<br />

waz die krefte hêten :/ er rekant ouch aller würze<br />

maht ,/und waz ieslîcher was geslaht./<br />

Scienza nuova II 2.1 ;p77 :Für mýthos ist uns auch<br />

die Bedeutung ‚wahre Rede’ überliefert ;dies ist die<br />

natürliche Sprechweise ,von der Platon u später<br />

Jamblichos sagten, sie sei einmal in der Welt<br />

gesprochen worden. Doch versuchte Platon umsonst sie<br />

wieder auf<strong>zu</strong>finden ;denn jene erste Sprache ,die der<br />

theologischen Dichter ,war keine Sprache nach dem<br />

wahren Wesen der Dinge (wie es die heilige Sprache<br />

Adams gewesen sein muß ,dem Gott die göttliche<br />

Onomathesia ,d.i. Namengebung nach dem wahren Wesen<br />

jedes Ggstes gewährte) ,sondern es war eine<br />

phantastische Sprechweise vermittelst der belebten<br />

Substanzen ,die größtenteils als göttlich<br />

vorgestellt wurden.<br />

Lebensläufe IV 130:Die vernünftige Unschuld ist was<br />

Göttliches - allein jene rothbäckige,gemeine<br />

Unschuld,was hat sie denn für Reiz?Wüßte denn wohl<br />

Adam sich eine Talubbe (Schlafpelz) <strong>zu</strong> machen? Ich<br />

mag ihm keinen Namen beilegen,diesem Namen-<br />

357


Karte 142, Vorderseite<br />

1.Mose 2,19 / 4<br />

Hippel<br />

geber,denn wahrlich, er würde n sonderlich<br />

abkommen,wenn ich ihn taufen sollte. Ist denn der M<br />

n noch jetzt der Herr der Erde?Er ruft alle<br />

Geschöpfe mit Namen und kann ihnen Namen<br />

geben,sobald er ihnen nur ins Auge sieht,falls sie<br />

nämlich noch n bekannt sind.<br />

Karte 142, Rückseite<br />

358


Karte 143, Vorderseite<br />

1.Mose 2,22:<br />

Chateaubriand<br />

Et aedificavit Dominus Deus costam,quam tulerat de<br />

Adam, in mulierem : et adduxit eam ad Adam.<br />

René ;p133sq : La nuit ,lorsque l’aquilon ébranlait<br />

ma chaumière ,que les pluies tombaient en torrent<br />

sur mon toit ;qu’à travers ma fenêtre je voyais la<br />

lune sillonner les nuages amorcelés ,comme un pâle<br />

vaisseau qui laboure les vagues , il me semblai que<br />

la vie redoublait au fond de mon coeur, que j’aurais<br />

eu la puis/sance de créer des mondes .Ah ’si j’avais<br />

pu faire partager à une autre les transports que<br />

j’éprouvais :O Dieu , si tu m’avais donné une femme<br />

selon mes désirs ;si , comme à notre 1.père , tu<br />

m’eusses amené par la main une Eve tirée de moimême...Beauté<br />

céleste , je me serais prosterné<br />

devant toi ; puis, te prenant dans mes bras,<br />

j’aurais prié l’Eternel de te donner le reste de ma<br />

vie (Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong> Inzestliebe Amélies?).<br />

Karte 143, Rückseite<br />

359


Karte 144, Vorderseite<br />

1.Mose :2,24:<br />

Hartman<br />

Quamobrem relinquet homo patrem suum, et matrem et<br />

adhaerebit uxori suae : et erunt duo in carne una.<br />

Erec 581sqq :Enîte : herre , sô erbarme dich/durch<br />

dîne güete über mich/unde heiz mir in leben./wil<br />

aber du mirs niht wider geben,/sô wis, herre got,<br />

gemant/daz allerwerlt ist erkant/ein wort daz du<br />

gesprochen hâst/u bit dich daz dus staete lâst,/daz<br />

ein man u sin wîp/sulen wesen ein lîp,/und ensunder<br />

uns niht:/<br />

Karte 144, Rückseite<br />

360


Karte 145, Vorderseite<br />

1.Mose ,3,7:<br />

Sartre<br />

Et aperti sunt oculi amborum, cumque cognovissent se<br />

esse nudos ,consuerunt folia ficus , et fecerunt<br />

sibi perizomata.<br />

L’être et le néant ; p349 :La honte es sentiment de<br />

chute originelle ,non du fait que j’aurais commis te<br />

lle ou telle faute ,mais simplement du fait que je<br />

suis tombé „dans le monde ,au milieu des choses , et<br />

que j’ai besoin de la médiation d’autrui pour être<br />

ce que je suis .La pudeur et , en particulier ,la<br />

crainte d’être surpris en état de nudité ne sont<br />

qu’une (modificat) spécification symbolique de la<br />

honte originelle : le corps symbolise ici notre<br />

objectivité , c’est réclamer le droit de voir sans<br />

être vu, c’est-à-dire d’être pur sujet.C’est<br />

pourquoi le symbole biblique de la cute , après le<br />

pèche originel, c’est le fait qu’Adam et Eve<br />

„connaissent qu’ils sont nus“.<br />

Karte 145, Rückseite<br />

361


Karte 146, Vorderseite<br />

1.Mose 4, 12: ...Unstet und flüchtig sollst du(Kain) sein auf<br />

Erden !<br />

Gerstenberg Ugolino V ; SuD p55 I(nachdem Änselmo Mutter hat<br />

fressen wollen; U: ) Hebe dich weg von mir<br />

,Abart(Mt.4.10) !Du triefst von dem Blute deiner<br />

Mutter!Sei unstät u flüchtig ! Die Rache zeichnet<br />

dich aus !<br />

Klinger<br />

Die Zwillinge IV 4;SuD II p115sq :Guelfo(allein,<br />

nach einigem Schweigen) :Wo bin ich?(Kömmt vor den<br />

Spiegel. )Rächer!Rächer mit flammendem/Schwert!Hast<br />

du eingegraben auf meine Stirne den Mord?hast du<br />

ausgesprochen über mich ,daß die Himmel zitterten<br />

:Unstät und flüchtig !<br />

- ib.V 2; p122sq :Alter Guelfo(Zieht einen Dolch. )<br />

Amalia:Was willst du?Alter Guelfo :Weib !wenn er<br />

lebt ,soll ihm der Blutrichter das Haupt abschlagen<br />

vor deinen Augen?Soll er sterben,doppelt verdammt ,<br />

unstät und flüchtig?-sterben durch /den Henker<br />

,Guelfos Sohn? -- Der Blutige ruft Rache ! - Rächen<br />

will ich Vater Guelfos Sohn !er<br />

Karte 146, Rückseite<br />

retten von der Schande Guelfos Sohn ! leben im<br />

Jammer verwaist - (Stößt ihn nieder.)///<br />

362


Karte 147, Vorderseite<br />

1.Mose 9, 14sqq<br />

:<br />

Klopstock,F.G.<br />

Proust,M.<br />

So soll man meinen Bogen sehen in den Wolken. Das<br />

sei das Zeichen des Bundes<br />

Die Gestirne<br />

Jeunes Filles II , I p844 (säkularisiert<br />

Karte 147, Rückseite<br />

363


Karte 148, Vorderseite<br />

1.Mose 11,5-9: Turmbau <strong>zu</strong> Babel<br />

cf .Sprachverschiedenheit<br />

Voltaire<br />

L’Ingénu ;p197 :On disputa un peu sur la<br />

multiplicité des langues, et on convint que, sans<br />

l’aventure de la tour de Babel ,toute la terre<br />

aurait parlé français.<br />

Pascal,B.<br />

Pensées B72 ;Ch84 ; p1109 :nous brûlons de désir de<br />

trouver une assiette ferme ,et une dernière base<br />

pour y édifier une tour qui s’élève à l’infini ;<br />

mais tout notre fondement craque , et la terre<br />

s’ouvre jusqu’aux abîmes.<br />

Herder<br />

Ursprung der Sprache ;SuD p495sq:Sprachverwirrung<br />

infolge von Streit ,Uneinigkeit<br />

Kant,I.<br />

K.d.r.V.B 735=A 707:Wenn ich den Inbegriff aller<br />

Erkenntnis der reinen u spekulativen Vernunft wie<br />

ein Gebäude ansehe , da<strong>zu</strong> wir wenigstens die Idee in<br />

uns haben , so kann ich sagen , wir haben in der<br />

transzendentalen Elementarlehre den Bauzeug<br />

überschlagen u bestimmt , <strong>zu</strong> welchem Gebäude , von<br />

welcher Höhe u Festigkeit er <strong>zu</strong>lange . Freilich fand<br />

es sich , daß, ob wir zwar einen Turm im Sinne<br />

hatten , der<br />

Karte 148, Rückseite<br />

Dante<br />

Eichendorff<br />

bis an den Himmel reichen sollte , der Vorrat der<br />

Materialien doch nur <strong>zu</strong> einem Wohnhause <strong>zu</strong>reichte ,<br />

welches <strong>zu</strong> unseren Geschäften auf der Ebene der<br />

Erfahrung gerade geräumig u hoch genugwar, sie <strong>zu</strong><br />

übersehen ;daß aber jene kühne Unternehmung aus<br />

Mangel an Stoff fehlschlagen mußte , ohne einmal auf<br />

die Sprachverwirrung <strong>zu</strong> rechnen , welche die<br />

Arbeiter über den Plan unvermeidlich entzweien , u<br />

sie in alle Welt zerstreuen mußte, um sich , ein<br />

jeder nach seinem Entwurfe , besonders an<strong>zu</strong>bauen.<br />

Div .Comm.Inf.XXXI 67-81:Nimrod :“Rafel mai amech<br />

zabi almi“/.../Vergil:Questi è Nembrotto,per lo cui<br />

mal coto/Pure un linguaggio nel mondo non<br />

s’usa.//Lasciamlo stare , e non parliamo a voto<br />

:/Chè cosi a lui ciascun linguaggio,/Come il suo ad<br />

altrui ch’ a nullo è noto.//<br />

Ahnung u Gegenwart II 12 ;II p128:So hatte auch<br />

heute <strong>Friedrich</strong> den ganzen Tee versalzen .Keiner<br />

konnte das künstliche Weberschiffchen , das sonst ,<br />

fein im Takte , so zarte ästhetische Abende wob,<br />

wieder in Gang bringen .Die meistenwurden<br />

mißlaunisch , keiner konnte o mochte ,wie beim<br />

babylonischen Baue , des andern Wortgepränge<br />

verstehen u<br />

364


Karte 149, Vorderseite<br />

Eichendorff so beleidigte einer den andern in der gänzlichen<br />

Verwirrung.<br />

- ib. III 24;II p266:<strong>Friedrich</strong> :Mir scheint in diesem<br />

Elend (der Zeit) ,wie immer, keine andere Hilfe als<br />

die Religion .Denn wo ist in dem Schwalle von<br />

Poesie ,Andacht ,Deutschheit ,Tugend u Vaterländerei<br />

, die jetzt,wie bei der babylonischen<br />

Sprachverwirrung , schwankend hin u her summen, ein<br />

sicherer Mittelpunkt , aus welchem alles dieses <strong>zu</strong><br />

einem klaren Verständnis , <strong>zu</strong> einem lebendigen<br />

Ganzen gelangen könnte ?<br />

Du Bellay,J. Deggense et Illustration I 1 ; p1sq :Si la Nature<br />

(dont quelque personnaige de grand ‚renommé non sans<br />

rayson a douté so on la devoit/appeller mere ou<br />

maratre) eust donné aux hommes un commun vouloir &<br />

consentement , outre les innumerables commoditez qui<br />

en feussent procedées, l’inconstance humaine n’esat<br />

eu besoing de se forger tant de ma<br />

Karte 149, Rückseite<br />

Schelling<br />

niers de parler .Laquéle diversité & confusion se<br />

peut à bon droict appeller la Tour de Babel.<br />

Phil .d .Myth . I 5;I p101-118:Sprachverwirrung<br />

durch geistige Krisis der Menschheit(übergehend von<br />

Eingötterei <strong>zu</strong> Vielgötterei) ,wobei allererst Völker<br />

als solche entstehen.<br />

365


Karte 150, Vorderseite<br />

1.Mose 23,4 :Ich bin ein Fremdling und Gast bei euch<br />

Philon Alexand. De somn .I 46 M.627 : Leben im kosmos horatos<br />

2.Mose 2,22 Ich bin ein Fremdling geworden im fremden Land.<br />

Karte 150, Rückseite<br />

366


Karte 151, Vorderseite<br />

1.Mose 32,22 - 33: Jakobs Kampf mit dem Engel<br />

Proust,M.<br />

Guermantes II;II p316 :Elle (grand’mère) était<br />

apparue , bien qu’à côté de moi ,plongée dans ce<br />

monde inconnu au sein duquel elle avait déjà reçu<br />

les coups dont elle portait les traces qje l’avais<br />

vue tout à l’heure aux Champs Elysées ,son chapeau<br />

,son visage ,son manteau dérangés par la main de<br />

l’ange invisible avec lequel elle avait lutté (la<br />

mort).<br />

Goethe,J.W.v. Zu malende Gegenstände :Christus ,der, leicht über<br />

dem Meer wandelnd , dem sinkenden Petrus <strong>zu</strong> Hilfe<br />

tritt...ist selten gemalt worden ,sowie es <strong>zu</strong>gleich<br />

für den lebenden Künstler von großem Vorteil ist ,<br />

daß es Raphael nicht unternommen ;denn mit ihm <strong>zu</strong><br />

ringen ist so gefährlich als mit Phanuel<br />

(1.B.Mos.XXXII).<br />

Rilke,R.M.<br />

Der Schauende ;AW I p133sq. 134 : Der<br />

Tiefbesiegte/von immer Größerem <strong>zu</strong> sein.///<br />

Karte 151, Rückseite<br />

Hofmannsthal<br />

Yorck<br />

Tod u Tod ;GkD p122 :Mit halbem Herzen,unterbundnen<br />

Sinnen/In jedem Ganzen rätselhaft gehemmt,/Fühlt ich<br />

mich niemals recht durchglutet innen,/Von großen<br />

Wellen nie so recht geschwemmt ,/Bin nie auf meinem<br />

Weg dem Gott begegnet ,/Mit dem man ringt , bis daß<br />

er einen segnet./<br />

Bw Dilthey p133(Halle 1923) ;SuZ p401 :U dann<br />

genieße ich das stille Selbstgespräch u den Verkehr<br />

mit dem Geiste der Geschichte . Der ist in seiner<br />

Klause dem Faust n erschienen u auch dem Meister<br />

Goethe n. Ihm würden sie n erschrocken gewichen sein<br />

,so ernst u ergreifend die Erscheinung sein mag. Ist<br />

sie doch brüderlich u verwandt in anderem, tieferen<br />

Sinn als die Bewohner von Busch u Feld .Die Bemühung<br />

hat Ähnlichkeit mit dem Ringen Jakobs ,für den<br />

Ringenden selbst ein sicherer Gewinn .Darauf aber<br />

kommts an erster Stelle an .<br />

367


Karte 152, Vorderseite<br />

2.Mose 2,22:Ich bin ein Fremdling geworden im fremden Land<br />

Philon Alex. De somn. I 46 M. 627 (Aufenthalt im Körper<br />

1.Mose 2,22 Ich bin ein F und Gast bei euch<br />

Karte 152, Rückseite<br />

368


Karte 153, Vorderseite<br />

2.Mose 3,14:<br />

Ich bin der ich bin (2.Mose 3,14)<br />

Augustinus Conf.VII 10<br />

Klopstock,F.G. Die Frühlingsfeier 7,4<br />

Valéry,P. Mon Faust , Lust II 5; II p.321<br />

Benn,G.<br />

Ptolemäer ; II p256 : Ich (Benn) bin, der ich sein<br />

werde , ich tue , was mir erscheint.<br />

Schelling<br />

Phil.d.Myth.I7 ;p171 :Diese Gebundenheit an den<br />

relativ-Einen ist eine Beschränkung , die auch als<br />

solchemempfunden werden muß,u über die das<br />

Bewußtseyn hinausstrebt. An für diese Gegenwart kann<br />

es sie aufheben , es wird daher diese Beschränkung<br />

nur so weit überwinden , daß es dem wahren Gott zwar<br />

als den jetzt bloß erscheinenden, a <strong>zu</strong>gleich als den<br />

erkennt ,der einst seyn wird .Von dieser Seite<br />

angesehen ist die Religion des Abraham reiner<br />

eigentlicher<br />

Karte 153, Rückseite<br />

Monotheismus ,a dieser ist ihm n die Religion der<br />

Gegenwart ,in dieser steht sein Monotheismus unter<br />

der Bedingung der Mythologie ,wohl a ist er ihm die<br />

Religion der Zukunft ;der wahre Gott ist der,der<br />

seyn wird,das ist sein Name.Als Moses fragt ,unter<br />

welchem Namer er den Gott verkündigen soll , der das<br />

Volk aus Ägypten führen werde ,antwortet dieser:“Ich<br />

werde seyn der ich seyn werde“; hier also, wo der<br />

Gott in eigener Person spricht , ist der Name aus<br />

der dritten in die erste Person übersetzt ,u ganz<br />

unstatthaft wäre es , auch hier den Ausdruck der<br />

metaphysischen Ewigkeit o Unveränderlichkeit Gottes<br />

(cf.165) <strong>zu</strong> suchen.<br />

369


Karte 154, Vorderseite<br />

2.Mose 20,4 :<br />

Kant<br />

Hegel<br />

Non facies tibi sculptile ,neque omnem similitudinem<br />

quae est in caelo desuper, et quae in terra<br />

deorsum,nec eorum quae sunt in aquis sub terra<br />

K.d.U.B 124:die Einbildungskraft ,ob sie zwar über<br />

das Sinnliche hinaus ns findet ,woran sie sich<br />

halten kann, fühlt sich doch auch eben durch diese<br />

Wegschaffung der Schranken desselben unbegrenzt : u<br />

jene Absonderung ist also eine Darstellung des<br />

Unendlichen,welche zwar eben darum niemals anders<br />

als bloß negative Darstellung sein kann,die aber<br />

doch die Seele erweitert.Vielleicht gibt es keine<br />

erhabenere Stelle im Gesetzbuche der Juden,als das<br />

Gebot :Du sollst dir kein Bildnis machen ,noch<br />

irgend ein Gleichnis , weder dessen was im Himmel<br />

,noch auf der Erden ,noch unter der Erden ist u.s.w<br />

. Dieses Gebot allein kann den Enthusiasm erklären ,<br />

den das jüdische Volk in seiner gesitteten Epoche<br />

für seine Religion fühlte ,wenn es sich mit andern<br />

Völkern verglich ,<br />

Ästhetik I p362 :Kunst der Erhabenheit:Erst durch<br />

diese Anschauung vom Wesen Gottes als des schlech<br />

Karte 154, Rückseite<br />

Hegel<br />

hin Geistigen u Bildlosen , dem Weltlichen u<br />

Natürlichen gegenüber, ist das Geistige vollständig<br />

aus der Sinnlichkeit u Natürlichkeit herausgerungen<br />

u von dem Dasein im Endlichen losgemacht.<br />

ib.363:Gott selbst als dieses reine Fürsichsein der<br />

einen Substanz ist ohne Gestalt u in dieser<br />

Abstraktion genommen der Anschauung n näher<strong>zu</strong>bringen<br />

.Was daher die Phantasie auf dieser Stufe ergreifen<br />

kann , ist n der göttliche Inhalt seiner reinen<br />

Wesenheit nach , da derselbe es verbietet ,ein<br />

einer/ihm angemessenen Gestalt von der Kunst<br />

dargestellt <strong>zu</strong> werden .Der einzige Inhalt ,der übrig<br />

bleibt , ist deshalb die Beziehung Gottes <strong>zu</strong> der<br />

von ihm geschaffenen Welt(Jüdische Psalmen).<br />

370


Karte 155, Vorderseite<br />

4.Mose 17,23: Des Morgens aber, da Mose i n die Hütte d.Zeugnisses<br />

ging, fand er d .Stecken Aarons ...grünen u.d.Blüte<br />

aufgegangen<br />

Walther,<br />

4,4: dû blüende gert Arônes (Maria)<br />

Benn,G. Dunkler -, 3,4; WW III 116<br />

Karte 155, Rückseite<br />

371


Karte 156, Vorderseite<br />

5.Mose 32,35:Mea est ultio.<br />

Rache<br />

Hebräer<br />

10,30 (Zitat)<br />

Schiller<br />

Räuber V 2;3 p155 :Karl : Gnade - Gnade dem Knaben<br />

,der dir vorgreifen wollte - dein eigen allein ist<br />

die Rache .Du bedarfst n des Men Hand.<br />

Psalm<br />

93(94) ,1: Deus ultor, Domine<br />

Römer<br />

12,19: Scriptum est enim: Mihi vindicta;<br />

Meyer,C.F.<br />

Die Füße im Feuer;p914:Gemordet hast du teuflisch<br />

mir/Mein Weib!U lebst...Mein ist die Rache , redet<br />

Gott.///<br />

Houwald<br />

Der Leuchtturm II5, 1357-64;KDNL 151 p513sq<br />

:Kaspar(Dringend) .Euren Namen laßt mich<br />

wissen./Graf .Damals hieß ich Graf von Holm(als ich<br />

Ulrich Mathilden entführte) .Kaspar(sich abwendend)<br />

.Holm!Er ist es! - Herr der Welten,/Willst du,ich<br />

soll Richter sein?/Nein,du sprichst:die Rach’ ist<br />

mein,/U ich selber will vergelten!/<br />

Karte 156, Rückseite<br />

Buchstabe N<br />

-<br />

Buchstabe O<br />

-<br />

372


Buchstaben P/Q<br />

Karte 1, Vorderseite<br />

Psalm 67, 2: arens cendela quae aliis lucet et sibimet<br />

cera liquescente deficit<br />

Hartmann v. Aue Armer Heinrich 1o1<br />

Karte 1, Rückseite<br />

373


Karte 2, Vorderseite<br />

Psalm 90,9: Wir bringen unsre Jahre <strong>zu</strong> wie ein Geschwätze<br />

Gryphius, A. Menschliches ELend; p6: Das Leben fleucht<br />

darvon wie ein Geschwätz und Scherzen.<br />

Karte 2, Rückseite<br />

374


Karte 3, Vorderseite<br />

Psalm 90,12: Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen,<br />

auf dass wir klug werden.<br />

Hamann, J.G. Sokratische Denkwürdigkeiten; SuD p77<br />

Karte 3, Rückseite<br />

375


Karte 4, Vorderseite<br />

Psalm: 115; 5sq: Augen haben und nicht sehen<br />

Ohren haben und nicht hören..<br />

Psalm 135<br />

16sq<br />

Sapientia 15,14<br />

Racine, J.<br />

Athalie I 1; I p879sq<br />

Dürrenmatt, F. Es steht geschrieben; K II p36<br />

Karte 4, Rückseite<br />

376


Karte 5, Vorderseite<br />

An den Wassern <strong>zu</strong> Babel sassenw ir<br />

Psalm: 137,1: und weinten.<br />

Droste,A.v. Spiritus familiaris V 6, 4; p.753<br />

Eliot, T.S. The Waste Land III 182<br />

George, S.<br />

Hyperion I. In: Das neue Reich, p.14sq<br />

Pascal, B.<br />

Pensées; H p45o<br />

Karte 5, Rückseite<br />

377


Karte 6, Vorderseite<br />

Psalm 139,8: Führe ich gen Himmel, so bist du da. Betteste ich<br />

mich in die Hölle, siehe, so bist du auch da.<br />

Schiller, F.v. Räuber V 1; 3 p142: Moser: Meint Ihr dem Arm<br />

des Vergelters im öden Reich des Nichts <strong>zu</strong> entlaufen?<br />

u führet Ihr gen Himmel, so ist er da! u bet--<br />

tetet Ihr Euch in der Hölle, so ist er wieder da!<br />

u sprächet Ihr <strong>zu</strong> der Nacht: verhülle mich! u <strong>zu</strong><br />

der Finsternis: birg mich! so muß die Finsternis<br />

leuchten um Euch u um den Verdammten die Miiternnacht<br />

tagen- aber Euer unsterblicher Geist<br />

sträubt sich unter dem Wort u siegt über den<br />

blinden Gedanken.<br />

Karte 6, Rückseite<br />

378


Buchstabe R<br />

Karte 1, Vorderseite<br />

Rose und Dorn 1<br />

Goethe<br />

Bonaventura<br />

Salomons güldne Worte 15; I p650: Ha, sagte die Ze<br />

der, wer von meinen Zweigen brechen will,/muß<br />

hochs teigen! Ich, sagte die Rose, habe Dornen.//<br />

Nachtwachen III p25: mein Bursche sündigte bloß<br />

an der Poesie durhc eine <strong>zu</strong> materielle Tendenz<br />

seiner Schilderungen; er malte einen Himmel voll<br />

Nymphen u sich neckender Liebesgötter an den Bett<br />

himmel, unter dem er <strong>zu</strong> ruhen gedachte, den Weg<br />

dahin bestreute er mit Vexirrosen, die er zahlreich<br />

in zierlichen Redefloskeln von sich warf,<br />

u die Dn, die ihm dann u wann die Füße verwunden<br />

wollten, umging er durch leicht frivole Wendungen.<br />

- ib. IX p85: Es freut mich, daß ich in den vielen Dn<br />

meines Lebens doch wenigstens eine blühende R<br />

fand; sie war zwar so von den Stacheln umschlunggen,<br />

daß ichs ie nur mit blutiger Hand entblättert<br />

hervorziehen konnte; doch aber plflückte ich<br />

sie, u ihr sterbender Duft tat mir wohl (Ophelia).<br />

Karte 1, Rückseite<br />

Gryphius, A. Der Welt Wollust ist nimmer ohne Schmerzen; p6:<br />

Wo schöne Rn blühn,s tehn scharfe Dorn dabei.<br />

Sedulius<br />

Carm. paschale II 28-31: Et velut e spinis mollis<br />

rosa surgit actis,/Nils quod laedet habens matremque<br />

obscurat honore/Sic Evae stirpae sacra<br />

veniente Maria Virginis antiquae facinus nova<br />

virgo piavit.<br />

Shakespeare Sonnets 54; VI p426:<br />

- Sonnets 35; VI p419: No more be grieved at that<br />

which thou hast done:/Roses have throns, and sil<br />

ver fountaints mud;/Clouds and eclipses stain<br />

both moon and sun,/ And loathsome cancer lives<br />

in sweetest bud./<br />

- Sonnet 9; VI p443: The lily I condemned for the<br />

hand;/ And buds of marjoran had stol’n thy hair:/<br />

The roses fearfully on thornd did stand,/One blu<br />

shing shame, another white despair,/<br />

Hoheslied<br />

2,2: Wie eine R(lilia) unter Dn, so sit meine Freu<br />

ndin unter den Töchtern.<br />

379


Karte 2, Vorderseite<br />

Rose und Dorn 2<br />

Schiller, F.v.<br />

Gide, A.<br />

St. Pierre, B.<br />

An die Parzen;II p34: Oft hast du Dornen an der<br />

(Lebens) Faden,/ Noch öfter Rosen dran gereiht,/<br />

Für D’ u Rosen an dem Faden/Sei, Klotho, dir<br />

dies Lied geweoht.//... Nur laß an Rosen nie die<br />

Schere klirren,/Wenn du dies eine nur erüllst,/<br />

...ni fleurs...<br />

Paul et Virginie p178: La parfum de mille roses<br />

ne plaít qu’un instant; mais la douleur que cau<br />

se une seule de leurs épines dure longtemps après<br />

sa piqûre. Un mal au milieu des plaisirs,<br />

est pour les riches une épine au mileurdes<br />

fleurs. Pour les pauvres, au contraire, un plai.<br />

sir au milieu des maux est une fleur au milieu<br />

des épines. Ils en gôutent vivement la jouissance.<br />

Tout effet augmente par son contraste.<br />

La nature a tout balancé.<br />

Karte 2, Rückseite<br />

Rose: dornenvoll<br />

Droste, A.v.<br />

Benn, G.<br />

Niezsche, F.<br />

Katharina Schücking 7, 8; p.87: die<br />

dornenvollste Rose<br />

Tristesse; III p338: Was ist das Fleisch<br />

-aus Rosen und aus Dornen,<br />

Geburt der Tragödie 3, I, p30: Um leben <strong>zu</strong><br />

können, mußten die Griechen diese Götter,<br />

aus tiefster Nötigung, schaffen: welchen<br />

Hergang wir uns wohl so vor<strong>zu</strong>stellen haben,<br />

daß aus der ursprünglichsten titanischen<br />

Götterordnung der Freude ent<br />

wickelt wurde: wie Rosen aus dornigem<br />

Gebüsch hervorbrechen.<br />

- Z II: Von den Erhabenen; p126: Behängt mit<br />

häßlichen Wahrheiten, seiner Jadgdbeute,<br />

u reich an zerrissenen Kleidern; auch<br />

viele Den hingen an ihm- aber noch sah<br />

ich keine R.<br />

380


Karte 3, Vorderseite<br />

Rose und Dorn 3<br />

Schiller, F.<br />

Ovidius<br />

Musset, A.de<br />

Corneille<br />

PIII; 1650o: Gräfin Terzky: N Rn bloß, auch Dn hat<br />

der Himmel,/Wohl dir (Thekla), wenn sie den Kranz<br />

dir n verletzen./Was Venus band, die Bringerin<br />

des Glücks,/Kann Mars, der Stern des Unglücks,<br />

schnell zerreißen./<br />

Ars amandi II 113-166: Forma bonum fragile est<br />

quantumque accedit ad annos,/Fit minor, et spatio<br />

carpitur ipsa suo./Nec violæ semper nec ian<br />

thina lilia florent/Et riget amissa spina relic<br />

ta rosa./<br />

Caprices de Marianne II 1; p281: Octave: L’indifference.<br />

Vous ne pouvez ni aimer ni hair, et vous<br />

êtes comme les roses du Bengale, Marianne, sans<br />

épine et sans parfum.<br />

L’illusion III 1 p634: Isabelle: Nous donnons<br />

souvent bien de divers noms aux choses:/Des épi<br />

nes pour moi, vous les nommes des roses;/ Ce que<br />

vous appelez service, affection,/ Je l’appelle<br />

[supplice] [unleserlich ] et persécution./<br />

Karte 3, Rückseite<br />

Grillparzer Ahnfrau II; 2 p33: Graf: Schließ dich ein in unsre<br />

Leiden,/Shcließ dich ein in unsre Freuden;/ Ja,<br />

in unsre Freuden, Sohn./ Ist kein Dorn doch also<br />

schneidend,/Daß er nicht auch Rosent trägt./<br />

- ib.48: Berha: ich trank der Liebe Wonne,/U ihr<br />

Gift aus seiner Hand./Seit sein Arm mich hat umwunden,/Seit<br />

ich fühlte seinen Kuß,/Ist das Feen<br />

land verschwunden,/U auf dn tritt mein Fuß;/ Dn,<br />

die zwar Rn schmücken,/Aber Dn, Dn, doch,/In dem<br />

glühendsten Entzücken/Fühl’ ich ihren Stachel<br />

doch./<br />

- Sappho IV 2;2 p15o: Für das Geliebte leiden ist<br />

so süß/ U Hoffnung u Erinnerung sind ja Rn,/ Von<br />

e i n e m Stamme mit der Wirklichkeit,/Nur ohne<br />

Dornen!<br />

- ib.III 2, p14o: S: Mag auch das Leben noch so lieb<br />

lich blinken,/Mit holden Schmeichellauten <strong>zu</strong><br />

dir (Künstler=S) tönen,/Als Freundschaft u als<br />

Liebe an dich locken./Halt ein, Unsel’ger! Rn<br />

willst du brechen/ U drückst daführ dir Dornen<br />

an die Brust!-<br />

381


Karte 4, Vorderseite<br />

Rose und Dorn 4<br />

Valéry, P.<br />

Lenau, N.<br />

Klopstock<br />

Silesius, A.<br />

Baignée; I p78sq: Eclose la beauté par la rose et<br />

l’épingle!<br />

Don Juan; IV p236: DJ: Du sollest (Maske) Rosenduft<br />

in Worte bringen/ U lässest scherzend mir<br />

die Dornen klingen./Auf zarte Bitte kam ein rauher<br />

Stich!/<br />

Die künftige Geliebte; p60: Eile n so, damit n vom<br />

D der verflanzeten R/Blute, wenn du so eilst, dein<br />

<strong>zu</strong> flüchtiger Fuß/<br />

Wandersmann III 84: Die Rn seh ich gern, denn sie<br />

sind weiß u rot/U voller Dn wie mein Blut-Bräut’<br />

gam mein Gott.<br />

- ib. III 87 (Christus)<br />

- ib.III 88: Freund, wer in jener Welt will lauter Rn<br />

brechen,/Den müssen vor all hier die Dn gnugsam<br />

stechen./<br />

Karte 4, Rückseite<br />

Sileisus<br />

ib.II 89: Die Schönheit lieb ich sehr; doch nenn<br />

ich sie kaum schön,/Im Fall (seh) sie n stets<br />

seh untern Dornen stehn./<br />

- ib. III 91: DIe Ros’ ist meine Seel, der Dorn des<br />

Fleisches Lust<br />

Naville, E. Die Pflicht I; p10: Gegen Aristipp: Aber die Jugend<br />

dauert n imer; n Alle sind gesund u n Alle reich,<br />

Im Rausche der Freude, in dem Taumel der Leidenschaften,<br />

welche ihre Befriedigung finden, wünscht<br />

man überall Rosen <strong>zu</strong> pflücken, aber die Rn des Lebbens<br />

gleichen denen des Feldes; die Jahreszeit rütckt<br />

vor, die Blüthen fallen ab, u die Dn allein<br />

blei<br />

ben.<br />

Lenz<br />

Hofmeister III 2; SuD I 171: Wenzeslaus: der Hofmeisterstand<br />

ist einer von denen, unus ex his,<br />

die alleweil mir Rn u Lilien überstreut sind,<br />

u wo einen die Dn des Lebens nur gar selten<br />

stechen.<br />

382


Karte 5, Vorderseite<br />

Rose und Lilie<br />

Walther<br />

Gedichte 74, 3o; p.1o7<br />

Goethe, J.W.v. Im Gegenwärtigen Vergangenes; II p47.<br />

- Frühling übers Jahr; II p.166sq.<br />

Walther<br />

53,38: roeseloht, liljenvar (Frau)<br />

- 68,2: liljerôservarwe (Frau)<br />

- 43,32 (allegorisch; Frau)<br />

- 27,2o; liljen unde rôsen bluomen<br />

Mörike, E. Mozart; I p.584<br />

Anakreonta 25 In: Mörike SW I p.393<br />

Goethe, J.W.v. Mich ängstigt das Verfängliche; II 411<br />

Racine, J.<br />

Port-Royal, Ode 7; I p.1o18<br />

Hölderlin, F. Menons Klagen um Diotimia II, p165<br />

Wieland, C.M. Hexameron; XXIX p1oo: alle L. u.R.<br />

ihres Gesichts<br />

Karte 5, Rückseite<br />

Hebbel, F. Leben und Traum; 2p.155<br />

Virgilius<br />

Aeneis XII 68: vel mitra rubent ubi<br />

lilia multa alba rosa.<br />

Wieland, C.M. Sylvio IV 5; V p254: Rosen u. Lilien<br />

ihres Gesichts<br />

- Sylvio I[I] [unleserlich] 9; V p19o: Sylvios<br />

Gesicht:<br />

lauter Lilien und Rosen<br />

- Sylvio V 2; VI p19: eine Nymfe ist<br />

lauter Lilien und Rosen.<br />

Goethe, J.W.v. Chin,dte. Jahres-und Tageszeiten<br />

XI; 2 p267<br />

Brentano,C. Starenberg; III p175: Wie d. Purpurrosen<br />

prangen/Neben weisser Lilien<br />

Schnee,/Schminke ich dir deine Wangen,/Die<br />

gebleicht von tiefem Weh.<br />

- Tagebuch der Ahnfrau; III p919<br />

383


Karte 6, Vorderseite<br />

Rose und Lilie<br />

Otfried<br />

Evang, V 23, 271sq: Thar blyent thir io/<br />

lilia inti rosa<br />

Cyprian v.Karth. Ad martyros I 8: Liber de opere 26 (PL<br />

4,49 et 622): R u. L des Paradiesgartens:<br />

blutige Märtyrer+ Jungfrauen<br />

Ambrosius<br />

In ps.118 expos. (PL 15,139o): L.=Glanz<br />

d. ewigen Seligkeit; R=Blut des Herrn,<br />

werden von den Christen gepflückt.<br />

Carmen de Deo I 437: L=Maria; R=Christus<br />

Venant.<br />

Carm III9: Omnes ultra homines dona de-<br />

Fortunat.<br />

coris habens/Inde rubore rosas, candore<br />

hinc lilia vincens.<br />

Sedulius Scottus De rosae liliique certamen. Poet. lat<br />

- Floire et Blancheflor (=R L), 581 sqq<br />

Goethe, J.W.v. Pandora 153sq; 15p146<br />

Karte 6, Rückseite<br />

Shakespeare, W. Sonnet 98; IV p443: Nor did I wonder at the<br />

lily’s white,/Nor praise the deep vermilion<br />

in the rose;/They were but sweet, but<br />

figures of delight,/Drawn after you, you<br />

pattern of all those.<br />

- Sonnet 99; ibid: The lily I condemned for<br />

thy hand/...The roses fearfully on thorns<br />

did stand.<br />

Hofmannsthal. H. Casanovas Abenteuer mit Christine :<br />

Christine=Gesicht von Lilien und Rosen<br />

Vergilius<br />

Aeneis XII 67-69: Indum sanguineo veluti<br />

violaverit ostro/si quis ebur, aut mixta<br />

rubend ubi lilia multa/alba rosa: talis<br />

virgo dabat ore colores.<br />

Wieland C.M Sympathien 5; XXX p34sq: Vor wenigen Stunden<br />

blühte sie wie eine Morgenrose; da<br />

pflückte sie plötzlich der Tod, u sie verdorrete<br />

wie eine Rose im Mittag... Das schmelzende<br />

Feuer ihrer Augen ist verloschen<br />

die Farbe ihrer Wangen gleicht der welken<br />

Lilie, alle ihre lächelnden Grazien sind<br />

verschmachtet.<br />

384


Karte 7, Vorderseite<br />

Rose und Lilie 2<br />

Viau, Th.de<br />

Gombaud, J.O.<br />

Lafontaine<br />

Le Matin: il est jour: levons-nous Philis;/Allons<br />

à nostre jardinage,/Voir s’il est comme<br />

ton visage,/Semé de roses et de lys.<br />

Sonnet Une effroyable horreur: Quand Morphée<br />

emprunta la chevelure blonde,/Les roses, et les<br />

lys, qui n’ont jamais d’hyvers,/Et mille autres<br />

appas d’un long crespe couvers,/Dont aujourd’<br />

huy Phillis estonne tout le monde<br />

Elégie: Te souvient t-il encor de certaine bergère?/On<br />

la nomme Philis; elle est un peu légere:/Son<br />

cœur est soupçonné d’avoir plus d’un<br />

vainqueur/Mais son visage fait qu’on pardonne<br />

à son cœur./Nous nous trouvâmes seuls: la pudeur<br />

et la crainte./De roses et de lis à l’envy<br />

L’avoient peinte./ Je trimphay des lis et du<br />

cœur dès d’abord,/Le reste ne tenoit qu’à quel<br />

que rose encor./Sur le ponct que j’allois sur<br />

monter cette honte,/On me vint interrompre...<br />

Karte 7, Rückseite<br />

Novalis<br />

Ofterdingen I 6; I p271: Mit innigem Wohlbehagen<br />

ruhte sein (O) Auge auf den Rosen seiner Tän<br />

zerin (Mathilde)... Eine nach der aufgehenden<br />

Sonne geneigte L war ihr Gesicht, u von dem<br />

schlanken, weißen Halse schlängelten sich blau<br />

e Adern in reizenden Windungen um die zarten<br />

Wangen.<br />

- ibid. I 5 I p257: Der Tisch bestand aus 5 großen<br />

steinernen Platten, die wie ein Kasten <strong>zu</strong>sammengesetzt<br />

waren. Auf der obersten lagen eine<br />

männ. u eine weibl. Figur in Lebensgröße einge<br />

hauen, die einen Kranz von Ln u Rn angefaßt hat<br />

ten; an den Seiten stand: <strong>Friedrich</strong> u.Marie von<br />

Hohenzollern/kehrten auf dieser Stelle in ihr<br />

Vaterland <strong>zu</strong>rück.<br />

Morungen<br />

MF 136, 5: doch wart ir varwe liljen qîz und rôsen<br />

rôt,/...<br />

Racine, J.<br />

Port-Royal VII; I p1o18: Dieu! quels prodiges in<br />

ouis!/Je vois naître dessus les lis/L’incarnat<br />

de la rose,/Je vois la flamme et sa rougeur/Des<br />

sus la neige éclose/Embellir même la blancheur<br />

385


Karte 8, Vorderseite<br />

Rose und Lilie 4<br />

Voltaire<br />

John v.Tepl<br />

Laforgue, J:<br />

Hartman<br />

Pucelle VI; II p4o9: Il(page) tire alors un flacon<br />

d’eau des carmes;/Sa main timide arrose les<br />

charmes (a.Sorel)/Et les endroits de roses et<br />

de lis/Qu’avaient la selle et la chute meurtis./<br />

Ackermann, p14, 1o Tod: Beachte, wie die leuchtend<br />

den Rn u die starkduftenden Ln in den Gärten, wie<br />

die kräftigen Kräuter u die lustspendenden Blu<br />

men in den auen... müssen <strong>zu</strong>nichte werden u ver<br />

fallen allenthalben.<br />

Complainte du roi de Thulé: Il était un roi de<br />

Thulé/ Immaculé,/Qui loin des jupes et des choses,/Pleurait<br />

sur la métempsychose/Des lys en<br />

roses,/Et que palais!/<br />

Erec 1698sqq: Nu fuorte sî (Enîte) diu künegîn/<br />

gegen der menigîn./ der wunsch was an ir garwe./<br />

als der rôsen varwe/under wîze liljen güzze,/unde<br />

daz zesamne flüzze,/und daz der munt begarwe/<br />

dwaer von rôsen farwe/dem glîchte sieh ir lîp.<br />

Karte 8, Rückseite<br />

Nietzsche<br />

Lafointaine<br />

Voltaire<br />

Mallarmé, St.<br />

Zarathustra III: Die 7 Siegel, 6: Wenn meine Tugend<br />

eines Tänzers Tugend ist, u ich oft mit bei<br />

den Füßen in gold-smaragdenes Entzücken spra<br />

ng:/wenn meine Bosheit eine lachende Bosheit<br />

ist,heimisch unter Rosenhängen u Lilienhek<br />

ken;/.../ o wie sollte ich n nach der Ewigkeit brün<br />

stig sein u nach dem hochzeitlichen Ring der Ring<br />

ge,-dem Ring der Wiederkunft?/<br />

Amours de Psyche et de Cupidon; p422:C’était au<br />

si l’Amour: son teint, par sa fraîcheur,/Par son<br />

éclat, par sa blancheur,/Rendit le lis jaloux,<br />

faisait honte à la rose.<br />

L’Ingén, p1[9]6: La courte et ronde demoisenelle le<br />

regardait de tous ses petites yeux, et disait de<br />

temps en temps au prieur: Ce grand garcon-là a<br />

un teint de lis et de rose! qu’il a une belle<br />

peau pour un Huron!<br />

Toast funèbre; p55: Le Maître, par un oeil profond,<br />

a, sur ses pas./Apaisé de l’éden l’inquiète<br />

merveille/Dont le frisson final, dans sa voix<br />

seule, veille/Pour la rose et le Lys le mystère<br />

d’un nom./<br />

386


Karte 9, Vorderseite<br />

Rose und Lilie 5<br />

Ovidius<br />

Hölderlin, F.<br />

Ovidius<br />

Tieck, L.<br />

Ars amandi II 113-16: Froma bonum fragile est.<br />

quantumque accedit ad annos,/Fit minor, et spatio<br />

carpitur ipsa suo./Nec violae semper nec<br />

ianthina lilia florent/Et riget amissa spina<br />

relic[aa] rosa./<br />

Memons Klagen um Diotima (II)2; p165: Euch, ihr Lie<br />

benden auch, ihr schönen Kinder des Maitaigs,/Stille<br />

Rn, u euch, Ln, nenn ich noch oft!/<br />

Met. XII 41osq: Hylonome: ut modo rore maris, modo<br />

se violave rosave/implicet, interdum canentia<br />

lilia gestet/<br />

Auf<strong>zu</strong>g der Romanze; I p41o: In der Hand trägt sie<br />

(Venus, Mutter der Romanze) zwei Blumen/Eine R,<br />

eine Lilje,/Die mit inn’ger Liebessehnsucht/Im<br />

mer <strong>zu</strong> einander blühen./R lächelt voll Verlangen,/Wird<br />

von Freude angetrieben,/Lilje hat der<br />

heil’ gen Willen,/Reiner Glanz ist ihr beschieden./Beide<br />

Blumen schaut die Mutter/An mit Sehn<br />

Karte 9, Rückseite<br />

La Fontaine<br />

Gautier, Th.<br />

Lohenstein<br />

sucht in den Blicken./Will die Rote trunken machen,/Schaut<br />

sie ihre Schwester drüben:/Will<br />

die Bleiche Fromme sprechen,/Sanft erheitern,<br />

sanft betrüben,/Schaut sie auf die Rote sehnliche/U<br />

ihr Auge lachet wieder./<br />

Adonis; p363: Rien ne manque à Venus, ni les lis,<br />

ni les roses,/Ni le mélange exquis des plus aimables<br />

choses,/Ni ce charme secret dont l’oeil<br />

est enchanté,/Ni la grâce plus belle encor que<br />

la beauté./<br />

Maupin 12; P306: Elle (Rosette) souffrait, mais<br />

sans plainte et sans aigeur, et elle n’attribuait<br />

qu’à elle le peu de succès de ses tentatives.- Ce<br />

pendendant sa pâleur augmentait chaque jour, et les<br />

lis avaient livrè aux roses, sur le champ de bataille<br />

des ses joues, un grand combat où ces derni<br />

ères avaient été définitivement mises en déroute;<br />

cela me d’ésolait...<br />

Cleopatra II, Reyen; 531sq: Paris (Venus) Deine<br />

bepurperte Rn vertilgen/Andere Schönen (pallas,<br />

Juno) versilberte Lilien./<br />

387


Karte 10, Vorderseite<br />

Rose und Lilie 6<br />

Gryphius<br />

Dante<br />

Hebbel<br />

Cardenio, Reyen II I; 189sqq: Mensch: Was sind die<br />

Liljen noch?Wor<strong>zu</strong> der Rn Prsacht?/Dein (Frühling=junges<br />

Mädchen) Rn=frisches Angesichte/Macht<br />

aller Blumen Schmuck <strong>zu</strong>nichte./<br />

Div.Comm.Par XXIII 73sqq: Quivi è la rose in che il<br />

Verbo Divino/Carne si fece (=Maria); quivi son li<br />

gigli,/Al cui odor si prese il buon cammino (Apostel).//<br />

Gyges II; 6 p122: Du (Lesbia) bist sehr schön!<br />

Ei freilich! Ein Gemisch/ Von Ln u Rn, die im Beet/<br />

Bunt durcheinander stehn u die der Wind/ in gaukle<br />

rischem Spiel so neckisch schaukelt, /Daß man sie<br />

n mehr unterscheiden kann!/Jetzt bist du rot, [je]tzt<br />

blass ! U n einmal ! Du bist’s <strong>zu</strong>gleich!<br />

Eichendorff Ahnung u Gegenwart II 12; II p112;<br />

Anom. 1o Jh.<br />

Karte 10, Rückseite<br />

(Bei Rehm; Europ. Romdichtung p34): O Roma nobilis,<br />

orbis et domina,/cunctarum urbium excellentissima,/roseo<br />

martyrum sanguine rubea/albis<br />

Lenz<br />

et virginium liliis candida:/salutem dicimus ti<br />

bi per omnia,/te benedicimus: salve per saecula!<br />

Hofmeister III 2; SuD 171: Wenzeslaus: Sie<br />

((H) sind ja weiß u rot wie Mandelblüte (Livrée).-Nun<br />

ja freilich, der Hofmeisterstand ist<br />

einer von denen, unus ex his, die alleweil mit<br />

Rn u Ln übersteut sind, u wo einen die Dornen<br />

des Lebens gar selten stechen.<br />

388


Karte 11, Vorderseite<br />

Rose und Nachtigall<br />

Omar Khayyám Rubáiyát VI<br />

Ross, W. R. u.N. IN: RF 67.1956<br />

Roman de la Rose 895: Nachtigallen <strong>zu</strong>pfen der Rose<br />

Blätter ab=defloratio<br />

Seidel, I.<br />

Rose und Nachtigall<br />

Storm, Th.<br />

Das macht, es hat die N. die ganze<br />

Nacht geschlagen<br />

Lenau, N.<br />

An die Entfernte; II p5o<br />

Mörike, E.<br />

Auf einer Wanderung; I p1o9<br />

Goethe, J.W.v. WÖD; 5 p68: Unmöglich scheint immer d.<br />

R. ‚Unbegreiflich die Nachtigall.<br />

Lenau, N. Der Rationalist und der Poet; II p116:<br />

"Freund (Poet), du sitzest hier auf weichem<br />

Moose,/Ins Geruchzeug duftet dir<br />

die Rose,/Um dein Antlitz Frühlingswinde<br />

wallen./Und da drüben lärmen N“<br />

Karte 11, Rückseite<br />

Schiller, F.<br />

Rilke, R.M.<br />

Schubert,G.<br />

Räuber VI 4; 3 p115: Amalie: hier hielt er (Karl)<br />

mit himmlischer Musik die Nen gefangen- hier an<br />

diesem Busch pflückte er Rosen, u pflückte die<br />

Rosen für mich-hier, hier lag er an meinem Halse,<br />

brannte sein Mund auf dem meinen, u die Blumen<br />

starben gern unter der Liebenden Fußtritt.<br />

Worpswede; AWII p225: Aber darum kömmt später<br />

für Jünglinge u junge Mädchen jene einsame, von<br />

vielen tiefen Melancholieen zitternde Zeit, da<br />

sie, gerade in den Tagen des körperlichen Reifwerdens,<br />

unsäglich verlassen, fühlen, daß die Di<br />

nge u Ereignisse in der Natur n i c h t m e h r u<br />

die Men n o c h n i c h t an ihnen teilhaben. Es<br />

wird Frühling, obwohl sie traurig sind, die Rosen<br />

blühen und die Nächte sind voll Nachtigallen, obwohl<br />

sie sterben möchten, u wenn sie endlich wie<br />

der <strong>zu</strong> einem Lächeln kommen, dann sind die Tage<br />

des Herbstes da,<br />

Ansichten von der Nachtseite der Naturwisseschaft<br />

IX: p237: Eben in der Zeit, wenn die Blüthen,<br />

von denen sie sich <strong>zu</strong> nähren pflegen, sich eröffnen,<br />

sieht man auch die verschiedenen Arten<br />

389


Karte 12, Vorderseite<br />

Rose und Nachtigall 2<br />

Schubert<br />

der Insketen aus ihren Gräbern hervorgeht. Die<br />

schöne Sympathie der N u der R, ist von den Persern<br />

in unzähligen Liedern besungen, wie in dem blühenden<br />

Hayn der kleine Sänger von der Liebe <strong>zu</strong>r schönen<br />

Blume ergriffen, die ferne Kluft, welche die<br />

Natur zwischen der Blüthe u dem Thiere befestiget,<br />

beklagt.<br />

Karte 12, Rückseite<br />

390


Karte 13, Vorderseite<br />

Rose: schwarz<br />

Proust, M.<br />

Hebbel<br />

JF II; I p947: Albertine: il arrivait que le teint<br />

de ses joues atteignît le rose violacé du cyclamen,<br />

et parfois même, quand elle était congstionnée<br />

ou fiévreuse, et donannt alors l’idée d’une<br />

complexion maladive qui rabaissait mon désir à<br />

quelque chose de plus sensuel et faisait exprimer<br />

à son egard quelque chose de plus pervers<br />

et de plus malsain, la sombre pourpre de certaines<br />

roses d’un rouge presque noir;<br />

Der Zauberhain; 2p11: Pflücke n die schne Rn,/Die<br />

um jeden Stamm sich ranken,/Wenn sie auch noch<br />

heiß’re Düfte,/Als die rothen, in sich tranken!/<br />

Doch, er hat sich gleich die erste,/Die er schwanken<br />

sah, gebrochen (am Ende Tod).<br />

Karte 13, Rückseite<br />

391


Karte 14, Vorderseite<br />

Rose: mit Tau<br />

Wolfram<br />

Parzival VI 2o5, 23: gevar als touwege<br />

rôsen<br />

Walther<br />

27,29: liehtiu rôse in touwes flüete<br />

Klopstock, F.G. An Cidli: Wach vom Taue der Rosen auf!<br />

Elegie: Tau fliesst vom Rosengebüsch<br />

in das Haar einer Geliebten<br />

Wieland, C.M. Anti-OvidI 11sq, II p7<br />

- Sylvio III 7; V p178: Du bethauest die<br />

Rose mit deinen Thränen<br />

- ibid. V1o; VI p65: Liebende so schwer <strong>zu</strong><br />

scheiden wie Thautropfen im Schooss<br />

einer halbgeöfneten Rose.<br />

Schaumann, R. Petersiliengarten p44<br />

Wieland, C.M. Gandalin VII; XXI p131: So stattlich gezieret,/Schön<br />

wie ein Stern im Morgengrau,/Und<br />

frischer als eine Rose im<br />

Karte 14, Rückseite<br />

Goethe, J.W.v.<br />

Thau/ Trat er (Gandalin) den Saal hinein<br />

WÖD; 5 p12: Im Gegenwärtigen Vergangenes: Ros’<br />

und Lilie morgentaulich/Blüht im Garten meiner<br />

Nähe;/<br />

392


Karte 15, Vorderseite<br />

Rosegger, Peter<br />

Frommel, O.<br />

Neuere deutsche Dichter in ihrer religiösen Stellung<br />

Karte 15, Rückseite<br />

393


Karte 16, Vorderseite<br />

Rosenroman<br />

Potansky, P. Der Streit um den R.<br />

Karte 16, Rückseite<br />

394


Karte 17, Vorderseite<br />

Rosenbett<br />

Wieland, C.M. Diana und Endymion; VII p30<br />

- ibid. p39: Rosenlager (Liebeslager)<br />

- Aurora und Cephalus; VII p73<br />

Horatius<br />

Carm. 1 5, 1sq: Quis mula gracilis te<br />

puer in rosa/Perfusus... (Liebeslager<br />

in einer Grotte)<br />

Haller, A.v. Alpen465sq: Die geile Wollust kürzt<br />

die kaum gefühlten Tage,/Weil um ihr<br />

Rosen-Bett ein naher Donner blitzt,/<br />

(in grossen Städten)<br />

Karte 17, Rückseite<br />

395


Karte 18, Vorderseite<br />

Rosewange, Rose und Wange<br />

cf.Pfirsich-Wange<br />

Goethe, J.W.v. Weise die Rose nicht ab; I p.492<br />

Wieland, C.M. Johanna Grey IV 4; XXV p.82<br />

- Musarion I p1o, II p.41; vol.XII<br />

Klopstock, F.g. Petrarca u und Laure: rosenwangig<br />

Bonaventura Nachtwachen VII p65<br />

Mörike, E.<br />

Scherz; I p99: Rosenwange<br />

Goethe, J.W.v. Faust II 2, 7758: der Wängelein Rosen<br />

(ironisch)<br />

Hölderlin, F.<br />

Wieland, C.M.<br />

Melodie an Lyda: p316: der Wange Rose<br />

Diana u.Endymion; VII p36: Wangen,<br />

Rosen gleich (Endymion)<br />

- Aurora und Cephalus; VII p1o8: Seine<br />

Wangen färben sich mit neuen Rosen<br />

- Erdenglück; VIII p11: Wangen rosenroth<br />

- Idris u. Zenide II 99: rosenwangig<br />

Karte 18, Rückseite<br />

Wieland, C.M. Wasserkufe; XXII p269: Frau, wie Rosen<br />

roth von Wangen<br />

Prust, M.<br />

JF II; I p723:La fleur curieusement<br />

rose des joues (du "chasseur“)<br />

Wieland, C.M. Idris u.Zenide I 41: Kampf gibt Karmin<br />

den Rosenwangen<br />

- ibid.II 11: Wangen u. Mund prangen mit<br />

neuen Rosen (in der Umarmung)<br />

- Sylvio VI 1, VI p142:Ihre Wangen be-<br />

Büchner, G.<br />

schämten die frischesten Rosen.<br />

Leonce und Lena I 3; p122: leonce.Mein<br />

Kopf! Ich ahabe unsere Liebe darin beigesetzt...<br />

Siehst du, wie schön tot das ar<br />

me Ding ist? Siehst du die 2 weissen Rosen<br />

auf seinen Wangen und die 2 roten<br />

auf seiner Brust?<br />

- ibid. p121: (Rosetta) O meine heissen<br />

Wangen, ihr müsst glühen/Im wilden Kosen,/Und<br />

möchtet lieber blühen-/Zwei<br />

weisse Rosen.<br />

396


Karte 19, Vorderseite<br />

Rosewange, Rose und Wange 2<br />

Lenau, N.<br />

1oo1 Nacht<br />

Kleist, H.v.<br />

Proust, M.<br />

Wieland, C.M.<br />

An ein schönes Mädchen; II p9o: Wenn du in des<br />

Welkens Tagen/Nicht den frohen Mut mehr hast<br />

/Rosen in dem Haar <strong>zu</strong> tragen,/Weil den Wangen<br />

sie verblasst..<br />

421; III p584: Die einsame R der W liess mich<br />

keinen Trost mehr finden (Jüngling)<br />

Penthesilea 14; p35o: So sei mir, frischer Lebensreiz,/Du<br />

junger, rosenwang’ger Gott, gegrüsst!<br />

(Achilles)<br />

Guermantes II;II p364: je me disais que j’allais<br />

connaître le gôut de cette rose charnelle...<br />

le visage fleuri que j’avais choisi entre tous<br />

Gandalin VII; XXI p133: Indessen spricht/Das<br />

Fräulein, frei u unbefangen,/Von vielerlei,<br />

wirft dann u wann/Wohl einen Blick auf unsern<br />

Mann,/Den er gefällig deuten kann,/Doch ohne<br />

daß ihre Rosenwangen/Sich höher färben....<br />

Karte 19, Rückseite<br />

Spee, F.v.<br />

Schiller, F.<br />

Christmeßgedicht; p38: Auf, eilend auf <strong>zu</strong>r<br />

Krippen,/Zum kleinen Schäferlein!/Küßt ihm<br />

die Purpurlippen,/Das Purpurmündelein:/Küßt<br />

ihm die Rosenwangen,/Die Winterblümelein,/So<br />

trutz dem Frühling prangen,/Obs wohl erfroren<br />

sein.//<br />

Carlos II (, 16o1sqq: Carlos: Denn wer/Wer wird<br />

es diesen Rn glauben,/Daß Leidenschaft in dieser<br />

Brust gewühlt?/Läuft eine Fürstin Eboli<br />

Gefahr/Umsonst u unerhört <strong>zu</strong> seufzen?<br />

- Die Erwartung; 1 p21: U all ihr Schmeichellüfte<br />

werdet wach/U scherzt u spielt um ihre Rn,/Wem<br />

seine schöne Bürde,leicht bewegt,/Der zarte<br />

Fuß <strong>zu</strong>m Sitz der Liebe trägt.//<br />

- Das Ideal u das Leben; 1 p196: Des Olympus Harmonien<br />

empfangen/Den Verklärten (Herkules) in<br />

Kronions Saal,/U die Göttin mit den R/ Reicht<br />

ihm lächelnd den Pokal.//<br />

Hartman<br />

Gregorius 2541sq: er muose schouwen/an sîner<br />

lieben vrouwen/ein swaere ougenweide./ir hiufeln<br />

was vor leide/diu rôsenvarwe entwichen,/<br />

diu schoene garwe erblichen:/sus vant er si<br />

397


Karte 20, Vorderseite<br />

Rosewange, Rose und Wange 3<br />

Hartman<br />

Diderot, D.<br />

Flaubert<br />

tôtvar./<br />

La Religieuse; p348sq: "Faner les roses de ces/<br />

joues!..." Et elle les flattait de la main et<br />

les baisait.<br />

Tentation V; I p168: Je faisais avec ma<br />

ceinture tout l’horizone de l’Hellenie. Ses champs<br />

brillaient des roses de mes joues, ses riva.<br />

ges étaient découpés d’après la forme des mes<br />

lèvres; et ses montagnes, plus blanches que mes<br />

colombes, palpitaient sous la main des statuaires.<br />

Karte 20, Rückseite<br />

398


Karte 21, Vorderseite<br />

Rot: Farbe des Stolzes<br />

Valéry, P. Tel Quel; II p691: Sept péchés font un juste. Les 7<br />

péchés capitaux sont les 7 couleurs p u r e s du<br />

spectre de l’âme du juste (...) Restent le V e r t<br />

et<br />

le R o u g e, qui sont nécessairement L’E n v i e<br />

et<br />

l’O r g u e i l, chlore et pourpre.<br />

Karte 21, Rückseite<br />

399


Karte 22, Vorderseite<br />

Rot und weiss<br />

Blut und Schnee.<br />

Rose und Lilie<br />

weisser Leib<br />

Milch und Blut<br />

weisse Zähne<br />

Karte 22, Rückseite<br />

400


Karte 23, Vorderseite<br />

Rot und weiss: Christus<br />

A.Scotus<br />

PL 198, col.699: Christus dicitur candidus ut Deus,rubicundus<br />

uti homo.<br />

Karte 23, Rückseite<br />

401


Karte 24, Vorderseite<br />

Rot und weiss: Frau<br />

Baudelaire, Ch. A une Madone; p56: (Mon desir) revêt d’un<br />

baiser tout ton corps blanc et rose.<br />

- Poésies retrouvées XVIII p221: J’aime.../<br />

Son beau corps blanc et rose<br />

Viau, Th.de. La solitude: Que ton teinct est de bonne gla<br />

ce!/Qu’il est blanc, et qu’il est vermeil!<br />

Wieland, C.M. Gandalin IV; XXI p89: In freien Locken spielt<br />

ihr Haar/Um einen schwanenweißen Nacken/<br />

Die Brust beschattet ein Zwillingspaar/<br />

Vollblühender Rosen, von ihren Backen/An<br />

Röthe beschämt.<br />

Chretien<br />

Perceval 79o4sqq: La face ot blanche; de desus/L’ot<br />

enluminee Nature/D’une color vermeille<br />

et pure,/La pucele fut molt adroite./<br />

- ib.1823sqq: Blancheflor: Et miex avenoit en<br />

son vis/Li vermeus sor le blanc assiss/Que<br />

li sinoples sor l’argent./<br />

Karte 24, Rückseite<br />

Chretien<br />

Perceval 4172-42o8: Blutstropfen im SChnee erinnernd<br />

an Blancheflor<br />

402


Karte 25, Vorderseite<br />

Rot und weiss: Blumen und Leib<br />

Gryphius, A.<br />

An eben dieselbe (eines hohen Standes Jung<br />

frau) p7: Was wundert ihr Euch noch, Ihr Rose<br />

der Jungfrauen,/Dass diese Purpurros, die<br />

Ihr kaum aufgefaßt/In euer schneeweissen Hand<br />

so unversehens erblaßt?<br />

Karte 25, Rückseite<br />

403


Karte 26, Vorderseite<br />

Roter Faden<br />

Goethe, J.W.v. Wahlverwandtschaften, WA 2o, 212<br />

Freud, S. Der Witz, p.18<br />

Fabri, A.<br />

Der rote Faden, Nachwort<br />

Karte 26, Rückseite<br />

404


Karte 27, Vorderseite<br />

Rote Lippen<br />

Brentano, C. Ponce de Leon IV 9<br />

Kleist, H.v. Schrecken im Bade; p.1oo6<br />

Mörike, E. König v. Orplid IV; II p.249<br />

Meyer, C.F. Schnitterlied; p.765: L. des Lebens<br />

so rot!<br />

Heym, G.<br />

Schwarze Vision IV: Purpurlippen<br />

Hofmannsthal Kaiser und Hexe; I p1o1: Lieber, schlägst<br />

du mir mit Eisen/Rote Wunden, blutig<br />

rote/Neue Lippen?Dort wo deine/<br />

Lippen lagen oft und oft!<br />

1oo1 Nacht<br />

421; III p585s: Sie hat zwei rahmweiche<br />

r L, die geben dir süssesten Honig <strong>zu</strong><br />

nippen.<br />

Diderot, D. La Religieuse; p359: des lèvres vermeil<br />

les comme la rose, des dents blanches<br />

comme le lait.<br />

Karte 27, Rückseite<br />

Novalis<br />

Spee, F.v.<br />

Sais 2; I p92: Unter den Mädchen war Eine, ein<br />

köstliches, bildschönes Kind, sah aus wie<br />

Wachs, Haare wie goldne Seide, kirschrote Lip<br />

pen, wie ein Püppchen gewachsen, brandrabenschwarze<br />

Augen (Rosenblüte)<br />

Christmeßgedicht; p38: Auf, eilend auf <strong>zu</strong>r<br />

Krippen,/Zum kleinen Schäferlein!/Küßt ihm<br />

die Purpurlippen,/Das Purpurmündelein!;/<br />

405


Karte 28, Vorderseite<br />

Roter Mund<br />

cf. Mund: Rubin<br />

Mund: Granatapfel<br />

Wolfram<br />

Parzival V 252, 27: rôter munt<br />

Walther<br />

39,28: wie rôt ist mir der munt<br />

- 51,37<br />

- 27,26. süezer rôter munt<br />

- 27,29: munt rœter danne ein... rôse<br />

Molière<br />

Tartuffe I 5; V p.25: bouche vermeille<br />

(Zeichen von Wohlergehen)<br />

Eichendorff, J. Nachtzauber; I p.166<br />

<strong>Friedrich</strong>, v.H. Mf 49, 19<br />

Meyer, C.F. Die Veltlinertraube; p.768<br />

Goethe, J.W.v. Flieh, Täubchen! I p.124: Liebhaber<br />

Trakl, G.<br />

Nachts; I p.1oo: Schwester?<br />

Hölderlin, F. Melodie an Lydia, p316: Purpurmund<br />

Karte 28, Rückseite<br />

Spee, F.v.<br />

Christmeßgedicht; p38: Auf, eilend auf<br />

<strong>zu</strong>r Krippen,/Zum kleinen Schäferlein!/<br />

Küßt ihm die Purpurlippen,/Das Purpurmündelein!;/<br />

Wieland, C.M. Idris u. Zenide III 88: Rosenmund<br />

Brentano, C. Radlauf; III p19: r.M: wie rote Nelke<br />

- Radlauf; III p23 (volksliedhaft)<br />

Hofmannsthal Abenteurer; I p586: Une grande<br />

brune de 18 ans, faite au tour, grands<br />

yeux noirs, petite bouche vermeille,<br />

beaux bras, jolies mains...<br />

Vieu, Th.de La solitude: Belle bouche d’ambre et de<br />

rose/Ton entretien est desplaisant/si<br />

tu ne dis, en me baisant/Qu’aymer est<br />

une belle chose.<br />

Rabelais, F. Gargantua 15: p50: Alors Eudémon..., la<br />

face ouverte, la bouche vermeille, les<br />

yeulx asseurez et le reguard assis sur<br />

G avecques modestie juvenile... commen<br />

cale louer et magnifier (rhetorisch).<br />

406


Karte 29, Vorderseite<br />

Roter Mund 2<br />

Voltaire<br />

Hartman<br />

Pucelle II; III p388: Trente-deux dents d’une éga<br />

le blancheur/Sont l’ornement de sa bouche vermeille/Qui<br />

semble aller de l’une à l’autre oreille./<br />

(Jeanne)<br />

Erec 1698: Nu fuorte sî (Enîte) diu künegîn/gegen<br />

der menigîn,/der wunsch was an ir garwe./als der<br />

rôsen varwe/under wîze liljen güzze/unde daz<br />

<strong>zu</strong>samne flüzze,/und da<strong>zu</strong> der munt begarwe/waer<br />

von der rôsen varwe,/dem glîcht sich ir lîp./<br />

- Iwein 73o2: mit rôtsüezem munde/lachete sî die<br />

swester an/(jüngere Gräfin vom Schwarzen Dorn)<br />

Karte 29, Rückseite<br />

407


Buchstaben Sch<br />

Karte 1, Vorderseite<br />

Schatten<br />

Spiegel und Schatten<br />

Karte 1, Rückseite<br />

408


Karte 2, Vorderseite<br />

Schatten: als Doppelgänger<br />

Doppelgänger<br />

B orge, B.<br />

Tod im Blausee (UB 731) p155: Mein schwarzer Sch<br />

tanzte vor mir auf dem Pfade; er wirkte wie ein fre<br />

mdes, unstoffliches Wesen, das mich die ganze Zeit<br />

Schritt für Schritt begleitete, meine Bewegungen<br />

parodierte, den Rhythmus meines Körpers (parodier<br />

te) karikierte, mich mit summen Gebärden verhöhnte.<br />

Während ich ihm im Gehen anstarrte, war mir pl<br />

ötzlich, als ob er auch ein Gesicht habe. ein lach<br />

endes, böses Gesicht, zwei schmale Augen, der Mund<br />

<strong>zu</strong> einem kalten Grinsen erstarrt (=Tore Gruvik=<br />

Teddy Werner)...<br />

Karte 2, Rückseite<br />

409


Karte 3, Vorderseite<br />

Schatten, eigener, erschreckend<br />

Tieck<br />

Der Abschied II 2 p92: Luise: fährt erschrocken<br />

aus seinen (ramsteins) Armen, laut schreiend: Est<br />

steht jemand hinter uns!-Ramstein: Wo?-wo?-Luise<br />

(ohne sich um<strong>zu</strong>drehen, hinter sich nach der Wand<br />

zeigend) Dort!-Ramstein: Es sind unsere Sch, Luise,-sieh,<br />

wie gräßlich verzerrt sie sich hin u her<br />

bewegen.-Luise: Ich mag nicht hinsehn.<br />

Karte 3, Rückseite<br />

410


Karte 4, Vorderseite<br />

Schatten, länger werdend, Abend<br />

Vergil<br />

Hugo<br />

Ecl. I 82sq: et iam summa procul villarum culmina<br />

fumant/maioresque<br />

cadunt altis de montibus umbrae.//<br />

Légende des siècles: Le groupe des idylles IV: Aristophane;<br />

p498: A l’heure où dans les champs l’ombre<br />

des monts s’allonge,/Le soir, quand on entend<br />

des bruits de chars lontains,/Il est bien de songer<br />

aux orageux destins/Et de se préparer aux choses<br />

de la vie;/<br />

Karte 4, Rückseite<br />

411


Karte 5, Vorderseite<br />

Schatten: als Riese<br />

Eichendorff Ahnung u Gegenwart I 2; II p11: Sein u seines Pferdes<br />

Sch, wie er so fortschritt, strichen wie dunkle<br />

Rn über die Heide vor ihm her u das Pferd fuhr<br />

oft schnaubend u sträubend <strong>zu</strong>sammen. (vor Begegnung<br />

mit Räubern und Waldmühle)<br />

- ib. II 17 p175: Rosas Traum: Wie wir so fortgingen,<br />

schien es mir, als würde <strong>Friedrich</strong> selbst na<br />

ch u nach immer größer. Er war still u seine Mienen<br />

veränderten sich seltsam, so daß ich mich vor<br />

ihm fürchtete. Er hatte ein langes, blankes Schwert<br />

in der Hand, mit dem er vor uns her den Weg aushaute;<br />

so oft er es schang, warf es einen weitblit<br />

zenden Schein über den Himmel ü über die Gegend un<br />

ten, Vor ihm ging sein langer Sch, wie ein R, weit<br />

über alle Täler gestreckt.<br />

Hoffmann<br />

Majorat; 2 p46: Es ging fort durch lange hochgewöl<br />

bte Korridore, Franzens flackerndes Licht warf ein<br />

en wunderlichen Schein in die dicke Finsternis.<br />

Karte 5, Rückseite<br />

Flaubert<br />

Hebbel<br />

Säulen, Kapitäler u bunte Bogen zeigten sich oft<br />

wie in den Lüften schwebend, riesengroß schritten<br />

unsere Sch neben uns her, u die seltsamen Gebilde an<br />

den Wänden, über die sie wegschlüpften, schienen <strong>zu</strong><br />

zittern u <strong>zu</strong> schwanken, u ihre Schritte wisperten<br />

in den dröhnenden Nachhall unserer Tritte hinein:<br />

„Weckt uns n, weckt uns n, uns tolles Zaubervolk,<br />

das hier in den alten Steinen schläft!“<br />

Es I 1; II p41: Une large couleur de pourpre enflam<br />

mait le ciel à l’occident, De grosses meules de<br />

blé, qui se levaient au milieu des chaumes, proje<br />

taient des ombres géantes. Un chien se mit à aboyer<br />

dans une ferme, au loin. Il (F) frissonna, pris<br />

d’une inquiètude sans cause.<br />

Moloch I; VIII p196: Hieram: Du sahst sie<br />

(Germanen).<br />

Rhamnit: Von der Höhle aus, die uns/Verbarg. Doch<br />

Rn sind es. Hoch u lang,/Wie um die Abendzeit mei<br />

n Schatten ist/Sie reißen Bäume aus der Erde aus,<br />

/Wie Knaben Kräuter,<br />

412


Karte 6, Vorderseite<br />

Schatten: blau<br />

Trakl, G.<br />

Melancholie ; I p.53: bläuliche Sch.<br />

- In der Heimat; I p84: Sch. der Katze<br />

- Offenbarung und Untergang; I p193<br />

und es hob sich der bl Sch des Knaben<br />

strahlend im Dunkel, sanfter Gesang;<br />

Goethe, J.W.v. Ital. Reise; Rom 1787; 21 p144: ich schweifte<br />

mit meinem Blick in die Runde,<br />

aber es ging vor meinen Augen etwas anderes<br />

vor als das landschaftlich Malerische<br />

(Liebe?); es hatte sich ein Ton<br />

über die Gegendg ezogen, der weder dem<br />

Untergang der Sonne noch den Lüften<br />

des Abends allein <strong>zu</strong><strong>zu</strong>schreiben war.<br />

Die glühende Beleuchtung der hohen St<br />

ellen, die kühlende, blaue Beschattung<br />

der Tiefe schien herrlicher als jemals<br />

in Öl oder Aquarell;<br />

Karte 6, Rückseite<br />

Goethe<br />

Proust, M.<br />

Frisch, M.<br />

Ital. Reise; Rom 1787: 21 p154: Das Schönste dabei<br />

(Neapel) ist, daß die lebhaften Farben, in<br />

geringer Entfernung schon durch den Luftton<br />

gemildert werden, u daß die Gegensätze von kalten<br />

u warmen Tönen- wie man sie nennt- so sichtbar<br />

dastehn. Die blauen klaren Sch stechen so<br />

reizend von allem erleuchteten Grünen, Gelblichen,<br />

Rötlichen, Bräunlichen ab und verbinden<br />

sich mit der bläulich duftenden Ferne.<br />

Regrets XVI; p144: Meereswind in der Ebene. Die<br />

Bäume, die trockene Wäsche, der Schweif des Pfau<br />

en, der sein Rad schlägt, alles zeichnet sich in<br />

der durchsichtig klaren Luft mit ausserordentlich<br />

scharfen, blauen Sch ab, die mit jedem Wind<br />

stoss <strong>zu</strong> huschen beginnen, ohne den Boden <strong>zu</strong><br />

verlassen, gleich einem Drachen, der ungeschickt<br />

in die Höhe geworfen wird.<br />

Stiller 1; p22 (Wüste): ringsum nichts als Sand<br />

u Sand u wieder Sand, der n glatt ist, sondern<br />

vom Winde gekämmt u gewellt, in der Sonne wie<br />

mattes Gold oder auch wie Knochenmehl, Mulden<br />

voll Sch dazwischen, die bläulich sind wie die<br />

se Tinte, ja wie mit Tinte gefüllt.<br />

413


Karte 7, Vorderseite<br />

Schatten: blau 2<br />

Haller, A.v..<br />

Goethe<br />

Ursprung des Übels I 5sqq: Zu meinen Füßen<br />

alg ein ausgedehntes Land,/Durch seine eigne<br />

Größe umgrenzet,/Worauf das Aug kein Ende<br />

fand,/Als wo Jurassus es mit blauen Schatten<br />

kränzet./<br />

Farbenlehre §75: Waren den Tag über, bei dem<br />

gelblichen Ton des Schnees, schon leise violette<br />

Schatten bemerklich gewesen, so mußte<br />

man sie nun für hochblau ansprechen, als ein<br />

gesteigertes Gelb von den beleuchteten<br />

Teilen widerschien.<br />

- Farbenlehre §782: Das Blaue gibt uns ein<br />

Gefühl von Kälte, so wie es uns auhc an Schatten<br />

erinnert.<br />

Verlaine, P.<br />

Karte 7, Rückseite<br />

Mandoline (Fêtes gelantes p4o): Leurs (Tircis<br />

aminte, Glitandre, Damis) courtes vestes de<br />

soie/Leurs longues robes à queues,/Leur<br />

élégance, leur joie/Et leurs molles ombres<br />

Benn, G.<br />

Proust, M.<br />

bleues//Tourbillonent dans l’excstase/D’une lune<br />

rose et grise,/Et la mandoline jase/Parmi<br />

les frissone de la brise.///<br />

Die Insel; II p42sq: "Mohn, pralle Form des Sommers“,<br />

rief er. "Nabelhafter/Guppierend Bauchiges,<br />

Dynamit des Dualismus. hier steht der<br />

Farbenblinde, die Röte-Nacht. Ha, wie du hinklirrst!<br />

Ins Feld gestürzt, du Ausgezackter,<br />

Reiz-Felsen, ins Kraut geschwemmt, - u alle süßen<br />

Mittage, da mein Auge auf dir schlief letzte<br />

stille Schlafe, treue Stunden-- An deiner Narbe<br />

Blauschatten, an deine Flatterglut gelehnt, ge<br />

wärmt, getröstet, hingesunken an deine Feuer:<br />

angeblüht!: Nun dieser Mann-: auch du! Auch du!<br />

-An meinen Randen spielend, in Sommersweise, all<br />

mein Gegenglück- unn nun: wo bin ich nicht?/<br />

Regrets XIX; p211: Les arbres, les linges qui sèchent,<br />

la queu du paon qui roue découpent l’air<br />

transparent des ombres bleues extraordinairement<br />

nettes qui volent à tous les vents sans quit<br />

ter le sol, comme un cerf-volant mal lancé<br />

414


Karte 8, Vorderseite<br />

Schatten: blau 3<br />

Hofmannsthal,<br />

H.v.<br />

Benn, G.<br />

Proust, M.<br />

Tor u. Tod; GkD p112: Die letzten Berge liegen nun<br />

im Glanz,/In feuchten Schmelz durchsonnter Luft<br />

gewandet./Es schwebt ein Alabasterwolkenkr<br />

anz/Zuhöchst, mit grauen Sch, gold umrandet:/So<br />

malen Meister von den frühen Tagen/Die Wolken,<br />

welche die Madonna tragen./Am Abhang liegen bl<br />

Wolkenschatten,/Der Bergesschatten füllt das<br />

weite Tal/U dämpft <strong>zu</strong> grauem Grün den Glanz der<br />

Matten;/<br />

Querschnitt; II p77: Wenn man aber lehrte, den Reigen<br />

sehen (Geschichte) u das Leben formend überwinden,<br />

würde da der Tod n sein der Sch, blau, in<br />

dem die Glücke stehen?<br />

JG; I p674: Me persuadant que j’étais "assis sur<br />

le môle" ou au fond du "boudoir“ dont parle Baude<br />

laire, je me demandais si son "soleil rayonannt<br />

sur la mer“, ce n’était pas- bien différent du<br />

rayon du soir, simple et superficiele comme un<br />

Karte 8, Rückseite<br />

Baudelaire<br />

trait doré et tremblant-celui qui en ce moment<br />

(Morgen) brûlait la mer comme une topaze, la faisait<br />

dermenter, devenir blonde et laiteuse comme<br />

de la bière, écumante comme du lait, tandis que pa<br />

moments s’y promenaient ça et là de grandes ombres<br />

bleues que quelque dieu semblait s’amuser à<br />

délacer en bougeant un miroir dans le ciel.<br />

Peintre de la vie moderne XIII; p1191: Au fond, le<br />

bois verdoie ou roussit, poudroie ou s’assombrit<br />

suivant l’heure et la saison. Ses retraites se rem<br />

plissent de brumes automnales, d’ombres bleues,<br />

de rayons jaunes, d’effulgences roses, ou de minces<br />

éclairs qui hachend l’obscurité domme des<br />

coups de sabre.<br />

- Salon de 1859: p1o67: Il est présumable que je suis<br />

moi-même atteint quelque peu d’une nostalgie qui<br />

m’entraîne vers le soleil; car de ces toiles lumineuses<br />

s’élèv pour moi une vapeur enivrante, qui<br />

se condense bientôt en désirs et en regrets. Je<br />

me suprends à envier le sort de ces hommes étendus<br />

sous ces ombres bleues...<br />

415


Karte 9, Vorderseite<br />

Schatten: blau 4<br />

Brentano, B.<br />

Goethes Briefwechsel; WW II 318: Mit den Str<br />

eiflichtern u ihren ben Sch, mit den Nebelwolken,<br />

die am Berg hinziehen...; mit diesem<br />

vergleich ich dich gern, da ist’s, als wenn<br />

Deine Laune hervorbräche!<br />

Karte 9, Rückseite<br />

416


Karte 10, Vorderseite<br />

Schatten: blauschwarz<br />

Hofmannsthal<br />

Furcht; II p5o5: Die Bäume dort sind viel grös<br />

ser als unsere Bäume, ihr b Schatten ist wie<br />

etwas Lebendiges, man kann ihn anrühren wie<br />

den Leib einer Frucht. (Insel)<br />

Karte 10, Rückseite<br />

417


Karte 11, Vorderseite<br />

Schatten: braun<br />

Spee, F.v.<br />

Kant<br />

Harsdörffer<br />

Ecce Homo; p69: Schau den Menschen, der aus nich<br />

ten/Mond u Sterne zündet an,/Der die Bahnen tä<br />

te richten,/Eh die Sonn im Zirkel rann,/Gleich<br />

die reinen Tag u Nachten/Malten uns den Erdenkreis/U<br />

von Ost u Westen brachten/Braune Schat<br />

ten, Strahlend weiß.//<br />

Schönes und Erhabenes; A5: Gemütsarten, die ein<br />

Gefühl vor das Erhabene besitzen, werden durch<br />

die ruhige stille eines Sommerabends, wenn das<br />

zitternde Licht der Sterne durch die bn Sch der<br />

Nacht hindurch bricht u der einsame Mond im Gesichtskreise<br />

steht, allmählich in hohe Empfin.<br />

dungen gezogen, von Freundschaft, von Verachtung<br />

der Welt, von Ewigkeit.<br />

Der Blumen Ruhm: Frauenzimmer-Gesprächsspile<br />

VI: es traut/Die Raut/Unbekannten/Aramanth<br />

en/U Ranunkeln/die in ben Sch funkeln./<br />

Karte 11, Rückseite<br />

418


Karte 12, Vorderseite<br />

Schatten: golden<br />

Trakl, G..<br />

Brentano, B.<br />

Jahr; I p17o: g. Sch. der Schwemut<br />

Goethes Briefwechsel; WW II 51:(Entrückung)<br />

Es blühten Blumen auf, sie<br />

wuchsen empor bis in die Höhe; ferne<br />

goldne Sch deckten sie vor einem höheren<br />

weißen Licht, u so zog in dieser<br />

Innenwelt eine Erscheinung nach<br />

der anderen herauf;<br />

Karte 12, Rückseite<br />

419


Karte 13, Vorderseite<br />

Schatten: grau<br />

Hofmannsthal Frau ohne Schatten; II p257: gruben waren in<br />

dem Gesicht der Grossen, graue Sch des Todes.<br />

- Tor u Tod; GkD p112: Die letzten Berge liegen<br />

nun im glanz, In feuchten Schmelz durchsonnter<br />

Luft gewandet,/Zuhöchst, mit grauen Sch, goldumrandet:/So<br />

malen Meister von den frühen Tagen/Die<br />

Wolken, welche die Madonna tragen./<br />

Am Abhang liegen blaue Wolkenschatten,/<br />

Salis-Seewis Die Herbstnacht; 18.Jh. p397: Der Mond, umwallt<br />

von Wolken, schwimmt/Im feuchten Blau der Luft<br />

/.../ U zarte, graue Sch wirft/Schräghin das<br />

Kirchhoftor.//<br />

Karte 13, Rückseite<br />

420


Karte 14, Vorderseite<br />

Schatten: grün<br />

Trakl. G.<br />

Krolow, K.<br />

Wieland, C.M.<br />

Gide, A.<br />

Verwandlung des Bösen; I p.131: grüner<br />

Sch. des Ölbaums (Enallage?).<br />

Goldfisch auf der Lauer: gr.Sch. des<br />

verstorbenen Gärtners (Aquarium?)<br />

Welt unschuldiger Menschen; XXX p119<br />

Von dem anmuthigen Nachklang dieser<br />

Stimmen begleitet, begab ich mich tiefer<br />

in den Hain, von Gedanken bedränget,<br />

deren Entwicklung Einsamkeit u<br />

grüne Schatten befördern.<br />

Immoraliste I 6, p400: plus bas, des cit<br />

ronniers près de la mer. Ils sont rangés<br />

par petites cultures, jardins en escalier,<br />

presque pareils, que motive la pen<br />

te du sol; une étroite allée, au milieu,<br />

d’un bout à l’autre les traverse; on y entre<br />

sans bruit, en voleur. On rêve,<br />

sous cette ombre verte; le feuillage<br />

Karte 14, Rückseite<br />

Celan, P.<br />

Goethe<br />

est épais, pesant; pas un rayon franc ne pénètre;<br />

comme des gouttes de cire épaisse, les cittrons<br />

pendent, parfumés, dans l’ombre ils sonst<br />

blancs et verdâtres; ils sont à la portée de la<br />

main, de la soif; ils sont doux, âcres; ils rafraîchissent.<br />

Engführung; Sprachgitter p6osq: Es stand auch<br />

geschrieben, daß./Wo?Wir/taten ein Schweigen<br />

darüber,/giftgestillt, groß,/ein/grünes/<br />

Schweigen,/ein Kelchblatt, es hing ein Gedanke<br />

an Pflanzliches daran-/grün, ja,/hing, ja/<br />

unter hämischem/Himmel.//<br />

Farbenlehre §75: Als aber die Sonne sich endlich<br />

ihrem Niedergange näherte u ihr durch die<br />

stärkeren Dünste höchst gemäßigter Strahl die<br />

ganze mich umgebende Welt mit der schönsten<br />

Purpurfarbe überzog, da verwandelte sich die<br />

Sch-farbe (aus Blau) in ein Grün, das nach seiner<br />

Klarheit einem Meergrün, nach seiner Schönheit<br />

einem Smaragdgrün verglichen werden konn<br />

te.<br />

421


Karte 15, Vorderseite<br />

Schatten: grün 2<br />

Gide, A.<br />

Fouqué, F.<br />

Verlaine, P.<br />

NT III; p177: Tunis: Dans tout l’a<strong>zu</strong>r, rien que ce<br />

qu’il fallait de blanc pour une voile, de vert<br />

pour son ombre dans l’eau.<br />

Undine IV; p24: "Der Wald soll bald durchtrabt<br />

sein, hin u <strong>zu</strong>rück, sagte ich in behaglicher Frö<br />

hlichkeit <strong>zu</strong> mir selbst, u eh’ ich noch daran<br />

dachte, war ich tief in die grünenden Sch hin<br />

ein u nahm ns mehr von der hinter mir liegenden<br />

Ebene wahr.<br />

Nuit du walpurgis classique; Poèmes saturniens;<br />

p71: Et voici qu’à l’appel des cors//S’entrelacent<br />

soudain des formes toutes blanches,/diaphanes,<br />

et que le clair de lune fait/Opalines pa<br />

rmi l’ombre verte des branches,/-Un Watteau rê<br />

vé par Raffet!-// S’entrelacent parmi l’ombre<br />

verte des arbres,/D’un geste alangui, plein d’<br />

un désespoir profond,/ Puis, autour des massifs,<br />

des bronzes et des marbres,/Très lentement dan<br />

sent en rond.///<br />

Karte 15, Rückseite<br />

Tieck,L.<br />

Die Freunde; II p39: Feenland: die Sonne ging unter...<br />

ein wunderbarer Mond zog herauf. Die Blüten<br />

taten sich dem silbernen Scheine auf, u alle<br />

Blätter wurden vom Mondglanze angezündet, die w<br />

weiten Gänge erglühten u warfen seltsame, grüne<br />

Sch, roten Wolken schliefen auf den fernen Gefilden<br />

im grünen Grase, die Springbrunnen waren<br />

golden u spielten hoch in den klaren Himmel hin<br />

ein<br />

- Runenberg; II p53: Der junge Jäger suchte sich <strong>zu</strong><br />

sammeln u erzählte, wie ihm plötzlich die Einsamkeit<br />

so schrecklich vorgekommen sei, daß er<br />

sich habe retten wollen, der Abend sei so dunkel<br />

die grünen Sch des Waldes so traurig, der Bach<br />

spreche in lauter Klagen, die Wolken des Himmels<br />

zögen seine Sehnsucht jenseits den Bergen hinüber.<br />

Eichendorff Ahnung u Gegenwart II; II p137: Romanas Schloß:<br />

schimmernde Wasserstrahlen durchkreuten sich<br />

in kristallenen Bogen hoch über ihnen, ausländi<br />

sche Vögel saßen sinnend und traumhaft zwi-<br />

422


Karte 16, Vorderseite<br />

Schatten: grün 3<br />

Eichendorff<br />

NT Ischen den dunkelgrünen Schatten umher.<br />

Karte 16, Rückseite<br />

423


Karte 17, Vorderseite<br />

Schattenfarne: hellgrau<br />

Waiblinger<br />

Phaeton p202: (Sonnenaufgang) Die dichten, mit<br />

Gezweig vermählten Bäume breiteten einen ernsten<br />

hn Sch umher, u die Sonne goß durch die Äste<br />

zitternd<br />

mit mondähnlicher Beleuchtung einen ungewissen<br />

Lichtton über die saftgrünen Wiesengründe<br />

Karte 17, Rückseite<br />

424


Karte 18, Vorderseite<br />

Schatten: rot<br />

Trakl, G.<br />

Hofmannsthal, H.<br />

Balzac, H.de<br />

Offenbarung und Untergang; I p195<br />

(191): Einbrahc ein r Sch mit flammendem<br />

Schwert in das Haus<br />

Kaiser und Hexe; GkD p179: In diesem Augenblick<br />

überschüttet die dem Unter.<br />

gang nahe Sonne den ganzen Waldrand mit<br />

Licht u den rötlichen Sch der Bäume.<br />

Chef d’oeuvre inconnu; IX p391: Atelier:<br />

mais quelques reflets égarés allumaient<br />

dans cette ombre rousse une pailette<br />

argentée au ventre d’une cuirasse de re<br />

ître suspendue à la muraille...<br />

Karte 18, Rückseite<br />

425


Karte 19, Vorderseite<br />

Schatten: schwarz<br />

Trakl, G.<br />

Jahr; I p168: Leise ist der Herbst, der Geist<br />

des Waldes; goldene Wolke/Folgt dem Einsamen,<br />

der schwarze Schatten des Enkels./<br />

- Offenbarung und Untergang; I p19o: und da ich<br />

frierend aufs Lager hinsank, stand <strong>zu</strong> Häupten<br />

wieder der sch Sch der Fremdlingin<br />

- In den Nachmittag geflüstert; I p54: Sch drehen<br />

sich am Hügel/Von Verwesung sch umsäumt.<br />

Proust, M.<br />

Guermantes II; II p318: mur sur lequel l’ombre,<br />

projetée par le couchant, du cheval et de la<br />

voiture,se détachait en noir sur le fond rou<br />

geâtre, comme un char funèbre dans une terre<br />

cuite de Pompéi (Wagen todkranker Grossmutter<br />

Spee, F.v.<br />

Wahre Buße eines recht zerknirschten Herzens;<br />

p96: Wann abends uns die braune Nacht/Im Schat<br />

ten schwarz verkleidet/<br />

Karte 19, Rückseite<br />

Racine, J.<br />

Hymne, jeudi, à matines; I p987: Seconde leurs ef<br />

forts (tes serviteurs), dissipe l’ombre noire/Qui<br />

dès longtemps les tient enveloppés;/Et que l’<br />

objet seul de leurs coeurs détrompées.//<br />

Proust, M. S III; I p424: (La lumière de matin) attirait a-<br />

droitement à elle deux arbres; s’aidant du ciseau<br />

puissant du rayon et de l’ombre, elle retranchait<br />

à chaqun une moitié de son tronc et de ses<br />

branches et, tressant ensemble les deux moitiés<br />

qui restaient, en faisait soit un seul pilier<br />

d’ombre que délimitait l’ensoillement d’alen<br />

tour soit un seul fantôme de clarté dont un réseau<br />

d’ombre noire cernait le factice et tremb.<br />

lant contour.<br />

Balzac, H. de Jésus-Christ en Flandre; IX p.261; Kirche: A droi.<br />

te et à gauche, deux nefs profondes opposaient<br />

à cette voûte, tout à tour blanche et coloriée,<br />

leurs ombres noires au sein desquelles se dessinaient<br />

faiblement les fûts indistincts de<br />

cent colonnes grisâtres.<br />

426


Karte 20, Vorderseite<br />

Schatten: schwarz 2<br />

Flaubert<br />

Salammbô XI; I p926: Brand im Lager: sur l’horizon<br />

tout rouges, des ombres noires couraient éperduees<br />

Gryphius<br />

Sonnette II 2: Mittag: Itzt herrscht das Licht. Der<br />

schwarze Sch fleucht/In eine Höl/In welche sich<br />

verkreucht//Den Schand u Furcht sich <strong>zu</strong> verbergen<br />

zwinget./Man kann dem Glantz des Tages ja entgehn!<br />

/Doch n dem Licht/das/wo wir immer stehn//Vns siht<br />

u rihct/u Hell ‚u Grufft durchdringet.//<br />

Meyer, C.F. Angela Borgia VII; p686. die Fahrende (suchte) eine<br />

etwas tiefer im Wiesengrunde gelegene dichte Baum<br />

gruppe <strong>zu</strong> erreichen, in deren sch em Sch eine brei<br />

te Steinbank stand. In dieser Verborgenhiet ließ<br />

sie sich nieder,<br />

- p738: „Schwarzschattende Kastanie“<br />

- Der Schuß von der Kanzel II; p224: Schon warf das<br />

schweigsame Eichendunkel seine schn Abensch weit<br />

auf die schauernden Gewässer hinaus. (Überfahrt<br />

im Fährboot)<br />

Karte 20, Rückseite<br />

427


Karte 21, Vorderseite<br />

Schatten: violett<br />

Flaubert Salammbô X;I; p911: Au loin la clameur des rues s’<br />

affaiblissait, des ombres violettes s’allongaient<br />

devant le péristyle des temples, et , de l’autre<br />

côté du golfe, les bases des montagnes, les cha<br />

mps d’oliviers et les vagues terrains jaunes, on<br />

dulant indéfiniment, se confontaient dans une va<br />

peur bleuâtre, on n’entendait aucun bruit, un accablement<br />

indicible pesait dans l’air.<br />

Rimbaud<br />

Illuminations IVI: Ornières; p1008: A droite l’aube<br />

d’été éveille les feuilles et les vapeurs et les br<br />

uits de ce coin du parc, et les talus de gauche tie<br />

nnent dans leur ombre violette les mille rapides<br />

ornières de la route humide.<br />

Ludwig<br />

Zwischen Himmel u Erde; 3 p.153: Gedämpft klang das<br />

Treiben der Straßen in die Höhe (Kirchturm) herauf;<br />

unten lag schon violetter Schatten, um das Fahrzeug<br />

Apollonius’ bebte der letzte Sonnenstrahl.<br />

Karte 21, Rückseite<br />

428


Karte 22, Vorderseite<br />

Schatten: weiss<br />

Büchner<br />

Leonce u Lena II 3, p134: Leonce: Abend: da oben wechseln<br />

u ziehen die Wolken, u der Sonnenschein<br />

geht u kommt wieder. Sieh, was seltsame Gestalten<br />

sich dort jagen! sieh die langen wn Sch mit den ent<br />

setzlich magern Beinen u Fledermausschwingen! U<br />

alles so rasch, so wirr, u da unten rührt sich kein<br />

Blatt, kein Halm. Die Erde hat sich ängstlich <strong>zu</strong>sam<br />

mengeschmiegt wie ein Kind, u über ihre Wiege sch<br />

reiten die Gespenster<br />

Karte 22, Rückseite<br />

429


Karte 23, Vorderseite<br />

Schatten: Glanz<br />

Sonnenfarbe: schwarz<br />

Poe<br />

The Man of the Crowd; p1o4sq: As the night deepened<br />

so deepend in me the interest of the scene; for<br />

not only did the general character of the crowd materially<br />

alter (its gentler features retiring in the<br />

gradual withdrawal of the more orderly proportion<br />

of the people, and its harsher ones coming out into<br />

bolder relief, as the late hour brought forth every<br />

species of infamy from ths den), but the rays of the<br />

gas-lamps, feeble at first in their struggle with<br />

the<br />

dying/day, had now at lenght gained ascendancy, and<br />

threw over everything a fithful a garish lustre. All<br />

was dark yet splendig-as that ebony to which has<br />

been likened the style of Tertullian.<br />

Karte 23, Rückseite<br />

430


Karte 24, Vorderseite<br />

Schwarz: Höllenfarbe<br />

Shakespeare, W. Love’s Labour’s Lost. IV 3; p.117<br />

Wieland, C.M. Alceste II 1; XXV p287: schwarze Ufer<br />

- -1 2; XXV p283: sch. Gefieder (der<br />

Höllengötter)<br />

- -IV 2; XXV p.314: schwarzer Nachen<br />

Hebbel<br />

Siegrieds Tod V2: VII p115: Allein sie<br />

weichen n (Raben) u dennoch ist/Mir ns im<br />

frischen Grün so widerwärtig,/Als solch<br />

ein Sch, das an den Teufel mahnt,/Daß si.<br />

ch die Tauben nie so um mich sammeln!/<br />

Karte 24, Rückseite<br />

431


Karte 25, Vorderseite<br />

Schwarz: Trauerfarbe<br />

Brentano, C..<br />

Rabelais, F.<br />

Hartman von Ouve<br />

Starenberg; III p119sq<br />

Gargantua 1p; p34: (Aristoteles: Topika)<br />

vertus et vice sont contraires en<br />

une espèce: aussy sont bien et mal; si l<br />

un des contraires de la 1. espèce convient<br />

à l’un de la 2. comme vertus et<br />

bien, car il est sceut que vertus est<br />

bonne, ainsi feront les dexu residuz<br />

qui sont mal et vice, car vice est maulvais,-<br />

Ceste reigle logicale entendue,<br />

prenez ces deux contraires: joye et<br />

tristesse, puis ces deux: blanc et noir<br />

car ilz sont contraires physicalement<br />

; si ainsi doncques est que noir signifie<br />

dueil, à bon croict blanc signifera<br />

joye.<br />

Erect 9854 (80 Frauen): ir varwe beider,<br />

phärde unde kleider,/glîch und wol gesamne<br />

schein,/swarz riuwevar al ein./<br />

Karte 25, Rückseite<br />

432


Karte 26, Vorderseite<br />

Schwarzer Kummer<br />

Molière<br />

Amphitryon III 11; V p.17o<br />

Kleist, H.v. Amphitryion III 11; p.204<br />

Boileau, N. Le lutrin II; p2o1: D’òu vient ce noir cha<br />

grin que je lis dans tes yeux?<br />

Karte 26, Rückseite<br />

433


Karte 27, Vorderseite<br />

Schwarzer Schnee/Vorkommen<br />

Dürrenmatt, F.<br />

Es steht geschrieben; K II p57: Unzahl d<br />

Feinde deckt den Boden wie sch. Sch.<br />

Karte 27, Rückseite<br />

434


Buchstabe S<br />

Karte 1, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Absicht<br />

Schlegel, F.<br />

Lucinde; p88: Aen haben, nach Aen handeln, u Aen<br />

mit Aen <strong>zu</strong> neuer A künstlich verweben; diese Unart<br />

ist so tief in die närrische Natur des gottähnlichen<br />

Men eingewurzelt, daß er sich’s nun or<br />

dentlich vorsetzen u <strong>zu</strong>r A machen muß, wenn er<br />

sich einmal ohne alle A, auf dem innern Strom ewig<br />

fließender Bilder u Gefühle frei bewegen will.<br />

Karte 1, Rückseite<br />

435


Karte 2, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: begreifen<br />

Balzac<br />

Peau de Chagrin; IX p198: Problème insoluble, sem<br />

blable au vide, semblable à la création, à l’infini,<br />

le mouvement condond la pensée humaine, et tout<br />

ce qu’il est permis à l’homme de concevoir, c’est<br />

qu’il ne le convecra jamais.<br />

Karte 2, Rückseite<br />

436


Karte 3, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Denken, Gedanken<br />

Bonaventura<br />

Goethe, J.W.v.<br />

Nachtwachen X p1o1: Gebt mir einen Spiegel, ihr<br />

Fastnachtsspieler, daß ich mich selber einmal<br />

erblicke-es wird mir überdrüssig, nur immer<br />

eure wechselnden Gesichter an<strong>zu</strong>schauen. Ihr<br />

schüttelt-wie?steht kein Ich im Spiegel,<br />

wenn ich davor trete- bin ihc nur der Gedanke<br />

eines Gedankens, der Traum eines Traumes?<br />

Mein Kind, ich habe es klug gemacht./Ich habe<br />

nie über das Denken gedacht.<br />

Karte 3, Rückseite<br />

437


Karte 4, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Eitelkeit<br />

Pascal, B,<br />

Montaigne<br />

Pensées B15o, Ch153; p1129: La vanité est si ancrée<br />

dans le cœur de l’homme qu’un soldat, un gou<br />

jat, un cuisinier, un crocheteur se vante et veut<br />

avoir ses admirateurs; et les philosophes mêmes<br />

en veulent; et ceux qui écrivent contre veulent<br />

avoir la gloire d’avoir bien écrit; et ceux qui<br />

les lisent veulent avoir la gloire de les avoir<br />

lus; et moi, qui écris ceci, ai peut-être cette envie;<br />

et peut-être que ceux qui le liront...<br />

Essais III 9, p922: DE LA VANITÉ. Il n’est à l’a<br />

vanture aucune plus expresse que d’en escrire si<br />

vainement. Ce que la divinité nous en a si divine<br />

ment exprimé devroit estre soingneusement et co<br />

ntinuellement medité par les gens d’entendement.<br />

Karte 4, Rückseite<br />

438


Karte 5, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Elend<br />

Pascal, B,<br />

Pensées 217 p1147: Misère,-La seule chose qui<br />

nous console de nos misères est le divertissement,<br />

et cependant c’est la plus grande de<br />

nos misères. Car c’est cela qui nous empêche<br />

principalement de songer à nous, et qui nous<br />

fait perdre insensiblement. Sans cela, nous<br />

serions dans l’ennui, et cet ennui nous pousserait<br />

à chercher un moyen plus solide d’en<br />

sortir. Mais le divertissement nous amuse, et<br />

nous fait arriver insensiblement à la mort.<br />

- ibid.255 p1156 (B379): La grandeur de l’homme<br />

est grande en ce qu’il se connaît misérable.<br />

Un arbre ne se connaît pas misérable;-C’est<br />

donc être misérable que de (se) connaître misérable;<br />

mais c’est être grand que de connaître<br />

qu’on est misérable.<br />

Karte 5, Rückseite<br />

439


Karte 6, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Entschuldigung<br />

Montaigne<br />

Essais III 5; p866sq: En fin qui desnisai seroit<br />

l’ho<br />

mme d’une si scrupuleuse superstition verable<br />

(sexuell) n’apporteroit pas grande perte au monde.<br />

Nostre vie est partie en folie, partie en pru.<br />

dence. Qui n’en escrit que reverement et regulierement,<br />

il en/laisse en arriere plus de la moitie.<br />

Je ne m’excuse pas envers moy; et si je le fai<br />

soy, ce seroit plustost de mes excuses que je m’<br />

excuseroy que de nulle autre partie. .<br />

Karte 6, Rückseite<br />

440


Karte 7, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: erröten<br />

Selbstanwendung: Scham<br />

Lessing, G.E.<br />

Epigramm 1o: Auf Lucinden:... Errlte wenigstens<br />

,Lucine,/Daß dich nichts mehr erröten macht!//<br />

Karte 7, Rückseite<br />

441


Karte 8, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: erstaunen<br />

Rochefaucauld<br />

Maximes 384; p454: On ne devrait s’étonner<br />

que de pouvoir encore s’étonner. .<br />

Karte 8, Rückseite<br />

442


Karte 9, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: erwägen<br />

Lessing, G.E.<br />

Galotti V 3; 2 p268: Marinelli. Warum? Erwägen<br />

Sie dochnur-Odardo: Erwägen! erwägen! Ich<br />

erwäge, daß hier nichts <strong>zu</strong> erwägen ist.- Sie<br />

soll, sie muß mit mir.<br />

Karte 9 Rückseite<br />

443


Karte 10, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Erziehen<br />

Marx,K.<br />

MEGA 3; 6; Deutsche Ideologie, 3.These über<br />

Feuerbach: Die Umstände müssen von den Men<br />

verändert und der Erzieher selbst erzögen<br />

werden .<br />

Lessing, G.E. Erziehung des Menschengeschlechts, [9]<br />

[unleserlich]18; WW<br />

V, 615: Er (Gott) erzog in ihm (jüdischem Volk)<br />

die künftigen Erzieher de Menschengeschlechts.<br />

Karte 9, Rückseite<br />

444


Karte 11, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Fremdheit<br />

Novalis<br />

Sais 1; I p82: allein <strong>zu</strong> innig dringt sich mir<br />

der Glauben auf: einst find’ ich hier, was mich<br />

beständig rührt; sie ist <strong>zu</strong>gegen. Wenn ich mit<br />

diesem Glauben hier umher gehe, so tritt mir<br />

alles in ein höher Bild, in eine neue Ordnung<br />

<strong>zu</strong>sammen, u alle sind nach einer Gegend hingerichtet.<br />

Mir wird dann jedes so bekannt, so<br />

lieb; u was mir seltsam noch erschien u fremd,<br />

wird nun auf einmal wie ein Hausgerät.-Gerade<br />

diese F ist mir fremd, u darum hat mich immer<br />

diese Sammlung <strong>zu</strong>gleich entfernt u angezogen.<br />

Karte 11 Rückseite<br />

Adynaton/Vorkommen<br />

Kleist, H.v. Amphitryon III 11; p.201: Eh... als...<br />

Alkmene Jupiter als Amph. liebt<br />

Shakespeare, W. Hamlet II 2, p1o7: als Liebe bezweifeln<br />

Archilochos Fragm. 74<br />

Vergil<br />

Eclogae VIII 53sqq: parallel mit Untreue<br />

Theodulf<br />

Poetae I 49o: schlechte Dichter, paral.<br />

Wahlafrid Poetae II 392<br />

Vergilius<br />

Aeneis XII 2o2-2o9<br />

- Ecl. I 59-62 (Verkehrte Welt)<br />

Schiller, F.v. Stuart III 3, 22o2-o4: Feuer u Wasser<br />

einträchtig, Lamm küsst Tiger, bevor<br />

Maria und Elisabeth einträchtig sind<br />

445


Karte 12, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: fühlen<br />

Hofmannsthal<br />

Der weiße Fächer; GkD p158: Weh, in dieser Welt/<br />

Allein <strong>zu</strong>s ein ist übermaßen furchtbar./Dies<br />

fühl ich, da ihc meine Schwachheit nun/Erkenne:<br />

aber daß ich dieses fühle,/Ist meiner Schwachheit<br />

Wurzel.Unser Denken/Geht so im Kreis, und<br />

das macht uns sehr hilflos./<br />

Karte 12, Rückseite<br />

446


Karte 13, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: fürchten<br />

Corneille<br />

Rodugune I 5 II p1o4: Elle (Cleopâtre) a lieu de<br />

m[e] [?]<br />

(Rodugune) craindre, et je crains cette crainte./<br />

Karte 13, Rückseite<br />

447


Karte 14, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: gefallen<br />

Corneille<br />

Attilla III 2; II p1o8: Ildione: Apprenez-moi, Seig<br />

neur (Attila), pour suivre vos desseins,/Comme<br />

il faut dédaigner le plus grand des humains;/Dites-moi<br />

quels mépris peuvent le satisfaire./Ah!<br />

si je lui déplais à force de lui plaire,/Si de son<br />

trop d’amour sa haine est tout le fruit,/ Alors<br />

qu’on la mérite, où se voit-on réduit?/<br />

Karte 14 Rückseite<br />

448


Karte 15, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Genuss<br />

Schlegel, F.<br />

Lucinde p7: Ich genoss n bloss, sondern ich<br />

fühlte u genoss auch den Genuss.<br />

Karte 15, Rückseite<br />

449


Karte 16, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Geschick<br />

La Rochefoucauld<br />

Maximes 245; p436: C’est une grande habilité<br />

que de savoir cachr son habilité. .<br />

Karte 16, Rückseite<br />

450


Karte 17, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Glauben<br />

Valéry, P.<br />

Cahier B 191o; p574: Si quelqu’un dit croire à<br />

telle chose (invérifiable) et si, en substituant<br />

à cette chose, tout autre de même grenre, les motifs<br />

de croire allégués demeurent inaltérés, a-<br />

lors on peut conclure que le croyant prétendu<br />

ne croit pas, mais croit croire. Ainsi, changer<br />

3 en 4 dans a Trinité. .<br />

Karte 17, Rückseite<br />

451


Karte 18, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: hoffen<br />

Corneille.<br />

Racine<br />

Cid I 2; I p711: Infante: Ma plus douce espérance<br />

est de perdre l’espoir./<br />

Bajazet I 4; I p543: Atalide: Je prévois déjà<br />

tout ce qu’il faut prévoir./Mon unique espérance<br />

est dans mon désespoir (=Bajazet nur <strong>zu</strong> retten,<br />

wenn er, statt mir, Roxane heiratet)./<br />

Karte 18, Rückseite<br />

452


Karte 19, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Jagd<br />

Pascal, B.<br />

Pensées (B 21o) 2o5; p114o: Et ceux qui font<br />

sur cela les philosophes, et qui croient que<br />

le monde est bien peu raisonnable de passer<br />

tout le jour à courir après un lièvre qu’ils ne<br />

voudraient pas avoir acheté, ne connaissent<br />

guère notre nature. Ce lièvre ne nous garanti.<br />

rait pas de la vue de la mort et des misères,<br />

mais la chasse- qui nous en détourne- nous en<br />

garantit.<br />

- ibid. p1141 (Les hommes) ne savent pas que ce n’<br />

est que la chasse, et non pas la prise, qu’ils<br />

recherchent.<br />

(Kallimachos epigr. 31: Ein Jäger im Gebirge verfolgt jeden<br />

Hasen u jedes Reh u freut sich im Schnee, aber<br />

wenn man ihm sagt: 'Da, das Tier ist getroffen’,<br />

so nimmt er es n. Auch meine Liebe ist so: sie<br />

versteht, das Fliehende <strong>zu</strong> verfolgen, aber sie<br />

eilt vorüber an dem was, bereitliegt.<br />

Karte 19, Rückseite<br />

453


Karte 20, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Kokettieren<br />

La Rochefoucauld<br />

Maximes 1o7; p417: C’est une espèce de coquetterie<br />

de faire remarquer qu’on ne n’en<br />

fait jamais.<br />

Karte 20, Rückseite<br />

454


Karte 21, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Krieg<br />

Pascal, B.<br />

Pensées (B498) 723, p13o9: La plus cruelle guerre<br />

que Dieu puisse faire aux hommes en cette<br />

vie est de les laisser sans cette guerre qu’il<br />

est venu apporter. "je suis venu apporter la<br />

guerre“, dit il (Mat. 1o,34).<br />

Karte 21, Rückseite<br />

455


Karte 22, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Lachen<br />

Lessing, G.E.<br />

Junger Gelehrter II 2; I p253: Lisette: O, so lachen<br />

Sie mit! oder ich muß noch einmal darüber<br />

lachen, daß sie nicht lachen wollen. Ha! ha! ha!<br />

Karte 22, Rückseite<br />

456


Karte 23, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Langweilen<br />

Rochefoucauld.<br />

Maximes 532; p479: L’extrême ennui sert à<br />

nous dèsennuyer.<br />

Karte 23, Rückseite<br />

457


Karte 24, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Leben<br />

Nietzsche, F.<br />

Geburt der Tragödie; Selbstkritik 5; I p15: Chri<br />

stentum war von Anfang an, wesentlich u gründlich,<br />

Ekel u Überdruss des Ls am L, welcher sich<br />

unter dem Glauben an ein "anderes“ oder "besseres“<br />

L nur verkleidete, nur versteckte, nur aufputzte.<br />

Karte 24, Rückseite<br />

458


Karte 25, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Lernen<br />

Nietzsche<br />

Z III: Von alten u neuen Tafeln 16; p228: Wollen<br />

befreit: denn Wollen ist Schaffen: so lehre ich.<br />

U n u r <strong>zu</strong>m Schaffen sollt ihr lernen!/U uch das<br />

L sollt ihr erst von mir lernen, das Gut-L!-Wer<br />

Ohren hat, der höre!“/<br />

Karte 25, Rückseite<br />

459


Karte 26, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Lieben<br />

Valéry, P. Fragments des mémoires d’un poème; I p1486: J’<br />

aimais que ce que j’aimais ne fût pas aimé de<br />

ceux qui se plaisent à parler de ce qu’ils aiment.<br />

Karte 26, Rückseite<br />

460


Karte 27, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Misstrauen<br />

Schlegel, F..<br />

Musil, R.<br />

Hegel<br />

Blumenberg<br />

Lucine p113: So war er gegen sein eigenes M<br />

misstrauisch.<br />

MoE73; p313: Gerda, die ein kluges Mädchen war,<br />

empfand heimlich n wenig M gegen diese (Sepp) ü-<br />

bertriebenen Anschauuungen, aber sie mißtraute<br />

auch diesem M , in dem sie ein Erbteil der elterlichen<br />

Vernunft <strong>zu</strong> erkennen glaubte.<br />

Ph.d.G. Einleitung; p64: Inzwischen, wenn die Be<br />

sorgnis, in Irrtum <strong>zu</strong> geraten, ein M in die Wisse<br />

nschaft setzt, welche ohne dergleichen Bedenk.<br />

lichkeiten ans Werk selbst geht u wirklich erkennt,<br />

so ist n ab<strong>zu</strong>sehen, warum n umgekehrt ein<br />

Mißtrauen in dies M gesetzt u besorgt werden<br />

soll, daß diese Furcht <strong>zu</strong> irren schon der Irrtum<br />

selbst ist.<br />

Die koperkanische Wende; p49: Ist n mutige Abstoßung<br />

vom Literarischen, Rhetorischen u schließlich<br />

vom Metaphysischen die Vorausset<strong>zu</strong>ng<br />

Karte 27, Rückseite<br />

für die Heraufkunft des wissenschaftlichen Denkens?<br />

Gegen dieses M sollten wir mißtrauisch gewor<br />

den sein,<br />

461


Karte 28, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Philosophie<br />

Pascal, B.<br />

Pensées 24 (B4) p1o94sq: La vraie éloquence<br />

se moque de l’éloquence, la vrai morale se moque<br />

de la morale; c’est-à-dire que la morale<br />

du jugement se moque de la morale de l’esprit,<br />

qui est sans règles.-<br />

Car le jugement est celui à qui appartient le<br />

sentiment, commes les sciences appartiennent<br />

à l’esprit. La finesse est la part du jugement,<br />

la géométrie est celle de l’esprit.<br />

Se moquer de la philosophie, c’est vraiment<br />

philosopher.<br />

Karte 28, Rückseite<br />

462


Karte 29, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Révolte<br />

Gide, A.<br />

F-M. [II] [unleserlich ] 7; p11o9: Il me paraît, à<br />

en juger par ses<br />

dispositions subséquentes, qu’il (Bernard) y a<br />

comme épuisé toutes ses réserves d’anarchie,<br />

qui sans doute se fussent trouvées entretenues<br />

s’il vait continué de végéter, ainsi qu’il sie[?]<br />

, dans l’oppression de sa famille. A partir de<br />

quoi il a vécu en réaction et comme en protesta<br />

tion de ce geste. L’habitude qu’il a prise de la<br />

révolte et de l’opposition, le pousse à ses révol<br />

ter contre sa révolte même.<br />

Karte 29, Rückseite<br />

463


Karte 30, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Scham<br />

Pascal<br />

Nietzsche<br />

Pensées B 194, Ch 335; p1178: S’ils sont fâchés dans<br />

le fond de leur cœur de n’avoir pas plus de lu<br />

mière (über Unsterblichkeit, Gott), qu’ils ne le<br />

dissimulent pas: cette déclaration ne sera point<br />

honteuse. Il n’y a de honte qu’à n’en point avoir.<br />

Fröhliche Wissenschaft V 381; WW II 257: Es<br />

gibt Stunden, wo ich mich ihrer/meiner Unwis.<br />

senheit/schäme; freilich ebenfalls Stunden, wo<br />

ich mich dieser Sch schäme. Vielleicht sind wir<br />

Philosophen allesamt heute <strong>zu</strong>m Wissen schlimm<br />

gestellt.<br />

Karte 30, Rückseite<br />

464


Karte 31, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: schlecht<br />

Lessing, G.E.<br />

Nathan III 4; 2 p360: Sittah: ist’s einer aus der<br />

Menge bloß, ist’s bloß/Ein Jude wie ein Jude: ge<br />

gen den/Wirst du dich doch n schämen, so <strong>zu</strong> schei<br />

nen,/Wie er die Men all sich denkt?Vielmehr,/<br />

Wer sich ihm besser zeigt, der zeigt sich ihm/Als<br />

Geck, als Narr.-Saladin: So muß ich jawohl gar/<br />

Sch handelnt, daß von mir der Sche n/Sch denke?<br />

Karte 31, Rückseite<br />

465


Karte 32, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Sehnsucht<br />

Kierkegaard<br />

Entweder-Oder, Diapsalmata I p46 (I 27): Da den<br />

ke ich an meine Jugend u an meine 1.Liebe-als<br />

ich noch S hatte, jetzt sehne ich mich nur nach<br />

meiner 1.S. Was ist Jugend? Ein Traum. Was ist<br />

die Liebe? Der Inhalt des Traums.<br />

Karte 32, Rückseite<br />

466


Karte 33, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Traum<br />

cf. Traum-in-Traum<br />

Bonaventura<br />

Novalis<br />

Poe, E.A.<br />

Nachtwachen X p1o1: Gebt mir einen Spiegel, ihr<br />

Fastnachtsspieler, daß ich mich selber einmal<br />

erblicke- es wird mir überdrüssig, nur immer eu<br />

re wechselnden Gesichter an<strong>zu</strong>schauen. Ihr schüttelt-wie?<br />

steht kein Ich im Spiegel, wenn ich<br />

davor trete.bin ich nur der Gedanke eines Gedankens,<br />

der Traum eines Traumes?<br />

Vermischte Bemerkungen; 16; II p416: Wir sind<br />

em Aufwachen nah, wenn wir träumen, daß wir<br />

träumen.<br />

A Tale of the Ragged Mountains; p26: At first,<br />

doubting that I was really awake, I entered into<br />

a series of tests, which soon convinced me<br />

that I really was. Now when one dreams, and, in<br />

the dream, suspects that he dreams, the suspici<br />

on n e v e r f a i l s t o c o n f i r m i t s<br />

e l f,<br />

and the sleeper is almost immediately aroused.<br />

Thus Novalis errs not in saying that "we are<br />

near waking when we dream that we dream.“<br />

Karte 33, Rückseite<br />

Pascal, B.<br />

Borges, J.L.<br />

Dante<br />

Pensées B434; Ch438; p12o5: Et qui doute que, si<br />

on rêvait en compagnie, et que par hasard les son<br />

ges s’accordassent, ce qui est assez ordinaire,<br />

et qu’on veillât en solitude, on ne crût les choses<br />

renversées? Enfin, comme un rêve souvent qu’<br />

on rêve, entassant un songe sur l’autre, la vie<br />

n’est elle-même qu’un songe sur lequel les autres<br />

sont entés, dont nous nous éveillons à la<br />

mort, pendant la quelle nous avons aussi peu les<br />

principes du vrai et du bien que pendant le som<br />

meil naturel (Pyrronhische Argumente).<br />

Borges u Ich; Arte poética: Sentir que la vigili<br />

a estotro sueno/Que suena no sonar y que la muer<br />

te/Que teme nuestra carne es esa muerte/De cada<br />

noche,que se llama sueno.//<br />

Div. Comm. Inf XXX 126sqq: E quale ê quei che suo<br />

dannaggio sogna,/Che sognando desidera sognare,/Sî<br />

che quel ch’è, come non fosse agogna,//<br />

Tal mi fec’io,<br />

467


Karte 34, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Unbegreiflich<br />

Novalis<br />

Vermischte Bemerkungen IV 11; II p416: Das Höchste<br />

ist das Verständlichste-das Nächste, das<br />

Unentbehrlichste. Nur durch Unbekanntschaft<br />

mit uns selbst-Entwöhnung von uns selbst ent<br />

steht hier eine Unbegreiflichkeit, die selbst<br />

unbegreiflich ist.<br />

Karte 34, Rückseite<br />

468


Karte 35, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Verbrechen begehen<br />

Corneille<br />

Médée I; I p656: Peleustöchter: Leur amour paternel<br />

qui fait agir leurs bras/Croirait commettrre<br />

un crime à n’en commettre pas./<br />

Karte 35, Rückseite<br />

469


Karte 36, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Vergessen<br />

Nietzsche, F.<br />

Proust, M.<br />

UB II; I p211: Der Mensch fragt wohl einmal das<br />

Tier: warum redest du mir nicht von deinem Glük<br />

ke u siehst mich nur an? Das Tier will auch antworten<br />

u sagen: das kommt daher, daß ich immer<br />

gleich vergesse, was ich sagen wollte-da vergaß<br />

es aber auch schon diese Antwort u schwieg<br />

so daß der Mensch sich darob verwunderte.<br />

Guermantes II; II p381: les griefs qu’elle (Mme<br />

de Guermantes) avait pu ressentir contre que quel’<br />

qun dans le passé étaient si entièrement réduits<br />

en cendres, ces cendres étaient ellesmêmes<br />

rejétées si loin de sa mémoirs ou tout au<br />

moins de sa manière d’être que...<br />

- TR III p1o37: L’accident cérénral n’était même<br />

pas nécessaire. Ses symptômes, sensibles pour<br />

moi par un certain vide dals la tête et par un<br />

oubli de toutes choses que je ne retrouvais<br />

plus que par hasard, comme quand, en revangeant<br />

des affaires on en trouve une qu’on avait oub-<br />

Karte 36, Rückseite<br />

lié qu’on avait même à chercher , faisaient de<br />

moi comme un thésaurier dont le coffre-fort<br />

crévé eût laissé fuir au fur et à mesure les<br />

richesses. Quelque temps il exista un moi qu<br />

déplora de perdre ces richesses, et bientôt je<br />

sentis que la mémoire en se retirant emportait<br />

aussi ce moi.<br />

470


Karte 37, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: vermitteln<br />

Goethe, J.W.v..<br />

Max u.Reflex. 35 p303: Die wahre Vermittlerin<br />

ist die Kunst. Über Kunst sprechen heisst die<br />

Vermittlerin v wollen, und doch ist uns daher<br />

viel Köstliches erfolgt.<br />

Karte 37, Rückseite<br />

471


Karte 38, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: verraten<br />

Corneille<br />

Racine<br />

Cinna III 1; I p873: avec justice on peut trahir un<br />

traître,/.<br />

Bajazet IV 5; I p574: Roxane: (hat Brief Bajazets<br />

an Atalidie geunden) Ah! je respire enfin; et ma<br />

joie est extrême/Que le traître une fois se soit<br />

trahi lui même./<br />

Karte 38, Rückseite<br />

472


Karte 39, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: verrückt<br />

Pascal, B.<br />

Pensées B414, Ch184, p1134: Les hommes sonst si né<br />

cessairement fous, que ce serait être fou par un<br />

autre tour de folie, de n’être pas fou.<br />

Karte 39, Rückseite<br />

473


Karte 40, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Verstand<br />

Lessing<br />

Philotas 7; II p1o7: Ph: Ich bin Sohn u Soldat u habe<br />

weiter keine Einsicht als die Einsicht meines<br />

Vaters u meines Feldherrn.-Aridäus: Prinz, es<br />

zeigt einen großen V, seinen V so <strong>zu</strong> verleugnen.<br />

- E. Galotti IV /; 2 p262: Orsina: wer über gewisse<br />

Dinge den Verstand n verliert, der hat keinen <strong>zu</strong><br />

verlieren.<br />

Karte 40, Rückseite<br />

474


Karte 41, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Vorturteil<br />

Gadamer<br />

Schlegel F.<br />

Wahrheit und Methode; p255: Es gibt nämlich sehr<br />

wohl auch ein V der Aufklärung, das ihr Wesen trägt<br />

u bestimmt: Dies grundlegende V der Aufklärung<br />

ist das V gegen die V überhaupt u damit die Entmachtung<br />

der Überlieferung.<br />

SW 18., II no. 1o66; p117: das franz(ösische) Schim<br />

pfen auf die Préjugés war selbst ein Pregjugé.<br />

Karte 41, Rückseite<br />

475


Karte 42, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: wissen<br />

Valéry, P.<br />

Sartre<br />

Tasso<br />

Xiphos; II p447: Devise "POUR QUE SOIT CE QUI EST“<br />

Ceci serait l’une des inscriptioosn sur l’une des<br />

portes, d’abord mal traduite mot à mot par: SORS<br />

POUR ENTRER (remtes-toi à ignorer que tu sais,<br />

pour savoir comment tu le savais et savoir ton<br />

savoir.)<br />

La Nausée; p158: Ils vont coucher ensemble. Ils le<br />

savent. Chacun d’eux sait que l’autre le sait. Mais<br />

comme ils sont jeunes, chastes et décents, comme cha<br />

cun veut conserver sa propre estime et celle de l’au<br />

tre, comme l’amour est une grande chose poétique<br />

qu’il ne faut pas effaroucher, ils vont plusiers<br />

fois la semaine dans les bals et dans les restaurants<br />

offrir le spectacle de leurs petites danses<br />

rituelles et mécaniques...<br />

Aminta II 3: E poco parti questo?/Credi tu dunque?<br />

/.../ E forse ch’ella/Il sa, nè però, vuol ch’altri<br />

ri<br />

sappia/Ch’ella ciò sappia; or, se l consenso espresso/Cerchi<br />

di lei, non vedi che tu cerchi,/Ciò<br />

Karte 42, Rückseite<br />

Joyce<br />

Hugo<br />

che più le dispiace? Or, dove é dunque/Questo tuo<br />

desiderio di piacerle?<br />

Ulysses p797: What, reduced to their simplest reciprocal<br />

form, were Bloom’s thoughts about Stephen’<br />

s thoughts about Bloom and Bloom’s thoughts about<br />

Stephen? He thought that he thought that he (knew)<br />

was a jew whereas he knew that he knew that he knew<br />

that he was not.<br />

Han d’Islande 12; I p59: Il (Musdoemon) connaissait<br />

l’âme de son maître (Ahlefeld) comme son maître con<br />

naissait la sienne; aussi ne se compromettait-il<br />

qu’en compromettant le comte. La tête que le comte<br />

aurait le plus volontiers fait tomber, après celle<br />

de Schumacker, c’était celle de Musdoemon, il le savait<br />

comme si son maître le lui eût dit, et son<br />

maître<br />

savait qu’il le savait.<br />

476


Karte 43, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: würzen<br />

Lessing, G.E.<br />

Grillparzer<br />

Fabeln I 1; I p183: Muse: "Die Wahrheit braucht die<br />

Anmut der Fabel; aber wo<strong>zu</strong> braucht die Fabel die<br />

Anmut der Harmonie? Du willst das Gewürze würzen.<br />

Genug, wenn die Erfindung des Dichters ist; der<br />

Vortrag sei des ungekünstelten Geschichtsschreibers,<br />

so wie der Sinn des Weltweisen.“<br />

Sappho II 2; 2 p125: Eucharis: Ja selbst die Blumen<br />

beete schmückt mit Blumen!/ Tut Würze <strong>zu</strong>m Gewürz,<br />

denn heute feiert/Das Fest der Liebe die Gebieterin.<br />

Karte 43, Rückseite<br />

?<br />

477


Karte 44, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: <strong>zu</strong>frieden<br />

Lessing, G.E.<br />

Galotti I 4; 2 p211: Conti: Gleichwohl hat mich<br />

dieses (Werk) noch sehr unz mit mir gelassen.-<br />

U doch binich wiederum sehr z mit meiner Un<strong>zu</strong><br />

friedenheit mit mir selbst (...) Aber , wie ich sage,.daß<br />

ich es weiß, was hier verloren gegangen,<br />

u wie es verloren gegangen, u warum es verloren<br />

gehen müssen: darauf bin ich eben so stolz und<br />

stolzer, als ich auf alles das bin, was ich nicht<br />

verloren gehen lassen. Denn aus jenem erkenne<br />

ich mehr als aus diesem, daß ich wirklich ein<br />

großer Maler bin, daß es aber meine Hand nur n<br />

immer ist.<br />

Karte 44, Rückseite<br />

?<br />

478


Karte 45, Vorderseite<br />

Selbstanwendung: Zweifel<br />

Pascal, B.<br />

Pensées Ch 438, B 434; p12o6: Que fera donc l’homme<br />

en cet état (pyrrhonisme)? Doutera-t-il de tout?<br />

doutera-t-ils s’il veille, si on le pince, si<br />

on le brûle? doutera-t-il s’il doute? doutera-til<br />

s’il est? On n’en peut venir là; et je mets en<br />

fait qu’il n’y a jamais eu de pyrrhonien effectif<br />

parfait. La nature soutient la raison impuis<br />

sante, et l’empêche d’extravagouer jusqu’à ce<br />

point.<br />

Karte 45, Rückseite<br />

?<br />

479


Karte 46, Vorderseite<br />

Sonne: blendet<br />

Licht: blendet<br />

Baudelaire<br />

Lucretius<br />

Minucius, F.<br />

Les plaintes d’un Icare; p173: C’est grâce aux astres<br />

non pareils/Qui tout au fond du ciel flamboyent,<br />

/Que mes yeux consumés ne voient/Que des souven.<br />

irs de soleils.//<br />

Rer, nat. IV 324-27: Splendida porrocculi fugitant<br />

vitantque tueri./Sol etiam caecat, contra si tende<br />

re pergas,/propterea qui a vis magnast ipsius et<br />

alte/aere per purum graviter simulacra feruntur/<br />

et feriunt ocules turbantia composituras./<br />

Octavius, 32, 5: nec mireris, si deum non vides:<br />

vento<br />

et flatibus omnia inpelluntur vibrantur agitantur,<br />

et sub oculis tamen non venit ventus et fla<br />

tus, in sole adeo, qui videndi omnibus causa est,<br />

videre non possumus: radiis acies submovetur,obtutus<br />

intentuientis hebetatur, et, si diutius<br />

inspici.<br />

as, omnis visus extinguitur. quid? ipsum solis arti.<br />

ficem, illum luminis fontem possis sustinere, cum<br />

Karte 46, Rückseite<br />

Hippel<br />

Bataille<br />

te ab eius fulgoribus avertas, a fulminibus abscondas?<br />

deum oculis carnalibus vis videre, cum ipsam<br />

animam tuam, qua vivificaris et loqueris, nec<br />

aspicere possis nec tenere?<br />

Lebensläufe III 115. Wir, die wir n in die S sehen<br />

können, wollen Gott sehen; (Adynaton)<br />

L’anus solaire; I 85: Les yeux humains ne supportent<br />

ni le soleil, ni le coit, ni le cadavre, ni<br />

l’obscuritße, mais avec des réactions différentes<br />

480


Karte 47, Vorderseite<br />

Sonne: blendet, nur im<br />

cf. Gottes Licht<br />

Abglanz <strong>zu</strong> schauen<br />

Licht: blendet<br />

Sphärenharmonie<br />

Platon<br />

Goethe<br />

Phaidon p80: Da es mir versagt war, die Wahrheit<br />

unmittelbar <strong>zu</strong> schauen, so mußte ich mich davor<br />

in acht nehmen, daß es mir n so ergehe, wie denen,<br />

die eine Sonnenfinsternis betrachten. Denn wenn<br />

diese n im Wasser oder einem Spiegel das Bild<br />

der S auffangen, so verderben sie sich die Augen.<br />

Eine ähnliche Gefahr merkte ich jetzt für<br />

mich, ich fürchtete, meine Seele mußte erblinden<br />

wenn sie mit bloßen Augen auf die Dinge blickte<br />

u sich mit nackten Sinnen dran heftete. U ich<br />

meinte, darum <strong>zu</strong> den Begriffen flüchten u in die<br />

sen Spiegeln nach der Wahrheit sehen <strong>zu</strong> müssen.<br />

vielleicht stimmt diseser Vergleich n ganz, denn<br />

ich möchte auf keine Weise <strong>zu</strong>geben, daß, wer in<br />

den Begriffen nach der Wahrheit sucht, diese Wahr.<br />

heit bildhafter sehe, als wer nach ihr in den<br />

Handlungen forscht.<br />

Faust II I 47 osq: Sie tritt hervor!- u, leider<br />

schon geblendet,/Kehr ich mich weg, vom Augen-<br />

Karte 47, Rückseite<br />

Goethe<br />

Haller, A.v.<br />

Platon<br />

schmerz durchdrungen,,, 4715: So bleibe denn<br />

die S mir im Rücken... 4727: Am farbigen Abglanz<br />

haben wir das Leben.///<br />

Pandora 955sqq: Prometheus: So tritt sie (Eos)<br />

lieblich hervor, erfreulich immerfort./Gewöhnet<br />

Erdgeborner schwaches Auge sanft,/Daß n<br />

vor Helios’ Pfeil erblinde mein Geschlecht,/<br />

Bestimmt, Erleuchtetes <strong>zu</strong> sehen, n das Licht!<br />

Ursprung des Übels I 46sqq: Auf jenem Teiche<br />

schwimmt der S funkelnd Bild/Gleich einem diamantnen<br />

Schild,/Da dort das Urbild selbst vor<br />

irdischem Gesichte/In einem Strahlen-Meer sein<br />

flammend Haupt versteckt/U, unsichtbar vor vie<br />

lem Lichte,/Mit seinem Glanz sich deckt.<br />

Pol. VII 516 (p274) So täte... Gewöhnung not, wem<br />

er die Dinge ü b e r s i c h erkennen wollte?..<br />

Dann könnt’ er weitergehen u die Dinge am Him.<br />

mel u den Himmel selbst betrachten, doch blick<br />

te er dabei mit weniger Mühe des Nachts <strong>zu</strong> den<br />

Gestirnen u dem Strahl eds Mondes auf, denn tags<br />

<strong>zu</strong>r S u ihrem Glanz! ... Doch schließlich... dürf<br />

te er es wagen, die S- nunmehr n nur in ihrem<br />

481


Karte 48,Vorderseite<br />

Sonne: blendet, nur im<br />

cf. Gottes Licht<br />

Abglanz <strong>zu</strong> schauen 2<br />

Platon<br />

Cicero<br />

Widerschein im Wasser u an andern Orten, die<br />

ihr fremd, nein, sie selbst an ihrer richtigen<br />

Gestalt, an ihrem richtigen Platze <strong>zu</strong> schauen<br />

u <strong>zu</strong> sehen, wie ihr Wesen ist<br />

Re pub. VI 18: Hic vero tantus est totius mundi<br />

incitatissima conversione sonitus (Sphärenhar<br />

monie), ut eum aures hominum capere non possint<br />

, sicut intueri solem adversum nequitis eiusque<br />

radiis acies vestra sensusque vincitur.<br />

Karte 48, Rückseite<br />

482


Karte 49. Vorderseite<br />

Sonne fixieren<br />

Montherlant<br />

Brentano, B.<br />

Schreber, D.P.<br />

Pitié pour les femmes<br />

Goethes Briefwechsel; WW II 329: ich ließ<br />

mich küssen von der s mit verschlossenen<br />

Augen, u dann öffnete ich sie, u mein Bli.<br />

ck hielt es aus; ich dachte: käßt du dich<br />

kpssen von ihr, u solltest n vertragen kö<br />

nnen, sie an<strong>zu</strong>sehen?<br />

Denkwürdigkeiten X, 178, Anm 65: Übrigens<br />

gewährt mir auch jetzt noch die S <strong>zu</strong>m<br />

Teil ein anderes Bild, als ich in den Zei<br />

ten vor meiner Krankheit von ihr hatte.<br />

Ihre Strahlen erbleichen vor mir, wenn<br />

ich gegen dieselbe gewendet laut spreche.<br />

Ich kann ruhig in die S sehen u werde<br />

davon nur in sehr bescheidenem Maße geblendet,<br />

während in gesunden tagen bei<br />

Karte 49, Rückseite<br />

mir, wie wohl bei anderen Men, ein minutenlanges<br />

Hineinsehen in die S gar n möglich gewesen<br />

wäre.<br />

483


Karte 50, Vorderseite<br />

Sonne: goldner Ball<br />

Hofmannsthal, H. Der Tor u.d.Tod, p.113<br />

Karte 50, Rückseite<br />

484


Karte 51, Vorderseite<br />

Sonne: als Ei<br />

Proust, M.<br />

SeG II; II p1128: l’oef d’or du soleil, comme propulsé<br />

par la rupture d’équilibre qu’amènerait<br />

au moment de la coagulation un changement de<br />

densité, barbelé de flammes comme dans les tab<br />

leaux, creva d’un bond le rideau derrière lequel<br />

on le sentait depuis un moment frémissant<br />

et prêt à entrer en scène et à s’élancer, et<br />

dont il efface sous des flots de lumière la<br />

pourpre mystériuese et figée.<br />

Karte 51, Rückseite<br />

485


Karte 52, Vorderseite<br />

Sonne: fehlt einem Land<br />

Apocalypsis 21,23: Et civitas non eget sole, neque luna ut luceant<br />

in ea, nam claritas Dei illuminavit eam, et<br />

lucerne eius est Agnus.<br />

Baudelaire Rêve parisien I; p : Nul astre d’ailleurs, nuls<br />

vestiges"/De soleil, même au bas du ciel,,/Pour illuminer<br />

ces prodiges,/Qui brillaient d’un feu<br />

personnel!//<br />

Karte 52, Rückseite<br />

486


Karte 53, Vorderseite<br />

Sterne: feucht<br />

Sonne: feucht<br />

Mond: feucht<br />

Baudelaire Invitation au voyage; p : Mon<br />

enfant, ma sœur,/<br />

Songe à la douceur/D’aller là-bas vivre ensemble!/<br />

Aimer à loisir,/Aimer et mourir/ Au pays qui<br />

te ressemble!/Les soleils mouillés/De ces ciels<br />

brouillés/Pour mon esprit ont des charmes/Si mystérieux/De<br />

tes traîtres yeux,/Brillant à travers<br />

leurs larmes./<br />

Karte 53, Rückseite<br />

487


Karte 54, Vorderseite<br />

Sonne: Gestirn des Tages, Tagesgestirn<br />

Racine, J.<br />

Athalie I 1, I p881: astre du jour<br />

Diderot, D. Regrets sur ma vieille robe de chambre; p947:<br />

astre du jour<br />

Racine, J.<br />

Port-Royal IV; I p1o12: Je vois le grand astre<br />

du jour/Rouler dans ce flottant séjour (êtang)/Le<br />

char de la lumière;/<br />

St. Pierre, B. Paul et Virginie p61: et au haut des airs (on<br />

voyait) la noire frégate, avec l’oiseau blanc<br />

du tropique, qui abandonnaient, ainsi qu l’as<br />

tre du jour, les solitudes de l’océan Indien.<br />

- ibid. p74<br />

Karte 54, Rückseite<br />

488


Karte 55, Vorderseite<br />

Sonne: glänzende Hostie<br />

Bonaventura Nachtwachen IV p.85<br />

Karte 55, Rückseite<br />

489


Karte 56, Vorderseite<br />

Sonne: Leiche<br />

Mond: Leiche<br />

Droste, A.v. Gethsemane 4,1: Sonnenleiche; p.319<br />

Karte 56, Rückseite<br />

490


Karte 57, Vorderseite<br />

Sonne: übertrifft Licht der Sterne<br />

cf.Übertreffung<br />

Chretien<br />

Lohenstein<br />

Perceval 322o-29: Un graal entre ses deus mains/<br />

Une damoisele tenoit,/Qui avec les vallés venoit,/Bele<br />

et gente et bien acesmee./Quant e le<br />

fulaiens entree/Atot le graal qu’ele tint,/ Une<br />

si grans clartez i vint,/Qu’ausi perdirent les<br />

chandoiles/Lor clarté come les estoiles/Font<br />

quant solaus lieve ou la lune./<br />

Cleopatra II 461sqq: Juno. Pallas. Venus: Schäffer<br />

/im Kriegen sig’t einer alleine./Tulipen gleiche<br />

n der Rosen sich n//Demant ist König der Edelgest<br />

eine;/Sonnen verbländen der Sternen ihr Licht./<br />

Diesem nach mustu nur Jupiters willen/Durch den<br />

erwünscheten Endspruch erfüllen./<br />

Karte 57, Rückseite<br />

491


Karte 58, Vorderseite<br />

Sonne: sieht keine Schatten<br />

Lionardo<br />

Goethe<br />

Cod. Atlant. 3ooe.b: Il sole non vide mai nessuna<br />

ombra.<br />

Faust II 3. 8736sqq: Chor: Wagst du Scheusal/Neben<br />

der Schönheit/Dich vor dem Kennerblick/Phöbus’<br />

<strong>zu</strong> zeigen?/Tritt du dennoch hervor nur immer;/Denn<br />

das Häßliche schaut e r nicht,/Wie<br />

sein heilig Auge noch/Nie erblicket den Sch./<br />

Karte 58, Rückseite<br />

492


Karte 59, Vorderseite<br />

Sonne: als Schild<br />

cf. Mond als Schild<br />

Haller, A.v.<br />

Ursprung des Übels I 46sq: Auf jenem Teiche<br />

schwimmt der S funkelnd Bild,/Gleich einem<br />

diamantnem Sch,/Da dort das Urbild selbst vor<br />

irdischem Gesichte/In einem Strahlen.Meer<br />

sein flammend Haupt versteckt/, U, unsichtbar<br />

vio vielem Lichte,/Mit seinem Glanz sich<br />

deckt.<br />

Karte 59, Rückseite<br />

493


Karte 60, Vorderseite<br />

Sonne, untergehend: hingerichtet<br />

Hugo<br />

Apollinaire<br />

Han d’Islande 48; I p138: L’heure fatale (der geplan<br />

ten Hinrichtung) Ordeners) était arrivée; le soleil<br />

ne montrait plus que la moitié de son disque au-des<br />

sus de l’horizon.<br />

Zone: Alcools p15: Adieu Adieu// Soleil cou coupé///<br />

Karte 60, Rückseite<br />

494


Karte 61, Vorderseite<br />

Sonne: warm<br />

Baudelaire<br />

Lesbos; p134: Mère des jeux latins et des voluptés<br />

grecques,/Lesbos, où, les baisers, languissants<br />

ou joyeux,/Chaufs comme les soleils, frais comme<br />

les pastèques,/Font l’ornement des nuits et des<br />

jours glorieux;/<br />

- Invitations au voyage; p52: Les soleils couchants/<br />

Revêtent les champs,/Les nanaux, la ville entière,/D’hyazinthe<br />

et d’or;/Le monde s’endort/Dans<br />

une chaude lumière.//<br />

Karte 61, Rückseite<br />

495


Karte 62, Vorderseite<br />

Sonnenfarbe: bleich<br />

Heym, G.<br />

Der Wald: Am Himmel fein u. schlank/Wie<br />

eine Kerze brennt die Sonne bleich.<br />

Karte 62, Rückseite<br />

496


Karte 63, Vorderseite<br />

Sonnenfarbe: blutig<br />

Potocki, J.<br />

Goethe, J.W.v.<br />

Lohenstein<br />

Saragossa 52, p598: blutiger Widerschein<br />

d. Abendsonne (ominös)<br />

Götz V; 1o p104: Heiliger Gott, wie<br />

blutroth der Himmel ist, die untergehende<br />

Sonne blutroth! (Plünderung)<br />

Cleopatra IV 116sqq: Candidus: Der Mohren<br />

Capitol legt nunmehr Kron u Glantz//<br />

Dir (August)/ander Jupiter/freiwillig<br />

<strong>zu</strong> den Füssen: /"Nun dieses Reiches Sonn-<br />

Antonius hat müssen//So bluttig unter<br />

gehn. Doch/wi die Abend-Röth’//In dem<br />

si in das Meer be purpert untergeht//Ein<br />

helles Morgen-Licht der Sn uns bedeutet:/So:<br />

da Anton so roth sein Grabmal<br />

<strong>zu</strong>bereitet//Hof’t nach so trüben Sturm<br />

Egipten Sonenn-schein/U wünscht: es mög<br />

August itzt seine Sonne sein./<br />

Karte 63, Rückseite<br />

Meyer, C.F.<br />

Richterin VI; p550: Er (Wulfrin) blieb unter seiner<br />

Arve, bis die S unterging u der Tag ihr folgte.U<br />

wie sie mit gebrochenen Speeren sich legte u ihr<br />

Blut am Himmel verströmte, erlosch er mit ihr u<br />

sah sich die Schwester, wie das Spätlicht, im grünen<br />

Geande u auf stillen Sohlen nachschreiten.<br />

497


Karte 64, Vorderseite<br />

Sonnenfarbe: blutrot<br />

Waiblinger<br />

Phaeton p152: Die S stieg b am Osten empor u erhell<br />

te die Welt, die so fürchterlich mir war in dieser<br />

Na<br />

cht. Die schwarzen Berge glühten in Morgenrot, a<br />

durch meine Seele ist noch kein Licht gebrochen.<br />

Mein Busen brennt wie die glutrote Feuerlilie (Eifersucht,<br />

scheinbar begründet).<br />

Karte 64, Rückseite<br />

498


Karte 65, Vorderseite<br />

Sonnenfarbe: gelb<br />

Claudel, P.<br />

Mallarmé, St.<br />

L’Annonce faite à marie IV 5 p188: Abend<br />

L’A<strong>zu</strong>r; p37: Encor! que sans répit les<br />

tristes cheminées/Fument, et que de sui<br />

e une errante prison/Eteigne dans l’hor<br />

reur de ses noires trainées/Le soleil<br />

se mourant jaunâtre à l’horizon!//<br />

- Soupir; p39: Mon âme vers tin front où rêve,<br />

ô calme soeur,/Un automne jonché de<br />

taches de rousseur,/Et vers le ciel errant<br />

de ton œil angélique/Monte, comme<br />

dans un jardin mélancholique,/Fidèle, un<br />

blanc jet d’eau soupire vers l’A<strong>zu</strong>r!-/<br />

Vers l’A<strong>zu</strong>r attendri d’Octobre pâle et<br />

pur/Qui mire aux grands bassins sa langueur<br />

infinie/Et laisse, sur l’eau morte<br />

où la fauve agonie/Des feuilles erre au<br />

vent et creuse un froid sillon,/Se traî<br />

ner le soleil jaune d’un long rayon.///<br />

Karte 65, Rückseite<br />

Hölderlin<br />

Griechenland III ,V. 32 sqq: Denn lange schon steht<br />

offen/Wie Blätter, <strong>zu</strong> lernen, oder Linien u Winkel/Die<br />

Natur/Und gelber die Sonnen und Monde,/<br />

499


Karte 66, Vorderseite<br />

Sonnenfarbe: golden 1<br />

Goethe<br />

Mörike<br />

Schiller<br />

Baudelaire<br />

Shakespeare<br />

Iphigenie III 1, 982-84; 12 p42: Iphigenie: Goldne<br />

S, leihe mir/die schönsten Strahlen, lege sie <strong>zu</strong>m<br />

Dank/Vor Jovis Thron!/Denn ich bin arm u stumm (Orest<br />

u Elektra leben).<br />

Mein Fluß; I p34: Es schlüpft der goldne Snschein/<br />

In Tropfen an mir nieder,/Die Woge wieget aus und<br />

ein/Die hingegebnen Glieder;/<br />

Hero u Leander; 1 p77:Seht ihr dort die altergrauen/Schlösser<br />

sich entgegenschauen,/Leuchtend in<br />

der S Gold,/Wo der Hellespont die Wellen/brausend<br />

durch der Dardanellen/Hohe Felsenpforte rollt?/<br />

Invitation au voyage; p52: Les soleils couchants/<br />

Revêtent les champs/Les nanaux, la ville entière,/<br />

D’hyazinthe et d’ort/Le monde s’endort/Dans une<br />

chaude lumière./<br />

Love’s Labour’s Lost IV 3; I p11o: King reads (sein<br />

Sonett): So sweet a kiss the golden sun gives not/<br />

to those gresh morning drops upon the rose,/as<br />

Karte 66, Rückseite<br />

Dürrenmatt<br />

Stadler<br />

Spee<br />

Sartre<br />

thy eye-beams when their fresh rays have smote/<br />

The night of dew that in my cheeks down flows:/Nor<br />

shines the silvermoon one half so bright/Through<br />

the transparent bosom of the deep/As doth thy<br />

face through tears of mine give light;/<br />

Frank V. K.II p213: Vergoldet die Sonne das Münster<br />

Baldurs Tod; II p169: Um seine Füße schlug die Abend<br />

sonne,/Die Wolkenwehre niederrauschend, goldne<br />

Wogen.<br />

Anderes Lob aus den Werken Gottes; p16: Wer hat in<br />

Gold- u Silberstück/Die Sonn u Mond gekleidet?/<br />

Baudelaire; p148: C’est pourquoi la lune devient<br />

l’emblème de la frigidité; cette pierre précieuse,<br />

isolé dans le ciel, tourne vers nous ses stemppes<br />

crayeuses, fait tomber sur la terre, pendant<br />

les forids de la nuit, une lumière du soleil<br />

apparaît<br />

nourrissante; elle est dorée, épaisse, comme du pain,<br />

elle chauffe.<br />

500


Karte 67, Vorderseite<br />

Sonnenfarbe: grün<br />

Proust, M.<br />

Jeunes Filles II; I p674: morgens: cette<br />

salle à manger de Balbec, nue, emplie<br />

de soleil vert comme l’eau d’une piscine,<br />

Karte 67, Rückseite<br />

501


Karte 68, Vorderseite<br />

Sonnenfarbe: grüngolden<br />

Eichendorff.<br />

Taugenichts 2; I p298: Besonders das fatale Rechnen<br />

wollte mir nun erst recht gar n mehr von der<br />

Hand, u ich hatte, wenn der Sonnenschein durch den<br />

Kastanienbaum vor dem Fenster g auf die Ziffern<br />

fiel... gar seltsame Gedanken dabei.<br />

ib.1o; p359: Da fiel der Sonnenschein durch den<br />

Kastanienbaum vor dem Fenster wieder g auf die<br />

Ziffern in dem aufgeschlagenen Buche,<br />

Karte 68, Rückseite<br />

502


Karte 69, Vorderseite<br />

Sonnenfarbe: karmesinrot<br />

Gide, A.<br />

Voyage d’Urien; p17: Et maintenant voici le soir;<br />

le soleil cramoisi disparaît entre les cordages,<br />

des chants crépusculaires montent;.<br />

Karte 69, Rückseite<br />

503


Karte 70, Vorderseite<br />

Sonnenfarbe: kupferrot<br />

Stadler, E.<br />

Untergang 1,1; Ip.187<br />

Karte 70, Rückseite<br />

504


Karte 71, Vorderseite<br />

Sonnenfarbe: milchig<br />

Mann, Th.<br />

T.Kröger; E p213: Die Wintersonne stand nur<br />

als armer Schein, m u matt hinter Wolkenschich<br />

ten über der engen Stadt.<br />

Karte 71, Rückseite<br />

505


Karte 72, Vorderseite<br />

Sonnenfarbe: Purpur<br />

Trakl, G.<br />

Flaubert, G.<br />

Kaspar Hauser Lied; I p.113: Er wahrlich<br />

liebte die Sonne, die purpurn den<br />

Hügel hinabstieg<br />

Bovary III 3; I p559: L’en voyait sur la<br />

rivière de larges gouttes grasses, ondulant<br />

inégalement sous la couleur po<br />

urpre du soleil, comme des plaques de<br />

bronze florentin, qui flottaient.<br />

Karte 72, Rückseite<br />

506


Karte 73, Vorderseite<br />

Sonnenfarbe: rot<br />

Goethe, J.W.v. Werther 18.8. p57. letzter r. Strahl<br />

Proust, M.<br />

JF III, I p804: soleil rouge et rond<br />

comme la lune (abends)<br />

Lichtensein, A. Der Ausflug: die rote Häusersonne<br />

Brentano, C. Radlauf; III p29: Er sah d.S. untergehen<br />

ganz rot in den Rhein.<br />

- Fanferlieschen; IIII p982 (abends)<br />

Goethe, J.W.v. Urgötz V; 1o p227: Sonne komm, Sonne<br />

komm! Wenn dein erster gebrochner<br />

Strahl roht dämmert u sich mit dem<br />

fürchterlichen Schein der Flamme ver<br />

einigt, dann wollen wir sie hinaus füh<br />

ren, mit blutrothen Gesichtern wollen<br />

wir dastehen, u unsre Spise sollen, sol<br />

len aus 1ooo Wunden ihr Blut zapfen<br />

(Metzler: gegen Adlige).<br />

Karte 73, Rückseite<br />

Stadler, E.<br />

Baudelaire, CH.<br />

Hofmannsthal<br />

Semiramis; II p214: und draussen wo die fin<br />

stern Wachen kreisen/lehnt bleich der Henker<br />

an den Marmorbüsten.,//Rot tanzt die S<br />

auf dem nackten Eisen.<br />

Femmes damnées; p138: ce rouge soleil que<br />

l’on nomme amour!<br />

Reitergeschichte; II p31: Die Kuh aber...<br />

sog mit geblähten Nüstern den rötlichen Son<br />

nendunst des Abends in sich<br />

- ibid.33: Als der Wachtmeister mit dem schönen<br />

Beutepferd <strong>zu</strong>rücktritt, warf die in schwe<br />

rem Dunst untergehende Sonne eine ungeheure<br />

Röte über die Hutweide.<br />

Novalis<br />

Oferdingen I 9; I p2o7: Die Sonne stand feuerrot<br />

vor Zorn am Himmel, die gewaltige Flamme<br />

(Scheiterhaufen des Herzens) sog an ihrem<br />

geraubten Lichte, u so heftig sie es auch an<br />

sich <strong>zu</strong> halten schien, so ward sie doch immer<br />

bleicher u fleickiger... Endlich war nichts von<br />

der S mehr übrig, als eine schwarze ausgebrannte<br />

Schlacke, die herunter ins Meer fiel<br />

507


Karte 74, Vorderseite<br />

Sonnenfarbe: rot 2<br />

Proust, M..<br />

Firsch,M.<br />

Flaubert, G.<br />

Hebbel<br />

SeG II; II p1o34: Bientôt même, l’été finissant<br />

quand on descendait du train à Douville, le soleil,<br />

amorti par la brume, n’était dèjà plus, dans<br />

le ciel uniformément mauve, qu’un bloc rouge.<br />

Gantenbein; p144: rot ist der Mund der Fische,<br />

der Mond u die Sonne bei Aufgang u Untergang,<br />

Bovary I 1; I p334: Charles Blick auf Rouen: En<br />

face, au delà des toits, le grand ciel pur sètentdait,<br />

avec le soleil rouge se couchant. Qu’il<br />

devait faire bon là-bas!<br />

Der Haideknabe; 1 p31: H: "Ach Meister, mein Meister,<br />

sie schlagen mich tot!/Die Sonne, sie ist<br />

ja wie Blut so rot!“<br />

Karte 74, Rückseite<br />

508


Karte 75, Vorderseite<br />

Sonnenfarbe: rot 2<br />

Proust, M..<br />

Frisch,M.<br />

Flaubert, G.<br />

Hebbel<br />

SeG II; II p1o34: Bientôt même, l’été finissant<br />

quand on descendait du train à Douville, le soleil,<br />

amorti par la brume, n’était dèjà plus, dans<br />

le ciel uniformément mauve, qu’un bloc rouge.<br />

Gantenbein; p144: rot ist der Mund der Fische,<br />

der Mond u die Sonne bei Aufgang u Untergang,<br />

Bovary I 1; I p334: Charles Blick auf Rouen: En<br />

face, au delà des toits, le grand ciel pur sètentdait,<br />

avec le soleil rouge se couchant. Qu’il<br />

devait faire bon là-bas!<br />

Der Haideknabe; 1 p31: H: "Ach Meister, mein Meister,<br />

sie schlagen mich tot!/Die Sonne, sie ist<br />

ja wie Blut so rot!“<br />

Karte 75, Rückseite<br />

509


Karte 76, Vorderseite<br />

Sonnenfarbe: schwarz<br />

Wieland, C.M.<br />

Nerval, G.de<br />

Trakl, G.<br />

Proust, M.<br />

Apokalypsis<br />

Baudelaire, Ch.<br />

J.Gray I 2, XXV p.11: Wie schw. d.Licht<br />

d. Sonne (nach dem Tod Edwards)!<br />

El Destichado: mélancolie<br />

Entlang; I p.122: S. will sch. erscheinen.<br />

Swann I; I p64<br />

6; 12: Die Sonne ward finster wie<br />

ein schwarzer Sack.<br />

Spleen de Paris XXXVI p289: En elle le<br />

noir abonde: et tout ce qu’elle inspire<br />

est noir et profond. Ses qeux sont 2 antres<br />

où scintille vaguement le mystère:<br />

c’est une explosion dans les ténèbres.-<br />

Je la comparerais à un soleil noir, si L’<br />

on pouvait concevoir un astre noir versant<br />

la lumìère et le bonheur.<br />

Karte 76, Rückseite<br />

Borges, J.L.<br />

Hofmannsthal<br />

Da Viau, Th.<br />

Novalis<br />

Der Zahir; Labyrinthe p95: In einer Redefigur,<br />

dem sog. Oxyomoron, wird ein Begriff mit<br />

einem Beiwort gekoppelt, das ihm <strong>zu</strong> widerspre<br />

chen scheint: so redeten etwa die Gnostiker<br />

vom Dunklen Licht, die Alchemisten von der<br />

Schwarzen Sonne.<br />

Frau ohne Schatten; II p2o9: Er sah gegenüber<br />

... die Stirn hinabsinken, ihr letzter, ganz schwar<br />

zer Strahl durchfuhr den Himmel u den Abgrund<br />

Ode (verkehrte Welt): Le feu brusle dedans la<br />

glace;/ Le Soleil est devenu noir;/Je yoy la<br />

Lune qui va choir;/C’est arbre est sorty de sa<br />

place<br />

Oferdingen I 9; I p3o1: (Unterwelt der Parzen)<br />

Alle Figuren waren hier dunkel. Die Luft<br />

war wie ein ungeheurer Schatten; am Himmel stand<br />

ein sch strahlender Körper... Licht u Schat<br />

ten schienen hier ihre Rollen vertauscht <strong>zu</strong><br />

haben.<br />

- Ofterdingen; Paral.2;I p338: Das Land der Parzen-<br />

die (dun) schwarze Sonne.<br />

510


Karte 77, Vorderseite<br />

Sonnenfarbe: schwarz 2<br />

Novalis<br />

Pieltain, P.<br />

Lohenstein<br />

(Edda)<br />

Ofterdingen I 9; I p3o1: Endlich war nichts von<br />

der Sonne mehr übrig, als eine schwarze ausgebrannte<br />

Schlacke, die herunter ins Meer fiel.<br />

(Scheiterhaufen des Herzens)<br />

Sur l’image d’un soleil noir<br />

Cleopatra VI 42o: Mein Licht! er (Augustus) wer<br />

ffen die Blicke von uns ab!/Weil so viel Thränen-<br />

Saltz ist durch die Quell geronnen!/Sehn itzt<br />

was wäßricht aus der Augen sch Sn;/Doch sind noch<br />

unversehrt di Brunnen ihres Lichts;/<br />

Gylfies Betörung 51; Thule XX p113: Ragnarök: Die<br />

Sonne wird schwarz! Völuspa 44: verlischt; Thule<br />

II p42),/Das Land sinkt ins Meer,/Vom Himmel stü<br />

rzen/Die heitern Sterne./<br />

- Völuspa 28; Thule II p39: Er (Sohn Fenrirs) füllt<br />

sich mit Fleisch/gefallner männer,/Rötet mit B<br />

ut/der Rater Sitz./Schwarz wird die S/Die Sommer<br />

drauf,/Wetter wüten-/Wißt ihr noch mehr?<br />

Karte 77, Rückseite<br />

Nerval<br />

Aurélia II 4; I p397: Arrivé sur la place de la Concorde,<br />

ma pensée était de me détruire. A plusieurs<br />

reprises, je me dirigeai vers la Seine, mais quelque<br />

chose m’empêchait d’accomplir mon dessein. Les éto<br />

iles brillaient dans le firmament. Tout à coup il me<br />

sembla qu’elles venaient de s’éteindre à la fois<br />

comme les bougies que j’avais vues à l’église. Je<br />

crus que les temps étaient accomplis, et que nous<br />

touchions à la fin du monde annoncée dans l’Apocalypse<br />

de saint Jean. Je croyais voir un soleil noir<br />

dans le ciel désert et un globe rouge de sang au-des<br />

sus des Tuileries. Je me dis: "La nuit éternelle com<br />

mence, et elle va être terrible. Que va-t’il arriver<br />

quand les hommes s’apercevront qu’il n’y a plus de<br />

soleil?“<br />

511


Karte 78, Vorderseite<br />

Sonnenfarbe: weiss<br />

Claudel, P.<br />

Baudelaire<br />

L’Annonce faite à Marie IV 5 p166: Morgen<br />

Une gravure fantastique; p66sq: La caval<br />

ier promène un sabre qui flamboie/ Sur<br />

les foules sans nom que sa monture broie,/<br />

Et parcourt, comme un prince inspectant<br />

sa maison,/Le cimitère immense et froid,<br />

sans horizon,/Où gisent , aux lueurs d’un<br />

soleil blanc et teme,/ Les peuples de l’<br />

histoire ancienne et moderne.///<br />

Karte 78, Rückseite<br />

512


Karte 79, Vorderseite<br />

Sonnenmetaphern/Auge als Sonne<br />

Gombaud, J.-O.<br />

Labé, L.<br />

Sonnet Carite pour jamais a quitté ces fontaines,/<br />

Où ses yeux faisoient voir deux soleils<br />

dans les eaux-<br />

Sonnet Las! que me sert, que si parfaitement/<br />

Louas jadis et ma tresse dorée,/Et de mes yeus<br />

la beauté compoarée/A deus soleils, dont Amour<br />

finement//Tira les trets causes de ton tourment?<br />

Karte 79, Rückseite<br />

513


Karte 80, Vorderseite<br />

Sonnenmetaphern/Gewissen als Sonne<br />

Goethe, J.W.v.<br />

Vermächtnis; 2p45: Denn das selbstständige<br />

Gewissen/Ist Sonen deinem<br />

Sittentag.<br />

Karte 80, Rückseite<br />

514


Karte 81, Vorderseite<br />

Sonnenmetaphern/König als Sonne<br />

Sterne, L.<br />

St. Pierre, B.<br />

Schiller, F.<br />

Shandy 18: p45: in that kingdom no man has any<br />

country- interest to support;- the little in<br />

terest of any kind which any man has anywhere<br />

in it, is concentrated in the court, and the<br />

looks of the Grand Monarch: by the sunshine of<br />

whose countenance, or the clouds which pass ac<br />

ross it, every French man lives or dies.<br />

Paul et Virginie p158sq: (En France aujourd’<br />

hui) Le roi est un soleil que les grands et les<br />

corps environnent comme des nuages; il est presque<br />

impossible qu’un de ses rayons tombe sur<br />

vous (P). Autrefois, dans une administration<br />

moins compliquée, on a vu ces phénomenes.<br />

Der Graf von Habsburg; 1 p96: Zu Aachen in sei--<br />

ner Kaiserpracht,/ Im altertümlichen Saale,/<br />

Saß K Rudolfs heilige Macht/ Beim festlichen<br />

Krönungsmahle./Die Speisen trug der Pflazgraf<br />

des Rheins,/Es schenkte der Böhme des per<br />

Karte 81, Rückseite<br />

Schiller, F.<br />

lenden Weins,/U alle die Wähler, die sieben,/<br />

Wie der Sterne Chor um die S sich stellt,/ Umstan<br />

den geschäftig den Herrscher der Welt,/Die Würde<br />

des Amtes <strong>zu</strong> üben.//<br />

Demetrius II 1;8 p43: Hiob: Der große Fürst ist’s<br />

der mich an dich (Marfa) sendet,/ ---- denkt er<br />

dein,/Denn wie die Sonn’mit ihrem Flammenaug’/<br />

Die Welt durch- u Fülle rings verbreitet,/So<br />

ist das Aug’ des Herrschers überall;/Bis an die<br />

fernsten Enden seines Reichs/Wacht seine Sorge,<br />

späht sein Blick umher./<br />

515


Karte 82, Vorderseite<br />

Sonnenstrahl: als Pfeil<br />

Lenau,N.<br />

Proust, M.<br />

Schiller, F.<br />

Goethe<br />

Schiller, F.<br />

Der Steirertanz; II p30: Heut liess die Sonne<br />

sprühen/Die sommerscharfen Pfeile,/<br />

Guermantes I; II p81: Il (le brouillard) ne persista<br />

d’ailleurs pas tard dans la matinée, le<br />

soleil commença par user inutilement contre<br />

lui quelques flèches qui le passementèrent<br />

de brillants, puis en eurent raison.<br />

Der Spaziergang; I p133: v.17: Glühend trifft<br />

mich der Sonne Pfeil, still liegen die Weste/<br />

Pandora; 15 p175, V. 955sqq: So tritt sie (Eos)<br />

lieblich hervor, erfreulich immerfort,/Gewöhne<br />

Erdgeborner schwaches Auge sanft,/Daß n vor<br />

Helios’ Pfeilen erblinde mein Geschlecht,/Bestimmt,<br />

Erleuchtetes <strong>zu</strong> sehen, nicht das Licht<br />

Berglied; 1 p36: Es sitzet die Königin hoch u<br />

klar/ Auf unvergänglichem Throne,/Die Stirn<br />

umkränzt sie sich wunderbar/Mit diamantener<br />

Krone;/Drauf schießt die Sonne Pfeile von<br />

Karte 82, Rückseite<br />

Schiller, F.<br />

Licht,/Sie vergolden sie nur u erwärmen sie n.//<br />

Der Spaziergang; 1 p133: Glühend trifft mich der<br />

Sonne Pfeil,<br />

516


Karte 83, Vorderseite<br />

Sonnenmetaphern/Reich als Sonne<br />

Dürrenmatt, F.<br />

Romulus IV, p133sq: Auf- u.Untergang<br />

Karte 83, Rückseite<br />

517


Karte 84, Vorderseite<br />

Sonnenmetaphern/Sonne des Lebens<br />

Valéry, P.<br />

Wieland, C.M.<br />

Goethe, J.W.v.<br />

Mon Faust II 1 (Sonne= Zeit)<br />

Alceste I 2; XXV p.284: goldnes Licht<br />

Tasso II 2, 113o: S. des neuen L.stages<br />

Karte 84, Rückseite<br />

518


Buchstaben St<br />

-<br />

Buchstabe T<br />

-<br />

Buchstabe U<br />

-<br />

Buchstabe V<br />

-<br />

Buchstabe W<br />

Karte 1, Vorderseite<br />

cf. Erhabenes<br />

Meer. erhaben<br />

Wald: erhaben<br />

Wüste: erhaben<br />

Berge: erhaben<br />

Schiller, F.<br />

Vom Erhabenen; 12 p314: Eine weitausgebreitete<br />

Wüste, ein einsamer, viele Meielen langer W, das<br />

Herumirren auf der grenzenlosen See sind lauter<br />

Vorstellungen, welche Grausen erregen u in der<br />

Dichtkunst <strong>zu</strong>m Erhabenen <strong>zu</strong> gebrauchen sind.<br />

Karte 1, Rückseite<br />

519


Karte 2, Vorderseite<br />

Natur als Kirche, Tempel<br />

Wald: als Kirche<br />

cf. Kirche: als Wald<br />

Mörike, E. Mozart; I p.544<br />

Baudelaire, Ch.<br />

Correspondances; p.11: forêts de sym<br />

boles/la Nature est un temple<br />

Valéry, P. Mon Faust, Solit. intermède; II p395:<br />

Caverne? Temple? Non. Forêt? Non.<br />

Baudelaire, Ch. Obsession, p71: Grand bois, vous m’<br />

effrayez comme des cathédrales!<br />

Brentano, C.<br />

Godwi II 12; II p279: Die Eiche, unter der<br />

ich die Dryaden angerufen hatte, ragte<br />

wie ein Tempel unter allen hervor.<br />

- ibid. II 2; p232: Ich fühle in einem Walde,<br />

bei den großen lebendigen Säulen der<br />

kühlen, <strong>zu</strong>sammengerauschenden Gewölbe, im<br />

mer eine tiefe Berührung im Innern.<br />

- G. Wasa;4 p74: Wo sich grün der Tempel rü<br />

ndet,/Hallen ruhig meine Lieder/Preisend<br />

wieder.//<br />

Karte 2, Rückseite<br />

Chateaubriand<br />

Brentano, C.<br />

Atala; p7o: Les troncs de ces arbres, rouges, marbrés<br />

de vert, montant sans branches jusqu’à leurs<br />

cimes, ressemblaient à des hautes colonnes, et<br />

formaient le péristyle de ce temple de la mort<br />

(Indinanerfriedhof); il y régnait un bruit religieux,<br />

semblable au sourd mugissement de l’orgue<br />

sous le voutes d’une église; mais lorsq’on péné<br />

trait au fond du sanctuaire, on n’entendait plus<br />

que les hymnes des oiseaux, qui célébraient à<br />

la mémoire de morts une fête éternelle.<br />

G. Wasa; 4 p65: Waldhorn (ein Eremit): in dem We woh<br />

net stiller Glaube, Leicht licht wird das Herz<br />

mir da <strong>zu</strong>m Worte,/Denn des Tempels tröstend<br />

Grün erquicket/Freundlich meiner Augen schwache<br />

Blicke,/ U ich preise, wie die muntren Vögel,/<br />

Wie des Tempels wiederhallend Flüstern/ Die gesellge<br />

Einsamkeit, die Ruhe,/U der Schatten Träu<br />

merei ihn preiset./<br />

520


Karte 3, Vorderseite<br />

Wald: als Meer<br />

Brentano, C. Godwi II 12; II p278.<br />

Karte 3, Rückseite<br />

521


Karte 4,Vorderseite<br />

cf.Melancholie<br />

Wald: melancholisch<br />

Einsamkeit/Melancholie<br />

Chateaubriand<br />

René; p115: En arrivant chez les Natchez, René<br />

avait été obligé de prendre une épouse, pour se<br />

conformer aux moeurs des Indiens; mais il ne vi.<br />

vait point avec elle. Un penchant mélancholique<br />

l’entraînait au fond des bois; il y passait seul<br />

des journées entières, et semblait sauvage parmi<br />

les Sauvages.<br />

Karte 4,Rückseite<br />

522


Karte 5,Vorderseite<br />

Wald: schwarz<br />

Racine, J.<br />

Port-Royal III; I p1oo9: Que ces vieux royaumes<br />

des ombres,/Ces grands bois, ces noires forêts,<br />

Cachent de charmes et d’attraits,/Dessous leurs<br />

feuillages si sombres!//<br />

Karte 5,Rückseite<br />

523


Karte 6,Vorderseite<br />

Wald: Städte des Verirrens<br />

Dante Alighieri Div. Comm. Inf. I<br />

Goethe, J.W.v. Ilmenau<br />

Wieland, C.M. Sylvio I 7sq; V p28-36<br />

Schiller, F.v. Verbrecher; 2 p2o2: (Nach dem Mord) Unwillkürlich<br />

verlor ich mich tiefer in<br />

den Wald.<br />

Hartman<br />

Iwein 5776-84 (Jüngere Tochter des Gra<br />

fen vom Schwarzen Dorn)<br />

Nietzsche, F. Zarathustra, Vorrede 8; p2o: Als aber der<br />

Morgen graute, fand sich Z in einem tiefen<br />

We, u kein Weg zeigte sich ihm mehr.<br />

Goethe, J.W.v. Natürliche Tochter I 1; 12 p225 (I 6 p250:<br />

wilder Wald)<br />

Racine, J.<br />

Iphigénie I 4; I p685: Ebate: La Reine<br />

(Klytaimnestra), dont ma course a dévancé<br />

le pas,/Va remettre bientôt sa<br />

Karte 6,Rückseite<br />

fille entre vos (Agamemnon) bras./Elle approche.<br />

Elle s’est quelque temps égarée/Dans ces bois qui<br />

du champ semblent cacher l’entrée./ A peine nous<br />

avions, dans leur obscurité,/Rétrouvé le chemin<br />

que nous avions quitté/<br />

524


Karte 7,Vorderseite<br />

Wind: wild<br />

Wald: wild<br />

cf. Meer:wild<br />

Berge: wild<br />

Schiller, F.<br />

Dante<br />

Ariosto<br />

Hartmann<br />

Verbrecher; 2 p2o6: Wir waren eine kleine Viertelmeile<br />

gegangen (ich u Räuber). Der W wurde im<br />

mer abschüssiger, unwegsamer u wilder, keiner<br />

von uns sprach ein Wort, bis mich endlich die<br />

Pfeife meines Führers aus meinen Betrachtungen<br />

aufschreckte.<br />

Div.Comm. Inf. I 3-6: Eh quanto a dir qual era è<br />

cosa dura/Questa selva selvaggia, aspra e forte<br />

Che nel pensier rinuuova la paura!//<br />

Orlando I 33: Angelica: Fugga tra selve spaventose<br />

e scu[rr]e [unleserlich],/Per lochi<br />

inhabitati, ermi e<br />

selvaggi./<br />

Erec 5312sqq: Des endes huop sich Erec/durch<br />

rûhen walt âne wec/unerbûwen strâze,/wan daz er<br />

die mâze/bî des wîbes stimme nam,/unz daz er<br />

rehte dar kam/dâ sî von klage michelleit/in dem<br />

wilden walde erleit./<br />

Karte 7,Rückseite<br />

Hartmann<br />

Schiller, F.<br />

Hartman<br />

Chateaubriand<br />

Iwein 3238: sus lief er über gevilde/nacket<br />

nach der wilde/=3247: wander gegen walde lief./<br />

Der Spaziergang; V.68sq; 1 p135: Aus dem felsig<br />

ten Kern hebt sich die türmende Stadt./In die<br />

Wildnis hinaus sind des Waldes Faunen verstoßen./Aber<br />

die Andacht leiht höheres Leben dem<br />

Stein./<br />

Gregorius 276-277o: er schûhte (mied) âne mâze/<br />

die iute und die strâze/und daz blôze gevilde:<br />

/allez gegen der wilde/sô rîhte der arme sîne<br />

wege./er wuot diu wâzzer bî dem stege./mit marwen<br />

(zarten) vüe zen ungeschuoch/streich er walt<br />

unde bruoch/sô daz er sînes gebetes plac/ungâ<br />

z (ohne Essen) unz an den dritten tac./<br />

René; p115: En arrivant chez les Natchez, René<br />

avait été obligé de prendre une épouse, pour se con<br />

former aux moeurs des Indiens; mais il ne vivait<br />

point avec elle. Un penchant mélancholique l’entraînait<br />

au fond des bois; il y passait seul des<br />

journées entières, et semblait sauvage parmi<br />

les Sauvages.<br />

525


Karte 8,Vorderseite<br />

Wald: wild 2<br />

Fouqué, F.<br />

Undine; p5: Von Menschen war freilich an dieser<br />

hübschen Stelle (±überaus anmutige Gegend) wenig<br />

oder gar ns an<strong>zu</strong>treffen, den Fischer u seine<br />

Hausleute ausgenommen. Denn hinter der Land<strong>zu</strong>nge<br />

lag ein sehr wilder W, den die mehrsten Leute<br />

wegen der wundersamen Kreaturen u Gaukeleien,<br />

die man darin antreffen sollte, all<strong>zu</strong>sehr scheuten,<br />

um sich ohne Not hinein <strong>zu</strong> begeben.<br />

- ib. III p21: wilder Forst<br />

Bidermann<br />

Goethe<br />

Karte 8,Rückseite<br />

Conodoxus V 9, 12o1: Bruno: mein Sinn steht in ein<br />

wilden Wald/Damit ich dort mein Seel erhalt/<br />

Daß es mir nit auch also ergeh/Vnd wie dem Cenodoxo<br />

gscheh./<br />

Natürliche Tochter I 6; p250: Herzog: Rings umher<br />

(Wiederbelebung Eugenies)/Soll deine Hand ein<br />

Feenreich erschaffen./Den wilden W, das struppi<br />

ge Gebüsch/Soll sanfter Gänge Labyrinth verknüpfen./<br />

Goethe<br />

Götz V: Nacht im wilden Walt. Zigeunerlager.<br />

526


Karte 9,Vorderseite<br />

Wald: wüst<br />

Fouqué, F.<br />

Undine I; p1o: Undine: "Kommst du aus dem w We,<br />

du schöner Freund?“<br />

- ib. II p14.<br />

Karte 9,Rückseite<br />

527


Karte 10,Vorderseite<br />

Wald:Farbe der Freude<br />

Rabelais,F.<br />

Gargantua 9; p31: Les couleurs de G feurent bl.<br />

et bleu.... et par icelles vouloit son père qu’<br />

on entendist que ce luy estoit une joye céleste:<br />

car le blanc luy signifioit joye, plaisir,<br />

délices et resjouissance, et le bleu choses<br />

célestes.<br />

Karte 10,Rückseite<br />

528


Karte 11,Vorderseite<br />

Weiss: Farbe des Glaubens<br />

Rabelais,F.<br />

Gargantua 9; p31: Vous mocquez du vieil l[?]veur<br />

et réputez l’exposition des couleurs (blanc=<br />

joye, bleu=choses célestes) par trop indaque et<br />

abhorrente, et dictes que blanc signifie foy<br />

et bleu fermeté... Qui vous dict que blanc signifie<br />

foy et bleu fermeté?<br />

Karte 11,Rückseite<br />

529


Karte 12,Vorderseite<br />

Weiss: Farbe der Reinheit<br />

Grillparzer, F.<br />

Goethe, J.W.v.<br />

Weh dem, der lügt! I 1 (R.=Tugenden)<br />

Römische Elegien; I p3oo<br />

Karte 12,Rückseite<br />

530


Karte 13,Vorderseite<br />

Weiss: Farbe des Todes<br />

Hebbel<br />

Der Traum (1829 (In: Liepe: Beiträge, p3oo): Einsam<br />

wanderte ich durch die helle Winternacht. Unter meinen<br />

Tritten knarrte eintönig der übereiste Schneepfad;<br />

ringum lag die ganze Landschaft in ein weites<br />

weißes Gewand gehüllt; u die Sterne schimmerten<br />

am klaren Himmel wie bewegliche Irrlichter, als zit<br />

terten sie vor Frost, wie ich selber. Ich wollte an<br />

wallende Ähren, an duftende Blumen, an freundliche<br />

Hütten, an betriebsame Men denken, aber ich konnte<br />

es n, ich konnte mit aller Mühe n Augen u Gedanken<br />

losreißen von dem Leichentuch um mich her. Die Däch<br />

er, die Bäume, die Felder, die Ströme, alles war<br />

weiß;<br />

nirgends eine Farbe, denn dies blendende, starre,<br />

tote W konnte n dafür gelten. Was hätte ich in<br />

diesem<br />

Augenblick n dafür geben mögen, um nur irgendeinen<br />

schwarzen Punkt, wenn es auch nur eine Krähe gewesen<br />

wäre, in dies weiße Gefild hinein<strong>zu</strong>zaubern. Ich bli<br />

ckte unwilkürlich auf mich selbst, ich meinte, ich<br />

sollte einen schwarzen Rock anhaben; ich wußte ge-<br />

Karte 13,Rückseite<br />

wiß, er war schwarz gewesen; ja gewesen! -nun aber<br />

ganz übersilbert von Reif u Schnee. Gräßliches, ent<br />

setzliches Weiß allenthalben rings um mich, u in<br />

mir alles so öde, so leer, die Glieder so kalt, das<br />

Herz erfroren, das Gehirn Ei; ich meine, ich bin n<br />

ich, bin kein M mehr, ich bin ein wandelnder Schneemann<br />

Hebbel Tagebuch, no.1361; IV p : Es könnten<br />

Frühlingsträu<br />

me in mir aufkommen, wenn n das weiße Haus mir vis à<br />

vis wäre. Man friert,wenn man eine weiße Farbe sieh<br />

t, man schauert vor einer weißen Gestalt; der Schnee<br />

ist weiß, Gespenster denkt man sich weiß etc.<br />

- ib. no 3538 (cf. Liepe. Beiträge p277)<br />

531


Karte 14,Vorderseite<br />

weisser Arm<br />

Wieland, C.M. Idris u. Zenide I 37: weiss wie Schnee<br />

- ibid. V 14: schwanenweisse Arme<br />

- ibid. III 87<br />

- Neuer Amadis VIII 24: wie Elfenbein<br />

- Idris u. Zenide IV 49: schneeweisse A.<br />

Karte 14, Rückseite<br />

wiß, er war schwarz gewesen; ja gewesen! -nun aber<br />

ganz übersilbert von Reif u Schnee. Gräßliches, ent<br />

setzliches Weiß allenthalben rings um mich, u in<br />

mir alles so öde, so leer, die Glieder so kalt, das<br />

Herz erfroren, das Gehirn Ei; ich meine, ich bin n<br />

ich, bin kein M mehr, ich bin ein wandelnder Schneemann<br />

Hebbel Tagebuch, no.1361; IV p : Es könnten<br />

Frühlingsträu<br />

me in mir aufkommen, wenn n das weiße Haus mir vis à<br />

vis wäre. Man friert,wenn man eine weiße Farbe sieh<br />

t, man schauert vor einer weißen Gestalt; der Schnee<br />

ist weiß, Gespenster denkt man sich weiß etc.<br />

- ib. no 3538 (cf. Liepe. Beiträge p277)<br />

532


Karte 15,Vorderseite<br />

weisser Busen<br />

Wieland, C.M. Sylvio III 5; V p155: "so weiss wie Marzipan“<br />

(Pedrillo)<br />

- ibid. V 13, VI p108: "Wie warmer Schnee<br />

ihres Busens so kalt sein könne“-:<br />

Goethe, G.W. Kunst, die Spröden <strong>zu</strong> fangen I; 1 p44:<br />

weisse Brust<br />

Dürrenmatt, F. Es steht geschrieben; K II p81: Ich<br />

schätze d. blendende W. der Brüste<br />

(Bockelson).<br />

Baudelaire, Ch. Sur l’album d’une dame incinnue; p225:<br />

le lourd damas, sur votre sein de marbre<br />

Büchner, G. Leonce und Lena III 3; p341: Sie (die Damen,<br />

offen bis <strong>zu</strong>m Herzen) sind gute<br />

Karten vom türkischen Reich: man sieht<br />

die Dardanellen und das Marmormeer.<br />

Karte 15, Rückseite<br />

Labé, L<br />

Crébillon<br />

Wieland, C.M.<br />

Qui voit son tetton rondelet/Voit deux petits<br />

gazons de lait/Ou bien deux boulets d’ivoire.<br />

In: Wieland XLVIII p44: Loyse Labé<br />

Tanzai III; II p26: une gorge d’une forme si ad-<br />

mirable, d’une blancheur si éclatante que...<br />

Sympathien 8; XXX p44: Wie <strong>zu</strong>frieden, lächelt<br />

diese Mutter auf den zarten Knaben, der unter<br />

den Lilien ihres keuschen Busens weidet!<br />

Ronsard Amours de Cassandre; Sonnet Une beauté de 15<br />

ans enfantine: Un col de neige, une gorge de<br />

lait<br />

Tristan<br />

L’Hermite<br />

Gerstenberg<br />

Goethe<br />

Le promenoir des deux amans: Cette troupe jeu<br />

ne et folastre (Amours)/Si tu pensois la despiter,/S’iroit<br />

soudain precipiter/Du haut<br />

de ces deux monts d’albastre.<br />

Ugolino III; SuD I p34: Sie schweigt (tode Gianetta).<br />

Bleich ist ihr schöner Mund. Kalt der<br />

Schnee ihrer Brust.<br />

Wahlverwandtschaften II 12; 21 p262: Knieend<br />

sinkt sie (O) in dem Kahne nieder u hebt das erstarrte<br />

Kind mit beiden Armen über ihre un<br />

schuldige Brust, die an Weisse u leider auch<br />

533


Karte16,Vorderseite<br />

weisser Busen 2<br />

Goethe<br />

an Kälte dem Marmor gleicht.<br />

Voltaire<br />

Pucelle I; II p385: Sous un cou blanc qui fait<br />

honte à l’albâtre/Sont deux tétons séparés,<br />

faits au tour (A Sorel)/<br />

- ibid. VI, p409: sein d’albâtre<br />

Flaubert, G. Dictionairre: Albâtre. Sert à décrire les plus<br />

belles parties du corps de la femme; II p1ooo<br />

Verlaine, P. Cortège (Fêtes galantes p22): Le singe ne perd<br />

pas des yeux/La gorge blanche de la dame/Opulent<br />

trésor que réclame/La torse nu de l’un des<br />

Dieux;//<br />

Schiller, F. Fiesco II 17; 3 p220: U noch die w blendende Brust<br />

wie angenehm noch von des Atems letzten Wellen<br />

gehoben! Mehr solche Nymphen, Romano, so will ich<br />

vor ihren Phantasien knien u der Natur einen<br />

Scheidebrief schreiben.<br />

Karte 16, Rückseite<br />

Ariosto<br />

Galfried<br />

Orlando Furioso VII 14: Alcina: Bianca neve è il<br />

bel collo, e’l petto latte (Milch die Brust), /Il<br />

colle e tondo, il petto colo (voll) e largo;/Due<br />

pome acerbe, e pur d’avorio fatte,/Vengono e<br />

van (wallen auf u nieder), come onda al primo mar<br />

go,/Quando piacevole aura il mar combatte./<br />

Poetria nova 587: Pectus, imago nivis, quasi quas<br />

dam collaterales/Gemmas (Knospen) virgineas<br />

proudcat utrimque papillas (Warzen; Brüste)./<br />

534


Karte 17,Vorderseite<br />

weisses Haar als Schnee<br />

Horatius<br />

Dürrenmatt, F.<br />

Lenau,N.<br />

Haller, A.v.<br />

Hartmann v.Oue<br />

Carm. IV 13,12: capitus nives<br />

Der Blinde; K II p146: So wird Unser<br />

Haupt aufs neue von einem Unglück<br />

wie mit Schnee überdeckt (Herzog).<br />

Einem Greis; II p56: Das Haar schneeweiss,/Die<br />

Wangen so hohl<br />

Alpen291: EIn andrer, dessen Haupt mit<br />

gleichem Sch bedecket,/Ein lebendes Gesetz,<br />

des Volkes Richtschnur ist,/<br />

Erec 274: dô sach er stizen dâ/einen man,<br />

der was grâ,/sîn hâr von alter snêwiz:/<br />

des het er dennoch guoten phlac:/vil<br />

wol gestraelet ez lac/über sîn ahsel ze<br />

tal (Coralus).<br />

Karte 17, Rückseite<br />

535


Karte 18,Vorderseite<br />

weisser Hals<br />

Gryphius, A. An eine Jungrau; p8: Wer sich den Lilien des<br />

Halses widersetzt,/Muss doch gewärtig sein,<br />

dass ihn der Blitz ereile<br />

Hoheslied<br />

7,5: Dein (Freundin) Hals ist wie ein elfenbeinerner<br />

Turm<br />

Hofmannsthal Casanovas Abentuer mit Christine<br />

:Alabasterhals<br />

Lessing, G.E. Antiqu. briefe 16; III p296: unsere Lohensteine<br />

u Hallmanne, die ihren Geliebten so gern Augen<br />

von Diamanten, Lippen von Rubin,<br />

Wieland, C.M. Welt unschuldiger Menschen, XXX p11o<br />

Ronsard Amours de Cassandre: Sonnet Une beauté de 15<br />

ans enfantine; un col de neige, une gorge de<br />

lait<br />

Karte 18, Rückseite<br />

Novalis<br />

Wieland, C.M.<br />

Voltaire<br />

Ariosto<br />

Galfried<br />

Schiller, F.<br />

Ofterdingen I 6; I p271: Eine nach der aufgehen<br />

den Sonne geneigte Lilie war ihr Gesicht, und<br />

von dem schlanken, weißen Halse schlängelten<br />

sich blaue Adern in reizenden Windungen um die<br />

zarten Wangen (Mathilde)<br />

Gandalin IV; XXI p89: In freien Locken spielt ihr<br />

Haar/Um einen schwanenweißen Nacken,;/Die<br />

Brust beschattet ein Zwillingspaar/Vollblü<br />

hender Rosen, von ihren Backen/An Röthe beschämt.<br />

Pucelle I; II p385. Sous un cou blanc, qui fait<br />

honte à l’albâtre/Sont deux tétons, séparés,<br />

faits au tour/ (A Sorel)<br />

Orlando Furiosos VII: Alicna: Biance neve è il<br />

bel collo, e’ l petto latte (Milch die Brust)/<br />

Peotria nova 58o: Succuba sit capitis pretios<br />

colore columna/Lactea, quae speculum vultus<br />

supportet in altum./<br />

M. Stuart III 6, 2555-8, VI p.113: Mortimer: Sie<br />

wollen<br />

dich enthaupten, diesen Hals/Den blendend<br />

weißen, mit dem Beil durchschneiden. O weihe du<br />

536


Karte 19,Vorderseite<br />

weisser Hals 2<br />

Schiller<br />

dem Lebensgott der Freuden,/Was du dem Hasse<br />

blutig opfern mußt./<br />

Karte 19, Rückseite<br />

537


Karte 20,Vorderseite<br />

weisse Hand<br />

Shakespeare Love’s Labour’s Lost IV 2 p1o9: Schnee<br />

- Sonnet 99; Vi p443: The lily I condemned<br />

for thy hand.<br />

Hofmannsthal,<br />

H.v.<br />

Kaiser und Hexe; I p91: Faune, ekelhafte<br />

Faune/Küssen sie! die weissen Hände<br />

/Toter, aus dem Grabe gelockter/Heiden<br />

sind auf ihr,<br />

- Frau ohne Schatten; III p216: Der Kaiser<br />

sah nur ihre (Mädchen im Berg) H, die un<br />

vergleichlicht schön war u von alabasterhaft<br />

durscheinendem Glanz.<br />

Tristan<br />

L’Hermite<br />

Wieland, C.M.<br />

Le promenoir des deux amans: Fay moi<br />

boire au creux de tes mains/Si L’eau<br />

n’en discoust point la neige.<br />

Gandalin I; I p60: Der Ritter küßt auf<br />

seinen Knien/Die kleine lilienweisse<br />

Hand/<br />

Karte 20, Rückseite<br />

Goethe, J.W.v.<br />

Hartman v.Oue<br />

Ariosto<br />

Die Braut von Korinth; 1 p145: Wie sie ihn erblickt,/Hebt<br />

sie, die erschrickt,/Mit Erstau<br />

nen eine weisse Hand.//<br />

Erec 354sq: daz phärt begienc ze vlîze/ir hande<br />

vil wîze/ (Enîte).<br />

Orlando Furioso VII 15: Alcina: la candida man<br />

spesso si vede,/Lunghetta alquanto, e di larghezza<br />

angusta,/Dove hè nodo appar, ne vena eccede./<br />

538


Karte 21,Vorderseite<br />

weisse Haut<br />

Dürrenmatt, F. Es steht geschrieben; K II p26: Ihre Haut<br />

ist d. Schnee, der im Dezember auf den<br />

Dächern liegt (Knipperdollinck).<br />

Balzac, H.<br />

Le chef-d’oeuvre inconnu; IC p393: le sang<br />

ne court pas sous cette peau d’ivoire (d’<br />

une peinture)<br />

Hofmannsthal, H. Reitergeschichte, II p28: die feine w H<br />

der Vuic und das schöne breite Bett<br />

- Tod des Tizian; I p67: eurer (der Mädchen)<br />

Formen mattes Elfenbein<br />

Diderot, D. Bijoux indiscrets XVI; p45: Ce derrière, bl<br />

comme la neige, gras ramassé, arrondi,<br />

joufflu, potelé<br />

Lessing, G.E. Antiqu. Briefe 18; III p269: unsere Lohenstei<br />

ne u Hallmanne, die ihren Geliebten so gern<br />

Augen von Diamanten, Lippen von Rubin, Zähne<br />

von Perlen, eine Stirn von Elfenbein u<br />

einen Hals von Alabaster gaben-: abgeschmackte<br />

Kakozelie.<br />

Karte 21, Rückseite<br />

Proust, M.<br />

Hugo, V.<br />

Molière<br />

Vergilius<br />

St. Pierre<br />

Alexanderroman<br />

Guermantes I; II p64: Dans sa manière de sentir<br />

d’être bonne et pitoyable, d’être dure et hautaine,<br />

d’être fine et bornée, d’avoir la peau<br />

blanche et les mains rouges, elle (Françoise)<br />

était la demoiselle de village<br />

Dieu: Tout...: Tout cherche tout, sans but, sans<br />

trêve, sans repos./Ces femmes qu’un dieu pous<br />

se et dont les blanches peaux/En touchant l’<br />

arbre ému font frémir les écorces,/...<br />

Misanthrope II 5; (Les amants) Ils comptent<br />

les défauts pour des perfections,/Et savent<br />

y donner de favorables noms,/La pâle est aux<br />

jasmins en blancheur comparable/...<br />

Ecl. Viii 37sq: Nerince Galgatea, thymo mihi dulci<br />

or Hyblae,/candidior cygnis, hedera formosior<br />

alba/<br />

Paul et Virgnie p72: il (P) lui V (mettoit) en<br />

m^me-tems une couronne de fleurs rouges de pe<br />

venche, qui relevoit la blancheur de son teint<br />

(Und das in Mauritius!)<br />

III; Märchenwald: Gesicht w wie Schnee auf Eis<br />

539


Karte 22,Vorderseite<br />

weisser Leib<br />

Dürrenmatt, F. Herkules 8; K II p389: Wie w Marmor glänzt<br />

mein Leib in der Mondnacht (Deianeira)<br />

- Frank V. KII p224: Blutrot war dein (Frank<br />

I.) Lebenswandel/ Deine Huren weiss wie<br />

Schnee.<br />

Ovidius<br />

Met.XIII 789: Weisser bist du, O Galathea,<br />

als das Blatt der schneeigen Rainweide.<br />

Benn, G.<br />

Blaue Stunde; III p259: Du bist so weiss, man<br />

denkt, du wirst zerfallen/vor lauter<br />

Schnee, vor lauter Blütenlos/todweisse<br />

Rosen Glied für Glied-Korallen/nur auf<br />

den Lippen, schwer und wundengross.<br />

Hoheslied<br />

5;14: Sein Leib ist wie reines Elfenbein,<br />

mit Saphiren geschmückt<br />

Stadler, E. Freundinnen; II p365 (Lesart): O lass mich<br />

ganz/ihr (Haut?) weiches Weiss umfassen.<br />

Rimbaud, A, Ophélie; p52: O pâle Ophélia! belle comme<br />

la neige!<br />

Karte 22, Rückseite<br />

Stadler, E.<br />

Baudelaire, Ch.<br />

Appolinaire, G.<br />

Semirais; II p214: Auf Teppichen drin Amb<br />

raduft gefangen// liegt ihres Leibes weisser<br />

Kelch ergossen<br />

La Beauté; p20: J’unis un cœur de neige à la<br />

blancheur des cygnes<br />

Romance du mal-aimé (Alcools): Voie lactée<br />

ô sœur lumineuse/Des blancs ruisseaux de<br />

Chanaan/Et des corps blancs des amoureuses/<br />

- Poème lu au mariage d’André Salmon: Alcools<br />

p68: Je le revis près d’un moujik mourant comp<br />

ter les béatitudes/En admirant la neige semb<br />

lable aux femmes nues/<br />

Wieland, C.M.<br />

Rabelais, F.<br />

Gandalin VI, XXI p1o9: Jungfräulich erröthend,<br />

wiewohl allein,/Sitzt schon auf weich bemoos<br />

tem Stein/Die neue Diana Je länger je lieber,<br />

/Die Füße weißer als Elfenbein,/Im Wasser.<br />

Gargantua 17; p54: Dont fut depois la ville<br />

nommée Paris, laquelle auparavant on appelloit<br />

Leucèce, comme dict Strabo, lib.iiij, c’est<br />

à dire, en grec Blanchette, pour les blanches<br />

cuisses des dames dudict lieu.<br />

540


Karte 23,Vorderseite<br />

weisser Leib 2<br />

Goethe, J.W.v.<br />

Harmann v.Oue<br />

Die Braut von Korinth; 1 p147: Aber, ach! berührst<br />

du meine Glieder,/Fühlst du schaudernd<br />

was ich dir verhehlt./Wie der Schnee so weiss,/<br />

Aber kalt wie Eis/Ist das Liebchen, das du dir<br />

erwählt.//<br />

Erec 336sqq: Enîte: ir lîp schein durch ir salwe<br />

wât/alsam die lilje, dâ sî stât/unter swarzen<br />

dornen wîz./<br />

- ibid. 324: Enite: der roc war grüener farwe,/gezerret<br />

begarwe,/abehære über al /dar under<br />

was ir hemde sal/und ouch zerbrochen eteswâ./ so<br />

schein diu lîch dâ/durch wîz alsam ein swan./<br />

Homer<br />

Od.18, 195sq: (Athener) schuf sie (Penelopeia) höher<br />

an Wuchs u jugendlicher an Bildung,/Schuf<br />

sie weißer als Elfenbein, das der Künstler geglättet/<br />

(damit sie die Freier entzückte)<br />

(- Il. 1o, 435sqq: Rhesos,/dessen Rosse die schönsten<br />

u grössten, die ich gesehen/Weißer denn<br />

blendender Schnee u hurtigen Laufs wie die<br />

Karte 23, Rückseite<br />

Winde.)<br />

Verlaine, P. A Olymene (Fêtes gelantes p42): Puisque l’arome<br />

insigne/De ta pâleur de cygne/Et puisque la<br />

candeut/De ton odeur//Ouevres p116<br />

- L’écolière; p157: Ta chair, si délicate, est blan<br />

che,/Telle la neige et le lys,/Ton sein aux ve<br />

nes de pervenche/Se dresse en deux arcs accomplis,//<br />

Diderot, D. La Religieuse; p353: Jamais vous n’avez pensé à<br />

promener vos mains sur cette belle gorge, sur<br />

ces cuisses, sur ce ventre sur ces chairs si fer<br />

mes, si douces et si blanches?<br />

Mallarmé, St. Mystics umbraculis; p22: Et son ventre sembla<br />

de la neige où serait,/Cependant qu’un rayon ra<br />

dore la forêt,/Tombe le nid moussu de quelque<br />

gai chardonneret.//<br />

541


Karte 24,Vorderseite<br />

weisse Zähne<br />

Diderot, D. La religieuse; p359: des lèvres vermeilles<br />

comme la rose, des dents blanches comme le lait<br />

Voltaire<br />

Pucelle II; II p388: Qu’importe, hélas! d’arracher<br />

une fleur?/Trente-deux dents d’une égale<br />

blancheur/Sont l’ornement de sa bouche vermeille,/Qui<br />

semble aller de l’une à l’autre<br />

oreille.// (Jeanne)<br />

Flaubert, G. Dictionnaire II p1o15: s.v. Ivoire: Ne s’emplo<br />

ie qu’en parlant des dents.<br />

Galfried<br />

Poetria nova 576: dentes niveos compaginet ordo,/imnes<br />

unius staturae<br />

- Documentum II 3: color dentes investit ebur<br />

neus,<br />

Diderot, D. Religieuse; p34o<br />

Karte 24, Rückseite<br />

542


Karte 25,Vorderseite<br />

Wolke: Grabtuch<br />

Schnee: Leichentuch<br />

Bonaventura<br />

Nachtwachen II p.17: So blieb’s, bis in<br />

einzelnen ernsten Schlägen die Glokke<br />

Mitternacht ankündigte; –da führte<br />

plötzlich der Sturmwind hoch oben in den<br />

Lüften die Gewitterwolke wie ein nächtliches<br />

Schreckbild herüber, u bald hatte<br />

sie ihr G am ganzen Himmel ausgebreitet.<br />

Karte 25, Rückseite<br />

543


Karte 26,Vorderseite<br />

Wolken als Leichen<br />

Hugo<br />

Han d’Island 21; I p1o1: Il y a quelque chose de sinistre<br />

et de désolé dans l’aspect d’une campagne<br />

rase et nue, quand le soleil a disparu, lorsqu’on<br />

est<br />

seul, qu’on marche en brisant du pied des tronçons<br />

de paille sèche, aui cri monotone de la cigale, et<br />

qu’on voit de grands nuages déformés se coucher<br />

lentement sur l’horizon, comme des cadavres de fantômes.<br />

Karte 26, Rückseite<br />

544


Karte 27,Vorderseite<br />

Zugvögel<br />

Wolken nachsehen<br />

Regen lauschen<br />

Schiffen nachsehen<br />

Chateaubriand<br />

Eichendorff<br />

René, p118: Mon humeur etait impétueuse, mon caractère,<br />

inégal. Tour à tour bruyant et joyeux, silenc<br />

ieux et trise, je rasseblais autor de moi mes jeu<br />

nes compagnons, puis, les abbandonnant tout à coup,<br />

j’allais m’asseoir à l’écart pour contempler la<br />

nue fugitive, ou entendre la pluie tomber sur le<br />

feuillage.<br />

Ahnung u Gegenwart I 2; II p1o: Danns stellte er<br />

sich<br />

ans Fenster. Man sah von dort weit in das Gebirge.<br />

Ein Strom ging in der Tiefe, an welchem eine hellglänzenden<br />

Landstraße hinablief...<strong>Friedrich</strong> sah den<br />

Wn nach, die nach jenen Gegenden hinaussegelten.,<br />

die er selber auch bald begrüßen sollte. O Leben u<br />

Reisen, wie bist du schön! rief er freudig,<br />

- ib. p11: Er legte sich auf den Rücken u sah dem Wn<strong>zu</strong><br />

ge <strong>zu</strong>. Die Sonne neigte sich schon u funkelte schrä<br />

ge durch die dunkeln Wipfel, die sich leise rauschend<br />

hin u her bewegten. Unzählige Waldvögel zwitsch<br />

erten in lustiger Verwirrung durcheinander. Er war<br />

so müde, er konnte sich n halten, die Augen sanken<br />

Karte 27, Rückseite<br />

ihm <strong>zu</strong>.<br />

Eichendorff ib. I5; II p40: Traum: Während ich mich nun mit den<br />

Augen so recht in den Wolken<strong>zu</strong>g vertiefte, bemerkte<br />

ich mit Verwunderung, daß es eigentlich keine Wn<br />

waren, sondern sich alles nach u nach in ein langes<br />

dunkles, seltsam geformtes Gebirge verwandelte,<br />

vor dem mir schauderte.<br />

- Das Marmorbild; I p397: Oder ich legte mich an schwü<br />

len Nachmittagen auf den Rücken hin, wenn alles so<br />

still war, daß man nur die Bienen sumsen hörte, u<br />

sah <strong>zu</strong>, wie über mir die Wolken nach meinem Dorfe<br />

<strong>zu</strong>flogen u die Gräser u Blumen sich hin u her bewe<br />

gten,<br />

- Ahnung u Gegenwart II 17; II p181: Die Wn sah er<br />

gehen/Die<br />

schifften immer<strong>zu</strong>./Er konnte n widerstehen,/-Die<br />

Augen sanken ihm <strong>zu</strong>.//<br />

545


Karte 28,Vorderseite<br />

Wolken nachsehen 2<br />

Eichendorff<br />

Hugo<br />

Lamartine<br />

Ahnung u Gegenwart III 2o; II p2o1: Damals segelten<br />

seine Gedanken u Wünsche mit den Wn ins blaue über<br />

das Gebirge fort, hinter dem ihm das Leben mit<br />

seinen Reisewundern wie ein schönes, überschwenglich<br />

reiches Geheimnis lag. Jetzt stand er an dem.<br />

selben Orte, wo er begonnen, wie nach einem mühsam<br />

beschriebenen Zirkel, frühzeitig an dem andern,<br />

ernstern u stillern Ende seiner Reise u hatte keine<br />

Sehnsucht mehr nach dem Plunder hinter den Bergen<br />

u weiter. Die Poesie, seine damalige, süße Reisegefährtin,<br />

genügte ihm n mehr... u jenes große,<br />

reiche Geheimnis des Lebens hatte sich ihm endlich<br />

in Gott gelöst.<br />

Han d’Islande 17; I p66: Quelquefois elle (Ethel)<br />

laissait fuir sa pensée sur le nuage qu’un vent rapide<br />

enfonçait dans le nord du ciel (Richtung, da<br />

Ordener sich befindet)<br />

Méditations: Philosophie; p57: Moi, parmi les pas-<br />

Karte 28, Rückseite<br />

Tieck<br />

teurs, assis aux bords de l’onde,/Je suis d’on oeil<br />

rêveur les barques sur les eaux;/J’écouteles soupirs<br />

du vent dans les roseaux;/Nonchalamant couché<br />

près du lit des fontaines,/"Je suis l’ombre qui<br />

tourne autour du tronc des chênes,/Ou je grave un<br />

vain nom sur l’écore du bois,/Ou je parle à l’écho<br />

qui répond ma voix,/Ou dans le vague a<strong>zu</strong>r contem<br />

plant les nuages,/Je laisse errer comme eux mes<br />

flottantes images;/Me marque un jour de plus que je<br />

n’ai pas compté!//<br />

Getreuer Eckart; WW (WBG) II, 50: Ich kann dir n<br />

ausdrücken, welche Wehmut, welche unaussprechliche<br />

Sehnsucht mich plötzlich ergriff, u wie in<br />

Banden hielt und fortführen wollte, wenn ich<br />

dem Zug der Wn nachsahe, die lichte herrliche<br />

Bläue erblickte, die zwischen ihnen hervordrang,<br />

welche Erinnerungen Wies u Wald in meinem<br />

tiefsten Herzen erwecken wollten. Oft ergriff<br />

mich die Lieblichkeit u Fülle der herrrichen<br />

Natur, daß ich die Arme ausstreckte u wie mit<br />

546


Karte 29,Vorderseite<br />

Wolken nachsehen 3<br />

Tieck<br />

Flügeln hineinstreben wollte, um mich, wie der<br />

Geist der Natur, über Berg u Tal aus<strong>zu</strong>gießen.<br />

Karte 29, Rückseite<br />

547


Karte 30,Vorderseite<br />

Wolke: als Riese<br />

Bonaventura<br />

Hoffmann<br />

Nachtwachen I p9: Es war eine von jenen unheimlichen<br />

Nächten, wo Licht u Finsternis schnell u selt<br />

sam miteinander abwechselten. Am Himmel flogen<br />

die Wolken, vom Winde getrieben, wie wunderliche<br />

Rnbilder vorüber, u der Mond (schien) erschien u ver<br />

schwand im raschen Wechsel. Unten in den Straßen<br />

herrschte Totenstille, nur hohch oben in der Luft<br />

herrschte der Sturm, wie ein unsichtbarer Geist.<br />

Das Majorat, 2 p48: Man denke sich die Stille der<br />

Nacht, in der das dumpfe Brausen des Meers, das<br />

seltsame Pfeifen des Nachtwindes wie die Töne<br />

eines mächtigen, von Geistern gerührten Orgelwerkes<br />

erklangen- die vorüberfliegenden Wn, die<br />

oft, hell u glänzend, wie vorbeistreifenden Rn<br />

durch die klirrenden Bogenfesnter <strong>zu</strong> gucken sch<br />

ienen – in der Tat, ich mußt’es in dem leisen Schau<br />

er fühlen, der mich durchbebte, daß ein fremdes<br />

Reich nun sichtbarlich u vernehmbar aufgehen<br />

könnte.<br />

Karte 30, Rückseite<br />

Lucretius<br />

Rer.nat. VI 138sqq: nam saepe Gigantum/ora vol[??]e<br />

videntur et umbram ducere late,/interdum magni<br />

montes avelsaque/montibus anteire et selem<br />

succedere prater,/inde alios trahere atque inducere<br />

belua nimbos./<br />

548


Karte 31,Vorderseite<br />

Wolken: Rosse<br />

Büchner, G.<br />

Lenz; p.86: wie wilde, wiehernde Rosse<br />

Karte 31, Rückseite<br />

549


Karte 32,Vorderseite<br />

Wolkenfarbe: blau<br />

Trakl, G.<br />

Offenbarung und Untergang; I p92: oder es<br />

folgen die zögernden Schritte der b W am Hügel,<br />

ernsten Gestirnen auch.<br />

Karte 32, Rückseite<br />

550


Karte 33,Vorderseite<br />

Wolkenfarbe: braun<br />

Balzac, H.<br />

Jésus-Christ en Flandre; IX p254: Seesturm: elle<br />

montrait le couchant, où des bandes de feu tranchaient<br />

vivement sur des nuages bruns nuancés de<br />

rouge qui semblaient bien près de déchaîner quelque<br />

vent furieux.<br />

- ib. p26o. Le ciel versait un froid noir, et les nuées<br />

brunes qui passaient au-dessus de ma tête don<br />

naient une expression sinistre à la nature. L’im<br />

mensité de la mer, tout me disait: "Mourir aujourd<br />

hui, mourir demain, ne faudra-t-il pas toujours<br />

mourir?“<br />

Karte 33, Rückseite<br />

551


Karte 34,Vorderseite<br />

Wolkenfarbe: gelb<br />

Meyer, C.F.<br />

Richterin III ; p543: Die ringsum laufende Brüstung<br />

re<br />

ichte so hoch, daß sich kaum darüber (hin)wegblicken<br />

ließ. Nur der Himmel war sichtbar, u an diesem häuften<br />

sich unheimliche, schwefelgelbe Wolken (:Gewit<br />

ter).<br />

Karte 34, Rückseite<br />

552


Karte 35,Vorderseite<br />

Wolkenfarbe: golden<br />

Wieland, C.M. Sylvio VI 2, VI p237. goldfarbige W.<br />

(im Zauberland)<br />

Trakl, G.<br />

In Hellbrun; I p187: So geistlich ergrünen/Die<br />

Eichen über den vergessenen<br />

Pfaden der Toten,/Die g W über dem Weiher./<br />

Hölderlin<br />

Hyperion I 1; p435: U wenn ich oft dalag<br />

unter den Blumen u am zärtlichen Frühlingslichte<br />

mich sonnte, u hinaufsah<br />

ins heitre Blau, das die warme Erde umfing,<br />

wenn ich unter den Ulmen u Weiden<br />

im Schoße des Berges saß, nach einem erquickenden<br />

Regen, wenn die Zweige noch<br />

bebten von den Berührungen des Himmels<br />

u über dem tröpfelnden Walde sich gold<br />

ne Wolken bewegten (...) hast du mich lieb<br />

guter Vater im Himmel? fragt ich dann<br />

leiste, u fühlte seine Antwort so sicher<br />

und selig am Herzen.<br />

Karte 35, Rückseite<br />

Hölderlin<br />

Hyperion I 1; p439: Cynthus: Hier wohnte der Sonnengott<br />

einst, unter den himmlischen Festen, wo<br />

ihn, wie goldnes Gewölk, das versammelte Griechenland,<br />

umglänzte.<br />

- ib. p456: O Regen vom Himmel! o Begeisterung! Du allein<br />

wirst den Frühling der Völer uns wiederbri<br />

ngen (...) kommen wirst du, mit deinen allmächtigen<br />

Wonnen, in goldne Wolken wirst du uns hüllen u empor<br />

uns tragen über die Sterblichkeit, u wir werden<br />

staunen u fragen, ob wir es noch seien, wir, die<br />

Dürftigen (....) frägst du mich, wann dies sein<br />

wird?<br />

Dann, wann die Lieblinging der Zeit, die jüngste,<br />

schönste Tochter der Zeit ,die neue Kirche hervorgehn<br />

wird aus diesen befleckten veralteten Formen<br />

- Empedokles I; I p35o: Wenn dann am heitern Festtag/Sich<br />

Hellas’ schöne Jugend dort versammelt/<br />

U um sie (Panthea) her die Fremdlinge sich großen<br />

/U hoffnungsfrohes Leben überall,/Wie goldenes<br />

Gewölk, das stille Herz/Umglänzt, dann weckt dies<br />

Morgenrot/Zur Lust wohl auch die stille Träumerin/<br />

553


Karte 36,Vorderseite<br />

Wolkenfarbe: golden 2<br />

Hölderlin<br />

Tod des Empedokles I, II; p374: Zum Feste, komme,<br />

wie<br />

vom Frühlingslicht/Emporgesungen, die vergessene/Heroenwelt<br />

vom Schattenreich herauf,/U mit<br />

der goldnen Trauerwolke lagre/Erinnrung sich,<br />

ihr Freudigen, um euch!-<br />

(- Germanien; p221: Nur als von Grabesflammen, ziehet<br />

dann/Ein goldner Rauch, die Sage drob hinüber,/U<br />

dämmert jetzt uns Zweifelnden um das Haupt<br />

Karte 36, Rückseite<br />

.<br />

554


Karte 37,Vorderseite<br />

Wolkenfarbe: grau<br />

Stadler, E.<br />

Hölderlin<br />

Balzac, H.<br />

Schloss im Herbst; II p207: Durch düstre Turmkronen...<br />

läuft der Sturm in Nächten/wenn der ro<br />

Te Vollmond/funkelnd zwischen g Wolken liegt/<br />

Des Morgens; p94: u um die grauen//Gewölke streifen<br />

rötliche Flammen dort,/Verkündende, sie wal<br />

len geräuschlos auf;/<br />

Peau de chagrin; p19: il levait les yeux au ciel:<br />

là, des nuages gris, des bouffés de vent chargée<br />

de tristesse, une atmosphère lourde, lui conseillaient<br />

encore de mourir.<br />

Karte 37, Rückseite<br />

.<br />

555


Karte 38.Vorderseite<br />

Wolkenfarbe: grauschwarz<br />

Keller<br />

Romeo et Julia auf dem Dorfe; p84: Es fing an <strong>zu</strong><br />

blitzen<br />

u erleuchtete seltsam die dunkle melancholisc<br />

he Wassergegend; es donnerte auch in den gn W mit<br />

dum<br />

pfem Grolle u schwere Regentropfen fielen, als die<br />

verwilderten Männer (Manz+Martin) gleichzeitig auf<br />

die schmale, unter ihren Tritten schwankende Brücke<br />

stürzten, sich gegenseitig packten...<br />

Karte 38, Rückseite<br />

.<br />

556


Karte 39,Vorderseite<br />

Wolkenfarbe: malvenfarben<br />

Gide, A.<br />

Voyage d’Urien; p20: Et l’on voyait tantôt les<br />

nuages encore mauves, tantôt la lune. Dans le<br />

sillage argenté qu’elle faisait sur la mer calme,<br />

les avirons creusaient des remous de lumière;<br />

Karte 39, Rückseite<br />

.<br />

557


Karte 40,Vorderseite<br />

Wolkenfarbe: purpurn<br />

Hölderlin<br />

Abendphantasie; p95: Am Abendhimmel blühet ein<br />

Frühling auf;/Unzählig blühn die Rosen u ruhig<br />

scheint/Die goldne Welt; o dorthin nimmt mich,/<br />

Purpurne Wolken!<br />

Karte 40, Rückseite<br />

.<br />

558


Karte 41,Vorderseite<br />

Wolkenfarbe: rosig<br />

Wieland, C.M Sylvio V 3; IV p23: rosenfarbne Wolke<br />

(in: "Vision“ Sylvios)<br />

Proust, M.<br />

Guermantes I ; II p95: Sur la place, le<br />

soir posait aux toits en poudrière du<br />

château de petits nuages roses assor.<br />

tis à la couleur des briques et achevait<br />

le raccord en adoucissant celles-ci d’<br />

un reflet.<br />

Flaubert, G. Bovary III 1o ; I p634: Beerdigung Emmas:<br />

Le ciel pur était tacheté de nuages roses;<br />

des lumignons bleuâtres se rabattaient<br />

sur les chaumières couvertes d’<br />

irirs;<br />

- Es I 5; II p119sq: Des nuages roses, en<br />

forme d’écharpe, s’allongaient/au delà<br />

des toits... Jamais Paris ne lui avait<br />

semblé si beau. Il n’apercevait, dans l’<br />

avenir, qu’une interminable série d’an<br />

nées toutes pleines d’amour.<br />

Karte 41, Rückseite<br />

Gautier<br />

Maupin 1o ; p217sq: Oui, Madelinette, n’est pas rest<br />

ée, comme ses compagnes, le coude paresseusement<br />

appuyée au bord du balcon, entre/le volubilis et<br />

les jasmins de la denêtre, à suivre, au bout de la<br />

plaine, les franges violettes de l’horizon, ou<br />

quelque petit nuage couleur de rose, arrondi par<br />

la brise de mai.<br />

559


Karte 42,Vorderseite<br />

Wolkenfarbe: schwarz<br />

Huysmans<br />

Là-Bas III; p35: Et Durtal désigna du doigt des<br />

nuages<br />

noirs qui fuyaient, tels que des fumées d’usines,<br />

dans un firmament limoneux, si bas que les tuyaux<br />

en fer blanc des cheminées semblaient entrer<br />

dedans et le crémeler, au-dessus des toits, d’en<br />

tailles claires.<br />

Karte 42, Rückseite<br />

.<br />

560


Karte 43,Vorderseite<br />

Wolkenfarbe: silbern<br />

Wieland, C.M.<br />

Goethe, J.W.v.<br />

Hölderlin, F.<br />

Sylvio I 1o; V p52 (in Vision der Fee)<br />

Die Geheimnisse, II p467: leichte<br />

Silber-Himmelswolken (Abendrot)<br />

Menons Klagen um Diotima (II) 4; p166: Aber<br />

wir, <strong>zu</strong>frieden gesellt, wie die liebenden<br />

Schwäne,/Wenn sie ruhen am See,oder,<br />

auf Wellen gewiegt,/Niedersehn in<br />

die Wasser, wo s Wn sich spiegeln,/u äth<br />

erisches Blau unter den Schiffenden<br />

wallt,/So auf Erden wandelten wir.<br />

- Hyperion I 1; p443: U wenn mich oft um<br />

Mitternacht das heiße Herz in den Garten<br />

hinuntertrieb unter die tauigen Bäu<br />

me, u der Wiegengesang des Quells u die<br />

liebliche Luft u das Mondlicht meinen<br />

Sinn besänftigte, u so frei u friedlich<br />

über mir die silbernen Gewölke sich<br />

regten, u aus der Ferne mir die verhal<br />

lende Stimme der Meeresflut tönte, wie<br />

Karte 43, Rückseite<br />

freundlich spielten da mit meinem Herzen all<br />

die großen Phantome seiner Liebe!<br />

561


Karte 44,Vorderseite<br />

Wolkenfarbe: weiss<br />

Hofmannsthal<br />

Balzac, H.<br />

672. Nacht; II p1o: Der Mond stand fast immer<br />

hinter den Bergen, aber grosse w Wolken stiegen<br />

hinter den schwarzen wänden auf, schwebten<br />

feierlich über den dunkelleuchtenden Him<br />

mel und verschwanden auf der anderen Seite.<br />

Le requisitionnaire; IX p861: Quoique la lune<br />

éclairat les herbages qui avoisinent Carentan<br />

il avait remarqué des gros nuages blancs prêts<br />

à jeter de la neige sur la campagne; et la crai<br />

nte d’être surpris par un ouragan animait sans<br />

doute sa démarche.<br />

- Peau de chagrin IX p242: Il tombait à torrents<br />

une de ces fortes pluies que les nuages électrioques<br />

du mois de juin versent brusquement et<br />

qui finissent de même. C’était chose si naturelle,<br />

que Raphael, après avoir regardé dans le<br />

ciel quelques nuages blanchâres emportés par<br />

un grain de vent, ne songea pas à regard sa<br />

peau de chagrin.<br />

Karte 44, Rückseite<br />

Keller<br />

Romeo u Julia auf dem Dorfe, p91: Sali ging auch<br />

also<br />

bald auf die stille schöne Anhöhe hinaus, über<br />

welche<br />

die zwei Äcker sich erstreckten, u die prächtige<br />

stille<br />

Julisonne, die fahrenden weißen Wolken, welche<br />

über das reife wallende Kronfeld wegzogen, der glän<br />

zende blaue Fluß, der unten vorüberwallte, alles<br />

dies erfüllte ihn <strong>zu</strong>me rsten Male seit langen Jahren<br />

wieder mit Glück u Zufriedenheit, statt mit Kummer<br />

(Verabredung mit Vrenchen),<br />

Buchstaben XY<br />

-<br />

Buchstabe Z<br />

-<br />

562

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!