Friedrich Kittlers Zettelkasten u.a. zu "Mondfarben"
Von A bis W hat Kittler in seiner orangenen Kartei im Format DIN A6 vor allem literarische Zitate zu Phänomenen gesammelt, die nicht in den Dingen selbst liegen, sondern im Auge des Betrachters – von den Farben der Augen zu denen der Wolken und ihren Formen bis zu denen des Mondes. Arbeitstranskription (nicht kollationiert und redigiert): Johannes Kempf, Richard Schumm und Heike Gfrereis
Von A bis W hat Kittler in seiner orangenen Kartei im Format DIN A6 vor allem literarische Zitate zu Phänomenen gesammelt, die nicht in den Dingen selbst liegen, sondern im Auge des Betrachters – von den Farben der Augen zu denen der Wolken und ihren Formen bis zu denen des Mondes.
Arbeitstranskription (nicht kollationiert und redigiert): Johannes Kempf, Richard Schumm und Heike Gfrereis
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Arbeits-Transkription eines <strong>Zettelkasten</strong>s, der in der Dauerausstellung im<br />
Literaturmuseum der Moderne ausgestellt ist (Nachlass <strong>Friedrich</strong> A. Kittler,<br />
Deutsches Literaturarchiv Marbach: https://www.dlamarbach.de/katalog/Handschriften/;<br />
transkribiert von Thomas H. Schmidt, Richard<br />
Schumm und Heike Gfrereis; mit Erlaubnis von Susanne Holl, Copyright: DLA<br />
Marbach und Susanne Holl 2015)<br />
<strong>Friedrich</strong> A. Kittler,<br />
<strong>Zettelkasten</strong><br />
Buchstabe A<br />
Karte 1, Vorderseite<br />
Augenfarbe: grün<br />
Aurevilly<br />
Colette<br />
Lorrain,J<br />
Aurevilly<br />
Diaboliques: Le Bonheur dans le Crime<br />
Ces Plaisirs, p1o6sq: Ich kannte sie (die Cavalière),<br />
sie war in glasklare Pupillen verliebt; doch<br />
als ich ihr sagte, sie teile mit Jean Lorrain die Vernarrtheit<br />
in ge o blaue An; da meinte sie verärgert:<br />
"O , das ist aber durchaus n dasselbe! Jean Lorrain<br />
findet an gn An Gefallen, um sich – wir wissen wohin<br />
<strong>zu</strong> begeben... Er ist ein M, dem der Abgrund niemals<br />
genügt hat ...“<br />
Monsieur de Phocas, p22: Augen, in denen ein ges Was<br />
ser leuchtet und schlummert, das trübe, verdorbene Was<br />
ser einer unbefriedigten Seele, der kränkliche Smaragd<br />
einer erschreckenden Lust (Quelle: Praz)<br />
Diaboliques: Dessous de cartes d’une partie de whist<br />
(Praz, Liebe 219): Die An der Gräfin funkelten genauso<br />
grün wie ihre Waffen<br />
Karte 1, Rückseite<br />
Aurevilly<br />
ibid.: die beiden goldgesprenkelten Smaragde waren<br />
so kalt, als hätte man sie dem Fische des Polykrates<br />
aus Bauch und Laich entnommen<br />
1
Buchstabe A<br />
Karte 2, Vorderseite<br />
Augenfarbe:schwarz<br />
Hugo<br />
Hernani I 2;p52: Carlos: Vous (H) aimez madame et<br />
ses yeux noirs,/ Vous y venez mirer les vôtres<br />
tous les soirs,/C’est fort bien. J’aime aussi ma<br />
dame<br />
- i.b. II 1; p73: Carlos: J’en suis amoureux fou! Les<br />
yeux noirs les plus beaux,/ Mes amis! Deux miroirs!<br />
deux rayons! deux flambeaux!/<br />
Karte 2, Rückseite<br />
2
Buchstabe B<br />
Karte 1, Vorderseite<br />
Berge: erhaben<br />
Flaubert<br />
Kant, I.<br />
cf.Erhabenes<br />
Meer:erhaben<br />
Bovary II 2; 1 p399: Et puis ne vous semble-t-il<br />
pas, répliqua madame Bovary, que l’esprit vogue<br />
plus librement sur cette étendue sans limites<br />
(mer), dont la contemplation vous élève l’âme et<br />
donne des idées d’infini, d’idéal? – Il en est de<br />
même des paysages de montagne, resprit Léon<br />
K:d.U. §26,B95: Wer auch wollte ungestalte Gebirgs<br />
massen, in wilder Unordnung über einander getürmt<br />
mit ihren Eispyramiden, oder die düstere tobende<br />
See u.s.w. erhaben nennen? Aber das Gemüt fühlt<br />
sich in seiner eigenen Beurteilung gehoben<br />
Karte 1, Rückseite<br />
3
Buchstabe B<br />
Karte 2, Vorderseite<br />
Augenfarbe:schwarz<br />
Hugo<br />
Jean Paul<br />
Han d’Islande 2; I p24: Au-dessus de la ville (Drontheim),<br />
on aperçoit dans un lointan bleuâtre les ci<br />
mes blanches et grêles des monts de Kole, pareilles<br />
aux fleurons aigus d’une couronne antique-<br />
Titan I4;III p36sq: Die Sonne erkaltete an der feuchten<br />
Erde-nur noch die zak/kige Mauerkrone aus<br />
den Goldstufen der Gletscherspitzen glühte über<br />
ausgelöschte Wolken- u die Zauberlaterne der Natur<br />
warf ihre Bilder nur noch gezogner u matter:<br />
Karte 2, Rückseite<br />
4
Buchstabe B<br />
Karte 3, Vorderseite<br />
Berge: Treppen <strong>zu</strong>m Himmel<br />
Baudelaire<br />
Salon de 1859, X: Le paysage: p1o48: Je ces<br />
grands lacs qui répresentent l’immobilité dans le<br />
désespoir, les immenses montagnes, escaliers de<br />
la planète vers le ciel, d’où ce qui paraissait<br />
grand paraît petit, les châteaux forts (oui,<br />
mon cynimsme ira jusque-là), les abbayes crénelées,<br />
qui se mirent dans les mornes étangs, les ponts<br />
gigantesques, les contructions ninivites, ha<br />
bitées par le vertige, et enfin tout ce qu’il faudrait<br />
inventer, si tout cela n’existait pas!<br />
Karte 3, Rückseite<br />
5
Buchstabe B<br />
Karte 4, Vorderseite<br />
Berge.wild<br />
cf.Meer: wild<br />
Wald: wild<br />
Schiller, F Der Alpenjäger; 1 p1o7:Mutter: Willst du n der<br />
Blümlein warten/Die im Beete freundlich stehn?<br />
/Draußen ladet dich kein Garten,/Wild ist’s auf<br />
den wilden Höhn!/<br />
ibid.p108: U der Knabe ging <strong>zu</strong> jagen,/U es treibt<br />
u reißt ihn fort,/Rastlos fort mit blindem Wagen/An<br />
des Berges finstern Ort;/<br />
- Der Spaziergang; 1 p139sq, V. 175sqq: Hinter mir<br />
blieb der Garten, der Hecken vertraute Begleitung,/Hinter<br />
mir jegliche Spur mlicher Hände<br />
<strong>zu</strong>rück./Nur die Stoffe seh’ ich getürmt, aus wel<br />
chen das Leben/Keimet, der rohe Basalt hofft auf<br />
die bildende Hand./...Wild/<br />
Tieck, L.<br />
Runenberg; II p60: mit Furcht gedachte er an sei<br />
nen Aufenthalt in dem einsamen Gebirge u zwischen<br />
den wüsten Steinen, er sehnte sich, in diesem<br />
friedlichen Dorfe wohnen <strong>zu</strong> dürfen<br />
Karte 4, Rückseite<br />
Tieck, L.<br />
Kant<br />
Runenberg; II p65: Vater: "Lass uns gehen, daß wir<br />
die Schatten des Gebirgs bald aus den Augen verlieren,<br />
mir ist immer noch weh ums Herz mit den<br />
steilen, wilden Gestalten, von dem gräßlichen Geklüft,<br />
von den schluchzenden Wasserbächen; laß<br />
uns (in) das gute, fromme, ebene Land besuchen.“<br />
K.d.U§26,B95: Wer auch wollte ungestalte Gebirgsmassen,<br />
in wilder Unordnung über einander<br />
getürmt, mit ihren Eispyramiden, oder die düste<br />
re tobende See, u.s.w. erhaben nennen? Aber das<br />
Gemüt fühlt sich in seiner eigenen Beurteilung<br />
gehoben.<br />
- ib.§29, B117: Die V e r w u n d e r u n g, die an Sch<br />
reck grenzt, das Grausen u der heilige Schauer,<br />
welcher den <strong>zu</strong>schauer bei dem Anblicke himmel an<br />
steigender Gebirgsmassen, tiefer Schlünder u dar<br />
in tobende Gewässer, tiefbeschatteter, <strong>zu</strong>m sch<br />
wermütigen Nachdenken einladender Einöden u.s.<br />
w. ergreift, ist, bei der Sicherheit worin er sich<br />
weiß, n wirkliche Furcht, sondern nur ein Versuch,<br />
uns mit der Einbildungskraft darauf ein<strong>zu</strong>lassen<br />
6
Buchstabe B<br />
Karte 5, Vorderseite<br />
Berge.wild 2<br />
Wolfram. Parzival IV, 180, 15 sq: Doch reit er wênec irre, /<br />
wan die slihte an der virre/kom er des tages von<br />
Grâharz/in daz künecrîch ze Brôbarz/durch wilde<br />
gebirge hôch./<br />
Gottfried<br />
Tristan 250sqq: Tristan: dise grôze wilde die fürht’ich:/swar<br />
ich mîn ougen wende,/ da ist mir der we<br />
rlde ein ende;/ swâ ich mich hin gekêre,/dane sihe<br />
ich ie nimêre/niwan ein toup gevilde/und wüeste<br />
unde wilde,/ wilde e velse und wilden sê./<br />
Karte 5, Rückseite<br />
7
Buchstabe B<br />
Karte 6, Vorderseite<br />
Bergfarbe: blau<br />
Goethe, J.W.<br />
c.f. Fernenfarbe: blau<br />
Schatten: blau<br />
Wahlverwandtschaften I9; 21 p76: An der Rückseite,<br />
hinter den waldigen Hügeln, erhoben sich<br />
die bl Gipfel eines fernen Gebirges, u die näch<br />
ste Gegend übersah man im ganzen.<br />
- Alexis und Dora; 1 p 173: Einer nur steht rückwärts<br />
gewendet traurig am Mast,/Sieht die Ber<br />
ge schon blau, die schneidenden, sieht in das Meer<br />
sie/Niedersinken, es sinkt jegliche Freu<br />
de von ihm./<br />
Hofmannsthal<br />
Briefe des Zurückgekehrten 3; II p488: Da sagte<br />
mein Vater: "Dies hier ist wohl Österreich“<br />
(die Bibliothek war im Turmzimmer, und<br />
drunten lag das Dorf u die Hügel u da u dort die<br />
kleinen Wäldchen, die den Gemeinden u den einzelnen<br />
Bauern gehören, u zwischen den Hügeln<br />
der gewundene Fluss u die weisse Strasse u i<br />
der Ferne die blauen Weinberge über den grossen<br />
dunkelnden fernen Wäldern),<br />
Karte 6, Rückseite<br />
Haller, A.v. Ursprung des Übels 15sqq: Zu meinen Füßen lag<br />
ein ausgedehntes Land,/Durch seine eigene Größ<br />
umgrenzt,/Worauf das Auf kein Ende fand,/Als<br />
wo Jurassus es mit blauen Schatten kränzet./<br />
- ibid.54sqq:Durch einen dünnen Wolken-Kranz;/<br />
Bestrahlt mit rosenfarbnem Glanz/beschämt<br />
sein (Wetterhorn) graues Haupt. das Schnee und<br />
Purpur bedecken,/Gemeiner Berge bl Rücken./<br />
Goethe<br />
Farbenlehre &780. Wie wir den hohen himmel, die<br />
fernen Berge blau sehen, so scheint eine blaue<br />
Fläche auch vor uns <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>weichen<br />
Schiller, F. Der Spaziergang V,27sqq;1 p133: Aber plötzlich<br />
zerreißt der Flor. Der geöffnete Wald gibt<br />
/Überraschend des Tags blendendem Glanz mich<br />
<strong>zu</strong>rück./Unabsehbar ergießt sich vor meinen<br />
Blicken die Ferne,/U ein bl Gebirg endigt im<br />
Dufte die Welt./<br />
(dagegen V.6: das braune Gebirg)<br />
8
Buchstabe B<br />
Karte 7, Vorderseite<br />
Bergfarbe: blau 2<br />
Chateubriand<br />
Tieck, L.<br />
Grillparzer<br />
René;p117: Vers l’orient, au fond de la perspective,<br />
le soleil commençait à paraître entre les<br />
sommets brisés des Apalaches, qui se dessinaient<br />
comme des caractères d’a<strong>zu</strong>r dans les hauteurs<br />
dorées du ciel.<br />
Der Runenberg; II p55: Bald verlor ich die Ebene<br />
hinter mir aus dem Gesichte, die Waldströme rau<br />
schten mir entgegen, Buchen u Eichen brausten<br />
mit bewegtem Laube von steilen Abhängen herunter;<br />
mein Weg führte mich an schwindlichten Abgründen<br />
vorüber, blaue Berge standen groß u ehrwürdig<br />
im Hintergrunde.<br />
Ahnfrau III; 2 p63: Jaromir: Wie ich dich (Dolch)<br />
so vor mir sehe,/ Tauchen ferner Kindheit Bilder<br />
Lang verborgen, lang entzogen,/Von des Lebens<br />
wilden Wogen,/Wie der Heimat blaue Berge,/Auf<br />
aus der Erinnerung Flut./<br />
Karte 7, Rückseite<br />
Kleist, H.v.<br />
Eichendorff<br />
Der Frühling; 18.Jhdp84: Durch lange Gewölbe von<br />
Nußstrauch/Zeigt sich voll laufender Wolkender<br />
Himmel u ferne Gefilde/Voll Seen u büschigter<br />
Täler, umringt mit blauen Gebirgen./<br />
Ahnung u Gegenwart II 12; II p113: Im HintergrunH<br />
de sah man noch einige Streifen des Abendrots a[n]<br />
Himmel stehen, fernes dunkelblaues Gebirg u<br />
hin u wieder den Strom aus der weiten Tiefe wie<br />
Silber aufblickend.<br />
- i.b.III 22; II p23[2 durchgestrichen]: (Sonne) Hebt<br />
grüner Wälder Trieb<br />
u Macht/Neurauschend in die Luft,/Zieht<br />
hinten Städte, eitel Pracht, /Blau Berge durch<br />
den Duft.//<br />
- Marmorbilder; [Semikolon eingekreist] I p369: Auf dem<br />
Lande in der Stille<br />
aufgewachsen, wie lange habe ich da die fernen<br />
blauen Be sehnsüchtig betrachtet, wenn der Früh<br />
ling wie ein zauberischer Spielmann durch unsern<br />
Garten ging u von der wunderschönen Ferne<br />
verlockend sang u von großer, unermeßlicher<br />
Lust (Darauf. Warnung vor Zauberberg-Venus).<br />
9
Buchstabe B<br />
Karte 8, Vorderseite<br />
Bergfarbe: blau 3<br />
Eichendorff<br />
Hoffmann<br />
Flaubert<br />
Musil, R.<br />
Taugenichts 7; I p339: u unten in der Tiefe mein<br />
Zollhäuschen u die Landstraße weit durchs Grüne<br />
u die Donau u die fernen blauen Berge.<br />
Sandmann; 2 p38: Da standen die Liebenden Arm in Arm<br />
auf der höchsten Galerie des Turmes und schauten<br />
hinein in die duftigen Waldungen, hinter denen<br />
das blaue Gebirge wie eine RIesenstadt sich erhob.<br />
Salammbô II; I p762: les oliviers faisaient de longues<br />
lignes vertes; des vapeurs roses flottaient<br />
dans les gorges des collines; des montagnes bleues<br />
se dressaoemt üar derrière. Un vent chaud soufflait<br />
MoE94; p426: (Diotima) Entstagung ! [überschriebenes<br />
Fragezeichen] Abschied von<br />
Arnheim, große. edle Worte des Leids, himmelstürm<br />
ender Verzicht, Beethovensches (Leiden)Scheiden:<br />
der kräftige Muskel ihres Herzens spannte sich<br />
unter solchen Anforderungen. Zitternde, herbstlich<br />
glänzende Gespräche, voll von der Wehmut<br />
Karte 8, Rückseite<br />
ferner/blauer /Berge, erfüllten die Zukunft<br />
Novalis<br />
Spaziergang nach Gosegk; p583: ich will dir eine<br />
Landschaft mit flüchtigem Pinsel entwerfen. Vor<br />
mir lag ein weites Tal mit blauen Gebirgen bekränzt.<br />
mit Weiden u anderm Buschwerk hin u wieder durchflochten.<br />
- Lehrlinge <strong>zu</strong> Sais 2; 1 p96: Die reizende Landscha<br />
ft lag in schöner Erleuchtung vor ihnen, u im Hintergrunde<br />
verlor sich der Blick an blauen Gebirgen<br />
hinaus<br />
Shakespeare Antony and Cleopatra IV 12; V p244sq: A: Sometime<br />
we see a cloud that’s dragonish,/A vapour someti.<br />
me like a bear or lion,/A tower’d citadel, a pendent<br />
rock,/A forked mountain, or blue promontory,/<br />
With trees upon’t, that nod unto the world/And<br />
mock our eyes with air:thou hast seen these signs<br />
;/They are black vesper’s pageants.../...Now thy<br />
captain is/Even such a body<br />
Hoffmann.<br />
Elixiere, Vorwort; 1 p281: du (Leser) würdest so<br />
wie ich recht sehnsüchtig nach den bn Bn schauen,<br />
die sich in wunderlichen Gebilden hinter dem son-<br />
10
Buchstabe B<br />
Karte 9, Vorderseite<br />
Bergfarbe: blau 4<br />
Hoffmann<br />
Rousseau<br />
Hebbel<br />
nichten Tal (des Klosters) auftürmen, das am ENde<br />
des Laubganges sich vor uns ausbreitet<br />
Rêveries V; I p1o54sq: Quand le lac agité ne me<br />
permettoit pas la navigation je passois mon aprè<br />
s-midi à parcourir l’îsle en herborisant à droi.<br />
te et gauche, m’asseyant tantot dans/les réduits<br />
les plus rians et les plus solitaires pour y rê<br />
ver à mon aise, tantot sut les terrasses et les ter<br />
tres pour parcourir des yeux le superbe et ravissant<br />
coup d’oeil du lac et de ses rivages couronn.<br />
és d’un côté par des montagnes prochaines, et de l<br />
aute (côté) élargis en riches et fertiles plaines<br />
dans lesquelles la vue s’étendoit jusqu’aux mont<br />
agnes bleuâtres plus élouignées qui la bornoient.<br />
An Elise Lensing 30.3.1845; V p614: Auch die Villa<br />
ist an u für sich sehr schön u man hat von einer Terrasse<br />
aus eine Aussicht, die auch so leicht n übertroffen<br />
wird. Man sieht in den vollen italienischen<br />
Karte 9, Rückseite<br />
Frühling hinein, der sich einem <strong>zu</strong> den Füßen gelagert<br />
hat u das Auge lange fesselt; wenn man den Blick<br />
weiterstreifen läßt, so stellt sich die Stadt Rom in<br />
höchst eigentümlicher Gestalt dar, nämlich wie verschlungen<br />
von dem wuchernden Grün, das das aus tausend<br />
Gärten u Villen hervorbricht u sie <strong>zu</strong> ersticken d<br />
roht, wie die Unmasse von Veilchen die Gäste des<br />
Kaisers Heliogabalus; u in der Ferne stellen sich<br />
die Be dar, unten b, oben mit Schnee bedeckt, <strong>zu</strong>r<br />
Erinnerung, daß er noch n allenthalben geschmolzen<br />
ist<br />
- Lehrlinge <strong>zu</strong> Sais 2; 1 p96: Die reizende Landscha<br />
ft lag in schöner Erleuchtung vor ihnen, u im Hintergrunde<br />
verlor sich der Blick an blauen Gebir.<br />
gen hinaus<br />
Goethe<br />
WMW: Mann von 50 Jahren; 19 p222sq: Die Damen, beson<br />
ders die jüngere, nahmen sich dieser Dichtart an<br />
(didaktisch); sie sagte: "Wenn man vernünftig u ru<br />
hig leben will,welches denn doch <strong>zu</strong>letzt eines jeden<br />
Men Wunsch u Absicht (ist) bleibt, was soll uns da<br />
das aufgeregte Wesen, das uns willkürlich anreizt<br />
ohne etwas <strong>zu</strong> geben, das uns beunruhigt, um uns den<br />
n doch <strong>zu</strong>letzt uns wieder selbst <strong>zu</strong> überlasse;<br />
unendlich viel angenehmer ist mir, da ich doch einmal<br />
der Dichtung n gern entbehren mag, jene, die m-<br />
ich in heitere/Gegenden versetzt, wo ich mich wieder<strong>zu</strong>erkennen<br />
glaube, mir den Grundwert des Ein-<br />
11
Buchstabe B<br />
Karte 10, Vorderseite<br />
Bergfarbe: blau 5<br />
Goethe<br />
Hugo<br />
fachländlichen <strong>zu</strong> Gemüte führt, mich durch buschige<br />
Haine <strong>zu</strong>m Wald, unvermerkt auf eine Höhe <strong>zu</strong>m Anblick<br />
eines (Waldsees) Landsees hinführt, da denn auch<br />
wohl gegenüber erst angebaute Hügel,sodann wald<br />
gekrönte Höhen emporsteigen u die bl Be <strong>zu</strong>m Schluß<br />
eine befriedigendes Gemälde bilden<br />
Han d’Islande 17; I p66: Quelquefois elle (Ethel) lai<br />
ssait fuir sa pensées sur le nuage qu’un vent rapide<br />
en fonçait dans le nord du ciel, puis tout à coup elle<br />
détournait sa tête et voilait ses yeux, comme si el<br />
le eût craint de voir apparaître le gigantesque bri<br />
gand et commencer le combat inégal sur l’une des mon<br />
tagnes loitanes dont le sommet bleuâtre rampait<br />
à l’horizon ainsi qu’une nuée immobile.<br />
- ib. 35; p1o7: Ordener ne connaissait aucun de ces<br />
eux. Une fois seulement, sonr egard, se levant, rencon<br />
tra à l’horizon l’apparence lointaine et bleuâtre<br />
d’une grande roche courbée<br />
Karte 10, Rückseite<br />
Stifter<br />
Ludwig<br />
Hesse, H.<br />
Der beschriebene Tännling; II p651: Nur da, wo das Band<br />
(böhmischer Wälder) am dünnsten ist, sieht man doch<br />
manchmal auch noch etwas anderes. Wenn an einem Morgen<br />
Regen bevorsteht u die Luft so klar ist, daß man<br />
die Dinge in keinem färbenden Dufte, sondern in ihrer<br />
einfachen Natürlichkeit sieht, so erblickt man <strong>zu</strong>wei<br />
len im Südost über der schmalsten Waldlinie die Nordischen<br />
Alpen, so weit u märchenhaft draußen schwebnd<br />
wie mattblaue, starr gewordene Wolken<br />
Zwischen Himmel u Erde; 3 p57sq: Wer konnte so frei<br />
(wie Schieferdecker) über die grüne Ebene hinsehen<br />
u wie Be hinter Ben hervor/wachsen, erst grün/dann<br />
immer blauer, bis wo der Himmel, noch blauer, sich auf<br />
die letzten stüzt!<br />
Steppenwolf p154:Jetzt, vom Eros zauberhaft erschlo<br />
ssen, sprang die Quelle der Bilder tief u reich, u für<br />
Augenblicke stand das Herz mir still vor Entzücken<br />
u vor Trauer darüber, wie reich der Bildersaal meines<br />
Lebens, wie voll hoher ewiger Sterne u Sternbilder die<br />
Seele des armen Steppenwolfes gewesen sei. Es schaute<br />
Kindheit u Mutter zart u verklärt wie ein fernes, unendlich<br />
blau entrücktes Stück Gebirge herüber<br />
12
Buchstabe B<br />
Karte 11, Vorderseite<br />
Bergfarbe: blau 6<br />
Waiblinger<br />
Goethe<br />
Phaeton 121: Da hörten wir (Atalanta u Ph) aus der<br />
Ferne eine Flöte. Wie zarte liebende Geister l<br />
angen die schwebenden empfindungsreichen Töne<br />
<strong>zu</strong> uns herüber. Unsere Seelen selbst waren wie<br />
<strong>zu</strong>sammenschwimmende Akkorde, voll unendlicher<br />
Harmonie, voll schwellender Empfindung. Sie lösten<br />
sich auf in ein stilles a überschwänglich<br />
seliges Anschaun unseres Innern u verschwammen<br />
endlich hinüber wie die bn Bilder der Berge<br />
DuW II 8, 23, 143: Die deutsche Lit u mit ihr meine<br />
eignen poetischen Unternehmungen waren mir<br />
schon seit einiger Zeit fremd geworden, u ich<br />
wendete mich wieder,....,gegen die geliebten Alten,<br />
die noch immer, wie ferne be Be, deutlich in<br />
ihren Umrissen u Masse, a unkenntlich in ihren<br />
Teilen u inneren Beziehungen, den Horizont meiner<br />
geistigen Wünsche begrenzten<br />
Karte 11, Rückseite<br />
Goethe<br />
DuW III 11,24,61. (Ottlingenberg) Auf dieser Höhe<br />
wiederholt sich dem Auge das herrliche Elsaß.<br />
... Am Horizont wollte man uns sogar Basel zeigen;<br />
daß wir es gesehen, will ich n beschwören,<br />
a das entferne B der Schweizergebirge übte<br />
auch hier sein Recht über uns aus, indem es uns<br />
<strong>zu</strong> sich forderte u, da wir in diesem Triebe folgen<br />
konnten, ein schmerzliches Gefühl <strong>zu</strong>rückließ<br />
- DuW III 13,24 131: aus der Ferne lockende blaue<br />
Bergreihen<br />
- DuW IV 18,25 79:die blaue Reihe der höheren Gebirgsrücken<br />
(Alpen)<br />
Keller, G.<br />
Klages<br />
Ursula; Erzählungen, 320: die duftige Ferne, in<br />
welcher die Gebirgshäupter gleich bläulichen<br />
Schatten sich reihten,<br />
Kosmog, Eros, 126: Verglichen mit einem, der den<br />
Käfer auf seiner Hand bemerkt, stet der Betra-<br />
13
Buchstabe B<br />
Karte 12, Vorderseite<br />
Bergfarbe: blau 7<br />
Klages<br />
Goethe<br />
chter b überflorter Höhenzüge unter sonst ähnlichen<br />
Umständen wesentlich näher dem "Träumer“<br />
o "Versunkenen“. Der unterscheidungsgewillte Be<br />
obachter behandelt sogar das Ferne, als ob es<br />
ein Nahes wäre,<br />
DuW II 8, 23, 143: Die deutsche Lit u mit ihr meine<br />
eignen poetischen Unternehmungen waren mir<br />
schon seit einiger Zeit fremd geworden, u ich<br />
wendete mich wieder,....,gegen die geliebten Alten,<br />
die noch immer, wie ferne be Be, deutlich in<br />
ihren Umrissen u Masse, a unkenntlich in ihren<br />
Teilen u inneren Beziehungen, den Horizont meiner<br />
geistigen Wünsche begrenzten<br />
Karte 12, Rückseite<br />
14
Buchstabe B<br />
Karte 13, Vorderseite<br />
Blau: Farbe des Himmlischen<br />
Rabelais, F. Gargantua 9; p31: Les couleurs de G feurent<br />
blanc et bleu... et paricelles vouloit son père<br />
qu’on entendist que luy estoit une joye céleste:<br />
car le blanc luy signifoyt joye, plaisir,<br />
délices et resjouissance, et le bleu choses<br />
célestes<br />
Karte 13, Rückseite<br />
15
Buchstabe B<br />
Karte 14, Vorderseite<br />
Blau: Farbe der Treue<br />
Schopenhauer, A. Wille u. Vorstellung III §50, I p323 (-)<br />
Rabelais, F. Garantua 9; p31: J’entens bien que, lisans<br />
ces motz, vous moscquez du vieil bouveur<br />
(Grandgousier) et réputez l’explosition<br />
des couleurs (blanc=joye, bleu<br />
=choses célestes) par trop inaque, et<br />
abhorrente, et dictes que blanc signifie<br />
foy et bleu fermété... Qui vous dict<br />
que blanc signifie foy et bleu fermeté?<br />
Karte 14, Rückseite<br />
16
Buchstabe B<br />
Karte 15, Vorderseite<br />
blaue Flammen<br />
Tieck<br />
Genoveva; 1; p314: Winfreda (Zauberin): Nun brennt,<br />
ihr bläulichen Fn, mit Zucken,/.../Daß wir die zagende<br />
Seele (Siegfried) berucken/<br />
- ib. p315: Siegfried: Ich höre u vernehme deinen Sinn,/Ich<br />
weiß n mehr, wo ich, u was ich bin./ So dringen<br />
deine Worte, deine Klänge, /Wie unsichtbarer<br />
Kräfte Lobgesänge,/Wie Lichter, die im blauen<br />
Scheine flammen,/Die Farben, diese Zirkel, all’ <strong>zu</strong>sammen./Es<br />
macht, da0 ich mich kaum besinnen kannn,/<br />
Was ich gewollt; ein Schauer faßt mich an./<br />
- ib.p317: Siegfried: was stellst du so die bn Fn/In<br />
wunderlichen Figuren <strong>zu</strong>sammen?<br />
Baudelaire<br />
Le jeune enchanteur; p 1492: Sempronius: Je l’(äthiopischer<br />
Magier) ai prié de me montrer une fois encore<br />
la vision d’Ephèse, une fois avant de mourir!<br />
...Sempronius entra dans la salle le premier.<br />
Tout était noir; mais Callias apportait une petite<br />
lampe sous sa robe... Comme il parlait, une petite<br />
Karte 15, Rückseite<br />
et s’arrêta au centre du<br />
qu’ils étaient dans une<br />
circulaire.<br />
Bloch, E.<br />
flamme bleue pâle monta<br />
plafond. Ils virent alors<br />
vaste salle de forme<br />
Technik u. Geisterscheinungen: Verfremdungen<br />
I p178sq: "Das Licht brennt blau, s’ist öde Mitter<br />
nacht“, ruft Richard III, u sieht schaudernd umher<br />
(die b F zeigt die Nähe von Geistern an, nach altem<br />
Aberglauben), doch nur Kerzenlicht brennt /so<br />
blau, kann so unheimlich erlöschen. Die elektrische<br />
Birne setzt sie aus, so zeigt sie keine Geister<br />
welt an, die das Licht erdrückt, sondern Kurzschluß<br />
o Reparatur im Elektrizitätswerk<br />
17
Buchstabe B<br />
Karte 16, Vorderseite<br />
blauer Himmel<br />
Bachelard, G. L’ait et les songes; p186-201<br />
Karte 16, Rückseite<br />
18
Buchstabe B<br />
Karte 17, Vorderseite<br />
blauer Himmel<br />
Droste, A.V. Gemüt, 1,1; p.290<br />
Mörike, E. September-Morgen; I p.101<br />
Bonaventura Nachtwachen XI p.106<br />
Mörike, E. An Wilhelm Hartlaub; I p.161<br />
- Mein Fluss; I p.34sq.<br />
Eichendorff, J. Der verliebte Reisende; I. p.23<br />
- Sängerfahrt; I. p.83; tiefb. H.-dom<br />
Rimbaud, A.<br />
Goethe, J.W.v.<br />
Schiller, F.<br />
Le mal; p.64: l’infini du ciel bleu<br />
Nachklang; II p.146: des H.s. reinstes<br />
Blau (versank <strong>zu</strong> Nacht)<br />
Hermann u. Dorothea VII; II p.529; Bläue<br />
des Himmels (im Brunnen gespiegelt)<br />
Glocke; 1 p58: blaues Himmelszelt<br />
Karte 17, Rückseite<br />
Wieland, C.M.<br />
Wieland, C.M.<br />
Jean Paul<br />
Goethe, J.W.v.<br />
Moral. Briefe III 1o4: der H.holdes Bl.<br />
Aurora und Cephalus; VII p77 (Glück)<br />
Hesperus; SW I 3, p.140: veilchenblaue<br />
Tasso, I 1, 38 (Frühling)<br />
- Tasso, IV, 1, 2197: d.H.s. ausgespanntes<br />
Blau<br />
Trakl, G. Offenbarung u. Untergang; I p.197 (193<br />
- Musik im Mirabell; I p.14: das Blau<br />
Claudel, P.<br />
Goethe, J.W.v<br />
Hölderlin, F.<br />
Proust, M.<br />
Annonce faite à Marie VI 5 p 176; ciel<br />
redevenu bleu (im Herbst)<br />
Faust II 2, 1p56: d.Himmels Blau<br />
Der Abend; 2 03: blauer Himmel<br />
Germanien; p221<br />
JF II; I p674: a<strong>zu</strong>r du ciel<br />
19
Buchstabe B<br />
Karte 18, Vorderseite<br />
blauer Himmel<br />
Lichtenstein, A.<br />
Lehmann, W.<br />
Britting, G.<br />
Der Ausflug: den unsinnig grossen/<br />
Tödlich blauen, blanken Himmel<br />
Februarmond; auf reinen Himmel, tür<br />
kisblauen (Februar)<br />
Was hat; Achill: Ein Falke kreist im<br />
blauen, grossen/Unermessliche blauen/<br />
Grossen Himmel.<br />
Brentano, C.. Radlauf, III p90, 96<br />
- Starenberg; III p108.<br />
Eichendorff, J. Der verliebte Reisende; I. p.23<br />
- Sängerfahrt; I. p.83; tiefb. H.-dom<br />
Krolow, K..<br />
Goethe, J.W.v.<br />
Baudelaire, Ch.<br />
Drei Orangen, zwei Zitronen; p42: Und<br />
d.H. ist ein bl./Auge das sich nicht<br />
mehr schliesst/Über Herzen<br />
Nachklang; II p.146: des H.s. reinstes<br />
Blau (versank <strong>zu</strong> Nacht)<br />
Hermann u. Dorothea VII; II p.529; Bläue<br />
des Himmels (im Brunnen gespiegelt)<br />
Spleen de Paris VII p237: (on dirait) que<br />
les fleurs excitées brûlent du désir<br />
de rivaliser avec l’a<strong>zu</strong>r du ciel par l’<br />
énergie de leurs couleurs<br />
Karte 18, Rückseite<br />
Proust, M.<br />
Guermentes I; II p95: le papier gros bleu du<br />
ciel sur lequel le soir avait brouilloné, com<br />
me un collégien, les tire-bouchons d’un crayonnage<br />
rose<br />
- ibid. II p205: ses yeux (Mme de Guermantes), où<br />
était captif comme dans un tableau du ciel bl<br />
d’une après midi de France, largement décou<br />
vert, baigné de lumière même quand elle ne bri<br />
brillait pas,<br />
- ibid.II p213sq: Legrandin: "Ces fleurs sont d’<br />
un rose vraiment céleste... je veux dire couleur<br />
de ciel rose. Car il ya un rose ciel comme<br />
il ya un ciel bleu.“<br />
- ibid.II p384: à Versailles, au haut de la terra<br />
sse, observatoires autour duquel les nuages s’<br />
accumulent contre le ciel bleu dans le syle<br />
de Van der Meulen<br />
- SuGII; II p762: et sous la ratondité du ciel pâle<br />
et divin je me sentais poooressé comme sous<br />
une immense cloche bleuâtre fermant un horizon<br />
où ma grand’ mêre n’était pas.<br />
20
Buchstabe B<br />
Karte 19, Vorderseite<br />
blauer Himmel 3<br />
Proust, M.<br />
Hugo, V.<br />
Apollinaire.<br />
Novalis<br />
SeGII;II p781: si je levais la tête pour regardder<br />
le ciel entre les fleurs (de popomiers), qui<br />
faisaient paraître son bleu rasséné, presque<br />
violeteelles semblaient s’écarter pour<br />
montrer la profondeur de ce paradis<br />
Contemplations: A Villequier: Les mois/les<br />
flots des mers, les yeux qui pleurent,/ Passent<br />
sous le ciel bleu;/Il faut que l’herbe pousse<br />
et que les enfants meurent;/Je les sais, ô mon<br />
Dieu!<br />
A la santé III; Alcools p152: Dans une fosse com.<br />
me un ours/Chaque matin je me promène/Tournons<br />
tournons tournons tournons/Le ciel est<br />
bleu comme une chaîne/.<br />
Ofterdingen I 9; I p307: Traurig sah sie (Fabel)<br />
gen Himmel, u fruete sich, wie sie Sophiens bl.<br />
Schleier erblickte, der wallend über der Erde<br />
schwebte, u auf ewig die ungeheure Gruft bedeckte.<br />
Karte 19, Rückseite<br />
Novalis<br />
ibid. II 1; I p325: So zeigt uns der Himmelt unendlliche<br />
Räume in dunkles Blaue gekleidet u wie<br />
milchfarbne Schimmer, so unschuldig wie die<br />
Wangen eines Kindes, die fernsten Heere seiner<br />
schweren ungeheuren Welten.<br />
- ibid. Lied der Toten; I p351: Tief gerührt von<br />
heilger Güte/U versenkt in selges Schauen/<br />
Steht der Himmel im Gemüthe/Wolkenloses Blau,/<br />
- ibid. I, 1; I p197: das Tageslicht, das ihn umgab<br />
(bei der blauen Blume), war heller u milder als<br />
das gewöhnliche, der Himmel war schwarzblau u<br />
völlig rein.<br />
Wieland, C.M. Gandalin I; XXI p52: Und laufen wollte, so weit<br />
der Himmel/blau ist , oder sein Apfelschimmel/<br />
Ihn trüge/<br />
- ibid.IV; p89: Und über ihr/der blaueste Himmel,<br />
und unter ihr/ Das frischeste Grün;<br />
Proust, M.<br />
Guermantes I; I p205: le ciel bleu d’une après-mi<br />
di de France, largement découvert, baigné de lumière<br />
même quand elle ne brillait pas<br />
- ibid II p214<br />
21
Buchstabe B<br />
Karte 20, Vorderseite<br />
blauer Himmel 4<br />
Proust, M.<br />
Haller, A.V.<br />
Goethe.<br />
Schiller, F.<br />
SeGII;II p1o 14sq: Saint-Mars, dont, pars ces<br />
temps ardent où on ne pensait qu’au bain, les<br />
deux antiques clochers d’un rose saumon, aux<br />
tuiles de losange, légèregement infléchis et com<br />
me palpitante, avaient l’air de vieux poissons<br />
aigus, imbriqués d’écailles, moussus et roux,<br />
qui, sans avoir l’air de bouger s’élevaient<br />
dans une eau transparente et bleue<br />
Alpen378: Ein lichtes Himmel-Blau beschämt<br />
ein nahes Gold;/<br />
Farbenlehre §780: Wie wir den hohen H, die fernen<br />
Berge blau sehen, so scheint eine blaue<br />
Fläche auch vor uns <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>weichen<br />
Kraniche des Ibykus; 1 p65: Theater: Dumpfbrau<br />
send wie des Meeres Wogen,/Von Men wimmelnd,<br />
wächst der Bau/In weiter stets geschweiftem Bo<br />
gen/Hinauf bis in des Himmels Blau<br />
Karte 20, Rückseite<br />
Flaubert, G. Bovary II 3; I p408: Il était midi; les maisons avai<br />
ent leurs volets fermés, et les toits d’ardoises,<br />
qui reluisaient sous la lumière de leurs pignons faire<br />
pétiller des étincelles<br />
- ib. III 11; p644: Des jours passaient par le treillis,<br />
les feuilles de vigne dessinaient leurs omres<br />
sur le sable, le jasmin embaumait, le ciel é-<br />
tait bleu, des cantharides bourdonnaient autour<br />
des lis en fleur, et Charles suffoquait comme un<br />
adolescent sous les vagues effluves amoureux qui<br />
gonflaient son coeur chagrin (Charles’ Tod)<br />
- Salammbô III; I p780: La voûte du ciel bleu s’enfon<br />
çait à l’horizon,<br />
ES I; II p113. et sa (Mme Arnoux) voix, passant par la<br />
jalousie, coupait le grand silence, et montait<br />
vers le ciel bleu/<br />
- ib. II, p181: Venedig-Traum: où se découperait un<br />
ciel bleu, rayé de nuages blancs.<br />
Proust, M.<br />
ib. p182: les tours de Notre-Dame se profilaient<br />
en noir sur le ciel bleu, mollement baigné à l’ho-<br />
22
Buchstabe B<br />
Karte 21, Vorderseite<br />
blauer Himmel 5<br />
Flaubert<br />
rizon dans des vapeurs grises<br />
- ES II; II p240: le bleu du ciel, au-dessus, repairais<br />
sant à de certaines places, avait des douceurs de<br />
satin<br />
Lohenstein<br />
Cleopatra V 379sq: Arius: Den blauen H mahlt n mehr<br />
als eine Sonne;/So muß ein Keyser sein der Erden<br />
Haupt und Wonne (nicht zwei: Augustus und Caesarion)<br />
Dante.<br />
Div.Comm.Purg. XXXVI 4-6: Feriami il Sole in sull’<br />
omero destro,/Che già, raggiando, tutto l’occide<br />
nte/Mutava in bianco aspetto di celestro,//<br />
Meyer, C.F. Hochzeit des Mönchs; p450: die Straße nach der Stadt<br />
(Padua)..., deren Türme u Kuppeln aus dem blau.<br />
en Himmel wuchsen.<br />
Karte 21, Rückseite<br />
.<br />
23
Buchstabe B<br />
Karte 22, Vorderseite<br />
blaues Meer<br />
Meerfarbe<br />
Eichendorff, J. Frühling; I p.77<br />
Goethe, J.W.v.. Faust II 5, 111o4: d.Meeres blauer Saum<br />
Schiller,F. Triumph der Liebe; 1 p227: blaue Flut<br />
Proust, M.<br />
JF II; I p728: le bleu de la mer<br />
Wieland, C.M. Idris und Zenide V 21<br />
Dürrenmatt, F. Romulus IV; p133<br />
Stadler, E Baldur-Christus; II p 173<br />
Proust,M.<br />
SuGII; II p767: la mer (à Féterne) souvent<br />
Flaubert, G.<br />
d’un calme et d’un bleu méditerranéens<br />
Salammbô VII; I p852: on apercut au fond<br />
des autres salles le grand ciel rose qui<br />
semblait continuer la voûte, en s’appuyant<br />
à l’horizon sur la mer toute bleue.<br />
- ib.IV; I p789: le bleu de la mer s’étalait<br />
auf fond des rues, que la perspective rendait<br />
encore plus escarpées<br />
Karte 22, Rückseite<br />
Flaubert.<br />
Lohenstein<br />
Salammbô VII; I p878: les ondulations des terrains,<br />
presque insensibles, se prolongeaient jusqu’à<br />
l’extréme horizon, fermé par une grande ligne<br />
bleue qu’on savait être la mer<br />
Cleopatra v 443sq: Nilus: Wenn Titan steig’t aus<br />
Thetis blauem Reiche// U uns läßt Licht u Tag auf<br />
gehn//Erblassen ja die Sternen n <strong>zu</strong>gleiche; /Die<br />
grössern bleiben länger stehn./<br />
24
Buchstabe B<br />
Karte 23, Vorderseite<br />
Bleiches Gesicht<br />
Büchner, G. Lenz; p.95 (Mädchen) u. 98<br />
Wieland, C.M. Alceste II 4; XXV p.294: aus Angst um<br />
Admets Tod<br />
Schiller,F., von Hero und Leander; 1 p.84: erbleichtes<br />
Angesicht (H.s. bei L.s Tod<br />
Dürrenmatt, F. Es steht geschrieben; K II p111: Tod! Tod!<br />
B. Antlitz voll Verwesung und Mord!<br />
Gryphius, A. Der Welt Wollust; P6: Ich sag es offenbar,<br />
so lang der Sonnen Licht/ Vom Himmel<br />
hat bestrahlt mein b. Angesicht,/ Ist mir<br />
noch nie ein Tag, der ganz ohn Angst, bescheret!/<br />
Hofmannsthal, 672.Nacht; II p9: ihr totenblasses G ver.<br />
färbte sich ins Grünlichweisse, sie wurde<br />
ohnmächtig u fiel wie tot in ihre frühhere<br />
Lage <strong>zu</strong>rück.<br />
Karte 23, Rückseite<br />
Hofmannsthal<br />
Novalis<br />
Reitergeschichte; II p33: Der Offizier wende<br />
te dem Rittmeister ein junges, sehr bl G u die<br />
Mündung einer Pistole <strong>zu</strong><br />
Oferdingen II 1; p320: Der arme Pilgrim gedachte<br />
der alten Zeiten u ihrer unsäglichen<br />
Entzückungen- Aber wie matt gingen diese köstlichen<br />
Erinnerungen vorüber. Der breite Hut<br />
verdeckte ein jugendliches Gesicht. Es war<br />
bleich, wie eine Nachtblume<br />
- ibid. I 4, I p239: Zulima: „Betrachtet es gern<br />
(Band), u denkt, daß es eine lange kummervolle<br />
Zeit meine Haare festgehalten hat, u mit seiner<br />
Besitzerin verbleicht ist.“<br />
- ibid.p136: Er steig tiefer durch das Gebüsch<br />
hinab u fand ein bl, abgehärmtes Mädchen unter<br />
einer alten Eiche sitzen (Zulima)<br />
Gerstenberg<br />
Spee, F.v.<br />
Ugolino IV; SuD I p41: Wider mich hebt sie (tote<br />
Gianette) ihr bleiches Antlitz <strong>zu</strong>m Himmel!<br />
Trauergesang von der Not Christi am Ölberg in<br />
dem Garten; p65: Sein Haupt hat er in Armen,/<br />
Viel weiß u bleicher dann der Mon,/<br />
25
Buchstabe B<br />
Karte 24, Vorderseite<br />
bleiches Gesicht 2<br />
Schiller, F..<br />
Ritter Toggenburg: p93:U so saß er, eine Leiche,/<br />
Eines Morgens da,/ Nach dem Fenster (der<br />
Liebsten) noch das bleiche/Stille Antlitz sah./<br />
Karte 24, Rückseite<br />
26
Buchstabe B<br />
Karte 25, Vorderseite<br />
bleiche Lippen<br />
Wieland, C.M..<br />
Dürrenmatt, F.<br />
Lenau, N.<br />
J.Gray IV 6; XXV p86: Ohnmacht<br />
D. Blinde; K II p173: Ihr lacht. Noch<br />
seht Ihr nicht, daß Ihr verwandelt seid<br />
daß eure Hände zittern u. Eure Lippen<br />
bleich werden (Verzweiflung)<br />
Der traurige Mönch; II p28: Gespenst<br />
Karte 25, Rückseite<br />
27
Buchstabe B<br />
Karte 26, Vorderseite<br />
Bleiche Stirn<br />
Büchner, G.<br />
Meyer, C.F.<br />
Goethe, J.W.v.<br />
Dantons Tod I p.23 (Toter)<br />
Venedig; p.802: junges Weib. Antlitz<br />
voller Tod<br />
Werther 1.7.p37: blasse S.= Agonie<br />
Karte 26, Rückseite<br />
28
Buchstabe B<br />
Karte 27, Vorderseite<br />
bleiche Wangen<br />
Horatius<br />
Brentano, C.<br />
Novalis<br />
St. Pierre, B.<br />
Carm. III 27, 53sq (durch Schmerz)<br />
Starenberg III p175: Ich schminke deine<br />
Wangen, die gebleicht von tiefem Weh<br />
Oferdingen I 9; I p288: Mathilde: Ach!<br />
Heinrich, du weißt das Schicksal der Rosen;<br />
wirst du auch die welken Lippen, die<br />
bl Wn mit Zärtlichkeit an deine Lippen<br />
drücken? Werden die Spuren des Alters n<br />
die Spuren der Vorübergegangenen Lie<br />
be sein?“<br />
Paul et Virginie p2o5: Ses (V) yeux étoi<br />
ent fermés; mais la sérenitée étoit encore<br />
sur son front: seulement les pâles<br />
violettes de la mort se confondoient<br />
avec les roses de la pudeur<br />
Karte 27, Rückseite<br />
29
Buchstabe B<br />
Karte 28, Vorderseite<br />
braune Haut/ Vorkommen 2<br />
Mallarmé<br />
bras dans l’eau// Tu ris au soleil du rivage/Qui<br />
d’un traître rayon brunit/ Ta g[orge] [unleserlich]<br />
entr’ouvrant<br />
son corsage/Comme un ramier sort de son nid<br />
Cant. Cant. 1, 4-5: Nigra sum, sed formosa, filiae Jerusalem,<br />
Sicut tabernacula Cedar, sicut pelles Salominis,<br />
/Nolite me considerare quod fuscamin, Quia decoloravit<br />
me sol./<br />
Meyer, C.F. Plautus im Nonnenkloster; p357: ein Lächeln verbreitete<br />
sich von den derben Mundwinkeln langsam<br />
wie ein wanderndes Licht über das braune, aber sch<br />
on in der Klosterkluft bleichende Antlitz (Gertrudes)<br />
Gautier<br />
Emaux et camées, p92: Carmen: Carmen est maigre,-<br />
un trait de bistre/Cerne son oeil de gitana./Ses<br />
cheveux sont d’un noir sinistre,/Sa peau, le diable<br />
la tanna.//<br />
Gryphius, A. Sylvie II; I p245: Sylvie, une petite fille du hameau<br />
voisin, si vive et si fraîche, avec ses yeux<br />
Karte 28, Rückseite<br />
noirs, son profil régulier et sa peau légèrement<br />
hâlée!.... Je n’aimais qu’elle, je ne voyais qu’elle,<br />
jusque-là!<br />
30
Buchstabe C<br />
–<br />
Buchstabe D<br />
–<br />
Buchstabe E<br />
–<br />
31
Buchstabe F<br />
Karte 1, Vorderseite<br />
Fernenfarbe: blau<br />
c.f. Bergfarbe blau<br />
Dämmerungsfarbe: blau<br />
Gide, A.<br />
Immoraliste II 1, 419sq L’Automne s’avancait. Les<br />
matins des derniers beauy jours sont les plus<br />
frais, les plus limpides, Parfois l’atmosphère<br />
mouillée bleuissait les lointains, les reculait<br />
encore, faisait d’une promenade un voyage; le<br />
pays semblait agrandi.<br />
- Nouvelles Nourritures I p256: Déplaçable horizon,<br />
sois ma limite, ; sous l’oblique rayon, tut’é<br />
cartes encore, tu t’imprécises, tu bleuis.<br />
Baudelaire<br />
Goethe.<br />
Paysage; p78: Alors je rêverai des horizons<br />
bleuâtres,/Des jardins, des jets d’eau pleurant<br />
dans les albâtres,/Des baisers, des oiseaux<br />
chantant soir et matin,/Et de tout ce qu’il Idyl<br />
le a de plus enfantin.<br />
Ital.Reise; 24.11.87 Rom; 27 p154: Das Schönste<br />
dabei (Neapel) ist, daß die lebhaften Farben, in<br />
geringer Entfernung schon, durch den Luftton gemildert<br />
werden, u daß die Gegensätze von kalten<br />
und warmen Tönen – wie man sie nennt– so sicht-<br />
Karte 1, Rückseite<br />
Goethe<br />
Novalis<br />
Hofmannsthal<br />
Valéry, P.<br />
bar dastehen. Die blauen, klaren Schatten stechen<br />
so reizend von allem erleuchteten Grünen, Gelblichen,<br />
Rötlichen, Bräunlichen ab u verbinden<br />
sich mit der bläulich duftenden Ferne.<br />
Farbenlehre §780: Wie wir den hohen Himmel, die<br />
fernen Berge blau sehen, so scheint eine blaue<br />
Fläche auch vor uns <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>weichen<br />
Oferdingen I 2; I p205: Er sah sich an der Schwe<br />
lle der Ferne, in die er oft vergebens von den na<br />
hen Bergen geschaut, u die er sich mit sonderbaren<br />
Farben ausgemalt hatte. Er war im Begriff,<br />
sich in ihre blaue Flut <strong>zu</strong> tauchen. Die Wunderblume<br />
stand vor ihm,<br />
A p190: III. 19. (1918?): Eine gute Erzählung hat<br />
den magischen Goldgrund, der noch mehr ist als<br />
der blaue Hintergrund der Ferne<br />
La jeune Parque; p101sq: Souvenir, ô bûcher, dont<br />
le vent d’or m’affronte,/Souffle au masque la<br />
pourpore imprégnant le refus/D’être en moi-même<br />
en flame une autre que je fus.../Viens, mon<br />
32
Buchstabe F<br />
Karte 2, Vorderseite<br />
Fernenfarbe: blau 2<br />
c.f. Bergfarbe blau<br />
Valéry<br />
sang, viens rougir la pâle circonstance/ Qu’ennoblissait<br />
l’a<strong>zu</strong>r de la sainte distance,/Et l’insensible<br />
Iris du temps que j’adorai!/Viens consumer<br />
sur moi ce don d’écoloré;/<br />
Hofmannsthal Bergwerk <strong>zu</strong> Falun; I p124: Jenseits der Meeresbucht<br />
in der Ferne blaue Bergketten<br />
- ib.p152: In der Ferne, über den blauen Bergen<br />
die nun n mehr sichtbar sind, fällt ein Stern.<br />
Vischer, F.Th. Auch einer; p49: Es war eine Schwüle gekommen,<br />
die Luft wurde dunstig ohne Wolken, der Dunst<br />
nahm einen strohähnlich fahlgelben Ton an,verdünnte<br />
sich aber allmählich u wich einer neuen<br />
sonderbaren, unheimlichen Helle, da von den Massen<br />
im Mittel- u Hintergrund ganz jener bläuliche<br />
Duft hinwegschwand, welcher doch eigentlich<br />
allein der Landschaft den malerischen Schein<br />
verlieht, der sie vom Stoffartigen entlastet,<br />
<strong>zu</strong>gleich aber die Entfernungsgrade klar unter-<br />
Karte 2, Rückseite<br />
scheidet u daurch unser Raumgefühl ausweitend<br />
lüftet u beglückt..<br />
Benn, G.<br />
Söhne VIII (Grimm, p30): Ich höre Aufbruch in meinem<br />
Blut./Du meine Augen trinken schon/sehr die<br />
Bläue der fernen Hügel./An meine Schläfen streift<br />
es schon.// (=Ein Mann spricht; III p380)<br />
- Durch jede Stunde-; III p158: den Blick in die Bläue./<br />
ein Ferngesicht:/das ist die Treue,/mehr gibt<br />
es nicht// Treue den Reichen, die alles sind,/<br />
Eichendorff Taugenichts p; I p354: ich blickte, während das<br />
Schiff so fortflog u die Wellen unter mir rauschten<br />
u schäumten, immerfort in die blaue Ferne, wie<br />
da ein Turm u ein Schloß nach dem andern aus dem<br />
Ufergrün hervorkam, wuch u wuchs u endlich hinter<br />
uns wieder verschwand<br />
Hölderlin<br />
Tod des Empedokles I, I, p328; Mit wunderbarem Sehnen,<br />
traurigforschend,/Wie wenn er (E) viel verloren,<br />
blickt’er [als] (durchgestrichen) bald/<strong>zu</strong>r Erd<br />
hinab, bald durch<br />
die Dämmerung/Des Hains herauf, als wär ins<br />
ferne Bl/Das Leben ihm entflohen,<br />
33
Buchstabe F<br />
Karte 3, Vorderseite<br />
Fernenfarbe: blau 3<br />
Balzac, H.<br />
Flaubert<br />
Novalis<br />
Melmoth réoncilié; IX p3o4: (Castanier) s’àperçut<br />
en prêtant attentivement l’oreille, que les sons<br />
arrivaient à lui de tous côtés; il regarda dans<br />
la place, et n’y vit point de musiciens. Si cette<br />
mélodie apportait dans l’âme les poésies bleues<br />
et les lontaines lumières de l’espérance, elle<br />
donnait aussi plus d’activité aux remords dont<br />
était travaillé le damné qui s’en alla dans Paris<br />
comme vont les gens accablés de douleurs.<br />
Bovary II 12; I p5o5: sur l’immensité de cet avenir<br />
(mit Rudolphe) qu’elle se faisait apparaître, rien<br />
de particulier ne surgissait: les jours, tous<br />
magnifiques, se ressemblaient comme des flots;<br />
et cela se balançait à l’infini. harmonieux<br />
bleuâtre et couvert de soleil.<br />
Hymnen an die Nacht (3); I p134: Einst, da ich bitt<br />
re Thränen vergoß-/.../ da kam aus blauen Fernen/<br />
Von den Höhen meiner alten Seligkeit ein Dämmrung<br />
sSchauer-/U mit einemmale riß das Band der Ge-<br />
Karte 3, Rückseite<br />
Scève, M.<br />
Campbell<br />
Hugo<br />
burt des/Lichtes Fessel-/Hin floh die irdisch<br />
e Herrlichkeit u/meine Trauer mit ihr<br />
Dèlie p.11 (Nr.73): Fuyantz les Montz, tant<br />
soit peut, nostre veue,/Leur vert se change en<br />
couleur assurée,/Qui plus loingtaine est de<br />
nous blanche veue/Par prospective au distant<br />
mesurée.// L’affection en moy demesurée/ Te<br />
semble a Veoir une tancte verdeur,/Qui,<br />
loing de toy, esteinct en mo l’ardeur,/ DOnt<br />
près de je suis jusqu’a la mort passible,// Mais<br />
tu scais mieux, qui peulx par ta grandeur/<br />
Faciliter, mesmement l’impossible.<br />
'Tis distance lends enchantment to the view,<br />
And tobes the montain in its a<strong>zu</strong>re hue (Praz:<br />
Liebe p300)<br />
Han d’Islande 2; I p24: Au-dessus de la ville (Drontheim),<br />
on aperçoit dans un lointain bleuâtre<br />
les cimes blanches et grêles des monts de Kole, pareilles<br />
aux fleurons aigus d’une couronne antique.<br />
34
Buchstabe F<br />
Karte 4, Vorderseite<br />
Fernenfarbe: blau 4<br />
Waiblinger.<br />
Keller<br />
Spieß<br />
Phaeton p34: Ach, u du weißt n, was sich da für Gedanken<br />
regen, wenn ich hinüberseh auf die vielen<br />
stillen Dörfer. Ich mein’, ich müsse dort etwas suchen,<br />
u weiß doch n was. Dann ergreift mich ein nie<br />
gefühltes Sehnen. Hinüberdrängt’s mich, hinüber!<br />
U ich strecke meine Arme aus, als wollt’ ich eine Braut<br />
empfangen, u weine hinüber in die bn dämmernden<br />
Fernen<br />
Vertauschte Liebesbriefe; 421: Das alles versetzte<br />
Wilhelm in tiefe Melancholie u er sah die<br />
schöne Frau (Gritli) vor sich, wie man in die<br />
frühlingsblaue Ferne sieht, in die man n hin.<br />
ein kann<br />
Wahnsinnige, 92: Ich bin eine geborne Baronin<br />
von B. Dort unten rechts, in der bn Fe ragen<br />
über die kleine Anhöhe zwei Türme hervor, diese<br />
zieren das Schloß, in welchem ich geboren u<br />
erzogen wurde.<br />
Karte 4, Rückseite<br />
35
Buchstabe F<br />
Karte 5, Vorderseite<br />
Fernenfarbe: silbern<br />
Benn, G..<br />
Die Reise; II p34: Reisen hatte er gewollt, aber<br />
nun schienen Gleise über die Straße, u schon<br />
sank sein Blick. Oh, daß es eine Erde gab, wirklich<br />
grün, stark irden, silbern verfernt, über<br />
die die Augen strichen wie ein Flügel, u.Städte,<br />
flache weiße, an Küsten u Kutter, braune, die man<br />
hinnahm, liebte und vergaß.<br />
Karte 5, Rückseite<br />
36
Buchstabe F<br />
Karte 6, Vorderseite<br />
figura etymologica: Begehren begehren (begehrt)<br />
Flaubert<br />
Novembre; II p5o4: ce premier parfum (erste Liebe)<br />
était senti, ce son était envolé, je désirais mon<br />
désir (einstig) et je regrettais ma joie.<br />
Karte 6, Rückseite<br />
37
Buchstabe F<br />
Karte 7, Vorderseite<br />
c.f.Aktiv-Passiv:b<br />
figura etmylogica: Betrüger, betrügt (betrügen)<br />
Betrogner Betrüger<br />
Valéry, P.<br />
Tel quel, Suite; II p757: Une partie du système ner<br />
veux est vouée à l’illimité. Horreur, douleur, an<br />
xieté, nausée infinie, désirs (...), Tromper ce trompeur,<br />
dont le cerveau, son fils, a fini par se dégoûter,<br />
se séparer a demi. Quelle situation! Mythe<br />
et drame possibles!<br />
Karte 7, Rückseite<br />
38
Buchstabe F<br />
Karte 8, Vorderseite<br />
figura etymologica: Erinnerung erinnern (erinnert)<br />
Hofmannsthal<br />
Augenblicke in Griechenland II I; II p553: Diese<br />
Griechen, fragte ich in mir, wo sind sie? Ich versuchte<br />
mich <strong>zu</strong> erinnern, aber ich erinnerte mich<br />
nur an Een, wie wenn Spiegel einander widerspiegeln,<br />
endlos... ich warf die Zeit auf sie u ich sah<br />
wie ihre Gesichter grünlich wurden, vergingen.<br />
Karte 8, Rückseite<br />
39
Buchstabe F<br />
Karte 9, Vorderseite<br />
figura etymologica: Erlebnisse erleben c.f. Fig.et.: Leben<br />
Musil, R.<br />
MoE 91; p417: Ulrich: Sie (Schreiber wie Arnheim) kö<br />
nnen offenbar ihre Ee ganz e o in sich einleben<br />
u müssen Reste davon abgeben. U so, denke ich mir,<br />
entsteht auch ein übertriebenes Bedürfnis <strong>zu</strong> schreiben.<br />
Karte 9, Rückseite<br />
40
Buchstabe F<br />
Karte 10, Vorderseite<br />
figura etymologica: Erlöser erlösen (erlöst)<br />
Nietzsche<br />
Z II: Von den Priestern, p97: Der, welchen sie E<br />
nennen, schlug sie in Banden: -/ In Banden falscher<br />
Werte u Wahn-Worte! Ach, daß einer sie noch<br />
von ihrem Erlöser erlöste!/<br />
Karte 10, Rückseite<br />
41
Buchstabe F<br />
Karte 11, Vorderseite<br />
figura etymologica: Erstaunen erstaunt<br />
Pascal, B.<br />
Provinciales IV; p7o3: A quoi il me répondit<br />
qu’il était bien étonné de mon étonnement<br />
(du renversement que cette doctrine S.J.apportait<br />
dans la morale).<br />
Karte 11, Rückseite<br />
42
Buchstabe F<br />
Karte 12, Vorderseite<br />
figura etymologica: Erzählung erzählen<br />
Chretien<br />
Perceval 362o: Felon conte m’avez conté./<br />
Karte 12, Rückseite<br />
43
Buchstabe F<br />
Karte 13, Vorderseite<br />
figura etymologica: flamme flammet<br />
Goethe, J.W.v.<br />
Faust II 5, 1132o<br />
Karte 13, Rückseite<br />
44
Buchstabe F<br />
Karte 14, Vorderseite<br />
figura etmylogica: Fluch fluchen (flucht)<br />
Brentano, C.<br />
Starenberg; III p163: Segen ist gesegnet/Fluch<br />
ist geflucht.<br />
Karte 14, Rückseite<br />
45
Buchstabe F<br />
Karte 15, Vorderseite<br />
figura etymologica: Flucht fliehen<br />
Pascal, B.<br />
Pensées 72; p1109: Quelque terme où nous pensions<br />
nous attacher et nous affermir, il branle<br />
et nous quitte; et si nous le suivons, il<br />
échappe à nos prises, nous glisse et fuit d’une<br />
fuite éternelle.<br />
Karte 15, Rückseite<br />
46
Buchstabe F<br />
Karte 16, Vorderseite<br />
figura etymologica: Freude freuen<br />
Klopstock, F.G..<br />
Grosses Halleluja: Wir freuen uns<br />
Himmelsfreuden<br />
Karte 16, Rückseite<br />
47
Buchstabe F<br />
Karte 17, Vorderseite<br />
figura etymologica: Furcht fürchten<br />
Hippel<br />
Reventlow<br />
Lebensläufe II 120: Ich: Ich fürchte mich nur<br />
vor der F; das scheint ein Wortspiel, /allein<br />
es ist ein richtiges, wahres Wort.-- Auf mein<br />
Wort gehe hin u thue desgleichen?<br />
Tagebücher, 25.2.95; 30: Geschwister Rondoli von<br />
Maupassant gelesen. Darin eine Skizze "Er“ über<br />
schrieben, die aufs wunderbarste nervöse Angstgefühle<br />
analysiert. Ich fürchte mich vor meiner<br />
F., vor den Schreckbildern meines Hirns, das beginnen<br />
könnte, sich <strong>zu</strong> trüben, vor der Möglichkeit<br />
einer Halluzination.<br />
Karte 17, Rückseite<br />
48
Buchstabe F<br />
Karte 18, Vorderseite<br />
figura etymologica: Gabe, geben (gibt)<br />
Chretien<br />
Parceval 1689: Et cil l’en a le don doné, /Que jamais<br />
tant come il soit ne/ N’en parlera, de ce soit<br />
fis,/Se de lui non;<br />
Karte 18, Rückseite<br />
49
Buchstabe F<br />
Karte 19, Vorderseite<br />
figura etymologica: Gedanken denken<br />
Rolland, R.<br />
Hofmannsthal<br />
Nietzsche, F.<br />
Klopstock, F.G.<br />
Jean Christophe; p812: Elle pensait ses pensées<br />
672. Nacht; II p8: Aber da keine Krankheit in<br />
ihm war, so war der Gedanke (an den Tod) nicht<br />
grauenhaft, er hatte eher etwas Feierliches<br />
und Prunkendes u kam gerade am stärksten, wenn<br />
er sich am Denken schöner Gedanken oder an der<br />
Schönheit seiner Jugend u Einsamkeit berausch<br />
te.<br />
MA I 188; 9563: Denker als Stilisten,-Die<br />
meisten Denker schreiben schlecht, weil sie<br />
uns n nur ihre Gedanken, sondern auch das Denken<br />
der Gedanken mitteilen.<br />
Zürchersee; p58: Schön ist, Mutter Natur, deiner<br />
Erfindung Pracht,/Auf die Fluren verstreut,<br />
schöner ein froh Gesicht;/Das den großen Gedanken/Deiner<br />
Schöpfung noch einmal denkt.//<br />
Karte 19, Rückseite<br />
Schiller, F.<br />
Rilke, R.M.<br />
Folgen der Tugend; 11 p1o: Denn wonach ringt die<br />
Seele des Jünglings- als nach diesem einzigen<br />
Ziele (Tugend)? wenn sie den großen Gedanken<br />
denkt, daß nur Tugend den Men <strong>zu</strong>m Abglanz der unendlichen<br />
Gottheit macht- denn wonach schmachtet<br />
die Seele des Jünglings, als nach diesem nie<br />
<strong>zu</strong> umfassenden Urbild?<br />
Malte, AW II p22: Ich sitze hier u bin ns. U dennoch,<br />
dieses Ns fängt an <strong>zu</strong> denken u denkt, fünf<br />
Treppen hoch, an eine grauen Pariser Nachmitttag,<br />
diesen Gedanken:<br />
- ib.p.139: Mein Gott, mein Gott, wenn mir noch solch<br />
e Nächte bervorstehen, laß mir doch wenigstens einen<br />
von den Gedanken, die ich <strong>zu</strong>weilen denken<br />
konnte<br />
Frisch, M.<br />
Ganteinbein; p469: Ein G, blitzhaft gedachtt neulich<br />
in der Garderobe, hatte sich bisher verdrängen<br />
lassen, ein Kalender-G (Schwangerschaft), u für<br />
den Fall, daß alle G sich erübrigten, wünschte Gan<br />
tenbein gerade diesen G nicht gedacht <strong>zu</strong> haben.<br />
50
Buchstabe F<br />
Karte 20, Vorderseite<br />
figura etymologica: Gedanken denken 2<br />
Hofmannsthal<br />
Lessing, G.E.<br />
Brentano, C..<br />
Frau im Fenster; GkD p21o: Dianora: Ich glaube,<br />
so sind die G, die/Ein M ins einer Todesstunde<br />
denkt./<br />
Philotas 4; II p98: Ph:U nun-welcher G war es,<br />
den ich jetzt dachte? Nein, den ein Gott in mir da<br />
chte- Ich muß ihm nachhängen! Laß dich fessseln<br />
flüchtiger G!- Jetzt denke ich ihn wieder!<br />
An Gritha Hundhausen (L.Brentano: B.s Liebesleben<br />
p42sq): Wer je die Freiheit des Gemüts verlor,<br />
erhält sie selten wieder, u doch kann es gesunden<br />
Seelen gelingen, in dieser ewigen Unschuld <strong>zu</strong> fe<br />
rweilen, die darin besteht, nur das einfache, natürliche<br />
Verhältnis der Dinge <strong>zu</strong> begreifen, nur d<br />
as Ewige, keinen bürgerlichen Gesetzen Unterworffene<br />
<strong>zu</strong> lieben, nur mit der Liebe <strong>zu</strong> lieben und<br />
mit erlernten Empfindungen, nur mit dem ursprüng<br />
lichen G <strong>zu</strong> denken un mit auswendig gelernten<br />
Maximen. Das heißt in jeder Minute des Lebens<br />
Karte 20, Rückseite<br />
. ein Kind sein, welches denn doch etwas ganz anderes<br />
ist als in jeder Minute ein unerfahrenes<br />
Wesen<br />
Musil, R<br />
Mo E 1o2; p486: Sepp: "Seien Sie (Ulrich) sicher,“<br />
rief er ihm <strong>zu</strong>, "im Grunde denken Sie auch n ein<br />
en einzigen G, den n Direktor Frischel denken könn<br />
te!“<br />
51
Buchstabe F<br />
Karte 21, Vorderseite<br />
figura etmylogica: Gefühl fühlen<br />
Brentano, C.<br />
Starenberg; III p2o3: O wie schwüle Gefühle<br />
fühle/ Ich im kleinen Herzen.<br />
Karte 21, Rückseite<br />
52
Buchstabe F<br />
Karte 22, Vorderseite<br />
figura etymologica: Gesang singen (singt)<br />
Hölderlin<br />
Der Mutter Erde, V.1 (p2o6). Statt offner Gemeine<br />
sing ich Gesang./.<br />
Karte 22, Rückseite<br />
53
Buchstabe F<br />
Karte 23, Vorderseite<br />
figura etymologica: Glauben glauben (glaubt)<br />
Nietzsche<br />
Z II: Vom Lande der Bildung; p12osq: Unfruchtbare<br />
seid ihr: d a r u m fehlt euch an G. Aber wer<br />
schaffen mußte, der hatte auch immer/seine Wah[n]<br />
[unleserlich]<br />
Träume u Stern-Zeichen- u glaubte an G!/<br />
Karte 23, Rückseite<br />
54
Buchstabe F<br />
Karte 24, Vorderseite<br />
figura etymologica: Hass hasst (hassen)<br />
Potocki, J.<br />
Saragossa 33, p481: Ich hasse den H.;<br />
Ich hasse es, den Hass <strong>zu</strong> hassen<br />
Karte 24, Rückseite<br />
55
Buchstabe F<br />
Karte 25, Vorderseite<br />
figura etymologica: Hauch haucht<br />
Hofmannsthal<br />
Augenblicke in Griechenland III; II p553: Ein H<br />
der Verzagtheit hauchte mich an, ein Gefühl der<br />
Enttäuschung verzehrte mich im voraus.<br />
Karte 25, Rückseite<br />
56
Buchstabe F<br />
Karte 26, Vorderseite<br />
figura etymologica: Kampf kämpfen<br />
Nietzsche<br />
Hölderlin<br />
Leisewitz<br />
UB II; I p219: Die Geschichte gehört vor allem dem<br />
Tätigen u Mächtigem, dem, der einen großen Kampf<br />
kämpft (monumentalische Historie).<br />
Hyperion I 2; p5o1: Es gibt große Stunden im Leben.<br />
Wir schauen an ihnen hinauf, wie an den kolossali<br />
schen Gestalten der Zukunft u des Altertums, wir<br />
kämpfen einen herrlichen K mit ihnen, u bestehn<br />
wir vor ihnen, so werden sie wie Schwestern, u ver<br />
lassen uns nicht<br />
Julius von Tatrent III 2; SuD I p588. Julius: Ich<br />
will<br />
mich zwingen, Vater, einen K kämpfen (gegen Liebe),<br />
der mir viel kosten wird<br />
Karte 26, Rückseite<br />
57
Buchstabe F<br />
Karte 27, Vorderseite<br />
figura etymologica: Kuss küssen<br />
Mörike, E. Schiffer- u.Nixenmärchen I; I p.145<br />
Hoheslied<br />
1,2: Er küsse mich mit dem Kusse seines<br />
Mundes<br />
Fouqué,F.<br />
Undine XVIII; p1o1: Bebend vor Liebe u Todesnähe<br />
neigte sich der Ritter ihr entgegen,<br />
sie küßte ihn mit einem himmlisch<br />
en Kusse, aber sie (U) ließ ihn n mehr los<br />
(Todeskuß)<br />
Karte 27, Rückseite<br />
58
Buchstabe F<br />
Karte 28, Vorderseite<br />
figura etymologica: Lachen lachen (lacht)<br />
Hofmannsthal<br />
Flaubert<br />
Frau im Fenster, GkD p22o: Sie (Dianora) lacht<br />
ein übermäßig helles L, das jeden Augenblick in<br />
Weinen oder Schreien übergehen könnte.<br />
Bovary III 5; I p566: Emma (bei Léon): riait d’un<br />
rire<br />
sonore et libertin<br />
- ES II 2; II p22o: Mme Dambreuse s’inclina légérement,<br />
tout en souriant d’un rire singulier,<br />
plein à la fois de politesse et d’ironie.<br />
Karte 28, Rückseite<br />
59
Buchstabe F<br />
Karte 29, Vorderseite<br />
figura etymologica: Lächeln lächeln<br />
Rilke, R.M. Malte; AW II p32: Das Gesicht meines Vaters war<br />
jetzt zornig, voller Blut, aber der Großvater,<br />
dessen Finger wie eine weiße Kralle meines Vate<br />
rs Arm umklammerten, lächelte sein maskenhaftes<br />
Lächeln<br />
- ib.p75: "Ich werde ja nie darauf kommen, Malte“<br />
sagte sie (Maman) manchmal mit ihrem eigentümlich<br />
kühnen L, das von niemandem gesehen sein wollte<br />
u seinen Zweck ganz erfüllte, indem es gelächelt<br />
ward.<br />
Flaubert, G. Bovary III 7; I p60o1: Guillaumin souriait d’un sou-<br />
Robbe-<br />
Grillet<br />
rire singulier, d’un façon douceâtre et ambigue<br />
Jalousie IX p2o4sq. Ils sourient en même temps,<br />
du même/sourire, quand la porte s’ouvre.<br />
Karte 29, Rückseite<br />
60
Buchstabe F<br />
Karte 30, Vorderseite<br />
leben: sich leben<br />
figura etymologica: Leben leben,<br />
c.g. gelebtes Leben<br />
Langgässer, E.<br />
Pascal, B.<br />
Vorfrühlingswald: L.; wer lebt dich?<br />
Pensées; H p 541: Faire les petites choses<br />
comme grands, à cause de la majéstéde<br />
Jésus Christ qui les fait en nous,<br />
et qui vit notre vie.<br />
672. Nacht; II p7: er lebte sich immer<br />
mehr in ein ziemliches einsames Leben hinein<br />
Hofmannsthal,<br />
H.v.<br />
- ibid. p11: Er fühlte mit der Deutlichkeit<br />
des Alpdrucks, wie die beiden Alten<br />
dem Tod entgegenlebten...; u wie die beiden<br />
Mädchen in das öde, gleichsam luft.<br />
lose Leben hineinlebten.<br />
Proust, M.<br />
[G]uermantes [unleserlich] I; II p43: lui, savait<br />
quelles<br />
étaient les pensées sublimes que tous<br />
deux résumaient, sans doute pour le moment<br />
où ils se remettraient à vivre leur<br />
vraie vie (aristocratique)<br />
Karte 30, Rückseite<br />
Proust, M.<br />
La Prisonnière III p97: la vie non encore vécue,<br />
la vie relativement future, nous semble<br />
une vie plus lontaine, plus détachée, moins<br />
intime, moins nôtre.<br />
- ibid.III p147: Je sentis qu’elle (la petite laitière)<br />
devait déjà dire: aimer les sports, et<br />
que dans quelques années elle dirait: vivre<br />
sa vie<br />
- TR; III p895: La vraie vie, la vie enfin découver<br />
te et éclaircie, la seule vie par conséquent<br />
réellement vécue, c’ést la littérature<br />
- ibid. p9o2. Tous ces êtres qui m’avaient révélé<br />
des vérités et qui n’étaient plus, m’apparaissaient<br />
comme ayant vécu une vie qui n’avait pro<br />
fité qu’à moi, et comme s’ils étaients morts<br />
pour moi<br />
- ibid. p1o32: ce que j’avais quelquefois senti<br />
au cours de ma vie comme digne être vécue (littérature).<br />
61
Buchstabe F<br />
Karte 31, Vorderseite<br />
figura etymologica: Leben leben 2<br />
Pascal, B.<br />
Pensées Ch 145, B147, p1127sq: Nous ne nous contentons<br />
pas de la vie que nous avons et en notre<br />
propre être: nous/voulons vivre dans l’idée<br />
des autres d’une vie imaginaire, et nous nous<br />
efforçons pour cela de paraitre.<br />
Proust, M.<br />
Regrets VIII: Sa plus réelle beauté était peutêtre<br />
dans mon désir. Elle a vécu sa vie, mais<br />
peut-être, seul, je l’ai rêvée.<br />
- ib.VI: Nous songeons la vie... Il ne faut pas essayer<br />
de la vivre.<br />
Prevost, M. Demi-voerges III 4, p.34osq: presque tous les êtres<br />
vivant de cette vie de/luttes, de plaisirs,<br />
d’émotions factices, violentes et répétées,<br />
qui est la vie des capitales modernes, c’ést-à<br />
dire des grands marchés d’argent, de gloire et<br />
de débauche, -presque tous ces êtres portent<br />
le germe d’une monomanie impulsive.<br />
Karte 31, Rückseite<br />
Schiller, F.<br />
Gide, A.<br />
P III 8, 184osqq: Thekla: Der Zug des Herzens ist<br />
des Schicksals Stimme./Ich bin die Seine (Max).<br />
Sein Geschenk allen/ist dieses neue Leben,<br />
das ich lebe./ Er hat ein Recht an sein Geschöpf.<br />
F-M I 7; p980: Griffithe J’étais sur la Bourgogne<br />
...le jour où elle a fait naufrage... Je n’ai jamais<br />
vécu d’une vie plus intense; mais j’étais aussi<br />
incapable de réfléchir qu’un terre- neuve, je<br />
suppose, qui se jette à l’eau.<br />
- ib. III 1; p1118: Molinier: Le jeune Bernard a bru<br />
squement quitté le foyer familial, où il n’aurait<br />
jamais dû entrer. Il est allé "vivre sa vie“, com<br />
me disait Emile Augier, vivre on ne sait comment<br />
et on ne sait où.<br />
Schiller, F.<br />
Zusammenhang; 11 p45: Das Tier lebt das tierische<br />
Leben, um angenehm <strong>zu</strong> emp-/finden. Es empfindet<br />
angenehm, um das tierische Leben <strong>zu</strong> erhal<br />
ten. Also es lebt auch das tierische Leben u emfindet<br />
seine Vergnügungen u leidet seine Schmerzen.<br />
62
Buchstabe F<br />
Karte 32, Vorderseite<br />
figura etymologica: Leben leben 3<br />
Valéry, P.<br />
Histoires brisées; II p462: Belle reine souveraine,<br />
tes yeux qui sont rouverts me disent que je<br />
suis fou. Promène-les, des yeux, je te dis qu’ils<br />
sont le plus profond de nous. Ne pense point, Laisse<br />
l’oeil vivre des sa vie.<br />
Lessing<br />
Nathan II 7; 2 p342: Tempelherr: Das Leben. das/Ich<br />
leb!, ist sein (Saladins) Geschenk.<br />
Schlegel, F. Ideen fr. 143; p1o7: Es gibt keine große Welt als<br />
die Welt der Künstler. Sie leben hohes L. Der gute<br />
Ton steht noch <strong>zu</strong> erwarten. Er würde da sein, wo<br />
jeder sich frei u fröhlich äußerte u den Wert der<br />
andern ganz fühlte u begriffe.<br />
Rilke, M.<br />
Stundenbuch I; I p9: Ich lebe mein L in wachsenden<br />
Ringen,/Die sich über die Dinge ziehn./Ich werde<br />
den letzten vielleicht n vollbringen,/aber<br />
versuchen will ich ihn.//<br />
- ib.p1o: ICH liebe meines Wesens Dunkelstunden,/<br />
Karte 32, Rückseite<br />
. in welchen meine Sinne sich vertiefen;/in ihnen<br />
hab ich, wie in alten Briefen,/mein täglich L<br />
schon gelebt gefunden/ u wie Legende weit und<br />
überwunden<br />
Rilke, R.M<br />
Stundenbuch II; I p63sq: UND doch, obwohl ein je<br />
der von sich strebt/wie aus dem Kerker, der ihn<br />
haßt u hält,-(es ist ein großes Wunder in der<br />
Welt:/ich fühle: a l l e s L e b e n w i r d g e-<br />
l e b t.// Wer lebt es denn? (...) Wer lebt es denn?<br />
Lebst du es, Gott,- das Leben?///<br />
- Das tägliche Leben p73: Georg (spöttisch): Auf<br />
diese Weise könnte man v i e l e Leben haben? Helene:<br />
(ernst): Ja, begreifst du? Das wäre die Kunst<br />
des modernen Menschen. Georg: Die Kunst? ...Helene:<br />
Oder die Aufgabe: Für jedes Erlebnis die<br />
entsprechenden Takte <strong>zu</strong> finden, dann würde je.<br />
des ein Ganzes, ein Leben. U erlebte Tausende Le<br />
ben.. Georg: U stürbe tausend Tode... Helene: Die<br />
er alle überwände... fühlst du?<br />
- An Kappus 18.8.04; Briefe I p97: Gefährlich und<br />
schlecht sind nur jene Traurigkeiten, die man un.<br />
63
Buchstabe F<br />
Karte 33, Vorderseite<br />
figura etymologica: Leben leben 4<br />
Rilke<br />
Mallarmé, St.<br />
Rilke, R.M.<br />
ter die Leute trägt, um sie <strong>zu</strong> übertönen; wie<br />
Krankheiten, die oberflächlich u töricht behandelt<br />
werden, treten sie nur <strong>zu</strong>rück u brechen nach<br />
einer kleinen Pause um so furchtbarer aus; u sam<br />
meln sich an im Innern u sind L, sind ungelebtes,<br />
verschmähtes, verlorenes L; an dem man sterben<br />
kann. Wäre es uns möglich, weiter <strong>zu</strong> sehen, als<br />
unser Wissen reicht, u noch ein wenig über die Vo<br />
rwerje unseres Ahnens hinaus, vielleicht würden<br />
wir dann unsere Traurigkeit mit größerem Vertrauen<br />
ertragen als unsere Freuden.<br />
L’Orphelin; p1559: mais j’amais à vivre de la<br />
vie de ces comédiens et vers eux j’allais oublier<br />
mes hideux camerades.<br />
Malte, AW II p1o3: Sie (Margarete Brigge) lebte miot<br />
ten unter uns ihr L, ohne auf jemanden Rücksicht<br />
<strong>zu</strong> nehmen... Vielleicht verachtete sie es dafür,<br />
daß es n gekommen war, daß es die Gelegenheit ver<br />
Karte 33, Rückseite<br />
Frisch, M.<br />
Hofmannsthal<br />
fehlt hatte, mit Geschick u Talent gelebt worden<br />
<strong>zu</strong> sein.<br />
Gantenbein; p190: Hölle: Ich wäre Enderlin, dessen<br />
Mappe ich trage, aber unsterblich, so, daß<br />
ich sein Leben, meinetwegen sogar ein glück<br />
liches Jahr, beispielsweise das Jahr, das jett<br />
beginnt, noch einmal durch<strong>zu</strong>leben hätte mit dem<br />
vollen Wissen, was kommt, u ohne die Erwartung,<br />
die allein imstande ist, das L erträglich <strong>zu</strong> machen,<br />
ohne das Offene, das Ungewisse aus Hoffnung<br />
u Angst<br />
Tor u Tod; GkD 116: Stets schleppte ich den rätselhaften<br />
Fluch,/Nie ganz bewußt, nie völlig un.<br />
bewußt,/Mit kleinem Leid u schlaer Lust/Mein L<br />
<strong>zu</strong> erleben wie ein Buch,/Das man <strong>zu</strong>r Hälft noch<br />
n u halb n mehr begreift,/U hinter dem der Sinn<br />
erst nach Lebendgem schweift-/U was mich quälte<br />
u was mich erfreute, /Mir war, als ob es nie sich<br />
selbst bedeute,/Nein künftgen Lebens vorgelieh<br />
hnen Schein/U hohles Bild von einem vollern Sein.<br />
64
Buchstabe F<br />
Karte 34, Vorderseite<br />
figura etymologica: Leben leben 5<br />
Hofmannsthal Tor u Tod, GkD p122: TOD: Was allen, ward auch dir<br />
gegeben,/Ein Erdenleben, irdisch es <strong>zu</strong> leben./<br />
Im Innern quillt euch allen treu ein Geist,/Der<br />
diesem Chaos toter Sachen/Beziehung ein<strong>zu</strong>hauchen<br />
heißt,/U euren Garten draus <strong>zu</strong> machen/Für<br />
Wirksamkeit, Beglückwünschung u Verdruß<br />
-. Der Schwierige II 14; I p497: Hans Karl: Das war nur<br />
ein Moment; 30 Sekunden sollen es gewesen sein,<br />
aber nach innen hat das ein anderes Maß. Für mich<br />
wars eine ganze Lebenszeit, die ihc gelebt hab, u<br />
in diesem Stück Leben, da waren Sie meine Frau.<br />
Montaigne<br />
Essais III 1; p1088: Nous sommes de grands fols:<br />
"Il a passé sa vie en oisvité, disons nous; je<br />
n’ay rien faict d’aujourd’huy- Quoy, avez vous<br />
pas vescu? C’est non seulement la fondamentale,<br />
mais la plus illustre de vos occupations.<br />
Schiller<br />
Braut von Messina 2722: Cesar: Lebe, wer’s kann,<br />
ein L der Zerknirschung/Mit strengen Bußkastei<br />
Karte 34, Rückseite<br />
Schiller<br />
ungen allmählich/ Abschlöpfen eine ew’ge Schuld-<br />
I C H kann/ N leben, Mutterm mit gebrochnem Herzen./<br />
ib.2797sqq; 7 p118: Beatrice: M i c h fordert/Der<br />
Fluch, der dieses Haus verfolgt, u Raub/ Am Himmel<br />
ist das Leben, das ich lebe./<br />
- ib. 2814; p119: Cesar: Er lebt in deinem (Mutter)<br />
Schmerz ein selig L,/Ich werde ewig tot sein bei<br />
den Toten./<br />
Schlegel, F,<br />
Büchner, G.<br />
Montherlant<br />
Lucinde; p63: Leicht u melodisch flossen ihnen<br />
die Jahre vorüber, wie ein schöner Gesang, sie leb<br />
ten ein gebildetes Leben, auch ihre Umgebung wared<br />
harmonisch u ihr einfaches Glück schien mehr<br />
ien seltnes Talent als eine sonderbare Gabe des<br />
Zufalls<br />
Lenz; p90: Doch je mehr er sich in das L hineinlebt<br />
te, ward er ruhier. Er unterstützte Oberlin, zeichnete,<br />
las die Bibel;<br />
Jeunes Filles; p1oo3: L’Homme moyen, celui qui<br />
avoue ce respect du bonheur (wie hommes supér-<br />
65
Buchstabe F<br />
Karte 35, Vorderseite<br />
figura etymologica: Leben leben 6<br />
Montherlant<br />
Montaigne<br />
Novalis<br />
Balzac, H.<br />
eurs) lui est suspect. Quant au "devoir du bonheur“,<br />
il a, malgré Goethe, avec la formule "vire<br />
sa vie“, la plus mauvaise presse.<br />
Essais I 26; p162: On nous aprend à vivre quand<br />
la vie est passee. Cent escholiers ont pris la<br />
verolle avant que d’estre arrivez à leur leçon<br />
d’Aristote, de la temperance. Cicero disoit que<br />
quand il vivroit la vie de deux hommes, il ne<br />
prendroit pas le loisir d’estudier les poetes<br />
lyriques.<br />
Blüthenstaub 8; II p415: Der Unterschied zwischen<br />
Wahn u Wahrheit liegt in der Differenz ihrer<br />
Lebensfunkzionen. Der Wahn lebt von der Wahrheit;<br />
die Wahrheit lebt ihr Leben in sich.<br />
Peau de chagrin; IX p222: Arzt: A moins d’accident,<br />
monsieur le marquis, vous pouvez vivre la<br />
vie de Mathusalem.<br />
Karte 35, Rückseite<br />
Flaubert, G.<br />
Goethe<br />
Baudelaire<br />
Gautier<br />
Bovary I 8; I p372: Mais, aux fulgurations de l’heu<br />
re présente (Schloßbesuch), sa vie passée, si nette<br />
jusqu’alors, s’evanouissait tout entière, et elle<br />
doutait presque de l’avoir vécue.<br />
Faust, Vorspiel 167sq: Greift nur hinein ins volle<br />
Menschenleben!/Ein jeder lebts, nciht vielen<br />
ists bekannt,/ U wo Ihrs packt, da ists interessant./<br />
Spleen de Paris XXXV; p288: Dans ce trou noir ou<br />
lumineux (fenêtre) vit la vie, rêve la vie, souffre<br />
la vie.<br />
Maupin 2; p61: Dieu qui m’a prêtré la vie ne me la<br />
reprendra<br />
pas sans que j’aie vécu. A quoi bon donne<br />
au poète une lyre sans cordes, à l’homme une vie<br />
sans amour?<br />
- ib.11; p239: Oiseaux du ciel, prétez-moi chacun<br />
une plume... afin que je m’en fasse une paire<br />
d’ailes<br />
pour voler haut et vite par des régions inconnues,<br />
où je ne retrouve rien qui rappelle à mon souvenir<br />
la cité des vivants, où je puisse oublier que je<br />
suis moi, et vivre d’une vie étrange et nouvelle,<br />
plus loin que l’Amérique...<br />
66
67
Karte 36, Vorderseite<br />
figura etymologica: Leben leben 7 c.f. Fig.et.: Erlebnis<br />
Werfel, F. Der veruntreute Himmel; Nachwort, p : Ich habe<br />
Teta Linek gekannt. Sie war eine alte Frau, untersetzt,<br />
rundlich, mit breiten Backen u hellen Vergißmeinnichtaugen.<br />
Sie war eine Persönlichkeit<br />
von großem Seltenheitswert in dieser Zeit. Sie<br />
hatte ihr ganzes L ausschließlich im Hinblick<br />
auf das Bleibende gelebt!<br />
Musil, R.<br />
MoE84; p365: Walter: Wie pikant du (Ulrich) es hinstellst,<br />
als ob wir überhaupt die Wahl hätten, Ideen<br />
<strong>zu</strong> leben o unser L <strong>zu</strong> l! Aber am Ende kennst du<br />
vielleicht das Zitat: ‚Ich bin kein ausgeklügelt<br />
Buch, ich bin ein M mit seinem Widerspruch’?<br />
Goethe<br />
Epimenides II 3, 622; 170: Hoffnung: Das L selbst<br />
ist nur durch mich lebendig./<br />
- ib.763sqq; p175; II 7: Genien: Pfeiler, Säulen kann<br />
man brechen/ A n ein freies Herz: /Denn es lebt<br />
ein ewig L./ Es ist selbst der ganze Mann,/ In ihm<br />
winken Lust u Streben,/ Die man n zermalmen kann.<br />
Karte 36, Rückseite<br />
Sartre. La Nausée; p60: Voici ce que j’ai pensé: pour que l’<br />
événement le plus banal devienne une aventure, il<br />
faut et il suffit quÄon se mette à le raconter.<br />
C’est ce qui dupe les gens: un homme, c’est toujours<br />
uun conteur d’histoires d’autrui, il voit tout ce<br />
qui<br />
lui arrive à travers elles; et il cherche à vivre sa<br />
vie comme s’il la ravontait.-Mais il fait choisir<br />
vivre ou raconter.<br />
Baudelaire<br />
Les paradis artificiels, décidace; p345: La femme<br />
est fatalement suggestive; elle vit d’une autre vie<br />
que la sienne propre; elle vit spirituellement dan<br />
s les imaginations qu’elle hante et qu’elle féconde.<br />
68
Buchstabe F<br />
Karte 37, Vorderseite<br />
figura etymologica: Leben leben 7<br />
Schiller<br />
Hugo<br />
Der Menschenfeind 8; 7 p340: v.Hutten: Mit der unwi<br />
derstehlichen Schönheit bewaffnet, wiederhole du<br />
vor ihren (Menschen) Augen das Leben, das ich in<br />
ihrer Mitte unerkannt lebte, u durch d e i n e A n-<br />
m u t triumphiere meine verurteilte Tugend<br />
Ruy Blas I 2; p261: César: De vos bienfaits je n’au<br />
rai nulle envie./ Tante que je trouverai, vivant ma<br />
libre vie,/Auf fontaines de L’eau, dans les cham<br />
ps le grand air,/A la ville un voleur qu m’habille<br />
l’hiver,/ Dans mon âme l’oubli des prospérités<br />
mortes,/Et devant vos palais, monsieuer, de larges<br />
portes/Où je puis, à midi, sans souci du rêveil,<br />
/Dormir, la tête à l’ombre et les pieds au soleil!/<br />
-Adieu donc.-De nous deux Dieu sait quel est le ju<br />
ste./Avec les gens de cour, vos pareils, don Salluste,/Je<br />
vous laisse, et je reste avec mes chenapans./Je<br />
vis avec les loups, non avec les serpents./<br />
Karte 37, Rückseite<br />
Jacobsen<br />
Ludwig<br />
Reventlow<br />
Lhyne p147: Der unermeßliche Strom von Liebe, der jetzt<br />
<strong>zu</strong> dem Gott emporsteigt, an den geglaubt wird, kann<br />
sich, wenn der Himmel leer ist, <strong>zu</strong>r Erde neigen,<br />
sich mit liebendem Schritt all den schönen, mlichen<br />
Eigenschaften u Fähigkeiten nähern, die wir unermeß<br />
lich gesteigert u mit denen wir die Gottheit geschmückt<br />
haben. um sie unserer Liebe wert <strong>zu</strong> machen... Begre<br />
ofem Sie n, welchen Adel es dem Men verleihen wird, we<br />
nn er frei sein L l, seinen Tod sterben kann, ohne Fur<br />
cht vor der Hölle, ohne Hoffnung auf ein Himmelreich,<br />
jedoch in Furcht vor sich selbst u in Der Hoffnung<br />
auf sich selbst?<br />
Zwischen Himmel u Erde; 3 p157: (Fritz Nettenmair vor<br />
drohender Tötung): Er sann <strong>zu</strong>rück u lebte sein ganzes<br />
L im Augenblicke noch einmal durch, um <strong>zu</strong> finden,<br />
der ewige Richter könne ihm verzeihen.<br />
Ellen Olestjener; SW 667: Wir hatten doch recht<br />
mit unseren pathetischen Jugendredensarten,-Und<br />
mein Leben muß ich auch wieder leben, wenn es<br />
auch noch so viel kostet.<br />
69
Buchstabe F<br />
Karte 38, Vorderseite<br />
figura etymologica: Liebe liebt (lieben)<br />
Schaumann, R.<br />
Potocki, J.<br />
Baudelaire, Ch.<br />
Rochefoucauld<br />
Gide, A.<br />
Petersiliengarten p.32 (liebt)<br />
Saragossa 33, p481: Ich liebe d. Liebe;<br />
Ich liebe es, die Liebe <strong>zu</strong> lieben<br />
Le Fanfarlo; p487: Du haut de sa solitude...,<br />
Samuel apercevait souvent, se promenant<br />
dans une allée du Luxembourg. une<br />
forme et une figure qu’il avait aimée en<br />
province,- à l’âge où on aime l’amour.-<br />
MR 471; p464: Dans les premières passions,<br />
les femmes aiment l’amant; et dans<br />
les autres, elles aiment l’amour.<br />
NT IV 1: Ménalque: Certains m’accusèrent<br />
d’égoisme; je les accusai de sottise.<br />
J’avais la prétention de n’aimer<br />
point quelqu’un, homme ou femme, mais<br />
bien l’amitié, l’affection ou l ! amour.<br />
En le domant à l’un, je n’eusse pas voulu<br />
l’enlever à quelque autre, et ne faisais<br />
que me prêter. Pas plus je ne vou-<br />
Karte 38, Rückseite<br />
lais accaparer le corps au le couer d’aucun<br />
autre; nomade ici comme envers la nature, je<br />
ne m’arrêtais nulle part. Toute préférance me<br />
semblait injustice; voulant rester à tous, je<br />
ne me donnais pas à quelqu’un.<br />
Rochefaucauld MR 500; p468sq: Il ya des gens si remplîs d’<br />
eux-mêmes, que, lorsqu’ils sont amoureux, ils<br />
trouvent moyen d’être occupés de leur passion<br />
sans l’être de la personne qu’ils aiment.<br />
- MR 374; p453: Si on croit aimer sa maîtresse<br />
pour l’amour d’elle, on est bien trompé.<br />
Musset, A.de André del Sarto II 1 P267: Je l (Lucrez) aimaisd’un<br />
amour indéfinissable. Pour elle, j’aurais<br />
lutté contre une armée.<br />
Johannes<br />
7,26: Jesus: Et notum feci eis nomen tuum (Pater),<br />
et notum faciam: ut dilectio, qua dilexisti<br />
me, in ipsist sit, et ego in ipsis.<br />
Musset, A.de Caprices de Marianne I 1; p277: Octave: J’aime<br />
ton amour, Cælio; il divague dans ta cervelle<br />
comme un flacon syracusain.<br />
70
Buchstabe F<br />
Karte 39, Vorderseite<br />
figura etymologica: Liebe liebt (lieben) 2<br />
Musset, A.de<br />
Grillparzer<br />
Montherlant<br />
Balzac, H.<br />
Caprices de Marianne I 2; p279: Hermia: Je l’aimais<br />
d’un armour sincère, et l’estime qu’il avait in<br />
spirée à mes parents ne me permit pas d’hesiter.<br />
Ahnfrau II; 2 p34: Bertha: Sieh, man hat mir oft<br />
erzählet,/ Daß es leichte Men gebe,/Deren L n<br />
bloß brennt,/ AUch verbrennt u dann erlischt,/Men,<br />
die die L lieben,/Aber n den Gegenstand,/<br />
Schmetterlinge, bunte Gaukler,/Die die keusche<br />
Rose küssen,/Aber n, weil sie die Rose,/Weil sie<br />
eine Blume ist./Bist du auch so, Stummer, Böser?/<br />
Jeunes filles; p1000: Andrée: Si j’étais (encore)<br />
plus jeuen ou plus âgée! Plus jeune, je n’aurais<br />
pas encore assez de cette vie purement cérébrale<br />
et de cette amitié purement platonique, intelligente<br />
et froide:quand je vous ai connu, je n’aimais<br />
pas l’amour.<br />
Les Marana; IX p8o3: aimer du violent amour des<br />
prostituées<br />
Karte 39, Rückseite<br />
Flaubert<br />
Brentano, C.<br />
Augustinus<br />
Villalonga<br />
Bovary II 15; I p530: personne sur la terre ne l’avait<br />
aimée d’un pareil amour (wie in Lammermoor).<br />
An Gritha Hundhausen (In: L. Brentano: B.s Liebesleben<br />
p43sq): Wer je die Freiheit des Gemüts verlor,<br />
erhält sie selten wieder, u doch kann es gesunden<br />
Seelen gelingen, in dieser ewigen Unschuld<br />
<strong>zu</strong> verweilen, die darin besteht, nur das einfache,<br />
natürliche Verhältnis der Dinge <strong>zu</strong> begreifen, nur<br />
das Ewigke, keinen bürgerlichen Gesetzen Unterwor<br />
fene <strong>zu</strong> lieben, nur mit der Liebe <strong>zu</strong> lieben u nich<br />
t mit erlernten Empfindungen, nur mit dem ursprün<br />
glichen Gedanken <strong>zu</strong> denken u n mit auswenig gelernten<br />
Maximen. Das heißt in jeder Minute des Le<br />
bens ein Kind sein, welches denn doch etwas ganz<br />
anderes ist als in jeder Minute ein unerfahrenes<br />
Wesen<br />
:ambam amare<br />
Ein Mann allein (=l’homme de sang); p130: Nachher<br />
die Liebe, ganz einfach. Aber anders als <strong>zu</strong>vor.<br />
Freigebiger, reicher. Die aufreizende Liebe, mit<br />
71
Buchstabe F<br />
Karte 40, Vorderseite<br />
figura etymologica: Liebe liebt (lieben) 3<br />
Villalonga<br />
einer Frau, welche die Liebe liebte, das Raffinement<br />
ihrer Schmerzen kannte u mit kühlem<br />
Scharfblick Vergleiche zog.<br />
- ib. p135: (Soledad) "Francisco, ich liebe die L<br />
mit dir.“ Sie hätte es ganz deutlich gesagt. Nicht<br />
dich liebe ich, sondern das Zusammensein mit<br />
dir.<br />
Gautier, Th. Maupin 1; p53:Jusqu’ici, je n’ai aimé aucune femme,<br />
mais j’ai aimé et j’aime l’a m o u r. Quoique je<br />
n’aie pas eu de maîtresses et que les femmes que<br />
j’ai eues ne m’aient inspiré que du désir, j’ai éprouvé<br />
et je connais l’amour même: je n’aimais pas<br />
celle-ci ou celle-là, l’une plutôt que l’autre,<br />
mais quelqu’une que je n’ai jamais vue et qui doit<br />
exister quelque part, et que je trouverai, s’il<br />
plaît à Dieu.<br />
Musil, R.<br />
MoE 113; p550: Ulrich: "Ich war einmal sehr verliebt;<br />
ich mag ungefähr ebenso alt gewesen sein, wie<br />
Karte 40, Rückseite<br />
Sie (Sepp) es jetzt sind. Ich war eigentlich in me<br />
ne L damals verliebt, in meinen veränderten Zustand,<br />
weniger in die Frau, die da<strong>zu</strong> gehörte; damals<br />
habe ich das alles kennen gelernt, woraus<br />
Sie, Ihre Freunde u Gerd Ihre großen Geheimnis<br />
se machen.<br />
72
Buchstabe F<br />
Karte 41, Vorderseite<br />
figura etymologica: Regen regnet<br />
Böll, H.<br />
Rilke, R.M.<br />
Irisches Tagebuch (dtv 1) p1o1<br />
Nonnen-Klage IV; SW II p34: Daß wir es (Leben)<br />
versäumt haben./Daß es wo liegt u entzwei<br />
ist,/u der R r hinein/u steht drin u friert<br />
drin.../<br />
Karte 41, Rückseite<br />
73
Buchstabe F<br />
Karte 42, Vorderseite<br />
figura etymologica: Sang singen<br />
Ludwigslied<br />
47: Sang uuas gisungan, Uuig was bigunnan<br />
Karte 42, Rückseite<br />
74
Buchstabe F<br />
Karte 43, Vorderseite<br />
figura etymologica: Schlaf schlafen (schläft)<br />
Brentano, C. Godwi I; p184: Du schläfst, lieber Godwi.<br />
einen ruhelosen Schlaf des Lebens<br />
Rilke, R.M. Malte; AW II p18: Es kann sein, daß in dem weißen<br />
Zimmer oben im Giebel, jetzt die Mägde<br />
schlafen, ihren schweren, feuchten Sch schlafen<br />
von Abend bis Morgen<br />
- Fragmente <strong>zu</strong>m Narziß I; AW II p376: Liebt mich<br />
ihr Nymphen, schlaft, schlaft grenzenlosen S!<br />
Hofmannsthal Bergwere <strong>zu</strong> Falun I; I p151: Den (Fischerssohn)<br />
rührt n an, der schläf n irdischen Sch:<br />
/Wo der liegt, ist die Schwelle schon <strong>zu</strong>m Jen<br />
seits!/<br />
Baudelaire<br />
Spleen de Paris XXXI; p286:"Quand donc“, disaient-ils<br />
(passagers), "cesserons-nous de<br />
dormir un sommeil sécoué par la lame...“<br />
Klinger, F.M. Simson Grisaldo I 2; SuD II p214: Curio: ich<br />
schlief’ am besten hier, ich schlief’ am best-<br />
Karte 43, Rückseite<br />
ten den ewigen Sch, o in deinen weißen Armen, Infan<br />
in!<br />
75
Buchstabe F<br />
Karte 44, Vorderseite<br />
figura etymologica: Schauer schauert<br />
Schiller, F.<br />
Räuber II 2; p54:Moor:Wiedersehen, wiedersehen!<br />
Oh es wird mir durch die Seele schneiden ein<br />
Schwert-Wenn ich ein Heiliger ihn (K) unter den<br />
Heiligen finde- mitten im Himmel werden durch<br />
mich schauern Schauer der Hölle<br />
Karte 44, Rückseite<br />
76
Buchstabe F<br />
Karte 45, Vorderseite<br />
figura etymologica: Schwimmer schwimmt<br />
Goethe, J.W.<br />
Pandora 972; 15 p175: Schwimmet! Schwimmer!<br />
taucht, ihr Taucher!/Spähet, Späher, auf dem<br />
Felsen!/<br />
Karte 45, Rückseite<br />
77
Buchstabe F<br />
Karte 46, Vorderseite<br />
figura etymologica: Segen segnen (segnet)<br />
Brentano, C.<br />
Starenberg; III p163: Segen ist gesegnet,/Fluch<br />
ist geflucht.<br />
Karte 46, Rückseite<br />
78
Buchstabe F<br />
Karte 47, Vorderseite<br />
figura etymologica: Nach Sehnsucht sehnen<br />
Kierkegaard<br />
Entweder-Oder I p46 (I 27): Da denke ich an meine<br />
Jugend u an meine erste Liebe- als ich noch<br />
S hatte, jetzt sehne ich mich nur nach meiner ersten<br />
S. Was ist Jugend? Ein Traum. Was ist die Lie<br />
be? Der Inhalt des Traums. (Diapsalmanta)<br />
Karte 47, Rückseite<br />
79
Buchstabe F<br />
Karte 48, Vorderseite<br />
figura etymologica: Späher späht<br />
Goethe<br />
Pandora 973; 15 p175: Schwimmet, Schwimmer!<br />
taucht, ihr Taucher!/ Spähet, Späher, auf dem<br />
Felsen!/<br />
Karte 48, Rückseite<br />
80
Buchstabe F<br />
Karte 49, Vorderseite<br />
figura etymologica: Spiel spielen (spielt)<br />
Goethe, J.W.v.<br />
Hartmann v. Aue<br />
Lessing<br />
Eichendorff<br />
Erlkönig: 1 p1o5: Du liebes Kind, komm, geh<br />
mit mir!/ Gar schöne Spiele spiel’ ich mir<br />
dir;<br />
Erec 867: (Erec gegen Yders): sî bêde spilten<br />
ein spil/daz lîhte den man beroubet,/der<br />
fünfzehen úf das houbet./<br />
Nathan II p; 2 p347: Al-Hafi: Und (Saladin) sagt:<br />
er wolle matt nun einmal sein;/ Er w o l l e!<br />
Heißt das spielen? Nathan: Schwerlich wohl;/<br />
Heißt mit dem Spiele spielen.<br />
Ahnung u Gegenwart II 17; II p182: Sie nahm sein’<br />
n Helm herunter,/Löst Krause ihm u Bund,/<br />
Spielt mit den Locken munter,/Küßt ihm den roten<br />
Mund.// U spielt’viel süße Spiele/Wohl in<br />
geheimer Lust,/Es zog so kühl u schwüle/Ihm<br />
um die offne Brust.///<br />
Karte 49, Rückseite<br />
Figura etymologica: Spiel spielten<br />
81
Buchstabe F<br />
Karte 50, Vorderseite<br />
figura etymologica: Suche suchen (sucht)<br />
Pascal, B.<br />
Pensées 2o3 (B135) p1138: Nous ne cherchons jamais<br />
les choses, mais la recherche des choses.<br />
Ainsi, dans les comédies, les scènes contentes<br />
sans crainte ne valent rien, ni les extrêmes<br />
misères sans espérance, ni les amours brutaux,<br />
ni les sévérités âpres.<br />
Karte 50, Rückseite<br />
Tacitus<br />
Büch[unleserlich],<br />
K.<br />
Tactitus und Ausklang<br />
82
Buchstabe F<br />
Karte 51, Vorderseite<br />
figura etymologica: Suche suchen (sucht)<br />
Pascal<br />
Nietzsche<br />
Pensées 203 (B 135), 1138: Nous ne cherchons jamais<br />
les choses, mais la recherche des choses.<br />
Ainsi, dans les comédies, les scènes contentes<br />
sans crainte ne valent rien, ni les extrêmes misères<br />
sans espérance, ni les amours brutaux, ni<br />
les sévérités âpres.<br />
UB III; I 337: Da<strong>zu</strong> füge man/beim Gelehrten/...<br />
die jägerische Lust an verschmitzten Fuchsgängen<br />
des Gedankens, so daß n eigentlich die Wahrheit<br />
gesucht, sondern das Suchen gesucht wird u<br />
der Hauptgenuß im listigen Herumschleichen, Umzingeln,<br />
kunstmäßigen Abtöten besteht.<br />
Karte 51, Rückseite<br />
83
Buchstabe F<br />
Karte 52, Vorderseite<br />
figura etymologica: Taucher taucht<br />
Goethe<br />
Pandora 973; 15 p175: Schwimmet, Schwimmer!<br />
taucht, ihr Taucher!/ Spähet, Späher, auf dem<br />
Felsen!/;<br />
Karte 52, Rückseite<br />
84
Buchstabe F<br />
Karte 52, Vorderseite<br />
figura etymologica: Tod sterben<br />
Rilke, R.M. Malte; II p11: Man stirbt, wie es gerade kommt ;<br />
man stirbt den T, der <strong>zu</strong> der Krankheit gehört,<br />
die man hat<br />
- ib.p12: In den Sanatorien, wo ja so gern u mit so<br />
viel Dankbarkeit gegen Ärzte u Schwestern gestorben<br />
wird, stirbt man einen von den an der an<br />
stalt angestellten Tod<br />
- ib.p17: Wie hätte der Kammerherr Brigge den angesehen,<br />
der von ihm verlangt hätte, er solle einen<br />
anderen T sterben als diesen. Er starb seinen<br />
schweren Tod<br />
- ib. p.1o3: Sie (Margarete Brigge) lebte mitten unter<br />
uns ihr L, ohne auf jemanden Rücksicht <strong>zu</strong> nehmen...<br />
Vielleicht verachtete sie es (L) dafür, daß<br />
es n gekommen war, daß es die Gelegenheit verfehlt<br />
hatte, mit Geschick u Talent gelebt worden <strong>zu</strong><br />
sein.<br />
Karte 52, Rückseite<br />
85
Buchstabe F<br />
Karte 53, Vorderseite<br />
figura etymologica: Tod töten (tötet)<br />
Gryphius<br />
Catharina I 429sqq: Demetrius: Doch hoffen wir nun.<br />
mehr/nu uns die Morgenröte//Eur Tamaras besucht;<br />
daß auch der T sich tödte/Vnd eure (C) Widerkunft/<br />
verjage all unser Leid./<br />
- Gedanken über den Kirchof, Str.38; Wenn Gottes<br />
letztes Feldgeschrei,/Verstärkt mit Blitzen u<br />
Trompeten,/Wird durch der langen Länder Reih/Erschallen<br />
u den T ertöten,/...<br />
Karte 53, Rückseite<br />
86
Buchstabe F<br />
Karte 54, Vorderseite<br />
figura etymologica: Tränen weinen<br />
Mallarmé<br />
Hérodiade II; p48: Allume encore, enfantillage/<br />
Dis-tu, ces flambeaux òu la cire au feu léger/<br />
Pleure parmi l’or vain quelque pleur étranger/<br />
Et...<br />
Karte 54, Rückseite<br />
87
Buchstabe F<br />
Karte 55, Vorderseite<br />
figura etymologica: Traum träumen (träumt)<br />
Klopstock, F.g. Beide: Traum träumet (!)<br />
Poe, E.A.<br />
The Raven; p2: dreaming dreams no mor<br />
tal ever dared to dream before-<br />
Brentano, C. Radlauf; III p34: Ich hab einen Traum<br />
geträumet (Lied).<br />
- Godwi II 34; II p415: Wenn die Liebe einschlummert<br />
u träumt, träumt sie den<br />
Traum der Liebe<br />
Rosenroman<br />
songier un songe<br />
Hofmannsthal Weißter Fächer; GkD p142: Miranda: Ein T,<br />
den ich heute nacht geträumt habe, hat<br />
ich so beängstigt.<br />
Lessing, G.E. Die schlafende Laura; p19sq: Sie schlief<br />
u weit u breit/Erschallten keine Nachti<br />
gallen,/Aus weiser Furchtsamkeit,/Ihr<br />
minder <strong>zu</strong> gefallen,/Als ihr der Schlaf<br />
gefiel,/Als ihr der T gefiel,/Den sie<br />
Karte 55, Rückseite<br />
/<br />
vielleicht jetzt träumte,/Von dem, ich hoff’es,<br />
träumte,/Der staunend bei ihr stand<br />
Hofmannsthal (Dichter u diese Zeit;) Des Meeres und der Liebe<br />
Wellen; II p351: Wer Liebe erfahren hat, wird es<br />
lesen, u es liest darin, wer Liebe ersehnt. Der<br />
Glückliche liest es, der die unerschöpflichen<br />
Nächte kennt, u der vom Rande seines Glückes wie<br />
vom Rande eines Schiffes mit halbgeschlossenen<br />
Augen niederhangend Träume träumte, die kein Sterblicher<br />
vor ihm <strong>zu</strong> träumen wagte. (Poe)<br />
Auden, W.H. Miss Gee. A ballad; p43: She dreamed a dream one<br />
evening/ That she was the Queen of France/And the<br />
Vicar of Saint Aloysius/Asked Her Majesty to<br />
dance.//<br />
Goethe<br />
Max u.Reflex.38 p625:"Unter allen Völkerschaften<br />
haben die Griechen den Traum des Lebens am<br />
schönsten geträumt.“<br />
Chamisso<br />
Schlemihl IX; 2 p3o2: ich weiß, dass ich gern solchen<br />
T träumte (Paradies) u mich vor dem Erwachen<br />
in acht nahm;<br />
- ib. XI; p3o8sq: Mina: seit ich meinen langen T aus<br />
geträumt/habe u in mir selber erwacht bin, geht<br />
88
Buchstabe F<br />
Karte 56, Vorderseite<br />
figura etymologica: Traum träumen (träumt) 2<br />
Chamisso<br />
es mir wohl, seitdem wünsche ich n mehr u fürchte<br />
n mehr den Tod.Seitdem denke ich heiter an Vergangenheit<br />
u Zukunft.<br />
Karte 56, Rückseite<br />
Zeit heilt<br />
Montaigne, M.de<br />
Pascal, B.<br />
Essais III 4; p813: le temps que Nature<br />
nous a donné pour souverain medecin<br />
de nos passions<br />
Pensées; H p195: Le temps guérit les<br />
douleurs et les querelles, parce qu’<br />
on change, on n’est plus la même personne.<br />
89
Buchstabe F<br />
Karte 57, Vorderseite<br />
figura etymologica: Urteil (wird) beurteilt<br />
Chamisso<br />
Provinciales III; p689: Leur censure (de la<br />
Sorbonne contre Arnauld), toute censurable<br />
qu’elle est, aura presque tout son effet<br />
Karte 57, Rückseite<br />
90
Buchstabe F<br />
Karte 58, Vorderseite<br />
figura etymologica: Verachtung verachten (verachtet)<br />
Nietzsche<br />
Z III: Vom Vorübergehen; p197: (<strong>zu</strong>m 'Affen Zarathustras’)<br />
Ich verachte dein Verachten; u wenn<br />
du mich warntest,- warum warntest du dich n<br />
selber?/Aus der Liebe allein soll mir mein Verachten<br />
u mein warnender Vogel auffliegen; aber<br />
n aus dem Sumpfe!-/<br />
K<br />
arte 58, Rückseite<br />
91
Buchstabe F<br />
Karte 59, Vorderseite<br />
figura etymologica: Versucher versuchen (versucht)<br />
Nietzsche<br />
Z I: Drei Verwandlungen; p25: Was ist schwer?...<br />
Oder ist es das: von unserer Sache scheiden,<br />
wenn sie ihren Sieg feiert? Auf hoher Berge steigen,<br />
um den V <strong>zu</strong> v?<br />
Karte 59, Rückseite<br />
92
Buchstabe F<br />
Karte 60, Vorderseite<br />
figura etymologica: Wahl wählen (wählt)<br />
Heidegger, M.<br />
Sein und Zeit §74; p385: Die eigentliche Wiederholung<br />
einer gewesenen Existenzmöglichkeit...gründet<br />
existenzial in der vorlaufenden<br />
Entschlossenheit; denn in ihr wird<br />
allererst die W gewählt, die für die kämpfende<br />
Nachfolge u Treue <strong>zu</strong>m Wiederholbaren frei<br />
macht.<br />
Karte 60, Rückseite<br />
93
Buchstabe F<br />
Karte 61, Vorderseite<br />
figura etymologica: Willen wollen (will)<br />
Goethe, J.W.v.<br />
Proust, M.<br />
Hofmannsthal,<br />
H.v.<br />
Nietzsche, F.<br />
Egmont IV 2,11 p31o. Der König w i l l<br />
seinen Willen.<br />
Beichte eines jungen Mädchens; p95: Es<br />
war n genug, Sehnsucht nach der Willens<br />
entfaltung in sich <strong>zu</strong> tragen, es brauch<br />
te gerade das, was ich nicht ohne Willenskraft<br />
konnte: wollen.<br />
Aus einem ungedruckten Buch; A p85: Das,<br />
was den großen Künstler ausmacht, ist<br />
ein großer Wille, aber ein Wille, der<br />
gewollt wird, nicht der will.<br />
Z I: Drei Verwandlungen; p27: Ja, <strong>zu</strong>m Spie<br />
les des Schaffens, meine Brüder, befarf<br />
es eines heiligen Ja-sagens:s e i n e n<br />
W will nun der Geist, s e i n e Welt gewinnt<br />
sich der Weltverlorene./<br />
- ib.I: Hinterweltler; p31: Müdigkeit, die<br />
mit Einem Sprunge <strong>zu</strong>m Letzten will, mit<br />
einem Todessprunge, eine arme unwissen-<br />
Karte 61, Rückseite<br />
de Müdigkeit, die n einmal mehr wollen will: die<br />
schuf alle Götter u Hinterwelten<br />
Nietzsche<br />
Z II: Auf den glückseligen Inseln; p94: Aber so<br />
will’s mein schaffender Wille, mein Schicksal.<br />
Oder, daß ich’s euch redlicher sage: solches Sch<br />
icksal gerade- will mein Wille./<br />
- ib. II: Von den berühmten Weisen; p111: Hungernd,<br />
gewalttätig, einsam, gottlos: so will sich selber<br />
der Löwen-Wille./<br />
Novalis<br />
fr.118;II p552: Ich selbst weis mich, wie ich mich<br />
will u will mich, wie ich mich weis-weil ich mei<br />
nen W i l l e n w i l l - weil ich abs(olut) will.<br />
In mir ist also Wissen u Willen vollkommen vereinigt.<br />
Nietzsche<br />
Geburt der Tragödie 3; I p32: In den Griechen woll<br />
te der "Wille" sich selbst in der Verklärung des<br />
Genius u der Kunstwelt, anschauen; um sich <strong>zu</strong> ver<br />
herrlichen, mußten seine Geschöpfe sich selbst<br />
als verherrlichenswert empfinden.<br />
Duns Scotus Sent. I d.8q.5:quare voluntas (Scil.Dei) voluit<br />
hoc (Welt), nulla est causa, nisi quia voluntas<br />
est voluntas.<br />
94
Buchstabe F<br />
Karte 62, Vorderseite<br />
figura etymologica: Wunsch wünschen (wünscht)<br />
Rilke, R. M.<br />
Lucas<br />
1.Duineser Elegie; I p233: Freilich ist es seltsam,<br />
die Erde n mehr <strong>zu</strong> bewohnen,/.../Seltsam, die<br />
Wünsche nicht weiter<strong>zu</strong>wünschen<br />
22,14sq: Et cum facta esset hora, discubuit, et du.<br />
odecim apostoli cum eo./Et ait illis: Desiderio<br />
desideravi hoc pascha manducare vobiscum, antequam<br />
patiar.<br />
Karte 62, Rückseite<br />
95
Buchstabe F<br />
Karte 63, Vorderseite<br />
figura etymologica: Würger würgen (würgt)<br />
Nietzsche Zarathustra III: Von der großen Sehnsucht; p246:<br />
Mit dem Sturme, welcher "Geist“ geißt, blies ich<br />
über deine (Seele) wogende See; alle Wolken blies<br />
ich davon, ich erwürgte selbst die Würgerin, die<br />
"Sünde“ heißt./<br />
Karte 63, Rückseite<br />
96
Buchstabe G<br />
Karte 1, Vorderseite<br />
Grün: Farbe der Hoffnung<br />
Apollinaire L’Ermite; Alcools p95: La nuit les bois sont noirs<br />
et se meur l’espoir vert/Quand se meurt le jour<br />
avec un râle inattendu///<br />
Lenau<br />
Trauer; SW i p124: Winter kam hereingeschlichen/<br />
In mein Herz, die Tränen starben,/ U schneeweiß<br />
sind mir verblichen/Alle gn Hsfarben.//<br />
Hebbel<br />
Tagebuch, no, 4200; IV p884:G ist die F der H. Wahrscheinlich,<br />
weil an alles Ergrünende sich die H<br />
knüpft. Die H auf Blüten u Früchte.<br />
- Kriemhilds Rache I 6; VII p155sq: K: So fräbe du, o<br />
Erde,/Dich überall, wie dihc der graue Mord/Bei<br />
den Burgunden färbte!/Tauche dich/In dunkles<br />
Rot! Wirf’s ab, das grüne Kleid/Der H u der Freude!<br />
Mahne alles,/Was lebt, an diese namenlose Tat/Und<br />
bringe, da man mir die Sühne weigert,/Sie vor das<br />
ganze menschliche Geschlecht./<br />
Karte 1, Rückseite<br />
97
Buchstabe G<br />
Karte 2, Vorderseite<br />
Grün: Farbe der Liebenden<br />
Shakespeare, W.<br />
Love’s Labour’s Lost I 2; p.85.<br />
Karte 2, Rückseite<br />
98
Buchstabe G<br />
Karte 3, Vorderseite<br />
Grün: Farbe des Neides<br />
Valéry, P. Tel Quel; II p691: Sept péchés font un juste. Les 7<br />
péchés capitaux sont les 7 couleurs p u r e s du<br />
spectre de l’âme du juste (...) Restent le V e r t e t<br />
le Rouge, qui sont nécessairement l’E n v i e et<br />
l’O r g u e i l, chlore et pourpre.<br />
Karte 3, Rückseite<br />
99
Buchstabe H<br />
Karte 1, Vorderseite<br />
Heisse Augen<br />
Bonaventura<br />
Nachtwachen IV p.45 (Ahasver)<br />
Karte 1, Rückseite<br />
100
Buchstabe H<br />
Karte 2, Vorderseite<br />
Heisse Hand/Vorkommen<br />
Droste, A.v.<br />
Spätes Erwachen 4; 3; p.286.<br />
Karte 2, Rückseite<br />
101
Buchstabe H<br />
Karte 3, Vorderseite<br />
heisser Kuss<br />
Goethe, J.W.v.<br />
Liebe und Tugend; I p66<br />
- Ziblis; I p37<br />
Karte 3, Rückseite<br />
102
Buchstabe H<br />
Karte 4, Vorderseite<br />
heisser Mund<br />
Goethe, J.W.v.<br />
Lyde, I p39: Und von ihrem heissen Munde/Saugt<br />
Amin die Wollust ein.<br />
Karte 4, Rückseite<br />
103
Buchstabe H<br />
Karte 5, Vorderseite<br />
Heisse Lider<br />
Hofmannsthal, H.<br />
Vor Tag, p.6 (Krankheit)<br />
Karte 5, Rückseite<br />
104
Buchstabe H<br />
Karte 6, Vorderseite<br />
Heisse Lippen<br />
Droste, A.v. Spätes Erwachen 4, 4; p.286<br />
Bonaventura Nachtwachen V, p53 (Liebe)<br />
Günther,Ch. An eine Schöne, p.133 (Liebe)<br />
Goethe, J.W.v. Laune des Verliebten 8, 476 (beim Kuss)<br />
Karte 6, Rückseite<br />
105
Buchstabe H<br />
Karte 7, Vorderseite<br />
Heisse Wangen<br />
Goethe, J.W.v. West-östl.Divan; II p.128<br />
Büchner, G. Leonce und Lena I3; p121 (Rosetta) O<br />
meine heissen Wangen, ihr müsst glühen<br />
/Im wilden Kosten<br />
Karte 7, Rückseite<br />
106
Buchstabe H<br />
Karte 8, Vorderseite<br />
Herzmetaphern<br />
Augustin.<br />
Conf.III 1: Speise des Herzens<br />
- Conf.IV 55: Ohr des Herzens<br />
Curtius, E.R. Europ.Lit. u.lat. Ma, p.147<br />
Deuteronomium<br />
Proverbia<br />
Prudentius<br />
Augustinus<br />
Gebet Manasses<br />
1.Clemensbrief<br />
Krolow, K.<br />
Pascal, B.<br />
1o,16: Praeputium cordis<br />
4,4; Praeputium cordis<br />
Apoth.583: venter cordis<br />
Conf.X12: manus cordis<br />
11: genua cordis<br />
Kap.57: flecto genua cordis<br />
Im Mittag: Wenn mit fliessenden Fingern<br />
d. Staub/D Wange d.Herzens mir rührt,<br />
Pensées; H p347: Oh! qu’il (Christus)<br />
est venu en grande pompe et en une prodigieuse<br />
magnifience, aux yeux du cœur,<br />
qui voient la sagesse! (B793, Ch 829)<br />
Karte 8, Rückseite<br />
Supervielle, J.<br />
Kleist, H.v.<br />
Hölderlin, F.<br />
Kleist, H.v.<br />
Augustinus<br />
Johann v. Tepl<br />
Richard von<br />
St. Victor<br />
Paulus<br />
Dante Alighieri<br />
Oublieuse mémoire: Sans crainte libérez<br />
l’aile ed votre coeur!<br />
An Goethe 24.1.o8: Es ist "auf den Knien“<br />
meines Herzens“, dass ich vor Ihnen erscheine<br />
(mit 1.Hf.Phöbus) ; Briefe p234<br />
Hyperion I ; p434: O, es sind heilige Tage,<br />
wo unser Herz <strong>zu</strong>m ersten Male die Schwingen<br />
übt (Zeit des Erwachens- Jugend)<br />
Penthesilea v28oo: Knie<br />
Trinit. XV 18: os cordis<br />
Ackermann p6sq,3 Ackermann: Ihr habt mir<br />
meiner Wonne Sommerblume aus meines/Herzens<br />
Anger jammervoll ausgejätet-<br />
Bejamin minor PL col. 6sqq: Visibilia enim<br />
intuetur sensus carnalis, invisibilia vero<br />
solus oculus videt cordis.<br />
Eph.1,18:ut Deus... det vobis illuminatos<br />
oculos cordis vestri<br />
Inf.I19sq: Allor fu la paura un poco queta,/<br />
Che nel lago del cor m’era durata,/<br />
107
Buchstabe H<br />
Karte 9, Vorderseite<br />
Herzmetaphern 2<br />
Rilke, R.M.<br />
1.Clemensbr.<br />
1o.Duineser Elegie; AW Ip260: Dass ich dereinst,<br />
an dem Ausgang der grimmigen Einsicht,/Jubel u<br />
Ruhm aufsinge <strong>zu</strong>stimmenden Engeln./Daß von den<br />
klargeschlagenen Hämmern des Herzens/keiner<br />
versage an weichen, zweifelnden oder/reißenden<br />
Saiten<br />
c.26: Durch ihn (Christus) schauen wir die Höhen<br />
des Himmels. Durch ihn erblicken wir wie in einem<br />
Spiegel Gottes erhabenes Antlitz. Durch ihn sind<br />
die Augen unseres Herzens aufgeschlossen worden.<br />
Durch ihn ringt sich unser dunkler Sinn ans<br />
Licht emport.<br />
Karte 9, Rückseite<br />
108
Buchstabe H<br />
Karte 10, Vorderseite<br />
Herz von Stein<br />
Molière<br />
Wieland, C.M.<br />
Tartuffe III 3; V p.66 (ohne Liebe)<br />
Sylvio V. 13, VI p1o8:"kieselsteinerne<br />
Härte ihres Herzens“(Beispiel für barockes<br />
Liebesgedicht)<br />
Karte 10, Rückseite<br />
109
Buchstabe H<br />
Karte 11, Vorderseite<br />
Himmel/Psychologie<br />
Piaget,J.<br />
Répresentation du monde chez l’enfant, p.295-300<br />
Karte 11, Rückseite<br />
110
Buchstabe H<br />
Karte 12, Vorderseite<br />
Himmel:als Abgrund<br />
Meyer, C.F. Mönch p516: Antiope vergriff sich an fremdem Eigentum<br />
u beging Raub an Dianen fast in Unschuld, denn<br />
sie hatte weder Gewissen mehr noch auch nur Selbstbewußtsein.<br />
Padua, das mit seinen Türmen vor ihr<br />
lag,<br />
Mutter, des Mönches Verlöbnis, Diana, die ganze Erde,<br />
alles war vernichtet:ns als der A des Hs, u dieser<br />
erfüllt mich Licht u Liebe<br />
- Heilige Bläue (Langmesser p527): O du heil’ge Bläu<br />
e,/Immer freut auf neue/Mich der stille Glanz./<br />
A ohne Ende!/ Himmlisches Gelände,/Seele, tauche<br />
unter ganz!///<br />
Karte 12, Rückseite<br />
111
Buchstabe H<br />
Karte 13, Vorderseite<br />
Himmel: Äthersaal<br />
Droste, A.v.<br />
Die Muschel 6,4; p131<br />
Karte 13, Rückseite<br />
112
Buchstabe H<br />
Karte 14, Vorderseite<br />
Angst<br />
Enge der Welt<br />
Himmel als Decke, Deckel<br />
Moritz<br />
Anton Reiser (ed.L.Geiger, 1886) p31sq: Wenn oft der<br />
H<br />
entwölkt u der Horizont kleiner war, fühlte er eine<br />
Art von Bangigkeit, daß die ganze Welt wiederum mit<br />
ebenso einer D umschlossen sey, wie die Stube, wor<br />
in er wohnte, u wenn er dann mit seinen Gedanken über<br />
diese gewölbte Decke hinausging, so kam ihm die<br />
se Welt an sich viel <strong>zu</strong> klein vor, u es däuchte ihm,<br />
als müsse sie wiederum in einer andern eingeschlossen<br />
seyn, u das immer so fort.<br />
Baudelaire Spleen; p :Quand le ciel bas et lourd pèse<br />
comme<br />
un couvercle/Sur l’esprit gémissant en proie aux<br />
longs ennuis,/Et que de l’horizon embrassant tout<br />
le cercle/Il nous verse un jour (plus) noir plus tri<br />
ste que les nuits,//<br />
Karte 14, Rückseite<br />
113
Buchstabe H<br />
Karte 15, Vorderseite<br />
Himmel als Decke, Deckel<br />
Moritz.<br />
Anton Reiser (ed.L.Geiger, 1886) p31sq: Wenn oft der<br />
H<br />
entwölkt u der Horizont kleiner war, fühlte er eine<br />
Art von Bangigkeit, daß die ganze Welt wiederum mit<br />
ebenso einer D umschlossen sey, wie die Stube, wor<br />
in er wohnte, u wenn er dann mit seinen Gedanken über<br />
diese gewölbte Decke hinausging, so kam ihm die<br />
se Welt an sich viel <strong>zu</strong> klein vor, u es däuchte ihm,<br />
als müsse sie wiederum in einer andern eingeschlossen<br />
seyn, u das immer so fort.<br />
Baudelaire Spleen;p :Quand le ciel bas et lourd pèse<br />
comme<br />
un couvercle/Sur l’esprit gémissant en proie aux<br />
longs ennuis,/Et que de l’horizon embrassant tout<br />
le cercle/I<br />
Karte 15, Rückseite<br />
[handschriftlich]<br />
Atanasius 105<br />
unterstrichen] 121<br />
Hars/Prosa 106<br />
[durchgestrichen,<br />
unleserlich]<br />
optische<br />
Täuschung III<br />
Empireum [i zweimal<br />
Augustin: in Numidia [unleserlich, letzter<br />
Buchstabe a unterstrichen] 132<br />
finaro [unleserlich], fehler 138<br />
97: fui 55a II fur (NoIZ OC VI 87) [Buchstaben in<br />
der Klammer unleserlich]<br />
19 Johannes Theologien [?]<br />
OC I 29: fehlen 2 Sätze<br />
(Hors 20)<br />
114
Buchstabe H<br />
Karte 16, Vorderseite<br />
cf. Erhabenes<br />
Himmel:erhaben<br />
Kant, I.<br />
K.d.U.§29;B118:Wenn man also den Anblick des<br />
bestirnten Himmels e r h a b e n nennt, so muß man<br />
der Beurteilung desselben n Begriffe von Welten,<br />
von vernünftigen Wesen bewohnt, u nun die hellen<br />
Punkte, womit wir den Raum über uns erfüllt sehen,<br />
als ihre Sonnen, in sehr zweckmäßig für sie gestellten<br />
Kreisen bewegt, <strong>zu</strong>m Grunde legen, sondern<br />
bloß, wie man ihn sieht, als ein weites Gewölbe,<br />
was alles befaßt ;<br />
Karte 16, Rückseite<br />
115
Buchstabe H<br />
Karte 17, Vorderseite<br />
Himmel-Erde-Hölle/Vorkommen<br />
Corneille.<br />
Clitandre II 1; I p192: Pymante: La terrre n’etend<br />
point la douleur qui me presse;/ Le ciel me persé<br />
cute, et l’enfer me délaisse./<br />
Karte 17, Rückseite<br />
116
Buchstabe H<br />
Karte 18, Vorderseite<br />
Himmel-Hölle-Dialektik<br />
Goethe, J.W.v. Götz; 1o p119: Weislingen: Still, Marie!<br />
Du Engel des Himmels bringst die Qualen<br />
der Hölle mit dir<br />
- Urgötz V; 1o p242: Franz: O das geht über alle<br />
Höllenstrafen die Glückseligkeit des<br />
Himmels (Adelaid) nur einen Augenblick <strong>zu</strong><br />
geniesen.<br />
Diderot, D. Sur les femmes; p953: La femme dominée par l’<br />
hystérisme éprouve je ne sais quoi d’infer-<br />
Baudelaire, Ch.<br />
nal ou de céleste.<br />
Hymne à la Beauté; p23: Vien-tu du ciel profind<br />
ou sors-tu de l’abime,/O Beauté? ton<br />
regard, infernal ou divin,/Verse confusement<br />
le bienfait et le crime/<br />
- Le Voyage VIII; p127: Nous voulons, tant ce feu<br />
nous brûle le cerveau,/Plonger au fond du<br />
gouffre, Enfer ou Ciel, qu’importe?/Au fond<br />
de l’Inconnu pour trouver du n o u v e a u!///<br />
Karte 18, Rückseite<br />
Huysmans, J.-K. Aresbours IX i.f.: wollüstige u mystische<br />
Besessenheit quälten verschmolzen sein Gehirn,<br />
das unter dem erregenden Wunsche stand<br />
den Gewöhnlichkeiten der Welt <strong>zu</strong> entgehen,<br />
alte Gebräuche <strong>zu</strong> verachten, in neuen Ekstasen<br />
<strong>zu</strong> vergehen, in himmlischen oder höllischen<br />
Ekstasen, die durhc ihren Schwefeldunst<br />
im gleichen Masse zerrütten.<br />
Schiller, F.v. Elegie auf den Tod eines Jünglings; 2 p31:<br />
Diesem tragikomischen Gewühl,/Dieser ungestümen<br />
Glückeswelle,/Diesem possenhaften<br />
Lottospie,/Diesem faulen fleißigen Gewimmel,<br />
Dieser arbeitsvollen Ruh,/Bruder!-<br />
diesem teufelvollen Himmel/Schloß dein<br />
Auge sich auf ewig <strong>zu</strong>.//<br />
117
Buchstabe H<br />
Karte 19, Vorderseite<br />
Himmel:leer<br />
Baudelaire<br />
L’amour du mensonge I; p95: Je sais qu’il est des<br />
yeux,<br />
des plus mélancoliques,/Qui ne recèlent point<br />
de secrets précieux;/Beaux écrins sans joyaux,<br />
médaillons sans reliques,/Plus vides, plus profonds<br />
que vous-mêmes, Cieux!//<br />
Karte 19, Rückseite<br />
118
Buchstabe H<br />
Karte 20, Vorderseite<br />
Himmel:<br />
Himmel:leer<br />
Baudelaire.<br />
Projet d’épilogue pour la 2.éd. des Fleurs du Mal;<br />
p179: Et tes (Paris?) feux d’artifice, éruptions<br />
de joie,/Qui font rire le Ciel, muet et ténebreux.<br />
stumm<br />
Karte 20, Rückseite<br />
119
Buchstabe H<br />
Karte 21, Vorderseite<br />
Himmel:als<br />
cf.Sterne:als Blumen<br />
Wiese<br />
Hölderlin<br />
Hyperion II ; p559sq: über uns blüht die W des Hs<br />
mit all ihren funkelnden/Blumen u seitwärts ahmt<br />
das Mondlicht hinter westlichem Gewölk den Nieder<br />
gang des Sonnenjünglings, wie aus Liebe, schüchtern<br />
nach-<br />
Karte 21, Rückseite<br />
120
Buchstabe H<br />
Karte 22, Vorderseite<br />
Himmelsfarbe: blutig<br />
Werner,Z<br />
Wanda V2; p267: Wladimir: Der eben noch in Blut<br />
geschwommen, / Den Äther deckt ein Wolkenflor (bewölkte<br />
Morgendämmerung: 266); /Das Volk steht, regungslos,<br />
beklommen:/Ein steinern stilles Trauer<br />
chor!/<br />
- ib.III; p234: W: Schwimmt der H n im Blut/Dorten in<br />
des Abends Glut?-/Aber bald im Glanzgefieder/<br />
Schwebt die Nacht auf Sternen nieder!/- Ist mir<br />
doch, als säh’ ich ihn (Rüdiger)/ Dort im Abendster<br />
ne glühn; /Dessen Geist mir heut erschienen-/<br />
Karte 22, Rückseite<br />
121
Buchstabe H<br />
Karte 23, Vorderseite<br />
Himmelsfarbe: gelb<br />
Benn,G<br />
Die Reise; II p33: Oh, er war wohl schon <strong>zu</strong> weit ge<br />
gangen! Schon schwankte vor der Straße u Feld un<br />
ter gelben Stürmen gefleckter Himmel, u ein Wagen<br />
hielt am Saum der Stadt. Zurück! hieß es,<br />
denn heran wogte das Ungeformte, u das Uferlose<br />
lag lauernd./<br />
Karte 23, Rückseite<br />
122
Buchstabe H<br />
Karte 24, Vorderseite<br />
Himmelsfarbe: dunkelblau<br />
Eichendorff Ahnung u Gegenwart I 5; II p35: die ganze Gegend<br />
lag still u schwül. Einzelne seltsam gestaltete<br />
Wolken zogen langsam über den den h; manchmal<br />
flog ein plötzlicher Wind über die Gegend, u dann<br />
war es , als ob die alten Felsen u die alten Bäume<br />
sich über den Fluß unten legten u miteinander<br />
über sie (Ida, die vom Wassermann geheiratet wird)<br />
besprächen.Ein Schauder überlief da Ida.<br />
- ib. II 15 p154: Schwül u erwartungsvoll schauen<br />
wir in den den H, schwere Gewitter steigen langsam<br />
herauf, die über manche liebe Gegend u Freunde er<br />
gehen sollen, der Strom schießt dunkelglatt und<br />
schneller vorbei, als wolle er seinem Geschicke<br />
ent/gehen, die ganze Gegend verwandelt plötzlich<br />
seltsam ihre Miene. Keine Glockenklänge wehen<br />
mehr fromm über die Felder, die Wolken <strong>zu</strong> zerteilen,<br />
der Glaube ist tot, die Welt liegt stumm, und<br />
viel Teures wird untergehen, ehe die Brust wieder<br />
frei aufatmet.<br />
Karte 24, Rückseite<br />
123
Buchstabe H<br />
Karte 25, Vorderseite<br />
Himmelsfarbe: grau<br />
Gryphius, A.<br />
Baudelaire, Ch.<br />
Proust,M.<br />
Morgensonnet; p20: Die Morgenröte lacht/<br />
Den grauen Himmel an<br />
Spleen de Paris VI; p325: Sous un grand ciel<br />
gris, dans une grande plaine poudreuse, sans<br />
chemins, sans gazon, sans un chardon, sans une<br />
ortie<br />
S III; I p426 (Winter)<br />
- ib.I p426 (Bois de Boulogne): Le soleil s’é<br />
tait caché. La nature recommencait à regner<br />
sur le Bois d’où s’était envolée l’ídée qu’il<br />
était le Jardin élyséen de la Femme: au-dessus<br />
du moulin factive le vrai ciel était gris;<br />
Musil, R.<br />
MoE 78; p331: Diotima ängstigte sich darum <strong>zu</strong>weilen<br />
vor der Veränderung, die ohne ihre ausdrückliche<br />
Genehmigung mit ihr vor sich gega<br />
ngen war, u alles in allem glich ihr Zustand am<br />
ehesten jenem hellen nervösen Grau, das die<br />
Farbe des zwarten, von aller Schwere befrei-<br />
Karte 25, Rückseite<br />
ten Himmels in der mutlosen Stunde der größten<br />
Hitze ist.<br />
124
Buchstabe H<br />
Karte 26, Vorderseite<br />
Himmelsfarbe: grün<br />
Benn, G.<br />
Baudelaire, Ch.<br />
Gatier, Th.<br />
Keiner weine-; III p341: Rosen, gottweisswoher<br />
so schln,/in grünen Himmeln die Stadt/<br />
abends/in der Vergänglichkeit der Jahre!<br />
Spleen de Paris XXXI p281: Dans un beau jardin<br />
où les rayons d’un soleil automnal semblaient<br />
s’attarder à plaisir, sous un ciel déjà<br />
verdâtre où des nuages d’or flottaient com<br />
me des contintents en voyage...<br />
Maupin 1; p55: Ce sera le soir que nous nous ren<br />
contrerons (Idealgeliebte) pour la 1.fois,-<br />
par un beau coucher de soleil;- le ciel aura<br />
de ces tons orangés jaune clair et vert pâle<br />
que l’ont voit dans quelques tableux des grands<br />
maîtres d’autrefois:...<br />
Karte 26, Rückseite<br />
125
Buchstabe H<br />
Karte 27, Vorderseite<br />
Himmelsfarbe: malvefarben<br />
Proust, M.<br />
Guermantes I; II p84: Ce réduit donnait sur une<br />
cour, belle solitaire que je fus heureux d’avoir<br />
pour voisine, quand, le lendemain matin,<br />
je la découvris, captive entre ses hauts murs<br />
oú ne prenait jour aucune fenêtre, et n’yant<br />
[unleserlich]<br />
que deux arbres jaunis qui suffisaient à donner<br />
une douceur mauve au ciel pur.<br />
- SeGII; II p1o34: Bientôt, même, l’été finissant<br />
quand on descendait du train à Douville, le so<br />
leil amorti par la brume, n’était déjà plus,<br />
dans le ciel uniformément mauve, qu’un bloc<br />
rouge.<br />
Sartre<br />
La Chambre III; Le mur p137: Pouah! Je suis sûre<br />
qu’à présent il (Pierre) regarde le ciel et les<br />
étoiles, il allume une cigarette, il est dehors,<br />
il a dit qu’il aimait la teinte mauve du<br />
ciel de Paris. A petits pas, il rentre chez lui,<br />
Karte 27, Rückseite<br />
une vache qu’on vient de traire, il n’y pense<br />
plus- et moi je suis souillée.<br />
126
Buchstabe H<br />
Karte 28, Vorderseite<br />
Himmelsfarbe: orange<br />
Flaubert<br />
Gautier<br />
Gautier<br />
ES I 5; II p115: Un côté de l’horizon commençait à<br />
pâlir, tandis que de l’autre, une large couleur<br />
orange s’étalait dans le ciel et était plus empourprée<br />
aui faîtte des collines, devenues complètement<br />
noires.<br />
Maupin 1o; p215. Le soleil descendait lentement<br />
sous l’horizon comme le lustre d’un théâtre qu’on<br />
abaisse quand la représentation est finie...les<br />
ombres s’allongeaient, et tous les lointains se<br />
nuançaient de rougeurs. Certaines portions du<br />
ciel étaient d’un lilas très doux et très fondu,<br />
d’autres tenaient du citron et de l’orange; les<br />
oiseaux de nuit commençaient à chanter.<br />
ib. 1; p55: Ce sera le soir que nous nous rencontre<br />
rons (Idealgeliebte) pour la 1.fois, par un be<br />
au coucher de soleil;- le ciel aura de ces tons<br />
orangés jaune clair et vert pâle<br />
que l’ont voit dans que<br />
lques tableux des grands maîtres d’autrefois:<br />
Karte 28, Rückseite<br />
127
Buchstabe H<br />
Karte 29, Vorderseite<br />
Himmelsfarbe: purpurn<br />
Flaubert<br />
ES I 5; II p115: Un côté de l’horizon commençait à<br />
pâlir, tandis que de l’autre, une large couleur<br />
orange s’étalait dans le ciel et était plus empourprée<br />
aui faîtte des collines, devenues complètement<br />
noires.<br />
- ib.I 1 ; p41: Une large couleur de pourpre enflam<br />
mait le ciel à l’occident. De grosses meules de<br />
blé, qui se levaient au milieu des chaumes, projetaient<br />
des ombres géantes. Un chien se mit à<br />
aboyer dans une ferme, au loin. Il (F) frissona,<br />
pris d’une inquiétude sans cause.<br />
- Bovary III 6; I p591: Nach Ball: Le jour commençait<br />
à se lever, et une grande tache de couleur pourp<br />
re s’élargissait dans le ciel pâle, du côte de<br />
vent: il n’y avait personne sur les ponts ; les réverbères<br />
s’éteignaient.<br />
Karte 29, Rückseite<br />
128
Buchstabe H<br />
Karte 30, Vorderseite<br />
Himmelsfarbe:<br />
c.f. Morgenröte<br />
rosenfarben<br />
Proust, M.<br />
Flaubert<br />
Guermantes I; II p213sq: Ces fleurs sont d’un<br />
rose vraiment céleste, dit Legrandin, je veux<br />
dire couleur de ciel rose. Car il y a un rose<br />
ciel comme il ya un ciel bleu.<br />
Salammbô I; I p757: au be: Puis à mesure que le<br />
ciel rose s’élargissait, les hautes maisons<br />
inclinées sur les pentes du terrain se haussaient,<br />
se tassaient tlles qu’un troupeau de<br />
chèvres noires qui descend des montagnes.<br />
- ib. VII; p852: et par l’ouverture de cet angle<br />
on apercut au fond des autres salles le grand<br />
ciel rose qui semblait continuer la vôute (Te<br />
mpel), en s’appuyant à l’horizon sur la mer<br />
toute bleue. Le soleil, sortant des flots, mon<br />
tait.<br />
Karte 30, Rückseite<br />
129
Buchstabe H<br />
Karte 31, Vorderseite<br />
Himmelsfarbe: rot<br />
Flaubert, G.<br />
Bovary I 7; I p366: Dans l’avenu, un jour vert rabattu<br />
par le feuillage éclairat la mousse rase<br />
qui craquait doucement sous ses (Emma) pieds. Le<br />
soleil se couchait; le ciel rouge entre les branches,<br />
et les troncs pareils des arbres plantés en<br />
ligne droite semblaient une colonnade brune se<br />
détachant sur un fond d’or;<br />
Karte 31, Rückseite<br />
130
Buchstabe H<br />
Karte 32, Vorderseite<br />
Himmelsfarbe: schiefern<br />
Flaubert<br />
ES I 3 ; II p55: Derrières les Tuileries, le ciel<br />
prenait la teinte des ardoises... Les becs de gaz<br />
s’allumaient; et la Seine, verdâtre dans toute<br />
son étendue, se déchirait en moires d’argent<br />
contre les piles des ponts<br />
Karte 32, Rückseite<br />
131
Buchstabe H<br />
Karte 33, Vorderseite<br />
Himmelsfarbe: türkis<br />
Hofmannsthal 672.Nacht; II p11: Die Schönheit des Himmels,<br />
der in kleinen leuchtenden Stücken von leuc<br />
tem T von oben durch das dunkle Genetz von<br />
Zweigen und Ranken herunterfiel<br />
- Frau ohen Schatten; II p179: Voll Ungeduld<br />
blickte sie (Amme) in den H empor, der schon<br />
erhellt (Morgen) die Farbe von grünlichem<br />
Türkis annahm<br />
Karte 33, Rückseite<br />
132
Buchstabe H<br />
Karte 34, Vorderseite<br />
Himmelsfarbe: violett<br />
Proust, M.<br />
Guermantes I; II p154: Legrandin: "Pendant que<br />
vous irez à quelque five o’clock, votre vieil<br />
ami sera plus heureux que vous, car seul dans<br />
un faubourg, il regardera monter dans le<br />
ciel violet la lune rose.“<br />
- SeG II; II p781: si le levais la tête pour regarder<br />
le ciel entre les fleurs (de pommiers), qui<br />
faisaient paraître son bleu rasséréné, presque<br />
violet, elles semblaient s’écarter pour<br />
montrer la profondeur de ce paradis.<br />
Sartre<br />
Erostrate: Le Mur p94: Dans la nuit, j’eus des<br />
visions fraîches, des palmiers, de l’eau qui cou<br />
lait, un ciel violet au-dessus d’une coupole.<br />
Gautier<br />
Maupin 10; p215: Le soleil descendait lentement<br />
sous l’horizon comme le lustre d’un thèâtre qu’on<br />
abaisse quand la réprésentation est finie... les<br />
ombres s’allongaient, et tous les lointains se<br />
nuançaient de rougeurs. Certaines portions du<br />
ciel étaient d’un lilas très doux et très fondu,<br />
Karte 34, Rückseite<br />
d’autres tenaient du citron et de l’orange;<br />
133
Buchstabe H<br />
Karte 35, Vorderseite<br />
elfenbeinfarbener Turm<br />
Turm auf dem Liba<br />
steht.<br />
Dein Hals ist wie ein<br />
Deine Nase ist wie der<br />
non, der gen Damaskus<br />
Hoheslied 7,5<br />
Büchner, G. Leonce und Lena II 2<br />
Karte 35, Rückseite<br />
134
Buchstabe H<br />
Karte 36, Vorderseite<br />
Hoheslied 8,6:<br />
Gryphius, A.<br />
Setze mich wie ein Siegel auf dein Herz und<br />
wie ein Siegel auf deinen Arm. Denn Liebe<br />
ist stark wie der Tod und ihr Eifer ist fest<br />
wie die Hölle.<br />
Fortis ut mors dilectio; p47<br />
Karte 36, Rückseite<br />
135
Buchstabe H<br />
Karte 37, Vorderseite<br />
Hoheslied 1,4: Nigra sum, sed formosa<br />
braune Haut<br />
Marino<br />
Nera si, ma se’bella, e chi nol crede/Di tenebre<br />
ammantato il ciel rimiri,/Tu con due sole stelle<br />
incendio spiri,/Ei con molt’occhi appena arder<br />
si vede/(Negerin)<br />
Karte 37, Rückseite<br />
136
Buchstabe H<br />
Karte 38, Vorderseite<br />
Horatius, Carm. I 11,8: Carpe diem<br />
Klopstock, F.G.<br />
Gide, A.<br />
Elegie: Nimm sie (die Stunden)!<br />
Nouvelles nourritures III; p287: L’heure<br />
qui passe est bien passée.-Oh! toi<br />
qui viendras, penseront-ils, sois plus<br />
habile: Saisis l’instant!<br />
Karte 38, Rückseite<br />
137
Buchstabe H<br />
Karte 39, Vorderseite<br />
Horaz, Carm. IV 27,12: Misce stultitiam consiliies brevem<br />
Erasmus<br />
Montaigne<br />
Laus stultitiae, carp.62<br />
Essais III 5; p82o<br />
Karte 39, Rückseite<br />
138
Buchstabe H<br />
Karte 40, Vorderseite<br />
Horaz, Serm. I 4, 62: disiecti membra poetae<br />
Hamann, J.G.<br />
Schleiermacher<br />
Herder<br />
Aesth. in nuce; SuD p123: wir haben an der Natur<br />
ns als T u r b a t v e r s e u d m p <strong>zu</strong> unserem Gebrauch<br />
übrig. Diese <strong>zu</strong> sammeln ist des G e l e h r-<br />
t e n; sie aus<strong>zu</strong>legen des P h i l o s o p h e n; sie<br />
nach<strong>zu</strong>ahmen-oder noch kühner! -sie in Geschick<br />
<strong>zu</strong> bringen des P o e t e n bescheiden. Teil.<br />
Briefe über Lucine; p95; Die Liebe soll auferstehen,<br />
ihre zerstückelten Glieder soll ein neues<br />
Leben vereinigen u beseelen, daß sie froh u frei<br />
herrsche im Gemüt der Men u in ihren Werken, u<br />
die leeren Schatten vermeintlicher Tugenden ver<br />
dränge<br />
Ursprung der Sprache; SuD p443: Sonst u gewöhnlich<br />
(in Sprachphilosophie) sieht man immer nur Gewebe<br />
des verkehrten Teppichs! d m p!--<br />
- Ideen <strong>zu</strong> einer Gesch. d.Menschheit: Suphan XIII<br />
p67sq:daß die Natur bei der unendlichen Varie-<br />
Karte 40, Rückseite<br />
Schubert<br />
Schelling<br />
tät, die sie liebet, alle Lebendigen unserer Erde<br />
nach Einem Hauptplasma der Organisation gebildet<br />
<strong>zu</strong> haben scheint... alle Wesen der organischen<br />
Schöpfung erscheinen also als d m p. Wer<br />
sie studieren will, muß eins im anderm studie.<br />
ren:<br />
Nachtseite I; p22: So geschieht es, daß indem wir<br />
uns gerade an den bisher in den einzelnen Naturwissenschaften<br />
am meisten versäumten, o dunkel<br />
gebliebenen Phänomenen festhalten, die Natur,<br />
von welcher sonst nur zerstreute Theile, welche<br />
wiederum das Gemüth nur zerstreuen, n lebendig<br />
ansprechen können, sichtbar würden, unsre Seele<br />
als ein lebendiges harmonisch verbundnes/ Ganze<br />
anspricht, Ein Grund, Ein Gesetz, u Eine allgemei<br />
ne Geschichte alles Lebens u Daseyns klar hervor<br />
tritt<br />
Trans. Idealismus; p6o2: Wenn wir uns die Geschichte<br />
als ein Schauspiel denken, in welchem jeder,<br />
der daran Theil hat, ganz frei u nach Gutdünken sei<br />
ne Rolle spielt, so läßt sich eine vernünftige<br />
Entwicklung dieses verworrenen Spiels nur da-<br />
139
Buchstabe H<br />
Karte 41, Vorderseite<br />
Horaz, Serm. I 4, 62: disiecti membra poetae 2<br />
Schelling<br />
Hebbel<br />
durch denken, daß es Ein Geist ist, der in allen dichtet<br />
u daß der Dichter, dessen bloße Bruchstücke<br />
(d m p) die einzelnen Schauspieler sind, den objektiven<br />
Erfolg des Ganzen mit dem freien Spiel aller<br />
einzelnen schon <strong>zu</strong>m voraus so in Harmonie gesetzt<br />
hat, daß am Ende wirklich etwas Vernünftiges herau<br />
skommen muß.<br />
Vorwort <strong>zu</strong> M. Magdalena; 10 p43: Das Drama, d.h. das<br />
höchste, das Epoche machende, denn es gibt auch n<br />
och ein 2. u. 3., ein partiell-nationales u ein subjektiv-indiviuelles,<br />
die sihc <strong>zu</strong> jenem verhalten,<br />
wie einzelne Szenen u Charaktere <strong>zu</strong>m ganzen St<br />
ück, die dasselbe aber so lange, bis ein Alles umfas<br />
sender Geist erscheint, vertreten, u wenn diser<br />
ganz ausbleibt, als d m p ins eine Stelle rückendas<br />
Drama ist nur dann möglich, wenn in diesem<br />
(Welt- u Men-)Zustand eine entscheidende Veränderrung<br />
vor sich geht<br />
Karte 41, Rückseite<br />
Naville, E.<br />
Le Problème du mal, V, p.240: Les socialistes et les<br />
individualistes, rangés en deux camps, luttent,<br />
dans l’école et dans le monde, avec les membres dis<br />
joints de la vérité. En effet, le développement normal<br />
de la société amène la formation toujours plus<br />
complète de vrais individus, car la société n’est<br />
pas un aggrégat, un simple rassemblement, mais un<br />
organisme spirituel formé de volontés qui se poussèdent<br />
et se réunissent dans une intention commune.<br />
D’autre part, l’individu qui ne peut exister isolément,<br />
ne se développe selon sa propre nature qu’en<br />
réalisant par la liberté la loi de la solidarité.<br />
140
Buchstabe H<br />
Karte 42, Vorderseite<br />
Horaz, A.P.119: sibi convenientia finge<br />
Baumgarten<br />
Meditationes §57: Erdichtungen, in denen sich<br />
mehreres widerspricht, sind utopisch,h heterokosmisch.<br />
Daher findet sich in poetischen<br />
Erdichtungen kein Widerspruch: S.c.f..<br />
Wieland, C.M. Die Bunkliade; XLV p234, Anm. <strong>zu</strong> p33 (+)<br />
Karte 42, Rückseite<br />
141
Buchstabe H<br />
Karte 43, Vorderseite<br />
Horaz, A.P.139: Parturiunt mon[tt]s [unleserlich], nascetur<br />
ridiculus mus.<br />
Droste, A.V.<br />
Hartman v. Ouwe<br />
Boileau, N.<br />
Die Golems 2, 8; p284<br />
Erec 9o49sqq: Erec: "ich ahte ni[ou] [unleserlich]<br />
ûf<br />
iuwer drô (Mabonagrin)/ und wil sî wol<br />
genôzen/zwein bergen grôzen./die swuoren<br />
bî ir sinnen/daz sî wolden gewinnen,<br />
in selben ein gezæmez kint, ein grôzez,<br />
als ouch sî dâ sint./dô verhancte des<br />
got/daz ez wart der liute spot,/und gebâren<br />
eine veltmûs./<br />
Art poétique III, p178: Epos. N’allez pas<br />
dès l’abord, sur Pégase monté,/Crier à<br />
vos lecteurs, d’une voix de tonnerre./ "Je<br />
chante le vainqueur des vainqueurs de<br />
la terre.“Que produira l’auteur après tous<br />
ces grands cris?/La montagne en travail<br />
enfante une souris./<br />
Karte 43, Rückseite<br />
142
Buchstabe H<br />
Karte 44, Vorderseite<br />
Horaz, A.P.333. Aut prodesse volunt aut delectare<br />
Gellert<br />
Racine, J.<br />
Wieland, C.M.<br />
Comoedia promovens; V p39sq<br />
Phèdre, préf.I p747-instruire et divertir<br />
Musarion I, XII p21: Natur<br />
Hegel, G.W.F. Ästhetik p92 (XII p82) (+)<br />
Bonaventura<br />
St. Pierre, B.<br />
Reductio artium§2: Quoniam omnis ars<br />
mechanica [aut] [unleserlich] est ad solatium, aut ad<br />
commodum; sive est ad excludendam tristitiam;<br />
aut indigentiam; sive aut<br />
prodest, aut delectat, sec.illud Horatii.<br />
Si est ad solatium et delectationem,<br />
sic est theatralica.<br />
Paul et Virginie p122sq: "Mais quu’est<br />
il besoin de vous continuer plus longtemps<br />
le récit de cette histoire? Il n’y<br />
a jamais qu’un côté agréable à connoitre<br />
dans la vie humaine. Semblable au glo<br />
be sur lequel nous tournons, notre re-<br />
Karte 44, Rückseite<br />
La Bruyère<br />
volution rapide n’est que d’un jour, et une par<br />
tie de ce jour ne peur recevoir la lumière que<br />
l’autre ne soit livrée aux ténebre.“ "Mon père,<br />
lui dis-je, je vous en conjure; achevez de<br />
me raconter ce que vous aves commencé d’une ma.<br />
niere si touchante. Les /images du bonheur nous<br />
plaisent. Que devint, je vous prie, l’infortuné Paul?<br />
Caractères (préface) p61: On ne doit parler, on<br />
ne doit écrire que pour l’instruction; et s’il ar<br />
rive que l’on plaise, il ne faut pas néanmoins s<br />
en repentir, si cela sert à instruire et à faire<br />
recevoir les vérités qui doivent instruire.<br />
- ibid, I (Ouvrages de l’esprit) 54; p84: Corneille<br />
nous assujettit à ses caractères et à ses idées,<br />
Racines se conforme aux nôtres; celui-là<br />
peint les hommes comme il devraient être, celui-ci<br />
les peint tels qu’ils sont. Il ya plus<br />
dans le 1. de ce que l’on admire, et de ce que l’<br />
in doit même imiter; il y a plus dans le 2. de ce<br />
que l’on reconnaît dans les autres, ou de ce que<br />
l’on épouve dans soi-même. L’un élève, étonne,<br />
143
Buchstabe H<br />
Karte 45, Vorderseite<br />
amusement,/Et veut mettre à profit son divertissement./<br />
Flaubert<br />
Mémoires d’un fou I: Oui, encore une fois, à quoi<br />
est-il bon, je le demande en vérité, un livre qui<br />
n’est ni instructif, ni amusant,<br />
Laclos<br />
Sur le roman; p482: Ne faut-il pas qu’un Roman,<br />
comme tout outre Ouvrage, amuse, instruise, intéresse?.<br />
- Liaisons dangereuses, préf. du Rédacteur; p25: Le<br />
mérite d’un Ouvrage se compose de son utilité<br />
ou de son agrément, et même de tous deux, quand<br />
il est en susceptible; mais le succès, qui ne<br />
prouve pas toujours le mérité, tient souvent, da<br />
vantage au choix du sujet qu’il présente, qu’à<br />
la manière dont ils sont traités.<br />
Prévost<br />
M Lescaut, Avis de L’Auteur ; p4: Les personnes<br />
de bon sens ne regarderont point un ouvrage de<br />
cette nature comme un amusement inutile. Outre<br />
le plaisir d’une lecture agréable, l’y trouvera<br />
peu d’évenemens qui ne puissent servir à l’instr-<br />
Karte 45, Rückseite<br />
La Bruyère<br />
volution rapide n’est que d’un jour, et une par<br />
tie de ce jour ne peur recevoir la lumière que<br />
l’autre ne soit livrée aux ténebre.“ "Mon père,<br />
lui dis-je, je vous en conjure; achevez de<br />
me raconter ce que vous aves commencé d’une ma.<br />
niere si touchante. Les /images du bonheur nous<br />
plaisent. Que devint, je vous prie, l’infortuné Paul?<br />
Caractères (préface) p61: On ne doit parler, on<br />
ne doit écrire que pour l’instruction; et s’il ar<br />
rive que l’on plaise, il ne faut pas néanmoins s<br />
en repentir, si cela sert à instruire et à faire<br />
recevoir les vérités qui doivent instruire.<br />
- ibid, I (Ouvrages de l’esprit) 54; p84: Corneille<br />
nous assujettit à ses caractères et à ses idées,<br />
Racines se conforme aux nôtres; celui-là<br />
peint les hommes comme il devraient être, celui-ci<br />
les peint tels qu’ils sont. Il ya plus<br />
dans le 1. de ce que l’on admire, et de ce que l’<br />
in doit même imiter; il y a plus dans le 2. de ce<br />
que l’on reconnaît dans les autres, ou de ce que<br />
l’on épouve dans soi-même. L’un élève, étonne,<br />
144
Buchstabe H<br />
Karte 46, Vorderseite<br />
Horaz, A.P.333/3<br />
Prévost<br />
uction des mœurs et c’est rendre à mon avis un service<br />
considerable au Public que de l’instruire en<br />
le divertissant.<br />
Karte 46, Rückseite<br />
La Bruyère<br />
volution rapide n’est que d’un jour, et une par<br />
tie de ce jour ne peur recevoir la lumière que<br />
l’autre ne soit livrée aux ténebre.“ "Mon père,<br />
lui dis-je, je vous en conjure; achevez de<br />
me raconter ce que vous aves commencé d’une ma.<br />
niere si touchante. Les /images du bonheur nous<br />
plaisent. Que devint, je vous prie, l’infortuné<br />
Paul?<br />
Caractères (préface) p61: On ne doit parler, on<br />
ne doit écrire que pour l’instruction; et s’il ar<br />
rive que l’on plaise, il ne faut pas néanmoins s<br />
en repentir, si cela sert à instruire et à faire<br />
recevoir les vérités qui doivent instruire.<br />
- ibid, I (Ouvrages de l’esprit) 54; p84: Corneille<br />
nous assujettit à ses caractères et à ses idées,<br />
Racines se conforme aux nôtres; celui-là<br />
peint les hommes comme il devraient être, celui-ci<br />
les peint tels qu’ils sont. Il ya plus<br />
dans le 1. de ce que l’on admire, et de ce que l’<br />
in doit même imiter; il y a plus dans le 2. de ce<br />
que l’on reconnaît dans les autres, ou de ce que<br />
l’on épouve dans soi-même. L’un élève, étonne,<br />
145
Buchstabe H<br />
Karte 47, Vorderseite<br />
(dulci<br />
Horaz, A.P.343: Omne tulit punctum, qui miscuit utile<br />
Klopstock, F.G.<br />
Bonaventura<br />
Diderot, D.<br />
Von der heiligen Poesie<br />
Nachtwachen XV p163: Einst hatte ich<br />
mich eben von meinem Lager... aufgerichtet<br />
u schaute in die Morgenglut,<br />
die wie ein Geist auf dem Meere auf.<br />
stieg, wobei ich,um das Nützl mit dem<br />
Angen <strong>zu</strong> verbinden, eine aufgegrabene<br />
Wurzel anbiss.<br />
Rêve d’Alembert (Suite; p936: Fortfplanung)<br />
Karte 47, Rückseite<br />
146
Buchstabe H<br />
Karte 48, Vorderseite<br />
Horaz Ep.I 1,74: [Q] [unleserlich]uia me vestigia terrent<br />
Äsop<br />
Platon<br />
Die Löwin un der Fuchs<br />
Alkib.I 123 A<br />
Zincgref Apophthegmata p49 (Straßburg 1626): Rudolf I.<br />
will die Salbung nicht in Rom vom Papst empfangen<br />
Hebel, J.P. Brief an Hitzig 27.3. (1805) ed.W. Zeltner<br />
p226: Vor dem Übersetzen (der Alem.Gedichte<br />
aus anderen hochdeutschen Gedichten, was Goethe<br />
empfahl) werde ihc mich freilich... hüten.<br />
Vestigia Fellneri me terrent. Denn so viel ich<br />
an meinen u seinen Versuchen da<strong>zu</strong> bisher erken<br />
ne, vertragt unsere Sprache durchaus nichts,<br />
was nicht in ihr selbst erzeugt u. gebohren ist,<br />
sonst siehts aus wie eine fremde Seele in einem<br />
andern Körper...<br />
Karte 48, Rückseite<br />
147
Buchstabe H<br />
Karte 49, Vorderseite<br />
Horaz Ep.I 4,16: Epicuri de grege porcus<br />
Molière<br />
Wieland, C.M.<br />
Don Juan I 1; III p.171 (Don Juan)<br />
Moral. Briefe II 9o; I p237 (Romentan)<br />
Karte 49, Rückseite<br />
148
Buchstabe H<br />
Karte 50, Vorderseite<br />
Horaz Ep.I 6,1: nil admirari<br />
Voltaire<br />
L’Ingénu; p196: il (Huron) semblait qu’il eût pris<br />
pour sa devise celle de Milord Bolingbroke, N.a.<br />
Karte 50, Rückseite<br />
149
Buchstabe H<br />
Karte 51, Vorderseite<br />
Horizont/Vorkommen<br />
Flaubert, G. Bovary II 13; I p517: Elle se redressa lentement<br />
(nach Krankheit), se mit la main devant les yeux,<br />
pour regarder: elle regarda au loin, tout au loin;<br />
mais il n’y avait à l’h que de grands feux d’herbe,<br />
qui fumaient sur les collines<br />
- ib.III 5; p564: Cependant les 4 banquettes se garnissaient<br />
(Reise nach Rouen), la voiture roulait<br />
les pommiers à la file se succèdaient; et, la rou<br />
te, entre ses deux longs fossés pleins d’eau jau<br />
ne, allait continuellement se rétrécissant vers<br />
l’horizon<br />
Gide, A.<br />
Nouvelles nourritues I; p356. Adam neuf, c’est moi<br />
qui baptise aujourd’hui. Cette rivière, c’est ma<br />
soif; cette ombre bocagère, c’est mon sommeil; cet<br />
enfant nu, c’est mon désir. Par le chant de l’oiseau,<br />
mon amour prend voix. Mon cœur bourdonne dans<br />
cette ruche d’abeilles. Déplacable h, sois mali.<br />
mite; sous l’oblique ravon, tu t’écartes encore,<br />
tu t’imprécises, tu bleuis.<br />
Karte 51, Rückseite<br />
Heym, G.<br />
Mond: Den blutrot fort der H gebiert?/Der aus<br />
der Hölle großen Schlünden steigt,/<br />
Flaubert<br />
Bovary III7; I p603: Elle aurait voulu battre les<br />
hommes, leur cracher au visage, les broyer tous;<br />
et elle continuait à marcher rapidement devant el<br />
le pâle, frémissante, enragée, furetant d’un oeil<br />
en pleurs l’h vide, et comme se délectant à la<br />
haine qui l’étouffait.<br />
- ib.III 1o; I p636. Roualt mit sa main devant ses<br />
yeux, et il aperçut à l’h un enclos de murs où les<br />
arbres, ça et là, faisaient des bouquets noirs<br />
entre les pierres blanches (=Friedhof)<br />
Baudelaire<br />
Spleen; p7o: Quand le ciel bas et lourd pèse comme<br />
un couvercle/Sur l’esprit gemissant en proie aux<br />
longs ennuis,/ Et que de l’H embrassant tout le<br />
cercle/Il nous verse un jour noir plus triste<br />
que les nuits;//<br />
Verlaine<br />
L’heure du berger; p73: La lune est rouge au brumeux<br />
h;/ Dans un brouillard qui danse la prairie/<br />
s’endort fumeuse,<br />
150
151
Karte 52, Vorderseite<br />
Horizont/Vorkommen 2<br />
Flaubert.<br />
ES II 2; II p183: les tours de Notre-Dame se profilaient<br />
en noir sur le ciel bleu,mollement baigné<br />
à l’horizon dans de vapeurs grises<br />
- ib.I 5; II p115: Un côté de l’h commencait à pâlir,<br />
tandis que de l’autre, une large couleur orange<br />
s’étalait dans le ciel et était plus empourprée<br />
au faîte des collines, devenues complètement norires.<br />
- ib. II 3; p231: A l’h, les lanternes du chemin de<br />
fer<br />
traç aient une ligne de feux.<br />
- ib. II; p28o: A gauche, dans la prairie, des peupli<br />
erst s’étendent, et l’h, en face, est borné par une<br />
courbre de la rivière; elle était plate comme un<br />
miroir<br />
- ib. III 1; p323: Dussardier: Et, embrassant l’h d’un<br />
seul regard, il écarta les bras dans une attitude<br />
triomphante ("Toute la terre libre!)<br />
Karte 52, Rückseite<br />
Flaubert<br />
ES III 1; II p353: Fointainebleau: Les dix fénêtres<br />
en arcades étaient grandes ouvertes; le soleil<br />
faisait briller les peintures, le ciel bleu continuait<br />
indéfiniment l’outremer des cintres, et,<br />
du fond des bois, dont les cimes vaporeuses empli<br />
ssaient l’horizon, il semblait venir un écho des<br />
hallalis poussés dans les trompes d’ivoire, et<br />
des ballets mythologiques (...:Renaissance)<br />
- ib.p358: Le ciel d’un bleu tendre, arrondi comme<br />
un dôme, s’appuyait à l’h sur la dentelure des bois<br />
- ib. p.362: La pauvre Maréchale n’avait jamais connu<br />
de meillure (union). Souvent, quand elle considérait<br />
F, des larmes lui arrivaient aux paupières,<br />
puis elle levait les yeux, ou les projetait vers<br />
l’h, comme si elle avait apercu quelque grande au<br />
rore, des perspectives de félicité sans bornes.<br />
- Bovary III 1o; I p634: Beerdigung Emmas: Toute sortes<br />
de bruits joyeux emplissaient l’h: le claquement<br />
d’une charrette roulant au loin dans les ornieres,<br />
le cri d’un coq...<br />
152
Buchstabe H<br />
Karte 53, Vorderseite<br />
Horizont/Vorkommen 3<br />
Goethe<br />
Robbe-Grillet<br />
Tasso I 1, 37sq; 12 p94: Leonore: Der blaue Himmel<br />
ruhet über uns,/U an dem He löst der Schnee/Der<br />
fernen Berge sich in leisen Duft./<br />
La jalousie V; p1o5: Mais le bras (A...) est à demi<br />
détendu et la feuille de papier n’arrive qu’à la<br />
hauteur de la taille; le regard, qui passe bien au.<br />
dessus, erra sur la ligne d’h, tout en haut du ver<br />
sant opposé. A... écoute le chant indigène, loin<br />
tain mais net encore, qui parvient jusqu’à la ter<br />
rasse<br />
- ib. p1o6: Comme sa voisine, Franck regarde droit<br />
devant soi, vers la ligne d’h, tout en haut du<br />
versant opposé. Une feuille de/papier d’un bleu<br />
très pâle (...) déborde à présent hors de la pochet<br />
te droite de sa chemise.<br />
- ib. p110: Franck et A... toujours muets et immobiles<br />
au fond de leurs fauteuils, continuent de fixer<br />
l’horizon.<br />
Karte 53, Rückseite<br />
Flaubert<br />
Salammbô I; I p759: il (Mathô) était encore plus<br />
pâle que tout à l’heure, et les prunelles fixes,<br />
il suivait quelque chose à l’h (Salammbôs Wagen)<br />
- ib.II ; p762: Pendant toute la nuit, on aperçut des<br />
feux qui brûlaient à l’h, du côté de Carthage;<br />
- ib. 764: les montagnes qui semblaient boucher l’h<br />
à mesure que l’on approchait d’elles,se dèplacaient<br />
comme en glissant<br />
- ib.III; p780: S s’avanca jusqu’au bord de la<br />
terrasse.<br />
Ses yeux un instant, parcoururent l’h; puis ils s’<br />
abaissèrent sur la ville endormie, et le soupir<br />
qu’elle poussa, en lui soulevant les seins, fit on<br />
duler d’un bout à l’autre la lngue simarre<br />
- ib.786: Tout à coup il aperçut à l’h, derrière Tunis,<br />
comme des brouillards lègers, qui se traînai<br />
ent contre le sol- armée des Barbares.<br />
153
Buchstabe H<br />
Karte 54, Vorderseite<br />
Horizont/Vorkommen 4<br />
Flaubert<br />
Salammbô V; I p812: Le ciel, sur sa tête, était couvert<br />
de feux; la mer emplissait l’h; à chacun de<br />
ses pas (Treppensteigen) une immsenité plus large<br />
l’entourait, et il continuait à gravir avec l’ét<br />
range facilité que l’on ép[rouve] [unleserlich] dans<br />
les rêves.<br />
- ib. VI, 826: Mâtho allait s’asseoir en dehors des<br />
tentes; il essuyait avec son bras sa figure éclaboussée<br />
de sang, et, tourné vers Catharge, il regardait<br />
l’h.<br />
- ib.VII; p.84o; Hamilcar:Ses yeux plongèrent dans<br />
l’extrême h, et il tendit du côte de Rome ses deux<br />
bras frémissants.<br />
- ib.852: par l’ouverture de cet angle qui semblait<br />
continuer la voûte (Tempel), en s’appuyant à l’h<br />
sur la mer toute bleue. Le soleil, sortant des<br />
flots, montait.<br />
- ib.857: Westfahrten: l’h retentissait continuel<br />
[lement] [unleserlich] du bruit des cataractes,<br />
Karte 54, Rückseite<br />
Flaubert<br />
Salammbô VIII; I p875: puis d’un geste imérieux enlevant<br />
les autres au galop, il (Narr’ Havas) disparut<br />
dans l’h, du côté des montagnes.<br />
- ib. 876: Souvent, il (Mâtho) s’en allait du côté de<br />
Carthage pour tâcher d’apercevoir les troupes d’<br />
Hamilcar. Il dardait ses yeux sur l’h.<br />
- ib.878: L’immense plaine se développait destous<br />
les côtes à perte de vue; et les ondulations des<br />
terrains, presque insensibles, se prolongeaient<br />
jusqu’à l’extrême h, germé par une grande ligne<br />
bleue qu’on savait être la mer.<br />
- ib. 885: Schlachtende: Les éléphants, qui s’étaient<br />
enfuis, vagabondaient à l’h avec leurs tours<br />
incendiées. Elles brûlaient dans les ténèbres, ça<br />
et là comme des phares à demis perdus dans la<br />
brume; et l’on apercevait d’autre mouvement sur la<br />
plaine que l’ondulation du fleuve, exhaussé par<br />
les cadavres et qui les charriait à la mer.<br />
- ib.886: Le long des chemises étroits les sentinelles<br />
marchaient pour se réchauffer, ou se tenaient<br />
la figure tournée vers l’h.<br />
154
Buchstabe H<br />
Karte 55, Vorderseite<br />
Horizont/Vorkommen 5<br />
Flaubert Salammbô X: I p919: Une couleur de sang occupait l’<br />
h.<br />
- ib. XI; p915: Sur l’h clair, les villages apparaissaient<br />
noir, avec des formes incohérentes et<br />
decoupées.<br />
- ib.926: Leurs cabanes de roseaux brûlaient, et<br />
les tiges, en se tordant, éclataiens dans la fumée<br />
et s’envolaient comme des flèches; sur l’h<br />
tout rouge, des ombres noires couraient éperdues<br />
- ib. XII; p943; Alors Mâtho, qui marchait en tête, crut<br />
distinguer dans l’h quelque chose de vert, au sommet<br />
d’une éminence. Puis le terrain s’abaissa, et<br />
des obélisques, des dômes, des maisons apparurent [a<br />
und p durchgestrichen]<br />
! c’était Carthage..<br />
- ib.XIV; p988: Ce qui les tourmentait, c’était les<br />
cavaliers de Narr’Havas! Souvent, aux heures les<br />
Karte 55, Rückseite<br />
plus lourdes, quand on avancait par les plaines<br />
en someillant sous le poids des armes, tout à<br />
coup une grosse ligne de poussière montait à l’h<br />
- ib. 990: armée, dans l’h<br />
- ib.10001; (car les étendarts punques cachaient<br />
aux Mercenaires l’h)<br />
- Un cœur simple III; II p6o9: Virginie s’y promenait<br />
à son bras, sur les feuilles de pampre tombées.<br />
Quelquefois le soleil traversant les nuages la<br />
forcait à cligner ses paipières, pendant qu’elle<br />
regardait les voiles au loin et tout l’h, depuis<br />
le château de Tancarville jusqu’aux phares du<br />
Havre.<br />
- November; p17: Wenn man sich abends ergeht, den<br />
Duft des jüngst geschnittenen Heues atmet, im<br />
Wald den Kuckuck rufen hört, <strong>zu</strong> sirrenden Sternen<br />
aufschaut, dann, ja dann ist das Herz reiner, tierfer<br />
durchflutet von Licht, Luft u A<strong>zu</strong>r als der fr<br />
iedevolle H, wo Himmel u Erde sich in stillem Kusse<br />
finden.<br />
155
Buchstabe H<br />
Karte 56, Vorderseite<br />
Horizont/Vorkommen 6<br />
Flaubert<br />
Baudealaire<br />
Bovary II 1o; I p476; Quand elle s’en revenait de<br />
chez lui (Rudolphe), elle jetait tout alentour des<br />
regards inbuietes, épiant chaque forme qui passait<br />
à l’h et chaque lucarne du village d’où l’on<br />
pouvait l’apercevoir.<br />
Salon de 1846; p879sq: En revanche le Midi est naturaliste,<br />
car la nature y est si belle et si clai<br />
re que l’homme, n’ayant rien à désirer, ne trouve<br />
rien de plus beau à inventer que ce qu’il voit:/<br />
ici, l’art en plein air, et quelques centaines de<br />
lieues plus haut, les rêves profonds de l’atélier<br />
et les regards de la fantaisie noyés dans les<br />
horizons gris (=Romantisme).<br />
- Peintre de la vie moderne VI; p117o. Bildbeschrei<br />
bund: à travers la fumée de son cigare, il regarde<br />
l’h sinistre et brumeux;<br />
- ib.XII; p1187: Elle (courtisane) a sa beauté qui<br />
lui vient du Mal, toujours dénouée de spirituali<br />
Karte 56, Rückseite<br />
Baudelaire<br />
té, mais quelquefois teintée d’une/fatigue qui<br />
joue la mélancholie. Elleporte le regard à l’h<br />
comme la bête de proie; même égarment, même distraction<br />
indolente, et aussi, parfois, même fixité<br />
d’attention.<br />
Spleen de Paris II, p232: Solitude, silence, imcom<br />
parable chasteté de l’a<strong>zu</strong>r! une petite voile fris<br />
sonnante à l’h, et qui par sa petitesse et son isolement<br />
imite mon irrémediable existence, mélodie<br />
monotone de la houle, toutes ces choses pensent<br />
par moi, ou je pense par elles (car dans la grandeur<br />
de la rêverie, le m o i se perd vite!);<br />
- ib.VII: Chacun sa chimère; p236: Et le cortège passa<br />
à côté de moi, et s’enfonça dans l’atmosphère de<br />
l’h, à l’endroit où la surface arrondie de la planète<br />
se dérobe à la curiosité du regard humain.<br />
- ib. XIII ; p263: Crépuscule, comme vous êtes doux et<br />
tendre! Les lieurs roses qui traînent encore à l’h<br />
comme l’agonie du jour sous l’oppression victorieuse<br />
de sa nuit, .... imitent tous les sentiments<br />
compliqués qui luttent dans le cœur de l’hom<br />
me aux heures solennelles de la vie.<br />
156
Buchstabe H<br />
Karte 57, Vorderseite<br />
Horizont/Vorkommen 7<br />
Baudelaire<br />
Spleen de Paris XXXI: Les vocations; p282: "Le voyez-vous<br />
(...) Dieu!“ répondit-il avec un acccent<br />
parfait de conviction. "Ah1 il est déjà bien loin;<br />
tout à l’heure, vous ne pourrez plus le voir. Sans<br />
doute il voyage, pour visiter tous les pays. Tenez<br />
il va passer derriére cette rangée d’arbres qui<br />
est presque à l’h... et maintenant il descend derrière<br />
le clocher... Ah! on ne le voir plus!“ Et l’e<br />
enfant resta longtemps tourné du même côté, fi.<br />
xant sur la ligne qui sépare la terre du ciel des<br />
yeux où brillait une inexplicable expression d’<br />
extase et de regret. (Künftiger Priester).<br />
- Salon de 1895; p1o53: L’esprit s’y (Gemälde) enfon<br />
ce avec une lente et gourmande volupté, comme dans<br />
le ciel, dans l’h de la mer, dans des yeux pleins de<br />
pensée, dans une sentence fécnde et grosse de<br />
rêverie... C’est (Delacroix) l’infini dans le fini<br />
Karte 57, Rückseite<br />
Flaubert<br />
Mémoires d’un fou II: J’aimais aussi- et c’est un de<br />
mes plus tendres et plus délicieux souvenirs – à<br />
regarder la mer (...) j’aspirais à pleine poitrine<br />
cet air salé et frais de l’océan, qui vous pénètre<br />
l’âme de tant d’énergie, de póétiques et larges pen<br />
sées; je regardais l’immensité, l’espace, l’infini<br />
et mon âme s’abimait devant cet h sans bornes.– Oh!<br />
mais ce n’est pas là qu’est l’h sans bornes, le gouffre<br />
immense, oh! non, un plus large et plus profond<br />
abîme s’ouvrit devant moi. Ce gouffre – là n’a point<br />
de tempête; s’il avait une tempête, il serait<br />
plein.. et il est vide!<br />
- ib. III: je voyais la bande de pélérins et de guerriers<br />
marchers vers le calvaire, s’arrêter dans le<br />
désert, mourant de faim, implorant ce Dieu qu’ils<br />
allaient chercher, et, lassée de ses blasphèmes,<br />
marcher toujours vers cet h sans brones; puis, las<br />
se, haletante, arrivée enfin au but de son voyage,<br />
désespérée et vieille, pour embarasser quelques<br />
pierres arides, hommage du monde entìer.<br />
157
Buchstabe H<br />
Karte 58, Vorderseite<br />
Horizont/Vorkommen 8<br />
Flaubert<br />
(nerung an die Liebe); en marchant das la vie, l’h est<br />
écarté par derrière, et que de choses depuis lors!<br />
car les jours semblent longs, un à un, depuis le martin<br />
jusqu’au soir. Mais le passé paraît rapide,<br />
tant l’oubli rétrécit le cadre qui l’a contenu.<br />
- ibi.XV.: le ciel blanc, bleu et mat formait sur moi un<br />
dôme a<strong>zu</strong>r qui s’enfoncait à l’h, derrière les pr<br />
és ondoyants;<br />
- ib.XXVV: (Halluzination Marias) je me sentais heureux.<br />
Je levai la tête, le temps sombre; devant<br />
moi, à l’h, un maginifique soleil se couchait<br />
sous les vagues, on voyait une gerbe de feu s’élever<br />
en réseaux,<br />
Diderot, D. Entretiens sur le Fils naturel, II; p1217: Le lendemain,<br />
je me rendis au pied de la colline. L’endroit<br />
était solitaire et sauvage. On avait en perspective<br />
quelques hameaux répandus dans la plaine;<br />
au delà, une chaîne de montagnes inégales et dé<br />
Karte 58, Rückseite<br />
chirées qui terminaient en partie l’h.<br />
Proust<br />
Baudealaire<br />
Fontane<br />
Gautier<br />
SuGII; III p762: et sous la rotondité du ciel pâle et<br />
divin je me sentais oppressé comme sous une immen<br />
se cloche bleuâtre fermant un h où ma grand’ mère<br />
n’était pas.<br />
La fin de la journée; p121: Aussi, sitôt, qu’a l’h//<br />
La nuit volopteuse monte,/Apaisant tout, même la<br />
faim,/Effacant tout, même la honte,/Le Poète se<br />
dif: Enfin!//<br />
Effi Briest 18; p238: Zwischen Kessin u Uvagla (wo,<br />
der Sage nach, ein Wendentempel gestanden) lag ein<br />
nur etwa tausend Schritt breiter, aber wohl andert<br />
halb Meilen langer Waldstreifen, an seiner linken, bis<br />
weit an den H hin, ein großes, überaus fruchtbares<br />
u gut angebautes Stück Land hatte<br />
Maupin 15; p336:grand problème d’un amoureux parfait-.<br />
Il en est de certaines idées comme de l’h<br />
qui existe bien certainement, puisqu’on le voit en<br />
face de soi de quelque côté que l’on se tourne, mais<br />
qui fuit obstinément devant vous et qui, soit que<br />
vous alliez au pas, soit que vous couriez au galop.<br />
158
Buchstabe H<br />
Karte 59, Vorderseite<br />
Horizont/Vorkommen 9<br />
Gautier<br />
se tient toujours à la même distance; car il ne peut<br />
se manifester qu’avec une condition d’éloignement<br />
déterminée; il se détruit à mesure que l’on avance<br />
pour se former plus loin avec son a<strong>zu</strong>r fuyard et<br />
insaisissable, et c’est en vain que l’on essaye de<br />
l’arrêter par le bord de son maneau flottant.<br />
- Maupin, ib.p340: C’est une chose qui vous leurre et<br />
vous trompe que de penser que toutes les aventures<br />
et tous les bonheurs n’existent qu’aux endroits où<br />
vous n’êtes pas, et c’est un mauvais calcul que de<br />
faire seller son cheval et de prendre la poste pour<br />
aller à la quête de son idéal. Beaucoup de ge<br />
gens font cette faute, bien d’autres encore la feront.<br />
-L’H est toujours du plus charmant a<strong>zu</strong>r, quoi<br />
que, lorqu’on l’on yest arrivée, les collines qui<br />
le composent ne soient ordinarement que de glaises<br />
décharnées et fendues, ou des ocres lavées par<br />
la pluie.<br />
Karte 59, Rückseite<br />
Chateaubriand<br />
René; p125: Un jour j’étais monté aus sommet de l’Et<br />
na, volcan qui brûle au milieu d’une île. Je vis le<br />
soleil se lever dans l’immensité de l’h au dess<br />
ous de moi, la Sicilie resserrée comme un point à<br />
mes pieds, et la mer déroulée au loin dans les espa<br />
ces. Dans cette vue perpendiculaire du tableau,<br />
les fleuves ne me semblaient plus que des lignes<br />
géographiques tracées sur une carte; mais, tandis<br />
que d’un côté mon oeil apercevait ces objets,<br />
dont je découvrais les entrailles brûlantes, ent<br />
re les bouffées d’une noire vapeur.../ce tableau<br />
vous offre l’image de son (René) caractère et de son<br />
existence: c’est ainsi que toute ma vie j’eu eu de<br />
vant mes yeux une création à la fois immense et<br />
imperceptible, et un abîme ouvert à mes côtés.<br />
SuGib. p152: je vis s’éloigner pour jamais ma terre<br />
na<br />
tale! Je contemplai longtemps sur la côte les derniers<br />
balancements des arbres de la patrie, et les<br />
faites du monastère qui s’abassaient à l’h./<br />
159
Buchstabe H<br />
Karte 60, Vorderseite<br />
Horizont/Vorkommen 10<br />
Flaubert<br />
Camus<br />
Bovary I 2; I p336sq: le jour commençait à venir, et,<br />
sur les branches des pommiers sans feuilles, des<br />
oiseaux se tenaient immobiles, hérissant leurs pe<br />
tites plumes au vent froid du matin. La plate campagne<br />
s’étalait à perte de vue, et les bouquets d’<br />
arbres autour des fermes faisaient, à intervalles<br />
èloignés, des taches d’un violet noir sur cette/gran<br />
de surface grise qui se perdait à l’h dans le ton<br />
morne du ciel.<br />
Noces di Tipasa; Noces p17: Entré dans l’eau, c’est<br />
le saisissement, la montée d’une glu froide et opa<br />
que, puis le plongeon dans le bourdonnement des<br />
oreilles, le nez coulan et la bouche amère- la<br />
nage, les bras vernis d’eau sortis de la mer pour<br />
se dorer dans le soleil et rabattus dans une torsion<br />
de tous les muscles; la course de l’eau sur mon<br />
corps, cette possession turmultueuse de l’onde par<br />
mes jambes- et l’abscence d’horizon.<br />
Karte 60, Rückseite<br />
Plutarch<br />
Werner<br />
De Is. et Os. 44, 368 E: ho dè toútōn hypopsaōn kaî<br />
kalouúmenos horizōn kýklos, epîkoinos òn amphoîn<br />
(Isis Nephthys), ´ Anoubis kéklätai kài kynî tò<br />
eîdos apeikázetai · kaî gàr hó kýōn chrâtei tâ ppsei<br />
nyktós te kaî hämféras homoiōs.<br />
Wanda I; p2o9: Rüdiger: Erhebt den Blick <strong>zu</strong>m fernen<br />
H!-/Seht ihr die Feste dort im Abendgrau?/Es ist<br />
des alten Krakus Heldenburg!/<br />
- Kreuz an der OstseeIII 1; p178: Wächters Stimme: Wie<br />
sie fliehn,/Die Heiden!- Klein, wie Mücken, schwr<br />
men Sie/Am monderhellten H-<br />
Constant<br />
Adolphe VII ; p82: Les ombres de la nuit qui s’épaissi<br />
ssaient à chaque instant, le vaste silence qui m’en<br />
vironnait et qui n’était interrompu que par des bru<br />
its rares et lointains, firent succéder à mon agitation<br />
un sentiment plus calme et plus solennel.<br />
Je promenais mes regards sur l’h grisâtre dont je<br />
n’apercevais plus les limites, et qui par la même<br />
me donnait, en quelque sorte, la sensation de l’im<br />
mensité.<br />
160
Buchstabe H<br />
Karte 61, Vorderseite<br />
Horizont/Vorkommen 11<br />
Stendhal<br />
Lamiel 1; II p877: Les tristes plaines grises<br />
restent<br />
du côté de Paris, la route pénètre dans la suite de<br />
belles vallées et de hautes collines, leurs sommets<br />
chargés d’arbres se dessinent sur le ciel non sans<br />
quelque hardiesse et bournent l’h de façon à donner<br />
quelque (imagination) pâture à l’imagination, plai<br />
sir bien nouuveau pour l’habitant de Paris.<br />
- Rouge et noir 1; I p32: Au délà, c’est une ligne d’h<br />
formée par les collines de la Bourgogne, et qui semble<br />
faite à souhait pour le plaisir des yeux. Cette<br />
vue fait oublier au voyageur l’atmosphère empestée<br />
des petits interêts d’argent dont il commence à être<br />
asphyxié.<br />
Flaubert<br />
Rêve d’enfer V; 1 p97: Elle resta ainsi longtemps<br />
les yeux fixés sur l’h qui lui apparaissait toujours<br />
aussi morne, aussi vide de sens, aussi stupide<br />
Klages Kosmologischer Eros, 133<br />
Karte 61, Rückseite<br />
.<br />
161
Buchstabe H<br />
Karte 62, Vorderseite<br />
Horizont/Metapher<br />
Flaubert<br />
Bovary II 12; I p5o5: Cependant, sur l’immensité<br />
de cet avenir (Leben mit Rodolphe) qu’elle se faisait<br />
apparaître, rien de particulier ne surgissait:<br />
les jouirs, tous maginifiques, se ressemblaient<br />
comme des flots; et cela se balançait à l’horizon<br />
infini, harmonieux, bleuâtre et couvert de<br />
soleil.<br />
- ib. II 3; p412: Les bonheurs futus, comme les rivages<br />
des tropiques, projettent sur l’immensité<br />
qui les précèdes leurs mollesses natales, une bri<br />
se parfumée, et l’on s’assoupit dans cet enivrement,<br />
sans même s’inquiter de l’horizon que l’on<br />
n’aperçoit pas.<br />
- ib. III 5; p574: (Geldangebot Lheureux’) un h de fantaisies<br />
réalisables s’ouvrit alors devant Emma.<br />
Verlaine<br />
La bonne chanson XX; p154: J’allais par des chemins<br />
perfides,/ Douloureusement incertain./Vos<br />
chères mains furent mes guides.// Si pâle à l’h<br />
Karte 62, Rückseite<br />
lointain/Luisait un faible espoir d’aurore;/<br />
Votre regard fut le matin.//<br />
Verlaine Crepuscule du soir mystique; p7o: Le souvenir a-<br />
vec le Crépuscule/Rougeoie et tremble à l’ardent<br />
h/De l’Espérance en flamme qui recule/ Et<br />
s’agrandit ainsi qu’une cloison/Mysterieuse où<br />
mainte floraison/-Dahlia, lys, tulipe et renoncule-/S’élance<br />
Flaubert<br />
ES III 5; II p447: Le souvenir de Louise lui revin.<br />
...Sa rêverie, comme ses yeux, s’enfoncait dans de<br />
vagues horizons (Glück).<br />
- ib.I 5; II p118: SEs images (Liebesglück) fluguraient,<br />
comme des phares, à l’h de sa vie.<br />
- ib. I 4; p78: une discussion... sur l’école florentine,<br />
lui révéla des chefs-d’oeuvre. lui ouvrit des<br />
horizons,<br />
- ib. III 1; p33: La candidature de Frédéric lui parut<br />
favorable à ses ídées. Elle l’encouragea, en<br />
lui montrant la gloire à l’horizon. Rosanette se<br />
réjouiat d’avoir un homme qui parlerait à la<br />
Chambre.<br />
162
Buchstabe H<br />
Karte 63, Vorderseite<br />
Horizont/Metapher 2<br />
Moritz, K.Ph.<br />
Goethe<br />
Flaubert<br />
Bildende Nachahmung: 18.Jh.p.6o2: Der H der tätigen<br />
Kraft aber muß bei dem bildenden Genie so weit<br />
wie die Natur selber sein: das heißt, die Organisa.<br />
tion muß so fein gewebt sein u so unendlich viele<br />
Berührungspunkte der allumströmenden Natur dar<br />
bieten, daß gleichsam die äußersten Enden von allen<br />
Verhältnissen der Natur im Großen hier im Kleinen<br />
sich nebeneinanderstellend Raum genug haben,<br />
um sich einander n verdrängen <strong>zu</strong> dürfen.<br />
Natürl. Tochter III 4, 163osqq; 12 p292: Weltgeistl<br />
Ermanne dich (Herzog)! u laß die trüben Stunden,/<br />
Die deinen H umziehn, für andre,/Durch Trost und<br />
Rat u Hilfe, laß für dich/Auch diese Stunden so<br />
<strong>zu</strong>m Feste werden./<br />
Salammbô IV; I p795: L’idéal d’Hercule, que les cha<br />
nanéens confondaient avec le soleil, resplendissait<br />
à la l’h des armées.<br />
Karte 63, Rückseite<br />
Baudelaire<br />
Kant, I.<br />
La mort des pauvres; p120: A travers la tempête,<br />
et la neige, et le givre,/C’est la clarté vibranté<br />
à notre h noir;/C’est l’auberge fameuse inscrite<br />
sur le livre,/Oú l’on pourra manger, et dormir,<br />
et s’asseoir;/<br />
K.d.r.V. B 297= A 238: Kann er (der bloß mit seinem<br />
empirischen Gebrauche beschäftigte Verstand) aber<br />
n unterscheiden, ob gewisse Fragen in seinem He lie<br />
gen, o n, so ist er niemals seiner Ansprüche u<br />
seines<br />
Besitzes sicher, sondern darf sich nur auf vielfäl<br />
tige beschämende Zurechtweisungen Rechnung machen,<br />
wenn er die Grenzen seines Gebiets (wie es un.<br />
vermeidlich ist) unauförlich überschreitet u si<br />
ch in Wahn u Blendwerke verirrt.<br />
- ib.B686sq=A 658sq: Man kann einen jeden Begriff<br />
als einen Punkt ansehen, der, als der Standpunkt eines<br />
Zuschauers, seinen H hat, d.i. eine Menge von<br />
Dingen, die aus demselben können vorgestellet u<br />
gleichsam überschauet werden. Innerhalb diesem He<br />
muß eine Menge von Punkten ins Unendliche angege<br />
ben werden können, deren jeder wiederum seinen enge<br />
ren Gesichtskreis hat... .<br />
163
Buchstabe H<br />
Karte 64, Vorderseite<br />
Horizont/Metapher 3<br />
Kant, I.<br />
Flaubert<br />
K.d.r.V. B 787sq=A 759sq: Der Inbegriff aller möglichen<br />
Ggste für unsere Erkenntnis scheint uns<br />
eine ebene Fläche <strong>zu</strong> sein, die ihren scheinbaren<br />
H hat, nämlich das, was den ganzen Umfang derselben<br />
befasset u von uns der Vernunftbegriff der unbe<br />
dingten Totalität genannt worden. Empirisch denselben<br />
<strong>zu</strong> erreichen, ist unmöglich, u nach einem<br />
gewissen Prinzip ihm a priori <strong>zu</strong> bestimmen, da<strong>zu</strong><br />
sind alle Versuche vergebllich gewesen. Indessen<br />
gehen doch, was außerhalb diesem He, o allenfalls au<br />
ch in seiner Grenzlinie liegen möge.<br />
Tentation VII; I p190: Sphinx (INCONNU): C’est que<br />
je garde mon secret! je songe et je calcule.-La<br />
mer se retonne dans on lit, les blés se balancent<br />
sous le vent, les caravanes passent, la poussière<br />
s’envole, les cités s’ècroulent;- et mon regard que<br />
rien ne peut dévier, demeure tendu à travers les<br />
choses sur un h inaccessible.<br />
Karte 64, Rückseite<br />
Bergson, H.<br />
Dilthey<br />
La Perception du changement; In: La Pensée et le<br />
Mouvant; p1372: Ils (les faits) nous montrent, dans<br />
la vie psychologique normale, un effort constant<br />
de l’esprit pour limiter son h, pour se détourner<br />
de ce qu’il a un intérêt matériel à ne pas voir.<br />
Avant de philosopher, il faut vivre; er la vie exi<br />
ge que nous nous mettions des oeillères, que nous<br />
regardions non pas à droite, à gauche on en arrière,<br />
mais droit devant nous dans la direction où nous<br />
avons à marcher.<br />
Entwürfe z.Kritik d. hist. Vernunft; SW VII p193:So si<br />
nd die Teile der erfüllten Zeit n nur qualitativ vonein<br />
ander unterschieden, sondern wenn wir von der Gegen<br />
wart aus rückwärts auf Vergangenheit blicken u vorwärts<br />
auf Zukunft, so hat jeder Teil des Flusses der Ze<br />
it, abgesehen von dem, was in ihm auftritt, einen versc<br />
hiedenen Charakter. Rückwärts die Reihe der nach Bewußtsteinswert<br />
u Gefühlsanteil abgestuften Erinnerun<br />
gsbilder: ähnlich wie eine Reihe von Häusern o Bäumen<br />
sich in der Ferne verliert, verkleinert, so stuft sich<br />
in<br />
dieser Erinnerungslinie der Grad der Erinnerungsfr<br />
ische ab, bis sich am H die Bilder im Dunkeln verlieren.<br />
164
Buchstabe H<br />
Karte 65, Vorderseite<br />
Horizont/Metapher 4<br />
Jacobsen<br />
Nietzsche<br />
Lyhne p164:Aber nun plötzlich dieser Gesang (gegen<br />
Sprechen), der so mächtig über ihn gekommen war, so<br />
überrschend, wie bisweilen ein weiter H an einer Wal<br />
dbiegung verschwindet, so daß der trauliche Waldwinkel,<br />
der eben noch eine ganze Welt umschloß, <strong>zu</strong> einem<br />
beliebigen Eck in der Landschaft wird, siene feinen, ge<br />
schwungenen Linien klein u unbedeutend erscheinen<br />
vor den großartigeren Zügen ferner Höhen u Möser!<br />
WzM; II I p500sq: Wenn unser "Ich“ uns das einzige<br />
S e i n ist, nach dem wir alles Sein machen o verstehen:<br />
sehr gut! Dann ist der Zweifel sehr am Platze,<br />
ob hier n eine perspektivische I l l u s i o n vorliegt-<br />
die scheinbare Einheit, in der wie in einer<br />
Hlinie alles sich <strong>zu</strong>sammenschließt. Am Leitfaden des<br />
Leibes zeigt sich eine ungeheure V i e l f a c h h e i<br />
t;<br />
es ist methodisch erlaubt, das besser studierbare<br />
r e i c h e r e Phänomen <strong>zu</strong>m/Leitfaden für das Verständnis<br />
des ärmeren <strong>zu</strong> benutzen.<br />
Karte 65, Rückseite<br />
Dilthey<br />
Salome<br />
Aufbau der geschichtl. Welt in d. Geisteswissenschaften;<br />
VII 255f: Auch in der geschichtlichen<br />
Welt bleibt die Beziehung der Werte <strong>zu</strong> dem beständigen<br />
Aufblitzen, starken Leuchten u Verschwinden<br />
der Affektation in Gemütern. Eine verwirrende<br />
endlose Mannig/faligkeit tut sich<br />
hier auf, ein endloser H, wie wenn wir des Abends<br />
auf eine fremde Großstadt hinabblicken, deren<br />
Lichter aufglimmen, sich verstärken, verschwinden,<br />
sich in eine n mehr sichtbare Ferne verlieren.<br />
Der Mensch als Weib. Die Erotik, 10: Darin verhält<br />
sich das Weibliche <strong>zu</strong>m Männlichen wie ein Stück<br />
uralter, im ältesten Sinn vornehmster Aristokratie<br />
auf eigenem Schloß u Heimatsbesitz <strong>zu</strong>m<br />
<strong>zu</strong>kunftsreichen, <strong>zu</strong>kunftssicheren Emporkömmling<br />
, der es viel weiter bringt, der a dafür die Ide<br />
ale einer letzten Schönheit u Vollendung notwendig<br />
immer wieder vor sich auffliegen sieht,<br />
-etwa wie vor dem Wanderer die Hlinie, wo Him.<br />
165
Buchstabe H<br />
Karte 66, Vorderseite<br />
Horizont/Metapher 5<br />
Salomé<br />
mel u Erde <strong>zu</strong> verschmelzen scheinen, immer wieder<br />
in unermeßliche Ferne <strong>zu</strong>rückweicht, wie weit<br />
er auch schreite und schreite.<br />
Karte 66, Rückseite<br />
166
Buchstabe I/J<br />
Karte 1, Vorderseite<br />
[Handschriftlich]<br />
INTELLIGENZ U. ALKOHOL<br />
Jones<br />
Victorz<br />
[Un][unleserlich]pored abstracting ability in CA<br />
Psychotopical studies of Kosakow.<br />
Karte 1, Rückseite<br />
167
Buchstabe I/J<br />
Karte 2, Vorderseite<br />
Johannes 1,3: Alle Dinge sind durch dasselbe (sc.<br />
das Wort) gemacht<br />
Mörike, E.<br />
Göttliche Reminiszenz (Motto) I p.177.<br />
Karte 2, Rückseite<br />
168
Buchstabe I/J<br />
Karte 3,Vorderseite<br />
Er war in der Welt, und die Welt ist durch<br />
Johannes 1,1o: ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn<br />
nicht.<br />
Novalis<br />
Ofterdingen I 9; I p314: 'Heil unsern alten<br />
Beherrschern (Arctur/Sophie oder Eros/Fabel)<br />
rief das Volk. 'Sie haben immer unter uns gewohnt,<br />
u wir haben sie nicht erkannt!’<br />
Karte 3, Rückseite<br />
169
Buchstabe I/J<br />
Karte 4,Vorderseite<br />
Johannes 1,14: Et verbum caro factum est,<br />
Baudelaire<br />
Préface (Fleurs du Mal): Divertissement de la<br />
haine et du mépris. Les élégiaques sont des<br />
canailles. Et verbum caro factum est. Or le<br />
poète n’est d’aucun parti. Autrement, il serait<br />
un simple mortel.’<br />
Karte 4, Rückseite<br />
170
Buchstabe I/J<br />
Karte 5Vorderseite<br />
Johannes 3,8: Der Geist weht,wo er will<br />
Hamann, J.G.<br />
Valéry, P.<br />
Aesthetica in nuce; SuD p128: Der Wind<br />
bläst, wo er will- Ungeachtet man sein<br />
Sauses wohl hört: so ersieht man doch am<br />
wankelmütigen Wetterhahn, von wannen er<br />
kommt, oder vielmehr wohin er fährt.<br />
Mémoires d’un poète; I p49o: L’esprit<br />
souffle où il veut, on le voit souffler<br />
sur des sots, et il leur souffle ce qu’ils<br />
peuvent.<br />
- Tel quel I, II p484: L’esprit souffle où il<br />
veut... Il incombe au spiritualisme et aux<br />
amateurs d’inspiration de nous expliquer<br />
pourquoi cet esprit ne souffle pas dans<br />
les bêtes et souffle si mal dans les sots.<br />
Baudelaire<br />
Salon de 1859; p1o45sq: le poète, le comédi<br />
en et l’artiste, au moment où ils exécut.<br />
ent l’ouvrage en question, croient à la réalité<br />
de ce qu’ils représentent, échauf-<br />
Karte 5, Rückseite<br />
Valéry<br />
fés qu’ils sont par la nécessité.Ainsi l’art est<br />
le seul domaine spirituel où l’homme puisse dire:<br />
Je croirai si je veux, et si je ne veux pas,/je ne<br />
croirai pas.“ La cruelle et humiliante maxime:<br />
Spiritus flat ubi vult, perd ses droits en matière<br />
d’art.<br />
Mon Faust, Lust I 1; II p288: Lust: L’esprit souffle<br />
où il veut... Faust: Erreur commune. L’esprit souffle<br />
où il peut, ce qu’il peut.<br />
- ib.II 5; p.328: Faust "dont l’illustre Cardan m’avait,<br />
quelques années avant, volé le titre...“Lust:Voléavant?<br />
Faust: Mais oui... Dans le monde de<br />
l’esprit, ces choses-là arrivent. Ce qui n’empêche<br />
pas que l’on vole aussi après. L’esprit vole où il<br />
peut.<br />
171
Buchstabe I/J<br />
Karte 6 , Vorderseite<br />
Johannes 19.30: Consumatum est<br />
Camus L’Etranger, p.179<br />
Karte 6, Rückseite<br />
172
Buchstabe K<br />
–<br />
173
Buchstabe L<br />
Karte 1, Vorderseite<br />
Liebe: als Ärztin (heilt Liebessehnsucht)<br />
Gottfried Tristan 12169 (Ranke 12164)<br />
Karte 1, Rückseite<br />
174
Buchstabe L<br />
Karte 2, Vorderseite<br />
Liebe: Ausser-sich-Sein<br />
Racine, J.<br />
Rhèdre, préface; I p.746: hors de<br />
- Phèdre II 1; I p.766: emporté loin de<br />
- Bérénice IV 5; I p.506<br />
Montaigne, M.de<br />
Wieland, C.M.<br />
Essais II 11, p.4o9: Le plaisir nous<br />
transporte si fort hors de nous que<br />
nostre discours ne scaurait alor faire<br />
son office (?)<br />
Sylvio III 1o; V p197<br />
- ibid. V5; VI p35: Folge Stammeln<br />
Karte 2, Rückseite<br />
175
Buchstabe L<br />
Karte 3, Vorderseite<br />
Liebe: Band<br />
Goethe, J.W.v. Hermann und Dorothea VI; II p.506<br />
- Laune des Verliebten 5,332; 7 p.20<br />
Mörike, E.<br />
Goethe, J.W.v.<br />
Anakreon 3; I p370<br />
Faust II 2, 6567: Liebesband (Helenas)<br />
- Faust II 3, 9941: der Liebe Band<br />
Corneille, P.<br />
Le Cid III 6, 327: mes liens<br />
Karte 3, Rückseite<br />
Unschuldige Freuden<br />
Wieland, C.M. Agathon VI 4,p.279, 281<br />
176
Buchstabe L<br />
Karte 4, Vorderseite<br />
c.f. blinder Affekt<br />
Liebe: macht blind<br />
Racine, J.. Phèdre V 3; I p.796<br />
Gottfried<br />
Novalis<br />
Archilochos<br />
Tristan 15166: minne sol âne ougen<br />
wesen<br />
Sais 2; I p92: Rosenblütchen, das gute<br />
Kind,/Ist geworden auf einmal blind,/<br />
Denkt, die Mutter sei Hyazinth,/Fällt<br />
ihm um den Hals geschwind;/Merkt sie<br />
aber das fremde Gesicht,/Denkt nur an,<br />
da erschrickt sie nicht,/Fährt, als me.<br />
rkte sie kein Wort,/Immer nur mit Küssen<br />
fort.//<br />
fr.112 (Snell: Entdeckung p66): Solch<br />
ein Liebesverlangen ist heimlich ins<br />
Herz hineingeschlichen,/Goss auf die<br />
Augen viel ds dichten Nebels,/Stahl<br />
den feinen Verstand aus der Brust hinweg.<br />
Karte 4, Rückseite<br />
Sappho<br />
fr.2. (Snell p67): es sehen/nichts mehr meine<br />
Augen.<br />
Pascal (?) Discours sur les passions de l’amour; p545: L’<br />
on a ôté mal à propos le nom de raison à l’a<br />
mour, et on les a opposées sans un bon fondement<br />
car l’amour et la rason n’est qu’une même chose...<br />
Les poètes n’ont donc pas eu raison de nous<br />
dépeigner l’amour comme un aveugle; il lui<br />
faut ôter son bandeau, et lui rendre désormais<br />
la jouissance de ses yeux.<br />
Platon<br />
Nomoi V 4, 731E: Denn der Liebende wird blind<br />
in Be<strong>zu</strong>g auf den Gegenstand seiner Liebe<br />
Meyer, C.F. Clara, p404: So war C von dieser blinden Macht<br />
ergriffen worden u n wie flüchtige Wesen nur ge<br />
schaukelt wie <strong>zu</strong>m Spiel, sondern schmerzlich<br />
erschüttert als eine starke, tiefe Natur. Wohl<br />
war der Ggst ihrer L ein so geringer, fast nichtiger;<br />
aber wenn Amor erwacht, ist die L Hauptsache,<br />
der geliebte Ggst Nebensache.<br />
177
Buchstabe L<br />
Karte 5, Vorderseite<br />
Liebe: Metapher 'Blume brechen’<br />
Lenau, N. Don Juan; IV p.227<br />
Gottfried Tristan 12647<br />
Voltaire, Pucelle II, II p388: Qu’importe, hélas! d’<br />
arracher une fleur?/<br />
Hebbel<br />
Julia I 7 IV p195: J: O wie edel, wie ganz<br />
des Begriffs würdig, den jede meines Geschlechts<br />
von einem Mann in ihrem Herzen<br />
trägt! So im Vorübergehen eine junge Seele<br />
<strong>zu</strong> zerpflücken wie einen verwelkten Blu<br />
menstraß, u ihre <strong>zu</strong>m Andenken, <strong>zu</strong>m Lohne<br />
für ihre unschuldige Hingebung ns <strong>zu</strong> hin<br />
terlassen, als den Domino, den man eben<br />
trug!<br />
Karte 5, Rückseite<br />
178
Buchstabe L<br />
Karte 6, Vorderseite<br />
Liebe: mit Blumenfesseln<br />
Wieland, C.M. Agathon IX, p.138<br />
Schiller, F.v.<br />
Triumph der Liebe; 1 p227: Rosenketten<br />
Karte 6, Rückseite<br />
179
Buchstabe L<br />
Karte 7, Vorderseite<br />
Scham kämpft mit Liebe<br />
cf.<br />
Liebe-Vernunft: Ggs.<br />
Liebe-Ehre: Gegensatz<br />
Donne,J.<br />
The Damp, p44<br />
- Le Cid I 9, 303 (Cid) entscheidet E.<br />
- Le Cid II 3, 109 (Chimène für L.)<br />
- Le Cid III 4, 184 (Chimène für Ehre)<br />
Baudelaire, Ch.<br />
Molière<br />
Femmes dammnées; p138: Maudit soit à<br />
jamaios le rêver inutile,/Qui voulut<br />
le premier dans sa stupidité/S’éprenant<br />
d’un problème insoluble et stérile,/Aux<br />
choses d’amour mêler l’honnêteté!<br />
Misanthrope IV 3; p95: Célimène: Et,<br />
puisque notre coeur fait un effort extrème,/Lorsqu’il<br />
peut se résoudre à<br />
confesser qu’il aime;/Puisque l’honneur<br />
du sexe, ennemi de nos feux,/S’oppose<br />
fortement à de pareils aveux;/L’a<br />
mant qui voit pour lui franchir un tel<br />
Karte 7, Rückseite<br />
obstacle,/Doit-il impunément douter de cet<br />
oracle?/<br />
180
Buchstabe L<br />
Karte 8, Vorderseite<br />
Liebe: Metapher 'Erobern’<br />
Goethe, J.W.v.<br />
Diderot, D.<br />
An v.Stein 8,3.81; I p321: Ich habe mein Herz<br />
einem Raubschlosse verglichen das Sie nun<br />
in Besitz genommen haben, nun halten Sie es<br />
auch der Wache werth...<br />
Bijoux indiscrets XXXIII p98: le viol était un<br />
chimère: ... in ne se rendait jamais que par ca<br />
pitulation, et..., pour peu qu’une place fût<br />
défendue, il était de toute possiblité de<br />
l’emporter de vive force.<br />
Karte 8, Rückseite<br />
181
Buchstabe L<br />
Karte 9, Vorderseite<br />
Lieben-Essen: verglichen<br />
Diderot, D.<br />
Thoma, L.<br />
Bijoux indiscrets XVIII p58: Les cris des bijoux<br />
devinrent semblables à ceux d’un peuple<br />
affamé qui demande du pain<br />
Moral I 6; p21: Sie treffen sich also nicht<br />
bloss <strong>zu</strong>m Kegelschieben. Sie müssena uch miteinander<br />
moralisch sein?- Und dabei denke ich<br />
immer an Hungerkünstler, die heimlich essen.<br />
Karte 9, Rückseite<br />
Relatvität des Verbrechens<br />
cf. Vorurteil<br />
Diderot, D. Bijoux indiscrets XVIII p56: Tant il est vrai...<br />
que tout est opinion et préjugée<br />
182
Buchstabe L<br />
Karte 10, Vorderseite<br />
Liebe: als Fessel<br />
Potocki, J.<br />
Brentano, C.<br />
Kleist, H.v.<br />
Flaubert<br />
Saragossa 55, p733<br />
GodWi II; II p225: Obschon mein Herz an<br />
seiner frühern Leidenschaft litt..so<br />
ergab ich mich hier dennoch neuen und<br />
leichtern Fesseln.<br />
Penthesilea 14; p35o: Gewillt, mein gan<br />
zes Leben fürderhin/In deiner (P) Blik<br />
ke Feseln <strong>zu</strong> verflattern. (Achilles)<br />
Salammbô II; I p769: Mathô: Elle me tient<br />
attaché par une chaîne que l’on n’aper<br />
coit pas... Ses yeux me brûlent, j’entends<br />
sa voix. Elle m’environne, elle me pè<br />
nètre. Il me semble qu’elle est devenue<br />
mon âme.<br />
Karte 10, Rückseite<br />
183
Buchstabe L<br />
Karte 11, Vorderseite<br />
Liebe: Metapher Flamme<br />
c.f.keusches Feuer<br />
Molière<br />
Amphitryon, prol. V p.1o2<br />
- Tartuffe V7; V p.94<br />
Lessing, G.E.<br />
Wieland, C.M.<br />
Sara Sampson I 7; II p.15; Herz brennt<br />
Musarion I; IX p.17sq.<br />
- Alceste V 2; XXV p.325: von F. brennen<br />
Goethe, J.W.v. Mitschuldige I 4, 227: d. schönsten F.<br />
Wieland, C.M.<br />
Agathon VI 2; IX p.264: Liebesflamme<br />
Donne, J.<br />
Love’s Deity, p36: an even flame two<br />
hearts did touch<br />
Corneille,P. Le Cid I 1, 6; I 3, 87, 93, I 9, 3o5<br />
II 5, 158, 164; III 3, 77; III 4, 140, 184<br />
S III6, 309; IV 2, 1oo; IV 5, 245<br />
Schiller, F.v.<br />
Der Venuswagen; 2 p13: geile Flammen<br />
Karte 11, Rückseite<br />
Wieland, C.M. Diana u. Endymion; VII p29: Zeus brennt<br />
von unerlaubten Flammen<br />
- ibid, p35: Dein Busen schmiltz wie<br />
Schnee in raschen Flammen!<br />
Montaigne, M. de Essais I 38, p320: une gentille flamme<br />
eschauffe le coeur de filles<br />
Hugo, V.<br />
Maria Tudor II 1: Vom heilgen ewigen<br />
Feuer der Liebe strahlt dein Blick.<br />
In: Büchner, Werke 0277<br />
La Rochefaucauld Maximes 75; p413: L’amour, aussi bien<br />
que le feu, ne peut substituer sans un<br />
mouvement continuel, et il cesse de viv<br />
re dès qu’il cesse d’espèrer ou de craind<br />
re.<br />
Bachelard, G. La Psychanalyse du feu<br />
Gryphius, A.<br />
Fortis ut mors dilectio: p47: Lieb ist<br />
nichts denn Glut u Flammen/wie Gott<br />
Licht und Feuer <strong>zu</strong>sammen.<br />
184
Buchstabe L<br />
Karte 12, Vorderseite<br />
Liebe: Metapher Flamme 2<br />
Lenau, N.<br />
Crébillon<br />
Heloise; II p15: Auch heute kniet sie dort am<br />
Marmostamme/Und fleht um Kühlung ihrer Herzensflamme.<br />
Tanzai II; II p16: brûler d’un feu secret<br />
- ibid. III; II p25: brûler d’amour<br />
Horatius<br />
Carm. IV 13: Possent ut uivenes visere fervidi<br />
Multo non sine risu/ Dilapsam in cineres facem.//<br />
Karte 12, Rückseite<br />
185
Buchstabe L<br />
Karte 13, Vorderseite<br />
Liebe: Geliebte als Engel<br />
Donne, J.<br />
The Dream; p24<br />
Goethe, J.W.v. Werther p18 (sagen alle Liebenden);<br />
20.6.p76; p136, 142<br />
- Götz I; 1p p40: Und weiss wie ein E des<br />
Himmels, gebildet aus Unschuld u Liebe,<br />
leitet (Maria) mein Herz <strong>zu</strong>r Ruhe<br />
und Glückseligkeit.<br />
- Urgötz V; 1o p225: Sickingen: Und ich<br />
find euch (Adelhaid) wie einen E, der<br />
sich in eine Gesellschaft verdammter<br />
Geister (Zigeuner) herablies sie <strong>zu</strong><br />
trösten.<br />
Diderot, D. Jacques le fataliste; p588: Cette créature<br />
angélique (d’Aisnon) m’obsède;<br />
Hartman von Ouwe Erec 1843<br />
Karte 13, Rückseite<br />
Hartmann<br />
Iwein 1688sqq: Laudine: zewâre got der hât geleit/sîne<br />
kunst u sîne kraft/ sînen vlîz u sîne<br />
meisterschaft/an disen loplîchen lîp:/eg ist<br />
ein engel und niht ein wîp./<br />
186
Buchstabe L<br />
Karte 14, Vorderseite<br />
Liebe: Geliebte als Schwester<br />
Proust, M.<br />
Recherche, S, I p.402: âme sœur<br />
Valéry, P.<br />
Mon Faust, Lust III 7: ma semblable, ma<br />
sœur, mieux qu’une sœur; II p.377<br />
Baudelaire, Ch. Chant d’automne II: amante ou sœur; p.55<br />
Goethe, J.W.v. Warum gabst du uns; I p.192: meine<br />
Schwester oder meine Frau (Ch.v.Stein<br />
Wieland, C.M. Sylvio III 1o; V p2o3: sympathische L.<br />
zwischen Schwesterseelen<br />
Hoheslied<br />
4,9sq: meine Schwester, meine Braut<br />
Karte 14, Rückseite<br />
187
Buchstabe L<br />
Karte 15, Vorderseite<br />
Liebe: Herzenstausch<br />
Hartman<br />
Erec 2364: der vil getriuwe man (Erec),/ ir<br />
(Enite) herze fuorter mit im dan,/daz sîn beleip<br />
dem wîbe/versigelt in ir lîbe./<br />
- Erwin 299osqq; sî wehselten beide/der herzen un<br />
der in zwein,/diu vrouwe u her Iwein:/ im volget<br />
ir herze u sîn lîp (im Arctus?)/ und beleip sîn<br />
herze und das wîp./<br />
- Gregorius 651-54 (Eltern): ein getriuiu wandelunge<br />
ergie,/dô sich muosen scheiden hie:/<br />
sîn herze volge ir von dan,/daz ir bestuont<br />
bî dem man./<br />
Karte 15, Rückseite<br />
188
Buchstabe L<br />
Karte 16, Vorderseite<br />
Liebe: das Ich findet sich je im Du<br />
Ich Du<br />
cf.<br />
Goethe, J.W. Die Braut von Korinth; 1 p184: Liebe schlesset<br />
fester sie <strong>zu</strong>sammen./Tränen mischen sich<br />
in ihre Lust;/Gierig saugt sie seines Mundes<br />
Flammen,/Einst ist nur im andern sich bewusst./<br />
- Pandora 1p55sqq; 15 p178: Sie begegnen sich, u<br />
eins im andern/Fühlt sich ganz u fühlet ganz<br />
das andre,/So, vereint in Liebe, doppelt herr-<br />
Schlegel, F.<br />
lich,/Nehmen sie die Welt auf.<br />
Lucinde, p152: Nur in der Antwort eines Du kann<br />
jedes Ich seine unendliche Einheit ganz fühlen.<br />
- ib.p60: (Liebesnacht) Sie waren ganz hingegeben<br />
u eins u doch war jeder ganz er selbst, mehr als<br />
sie es noch jewesen waren, u jede Äußerung<br />
war voll vom tiefsten Gefühl u eigensten Wesen<br />
Karte 16, Rückseite<br />
189
Buchstabe L<br />
Karte 17, Vorderseite<br />
Liebe: Joch<br />
Racine, J. Phèdre II1, p.764; III 1 p.774; IV 6,792<br />
Schiller, F.v.<br />
Petrarca, F.<br />
Wieland, C.M.<br />
hero und Leander; 1 p78: bannt ins<br />
Joch die wilden Tiere<br />
Sonett Padre del Ciel<br />
(Joch.<br />
Idris u.Enide V95: Amors niederträchtig<br />
Karte 17, Rückseite<br />
190
Buchstabe L<br />
Karte 18, Vorderseite<br />
Liebe: als Magnet<br />
Musset, A.de<br />
Goethe<br />
Schiller<br />
Caprices de Marianne I 1; p277: Celio: Qu’est-ce<br />
donc pourtant que tout cela? Deux yeux bleus, deux<br />
lèvres vermeilles, une robe blanche et deux<br />
blanches mains. Pourquoi ce qui te (Octave) rendrait<br />
joyeux et empressé, ce qui t’attirerait, toi<br />
comme l’aiguille aimaintée attire le fer, me rend<br />
il triste et immobile?<br />
Werher I, 26.7.71; 16 p45: (Ich kann Lotte nicht<br />
nicht sehen) Meine Großmutter hatte ein Märchen<br />
vom Menberg. Die Schiffe, die <strong>zu</strong> nahe kamen, wurden<br />
auf einmal alles Eisenwerks beraubt, die Nägel<br />
flogen dem Berge <strong>zu</strong>, u die armen Elenden scheiterten<br />
zwischen den über einander stürzenden Bre<br />
ttern.<br />
Phil. Briefe; 11 p122:Liebe also-das schönste<br />
Phänomen in der beseelten Schöpfung, der allmäch.<br />
tige Minder Geisterwelt, die Quelle der Andacht<br />
u der erhabensten Tugend- Liebe ist nur der Wi-<br />
Karte 18, Rückseite<br />
derschein in dieser einzigen Urkraft, eine Anziehung<br />
des Vortrefflichen, gegründet auf einen augenblick<br />
lichen Tausch der Persönlichkeit, eine Verwechse<br />
lung der Wesen.<br />
191
Buchstabe L<br />
Karte 19,Vorderseite<br />
Liebe-Pflicht. Gegensatz<br />
Corneille, P.<br />
Le Cid IV 1, 39sq; IV 2, 65sqq<br />
- Le Cid V 7, 264<br />
Wieland, C.M.<br />
Hebbel, F.<br />
Idris u.Zenide III 119: Genug Reize, um<br />
d. Gefühl d. P. in Wollust hin<strong>zu</strong>schmelzen<br />
Judith III; 3 p25: Kann L. Pflicht sein?<br />
Karte 19, Rückseite<br />
.<br />
192
Buchstabe L<br />
Karte 20, Vorderseite<br />
Liebe-Pflicht. Übereinstimmung<br />
Racine, J. Phèdre I 3; I p.755<br />
Goethe, J.W.v. Tasso I 1, 46.<br />
- Tagebuch; I p566: Wir stolpern wohl<br />
auf unsrer Lebensreise,/Und doch ver<br />
mögen in der Welt, der tollen,/ Hebel<br />
viel aufs irdische Getriebe;/Sehr<br />
viel d P, unendlich mehr die Liebe!<br />
Karte 20, Rückseite<br />
.<br />
193
Buchstabe L<br />
Karte 21, Vorderseite<br />
Liebe als Räuberin<br />
Heinrich v. MF 13o, 9-30 (rouberîn)<br />
Morungen<br />
Reinmar MF 171,38-172,2<br />
Karte 21, Rückseite<br />
194
Buchstabe L<br />
Karte 22, Vorderseite<br />
Liebe-Ruhm: Gegensatz<br />
Racine, J. Bérénice II 2; I p.484<br />
Corneille, P.<br />
Le Cid I 3, 97-124 (Infante)<br />
Karte 22, Rückseite<br />
195
Buchstabe L<br />
Karte 23, Vorderseite<br />
Liebe: macht scharfsinnig<br />
Wieland, C.M.<br />
Corneille, P.<br />
Sylvio v 1o; VI p62<br />
Le Cid I 3, 97-124 (Infante)<br />
Karte 23, Rückseite<br />
.<br />
196
Buchstabe L<br />
Karte 24, Vorderseite<br />
Liebe: Seelenverwandtschaft<br />
Wieland, C.M. Agathon IV 9, p.200<br />
- Agatho<br />
n VII 7, p.52: Seelenverschisterung<br />
- Sylvio III 1o; Vp2o3: sympathetische L<br />
zwischen Schwesterseelen<br />
Karte 24, Rückseite<br />
.<br />
197
Buchstabe L<br />
Karte 25, Vorderseite<br />
Liebe: ein Teufel<br />
Shakespeare, W. Love’s Labour’s Lost I 2; p87.<br />
Karte 25, Rückseite<br />
.<br />
198
Buchstabe L<br />
Karte 26, Vorderseite<br />
Liebe und Tod<br />
Günther, Ch.<br />
Brentano, C.<br />
Als er der Phyllis einen RIng<br />
mit einem Totenkopf überreiche; p134.<br />
Verzweiflung an der Liebe in der Liebe<br />
- Godwi II 17; II p299: Der Genius hält sie<br />
gend sie umwunden,/Aus seiner Lippen<br />
liebevollem Hauchen/Trinkt Lieben sie,<br />
im Strahle seiner Augen/Trinkt sie<br />
den T in lusterschlossne Wunden.<br />
Hofmannsthal Kaiser und Hexe; I p96. Alles ist ein<br />
Knäul, Umarmung/Und Verwesung einerlei<br />
Proust, M.<br />
Swann II; I p3o8: car c’ést une ressemlance<br />
de l’amour et de la mort, plûtôt<br />
que celles, si vagues, que l’on redit toujours,<br />
de nous faire interroger plus a-<br />
vant, dans la peur que sa réalité se dérobe,<br />
le mystère de la personnalité.<br />
Karte 26, Rückseite<br />
Ovidius<br />
Amores II 1o, 29sq et 35-38: Wunsch nach Tod in<br />
Liebesvereinigung.<br />
199
Buchstabe L<br />
Karte 27, Vorderseite<br />
Liebe: ein Tyrann<br />
Corneille, P.<br />
Le Cid I 3, 81; I 9, 312: aimable tyrannie.<br />
Karte 27, Rückseite<br />
200
Buchstabe L<br />
Karte 28, Vorderseite<br />
Liebe: beseelt Unbeseeltes, Unbelebtes<br />
cf. Dichtung<br />
Wieland, C.M. Sylvio VII 2,VI p278.<br />
Karte 28, Rückseite<br />
201
Buchstabe L<br />
Karte 29, Vorderseite<br />
cf. Vernunft-Sinne: Ggs,<br />
Liebe-Vernunft: Gegensatz<br />
Corneille, P.<br />
Wieland, C.M.<br />
Le Cid II 5, 172-174 (Infantin)<br />
Sylvio V7; VI p49<br />
- ibid. V7; VI p53: Herz-Witz<br />
Molière<br />
Musil, R.<br />
Misanthrope I 1; IV p48: Philinte: (Eliante)<br />
Son cœur, qui vous estime, est solide<br />
et sincère, /Et ce choix plus conforme<br />
était mieux votre affaire,/Al.<br />
ceste: Il est vrai; ma raison me le dit<br />
chaque jour;/Mais la raison n’est pas<br />
ce qui règle l’amour./<br />
MoE I 7 p29: Ulrich, der nun etwas Verständliches<br />
sagen wollte, benützte die<br />
Gelegenheit, um beiläufig darauf hin<strong>zu</strong><br />
weisen,daß ja auch die L <strong>zu</strong> den religi<br />
ösen u gefährlichen Erlebnissen gehöre,<br />
weil sie den Menschen aus den Armen<br />
der V hebe u ihn in einen wahrhaft<br />
grundlos schwebenden Zustand versetze<br />
Karte 29, Rückseite<br />
Pascal (?)<br />
Discours sur les passions de l’amour; p545: L’on<br />
ôte mal à propos le nom de raison à l’amour, et<br />
on les a opposés sans un bon fondement, car l’amour<br />
et la raison n’est qu’une même chose... Les<br />
poètes n’ont donc pas eu raison de nous dépeind<br />
re l’amour comme un aveugle; il lui faut ôter<br />
son bandeau, et lui rendre désormais la jouissance<br />
de ses yeux.<br />
202
Buchstabe L<br />
Karte 30, Vorderseite<br />
Liebe verwundet<br />
Heinrich v. MF 137, 14; 141,5; 141;37; 144,27<br />
Morungen<br />
Bligger<br />
MF 119.1o<br />
v.Steinach.<br />
Eichenforff, Bei einer Linde; I p.156 (Linde<br />
J.v.<br />
durch Namen auch verwundet)<br />
- Nachtzauber, I p.166: todeswund<br />
<strong>Friedrich</strong> v.<br />
Hausen<br />
Donne, J.<br />
Hartman von Ouwe<br />
Racine,J.<br />
Mf 49, 12<br />
A Valediction: of The Book, p19<br />
Iwein 544sqq: ouch wart diu vrouwe<br />
an im (I) baz/gerochen danne ir wære<br />
kunt,/wan er was tôtlîchen wunt./<br />
die wunden sluoc der Minnen hant./<br />
es ist der wunden alsô gewant,/ sî<br />
wellent daz sî langer swer/danne<br />
diu von swerte ode von spêr./<br />
Thébaide II 1; I p128: Hémon. Ah! d’un<br />
si bel objet (Antigone) quand une<br />
Karte 30, Rückseite<br />
Crestiens<br />
âme est blessée,/Quand un coeur jusqu’à vous èlève<br />
sa pensée,/Qu’il est doux d’adorer tant de divins<br />
appas!/ Mais aussi que l’on souffre en ne les<br />
voyant pas!/<br />
Yvain 1364sqq: Bien a vangiee, et sie nel set,/ la<br />
dame la mort son seignor;/vangence en a feite greignor,/que<br />
ele panre n’an seüst,/s’Amors vangiee<br />
ne l’eüst,/qui si dolcement le requirt/que<br />
parles ialz el cuer le fiert;/et cist cos a plus<br />
rant duee/que cos de lance ne d’espee:/cos d’<br />
espee garist et sainne/molt tost, des que mires i<br />
painne;/et la plaie d’amors anpire/quant ele est<br />
plus pres de son mire./<br />
203
Buchstabe L<br />
Karte 31, Vorderseite<br />
Liebe: künstlicher Vexierbecher, darin statt<br />
Nektar Gift.<br />
Tieck, L. Gestiefelter Kater I 2; II p.14<br />
Karte 31, Rückseite<br />
204
Buchstabe L<br />
Karte 32, Vorderseite<br />
Liebe: süsser Wahn<br />
Wieland, C.M.<br />
An jungen Dichter; XIL p1o4<br />
- Alceste V7; XXV p331 (Liebesglück)<br />
Karte 32, Rückseite<br />
205
Buchstabe L<br />
Karte 33, Vorderseite<br />
Liebe: nicht <strong>zu</strong> wollen<br />
Gautier<br />
Maupin 4; p118: Rosette, qui est encore amoureuse,<br />
fait ce qu’elle peut pour parer à tous ces inconvé<br />
neints. Malheureusement il ya deux choses au mon<br />
de qui ne se peuvent commander: l’amour et l’ennui.<br />
Karte 33, Rückseite<br />
206
Buchstabe L<br />
Karte 34, Vorderseite<br />
Liebe: Zauber, Magie<br />
Klopstock, F.G.<br />
An Cidli 26: mit Zauberstab<br />
Wieland, C.M. Sylvio V1o; VI p63: Gegenwart der Geliebten<br />
magische Kraft, magnetische<br />
Ausflüsse, elektrische Wirbel.<br />
- ibid. VII 2 IV p278. Es gibt keine andere<br />
Bezauberung als die Liebe.<br />
Karte 34, Rückseite<br />
207
Buchstabe L<br />
Karte 35, Vorderseite<br />
Liebe: ausserhalb der Zeit<br />
Wieland, C.M. Agathon V3, p.123<br />
Grillparzer<br />
Kloster bei SEndomir; 7 p12: Dabei stürzten<br />
Tränen aus ihren (Elga) Augen, u sie<br />
wäre <strong>zu</strong> seinen Füßen gefallen, wenn er<br />
(Starschensky) es n verhindert, sie n<br />
emporgehoben hätte <strong>zu</strong> einer langen, Z u<br />
Außenwelt aufhebenden Umarmung<br />
Karte 35, Rückseite<br />
Wieland, C.M.<br />
Agathon IV 7,p.<br />
208
Buchstabe L<br />
Karte 36, Vorderseite<br />
Lippen: als Granatäpfel<br />
Mallarmé, St.<br />
Contes indiens: Nala et Damayanti; p618: Seules<br />
brillent des lèvres avec un feu de rubis, sur<br />
leur chaste grenade la buche d’un vainqueur n’a<br />
jamais désaltéré sa soif.<br />
Karte 36, Rückseite<br />
.<br />
209
Buchstabe L<br />
Karte 37, Vorderseite<br />
Lippen: Korallen; Korallen-Mund<br />
Wieland, C.M.<br />
Aurora und Cephaluss; VII p77<br />
- Brief an C.v.Hillern 25.1o.6o. In:<br />
Hassencamp p1osq: bouche de corail<br />
- Idris u. Zenide III p1: Mund von lebenden<br />
Korallen<br />
- ibid. v 1o3: M. gleich K. n. an Röthe<br />
Benn, G.<br />
St.Pierre,<br />
J.H.B.<br />
Blaue Stunde; III p259: Du bist so weiss<br />
man denkt; du wirst zerfallen/vor lau<br />
ter Schnee, vor lauter Blütenlos,/todweisse<br />
Rosen glied für Glied-Korallen/nur<br />
auf den Lippen,schwer und wundengross<br />
Paul et Virginie p24: Virginie: déjà<br />
(mit 12) sa taille étoit plus qu’à demi<br />
formée; de grands cheveux blonds ombra<br />
goient sa tête; ses yeux bleus et ses<br />
lèvres de corail brillaient du plus tendre<br />
éclat sur la fraîcheur de son visage.<br />
Karte 37, Rückseite<br />
Werner, Z.<br />
Wanda I; p212: Rüdiger: Lud dich (Balderon) des Mun<br />
des höldes Lächeln ein,/Wo sich Kn um die Perlen<br />
schlingen,/U welch Gewand umfloß die Wellenglie<br />
der (Wandas)?/.<br />
210
Buchstabe L<br />
Karte 38, Vorderseite<br />
Lippen: als Muscheln<br />
Hofmannsthal<br />
Abenteurer; I p581: Mit rosafarbnen Muschel<br />
lippen müsste/Das Meer und leckte mit smarage<br />
nen Zungen/die Flüsse dieser Stadt!<br />
Karte 38, Rückseite<br />
211
Buchstabe L<br />
Karte 39, Vorderseite<br />
Lippen: als Rubine<br />
Lesinng, G.E.<br />
Mallarmé, St.<br />
Antiqu.Briefe 16; III p296: unsere Lohensteine<br />
u Hallmanne, die ihren Geliebten so gern Augen<br />
von Diamanten, L von Rubin, Zähne von Perlen,<br />
eine Stirn von Elfenbein u einen Hals von Ala<br />
baster gaben-: abgeschmackte Kakozelie.<br />
Contes indiens: Nala et Damayanti; p618: Seules<br />
brillent des lèvres avec un feu de rubis,<br />
sur leur chaste grenade la bouche d’un vainqueur<br />
n’a jamais dèsalteré sa soif.<br />
Karte 39, Rückseite<br />
212
Buchstabe L<br />
Karte 40, Vorderseite<br />
Luftfarbe: grau<br />
Flaubert<br />
ES III 1; II p319: Häuser von Paris étaient comme no<br />
yés dans la couleur grise de l’air, où de lontain<br />
murmures semblaient se confrondre avec la brume<br />
- ib.II 2; II p183: Le soleil s’abassait; quelques<br />
vitres e maisons, dans la Cité, brillaient au lo<br />
in comme des plaques d’or, tandis que, par derrière,<br />
à droite, les tours de Notre-Dame se profilaient<br />
en noir sur le ciel bleu, mollement baigné à<br />
l’horizon dans des vapeurs grises.<br />
Karte 40, Rückseite<br />
213
Buchstabe L<br />
Karte 41, Vorderseite<br />
Luftfarbe: blau<br />
Flaubert<br />
Coeur simple II; II p599: ça et là, un grand arbre<br />
mort faisait sur l’air bleu des zigzags avec ses<br />
branches<br />
- ib.III ; p611: Schlafzimmer: L’air était chaud et<br />
bleu, un merle gazouillait, tout semblait vivre<br />
dans une douceur profonde.<br />
- Tentation V; I p143: des rayons colorés s’entrecroisent<br />
sur l’air bleu,<br />
Karte 41, Rückseite<br />
214
Buchstabe M<br />
Karte 1, Vorderseite<br />
Matthäus 5,44: Liebet eure Feinde<br />
Kudrunlied<br />
1595: Bitte Kudruns für Hartmuot<br />
Karte 1, Rückseite<br />
215
Karte 2, Vorderseite<br />
Markus 9,5: Hier ist für uns gut sein. Und wir<br />
wollen drei Hütten machen<br />
Klopstock, F.G.<br />
Novalis<br />
Der Zürchersee 19,1: O so bauten wir<br />
hier Hütten der Freundschaft uns!/ E-<br />
wig wohnten wir hier, ewig! Der Schattenwald/Wandelt’<br />
sich uns in Tempel,/<br />
Jenes Tal in Elysium!//<br />
Hymnen an die Nacht 4; I p137: Oben baut<br />
er sich Hütten, Hütten des Friedens,<br />
sehnt sich u liebt, schaut hinüber, bis<br />
die willkommenste aller Stunden hinun<br />
ter ihn in den Brunnen der Quelle zieht<br />
Karte 2, Rückseite<br />
216
Karte 3, Vorderseite<br />
Markus 9,24: Pisteúō. Boéthei mou tē apistîa<br />
Ich glaube. Hilf meinem Unglauben<br />
Schröer, H.<br />
Huysmans, J.-K.<br />
Denkform der Paradoxilität p111<br />
A rebours XVX: Herr, hab Mitleid mit dem<br />
Christen, der zweifelt, mit dem Ungläubigen,<br />
der glauben will, mit dem Sträfling<br />
des Lebens, der sich aufmacht, allein unter<br />
dem Firmament, das n mehr erleuchtet wird<br />
von den Trostfackeln der alten Hoffnung!<br />
Karte 3, Rückseite<br />
217
Karte 4, Vorderseite<br />
Matthäus 5,48: Estote ergo vos perfecti, sicut et Pater vester<br />
caelestis perfectus est.<br />
Schiller, F.<br />
Theosophie; 11 p128: Was ist die Summe von allem<br />
Bisherigen?- Lasst uns Vortrefflichkeit einsehen,<br />
so wird sie unser. Laßt uns vertraut werden<br />
mit der hohen idealistischen Einheit, so werden<br />
wir uns mit Bruderliebe anschließen an einander<br />
Laßt uns Schönheit u Freude. Laßt uns helle denken,<br />
so werden wir feurig lieben. Seid vollkommen,<br />
wie euer Vater im Himmel vollkommen ist, sagt<br />
der Stifter unseres Glaubens (=Gott hervorbingen:<br />
127). Die schwache Merheit erblaßte bei diesem<br />
Gebote, darum erklärte er sich deutlicher:<br />
liebet euch unter einander.<br />
Karte 4, Rückseite<br />
218
Karte 5, Vorderseite<br />
Matthäus 7,6: Eure Perlen sollt ihr nicht<br />
vor die Säue werfen<br />
Shakespeare, W.<br />
Dante<br />
Love’s Labour’s Lost IV 2, p.1o8.<br />
Ecloga I 21: Nec margeritas profliga<br />
prodigus apris (p.294 II)<br />
Karte 5, Rückseite<br />
219
Karte 6, Vorderseite<br />
Matthäus 8,20: Et ei dicit Iesus: Vulpes foveas habent, et volucres<br />
caeli nidos; Filius autem hominis non<br />
habet ubi caput reclinet.<br />
Benn, G.<br />
Nocturno; II p7: Die Frag lag vor ihm. Sie hatte<br />
Netze von bläuer Mütterlichkeit über den Augen.<br />
Das tat ihm wohl, der er n hatte, wo er sich bergen<br />
sollte.<br />
Karte 6, Rückseite<br />
220
Karte 7, Vorderseite<br />
Matthäus 11, 27: Neque patrem quis novit, nisi Filius, et<br />
cui filius voluerit revelare.<br />
Pascal, B. Pensées; H p388.<br />
Karte 7, Rückseite<br />
221
Karte 8, Vorderseite<br />
Matthäus 18.3: nisi conversi fueritis, et efficiamini sicut<br />
parvuli, non intrabitis in regnum caelorum<br />
Bacon<br />
Nov.I Org I68: Atque de idolorum singulis generibus,<br />
eorumque apparatu iam diximus, quae omnia constan<br />
ti et solenni decreto sunt abneganda et renuncian<br />
dam et intellectus ab iis omino liberandus est et<br />
expurgandus; ut non alius fere sit aditus ad regnum<br />
hominis, quod fundatur in scientiis, quam ad<br />
regnum caelorum, "in quod, nisi sub persona infantis,<br />
intrare non datur.“<br />
Karte 8, Rückseite<br />
222
Karte 9, Vorderseite<br />
Matthäus 27,23: Pilatus... nahm Wasser u wusch die Hände vor<br />
dem Volk u sprach: Ich bin unschuldig an<br />
seinem<br />
Blut; sehet ihr <strong>zu</strong>!<br />
accepta aqua, lavit manus coram populo,<br />
dicens:<br />
Innocens ego sum a sanguine iusti huius:<br />
vos videritis<br />
Grillparzer<br />
Wieland, C.M.<br />
Dürrenmatt<br />
Schiller, F.<br />
Lessing, G.E.<br />
Weh, dem der lügt IV 1; 6 p191: Schaffter. Nun denn,<br />
wenn ihr (Galomir) begehlt,/Doch wasch! ich nur<br />
in Unschuld meine Hände.//<br />
An C.v. Hillern 25.1o.6o: (In Hassencamp p1o): je<br />
m’en lave les mains (Wenn Freundschaft nicht tugendhaft<br />
bleibt)<br />
Romulus IV, p124: Reichsuntergang<br />
Kabale u Liebe V8; 3 p419: Präsident: Du, du (Wurm)<br />
gabst den Schlangenrat-Über d i c h die Verantwortung-<br />
Ich wasche die Hände.<br />
Galotti IV 1; 2 p250: Prinz: Bei Gott! bei dem allgerechten<br />
Gott! ich bin unschuldig an diesem Blute.<br />
Wenn Sie (Marinelli) mir vorhergesagt hät-<br />
Karte 9, Rückseite<br />
ten, daß es dem Grafen das Leben kosten werde-<br />
Nein, Nein! u wenn es selbst mir das Leben gekostet<br />
hätte!-<br />
223
Karte 10, Vorderseite<br />
Matthäus 27,46: Et circa hom nonam clamavit Iesus voce magna,<br />
dicens: Eli, Eli, lamma sabacthani? hoc<br />
est:<br />
Deus, meus, deus meus, ut quid dereliquisti<br />
me?<br />
Goethe<br />
Werther II, 15.11.1772; 16 p99: U warum sollte ich<br />
mich schämen, in dem schrecklichen Augenblick, da<br />
mein ganzes Wesen zwischen Sein u Nichtsein zittert,<br />
da die Vergangenheit wie ein Blitz über dem<br />
finstern Abgrunde der Zukunft leuchtet, u alles um<br />
mich her versinkt, u mit mir die Welt untergeht-<br />
Ist es da n die Stimme der ganz in sich gedrängten,<br />
sich selbst ermangelnden, unaufhaltsam hinabstür<br />
zenden Kreatur, in den inneren Tiefen ihrer verge<br />
bens aufarbeitenden Kräfte <strong>zu</strong> knirschen: Mein Gott!<br />
mein Gott! warum hast du mich verlassen? U sollt<br />
ich mich des Ausdrucks schämen, sollte mir’s vor<br />
dem Augenblicke bange sein, da ihm der n enging,<br />
der die Himmel <strong>zu</strong>sammenrollt wie ein Tuch?<br />
Karte 10, Rückseite<br />
224
Karte 11, Vorderseite<br />
Mondesampel<br />
Droste, A.v. Sprititus familiaris III 7,1; p.746<br />
Hofmannsthal Frau ohne Schatten; II p211: bei dem Mond, der<br />
von oben hereinsah, wie eine Ampel<br />
Karte 11, Rückseite<br />
Mond: als Ampel<br />
Droste, A.v.<br />
Hofmannsthal<br />
Sprititus familiaris III 7;p746: Mondesampel<br />
Frau ohne Schatten; II p211: bei dem Mond, der<br />
von oben hereinsah, wie eine Ampel<br />
225
Karte 12, Vorderseite<br />
Mond: Antlitz, Gesicht, Haupt, Stirn<br />
Brentano, C. Starenberg; III p111: Nun stieg d. volle<br />
M.herauf, und es war mir,als sei es d.<br />
Antlitz meiner lieben Ameley<br />
Bonaventura Nachtwachen XIV p125: sanftes Antlitz<br />
Dürrenmatt, F. Es steht geschrieben; K II p110: Und<br />
weithin verhallt unser Schrei im<br />
stummen Antlitz des Mondes...<br />
Wieland, C.M. Sympathien 5;XXX p36:Du stiller Mond,<br />
neige dein unverschleiertes melancholisches<br />
A aus dem herbstlichen Duft<br />
herab<br />
Novalis<br />
OfterdingenI 9;I p297:der M stand<br />
hoch am Himmel.’Lieber Eros’,sagte<br />
Ginnistan,’wir müssen eilen,daß wir<br />
<strong>zu</strong> meinem Vater kommen...Siehst du wohl<br />
sein b abgehärmtes Gesicht? bleiches<br />
Heym,G.<br />
Mond 1,3: Purpurhaupt<br />
Karte 12, Rückseite<br />
Schiller, F.<br />
Flaubert,G.<br />
Tiedge<br />
Die Erwartung; 1 p22:Still hebt der M sein strah<br />
lend Angesicht,/Die Welt zerschmilzt in ruhig<br />
große Massen;/Der Gürtel ist von jedem Reiz gelöst,/U<br />
alles Schöne zeigt sich mir entblößt.//<br />
Novembre;II p485:Le soleil jetait un dernier(ra<br />
yon)adieu derrière les collines confundues,les<br />
lumières des maisons s’allumaient dans la vallée,et<br />
la lune,l’astre de la rosée,l’astre des<br />
pleurs,commencait à se découvrir d’entre les<br />
nuages et à montrer sa pâle figure.<br />
Urania II 349:Da schwimmt der Halbm hin, u Aether<br />
lüfte fächeln/Um seiner goldnen Stirn,von Dämmrung<br />
sanft umgraut./Er ist in diesem Ernst das<br />
schöne,stille Lächeln,/Womit die Nacht sich selbst<br />
in ihrer Hohheit schaut./<br />
226
Karte 13, Vorderseite<br />
Mond: als Auge<br />
Passerat,J.<br />
Solger,K.W.F.<br />
A la lune: O bel œil de la nuict...//Dis, lune<br />
au front cornu,as tu vu quelquesfois/Une ame<br />
qui d’amour fust si fort tourmentée?<br />
Ästhetik III 2;p269:Das Symbol wird durch die<br />
Metapher ausgedrückt,in welcher der Begriff<br />
mit seiner besondern Darstellung <strong>zu</strong>gleich in<br />
e i n e n Gedanken verbunden ausgesprochen wird<br />
Nennt man z.B.den M:das Auge der Nacht,so wird<br />
dadurch keine bloße Ähnlichkeit ausgedrückt,<br />
sondern A ist ein allg.Begriff,der in besonderer<br />
Gestalt gefaßt u auf einen einzelnen Gegen<br />
stand angewendet ist,dem Charakter des Symbols<br />
entsprechend.-<br />
Karte 13, Rückseite<br />
227
Karte 14, Vorderseite<br />
Mond: a<strong>zu</strong>r<br />
Gide,A.<br />
Voyage d’Urien; p53:Le soir tomba. Au soleil<br />
couchant les montagnes parurent d’opale. Il en<br />
arriva de nouvelles;elles apportaient des algues<br />
laminées,fines et longues comme des chevelures;on<br />
croyait des sirènes captives; puis<br />
ce fut un réseau;la lune à travers apparut, comme<br />
une méduse au filet,comme une holothurie(See<br />
gurke)nacrée,puis dégagée,nageant dans l’air<br />
libre,la lune se fit a<strong>zu</strong>rée.<br />
Karte 14, Rückseite<br />
228
Karte 15, Vorderseite<br />
Mond: als Ballon<br />
Miller,H.<br />
Wendekreis d Krebses;p324:(am Tag)wie ein geplatzter<br />
Ballon<br />
Karte 15, Rückseite<br />
229
Karte 16, Vorderseite<br />
Mond: der Betrachtung günstig<br />
Mond:Gedankenfreund<br />
Plinius<br />
Nat.hist.II 9,41:den genia contemplativa heilig<br />
Karte 16, Rückseite<br />
230
Karte 17, Vorderseite<br />
Mond: von Bewohnern verlassene Welt<br />
Chateau-<br />
Promenade dans Rome,au clair de lune;Oeuvres (Pabriand<br />
ris 1838)XIII p57:Rome sommeille au milieu des ces<br />
ruines.Cet astre de la nuit,ce globe que l’on suppose<br />
un monde fini et dépeuplé,promène ses pâles<br />
solitudes au-dessus des solitudes de Rome; il éclaire<br />
des rues sans habitants,des enclos,des places,des<br />
jardins,où il ne passe personne,des monastè<br />
res où l’on n’entend plus la voix des cénobites,de<br />
cloîtres qui sont aussi déserts que les portiques<br />
du Colisée.<br />
Karte 17, Rückseite<br />
231
Karte 18, Vorderseite<br />
Mondfarbe: blass<br />
Droste,A.v. Gethsemane 1,5: p.318<br />
Bonaventura Nachtwachen XIV p.125<br />
Günther,Ch. Schreiben an Leonore; p.27<br />
- Als er seinem harten Schicksal nachdachte;<br />
Strophen p.137<br />
Wieland,C.M. Klelia u.Sinibald IX 250: bl.Licht<br />
Gryphius,A. Morgensonett, p20:Diane steht erblaßt<br />
- Cardenio II p122:die bleiche Cynthia<br />
Baudeliare,Ch. Spleen de Paris XXXVIII p289sq: Puis (la<br />
lune)s’étendit sur toi avec la tendresse<br />
souple d’une mère,et elle déposa ses<br />
couleurs sur ta face.Tes prunelles en<br />
sont restées vertes, et tes joues extra<br />
ordinairement pâles.<br />
- Essence du rire; p988: le Pierrot (anglais)<br />
n’était pas ce personnage pâle com<br />
me la lune (De bureau comme Pierrot)<br />
Karte 18, Rückseite<br />
Lenau,N.<br />
Schlegel,F.<br />
Musil,R.<br />
Hypochonders Mondlied ; II p81: Als Knabe<br />
schon konnt’ ich nicht schauen/<strong>zu</strong>m stillen<br />
blassen Mond empor,/Dass nicht ein wunderliches<br />
Grauen/Mir heimlich das Gebein durchfror.<br />
Lucinde;p66:In süßer Ruhe schlummert der kin<br />
dliche Geist u der Kuß der liebenden Göttin<br />
erregt ihm nur leichte Träume...Erstnachdem<br />
der Reiz des äußern Lebens,durch ein innres<br />
Echo vervielfältigt u verstärkt,sein ganzes<br />
Wesen überall durchdrungen hat,schlägt er das<br />
Auge auf,frohlockend über die Sonne, u erinnert<br />
sich jetzt an die Zauberwelt,die er im<br />
Schimmer des blassen Mondes sah.<br />
MoE I 73;p315:Gerda blickte atemlos <strong>zu</strong>m Fenst<br />
er hinaus auf den M;sie hatte ihre Hand noch im<br />
mer in der seinen(Ulrich)liegen,der M lag als<br />
bl,häßlicher Fleck am Himmel(Tag), u gerade<br />
dieses unscheinbare Dasein gab dem phantastischen<br />
Weltabenteuer(M als Eiskugel),als dessen<br />
Opfer sie in irgendeiner Gefühlsverbindung<br />
sich selbst empfand,schlichte Alltags-<br />
232
Karte 19, Vorderseite<br />
Mondfarbe: blass 2<br />
Musil<br />
wahrheit.<br />
- MoE II 46;p1089:Sie lagen gewöhnlich im Garten auf<br />
zwei großen Liegestühlen,die sie immer der Sonne<br />
nachschleppten;diese Frühsommersonne schien <strong>zu</strong>m<br />
millionstenmal auf den Zauber,den sie alljährlich<br />
anrichtet; u Ulrich sagte da manches,das ihm gerade<br />
durch den Kopf ging u sich behutsam rundete wie<br />
der M,der jetzt ganz b u ein wenig schmutzig war,<br />
o auch wie eine Seifenblase;<br />
Eichendorff Ahnung u Gegenwart II 13;II p140:Sie (Romana)schie<br />
n ihm bei dem Menschimmer,der durch das offene Fen<br />
ster auf ihr Gesicht fiel,totenblaß,eine Art von<br />
seltsamer Furcht befiel ihn da auf einmal vor ihr u<br />
dem ganzen(Bergschlosse)Feenschlosse,er gab ihr<br />
schnell eine gute Nacht<br />
Karte 19, Rückseite<br />
233
Karte 20, Vorderseite<br />
Mondfarbe: blassgold<br />
Hofmannsthal,H.v. Terzinen über Vergänglichkeit III 2<br />
Karte 20, Rückseite<br />
234
Karte 21, Vorderseite<br />
Mondfarbe: blau<br />
(Dürrenmatt, F.<br />
Proust, M.<br />
Es steht geschrieben; K II p1o6: Dein Licht<br />
ist kühl u.b. über den Dächern u. Wällen!<br />
D.Blinde; KII p157: d.Mond ein bl. Stein<br />
Guermantes I; II p84: Et derrière une tentu<br />
re je surpris seulement un petit cabinet<br />
qui... me regardait avec effroi de son œil<br />
debœuf rendu bleu par le le clair de lune.<br />
- La Prisonnière; III p4o7: Je lui (Albertine)<br />
recitai des vers ou des phrases de prose<br />
sur le clair de lune, lui montrant comment<br />
d’argenté qu’il ´ était autrefois, il était<br />
devenu bleu avec Chateaubriand, avec le Vic<br />
tor Hugo d’Eviradnus et de la Fête chez Thérè<br />
se, pour redevenir jaune et métallique avec<br />
Baudelaire et Leconte de Lisle. Puis, lui<br />
rappelant l’image lui figure le croissant<br />
de la lune à la fin de Booz endormi, je lui<br />
récitait toute la pièce.<br />
Karte 21, Rückseite<br />
Gautier<br />
(Hebbel<br />
Maupin 4; p114: quoique je ne visse rien que la lueur<br />
bleue de la lune, il me semblait être entouré<br />
d’une population de fantômes inconnus et adorés,<br />
et je ne me sentais pas seul, bien qu’il n’y eût<br />
plus que moi sur la terrasse.<br />
's ist Mitternacht; 1 p38: 's ist Mitternacht!/Der<br />
Eine schläft, der Andre wacht./Er schaut beim ben<br />
Mondenlicht/Dem Schläfer still in’s Angesicht;/<br />
Drin tut ein böser Traum sich kund,/Wie seltsam<br />
<strong>zu</strong>ckt er mit dem Munde!/<br />
(- Vater u Sohn; II p40: Der M ergießt sein bes Licht/<br />
Durch eine Wolke schwach,/Es trifft ein blasses<br />
Kindergesicht,/Das Knäblein schlich such nach//<br />
(bei Mordversuch des Sohnes am Vater)<br />
235
Karte 22, Vorderseite<br />
Mondfarbe: bläulich<br />
Tieck, L.<br />
Gautier, Th.<br />
Runenberg; II p59: Wie eine dunkele Nacht mit Wol<br />
kenvorhängen fiel es in sein Inneres hinein, er<br />
suchte nach seinen vorigen Gefühlen, nach jener<br />
Begeisterung u unbegreiflichen Liebe (<strong>zu</strong> Bergfrau),<br />
er beschaute die kostbare Tafel, in welcher<br />
sich der untersinkende M schwach u bläulich<br />
spiegelte.-<br />
Maupin 14; p325: La lune en cet instant-là vint do<br />
nner précisement sur la fenêtre; un pâle rayon<br />
plongeau dans la chambre et éclaira d’une lueur<br />
bleuâtre notre groupe taciturne.<br />
Karte 22, Rückseite<br />
236
Karte 23, Vorderseite<br />
Mondfarbe: bleich<br />
Droste, A.V. Spiritus familaris I 13,6; p.741<br />
Trakl, G.<br />
Meyer, C.F.<br />
Ossian<br />
Schiller, F.v.<br />
Dürrenmatt, F.<br />
Brentano, C.<br />
Gryphius, A.<br />
Stadler, E.<br />
Novalis<br />
Gautier, Th.<br />
Das Herz; I p.180 (Plural)<br />
La Blanche Nef; p874<br />
In: Werther, p131: bleiches Gesicht<br />
Bild <strong>zu</strong> Sais; 1 p2o9: b silberblau<br />
Romulus III; p123: b wie d. Wintermond<br />
Starenberg; III p134<br />
Cardenio II p122: Die bleiche Cynthia<br />
Mysterium der Nacht; II p167: Siehe der<br />
M sprüht über euch/ bleichen, süssen<br />
Laut der Stille...<br />
Ofterdingen I 9; I p297: der Mond stand<br />
hoch am Himmel. Lieber Eros’, sagte Ginnistan,’<br />
wir müssen eilen, daß wir <strong>zu</strong> meinnem<br />
Vater kommen... Siehst du wohl sein<br />
bl abgehärmtes Gesicht?<br />
Maupin 14; p325: La lune en cet instant-là vint do<br />
nner précisement sur la fenêtre; un pâle rayon<br />
plongeau dans la chambre et éclaira d’une lueur<br />
bleuâtre notre groupe taciturne.<br />
Karte 23, Rückseite<br />
Lenau, N.<br />
Hypochonders Mondlied; II p80: Sehr ihr ihn<br />
dort hinüberschweben,/ Bleich, ohne Wasser./<br />
ohne Luft<br />
- Schilflieder V; Ip105: Auf dem Teich, dem regungslosen,/Weilt<br />
des Mondes holder Glanz,/<br />
Flechtend seine bleichen Rosen/In den Schilfes<br />
grünen Kranz.<br />
- Die nächtliche Fahrt; II p39: Am Himmel zieht<br />
der bl M verdrossen/Den Wolkenmantel <strong>zu</strong>, als<br />
ob er fröre- (Winternacht)<br />
Novalis<br />
Ofterdringen I 1; I p200: "Erzählt uns doch jenen<br />
seltsamen Traum“, sagte der Sohn,- "Ich<br />
war eines Abends“, fing der Vater an, „umhergestreift.<br />
Der Himmel war rein, u der M bekleidete<br />
die alten Säulen u Mauern mit seinem bl.<br />
schauerlichen Lichte...“<br />
Hebel, J.P. Hausfreund; Altwegg I p264: Oder wenn der Mond<br />
einmal b u mager, ein andermal rund u voll durch<br />
die Nacht spaziert, er weiß wieder n, wo das<br />
237
herrührt (geneigert Leser).<br />
238
Karte 24, Vorderseite<br />
Mondfarbe: bleich 2<br />
Spee, F.v.<br />
Gide, A.<br />
Trauergesang von der Not Christi am Ölberg in<br />
dem Garten; p65: Es war der liebe Gottessohn,/<br />
Sein Haupt ha er in Armen,/Viel weiß u bleicher<br />
als der Mon,/einm Stein es möcht erbarmen.<br />
Nourritures terrestres I 2; p158: Ah! Comme j’ai<br />
donc respiré l’air froid de la nuit, ah! croisées<br />
et, tant les pâles rayons coulaient de la lune,<br />
à cause des brouillards, comme des sources-on<br />
semblait boire<br />
- Voyage d’Urien; p35: Puis comme la lune passait<br />
je m’écrirai: -Si je suis triste pour elle, c’est à<br />
cause de sa pâleur.-La reine alors: -Qu’est-ce<br />
que cela vous fait? me dit-elle. Et cela me parut<br />
soudain tellement égal que je fus bien for<br />
cé d’en convenir.<br />
Proust, M.<br />
Demi-vierges I 5; p136: D’un viel merveilleusement<br />
pur le soir tombait, lent comme un crépuscule<br />
d’été. Et un large croissant de lune, déjá,<br />
Karte 24, Rückseite<br />
crépuscule sa pâ-<br />
Chateaubriand<br />
Verlaine, P.<br />
Chateaubriand<br />
mêlait à la pâleut de ce<br />
leur argentée.<br />
René; p133: La nuit, lorsque l’aquilon ébralait<br />
ma chaumière, que les pluies tombaient en torrent<br />
sur mon toit, qu’à traverser ma fenêtre je vo<br />
yais la lune sillonner les nuages amorcelées,<br />
comme un pâle vaisseau qui laboure les vagues,<br />
il me semblait que la vie redouablait auf fond de<br />
mon cœur, que j’autrais eu la puis/sance de créer<br />
des mondes<br />
Le rossignol (Poèmes saturniens) p74: Et dans<br />
la splendeur triste d’une lune/Se levent blafar<br />
de et solennelle, une/Nuit mélancolique et lourde<br />
d’été,/Pleine de silence et d’obscurité,/Berce<br />
sur l’a<strong>zu</strong>r qu’un vent doux effleure/L’arbre<br />
qui frissonne et l’oiseau qui pleure.///<br />
Atala; p98: La lune prêta son pâle flambeau à<br />
cette veille funèbre (Beerdigung). Elle se leva<br />
au milieu de la nuit, comme une blanche vestale<br />
qui vient pleurer sur le cercueil d’une compagne.<br />
Bientôt elle répandit dans les bois ce grand secret<br />
de mélancolie qu’elle aime à raconter aux<br />
239
Karte 25, Vorderseite<br />
Mondfarbe: bleich 3<br />
Chateaubriand<br />
Musset, A.d.<br />
Tieck, L.<br />
Grillparzer<br />
vieux chènes et aux rivages antiques de mers.<br />
Fantasio I 2; p920: F: (envie d’aimer) quelque bel<br />
le fille toute ronde comme les femmes de Miéris;<br />
quelque chose de doux comme le vent d’ouest, de<br />
pâle comme les rayons de la lune;<br />
Runenberg; II p56: Jetzt traten sie ins Freie, u das<br />
Licht des Mes, der oben mit seinen Hörnern über<br />
der Bergspitze stand, begrüßte sie freundlich: in<br />
unkenntlichen Formen u vielen gesonderten Massen<br />
die der bl Schimmer wieder rätselhaft vereinigte,<br />
lag das gespaltene Gebirge vor ihnen, im Hintergrunde<br />
ein steiler Berg (R), auf welchem uralte<br />
verwitterte Ruinen schauerlich im weißen Lichte<br />
sich zeigten.<br />
Sappho I 3; 2 p115: Phaon: U wenn wir mann der Wolke<br />
n Flockenschnee,/Des Zephius lauer Hauch, der Be-<br />
Karte 25, Rückseite<br />
rge Duft,/ Des bl Mes silberweißes Licht/In eins<br />
verschmolzen um die Stirne floß,/Dann warst du<br />
mein, dann fühlt’ ich deine Nähe,/U Sapphos Bild<br />
schwamm in den lichten Wolken!/<br />
240
Karte 26, Vorderseite<br />
Mondfarbe: bleich 3<br />
Balzac, H.<br />
Flaubert<br />
Gautier<br />
Musil<br />
Hoffmann<br />
L’Auberge rouge; IX p968: La lune ayant jeté sa pâle<br />
carté sur cette scène, lui permit de voir faible<br />
ment les objets dans la chambre<br />
Novembre II p485: Le soleil jetait une dernier adieu<br />
derrière les collines confondues, les lumières<br />
des maisons s’allumaient dans la vallée, et la lune,<br />
l’astre de la rosée, l’astre des pleurs, commencait<br />
à se decouvrir d’entre les nuages et à<br />
montrer sa pâle figure<br />
Maupin9 ; p203: la lune amoureuse le lève de meilleure<br />
heure pour te baiser de ses pâles lèvres<br />
d’argent, car elle a abandonné son berger pour<br />
toi;<br />
MoE I 73; p314: Gerda war ihm (Ulrich) gefolgt u su<br />
chte im Sonnenhimmel den bl M: "Siehst er na aus wie<br />
eine Eisscheibe?“ fragte Ulrich. "Das ist nicht<br />
Beleuchtung!<br />
Das Majorat; 2 p66: wie damals heulte der Seewind<br />
in tiefen Orgeltönen herüber, es knatterte u pfiff<br />
Karte 26, Rückseite<br />
Carus<br />
Corneille<br />
Kafka<br />
schauerlich durch die Bogenfenster, u der M warf<br />
sein b Licht gerade auf die geheimnisvolle Wand, an<br />
der sich das Kratzen vernehmen ließ. Ich glaubte<br />
Blutflecke daran <strong>zu</strong> erkennen.<br />
Erdleben X; p2o2: In tiefer Finsternis würde das<br />
All erscheinen neben den tausend einzelner, scharf<br />
glänzender Sterne, die Sonne selbst würde auf die<br />
sem tief dunkeln Grunde eine fürchterliche, uns<br />
eren Augen unerträgliche Wirkung hervorbringen,<br />
ui der M in seinem ben reflektierenden Lichte könnte<br />
die Erdennacht nur auf eine unerfreuliche Weise<br />
erleuchten (ohne Atmosphäre).<br />
Médee IV 1 p594:M: Ces herbes ne sont pas d’une ve<br />
rtu commune:/Moi-même en les cueillant je fis pâlir<br />
la lune,/Quand, les cheveux flottaints, les br<br />
as et le pied nu,/J’en dépouillai jadis un climat<br />
inconnu./<br />
8.Oktavheft: Hochzeitsvorbereitungen; p161: Öde<br />
Felder, öde Fläche, hinter Nebeln das bleiche Gr<br />
ün des Mondes.<br />
241
Karte 27, Vorderseite<br />
Mondfarbe: bleich 4<br />
Seneca<br />
Lautré<br />
amont<br />
Nat. quaest. VII 21.1 (Warum auch Kometen Sterne sin<br />
d?) Dic tu mihi prius quare luna dissimillium soli<br />
lumen accipiat, cum accipiat a sole; quare modo<br />
rube.<br />
at, modo palleat: quare lividus illi et ater color<br />
sit<br />
cum conspectu solis exluditur.<br />
Maldoror II; p114: Là, dans un bosquet entouré de fl<br />
eurs, dort l’hermaphrodite, profondément assoupi<br />
sur le gazon, mouillé de ses pleurs. La lune a déga<br />
gé son disque de la masse des nuages, et caresse av<br />
ec ses pâles rayons cette douce figure adolescente.<br />
Karte 27, Rückseite<br />
242
Karte 28, Vorderseite<br />
Mondfarbe: bronzen<br />
Frisch, M.<br />
Stiller6; p238 (New York abends). U weit draussen,<br />
im Osten, steigt der bronzene M empor, eine<br />
gehämmerte Scheibe, ein Gong, der schweigt...<br />
Karte 28, Rückseite<br />
243
Karte 29, Vorderseite<br />
Mondfarbe: blutrot<br />
Heym, G. Mond 1, 1<br />
Borges, J.L.<br />
Apokalypsis<br />
Quevedo, F.de<br />
Brentano, C.<br />
Dürrenmatt, F.<br />
Gide,A.<br />
La luna: la luna singrente de Quevedo;<br />
Borges und ich, p68<br />
6;12: und der Mond ward wie Blut<br />
Memoria immortal de don Pedro Girón,<br />
duque de Osuna, muerto en la prisón<br />
Fanferlieschen; III p983<br />
Es steht geschrieben; K II p111: Blutige<br />
Nacht! B.M! Du schreckliche Fackel des<br />
Sieges! (über die Wiedertäufer)<br />
El Had: p350: Oh! Si le vent m’emportait<br />
sur ses ailes, à l’autre bord de cette mer<br />
embrasée./Oh! que ce soit où la saignante<br />
lune, berger du ciel, avant de pâtre<br />
va se laver.<br />
Karte 29, Rückseite<br />
Flaubert<br />
Poe<br />
Hebbel<br />
Stifter<br />
Salammbô I; I p753: La lune, couleur de sang, resplendissait<br />
dans un cercle pâle (mystische Szene)<br />
House of Usher; p144: Suddenly there shot along<br />
the path a wild light, and I turned to see whence<br />
a gleam so unusual could have issued; for the vast<br />
house and its shadows were alone behind me. the radiance<br />
was that of the fulll, setting, and blood<br />
red moon which now shone vividly through that once<br />
barely-discernible fissure of which I have before<br />
spoken as extending from the roof of the building,<br />
in a zigzac direction, to the base. While I<br />
gazed, the fissure rapidly widened-there came a<br />
fierce breath of the whirlwind-the entire orb<br />
of the satelite burst at once upon my sight-<br />
Tagebuch, no.3840; IV p800: Traum: der be M, alle<br />
Sterne dicht um ihn im Kreis <strong>zu</strong>sammengedrängt,<br />
wie sich fürchtend, grauerliches Bild.<br />
Brigitta I; II p198: Endlich ging ein bes Stück M<br />
auf, u in seinem schwachen Lichte stand auch schon<br />
das schlanke Gerüste (Galgen) auf der (Erde) Haide<br />
244
Karte 30, Vorderseite<br />
Mond: dämmert<br />
Goethe<br />
Stella II;11 p160:Stella:O wenn ich manchmal von<br />
Gedanken in Gedanken sinke,freundliche Träume<br />
der Vergangenheit vor meine Seele bringe,hoffnungsvolle<br />
Zukunft ahne,u so in des Mondes Dämmerung<br />
meinen Garten auf u ab walle;dann mich’s auf einmal<br />
ergreift!ergreift,daß ich allein bin;verge<br />
bens nach allen 4 Winden meine Arme ausstrecke,<br />
den Zauber der Liebe vergebens mit einem Drang,<br />
einer Fülle ausspreche,daß ich meine,ich müßte<br />
den M herunter ziehen - u ich allein bin,keine<br />
Stimme mir aus dem Cebüsch antwortet,u die Sterne<br />
kalt u freundlich über meine Qual herabblinken<br />
- ib.V p184:Stella:ich will hinaus in die weite Welt!...Verbannt<br />
aus deiner Schöpfung!wo du,heiliger<br />
Mond,auf den Wipfeln meiner Bäume dämmerst,<br />
wo du mit furchtbar lieben Schatten das Grab meiner<br />
holden Mina umgibst, soll ich n mehr wandeln?<br />
Karte 30, Rückseite<br />
245
Karte 31, Vorderseite<br />
Mond: als Edelstein<br />
Sartre<br />
Baudelaire;p148:Froideur et pâleur se confondent.<br />
Le blanc est la couleur du froid,non pas seulement<br />
parce que la neige est blanche,mais surtout parce<br />
que cette absence de couleur manifeste assez bien<br />
l’inféconditéet la virginité.C’est purquoi la lune<br />
devient l’emblème de la frigidité;cette pièrre<br />
précieuse,isolée dans la ciel,tourne vers nous<br />
ses steppes crayeuses,fait tomber sur la terre,<br />
pendant les froids de la nuit,une lumière blanche<br />
qui tue ce qu’elles éclaire.<br />
Karte 31, Rückseite<br />
246
Karte 32, Vorderseite<br />
Mond: als Ei(dotter)<br />
Mondfarbe:gelb<br />
Hugo<br />
Notre-DameXI 1;I p400:Ah!dit Gringoire,voici<br />
là-bas le logis Barbeau-Tenez,maître,regardez,<br />
ce groupe de toits noirs qui font des angles singuliers,là,au-dessous<br />
de ce tas de nuages bas,filandreux,barbouillés<br />
et sales,où la lune est tout<br />
écrasée et répandue comme un jaune d’oeuf dont la<br />
coquille est cassée.<br />
Apollinaire Les fiançailles;Alcools p144;C’est la lune qui<br />
cuit comme un oeuf sur le plat/<br />
Rühmkorf<br />
Verliere-Lied;Kunststücke p63:Mit Jux u Hammer<br />
beschäftigt,/ein sentimentalischer Stier -:/bei[m]<br />
Dotter des Mes bekräftigt,/bei dem Gras unterm<br />
Baum,vor der Tür;//<br />
Karte 32, Rückseite<br />
247
Karte 33, Vorderseite<br />
Mond: als Fackel<br />
Ch[ate]ubriand<br />
Atala;p98:La lune prêta son pâle flambeu à cet<br />
te vieillée funèbre(Beerdigung).Elle se leva au<br />
milieu de la nuit,comme une blanche vestale qui<br />
vient pleurer sur le cercueil d’une campagne.<br />
Bientôt elle répandit dans les bois ce grand secret<br />
de mélancolie,qu’elle aime raconter au vieux<br />
chènes et aux rivages antiques des mers.<br />
Karte 33, Rückseite<br />
248
Karte 34, Vorderseite<br />
Mond: feucht<br />
cf.Sterne:feucht<br />
Sonne:feucht<br />
Stadler,E.<br />
Freundinnen; II p226:in schwülen Nächten<br />
wenn der M den feuchten/flaumweichen Leib<br />
schauernd im Wasser kühlt<br />
- ibid.227sq:Unter deinen Füßen/scheint<br />
rings der E[s]trich von Musik <strong>zu</strong> schwellen/<br />
im feuchten Duft des Mondes der mit hellen/Glanzlichtern<br />
dich umgi[es]st.<br />
Hoffmann,E.T.A.<br />
Das Majorat;2 p54:vorzüglich aber lag in dem<br />
Blick der dunklen Augen(Baronesse)ein unbeschreiblicher<br />
Zauber,wie feuchter Mstrahl gi<br />
ng darin eine schwermütige Sehnsucht auf;so<br />
wie in ihrem holdseligen Lächeln ein ganzer<br />
Himmel voll Wonne u Entzücken.<br />
- Der Sandmann;2 p28:Nun(mit Fernrohr)erschau<br />
te Nathanael erst Olimpias wunderschön geform<br />
tes Gesicht.Nur die Augen erschienen ihm gar<br />
seltsam starr u tot.Doch wie er immer schärfer<br />
u schärfer durch das Glas hinschaute,war<br />
es,als gingen in Olimpias Augen feuchte Mon-<br />
Karte 34, Rückseite<br />
desstrahlen auf.Es schien,als wenn nun erst die<br />
Sehkraft entzündet würde;immer lebendiger u leben<br />
diger flammten die Blicke(Subjekt belebt Totes).<br />
249
Karte 35, Vorderseite<br />
Mond:regiert Frau<br />
Beer-Hofmann<br />
Graf v.Charolais II;p111:Präsident:Entwöhnt ward<br />
nur der Mann;das Weib,es darf/noch immer träumen an<br />
der Erde Brüsten,/dem Werden nah.Noch n entlassen<br />
aus/geheimnisvollen alten Unverträgen,/dem selben<br />
Nachtgestirne unterworfen,/das auch dem Meer befie<br />
hlt,wird sie von jedem/erfüllten Mondeslauf, mit Blut<br />
u Schmerzen,/-wie eine säum’ge Priesterin- gemahnt,/was<br />
hier ihr Amt!<br />
Karte 35, Rückseite<br />
250
Karte 36, Vorderseite<br />
Mond: freundlich<br />
Goethe, J.W.v.<br />
Novalis<br />
Tieck,L.<br />
Herbstgefühl;I p170: Euch(Trauben) kühlet<br />
des Mondes/Freundlicher Zauberhauch<br />
Ihr Herz und Kuß;I p520:Der Mond,der dort<br />
voll Freundlichkeit/Sich sonnt,so hell und<br />
klar,/Ist mir noch eins so lieber heut,/Als<br />
er mir sonst wohl war,// ...Sie gab mir heut<br />
von ohngefährt/Ihr Herz und einen Kuß.// /<br />
Runenberg;II p56:Jetzt traten sie ins Freie,<br />
u das Licht des Mes,der oben mit seinen Hörnern<br />
über der Bergspitze stand,begrüßte sie<br />
freundlich:in unkenntlichen Formen u vielen<br />
gesonderten Massen,die der bläuliche Schimmer<br />
wieder rätselhaft vereinigte,lag das gespaltene<br />
Gebirge vor ihnen,im Hintergrunde<br />
ein steiler Berg(R),auf welchem uralte verwit<br />
terte Ruinen schauerlich im weißen Lichte<br />
sich zeigten.<br />
Karte 36, Rückseite<br />
251
Karte 37, Vorderseite<br />
Mond als Gedankenfreud<br />
Mond:Betrachtung<br />
Klopstock,F.g. Die frühen Gräber 1,3<br />
Karte 37, Rückseite<br />
252
Karte 38, Vorderseite<br />
Mond(licht): geisterhaft, zauberhaft<br />
cf.Mond:synth.<br />
Zauber[er]<br />
Trakl,G.<br />
Meyer,C.F.<br />
Proust,M.<br />
Wieland,C.M.<br />
Goethe,J.W.v.<br />
Proust,M.<br />
Goethe,J.W.v.<br />
Baudelaire,Ch.<br />
Die Ratten;I p.41: geisterhaft<br />
La Blnache Nef; p874: Geisterschein<br />
Swann I,I p7: échelle enchantée<br />
Hexameron; XXIX p3: Zauberlicht<br />
Stratus;II p[1]83:Der Mond,als ein Gespenst<br />
Gespenster bildend scheint.<br />
JF; I p489: clair de lune: dématérialise<br />
Herbstgefühl; I p170: Euch (Trauben)<br />
kühlet des Mondes/Freundlicher Zau<br />
berhauch<br />
Confession; p44: cette lune enchantée<br />
(la pleine lune ainsi qu’une médaille<br />
neuve)<br />
Karte 38, Rückseite<br />
Novalis<br />
Proust,M.<br />
Mérimée,P.<br />
Ofterdingen I 1;I p200:“Erzählt uns doch jenen<br />
seltsamen Traum“,sagte der Sohn.-„Ich war<br />
eines Abends“,fing der Vater an,“umhergestreift.Der<br />
Himmel war rein, u der M bekleidete die<br />
alten Säulen u Mauern mit seinem bleichen schauerlichen<br />
Lichte...“<br />
La Fugitive;III p480:le clair de lune, dématérialisant<br />
la terre,la faisant paraître à deux<br />
pas céleste,comme elle n’est,pendant le jour,<br />
que dans les lointains<br />
Djoûmane;Nouvelles II p311:La lune se levait com<br />
me nous nous mettions en route.Le ciel était<br />
pur,mais du sol s’élevait un petit brouillard<br />
blanc,rasant la terre,qui semblait couverte<br />
de cardes de coton.Sur ce fond blanc la lune<br />
lançait de longues ombres,et tous les objets<br />
prenaient un aspect fantastique.Tantôt je cro<br />
yais voir des cavaliers arabes en vedette:en<br />
m’approchant,je trouvais des tamaris en fleur<br />
;tantôt je m’arrêtais,croyant entendre des<br />
coups de vanon de signal:Wagner me disait que<br />
c’était un cheval qui courait.W<br />
253
Karte 39, Vorderseite<br />
Mond : geisterhaft, zauberhaft 2<br />
Hoffmann<br />
Das Majorat;2 p47:Nun saß ich allein in dem hohen,<br />
weiten Rittersaal.Das Schneegestöber hatte <strong>zu</strong><br />
schlackern,der Sturm <strong>zu</strong> sausen aufgehört,heitre<br />
Himmel war’s geworden,u der helle Vollm strahlte du<br />
rch die breiten Bogenfenster,alle finstre Ecken<br />
des wunderlichen Baues,wohin der düstre Schein<br />
meiner Kerzen u des Kaminfeuers n dringen konn<br />
te,magisch erleuchtend...Aus den großen Gemälden...sprangen<br />
in Holz geschnitzte Tier- u Menschen<br />
köpfe hervor,den gemalten Leibern angesetzt,so<br />
daß,<strong>zu</strong>mal bei der flackernden,schimmernden Beleu<br />
chtung des Feuers u des Mes,das Ganze in graulicher<br />
Wahrheit lebte.<br />
Hebbel<br />
Der Tanz;2 p102:U als sie das Wort(Teufel)nur gesprochen<br />
hat,/Im schwarzen Gewand ein Jüngling si<br />
ch naht:/Er sieht so kalt,so gespenstisch darein,/<br />
Gleichwie in der Nacht des Mondes Schein.//<br />
Karte 39, Rückseite<br />
Keller<br />
Hugo<br />
Romeo u Julia auf dem Dorfe;p130:Vrenchen:“Hör<br />
st du n etwas tönen,wie ein schöner Gesang u ein<br />
Geläute?““Es ist das Wasser,das rauscht!Sonst<br />
ist alles still.““Nein,es ist noch etwas anderes,<br />
hier,dort hinaus,überall tönt’s!““Ich glaube,<br />
wir hören unser eigenes Blut in unsern Ohren rauschen!“Sie<br />
horchten ein Weilchen auf diese einge<br />
bildeten o wirklichen Töne,welche von der großen<br />
Stille herrührten o welche sie mit den magisch<br />
enWirkungen des Mlichtes verwechselten,welche<br />
nah u fern über die weißen Herbstnebel wallte,wel<br />
che tief auf den Gründen lagen.<br />
Notre-Dame XI 1;I p401:L’homme s’arrêta,se tou<br />
rna vers elle(Esmeralda),et leva sa carapoue.-<br />
Oh!bégaya-t-elle pétrifiée,je savais bien que<br />
c’était encore lui!C’était le prêtre.Il avait<br />
l’air de son fantôme.C’est un effet du clair de<br />
lune.Il semble qu’à cette lumière on ne voie que<br />
les spectres des choses.<br />
254
Karte 40, Vorderseite<br />
Mondfarbe: gelb<br />
Krolow, K.<br />
Heym, G.<br />
Trakl, G.<br />
Fische; Gesammelte Gedichte, p28<br />
Spitzköpfig kommt er: Und schleppt<br />
seine gelben Haare nach (der Mond)<br />
Helian II p86: vergilbte Monde<br />
Dürrenmatt, F. ES steht geschrieben; K II 1o7: Du bist<br />
gelber Honigkuchen vom Himmel!<br />
- ibid. p110: du Mond, mit dem gelben<br />
Bart unter dem Kinn<br />
Hofmannsthal, Tod des Tizian; I p62: Und alle Früchte,<br />
H.v.<br />
schweren Blutes, schwollen/Im gelben<br />
Mond und seinem Glanz, dem vollen/Und<br />
alle Brunnen glänzten seinem Ziehn./<br />
- Leben; I p12: gelber warmer Mond<br />
Proust, M.<br />
La Prisonnière; III p4o7: Je lui (Alberti<br />
ne) recitait des vers ou des phrases de<br />
prose sur le clair de lune, lui montrant<br />
comment d’argenté qu’il était autrefois<br />
Karte 40, Rückseite<br />
il était devenu bleu avec Chateaubriand, avec<br />
le Victor Hugo d’Eviradnus et de la Fête chez<br />
Thérèse, pour redevenir jaune et métallique<br />
avec Baudelaire et Leconte de Lisle. Puis, lui<br />
rappelant l’image lui figure le croissant de<br />
la lune à la fin de Booz endormi, je luirécitait<br />
toute la pièce.<br />
Shelley Queen Mab : Fairy: Those who had looked upon<br />
the sight,/Passing all human glory,/Saw not<br />
the yellow moon,/Saw not the mortal scene,/<br />
Heard not the night-wind’s rush,/Hard not an<br />
earthly sounnd,/Saw but the fairy pageant,/<br />
Heard but the heavenly strains/That filled<br />
the lonely dwelling.-/<br />
Baudelaire<br />
La lune offensée; p174: Sous ton domino jaune,<br />
et d’une pied clandestin,/Vas-tu, comme jadis,<br />
du soir jusqu’au matin,/Baiser d’Endymion les<br />
grâces surannées?//<br />
Borges, J.L. El Hambre; I p262: Tú que a Chatterton diste la<br />
muerte en la bohardilla/Entre los falsos códices<br />
y la luna amarilla.//<br />
255
Karte 41, Vorderseite<br />
Mondfarbe: gelb 2<br />
Hölderlin<br />
Stifter<br />
Griechenland III, V 32 sqq. Denn lange schon steht<br />
offen/Wie Blätter, <strong>zu</strong> lernen, o Linien u Winkel/<br />
Die Natur/U gelber die Sonnen u Monde/<br />
Brigitta I ; II p198sq: Ich blickte hin (Galgen). Es<br />
standen zwei/Säulen, u darauf war ein Querbalken.<br />
So ragte es in das ge Mlicht empor.<br />
Karte 41, Rückseite<br />
256
Karte 42, Vorderseite<br />
Mondfarbe: golden<br />
Proust, M.<br />
Borges, J.L.<br />
Swann I; I p146: lune d’or<br />
La Luna: una hoz que era de oro; p70<br />
Proust, M.<br />
Guermantes I; II p177: comme si nous approchons<br />
notre regard de la lune et qu’<br />
elle cesse de nous paraître de rose et<br />
d’or, sur ce visage (Rachel) tout à l’heu<br />
re je ne distinguais plus que de protubérances,<br />
des taches, des fondrières.<br />
- SuG II ; II p633: La lune était maintenant<br />
dans le ciel comem le quartier d’oran<br />
ge pelé délicatement quoique un peu en<br />
tamé. Mais elle devait quelques heures<br />
plus tard être faite d l’or le plus résistant.<br />
Blottie toute seule derrière<br />
elle, une pauvre petite étoile allait<br />
servir d’unique compagne à la lune soli<br />
taire, tandis que celle-ci, tout en pro<br />
tégant son amie, mais plus hardie et al<br />
lant de l’avant, brandirait comme une<br />
Karte 42, Rückseite<br />
arme irréstible et comme un symbole oriental,<br />
son ample et merveilleux croissant d’or.<br />
Musil, R.<br />
Der Erwecke I NzL p22: Gott hat mich gewecke-<br />
Ich bin aus dem Schlaf geschossen. Ich hatte<br />
gar keinen anderen Grund auf<strong>zu</strong>wachen. Ich bin<br />
losgerissen worden wie ein Blatt aus einem<br />
Buch. Die Msichel liegt wie eine goldene Augenbraue<br />
auf dem blauen Blatt der Nacht.<br />
Tieck, L. Auf<strong>zu</strong>g der Romanze; I p418: Chor der Krieger: Ü-<br />
ber die Berge, über die Bäume/Schwebt des Mes<br />
goldner Flimmer,/Durch den Wald senkt sich der<br />
Schimmer,/Drin erwachen zarte Träume./ Geister<br />
schweifen sacht/Durch die grüne Nacht/ Im Wal<br />
Ovidius<br />
de.//<br />
Met.II 722: Quantp splenditor quam cetera sidera<br />
fulget/Lucifer et quanto te, Lucifer, aurea<br />
Phoebe:/tanto virginibus praestenatior omnibus<br />
Herse/ibat eratque decus pompae comitumque<br />
suarum./<br />
- ib.X 446: Myrrhas Zauberei: Tempus erat, quo<br />
cuncta silent, interque triones/flexerat obliquo<br />
plaustrum temone Bootes:/ad facinus<br />
257
Karte 43, Vorderseite<br />
Mondfarbe: golden 2<br />
Ovidius<br />
Tieck, L.<br />
venit illa suum. fugit aurea cælo/luna, tegunt<br />
nigra latitantia sidera nubes:/ nox caret igne<br />
suo.<br />
Die Freunde; II p40: Wohlgerüche gaukelten, u klei<br />
ne Vögel sangen Schlaflieder. Im Traume dünkte<br />
ihm, als sei der Garten umher verändert, die gro<br />
ßen Bäume waren abgestorben, der goldne M war<br />
aus dem Himmel herausgefallen u hätte eine trü<br />
be Lücke <strong>zu</strong>rückgelassen.<br />
- Genoveva; 1 p206: Wolf: Der Himmel war von allen<br />
Wolken rein./Ein dunkles Blau umzog die Silbersterne,/U<br />
in der Mitte hing der goldne M;/(dann<br />
drohendes Omen: um die Scheibe/Lag weit umher<br />
ein Meer, sowie von Blut,/Recht dunkelrotes<br />
Blut u <strong>zu</strong>m Entsezten.<br />
- ib.1. p232: Golo: So wank’ich fort im goldnen Menscheine,/Indes<br />
die Sterne freundlich oben flim<br />
mern,/Will ich auch gern an diesem Felsen (Sire.<br />
nen=Liebe) stranden./<br />
Karte 43, Rückseite<br />
Tieck<br />
Genoneva; I p233: Sah ich das G des Mes zwischen<br />
Zweigen,/So war mein Herz mit Wonne ganz erfüllt-<br />
/Dies fühl’ ich jetzt in mir <strong>zu</strong>rückekommen./<br />
- ib.p234: G: Wie die (Lauten) Töne (Golos) sich entzünden/In<br />
des Mes goldnem Schweigen,/<br />
- ib. Golo: Mag doch M nun untergehen,/Willst du nur<br />
so hold noch sprechen,/Wird uns Schimmer n gebre<br />
chen,/Bleibt der Mglanz golden stehen./<br />
- ib. 267: Golo: Um Mondschein zittern Wölkchen angeschwommen,/Daß<br />
goldner Strahl mit ihren freund<br />
lich kose/<br />
- ib.268: Die Lilien stehn, wie träumend in dem Grünen,/Die<br />
Rosen, von dem goldnen M beschienen,/Erwecken<br />
sich u rauschen mit leisem Geflüster/<br />
- ib.269: Die goldensten Mstrahlen schmeichend niedersteigen,/Um<br />
Euer (Genoveva) holdes Haupt die<br />
Glorie <strong>zu</strong> flechen./Euch dient Natur mit allen ih<br />
ren Mächten./<br />
Tiedge<br />
Urania II 349: Da schwimmt der Halbm hin, u Aether<br />
258
Karte 44, Vorderseite<br />
Mondfarbe: golden 3<br />
Tiedge<br />
lüfte fächeln/Um seine goldne Stirn, von Dämmrung<br />
sanft umgraut./<br />
Karte 44, Rückseite<br />
259
Karte 45, Vorderseite<br />
Mond: Gondel<br />
Droste-Hülshoff<br />
Durchwachte Nacht 8,3; p275:Silberg<br />
Karte 45, Rückseite<br />
Mond: Silbergondel<br />
Droste,A.v. Durchwachte Nacht 8,3; p.275<br />
260
Karte 46, Vorderseite<br />
Mond: Gong<br />
Frisch, M.<br />
Stiller6;p238:(New York abends)U weit draussen,imOsten,<br />
steigt der bronzene M empor,eine<br />
gehämmerte Scheibe,ein G,der schweigt...<br />
Karte 46, Rückseite<br />
261
Karte 47, Vorderseite<br />
Mondfarbe: grau<br />
Trakl, G.<br />
Im Winter ; I p.38.<br />
- Romanze <strong>zu</strong>r Nacht; I p.31 (?)<br />
Verlaine, P.<br />
Mandoline (Fêtes galantes p40)://Leuns<br />
(Tircis, Aminte, Clitandre, Damis) cour<br />
tes vestes de soie,/Leurs longues robes<br />
à queues,/Leurs longues robes<br />
à queues,/Leur élégance, leur joie/<br />
Et leurs molles ombres bleues//Tourbillonent<br />
dans l’extase/D’une lune<br />
rose et grise,/Et la mandoline jase/<br />
Parmi les frissons de la brise.///<br />
Karte 47, Rückseite<br />
262
Karte 48, Vorderseite<br />
Mondfarbe: grauweiss<br />
Jacobsen<br />
Lyhne p170:Der M war klarer geworden, an viel, u<br />
warf<br />
vorsichtiges, ges Licht über die stillen Fahrzeuge<br />
im<br />
Hafen, über den Wirrwarr von Dachvierecken u weißen,<br />
dunkeläugigen Giebeln des Orts.<br />
Karte 48, Rückseite<br />
263
Karte 49, Vorderseite<br />
Mondfarbe: grün<br />
Stadler, E. Freundinnen; II p223: Und da die Nacht, aus<br />
goldnen Wolken sank/und grün der Mond sich<br />
hob von dunklen Bäumen<br />
- ibid. p.226: aus Nacht u Duft schält leuchtend<br />
sich ein Leib-/ein weisses nacktes wun<br />
dervolles Weib-/grün liegt das Mondlicht<br />
auf den starren Zügen...<br />
Baudelaire, Ch. Spleen de Paris XXXVII p289 sq: Puis elle (la l)<br />
s’étendit sur toi avec la tendresse souple<br />
d’une mère, et elle déposa ses couleurs sur ta<br />
face. Tes prunelles en sont restées vertes,<br />
Nietzsche0<br />
et tes joues extraordinairement pâles.<br />
Z IV: Das Lied der Schwermut; p333: Bei abgehell<br />
ter Luft, /Wenn schon des Monds Sichel/Grün<br />
zwischen Purpurröten/U neidisch hinschleicht:/-dem<br />
Tage feind/<br />
Kafka 8.Oktavheft: Hochzeitsvorbereitungen p161:<br />
Öde Felder, öde Fläche, hinter Nebeln das blei<br />
Karte 49, Rückseite<br />
che Grün des Mondes./<br />
264
Karte 50, Vorderseite<br />
Mond : hell<br />
Mörike, E.<br />
An Wilhelm Hartlaub;I p161:Durchs Fenster schien<br />
der helle M herein;/Du saßest am Klavier im<br />
Dämmerschein,/Versankst im Traumgewühl der Me<br />
lodien,/<br />
- Die Hand der Jezerte;I p537:(sie)schaute durchs<br />
Fenster herab in die Gärten,da der M h hereinschien,<br />
Fouqué,F.<br />
Undine VII;p43:U[:]“Das ist das Ende vom Liede u<br />
von(der)ganzen Hochzeitsabend.-Nein,das ist es<br />
n,sagte der von Liebe berauschte Ritter,löschte<br />
die Kerzen u trug seine schöne Geliebte unter<br />
tausend Küssen,vom Me,der h durch die Fenster<br />
hereinsah,anmutig beleuchtet,<strong>zu</strong> der Brautkammer<br />
h[in]ein.<br />
Eichendorff Ahnung u Gegenwart I 4;II p30:der M schien außer<br />
ordentlich hell.<br />
- ib.III 18;II p186:Die Sonne war lange untergegan-<br />
Karte 50, Rückseite<br />
Eichendorff<br />
gen, der M schien h über die Wälder.<br />
ib.III 2[3];II p239:In der Nacht konnt ich n<br />
schlafen,<br />
ich stand auf u zog mich völlig an.Es war alles<br />
still,nur die Wetterhänhe knarrten im Hofe,der<br />
Mond schien sehr hell.<br />
265
Karte 51, Vorderseite<br />
Mond : hehr<br />
Goehte<br />
Annalen 1818;30 p315sq:Ein wundersamer Zustand<br />
bei hehrem Mschein/brachte mir dsa Lied“Um Mitternacht“,welches<br />
mir desto lieber u werter ist,<br />
da ich n sagen könnte,woher es kam u wohin es<br />
wollte.<br />
Karte 51, Rückseite<br />
cf.Einsamkeit<br />
Melancholie:treibt in Einsamkeit<br />
Schiller,F. Zusammenhang;11 p65:<br />
266
Karte 52, Vorderseite<br />
Mond: heilig<br />
Goethe<br />
Stella V;11 p184:Stella:ich will hinaus in die<br />
weite Welt!Wohin?Ach wohin?-Verbannt aus deiner<br />
Schöpfung!wo du,h M,auf den Wipfeln meiner Bäume<br />
dämmerst,wo du mit furchtbar lieben Schatten das<br />
Grab meiner holden Mina umgibst,soll ich n mehr<br />
wandeln?<br />
Karte 52, Rückseite<br />
267
Karte 53, Vorderseite<br />
Mond: als Horn<br />
Lenau,N.<br />
Das Dilemma; II p113: Ha! zwischen des Gespannes<br />
Hörnern leuchtet/Das Horn des Mondes,<br />
scheinbar eingefangen/<br />
Schiller,F.v. Vergleichung(Frau Ramlerin u der M)II p53:<br />
Der M prunkiert auf sein Paar Silberhörner,/<br />
U dieses macht er schlecht;/Sie sieht sie an<br />
Herrn Ramler gerner,/U darin hat sie Recht.//<br />
Novalis<br />
Karte 53, Rückseite<br />
Ofterdingen I 9;I p298: (Der Mond)ergriff sein<br />
großes H und stieß mit voller Macht hinein.<br />
268
Karte 54, Vorderseite<br />
Mond: kalt<br />
Sonne : warm<br />
Trakl,G. Geburt; I p.138<br />
- Traum und Umnachtung; I p.162<br />
Baudelaire,Ch.<br />
Spleen de Paris XXXVI p289: Mais elle<br />
fait plus volontiers penser à la lune<br />
(qu’à un soleil noir)...; non pas la lune<br />
blanche des idylles,qui ressemble<br />
à une froide mariée,mais la lune sinistre<br />
et enivrante...<br />
- Le revenant; p62:Et je te donnerai,ma<br />
brune,/Des baisers froids comme la lune/Et<br />
des caresses de serpent/Autour<br />
d’une fosse rampant.//<br />
Johannes v.Tepl<br />
Karte 54, Rückseite<br />
Ackermann p19, 14 Tod:So wenig du der<br />
Sonne ihr Licht, dem M seine Kälte,dem<br />
Feuer seine Hitze,oder dem Wasser seine<br />
Nässe nehmen kannst,so wenig kannst<br />
du Uns Unserer Macht berauben!/<br />
Mallarmé<br />
Sartre<br />
Hebbel<br />
Calderón<br />
Nala et Damayantî;p631:L’astre aux rayons ardents,qui<br />
féconde la terre et l’astre à l’éclat froid<br />
qui filtre par la nuit,les vents,sans déméure au<br />
monde:qu’ils consument ma vie sie jamais j’accomplis<br />
l’acte indigne de toi.<br />
Baudelaire;p148:Froideur et pâleur se confondent.Le<br />
blanc est la couleur du froid,non pas seule<br />
ment parce que la neige est blanche,mais surtout<br />
parce que cette absence de couleur manifeste assez<br />
bien l’infécondité et la virginité.C’est pourquoi<br />
la lune devient l’emblème de la frigidité;<br />
cette pierre précieuse,isolée dans la ciel,tourne<br />
vers nous ses steppes crayeuses,fait tomber<br />
sur la terre,pendant les froids de la nuit,une<br />
lumière blanche quie tue ce qu’elle éclaire.<br />
Der Tanz;2 p102:U als sie das Wort(Teufel) nur<br />
gesprochen hat,/Im schwarzen Gewand ein Jüngling<br />
sich naht:/Er sieht so kalt,so gespenstisch dar<br />
ein,/Gleichwie in der Nacht des Mondes Schein.//<br />
Autos;Aguilar III p1506:Luna-pálida tez,lóbrega<br />
y fria/<br />
269
Karte 55, Vorderseite<br />
Mond:kalt 2<br />
Werner<br />
Wanda IV;p245:Ludmilla:Der M schaut auch hernieder/So<br />
traurig u so k!/Du kannst wohl auch n weinen<br />
,/Du starres Leichenhaupt;/Suchst trostlos auch<br />
(wie ich)den Deinen,den dir die Nacht geraubt?!/<br />
Karte 55, Rückseite<br />
270
Karte 56, Vorderseite<br />
Mond: keusch<br />
Wieland,C.M. Idris und Zenide IV 62:Dianas k.Licht<br />
- Sylvio II 6;V p98:k.Luna (nur Göttin)<br />
- ibid.II 6;V p102:wohlthtiges Licht<br />
der keuschen Göttin<br />
Schiller,F. Fiesco II 16;3 p217:Fiesco(<strong>zu</strong> Mohr):Eben<br />
der Lombellino ist der Hauptschlüssel<br />
<strong>zu</strong> allen Tollheiten Dorias.Gleich<br />
morgen früh musst du hingehen(<strong>zu</strong> Dirne)<br />
Vielleicht ist er heute Nacht dieser k<br />
euschen Luna Endymion.<br />
Chateaubriand Atala;p98:La lune prêta son pâle flambeau<br />
à cette veillée funèbre(Beerdigung<br />
.Elle se leva au milieu de la nuit,comme<br />
une blanche vestale qui vient pleurer<br />
sur le cercueil d’une compagne.Bientôt<br />
elle répandit dans les bois ce grand<br />
secret de mélancolie,qu’elle aime à raconter<br />
aux vieux chènes et aux rivages<br />
antiques des mers.<br />
Karte 56, Rückseite<br />
Gasquet,J.<br />
Meyer,C.F.<br />
Il y a une volupté dans la douleur;p72:La chair tra<br />
nslucide des choses nimbe et mêle les apparences<br />
(Dämmerung).D’entre leurs racines,l’idée des ar<br />
bres s’évapore.Comme un soleil plus chaste la lunu<br />
illumine la mer.<br />
Erntenacht(Staiger:Interpretation p269):Wann de<br />
Föhn <strong>zu</strong> Nächten schwül/Indem reifen Korne weht,/<br />
Mondensichel keusch u kühl/An dem reinen Himmel<br />
steht.//Schreitet Nacht mit Schnittergang/Eine Sichel<br />
in der Hand/U ein leiser Sichelklang/Geht prophetisch<br />
über Land.///<br />
271
Karte 57, Vorderseite<br />
Mond: als Krone<br />
Dürrenmatt,F.<br />
Es steht geschrieben; K II p66: Eine<br />
schmale Sichel, die Krone für mein Haupt<br />
Karte 57, Rückseite<br />
Diamant an Treue<br />
Hartmann von Aue<br />
Armer Heinrich 62: stæter triuwe<br />
ein adamas<br />
272
Karte 58, Vorderseite<br />
Mond: kühl<br />
Nietzsche<br />
Z IV:Das trunkene Lied 2;p353: Aber immer noch<br />
rührte er sich n von der Stelle:da wurde es noch<br />
stiller u heimlicher,u alles horchte,auch der<br />
Esel,u Zs Ehrentiere,der Adler u die Schlange,<br />
insgleichen die Höhle Zs u der große k M u die<br />
Nacht selber.<br />
- ib.5;p355:Der M ist k,der Wind schw[ei]gt.<br />
Meyer,C.F.<br />
Karte 58, Rückseite<br />
Erntenacht(Staiger:Interpretation p269):Wann<br />
der Föhn <strong>zu</strong> Nächten schwül/In dem reifen Korne<br />
weht,/Mondensichel keusch u kühl/An dem reinen<br />
Himmel steht.//<br />
273
Karte 59, Vorderseite<br />
Mondfarbe: karmesinrot<br />
Gide, A.<br />
Poe, E.A.<br />
El Hadj; p35o: Quand la nuit revint; je m’appro<br />
chai de nouveau de la tente et quand au-dessus<br />
du désert surgit la lune cramoisie:/O nuit!<br />
grande nuit!... m’écrirai je;<br />
Silence; p112: And, all at once, the moon arose th<br />
rough the thin ghastly mist, and was crimson in<br />
colour. And mine eyes fell upon a huge grey rock<br />
which stood by the shore of the river, and was li<br />
ghted by the light of the moon. And the rock was<br />
grey, and ghastly, and tall,- and the rock was gr<br />
ey. Upon its front were characters engraven in th<br />
e stone; and I walked through the morass of water<br />
lilies, until I came close unto the shore, that I<br />
might read the characters upon the stone. But I<br />
could not decipher them. And I was going back into<br />
the morass, when the moon shone with a fuller red<br />
and I turned and looked again upon the rock, and<br />
upon the characters;- and the characters were<br />
DESOLATION.<br />
Karte 59, Rückseite<br />
274
Karte 60, Vorderseite<br />
Mondfarbe: kupfern<br />
Fontane<br />
Effi Briest 6; p71: Effi... richtete sich jetzt auf<br />
u sah nach rechts hinüber, wo der M, unter weißem,<br />
aber rasch hinschwindem Gewölk, eben aufgegangen<br />
war. Kupferfarben stand die große Scheibe hin<br />
ter dem Erlengehölz u warf ihr Licht auf die brei<br />
te Wasserfläche, die die Kessine hier bildete...<br />
Effi war wie benommen.“aber was es war (in Italien)<br />
n so gespenstig. Woran liegt es nur? Ist es doch<br />
das Nördliche?“<br />
Karte 60, Rückseite<br />
275
Karte 61, Vorderseite<br />
Mond: Lampe<br />
Droste,A.v.<br />
Proust,M.<br />
O Nacht! p357: O Nacht,du goldgesticktes Zelt!<br />
/O Mond,du Silberlampe!/Das du die ganze Welt<br />
umhüllst,/Und die du allen leuchtest.//<br />
SeG II;II p964:Je ne pus retenir un cri d’admiration<br />
en voyant la lune suspendue comme un<br />
lampion orangé à la voûte de chênes qui partait<br />
du château(La Raspalière).<br />
Karte 61, Rückseite<br />
Mond: Silberlampe<br />
Droste,A.v. O Nacht! 1,2; p.357<br />
276
Karte 62, Vorderseite<br />
Mond: Leiche<br />
Sonne:Leiche<br />
Werner,Z.<br />
Wanda IV;p245:Ludmilla:Der M schaut auch hernie<br />
der/So traurig u so kalt!/Du kannst wohl auch n wei<br />
nen,/Du starres Lnhaupt;/Suchst trostlos auch<br />
(wie ich)den Deinen,/Den dir die Nacht geraubt?!/<br />
Karte 62, Rückseite<br />
277
Karte 63, Vorderseite<br />
Mondfarbe: leichenfarben<br />
George, S. Jahr der Seele 118<br />
Karte 63, Rückseite<br />
278
Karte 64, Vorderseite<br />
cf.Planeten<br />
Nachahmung<br />
Mond: borgt das Licht der Sonne<br />
Mond:spiegelt Sonne<br />
Spiegelmetaphern/M<br />
Schiller,F.v.<br />
Novalis<br />
Karte 64, Rückseite<br />
Vergleichung; II p52:Frau Ramlerin befiehlt,<br />
ich soll sie wem vergleichen;/Ich sinne nach<br />
u we[i]ss n,wem u wie,/Nichts unterm M will mir<br />
ein Bildnis reichen-/Wohl!mit dem M vergleich<br />
ich sie.//Der M schminkt sich u stiehlt der S<br />
Strahlen,/Tut auf gestohlen Brot sich wunderviel<br />
<strong>zu</strong> gut./Auch sie gewohnt,ihr Nachtgesicht<br />
<strong>zu</strong> malen,/U kokettiert mit einer Büchse Blut.//<br />
Ofterdingen I 5;I p252:Der M stand in mildem<br />
Glanze über den Hügeln,u ließ wunderliche Träu<br />
me in allen Kreaturen aufsteigen.Selbst wie ein<br />
Traum der S,lag er über der in sich gekehrten<br />
Traumwelt,u führte [d]ie in unzählige Grenzen<br />
geteilte Natur in jene fabelhafte Urzeit <strong>zu</strong>rück,wo<br />
jeder Keim noch für sich schlummerte,<br />
u einsam u unberührt sich vergeblich sehnte,<br />
die dunkle Fülle seines unermeßlichen Daseins<br />
<strong>zu</strong> entfalten.<br />
Goethe,J.W.v.<br />
Morungen<br />
Leonardo Vinci<br />
Empedokles<br />
Chateaubriand<br />
Gross-Coptha I 3; 9 p10:Graf:Was sind die<br />
Haupttugenden der Weiber?-1.Mädchen:Geduld<br />
u Gehorsam.-Graf:Was ist ihr Sinnbild? 2.Mädchen:Der<br />
Mond.-Graf:Warum?-Marquise:Weil er<br />
sie erinnert,das sie kein eigen Licht haben,<br />
sondern dass sie allen Glanz vom Manne erhalten.<br />
MF 124,35sqq:ich muoz iemer dem gelîche spên,/<br />
als der mâne, der sînen schîn/ von des sunnen<br />
schîn enpfêt;/alsô kument mir dicke/ir wol liehten<br />
ougen blicke/in mîn herze,dâ sie vor mir<br />
gêt.<br />
Codex Arundel 28r(RK 2 p69)O(entweder)la luna<br />
ha lume de sè o no.S’ell’ha lume da sè,perchè<br />
non risplende sanza l’aiuto del sole? E s’ella<br />
non ha lume da sè,necessità la fa specchio sperico.<br />
wie ein Echo wird das L der S vom M <strong>zu</strong>rückgeworfen<br />
Atala;p39:Les souvenirs de l’amour dans le coeur<br />
d’un vieillard sont comme les feux du jour réfléchis<br />
par l’orbe paisible de la lune,lorsque<br />
le soleil est couché,et que le silence plane sur<br />
les huttes des Sauvages.<br />
279
Karte 65, Vorderseite<br />
Mond:borgt Licht der Sonne 2<br />
Flaubert<br />
Salammbô [X],I p907:elle(S)se répandait en bénédictions<br />
sur l’astre fertile et doux.A la fin,il<br />
(Shahabarim)s’écria:-Non!non!elle tire de l’<br />
autre toute sa f[]condité!Ne la vois-tu pas vagabondant<br />
autour de lui comme une femme amoureuse<br />
qui court après un homme dans un champ?<br />
Jünger,E.<br />
Strahlungen I p385:Paris,26.8.1942:Gespräche<br />
über die Platenschen Gedichte,deren Schönheit<br />
sie(Doctoresse)dem starren Glanz des Mondlichtes<br />
verglich,dem Licht aus zweiter Hand.Der Eros<br />
leuchte im Widerschein.<br />
Shakespeare Timon of Athens IV 3;V p423:The sun’s a thief,and<br />
with his great attraction/Robs the vast sea;the<br />
moon’s an arrant thief;/And her pale fire she<br />
snatches from the sun;/The sea’s a thief,whose li<br />
quid surge resolves/The moon into salt tears...<br />
Nabokov,V.<br />
Pale Fire,comm.39sq;p58(Conmals Shakespeare-<br />
Überset<strong>zu</strong>ng von Kinbote <strong>zu</strong>rückübersetzt):The s<br />
Karte 65, Rückseite<br />
Shakespeare<br />
Goethe<br />
Lohenstein<br />
Sarte<br />
sun is a thief:she lures the sea/and robs it.The<br />
moon is a thief:/he steals his silvery light from<br />
the sun./The sea is a thief:it dissolves the<br />
moon.)<br />
Timon of Athens IV 3;V p[4]13:As the moon does,by<br />
wanting light to give:/But then renew I could<br />
not like the moon;/There were no suns to borrow<br />
of.<br />
Iphigenie III 3, 1321sqq;12 p54:Iph:Du liebst,Diane,deinen<br />
holden Bruder/Vor allem,was dir Erd’ u<br />
Himmel bietet,/U wendest dein jungfräulich Angesicht/Nach<br />
seinem ew’gen Lichte sehnend still./<br />
O laß den einz’gen,spätgefundnen mir/N in der Fin<br />
sternis des Wahnsinns rasen!/<br />
Cleopatra IV 125sqq:Canidis:Si selbst C die Keyserin<br />
der Mohren/Hat bei so hartem Fall n allen Rath<br />
verlohren;/Si andre Zinthie geht weit dem Monden<br />
für//Nun si/O Sonne(Augustus)/borg’t ihr fruchtbar<br />
Licht von dir.(Cynthia=Artemis).<br />
Baudelaire;p148:la lune, avec sa clarté d’emprunt,<br />
et cette opposition constante au soleil qui l’éclai<br />
re,est un symbole passable du Baudelaire satanique,éclairé<br />
par le Bien et rendant le Mal.<br />
280
Karte 66, Vorderseite<br />
Mond:borgt das Licht der Sonne 3<br />
Plutarch<br />
De fac.28,942 :Wenn die drei Teile(Körper,Seele,<br />
Geist)<strong>zu</strong>sammengefügt werden,liefert die Erde de[m]<br />
Körper,der Mond die Seele,die Sonne die Denkkraft<br />
für die Entstehung des Menschen,so wie sie auch<br />
dem Monde das Licht leiht.<br />
Feuerbach Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 1 1830,p122<br />
squ:O Tod!ich kann mich n loswinden von der süßen<br />
Betrachtung Deines sanften,mit meinem Wesen so innig<br />
verschmolzenen Wesens!Spiegel meines Geistes,<br />
Abglanz meines eigenen Wesens!Aus dem Bruche u der<br />
Trennung der einfältigen Einheit der Natur mit sich<br />
selber ist der bewußte Geist auferstanden, ist dieses<br />
allgemeine sich selbst schauende Licht hervorgebrochen,u<br />
wie der M mit dem Lichte der S glänzt,<br />
so spiegelst Du in Deinem milden Scheine nur das<br />
brennende Sonnenfeuer des Bewußtseins wieder.<br />
Cicero<br />
Karte 88, Rückseite<br />
Nat.deor.II 40,103:Balbus:Luna uatem...eam lucem<br />
quam a sole accepit mittit in terras<br />
Cicero<br />
De re publ.VI 16:ex quibus(stellis)erat ea minima<br />
,quae ultima a cae[lo],citima a terris luce lucebat<br />
aliena.<br />
- ib.17:in infimoque orbe Luna radiis Solis accensa<br />
convertitur.<br />
281
Karte 66, Vorderseite<br />
Mond/lunatisch<br />
Montaigne<br />
Goethe<br />
Baudelaire<br />
Essais III 5 p860:Ne semble ce pas estre une humeur<br />
lunatique de la Lune,ne pouvant autrement<br />
jouyir de Endymion,son migon,l’aller endormir<br />
pour plusieurs mois,et se paistre de la jouissance<br />
d’un garcon qui ne se remuoit qu’en songe.<br />
Faust II 1 4959;14 p15:Astrolog:Die keusche Lu<br />
na launet grillenhaft;/<br />
Spleen de Paris XXXVII:Les bienfaits de la Lune;<br />
p290:Et c’est pour cela,maudite chère enfant<br />
gâtée,que je suis maintenant couché à tres pieds,<br />
cherchant dans toute ta personne le reflet de<br />
la redoutable Divinité,de la fatidique marraine,<br />
de la nourrice empoi sonneuse de tous les l u-<br />
n a t i q u e s.<br />
Karte 66, Rückseite<br />
282
Karte 67, Vorderseite<br />
Mondfarbe: milchig<br />
Stadler, E.<br />
Karte 67, Rückseite<br />
Freundinnen; II p222: Vom Park her flutet<br />
ununterbrochen ein breiter milchweisser Strahl<br />
glitzernden Mondlichts ins Gemach.<br />
283
Karte 68, Vorderseite<br />
Mond: Majestät, König<br />
Droste,A.v. Spiritus familiaris I 13,p741:bleiche M<br />
Novalis<br />
Ofterdingen I 9;I p298:Er saß auf seinem Silberthron/Allein<br />
mit seinem Harm/<br />
- ibid.der alte König<br />
Karte 68, Rückseite<br />
Mond: bleiche Majestät<br />
Droste,A.v. Spiritus familiaris I 13,6; p.741<br />
284
Karte 69, Vorderseite<br />
Mond: matt<br />
Fontane<br />
Effi Briest 19;p250:Der Schneefall hatte schon<br />
seit ein paar Stunden aufgehört,die Luft war frisch,u<br />
auf das weite dunkelnde Meer fiel der matte<br />
Schein der Mondsichel.<br />
Karte 69, Rückseite<br />
285
Karte 70, Vorderseite<br />
Mond: beherrscht Melancholie<br />
Mond:traurig,melanchol.<br />
Shakespeare Antony and Cleopatra IV 9;V p241:Enobarbus:Be<br />
witness to me,O thou blessed moon,/When men revolted<br />
shall upon record/Bear hateful memory,<br />
poor Enobarbus did/Before thy face repent(Verrat<br />
an Anton).../...O sovereign mistress of true<br />
melancholy,/The poisonous damp of night disponge<br />
upon me,/That life,a very rebel to my will,/May<br />
hang no longer on me:throw my heart/Against the<br />
flint and hardness of my fault;/Which,being dri<br />
ed with grief,will break to powder,/And finish<br />
all foul thoughts.<br />
Chateaubriand René;p123:tantôt la lune,se levant dans un ciel<br />
pur,entre deux urnes cinéraires à moitié brisées(in<br />
Rom oder Griechenland),me montrait les pâles<br />
tombeaux.Souvent,aux rayons de cet astre qui<br />
alimente les rêveries,j’ai cru voir le génie des<br />
souvenirs assis tout pensif à mes côtés.<br />
Karte 70, Rückseite<br />
286
Karte 71, Vorderseite<br />
Mond: metallisch<br />
Proust,M.<br />
Laforgue,J.<br />
La Prisonnière;III p407:Je lui(Albertine)reci<br />
tai des vers ou des phrases de prose sur le clair<br />
de lune,lui montrant comment d’argenté qu’il<br />
était autrefois,il était devenu bleu avec Cha<br />
teaubriand,avec le Victor Hugo d’Eviradnus et<br />
de la Fête chez Thérèse,pour redevenir jaune<br />
et métallique avec Baudelaire et Leconte de<br />
Lisle.Puis,lui rappelant l’image qui figure<br />
le croissant de la lune à la fin de Booz endormi,je<br />
lui récitai toute la pièce.<br />
Oeuvres I p216:Climat,faune et flore de la Lune:Etangs<br />
aveugles,lacs ophthalmiques,fontai<br />
nes/De Lêthé,cendres d’air,déserts de porcelaine,/Oasis,solfatares,cratères<br />
éteints,/<br />
Arctiques Sierras,cataractes l’air en zinc,/<br />
Hauts plateaux crayeux,carrières abandonnée<br />
s,/Nécropoles moins vieilles que leurs graminées,/Et<br />
des dolmens par caravnes/<br />
Karte 71, Rückseite<br />
287
Karte 72, Vorderseite<br />
Mond: mild<br />
Kleist,H.v. Schrecken im Bade, p.1006: m.Schein<br />
Goethe,J.W.v. Faust II 2, 7032<br />
Dürrenmatt,F. Herkules 11;K II p410: Es gelingt mir<br />
nur selten, ein Mensch <strong>zu</strong> sein, wie jetzt<br />
im m.Licht des Mondes (Herkules)<br />
Novalis<br />
Ofterdingen I 5;I p252:Der M stand in mil<br />
dem Glanze über den Hügeln,u ließ wunder<br />
liche Träume in allen Kreaturen aufsteigen.<br />
Hebbel<br />
Der Vesuv;IX p227:Nachher ging der M auf<br />
u brachte durch sein mes,unschuldiges Licht<br />
einige Versöhnung in die düstre Szene,<br />
die ein ergreifendes Vorspiel jenes letzten<br />
Zeitmoments abgab,wo die Erde sein<br />
wird,wie dieser Berg,kahl u öde,u den Ele<br />
menten <strong>zu</strong>r völligen Zerstörung überantwortet.<br />
Brentano,C. Erklärung der Sinnbilder;2 p1054:Ange<br />
sicht des milden Mondes<br />
Karte 72, Rückseite<br />
288
Karte 73, Vorderseite<br />
Mond: Münze, Médaille<br />
Baudelaire,Ch. Confession, p.43: médaille neuve<br />
Brecht,B.<br />
Dreigroschenoper: Penny<br />
Karte 73, Rückseite<br />
289
Karte 74, Vorderseite<br />
Mond: Nugget<br />
Rühmkorf,P.<br />
Bocks-Gesang 6,3; p.38 Kunststücke<br />
Karte 74, Rückseite<br />
290
Karte 75, Vorderseite<br />
Mond: silberne Null<br />
Rühmkorf,P. Kunststücke: Variation auf Klopstock<br />
„Dem Erlöser“ 7,4; p.83<br />
Karte 75, Rückseite<br />
291
Karte 76, Vorderseite<br />
Mond: Orange<br />
Proust,M.<br />
SuG II;II p633: La lune était maintenant dans<br />
le ciel comme un quartier d’orange pelé délicatement<br />
quoique un peu entamé. Mais elle devait<br />
quelques heures plus tard être fraite de<br />
L’or le plus résistant.<br />
Karte 76, Rückseite<br />
292
Karte 77, Vorderseite<br />
Mondfarbe: orange<br />
cf.Mond: Orange<br />
Proust, M..<br />
SeG II; II p964: Je ne pus retenir un cri<br />
d’admiration en voyant la lune suspendue comme un<br />
lampion orangé à la voûte de chêmes qui partait du<br />
château.<br />
Karte 77, Rückseite<br />
293
Karte 78, Vorderseite<br />
Mondfarbe: perlengrau<br />
Chateaubriand Atala; p36: La lune brillait au milieu d’un a<strong>zu</strong>r<br />
sans tache, et sa lumière gris de perle descendait<br />
sur la cime indéterminée des forêts.<br />
Karte 78, Rückseite<br />
294
Karte 79, Vorderseite<br />
Mondfarbe: purpurn<br />
Trakl, G.<br />
Heym, G.<br />
Flaubert, G.<br />
Karte 79, Rückseite<br />
Verwandlung des Bösen; I p129: Ein Toter besucht<br />
dich. Aus dem Herzen rinnt das selbstvergossene Blut<br />
u in schwarzer Braue nistet unsäglicher Augenblick;<br />
dunkle Begegnung. Du - ein purpurner M, da jener im<br />
grünen Schatten des Ölbaums erscheint Dem folgt<br />
unvergängliche Nacht.<br />
Mond: Den blutrot dort der Horizont gebiert,/Der aus<br />
der Hölle großen Schlünden steigt,/Sein Purpurhaupt<br />
mit Wolken schwarz verziert,/Wie um der Götter Stirn<br />
Akanthus schweigt,//<br />
Bovary II 12; I p506: La lune, toute ronde et<br />
couleur de purpre, se levait à ras de terre, au fond<br />
de la prairie. Elle montait vite entre les branches<br />
des peupliers, qui la cachaient de place en place,<br />
comme un rideau noir, troué. Puis elle parut,<br />
élégante de blancheur, dans le ciel vide qu’elle<br />
éclarait; et alors, se ralentissant, elle laissa<br />
tomber sur la rivière une grande tache,<br />
qui faisait une infinité d’étoiles, et cette luneur<br />
d’argent semblait s’y tordre jusqu’au fond à la<br />
manière d’un serpent sans tête couvert d’écailles<br />
lumineuses.<br />
295
Karte 80, Vorderseite<br />
Mond: als Rad<br />
Flaubert<br />
Sa[l]ammbô III;I p782:Luisante et ronde, tu frôles<br />
la cime des monts comme la roue d’un char.<br />
Karte 80, Rückseite<br />
296
Karte 81, Vorderseite<br />
Mond:Reflexion-in-sich der Nacht<br />
Tiedge<br />
Urania II 349:Da schwimmt der Halbm hin,u Aetherlüfte<br />
fächeln/Um seiner goldnen Stirn,von Dämmrung<br />
sanft umgraut./Er ist in diesem Ernst das schöne<br />
stille Lächeln,/Womit die N sich selbst in ihrer<br />
Hohheit schaut./<br />
Karte 81, Rückseite<br />
297
Karte 82, Vorderseite<br />
Mondfarbe: rosenfarben<br />
Proust, M.<br />
Guermantes I;II p154: Legrandin: „Pendant que vous<br />
irez à quelque five o’clock, votre vieil ami sera<br />
plus heureux que vous, car seul dans un faubourg, il<br />
regardera monter dans le ciel violet la lune rose.“<br />
- ibid.II p177: Comme si nous approchons notre regard<br />
de la lune et qu’elle cesse de nous paraître de rose<br />
et d’or, sur ce visage si uni (de Rachel) tout à<br />
l’heure je ne distinguais plus que de protubérances,<br />
des taches, des fondrières.<br />
- Swann II;I p236: Parfois, en voyant, de sa victoria,<br />
dans ces belles nuits froides, la lune brillante qui<br />
répandait sa clarté entre ses yeux et les rues<br />
désertes, il pensait à cette autre figure claire et<br />
légèrement rosée comme celle de la lune... (Odette)<br />
Karte 82, Rückseite<br />
Verlaine, P.<br />
Mandoline (Fêtes galantes p40): Leurs (Tircis,<br />
Aminte, Clitandre, Damis) courtes vestes de<br />
soie,/Leurs longues robes à queues,/Leur élégance,<br />
leur joie/Et leurs molles ombres<br />
bleues//Tourbillonent dans l’extase/D’une lune rose<br />
et grise,/Et la mandoline jase/Parmi les frissons de<br />
la brise.//<br />
298
Karte 83, Vorderseite<br />
Mondfarbe: rot<br />
Büchner, G.<br />
Goethe,J.W.v.<br />
Proust, M.<br />
Horatius<br />
Dürrenmatt,F.<br />
Stadler, E.<br />
Woyzeck, p172sq: wie ein blutig Eisen<br />
Faust II 2, 7918: Ins Düstre rötet sich sein Feuer<br />
JF II; I p804: soleil rouge et rond comme la lune<br />
(abends)<br />
Serm.I8, 35: videres/Lunamque rubentem / net foret<br />
his testis, post magna latere sepulcra.<br />
(Geisterbeschwörung)<br />
Es steht geschrieben; K II p66: Ihr alten Länder<br />
unterm roten Mond ! (Bockelso<br />
Das Mädchen spricht; II p212: als die Sommernacht<br />
wie Gold/zwischen den Zweigen hing und alle<br />
Blumen/wie Flammen in den roten Vollmond glühten<br />
(Liebe)<br />
- Schloss im Herbst; II p207: Durch düstre<br />
Turmkronen...läuft der Sturm in Nächten/wenn der<br />
r.Vollmond/funkend zwi-<br />
Karte 83, Rückseite<br />
Gide, A.<br />
Goethe<br />
schen grauen Wolken liegt<br />
ibid.und der rote Mond / webt seltsam um das glühe<br />
Laub der Eschen und / der Schlinggewächse<br />
Voyage d’Urien;p29:La nuit est devenue brûlante;les<br />
matelots et les faux chevaliers sont allés retrouver<br />
les femmes, et la pensée de leurs embrassements nous<br />
a tourmentés cette nuit,car elle était vaiment trop<br />
amoureuse.Une lune énorme et rougie s’est levée de<br />
parmi les vagues,et a promené son reflet sur la mer<br />
déja lumineuse.Dans le sillage de la lune des<br />
barques brunes ont passé,regagnant les côtes.<br />
Faust I 3851sq; 12 p167:Wie traurig steigt die<br />
unvollkommne Scheibe/Des roten Monds mit später Glut<br />
heran,/U leuchtet schlecht, daß man bei jedem<br />
Schritte/Vor einen Baum, vor einen Felsen rennt!/<br />
299
Karte 84, Vorderseite<br />
Mondfarbe: rot 2<br />
St.Pierre<br />
Verlaine,P.<br />
Frische,M.<br />
Paul et Virginie p86:La nuit même (vor Orkan)<br />
n’apportoit aucun rafraîchissement à l’atmosphère<br />
embrassée.L’orbe de la lune rouge tout, se<br />
levoit,dans un horizon embrumé,d’une grandeur<br />
démesurée (In V wird aus Freundschaft Liebe).<br />
L’heure dur berger(Saturniens) ;p73:La lune est<br />
rouge au brumeux horizon ;/Dans un brouillard qui<br />
danse la prairie/S’endort fumeuse ,et le grenouille<br />
crie /Par les joncs verts où circule in frisson;//<br />
Gantenbein;p144:Er erinnert sich :Rot ist das Blut<br />
,rot ist die Farbe des Alarms ,die Farbe bei<br />
Sprengungen beispielsweise ,r ist der Mund der<br />
Frische ,der M u die Sonne bei Aufgang u Untergang<br />
,r ist das Feuer, das Eisen im Feuer ,manchmal ist<br />
die Erde r u der Tag hinter geschlossenen Lidern rot<br />
sind Lippen ,rot ist ein Kopftuch auf den<br />
Karte 84, Rückseite<br />
Ovidius<br />
Arnim,A.v.<br />
Hebbel<br />
braunen u grünen u grauen Landschaften von Corot ,r<br />
sind die Wunden ,der Mohn , die Scham u der Zorn,<br />
vieles ist r ,der Plüsch im Theater ,die Hagebutten<br />
,der Papst,die Tücher beim Stierkampf ,der Teufel<br />
soll r sein,u R erwacht aus Grün , ja R ist die<br />
Farbe vor allen Farben - für Gantenbein.<br />
Met .IV 329sqq : pueri rubor ora notavit/(nescit<br />
enim, quid amor) ,sed et erubuisse decebat./hic<br />
color aprica pendentibus arbore pomis/ aut ebori<br />
tincto est aut sub candore rubenti ,/cum frustra<br />
resonant acra auxiliaria,lunae ./<br />
Isabella ;p7:Bella (streckte)schon den lieben,<br />
vollen ,dunkelgelockten Kopf mit den glänzenden<br />
,schwarzen Augen <strong>zu</strong>m Schieber hinaus in den Schein<br />
des vollen Mondes ,der glühend wie ein<br />
halbgelöschtes Eisen aus dem Duft u den Fluten der<br />
Schelde eben hervorkam, um in der Luft immer heller<br />
wieder aus seinem Innern heraus <strong>zu</strong> glühen.<br />
Gyges V; VI p158 :Thoas:Es bliebe alles (nach<br />
Revolte)/Wie jetzt ,ich meine ,was mich selbst<br />
betrifft,/Denn das ist unser Sklaven Glück, daß uns/<br />
300
Karte 85, Vorderseite<br />
Mondfarbe: rot 3<br />
Hebbel<br />
Keller<br />
Ein roter M am Himmel wenig kümmert/<br />
Romeo u Julia auf dem Dorfe ;p124 :Als es gänzlich<br />
dunkel war ,wollte der Wirt (Paradiesgärtlein)keine<br />
Lichter anzünden ,da er behauptete, der Wind lösche<br />
sie aus ,auch ginge der Vollm sogleich auf u für das<br />
,was ihm diese Herrschaften einbrächten ,sei das<br />
Mondlicht gut genug .Diese Eröffnung wurde mit<br />
großem Wohlgefallen aufgenommen ;die ganze<br />
Gesellschaft stellte sich an die Brüstung des<br />
luftigen Saales u sah dem Aufgange des Gestirnes<br />
entgegen, dessen Röte schon am Horizonte stand<br />
;...Das seltsame Licht machte alle vertrauter ,<br />
- ibid .p133:u als die Morgenröte aufstieg, tauchte<br />
<strong>zu</strong>gleich eine Stadt mit ihren Türmen aus dem<br />
silbergrauen Strome.Der untergehende Mond,rot wie<br />
Gold ,legte eine glänzende Bahn den Strtom hinauf ,u<br />
auf dieser kam das Schiff langsam überquer gefahren.<br />
Karte 85, Rückseite<br />
Seneca<br />
Hugo<br />
Nat.quaest.VII 27.1(Warum auch Kometen Sterne<br />
sind?)Dic tu mihi prius quare luna dissimillimum<br />
soli lumen accipiat,cum accipiat a sole;quare modo<br />
rubeat,modo palleat ;quare lividus illi et ater<br />
color sit, cum conspectu solis excluditur.<br />
Hand d’Islande 37;I p112:(Marsch der Aufständischen)<br />
la lune rougeátre se leva au milieu d’un amas froid<br />
de nuages qui déroulaient qutour d’elle leurs formes<br />
bizarres avec une mobilité fantastique<br />
301
Karte 86, Vorderseite<br />
Mond: sanft<br />
Büchner,G.<br />
Die Nacht; p427: sanftes Silberlicht<br />
Bonaventura Nachtwachen XIV p125: sanftes Antlitz<br />
Brentano,C. Godwi I; II p117: sanfter Freund<br />
- ibid.II 2;II p233:Der s.M.(gießt)den<br />
milden Tag der Liebe u des innern stillen<br />
Treibens im Herzen über (die Wipfel<br />
des Waldes).<br />
Baudelaire,Ch. Chanson d’après-midi; p58: Et puis tu<br />
mets sur mon coeur/Ton œil doux comme<br />
la lune.<br />
Wieland,C.M. Welt unschuldiger Menschen; XXX p125;So<br />
sangen sie mit abwechselnden Stimmen(d<br />
Lob Gottes).Der s M stand wie entzückt<br />
am a<strong>zu</strong>rnen Himmel<br />
Tieck,L.<br />
Auf<strong>zu</strong>g der Romanze;I p407:U sie(Glaube<br />
u Liebe)gingen durch die Welt hin,/Lie-<br />
Karte 86, Rückseite<br />
be wie die Sonnenstrahlen,/Wie des Mes sanfte<br />
Lichter/Schien der Glaube durch die Tale./<br />
Goethe WMW III 5;20 p96sq:In der klarsten sanftesten M-<br />
nacht,wie sie nur in hohen Gebirgszügen obwaltet,saß<br />
die Familie mit/ihren Gästen vor der<br />
Haustüre<br />
Balzac,H.<br />
El Verdugo;IX p866:Le scintillement des étoiles<br />
et la douce lumière d e la lune éclairaient<br />
une vallée déclicieuse qui se déroulait coquettement<br />
à ses(Victor Marchant)pieds.<br />
302
Karte 87, Vorderseite<br />
Mondfarbe: scharlachfarben<br />
Borges,J.L. A un viejo poeta; Borges u.ich, p78<br />
Karte 87, Rückseite<br />
furor poeticus<br />
Isidor v.Sev. Etymologiae VIII 7<br />
303
Karte 88, Vorderseite<br />
Mond: Schäfer (der Wolken) (der Sterne)<br />
Brentano,C. Radlauf; III p90: alle Wölkchen wären<br />
Lämmer, und der Mond ein Schäfer..<br />
- Myrtenfräulein; III p319:Der Mond,der<br />
Sternenhirte/auf klarem Himmelsfeld<br />
Flaubert<br />
Salammbô III;Ip782:“Où donc vas-tu?Pourquoi<br />
changer tes formes,perpétuelle<br />
ment?Tantôt mince et recourbée,tu gli<br />
sses dans les espaces comme une galère<br />
sans mâture,ou bien au milieu des étoil<br />
es tu ressembles à un pasteur qui garde<br />
son troupeau.<br />
Karte 88, Rückseite<br />
304
Karte 89, Vorderseite<br />
Mond(licht) :schauerlich<br />
Novalis<br />
Ofterdingen I 1;I p200:“Erzählt uns doch jenen<br />
seltsamen Traum“,sagte der Sohn.-„Ich war eines<br />
Abends“,fing der Vater an,“umhergestreift.<br />
Der Himmel war rein,u der M bekleidete die alten<br />
Säulen u Mauern mit seinem bleichen sch Lichte“<br />
Tieck,L.<br />
Runenberg;II p56:Jetzt traten sie ins Freie,u<br />
das Licht des Mes,der oben mit seinen Hörnern ü-<br />
ber der Bergspitze stand,begrüßte sie freundlich<br />
in unkenntlichen Formen u vielen gesonderten Massen,die<br />
der bleiche Schimmer wieder rätselhaft<br />
vereinigte,lag das gespaltene Gebirge vor ihnen,im<br />
Hintergrunde ein steiler Berg(R),auf welchem<br />
uralte verwitterte Ruinen sch im weißen Lichte<br />
sich zeigten.<br />
Karte 89, Rückseite<br />
305
Karte 90, Vorderseite<br />
Mond: als Scheibe<br />
Droste<br />
Schiller<br />
Gethsemane;p318:Als Christus lag im Hain G/Auf<br />
seinem Antlitz mit geschloßnen Augen,-/Die Lüfte<br />
schienen Seufzer nur <strong>zu</strong> saugen,/U eine Quelle<br />
murmelte ihr Weh,/Des Mes blasse Sch widersche<br />
inend, -/Da war die Stunde,wo ein Engel weinend/<br />
Von Gottes Trhone ward herabgesandt,/Den bittern<br />
Leidenskelch in seiner Hand.//<br />
Menschenfeind 7;7 p331:(Natur)laß mich deine<br />
glückliche Blindheit mit dir teilen.Verbirg mir<br />
in deinem stillen Frieden die Welt,die mein Wirken<br />
empfängt.Würde der Mond seine strahlende Sch<br />
(er)füllen,wenn er den Mörder sähe,dessen Pfad<br />
sie beleuchten soll? -<br />
Karte 90, Rückseite<br />
Mond: blasse Scheibe<br />
Droste, A.v. Gethsemane 1,5; p.318<br />
306
Karte 91, Vorderseite<br />
Mond: als Schiff<br />
Chateaubriand<br />
Réne;p133:La nuit,lorsque l’aquilon ébranlait<br />
ma chaumière,que les pluies tombaient en torrent<br />
sur mon toit;qu’à travers ma fenêtre je voy<br />
ais la lune sillonner les nuages amorcelés,com<br />
me un pâle vaisseau qui laboure les vagues,il<br />
me semblait que la vie redoublait au fond de mon<br />
coeur,que j’aurais eu la puis/sance de créer<br />
des mondes.<br />
Karte 91, Rückseite<br />
307
Karte 92, Vorderseite<br />
Mond: Schild<br />
cf.Sonne: Schild<br />
Droste,A.v. Durchwachte Nacht 12,5; p275:Silbers.<br />
- Die Nacht; p428: Silbersch[i]ld<br />
Karte 92, Rückseite<br />
308
Karte 93, Vorderseite<br />
Mond(licht):Schleier, Flor<br />
Wieland,C.M. Sylvio II 6; V p99: Schönheiten der schlummer<br />
nden Natur,die im dämmernden Mondschein,wie<br />
in einem durchsichtigen Flor (Nachtgewand<br />
von),in nachlässiger Anmuth ausgestreckt <strong>zu</strong><br />
liegen schien<br />
Karte 93, Rückseite<br />
309
Karte 94, Vorderseite<br />
Mond: Schwester<br />
Proust,M.<br />
Regrets IX: sœur immortelle de ma<br />
tristesse<br />
Karte 94, Rückseite<br />
310
Karte 95, Vorderseite<br />
Mond:schwimmend<br />
Prevost,M.<br />
Demi-vierges I 5,p141:Par les vitres aux stores<br />
relevés,on apercevait le parc baigné de clarté<br />
et la lune cornue nageant dans le ciel.<br />
Karte 95, Rückseite<br />
311
Karte 96, Vorderseite<br />
Mond: Sichelmond<br />
Goethe,J.W.v. West-östl.Divan; II p.127<br />
Proust,M.<br />
SuG II;II p633:La lune était maintenant<br />
dans le ciel comme un quartier d’orange<br />
pelé délucatement quoique un peu entamé.Mais<br />
elle devait quelques heures<br />
plus tard être faite de l’or le plus résistant.Blottie<br />
toute seule derrière el<br />
le,une pauvre petite étoile allait servir<br />
d’unique compagne à la lune solitaire,tandis<br />
que celle-ci,tout en protégeant<br />
son amie,mais plus hardie et allant<br />
de l’avant,brandirait comme une arme ir<br />
résistible et comme un symbole oriental<br />
som ample et merveilleux croissant d’or.<br />
Hugo,V.<br />
Booz endormi: Le croissant fin et clair<br />
parmi ses fleurs del’ombre(astres)Bril<br />
lait à l’occident,et Ruth se demandait,//<br />
Immobile,ouvrant l’œil à moitié sous<br />
ses voiles,/Quel dieu,quel moissonneur<br />
Karte 96, Rückseite<br />
Meyer,C.F.<br />
de l’éternel éte/Avait,en s’en allant,négligemment<br />
jeté/Cette faucille d’or dans le<br />
champ des étoiles.<br />
Vor der Ernte; p764: Am wolkenreinen Himmel<br />
geht/Die blanke Sichel schön,/Im Korne drunten<br />
wogt und weht/Und rauscht u wühlt der Föhn<br />
//Sie wandelt voller Melodie/Hochüber durch<br />
das Land,/Frühmorgen schwingt die Schnittrin<br />
sie/Mit sonnenbrauner Hand.<br />
312
Karte 97, Vorderseite<br />
Mondfarbe: silbern<br />
Klopstock,F.G. Petrarca und Laura 2<br />
Hölty,L.H.Ch. Die Mainacht 1 , 1<br />
Rühmkorf,P. Variation auf Klopstock „Dem Erlöser“; Kunststücke<br />
p.83<br />
Shakespeare ,W. Love’s Labour’s Lost IV 3 ; p. 110 : silbvermoon<br />
Wieland ,C.M. Musarion III ; XII p47 : Silberschimmer<br />
Proust ,M.<br />
Swann I; I p146 : Silbersichel<br />
Lenau,N.<br />
Die Waldkapelle ; I p205<br />
Büchner,G.<br />
Die Nacht ; p427 : sanftes Silberlicht<br />
Borges ,J.L. La Luna : lunas de plata; BuI p68<br />
Wieland ,C.M. Idris u.Zenide V 80: zärtlicher verführerischer<br />
Schein d.Silbermondes<br />
Novalis<br />
Ofterdingen I9 ;I p298 :Er saß auf seinem<br />
Silberthron/Allein mit seinem Harm<br />
Karte 97, Rückseite<br />
Dürrenmatt ,F. Es steht geschrieben ; K II p88:D.M.spannt durch den<br />
Park ein Band von Silber <strong>zu</strong>m Palast (Bockelson nimmt<br />
Judith <strong>zu</strong>r Frau)<br />
- ibid .p111 : Der Mond ,der nun,wie er niederstürzt<br />
,uns in seinem Silber begräbt !<br />
Herder ,J.G. Journal meiner Reise ; SuD p301sq : stiller<br />
silberner Mond<br />
Baudelaire,Ch. A une Madone ; p56 : Si je ne puis , malgré tout mon<br />
art diligent ,/Pour Marchepied tailler une Lune<br />
d’argent (Madonna! )<br />
Lenau,N.<br />
Hypochonders Mondlied ; II p81 : Den Schläfern um<br />
den Leib <strong>zu</strong> schlingen/Sucht er sein feines<br />
Silbernetz,/Um sie <strong>zu</strong> sich hinauf<strong>zu</strong>schwingen:/Doch<br />
seine Fäden reissen stets.<br />
Passerat ,J. A la lune : O bel œil de la nuict , o la fille<br />
argentée/Et la sœur du soleil et la mere des mois/<br />
Schiller,F.v. Vergleichung ;II p53 :Der M prunkiert auf sein Paar<br />
Silberhörner<br />
313
Karte 98, Vorderseite<br />
Mondfarbe: silberblau<br />
Schiller,F.v. Bild <strong>zu</strong> Sais ; 1 p209<br />
Karte 98, Rückseite<br />
314
Karte 99, Vorderseite<br />
Mondfarbe: silbern 2<br />
Proust,M.<br />
La Prisonnière ;III p407 :Je lui (Albertine) recitai<br />
des vers ou des phrases de prose sur le clair de<br />
lune ,lui montrant comme d’argent qu’il était<br />
autrefois ,il était devenu bleu avec Chateaubriand<br />
,avec le Victor Hugo d’Eviradnus et de la Fête chez<br />
Thérèse ,pour redevenir jauneet métallique avec<br />
Baudelaire et Leconte de Lisle .Puis ,lui rappellant<br />
l’image qui figure le croissant de la lune à la fin<br />
de Booz endormi ,je lui récitai toute la pièce.<br />
Spee,F.v.<br />
Anderes Lob aus den Werken Gottes ; p16 :Wer hat in<br />
Gold - u Silberstück/Die Sonn und Mond<br />
gekleidet?/(Gott)<br />
Gide,A.<br />
Nourritures terrestresIII ;p179 :Nous avons, une<br />
nuit ,vu,du Peyrou, la mer lointaine et que la lune<br />
argentait ;auprès de nous s’ébruitaient les cascades<br />
du château d’eau de la ville ; des cygnes noirs<br />
frangés de blanc nageaient sur le bassin tranquille.<br />
Karte 99, Rückseite<br />
Gide ,A.<br />
Klopstock<br />
Schiller,F.<br />
Prevost,M.<br />
Voyage d’Urien ;p20 :Et l’on voyait tantôt les<br />
nuages encore mauves , tantôt la lune .Dans le<br />
sillage argenté qu’elle faisait sur la mer calme<br />
,les avirons creusaient des remous de lumière<br />
;devant nous ,l’Orion passait,mystérieux, dans le<br />
sillage de la lune.<br />
Die frühen Gräber: Willkommen, o silberner M!/<br />
Schöner ,stiller Gefährt’ der Nacht !/<br />
Kabale u Liebe I 1 ; 3 p299 :Miller :Hat man’s ’nur<br />
erst so weit im reinen,daß die Gemüter topp<br />
machen,wutsch!nehmen die Körper ein Exempel ;das<br />
Gesind macht’s der Herrschaft nach ,u der s M ist am<br />
End nur der Kuppler gewesen( Parodie auf Göttinger<br />
Hain und Klopstock?E.Schmidt).<br />
Demi vierges I 5 ,p136 :D’un ciel merveilleusement<br />
pur ,le soir tombait, lent comme un crépuscule d’été<br />
.Et un large croissant de lune ,déja,mêlait à la<br />
pâleur rouge de ce crépuscule sa pâleur argentée .<br />
- ib.p142:Les arbres nus brodaient le rivage de leurs<br />
linéaments noirs et rigides ,et la lune<br />
315
Karte 100, Vorderseite<br />
Mondfarbe: silbern 3<br />
Prevost<br />
criblait l’eau doucement mouvante ,la pailletait<br />
d’argent en fusion./<br />
Tieck,L.<br />
Die Freunde ;II p39: Die Nachtigallen klagten mit<br />
gedämpfter Stimme ,u ein wunderbarer M zog herauf<br />
.Die Blüten taten sich in dem s Scheine auf , u alle<br />
Blätter wurden vom Mondglanze angezündet, die weiten<br />
Gänge erglühten u warfen seltsame , grüne Schatten<br />
,rotenWolken schliefen auf den fernen Gefilden im<br />
grünen Grase ,die Springbrunnen waren golden u<br />
spielten hoch in den klaren Himmel hinein.<br />
Grillparzer Kloster bei Sendomir M7 p17:Der M warf sein S über<br />
die ruhig schlummernde Gegend u verwandelte das vor<br />
ihnen liegende Schloß in einen schimmernden<br />
Feenpalast.<br />
Eichendorff Taugenichts 8;I p344 :Dabei schienen die Sterne<br />
prächtig am klaren Firmament ,die ganze Gegen war<br />
wie versilbert vom Mondscheine ,<br />
Karte 100, Rückseite<br />
Hölderlin<br />
Hyperion I 2 ;p473 :Der ganze Himmel ist rein .Das<br />
weiße Licht ist nur über den Äther gehaucht ,u, wie<br />
ein silbern Wölkchen ,wallt der schüchterne M am<br />
hellen Tag vorüber.<br />
- ib.I 1; p443 :U wenn ich mich oft um Mitternacht das<br />
heiße Herz in den Garten hinuntertrieb unter die<br />
tauigen Bäume ,u der Wiegengesang des Quells u die<br />
liebliche Luft u das Mondlicht meinen Sinn<br />
besänftigte , u so frei u friedlich über mir die<br />
silbernen Gewölke sich regten,u aus der Ferne mir<br />
die verhallende Stimme der Meeresflut tönte ,wie<br />
freundlich spielten da mit meinem Herzen all die<br />
großen Phantome seiner Liebe!<br />
Flaubert,G. Bovary II 12;I p506 :La lune toute ronde et couleur<br />
de pourpre ,se levait à ras de terre ,au fond de la<br />
prairie.Elle montait vite entre les peupliers , qui<br />
la cachaient de place en place , comme un rideau<br />
noir, troué .Puis elle parut, èlégante de blancheur<br />
,dans le ciel vide qu’elle éclairait ; et alors , se<br />
ralentissant , elle laissa tomber sur la rivière und<br />
grandeztache , qui faisait une infini-<br />
316
Karte 101, Vorderseite<br />
Mondfarbe: silbern 4<br />
Flaubert<br />
té d’étoiles, et cette lueur d’argent semblait s’y<br />
tordre jusqu’au fond à la manière d’un serpent sans<br />
tête couvert d’écailles lumineuses.<br />
- Un cœur simple III; II p604:La voile avait tourné ,<br />
on ne vit plus personne( Schiff Victors) ;-et ,sur<br />
la mer argentée par la lune ,il faisait une tache<br />
noire qui pâlissait toujours ,s’enfonca,disparu<br />
- Mémoires d’un fou XIII:Vous dirai - je jamais comme<br />
c’était quelque chose à faire mourir d’amour que<br />
cette nuit pleine du parfum de la mer, avec ces<br />
vagues transparentes,son sable argentée par la<br />
lune,cette onde belle et calme,ce ciel<br />
resplendissant et puis ,près de moi , cette femme?<br />
- ib.La marée commençait à redescendre , et de place<br />
en place on voyait de grands trous pleins d’eau<br />
argentée par la lune ,<br />
Gautier<br />
Karte 101, Rückseite<br />
Maupin IX; p203: la lune amoureuse se lève de<br />
meilleure heure pour te baiser de ses pâles lèvres<br />
d’argent.<br />
Lohenstein<br />
Goethe<br />
Cleopatra II 424sqq:Proculejus :Wie?träumt mir? seh’<br />
ich recht? ist’s Artabazens Leiche?/Ha !du<br />
beschimpffter Strumpf !bestürzter Mond’<br />
entweiche//Daß dieser Greuel n dein reines S fleckt!<br />
Faust I ,Wald u Höhle ; 3235-39 :F :U steigt vor<br />
meinem Blick der reine M/Besänftigend<br />
herüber,schweben mir/Von Felsenwänden ,aus dem<br />
feuchten Busch/Der Vorwelt silberne Gestalten auf/U<br />
lindern der Betrachtung strenge Lust./<br />
317
Karte 102, Vorderseite<br />
Mondfarbe: silberweiss<br />
Grillparzer Sappho I 3;2 p115 : Phaon :Dort,an den Pulsen der<br />
süß schlummernden Natur , /In ihres Zaubers magischmächt’gen<br />
Kreisen,/Da breitet’ ich die Arme nach dir<br />
(S) aus ;/U wenn mir dann der Wolken Flockenschnee<br />
,/Des Zephyrs lauer Hauch,der Berge Duft,/Des<br />
bleichen Mes ses Licht/In eins verschmolzen um die<br />
Stirne floß,/Dann warst du mein,dann fühlt’ ich<br />
deine Nähe ,/U Sapphos Bild schwamm in den lichten<br />
Wolken!/<br />
Karte 102, Rückseite<br />
318
Karte 103, Vorderseite<br />
Mond:borgt Licht d.Sonne<br />
Spiegelmetaphern/Mond<br />
Mond:spiegelt Sonne<br />
Vitruv IX 2.3<br />
Gregor v.Nyssa De anima et resurrectione 32 B ff.=190 C ff.<br />
Karte 103, Rückseite<br />
319
Karte 104, Vorderseite<br />
Mond:heller als Sterne<br />
Übertreffungs-Metaphern<br />
Horatius<br />
Carm.I 12,46-48:Micat inter omnis/Iulium sidus ve<br />
lut inter ignis/Luna minores.<br />
Dante<br />
Div.Comm.Purg.XVIII 76sqq:La luna,quasi a mezza no<br />
te tarda,/Facea le stelle a noi parer più rade,/<br />
Fatta com’un secchione che tutto arda;//<br />
Crestien<br />
Yvain 3237sqq:Et dient(Leute von Arison)que buer<br />
seroit nee/cui il(Y) avroit s’amor donnee,(qui si<br />
est as armes puissanz/et de sor toz reconoissanz,/<br />
si con cierges antre chandoiles/et la lune antre<br />
les estoiles,/et li solauz de sor la lune;/<br />
Karte 104, Rückseite<br />
320
Karte 105, Vorderseite<br />
Mond: still<br />
Hölderlin,F. Die Nacht, p243<br />
Wieland,C.M. Aspasia; VII p134 (erste Liebesnacht)<br />
- Moral.Briefe III 4, I p242: Plural<br />
Goethe,J.W.v. Tasso III 3, 1956: st.Schein des Monds<br />
- ibid.IV 2,2257: st.Mond<br />
Herder,J.G. Journal meiner Reise; SuD p301sq: st.<br />
silberner Mond<br />
Lenau,N.<br />
Hypochonders Mondlied; II p81: Als Knabe<br />
schon konnt’ ich nicht schauen/ Zum<br />
st blassen Mond empor,/Dass nicht ein<br />
wunderliches Grauen/Mir heimlich das<br />
Gebein durchfror.<br />
Wieland,C.M. Sympathien 5;XXX p36:Komm,Glycera,laß<br />
uns das Grab unsrer Verstorbnen besuchen!<br />
Du st M,neige dein unverschleiertes<br />
melancholisches Antlitz aus dem<br />
herbstlichen Duft herab<br />
Karte 105, Rückseite<br />
321
Karte 106, Vorderseite<br />
Mond: still<br />
Schiller,F.<br />
Die Erwartung;1 p2[2]:Still hebt der M sein strah<br />
lend Angesicht,/Die Welt zerfließt in ruhig<br />
große Massen;/Der Gürtel ist von jedem Reiz gelöst,/U<br />
alles Schöne zeigt sich mir entblößt.//<br />
Karte 106, Rückseite<br />
322
Karte 107, Vorderseite<br />
Nacht:synthetisiert<br />
Glanz<br />
Mond: synthetisierend<br />
cf. Mond:geisterhaft<br />
Tieck,L.<br />
Runenberg;II p56:Jetzt tragen sie ins Freie,u<br />
das Licht des Mes,der oben mit seinen Hörnern ü-<br />
ber der Bergspitze stand,begrüßte sie freundlich:in<br />
unkenntlichen Formen u vielen gesonderten<br />
Massen,die der bleiche Schimmer wieder rätselhaft<br />
vereinigte,lag das gespaltene Gebirge vor<br />
ihnen,im Hintergrunde ein steiler Berg(R),auf<br />
welchem uralte verwitterte Ruinen schauerlich<br />
im weißen Lichte sich zeigten.<br />
Schiller,F. Die Erwartung ; 1 p22:Still hebt der M sein strah<br />
lend Angesicht,/Die Welt zerschmilzt in ruhig<br />
große Massen;/Der Gürtel ist von jedem Reiz gelöst,/U<br />
alles Schöne zeigt sich mir entblößt./<br />
Novalis<br />
Ofterdingen I 5;I p252:Der M stand in mildem Glanze<br />
über den Hügeln,u ließ wunderliche Träume<br />
in allen Kreaturen aufsteigen.Selbst wie ein<br />
Traum der Sonne,lag er über der in sich gekehrten<br />
Traumwelt,u führte die in unzähligen Grenzen<br />
geteilte Natur in jene fabelhafte Urzeit<br />
<strong>zu</strong>rück,wo jeder Keim noch für sich schlummer-<br />
Karte 107, Rückseite<br />
Goethe<br />
te,u einsam u unberührt sich vergeblich sehnte,<br />
die dunkle Fülle seines unermeßlichen Daseins<br />
<strong>zu</strong> entfalten.<br />
Ital.Reise;Rom 1787;27 p123:Besonders ist die<br />
Fülle der Mscheinbilder über alle Begriffe,wo<br />
das einzeln Unterhaltende,vielleicht störend<br />
<strong>zu</strong> Nennende durchaus <strong>zu</strong>rücktritt u nur die großen<br />
Massen von Licht u Schatten ungeheuer anmutige,symmetrisch<br />
harmonische Riesenkörper dem<br />
Auge entgegentragen.<br />
- ib.;2[7] p195:Von der Schönheit,im vollen Mschein<br />
Rom <strong>zu</strong> durchgehen,hat man,ohne es gesehen <strong>zu</strong> ha<br />
ben,keinen Begriff.Alles Einzelne wird von den<br />
großen Massen des Lichts u Schattens verschlungen,u<br />
nur die größten allgemeinsten Bilder stel<br />
len sich dem Auge dar...(Coliseo):Der M stand hoch<br />
u heiter. Nach u nach zog sich/der Rauch durch<br />
die Wände,Lücken u Öffnungen,ihn beleuchtete<br />
der M wie einen Nebel...U so haben Sonne u M,eben<br />
wie der Menschengeist,hier ein ganz anderes<br />
Geschäft als anderer Orten,wo ihrem Blick ungeheure<br />
u doch gebildete Massen entgegenstehn.<br />
323
Karte 108, Vorderseite<br />
Mond: synthetisierend 2<br />
Eichendorff Marmorbild;I p385:Doch konnte er vor den im Mesglanz<br />
zitternden Blättern u Blüten ns genau unter<br />
scheiden(von Frauen hinter Fenstern).<br />
Karte 108, Rückseite<br />
324
Karte 109, Vorderseite<br />
Mond:von Thessalierinnen herabgezogen<br />
Plutarch<br />
De Pyth.orac.12;400 B<br />
- De def.orac.13;416 F<br />
Platon<br />
Gorgias 513 A<br />
Aristoph.<br />
Nub.749<br />
Horatius<br />
Ep.5,46<br />
Propertius I 1.19<br />
Lucan Pharsal.VI 438-506<br />
Sophron<br />
frag.3 Kaibel<br />
Hippokrates De morbo sacro 1 (VI 358 L)<br />
Karte 109, Rückseite<br />
325
Karte 110, Vorderseite<br />
Mond: tot<br />
Schlegel,F.<br />
SW 18, p551,no.30:Der M o n d ist eine G e b u r t h<br />
der Erde, aber <strong>zu</strong>gl(eich)ein T o d t;der Embryo stirbt<br />
vollends,indem er sich ablößt;sein jetziger Zustand<br />
ist vielleicht der eines progressiven K r ä n<br />
-<br />
k e r w e r d e n s.Der M eine todtgebohrne Frucht.-<br />
Nothwendiges uraltes U n g l ü c k der Erde.<br />
Karte 110, Rückseite<br />
326
Karte 111, Vorderseite<br />
Mond und Tod verbunden<br />
Mörike,E. Schiffer-u.Nixenmärchen III; I p.148<br />
Büchner,G.<br />
Dantons Tod I; p23<br />
Goethe,J.W.v. Werther 10.9. p64 (Lotte assoziiert)<br />
Lenau,N.<br />
Hypochonders Mondlied;II p80<br />
Karte 111, Rückseite<br />
327
Karte 112, Vorderseite<br />
Mond: als Totengräber<br />
Lenau,N.<br />
Hypochonders [M]ondlied; II p80: Seht ihr ihn<br />
dort herüberschweben,/Bleich,ohne Wasser,<br />
ohne Luft;/Er zieht mit ausgestorbnem Leben,/<br />
Ein Totengräber samt der Gruft.<br />
Karte 112, Rückseite<br />
Mon d<br />
328
Karte 113, Vorderseite<br />
Mond: ein Totenlicht<br />
Droste,A.v. Spiritus familiaris II 1,4; p.741<br />
Karte 113, Rückseite<br />
329
Karte 114, Vorderseite<br />
Mond: traurig, melancholisch<br />
Mond:Melancholie<br />
Wieland,C.M. Sympathien 5;XXX p36:Komm,Glycera,laß uns<br />
das Grab unsrer Verstorbnen besuchen! Du stil<br />
ler M,neige dein unverschleiertes Antlitz<br />
melancholisches aus dem herbstlichen Duft<br />
herab<br />
Chateaubraind Atala;p98:La lune prêta son pâle flambeau à<br />
cette veillée funèbre(Beerdigung).Elle se leva<br />
au milieu de la nuit,comme une blanche vesta<br />
le qui vient pleurer sur le cercueil d’une com<br />
pagne.Bientôt elle répandit dans les bois ce<br />
grand secret de mélancolie,qu’elle aime à raco<br />
nter aux vieux chènes et aux rivages antiques<br />
des mers.<br />
Flaubert, G. Bovary III 3;I p559:Une fois,la lune parut;alors<br />
ils(Léon,Emma)ne manquèrent pas à faire<br />
des phrases,trouvant l’astre mélancolique et<br />
plein des poésie;<br />
Karte 114, Rückseite<br />
Baudelaire<br />
Werner,Z.<br />
Tiedge,C.A.<br />
Le jet d’eau;p145:Lune,eau sonore,nuit bénie,/<br />
Arbres qui frissonnez autour,/Votre pure mélancolie/Est<br />
le miroir de mon amour./<br />
Wanda IV;p245:Ludmilla:Der M schaut auch hernied<br />
er/So t u so kalt!/Du kannst wohl auch n weinen,/D<br />
u starres Leichenhaupt;/Suchst trostlos auch(Wie<br />
ich)den Deinen,/Den dir die Nacht geraubt?!/<br />
Urania I 207sqq:(Unsterblichkeit der Seele?)Keine<br />
Antwort!Diese Fragen greifen/Finster in die<br />
Finsterniß hinein./Nur ein schwermuthvolles Mgezitter/Wirft<br />
ihr durch Gefängnißgitter/Einen mat<br />
ten,kranken Strahl herein./Ach!sie(Seele)schaut<br />
hinaus,u draußen wanken/Die Gestalten um ein weites<br />
Grab./<br />
330
Karte 115, Vorderseite<br />
Mond: tröstend, lindernd<br />
Brentano,C. Starenberg; III p142: meine tröstendsten<br />
Strahlen (Frau Mondenschein)<br />
Goethe,J.W.v. Auf den Mond 1,p65:Breitest über mein<br />
Gefild/Lindernd deinen Blick,/Wie des<br />
Freundes Auge mild/Über mein Geschick<br />
Novalis<br />
Ofterdingen I 4;I p238:Es fing an Nacht<br />
<strong>zu</strong> werden,u der M hob sich aus dem feuch<br />
ten Waldemit beruhigendem Glanz herauf...der<br />
M zeigte ihm(O)das Bild eines<br />
tröstlichen Zuschauers u erhob ihn ü-<br />
ber die Unebenheiten der Erdoberfläche,die<br />
in der Höhe so unbeträchtlich<br />
erschienen,so wild u unersteiglich sie<br />
auch dem Wanderer vorkamen.<br />
Karte 115, Rückseite<br />
331
Karte 116, Vorderseite<br />
Mond: trüb<br />
Werner<br />
Kreuz an der Ostsee III 1;p171:Vor dem Auferstehn<br />
der Sonne/Bleichet sc[h]on der trübe Mond./<br />
Karte 116, Rückseite<br />
332
Karte 117, Vorderseite<br />
Mond: als Uhr<br />
Proust,M.<br />
La Prisonnière ;III p175:nous retrouvâmes,pour<br />
sortir du Bois,le plein jour,si clair encore<br />
que je croyais avoir le temps de faire toute ce<br />
que je voudrais avant le dîner,quand,quelques<br />
instants seulement après,...ce fut avec un<br />
brusque mouvement de surprise et d’effroi que<br />
j’apercus,au-dessus de Paris,la lune pleine<br />
et prématurée,comme la cadran d’une horloge<br />
arrêtée qui nous fait croire qu’on s’est mis<br />
en retard.<br />
Karte 117, Rückseite<br />
333
Karte 118, Vorderseite<br />
Mond: unbeständig<br />
Shakespeare<br />
Antony and Cleopatra V 2;V p262:C:My resolution<br />
’s placed(Tod),and I have nothing/Of woman in me<br />
:now from head to foot/I am marble-constant;<br />
now th e fleeting moon/No planet is of mine.<br />
- Romeo and Juliet II 2;II p210:R:Lady,by yonder<br />
blessed moon I swear,/That tips with silver all<br />
these fruit-tree tops-/J:O, swear not by the moon,the<br />
inconstant moon,/That monthly changes in<br />
her circled orb,/Lest that thy love prove likewi<br />
se variable./<br />
Horatius<br />
Hebbel<br />
Borges,<br />
Karte 118, Rückseite<br />
Serm.I 8,20sqq:has(Diebe u Zauberweiber)nullo<br />
perdere possum/nec prhibere modo,simul se vaga<br />
luna decorum/protulit os,quin ossa legant<br />
harbasque nocentis./<br />
Auf einen Absolutisten des Verses im Drama;1<br />
p203:ewig wechselnd<br />
El otro tigre;OC I p196:el tigre fatal, la acia-<br />
Borges<br />
Flaubert<br />
ga joya/Que,bajo el sol o la diversa luna,/Va cumpliendo<br />
en Sumatra o en Bengala/Su rutina de amor,de<br />
ocio y de muerte./<br />
Los espejos;OC I p181:Hoy,al cabo de tantos y perplejos/Anos<br />
de errar bajo la varia luna,/Me pregunto<br />
qué azar de la fortuna/Hi[unleserlich]o que ye<br />
temiera<br />
los espejos.//<br />
Bouvard et Pécuchet VII;II p879:Etrange besoin<br />
(nach Frauen)!est-ce un besoin?Elles poussent au<br />
crime,à l’héroisme et à l’abrutissement.L’enfer<br />
sous un jupon,le paradis dans un baiser;ramage de<br />
tourterelle,ondulations de serpent,griffe de<br />
chat;perfidie de la mer,variété de la lune.-Ils<br />
dirent tous les lieux communs qu’elles ont fait<br />
répandre.<br />
334
Karte 119, Vorderseite<br />
Mond(licht): ungewiss<br />
Wieland,C.M. Moral.Briefe II 34, I p234<br />
Horatius<br />
Serm.I 8, 21: vaga luna<br />
Vergilius<br />
Aen.VI 268sqq:Ibant obscuri sola sub<br />
nocte per umbram/perque domos Ditis<br />
vacuas et inania regna:/quale per incertam<br />
lunam sub luce maligna/est iter<br />
in silvis,ubi caelum condidit umbra/<br />
Iuppiter,et rebus nox abstulit atra<br />
colorem./<br />
Karte 119, Rückseite<br />
335
Karte 120, Vorderseite<br />
Mond:unheimlich<br />
Eichendorff<br />
Ahnung u Gegenwart I 2;II p13:Mitternacht war<br />
schon vorbei.<strong>Friedrich</strong> war überwacht u von den<br />
verschiedenen Begegnissen viel <strong>zu</strong> sehr aufgeregt,<br />
um schlafen <strong>zu</strong> können.Er setzte sich ans offene<br />
Fenster.Das Wasser rauschte unten über ein Wehr.<br />
Der M blickte seltsam u unheimlich aus dunklen<br />
Wolken,die schnell über den Himmel flogen.<br />
Karte 120, Rückseite<br />
336
Karte 121, Vorderseite<br />
Mond: innigster Vertrauter der Dichter<br />
Bonaventura Nachtwachen XIV p.125<br />
Hölderlin,F. Die Nacht: Mond, du hörst, nicht wie<br />
Verleumder lauern, mein Herz; p243<br />
Karte 121, Rückseite<br />
337
Karte 122, Vorderseite<br />
Mondfarbe: weiss<br />
Trakl ,G.<br />
Die Ratten 1, 1: Im Hof scheint weiss der<br />
herbstliche Mond; I p.41<br />
- Mondesweiss; Offenbarung u. Untergang ; I p.194<br />
(190)<br />
- Die Ratten ; I p.41 : herbstlicher Mond<br />
- Sebastian im Traum; I p. 105<br />
Proust,M.<br />
Swann I; I p146 (Nachmittag)<br />
- JF II ; I p925 : petit nuage blanc (tags)<br />
Wieland ,C.M. Idris u. Zenide IV 34: Rücken schwimmt liliengleich<br />
im weissen Mondschein<br />
Brentano,C. Starenberg ; III p187 : Der Mond zog ein weisses<br />
Hemd an (bei Tagesanbruch)<br />
Stadler,E.<br />
Freundinnen; II p224: Des Mondes weisse warme Wellen<br />
flossen/voll ins Gemach<br />
Karte 122, Rückseite<br />
Stadler,E.<br />
Freundinnen ; II p226 : Wie weiss die Mondesstreifen<br />
Sie (weisses nacktes wundervolles Weib) umsäumen!<br />
- ibid . p231 : Fühlst du das Leuchten das am Estrich<br />
schaukelt/von spätem Ampelglühen u den Glanz/des<br />
weissen Monds?<br />
- Baldur-Christus ; II p174 : Aus grauen Nebeln<br />
weiss/Der Mond. (Golgatha)<br />
Baudelaire ,Ch. Spleen de Paris XXXVI p289 : Mais elle fait plus<br />
volontiers penser à la lune (qu’à un soleil noir)<br />
... ;non pas la lune blanche des idylles,qui<br />
ressemble à une froide mariée, mais la lune sinistre<br />
et enivrante...<br />
Hofmannsthal<br />
Tod des Tizian ; I p62: Im weissen ,seidig-weissen<br />
Mondesstreifen/War liebestoller Mücken dichter Tanz<br />
- Abenteuer; I p587 : Flecken hat/die Sonne selbst ,am<br />
Mond hängt weisser Aussatz ,/und unser ganzes Innre<br />
geht in Fetzen,/darein sich Diebe wickeln.<br />
Proust,M.<br />
SeG II ; II p974 : la vallée sur qui était<br />
maintenant tombée la neige du clair de lune.<br />
338
Karte 123, Vorderseite<br />
Mondfarbe: weiss 2<br />
Tieck,L.<br />
Flaubert,G.<br />
Karte 123, Rückseite<br />
Runenberg ;II p56 :Jetzt traten sie ins Freie , u<br />
das Licht des Ms , der oben mit seinen Hörnern über<br />
der Bergspitze stand , begrüßte sie freundlich :in<br />
unkenntlichen Formen u vielen gesonderten Massen,die<br />
der bleiche Schimmer wieder rätselhaft vereinigte<br />
,lag das gespaltene Gebirge vor ihnen,im<br />
Hintergrunde ein steiler Berg (R) , auf welchem<br />
uralte verwitterte (Linien)Ruinen schauerlich im<br />
weißen Lichte sich zeigten.<br />
Bovary II 12; I p506 :La lune,toute ronde et couleur<br />
de pourpre,se levait à ras de terre ,au fond de la<br />
prairie .Elle montait vide entre les branches des<br />
peupliers , qui la cachaient de place en place ,<br />
comme un rideau noir, troué. Puis elle parut ,<br />
élégante de blancheur ,dans le ciel vide qu’elle<br />
éclairait ;et alors, se ralentissant , elle laissa<br />
tomber sur la rivière une grande tache ,qui faisait<br />
une infinité d’étoiles ,et cette lueur d’argent<br />
semblait s’y fordre jusqu’au fond à la mani è<br />
re d’un serpent sans tête couvert d’écailles<br />
lumineuses.<br />
Flaubert<br />
Salammbô III ;I p782 :S :“Tu(Tanit) es blanche,<br />
douce ,lumineuse , immaculée , auxiliatrice ,<br />
purifiante , sereine .“<br />
- Tentation IV ; I p113:il aperçoit le Nil, onduleux<br />
et clair sous la blancheur de la lune , comme un<br />
grand serpent au milieu des sables ; -si bien que<br />
l’hallucination le reprenant, il n’a pas quitté les<br />
Ophites (Schlangenarbeiter) ;<br />
- ib. V; p154:la pâleur de sa (Magna Mater) figure a<br />
blanchi la lune.<br />
339
Karte 124, Vorderseite<br />
Mondfarbe: weiss 2<br />
Mallarmé,St.<br />
Musset ,A.de<br />
Chateaubriand<br />
Karte 124, Rückseite<br />
Symphonie littéraire I(Gautier)p262: Donc je n’ai<br />
plus qu’à me taire ,- non que je me plaise dans une<br />
extase voisine de la passivité ,mais parce que la<br />
voix humaine est ici une erreur ,comme le lac ,sous<br />
l’immobile a<strong>zu</strong>r que ne tache pas même la blanche<br />
lune des matins d’été ,se contente de la refléter<br />
avec une muette admiration que troublerait<br />
brutalement un murmure de ravissement.<br />
La nuit ;p222 : Quand la l blanche/S’accroche à la<br />
branche/Pour voir/Si quelque feu rouge/Dans<br />
l’horizon bouge/Le soir ,//<br />
Atala ;p98 :La lune prêta son pâle flambeau à cette<br />
veillée funèbre (Beerdigung).Elle se leva au milieu<br />
de la nuit ,comme une blanche vestale qui vient<br />
pleurer sur le cercueil d’une compagne . Bientôt<br />
elle répandit dans les bois ce grand secret de<br />
mélancolie qu’elle aime à raconter aux vieux chènes<br />
et aux rivages antiques des mers.<br />
Balzac,H.<br />
Sartre<br />
El Verdugo ; IX p868:Les rayons blanchissants de la<br />
lune lui permirent de distinguer des voiles<br />
(=Anglais) à une assez grande distance .Auf der<br />
plaine blanche de l’Océan<br />
Baudelaire ;p148 :Froideur et pâleur se confondent<br />
.Le blanc est la couleur du froid ,non pas seulement<br />
parce que la neige est blanche ,mais surtout parce<br />
que cette absence de couleur manifeste assez bien<br />
l’infécondité et la virginité .C’est pourquoi la<br />
lune devient L’emblème de la frigidité ;cette pierre<br />
précieuse ,isolée dans le ciel , tourne vers nous<br />
ses steppes crayeuses , fait tomber sur la terre ,<br />
pendant les froids de la nuit ,une lumière blanche<br />
qui tue ce qu’elle éclaire .La lumière du soleil<br />
apparaît nourrissante ;elle est dorée ,épaisse<br />
,comme du pain, elle chauffe.<br />
340
Karte 125, Vorderseite<br />
Mondfarbe: weiss 3<br />
Waiblinger<br />
Karte 125, Rückseite<br />
Phaeton p119:Die Geliebte lag an meiner Brust u<br />
hatte zärtlich ihren Arm um meine Schultern<br />
geschlungen. Ihr blasses Antlitz blickt’ aus den<br />
Locken wie der w M aus dem dunklen Äther.<br />
341
Karte 126, Vorderseite<br />
Mondfarbe: schneeweiss<br />
Ovidius<br />
Met.XIV 366sq :Circe :ignotosque deos ignoto carmine<br />
adorat ,/quo solet et nivae vultum confundere<br />
Lunae/et patrio capiti bibulas (feuchte) subtexere<br />
nubes./<br />
Karte 126, Rückseite<br />
342
Karte 127, Vorderseite<br />
Mond: Wolke<br />
Proust,M.<br />
Tolstoi<br />
Hölderlin,F.<br />
JF II[,] I p925: petit nuage blanc (tags)<br />
Überfall (tags)<br />
Hyperion I 2;p473:Der ganze Himmel ist<br />
rein.Das weiße Licht ist nur über den<br />
Äther gehaucht,u,wie ein silbern Wölk<br />
chen,wallt der schüchterne M am hellen<br />
Tage vorüber.<br />
Karte 127, Rückseite<br />
Alexander der Grosse / Geschichte<br />
343
Karte 128, Vorderseite<br />
Mond: Zauberer<br />
cf.Mond:geisterhaft<br />
synthetisierend<br />
Heym,G.<br />
Goethe,J.W.v.<br />
Spitzköpfig kommt er<br />
Chin.-deutsche Tages- u.Jahreszeiten<br />
VIII ; 2 p266: Lunas Zauberschein<br />
- Ital.Reise;Rom 1788; 27 p278: Auf eine<br />
besonders feierliche Weise sollte jedoch<br />
mein Abschied aus Rom vorbereitet<br />
werden:3 Nächte vorher stand der volle<br />
M am klarsten Himmel,u ein Zauber, der<br />
sich dadurch über die ungeheure Stadt<br />
verbreitet,so oft empfunden,ward nun<br />
aufs eindringlichste fühlbar.Die grossen<br />
Lichtmassen,klar,wie von einem<br />
milden Tage beleuchtet,mit ihren Gegegensätzen<br />
von tiefen Schatten,durch Re<br />
flexe manchmal erhellt,<strong>zu</strong>r Ahnung des<br />
Einzelnen,setzen uns in einen Zustand<br />
wie von einer andern,einfachern,größern<br />
Welt.<br />
Karte 128, Rückseite<br />
Baudelaire<br />
Proust,M.<br />
Grillparzer<br />
Paysage p78;Il est doux,à travers les brumes,de<br />
voir naître/L’étoile dans l’a<strong>zu</strong>r,la lampe à la<br />
fenêtre,/Les fleuves de charbon monter auf firmament/Et<br />
la lune verser son pâle enchantement.<br />
S I;I p7:chambrés d’été où l’on aime être uni à<br />
la nuit tiède,où le clair de lune appuyé aux volets<br />
entr’ ouverts jette jusqu’au pied du lit<br />
son échelle enchantée<br />
Kloster bei Sendomir;7 p2:zauberisches Spiel<br />
des Mondlichts<br />
- ib.p17:Der M warf sein Silber über die ruhig schlummernde<br />
Gegend u verwandelte das vor ihnen lie<br />
gene Schloß in einen schimmernden Feenpalast.<br />
Goethe<br />
Ital.Reise,Rom 1788;27 p278:Auf eine besonders<br />
feierliche Weise sollte jedoch mein Abschied aus<br />
Rom vorbereitet werden:3 Nächte vorher stand der<br />
volle M am Himmel(klarsten),u ein Zauber,der si<br />
ch dadurch über die ungeheure Stadt verbreitet,<br />
so oft empfunden,ward nun aufs eindringlichste<br />
fühlbar.Die großen Lichtmassen,klar,wie von ei<br />
nem milden Tage beleuchtet,mit ihren Gegensätzen<br />
von tiefen Schatten,durch Reflexe manchmal<br />
344
Karte 129, Vorderseite<br />
Mond: Zauberer 2<br />
Goethe<br />
erhellt,<strong>zu</strong>r Ahnung des Einzelnen,setzen uns in<br />
einen Zustand wie von einer andern,einfachern,<br />
größern Welt.<br />
- WW II 5; 19 p250:Der volle M stieg <strong>zu</strong> dem glühenden<br />
Sternenhimmel herauf u vollendete das Magische<br />
der Umgebung.Sie sahen sich wieder deutlich<br />
u suchten wechselseitig in den beschatteten Augen<br />
Erwiderung wie sonst,aber es schien anders<br />
<strong>zu</strong> sein:aus ihren Abgründen schien ein Licht her<br />
vor<strong>zu</strong>blicken u an<strong>zu</strong>deuten,was der Mund weislich<br />
verschwieg,sie fühlten sich beide in einem festlich<br />
behäglichen Zustande(Flavio+Hilarie).<br />
Eichendorff<br />
Karte 129, Rückseite<br />
Marmorbild;I p393:Die Gegend draussen lag unkenntlich<br />
u still wie eine wunderbar verschränkte<br />
Hieroglyphe im zauberischen Mondschein.Er<br />
schloß das Fenster fast erschrocken u warf sich<br />
auf ein Ruhebett hin,wo er wie ein Fieberkranker<br />
in die wunderlichsten Träume versank.<br />
Eichendorff<br />
Brentano<br />
Marmorbild;I p396:Die Macht hatte indes schon<br />
angefangen,zwischen die fliegenden Abendlichter<br />
hinein <strong>zu</strong> dunkeln,das lustige Schallen im Gar<br />
ten wurde nach u nach <strong>zu</strong>m leisen Liebesgeflüster,der<br />
Mondschein legte sich zauberisch über<br />
die schönen Bilder.<br />
Erklärung der Sinnbilder;2 p1054:Sänke auch die<br />
Sonne,wird der gütige M noch zauberischere Scheine<br />
verleihen;u schwände auch er im letzten Vierteil,so<br />
sollen die Wolken doch,flüchtig,entfernte<br />
Regionen durchziehend,uns nie unsern Leuchtstern,den<br />
ganzlächelnden Hesperus,verschleiern.<br />
345
Karte 130, Vorderseite<br />
Mond: als Zeuge<br />
Sonne:als Zeuge<br />
Gryphius<br />
Shakespeare<br />
Cardenio II 45sqq:Celinde:wie kan ich sonder Grau<br />
en/Das Auge diser Welt/die lichte Sonn anschauen?/Die<br />
vorhin meine Freud/jetzt meine Schmach be<br />
stralt/Vnd mein bestürtzt Gesicht mit scheuer Rö<br />
the mahlt./Die bleiche C y n t h i a,vor Zeugin meiner<br />
Lüste:/Verweist mir jene Zeit in der man mich<br />
begrüste/In der C a r d e n i o mir in die Armen<br />
fil/<br />
Antony and Cleopatra IV 9;V p241:Enobarbus:Be<br />
witness to me,O thou blessed moon,/When men revo<br />
lted shall upon record/Bear hateful memory,poor<br />
Enobarbus did/Before thy face repent!<br />
Karte 130, Rückseite<br />
346
Karte 131, Vorderseite<br />
Mond: Zitrone<br />
Loerke,O.<br />
Nacht auf der südlichen Insel: Z.mond<br />
Karte 131, Rückseite<br />
347
Karte 132, Vorderseite<br />
Mondlicht: zitternd<br />
Hugo<br />
Hernani V 3;p187:Sol:Tout s’est éteint,flambeaux<br />
et musique de fête./Rien que la nuit et nous.Félicité<br />
parfaite!/Dis,ne le crois-tu pas?sur nous,tout<br />
en dormant,/La nature à demi veille amoureusement<br />
/Pas un nuage au ciel.Tout,comme nous,repose./Viens,respire<br />
avec moi l’air ambaumé de rose!Regar<br />
de.Plus de feux,plus de bruit.Tout se tait./La<br />
lune tout à l’heure à l’horizon montait;/Tandis<br />
que tu parlais,sa lumière qui tremble/Et ta voix,<br />
toutes deux,m’allaient au coeur ensemble./Je me<br />
sentais joyeuse et calme,ô mon amant,/Et j’aurais<br />
bien voulu mourir en ce moment!/<br />
Karte 132, Rückseite<br />
348
Karte 133, Vorderseite<br />
1.Mose 1,2:<br />
Büchner,G.<br />
Benn,G.<br />
Terraautem erat inanis et vacua , et tenebrae erant<br />
super faciem abyssi , et Spiritus Dei ferebatur<br />
super aquas.<br />
Leonce und Lena II 2;p135:Leonce : O diese Stimme<br />
:“Ist denn der WEg so lang?“ Es reden viele Stimmen<br />
über die Erde ,u man meint ,sie sprächen von andern<br />
Dingen ,aber ich habe sieverstanden .Sie ruht auf<br />
mir wie der Geist ,da er über den Wassern schwebte,<br />
eh das Licht ward.<br />
Heinrich Mann.Ein Untergang ;II p9: Bis mich die<br />
Seuche der Erkenntnis schlug...Nun gab es nichts<br />
mehr, das micht trug .Nun war über allen Tiefen nur<br />
mein Odem.<br />
Karte 133, Rückseite<br />
349
Karte 134, Vorderseite<br />
1.Mose 1 ,26 :<br />
Descartes<br />
Statut von Parma<br />
1347<br />
Faciamus hominem ad imaginem et similitudinem<br />
nostram<br />
Medit. IV 8 ,Ed .princ . p66 :Sola est voluntas<br />
,sive arbitrii libertas , quam tantam in me experior<br />
ut nullius majoris ideam apprehendam ;adeo ut il la<br />
praecipue sit ,ratione cujus imaginem quandam ,et<br />
similitudinem Dei me refferre intelligo : nam<br />
quamvis major absque comparatione in Deo quam in me<br />
sit, tum ratione cognitionis et potentiae ,quae illi<br />
abjunctae sunt , redduntque ipsam magis firmam et<br />
efficacem ;tum ratione objecti , quoniam ad plura se<br />
extendit ;non tamen in se formaliter et praecise<br />
spectata major videtur ,quia tantum in eo consistit<br />
quod idem vel facere ,vel non facere ... possimus<br />
Cum homo ad similitudinem Dei factus sit, statutum<br />
et ordinatum est...quod iudices non possint nec<br />
debeant aliquem seu aliquos malefactores<br />
,delinquentes seu peccantes plantare ,aut cum<br />
tormentis flammolare seu in carnibus eorum incidere<br />
vel perforare (Dahm:Das Strafrecht Italiens im<br />
Karte 134, Rückseite<br />
Goethe<br />
Stifter<br />
ausgehenden Mittelalter, p42).<br />
Novelle ;16 p354 :Tierbändiger :Aber im Palmenwald<br />
trat er auf ,der Löwe , ernsten Schritts durchzog er<br />
die Wüste ,dort herrscht er über alles Getier, uns<br />
widersteht ihm.Doch der M weiß ihn <strong>zu</strong> zähmen , u das<br />
grausamste der Geschöpfe hat Ehrfurcht vor dem<br />
Ebenbilde Gottes ,wornach auch die Engel gemacht<br />
sind ,die dem Herrn dienen u seinen Dienern. Denn in<br />
der Löwengrube scheute sich Daniel n;er blieb fest u<br />
getrost ,u das wilde Brüllen unterbrach n seinen<br />
frommen Gesang.<br />
„Der arme Spielmann“von Grillparzer ;VI p257 :Wenn<br />
es ein Dichter durch Zusammenstellung menschl .<br />
Handlungen o durch Darstellung eines mlichen<br />
Charakters recht klar u recht einfach vor uns<br />
entstehen lassen kann (Einfalt sittlicher Größe u<br />
Güte) ,so hat er ein Meisterwerk geliefert u uns mit<br />
goldenen Ketten an sein Werk geheftet ...Die einzige<br />
künstlerische Todsünde ist die gegen die<br />
ursprüngliche Gottähnlichkeit der mlichen Seele.<br />
350
Karte 135, Vorderseite<br />
1.Mose 1,26 / 2<br />
Minucius<br />
Brentano<br />
Octavius 32,1 : Putatis autem nos(Christen)occultare<br />
quod colimus ,si delubra et aras non habemus ?quod<br />
enimsimulacrum deo fingam, cum,si recte existimes<br />
,sit dei homo ipse simulacrum?templum quod ei<br />
extruam,cum totus hic mundus eius opere fabricatus<br />
eum capere non possit?<br />
Frühlingskranz (An Bettine) ,WW I 158 :Wir dürfen<br />
nur das Wesentliche vom Zufälligen in ihnen/Men/<br />
trennen u nur jenes lieben ,so wird unsre<br />
Selbstliebe <strong>zu</strong>r natürlichen schönen Liebe für die<br />
ganze Gattung; u richten wir dann über uns einzelnen<br />
,wie wir über die ganze Gattung so gern richten ,so<br />
gehen wir der schönsten Bildung entgegen ; wir<br />
erheben uns <strong>zu</strong> Repräsentanten der reinen Mheit ,wir<br />
werden ,was wür für das Höchste ,Schönste in der<br />
Produktion des Universums erkennen ,wir<br />
Karte 135, Rückseite<br />
werden Bilder der reinen Mheit ,Ebenbilder Ges.<br />
351
Karte 136, Vorderseite<br />
1.Mose 1,28: Seid fruchtbar u mehret euch , u füllet die Erde u<br />
machet sie euch untertan u herrschet über die Fische<br />
im Meer u über die Vögel unter dem Himmel u über<br />
alles Getier ,das auf Erden kriecht.<br />
Joh.v.Tepl<br />
Ackermann p34,25 Ackermann:den Menschen hat<br />
(Gott)über sie alle gesetzt ,ihm die Herrschaft über<br />
sie alle befohlen u sie seinen Füßen untertan<br />
gemacht ,so daß der Mensch über die Tiere des<br />
Erdreichs ,die Vögel des Himmels ,die Fische des<br />
Meeres u alle Früchte der Erde herrschen sollte, wie<br />
er es auch tut.<br />
Kant,I.<br />
K.d.U.§84,B398 = A 393sq:Sein (M) Dasein hat den<br />
höchsten Zweck selbst in sich, dem, so viel er<br />
vermag, er die ganze Natur unterwerfen kann,<br />
wenigstens welchem <strong>zu</strong>wider er sich keinem Einflusse<br />
der Natur unterworfen halten darf.-<br />
Pascal<br />
Pensées C424,B486:La dignité de l’homme consistait<br />
,dans son innocence ,à user et dominer sur les<br />
créatures ,mais aujourd’hui à s’en séparer et<br />
assujettir.-Les sens<br />
- ib.C483,B430 ;p1224:Gott:“Il (homme) s’est so<br />
Karte 136, Rückseite<br />
ustrait de ma domination; et ,s’égalant à moi par le<br />
désir de trouver sa félicité en lui-même ,je l’ai<br />
abandonné à lui ;et ,révoltant les créatures , qui<br />
lui étaient soumises ,je les lui ai rendues<br />
ennemies:en sorte qu’aujourd’hui l’homme est devenu<br />
semblable aux bêtes ,et dans un tel éloignement de<br />
moi ,qu’à peine lui reste-t-il une lumière confuse<br />
de son auteur :tant toutes ses connaissances ont été<br />
étaintes ou troublées !Les sens ,indépendants de la<br />
raison , et souvent maîtres de la raison ,l’on<br />
emporté à la recerches des plaisirs .Toutes les<br />
créatures ou l’affligent ou le tentent ,et dominen<br />
sur lui , ou en le soumettant par leur force , ou en<br />
le charmant par leur couceur,ce qui est une<br />
domination plus terrible et plus impérieuse .<br />
352
Karte 137, Vorderseite<br />
1.Mose 2,2:<br />
Schelling<br />
Complevitque Deus die septimo opus suum quod<br />
fecefat:et requievit die 7.ab universo opere quod<br />
patrarat.<br />
Weltseele ;SW I 2 p446: Aber wird n auch ihn ,den<br />
bloßen Betrachter der Werke (derNatur) , eben diese<br />
göttliche Verwirrung u unfaßliche Fülle von<br />
Bildungen ,nachdem er alle Hoffnung aufgegeben sie<br />
mit dem Verstande <strong>zu</strong> begreifen ,<strong>zu</strong>letzt in den<br />
heiligen Sabbath der Natur einführen , in die<br />
Vernunft ,wo sie , ruhend über ihren vergänglichen<br />
Werken ,sich selbst als sich selbst erkennt u deutet<br />
.Denn in dem Maß,als wir selbst in uns<br />
verstummen,redet sie <strong>zu</strong> uns.<br />
Karte 137, Rückseite<br />
353
Karte 138, Vorderseite<br />
1.Mose 2,9: Paradiesbäume<br />
Struve,D.C.A. Betrachtungen über verst.Erziehung,54:Den Kaffee<br />
braucht man den Kindern n erst an<strong>zu</strong>gewöhnen ,sie<br />
warden ihn gar wohl lebenslang entbehren können.A<br />
wir haben unsere unselige Kaffeewut den Weibern <strong>zu</strong><br />
danken. Fast sollte ich vermuten ,daß der verbotene<br />
Baum im Paradies ein Kaffeebaum war.<br />
Karte 138, Rückseite<br />
354
Karte 139, Vorderseite<br />
1.Mose 2,19:<br />
Hamann,J.G.<br />
Formatis igitur ,Dominus Deus,de humo cunctis<br />
animantibus terrae, et universis volatilibus caeli<br />
,adduxit ea ad Adam, ut videret quid vocaret ea:omne<br />
enim quod vocavit Adam animae viventis,ipsum est<br />
nomen eius.<br />
Aesthetica in nuce ;SuD p132: Alle Farben der<br />
schönsten Welt verbleichen,sobald ihr jenes Licht<br />
,die Erstgeburt der Schöpfung ,erstickt. Ist der<br />
Bauch euer Gott:so stehen selbst die Haare eures<br />
Hauptes unter seiner Vormundschaft. Jede Kreatur<br />
wird wechselweise euer Schlachtopfer u euer Götze.-<br />
Wider ihren Willen - aber auf Hoffnung - unterworfen<br />
,seufzet sie unter dem Dienst oder über die<br />
Eitelkeit ;sie tut ihr Bestes, eurer Tyrannei <strong>zu</strong><br />
entwischen ,u sehnt sich unter den brünstigen<br />
Umarmungen nach derjenigen Freiheit ,womit die Tiere<br />
Adam huldigten,da GOTT sie <strong>zu</strong> dem Men brachte,daß er<br />
sähe ,wie er sie nemte ;denn wie der M sie nennen<br />
würde ,so sollten sie heißen.I Diese Analogie des<br />
Men <strong>zu</strong>m Schöpfer erteilt allen Kreaturen ihr Gehalt<br />
u ih Gepräge ,von dem Treu u Glauben in der ganzen<br />
Natur abhängt.<br />
Karte 139, Rückseite<br />
Borges,J.L.<br />
Hegel, G.W.F.<br />
Herder,J.G.<br />
La luna;Borges und Ich p70 :Pensaba que el poeta es<br />
aquel hombre/Que , como el rojo Adán del<br />
Paradiso,/Impone a cada cosa su preciso/Y veradero y<br />
no sabido nombre./<br />
Jen.Realphil.p183 :Durch den Namen ist also der Ggst<br />
als seiend aus dem Ich herausgeboren. Dies ist die<br />
erste Schöpferkraft , die der Geist ausübt.Adam gab<br />
allen Dingen einen Namen. Dies ist das<br />
Majestätsrecht u erste Besitzergreifung der ganzen<br />
Natur oder das Schaffen derselben aus dem Geiste<br />
.lógos (ist) Vernunft ,Wesen der Dinge u Rede,<br />
Sache und Sage ,Kategorie .<br />
Ursprung der Sprache ;SuD p438:Zitat -:Wo kann es<br />
auf morgenländische ,poetische Weise bestimmter<br />
gesagt werden:“der M fand sich selbst Sprache - aus<br />
Tönen lebender Natur !- <strong>zu</strong> Merkmalen seines<br />
herrschenden Verstandes!“ - U das ist , was ich<br />
beweise.<br />
- ib.p505 :Ein höherer Ursprung hat ns für sich<br />
,selbst n das Zeugnis der morgenländischen<br />
Schrift,auf die er sich beruft :denn diese gibt of-<br />
355
Karte 140, Vorderseite<br />
1.Mose 2,19 / 2<br />
Herder<br />
Nietzsche<br />
Böhme,J.<br />
fenbar der Sprache einen menschlichen Anfang durch<br />
Namennennung der Tiere.<br />
Geburt der Tragödie 20 ;I p102sq :Unsere Kultur<br />
offenbart diese allgemeine Not: umsonst ,daß man<br />
sich an alle großen produktiven Perioden u Naturen<br />
imitatorisch anlehnt , umsonst ,daß man die ganze<br />
„Weltliteratur“ <strong>zu</strong>m Troste des modernen Men um ihn<br />
versammelt u ihn mitten unter die Kunststile u<br />
Künstler/aller Zeiten hinstellt ,damit er ihnen, wie<br />
Adamd den Tieren, einen Namen gebe:er bleibt doch<br />
der ewig Hungernde ,der „Kritiker“ ohne Lust und<br />
Kraft, der alexandrinische M, der im Grunde<br />
Bibliothekar u Korrektor ist u an Bücherstaub u<br />
Druckfehlern elend erblindet.<br />
Aurora 20,91:Denn als Adam erstlich geredet hat, so<br />
hat er allen KReaturen ,nach ihren Qualitäten u<br />
instehenden Wirkungen, den Namen gegeben.U ist eben<br />
die Sprache der ganzen Natur ,aber es kann<br />
Karte 140, Rückseite<br />
Paracelsus<br />
sie n ein jeder:denn es ist ein<br />
Geheimnis,Mysterium,welches mir von Gnaden Gottes<br />
ist mitgeteilt worden von dem Geiste,der Lust <strong>zu</strong> mir<br />
hat.<br />
De natura rerum;V p126: Da sollt ihr erstens wissen,<br />
daß die Kunst signata lehrt ,allen Dingen die<br />
rechten Namen <strong>zu</strong> geben. Die hat Adam, unser 1.Vater,<br />
vollkommen gewußt u ihrer Erkenntnis gehabt.Denn<br />
gleich nach der Schöpfung hat er allen Dingen, einem<br />
jedweden ,seinen besonderen Namen gegeben ,den<br />
Tieren einem jeden seinen besonderen<br />
unterschiedlichen Namen, den Wurzeln ihr besonderen<br />
Namen, so auch den Steinen, Erzen ,Metallen ,Wassern<br />
u andern Früchten der Erde, des Wassers , der Luft ,<br />
u des Feuers einem jeden seinen Namen. U wie er sie<br />
nun getauft hat u ihnen Namen gab ,so gefiel es Gott<br />
wohl , denn es geschah aus dem rechten Grund, nit<br />
aus seinem Gutdünken sondern aus einer<br />
praedestinierten Kunst ,nämlich aus der Kunst<br />
signata, weshalb er der 1.signator gewesen ist .<br />
Wiewohl nit minder ist, daß aus hebräischer Sprach<br />
auch die rechten Namen herfließen u gefunden wer-<br />
356
Karte 141, Vorderseite<br />
1.Mose 2,19 / 3<br />
Paracelsus den , einem jedwedern in seiner Art u Eigenschaft .<br />
Bacon<br />
Valerius Terminus I:it was not that pure light of<br />
natural knowledge ,wehereby man in Paradise was able<br />
to unto every living creature a name according to<br />
his propriety ,which gave occasion to the fall ; but<br />
it was an aspiringsdesire to attain to that part of<br />
moral knowledge which defineth of good and evil<br />
,wehereby to dispute God’s commandments and not to<br />
depend upon the revelation of his will ,which was<br />
the original temptation.<br />
- ib. :but it(Erkenntnis) is a restitution and<br />
reinvesting(in great part) of man to the<br />
sovereignity and power(for whensoever he shall be<br />
able to call the creatures by their true names he<br />
shall again command them)which he had in his first<br />
state of creation.<br />
Wolfram<br />
Parzival X. 518, 1-10:Unser vater Adâm,/die kunst er<br />
von gote nam,/er gap allen dingen namn,/beidiu<br />
Karte 141, Rückseite<br />
Vico<br />
Hippel<br />
wilden unde zamn :/er rekant ouch ieslîches art ,/<br />
dar <strong>zu</strong>o der sterne umbevart ,/der siben plânêten ,/<br />
waz die krefte hêten :/ er rekant ouch aller würze<br />
maht ,/und waz ieslîcher was geslaht./<br />
Scienza nuova II 2.1 ;p77 :Für mýthos ist uns auch<br />
die Bedeutung ‚wahre Rede’ überliefert ;dies ist die<br />
natürliche Sprechweise ,von der Platon u später<br />
Jamblichos sagten, sie sei einmal in der Welt<br />
gesprochen worden. Doch versuchte Platon umsonst sie<br />
wieder auf<strong>zu</strong>finden ;denn jene erste Sprache ,die der<br />
theologischen Dichter ,war keine Sprache nach dem<br />
wahren Wesen der Dinge (wie es die heilige Sprache<br />
Adams gewesen sein muß ,dem Gott die göttliche<br />
Onomathesia ,d.i. Namengebung nach dem wahren Wesen<br />
jedes Ggstes gewährte) ,sondern es war eine<br />
phantastische Sprechweise vermittelst der belebten<br />
Substanzen ,die größtenteils als göttlich<br />
vorgestellt wurden.<br />
Lebensläufe IV 130:Die vernünftige Unschuld ist was<br />
Göttliches - allein jene rothbäckige,gemeine<br />
Unschuld,was hat sie denn für Reiz?Wüßte denn wohl<br />
Adam sich eine Talubbe (Schlafpelz) <strong>zu</strong> machen? Ich<br />
mag ihm keinen Namen beilegen,diesem Namen-<br />
357
Karte 142, Vorderseite<br />
1.Mose 2,19 / 4<br />
Hippel<br />
geber,denn wahrlich, er würde n sonderlich<br />
abkommen,wenn ich ihn taufen sollte. Ist denn der M<br />
n noch jetzt der Herr der Erde?Er ruft alle<br />
Geschöpfe mit Namen und kann ihnen Namen<br />
geben,sobald er ihnen nur ins Auge sieht,falls sie<br />
nämlich noch n bekannt sind.<br />
Karte 142, Rückseite<br />
358
Karte 143, Vorderseite<br />
1.Mose 2,22:<br />
Chateaubriand<br />
Et aedificavit Dominus Deus costam,quam tulerat de<br />
Adam, in mulierem : et adduxit eam ad Adam.<br />
René ;p133sq : La nuit ,lorsque l’aquilon ébranlait<br />
ma chaumière ,que les pluies tombaient en torrent<br />
sur mon toit ;qu’à travers ma fenêtre je voyais la<br />
lune sillonner les nuages amorcelés ,comme un pâle<br />
vaisseau qui laboure les vagues , il me semblai que<br />
la vie redoublait au fond de mon coeur, que j’aurais<br />
eu la puis/sance de créer des mondes .Ah ’si j’avais<br />
pu faire partager à une autre les transports que<br />
j’éprouvais :O Dieu , si tu m’avais donné une femme<br />
selon mes désirs ;si , comme à notre 1.père , tu<br />
m’eusses amené par la main une Eve tirée de moimême...Beauté<br />
céleste , je me serais prosterné<br />
devant toi ; puis, te prenant dans mes bras,<br />
j’aurais prié l’Eternel de te donner le reste de ma<br />
vie (Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong> Inzestliebe Amélies?).<br />
Karte 143, Rückseite<br />
359
Karte 144, Vorderseite<br />
1.Mose :2,24:<br />
Hartman<br />
Quamobrem relinquet homo patrem suum, et matrem et<br />
adhaerebit uxori suae : et erunt duo in carne una.<br />
Erec 581sqq :Enîte : herre , sô erbarme dich/durch<br />
dîne güete über mich/unde heiz mir in leben./wil<br />
aber du mirs niht wider geben,/sô wis, herre got,<br />
gemant/daz allerwerlt ist erkant/ein wort daz du<br />
gesprochen hâst/u bit dich daz dus staete lâst,/daz<br />
ein man u sin wîp/sulen wesen ein lîp,/und ensunder<br />
uns niht:/<br />
Karte 144, Rückseite<br />
360
Karte 145, Vorderseite<br />
1.Mose ,3,7:<br />
Sartre<br />
Et aperti sunt oculi amborum, cumque cognovissent se<br />
esse nudos ,consuerunt folia ficus , et fecerunt<br />
sibi perizomata.<br />
L’être et le néant ; p349 :La honte es sentiment de<br />
chute originelle ,non du fait que j’aurais commis te<br />
lle ou telle faute ,mais simplement du fait que je<br />
suis tombé „dans le monde ,au milieu des choses , et<br />
que j’ai besoin de la médiation d’autrui pour être<br />
ce que je suis .La pudeur et , en particulier ,la<br />
crainte d’être surpris en état de nudité ne sont<br />
qu’une (modificat) spécification symbolique de la<br />
honte originelle : le corps symbolise ici notre<br />
objectivité , c’est réclamer le droit de voir sans<br />
être vu, c’est-à-dire d’être pur sujet.C’est<br />
pourquoi le symbole biblique de la cute , après le<br />
pèche originel, c’est le fait qu’Adam et Eve<br />
„connaissent qu’ils sont nus“.<br />
Karte 145, Rückseite<br />
361
Karte 146, Vorderseite<br />
1.Mose 4, 12: ...Unstet und flüchtig sollst du(Kain) sein auf<br />
Erden !<br />
Gerstenberg Ugolino V ; SuD p55 I(nachdem Änselmo Mutter hat<br />
fressen wollen; U: ) Hebe dich weg von mir<br />
,Abart(Mt.4.10) !Du triefst von dem Blute deiner<br />
Mutter!Sei unstät u flüchtig ! Die Rache zeichnet<br />
dich aus !<br />
Klinger<br />
Die Zwillinge IV 4;SuD II p115sq :Guelfo(allein,<br />
nach einigem Schweigen) :Wo bin ich?(Kömmt vor den<br />
Spiegel. )Rächer!Rächer mit flammendem/Schwert!Hast<br />
du eingegraben auf meine Stirne den Mord?hast du<br />
ausgesprochen über mich ,daß die Himmel zitterten<br />
:Unstät und flüchtig !<br />
- ib.V 2; p122sq :Alter Guelfo(Zieht einen Dolch. )<br />
Amalia:Was willst du?Alter Guelfo :Weib !wenn er<br />
lebt ,soll ihm der Blutrichter das Haupt abschlagen<br />
vor deinen Augen?Soll er sterben,doppelt verdammt ,<br />
unstät und flüchtig?-sterben durch /den Henker<br />
,Guelfos Sohn? -- Der Blutige ruft Rache ! - Rächen<br />
will ich Vater Guelfos Sohn !er<br />
Karte 146, Rückseite<br />
retten von der Schande Guelfos Sohn ! leben im<br />
Jammer verwaist - (Stößt ihn nieder.)///<br />
362
Karte 147, Vorderseite<br />
1.Mose 9, 14sqq<br />
:<br />
Klopstock,F.G.<br />
Proust,M.<br />
So soll man meinen Bogen sehen in den Wolken. Das<br />
sei das Zeichen des Bundes<br />
Die Gestirne<br />
Jeunes Filles II , I p844 (säkularisiert<br />
Karte 147, Rückseite<br />
363
Karte 148, Vorderseite<br />
1.Mose 11,5-9: Turmbau <strong>zu</strong> Babel<br />
cf .Sprachverschiedenheit<br />
Voltaire<br />
L’Ingénu ;p197 :On disputa un peu sur la<br />
multiplicité des langues, et on convint que, sans<br />
l’aventure de la tour de Babel ,toute la terre<br />
aurait parlé français.<br />
Pascal,B.<br />
Pensées B72 ;Ch84 ; p1109 :nous brûlons de désir de<br />
trouver une assiette ferme ,et une dernière base<br />
pour y édifier une tour qui s’élève à l’infini ;<br />
mais tout notre fondement craque , et la terre<br />
s’ouvre jusqu’aux abîmes.<br />
Herder<br />
Ursprung der Sprache ;SuD p495sq:Sprachverwirrung<br />
infolge von Streit ,Uneinigkeit<br />
Kant,I.<br />
K.d.r.V.B 735=A 707:Wenn ich den Inbegriff aller<br />
Erkenntnis der reinen u spekulativen Vernunft wie<br />
ein Gebäude ansehe , da<strong>zu</strong> wir wenigstens die Idee in<br />
uns haben , so kann ich sagen , wir haben in der<br />
transzendentalen Elementarlehre den Bauzeug<br />
überschlagen u bestimmt , <strong>zu</strong> welchem Gebäude , von<br />
welcher Höhe u Festigkeit er <strong>zu</strong>lange . Freilich fand<br />
es sich , daß, ob wir zwar einen Turm im Sinne<br />
hatten , der<br />
Karte 148, Rückseite<br />
Dante<br />
Eichendorff<br />
bis an den Himmel reichen sollte , der Vorrat der<br />
Materialien doch nur <strong>zu</strong> einem Wohnhause <strong>zu</strong>reichte ,<br />
welches <strong>zu</strong> unseren Geschäften auf der Ebene der<br />
Erfahrung gerade geräumig u hoch genugwar, sie <strong>zu</strong><br />
übersehen ;daß aber jene kühne Unternehmung aus<br />
Mangel an Stoff fehlschlagen mußte , ohne einmal auf<br />
die Sprachverwirrung <strong>zu</strong> rechnen , welche die<br />
Arbeiter über den Plan unvermeidlich entzweien , u<br />
sie in alle Welt zerstreuen mußte, um sich , ein<br />
jeder nach seinem Entwurfe , besonders an<strong>zu</strong>bauen.<br />
Div .Comm.Inf.XXXI 67-81:Nimrod :“Rafel mai amech<br />
zabi almi“/.../Vergil:Questi è Nembrotto,per lo cui<br />
mal coto/Pure un linguaggio nel mondo non<br />
s’usa.//Lasciamlo stare , e non parliamo a voto<br />
:/Chè cosi a lui ciascun linguaggio,/Come il suo ad<br />
altrui ch’ a nullo è noto.//<br />
Ahnung u Gegenwart II 12 ;II p128:So hatte auch<br />
heute <strong>Friedrich</strong> den ganzen Tee versalzen .Keiner<br />
konnte das künstliche Weberschiffchen , das sonst ,<br />
fein im Takte , so zarte ästhetische Abende wob,<br />
wieder in Gang bringen .Die meistenwurden<br />
mißlaunisch , keiner konnte o mochte ,wie beim<br />
babylonischen Baue , des andern Wortgepränge<br />
verstehen u<br />
364
Karte 149, Vorderseite<br />
Eichendorff so beleidigte einer den andern in der gänzlichen<br />
Verwirrung.<br />
- ib. III 24;II p266:<strong>Friedrich</strong> :Mir scheint in diesem<br />
Elend (der Zeit) ,wie immer, keine andere Hilfe als<br />
die Religion .Denn wo ist in dem Schwalle von<br />
Poesie ,Andacht ,Deutschheit ,Tugend u Vaterländerei<br />
, die jetzt,wie bei der babylonischen<br />
Sprachverwirrung , schwankend hin u her summen, ein<br />
sicherer Mittelpunkt , aus welchem alles dieses <strong>zu</strong><br />
einem klaren Verständnis , <strong>zu</strong> einem lebendigen<br />
Ganzen gelangen könnte ?<br />
Du Bellay,J. Deggense et Illustration I 1 ; p1sq :Si la Nature<br />
(dont quelque personnaige de grand ‚renommé non sans<br />
rayson a douté so on la devoit/appeller mere ou<br />
maratre) eust donné aux hommes un commun vouloir &<br />
consentement , outre les innumerables commoditez qui<br />
en feussent procedées, l’inconstance humaine n’esat<br />
eu besoing de se forger tant de ma<br />
Karte 149, Rückseite<br />
Schelling<br />
niers de parler .Laquéle diversité & confusion se<br />
peut à bon droict appeller la Tour de Babel.<br />
Phil .d .Myth . I 5;I p101-118:Sprachverwirrung<br />
durch geistige Krisis der Menschheit(übergehend von<br />
Eingötterei <strong>zu</strong> Vielgötterei) ,wobei allererst Völker<br />
als solche entstehen.<br />
365
Karte 150, Vorderseite<br />
1.Mose 23,4 :Ich bin ein Fremdling und Gast bei euch<br />
Philon Alexand. De somn .I 46 M.627 : Leben im kosmos horatos<br />
2.Mose 2,22 Ich bin ein Fremdling geworden im fremden Land.<br />
Karte 150, Rückseite<br />
366
Karte 151, Vorderseite<br />
1.Mose 32,22 - 33: Jakobs Kampf mit dem Engel<br />
Proust,M.<br />
Guermantes II;II p316 :Elle (grand’mère) était<br />
apparue , bien qu’à côté de moi ,plongée dans ce<br />
monde inconnu au sein duquel elle avait déjà reçu<br />
les coups dont elle portait les traces qje l’avais<br />
vue tout à l’heure aux Champs Elysées ,son chapeau<br />
,son visage ,son manteau dérangés par la main de<br />
l’ange invisible avec lequel elle avait lutté (la<br />
mort).<br />
Goethe,J.W.v. Zu malende Gegenstände :Christus ,der, leicht über<br />
dem Meer wandelnd , dem sinkenden Petrus <strong>zu</strong> Hilfe<br />
tritt...ist selten gemalt worden ,sowie es <strong>zu</strong>gleich<br />
für den lebenden Künstler von großem Vorteil ist ,<br />
daß es Raphael nicht unternommen ;denn mit ihm <strong>zu</strong><br />
ringen ist so gefährlich als mit Phanuel<br />
(1.B.Mos.XXXII).<br />
Rilke,R.M.<br />
Der Schauende ;AW I p133sq. 134 : Der<br />
Tiefbesiegte/von immer Größerem <strong>zu</strong> sein.///<br />
Karte 151, Rückseite<br />
Hofmannsthal<br />
Yorck<br />
Tod u Tod ;GkD p122 :Mit halbem Herzen,unterbundnen<br />
Sinnen/In jedem Ganzen rätselhaft gehemmt,/Fühlt ich<br />
mich niemals recht durchglutet innen,/Von großen<br />
Wellen nie so recht geschwemmt ,/Bin nie auf meinem<br />
Weg dem Gott begegnet ,/Mit dem man ringt , bis daß<br />
er einen segnet./<br />
Bw Dilthey p133(Halle 1923) ;SuZ p401 :U dann<br />
genieße ich das stille Selbstgespräch u den Verkehr<br />
mit dem Geiste der Geschichte . Der ist in seiner<br />
Klause dem Faust n erschienen u auch dem Meister<br />
Goethe n. Ihm würden sie n erschrocken gewichen sein<br />
,so ernst u ergreifend die Erscheinung sein mag. Ist<br />
sie doch brüderlich u verwandt in anderem, tieferen<br />
Sinn als die Bewohner von Busch u Feld .Die Bemühung<br />
hat Ähnlichkeit mit dem Ringen Jakobs ,für den<br />
Ringenden selbst ein sicherer Gewinn .Darauf aber<br />
kommts an erster Stelle an .<br />
367
Karte 152, Vorderseite<br />
2.Mose 2,22:Ich bin ein Fremdling geworden im fremden Land<br />
Philon Alex. De somn. I 46 M. 627 (Aufenthalt im Körper<br />
1.Mose 2,22 Ich bin ein F und Gast bei euch<br />
Karte 152, Rückseite<br />
368
Karte 153, Vorderseite<br />
2.Mose 3,14:<br />
Ich bin der ich bin (2.Mose 3,14)<br />
Augustinus Conf.VII 10<br />
Klopstock,F.G. Die Frühlingsfeier 7,4<br />
Valéry,P. Mon Faust , Lust II 5; II p.321<br />
Benn,G.<br />
Ptolemäer ; II p256 : Ich (Benn) bin, der ich sein<br />
werde , ich tue , was mir erscheint.<br />
Schelling<br />
Phil.d.Myth.I7 ;p171 :Diese Gebundenheit an den<br />
relativ-Einen ist eine Beschränkung , die auch als<br />
solchemempfunden werden muß,u über die das<br />
Bewußtseyn hinausstrebt. An für diese Gegenwart kann<br />
es sie aufheben , es wird daher diese Beschränkung<br />
nur so weit überwinden , daß es dem wahren Gott zwar<br />
als den jetzt bloß erscheinenden, a <strong>zu</strong>gleich als den<br />
erkennt ,der einst seyn wird .Von dieser Seite<br />
angesehen ist die Religion des Abraham reiner<br />
eigentlicher<br />
Karte 153, Rückseite<br />
Monotheismus ,a dieser ist ihm n die Religion der<br />
Gegenwart ,in dieser steht sein Monotheismus unter<br />
der Bedingung der Mythologie ,wohl a ist er ihm die<br />
Religion der Zukunft ;der wahre Gott ist der,der<br />
seyn wird,das ist sein Name.Als Moses fragt ,unter<br />
welchem Namer er den Gott verkündigen soll , der das<br />
Volk aus Ägypten führen werde ,antwortet dieser:“Ich<br />
werde seyn der ich seyn werde“; hier also, wo der<br />
Gott in eigener Person spricht , ist der Name aus<br />
der dritten in die erste Person übersetzt ,u ganz<br />
unstatthaft wäre es , auch hier den Ausdruck der<br />
metaphysischen Ewigkeit o Unveränderlichkeit Gottes<br />
(cf.165) <strong>zu</strong> suchen.<br />
369
Karte 154, Vorderseite<br />
2.Mose 20,4 :<br />
Kant<br />
Hegel<br />
Non facies tibi sculptile ,neque omnem similitudinem<br />
quae est in caelo desuper, et quae in terra<br />
deorsum,nec eorum quae sunt in aquis sub terra<br />
K.d.U.B 124:die Einbildungskraft ,ob sie zwar über<br />
das Sinnliche hinaus ns findet ,woran sie sich<br />
halten kann, fühlt sich doch auch eben durch diese<br />
Wegschaffung der Schranken desselben unbegrenzt : u<br />
jene Absonderung ist also eine Darstellung des<br />
Unendlichen,welche zwar eben darum niemals anders<br />
als bloß negative Darstellung sein kann,die aber<br />
doch die Seele erweitert.Vielleicht gibt es keine<br />
erhabenere Stelle im Gesetzbuche der Juden,als das<br />
Gebot :Du sollst dir kein Bildnis machen ,noch<br />
irgend ein Gleichnis , weder dessen was im Himmel<br />
,noch auf der Erden ,noch unter der Erden ist u.s.w<br />
. Dieses Gebot allein kann den Enthusiasm erklären ,<br />
den das jüdische Volk in seiner gesitteten Epoche<br />
für seine Religion fühlte ,wenn es sich mit andern<br />
Völkern verglich ,<br />
Ästhetik I p362 :Kunst der Erhabenheit:Erst durch<br />
diese Anschauung vom Wesen Gottes als des schlech<br />
Karte 154, Rückseite<br />
Hegel<br />
hin Geistigen u Bildlosen , dem Weltlichen u<br />
Natürlichen gegenüber, ist das Geistige vollständig<br />
aus der Sinnlichkeit u Natürlichkeit herausgerungen<br />
u von dem Dasein im Endlichen losgemacht.<br />
ib.363:Gott selbst als dieses reine Fürsichsein der<br />
einen Substanz ist ohne Gestalt u in dieser<br />
Abstraktion genommen der Anschauung n näher<strong>zu</strong>bringen<br />
.Was daher die Phantasie auf dieser Stufe ergreifen<br />
kann , ist n der göttliche Inhalt seiner reinen<br />
Wesenheit nach , da derselbe es verbietet ,ein<br />
einer/ihm angemessenen Gestalt von der Kunst<br />
dargestellt <strong>zu</strong> werden .Der einzige Inhalt ,der übrig<br />
bleibt , ist deshalb die Beziehung Gottes <strong>zu</strong> der<br />
von ihm geschaffenen Welt(Jüdische Psalmen).<br />
370
Karte 155, Vorderseite<br />
4.Mose 17,23: Des Morgens aber, da Mose i n die Hütte d.Zeugnisses<br />
ging, fand er d .Stecken Aarons ...grünen u.d.Blüte<br />
aufgegangen<br />
Walther,<br />
4,4: dû blüende gert Arônes (Maria)<br />
Benn,G. Dunkler -, 3,4; WW III 116<br />
Karte 155, Rückseite<br />
371
Karte 156, Vorderseite<br />
5.Mose 32,35:Mea est ultio.<br />
Rache<br />
Hebräer<br />
10,30 (Zitat)<br />
Schiller<br />
Räuber V 2;3 p155 :Karl : Gnade - Gnade dem Knaben<br />
,der dir vorgreifen wollte - dein eigen allein ist<br />
die Rache .Du bedarfst n des Men Hand.<br />
Psalm<br />
93(94) ,1: Deus ultor, Domine<br />
Römer<br />
12,19: Scriptum est enim: Mihi vindicta;<br />
Meyer,C.F.<br />
Die Füße im Feuer;p914:Gemordet hast du teuflisch<br />
mir/Mein Weib!U lebst...Mein ist die Rache , redet<br />
Gott.///<br />
Houwald<br />
Der Leuchtturm II5, 1357-64;KDNL 151 p513sq<br />
:Kaspar(Dringend) .Euren Namen laßt mich<br />
wissen./Graf .Damals hieß ich Graf von Holm(als ich<br />
Ulrich Mathilden entführte) .Kaspar(sich abwendend)<br />
.Holm!Er ist es! - Herr der Welten,/Willst du,ich<br />
soll Richter sein?/Nein,du sprichst:die Rach’ ist<br />
mein,/U ich selber will vergelten!/<br />
Karte 156, Rückseite<br />
Buchstabe N<br />
-<br />
Buchstabe O<br />
-<br />
372
Buchstaben P/Q<br />
Karte 1, Vorderseite<br />
Psalm 67, 2: arens cendela quae aliis lucet et sibimet<br />
cera liquescente deficit<br />
Hartmann v. Aue Armer Heinrich 1o1<br />
Karte 1, Rückseite<br />
373
Karte 2, Vorderseite<br />
Psalm 90,9: Wir bringen unsre Jahre <strong>zu</strong> wie ein Geschwätze<br />
Gryphius, A. Menschliches ELend; p6: Das Leben fleucht<br />
darvon wie ein Geschwätz und Scherzen.<br />
Karte 2, Rückseite<br />
374
Karte 3, Vorderseite<br />
Psalm 90,12: Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen,<br />
auf dass wir klug werden.<br />
Hamann, J.G. Sokratische Denkwürdigkeiten; SuD p77<br />
Karte 3, Rückseite<br />
375
Karte 4, Vorderseite<br />
Psalm: 115; 5sq: Augen haben und nicht sehen<br />
Ohren haben und nicht hören..<br />
Psalm 135<br />
16sq<br />
Sapientia 15,14<br />
Racine, J.<br />
Athalie I 1; I p879sq<br />
Dürrenmatt, F. Es steht geschrieben; K II p36<br />
Karte 4, Rückseite<br />
376
Karte 5, Vorderseite<br />
An den Wassern <strong>zu</strong> Babel sassenw ir<br />
Psalm: 137,1: und weinten.<br />
Droste,A.v. Spiritus familiaris V 6, 4; p.753<br />
Eliot, T.S. The Waste Land III 182<br />
George, S.<br />
Hyperion I. In: Das neue Reich, p.14sq<br />
Pascal, B.<br />
Pensées; H p45o<br />
Karte 5, Rückseite<br />
377
Karte 6, Vorderseite<br />
Psalm 139,8: Führe ich gen Himmel, so bist du da. Betteste ich<br />
mich in die Hölle, siehe, so bist du auch da.<br />
Schiller, F.v. Räuber V 1; 3 p142: Moser: Meint Ihr dem Arm<br />
des Vergelters im öden Reich des Nichts <strong>zu</strong> entlaufen?<br />
u führet Ihr gen Himmel, so ist er da! u bet--<br />
tetet Ihr Euch in der Hölle, so ist er wieder da!<br />
u sprächet Ihr <strong>zu</strong> der Nacht: verhülle mich! u <strong>zu</strong><br />
der Finsternis: birg mich! so muß die Finsternis<br />
leuchten um Euch u um den Verdammten die Miiternnacht<br />
tagen- aber Euer unsterblicher Geist<br />
sträubt sich unter dem Wort u siegt über den<br />
blinden Gedanken.<br />
Karte 6, Rückseite<br />
378
Buchstabe R<br />
Karte 1, Vorderseite<br />
Rose und Dorn 1<br />
Goethe<br />
Bonaventura<br />
Salomons güldne Worte 15; I p650: Ha, sagte die Ze<br />
der, wer von meinen Zweigen brechen will,/muß<br />
hochs teigen! Ich, sagte die Rose, habe Dornen.//<br />
Nachtwachen III p25: mein Bursche sündigte bloß<br />
an der Poesie durhc eine <strong>zu</strong> materielle Tendenz<br />
seiner Schilderungen; er malte einen Himmel voll<br />
Nymphen u sich neckender Liebesgötter an den Bett<br />
himmel, unter dem er <strong>zu</strong> ruhen gedachte, den Weg<br />
dahin bestreute er mit Vexirrosen, die er zahlreich<br />
in zierlichen Redefloskeln von sich warf,<br />
u die Dn, die ihm dann u wann die Füße verwunden<br />
wollten, umging er durch leicht frivole Wendungen.<br />
- ib. IX p85: Es freut mich, daß ich in den vielen Dn<br />
meines Lebens doch wenigstens eine blühende R<br />
fand; sie war zwar so von den Stacheln umschlunggen,<br />
daß ichs ie nur mit blutiger Hand entblättert<br />
hervorziehen konnte; doch aber plflückte ich<br />
sie, u ihr sterbender Duft tat mir wohl (Ophelia).<br />
Karte 1, Rückseite<br />
Gryphius, A. Der Welt Wollust ist nimmer ohne Schmerzen; p6:<br />
Wo schöne Rn blühn,s tehn scharfe Dorn dabei.<br />
Sedulius<br />
Carm. paschale II 28-31: Et velut e spinis mollis<br />
rosa surgit actis,/Nils quod laedet habens matremque<br />
obscurat honore/Sic Evae stirpae sacra<br />
veniente Maria Virginis antiquae facinus nova<br />
virgo piavit.<br />
Shakespeare Sonnets 54; VI p426:<br />
- Sonnets 35; VI p419: No more be grieved at that<br />
which thou hast done:/Roses have throns, and sil<br />
ver fountaints mud;/Clouds and eclipses stain<br />
both moon and sun,/ And loathsome cancer lives<br />
in sweetest bud./<br />
- Sonnet 9; VI p443: The lily I condemned for the<br />
hand;/ And buds of marjoran had stol’n thy hair:/<br />
The roses fearfully on thornd did stand,/One blu<br />
shing shame, another white despair,/<br />
Hoheslied<br />
2,2: Wie eine R(lilia) unter Dn, so sit meine Freu<br />
ndin unter den Töchtern.<br />
379
Karte 2, Vorderseite<br />
Rose und Dorn 2<br />
Schiller, F.v.<br />
Gide, A.<br />
St. Pierre, B.<br />
An die Parzen;II p34: Oft hast du Dornen an der<br />
(Lebens) Faden,/ Noch öfter Rosen dran gereiht,/<br />
Für D’ u Rosen an dem Faden/Sei, Klotho, dir<br />
dies Lied geweoht.//... Nur laß an Rosen nie die<br />
Schere klirren,/Wenn du dies eine nur erüllst,/<br />
...ni fleurs...<br />
Paul et Virginie p178: La parfum de mille roses<br />
ne plaít qu’un instant; mais la douleur que cau<br />
se une seule de leurs épines dure longtemps après<br />
sa piqûre. Un mal au milieu des plaisirs,<br />
est pour les riches une épine au mileurdes<br />
fleurs. Pour les pauvres, au contraire, un plai.<br />
sir au milieu des maux est une fleur au milieu<br />
des épines. Ils en gôutent vivement la jouissance.<br />
Tout effet augmente par son contraste.<br />
La nature a tout balancé.<br />
Karte 2, Rückseite<br />
Rose: dornenvoll<br />
Droste, A.v.<br />
Benn, G.<br />
Niezsche, F.<br />
Katharina Schücking 7, 8; p.87: die<br />
dornenvollste Rose<br />
Tristesse; III p338: Was ist das Fleisch<br />
-aus Rosen und aus Dornen,<br />
Geburt der Tragödie 3, I, p30: Um leben <strong>zu</strong><br />
können, mußten die Griechen diese Götter,<br />
aus tiefster Nötigung, schaffen: welchen<br />
Hergang wir uns wohl so vor<strong>zu</strong>stellen haben,<br />
daß aus der ursprünglichsten titanischen<br />
Götterordnung der Freude ent<br />
wickelt wurde: wie Rosen aus dornigem<br />
Gebüsch hervorbrechen.<br />
- Z II: Von den Erhabenen; p126: Behängt mit<br />
häßlichen Wahrheiten, seiner Jadgdbeute,<br />
u reich an zerrissenen Kleidern; auch<br />
viele Den hingen an ihm- aber noch sah<br />
ich keine R.<br />
380
Karte 3, Vorderseite<br />
Rose und Dorn 3<br />
Schiller, F.<br />
Ovidius<br />
Musset, A.de<br />
Corneille<br />
PIII; 1650o: Gräfin Terzky: N Rn bloß, auch Dn hat<br />
der Himmel,/Wohl dir (Thekla), wenn sie den Kranz<br />
dir n verletzen./Was Venus band, die Bringerin<br />
des Glücks,/Kann Mars, der Stern des Unglücks,<br />
schnell zerreißen./<br />
Ars amandi II 113-166: Forma bonum fragile est<br />
quantumque accedit ad annos,/Fit minor, et spatio<br />
carpitur ipsa suo./Nec violæ semper nec ian<br />
thina lilia florent/Et riget amissa spina relic<br />
ta rosa./<br />
Caprices de Marianne II 1; p281: Octave: L’indifference.<br />
Vous ne pouvez ni aimer ni hair, et vous<br />
êtes comme les roses du Bengale, Marianne, sans<br />
épine et sans parfum.<br />
L’illusion III 1 p634: Isabelle: Nous donnons<br />
souvent bien de divers noms aux choses:/Des épi<br />
nes pour moi, vous les nommes des roses;/ Ce que<br />
vous appelez service, affection,/ Je l’appelle<br />
[supplice] [unleserlich ] et persécution./<br />
Karte 3, Rückseite<br />
Grillparzer Ahnfrau II; 2 p33: Graf: Schließ dich ein in unsre<br />
Leiden,/Shcließ dich ein in unsre Freuden;/ Ja,<br />
in unsre Freuden, Sohn./ Ist kein Dorn doch also<br />
schneidend,/Daß er nicht auch Rosent trägt./<br />
- ib.48: Berha: ich trank der Liebe Wonne,/U ihr<br />
Gift aus seiner Hand./Seit sein Arm mich hat umwunden,/Seit<br />
ich fühlte seinen Kuß,/Ist das Feen<br />
land verschwunden,/U auf dn tritt mein Fuß;/ Dn,<br />
die zwar Rn schmücken,/Aber Dn, Dn, doch,/In dem<br />
glühendsten Entzücken/Fühl’ ich ihren Stachel<br />
doch./<br />
- Sappho IV 2;2 p15o: Für das Geliebte leiden ist<br />
so süß/ U Hoffnung u Erinnerung sind ja Rn,/ Von<br />
e i n e m Stamme mit der Wirklichkeit,/Nur ohne<br />
Dornen!<br />
- ib.III 2, p14o: S: Mag auch das Leben noch so lieb<br />
lich blinken,/Mit holden Schmeichellauten <strong>zu</strong><br />
dir (Künstler=S) tönen,/Als Freundschaft u als<br />
Liebe an dich locken./Halt ein, Unsel’ger! Rn<br />
willst du brechen/ U drückst daführ dir Dornen<br />
an die Brust!-<br />
381
Karte 4, Vorderseite<br />
Rose und Dorn 4<br />
Valéry, P.<br />
Lenau, N.<br />
Klopstock<br />
Silesius, A.<br />
Baignée; I p78sq: Eclose la beauté par la rose et<br />
l’épingle!<br />
Don Juan; IV p236: DJ: Du sollest (Maske) Rosenduft<br />
in Worte bringen/ U lässest scherzend mir<br />
die Dornen klingen./Auf zarte Bitte kam ein rauher<br />
Stich!/<br />
Die künftige Geliebte; p60: Eile n so, damit n vom<br />
D der verflanzeten R/Blute, wenn du so eilst, dein<br />
<strong>zu</strong> flüchtiger Fuß/<br />
Wandersmann III 84: Die Rn seh ich gern, denn sie<br />
sind weiß u rot/U voller Dn wie mein Blut-Bräut’<br />
gam mein Gott.<br />
- ib. III 87 (Christus)<br />
- ib.III 88: Freund, wer in jener Welt will lauter Rn<br />
brechen,/Den müssen vor all hier die Dn gnugsam<br />
stechen./<br />
Karte 4, Rückseite<br />
Sileisus<br />
ib.II 89: Die Schönheit lieb ich sehr; doch nenn<br />
ich sie kaum schön,/Im Fall (seh) sie n stets<br />
seh untern Dornen stehn./<br />
- ib. III 91: DIe Ros’ ist meine Seel, der Dorn des<br />
Fleisches Lust<br />
Naville, E. Die Pflicht I; p10: Gegen Aristipp: Aber die Jugend<br />
dauert n imer; n Alle sind gesund u n Alle reich,<br />
Im Rausche der Freude, in dem Taumel der Leidenschaften,<br />
welche ihre Befriedigung finden, wünscht<br />
man überall Rosen <strong>zu</strong> pflücken, aber die Rn des Lebbens<br />
gleichen denen des Feldes; die Jahreszeit rütckt<br />
vor, die Blüthen fallen ab, u die Dn allein<br />
blei<br />
ben.<br />
Lenz<br />
Hofmeister III 2; SuD I 171: Wenzeslaus: der Hofmeisterstand<br />
ist einer von denen, unus ex his,<br />
die alleweil mir Rn u Lilien überstreut sind,<br />
u wo einen die Dn des Lebens nur gar selten<br />
stechen.<br />
382
Karte 5, Vorderseite<br />
Rose und Lilie<br />
Walther<br />
Gedichte 74, 3o; p.1o7<br />
Goethe, J.W.v. Im Gegenwärtigen Vergangenes; II p47.<br />
- Frühling übers Jahr; II p.166sq.<br />
Walther<br />
53,38: roeseloht, liljenvar (Frau)<br />
- 68,2: liljerôservarwe (Frau)<br />
- 43,32 (allegorisch; Frau)<br />
- 27,2o; liljen unde rôsen bluomen<br />
Mörike, E. Mozart; I p.584<br />
Anakreonta 25 In: Mörike SW I p.393<br />
Goethe, J.W.v. Mich ängstigt das Verfängliche; II 411<br />
Racine, J.<br />
Port-Royal, Ode 7; I p.1o18<br />
Hölderlin, F. Menons Klagen um Diotimia II, p165<br />
Wieland, C.M. Hexameron; XXIX p1oo: alle L. u.R.<br />
ihres Gesichts<br />
Karte 5, Rückseite<br />
Hebbel, F. Leben und Traum; 2p.155<br />
Virgilius<br />
Aeneis XII 68: vel mitra rubent ubi<br />
lilia multa alba rosa.<br />
Wieland, C.M. Sylvio IV 5; V p254: Rosen u. Lilien<br />
ihres Gesichts<br />
- Sylvio I[I] [unleserlich] 9; V p19o: Sylvios<br />
Gesicht:<br />
lauter Lilien und Rosen<br />
- Sylvio V 2; VI p19: eine Nymfe ist<br />
lauter Lilien und Rosen.<br />
Goethe, J.W.v. Chin,dte. Jahres-und Tageszeiten<br />
XI; 2 p267<br />
Brentano,C. Starenberg; III p175: Wie d. Purpurrosen<br />
prangen/Neben weisser Lilien<br />
Schnee,/Schminke ich dir deine Wangen,/Die<br />
gebleicht von tiefem Weh.<br />
- Tagebuch der Ahnfrau; III p919<br />
383
Karte 6, Vorderseite<br />
Rose und Lilie<br />
Otfried<br />
Evang, V 23, 271sq: Thar blyent thir io/<br />
lilia inti rosa<br />
Cyprian v.Karth. Ad martyros I 8: Liber de opere 26 (PL<br />
4,49 et 622): R u. L des Paradiesgartens:<br />
blutige Märtyrer+ Jungfrauen<br />
Ambrosius<br />
In ps.118 expos. (PL 15,139o): L.=Glanz<br />
d. ewigen Seligkeit; R=Blut des Herrn,<br />
werden von den Christen gepflückt.<br />
Carmen de Deo I 437: L=Maria; R=Christus<br />
Venant.<br />
Carm III9: Omnes ultra homines dona de-<br />
Fortunat.<br />
coris habens/Inde rubore rosas, candore<br />
hinc lilia vincens.<br />
Sedulius Scottus De rosae liliique certamen. Poet. lat<br />
- Floire et Blancheflor (=R L), 581 sqq<br />
Goethe, J.W.v. Pandora 153sq; 15p146<br />
Karte 6, Rückseite<br />
Shakespeare, W. Sonnet 98; IV p443: Nor did I wonder at the<br />
lily’s white,/Nor praise the deep vermilion<br />
in the rose;/They were but sweet, but<br />
figures of delight,/Drawn after you, you<br />
pattern of all those.<br />
- Sonnet 99; ibid: The lily I condemned for<br />
thy hand/...The roses fearfully on thorns<br />
did stand.<br />
Hofmannsthal. H. Casanovas Abenteuer mit Christine :<br />
Christine=Gesicht von Lilien und Rosen<br />
Vergilius<br />
Aeneis XII 67-69: Indum sanguineo veluti<br />
violaverit ostro/si quis ebur, aut mixta<br />
rubend ubi lilia multa/alba rosa: talis<br />
virgo dabat ore colores.<br />
Wieland C.M Sympathien 5; XXX p34sq: Vor wenigen Stunden<br />
blühte sie wie eine Morgenrose; da<br />
pflückte sie plötzlich der Tod, u sie verdorrete<br />
wie eine Rose im Mittag... Das schmelzende<br />
Feuer ihrer Augen ist verloschen<br />
die Farbe ihrer Wangen gleicht der welken<br />
Lilie, alle ihre lächelnden Grazien sind<br />
verschmachtet.<br />
384
Karte 7, Vorderseite<br />
Rose und Lilie 2<br />
Viau, Th.de<br />
Gombaud, J.O.<br />
Lafontaine<br />
Le Matin: il est jour: levons-nous Philis;/Allons<br />
à nostre jardinage,/Voir s’il est comme<br />
ton visage,/Semé de roses et de lys.<br />
Sonnet Une effroyable horreur: Quand Morphée<br />
emprunta la chevelure blonde,/Les roses, et les<br />
lys, qui n’ont jamais d’hyvers,/Et mille autres<br />
appas d’un long crespe couvers,/Dont aujourd’<br />
huy Phillis estonne tout le monde<br />
Elégie: Te souvient t-il encor de certaine bergère?/On<br />
la nomme Philis; elle est un peu légere:/Son<br />
cœur est soupçonné d’avoir plus d’un<br />
vainqueur/Mais son visage fait qu’on pardonne<br />
à son cœur./Nous nous trouvâmes seuls: la pudeur<br />
et la crainte./De roses et de lis à l’envy<br />
L’avoient peinte./ Je trimphay des lis et du<br />
cœur dès d’abord,/Le reste ne tenoit qu’à quel<br />
que rose encor./Sur le ponct que j’allois sur<br />
monter cette honte,/On me vint interrompre...<br />
Karte 7, Rückseite<br />
Novalis<br />
Ofterdingen I 6; I p271: Mit innigem Wohlbehagen<br />
ruhte sein (O) Auge auf den Rosen seiner Tän<br />
zerin (Mathilde)... Eine nach der aufgehenden<br />
Sonne geneigte L war ihr Gesicht, u von dem<br />
schlanken, weißen Halse schlängelten sich blau<br />
e Adern in reizenden Windungen um die zarten<br />
Wangen.<br />
- ibid. I 5 I p257: Der Tisch bestand aus 5 großen<br />
steinernen Platten, die wie ein Kasten <strong>zu</strong>sammengesetzt<br />
waren. Auf der obersten lagen eine<br />
männ. u eine weibl. Figur in Lebensgröße einge<br />
hauen, die einen Kranz von Ln u Rn angefaßt hat<br />
ten; an den Seiten stand: <strong>Friedrich</strong> u.Marie von<br />
Hohenzollern/kehrten auf dieser Stelle in ihr<br />
Vaterland <strong>zu</strong>rück.<br />
Morungen<br />
MF 136, 5: doch wart ir varwe liljen qîz und rôsen<br />
rôt,/...<br />
Racine, J.<br />
Port-Royal VII; I p1o18: Dieu! quels prodiges in<br />
ouis!/Je vois naître dessus les lis/L’incarnat<br />
de la rose,/Je vois la flamme et sa rougeur/Des<br />
sus la neige éclose/Embellir même la blancheur<br />
385
Karte 8, Vorderseite<br />
Rose und Lilie 4<br />
Voltaire<br />
John v.Tepl<br />
Laforgue, J:<br />
Hartman<br />
Pucelle VI; II p4o9: Il(page) tire alors un flacon<br />
d’eau des carmes;/Sa main timide arrose les<br />
charmes (a.Sorel)/Et les endroits de roses et<br />
de lis/Qu’avaient la selle et la chute meurtis./<br />
Ackermann, p14, 1o Tod: Beachte, wie die leuchtend<br />
den Rn u die starkduftenden Ln in den Gärten, wie<br />
die kräftigen Kräuter u die lustspendenden Blu<br />
men in den auen... müssen <strong>zu</strong>nichte werden u ver<br />
fallen allenthalben.<br />
Complainte du roi de Thulé: Il était un roi de<br />
Thulé/ Immaculé,/Qui loin des jupes et des choses,/Pleurait<br />
sur la métempsychose/Des lys en<br />
roses,/Et que palais!/<br />
Erec 1698sqq: Nu fuorte sî (Enîte) diu künegîn/<br />
gegen der menigîn./ der wunsch was an ir garwe./<br />
als der rôsen varwe/under wîze liljen güzze,/unde<br />
daz zesamne flüzze,/und daz der munt begarwe/<br />
dwaer von rôsen farwe/dem glîchte sieh ir lîp.<br />
Karte 8, Rückseite<br />
Nietzsche<br />
Lafointaine<br />
Voltaire<br />
Mallarmé, St.<br />
Zarathustra III: Die 7 Siegel, 6: Wenn meine Tugend<br />
eines Tänzers Tugend ist, u ich oft mit bei<br />
den Füßen in gold-smaragdenes Entzücken spra<br />
ng:/wenn meine Bosheit eine lachende Bosheit<br />
ist,heimisch unter Rosenhängen u Lilienhek<br />
ken;/.../ o wie sollte ich n nach der Ewigkeit brün<br />
stig sein u nach dem hochzeitlichen Ring der Ring<br />
ge,-dem Ring der Wiederkunft?/<br />
Amours de Psyche et de Cupidon; p422:C’était au<br />
si l’Amour: son teint, par sa fraîcheur,/Par son<br />
éclat, par sa blancheur,/Rendit le lis jaloux,<br />
faisait honte à la rose.<br />
L’Ingén, p1[9]6: La courte et ronde demoisenelle le<br />
regardait de tous ses petites yeux, et disait de<br />
temps en temps au prieur: Ce grand garcon-là a<br />
un teint de lis et de rose! qu’il a une belle<br />
peau pour un Huron!<br />
Toast funèbre; p55: Le Maître, par un oeil profond,<br />
a, sur ses pas./Apaisé de l’éden l’inquiète<br />
merveille/Dont le frisson final, dans sa voix<br />
seule, veille/Pour la rose et le Lys le mystère<br />
d’un nom./<br />
386
Karte 9, Vorderseite<br />
Rose und Lilie 5<br />
Ovidius<br />
Hölderlin, F.<br />
Ovidius<br />
Tieck, L.<br />
Ars amandi II 113-16: Froma bonum fragile est.<br />
quantumque accedit ad annos,/Fit minor, et spatio<br />
carpitur ipsa suo./Nec violae semper nec<br />
ianthina lilia florent/Et riget amissa spina<br />
relic[aa] rosa./<br />
Memons Klagen um Diotima (II)2; p165: Euch, ihr Lie<br />
benden auch, ihr schönen Kinder des Maitaigs,/Stille<br />
Rn, u euch, Ln, nenn ich noch oft!/<br />
Met. XII 41osq: Hylonome: ut modo rore maris, modo<br />
se violave rosave/implicet, interdum canentia<br />
lilia gestet/<br />
Auf<strong>zu</strong>g der Romanze; I p41o: In der Hand trägt sie<br />
(Venus, Mutter der Romanze) zwei Blumen/Eine R,<br />
eine Lilje,/Die mit inn’ger Liebessehnsucht/Im<br />
mer <strong>zu</strong> einander blühen./R lächelt voll Verlangen,/Wird<br />
von Freude angetrieben,/Lilje hat der<br />
heil’ gen Willen,/Reiner Glanz ist ihr beschieden./Beide<br />
Blumen schaut die Mutter/An mit Sehn<br />
Karte 9, Rückseite<br />
La Fontaine<br />
Gautier, Th.<br />
Lohenstein<br />
sucht in den Blicken./Will die Rote trunken machen,/Schaut<br />
sie ihre Schwester drüben:/Will<br />
die Bleiche Fromme sprechen,/Sanft erheitern,<br />
sanft betrüben,/Schaut sie auf die Rote sehnliche/U<br />
ihr Auge lachet wieder./<br />
Adonis; p363: Rien ne manque à Venus, ni les lis,<br />
ni les roses,/Ni le mélange exquis des plus aimables<br />
choses,/Ni ce charme secret dont l’oeil<br />
est enchanté,/Ni la grâce plus belle encor que<br />
la beauté./<br />
Maupin 12; P306: Elle (Rosette) souffrait, mais<br />
sans plainte et sans aigeur, et elle n’attribuait<br />
qu’à elle le peu de succès de ses tentatives.- Ce<br />
pendendant sa pâleur augmentait chaque jour, et les<br />
lis avaient livrè aux roses, sur le champ de bataille<br />
des ses joues, un grand combat où ces derni<br />
ères avaient été définitivement mises en déroute;<br />
cela me d’ésolait...<br />
Cleopatra II, Reyen; 531sq: Paris (Venus) Deine<br />
bepurperte Rn vertilgen/Andere Schönen (pallas,<br />
Juno) versilberte Lilien./<br />
387
Karte 10, Vorderseite<br />
Rose und Lilie 6<br />
Gryphius<br />
Dante<br />
Hebbel<br />
Cardenio, Reyen II I; 189sqq: Mensch: Was sind die<br />
Liljen noch?Wor<strong>zu</strong> der Rn Prsacht?/Dein (Frühling=junges<br />
Mädchen) Rn=frisches Angesichte/Macht<br />
aller Blumen Schmuck <strong>zu</strong>nichte./<br />
Div.Comm.Par XXIII 73sqq: Quivi è la rose in che il<br />
Verbo Divino/Carne si fece (=Maria); quivi son li<br />
gigli,/Al cui odor si prese il buon cammino (Apostel).//<br />
Gyges II; 6 p122: Du (Lesbia) bist sehr schön!<br />
Ei freilich! Ein Gemisch/ Von Ln u Rn, die im Beet/<br />
Bunt durcheinander stehn u die der Wind/ in gaukle<br />
rischem Spiel so neckisch schaukelt, /Daß man sie<br />
n mehr unterscheiden kann!/Jetzt bist du rot, [je]tzt<br />
blass ! U n einmal ! Du bist’s <strong>zu</strong>gleich!<br />
Eichendorff Ahnung u Gegenwart II 12; II p112;<br />
Anom. 1o Jh.<br />
Karte 10, Rückseite<br />
(Bei Rehm; Europ. Romdichtung p34): O Roma nobilis,<br />
orbis et domina,/cunctarum urbium excellentissima,/roseo<br />
martyrum sanguine rubea/albis<br />
Lenz<br />
et virginium liliis candida:/salutem dicimus ti<br />
bi per omnia,/te benedicimus: salve per saecula!<br />
Hofmeister III 2; SuD 171: Wenzeslaus: Sie<br />
((H) sind ja weiß u rot wie Mandelblüte (Livrée).-Nun<br />
ja freilich, der Hofmeisterstand ist<br />
einer von denen, unus ex his, die alleweil mit<br />
Rn u Ln übersteut sind, u wo einen die Dornen<br />
des Lebens gar selten stechen.<br />
388
Karte 11, Vorderseite<br />
Rose und Nachtigall<br />
Omar Khayyám Rubáiyát VI<br />
Ross, W. R. u.N. IN: RF 67.1956<br />
Roman de la Rose 895: Nachtigallen <strong>zu</strong>pfen der Rose<br />
Blätter ab=defloratio<br />
Seidel, I.<br />
Rose und Nachtigall<br />
Storm, Th.<br />
Das macht, es hat die N. die ganze<br />
Nacht geschlagen<br />
Lenau, N.<br />
An die Entfernte; II p5o<br />
Mörike, E.<br />
Auf einer Wanderung; I p1o9<br />
Goethe, J.W.v. WÖD; 5 p68: Unmöglich scheint immer d.<br />
R. ‚Unbegreiflich die Nachtigall.<br />
Lenau, N. Der Rationalist und der Poet; II p116:<br />
"Freund (Poet), du sitzest hier auf weichem<br />
Moose,/Ins Geruchzeug duftet dir<br />
die Rose,/Um dein Antlitz Frühlingswinde<br />
wallen./Und da drüben lärmen N“<br />
Karte 11, Rückseite<br />
Schiller, F.<br />
Rilke, R.M.<br />
Schubert,G.<br />
Räuber VI 4; 3 p115: Amalie: hier hielt er (Karl)<br />
mit himmlischer Musik die Nen gefangen- hier an<br />
diesem Busch pflückte er Rosen, u pflückte die<br />
Rosen für mich-hier, hier lag er an meinem Halse,<br />
brannte sein Mund auf dem meinen, u die Blumen<br />
starben gern unter der Liebenden Fußtritt.<br />
Worpswede; AWII p225: Aber darum kömmt später<br />
für Jünglinge u junge Mädchen jene einsame, von<br />
vielen tiefen Melancholieen zitternde Zeit, da<br />
sie, gerade in den Tagen des körperlichen Reifwerdens,<br />
unsäglich verlassen, fühlen, daß die Di<br />
nge u Ereignisse in der Natur n i c h t m e h r u<br />
die Men n o c h n i c h t an ihnen teilhaben. Es<br />
wird Frühling, obwohl sie traurig sind, die Rosen<br />
blühen und die Nächte sind voll Nachtigallen, obwohl<br />
sie sterben möchten, u wenn sie endlich wie<br />
der <strong>zu</strong> einem Lächeln kommen, dann sind die Tage<br />
des Herbstes da,<br />
Ansichten von der Nachtseite der Naturwisseschaft<br />
IX: p237: Eben in der Zeit, wenn die Blüthen,<br />
von denen sie sich <strong>zu</strong> nähren pflegen, sich eröffnen,<br />
sieht man auch die verschiedenen Arten<br />
389
Karte 12, Vorderseite<br />
Rose und Nachtigall 2<br />
Schubert<br />
der Insketen aus ihren Gräbern hervorgeht. Die<br />
schöne Sympathie der N u der R, ist von den Persern<br />
in unzähligen Liedern besungen, wie in dem blühenden<br />
Hayn der kleine Sänger von der Liebe <strong>zu</strong>r schönen<br />
Blume ergriffen, die ferne Kluft, welche die<br />
Natur zwischen der Blüthe u dem Thiere befestiget,<br />
beklagt.<br />
Karte 12, Rückseite<br />
390
Karte 13, Vorderseite<br />
Rose: schwarz<br />
Proust, M.<br />
Hebbel<br />
JF II; I p947: Albertine: il arrivait que le teint<br />
de ses joues atteignît le rose violacé du cyclamen,<br />
et parfois même, quand elle était congstionnée<br />
ou fiévreuse, et donannt alors l’idée d’une<br />
complexion maladive qui rabaissait mon désir à<br />
quelque chose de plus sensuel et faisait exprimer<br />
à son egard quelque chose de plus pervers<br />
et de plus malsain, la sombre pourpre de certaines<br />
roses d’un rouge presque noir;<br />
Der Zauberhain; 2p11: Pflücke n die schne Rn,/Die<br />
um jeden Stamm sich ranken,/Wenn sie auch noch<br />
heiß’re Düfte,/Als die rothen, in sich tranken!/<br />
Doch, er hat sich gleich die erste,/Die er schwanken<br />
sah, gebrochen (am Ende Tod).<br />
Karte 13, Rückseite<br />
391
Karte 14, Vorderseite<br />
Rose: mit Tau<br />
Wolfram<br />
Parzival VI 2o5, 23: gevar als touwege<br />
rôsen<br />
Walther<br />
27,29: liehtiu rôse in touwes flüete<br />
Klopstock, F.G. An Cidli: Wach vom Taue der Rosen auf!<br />
Elegie: Tau fliesst vom Rosengebüsch<br />
in das Haar einer Geliebten<br />
Wieland, C.M. Anti-OvidI 11sq, II p7<br />
- Sylvio III 7; V p178: Du bethauest die<br />
Rose mit deinen Thränen<br />
- ibid. V1o; VI p65: Liebende so schwer <strong>zu</strong><br />
scheiden wie Thautropfen im Schooss<br />
einer halbgeöfneten Rose.<br />
Schaumann, R. Petersiliengarten p44<br />
Wieland, C.M. Gandalin VII; XXI p131: So stattlich gezieret,/Schön<br />
wie ein Stern im Morgengrau,/Und<br />
frischer als eine Rose im<br />
Karte 14, Rückseite<br />
Goethe, J.W.v.<br />
Thau/ Trat er (Gandalin) den Saal hinein<br />
WÖD; 5 p12: Im Gegenwärtigen Vergangenes: Ros’<br />
und Lilie morgentaulich/Blüht im Garten meiner<br />
Nähe;/<br />
392
Karte 15, Vorderseite<br />
Rosegger, Peter<br />
Frommel, O.<br />
Neuere deutsche Dichter in ihrer religiösen Stellung<br />
Karte 15, Rückseite<br />
393
Karte 16, Vorderseite<br />
Rosenroman<br />
Potansky, P. Der Streit um den R.<br />
Karte 16, Rückseite<br />
394
Karte 17, Vorderseite<br />
Rosenbett<br />
Wieland, C.M. Diana und Endymion; VII p30<br />
- ibid. p39: Rosenlager (Liebeslager)<br />
- Aurora und Cephalus; VII p73<br />
Horatius<br />
Carm. 1 5, 1sq: Quis mula gracilis te<br />
puer in rosa/Perfusus... (Liebeslager<br />
in einer Grotte)<br />
Haller, A.v. Alpen465sq: Die geile Wollust kürzt<br />
die kaum gefühlten Tage,/Weil um ihr<br />
Rosen-Bett ein naher Donner blitzt,/<br />
(in grossen Städten)<br />
Karte 17, Rückseite<br />
395
Karte 18, Vorderseite<br />
Rosewange, Rose und Wange<br />
cf.Pfirsich-Wange<br />
Goethe, J.W.v. Weise die Rose nicht ab; I p.492<br />
Wieland, C.M. Johanna Grey IV 4; XXV p.82<br />
- Musarion I p1o, II p.41; vol.XII<br />
Klopstock, F.g. Petrarca u und Laure: rosenwangig<br />
Bonaventura Nachtwachen VII p65<br />
Mörike, E.<br />
Scherz; I p99: Rosenwange<br />
Goethe, J.W.v. Faust II 2, 7758: der Wängelein Rosen<br />
(ironisch)<br />
Hölderlin, F.<br />
Wieland, C.M.<br />
Melodie an Lyda: p316: der Wange Rose<br />
Diana u.Endymion; VII p36: Wangen,<br />
Rosen gleich (Endymion)<br />
- Aurora und Cephalus; VII p1o8: Seine<br />
Wangen färben sich mit neuen Rosen<br />
- Erdenglück; VIII p11: Wangen rosenroth<br />
- Idris u. Zenide II 99: rosenwangig<br />
Karte 18, Rückseite<br />
Wieland, C.M. Wasserkufe; XXII p269: Frau, wie Rosen<br />
roth von Wangen<br />
Prust, M.<br />
JF II; I p723:La fleur curieusement<br />
rose des joues (du "chasseur“)<br />
Wieland, C.M. Idris u.Zenide I 41: Kampf gibt Karmin<br />
den Rosenwangen<br />
- ibid.II 11: Wangen u. Mund prangen mit<br />
neuen Rosen (in der Umarmung)<br />
- Sylvio VI 1, VI p142:Ihre Wangen be-<br />
Büchner, G.<br />
schämten die frischesten Rosen.<br />
Leonce und Lena I 3; p122: leonce.Mein<br />
Kopf! Ich ahabe unsere Liebe darin beigesetzt...<br />
Siehst du, wie schön tot das ar<br />
me Ding ist? Siehst du die 2 weissen Rosen<br />
auf seinen Wangen und die 2 roten<br />
auf seiner Brust?<br />
- ibid. p121: (Rosetta) O meine heissen<br />
Wangen, ihr müsst glühen/Im wilden Kosen,/Und<br />
möchtet lieber blühen-/Zwei<br />
weisse Rosen.<br />
396
Karte 19, Vorderseite<br />
Rosewange, Rose und Wange 2<br />
Lenau, N.<br />
1oo1 Nacht<br />
Kleist, H.v.<br />
Proust, M.<br />
Wieland, C.M.<br />
An ein schönes Mädchen; II p9o: Wenn du in des<br />
Welkens Tagen/Nicht den frohen Mut mehr hast<br />
/Rosen in dem Haar <strong>zu</strong> tragen,/Weil den Wangen<br />
sie verblasst..<br />
421; III p584: Die einsame R der W liess mich<br />
keinen Trost mehr finden (Jüngling)<br />
Penthesilea 14; p35o: So sei mir, frischer Lebensreiz,/Du<br />
junger, rosenwang’ger Gott, gegrüsst!<br />
(Achilles)<br />
Guermantes II;II p364: je me disais que j’allais<br />
connaître le gôut de cette rose charnelle...<br />
le visage fleuri que j’avais choisi entre tous<br />
Gandalin VII; XXI p133: Indessen spricht/Das<br />
Fräulein, frei u unbefangen,/Von vielerlei,<br />
wirft dann u wann/Wohl einen Blick auf unsern<br />
Mann,/Den er gefällig deuten kann,/Doch ohne<br />
daß ihre Rosenwangen/Sich höher färben....<br />
Karte 19, Rückseite<br />
Spee, F.v.<br />
Schiller, F.<br />
Christmeßgedicht; p38: Auf, eilend auf <strong>zu</strong>r<br />
Krippen,/Zum kleinen Schäferlein!/Küßt ihm<br />
die Purpurlippen,/Das Purpurmündelein:/Küßt<br />
ihm die Rosenwangen,/Die Winterblümelein,/So<br />
trutz dem Frühling prangen,/Obs wohl erfroren<br />
sein.//<br />
Carlos II (, 16o1sqq: Carlos: Denn wer/Wer wird<br />
es diesen Rn glauben,/Daß Leidenschaft in dieser<br />
Brust gewühlt?/Läuft eine Fürstin Eboli<br />
Gefahr/Umsonst u unerhört <strong>zu</strong> seufzen?<br />
- Die Erwartung; 1 p21: U all ihr Schmeichellüfte<br />
werdet wach/U scherzt u spielt um ihre Rn,/Wem<br />
seine schöne Bürde,leicht bewegt,/Der zarte<br />
Fuß <strong>zu</strong>m Sitz der Liebe trägt.//<br />
- Das Ideal u das Leben; 1 p196: Des Olympus Harmonien<br />
empfangen/Den Verklärten (Herkules) in<br />
Kronions Saal,/U die Göttin mit den R/ Reicht<br />
ihm lächelnd den Pokal.//<br />
Hartman<br />
Gregorius 2541sq: er muose schouwen/an sîner<br />
lieben vrouwen/ein swaere ougenweide./ir hiufeln<br />
was vor leide/diu rôsenvarwe entwichen,/<br />
diu schoene garwe erblichen:/sus vant er si<br />
397
Karte 20, Vorderseite<br />
Rosewange, Rose und Wange 3<br />
Hartman<br />
Diderot, D.<br />
Flaubert<br />
tôtvar./<br />
La Religieuse; p348sq: "Faner les roses de ces/<br />
joues!..." Et elle les flattait de la main et<br />
les baisait.<br />
Tentation V; I p168: Je faisais avec ma<br />
ceinture tout l’horizone de l’Hellenie. Ses champs<br />
brillaient des roses de mes joues, ses riva.<br />
ges étaient découpés d’après la forme des mes<br />
lèvres; et ses montagnes, plus blanches que mes<br />
colombes, palpitaient sous la main des statuaires.<br />
Karte 20, Rückseite<br />
398
Karte 21, Vorderseite<br />
Rot: Farbe des Stolzes<br />
Valéry, P. Tel Quel; II p691: Sept péchés font un juste. Les 7<br />
péchés capitaux sont les 7 couleurs p u r e s du<br />
spectre de l’âme du juste (...) Restent le V e r t<br />
et<br />
le R o u g e, qui sont nécessairement L’E n v i e<br />
et<br />
l’O r g u e i l, chlore et pourpre.<br />
Karte 21, Rückseite<br />
399
Karte 22, Vorderseite<br />
Rot und weiss<br />
Blut und Schnee.<br />
Rose und Lilie<br />
weisser Leib<br />
Milch und Blut<br />
weisse Zähne<br />
Karte 22, Rückseite<br />
400
Karte 23, Vorderseite<br />
Rot und weiss: Christus<br />
A.Scotus<br />
PL 198, col.699: Christus dicitur candidus ut Deus,rubicundus<br />
uti homo.<br />
Karte 23, Rückseite<br />
401
Karte 24, Vorderseite<br />
Rot und weiss: Frau<br />
Baudelaire, Ch. A une Madone; p56: (Mon desir) revêt d’un<br />
baiser tout ton corps blanc et rose.<br />
- Poésies retrouvées XVIII p221: J’aime.../<br />
Son beau corps blanc et rose<br />
Viau, Th.de. La solitude: Que ton teinct est de bonne gla<br />
ce!/Qu’il est blanc, et qu’il est vermeil!<br />
Wieland, C.M. Gandalin IV; XXI p89: In freien Locken spielt<br />
ihr Haar/Um einen schwanenweißen Nacken/<br />
Die Brust beschattet ein Zwillingspaar/<br />
Vollblühender Rosen, von ihren Backen/An<br />
Röthe beschämt.<br />
Chretien<br />
Perceval 79o4sqq: La face ot blanche; de desus/L’ot<br />
enluminee Nature/D’une color vermeille<br />
et pure,/La pucele fut molt adroite./<br />
- ib.1823sqq: Blancheflor: Et miex avenoit en<br />
son vis/Li vermeus sor le blanc assiss/Que<br />
li sinoples sor l’argent./<br />
Karte 24, Rückseite<br />
Chretien<br />
Perceval 4172-42o8: Blutstropfen im SChnee erinnernd<br />
an Blancheflor<br />
402
Karte 25, Vorderseite<br />
Rot und weiss: Blumen und Leib<br />
Gryphius, A.<br />
An eben dieselbe (eines hohen Standes Jung<br />
frau) p7: Was wundert ihr Euch noch, Ihr Rose<br />
der Jungfrauen,/Dass diese Purpurros, die<br />
Ihr kaum aufgefaßt/In euer schneeweissen Hand<br />
so unversehens erblaßt?<br />
Karte 25, Rückseite<br />
403
Karte 26, Vorderseite<br />
Roter Faden<br />
Goethe, J.W.v. Wahlverwandtschaften, WA 2o, 212<br />
Freud, S. Der Witz, p.18<br />
Fabri, A.<br />
Der rote Faden, Nachwort<br />
Karte 26, Rückseite<br />
404
Karte 27, Vorderseite<br />
Rote Lippen<br />
Brentano, C. Ponce de Leon IV 9<br />
Kleist, H.v. Schrecken im Bade; p.1oo6<br />
Mörike, E. König v. Orplid IV; II p.249<br />
Meyer, C.F. Schnitterlied; p.765: L. des Lebens<br />
so rot!<br />
Heym, G.<br />
Schwarze Vision IV: Purpurlippen<br />
Hofmannsthal Kaiser und Hexe; I p1o1: Lieber, schlägst<br />
du mir mit Eisen/Rote Wunden, blutig<br />
rote/Neue Lippen?Dort wo deine/<br />
Lippen lagen oft und oft!<br />
1oo1 Nacht<br />
421; III p585s: Sie hat zwei rahmweiche<br />
r L, die geben dir süssesten Honig <strong>zu</strong><br />
nippen.<br />
Diderot, D. La Religieuse; p359: des lèvres vermeil<br />
les comme la rose, des dents blanches<br />
comme le lait.<br />
Karte 27, Rückseite<br />
Novalis<br />
Spee, F.v.<br />
Sais 2; I p92: Unter den Mädchen war Eine, ein<br />
köstliches, bildschönes Kind, sah aus wie<br />
Wachs, Haare wie goldne Seide, kirschrote Lip<br />
pen, wie ein Püppchen gewachsen, brandrabenschwarze<br />
Augen (Rosenblüte)<br />
Christmeßgedicht; p38: Auf, eilend auf <strong>zu</strong>r<br />
Krippen,/Zum kleinen Schäferlein!/Küßt ihm<br />
die Purpurlippen,/Das Purpurmündelein!;/<br />
405
Karte 28, Vorderseite<br />
Roter Mund<br />
cf. Mund: Rubin<br />
Mund: Granatapfel<br />
Wolfram<br />
Parzival V 252, 27: rôter munt<br />
Walther<br />
39,28: wie rôt ist mir der munt<br />
- 51,37<br />
- 27,26. süezer rôter munt<br />
- 27,29: munt rœter danne ein... rôse<br />
Molière<br />
Tartuffe I 5; V p.25: bouche vermeille<br />
(Zeichen von Wohlergehen)<br />
Eichendorff, J. Nachtzauber; I p.166<br />
<strong>Friedrich</strong>, v.H. Mf 49, 19<br />
Meyer, C.F. Die Veltlinertraube; p.768<br />
Goethe, J.W.v. Flieh, Täubchen! I p.124: Liebhaber<br />
Trakl, G.<br />
Nachts; I p.1oo: Schwester?<br />
Hölderlin, F. Melodie an Lydia, p316: Purpurmund<br />
Karte 28, Rückseite<br />
Spee, F.v.<br />
Christmeßgedicht; p38: Auf, eilend auf<br />
<strong>zu</strong>r Krippen,/Zum kleinen Schäferlein!/<br />
Küßt ihm die Purpurlippen,/Das Purpurmündelein!;/<br />
Wieland, C.M. Idris u. Zenide III 88: Rosenmund<br />
Brentano, C. Radlauf; III p19: r.M: wie rote Nelke<br />
- Radlauf; III p23 (volksliedhaft)<br />
Hofmannsthal Abenteurer; I p586: Une grande<br />
brune de 18 ans, faite au tour, grands<br />
yeux noirs, petite bouche vermeille,<br />
beaux bras, jolies mains...<br />
Vieu, Th.de La solitude: Belle bouche d’ambre et de<br />
rose/Ton entretien est desplaisant/si<br />
tu ne dis, en me baisant/Qu’aymer est<br />
une belle chose.<br />
Rabelais, F. Gargantua 15: p50: Alors Eudémon..., la<br />
face ouverte, la bouche vermeille, les<br />
yeulx asseurez et le reguard assis sur<br />
G avecques modestie juvenile... commen<br />
cale louer et magnifier (rhetorisch).<br />
406
Karte 29, Vorderseite<br />
Roter Mund 2<br />
Voltaire<br />
Hartman<br />
Pucelle II; III p388: Trente-deux dents d’une éga<br />
le blancheur/Sont l’ornement de sa bouche vermeille/Qui<br />
semble aller de l’une à l’autre oreille./<br />
(Jeanne)<br />
Erec 1698: Nu fuorte sî (Enîte) diu künegîn/gegen<br />
der menigîn,/der wunsch was an ir garwe./als der<br />
rôsen varwe/under wîze liljen güzze/unde daz<br />
<strong>zu</strong>samne flüzze,/und da<strong>zu</strong> der munt begarwe/waer<br />
von der rôsen varwe,/dem glîcht sich ir lîp./<br />
- Iwein 73o2: mit rôtsüezem munde/lachete sî die<br />
swester an/(jüngere Gräfin vom Schwarzen Dorn)<br />
Karte 29, Rückseite<br />
407
Buchstaben Sch<br />
Karte 1, Vorderseite<br />
Schatten<br />
Spiegel und Schatten<br />
Karte 1, Rückseite<br />
408
Karte 2, Vorderseite<br />
Schatten: als Doppelgänger<br />
Doppelgänger<br />
B orge, B.<br />
Tod im Blausee (UB 731) p155: Mein schwarzer Sch<br />
tanzte vor mir auf dem Pfade; er wirkte wie ein fre<br />
mdes, unstoffliches Wesen, das mich die ganze Zeit<br />
Schritt für Schritt begleitete, meine Bewegungen<br />
parodierte, den Rhythmus meines Körpers (parodier<br />
te) karikierte, mich mit summen Gebärden verhöhnte.<br />
Während ich ihm im Gehen anstarrte, war mir pl<br />
ötzlich, als ob er auch ein Gesicht habe. ein lach<br />
endes, böses Gesicht, zwei schmale Augen, der Mund<br />
<strong>zu</strong> einem kalten Grinsen erstarrt (=Tore Gruvik=<br />
Teddy Werner)...<br />
Karte 2, Rückseite<br />
409
Karte 3, Vorderseite<br />
Schatten, eigener, erschreckend<br />
Tieck<br />
Der Abschied II 2 p92: Luise: fährt erschrocken<br />
aus seinen (ramsteins) Armen, laut schreiend: Est<br />
steht jemand hinter uns!-Ramstein: Wo?-wo?-Luise<br />
(ohne sich um<strong>zu</strong>drehen, hinter sich nach der Wand<br />
zeigend) Dort!-Ramstein: Es sind unsere Sch, Luise,-sieh,<br />
wie gräßlich verzerrt sie sich hin u her<br />
bewegen.-Luise: Ich mag nicht hinsehn.<br />
Karte 3, Rückseite<br />
410
Karte 4, Vorderseite<br />
Schatten, länger werdend, Abend<br />
Vergil<br />
Hugo<br />
Ecl. I 82sq: et iam summa procul villarum culmina<br />
fumant/maioresque<br />
cadunt altis de montibus umbrae.//<br />
Légende des siècles: Le groupe des idylles IV: Aristophane;<br />
p498: A l’heure où dans les champs l’ombre<br />
des monts s’allonge,/Le soir, quand on entend<br />
des bruits de chars lontains,/Il est bien de songer<br />
aux orageux destins/Et de se préparer aux choses<br />
de la vie;/<br />
Karte 4, Rückseite<br />
411
Karte 5, Vorderseite<br />
Schatten: als Riese<br />
Eichendorff Ahnung u Gegenwart I 2; II p11: Sein u seines Pferdes<br />
Sch, wie er so fortschritt, strichen wie dunkle<br />
Rn über die Heide vor ihm her u das Pferd fuhr<br />
oft schnaubend u sträubend <strong>zu</strong>sammen. (vor Begegnung<br />
mit Räubern und Waldmühle)<br />
- ib. II 17 p175: Rosas Traum: Wie wir so fortgingen,<br />
schien es mir, als würde <strong>Friedrich</strong> selbst na<br />
ch u nach immer größer. Er war still u seine Mienen<br />
veränderten sich seltsam, so daß ich mich vor<br />
ihm fürchtete. Er hatte ein langes, blankes Schwert<br />
in der Hand, mit dem er vor uns her den Weg aushaute;<br />
so oft er es schang, warf es einen weitblit<br />
zenden Schein über den Himmel ü über die Gegend un<br />
ten, Vor ihm ging sein langer Sch, wie ein R, weit<br />
über alle Täler gestreckt.<br />
Hoffmann<br />
Majorat; 2 p46: Es ging fort durch lange hochgewöl<br />
bte Korridore, Franzens flackerndes Licht warf ein<br />
en wunderlichen Schein in die dicke Finsternis.<br />
Karte 5, Rückseite<br />
Flaubert<br />
Hebbel<br />
Säulen, Kapitäler u bunte Bogen zeigten sich oft<br />
wie in den Lüften schwebend, riesengroß schritten<br />
unsere Sch neben uns her, u die seltsamen Gebilde an<br />
den Wänden, über die sie wegschlüpften, schienen <strong>zu</strong><br />
zittern u <strong>zu</strong> schwanken, u ihre Schritte wisperten<br />
in den dröhnenden Nachhall unserer Tritte hinein:<br />
„Weckt uns n, weckt uns n, uns tolles Zaubervolk,<br />
das hier in den alten Steinen schläft!“<br />
Es I 1; II p41: Une large couleur de pourpre enflam<br />
mait le ciel à l’occident, De grosses meules de<br />
blé, qui se levaient au milieu des chaumes, proje<br />
taient des ombres géantes. Un chien se mit à aboyer<br />
dans une ferme, au loin. Il (F) frissonna, pris<br />
d’une inquiètude sans cause.<br />
Moloch I; VIII p196: Hieram: Du sahst sie<br />
(Germanen).<br />
Rhamnit: Von der Höhle aus, die uns/Verbarg. Doch<br />
Rn sind es. Hoch u lang,/Wie um die Abendzeit mei<br />
n Schatten ist/Sie reißen Bäume aus der Erde aus,<br />
/Wie Knaben Kräuter,<br />
412
Karte 6, Vorderseite<br />
Schatten: blau<br />
Trakl, G.<br />
Melancholie ; I p.53: bläuliche Sch.<br />
- In der Heimat; I p84: Sch. der Katze<br />
- Offenbarung und Untergang; I p193<br />
und es hob sich der bl Sch des Knaben<br />
strahlend im Dunkel, sanfter Gesang;<br />
Goethe, J.W.v. Ital. Reise; Rom 1787; 21 p144: ich schweifte<br />
mit meinem Blick in die Runde,<br />
aber es ging vor meinen Augen etwas anderes<br />
vor als das landschaftlich Malerische<br />
(Liebe?); es hatte sich ein Ton<br />
über die Gegendg ezogen, der weder dem<br />
Untergang der Sonne noch den Lüften<br />
des Abends allein <strong>zu</strong><strong>zu</strong>schreiben war.<br />
Die glühende Beleuchtung der hohen St<br />
ellen, die kühlende, blaue Beschattung<br />
der Tiefe schien herrlicher als jemals<br />
in Öl oder Aquarell;<br />
Karte 6, Rückseite<br />
Goethe<br />
Proust, M.<br />
Frisch, M.<br />
Ital. Reise; Rom 1787: 21 p154: Das Schönste dabei<br />
(Neapel) ist, daß die lebhaften Farben, in<br />
geringer Entfernung schon durch den Luftton<br />
gemildert werden, u daß die Gegensätze von kalten<br />
u warmen Tönen- wie man sie nennt- so sichtbar<br />
dastehn. Die blauen klaren Sch stechen so<br />
reizend von allem erleuchteten Grünen, Gelblichen,<br />
Rötlichen, Bräunlichen ab und verbinden<br />
sich mit der bläulich duftenden Ferne.<br />
Regrets XVI; p144: Meereswind in der Ebene. Die<br />
Bäume, die trockene Wäsche, der Schweif des Pfau<br />
en, der sein Rad schlägt, alles zeichnet sich in<br />
der durchsichtig klaren Luft mit ausserordentlich<br />
scharfen, blauen Sch ab, die mit jedem Wind<br />
stoss <strong>zu</strong> huschen beginnen, ohne den Boden <strong>zu</strong><br />
verlassen, gleich einem Drachen, der ungeschickt<br />
in die Höhe geworfen wird.<br />
Stiller 1; p22 (Wüste): ringsum nichts als Sand<br />
u Sand u wieder Sand, der n glatt ist, sondern<br />
vom Winde gekämmt u gewellt, in der Sonne wie<br />
mattes Gold oder auch wie Knochenmehl, Mulden<br />
voll Sch dazwischen, die bläulich sind wie die<br />
se Tinte, ja wie mit Tinte gefüllt.<br />
413
Karte 7, Vorderseite<br />
Schatten: blau 2<br />
Haller, A.v..<br />
Goethe<br />
Ursprung des Übels I 5sqq: Zu meinen Füßen<br />
alg ein ausgedehntes Land,/Durch seine eigne<br />
Größe umgrenzet,/Worauf das Aug kein Ende<br />
fand,/Als wo Jurassus es mit blauen Schatten<br />
kränzet./<br />
Farbenlehre §75: Waren den Tag über, bei dem<br />
gelblichen Ton des Schnees, schon leise violette<br />
Schatten bemerklich gewesen, so mußte<br />
man sie nun für hochblau ansprechen, als ein<br />
gesteigertes Gelb von den beleuchteten<br />
Teilen widerschien.<br />
- Farbenlehre §782: Das Blaue gibt uns ein<br />
Gefühl von Kälte, so wie es uns auhc an Schatten<br />
erinnert.<br />
Verlaine, P.<br />
Karte 7, Rückseite<br />
Mandoline (Fêtes gelantes p4o): Leurs (Tircis<br />
aminte, Glitandre, Damis) courtes vestes de<br />
soie/Leurs longues robes à queues,/Leur<br />
élégance, leur joie/Et leurs molles ombres<br />
Benn, G.<br />
Proust, M.<br />
bleues//Tourbillonent dans l’excstase/D’une lune<br />
rose et grise,/Et la mandoline jase/Parmi<br />
les frissone de la brise.///<br />
Die Insel; II p42sq: "Mohn, pralle Form des Sommers“,<br />
rief er. "Nabelhafter/Guppierend Bauchiges,<br />
Dynamit des Dualismus. hier steht der<br />
Farbenblinde, die Röte-Nacht. Ha, wie du hinklirrst!<br />
Ins Feld gestürzt, du Ausgezackter,<br />
Reiz-Felsen, ins Kraut geschwemmt, - u alle süßen<br />
Mittage, da mein Auge auf dir schlief letzte<br />
stille Schlafe, treue Stunden-- An deiner Narbe<br />
Blauschatten, an deine Flatterglut gelehnt, ge<br />
wärmt, getröstet, hingesunken an deine Feuer:<br />
angeblüht!: Nun dieser Mann-: auch du! Auch du!<br />
-An meinen Randen spielend, in Sommersweise, all<br />
mein Gegenglück- unn nun: wo bin ich nicht?/<br />
Regrets XIX; p211: Les arbres, les linges qui sèchent,<br />
la queu du paon qui roue découpent l’air<br />
transparent des ombres bleues extraordinairement<br />
nettes qui volent à tous les vents sans quit<br />
ter le sol, comme un cerf-volant mal lancé<br />
414
Karte 8, Vorderseite<br />
Schatten: blau 3<br />
Hofmannsthal,<br />
H.v.<br />
Benn, G.<br />
Proust, M.<br />
Tor u. Tod; GkD p112: Die letzten Berge liegen nun<br />
im Glanz,/In feuchten Schmelz durchsonnter Luft<br />
gewandet./Es schwebt ein Alabasterwolkenkr<br />
anz/Zuhöchst, mit grauen Sch, gold umrandet:/So<br />
malen Meister von den frühen Tagen/Die Wolken,<br />
welche die Madonna tragen./Am Abhang liegen bl<br />
Wolkenschatten,/Der Bergesschatten füllt das<br />
weite Tal/U dämpft <strong>zu</strong> grauem Grün den Glanz der<br />
Matten;/<br />
Querschnitt; II p77: Wenn man aber lehrte, den Reigen<br />
sehen (Geschichte) u das Leben formend überwinden,<br />
würde da der Tod n sein der Sch, blau, in<br />
dem die Glücke stehen?<br />
JG; I p674: Me persuadant que j’étais "assis sur<br />
le môle" ou au fond du "boudoir“ dont parle Baude<br />
laire, je me demandais si son "soleil rayonannt<br />
sur la mer“, ce n’était pas- bien différent du<br />
rayon du soir, simple et superficiele comme un<br />
Karte 8, Rückseite<br />
Baudelaire<br />
trait doré et tremblant-celui qui en ce moment<br />
(Morgen) brûlait la mer comme une topaze, la faisait<br />
dermenter, devenir blonde et laiteuse comme<br />
de la bière, écumante comme du lait, tandis que pa<br />
moments s’y promenaient ça et là de grandes ombres<br />
bleues que quelque dieu semblait s’amuser à<br />
délacer en bougeant un miroir dans le ciel.<br />
Peintre de la vie moderne XIII; p1191: Au fond, le<br />
bois verdoie ou roussit, poudroie ou s’assombrit<br />
suivant l’heure et la saison. Ses retraites se rem<br />
plissent de brumes automnales, d’ombres bleues,<br />
de rayons jaunes, d’effulgences roses, ou de minces<br />
éclairs qui hachend l’obscurité domme des<br />
coups de sabre.<br />
- Salon de 1859: p1o67: Il est présumable que je suis<br />
moi-même atteint quelque peu d’une nostalgie qui<br />
m’entraîne vers le soleil; car de ces toiles lumineuses<br />
s’élèv pour moi une vapeur enivrante, qui<br />
se condense bientôt en désirs et en regrets. Je<br />
me suprends à envier le sort de ces hommes étendus<br />
sous ces ombres bleues...<br />
415
Karte 9, Vorderseite<br />
Schatten: blau 4<br />
Brentano, B.<br />
Goethes Briefwechsel; WW II 318: Mit den Str<br />
eiflichtern u ihren ben Sch, mit den Nebelwolken,<br />
die am Berg hinziehen...; mit diesem<br />
vergleich ich dich gern, da ist’s, als wenn<br />
Deine Laune hervorbräche!<br />
Karte 9, Rückseite<br />
416
Karte 10, Vorderseite<br />
Schatten: blauschwarz<br />
Hofmannsthal<br />
Furcht; II p5o5: Die Bäume dort sind viel grös<br />
ser als unsere Bäume, ihr b Schatten ist wie<br />
etwas Lebendiges, man kann ihn anrühren wie<br />
den Leib einer Frucht. (Insel)<br />
Karte 10, Rückseite<br />
417
Karte 11, Vorderseite<br />
Schatten: braun<br />
Spee, F.v.<br />
Kant<br />
Harsdörffer<br />
Ecce Homo; p69: Schau den Menschen, der aus nich<br />
ten/Mond u Sterne zündet an,/Der die Bahnen tä<br />
te richten,/Eh die Sonn im Zirkel rann,/Gleich<br />
die reinen Tag u Nachten/Malten uns den Erdenkreis/U<br />
von Ost u Westen brachten/Braune Schat<br />
ten, Strahlend weiß.//<br />
Schönes und Erhabenes; A5: Gemütsarten, die ein<br />
Gefühl vor das Erhabene besitzen, werden durch<br />
die ruhige stille eines Sommerabends, wenn das<br />
zitternde Licht der Sterne durch die bn Sch der<br />
Nacht hindurch bricht u der einsame Mond im Gesichtskreise<br />
steht, allmählich in hohe Empfin.<br />
dungen gezogen, von Freundschaft, von Verachtung<br />
der Welt, von Ewigkeit.<br />
Der Blumen Ruhm: Frauenzimmer-Gesprächsspile<br />
VI: es traut/Die Raut/Unbekannten/Aramanth<br />
en/U Ranunkeln/die in ben Sch funkeln./<br />
Karte 11, Rückseite<br />
418
Karte 12, Vorderseite<br />
Schatten: golden<br />
Trakl, G..<br />
Brentano, B.<br />
Jahr; I p17o: g. Sch. der Schwemut<br />
Goethes Briefwechsel; WW II 51:(Entrückung)<br />
Es blühten Blumen auf, sie<br />
wuchsen empor bis in die Höhe; ferne<br />
goldne Sch deckten sie vor einem höheren<br />
weißen Licht, u so zog in dieser<br />
Innenwelt eine Erscheinung nach<br />
der anderen herauf;<br />
Karte 12, Rückseite<br />
419
Karte 13, Vorderseite<br />
Schatten: grau<br />
Hofmannsthal Frau ohne Schatten; II p257: gruben waren in<br />
dem Gesicht der Grossen, graue Sch des Todes.<br />
- Tor u Tod; GkD p112: Die letzten Berge liegen<br />
nun im glanz, In feuchten Schmelz durchsonnter<br />
Luft gewandet,/Zuhöchst, mit grauen Sch, goldumrandet:/So<br />
malen Meister von den frühen Tagen/Die<br />
Wolken, welche die Madonna tragen./<br />
Am Abhang liegen blaue Wolkenschatten,/<br />
Salis-Seewis Die Herbstnacht; 18.Jh. p397: Der Mond, umwallt<br />
von Wolken, schwimmt/Im feuchten Blau der Luft<br />
/.../ U zarte, graue Sch wirft/Schräghin das<br />
Kirchhoftor.//<br />
Karte 13, Rückseite<br />
420
Karte 14, Vorderseite<br />
Schatten: grün<br />
Trakl. G.<br />
Krolow, K.<br />
Wieland, C.M.<br />
Gide, A.<br />
Verwandlung des Bösen; I p.131: grüner<br />
Sch. des Ölbaums (Enallage?).<br />
Goldfisch auf der Lauer: gr.Sch. des<br />
verstorbenen Gärtners (Aquarium?)<br />
Welt unschuldiger Menschen; XXX p119<br />
Von dem anmuthigen Nachklang dieser<br />
Stimmen begleitet, begab ich mich tiefer<br />
in den Hain, von Gedanken bedränget,<br />
deren Entwicklung Einsamkeit u<br />
grüne Schatten befördern.<br />
Immoraliste I 6, p400: plus bas, des cit<br />
ronniers près de la mer. Ils sont rangés<br />
par petites cultures, jardins en escalier,<br />
presque pareils, que motive la pen<br />
te du sol; une étroite allée, au milieu,<br />
d’un bout à l’autre les traverse; on y entre<br />
sans bruit, en voleur. On rêve,<br />
sous cette ombre verte; le feuillage<br />
Karte 14, Rückseite<br />
Celan, P.<br />
Goethe<br />
est épais, pesant; pas un rayon franc ne pénètre;<br />
comme des gouttes de cire épaisse, les cittrons<br />
pendent, parfumés, dans l’ombre ils sonst<br />
blancs et verdâtres; ils sont à la portée de la<br />
main, de la soif; ils sont doux, âcres; ils rafraîchissent.<br />
Engführung; Sprachgitter p6osq: Es stand auch<br />
geschrieben, daß./Wo?Wir/taten ein Schweigen<br />
darüber,/giftgestillt, groß,/ein/grünes/<br />
Schweigen,/ein Kelchblatt, es hing ein Gedanke<br />
an Pflanzliches daran-/grün, ja,/hing, ja/<br />
unter hämischem/Himmel.//<br />
Farbenlehre §75: Als aber die Sonne sich endlich<br />
ihrem Niedergange näherte u ihr durch die<br />
stärkeren Dünste höchst gemäßigter Strahl die<br />
ganze mich umgebende Welt mit der schönsten<br />
Purpurfarbe überzog, da verwandelte sich die<br />
Sch-farbe (aus Blau) in ein Grün, das nach seiner<br />
Klarheit einem Meergrün, nach seiner Schönheit<br />
einem Smaragdgrün verglichen werden konn<br />
te.<br />
421
Karte 15, Vorderseite<br />
Schatten: grün 2<br />
Gide, A.<br />
Fouqué, F.<br />
Verlaine, P.<br />
NT III; p177: Tunis: Dans tout l’a<strong>zu</strong>r, rien que ce<br />
qu’il fallait de blanc pour une voile, de vert<br />
pour son ombre dans l’eau.<br />
Undine IV; p24: "Der Wald soll bald durchtrabt<br />
sein, hin u <strong>zu</strong>rück, sagte ich in behaglicher Frö<br />
hlichkeit <strong>zu</strong> mir selbst, u eh’ ich noch daran<br />
dachte, war ich tief in die grünenden Sch hin<br />
ein u nahm ns mehr von der hinter mir liegenden<br />
Ebene wahr.<br />
Nuit du walpurgis classique; Poèmes saturniens;<br />
p71: Et voici qu’à l’appel des cors//S’entrelacent<br />
soudain des formes toutes blanches,/diaphanes,<br />
et que le clair de lune fait/Opalines pa<br />
rmi l’ombre verte des branches,/-Un Watteau rê<br />
vé par Raffet!-// S’entrelacent parmi l’ombre<br />
verte des arbres,/D’un geste alangui, plein d’<br />
un désespoir profond,/ Puis, autour des massifs,<br />
des bronzes et des marbres,/Très lentement dan<br />
sent en rond.///<br />
Karte 15, Rückseite<br />
Tieck,L.<br />
Die Freunde; II p39: Feenland: die Sonne ging unter...<br />
ein wunderbarer Mond zog herauf. Die Blüten<br />
taten sich dem silbernen Scheine auf, u alle<br />
Blätter wurden vom Mondglanze angezündet, die w<br />
weiten Gänge erglühten u warfen seltsame, grüne<br />
Sch, roten Wolken schliefen auf den fernen Gefilden<br />
im grünen Grase, die Springbrunnen waren<br />
golden u spielten hoch in den klaren Himmel hin<br />
ein<br />
- Runenberg; II p53: Der junge Jäger suchte sich <strong>zu</strong><br />
sammeln u erzählte, wie ihm plötzlich die Einsamkeit<br />
so schrecklich vorgekommen sei, daß er<br />
sich habe retten wollen, der Abend sei so dunkel<br />
die grünen Sch des Waldes so traurig, der Bach<br />
spreche in lauter Klagen, die Wolken des Himmels<br />
zögen seine Sehnsucht jenseits den Bergen hinüber.<br />
Eichendorff Ahnung u Gegenwart II; II p137: Romanas Schloß:<br />
schimmernde Wasserstrahlen durchkreuten sich<br />
in kristallenen Bogen hoch über ihnen, ausländi<br />
sche Vögel saßen sinnend und traumhaft zwi-<br />
422
Karte 16, Vorderseite<br />
Schatten: grün 3<br />
Eichendorff<br />
NT Ischen den dunkelgrünen Schatten umher.<br />
Karte 16, Rückseite<br />
423
Karte 17, Vorderseite<br />
Schattenfarne: hellgrau<br />
Waiblinger<br />
Phaeton p202: (Sonnenaufgang) Die dichten, mit<br />
Gezweig vermählten Bäume breiteten einen ernsten<br />
hn Sch umher, u die Sonne goß durch die Äste<br />
zitternd<br />
mit mondähnlicher Beleuchtung einen ungewissen<br />
Lichtton über die saftgrünen Wiesengründe<br />
Karte 17, Rückseite<br />
424
Karte 18, Vorderseite<br />
Schatten: rot<br />
Trakl, G.<br />
Hofmannsthal, H.<br />
Balzac, H.de<br />
Offenbarung und Untergang; I p195<br />
(191): Einbrahc ein r Sch mit flammendem<br />
Schwert in das Haus<br />
Kaiser und Hexe; GkD p179: In diesem Augenblick<br />
überschüttet die dem Unter.<br />
gang nahe Sonne den ganzen Waldrand mit<br />
Licht u den rötlichen Sch der Bäume.<br />
Chef d’oeuvre inconnu; IX p391: Atelier:<br />
mais quelques reflets égarés allumaient<br />
dans cette ombre rousse une pailette<br />
argentée au ventre d’une cuirasse de re<br />
ître suspendue à la muraille...<br />
Karte 18, Rückseite<br />
425
Karte 19, Vorderseite<br />
Schatten: schwarz<br />
Trakl, G.<br />
Jahr; I p168: Leise ist der Herbst, der Geist<br />
des Waldes; goldene Wolke/Folgt dem Einsamen,<br />
der schwarze Schatten des Enkels./<br />
- Offenbarung und Untergang; I p19o: und da ich<br />
frierend aufs Lager hinsank, stand <strong>zu</strong> Häupten<br />
wieder der sch Sch der Fremdlingin<br />
- In den Nachmittag geflüstert; I p54: Sch drehen<br />
sich am Hügel/Von Verwesung sch umsäumt.<br />
Proust, M.<br />
Guermantes II; II p318: mur sur lequel l’ombre,<br />
projetée par le couchant, du cheval et de la<br />
voiture,se détachait en noir sur le fond rou<br />
geâtre, comme un char funèbre dans une terre<br />
cuite de Pompéi (Wagen todkranker Grossmutter<br />
Spee, F.v.<br />
Wahre Buße eines recht zerknirschten Herzens;<br />
p96: Wann abends uns die braune Nacht/Im Schat<br />
ten schwarz verkleidet/<br />
Karte 19, Rückseite<br />
Racine, J.<br />
Hymne, jeudi, à matines; I p987: Seconde leurs ef<br />
forts (tes serviteurs), dissipe l’ombre noire/Qui<br />
dès longtemps les tient enveloppés;/Et que l’<br />
objet seul de leurs coeurs détrompées.//<br />
Proust, M. S III; I p424: (La lumière de matin) attirait a-<br />
droitement à elle deux arbres; s’aidant du ciseau<br />
puissant du rayon et de l’ombre, elle retranchait<br />
à chaqun une moitié de son tronc et de ses<br />
branches et, tressant ensemble les deux moitiés<br />
qui restaient, en faisait soit un seul pilier<br />
d’ombre que délimitait l’ensoillement d’alen<br />
tour soit un seul fantôme de clarté dont un réseau<br />
d’ombre noire cernait le factice et tremb.<br />
lant contour.<br />
Balzac, H. de Jésus-Christ en Flandre; IX p.261; Kirche: A droi.<br />
te et à gauche, deux nefs profondes opposaient<br />
à cette voûte, tout à tour blanche et coloriée,<br />
leurs ombres noires au sein desquelles se dessinaient<br />
faiblement les fûts indistincts de<br />
cent colonnes grisâtres.<br />
426
Karte 20, Vorderseite<br />
Schatten: schwarz 2<br />
Flaubert<br />
Salammbô XI; I p926: Brand im Lager: sur l’horizon<br />
tout rouges, des ombres noires couraient éperduees<br />
Gryphius<br />
Sonnette II 2: Mittag: Itzt herrscht das Licht. Der<br />
schwarze Sch fleucht/In eine Höl/In welche sich<br />
verkreucht//Den Schand u Furcht sich <strong>zu</strong> verbergen<br />
zwinget./Man kann dem Glantz des Tages ja entgehn!<br />
/Doch n dem Licht/das/wo wir immer stehn//Vns siht<br />
u rihct/u Hell ‚u Grufft durchdringet.//<br />
Meyer, C.F. Angela Borgia VII; p686. die Fahrende (suchte) eine<br />
etwas tiefer im Wiesengrunde gelegene dichte Baum<br />
gruppe <strong>zu</strong> erreichen, in deren sch em Sch eine brei<br />
te Steinbank stand. In dieser Verborgenhiet ließ<br />
sie sich nieder,<br />
- p738: „Schwarzschattende Kastanie“<br />
- Der Schuß von der Kanzel II; p224: Schon warf das<br />
schweigsame Eichendunkel seine schn Abensch weit<br />
auf die schauernden Gewässer hinaus. (Überfahrt<br />
im Fährboot)<br />
Karte 20, Rückseite<br />
427
Karte 21, Vorderseite<br />
Schatten: violett<br />
Flaubert Salammbô X;I; p911: Au loin la clameur des rues s’<br />
affaiblissait, des ombres violettes s’allongaient<br />
devant le péristyle des temples, et , de l’autre<br />
côté du golfe, les bases des montagnes, les cha<br />
mps d’oliviers et les vagues terrains jaunes, on<br />
dulant indéfiniment, se confontaient dans une va<br />
peur bleuâtre, on n’entendait aucun bruit, un accablement<br />
indicible pesait dans l’air.<br />
Rimbaud<br />
Illuminations IVI: Ornières; p1008: A droite l’aube<br />
d’été éveille les feuilles et les vapeurs et les br<br />
uits de ce coin du parc, et les talus de gauche tie<br />
nnent dans leur ombre violette les mille rapides<br />
ornières de la route humide.<br />
Ludwig<br />
Zwischen Himmel u Erde; 3 p.153: Gedämpft klang das<br />
Treiben der Straßen in die Höhe (Kirchturm) herauf;<br />
unten lag schon violetter Schatten, um das Fahrzeug<br />
Apollonius’ bebte der letzte Sonnenstrahl.<br />
Karte 21, Rückseite<br />
428
Karte 22, Vorderseite<br />
Schatten: weiss<br />
Büchner<br />
Leonce u Lena II 3, p134: Leonce: Abend: da oben wechseln<br />
u ziehen die Wolken, u der Sonnenschein<br />
geht u kommt wieder. Sieh, was seltsame Gestalten<br />
sich dort jagen! sieh die langen wn Sch mit den ent<br />
setzlich magern Beinen u Fledermausschwingen! U<br />
alles so rasch, so wirr, u da unten rührt sich kein<br />
Blatt, kein Halm. Die Erde hat sich ängstlich <strong>zu</strong>sam<br />
mengeschmiegt wie ein Kind, u über ihre Wiege sch<br />
reiten die Gespenster<br />
Karte 22, Rückseite<br />
429
Karte 23, Vorderseite<br />
Schatten: Glanz<br />
Sonnenfarbe: schwarz<br />
Poe<br />
The Man of the Crowd; p1o4sq: As the night deepened<br />
so deepend in me the interest of the scene; for<br />
not only did the general character of the crowd materially<br />
alter (its gentler features retiring in the<br />
gradual withdrawal of the more orderly proportion<br />
of the people, and its harsher ones coming out into<br />
bolder relief, as the late hour brought forth every<br />
species of infamy from ths den), but the rays of the<br />
gas-lamps, feeble at first in their struggle with<br />
the<br />
dying/day, had now at lenght gained ascendancy, and<br />
threw over everything a fithful a garish lustre. All<br />
was dark yet splendig-as that ebony to which has<br />
been likened the style of Tertullian.<br />
Karte 23, Rückseite<br />
430
Karte 24, Vorderseite<br />
Schwarz: Höllenfarbe<br />
Shakespeare, W. Love’s Labour’s Lost. IV 3; p.117<br />
Wieland, C.M. Alceste II 1; XXV p287: schwarze Ufer<br />
- -1 2; XXV p283: sch. Gefieder (der<br />
Höllengötter)<br />
- -IV 2; XXV p.314: schwarzer Nachen<br />
Hebbel<br />
Siegrieds Tod V2: VII p115: Allein sie<br />
weichen n (Raben) u dennoch ist/Mir ns im<br />
frischen Grün so widerwärtig,/Als solch<br />
ein Sch, das an den Teufel mahnt,/Daß si.<br />
ch die Tauben nie so um mich sammeln!/<br />
Karte 24, Rückseite<br />
431
Karte 25, Vorderseite<br />
Schwarz: Trauerfarbe<br />
Brentano, C..<br />
Rabelais, F.<br />
Hartman von Ouve<br />
Starenberg; III p119sq<br />
Gargantua 1p; p34: (Aristoteles: Topika)<br />
vertus et vice sont contraires en<br />
une espèce: aussy sont bien et mal; si l<br />
un des contraires de la 1. espèce convient<br />
à l’un de la 2. comme vertus et<br />
bien, car il est sceut que vertus est<br />
bonne, ainsi feront les dexu residuz<br />
qui sont mal et vice, car vice est maulvais,-<br />
Ceste reigle logicale entendue,<br />
prenez ces deux contraires: joye et<br />
tristesse, puis ces deux: blanc et noir<br />
car ilz sont contraires physicalement<br />
; si ainsi doncques est que noir signifie<br />
dueil, à bon croict blanc signifera<br />
joye.<br />
Erect 9854 (80 Frauen): ir varwe beider,<br />
phärde unde kleider,/glîch und wol gesamne<br />
schein,/swarz riuwevar al ein./<br />
Karte 25, Rückseite<br />
432
Karte 26, Vorderseite<br />
Schwarzer Kummer<br />
Molière<br />
Amphitryon III 11; V p.17o<br />
Kleist, H.v. Amphitryion III 11; p.204<br />
Boileau, N. Le lutrin II; p2o1: D’òu vient ce noir cha<br />
grin que je lis dans tes yeux?<br />
Karte 26, Rückseite<br />
433
Karte 27, Vorderseite<br />
Schwarzer Schnee/Vorkommen<br />
Dürrenmatt, F.<br />
Es steht geschrieben; K II p57: Unzahl d<br />
Feinde deckt den Boden wie sch. Sch.<br />
Karte 27, Rückseite<br />
434
Buchstabe S<br />
Karte 1, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Absicht<br />
Schlegel, F.<br />
Lucinde; p88: Aen haben, nach Aen handeln, u Aen<br />
mit Aen <strong>zu</strong> neuer A künstlich verweben; diese Unart<br />
ist so tief in die närrische Natur des gottähnlichen<br />
Men eingewurzelt, daß er sich’s nun or<br />
dentlich vorsetzen u <strong>zu</strong>r A machen muß, wenn er<br />
sich einmal ohne alle A, auf dem innern Strom ewig<br />
fließender Bilder u Gefühle frei bewegen will.<br />
Karte 1, Rückseite<br />
435
Karte 2, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: begreifen<br />
Balzac<br />
Peau de Chagrin; IX p198: Problème insoluble, sem<br />
blable au vide, semblable à la création, à l’infini,<br />
le mouvement condond la pensée humaine, et tout<br />
ce qu’il est permis à l’homme de concevoir, c’est<br />
qu’il ne le convecra jamais.<br />
Karte 2, Rückseite<br />
436
Karte 3, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Denken, Gedanken<br />
Bonaventura<br />
Goethe, J.W.v.<br />
Nachtwachen X p1o1: Gebt mir einen Spiegel, ihr<br />
Fastnachtsspieler, daß ich mich selber einmal<br />
erblicke-es wird mir überdrüssig, nur immer<br />
eure wechselnden Gesichter an<strong>zu</strong>schauen. Ihr<br />
schüttelt-wie?steht kein Ich im Spiegel,<br />
wenn ich davor trete- bin ihc nur der Gedanke<br />
eines Gedankens, der Traum eines Traumes?<br />
Mein Kind, ich habe es klug gemacht./Ich habe<br />
nie über das Denken gedacht.<br />
Karte 3, Rückseite<br />
437
Karte 4, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Eitelkeit<br />
Pascal, B,<br />
Montaigne<br />
Pensées B15o, Ch153; p1129: La vanité est si ancrée<br />
dans le cœur de l’homme qu’un soldat, un gou<br />
jat, un cuisinier, un crocheteur se vante et veut<br />
avoir ses admirateurs; et les philosophes mêmes<br />
en veulent; et ceux qui écrivent contre veulent<br />
avoir la gloire d’avoir bien écrit; et ceux qui<br />
les lisent veulent avoir la gloire de les avoir<br />
lus; et moi, qui écris ceci, ai peut-être cette envie;<br />
et peut-être que ceux qui le liront...<br />
Essais III 9, p922: DE LA VANITÉ. Il n’est à l’a<br />
vanture aucune plus expresse que d’en escrire si<br />
vainement. Ce que la divinité nous en a si divine<br />
ment exprimé devroit estre soingneusement et co<br />
ntinuellement medité par les gens d’entendement.<br />
Karte 4, Rückseite<br />
438
Karte 5, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Elend<br />
Pascal, B,<br />
Pensées 217 p1147: Misère,-La seule chose qui<br />
nous console de nos misères est le divertissement,<br />
et cependant c’est la plus grande de<br />
nos misères. Car c’est cela qui nous empêche<br />
principalement de songer à nous, et qui nous<br />
fait perdre insensiblement. Sans cela, nous<br />
serions dans l’ennui, et cet ennui nous pousserait<br />
à chercher un moyen plus solide d’en<br />
sortir. Mais le divertissement nous amuse, et<br />
nous fait arriver insensiblement à la mort.<br />
- ibid.255 p1156 (B379): La grandeur de l’homme<br />
est grande en ce qu’il se connaît misérable.<br />
Un arbre ne se connaît pas misérable;-C’est<br />
donc être misérable que de (se) connaître misérable;<br />
mais c’est être grand que de connaître<br />
qu’on est misérable.<br />
Karte 5, Rückseite<br />
439
Karte 6, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Entschuldigung<br />
Montaigne<br />
Essais III 5; p866sq: En fin qui desnisai seroit<br />
l’ho<br />
mme d’une si scrupuleuse superstition verable<br />
(sexuell) n’apporteroit pas grande perte au monde.<br />
Nostre vie est partie en folie, partie en pru.<br />
dence. Qui n’en escrit que reverement et regulierement,<br />
il en/laisse en arriere plus de la moitie.<br />
Je ne m’excuse pas envers moy; et si je le fai<br />
soy, ce seroit plustost de mes excuses que je m’<br />
excuseroy que de nulle autre partie. .<br />
Karte 6, Rückseite<br />
440
Karte 7, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: erröten<br />
Selbstanwendung: Scham<br />
Lessing, G.E.<br />
Epigramm 1o: Auf Lucinden:... Errlte wenigstens<br />
,Lucine,/Daß dich nichts mehr erröten macht!//<br />
Karte 7, Rückseite<br />
441
Karte 8, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: erstaunen<br />
Rochefaucauld<br />
Maximes 384; p454: On ne devrait s’étonner<br />
que de pouvoir encore s’étonner. .<br />
Karte 8, Rückseite<br />
442
Karte 9, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: erwägen<br />
Lessing, G.E.<br />
Galotti V 3; 2 p268: Marinelli. Warum? Erwägen<br />
Sie dochnur-Odardo: Erwägen! erwägen! Ich<br />
erwäge, daß hier nichts <strong>zu</strong> erwägen ist.- Sie<br />
soll, sie muß mit mir.<br />
Karte 9 Rückseite<br />
443
Karte 10, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Erziehen<br />
Marx,K.<br />
MEGA 3; 6; Deutsche Ideologie, 3.These über<br />
Feuerbach: Die Umstände müssen von den Men<br />
verändert und der Erzieher selbst erzögen<br />
werden .<br />
Lessing, G.E. Erziehung des Menschengeschlechts, [9]<br />
[unleserlich]18; WW<br />
V, 615: Er (Gott) erzog in ihm (jüdischem Volk)<br />
die künftigen Erzieher de Menschengeschlechts.<br />
Karte 9, Rückseite<br />
444
Karte 11, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Fremdheit<br />
Novalis<br />
Sais 1; I p82: allein <strong>zu</strong> innig dringt sich mir<br />
der Glauben auf: einst find’ ich hier, was mich<br />
beständig rührt; sie ist <strong>zu</strong>gegen. Wenn ich mit<br />
diesem Glauben hier umher gehe, so tritt mir<br />
alles in ein höher Bild, in eine neue Ordnung<br />
<strong>zu</strong>sammen, u alle sind nach einer Gegend hingerichtet.<br />
Mir wird dann jedes so bekannt, so<br />
lieb; u was mir seltsam noch erschien u fremd,<br />
wird nun auf einmal wie ein Hausgerät.-Gerade<br />
diese F ist mir fremd, u darum hat mich immer<br />
diese Sammlung <strong>zu</strong>gleich entfernt u angezogen.<br />
Karte 11 Rückseite<br />
Adynaton/Vorkommen<br />
Kleist, H.v. Amphitryon III 11; p.201: Eh... als...<br />
Alkmene Jupiter als Amph. liebt<br />
Shakespeare, W. Hamlet II 2, p1o7: als Liebe bezweifeln<br />
Archilochos Fragm. 74<br />
Vergil<br />
Eclogae VIII 53sqq: parallel mit Untreue<br />
Theodulf<br />
Poetae I 49o: schlechte Dichter, paral.<br />
Wahlafrid Poetae II 392<br />
Vergilius<br />
Aeneis XII 2o2-2o9<br />
- Ecl. I 59-62 (Verkehrte Welt)<br />
Schiller, F.v. Stuart III 3, 22o2-o4: Feuer u Wasser<br />
einträchtig, Lamm küsst Tiger, bevor<br />
Maria und Elisabeth einträchtig sind<br />
445
Karte 12, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: fühlen<br />
Hofmannsthal<br />
Der weiße Fächer; GkD p158: Weh, in dieser Welt/<br />
Allein <strong>zu</strong>s ein ist übermaßen furchtbar./Dies<br />
fühl ich, da ihc meine Schwachheit nun/Erkenne:<br />
aber daß ich dieses fühle,/Ist meiner Schwachheit<br />
Wurzel.Unser Denken/Geht so im Kreis, und<br />
das macht uns sehr hilflos./<br />
Karte 12, Rückseite<br />
446
Karte 13, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: fürchten<br />
Corneille<br />
Rodugune I 5 II p1o4: Elle (Cleopâtre) a lieu de<br />
m[e] [?]<br />
(Rodugune) craindre, et je crains cette crainte./<br />
Karte 13, Rückseite<br />
447
Karte 14, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: gefallen<br />
Corneille<br />
Attilla III 2; II p1o8: Ildione: Apprenez-moi, Seig<br />
neur (Attila), pour suivre vos desseins,/Comme<br />
il faut dédaigner le plus grand des humains;/Dites-moi<br />
quels mépris peuvent le satisfaire./Ah!<br />
si je lui déplais à force de lui plaire,/Si de son<br />
trop d’amour sa haine est tout le fruit,/ Alors<br />
qu’on la mérite, où se voit-on réduit?/<br />
Karte 14 Rückseite<br />
448
Karte 15, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Genuss<br />
Schlegel, F.<br />
Lucinde p7: Ich genoss n bloss, sondern ich<br />
fühlte u genoss auch den Genuss.<br />
Karte 15, Rückseite<br />
449
Karte 16, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Geschick<br />
La Rochefoucauld<br />
Maximes 245; p436: C’est une grande habilité<br />
que de savoir cachr son habilité. .<br />
Karte 16, Rückseite<br />
450
Karte 17, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Glauben<br />
Valéry, P.<br />
Cahier B 191o; p574: Si quelqu’un dit croire à<br />
telle chose (invérifiable) et si, en substituant<br />
à cette chose, tout autre de même grenre, les motifs<br />
de croire allégués demeurent inaltérés, a-<br />
lors on peut conclure que le croyant prétendu<br />
ne croit pas, mais croit croire. Ainsi, changer<br />
3 en 4 dans a Trinité. .<br />
Karte 17, Rückseite<br />
451
Karte 18, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: hoffen<br />
Corneille.<br />
Racine<br />
Cid I 2; I p711: Infante: Ma plus douce espérance<br />
est de perdre l’espoir./<br />
Bajazet I 4; I p543: Atalide: Je prévois déjà<br />
tout ce qu’il faut prévoir./Mon unique espérance<br />
est dans mon désespoir (=Bajazet nur <strong>zu</strong> retten,<br />
wenn er, statt mir, Roxane heiratet)./<br />
Karte 18, Rückseite<br />
452
Karte 19, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Jagd<br />
Pascal, B.<br />
Pensées (B 21o) 2o5; p114o: Et ceux qui font<br />
sur cela les philosophes, et qui croient que<br />
le monde est bien peu raisonnable de passer<br />
tout le jour à courir après un lièvre qu’ils ne<br />
voudraient pas avoir acheté, ne connaissent<br />
guère notre nature. Ce lièvre ne nous garanti.<br />
rait pas de la vue de la mort et des misères,<br />
mais la chasse- qui nous en détourne- nous en<br />
garantit.<br />
- ibid. p1141 (Les hommes) ne savent pas que ce n’<br />
est que la chasse, et non pas la prise, qu’ils<br />
recherchent.<br />
(Kallimachos epigr. 31: Ein Jäger im Gebirge verfolgt jeden<br />
Hasen u jedes Reh u freut sich im Schnee, aber<br />
wenn man ihm sagt: 'Da, das Tier ist getroffen’,<br />
so nimmt er es n. Auch meine Liebe ist so: sie<br />
versteht, das Fliehende <strong>zu</strong> verfolgen, aber sie<br />
eilt vorüber an dem was, bereitliegt.<br />
Karte 19, Rückseite<br />
453
Karte 20, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Kokettieren<br />
La Rochefoucauld<br />
Maximes 1o7; p417: C’est une espèce de coquetterie<br />
de faire remarquer qu’on ne n’en<br />
fait jamais.<br />
Karte 20, Rückseite<br />
454
Karte 21, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Krieg<br />
Pascal, B.<br />
Pensées (B498) 723, p13o9: La plus cruelle guerre<br />
que Dieu puisse faire aux hommes en cette<br />
vie est de les laisser sans cette guerre qu’il<br />
est venu apporter. "je suis venu apporter la<br />
guerre“, dit il (Mat. 1o,34).<br />
Karte 21, Rückseite<br />
455
Karte 22, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Lachen<br />
Lessing, G.E.<br />
Junger Gelehrter II 2; I p253: Lisette: O, so lachen<br />
Sie mit! oder ich muß noch einmal darüber<br />
lachen, daß sie nicht lachen wollen. Ha! ha! ha!<br />
Karte 22, Rückseite<br />
456
Karte 23, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Langweilen<br />
Rochefoucauld.<br />
Maximes 532; p479: L’extrême ennui sert à<br />
nous dèsennuyer.<br />
Karte 23, Rückseite<br />
457
Karte 24, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Leben<br />
Nietzsche, F.<br />
Geburt der Tragödie; Selbstkritik 5; I p15: Chri<br />
stentum war von Anfang an, wesentlich u gründlich,<br />
Ekel u Überdruss des Ls am L, welcher sich<br />
unter dem Glauben an ein "anderes“ oder "besseres“<br />
L nur verkleidete, nur versteckte, nur aufputzte.<br />
Karte 24, Rückseite<br />
458
Karte 25, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Lernen<br />
Nietzsche<br />
Z III: Von alten u neuen Tafeln 16; p228: Wollen<br />
befreit: denn Wollen ist Schaffen: so lehre ich.<br />
U n u r <strong>zu</strong>m Schaffen sollt ihr lernen!/U uch das<br />
L sollt ihr erst von mir lernen, das Gut-L!-Wer<br />
Ohren hat, der höre!“/<br />
Karte 25, Rückseite<br />
459
Karte 26, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Lieben<br />
Valéry, P. Fragments des mémoires d’un poème; I p1486: J’<br />
aimais que ce que j’aimais ne fût pas aimé de<br />
ceux qui se plaisent à parler de ce qu’ils aiment.<br />
Karte 26, Rückseite<br />
460
Karte 27, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Misstrauen<br />
Schlegel, F..<br />
Musil, R.<br />
Hegel<br />
Blumenberg<br />
Lucine p113: So war er gegen sein eigenes M<br />
misstrauisch.<br />
MoE73; p313: Gerda, die ein kluges Mädchen war,<br />
empfand heimlich n wenig M gegen diese (Sepp) ü-<br />
bertriebenen Anschauuungen, aber sie mißtraute<br />
auch diesem M , in dem sie ein Erbteil der elterlichen<br />
Vernunft <strong>zu</strong> erkennen glaubte.<br />
Ph.d.G. Einleitung; p64: Inzwischen, wenn die Be<br />
sorgnis, in Irrtum <strong>zu</strong> geraten, ein M in die Wisse<br />
nschaft setzt, welche ohne dergleichen Bedenk.<br />
lichkeiten ans Werk selbst geht u wirklich erkennt,<br />
so ist n ab<strong>zu</strong>sehen, warum n umgekehrt ein<br />
Mißtrauen in dies M gesetzt u besorgt werden<br />
soll, daß diese Furcht <strong>zu</strong> irren schon der Irrtum<br />
selbst ist.<br />
Die koperkanische Wende; p49: Ist n mutige Abstoßung<br />
vom Literarischen, Rhetorischen u schließlich<br />
vom Metaphysischen die Vorausset<strong>zu</strong>ng<br />
Karte 27, Rückseite<br />
für die Heraufkunft des wissenschaftlichen Denkens?<br />
Gegen dieses M sollten wir mißtrauisch gewor<br />
den sein,<br />
461
Karte 28, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Philosophie<br />
Pascal, B.<br />
Pensées 24 (B4) p1o94sq: La vraie éloquence<br />
se moque de l’éloquence, la vrai morale se moque<br />
de la morale; c’est-à-dire que la morale<br />
du jugement se moque de la morale de l’esprit,<br />
qui est sans règles.-<br />
Car le jugement est celui à qui appartient le<br />
sentiment, commes les sciences appartiennent<br />
à l’esprit. La finesse est la part du jugement,<br />
la géométrie est celle de l’esprit.<br />
Se moquer de la philosophie, c’est vraiment<br />
philosopher.<br />
Karte 28, Rückseite<br />
462
Karte 29, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Révolte<br />
Gide, A.<br />
F-M. [II] [unleserlich ] 7; p11o9: Il me paraît, à<br />
en juger par ses<br />
dispositions subséquentes, qu’il (Bernard) y a<br />
comme épuisé toutes ses réserves d’anarchie,<br />
qui sans doute se fussent trouvées entretenues<br />
s’il vait continué de végéter, ainsi qu’il sie[?]<br />
, dans l’oppression de sa famille. A partir de<br />
quoi il a vécu en réaction et comme en protesta<br />
tion de ce geste. L’habitude qu’il a prise de la<br />
révolte et de l’opposition, le pousse à ses révol<br />
ter contre sa révolte même.<br />
Karte 29, Rückseite<br />
463
Karte 30, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Scham<br />
Pascal<br />
Nietzsche<br />
Pensées B 194, Ch 335; p1178: S’ils sont fâchés dans<br />
le fond de leur cœur de n’avoir pas plus de lu<br />
mière (über Unsterblichkeit, Gott), qu’ils ne le<br />
dissimulent pas: cette déclaration ne sera point<br />
honteuse. Il n’y a de honte qu’à n’en point avoir.<br />
Fröhliche Wissenschaft V 381; WW II 257: Es<br />
gibt Stunden, wo ich mich ihrer/meiner Unwis.<br />
senheit/schäme; freilich ebenfalls Stunden, wo<br />
ich mich dieser Sch schäme. Vielleicht sind wir<br />
Philosophen allesamt heute <strong>zu</strong>m Wissen schlimm<br />
gestellt.<br />
Karte 30, Rückseite<br />
464
Karte 31, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: schlecht<br />
Lessing, G.E.<br />
Nathan III 4; 2 p360: Sittah: ist’s einer aus der<br />
Menge bloß, ist’s bloß/Ein Jude wie ein Jude: ge<br />
gen den/Wirst du dich doch n schämen, so <strong>zu</strong> schei<br />
nen,/Wie er die Men all sich denkt?Vielmehr,/<br />
Wer sich ihm besser zeigt, der zeigt sich ihm/Als<br />
Geck, als Narr.-Saladin: So muß ich jawohl gar/<br />
Sch handelnt, daß von mir der Sche n/Sch denke?<br />
Karte 31, Rückseite<br />
465
Karte 32, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Sehnsucht<br />
Kierkegaard<br />
Entweder-Oder, Diapsalmata I p46 (I 27): Da den<br />
ke ich an meine Jugend u an meine 1.Liebe-als<br />
ich noch S hatte, jetzt sehne ich mich nur nach<br />
meiner 1.S. Was ist Jugend? Ein Traum. Was ist<br />
die Liebe? Der Inhalt des Traums.<br />
Karte 32, Rückseite<br />
466
Karte 33, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Traum<br />
cf. Traum-in-Traum<br />
Bonaventura<br />
Novalis<br />
Poe, E.A.<br />
Nachtwachen X p1o1: Gebt mir einen Spiegel, ihr<br />
Fastnachtsspieler, daß ich mich selber einmal<br />
erblicke- es wird mir überdrüssig, nur immer eu<br />
re wechselnden Gesichter an<strong>zu</strong>schauen. Ihr schüttelt-wie?<br />
steht kein Ich im Spiegel, wenn ich<br />
davor trete.bin ich nur der Gedanke eines Gedankens,<br />
der Traum eines Traumes?<br />
Vermischte Bemerkungen; 16; II p416: Wir sind<br />
em Aufwachen nah, wenn wir träumen, daß wir<br />
träumen.<br />
A Tale of the Ragged Mountains; p26: At first,<br />
doubting that I was really awake, I entered into<br />
a series of tests, which soon convinced me<br />
that I really was. Now when one dreams, and, in<br />
the dream, suspects that he dreams, the suspici<br />
on n e v e r f a i l s t o c o n f i r m i t s<br />
e l f,<br />
and the sleeper is almost immediately aroused.<br />
Thus Novalis errs not in saying that "we are<br />
near waking when we dream that we dream.“<br />
Karte 33, Rückseite<br />
Pascal, B.<br />
Borges, J.L.<br />
Dante<br />
Pensées B434; Ch438; p12o5: Et qui doute que, si<br />
on rêvait en compagnie, et que par hasard les son<br />
ges s’accordassent, ce qui est assez ordinaire,<br />
et qu’on veillât en solitude, on ne crût les choses<br />
renversées? Enfin, comme un rêve souvent qu’<br />
on rêve, entassant un songe sur l’autre, la vie<br />
n’est elle-même qu’un songe sur lequel les autres<br />
sont entés, dont nous nous éveillons à la<br />
mort, pendant la quelle nous avons aussi peu les<br />
principes du vrai et du bien que pendant le som<br />
meil naturel (Pyrronhische Argumente).<br />
Borges u Ich; Arte poética: Sentir que la vigili<br />
a estotro sueno/Que suena no sonar y que la muer<br />
te/Que teme nuestra carne es esa muerte/De cada<br />
noche,que se llama sueno.//<br />
Div. Comm. Inf XXX 126sqq: E quale ê quei che suo<br />
dannaggio sogna,/Che sognando desidera sognare,/Sî<br />
che quel ch’è, come non fosse agogna,//<br />
Tal mi fec’io,<br />
467
Karte 34, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Unbegreiflich<br />
Novalis<br />
Vermischte Bemerkungen IV 11; II p416: Das Höchste<br />
ist das Verständlichste-das Nächste, das<br />
Unentbehrlichste. Nur durch Unbekanntschaft<br />
mit uns selbst-Entwöhnung von uns selbst ent<br />
steht hier eine Unbegreiflichkeit, die selbst<br />
unbegreiflich ist.<br />
Karte 34, Rückseite<br />
468
Karte 35, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Verbrechen begehen<br />
Corneille<br />
Médée I; I p656: Peleustöchter: Leur amour paternel<br />
qui fait agir leurs bras/Croirait commettrre<br />
un crime à n’en commettre pas./<br />
Karte 35, Rückseite<br />
469
Karte 36, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Vergessen<br />
Nietzsche, F.<br />
Proust, M.<br />
UB II; I p211: Der Mensch fragt wohl einmal das<br />
Tier: warum redest du mir nicht von deinem Glük<br />
ke u siehst mich nur an? Das Tier will auch antworten<br />
u sagen: das kommt daher, daß ich immer<br />
gleich vergesse, was ich sagen wollte-da vergaß<br />
es aber auch schon diese Antwort u schwieg<br />
so daß der Mensch sich darob verwunderte.<br />
Guermantes II; II p381: les griefs qu’elle (Mme<br />
de Guermantes) avait pu ressentir contre que quel’<br />
qun dans le passé étaient si entièrement réduits<br />
en cendres, ces cendres étaient ellesmêmes<br />
rejétées si loin de sa mémoirs ou tout au<br />
moins de sa manière d’être que...<br />
- TR III p1o37: L’accident cérénral n’était même<br />
pas nécessaire. Ses symptômes, sensibles pour<br />
moi par un certain vide dals la tête et par un<br />
oubli de toutes choses que je ne retrouvais<br />
plus que par hasard, comme quand, en revangeant<br />
des affaires on en trouve une qu’on avait oub-<br />
Karte 36, Rückseite<br />
lié qu’on avait même à chercher , faisaient de<br />
moi comme un thésaurier dont le coffre-fort<br />
crévé eût laissé fuir au fur et à mesure les<br />
richesses. Quelque temps il exista un moi qu<br />
déplora de perdre ces richesses, et bientôt je<br />
sentis que la mémoire en se retirant emportait<br />
aussi ce moi.<br />
470
Karte 37, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: vermitteln<br />
Goethe, J.W.v..<br />
Max u.Reflex. 35 p303: Die wahre Vermittlerin<br />
ist die Kunst. Über Kunst sprechen heisst die<br />
Vermittlerin v wollen, und doch ist uns daher<br />
viel Köstliches erfolgt.<br />
Karte 37, Rückseite<br />
471
Karte 38, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: verraten<br />
Corneille<br />
Racine<br />
Cinna III 1; I p873: avec justice on peut trahir un<br />
traître,/.<br />
Bajazet IV 5; I p574: Roxane: (hat Brief Bajazets<br />
an Atalidie geunden) Ah! je respire enfin; et ma<br />
joie est extrême/Que le traître une fois se soit<br />
trahi lui même./<br />
Karte 38, Rückseite<br />
472
Karte 39, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: verrückt<br />
Pascal, B.<br />
Pensées B414, Ch184, p1134: Les hommes sonst si né<br />
cessairement fous, que ce serait être fou par un<br />
autre tour de folie, de n’être pas fou.<br />
Karte 39, Rückseite<br />
473
Karte 40, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Verstand<br />
Lessing<br />
Philotas 7; II p1o7: Ph: Ich bin Sohn u Soldat u habe<br />
weiter keine Einsicht als die Einsicht meines<br />
Vaters u meines Feldherrn.-Aridäus: Prinz, es<br />
zeigt einen großen V, seinen V so <strong>zu</strong> verleugnen.<br />
- E. Galotti IV /; 2 p262: Orsina: wer über gewisse<br />
Dinge den Verstand n verliert, der hat keinen <strong>zu</strong><br />
verlieren.<br />
Karte 40, Rückseite<br />
474
Karte 41, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Vorturteil<br />
Gadamer<br />
Schlegel F.<br />
Wahrheit und Methode; p255: Es gibt nämlich sehr<br />
wohl auch ein V der Aufklärung, das ihr Wesen trägt<br />
u bestimmt: Dies grundlegende V der Aufklärung<br />
ist das V gegen die V überhaupt u damit die Entmachtung<br />
der Überlieferung.<br />
SW 18., II no. 1o66; p117: das franz(ösische) Schim<br />
pfen auf die Préjugés war selbst ein Pregjugé.<br />
Karte 41, Rückseite<br />
475
Karte 42, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: wissen<br />
Valéry, P.<br />
Sartre<br />
Tasso<br />
Xiphos; II p447: Devise "POUR QUE SOIT CE QUI EST“<br />
Ceci serait l’une des inscriptioosn sur l’une des<br />
portes, d’abord mal traduite mot à mot par: SORS<br />
POUR ENTRER (remtes-toi à ignorer que tu sais,<br />
pour savoir comment tu le savais et savoir ton<br />
savoir.)<br />
La Nausée; p158: Ils vont coucher ensemble. Ils le<br />
savent. Chacun d’eux sait que l’autre le sait. Mais<br />
comme ils sont jeunes, chastes et décents, comme cha<br />
cun veut conserver sa propre estime et celle de l’au<br />
tre, comme l’amour est une grande chose poétique<br />
qu’il ne faut pas effaroucher, ils vont plusiers<br />
fois la semaine dans les bals et dans les restaurants<br />
offrir le spectacle de leurs petites danses<br />
rituelles et mécaniques...<br />
Aminta II 3: E poco parti questo?/Credi tu dunque?<br />
/.../ E forse ch’ella/Il sa, nè però, vuol ch’altri<br />
ri<br />
sappia/Ch’ella ciò sappia; or, se l consenso espresso/Cerchi<br />
di lei, non vedi che tu cerchi,/Ciò<br />
Karte 42, Rückseite<br />
Joyce<br />
Hugo<br />
che più le dispiace? Or, dove é dunque/Questo tuo<br />
desiderio di piacerle?<br />
Ulysses p797: What, reduced to their simplest reciprocal<br />
form, were Bloom’s thoughts about Stephen’<br />
s thoughts about Bloom and Bloom’s thoughts about<br />
Stephen? He thought that he thought that he (knew)<br />
was a jew whereas he knew that he knew that he knew<br />
that he was not.<br />
Han d’Islande 12; I p59: Il (Musdoemon) connaissait<br />
l’âme de son maître (Ahlefeld) comme son maître con<br />
naissait la sienne; aussi ne se compromettait-il<br />
qu’en compromettant le comte. La tête que le comte<br />
aurait le plus volontiers fait tomber, après celle<br />
de Schumacker, c’était celle de Musdoemon, il le savait<br />
comme si son maître le lui eût dit, et son<br />
maître<br />
savait qu’il le savait.<br />
476
Karte 43, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: würzen<br />
Lessing, G.E.<br />
Grillparzer<br />
Fabeln I 1; I p183: Muse: "Die Wahrheit braucht die<br />
Anmut der Fabel; aber wo<strong>zu</strong> braucht die Fabel die<br />
Anmut der Harmonie? Du willst das Gewürze würzen.<br />
Genug, wenn die Erfindung des Dichters ist; der<br />
Vortrag sei des ungekünstelten Geschichtsschreibers,<br />
so wie der Sinn des Weltweisen.“<br />
Sappho II 2; 2 p125: Eucharis: Ja selbst die Blumen<br />
beete schmückt mit Blumen!/ Tut Würze <strong>zu</strong>m Gewürz,<br />
denn heute feiert/Das Fest der Liebe die Gebieterin.<br />
Karte 43, Rückseite<br />
?<br />
477
Karte 44, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: <strong>zu</strong>frieden<br />
Lessing, G.E.<br />
Galotti I 4; 2 p211: Conti: Gleichwohl hat mich<br />
dieses (Werk) noch sehr unz mit mir gelassen.-<br />
U doch binich wiederum sehr z mit meiner Un<strong>zu</strong><br />
friedenheit mit mir selbst (...) Aber , wie ich sage,.daß<br />
ich es weiß, was hier verloren gegangen,<br />
u wie es verloren gegangen, u warum es verloren<br />
gehen müssen: darauf bin ich eben so stolz und<br />
stolzer, als ich auf alles das bin, was ich nicht<br />
verloren gehen lassen. Denn aus jenem erkenne<br />
ich mehr als aus diesem, daß ich wirklich ein<br />
großer Maler bin, daß es aber meine Hand nur n<br />
immer ist.<br />
Karte 44, Rückseite<br />
?<br />
478
Karte 45, Vorderseite<br />
Selbstanwendung: Zweifel<br />
Pascal, B.<br />
Pensées Ch 438, B 434; p12o6: Que fera donc l’homme<br />
en cet état (pyrrhonisme)? Doutera-t-il de tout?<br />
doutera-t-ils s’il veille, si on le pince, si<br />
on le brûle? doutera-t-il s’il doute? doutera-til<br />
s’il est? On n’en peut venir là; et je mets en<br />
fait qu’il n’y a jamais eu de pyrrhonien effectif<br />
parfait. La nature soutient la raison impuis<br />
sante, et l’empêche d’extravagouer jusqu’à ce<br />
point.<br />
Karte 45, Rückseite<br />
?<br />
479
Karte 46, Vorderseite<br />
Sonne: blendet<br />
Licht: blendet<br />
Baudelaire<br />
Lucretius<br />
Minucius, F.<br />
Les plaintes d’un Icare; p173: C’est grâce aux astres<br />
non pareils/Qui tout au fond du ciel flamboyent,<br />
/Que mes yeux consumés ne voient/Que des souven.<br />
irs de soleils.//<br />
Rer, nat. IV 324-27: Splendida porrocculi fugitant<br />
vitantque tueri./Sol etiam caecat, contra si tende<br />
re pergas,/propterea qui a vis magnast ipsius et<br />
alte/aere per purum graviter simulacra feruntur/<br />
et feriunt ocules turbantia composituras./<br />
Octavius, 32, 5: nec mireris, si deum non vides:<br />
vento<br />
et flatibus omnia inpelluntur vibrantur agitantur,<br />
et sub oculis tamen non venit ventus et fla<br />
tus, in sole adeo, qui videndi omnibus causa est,<br />
videre non possumus: radiis acies submovetur,obtutus<br />
intentuientis hebetatur, et, si diutius<br />
inspici.<br />
as, omnis visus extinguitur. quid? ipsum solis arti.<br />
ficem, illum luminis fontem possis sustinere, cum<br />
Karte 46, Rückseite<br />
Hippel<br />
Bataille<br />
te ab eius fulgoribus avertas, a fulminibus abscondas?<br />
deum oculis carnalibus vis videre, cum ipsam<br />
animam tuam, qua vivificaris et loqueris, nec<br />
aspicere possis nec tenere?<br />
Lebensläufe III 115. Wir, die wir n in die S sehen<br />
können, wollen Gott sehen; (Adynaton)<br />
L’anus solaire; I 85: Les yeux humains ne supportent<br />
ni le soleil, ni le coit, ni le cadavre, ni<br />
l’obscuritße, mais avec des réactions différentes<br />
480
Karte 47, Vorderseite<br />
Sonne: blendet, nur im<br />
cf. Gottes Licht<br />
Abglanz <strong>zu</strong> schauen<br />
Licht: blendet<br />
Sphärenharmonie<br />
Platon<br />
Goethe<br />
Phaidon p80: Da es mir versagt war, die Wahrheit<br />
unmittelbar <strong>zu</strong> schauen, so mußte ich mich davor<br />
in acht nehmen, daß es mir n so ergehe, wie denen,<br />
die eine Sonnenfinsternis betrachten. Denn wenn<br />
diese n im Wasser oder einem Spiegel das Bild<br />
der S auffangen, so verderben sie sich die Augen.<br />
Eine ähnliche Gefahr merkte ich jetzt für<br />
mich, ich fürchtete, meine Seele mußte erblinden<br />
wenn sie mit bloßen Augen auf die Dinge blickte<br />
u sich mit nackten Sinnen dran heftete. U ich<br />
meinte, darum <strong>zu</strong> den Begriffen flüchten u in die<br />
sen Spiegeln nach der Wahrheit sehen <strong>zu</strong> müssen.<br />
vielleicht stimmt diseser Vergleich n ganz, denn<br />
ich möchte auf keine Weise <strong>zu</strong>geben, daß, wer in<br />
den Begriffen nach der Wahrheit sucht, diese Wahr.<br />
heit bildhafter sehe, als wer nach ihr in den<br />
Handlungen forscht.<br />
Faust II I 47 osq: Sie tritt hervor!- u, leider<br />
schon geblendet,/Kehr ich mich weg, vom Augen-<br />
Karte 47, Rückseite<br />
Goethe<br />
Haller, A.v.<br />
Platon<br />
schmerz durchdrungen,,, 4715: So bleibe denn<br />
die S mir im Rücken... 4727: Am farbigen Abglanz<br />
haben wir das Leben.///<br />
Pandora 955sqq: Prometheus: So tritt sie (Eos)<br />
lieblich hervor, erfreulich immerfort./Gewöhnet<br />
Erdgeborner schwaches Auge sanft,/Daß n<br />
vor Helios’ Pfeil erblinde mein Geschlecht,/<br />
Bestimmt, Erleuchtetes <strong>zu</strong> sehen, n das Licht!<br />
Ursprung des Übels I 46sqq: Auf jenem Teiche<br />
schwimmt der S funkelnd Bild/Gleich einem diamantnen<br />
Schild,/Da dort das Urbild selbst vor<br />
irdischem Gesichte/In einem Strahlen-Meer sein<br />
flammend Haupt versteckt/U, unsichtbar vor vie<br />
lem Lichte,/Mit seinem Glanz sich deckt.<br />
Pol. VII 516 (p274) So täte... Gewöhnung not, wem<br />
er die Dinge ü b e r s i c h erkennen wollte?..<br />
Dann könnt’ er weitergehen u die Dinge am Him.<br />
mel u den Himmel selbst betrachten, doch blick<br />
te er dabei mit weniger Mühe des Nachts <strong>zu</strong> den<br />
Gestirnen u dem Strahl eds Mondes auf, denn tags<br />
<strong>zu</strong>r S u ihrem Glanz! ... Doch schließlich... dürf<br />
te er es wagen, die S- nunmehr n nur in ihrem<br />
481
Karte 48,Vorderseite<br />
Sonne: blendet, nur im<br />
cf. Gottes Licht<br />
Abglanz <strong>zu</strong> schauen 2<br />
Platon<br />
Cicero<br />
Widerschein im Wasser u an andern Orten, die<br />
ihr fremd, nein, sie selbst an ihrer richtigen<br />
Gestalt, an ihrem richtigen Platze <strong>zu</strong> schauen<br />
u <strong>zu</strong> sehen, wie ihr Wesen ist<br />
Re pub. VI 18: Hic vero tantus est totius mundi<br />
incitatissima conversione sonitus (Sphärenhar<br />
monie), ut eum aures hominum capere non possint<br />
, sicut intueri solem adversum nequitis eiusque<br />
radiis acies vestra sensusque vincitur.<br />
Karte 48, Rückseite<br />
482
Karte 49. Vorderseite<br />
Sonne fixieren<br />
Montherlant<br />
Brentano, B.<br />
Schreber, D.P.<br />
Pitié pour les femmes<br />
Goethes Briefwechsel; WW II 329: ich ließ<br />
mich küssen von der s mit verschlossenen<br />
Augen, u dann öffnete ich sie, u mein Bli.<br />
ck hielt es aus; ich dachte: käßt du dich<br />
kpssen von ihr, u solltest n vertragen kö<br />
nnen, sie an<strong>zu</strong>sehen?<br />
Denkwürdigkeiten X, 178, Anm 65: Übrigens<br />
gewährt mir auch jetzt noch die S <strong>zu</strong>m<br />
Teil ein anderes Bild, als ich in den Zei<br />
ten vor meiner Krankheit von ihr hatte.<br />
Ihre Strahlen erbleichen vor mir, wenn<br />
ich gegen dieselbe gewendet laut spreche.<br />
Ich kann ruhig in die S sehen u werde<br />
davon nur in sehr bescheidenem Maße geblendet,<br />
während in gesunden tagen bei<br />
Karte 49, Rückseite<br />
mir, wie wohl bei anderen Men, ein minutenlanges<br />
Hineinsehen in die S gar n möglich gewesen<br />
wäre.<br />
483
Karte 50, Vorderseite<br />
Sonne: goldner Ball<br />
Hofmannsthal, H. Der Tor u.d.Tod, p.113<br />
Karte 50, Rückseite<br />
484
Karte 51, Vorderseite<br />
Sonne: als Ei<br />
Proust, M.<br />
SeG II; II p1128: l’oef d’or du soleil, comme propulsé<br />
par la rupture d’équilibre qu’amènerait<br />
au moment de la coagulation un changement de<br />
densité, barbelé de flammes comme dans les tab<br />
leaux, creva d’un bond le rideau derrière lequel<br />
on le sentait depuis un moment frémissant<br />
et prêt à entrer en scène et à s’élancer, et<br />
dont il efface sous des flots de lumière la<br />
pourpre mystériuese et figée.<br />
Karte 51, Rückseite<br />
485
Karte 52, Vorderseite<br />
Sonne: fehlt einem Land<br />
Apocalypsis 21,23: Et civitas non eget sole, neque luna ut luceant<br />
in ea, nam claritas Dei illuminavit eam, et<br />
lucerne eius est Agnus.<br />
Baudelaire Rêve parisien I; p : Nul astre d’ailleurs, nuls<br />
vestiges"/De soleil, même au bas du ciel,,/Pour illuminer<br />
ces prodiges,/Qui brillaient d’un feu<br />
personnel!//<br />
Karte 52, Rückseite<br />
486
Karte 53, Vorderseite<br />
Sterne: feucht<br />
Sonne: feucht<br />
Mond: feucht<br />
Baudelaire Invitation au voyage; p : Mon<br />
enfant, ma sœur,/<br />
Songe à la douceur/D’aller là-bas vivre ensemble!/<br />
Aimer à loisir,/Aimer et mourir/ Au pays qui<br />
te ressemble!/Les soleils mouillés/De ces ciels<br />
brouillés/Pour mon esprit ont des charmes/Si mystérieux/De<br />
tes traîtres yeux,/Brillant à travers<br />
leurs larmes./<br />
Karte 53, Rückseite<br />
487
Karte 54, Vorderseite<br />
Sonne: Gestirn des Tages, Tagesgestirn<br />
Racine, J.<br />
Athalie I 1, I p881: astre du jour<br />
Diderot, D. Regrets sur ma vieille robe de chambre; p947:<br />
astre du jour<br />
Racine, J.<br />
Port-Royal IV; I p1o12: Je vois le grand astre<br />
du jour/Rouler dans ce flottant séjour (êtang)/Le<br />
char de la lumière;/<br />
St. Pierre, B. Paul et Virginie p61: et au haut des airs (on<br />
voyait) la noire frégate, avec l’oiseau blanc<br />
du tropique, qui abandonnaient, ainsi qu l’as<br />
tre du jour, les solitudes de l’océan Indien.<br />
- ibid. p74<br />
Karte 54, Rückseite<br />
488
Karte 55, Vorderseite<br />
Sonne: glänzende Hostie<br />
Bonaventura Nachtwachen IV p.85<br />
Karte 55, Rückseite<br />
489
Karte 56, Vorderseite<br />
Sonne: Leiche<br />
Mond: Leiche<br />
Droste, A.v. Gethsemane 4,1: Sonnenleiche; p.319<br />
Karte 56, Rückseite<br />
490
Karte 57, Vorderseite<br />
Sonne: übertrifft Licht der Sterne<br />
cf.Übertreffung<br />
Chretien<br />
Lohenstein<br />
Perceval 322o-29: Un graal entre ses deus mains/<br />
Une damoisele tenoit,/Qui avec les vallés venoit,/Bele<br />
et gente et bien acesmee./Quant e le<br />
fulaiens entree/Atot le graal qu’ele tint,/ Une<br />
si grans clartez i vint,/Qu’ausi perdirent les<br />
chandoiles/Lor clarté come les estoiles/Font<br />
quant solaus lieve ou la lune./<br />
Cleopatra II 461sqq: Juno. Pallas. Venus: Schäffer<br />
/im Kriegen sig’t einer alleine./Tulipen gleiche<br />
n der Rosen sich n//Demant ist König der Edelgest<br />
eine;/Sonnen verbländen der Sternen ihr Licht./<br />
Diesem nach mustu nur Jupiters willen/Durch den<br />
erwünscheten Endspruch erfüllen./<br />
Karte 57, Rückseite<br />
491
Karte 58, Vorderseite<br />
Sonne: sieht keine Schatten<br />
Lionardo<br />
Goethe<br />
Cod. Atlant. 3ooe.b: Il sole non vide mai nessuna<br />
ombra.<br />
Faust II 3. 8736sqq: Chor: Wagst du Scheusal/Neben<br />
der Schönheit/Dich vor dem Kennerblick/Phöbus’<br />
<strong>zu</strong> zeigen?/Tritt du dennoch hervor nur immer;/Denn<br />
das Häßliche schaut e r nicht,/Wie<br />
sein heilig Auge noch/Nie erblicket den Sch./<br />
Karte 58, Rückseite<br />
492
Karte 59, Vorderseite<br />
Sonne: als Schild<br />
cf. Mond als Schild<br />
Haller, A.v.<br />
Ursprung des Übels I 46sq: Auf jenem Teiche<br />
schwimmt der S funkelnd Bild,/Gleich einem<br />
diamantnem Sch,/Da dort das Urbild selbst vor<br />
irdischem Gesichte/In einem Strahlen.Meer<br />
sein flammend Haupt versteckt/, U, unsichtbar<br />
vio vielem Lichte,/Mit seinem Glanz sich<br />
deckt.<br />
Karte 59, Rückseite<br />
493
Karte 60, Vorderseite<br />
Sonne, untergehend: hingerichtet<br />
Hugo<br />
Apollinaire<br />
Han d’Islande 48; I p138: L’heure fatale (der geplan<br />
ten Hinrichtung) Ordeners) était arrivée; le soleil<br />
ne montrait plus que la moitié de son disque au-des<br />
sus de l’horizon.<br />
Zone: Alcools p15: Adieu Adieu// Soleil cou coupé///<br />
Karte 60, Rückseite<br />
494
Karte 61, Vorderseite<br />
Sonne: warm<br />
Baudelaire<br />
Lesbos; p134: Mère des jeux latins et des voluptés<br />
grecques,/Lesbos, où, les baisers, languissants<br />
ou joyeux,/Chaufs comme les soleils, frais comme<br />
les pastèques,/Font l’ornement des nuits et des<br />
jours glorieux;/<br />
- Invitations au voyage; p52: Les soleils couchants/<br />
Revêtent les champs,/Les nanaux, la ville entière,/D’hyazinthe<br />
et d’or;/Le monde s’endort/Dans<br />
une chaude lumière.//<br />
Karte 61, Rückseite<br />
495
Karte 62, Vorderseite<br />
Sonnenfarbe: bleich<br />
Heym, G.<br />
Der Wald: Am Himmel fein u. schlank/Wie<br />
eine Kerze brennt die Sonne bleich.<br />
Karte 62, Rückseite<br />
496
Karte 63, Vorderseite<br />
Sonnenfarbe: blutig<br />
Potocki, J.<br />
Goethe, J.W.v.<br />
Lohenstein<br />
Saragossa 52, p598: blutiger Widerschein<br />
d. Abendsonne (ominös)<br />
Götz V; 1o p104: Heiliger Gott, wie<br />
blutroth der Himmel ist, die untergehende<br />
Sonne blutroth! (Plünderung)<br />
Cleopatra IV 116sqq: Candidus: Der Mohren<br />
Capitol legt nunmehr Kron u Glantz//<br />
Dir (August)/ander Jupiter/freiwillig<br />
<strong>zu</strong> den Füssen: /"Nun dieses Reiches Sonn-<br />
Antonius hat müssen//So bluttig unter<br />
gehn. Doch/wi die Abend-Röth’//In dem<br />
si in das Meer be purpert untergeht//Ein<br />
helles Morgen-Licht der Sn uns bedeutet:/So:<br />
da Anton so roth sein Grabmal<br />
<strong>zu</strong>bereitet//Hof’t nach so trüben Sturm<br />
Egipten Sonenn-schein/U wünscht: es mög<br />
August itzt seine Sonne sein./<br />
Karte 63, Rückseite<br />
Meyer, C.F.<br />
Richterin VI; p550: Er (Wulfrin) blieb unter seiner<br />
Arve, bis die S unterging u der Tag ihr folgte.U<br />
wie sie mit gebrochenen Speeren sich legte u ihr<br />
Blut am Himmel verströmte, erlosch er mit ihr u<br />
sah sich die Schwester, wie das Spätlicht, im grünen<br />
Geande u auf stillen Sohlen nachschreiten.<br />
497
Karte 64, Vorderseite<br />
Sonnenfarbe: blutrot<br />
Waiblinger<br />
Phaeton p152: Die S stieg b am Osten empor u erhell<br />
te die Welt, die so fürchterlich mir war in dieser<br />
Na<br />
cht. Die schwarzen Berge glühten in Morgenrot, a<br />
durch meine Seele ist noch kein Licht gebrochen.<br />
Mein Busen brennt wie die glutrote Feuerlilie (Eifersucht,<br />
scheinbar begründet).<br />
Karte 64, Rückseite<br />
498
Karte 65, Vorderseite<br />
Sonnenfarbe: gelb<br />
Claudel, P.<br />
Mallarmé, St.<br />
L’Annonce faite à marie IV 5 p188: Abend<br />
L’A<strong>zu</strong>r; p37: Encor! que sans répit les<br />
tristes cheminées/Fument, et que de sui<br />
e une errante prison/Eteigne dans l’hor<br />
reur de ses noires trainées/Le soleil<br />
se mourant jaunâtre à l’horizon!//<br />
- Soupir; p39: Mon âme vers tin front où rêve,<br />
ô calme soeur,/Un automne jonché de<br />
taches de rousseur,/Et vers le ciel errant<br />
de ton œil angélique/Monte, comme<br />
dans un jardin mélancholique,/Fidèle, un<br />
blanc jet d’eau soupire vers l’A<strong>zu</strong>r!-/<br />
Vers l’A<strong>zu</strong>r attendri d’Octobre pâle et<br />
pur/Qui mire aux grands bassins sa langueur<br />
infinie/Et laisse, sur l’eau morte<br />
où la fauve agonie/Des feuilles erre au<br />
vent et creuse un froid sillon,/Se traî<br />
ner le soleil jaune d’un long rayon.///<br />
Karte 65, Rückseite<br />
Hölderlin<br />
Griechenland III ,V. 32 sqq: Denn lange schon steht<br />
offen/Wie Blätter, <strong>zu</strong> lernen, oder Linien u Winkel/Die<br />
Natur/Und gelber die Sonnen und Monde,/<br />
499
Karte 66, Vorderseite<br />
Sonnenfarbe: golden 1<br />
Goethe<br />
Mörike<br />
Schiller<br />
Baudelaire<br />
Shakespeare<br />
Iphigenie III 1, 982-84; 12 p42: Iphigenie: Goldne<br />
S, leihe mir/die schönsten Strahlen, lege sie <strong>zu</strong>m<br />
Dank/Vor Jovis Thron!/Denn ich bin arm u stumm (Orest<br />
u Elektra leben).<br />
Mein Fluß; I p34: Es schlüpft der goldne Snschein/<br />
In Tropfen an mir nieder,/Die Woge wieget aus und<br />
ein/Die hingegebnen Glieder;/<br />
Hero u Leander; 1 p77:Seht ihr dort die altergrauen/Schlösser<br />
sich entgegenschauen,/Leuchtend in<br />
der S Gold,/Wo der Hellespont die Wellen/brausend<br />
durch der Dardanellen/Hohe Felsenpforte rollt?/<br />
Invitation au voyage; p52: Les soleils couchants/<br />
Revêtent les champs/Les nanaux, la ville entière,/<br />
D’hyazinthe et d’ort/Le monde s’endort/Dans une<br />
chaude lumière./<br />
Love’s Labour’s Lost IV 3; I p11o: King reads (sein<br />
Sonett): So sweet a kiss the golden sun gives not/<br />
to those gresh morning drops upon the rose,/as<br />
Karte 66, Rückseite<br />
Dürrenmatt<br />
Stadler<br />
Spee<br />
Sartre<br />
thy eye-beams when their fresh rays have smote/<br />
The night of dew that in my cheeks down flows:/Nor<br />
shines the silvermoon one half so bright/Through<br />
the transparent bosom of the deep/As doth thy<br />
face through tears of mine give light;/<br />
Frank V. K.II p213: Vergoldet die Sonne das Münster<br />
Baldurs Tod; II p169: Um seine Füße schlug die Abend<br />
sonne,/Die Wolkenwehre niederrauschend, goldne<br />
Wogen.<br />
Anderes Lob aus den Werken Gottes; p16: Wer hat in<br />
Gold- u Silberstück/Die Sonn u Mond gekleidet?/<br />
Baudelaire; p148: C’est pourquoi la lune devient<br />
l’emblème de la frigidité; cette pierre précieuse,<br />
isolé dans le ciel, tourne vers nous ses stemppes<br />
crayeuses, fait tomber sur la terre, pendant<br />
les forids de la nuit, une lumière du soleil<br />
apparaît<br />
nourrissante; elle est dorée, épaisse, comme du pain,<br />
elle chauffe.<br />
500
Karte 67, Vorderseite<br />
Sonnenfarbe: grün<br />
Proust, M.<br />
Jeunes Filles II; I p674: morgens: cette<br />
salle à manger de Balbec, nue, emplie<br />
de soleil vert comme l’eau d’une piscine,<br />
Karte 67, Rückseite<br />
501
Karte 68, Vorderseite<br />
Sonnenfarbe: grüngolden<br />
Eichendorff.<br />
Taugenichts 2; I p298: Besonders das fatale Rechnen<br />
wollte mir nun erst recht gar n mehr von der<br />
Hand, u ich hatte, wenn der Sonnenschein durch den<br />
Kastanienbaum vor dem Fenster g auf die Ziffern<br />
fiel... gar seltsame Gedanken dabei.<br />
ib.1o; p359: Da fiel der Sonnenschein durch den<br />
Kastanienbaum vor dem Fenster wieder g auf die<br />
Ziffern in dem aufgeschlagenen Buche,<br />
Karte 68, Rückseite<br />
502
Karte 69, Vorderseite<br />
Sonnenfarbe: karmesinrot<br />
Gide, A.<br />
Voyage d’Urien; p17: Et maintenant voici le soir;<br />
le soleil cramoisi disparaît entre les cordages,<br />
des chants crépusculaires montent;.<br />
Karte 69, Rückseite<br />
503
Karte 70, Vorderseite<br />
Sonnenfarbe: kupferrot<br />
Stadler, E.<br />
Untergang 1,1; Ip.187<br />
Karte 70, Rückseite<br />
504
Karte 71, Vorderseite<br />
Sonnenfarbe: milchig<br />
Mann, Th.<br />
T.Kröger; E p213: Die Wintersonne stand nur<br />
als armer Schein, m u matt hinter Wolkenschich<br />
ten über der engen Stadt.<br />
Karte 71, Rückseite<br />
505
Karte 72, Vorderseite<br />
Sonnenfarbe: Purpur<br />
Trakl, G.<br />
Flaubert, G.<br />
Kaspar Hauser Lied; I p.113: Er wahrlich<br />
liebte die Sonne, die purpurn den<br />
Hügel hinabstieg<br />
Bovary III 3; I p559: L’en voyait sur la<br />
rivière de larges gouttes grasses, ondulant<br />
inégalement sous la couleur po<br />
urpre du soleil, comme des plaques de<br />
bronze florentin, qui flottaient.<br />
Karte 72, Rückseite<br />
506
Karte 73, Vorderseite<br />
Sonnenfarbe: rot<br />
Goethe, J.W.v. Werther 18.8. p57. letzter r. Strahl<br />
Proust, M.<br />
JF III, I p804: soleil rouge et rond<br />
comme la lune (abends)<br />
Lichtensein, A. Der Ausflug: die rote Häusersonne<br />
Brentano, C. Radlauf; III p29: Er sah d.S. untergehen<br />
ganz rot in den Rhein.<br />
- Fanferlieschen; IIII p982 (abends)<br />
Goethe, J.W.v. Urgötz V; 1o p227: Sonne komm, Sonne<br />
komm! Wenn dein erster gebrochner<br />
Strahl roht dämmert u sich mit dem<br />
fürchterlichen Schein der Flamme ver<br />
einigt, dann wollen wir sie hinaus füh<br />
ren, mit blutrothen Gesichtern wollen<br />
wir dastehen, u unsre Spise sollen, sol<br />
len aus 1ooo Wunden ihr Blut zapfen<br />
(Metzler: gegen Adlige).<br />
Karte 73, Rückseite<br />
Stadler, E.<br />
Baudelaire, CH.<br />
Hofmannsthal<br />
Semiramis; II p214: und draussen wo die fin<br />
stern Wachen kreisen/lehnt bleich der Henker<br />
an den Marmorbüsten.,//Rot tanzt die S<br />
auf dem nackten Eisen.<br />
Femmes damnées; p138: ce rouge soleil que<br />
l’on nomme amour!<br />
Reitergeschichte; II p31: Die Kuh aber...<br />
sog mit geblähten Nüstern den rötlichen Son<br />
nendunst des Abends in sich<br />
- ibid.33: Als der Wachtmeister mit dem schönen<br />
Beutepferd <strong>zu</strong>rücktritt, warf die in schwe<br />
rem Dunst untergehende Sonne eine ungeheure<br />
Röte über die Hutweide.<br />
Novalis<br />
Oferdingen I 9; I p2o7: Die Sonne stand feuerrot<br />
vor Zorn am Himmel, die gewaltige Flamme<br />
(Scheiterhaufen des Herzens) sog an ihrem<br />
geraubten Lichte, u so heftig sie es auch an<br />
sich <strong>zu</strong> halten schien, so ward sie doch immer<br />
bleicher u fleickiger... Endlich war nichts von<br />
der S mehr übrig, als eine schwarze ausgebrannte<br />
Schlacke, die herunter ins Meer fiel<br />
507
Karte 74, Vorderseite<br />
Sonnenfarbe: rot 2<br />
Proust, M..<br />
Firsch,M.<br />
Flaubert, G.<br />
Hebbel<br />
SeG II; II p1o34: Bientôt même, l’été finissant<br />
quand on descendait du train à Douville, le soleil,<br />
amorti par la brume, n’était dèjà plus, dans<br />
le ciel uniformément mauve, qu’un bloc rouge.<br />
Gantenbein; p144: rot ist der Mund der Fische,<br />
der Mond u die Sonne bei Aufgang u Untergang,<br />
Bovary I 1; I p334: Charles Blick auf Rouen: En<br />
face, au delà des toits, le grand ciel pur sètentdait,<br />
avec le soleil rouge se couchant. Qu’il<br />
devait faire bon là-bas!<br />
Der Haideknabe; 1 p31: H: "Ach Meister, mein Meister,<br />
sie schlagen mich tot!/Die Sonne, sie ist<br />
ja wie Blut so rot!“<br />
Karte 74, Rückseite<br />
508
Karte 75, Vorderseite<br />
Sonnenfarbe: rot 2<br />
Proust, M..<br />
Frisch,M.<br />
Flaubert, G.<br />
Hebbel<br />
SeG II; II p1o34: Bientôt même, l’été finissant<br />
quand on descendait du train à Douville, le soleil,<br />
amorti par la brume, n’était dèjà plus, dans<br />
le ciel uniformément mauve, qu’un bloc rouge.<br />
Gantenbein; p144: rot ist der Mund der Fische,<br />
der Mond u die Sonne bei Aufgang u Untergang,<br />
Bovary I 1; I p334: Charles Blick auf Rouen: En<br />
face, au delà des toits, le grand ciel pur sètentdait,<br />
avec le soleil rouge se couchant. Qu’il<br />
devait faire bon là-bas!<br />
Der Haideknabe; 1 p31: H: "Ach Meister, mein Meister,<br />
sie schlagen mich tot!/Die Sonne, sie ist<br />
ja wie Blut so rot!“<br />
Karte 75, Rückseite<br />
509
Karte 76, Vorderseite<br />
Sonnenfarbe: schwarz<br />
Wieland, C.M.<br />
Nerval, G.de<br />
Trakl, G.<br />
Proust, M.<br />
Apokalypsis<br />
Baudelaire, Ch.<br />
J.Gray I 2, XXV p.11: Wie schw. d.Licht<br />
d. Sonne (nach dem Tod Edwards)!<br />
El Destichado: mélancolie<br />
Entlang; I p.122: S. will sch. erscheinen.<br />
Swann I; I p64<br />
6; 12: Die Sonne ward finster wie<br />
ein schwarzer Sack.<br />
Spleen de Paris XXXVI p289: En elle le<br />
noir abonde: et tout ce qu’elle inspire<br />
est noir et profond. Ses qeux sont 2 antres<br />
où scintille vaguement le mystère:<br />
c’est une explosion dans les ténèbres.-<br />
Je la comparerais à un soleil noir, si L’<br />
on pouvait concevoir un astre noir versant<br />
la lumìère et le bonheur.<br />
Karte 76, Rückseite<br />
Borges, J.L.<br />
Hofmannsthal<br />
Da Viau, Th.<br />
Novalis<br />
Der Zahir; Labyrinthe p95: In einer Redefigur,<br />
dem sog. Oxyomoron, wird ein Begriff mit<br />
einem Beiwort gekoppelt, das ihm <strong>zu</strong> widerspre<br />
chen scheint: so redeten etwa die Gnostiker<br />
vom Dunklen Licht, die Alchemisten von der<br />
Schwarzen Sonne.<br />
Frau ohne Schatten; II p2o9: Er sah gegenüber<br />
... die Stirn hinabsinken, ihr letzter, ganz schwar<br />
zer Strahl durchfuhr den Himmel u den Abgrund<br />
Ode (verkehrte Welt): Le feu brusle dedans la<br />
glace;/ Le Soleil est devenu noir;/Je yoy la<br />
Lune qui va choir;/C’est arbre est sorty de sa<br />
place<br />
Oferdingen I 9; I p3o1: (Unterwelt der Parzen)<br />
Alle Figuren waren hier dunkel. Die Luft<br />
war wie ein ungeheurer Schatten; am Himmel stand<br />
ein sch strahlender Körper... Licht u Schat<br />
ten schienen hier ihre Rollen vertauscht <strong>zu</strong><br />
haben.<br />
- Ofterdingen; Paral.2;I p338: Das Land der Parzen-<br />
die (dun) schwarze Sonne.<br />
510
Karte 77, Vorderseite<br />
Sonnenfarbe: schwarz 2<br />
Novalis<br />
Pieltain, P.<br />
Lohenstein<br />
(Edda)<br />
Ofterdingen I 9; I p3o1: Endlich war nichts von<br />
der Sonne mehr übrig, als eine schwarze ausgebrannte<br />
Schlacke, die herunter ins Meer fiel.<br />
(Scheiterhaufen des Herzens)<br />
Sur l’image d’un soleil noir<br />
Cleopatra VI 42o: Mein Licht! er (Augustus) wer<br />
ffen die Blicke von uns ab!/Weil so viel Thränen-<br />
Saltz ist durch die Quell geronnen!/Sehn itzt<br />
was wäßricht aus der Augen sch Sn;/Doch sind noch<br />
unversehrt di Brunnen ihres Lichts;/<br />
Gylfies Betörung 51; Thule XX p113: Ragnarök: Die<br />
Sonne wird schwarz! Völuspa 44: verlischt; Thule<br />
II p42),/Das Land sinkt ins Meer,/Vom Himmel stü<br />
rzen/Die heitern Sterne./<br />
- Völuspa 28; Thule II p39: Er (Sohn Fenrirs) füllt<br />
sich mit Fleisch/gefallner männer,/Rötet mit B<br />
ut/der Rater Sitz./Schwarz wird die S/Die Sommer<br />
drauf,/Wetter wüten-/Wißt ihr noch mehr?<br />
Karte 77, Rückseite<br />
Nerval<br />
Aurélia II 4; I p397: Arrivé sur la place de la Concorde,<br />
ma pensée était de me détruire. A plusieurs<br />
reprises, je me dirigeai vers la Seine, mais quelque<br />
chose m’empêchait d’accomplir mon dessein. Les éto<br />
iles brillaient dans le firmament. Tout à coup il me<br />
sembla qu’elles venaient de s’éteindre à la fois<br />
comme les bougies que j’avais vues à l’église. Je<br />
crus que les temps étaient accomplis, et que nous<br />
touchions à la fin du monde annoncée dans l’Apocalypse<br />
de saint Jean. Je croyais voir un soleil noir<br />
dans le ciel désert et un globe rouge de sang au-des<br />
sus des Tuileries. Je me dis: "La nuit éternelle com<br />
mence, et elle va être terrible. Que va-t’il arriver<br />
quand les hommes s’apercevront qu’il n’y a plus de<br />
soleil?“<br />
511
Karte 78, Vorderseite<br />
Sonnenfarbe: weiss<br />
Claudel, P.<br />
Baudelaire<br />
L’Annonce faite à Marie IV 5 p166: Morgen<br />
Une gravure fantastique; p66sq: La caval<br />
ier promène un sabre qui flamboie/ Sur<br />
les foules sans nom que sa monture broie,/<br />
Et parcourt, comme un prince inspectant<br />
sa maison,/Le cimitère immense et froid,<br />
sans horizon,/Où gisent , aux lueurs d’un<br />
soleil blanc et teme,/ Les peuples de l’<br />
histoire ancienne et moderne.///<br />
Karte 78, Rückseite<br />
512
Karte 79, Vorderseite<br />
Sonnenmetaphern/Auge als Sonne<br />
Gombaud, J.-O.<br />
Labé, L.<br />
Sonnet Carite pour jamais a quitté ces fontaines,/<br />
Où ses yeux faisoient voir deux soleils<br />
dans les eaux-<br />
Sonnet Las! que me sert, que si parfaitement/<br />
Louas jadis et ma tresse dorée,/Et de mes yeus<br />
la beauté compoarée/A deus soleils, dont Amour<br />
finement//Tira les trets causes de ton tourment?<br />
Karte 79, Rückseite<br />
513
Karte 80, Vorderseite<br />
Sonnenmetaphern/Gewissen als Sonne<br />
Goethe, J.W.v.<br />
Vermächtnis; 2p45: Denn das selbstständige<br />
Gewissen/Ist Sonen deinem<br />
Sittentag.<br />
Karte 80, Rückseite<br />
514
Karte 81, Vorderseite<br />
Sonnenmetaphern/König als Sonne<br />
Sterne, L.<br />
St. Pierre, B.<br />
Schiller, F.<br />
Shandy 18: p45: in that kingdom no man has any<br />
country- interest to support;- the little in<br />
terest of any kind which any man has anywhere<br />
in it, is concentrated in the court, and the<br />
looks of the Grand Monarch: by the sunshine of<br />
whose countenance, or the clouds which pass ac<br />
ross it, every French man lives or dies.<br />
Paul et Virginie p158sq: (En France aujourd’<br />
hui) Le roi est un soleil que les grands et les<br />
corps environnent comme des nuages; il est presque<br />
impossible qu’un de ses rayons tombe sur<br />
vous (P). Autrefois, dans une administration<br />
moins compliquée, on a vu ces phénomenes.<br />
Der Graf von Habsburg; 1 p96: Zu Aachen in sei--<br />
ner Kaiserpracht,/ Im altertümlichen Saale,/<br />
Saß K Rudolfs heilige Macht/ Beim festlichen<br />
Krönungsmahle./Die Speisen trug der Pflazgraf<br />
des Rheins,/Es schenkte der Böhme des per<br />
Karte 81, Rückseite<br />
Schiller, F.<br />
lenden Weins,/U alle die Wähler, die sieben,/<br />
Wie der Sterne Chor um die S sich stellt,/ Umstan<br />
den geschäftig den Herrscher der Welt,/Die Würde<br />
des Amtes <strong>zu</strong> üben.//<br />
Demetrius II 1;8 p43: Hiob: Der große Fürst ist’s<br />
der mich an dich (Marfa) sendet,/ ---- denkt er<br />
dein,/Denn wie die Sonn’mit ihrem Flammenaug’/<br />
Die Welt durch- u Fülle rings verbreitet,/So<br />
ist das Aug’ des Herrschers überall;/Bis an die<br />
fernsten Enden seines Reichs/Wacht seine Sorge,<br />
späht sein Blick umher./<br />
515
Karte 82, Vorderseite<br />
Sonnenstrahl: als Pfeil<br />
Lenau,N.<br />
Proust, M.<br />
Schiller, F.<br />
Goethe<br />
Schiller, F.<br />
Der Steirertanz; II p30: Heut liess die Sonne<br />
sprühen/Die sommerscharfen Pfeile,/<br />
Guermantes I; II p81: Il (le brouillard) ne persista<br />
d’ailleurs pas tard dans la matinée, le<br />
soleil commença par user inutilement contre<br />
lui quelques flèches qui le passementèrent<br />
de brillants, puis en eurent raison.<br />
Der Spaziergang; I p133: v.17: Glühend trifft<br />
mich der Sonne Pfeil, still liegen die Weste/<br />
Pandora; 15 p175, V. 955sqq: So tritt sie (Eos)<br />
lieblich hervor, erfreulich immerfort,/Gewöhne<br />
Erdgeborner schwaches Auge sanft,/Daß n vor<br />
Helios’ Pfeilen erblinde mein Geschlecht,/Bestimmt,<br />
Erleuchtetes <strong>zu</strong> sehen, nicht das Licht<br />
Berglied; 1 p36: Es sitzet die Königin hoch u<br />
klar/ Auf unvergänglichem Throne,/Die Stirn<br />
umkränzt sie sich wunderbar/Mit diamantener<br />
Krone;/Drauf schießt die Sonne Pfeile von<br />
Karte 82, Rückseite<br />
Schiller, F.<br />
Licht,/Sie vergolden sie nur u erwärmen sie n.//<br />
Der Spaziergang; 1 p133: Glühend trifft mich der<br />
Sonne Pfeil,<br />
516
Karte 83, Vorderseite<br />
Sonnenmetaphern/Reich als Sonne<br />
Dürrenmatt, F.<br />
Romulus IV, p133sq: Auf- u.Untergang<br />
Karte 83, Rückseite<br />
517
Karte 84, Vorderseite<br />
Sonnenmetaphern/Sonne des Lebens<br />
Valéry, P.<br />
Wieland, C.M.<br />
Goethe, J.W.v.<br />
Mon Faust II 1 (Sonne= Zeit)<br />
Alceste I 2; XXV p.284: goldnes Licht<br />
Tasso II 2, 113o: S. des neuen L.stages<br />
Karte 84, Rückseite<br />
518
Buchstaben St<br />
-<br />
Buchstabe T<br />
-<br />
Buchstabe U<br />
-<br />
Buchstabe V<br />
-<br />
Buchstabe W<br />
Karte 1, Vorderseite<br />
cf. Erhabenes<br />
Meer. erhaben<br />
Wald: erhaben<br />
Wüste: erhaben<br />
Berge: erhaben<br />
Schiller, F.<br />
Vom Erhabenen; 12 p314: Eine weitausgebreitete<br />
Wüste, ein einsamer, viele Meielen langer W, das<br />
Herumirren auf der grenzenlosen See sind lauter<br />
Vorstellungen, welche Grausen erregen u in der<br />
Dichtkunst <strong>zu</strong>m Erhabenen <strong>zu</strong> gebrauchen sind.<br />
Karte 1, Rückseite<br />
519
Karte 2, Vorderseite<br />
Natur als Kirche, Tempel<br />
Wald: als Kirche<br />
cf. Kirche: als Wald<br />
Mörike, E. Mozart; I p.544<br />
Baudelaire, Ch.<br />
Correspondances; p.11: forêts de sym<br />
boles/la Nature est un temple<br />
Valéry, P. Mon Faust, Solit. intermède; II p395:<br />
Caverne? Temple? Non. Forêt? Non.<br />
Baudelaire, Ch. Obsession, p71: Grand bois, vous m’<br />
effrayez comme des cathédrales!<br />
Brentano, C.<br />
Godwi II 12; II p279: Die Eiche, unter der<br />
ich die Dryaden angerufen hatte, ragte<br />
wie ein Tempel unter allen hervor.<br />
- ibid. II 2; p232: Ich fühle in einem Walde,<br />
bei den großen lebendigen Säulen der<br />
kühlen, <strong>zu</strong>sammengerauschenden Gewölbe, im<br />
mer eine tiefe Berührung im Innern.<br />
- G. Wasa;4 p74: Wo sich grün der Tempel rü<br />
ndet,/Hallen ruhig meine Lieder/Preisend<br />
wieder.//<br />
Karte 2, Rückseite<br />
Chateaubriand<br />
Brentano, C.<br />
Atala; p7o: Les troncs de ces arbres, rouges, marbrés<br />
de vert, montant sans branches jusqu’à leurs<br />
cimes, ressemblaient à des hautes colonnes, et<br />
formaient le péristyle de ce temple de la mort<br />
(Indinanerfriedhof); il y régnait un bruit religieux,<br />
semblable au sourd mugissement de l’orgue<br />
sous le voutes d’une église; mais lorsq’on péné<br />
trait au fond du sanctuaire, on n’entendait plus<br />
que les hymnes des oiseaux, qui célébraient à<br />
la mémoire de morts une fête éternelle.<br />
G. Wasa; 4 p65: Waldhorn (ein Eremit): in dem We woh<br />
net stiller Glaube, Leicht licht wird das Herz<br />
mir da <strong>zu</strong>m Worte,/Denn des Tempels tröstend<br />
Grün erquicket/Freundlich meiner Augen schwache<br />
Blicke,/ U ich preise, wie die muntren Vögel,/<br />
Wie des Tempels wiederhallend Flüstern/ Die gesellge<br />
Einsamkeit, die Ruhe,/U der Schatten Träu<br />
merei ihn preiset./<br />
520
Karte 3, Vorderseite<br />
Wald: als Meer<br />
Brentano, C. Godwi II 12; II p278.<br />
Karte 3, Rückseite<br />
521
Karte 4,Vorderseite<br />
cf.Melancholie<br />
Wald: melancholisch<br />
Einsamkeit/Melancholie<br />
Chateaubriand<br />
René; p115: En arrivant chez les Natchez, René<br />
avait été obligé de prendre une épouse, pour se<br />
conformer aux moeurs des Indiens; mais il ne vi.<br />
vait point avec elle. Un penchant mélancholique<br />
l’entraînait au fond des bois; il y passait seul<br />
des journées entières, et semblait sauvage parmi<br />
les Sauvages.<br />
Karte 4,Rückseite<br />
522
Karte 5,Vorderseite<br />
Wald: schwarz<br />
Racine, J.<br />
Port-Royal III; I p1oo9: Que ces vieux royaumes<br />
des ombres,/Ces grands bois, ces noires forêts,<br />
Cachent de charmes et d’attraits,/Dessous leurs<br />
feuillages si sombres!//<br />
Karte 5,Rückseite<br />
523
Karte 6,Vorderseite<br />
Wald: Städte des Verirrens<br />
Dante Alighieri Div. Comm. Inf. I<br />
Goethe, J.W.v. Ilmenau<br />
Wieland, C.M. Sylvio I 7sq; V p28-36<br />
Schiller, F.v. Verbrecher; 2 p2o2: (Nach dem Mord) Unwillkürlich<br />
verlor ich mich tiefer in<br />
den Wald.<br />
Hartman<br />
Iwein 5776-84 (Jüngere Tochter des Gra<br />
fen vom Schwarzen Dorn)<br />
Nietzsche, F. Zarathustra, Vorrede 8; p2o: Als aber der<br />
Morgen graute, fand sich Z in einem tiefen<br />
We, u kein Weg zeigte sich ihm mehr.<br />
Goethe, J.W.v. Natürliche Tochter I 1; 12 p225 (I 6 p250:<br />
wilder Wald)<br />
Racine, J.<br />
Iphigénie I 4; I p685: Ebate: La Reine<br />
(Klytaimnestra), dont ma course a dévancé<br />
le pas,/Va remettre bientôt sa<br />
Karte 6,Rückseite<br />
fille entre vos (Agamemnon) bras./Elle approche.<br />
Elle s’est quelque temps égarée/Dans ces bois qui<br />
du champ semblent cacher l’entrée./ A peine nous<br />
avions, dans leur obscurité,/Rétrouvé le chemin<br />
que nous avions quitté/<br />
524
Karte 7,Vorderseite<br />
Wind: wild<br />
Wald: wild<br />
cf. Meer:wild<br />
Berge: wild<br />
Schiller, F.<br />
Dante<br />
Ariosto<br />
Hartmann<br />
Verbrecher; 2 p2o6: Wir waren eine kleine Viertelmeile<br />
gegangen (ich u Räuber). Der W wurde im<br />
mer abschüssiger, unwegsamer u wilder, keiner<br />
von uns sprach ein Wort, bis mich endlich die<br />
Pfeife meines Führers aus meinen Betrachtungen<br />
aufschreckte.<br />
Div.Comm. Inf. I 3-6: Eh quanto a dir qual era è<br />
cosa dura/Questa selva selvaggia, aspra e forte<br />
Che nel pensier rinuuova la paura!//<br />
Orlando I 33: Angelica: Fugga tra selve spaventose<br />
e scu[rr]e [unleserlich],/Per lochi<br />
inhabitati, ermi e<br />
selvaggi./<br />
Erec 5312sqq: Des endes huop sich Erec/durch<br />
rûhen walt âne wec/unerbûwen strâze,/wan daz er<br />
die mâze/bî des wîbes stimme nam,/unz daz er<br />
rehte dar kam/dâ sî von klage michelleit/in dem<br />
wilden walde erleit./<br />
Karte 7,Rückseite<br />
Hartmann<br />
Schiller, F.<br />
Hartman<br />
Chateaubriand<br />
Iwein 3238: sus lief er über gevilde/nacket<br />
nach der wilde/=3247: wander gegen walde lief./<br />
Der Spaziergang; V.68sq; 1 p135: Aus dem felsig<br />
ten Kern hebt sich die türmende Stadt./In die<br />
Wildnis hinaus sind des Waldes Faunen verstoßen./Aber<br />
die Andacht leiht höheres Leben dem<br />
Stein./<br />
Gregorius 276-277o: er schûhte (mied) âne mâze/<br />
die iute und die strâze/und daz blôze gevilde:<br />
/allez gegen der wilde/sô rîhte der arme sîne<br />
wege./er wuot diu wâzzer bî dem stege./mit marwen<br />
(zarten) vüe zen ungeschuoch/streich er walt<br />
unde bruoch/sô daz er sînes gebetes plac/ungâ<br />
z (ohne Essen) unz an den dritten tac./<br />
René; p115: En arrivant chez les Natchez, René<br />
avait été obligé de prendre une épouse, pour se con<br />
former aux moeurs des Indiens; mais il ne vivait<br />
point avec elle. Un penchant mélancholique l’entraînait<br />
au fond des bois; il y passait seul des<br />
journées entières, et semblait sauvage parmi<br />
les Sauvages.<br />
525
Karte 8,Vorderseite<br />
Wald: wild 2<br />
Fouqué, F.<br />
Undine; p5: Von Menschen war freilich an dieser<br />
hübschen Stelle (±überaus anmutige Gegend) wenig<br />
oder gar ns an<strong>zu</strong>treffen, den Fischer u seine<br />
Hausleute ausgenommen. Denn hinter der Land<strong>zu</strong>nge<br />
lag ein sehr wilder W, den die mehrsten Leute<br />
wegen der wundersamen Kreaturen u Gaukeleien,<br />
die man darin antreffen sollte, all<strong>zu</strong>sehr scheuten,<br />
um sich ohne Not hinein <strong>zu</strong> begeben.<br />
- ib. III p21: wilder Forst<br />
Bidermann<br />
Goethe<br />
Karte 8,Rückseite<br />
Conodoxus V 9, 12o1: Bruno: mein Sinn steht in ein<br />
wilden Wald/Damit ich dort mein Seel erhalt/<br />
Daß es mir nit auch also ergeh/Vnd wie dem Cenodoxo<br />
gscheh./<br />
Natürliche Tochter I 6; p250: Herzog: Rings umher<br />
(Wiederbelebung Eugenies)/Soll deine Hand ein<br />
Feenreich erschaffen./Den wilden W, das struppi<br />
ge Gebüsch/Soll sanfter Gänge Labyrinth verknüpfen./<br />
Goethe<br />
Götz V: Nacht im wilden Walt. Zigeunerlager.<br />
526
Karte 9,Vorderseite<br />
Wald: wüst<br />
Fouqué, F.<br />
Undine I; p1o: Undine: "Kommst du aus dem w We,<br />
du schöner Freund?“<br />
- ib. II p14.<br />
Karte 9,Rückseite<br />
527
Karte 10,Vorderseite<br />
Wald:Farbe der Freude<br />
Rabelais,F.<br />
Gargantua 9; p31: Les couleurs de G feurent bl.<br />
et bleu.... et par icelles vouloit son père qu’<br />
on entendist que ce luy estoit une joye céleste:<br />
car le blanc luy signifioit joye, plaisir,<br />
délices et resjouissance, et le bleu choses<br />
célestes.<br />
Karte 10,Rückseite<br />
528
Karte 11,Vorderseite<br />
Weiss: Farbe des Glaubens<br />
Rabelais,F.<br />
Gargantua 9; p31: Vous mocquez du vieil l[?]veur<br />
et réputez l’exposition des couleurs (blanc=<br />
joye, bleu=choses célestes) par trop indaque et<br />
abhorrente, et dictes que blanc signifie foy<br />
et bleu fermeté... Qui vous dict que blanc signifie<br />
foy et bleu fermeté?<br />
Karte 11,Rückseite<br />
529
Karte 12,Vorderseite<br />
Weiss: Farbe der Reinheit<br />
Grillparzer, F.<br />
Goethe, J.W.v.<br />
Weh dem, der lügt! I 1 (R.=Tugenden)<br />
Römische Elegien; I p3oo<br />
Karte 12,Rückseite<br />
530
Karte 13,Vorderseite<br />
Weiss: Farbe des Todes<br />
Hebbel<br />
Der Traum (1829 (In: Liepe: Beiträge, p3oo): Einsam<br />
wanderte ich durch die helle Winternacht. Unter meinen<br />
Tritten knarrte eintönig der übereiste Schneepfad;<br />
ringum lag die ganze Landschaft in ein weites<br />
weißes Gewand gehüllt; u die Sterne schimmerten<br />
am klaren Himmel wie bewegliche Irrlichter, als zit<br />
terten sie vor Frost, wie ich selber. Ich wollte an<br />
wallende Ähren, an duftende Blumen, an freundliche<br />
Hütten, an betriebsame Men denken, aber ich konnte<br />
es n, ich konnte mit aller Mühe n Augen u Gedanken<br />
losreißen von dem Leichentuch um mich her. Die Däch<br />
er, die Bäume, die Felder, die Ströme, alles war<br />
weiß;<br />
nirgends eine Farbe, denn dies blendende, starre,<br />
tote W konnte n dafür gelten. Was hätte ich in<br />
diesem<br />
Augenblick n dafür geben mögen, um nur irgendeinen<br />
schwarzen Punkt, wenn es auch nur eine Krähe gewesen<br />
wäre, in dies weiße Gefild hinein<strong>zu</strong>zaubern. Ich bli<br />
ckte unwilkürlich auf mich selbst, ich meinte, ich<br />
sollte einen schwarzen Rock anhaben; ich wußte ge-<br />
Karte 13,Rückseite<br />
wiß, er war schwarz gewesen; ja gewesen! -nun aber<br />
ganz übersilbert von Reif u Schnee. Gräßliches, ent<br />
setzliches Weiß allenthalben rings um mich, u in<br />
mir alles so öde, so leer, die Glieder so kalt, das<br />
Herz erfroren, das Gehirn Ei; ich meine, ich bin n<br />
ich, bin kein M mehr, ich bin ein wandelnder Schneemann<br />
Hebbel Tagebuch, no.1361; IV p : Es könnten<br />
Frühlingsträu<br />
me in mir aufkommen, wenn n das weiße Haus mir vis à<br />
vis wäre. Man friert,wenn man eine weiße Farbe sieh<br />
t, man schauert vor einer weißen Gestalt; der Schnee<br />
ist weiß, Gespenster denkt man sich weiß etc.<br />
- ib. no 3538 (cf. Liepe. Beiträge p277)<br />
531
Karte 14,Vorderseite<br />
weisser Arm<br />
Wieland, C.M. Idris u. Zenide I 37: weiss wie Schnee<br />
- ibid. V 14: schwanenweisse Arme<br />
- ibid. III 87<br />
- Neuer Amadis VIII 24: wie Elfenbein<br />
- Idris u. Zenide IV 49: schneeweisse A.<br />
Karte 14, Rückseite<br />
wiß, er war schwarz gewesen; ja gewesen! -nun aber<br />
ganz übersilbert von Reif u Schnee. Gräßliches, ent<br />
setzliches Weiß allenthalben rings um mich, u in<br />
mir alles so öde, so leer, die Glieder so kalt, das<br />
Herz erfroren, das Gehirn Ei; ich meine, ich bin n<br />
ich, bin kein M mehr, ich bin ein wandelnder Schneemann<br />
Hebbel Tagebuch, no.1361; IV p : Es könnten<br />
Frühlingsträu<br />
me in mir aufkommen, wenn n das weiße Haus mir vis à<br />
vis wäre. Man friert,wenn man eine weiße Farbe sieh<br />
t, man schauert vor einer weißen Gestalt; der Schnee<br />
ist weiß, Gespenster denkt man sich weiß etc.<br />
- ib. no 3538 (cf. Liepe. Beiträge p277)<br />
532
Karte 15,Vorderseite<br />
weisser Busen<br />
Wieland, C.M. Sylvio III 5; V p155: "so weiss wie Marzipan“<br />
(Pedrillo)<br />
- ibid. V 13, VI p108: "Wie warmer Schnee<br />
ihres Busens so kalt sein könne“-:<br />
Goethe, G.W. Kunst, die Spröden <strong>zu</strong> fangen I; 1 p44:<br />
weisse Brust<br />
Dürrenmatt, F. Es steht geschrieben; K II p81: Ich<br />
schätze d. blendende W. der Brüste<br />
(Bockelson).<br />
Baudelaire, Ch. Sur l’album d’une dame incinnue; p225:<br />
le lourd damas, sur votre sein de marbre<br />
Büchner, G. Leonce und Lena III 3; p341: Sie (die Damen,<br />
offen bis <strong>zu</strong>m Herzen) sind gute<br />
Karten vom türkischen Reich: man sieht<br />
die Dardanellen und das Marmormeer.<br />
Karte 15, Rückseite<br />
Labé, L<br />
Crébillon<br />
Wieland, C.M.<br />
Qui voit son tetton rondelet/Voit deux petits<br />
gazons de lait/Ou bien deux boulets d’ivoire.<br />
In: Wieland XLVIII p44: Loyse Labé<br />
Tanzai III; II p26: une gorge d’une forme si ad-<br />
mirable, d’une blancheur si éclatante que...<br />
Sympathien 8; XXX p44: Wie <strong>zu</strong>frieden, lächelt<br />
diese Mutter auf den zarten Knaben, der unter<br />
den Lilien ihres keuschen Busens weidet!<br />
Ronsard Amours de Cassandre; Sonnet Une beauté de 15<br />
ans enfantine: Un col de neige, une gorge de<br />
lait<br />
Tristan<br />
L’Hermite<br />
Gerstenberg<br />
Goethe<br />
Le promenoir des deux amans: Cette troupe jeu<br />
ne et folastre (Amours)/Si tu pensois la despiter,/S’iroit<br />
soudain precipiter/Du haut<br />
de ces deux monts d’albastre.<br />
Ugolino III; SuD I p34: Sie schweigt (tode Gianetta).<br />
Bleich ist ihr schöner Mund. Kalt der<br />
Schnee ihrer Brust.<br />
Wahlverwandtschaften II 12; 21 p262: Knieend<br />
sinkt sie (O) in dem Kahne nieder u hebt das erstarrte<br />
Kind mit beiden Armen über ihre un<br />
schuldige Brust, die an Weisse u leider auch<br />
533
Karte16,Vorderseite<br />
weisser Busen 2<br />
Goethe<br />
an Kälte dem Marmor gleicht.<br />
Voltaire<br />
Pucelle I; II p385: Sous un cou blanc qui fait<br />
honte à l’albâtre/Sont deux tétons séparés,<br />
faits au tour (A Sorel)/<br />
- ibid. VI, p409: sein d’albâtre<br />
Flaubert, G. Dictionairre: Albâtre. Sert à décrire les plus<br />
belles parties du corps de la femme; II p1ooo<br />
Verlaine, P. Cortège (Fêtes galantes p22): Le singe ne perd<br />
pas des yeux/La gorge blanche de la dame/Opulent<br />
trésor que réclame/La torse nu de l’un des<br />
Dieux;//<br />
Schiller, F. Fiesco II 17; 3 p220: U noch die w blendende Brust<br />
wie angenehm noch von des Atems letzten Wellen<br />
gehoben! Mehr solche Nymphen, Romano, so will ich<br />
vor ihren Phantasien knien u der Natur einen<br />
Scheidebrief schreiben.<br />
Karte 16, Rückseite<br />
Ariosto<br />
Galfried<br />
Orlando Furioso VII 14: Alcina: Bianca neve è il<br />
bel collo, e’l petto latte (Milch die Brust), /Il<br />
colle e tondo, il petto colo (voll) e largo;/Due<br />
pome acerbe, e pur d’avorio fatte,/Vengono e<br />
van (wallen auf u nieder), come onda al primo mar<br />
go,/Quando piacevole aura il mar combatte./<br />
Poetria nova 587: Pectus, imago nivis, quasi quas<br />
dam collaterales/Gemmas (Knospen) virgineas<br />
proudcat utrimque papillas (Warzen; Brüste)./<br />
534
Karte 17,Vorderseite<br />
weisses Haar als Schnee<br />
Horatius<br />
Dürrenmatt, F.<br />
Lenau,N.<br />
Haller, A.v.<br />
Hartmann v.Oue<br />
Carm. IV 13,12: capitus nives<br />
Der Blinde; K II p146: So wird Unser<br />
Haupt aufs neue von einem Unglück<br />
wie mit Schnee überdeckt (Herzog).<br />
Einem Greis; II p56: Das Haar schneeweiss,/Die<br />
Wangen so hohl<br />
Alpen291: EIn andrer, dessen Haupt mit<br />
gleichem Sch bedecket,/Ein lebendes Gesetz,<br />
des Volkes Richtschnur ist,/<br />
Erec 274: dô sach er stizen dâ/einen man,<br />
der was grâ,/sîn hâr von alter snêwiz:/<br />
des het er dennoch guoten phlac:/vil<br />
wol gestraelet ez lac/über sîn ahsel ze<br />
tal (Coralus).<br />
Karte 17, Rückseite<br />
535
Karte 18,Vorderseite<br />
weisser Hals<br />
Gryphius, A. An eine Jungrau; p8: Wer sich den Lilien des<br />
Halses widersetzt,/Muss doch gewärtig sein,<br />
dass ihn der Blitz ereile<br />
Hoheslied<br />
7,5: Dein (Freundin) Hals ist wie ein elfenbeinerner<br />
Turm<br />
Hofmannsthal Casanovas Abentuer mit Christine<br />
:Alabasterhals<br />
Lessing, G.E. Antiqu. briefe 16; III p296: unsere Lohensteine<br />
u Hallmanne, die ihren Geliebten so gern Augen<br />
von Diamanten, Lippen von Rubin,<br />
Wieland, C.M. Welt unschuldiger Menschen, XXX p11o<br />
Ronsard Amours de Cassandre: Sonnet Une beauté de 15<br />
ans enfantine; un col de neige, une gorge de<br />
lait<br />
Karte 18, Rückseite<br />
Novalis<br />
Wieland, C.M.<br />
Voltaire<br />
Ariosto<br />
Galfried<br />
Schiller, F.<br />
Ofterdingen I 6; I p271: Eine nach der aufgehen<br />
den Sonne geneigte Lilie war ihr Gesicht, und<br />
von dem schlanken, weißen Halse schlängelten<br />
sich blaue Adern in reizenden Windungen um die<br />
zarten Wangen (Mathilde)<br />
Gandalin IV; XXI p89: In freien Locken spielt ihr<br />
Haar/Um einen schwanenweißen Nacken,;/Die<br />
Brust beschattet ein Zwillingspaar/Vollblü<br />
hender Rosen, von ihren Backen/An Röthe beschämt.<br />
Pucelle I; II p385. Sous un cou blanc, qui fait<br />
honte à l’albâtre/Sont deux tétons, séparés,<br />
faits au tour/ (A Sorel)<br />
Orlando Furiosos VII: Alicna: Biance neve è il<br />
bel collo, e’ l petto latte (Milch die Brust)/<br />
Peotria nova 58o: Succuba sit capitis pretios<br />
colore columna/Lactea, quae speculum vultus<br />
supportet in altum./<br />
M. Stuart III 6, 2555-8, VI p.113: Mortimer: Sie<br />
wollen<br />
dich enthaupten, diesen Hals/Den blendend<br />
weißen, mit dem Beil durchschneiden. O weihe du<br />
536
Karte 19,Vorderseite<br />
weisser Hals 2<br />
Schiller<br />
dem Lebensgott der Freuden,/Was du dem Hasse<br />
blutig opfern mußt./<br />
Karte 19, Rückseite<br />
537
Karte 20,Vorderseite<br />
weisse Hand<br />
Shakespeare Love’s Labour’s Lost IV 2 p1o9: Schnee<br />
- Sonnet 99; Vi p443: The lily I condemned<br />
for thy hand.<br />
Hofmannsthal,<br />
H.v.<br />
Kaiser und Hexe; I p91: Faune, ekelhafte<br />
Faune/Küssen sie! die weissen Hände<br />
/Toter, aus dem Grabe gelockter/Heiden<br />
sind auf ihr,<br />
- Frau ohne Schatten; III p216: Der Kaiser<br />
sah nur ihre (Mädchen im Berg) H, die un<br />
vergleichlicht schön war u von alabasterhaft<br />
durscheinendem Glanz.<br />
Tristan<br />
L’Hermite<br />
Wieland, C.M.<br />
Le promenoir des deux amans: Fay moi<br />
boire au creux de tes mains/Si L’eau<br />
n’en discoust point la neige.<br />
Gandalin I; I p60: Der Ritter küßt auf<br />
seinen Knien/Die kleine lilienweisse<br />
Hand/<br />
Karte 20, Rückseite<br />
Goethe, J.W.v.<br />
Hartman v.Oue<br />
Ariosto<br />
Die Braut von Korinth; 1 p145: Wie sie ihn erblickt,/Hebt<br />
sie, die erschrickt,/Mit Erstau<br />
nen eine weisse Hand.//<br />
Erec 354sq: daz phärt begienc ze vlîze/ir hande<br />
vil wîze/ (Enîte).<br />
Orlando Furioso VII 15: Alcina: la candida man<br />
spesso si vede,/Lunghetta alquanto, e di larghezza<br />
angusta,/Dove hè nodo appar, ne vena eccede./<br />
538
Karte 21,Vorderseite<br />
weisse Haut<br />
Dürrenmatt, F. Es steht geschrieben; K II p26: Ihre Haut<br />
ist d. Schnee, der im Dezember auf den<br />
Dächern liegt (Knipperdollinck).<br />
Balzac, H.<br />
Le chef-d’oeuvre inconnu; IC p393: le sang<br />
ne court pas sous cette peau d’ivoire (d’<br />
une peinture)<br />
Hofmannsthal, H. Reitergeschichte, II p28: die feine w H<br />
der Vuic und das schöne breite Bett<br />
- Tod des Tizian; I p67: eurer (der Mädchen)<br />
Formen mattes Elfenbein<br />
Diderot, D. Bijoux indiscrets XVI; p45: Ce derrière, bl<br />
comme la neige, gras ramassé, arrondi,<br />
joufflu, potelé<br />
Lessing, G.E. Antiqu. Briefe 18; III p269: unsere Lohenstei<br />
ne u Hallmanne, die ihren Geliebten so gern<br />
Augen von Diamanten, Lippen von Rubin, Zähne<br />
von Perlen, eine Stirn von Elfenbein u<br />
einen Hals von Alabaster gaben-: abgeschmackte<br />
Kakozelie.<br />
Karte 21, Rückseite<br />
Proust, M.<br />
Hugo, V.<br />
Molière<br />
Vergilius<br />
St. Pierre<br />
Alexanderroman<br />
Guermantes I; II p64: Dans sa manière de sentir<br />
d’être bonne et pitoyable, d’être dure et hautaine,<br />
d’être fine et bornée, d’avoir la peau<br />
blanche et les mains rouges, elle (Françoise)<br />
était la demoiselle de village<br />
Dieu: Tout...: Tout cherche tout, sans but, sans<br />
trêve, sans repos./Ces femmes qu’un dieu pous<br />
se et dont les blanches peaux/En touchant l’<br />
arbre ému font frémir les écorces,/...<br />
Misanthrope II 5; (Les amants) Ils comptent<br />
les défauts pour des perfections,/Et savent<br />
y donner de favorables noms,/La pâle est aux<br />
jasmins en blancheur comparable/...<br />
Ecl. Viii 37sq: Nerince Galgatea, thymo mihi dulci<br />
or Hyblae,/candidior cygnis, hedera formosior<br />
alba/<br />
Paul et Virgnie p72: il (P) lui V (mettoit) en<br />
m^me-tems une couronne de fleurs rouges de pe<br />
venche, qui relevoit la blancheur de son teint<br />
(Und das in Mauritius!)<br />
III; Märchenwald: Gesicht w wie Schnee auf Eis<br />
539
Karte 22,Vorderseite<br />
weisser Leib<br />
Dürrenmatt, F. Herkules 8; K II p389: Wie w Marmor glänzt<br />
mein Leib in der Mondnacht (Deianeira)<br />
- Frank V. KII p224: Blutrot war dein (Frank<br />
I.) Lebenswandel/ Deine Huren weiss wie<br />
Schnee.<br />
Ovidius<br />
Met.XIII 789: Weisser bist du, O Galathea,<br />
als das Blatt der schneeigen Rainweide.<br />
Benn, G.<br />
Blaue Stunde; III p259: Du bist so weiss, man<br />
denkt, du wirst zerfallen/vor lauter<br />
Schnee, vor lauter Blütenlos/todweisse<br />
Rosen Glied für Glied-Korallen/nur auf<br />
den Lippen, schwer und wundengross.<br />
Hoheslied<br />
5;14: Sein Leib ist wie reines Elfenbein,<br />
mit Saphiren geschmückt<br />
Stadler, E. Freundinnen; II p365 (Lesart): O lass mich<br />
ganz/ihr (Haut?) weiches Weiss umfassen.<br />
Rimbaud, A, Ophélie; p52: O pâle Ophélia! belle comme<br />
la neige!<br />
Karte 22, Rückseite<br />
Stadler, E.<br />
Baudelaire, Ch.<br />
Appolinaire, G.<br />
Semirais; II p214: Auf Teppichen drin Amb<br />
raduft gefangen// liegt ihres Leibes weisser<br />
Kelch ergossen<br />
La Beauté; p20: J’unis un cœur de neige à la<br />
blancheur des cygnes<br />
Romance du mal-aimé (Alcools): Voie lactée<br />
ô sœur lumineuse/Des blancs ruisseaux de<br />
Chanaan/Et des corps blancs des amoureuses/<br />
- Poème lu au mariage d’André Salmon: Alcools<br />
p68: Je le revis près d’un moujik mourant comp<br />
ter les béatitudes/En admirant la neige semb<br />
lable aux femmes nues/<br />
Wieland, C.M.<br />
Rabelais, F.<br />
Gandalin VI, XXI p1o9: Jungfräulich erröthend,<br />
wiewohl allein,/Sitzt schon auf weich bemoos<br />
tem Stein/Die neue Diana Je länger je lieber,<br />
/Die Füße weißer als Elfenbein,/Im Wasser.<br />
Gargantua 17; p54: Dont fut depois la ville<br />
nommée Paris, laquelle auparavant on appelloit<br />
Leucèce, comme dict Strabo, lib.iiij, c’est<br />
à dire, en grec Blanchette, pour les blanches<br />
cuisses des dames dudict lieu.<br />
540
Karte 23,Vorderseite<br />
weisser Leib 2<br />
Goethe, J.W.v.<br />
Harmann v.Oue<br />
Die Braut von Korinth; 1 p147: Aber, ach! berührst<br />
du meine Glieder,/Fühlst du schaudernd<br />
was ich dir verhehlt./Wie der Schnee so weiss,/<br />
Aber kalt wie Eis/Ist das Liebchen, das du dir<br />
erwählt.//<br />
Erec 336sqq: Enîte: ir lîp schein durch ir salwe<br />
wât/alsam die lilje, dâ sî stât/unter swarzen<br />
dornen wîz./<br />
- ibid. 324: Enite: der roc war grüener farwe,/gezerret<br />
begarwe,/abehære über al /dar under<br />
was ir hemde sal/und ouch zerbrochen eteswâ./ so<br />
schein diu lîch dâ/durch wîz alsam ein swan./<br />
Homer<br />
Od.18, 195sq: (Athener) schuf sie (Penelopeia) höher<br />
an Wuchs u jugendlicher an Bildung,/Schuf<br />
sie weißer als Elfenbein, das der Künstler geglättet/<br />
(damit sie die Freier entzückte)<br />
(- Il. 1o, 435sqq: Rhesos,/dessen Rosse die schönsten<br />
u grössten, die ich gesehen/Weißer denn<br />
blendender Schnee u hurtigen Laufs wie die<br />
Karte 23, Rückseite<br />
Winde.)<br />
Verlaine, P. A Olymene (Fêtes gelantes p42): Puisque l’arome<br />
insigne/De ta pâleur de cygne/Et puisque la<br />
candeut/De ton odeur//Ouevres p116<br />
- L’écolière; p157: Ta chair, si délicate, est blan<br />
che,/Telle la neige et le lys,/Ton sein aux ve<br />
nes de pervenche/Se dresse en deux arcs accomplis,//<br />
Diderot, D. La Religieuse; p353: Jamais vous n’avez pensé à<br />
promener vos mains sur cette belle gorge, sur<br />
ces cuisses, sur ce ventre sur ces chairs si fer<br />
mes, si douces et si blanches?<br />
Mallarmé, St. Mystics umbraculis; p22: Et son ventre sembla<br />
de la neige où serait,/Cependant qu’un rayon ra<br />
dore la forêt,/Tombe le nid moussu de quelque<br />
gai chardonneret.//<br />
541
Karte 24,Vorderseite<br />
weisse Zähne<br />
Diderot, D. La religieuse; p359: des lèvres vermeilles<br />
comme la rose, des dents blanches comme le lait<br />
Voltaire<br />
Pucelle II; II p388: Qu’importe, hélas! d’arracher<br />
une fleur?/Trente-deux dents d’une égale<br />
blancheur/Sont l’ornement de sa bouche vermeille,/Qui<br />
semble aller de l’une à l’autre<br />
oreille.// (Jeanne)<br />
Flaubert, G. Dictionnaire II p1o15: s.v. Ivoire: Ne s’emplo<br />
ie qu’en parlant des dents.<br />
Galfried<br />
Poetria nova 576: dentes niveos compaginet ordo,/imnes<br />
unius staturae<br />
- Documentum II 3: color dentes investit ebur<br />
neus,<br />
Diderot, D. Religieuse; p34o<br />
Karte 24, Rückseite<br />
542
Karte 25,Vorderseite<br />
Wolke: Grabtuch<br />
Schnee: Leichentuch<br />
Bonaventura<br />
Nachtwachen II p.17: So blieb’s, bis in<br />
einzelnen ernsten Schlägen die Glokke<br />
Mitternacht ankündigte; –da führte<br />
plötzlich der Sturmwind hoch oben in den<br />
Lüften die Gewitterwolke wie ein nächtliches<br />
Schreckbild herüber, u bald hatte<br />
sie ihr G am ganzen Himmel ausgebreitet.<br />
Karte 25, Rückseite<br />
543
Karte 26,Vorderseite<br />
Wolken als Leichen<br />
Hugo<br />
Han d’Island 21; I p1o1: Il y a quelque chose de sinistre<br />
et de désolé dans l’aspect d’une campagne<br />
rase et nue, quand le soleil a disparu, lorsqu’on<br />
est<br />
seul, qu’on marche en brisant du pied des tronçons<br />
de paille sèche, aui cri monotone de la cigale, et<br />
qu’on voit de grands nuages déformés se coucher<br />
lentement sur l’horizon, comme des cadavres de fantômes.<br />
Karte 26, Rückseite<br />
544
Karte 27,Vorderseite<br />
Zugvögel<br />
Wolken nachsehen<br />
Regen lauschen<br />
Schiffen nachsehen<br />
Chateaubriand<br />
Eichendorff<br />
René, p118: Mon humeur etait impétueuse, mon caractère,<br />
inégal. Tour à tour bruyant et joyeux, silenc<br />
ieux et trise, je rasseblais autor de moi mes jeu<br />
nes compagnons, puis, les abbandonnant tout à coup,<br />
j’allais m’asseoir à l’écart pour contempler la<br />
nue fugitive, ou entendre la pluie tomber sur le<br />
feuillage.<br />
Ahnung u Gegenwart I 2; II p1o: Danns stellte er<br />
sich<br />
ans Fenster. Man sah von dort weit in das Gebirge.<br />
Ein Strom ging in der Tiefe, an welchem eine hellglänzenden<br />
Landstraße hinablief...<strong>Friedrich</strong> sah den<br />
Wn nach, die nach jenen Gegenden hinaussegelten.,<br />
die er selber auch bald begrüßen sollte. O Leben u<br />
Reisen, wie bist du schön! rief er freudig,<br />
- ib. p11: Er legte sich auf den Rücken u sah dem Wn<strong>zu</strong><br />
ge <strong>zu</strong>. Die Sonne neigte sich schon u funkelte schrä<br />
ge durch die dunkeln Wipfel, die sich leise rauschend<br />
hin u her bewegten. Unzählige Waldvögel zwitsch<br />
erten in lustiger Verwirrung durcheinander. Er war<br />
so müde, er konnte sich n halten, die Augen sanken<br />
Karte 27, Rückseite<br />
ihm <strong>zu</strong>.<br />
Eichendorff ib. I5; II p40: Traum: Während ich mich nun mit den<br />
Augen so recht in den Wolken<strong>zu</strong>g vertiefte, bemerkte<br />
ich mit Verwunderung, daß es eigentlich keine Wn<br />
waren, sondern sich alles nach u nach in ein langes<br />
dunkles, seltsam geformtes Gebirge verwandelte,<br />
vor dem mir schauderte.<br />
- Das Marmorbild; I p397: Oder ich legte mich an schwü<br />
len Nachmittagen auf den Rücken hin, wenn alles so<br />
still war, daß man nur die Bienen sumsen hörte, u<br />
sah <strong>zu</strong>, wie über mir die Wolken nach meinem Dorfe<br />
<strong>zu</strong>flogen u die Gräser u Blumen sich hin u her bewe<br />
gten,<br />
- Ahnung u Gegenwart II 17; II p181: Die Wn sah er<br />
gehen/Die<br />
schifften immer<strong>zu</strong>./Er konnte n widerstehen,/-Die<br />
Augen sanken ihm <strong>zu</strong>.//<br />
545
Karte 28,Vorderseite<br />
Wolken nachsehen 2<br />
Eichendorff<br />
Hugo<br />
Lamartine<br />
Ahnung u Gegenwart III 2o; II p2o1: Damals segelten<br />
seine Gedanken u Wünsche mit den Wn ins blaue über<br />
das Gebirge fort, hinter dem ihm das Leben mit<br />
seinen Reisewundern wie ein schönes, überschwenglich<br />
reiches Geheimnis lag. Jetzt stand er an dem.<br />
selben Orte, wo er begonnen, wie nach einem mühsam<br />
beschriebenen Zirkel, frühzeitig an dem andern,<br />
ernstern u stillern Ende seiner Reise u hatte keine<br />
Sehnsucht mehr nach dem Plunder hinter den Bergen<br />
u weiter. Die Poesie, seine damalige, süße Reisegefährtin,<br />
genügte ihm n mehr... u jenes große,<br />
reiche Geheimnis des Lebens hatte sich ihm endlich<br />
in Gott gelöst.<br />
Han d’Islande 17; I p66: Quelquefois elle (Ethel)<br />
laissait fuir sa pensée sur le nuage qu’un vent rapide<br />
enfonçait dans le nord du ciel (Richtung, da<br />
Ordener sich befindet)<br />
Méditations: Philosophie; p57: Moi, parmi les pas-<br />
Karte 28, Rückseite<br />
Tieck<br />
teurs, assis aux bords de l’onde,/Je suis d’on oeil<br />
rêveur les barques sur les eaux;/J’écouteles soupirs<br />
du vent dans les roseaux;/Nonchalamant couché<br />
près du lit des fontaines,/"Je suis l’ombre qui<br />
tourne autour du tronc des chênes,/Ou je grave un<br />
vain nom sur l’écore du bois,/Ou je parle à l’écho<br />
qui répond ma voix,/Ou dans le vague a<strong>zu</strong>r contem<br />
plant les nuages,/Je laisse errer comme eux mes<br />
flottantes images;/Me marque un jour de plus que je<br />
n’ai pas compté!//<br />
Getreuer Eckart; WW (WBG) II, 50: Ich kann dir n<br />
ausdrücken, welche Wehmut, welche unaussprechliche<br />
Sehnsucht mich plötzlich ergriff, u wie in<br />
Banden hielt und fortführen wollte, wenn ich<br />
dem Zug der Wn nachsahe, die lichte herrliche<br />
Bläue erblickte, die zwischen ihnen hervordrang,<br />
welche Erinnerungen Wies u Wald in meinem<br />
tiefsten Herzen erwecken wollten. Oft ergriff<br />
mich die Lieblichkeit u Fülle der herrrichen<br />
Natur, daß ich die Arme ausstreckte u wie mit<br />
546
Karte 29,Vorderseite<br />
Wolken nachsehen 3<br />
Tieck<br />
Flügeln hineinstreben wollte, um mich, wie der<br />
Geist der Natur, über Berg u Tal aus<strong>zu</strong>gießen.<br />
Karte 29, Rückseite<br />
547
Karte 30,Vorderseite<br />
Wolke: als Riese<br />
Bonaventura<br />
Hoffmann<br />
Nachtwachen I p9: Es war eine von jenen unheimlichen<br />
Nächten, wo Licht u Finsternis schnell u selt<br />
sam miteinander abwechselten. Am Himmel flogen<br />
die Wolken, vom Winde getrieben, wie wunderliche<br />
Rnbilder vorüber, u der Mond (schien) erschien u ver<br />
schwand im raschen Wechsel. Unten in den Straßen<br />
herrschte Totenstille, nur hohch oben in der Luft<br />
herrschte der Sturm, wie ein unsichtbarer Geist.<br />
Das Majorat, 2 p48: Man denke sich die Stille der<br />
Nacht, in der das dumpfe Brausen des Meers, das<br />
seltsame Pfeifen des Nachtwindes wie die Töne<br />
eines mächtigen, von Geistern gerührten Orgelwerkes<br />
erklangen- die vorüberfliegenden Wn, die<br />
oft, hell u glänzend, wie vorbeistreifenden Rn<br />
durch die klirrenden Bogenfesnter <strong>zu</strong> gucken sch<br />
ienen – in der Tat, ich mußt’es in dem leisen Schau<br />
er fühlen, der mich durchbebte, daß ein fremdes<br />
Reich nun sichtbarlich u vernehmbar aufgehen<br />
könnte.<br />
Karte 30, Rückseite<br />
Lucretius<br />
Rer.nat. VI 138sqq: nam saepe Gigantum/ora vol[??]e<br />
videntur et umbram ducere late,/interdum magni<br />
montes avelsaque/montibus anteire et selem<br />
succedere prater,/inde alios trahere atque inducere<br />
belua nimbos./<br />
548
Karte 31,Vorderseite<br />
Wolken: Rosse<br />
Büchner, G.<br />
Lenz; p.86: wie wilde, wiehernde Rosse<br />
Karte 31, Rückseite<br />
549
Karte 32,Vorderseite<br />
Wolkenfarbe: blau<br />
Trakl, G.<br />
Offenbarung und Untergang; I p92: oder es<br />
folgen die zögernden Schritte der b W am Hügel,<br />
ernsten Gestirnen auch.<br />
Karte 32, Rückseite<br />
550
Karte 33,Vorderseite<br />
Wolkenfarbe: braun<br />
Balzac, H.<br />
Jésus-Christ en Flandre; IX p254: Seesturm: elle<br />
montrait le couchant, où des bandes de feu tranchaient<br />
vivement sur des nuages bruns nuancés de<br />
rouge qui semblaient bien près de déchaîner quelque<br />
vent furieux.<br />
- ib. p26o. Le ciel versait un froid noir, et les nuées<br />
brunes qui passaient au-dessus de ma tête don<br />
naient une expression sinistre à la nature. L’im<br />
mensité de la mer, tout me disait: "Mourir aujourd<br />
hui, mourir demain, ne faudra-t-il pas toujours<br />
mourir?“<br />
Karte 33, Rückseite<br />
551
Karte 34,Vorderseite<br />
Wolkenfarbe: gelb<br />
Meyer, C.F.<br />
Richterin III ; p543: Die ringsum laufende Brüstung<br />
re<br />
ichte so hoch, daß sich kaum darüber (hin)wegblicken<br />
ließ. Nur der Himmel war sichtbar, u an diesem häuften<br />
sich unheimliche, schwefelgelbe Wolken (:Gewit<br />
ter).<br />
Karte 34, Rückseite<br />
552
Karte 35,Vorderseite<br />
Wolkenfarbe: golden<br />
Wieland, C.M. Sylvio VI 2, VI p237. goldfarbige W.<br />
(im Zauberland)<br />
Trakl, G.<br />
In Hellbrun; I p187: So geistlich ergrünen/Die<br />
Eichen über den vergessenen<br />
Pfaden der Toten,/Die g W über dem Weiher./<br />
Hölderlin<br />
Hyperion I 1; p435: U wenn ich oft dalag<br />
unter den Blumen u am zärtlichen Frühlingslichte<br />
mich sonnte, u hinaufsah<br />
ins heitre Blau, das die warme Erde umfing,<br />
wenn ich unter den Ulmen u Weiden<br />
im Schoße des Berges saß, nach einem erquickenden<br />
Regen, wenn die Zweige noch<br />
bebten von den Berührungen des Himmels<br />
u über dem tröpfelnden Walde sich gold<br />
ne Wolken bewegten (...) hast du mich lieb<br />
guter Vater im Himmel? fragt ich dann<br />
leiste, u fühlte seine Antwort so sicher<br />
und selig am Herzen.<br />
Karte 35, Rückseite<br />
Hölderlin<br />
Hyperion I 1; p439: Cynthus: Hier wohnte der Sonnengott<br />
einst, unter den himmlischen Festen, wo<br />
ihn, wie goldnes Gewölk, das versammelte Griechenland,<br />
umglänzte.<br />
- ib. p456: O Regen vom Himmel! o Begeisterung! Du allein<br />
wirst den Frühling der Völer uns wiederbri<br />
ngen (...) kommen wirst du, mit deinen allmächtigen<br />
Wonnen, in goldne Wolken wirst du uns hüllen u empor<br />
uns tragen über die Sterblichkeit, u wir werden<br />
staunen u fragen, ob wir es noch seien, wir, die<br />
Dürftigen (....) frägst du mich, wann dies sein<br />
wird?<br />
Dann, wann die Lieblinging der Zeit, die jüngste,<br />
schönste Tochter der Zeit ,die neue Kirche hervorgehn<br />
wird aus diesen befleckten veralteten Formen<br />
- Empedokles I; I p35o: Wenn dann am heitern Festtag/Sich<br />
Hellas’ schöne Jugend dort versammelt/<br />
U um sie (Panthea) her die Fremdlinge sich großen<br />
/U hoffnungsfrohes Leben überall,/Wie goldenes<br />
Gewölk, das stille Herz/Umglänzt, dann weckt dies<br />
Morgenrot/Zur Lust wohl auch die stille Träumerin/<br />
553
Karte 36,Vorderseite<br />
Wolkenfarbe: golden 2<br />
Hölderlin<br />
Tod des Empedokles I, II; p374: Zum Feste, komme,<br />
wie<br />
vom Frühlingslicht/Emporgesungen, die vergessene/Heroenwelt<br />
vom Schattenreich herauf,/U mit<br />
der goldnen Trauerwolke lagre/Erinnrung sich,<br />
ihr Freudigen, um euch!-<br />
(- Germanien; p221: Nur als von Grabesflammen, ziehet<br />
dann/Ein goldner Rauch, die Sage drob hinüber,/U<br />
dämmert jetzt uns Zweifelnden um das Haupt<br />
Karte 36, Rückseite<br />
.<br />
554
Karte 37,Vorderseite<br />
Wolkenfarbe: grau<br />
Stadler, E.<br />
Hölderlin<br />
Balzac, H.<br />
Schloss im Herbst; II p207: Durch düstre Turmkronen...<br />
läuft der Sturm in Nächten/wenn der ro<br />
Te Vollmond/funkelnd zwischen g Wolken liegt/<br />
Des Morgens; p94: u um die grauen//Gewölke streifen<br />
rötliche Flammen dort,/Verkündende, sie wal<br />
len geräuschlos auf;/<br />
Peau de chagrin; p19: il levait les yeux au ciel:<br />
là, des nuages gris, des bouffés de vent chargée<br />
de tristesse, une atmosphère lourde, lui conseillaient<br />
encore de mourir.<br />
Karte 37, Rückseite<br />
.<br />
555
Karte 38.Vorderseite<br />
Wolkenfarbe: grauschwarz<br />
Keller<br />
Romeo et Julia auf dem Dorfe; p84: Es fing an <strong>zu</strong><br />
blitzen<br />
u erleuchtete seltsam die dunkle melancholisc<br />
he Wassergegend; es donnerte auch in den gn W mit<br />
dum<br />
pfem Grolle u schwere Regentropfen fielen, als die<br />
verwilderten Männer (Manz+Martin) gleichzeitig auf<br />
die schmale, unter ihren Tritten schwankende Brücke<br />
stürzten, sich gegenseitig packten...<br />
Karte 38, Rückseite<br />
.<br />
556
Karte 39,Vorderseite<br />
Wolkenfarbe: malvenfarben<br />
Gide, A.<br />
Voyage d’Urien; p20: Et l’on voyait tantôt les<br />
nuages encore mauves, tantôt la lune. Dans le<br />
sillage argenté qu’elle faisait sur la mer calme,<br />
les avirons creusaient des remous de lumière;<br />
Karte 39, Rückseite<br />
.<br />
557
Karte 40,Vorderseite<br />
Wolkenfarbe: purpurn<br />
Hölderlin<br />
Abendphantasie; p95: Am Abendhimmel blühet ein<br />
Frühling auf;/Unzählig blühn die Rosen u ruhig<br />
scheint/Die goldne Welt; o dorthin nimmt mich,/<br />
Purpurne Wolken!<br />
Karte 40, Rückseite<br />
.<br />
558
Karte 41,Vorderseite<br />
Wolkenfarbe: rosig<br />
Wieland, C.M Sylvio V 3; IV p23: rosenfarbne Wolke<br />
(in: "Vision“ Sylvios)<br />
Proust, M.<br />
Guermantes I ; II p95: Sur la place, le<br />
soir posait aux toits en poudrière du<br />
château de petits nuages roses assor.<br />
tis à la couleur des briques et achevait<br />
le raccord en adoucissant celles-ci d’<br />
un reflet.<br />
Flaubert, G. Bovary III 1o ; I p634: Beerdigung Emmas:<br />
Le ciel pur était tacheté de nuages roses;<br />
des lumignons bleuâtres se rabattaient<br />
sur les chaumières couvertes d’<br />
irirs;<br />
- Es I 5; II p119sq: Des nuages roses, en<br />
forme d’écharpe, s’allongaient/au delà<br />
des toits... Jamais Paris ne lui avait<br />
semblé si beau. Il n’apercevait, dans l’<br />
avenir, qu’une interminable série d’an<br />
nées toutes pleines d’amour.<br />
Karte 41, Rückseite<br />
Gautier<br />
Maupin 1o ; p217sq: Oui, Madelinette, n’est pas rest<br />
ée, comme ses compagnes, le coude paresseusement<br />
appuyée au bord du balcon, entre/le volubilis et<br />
les jasmins de la denêtre, à suivre, au bout de la<br />
plaine, les franges violettes de l’horizon, ou<br />
quelque petit nuage couleur de rose, arrondi par<br />
la brise de mai.<br />
559
Karte 42,Vorderseite<br />
Wolkenfarbe: schwarz<br />
Huysmans<br />
Là-Bas III; p35: Et Durtal désigna du doigt des<br />
nuages<br />
noirs qui fuyaient, tels que des fumées d’usines,<br />
dans un firmament limoneux, si bas que les tuyaux<br />
en fer blanc des cheminées semblaient entrer<br />
dedans et le crémeler, au-dessus des toits, d’en<br />
tailles claires.<br />
Karte 42, Rückseite<br />
.<br />
560
Karte 43,Vorderseite<br />
Wolkenfarbe: silbern<br />
Wieland, C.M.<br />
Goethe, J.W.v.<br />
Hölderlin, F.<br />
Sylvio I 1o; V p52 (in Vision der Fee)<br />
Die Geheimnisse, II p467: leichte<br />
Silber-Himmelswolken (Abendrot)<br />
Menons Klagen um Diotima (II) 4; p166: Aber<br />
wir, <strong>zu</strong>frieden gesellt, wie die liebenden<br />
Schwäne,/Wenn sie ruhen am See,oder,<br />
auf Wellen gewiegt,/Niedersehn in<br />
die Wasser, wo s Wn sich spiegeln,/u äth<br />
erisches Blau unter den Schiffenden<br />
wallt,/So auf Erden wandelten wir.<br />
- Hyperion I 1; p443: U wenn mich oft um<br />
Mitternacht das heiße Herz in den Garten<br />
hinuntertrieb unter die tauigen Bäu<br />
me, u der Wiegengesang des Quells u die<br />
liebliche Luft u das Mondlicht meinen<br />
Sinn besänftigte, u so frei u friedlich<br />
über mir die silbernen Gewölke sich<br />
regten, u aus der Ferne mir die verhal<br />
lende Stimme der Meeresflut tönte, wie<br />
Karte 43, Rückseite<br />
freundlich spielten da mit meinem Herzen all<br />
die großen Phantome seiner Liebe!<br />
561
Karte 44,Vorderseite<br />
Wolkenfarbe: weiss<br />
Hofmannsthal<br />
Balzac, H.<br />
672. Nacht; II p1o: Der Mond stand fast immer<br />
hinter den Bergen, aber grosse w Wolken stiegen<br />
hinter den schwarzen wänden auf, schwebten<br />
feierlich über den dunkelleuchtenden Him<br />
mel und verschwanden auf der anderen Seite.<br />
Le requisitionnaire; IX p861: Quoique la lune<br />
éclairat les herbages qui avoisinent Carentan<br />
il avait remarqué des gros nuages blancs prêts<br />
à jeter de la neige sur la campagne; et la crai<br />
nte d’être surpris par un ouragan animait sans<br />
doute sa démarche.<br />
- Peau de chagrin IX p242: Il tombait à torrents<br />
une de ces fortes pluies que les nuages électrioques<br />
du mois de juin versent brusquement et<br />
qui finissent de même. C’était chose si naturelle,<br />
que Raphael, après avoir regardé dans le<br />
ciel quelques nuages blanchâres emportés par<br />
un grain de vent, ne songea pas à regard sa<br />
peau de chagrin.<br />
Karte 44, Rückseite<br />
Keller<br />
Romeo u Julia auf dem Dorfe, p91: Sali ging auch<br />
also<br />
bald auf die stille schöne Anhöhe hinaus, über<br />
welche<br />
die zwei Äcker sich erstreckten, u die prächtige<br />
stille<br />
Julisonne, die fahrenden weißen Wolken, welche<br />
über das reife wallende Kronfeld wegzogen, der glän<br />
zende blaue Fluß, der unten vorüberwallte, alles<br />
dies erfüllte ihn <strong>zu</strong>me rsten Male seit langen Jahren<br />
wieder mit Glück u Zufriedenheit, statt mit Kummer<br />
(Verabredung mit Vrenchen),<br />
Buchstaben XY<br />
-<br />
Buchstabe Z<br />
-<br />
562