Friedrich Kittlers Zettelkasten u.a. zu "Mondfarben"
Von A bis W hat Kittler in seiner orangenen Kartei im Format DIN A6 vor allem literarische Zitate zu Phänomenen gesammelt, die nicht in den Dingen selbst liegen, sondern im Auge des Betrachters – von den Farben der Augen zu denen der Wolken und ihren Formen bis zu denen des Mondes. Arbeitstranskription (nicht kollationiert und redigiert): Johannes Kempf, Richard Schumm und Heike Gfrereis
Von A bis W hat Kittler in seiner orangenen Kartei im Format DIN A6 vor allem literarische Zitate zu Phänomenen gesammelt, die nicht in den Dingen selbst liegen, sondern im Auge des Betrachters – von den Farben der Augen zu denen der Wolken und ihren Formen bis zu denen des Mondes.
Arbeitstranskription (nicht kollationiert und redigiert): Johannes Kempf, Richard Schumm und Heike Gfrereis
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Arbeits-Transkription eines Zettelkastens, der in der Dauerausstellung im
Literaturmuseum der Moderne ausgestellt ist (Nachlass Friedrich A. Kittler,
Deutsches Literaturarchiv Marbach: https://www.dlamarbach.de/katalog/Handschriften/;
transkribiert von Thomas H. Schmidt, Richard
Schumm und Heike Gfrereis; mit Erlaubnis von Susanne Holl, Copyright: DLA
Marbach und Susanne Holl 2015)
Friedrich A. Kittler,
Zettelkasten
Buchstabe A
Karte 1, Vorderseite
Augenfarbe: grün
Aurevilly
Colette
Lorrain,J
Aurevilly
Diaboliques: Le Bonheur dans le Crime
Ces Plaisirs, p1o6sq: Ich kannte sie (die Cavalière),
sie war in glasklare Pupillen verliebt; doch
als ich ihr sagte, sie teile mit Jean Lorrain die Vernarrtheit
in ge o blaue An; da meinte sie verärgert:
"O , das ist aber durchaus n dasselbe! Jean Lorrain
findet an gn An Gefallen, um sich – wir wissen wohin
zu begeben... Er ist ein M, dem der Abgrund niemals
genügt hat ...“
Monsieur de Phocas, p22: Augen, in denen ein ges Was
ser leuchtet und schlummert, das trübe, verdorbene Was
ser einer unbefriedigten Seele, der kränkliche Smaragd
einer erschreckenden Lust (Quelle: Praz)
Diaboliques: Dessous de cartes d’une partie de whist
(Praz, Liebe 219): Die An der Gräfin funkelten genauso
grün wie ihre Waffen
Karte 1, Rückseite
Aurevilly
ibid.: die beiden goldgesprenkelten Smaragde waren
so kalt, als hätte man sie dem Fische des Polykrates
aus Bauch und Laich entnommen
1
Buchstabe A
Karte 2, Vorderseite
Augenfarbe:schwarz
Hugo
Hernani I 2;p52: Carlos: Vous (H) aimez madame et
ses yeux noirs,/ Vous y venez mirer les vôtres
tous les soirs,/C’est fort bien. J’aime aussi ma
dame
- i.b. II 1; p73: Carlos: J’en suis amoureux fou! Les
yeux noirs les plus beaux,/ Mes amis! Deux miroirs!
deux rayons! deux flambeaux!/
Karte 2, Rückseite
2
Buchstabe B
Karte 1, Vorderseite
Berge: erhaben
Flaubert
Kant, I.
cf.Erhabenes
Meer:erhaben
Bovary II 2; 1 p399: Et puis ne vous semble-t-il
pas, répliqua madame Bovary, que l’esprit vogue
plus librement sur cette étendue sans limites
(mer), dont la contemplation vous élève l’âme et
donne des idées d’infini, d’idéal? – Il en est de
même des paysages de montagne, resprit Léon
K:d.U. §26,B95: Wer auch wollte ungestalte Gebirgs
massen, in wilder Unordnung über einander getürmt
mit ihren Eispyramiden, oder die düstere tobende
See u.s.w. erhaben nennen? Aber das Gemüt fühlt
sich in seiner eigenen Beurteilung gehoben
Karte 1, Rückseite
3
Buchstabe B
Karte 2, Vorderseite
Augenfarbe:schwarz
Hugo
Jean Paul
Han d’Islande 2; I p24: Au-dessus de la ville (Drontheim),
on aperçoit dans un lointan bleuâtre les ci
mes blanches et grêles des monts de Kole, pareilles
aux fleurons aigus d’une couronne antique-
Titan I4;III p36sq: Die Sonne erkaltete an der feuchten
Erde-nur noch die zak/kige Mauerkrone aus
den Goldstufen der Gletscherspitzen glühte über
ausgelöschte Wolken- u die Zauberlaterne der Natur
warf ihre Bilder nur noch gezogner u matter:
Karte 2, Rückseite
4
Buchstabe B
Karte 3, Vorderseite
Berge: Treppen zum Himmel
Baudelaire
Salon de 1859, X: Le paysage: p1o48: Je ces
grands lacs qui répresentent l’immobilité dans le
désespoir, les immenses montagnes, escaliers de
la planète vers le ciel, d’où ce qui paraissait
grand paraît petit, les châteaux forts (oui,
mon cynimsme ira jusque-là), les abbayes crénelées,
qui se mirent dans les mornes étangs, les ponts
gigantesques, les contructions ninivites, ha
bitées par le vertige, et enfin tout ce qu’il faudrait
inventer, si tout cela n’existait pas!
Karte 3, Rückseite
5
Buchstabe B
Karte 4, Vorderseite
Berge.wild
cf.Meer: wild
Wald: wild
Schiller, F Der Alpenjäger; 1 p1o7:Mutter: Willst du n der
Blümlein warten/Die im Beete freundlich stehn?
/Draußen ladet dich kein Garten,/Wild ist’s auf
den wilden Höhn!/
ibid.p108: U der Knabe ging zu jagen,/U es treibt
u reißt ihn fort,/Rastlos fort mit blindem Wagen/An
des Berges finstern Ort;/
- Der Spaziergang; 1 p139sq, V. 175sqq: Hinter mir
blieb der Garten, der Hecken vertraute Begleitung,/Hinter
mir jegliche Spur mlicher Hände
zurück./Nur die Stoffe seh’ ich getürmt, aus wel
chen das Leben/Keimet, der rohe Basalt hofft auf
die bildende Hand./...Wild/
Tieck, L.
Runenberg; II p60: mit Furcht gedachte er an sei
nen Aufenthalt in dem einsamen Gebirge u zwischen
den wüsten Steinen, er sehnte sich, in diesem
friedlichen Dorfe wohnen zu dürfen
Karte 4, Rückseite
Tieck, L.
Kant
Runenberg; II p65: Vater: "Lass uns gehen, daß wir
die Schatten des Gebirgs bald aus den Augen verlieren,
mir ist immer noch weh ums Herz mit den
steilen, wilden Gestalten, von dem gräßlichen Geklüft,
von den schluchzenden Wasserbächen; laß
uns (in) das gute, fromme, ebene Land besuchen.“
K.d.U§26,B95: Wer auch wollte ungestalte Gebirgsmassen,
in wilder Unordnung über einander
getürmt, mit ihren Eispyramiden, oder die düste
re tobende See, u.s.w. erhaben nennen? Aber das
Gemüt fühlt sich in seiner eigenen Beurteilung
gehoben.
- ib.§29, B117: Die V e r w u n d e r u n g, die an Sch
reck grenzt, das Grausen u der heilige Schauer,
welcher den zuschauer bei dem Anblicke himmel an
steigender Gebirgsmassen, tiefer Schlünder u dar
in tobende Gewässer, tiefbeschatteter, zum sch
wermütigen Nachdenken einladender Einöden u.s.
w. ergreift, ist, bei der Sicherheit worin er sich
weiß, n wirkliche Furcht, sondern nur ein Versuch,
uns mit der Einbildungskraft darauf einzulassen
6
Buchstabe B
Karte 5, Vorderseite
Berge.wild 2
Wolfram. Parzival IV, 180, 15 sq: Doch reit er wênec irre, /
wan die slihte an der virre/kom er des tages von
Grâharz/in daz künecrîch ze Brôbarz/durch wilde
gebirge hôch./
Gottfried
Tristan 250sqq: Tristan: dise grôze wilde die fürht’ich:/swar
ich mîn ougen wende,/ da ist mir der we
rlde ein ende;/ swâ ich mich hin gekêre,/dane sihe
ich ie nimêre/niwan ein toup gevilde/und wüeste
unde wilde,/ wilde e velse und wilden sê./
Karte 5, Rückseite
7
Buchstabe B
Karte 6, Vorderseite
Bergfarbe: blau
Goethe, J.W.
c.f. Fernenfarbe: blau
Schatten: blau
Wahlverwandtschaften I9; 21 p76: An der Rückseite,
hinter den waldigen Hügeln, erhoben sich
die bl Gipfel eines fernen Gebirges, u die näch
ste Gegend übersah man im ganzen.
- Alexis und Dora; 1 p 173: Einer nur steht rückwärts
gewendet traurig am Mast,/Sieht die Ber
ge schon blau, die schneidenden, sieht in das Meer
sie/Niedersinken, es sinkt jegliche Freu
de von ihm./
Hofmannsthal
Briefe des Zurückgekehrten 3; II p488: Da sagte
mein Vater: "Dies hier ist wohl Österreich“
(die Bibliothek war im Turmzimmer, und
drunten lag das Dorf u die Hügel u da u dort die
kleinen Wäldchen, die den Gemeinden u den einzelnen
Bauern gehören, u zwischen den Hügeln
der gewundene Fluss u die weisse Strasse u i
der Ferne die blauen Weinberge über den grossen
dunkelnden fernen Wäldern),
Karte 6, Rückseite
Haller, A.v. Ursprung des Übels 15sqq: Zu meinen Füßen lag
ein ausgedehntes Land,/Durch seine eigene Größ
umgrenzt,/Worauf das Auf kein Ende fand,/Als
wo Jurassus es mit blauen Schatten kränzet./
- ibid.54sqq:Durch einen dünnen Wolken-Kranz;/
Bestrahlt mit rosenfarbnem Glanz/beschämt
sein (Wetterhorn) graues Haupt. das Schnee und
Purpur bedecken,/Gemeiner Berge bl Rücken./
Goethe
Farbenlehre &780. Wie wir den hohen himmel, die
fernen Berge blau sehen, so scheint eine blaue
Fläche auch vor uns zurückzuweichen
Schiller, F. Der Spaziergang V,27sqq;1 p133: Aber plötzlich
zerreißt der Flor. Der geöffnete Wald gibt
/Überraschend des Tags blendendem Glanz mich
zurück./Unabsehbar ergießt sich vor meinen
Blicken die Ferne,/U ein bl Gebirg endigt im
Dufte die Welt./
(dagegen V.6: das braune Gebirg)
8
Buchstabe B
Karte 7, Vorderseite
Bergfarbe: blau 2
Chateubriand
Tieck, L.
Grillparzer
René;p117: Vers l’orient, au fond de la perspective,
le soleil commençait à paraître entre les
sommets brisés des Apalaches, qui se dessinaient
comme des caractères d’azur dans les hauteurs
dorées du ciel.
Der Runenberg; II p55: Bald verlor ich die Ebene
hinter mir aus dem Gesichte, die Waldströme rau
schten mir entgegen, Buchen u Eichen brausten
mit bewegtem Laube von steilen Abhängen herunter;
mein Weg führte mich an schwindlichten Abgründen
vorüber, blaue Berge standen groß u ehrwürdig
im Hintergrunde.
Ahnfrau III; 2 p63: Jaromir: Wie ich dich (Dolch)
so vor mir sehe,/ Tauchen ferner Kindheit Bilder
Lang verborgen, lang entzogen,/Von des Lebens
wilden Wogen,/Wie der Heimat blaue Berge,/Auf
aus der Erinnerung Flut./
Karte 7, Rückseite
Kleist, H.v.
Eichendorff
Der Frühling; 18.Jhdp84: Durch lange Gewölbe von
Nußstrauch/Zeigt sich voll laufender Wolkender
Himmel u ferne Gefilde/Voll Seen u büschigter
Täler, umringt mit blauen Gebirgen./
Ahnung u Gegenwart II 12; II p113: Im HintergrunH
de sah man noch einige Streifen des Abendrots a[n]
Himmel stehen, fernes dunkelblaues Gebirg u
hin u wieder den Strom aus der weiten Tiefe wie
Silber aufblickend.
- i.b.III 22; II p23[2 durchgestrichen]: (Sonne) Hebt
grüner Wälder Trieb
u Macht/Neurauschend in die Luft,/Zieht
hinten Städte, eitel Pracht, /Blau Berge durch
den Duft.//
- Marmorbilder; [Semikolon eingekreist] I p369: Auf dem
Lande in der Stille
aufgewachsen, wie lange habe ich da die fernen
blauen Be sehnsüchtig betrachtet, wenn der Früh
ling wie ein zauberischer Spielmann durch unsern
Garten ging u von der wunderschönen Ferne
verlockend sang u von großer, unermeßlicher
Lust (Darauf. Warnung vor Zauberberg-Venus).
9
Buchstabe B
Karte 8, Vorderseite
Bergfarbe: blau 3
Eichendorff
Hoffmann
Flaubert
Musil, R.
Taugenichts 7; I p339: u unten in der Tiefe mein
Zollhäuschen u die Landstraße weit durchs Grüne
u die Donau u die fernen blauen Berge.
Sandmann; 2 p38: Da standen die Liebenden Arm in Arm
auf der höchsten Galerie des Turmes und schauten
hinein in die duftigen Waldungen, hinter denen
das blaue Gebirge wie eine RIesenstadt sich erhob.
Salammbô II; I p762: les oliviers faisaient de longues
lignes vertes; des vapeurs roses flottaient
dans les gorges des collines; des montagnes bleues
se dressaoemt üar derrière. Un vent chaud soufflait
MoE94; p426: (Diotima) Entstagung ! [überschriebenes
Fragezeichen] Abschied von
Arnheim, große. edle Worte des Leids, himmelstürm
ender Verzicht, Beethovensches (Leiden)Scheiden:
der kräftige Muskel ihres Herzens spannte sich
unter solchen Anforderungen. Zitternde, herbstlich
glänzende Gespräche, voll von der Wehmut
Karte 8, Rückseite
ferner/blauer /Berge, erfüllten die Zukunft
Novalis
Spaziergang nach Gosegk; p583: ich will dir eine
Landschaft mit flüchtigem Pinsel entwerfen. Vor
mir lag ein weites Tal mit blauen Gebirgen bekränzt.
mit Weiden u anderm Buschwerk hin u wieder durchflochten.
- Lehrlinge zu Sais 2; 1 p96: Die reizende Landscha
ft lag in schöner Erleuchtung vor ihnen, u im Hintergrunde
verlor sich der Blick an blauen Gebirgen
hinaus
Shakespeare Antony and Cleopatra IV 12; V p244sq: A: Sometime
we see a cloud that’s dragonish,/A vapour someti.
me like a bear or lion,/A tower’d citadel, a pendent
rock,/A forked mountain, or blue promontory,/
With trees upon’t, that nod unto the world/And
mock our eyes with air:thou hast seen these signs
;/They are black vesper’s pageants.../...Now thy
captain is/Even such a body
Hoffmann.
Elixiere, Vorwort; 1 p281: du (Leser) würdest so
wie ich recht sehnsüchtig nach den bn Bn schauen,
die sich in wunderlichen Gebilden hinter dem son-
10
Buchstabe B
Karte 9, Vorderseite
Bergfarbe: blau 4
Hoffmann
Rousseau
Hebbel
nichten Tal (des Klosters) auftürmen, das am ENde
des Laubganges sich vor uns ausbreitet
Rêveries V; I p1o54sq: Quand le lac agité ne me
permettoit pas la navigation je passois mon aprè
s-midi à parcourir l’îsle en herborisant à droi.
te et gauche, m’asseyant tantot dans/les réduits
les plus rians et les plus solitaires pour y rê
ver à mon aise, tantot sut les terrasses et les ter
tres pour parcourir des yeux le superbe et ravissant
coup d’oeil du lac et de ses rivages couronn.
és d’un côté par des montagnes prochaines, et de l
aute (côté) élargis en riches et fertiles plaines
dans lesquelles la vue s’étendoit jusqu’aux mont
agnes bleuâtres plus élouignées qui la bornoient.
An Elise Lensing 30.3.1845; V p614: Auch die Villa
ist an u für sich sehr schön u man hat von einer Terrasse
aus eine Aussicht, die auch so leicht n übertroffen
wird. Man sieht in den vollen italienischen
Karte 9, Rückseite
Frühling hinein, der sich einem zu den Füßen gelagert
hat u das Auge lange fesselt; wenn man den Blick
weiterstreifen läßt, so stellt sich die Stadt Rom in
höchst eigentümlicher Gestalt dar, nämlich wie verschlungen
von dem wuchernden Grün, das das aus tausend
Gärten u Villen hervorbricht u sie zu ersticken d
roht, wie die Unmasse von Veilchen die Gäste des
Kaisers Heliogabalus; u in der Ferne stellen sich
die Be dar, unten b, oben mit Schnee bedeckt, zur
Erinnerung, daß er noch n allenthalben geschmolzen
ist
- Lehrlinge zu Sais 2; 1 p96: Die reizende Landscha
ft lag in schöner Erleuchtung vor ihnen, u im Hintergrunde
verlor sich der Blick an blauen Gebir.
gen hinaus
Goethe
WMW: Mann von 50 Jahren; 19 p222sq: Die Damen, beson
ders die jüngere, nahmen sich dieser Dichtart an
(didaktisch); sie sagte: "Wenn man vernünftig u ru
hig leben will,welches denn doch zuletzt eines jeden
Men Wunsch u Absicht (ist) bleibt, was soll uns da
das aufgeregte Wesen, das uns willkürlich anreizt
ohne etwas zu geben, das uns beunruhigt, um uns den
n doch zuletzt uns wieder selbst zu überlasse;
unendlich viel angenehmer ist mir, da ich doch einmal
der Dichtung n gern entbehren mag, jene, die m-
ich in heitere/Gegenden versetzt, wo ich mich wiederzuerkennen
glaube, mir den Grundwert des Ein-
11
Buchstabe B
Karte 10, Vorderseite
Bergfarbe: blau 5
Goethe
Hugo
fachländlichen zu Gemüte führt, mich durch buschige
Haine zum Wald, unvermerkt auf eine Höhe zum Anblick
eines (Waldsees) Landsees hinführt, da denn auch
wohl gegenüber erst angebaute Hügel,sodann wald
gekrönte Höhen emporsteigen u die bl Be zum Schluß
eine befriedigendes Gemälde bilden
Han d’Islande 17; I p66: Quelquefois elle (Ethel) lai
ssait fuir sa pensées sur le nuage qu’un vent rapide
en fonçait dans le nord du ciel, puis tout à coup elle
détournait sa tête et voilait ses yeux, comme si el
le eût craint de voir apparaître le gigantesque bri
gand et commencer le combat inégal sur l’une des mon
tagnes loitanes dont le sommet bleuâtre rampait
à l’horizon ainsi qu’une nuée immobile.
- ib. 35; p1o7: Ordener ne connaissait aucun de ces
eux. Une fois seulement, sonr egard, se levant, rencon
tra à l’horizon l’apparence lointaine et bleuâtre
d’une grande roche courbée
Karte 10, Rückseite
Stifter
Ludwig
Hesse, H.
Der beschriebene Tännling; II p651: Nur da, wo das Band
(böhmischer Wälder) am dünnsten ist, sieht man doch
manchmal auch noch etwas anderes. Wenn an einem Morgen
Regen bevorsteht u die Luft so klar ist, daß man
die Dinge in keinem färbenden Dufte, sondern in ihrer
einfachen Natürlichkeit sieht, so erblickt man zuwei
len im Südost über der schmalsten Waldlinie die Nordischen
Alpen, so weit u märchenhaft draußen schwebnd
wie mattblaue, starr gewordene Wolken
Zwischen Himmel u Erde; 3 p57sq: Wer konnte so frei
(wie Schieferdecker) über die grüne Ebene hinsehen
u wie Be hinter Ben hervor/wachsen, erst grün/dann
immer blauer, bis wo der Himmel, noch blauer, sich auf
die letzten stüzt!
Steppenwolf p154:Jetzt, vom Eros zauberhaft erschlo
ssen, sprang die Quelle der Bilder tief u reich, u für
Augenblicke stand das Herz mir still vor Entzücken
u vor Trauer darüber, wie reich der Bildersaal meines
Lebens, wie voll hoher ewiger Sterne u Sternbilder die
Seele des armen Steppenwolfes gewesen sei. Es schaute
Kindheit u Mutter zart u verklärt wie ein fernes, unendlich
blau entrücktes Stück Gebirge herüber
12
Buchstabe B
Karte 11, Vorderseite
Bergfarbe: blau 6
Waiblinger
Goethe
Phaeton 121: Da hörten wir (Atalanta u Ph) aus der
Ferne eine Flöte. Wie zarte liebende Geister l
angen die schwebenden empfindungsreichen Töne
zu uns herüber. Unsere Seelen selbst waren wie
zusammenschwimmende Akkorde, voll unendlicher
Harmonie, voll schwellender Empfindung. Sie lösten
sich auf in ein stilles a überschwänglich
seliges Anschaun unseres Innern u verschwammen
endlich hinüber wie die bn Bilder der Berge
DuW II 8, 23, 143: Die deutsche Lit u mit ihr meine
eignen poetischen Unternehmungen waren mir
schon seit einiger Zeit fremd geworden, u ich
wendete mich wieder,....,gegen die geliebten Alten,
die noch immer, wie ferne be Be, deutlich in
ihren Umrissen u Masse, a unkenntlich in ihren
Teilen u inneren Beziehungen, den Horizont meiner
geistigen Wünsche begrenzten
Karte 11, Rückseite
Goethe
DuW III 11,24,61. (Ottlingenberg) Auf dieser Höhe
wiederholt sich dem Auge das herrliche Elsaß.
... Am Horizont wollte man uns sogar Basel zeigen;
daß wir es gesehen, will ich n beschwören,
a das entferne B der Schweizergebirge übte
auch hier sein Recht über uns aus, indem es uns
zu sich forderte u, da wir in diesem Triebe folgen
konnten, ein schmerzliches Gefühl zurückließ
- DuW III 13,24 131: aus der Ferne lockende blaue
Bergreihen
- DuW IV 18,25 79:die blaue Reihe der höheren Gebirgsrücken
(Alpen)
Keller, G.
Klages
Ursula; Erzählungen, 320: die duftige Ferne, in
welcher die Gebirgshäupter gleich bläulichen
Schatten sich reihten,
Kosmog, Eros, 126: Verglichen mit einem, der den
Käfer auf seiner Hand bemerkt, stet der Betra-
13
Buchstabe B
Karte 12, Vorderseite
Bergfarbe: blau 7
Klages
Goethe
chter b überflorter Höhenzüge unter sonst ähnlichen
Umständen wesentlich näher dem "Träumer“
o "Versunkenen“. Der unterscheidungsgewillte Be
obachter behandelt sogar das Ferne, als ob es
ein Nahes wäre,
DuW II 8, 23, 143: Die deutsche Lit u mit ihr meine
eignen poetischen Unternehmungen waren mir
schon seit einiger Zeit fremd geworden, u ich
wendete mich wieder,....,gegen die geliebten Alten,
die noch immer, wie ferne be Be, deutlich in
ihren Umrissen u Masse, a unkenntlich in ihren
Teilen u inneren Beziehungen, den Horizont meiner
geistigen Wünsche begrenzten
Karte 12, Rückseite
14
Buchstabe B
Karte 13, Vorderseite
Blau: Farbe des Himmlischen
Rabelais, F. Gargantua 9; p31: Les couleurs de G feurent
blanc et bleu... et paricelles vouloit son père
qu’on entendist que luy estoit une joye céleste:
car le blanc luy signifoyt joye, plaisir,
délices et resjouissance, et le bleu choses
célestes
Karte 13, Rückseite
15
Buchstabe B
Karte 14, Vorderseite
Blau: Farbe der Treue
Schopenhauer, A. Wille u. Vorstellung III §50, I p323 (-)
Rabelais, F. Garantua 9; p31: J’entens bien que, lisans
ces motz, vous moscquez du vieil bouveur
(Grandgousier) et réputez l’explosition
des couleurs (blanc=joye, bleu
=choses célestes) par trop inaque, et
abhorrente, et dictes que blanc signifie
foy et bleu fermété... Qui vous dict
que blanc signifie foy et bleu fermeté?
Karte 14, Rückseite
16
Buchstabe B
Karte 15, Vorderseite
blaue Flammen
Tieck
Genoveva; 1; p314: Winfreda (Zauberin): Nun brennt,
ihr bläulichen Fn, mit Zucken,/.../Daß wir die zagende
Seele (Siegfried) berucken/
- ib. p315: Siegfried: Ich höre u vernehme deinen Sinn,/Ich
weiß n mehr, wo ich, u was ich bin./ So dringen
deine Worte, deine Klänge, /Wie unsichtbarer
Kräfte Lobgesänge,/Wie Lichter, die im blauen
Scheine flammen,/Die Farben, diese Zirkel, all’ zusammen./Es
macht, da0 ich mich kaum besinnen kannn,/
Was ich gewollt; ein Schauer faßt mich an./
- ib.p317: Siegfried: was stellst du so die bn Fn/In
wunderlichen Figuren zusammen?
Baudelaire
Le jeune enchanteur; p 1492: Sempronius: Je l’(äthiopischer
Magier) ai prié de me montrer une fois encore
la vision d’Ephèse, une fois avant de mourir!
...Sempronius entra dans la salle le premier.
Tout était noir; mais Callias apportait une petite
lampe sous sa robe... Comme il parlait, une petite
Karte 15, Rückseite
et s’arrêta au centre du
qu’ils étaient dans une
circulaire.
Bloch, E.
flamme bleue pâle monta
plafond. Ils virent alors
vaste salle de forme
Technik u. Geisterscheinungen: Verfremdungen
I p178sq: "Das Licht brennt blau, s’ist öde Mitter
nacht“, ruft Richard III, u sieht schaudernd umher
(die b F zeigt die Nähe von Geistern an, nach altem
Aberglauben), doch nur Kerzenlicht brennt /so
blau, kann so unheimlich erlöschen. Die elektrische
Birne setzt sie aus, so zeigt sie keine Geister
welt an, die das Licht erdrückt, sondern Kurzschluß
o Reparatur im Elektrizitätswerk
17
Buchstabe B
Karte 16, Vorderseite
blauer Himmel
Bachelard, G. L’ait et les songes; p186-201
Karte 16, Rückseite
18
Buchstabe B
Karte 17, Vorderseite
blauer Himmel
Droste, A.V. Gemüt, 1,1; p.290
Mörike, E. September-Morgen; I p.101
Bonaventura Nachtwachen XI p.106
Mörike, E. An Wilhelm Hartlaub; I p.161
- Mein Fluss; I p.34sq.
Eichendorff, J. Der verliebte Reisende; I. p.23
- Sängerfahrt; I. p.83; tiefb. H.-dom
Rimbaud, A.
Goethe, J.W.v.
Schiller, F.
Le mal; p.64: l’infini du ciel bleu
Nachklang; II p.146: des H.s. reinstes
Blau (versank zu Nacht)
Hermann u. Dorothea VII; II p.529; Bläue
des Himmels (im Brunnen gespiegelt)
Glocke; 1 p58: blaues Himmelszelt
Karte 17, Rückseite
Wieland, C.M.
Wieland, C.M.
Jean Paul
Goethe, J.W.v.
Moral. Briefe III 1o4: der H.holdes Bl.
Aurora und Cephalus; VII p77 (Glück)
Hesperus; SW I 3, p.140: veilchenblaue
Tasso, I 1, 38 (Frühling)
- Tasso, IV, 1, 2197: d.H.s. ausgespanntes
Blau
Trakl, G. Offenbarung u. Untergang; I p.197 (193
- Musik im Mirabell; I p.14: das Blau
Claudel, P.
Goethe, J.W.v
Hölderlin, F.
Proust, M.
Annonce faite à Marie VI 5 p 176; ciel
redevenu bleu (im Herbst)
Faust II 2, 1p56: d.Himmels Blau
Der Abend; 2 03: blauer Himmel
Germanien; p221
JF II; I p674: azur du ciel
19
Buchstabe B
Karte 18, Vorderseite
blauer Himmel
Lichtenstein, A.
Lehmann, W.
Britting, G.
Der Ausflug: den unsinnig grossen/
Tödlich blauen, blanken Himmel
Februarmond; auf reinen Himmel, tür
kisblauen (Februar)
Was hat; Achill: Ein Falke kreist im
blauen, grossen/Unermessliche blauen/
Grossen Himmel.
Brentano, C.. Radlauf, III p90, 96
- Starenberg; III p108.
Eichendorff, J. Der verliebte Reisende; I. p.23
- Sängerfahrt; I. p.83; tiefb. H.-dom
Krolow, K..
Goethe, J.W.v.
Baudelaire, Ch.
Drei Orangen, zwei Zitronen; p42: Und
d.H. ist ein bl./Auge das sich nicht
mehr schliesst/Über Herzen
Nachklang; II p.146: des H.s. reinstes
Blau (versank zu Nacht)
Hermann u. Dorothea VII; II p.529; Bläue
des Himmels (im Brunnen gespiegelt)
Spleen de Paris VII p237: (on dirait) que
les fleurs excitées brûlent du désir
de rivaliser avec l’azur du ciel par l’
énergie de leurs couleurs
Karte 18, Rückseite
Proust, M.
Guermentes I; II p95: le papier gros bleu du
ciel sur lequel le soir avait brouilloné, com
me un collégien, les tire-bouchons d’un crayonnage
rose
- ibid. II p205: ses yeux (Mme de Guermantes), où
était captif comme dans un tableau du ciel bl
d’une après midi de France, largement décou
vert, baigné de lumière même quand elle ne bri
brillait pas,
- ibid.II p213sq: Legrandin: "Ces fleurs sont d’
un rose vraiment céleste... je veux dire couleur
de ciel rose. Car il ya un rose ciel comme
il ya un ciel bleu.“
- ibid.II p384: à Versailles, au haut de la terra
sse, observatoires autour duquel les nuages s’
accumulent contre le ciel bleu dans le syle
de Van der Meulen
- SuGII; II p762: et sous la ratondité du ciel pâle
et divin je me sentais poooressé comme sous
une immense cloche bleuâtre fermant un horizon
où ma grand’ mêre n’était pas.
20
Buchstabe B
Karte 19, Vorderseite
blauer Himmel 3
Proust, M.
Hugo, V.
Apollinaire.
Novalis
SeGII;II p781: si je levais la tête pour regardder
le ciel entre les fleurs (de popomiers), qui
faisaient paraître son bleu rasséné, presque
violeteelles semblaient s’écarter pour
montrer la profondeur de ce paradis
Contemplations: A Villequier: Les mois/les
flots des mers, les yeux qui pleurent,/ Passent
sous le ciel bleu;/Il faut que l’herbe pousse
et que les enfants meurent;/Je les sais, ô mon
Dieu!
A la santé III; Alcools p152: Dans une fosse com.
me un ours/Chaque matin je me promène/Tournons
tournons tournons tournons/Le ciel est
bleu comme une chaîne/.
Ofterdingen I 9; I p307: Traurig sah sie (Fabel)
gen Himmel, u fruete sich, wie sie Sophiens bl.
Schleier erblickte, der wallend über der Erde
schwebte, u auf ewig die ungeheure Gruft bedeckte.
Karte 19, Rückseite
Novalis
ibid. II 1; I p325: So zeigt uns der Himmelt unendlliche
Räume in dunkles Blaue gekleidet u wie
milchfarbne Schimmer, so unschuldig wie die
Wangen eines Kindes, die fernsten Heere seiner
schweren ungeheuren Welten.
- ibid. Lied der Toten; I p351: Tief gerührt von
heilger Güte/U versenkt in selges Schauen/
Steht der Himmel im Gemüthe/Wolkenloses Blau,/
- ibid. I, 1; I p197: das Tageslicht, das ihn umgab
(bei der blauen Blume), war heller u milder als
das gewöhnliche, der Himmel war schwarzblau u
völlig rein.
Wieland, C.M. Gandalin I; XXI p52: Und laufen wollte, so weit
der Himmel/blau ist , oder sein Apfelschimmel/
Ihn trüge/
- ibid.IV; p89: Und über ihr/der blaueste Himmel,
und unter ihr/ Das frischeste Grün;
Proust, M.
Guermantes I; I p205: le ciel bleu d’une après-mi
di de France, largement découvert, baigné de lumière
même quand elle ne brillait pas
- ibid II p214
21
Buchstabe B
Karte 20, Vorderseite
blauer Himmel 4
Proust, M.
Haller, A.V.
Goethe.
Schiller, F.
SeGII;II p1o 14sq: Saint-Mars, dont, pars ces
temps ardent où on ne pensait qu’au bain, les
deux antiques clochers d’un rose saumon, aux
tuiles de losange, légèregement infléchis et com
me palpitante, avaient l’air de vieux poissons
aigus, imbriqués d’écailles, moussus et roux,
qui, sans avoir l’air de bouger s’élevaient
dans une eau transparente et bleue
Alpen378: Ein lichtes Himmel-Blau beschämt
ein nahes Gold;/
Farbenlehre §780: Wie wir den hohen H, die fernen
Berge blau sehen, so scheint eine blaue
Fläche auch vor uns zurückzuweichen
Kraniche des Ibykus; 1 p65: Theater: Dumpfbrau
send wie des Meeres Wogen,/Von Men wimmelnd,
wächst der Bau/In weiter stets geschweiftem Bo
gen/Hinauf bis in des Himmels Blau
Karte 20, Rückseite
Flaubert, G. Bovary II 3; I p408: Il était midi; les maisons avai
ent leurs volets fermés, et les toits d’ardoises,
qui reluisaient sous la lumière de leurs pignons faire
pétiller des étincelles
- ib. III 11; p644: Des jours passaient par le treillis,
les feuilles de vigne dessinaient leurs omres
sur le sable, le jasmin embaumait, le ciel é-
tait bleu, des cantharides bourdonnaient autour
des lis en fleur, et Charles suffoquait comme un
adolescent sous les vagues effluves amoureux qui
gonflaient son coeur chagrin (Charles’ Tod)
- Salammbô III; I p780: La voûte du ciel bleu s’enfon
çait à l’horizon,
ES I; II p113. et sa (Mme Arnoux) voix, passant par la
jalousie, coupait le grand silence, et montait
vers le ciel bleu/
- ib. II, p181: Venedig-Traum: où se découperait un
ciel bleu, rayé de nuages blancs.
Proust, M.
ib. p182: les tours de Notre-Dame se profilaient
en noir sur le ciel bleu, mollement baigné à l’ho-
22
Buchstabe B
Karte 21, Vorderseite
blauer Himmel 5
Flaubert
rizon dans des vapeurs grises
- ES II; II p240: le bleu du ciel, au-dessus, repairais
sant à de certaines places, avait des douceurs de
satin
Lohenstein
Cleopatra V 379sq: Arius: Den blauen H mahlt n mehr
als eine Sonne;/So muß ein Keyser sein der Erden
Haupt und Wonne (nicht zwei: Augustus und Caesarion)
Dante.
Div.Comm.Purg. XXXVI 4-6: Feriami il Sole in sull’
omero destro,/Che già, raggiando, tutto l’occide
nte/Mutava in bianco aspetto di celestro,//
Meyer, C.F. Hochzeit des Mönchs; p450: die Straße nach der Stadt
(Padua)..., deren Türme u Kuppeln aus dem blau.
en Himmel wuchsen.
Karte 21, Rückseite
.
23
Buchstabe B
Karte 22, Vorderseite
blaues Meer
Meerfarbe
Eichendorff, J. Frühling; I p.77
Goethe, J.W.v.. Faust II 5, 111o4: d.Meeres blauer Saum
Schiller,F. Triumph der Liebe; 1 p227: blaue Flut
Proust, M.
JF II; I p728: le bleu de la mer
Wieland, C.M. Idris und Zenide V 21
Dürrenmatt, F. Romulus IV; p133
Stadler, E Baldur-Christus; II p 173
Proust,M.
SuGII; II p767: la mer (à Féterne) souvent
Flaubert, G.
d’un calme et d’un bleu méditerranéens
Salammbô VII; I p852: on apercut au fond
des autres salles le grand ciel rose qui
semblait continuer la voûte, en s’appuyant
à l’horizon sur la mer toute bleue.
- ib.IV; I p789: le bleu de la mer s’étalait
auf fond des rues, que la perspective rendait
encore plus escarpées
Karte 22, Rückseite
Flaubert.
Lohenstein
Salammbô VII; I p878: les ondulations des terrains,
presque insensibles, se prolongeaient jusqu’à
l’extréme horizon, fermé par une grande ligne
bleue qu’on savait être la mer
Cleopatra v 443sq: Nilus: Wenn Titan steig’t aus
Thetis blauem Reiche// U uns läßt Licht u Tag auf
gehn//Erblassen ja die Sternen n zugleiche; /Die
grössern bleiben länger stehn./
24
Buchstabe B
Karte 23, Vorderseite
Bleiches Gesicht
Büchner, G. Lenz; p.95 (Mädchen) u. 98
Wieland, C.M. Alceste II 4; XXV p.294: aus Angst um
Admets Tod
Schiller,F., von Hero und Leander; 1 p.84: erbleichtes
Angesicht (H.s. bei L.s Tod
Dürrenmatt, F. Es steht geschrieben; K II p111: Tod! Tod!
B. Antlitz voll Verwesung und Mord!
Gryphius, A. Der Welt Wollust; P6: Ich sag es offenbar,
so lang der Sonnen Licht/ Vom Himmel
hat bestrahlt mein b. Angesicht,/ Ist mir
noch nie ein Tag, der ganz ohn Angst, bescheret!/
Hofmannsthal, 672.Nacht; II p9: ihr totenblasses G ver.
färbte sich ins Grünlichweisse, sie wurde
ohnmächtig u fiel wie tot in ihre frühhere
Lage zurück.
Karte 23, Rückseite
Hofmannsthal
Novalis
Reitergeschichte; II p33: Der Offizier wende
te dem Rittmeister ein junges, sehr bl G u die
Mündung einer Pistole zu
Oferdingen II 1; p320: Der arme Pilgrim gedachte
der alten Zeiten u ihrer unsäglichen
Entzückungen- Aber wie matt gingen diese köstlichen
Erinnerungen vorüber. Der breite Hut
verdeckte ein jugendliches Gesicht. Es war
bleich, wie eine Nachtblume
- ibid. I 4, I p239: Zulima: „Betrachtet es gern
(Band), u denkt, daß es eine lange kummervolle
Zeit meine Haare festgehalten hat, u mit seiner
Besitzerin verbleicht ist.“
- ibid.p136: Er steig tiefer durch das Gebüsch
hinab u fand ein bl, abgehärmtes Mädchen unter
einer alten Eiche sitzen (Zulima)
Gerstenberg
Spee, F.v.
Ugolino IV; SuD I p41: Wider mich hebt sie (tote
Gianette) ihr bleiches Antlitz zum Himmel!
Trauergesang von der Not Christi am Ölberg in
dem Garten; p65: Sein Haupt hat er in Armen,/
Viel weiß u bleicher dann der Mon,/
25
Buchstabe B
Karte 24, Vorderseite
bleiches Gesicht 2
Schiller, F..
Ritter Toggenburg: p93:U so saß er, eine Leiche,/
Eines Morgens da,/ Nach dem Fenster (der
Liebsten) noch das bleiche/Stille Antlitz sah./
Karte 24, Rückseite
26
Buchstabe B
Karte 25, Vorderseite
bleiche Lippen
Wieland, C.M..
Dürrenmatt, F.
Lenau, N.
J.Gray IV 6; XXV p86: Ohnmacht
D. Blinde; K II p173: Ihr lacht. Noch
seht Ihr nicht, daß Ihr verwandelt seid
daß eure Hände zittern u. Eure Lippen
bleich werden (Verzweiflung)
Der traurige Mönch; II p28: Gespenst
Karte 25, Rückseite
27
Buchstabe B
Karte 26, Vorderseite
Bleiche Stirn
Büchner, G.
Meyer, C.F.
Goethe, J.W.v.
Dantons Tod I p.23 (Toter)
Venedig; p.802: junges Weib. Antlitz
voller Tod
Werther 1.7.p37: blasse S.= Agonie
Karte 26, Rückseite
28
Buchstabe B
Karte 27, Vorderseite
bleiche Wangen
Horatius
Brentano, C.
Novalis
St. Pierre, B.
Carm. III 27, 53sq (durch Schmerz)
Starenberg III p175: Ich schminke deine
Wangen, die gebleicht von tiefem Weh
Oferdingen I 9; I p288: Mathilde: Ach!
Heinrich, du weißt das Schicksal der Rosen;
wirst du auch die welken Lippen, die
bl Wn mit Zärtlichkeit an deine Lippen
drücken? Werden die Spuren des Alters n
die Spuren der Vorübergegangenen Lie
be sein?“
Paul et Virginie p2o5: Ses (V) yeux étoi
ent fermés; mais la sérenitée étoit encore
sur son front: seulement les pâles
violettes de la mort se confondoient
avec les roses de la pudeur
Karte 27, Rückseite
29
Buchstabe B
Karte 28, Vorderseite
braune Haut/ Vorkommen 2
Mallarmé
bras dans l’eau// Tu ris au soleil du rivage/Qui
d’un traître rayon brunit/ Ta g[orge] [unleserlich]
entr’ouvrant
son corsage/Comme un ramier sort de son nid
Cant. Cant. 1, 4-5: Nigra sum, sed formosa, filiae Jerusalem,
Sicut tabernacula Cedar, sicut pelles Salominis,
/Nolite me considerare quod fuscamin, Quia decoloravit
me sol./
Meyer, C.F. Plautus im Nonnenkloster; p357: ein Lächeln verbreitete
sich von den derben Mundwinkeln langsam
wie ein wanderndes Licht über das braune, aber sch
on in der Klosterkluft bleichende Antlitz (Gertrudes)
Gautier
Emaux et camées, p92: Carmen: Carmen est maigre,-
un trait de bistre/Cerne son oeil de gitana./Ses
cheveux sont d’un noir sinistre,/Sa peau, le diable
la tanna.//
Gryphius, A. Sylvie II; I p245: Sylvie, une petite fille du hameau
voisin, si vive et si fraîche, avec ses yeux
Karte 28, Rückseite
noirs, son profil régulier et sa peau légèrement
hâlée!.... Je n’aimais qu’elle, je ne voyais qu’elle,
jusque-là!
30
Buchstabe C
–
Buchstabe D
–
Buchstabe E
–
31
Buchstabe F
Karte 1, Vorderseite
Fernenfarbe: blau
c.f. Bergfarbe blau
Dämmerungsfarbe: blau
Gide, A.
Immoraliste II 1, 419sq L’Automne s’avancait. Les
matins des derniers beauy jours sont les plus
frais, les plus limpides, Parfois l’atmosphère
mouillée bleuissait les lointains, les reculait
encore, faisait d’une promenade un voyage; le
pays semblait agrandi.
- Nouvelles Nourritures I p256: Déplaçable horizon,
sois ma limite, ; sous l’oblique rayon, tut’é
cartes encore, tu t’imprécises, tu bleuis.
Baudelaire
Goethe.
Paysage; p78: Alors je rêverai des horizons
bleuâtres,/Des jardins, des jets d’eau pleurant
dans les albâtres,/Des baisers, des oiseaux
chantant soir et matin,/Et de tout ce qu’il Idyl
le a de plus enfantin.
Ital.Reise; 24.11.87 Rom; 27 p154: Das Schönste
dabei (Neapel) ist, daß die lebhaften Farben, in
geringer Entfernung schon, durch den Luftton gemildert
werden, u daß die Gegensätze von kalten
und warmen Tönen – wie man sie nennt– so sicht-
Karte 1, Rückseite
Goethe
Novalis
Hofmannsthal
Valéry, P.
bar dastehen. Die blauen, klaren Schatten stechen
so reizend von allem erleuchteten Grünen, Gelblichen,
Rötlichen, Bräunlichen ab u verbinden
sich mit der bläulich duftenden Ferne.
Farbenlehre §780: Wie wir den hohen Himmel, die
fernen Berge blau sehen, so scheint eine blaue
Fläche auch vor uns zurückzuweichen
Oferdingen I 2; I p205: Er sah sich an der Schwe
lle der Ferne, in die er oft vergebens von den na
hen Bergen geschaut, u die er sich mit sonderbaren
Farben ausgemalt hatte. Er war im Begriff,
sich in ihre blaue Flut zu tauchen. Die Wunderblume
stand vor ihm,
A p190: III. 19. (1918?): Eine gute Erzählung hat
den magischen Goldgrund, der noch mehr ist als
der blaue Hintergrund der Ferne
La jeune Parque; p101sq: Souvenir, ô bûcher, dont
le vent d’or m’affronte,/Souffle au masque la
pourpore imprégnant le refus/D’être en moi-même
en flame une autre que je fus.../Viens, mon
32
Buchstabe F
Karte 2, Vorderseite
Fernenfarbe: blau 2
c.f. Bergfarbe blau
Valéry
sang, viens rougir la pâle circonstance/ Qu’ennoblissait
l’azur de la sainte distance,/Et l’insensible
Iris du temps que j’adorai!/Viens consumer
sur moi ce don d’écoloré;/
Hofmannsthal Bergwerk zu Falun; I p124: Jenseits der Meeresbucht
in der Ferne blaue Bergketten
- ib.p152: In der Ferne, über den blauen Bergen
die nun n mehr sichtbar sind, fällt ein Stern.
Vischer, F.Th. Auch einer; p49: Es war eine Schwüle gekommen,
die Luft wurde dunstig ohne Wolken, der Dunst
nahm einen strohähnlich fahlgelben Ton an,verdünnte
sich aber allmählich u wich einer neuen
sonderbaren, unheimlichen Helle, da von den Massen
im Mittel- u Hintergrund ganz jener bläuliche
Duft hinwegschwand, welcher doch eigentlich
allein der Landschaft den malerischen Schein
verlieht, der sie vom Stoffartigen entlastet,
zugleich aber die Entfernungsgrade klar unter-
Karte 2, Rückseite
scheidet u daurch unser Raumgefühl ausweitend
lüftet u beglückt..
Benn, G.
Söhne VIII (Grimm, p30): Ich höre Aufbruch in meinem
Blut./Du meine Augen trinken schon/sehr die
Bläue der fernen Hügel./An meine Schläfen streift
es schon.// (=Ein Mann spricht; III p380)
- Durch jede Stunde-; III p158: den Blick in die Bläue./
ein Ferngesicht:/das ist die Treue,/mehr gibt
es nicht// Treue den Reichen, die alles sind,/
Eichendorff Taugenichts p; I p354: ich blickte, während das
Schiff so fortflog u die Wellen unter mir rauschten
u schäumten, immerfort in die blaue Ferne, wie
da ein Turm u ein Schloß nach dem andern aus dem
Ufergrün hervorkam, wuch u wuchs u endlich hinter
uns wieder verschwand
Hölderlin
Tod des Empedokles I, I, p328; Mit wunderbarem Sehnen,
traurigforschend,/Wie wenn er (E) viel verloren,
blickt’er [als] (durchgestrichen) bald/zur Erd
hinab, bald durch
die Dämmerung/Des Hains herauf, als wär ins
ferne Bl/Das Leben ihm entflohen,
33
Buchstabe F
Karte 3, Vorderseite
Fernenfarbe: blau 3
Balzac, H.
Flaubert
Novalis
Melmoth réoncilié; IX p3o4: (Castanier) s’àperçut
en prêtant attentivement l’oreille, que les sons
arrivaient à lui de tous côtés; il regarda dans
la place, et n’y vit point de musiciens. Si cette
mélodie apportait dans l’âme les poésies bleues
et les lontaines lumières de l’espérance, elle
donnait aussi plus d’activité aux remords dont
était travaillé le damné qui s’en alla dans Paris
comme vont les gens accablés de douleurs.
Bovary II 12; I p5o5: sur l’immensité de cet avenir
(mit Rudolphe) qu’elle se faisait apparaître, rien
de particulier ne surgissait: les jours, tous
magnifiques, se ressemblaient comme des flots;
et cela se balançait à l’infini. harmonieux
bleuâtre et couvert de soleil.
Hymnen an die Nacht (3); I p134: Einst, da ich bitt
re Thränen vergoß-/.../ da kam aus blauen Fernen/
Von den Höhen meiner alten Seligkeit ein Dämmrung
sSchauer-/U mit einemmale riß das Band der Ge-
Karte 3, Rückseite
Scève, M.
Campbell
Hugo
burt des/Lichtes Fessel-/Hin floh die irdisch
e Herrlichkeit u/meine Trauer mit ihr
Dèlie p.11 (Nr.73): Fuyantz les Montz, tant
soit peut, nostre veue,/Leur vert se change en
couleur assurée,/Qui plus loingtaine est de
nous blanche veue/Par prospective au distant
mesurée.// L’affection en moy demesurée/ Te
semble a Veoir une tancte verdeur,/Qui,
loing de toy, esteinct en mo l’ardeur,/ DOnt
près de je suis jusqu’a la mort passible,// Mais
tu scais mieux, qui peulx par ta grandeur/
Faciliter, mesmement l’impossible.
'Tis distance lends enchantment to the view,
And tobes the montain in its azure hue (Praz:
Liebe p300)
Han d’Islande 2; I p24: Au-dessus de la ville (Drontheim),
on aperçoit dans un lointain bleuâtre
les cimes blanches et grêles des monts de Kole, pareilles
aux fleurons aigus d’une couronne antique.
34
Buchstabe F
Karte 4, Vorderseite
Fernenfarbe: blau 4
Waiblinger.
Keller
Spieß
Phaeton p34: Ach, u du weißt n, was sich da für Gedanken
regen, wenn ich hinüberseh auf die vielen
stillen Dörfer. Ich mein’, ich müsse dort etwas suchen,
u weiß doch n was. Dann ergreift mich ein nie
gefühltes Sehnen. Hinüberdrängt’s mich, hinüber!
U ich strecke meine Arme aus, als wollt’ ich eine Braut
empfangen, u weine hinüber in die bn dämmernden
Fernen
Vertauschte Liebesbriefe; 421: Das alles versetzte
Wilhelm in tiefe Melancholie u er sah die
schöne Frau (Gritli) vor sich, wie man in die
frühlingsblaue Ferne sieht, in die man n hin.
ein kann
Wahnsinnige, 92: Ich bin eine geborne Baronin
von B. Dort unten rechts, in der bn Fe ragen
über die kleine Anhöhe zwei Türme hervor, diese
zieren das Schloß, in welchem ich geboren u
erzogen wurde.
Karte 4, Rückseite
35
Buchstabe F
Karte 5, Vorderseite
Fernenfarbe: silbern
Benn, G..
Die Reise; II p34: Reisen hatte er gewollt, aber
nun schienen Gleise über die Straße, u schon
sank sein Blick. Oh, daß es eine Erde gab, wirklich
grün, stark irden, silbern verfernt, über
die die Augen strichen wie ein Flügel, u.Städte,
flache weiße, an Küsten u Kutter, braune, die man
hinnahm, liebte und vergaß.
Karte 5, Rückseite
36
Buchstabe F
Karte 6, Vorderseite
figura etymologica: Begehren begehren (begehrt)
Flaubert
Novembre; II p5o4: ce premier parfum (erste Liebe)
était senti, ce son était envolé, je désirais mon
désir (einstig) et je regrettais ma joie.
Karte 6, Rückseite
37
Buchstabe F
Karte 7, Vorderseite
c.f.Aktiv-Passiv:b
figura etmylogica: Betrüger, betrügt (betrügen)
Betrogner Betrüger
Valéry, P.
Tel quel, Suite; II p757: Une partie du système ner
veux est vouée à l’illimité. Horreur, douleur, an
xieté, nausée infinie, désirs (...), Tromper ce trompeur,
dont le cerveau, son fils, a fini par se dégoûter,
se séparer a demi. Quelle situation! Mythe
et drame possibles!
Karte 7, Rückseite
38
Buchstabe F
Karte 8, Vorderseite
figura etymologica: Erinnerung erinnern (erinnert)
Hofmannsthal
Augenblicke in Griechenland II I; II p553: Diese
Griechen, fragte ich in mir, wo sind sie? Ich versuchte
mich zu erinnern, aber ich erinnerte mich
nur an Een, wie wenn Spiegel einander widerspiegeln,
endlos... ich warf die Zeit auf sie u ich sah
wie ihre Gesichter grünlich wurden, vergingen.
Karte 8, Rückseite
39
Buchstabe F
Karte 9, Vorderseite
figura etymologica: Erlebnisse erleben c.f. Fig.et.: Leben
Musil, R.
MoE 91; p417: Ulrich: Sie (Schreiber wie Arnheim) kö
nnen offenbar ihre Ee ganz e o in sich einleben
u müssen Reste davon abgeben. U so, denke ich mir,
entsteht auch ein übertriebenes Bedürfnis zu schreiben.
Karte 9, Rückseite
40
Buchstabe F
Karte 10, Vorderseite
figura etymologica: Erlöser erlösen (erlöst)
Nietzsche
Z II: Von den Priestern, p97: Der, welchen sie E
nennen, schlug sie in Banden: -/ In Banden falscher
Werte u Wahn-Worte! Ach, daß einer sie noch
von ihrem Erlöser erlöste!/
Karte 10, Rückseite
41
Buchstabe F
Karte 11, Vorderseite
figura etymologica: Erstaunen erstaunt
Pascal, B.
Provinciales IV; p7o3: A quoi il me répondit
qu’il était bien étonné de mon étonnement
(du renversement que cette doctrine S.J.apportait
dans la morale).
Karte 11, Rückseite
42
Buchstabe F
Karte 12, Vorderseite
figura etymologica: Erzählung erzählen
Chretien
Perceval 362o: Felon conte m’avez conté./
Karte 12, Rückseite
43
Buchstabe F
Karte 13, Vorderseite
figura etymologica: flamme flammet
Goethe, J.W.v.
Faust II 5, 1132o
Karte 13, Rückseite
44
Buchstabe F
Karte 14, Vorderseite
figura etmylogica: Fluch fluchen (flucht)
Brentano, C.
Starenberg; III p163: Segen ist gesegnet/Fluch
ist geflucht.
Karte 14, Rückseite
45
Buchstabe F
Karte 15, Vorderseite
figura etymologica: Flucht fliehen
Pascal, B.
Pensées 72; p1109: Quelque terme où nous pensions
nous attacher et nous affermir, il branle
et nous quitte; et si nous le suivons, il
échappe à nos prises, nous glisse et fuit d’une
fuite éternelle.
Karte 15, Rückseite
46
Buchstabe F
Karte 16, Vorderseite
figura etymologica: Freude freuen
Klopstock, F.G..
Grosses Halleluja: Wir freuen uns
Himmelsfreuden
Karte 16, Rückseite
47
Buchstabe F
Karte 17, Vorderseite
figura etymologica: Furcht fürchten
Hippel
Reventlow
Lebensläufe II 120: Ich: Ich fürchte mich nur
vor der F; das scheint ein Wortspiel, /allein
es ist ein richtiges, wahres Wort.-- Auf mein
Wort gehe hin u thue desgleichen?
Tagebücher, 25.2.95; 30: Geschwister Rondoli von
Maupassant gelesen. Darin eine Skizze "Er“ über
schrieben, die aufs wunderbarste nervöse Angstgefühle
analysiert. Ich fürchte mich vor meiner
F., vor den Schreckbildern meines Hirns, das beginnen
könnte, sich zu trüben, vor der Möglichkeit
einer Halluzination.
Karte 17, Rückseite
48
Buchstabe F
Karte 18, Vorderseite
figura etymologica: Gabe, geben (gibt)
Chretien
Parceval 1689: Et cil l’en a le don doné, /Que jamais
tant come il soit ne/ N’en parlera, de ce soit
fis,/Se de lui non;
Karte 18, Rückseite
49
Buchstabe F
Karte 19, Vorderseite
figura etymologica: Gedanken denken
Rolland, R.
Hofmannsthal
Nietzsche, F.
Klopstock, F.G.
Jean Christophe; p812: Elle pensait ses pensées
672. Nacht; II p8: Aber da keine Krankheit in
ihm war, so war der Gedanke (an den Tod) nicht
grauenhaft, er hatte eher etwas Feierliches
und Prunkendes u kam gerade am stärksten, wenn
er sich am Denken schöner Gedanken oder an der
Schönheit seiner Jugend u Einsamkeit berausch
te.
MA I 188; 9563: Denker als Stilisten,-Die
meisten Denker schreiben schlecht, weil sie
uns n nur ihre Gedanken, sondern auch das Denken
der Gedanken mitteilen.
Zürchersee; p58: Schön ist, Mutter Natur, deiner
Erfindung Pracht,/Auf die Fluren verstreut,
schöner ein froh Gesicht;/Das den großen Gedanken/Deiner
Schöpfung noch einmal denkt.//
Karte 19, Rückseite
Schiller, F.
Rilke, R.M.
Folgen der Tugend; 11 p1o: Denn wonach ringt die
Seele des Jünglings- als nach diesem einzigen
Ziele (Tugend)? wenn sie den großen Gedanken
denkt, daß nur Tugend den Men zum Abglanz der unendlichen
Gottheit macht- denn wonach schmachtet
die Seele des Jünglings, als nach diesem nie
zu umfassenden Urbild?
Malte, AW II p22: Ich sitze hier u bin ns. U dennoch,
dieses Ns fängt an zu denken u denkt, fünf
Treppen hoch, an eine grauen Pariser Nachmitttag,
diesen Gedanken:
- ib.p.139: Mein Gott, mein Gott, wenn mir noch solch
e Nächte bervorstehen, laß mir doch wenigstens einen
von den Gedanken, die ich zuweilen denken
konnte
Frisch, M.
Ganteinbein; p469: Ein G, blitzhaft gedachtt neulich
in der Garderobe, hatte sich bisher verdrängen
lassen, ein Kalender-G (Schwangerschaft), u für
den Fall, daß alle G sich erübrigten, wünschte Gan
tenbein gerade diesen G nicht gedacht zu haben.
50
Buchstabe F
Karte 20, Vorderseite
figura etymologica: Gedanken denken 2
Hofmannsthal
Lessing, G.E.
Brentano, C..
Frau im Fenster; GkD p21o: Dianora: Ich glaube,
so sind die G, die/Ein M ins einer Todesstunde
denkt./
Philotas 4; II p98: Ph:U nun-welcher G war es,
den ich jetzt dachte? Nein, den ein Gott in mir da
chte- Ich muß ihm nachhängen! Laß dich fessseln
flüchtiger G!- Jetzt denke ich ihn wieder!
An Gritha Hundhausen (L.Brentano: B.s Liebesleben
p42sq): Wer je die Freiheit des Gemüts verlor,
erhält sie selten wieder, u doch kann es gesunden
Seelen gelingen, in dieser ewigen Unschuld zu fe
rweilen, die darin besteht, nur das einfache, natürliche
Verhältnis der Dinge zu begreifen, nur d
as Ewige, keinen bürgerlichen Gesetzen Unterworffene
zu lieben, nur mit der Liebe zu lieben und
mit erlernten Empfindungen, nur mit dem ursprüng
lichen G zu denken un mit auswendig gelernten
Maximen. Das heißt in jeder Minute des Lebens
Karte 20, Rückseite
. ein Kind sein, welches denn doch etwas ganz anderes
ist als in jeder Minute ein unerfahrenes
Wesen
Musil, R
Mo E 1o2; p486: Sepp: "Seien Sie (Ulrich) sicher,“
rief er ihm zu, "im Grunde denken Sie auch n ein
en einzigen G, den n Direktor Frischel denken könn
te!“
51
Buchstabe F
Karte 21, Vorderseite
figura etmylogica: Gefühl fühlen
Brentano, C.
Starenberg; III p2o3: O wie schwüle Gefühle
fühle/ Ich im kleinen Herzen.
Karte 21, Rückseite
52
Buchstabe F
Karte 22, Vorderseite
figura etymologica: Gesang singen (singt)
Hölderlin
Der Mutter Erde, V.1 (p2o6). Statt offner Gemeine
sing ich Gesang./.
Karte 22, Rückseite
53
Buchstabe F
Karte 23, Vorderseite
figura etymologica: Glauben glauben (glaubt)
Nietzsche
Z II: Vom Lande der Bildung; p12osq: Unfruchtbare
seid ihr: d a r u m fehlt euch an G. Aber wer
schaffen mußte, der hatte auch immer/seine Wah[n]
[unleserlich]
Träume u Stern-Zeichen- u glaubte an G!/
Karte 23, Rückseite
54
Buchstabe F
Karte 24, Vorderseite
figura etymologica: Hass hasst (hassen)
Potocki, J.
Saragossa 33, p481: Ich hasse den H.;
Ich hasse es, den Hass zu hassen
Karte 24, Rückseite
55
Buchstabe F
Karte 25, Vorderseite
figura etymologica: Hauch haucht
Hofmannsthal
Augenblicke in Griechenland III; II p553: Ein H
der Verzagtheit hauchte mich an, ein Gefühl der
Enttäuschung verzehrte mich im voraus.
Karte 25, Rückseite
56
Buchstabe F
Karte 26, Vorderseite
figura etymologica: Kampf kämpfen
Nietzsche
Hölderlin
Leisewitz
UB II; I p219: Die Geschichte gehört vor allem dem
Tätigen u Mächtigem, dem, der einen großen Kampf
kämpft (monumentalische Historie).
Hyperion I 2; p5o1: Es gibt große Stunden im Leben.
Wir schauen an ihnen hinauf, wie an den kolossali
schen Gestalten der Zukunft u des Altertums, wir
kämpfen einen herrlichen K mit ihnen, u bestehn
wir vor ihnen, so werden sie wie Schwestern, u ver
lassen uns nicht
Julius von Tatrent III 2; SuD I p588. Julius: Ich
will
mich zwingen, Vater, einen K kämpfen (gegen Liebe),
der mir viel kosten wird
Karte 26, Rückseite
57
Buchstabe F
Karte 27, Vorderseite
figura etymologica: Kuss küssen
Mörike, E. Schiffer- u.Nixenmärchen I; I p.145
Hoheslied
1,2: Er küsse mich mit dem Kusse seines
Mundes
Fouqué,F.
Undine XVIII; p1o1: Bebend vor Liebe u Todesnähe
neigte sich der Ritter ihr entgegen,
sie küßte ihn mit einem himmlisch
en Kusse, aber sie (U) ließ ihn n mehr los
(Todeskuß)
Karte 27, Rückseite
58
Buchstabe F
Karte 28, Vorderseite
figura etymologica: Lachen lachen (lacht)
Hofmannsthal
Flaubert
Frau im Fenster, GkD p22o: Sie (Dianora) lacht
ein übermäßig helles L, das jeden Augenblick in
Weinen oder Schreien übergehen könnte.
Bovary III 5; I p566: Emma (bei Léon): riait d’un
rire
sonore et libertin
- ES II 2; II p22o: Mme Dambreuse s’inclina légérement,
tout en souriant d’un rire singulier,
plein à la fois de politesse et d’ironie.
Karte 28, Rückseite
59
Buchstabe F
Karte 29, Vorderseite
figura etymologica: Lächeln lächeln
Rilke, R.M. Malte; AW II p32: Das Gesicht meines Vaters war
jetzt zornig, voller Blut, aber der Großvater,
dessen Finger wie eine weiße Kralle meines Vate
rs Arm umklammerten, lächelte sein maskenhaftes
Lächeln
- ib.p75: "Ich werde ja nie darauf kommen, Malte“
sagte sie (Maman) manchmal mit ihrem eigentümlich
kühnen L, das von niemandem gesehen sein wollte
u seinen Zweck ganz erfüllte, indem es gelächelt
ward.
Flaubert, G. Bovary III 7; I p60o1: Guillaumin souriait d’un sou-
Robbe-
Grillet
rire singulier, d’un façon douceâtre et ambigue
Jalousie IX p2o4sq. Ils sourient en même temps,
du même/sourire, quand la porte s’ouvre.
Karte 29, Rückseite
60
Buchstabe F
Karte 30, Vorderseite
leben: sich leben
figura etymologica: Leben leben,
c.g. gelebtes Leben
Langgässer, E.
Pascal, B.
Vorfrühlingswald: L.; wer lebt dich?
Pensées; H p 541: Faire les petites choses
comme grands, à cause de la majéstéde
Jésus Christ qui les fait en nous,
et qui vit notre vie.
672. Nacht; II p7: er lebte sich immer
mehr in ein ziemliches einsames Leben hinein
Hofmannsthal,
H.v.
- ibid. p11: Er fühlte mit der Deutlichkeit
des Alpdrucks, wie die beiden Alten
dem Tod entgegenlebten...; u wie die beiden
Mädchen in das öde, gleichsam luft.
lose Leben hineinlebten.
Proust, M.
[G]uermantes [unleserlich] I; II p43: lui, savait
quelles
étaient les pensées sublimes que tous
deux résumaient, sans doute pour le moment
où ils se remettraient à vivre leur
vraie vie (aristocratique)
Karte 30, Rückseite
Proust, M.
La Prisonnière III p97: la vie non encore vécue,
la vie relativement future, nous semble
une vie plus lontaine, plus détachée, moins
intime, moins nôtre.
- ibid.III p147: Je sentis qu’elle (la petite laitière)
devait déjà dire: aimer les sports, et
que dans quelques années elle dirait: vivre
sa vie
- TR; III p895: La vraie vie, la vie enfin découver
te et éclaircie, la seule vie par conséquent
réellement vécue, c’ést la littérature
- ibid. p9o2. Tous ces êtres qui m’avaient révélé
des vérités et qui n’étaient plus, m’apparaissaient
comme ayant vécu une vie qui n’avait pro
fité qu’à moi, et comme s’ils étaients morts
pour moi
- ibid. p1o32: ce que j’avais quelquefois senti
au cours de ma vie comme digne être vécue (littérature).
61
Buchstabe F
Karte 31, Vorderseite
figura etymologica: Leben leben 2
Pascal, B.
Pensées Ch 145, B147, p1127sq: Nous ne nous contentons
pas de la vie que nous avons et en notre
propre être: nous/voulons vivre dans l’idée
des autres d’une vie imaginaire, et nous nous
efforçons pour cela de paraitre.
Proust, M.
Regrets VIII: Sa plus réelle beauté était peutêtre
dans mon désir. Elle a vécu sa vie, mais
peut-être, seul, je l’ai rêvée.
- ib.VI: Nous songeons la vie... Il ne faut pas essayer
de la vivre.
Prevost, M. Demi-voerges III 4, p.34osq: presque tous les êtres
vivant de cette vie de/luttes, de plaisirs,
d’émotions factices, violentes et répétées,
qui est la vie des capitales modernes, c’ést-à
dire des grands marchés d’argent, de gloire et
de débauche, -presque tous ces êtres portent
le germe d’une monomanie impulsive.
Karte 31, Rückseite
Schiller, F.
Gide, A.
P III 8, 184osqq: Thekla: Der Zug des Herzens ist
des Schicksals Stimme./Ich bin die Seine (Max).
Sein Geschenk allen/ist dieses neue Leben,
das ich lebe./ Er hat ein Recht an sein Geschöpf.
F-M I 7; p980: Griffithe J’étais sur la Bourgogne
...le jour où elle a fait naufrage... Je n’ai jamais
vécu d’une vie plus intense; mais j’étais aussi
incapable de réfléchir qu’un terre- neuve, je
suppose, qui se jette à l’eau.
- ib. III 1; p1118: Molinier: Le jeune Bernard a bru
squement quitté le foyer familial, où il n’aurait
jamais dû entrer. Il est allé "vivre sa vie“, com
me disait Emile Augier, vivre on ne sait comment
et on ne sait où.
Schiller, F.
Zusammenhang; 11 p45: Das Tier lebt das tierische
Leben, um angenehm zu emp-/finden. Es empfindet
angenehm, um das tierische Leben zu erhal
ten. Also es lebt auch das tierische Leben u emfindet
seine Vergnügungen u leidet seine Schmerzen.
62
Buchstabe F
Karte 32, Vorderseite
figura etymologica: Leben leben 3
Valéry, P.
Histoires brisées; II p462: Belle reine souveraine,
tes yeux qui sont rouverts me disent que je
suis fou. Promène-les, des yeux, je te dis qu’ils
sont le plus profond de nous. Ne pense point, Laisse
l’oeil vivre des sa vie.
Lessing
Nathan II 7; 2 p342: Tempelherr: Das Leben. das/Ich
leb!, ist sein (Saladins) Geschenk.
Schlegel, F. Ideen fr. 143; p1o7: Es gibt keine große Welt als
die Welt der Künstler. Sie leben hohes L. Der gute
Ton steht noch zu erwarten. Er würde da sein, wo
jeder sich frei u fröhlich äußerte u den Wert der
andern ganz fühlte u begriffe.
Rilke, M.
Stundenbuch I; I p9: Ich lebe mein L in wachsenden
Ringen,/Die sich über die Dinge ziehn./Ich werde
den letzten vielleicht n vollbringen,/aber
versuchen will ich ihn.//
- ib.p1o: ICH liebe meines Wesens Dunkelstunden,/
Karte 32, Rückseite
. in welchen meine Sinne sich vertiefen;/in ihnen
hab ich, wie in alten Briefen,/mein täglich L
schon gelebt gefunden/ u wie Legende weit und
überwunden
Rilke, R.M
Stundenbuch II; I p63sq: UND doch, obwohl ein je
der von sich strebt/wie aus dem Kerker, der ihn
haßt u hält,-(es ist ein großes Wunder in der
Welt:/ich fühle: a l l e s L e b e n w i r d g e-
l e b t.// Wer lebt es denn? (...) Wer lebt es denn?
Lebst du es, Gott,- das Leben?///
- Das tägliche Leben p73: Georg (spöttisch): Auf
diese Weise könnte man v i e l e Leben haben? Helene:
(ernst): Ja, begreifst du? Das wäre die Kunst
des modernen Menschen. Georg: Die Kunst? ...Helene:
Oder die Aufgabe: Für jedes Erlebnis die
entsprechenden Takte zu finden, dann würde je.
des ein Ganzes, ein Leben. U erlebte Tausende Le
ben.. Georg: U stürbe tausend Tode... Helene: Die
er alle überwände... fühlst du?
- An Kappus 18.8.04; Briefe I p97: Gefährlich und
schlecht sind nur jene Traurigkeiten, die man un.
63
Buchstabe F
Karte 33, Vorderseite
figura etymologica: Leben leben 4
Rilke
Mallarmé, St.
Rilke, R.M.
ter die Leute trägt, um sie zu übertönen; wie
Krankheiten, die oberflächlich u töricht behandelt
werden, treten sie nur zurück u brechen nach
einer kleinen Pause um so furchtbarer aus; u sam
meln sich an im Innern u sind L, sind ungelebtes,
verschmähtes, verlorenes L; an dem man sterben
kann. Wäre es uns möglich, weiter zu sehen, als
unser Wissen reicht, u noch ein wenig über die Vo
rwerje unseres Ahnens hinaus, vielleicht würden
wir dann unsere Traurigkeit mit größerem Vertrauen
ertragen als unsere Freuden.
L’Orphelin; p1559: mais j’amais à vivre de la
vie de ces comédiens et vers eux j’allais oublier
mes hideux camerades.
Malte, AW II p1o3: Sie (Margarete Brigge) lebte miot
ten unter uns ihr L, ohne auf jemanden Rücksicht
zu nehmen... Vielleicht verachtete sie es dafür,
daß es n gekommen war, daß es die Gelegenheit ver
Karte 33, Rückseite
Frisch, M.
Hofmannsthal
fehlt hatte, mit Geschick u Talent gelebt worden
zu sein.
Gantenbein; p190: Hölle: Ich wäre Enderlin, dessen
Mappe ich trage, aber unsterblich, so, daß
ich sein Leben, meinetwegen sogar ein glück
liches Jahr, beispielsweise das Jahr, das jett
beginnt, noch einmal durchzuleben hätte mit dem
vollen Wissen, was kommt, u ohne die Erwartung,
die allein imstande ist, das L erträglich zu machen,
ohne das Offene, das Ungewisse aus Hoffnung
u Angst
Tor u Tod; GkD 116: Stets schleppte ich den rätselhaften
Fluch,/Nie ganz bewußt, nie völlig un.
bewußt,/Mit kleinem Leid u schlaer Lust/Mein L
zu erleben wie ein Buch,/Das man zur Hälft noch
n u halb n mehr begreift,/U hinter dem der Sinn
erst nach Lebendgem schweift-/U was mich quälte
u was mich erfreute, /Mir war, als ob es nie sich
selbst bedeute,/Nein künftgen Lebens vorgelieh
hnen Schein/U hohles Bild von einem vollern Sein.
64
Buchstabe F
Karte 34, Vorderseite
figura etymologica: Leben leben 5
Hofmannsthal Tor u Tod, GkD p122: TOD: Was allen, ward auch dir
gegeben,/Ein Erdenleben, irdisch es zu leben./
Im Innern quillt euch allen treu ein Geist,/Der
diesem Chaos toter Sachen/Beziehung einzuhauchen
heißt,/U euren Garten draus zu machen/Für
Wirksamkeit, Beglückwünschung u Verdruß
-. Der Schwierige II 14; I p497: Hans Karl: Das war nur
ein Moment; 30 Sekunden sollen es gewesen sein,
aber nach innen hat das ein anderes Maß. Für mich
wars eine ganze Lebenszeit, die ihc gelebt hab, u
in diesem Stück Leben, da waren Sie meine Frau.
Montaigne
Essais III 1; p1088: Nous sommes de grands fols:
"Il a passé sa vie en oisvité, disons nous; je
n’ay rien faict d’aujourd’huy- Quoy, avez vous
pas vescu? C’est non seulement la fondamentale,
mais la plus illustre de vos occupations.
Schiller
Braut von Messina 2722: Cesar: Lebe, wer’s kann,
ein L der Zerknirschung/Mit strengen Bußkastei
Karte 34, Rückseite
Schiller
ungen allmählich/ Abschlöpfen eine ew’ge Schuld-
I C H kann/ N leben, Mutterm mit gebrochnem Herzen./
ib.2797sqq; 7 p118: Beatrice: M i c h fordert/Der
Fluch, der dieses Haus verfolgt, u Raub/ Am Himmel
ist das Leben, das ich lebe./
- ib. 2814; p119: Cesar: Er lebt in deinem (Mutter)
Schmerz ein selig L,/Ich werde ewig tot sein bei
den Toten./
Schlegel, F,
Büchner, G.
Montherlant
Lucinde; p63: Leicht u melodisch flossen ihnen
die Jahre vorüber, wie ein schöner Gesang, sie leb
ten ein gebildetes Leben, auch ihre Umgebung wared
harmonisch u ihr einfaches Glück schien mehr
ien seltnes Talent als eine sonderbare Gabe des
Zufalls
Lenz; p90: Doch je mehr er sich in das L hineinlebt
te, ward er ruhier. Er unterstützte Oberlin, zeichnete,
las die Bibel;
Jeunes Filles; p1oo3: L’Homme moyen, celui qui
avoue ce respect du bonheur (wie hommes supér-
65
Buchstabe F
Karte 35, Vorderseite
figura etymologica: Leben leben 6
Montherlant
Montaigne
Novalis
Balzac, H.
eurs) lui est suspect. Quant au "devoir du bonheur“,
il a, malgré Goethe, avec la formule "vire
sa vie“, la plus mauvaise presse.
Essais I 26; p162: On nous aprend à vivre quand
la vie est passee. Cent escholiers ont pris la
verolle avant que d’estre arrivez à leur leçon
d’Aristote, de la temperance. Cicero disoit que
quand il vivroit la vie de deux hommes, il ne
prendroit pas le loisir d’estudier les poetes
lyriques.
Blüthenstaub 8; II p415: Der Unterschied zwischen
Wahn u Wahrheit liegt in der Differenz ihrer
Lebensfunkzionen. Der Wahn lebt von der Wahrheit;
die Wahrheit lebt ihr Leben in sich.
Peau de chagrin; IX p222: Arzt: A moins d’accident,
monsieur le marquis, vous pouvez vivre la
vie de Mathusalem.
Karte 35, Rückseite
Flaubert, G.
Goethe
Baudelaire
Gautier
Bovary I 8; I p372: Mais, aux fulgurations de l’heu
re présente (Schloßbesuch), sa vie passée, si nette
jusqu’alors, s’evanouissait tout entière, et elle
doutait presque de l’avoir vécue.
Faust, Vorspiel 167sq: Greift nur hinein ins volle
Menschenleben!/Ein jeder lebts, nciht vielen
ists bekannt,/ U wo Ihrs packt, da ists interessant./
Spleen de Paris XXXV; p288: Dans ce trou noir ou
lumineux (fenêtre) vit la vie, rêve la vie, souffre
la vie.
Maupin 2; p61: Dieu qui m’a prêtré la vie ne me la
reprendra
pas sans que j’aie vécu. A quoi bon donne
au poète une lyre sans cordes, à l’homme une vie
sans amour?
- ib.11; p239: Oiseaux du ciel, prétez-moi chacun
une plume... afin que je m’en fasse une paire
d’ailes
pour voler haut et vite par des régions inconnues,
où je ne retrouve rien qui rappelle à mon souvenir
la cité des vivants, où je puisse oublier que je
suis moi, et vivre d’une vie étrange et nouvelle,
plus loin que l’Amérique...
66
67
Karte 36, Vorderseite
figura etymologica: Leben leben 7 c.f. Fig.et.: Erlebnis
Werfel, F. Der veruntreute Himmel; Nachwort, p : Ich habe
Teta Linek gekannt. Sie war eine alte Frau, untersetzt,
rundlich, mit breiten Backen u hellen Vergißmeinnichtaugen.
Sie war eine Persönlichkeit
von großem Seltenheitswert in dieser Zeit. Sie
hatte ihr ganzes L ausschließlich im Hinblick
auf das Bleibende gelebt!
Musil, R.
MoE84; p365: Walter: Wie pikant du (Ulrich) es hinstellst,
als ob wir überhaupt die Wahl hätten, Ideen
zu leben o unser L zu l! Aber am Ende kennst du
vielleicht das Zitat: ‚Ich bin kein ausgeklügelt
Buch, ich bin ein M mit seinem Widerspruch’?
Goethe
Epimenides II 3, 622; 170: Hoffnung: Das L selbst
ist nur durch mich lebendig./
- ib.763sqq; p175; II 7: Genien: Pfeiler, Säulen kann
man brechen/ A n ein freies Herz: /Denn es lebt
ein ewig L./ Es ist selbst der ganze Mann,/ In ihm
winken Lust u Streben,/ Die man n zermalmen kann.
Karte 36, Rückseite
Sartre. La Nausée; p60: Voici ce que j’ai pensé: pour que l’
événement le plus banal devienne une aventure, il
faut et il suffit quÄon se mette à le raconter.
C’est ce qui dupe les gens: un homme, c’est toujours
uun conteur d’histoires d’autrui, il voit tout ce
qui
lui arrive à travers elles; et il cherche à vivre sa
vie comme s’il la ravontait.-Mais il fait choisir
vivre ou raconter.
Baudelaire
Les paradis artificiels, décidace; p345: La femme
est fatalement suggestive; elle vit d’une autre vie
que la sienne propre; elle vit spirituellement dan
s les imaginations qu’elle hante et qu’elle féconde.
68
Buchstabe F
Karte 37, Vorderseite
figura etymologica: Leben leben 7
Schiller
Hugo
Der Menschenfeind 8; 7 p340: v.Hutten: Mit der unwi
derstehlichen Schönheit bewaffnet, wiederhole du
vor ihren (Menschen) Augen das Leben, das ich in
ihrer Mitte unerkannt lebte, u durch d e i n e A n-
m u t triumphiere meine verurteilte Tugend
Ruy Blas I 2; p261: César: De vos bienfaits je n’au
rai nulle envie./ Tante que je trouverai, vivant ma
libre vie,/Auf fontaines de L’eau, dans les cham
ps le grand air,/A la ville un voleur qu m’habille
l’hiver,/ Dans mon âme l’oubli des prospérités
mortes,/Et devant vos palais, monsieuer, de larges
portes/Où je puis, à midi, sans souci du rêveil,
/Dormir, la tête à l’ombre et les pieds au soleil!/
-Adieu donc.-De nous deux Dieu sait quel est le ju
ste./Avec les gens de cour, vos pareils, don Salluste,/Je
vous laisse, et je reste avec mes chenapans./Je
vis avec les loups, non avec les serpents./
Karte 37, Rückseite
Jacobsen
Ludwig
Reventlow
Lhyne p147: Der unermeßliche Strom von Liebe, der jetzt
zu dem Gott emporsteigt, an den geglaubt wird, kann
sich, wenn der Himmel leer ist, zur Erde neigen,
sich mit liebendem Schritt all den schönen, mlichen
Eigenschaften u Fähigkeiten nähern, die wir unermeß
lich gesteigert u mit denen wir die Gottheit geschmückt
haben. um sie unserer Liebe wert zu machen... Begre
ofem Sie n, welchen Adel es dem Men verleihen wird, we
nn er frei sein L l, seinen Tod sterben kann, ohne Fur
cht vor der Hölle, ohne Hoffnung auf ein Himmelreich,
jedoch in Furcht vor sich selbst u in Der Hoffnung
auf sich selbst?
Zwischen Himmel u Erde; 3 p157: (Fritz Nettenmair vor
drohender Tötung): Er sann zurück u lebte sein ganzes
L im Augenblicke noch einmal durch, um zu finden,
der ewige Richter könne ihm verzeihen.
Ellen Olestjener; SW 667: Wir hatten doch recht
mit unseren pathetischen Jugendredensarten,-Und
mein Leben muß ich auch wieder leben, wenn es
auch noch so viel kostet.
69
Buchstabe F
Karte 38, Vorderseite
figura etymologica: Liebe liebt (lieben)
Schaumann, R.
Potocki, J.
Baudelaire, Ch.
Rochefoucauld
Gide, A.
Petersiliengarten p.32 (liebt)
Saragossa 33, p481: Ich liebe d. Liebe;
Ich liebe es, die Liebe zu lieben
Le Fanfarlo; p487: Du haut de sa solitude...,
Samuel apercevait souvent, se promenant
dans une allée du Luxembourg. une
forme et une figure qu’il avait aimée en
province,- à l’âge où on aime l’amour.-
MR 471; p464: Dans les premières passions,
les femmes aiment l’amant; et dans
les autres, elles aiment l’amour.
NT IV 1: Ménalque: Certains m’accusèrent
d’égoisme; je les accusai de sottise.
J’avais la prétention de n’aimer
point quelqu’un, homme ou femme, mais
bien l’amitié, l’affection ou l ! amour.
En le domant à l’un, je n’eusse pas voulu
l’enlever à quelque autre, et ne faisais
que me prêter. Pas plus je ne vou-
Karte 38, Rückseite
lais accaparer le corps au le couer d’aucun
autre; nomade ici comme envers la nature, je
ne m’arrêtais nulle part. Toute préférance me
semblait injustice; voulant rester à tous, je
ne me donnais pas à quelqu’un.
Rochefaucauld MR 500; p468sq: Il ya des gens si remplîs d’
eux-mêmes, que, lorsqu’ils sont amoureux, ils
trouvent moyen d’être occupés de leur passion
sans l’être de la personne qu’ils aiment.
- MR 374; p453: Si on croit aimer sa maîtresse
pour l’amour d’elle, on est bien trompé.
Musset, A.de André del Sarto II 1 P267: Je l (Lucrez) aimaisd’un
amour indéfinissable. Pour elle, j’aurais
lutté contre une armée.
Johannes
7,26: Jesus: Et notum feci eis nomen tuum (Pater),
et notum faciam: ut dilectio, qua dilexisti
me, in ipsist sit, et ego in ipsis.
Musset, A.de Caprices de Marianne I 1; p277: Octave: J’aime
ton amour, Cælio; il divague dans ta cervelle
comme un flacon syracusain.
70
Buchstabe F
Karte 39, Vorderseite
figura etymologica: Liebe liebt (lieben) 2
Musset, A.de
Grillparzer
Montherlant
Balzac, H.
Caprices de Marianne I 2; p279: Hermia: Je l’aimais
d’un armour sincère, et l’estime qu’il avait in
spirée à mes parents ne me permit pas d’hesiter.
Ahnfrau II; 2 p34: Bertha: Sieh, man hat mir oft
erzählet,/ Daß es leichte Men gebe,/Deren L n
bloß brennt,/ AUch verbrennt u dann erlischt,/Men,
die die L lieben,/Aber n den Gegenstand,/
Schmetterlinge, bunte Gaukler,/Die die keusche
Rose küssen,/Aber n, weil sie die Rose,/Weil sie
eine Blume ist./Bist du auch so, Stummer, Böser?/
Jeunes filles; p1000: Andrée: Si j’étais (encore)
plus jeuen ou plus âgée! Plus jeune, je n’aurais
pas encore assez de cette vie purement cérébrale
et de cette amitié purement platonique, intelligente
et froide:quand je vous ai connu, je n’aimais
pas l’amour.
Les Marana; IX p8o3: aimer du violent amour des
prostituées
Karte 39, Rückseite
Flaubert
Brentano, C.
Augustinus
Villalonga
Bovary II 15; I p530: personne sur la terre ne l’avait
aimée d’un pareil amour (wie in Lammermoor).
An Gritha Hundhausen (In: L. Brentano: B.s Liebesleben
p43sq): Wer je die Freiheit des Gemüts verlor,
erhält sie selten wieder, u doch kann es gesunden
Seelen gelingen, in dieser ewigen Unschuld
zu verweilen, die darin besteht, nur das einfache,
natürliche Verhältnis der Dinge zu begreifen, nur
das Ewigke, keinen bürgerlichen Gesetzen Unterwor
fene zu lieben, nur mit der Liebe zu lieben u nich
t mit erlernten Empfindungen, nur mit dem ursprün
glichen Gedanken zu denken u n mit auswenig gelernten
Maximen. Das heißt in jeder Minute des Le
bens ein Kind sein, welches denn doch etwas ganz
anderes ist als in jeder Minute ein unerfahrenes
Wesen
:ambam amare
Ein Mann allein (=l’homme de sang); p130: Nachher
die Liebe, ganz einfach. Aber anders als zuvor.
Freigebiger, reicher. Die aufreizende Liebe, mit
71
Buchstabe F
Karte 40, Vorderseite
figura etymologica: Liebe liebt (lieben) 3
Villalonga
einer Frau, welche die Liebe liebte, das Raffinement
ihrer Schmerzen kannte u mit kühlem
Scharfblick Vergleiche zog.
- ib. p135: (Soledad) "Francisco, ich liebe die L
mit dir.“ Sie hätte es ganz deutlich gesagt. Nicht
dich liebe ich, sondern das Zusammensein mit
dir.
Gautier, Th. Maupin 1; p53:Jusqu’ici, je n’ai aimé aucune femme,
mais j’ai aimé et j’aime l’a m o u r. Quoique je
n’aie pas eu de maîtresses et que les femmes que
j’ai eues ne m’aient inspiré que du désir, j’ai éprouvé
et je connais l’amour même: je n’aimais pas
celle-ci ou celle-là, l’une plutôt que l’autre,
mais quelqu’une que je n’ai jamais vue et qui doit
exister quelque part, et que je trouverai, s’il
plaît à Dieu.
Musil, R.
MoE 113; p550: Ulrich: "Ich war einmal sehr verliebt;
ich mag ungefähr ebenso alt gewesen sein, wie
Karte 40, Rückseite
Sie (Sepp) es jetzt sind. Ich war eigentlich in me
ne L damals verliebt, in meinen veränderten Zustand,
weniger in die Frau, die dazu gehörte; damals
habe ich das alles kennen gelernt, woraus
Sie, Ihre Freunde u Gerd Ihre großen Geheimnis
se machen.
72
Buchstabe F
Karte 41, Vorderseite
figura etymologica: Regen regnet
Böll, H.
Rilke, R.M.
Irisches Tagebuch (dtv 1) p1o1
Nonnen-Klage IV; SW II p34: Daß wir es (Leben)
versäumt haben./Daß es wo liegt u entzwei
ist,/u der R r hinein/u steht drin u friert
drin.../
Karte 41, Rückseite
73
Buchstabe F
Karte 42, Vorderseite
figura etymologica: Sang singen
Ludwigslied
47: Sang uuas gisungan, Uuig was bigunnan
Karte 42, Rückseite
74
Buchstabe F
Karte 43, Vorderseite
figura etymologica: Schlaf schlafen (schläft)
Brentano, C. Godwi I; p184: Du schläfst, lieber Godwi.
einen ruhelosen Schlaf des Lebens
Rilke, R.M. Malte; AW II p18: Es kann sein, daß in dem weißen
Zimmer oben im Giebel, jetzt die Mägde
schlafen, ihren schweren, feuchten Sch schlafen
von Abend bis Morgen
- Fragmente zum Narziß I; AW II p376: Liebt mich
ihr Nymphen, schlaft, schlaft grenzenlosen S!
Hofmannsthal Bergwere zu Falun I; I p151: Den (Fischerssohn)
rührt n an, der schläf n irdischen Sch:
/Wo der liegt, ist die Schwelle schon zum Jen
seits!/
Baudelaire
Spleen de Paris XXXI; p286:"Quand donc“, disaient-ils
(passagers), "cesserons-nous de
dormir un sommeil sécoué par la lame...“
Klinger, F.M. Simson Grisaldo I 2; SuD II p214: Curio: ich
schlief’ am besten hier, ich schlief’ am best-
Karte 43, Rückseite
ten den ewigen Sch, o in deinen weißen Armen, Infan
in!
75
Buchstabe F
Karte 44, Vorderseite
figura etymologica: Schauer schauert
Schiller, F.
Räuber II 2; p54:Moor:Wiedersehen, wiedersehen!
Oh es wird mir durch die Seele schneiden ein
Schwert-Wenn ich ein Heiliger ihn (K) unter den
Heiligen finde- mitten im Himmel werden durch
mich schauern Schauer der Hölle
Karte 44, Rückseite
76
Buchstabe F
Karte 45, Vorderseite
figura etymologica: Schwimmer schwimmt
Goethe, J.W.
Pandora 972; 15 p175: Schwimmet! Schwimmer!
taucht, ihr Taucher!/Spähet, Späher, auf dem
Felsen!/
Karte 45, Rückseite
77
Buchstabe F
Karte 46, Vorderseite
figura etymologica: Segen segnen (segnet)
Brentano, C.
Starenberg; III p163: Segen ist gesegnet,/Fluch
ist geflucht.
Karte 46, Rückseite
78
Buchstabe F
Karte 47, Vorderseite
figura etymologica: Nach Sehnsucht sehnen
Kierkegaard
Entweder-Oder I p46 (I 27): Da denke ich an meine
Jugend u an meine erste Liebe- als ich noch
S hatte, jetzt sehne ich mich nur nach meiner ersten
S. Was ist Jugend? Ein Traum. Was ist die Lie
be? Der Inhalt des Traums. (Diapsalmanta)
Karte 47, Rückseite
79
Buchstabe F
Karte 48, Vorderseite
figura etymologica: Späher späht
Goethe
Pandora 973; 15 p175: Schwimmet, Schwimmer!
taucht, ihr Taucher!/ Spähet, Späher, auf dem
Felsen!/
Karte 48, Rückseite
80
Buchstabe F
Karte 49, Vorderseite
figura etymologica: Spiel spielen (spielt)
Goethe, J.W.v.
Hartmann v. Aue
Lessing
Eichendorff
Erlkönig: 1 p1o5: Du liebes Kind, komm, geh
mit mir!/ Gar schöne Spiele spiel’ ich mir
dir;
Erec 867: (Erec gegen Yders): sî bêde spilten
ein spil/daz lîhte den man beroubet,/der
fünfzehen úf das houbet./
Nathan II p; 2 p347: Al-Hafi: Und (Saladin) sagt:
er wolle matt nun einmal sein;/ Er w o l l e!
Heißt das spielen? Nathan: Schwerlich wohl;/
Heißt mit dem Spiele spielen.
Ahnung u Gegenwart II 17; II p182: Sie nahm sein’
n Helm herunter,/Löst Krause ihm u Bund,/
Spielt mit den Locken munter,/Küßt ihm den roten
Mund.// U spielt’viel süße Spiele/Wohl in
geheimer Lust,/Es zog so kühl u schwüle/Ihm
um die offne Brust.///
Karte 49, Rückseite
Figura etymologica: Spiel spielten
81
Buchstabe F
Karte 50, Vorderseite
figura etymologica: Suche suchen (sucht)
Pascal, B.
Pensées 2o3 (B135) p1138: Nous ne cherchons jamais
les choses, mais la recherche des choses.
Ainsi, dans les comédies, les scènes contentes
sans crainte ne valent rien, ni les extrêmes
misères sans espérance, ni les amours brutaux,
ni les sévérités âpres.
Karte 50, Rückseite
Tacitus
Büch[unleserlich],
K.
Tactitus und Ausklang
82
Buchstabe F
Karte 51, Vorderseite
figura etymologica: Suche suchen (sucht)
Pascal
Nietzsche
Pensées 203 (B 135), 1138: Nous ne cherchons jamais
les choses, mais la recherche des choses.
Ainsi, dans les comédies, les scènes contentes
sans crainte ne valent rien, ni les extrêmes misères
sans espérance, ni les amours brutaux, ni
les sévérités âpres.
UB III; I 337: Dazu füge man/beim Gelehrten/...
die jägerische Lust an verschmitzten Fuchsgängen
des Gedankens, so daß n eigentlich die Wahrheit
gesucht, sondern das Suchen gesucht wird u
der Hauptgenuß im listigen Herumschleichen, Umzingeln,
kunstmäßigen Abtöten besteht.
Karte 51, Rückseite
83
Buchstabe F
Karte 52, Vorderseite
figura etymologica: Taucher taucht
Goethe
Pandora 973; 15 p175: Schwimmet, Schwimmer!
taucht, ihr Taucher!/ Spähet, Späher, auf dem
Felsen!/;
Karte 52, Rückseite
84
Buchstabe F
Karte 52, Vorderseite
figura etymologica: Tod sterben
Rilke, R.M. Malte; II p11: Man stirbt, wie es gerade kommt ;
man stirbt den T, der zu der Krankheit gehört,
die man hat
- ib.p12: In den Sanatorien, wo ja so gern u mit so
viel Dankbarkeit gegen Ärzte u Schwestern gestorben
wird, stirbt man einen von den an der an
stalt angestellten Tod
- ib.p17: Wie hätte der Kammerherr Brigge den angesehen,
der von ihm verlangt hätte, er solle einen
anderen T sterben als diesen. Er starb seinen
schweren Tod
- ib. p.1o3: Sie (Margarete Brigge) lebte mitten unter
uns ihr L, ohne auf jemanden Rücksicht zu nehmen...
Vielleicht verachtete sie es (L) dafür, daß
es n gekommen war, daß es die Gelegenheit verfehlt
hatte, mit Geschick u Talent gelebt worden zu
sein.
Karte 52, Rückseite
85
Buchstabe F
Karte 53, Vorderseite
figura etymologica: Tod töten (tötet)
Gryphius
Catharina I 429sqq: Demetrius: Doch hoffen wir nun.
mehr/nu uns die Morgenröte//Eur Tamaras besucht;
daß auch der T sich tödte/Vnd eure (C) Widerkunft/
verjage all unser Leid./
- Gedanken über den Kirchof, Str.38; Wenn Gottes
letztes Feldgeschrei,/Verstärkt mit Blitzen u
Trompeten,/Wird durch der langen Länder Reih/Erschallen
u den T ertöten,/...
Karte 53, Rückseite
86
Buchstabe F
Karte 54, Vorderseite
figura etymologica: Tränen weinen
Mallarmé
Hérodiade II; p48: Allume encore, enfantillage/
Dis-tu, ces flambeaux òu la cire au feu léger/
Pleure parmi l’or vain quelque pleur étranger/
Et...
Karte 54, Rückseite
87
Buchstabe F
Karte 55, Vorderseite
figura etymologica: Traum träumen (träumt)
Klopstock, F.g. Beide: Traum träumet (!)
Poe, E.A.
The Raven; p2: dreaming dreams no mor
tal ever dared to dream before-
Brentano, C. Radlauf; III p34: Ich hab einen Traum
geträumet (Lied).
- Godwi II 34; II p415: Wenn die Liebe einschlummert
u träumt, träumt sie den
Traum der Liebe
Rosenroman
songier un songe
Hofmannsthal Weißter Fächer; GkD p142: Miranda: Ein T,
den ich heute nacht geträumt habe, hat
ich so beängstigt.
Lessing, G.E. Die schlafende Laura; p19sq: Sie schlief
u weit u breit/Erschallten keine Nachti
gallen,/Aus weiser Furchtsamkeit,/Ihr
minder zu gefallen,/Als ihr der Schlaf
gefiel,/Als ihr der T gefiel,/Den sie
Karte 55, Rückseite
/
vielleicht jetzt träumte,/Von dem, ich hoff’es,
träumte,/Der staunend bei ihr stand
Hofmannsthal (Dichter u diese Zeit;) Des Meeres und der Liebe
Wellen; II p351: Wer Liebe erfahren hat, wird es
lesen, u es liest darin, wer Liebe ersehnt. Der
Glückliche liest es, der die unerschöpflichen
Nächte kennt, u der vom Rande seines Glückes wie
vom Rande eines Schiffes mit halbgeschlossenen
Augen niederhangend Träume träumte, die kein Sterblicher
vor ihm zu träumen wagte. (Poe)
Auden, W.H. Miss Gee. A ballad; p43: She dreamed a dream one
evening/ That she was the Queen of France/And the
Vicar of Saint Aloysius/Asked Her Majesty to
dance.//
Goethe
Max u.Reflex.38 p625:"Unter allen Völkerschaften
haben die Griechen den Traum des Lebens am
schönsten geträumt.“
Chamisso
Schlemihl IX; 2 p3o2: ich weiß, dass ich gern solchen
T träumte (Paradies) u mich vor dem Erwachen
in acht nahm;
- ib. XI; p3o8sq: Mina: seit ich meinen langen T aus
geträumt/habe u in mir selber erwacht bin, geht
88
Buchstabe F
Karte 56, Vorderseite
figura etymologica: Traum träumen (träumt) 2
Chamisso
es mir wohl, seitdem wünsche ich n mehr u fürchte
n mehr den Tod.Seitdem denke ich heiter an Vergangenheit
u Zukunft.
Karte 56, Rückseite
Zeit heilt
Montaigne, M.de
Pascal, B.
Essais III 4; p813: le temps que Nature
nous a donné pour souverain medecin
de nos passions
Pensées; H p195: Le temps guérit les
douleurs et les querelles, parce qu’
on change, on n’est plus la même personne.
89
Buchstabe F
Karte 57, Vorderseite
figura etymologica: Urteil (wird) beurteilt
Chamisso
Provinciales III; p689: Leur censure (de la
Sorbonne contre Arnauld), toute censurable
qu’elle est, aura presque tout son effet
Karte 57, Rückseite
90
Buchstabe F
Karte 58, Vorderseite
figura etymologica: Verachtung verachten (verachtet)
Nietzsche
Z III: Vom Vorübergehen; p197: (zum 'Affen Zarathustras’)
Ich verachte dein Verachten; u wenn
du mich warntest,- warum warntest du dich n
selber?/Aus der Liebe allein soll mir mein Verachten
u mein warnender Vogel auffliegen; aber
n aus dem Sumpfe!-/
K
arte 58, Rückseite
91
Buchstabe F
Karte 59, Vorderseite
figura etymologica: Versucher versuchen (versucht)
Nietzsche
Z I: Drei Verwandlungen; p25: Was ist schwer?...
Oder ist es das: von unserer Sache scheiden,
wenn sie ihren Sieg feiert? Auf hoher Berge steigen,
um den V zu v?
Karte 59, Rückseite
92
Buchstabe F
Karte 60, Vorderseite
figura etymologica: Wahl wählen (wählt)
Heidegger, M.
Sein und Zeit §74; p385: Die eigentliche Wiederholung
einer gewesenen Existenzmöglichkeit...gründet
existenzial in der vorlaufenden
Entschlossenheit; denn in ihr wird
allererst die W gewählt, die für die kämpfende
Nachfolge u Treue zum Wiederholbaren frei
macht.
Karte 60, Rückseite
93
Buchstabe F
Karte 61, Vorderseite
figura etymologica: Willen wollen (will)
Goethe, J.W.v.
Proust, M.
Hofmannsthal,
H.v.
Nietzsche, F.
Egmont IV 2,11 p31o. Der König w i l l
seinen Willen.
Beichte eines jungen Mädchens; p95: Es
war n genug, Sehnsucht nach der Willens
entfaltung in sich zu tragen, es brauch
te gerade das, was ich nicht ohne Willenskraft
konnte: wollen.
Aus einem ungedruckten Buch; A p85: Das,
was den großen Künstler ausmacht, ist
ein großer Wille, aber ein Wille, der
gewollt wird, nicht der will.
Z I: Drei Verwandlungen; p27: Ja, zum Spie
les des Schaffens, meine Brüder, befarf
es eines heiligen Ja-sagens:s e i n e n
W will nun der Geist, s e i n e Welt gewinnt
sich der Weltverlorene./
- ib.I: Hinterweltler; p31: Müdigkeit, die
mit Einem Sprunge zum Letzten will, mit
einem Todessprunge, eine arme unwissen-
Karte 61, Rückseite
de Müdigkeit, die n einmal mehr wollen will: die
schuf alle Götter u Hinterwelten
Nietzsche
Z II: Auf den glückseligen Inseln; p94: Aber so
will’s mein schaffender Wille, mein Schicksal.
Oder, daß ich’s euch redlicher sage: solches Sch
icksal gerade- will mein Wille./
- ib. II: Von den berühmten Weisen; p111: Hungernd,
gewalttätig, einsam, gottlos: so will sich selber
der Löwen-Wille./
Novalis
fr.118;II p552: Ich selbst weis mich, wie ich mich
will u will mich, wie ich mich weis-weil ich mei
nen W i l l e n w i l l - weil ich abs(olut) will.
In mir ist also Wissen u Willen vollkommen vereinigt.
Nietzsche
Geburt der Tragödie 3; I p32: In den Griechen woll
te der "Wille" sich selbst in der Verklärung des
Genius u der Kunstwelt, anschauen; um sich zu ver
herrlichen, mußten seine Geschöpfe sich selbst
als verherrlichenswert empfinden.
Duns Scotus Sent. I d.8q.5:quare voluntas (Scil.Dei) voluit
hoc (Welt), nulla est causa, nisi quia voluntas
est voluntas.
94
Buchstabe F
Karte 62, Vorderseite
figura etymologica: Wunsch wünschen (wünscht)
Rilke, R. M.
Lucas
1.Duineser Elegie; I p233: Freilich ist es seltsam,
die Erde n mehr zu bewohnen,/.../Seltsam, die
Wünsche nicht weiterzuwünschen
22,14sq: Et cum facta esset hora, discubuit, et du.
odecim apostoli cum eo./Et ait illis: Desiderio
desideravi hoc pascha manducare vobiscum, antequam
patiar.
Karte 62, Rückseite
95
Buchstabe F
Karte 63, Vorderseite
figura etymologica: Würger würgen (würgt)
Nietzsche Zarathustra III: Von der großen Sehnsucht; p246:
Mit dem Sturme, welcher "Geist“ geißt, blies ich
über deine (Seele) wogende See; alle Wolken blies
ich davon, ich erwürgte selbst die Würgerin, die
"Sünde“ heißt./
Karte 63, Rückseite
96
Buchstabe G
Karte 1, Vorderseite
Grün: Farbe der Hoffnung
Apollinaire L’Ermite; Alcools p95: La nuit les bois sont noirs
et se meur l’espoir vert/Quand se meurt le jour
avec un râle inattendu///
Lenau
Trauer; SW i p124: Winter kam hereingeschlichen/
In mein Herz, die Tränen starben,/ U schneeweiß
sind mir verblichen/Alle gn Hsfarben.//
Hebbel
Tagebuch, no, 4200; IV p884:G ist die F der H. Wahrscheinlich,
weil an alles Ergrünende sich die H
knüpft. Die H auf Blüten u Früchte.
- Kriemhilds Rache I 6; VII p155sq: K: So fräbe du, o
Erde,/Dich überall, wie dihc der graue Mord/Bei
den Burgunden färbte!/Tauche dich/In dunkles
Rot! Wirf’s ab, das grüne Kleid/Der H u der Freude!
Mahne alles,/Was lebt, an diese namenlose Tat/Und
bringe, da man mir die Sühne weigert,/Sie vor das
ganze menschliche Geschlecht./
Karte 1, Rückseite
97
Buchstabe G
Karte 2, Vorderseite
Grün: Farbe der Liebenden
Shakespeare, W.
Love’s Labour’s Lost I 2; p.85.
Karte 2, Rückseite
98
Buchstabe G
Karte 3, Vorderseite
Grün: Farbe des Neides
Valéry, P. Tel Quel; II p691: Sept péchés font un juste. Les 7
péchés capitaux sont les 7 couleurs p u r e s du
spectre de l’âme du juste (...) Restent le V e r t e t
le Rouge, qui sont nécessairement l’E n v i e et
l’O r g u e i l, chlore et pourpre.
Karte 3, Rückseite
99
Buchstabe H
Karte 1, Vorderseite
Heisse Augen
Bonaventura
Nachtwachen IV p.45 (Ahasver)
Karte 1, Rückseite
100
Buchstabe H
Karte 2, Vorderseite
Heisse Hand/Vorkommen
Droste, A.v.
Spätes Erwachen 4; 3; p.286.
Karte 2, Rückseite
101
Buchstabe H
Karte 3, Vorderseite
heisser Kuss
Goethe, J.W.v.
Liebe und Tugend; I p66
- Ziblis; I p37
Karte 3, Rückseite
102
Buchstabe H
Karte 4, Vorderseite
heisser Mund
Goethe, J.W.v.
Lyde, I p39: Und von ihrem heissen Munde/Saugt
Amin die Wollust ein.
Karte 4, Rückseite
103
Buchstabe H
Karte 5, Vorderseite
Heisse Lider
Hofmannsthal, H.
Vor Tag, p.6 (Krankheit)
Karte 5, Rückseite
104
Buchstabe H
Karte 6, Vorderseite
Heisse Lippen
Droste, A.v. Spätes Erwachen 4, 4; p.286
Bonaventura Nachtwachen V, p53 (Liebe)
Günther,Ch. An eine Schöne, p.133 (Liebe)
Goethe, J.W.v. Laune des Verliebten 8, 476 (beim Kuss)
Karte 6, Rückseite
105
Buchstabe H
Karte 7, Vorderseite
Heisse Wangen
Goethe, J.W.v. West-östl.Divan; II p.128
Büchner, G. Leonce und Lena I3; p121 (Rosetta) O
meine heissen Wangen, ihr müsst glühen
/Im wilden Kosten
Karte 7, Rückseite
106
Buchstabe H
Karte 8, Vorderseite
Herzmetaphern
Augustin.
Conf.III 1: Speise des Herzens
- Conf.IV 55: Ohr des Herzens
Curtius, E.R. Europ.Lit. u.lat. Ma, p.147
Deuteronomium
Proverbia
Prudentius
Augustinus
Gebet Manasses
1.Clemensbrief
Krolow, K.
Pascal, B.
1o,16: Praeputium cordis
4,4; Praeputium cordis
Apoth.583: venter cordis
Conf.X12: manus cordis
11: genua cordis
Kap.57: flecto genua cordis
Im Mittag: Wenn mit fliessenden Fingern
d. Staub/D Wange d.Herzens mir rührt,
Pensées; H p347: Oh! qu’il (Christus)
est venu en grande pompe et en une prodigieuse
magnifience, aux yeux du cœur,
qui voient la sagesse! (B793, Ch 829)
Karte 8, Rückseite
Supervielle, J.
Kleist, H.v.
Hölderlin, F.
Kleist, H.v.
Augustinus
Johann v. Tepl
Richard von
St. Victor
Paulus
Dante Alighieri
Oublieuse mémoire: Sans crainte libérez
l’aile ed votre coeur!
An Goethe 24.1.o8: Es ist "auf den Knien“
meines Herzens“, dass ich vor Ihnen erscheine
(mit 1.Hf.Phöbus) ; Briefe p234
Hyperion I ; p434: O, es sind heilige Tage,
wo unser Herz zum ersten Male die Schwingen
übt (Zeit des Erwachens- Jugend)
Penthesilea v28oo: Knie
Trinit. XV 18: os cordis
Ackermann p6sq,3 Ackermann: Ihr habt mir
meiner Wonne Sommerblume aus meines/Herzens
Anger jammervoll ausgejätet-
Bejamin minor PL col. 6sqq: Visibilia enim
intuetur sensus carnalis, invisibilia vero
solus oculus videt cordis.
Eph.1,18:ut Deus... det vobis illuminatos
oculos cordis vestri
Inf.I19sq: Allor fu la paura un poco queta,/
Che nel lago del cor m’era durata,/
107
Buchstabe H
Karte 9, Vorderseite
Herzmetaphern 2
Rilke, R.M.
1.Clemensbr.
1o.Duineser Elegie; AW Ip260: Dass ich dereinst,
an dem Ausgang der grimmigen Einsicht,/Jubel u
Ruhm aufsinge zustimmenden Engeln./Daß von den
klargeschlagenen Hämmern des Herzens/keiner
versage an weichen, zweifelnden oder/reißenden
Saiten
c.26: Durch ihn (Christus) schauen wir die Höhen
des Himmels. Durch ihn erblicken wir wie in einem
Spiegel Gottes erhabenes Antlitz. Durch ihn sind
die Augen unseres Herzens aufgeschlossen worden.
Durch ihn ringt sich unser dunkler Sinn ans
Licht emport.
Karte 9, Rückseite
108
Buchstabe H
Karte 10, Vorderseite
Herz von Stein
Molière
Wieland, C.M.
Tartuffe III 3; V p.66 (ohne Liebe)
Sylvio V. 13, VI p1o8:"kieselsteinerne
Härte ihres Herzens“(Beispiel für barockes
Liebesgedicht)
Karte 10, Rückseite
109
Buchstabe H
Karte 11, Vorderseite
Himmel/Psychologie
Piaget,J.
Répresentation du monde chez l’enfant, p.295-300
Karte 11, Rückseite
110
Buchstabe H
Karte 12, Vorderseite
Himmel:als Abgrund
Meyer, C.F. Mönch p516: Antiope vergriff sich an fremdem Eigentum
u beging Raub an Dianen fast in Unschuld, denn
sie hatte weder Gewissen mehr noch auch nur Selbstbewußtsein.
Padua, das mit seinen Türmen vor ihr
lag,
Mutter, des Mönches Verlöbnis, Diana, die ganze Erde,
alles war vernichtet:ns als der A des Hs, u dieser
erfüllt mich Licht u Liebe
- Heilige Bläue (Langmesser p527): O du heil’ge Bläu
e,/Immer freut auf neue/Mich der stille Glanz./
A ohne Ende!/ Himmlisches Gelände,/Seele, tauche
unter ganz!///
Karte 12, Rückseite
111
Buchstabe H
Karte 13, Vorderseite
Himmel: Äthersaal
Droste, A.v.
Die Muschel 6,4; p131
Karte 13, Rückseite
112
Buchstabe H
Karte 14, Vorderseite
Angst
Enge der Welt
Himmel als Decke, Deckel
Moritz
Anton Reiser (ed.L.Geiger, 1886) p31sq: Wenn oft der
H
entwölkt u der Horizont kleiner war, fühlte er eine
Art von Bangigkeit, daß die ganze Welt wiederum mit
ebenso einer D umschlossen sey, wie die Stube, wor
in er wohnte, u wenn er dann mit seinen Gedanken über
diese gewölbte Decke hinausging, so kam ihm die
se Welt an sich viel zu klein vor, u es däuchte ihm,
als müsse sie wiederum in einer andern eingeschlossen
seyn, u das immer so fort.
Baudelaire Spleen; p :Quand le ciel bas et lourd pèse
comme
un couvercle/Sur l’esprit gémissant en proie aux
longs ennuis,/Et que de l’horizon embrassant tout
le cercle/Il nous verse un jour (plus) noir plus tri
ste que les nuits,//
Karte 14, Rückseite
113
Buchstabe H
Karte 15, Vorderseite
Himmel als Decke, Deckel
Moritz.
Anton Reiser (ed.L.Geiger, 1886) p31sq: Wenn oft der
H
entwölkt u der Horizont kleiner war, fühlte er eine
Art von Bangigkeit, daß die ganze Welt wiederum mit
ebenso einer D umschlossen sey, wie die Stube, wor
in er wohnte, u wenn er dann mit seinen Gedanken über
diese gewölbte Decke hinausging, so kam ihm die
se Welt an sich viel zu klein vor, u es däuchte ihm,
als müsse sie wiederum in einer andern eingeschlossen
seyn, u das immer so fort.
Baudelaire Spleen;p :Quand le ciel bas et lourd pèse
comme
un couvercle/Sur l’esprit gémissant en proie aux
longs ennuis,/Et que de l’horizon embrassant tout
le cercle/I
Karte 15, Rückseite
[handschriftlich]
Atanasius 105
unterstrichen] 121
Hars/Prosa 106
[durchgestrichen,
unleserlich]
optische
Täuschung III
Empireum [i zweimal
Augustin: in Numidia [unleserlich, letzter
Buchstabe a unterstrichen] 132
finaro [unleserlich], fehler 138
97: fui 55a II fur (NoIZ OC VI 87) [Buchstaben in
der Klammer unleserlich]
19 Johannes Theologien [?]
OC I 29: fehlen 2 Sätze
(Hors 20)
114
Buchstabe H
Karte 16, Vorderseite
cf. Erhabenes
Himmel:erhaben
Kant, I.
K.d.U.§29;B118:Wenn man also den Anblick des
bestirnten Himmels e r h a b e n nennt, so muß man
der Beurteilung desselben n Begriffe von Welten,
von vernünftigen Wesen bewohnt, u nun die hellen
Punkte, womit wir den Raum über uns erfüllt sehen,
als ihre Sonnen, in sehr zweckmäßig für sie gestellten
Kreisen bewegt, zum Grunde legen, sondern
bloß, wie man ihn sieht, als ein weites Gewölbe,
was alles befaßt ;
Karte 16, Rückseite
115
Buchstabe H
Karte 17, Vorderseite
Himmel-Erde-Hölle/Vorkommen
Corneille.
Clitandre II 1; I p192: Pymante: La terrre n’etend
point la douleur qui me presse;/ Le ciel me persé
cute, et l’enfer me délaisse./
Karte 17, Rückseite
116
Buchstabe H
Karte 18, Vorderseite
Himmel-Hölle-Dialektik
Goethe, J.W.v. Götz; 1o p119: Weislingen: Still, Marie!
Du Engel des Himmels bringst die Qualen
der Hölle mit dir
- Urgötz V; 1o p242: Franz: O das geht über alle
Höllenstrafen die Glückseligkeit des
Himmels (Adelaid) nur einen Augenblick zu
geniesen.
Diderot, D. Sur les femmes; p953: La femme dominée par l’
hystérisme éprouve je ne sais quoi d’infer-
Baudelaire, Ch.
nal ou de céleste.
Hymne à la Beauté; p23: Vien-tu du ciel profind
ou sors-tu de l’abime,/O Beauté? ton
regard, infernal ou divin,/Verse confusement
le bienfait et le crime/
- Le Voyage VIII; p127: Nous voulons, tant ce feu
nous brûle le cerveau,/Plonger au fond du
gouffre, Enfer ou Ciel, qu’importe?/Au fond
de l’Inconnu pour trouver du n o u v e a u!///
Karte 18, Rückseite
Huysmans, J.-K. Aresbours IX i.f.: wollüstige u mystische
Besessenheit quälten verschmolzen sein Gehirn,
das unter dem erregenden Wunsche stand
den Gewöhnlichkeiten der Welt zu entgehen,
alte Gebräuche zu verachten, in neuen Ekstasen
zu vergehen, in himmlischen oder höllischen
Ekstasen, die durhc ihren Schwefeldunst
im gleichen Masse zerrütten.
Schiller, F.v. Elegie auf den Tod eines Jünglings; 2 p31:
Diesem tragikomischen Gewühl,/Dieser ungestümen
Glückeswelle,/Diesem possenhaften
Lottospie,/Diesem faulen fleißigen Gewimmel,
Dieser arbeitsvollen Ruh,/Bruder!-
diesem teufelvollen Himmel/Schloß dein
Auge sich auf ewig zu.//
117
Buchstabe H
Karte 19, Vorderseite
Himmel:leer
Baudelaire
L’amour du mensonge I; p95: Je sais qu’il est des
yeux,
des plus mélancoliques,/Qui ne recèlent point
de secrets précieux;/Beaux écrins sans joyaux,
médaillons sans reliques,/Plus vides, plus profonds
que vous-mêmes, Cieux!//
Karte 19, Rückseite
118
Buchstabe H
Karte 20, Vorderseite
Himmel:
Himmel:leer
Baudelaire.
Projet d’épilogue pour la 2.éd. des Fleurs du Mal;
p179: Et tes (Paris?) feux d’artifice, éruptions
de joie,/Qui font rire le Ciel, muet et ténebreux.
stumm
Karte 20, Rückseite
119
Buchstabe H
Karte 21, Vorderseite
Himmel:als
cf.Sterne:als Blumen
Wiese
Hölderlin
Hyperion II ; p559sq: über uns blüht die W des Hs
mit all ihren funkelnden/Blumen u seitwärts ahmt
das Mondlicht hinter westlichem Gewölk den Nieder
gang des Sonnenjünglings, wie aus Liebe, schüchtern
nach-
Karte 21, Rückseite
120
Buchstabe H
Karte 22, Vorderseite
Himmelsfarbe: blutig
Werner,Z
Wanda V2; p267: Wladimir: Der eben noch in Blut
geschwommen, / Den Äther deckt ein Wolkenflor (bewölkte
Morgendämmerung: 266); /Das Volk steht, regungslos,
beklommen:/Ein steinern stilles Trauer
chor!/
- ib.III; p234: W: Schwimmt der H n im Blut/Dorten in
des Abends Glut?-/Aber bald im Glanzgefieder/
Schwebt die Nacht auf Sternen nieder!/- Ist mir
doch, als säh’ ich ihn (Rüdiger)/ Dort im Abendster
ne glühn; /Dessen Geist mir heut erschienen-/
Karte 22, Rückseite
121
Buchstabe H
Karte 23, Vorderseite
Himmelsfarbe: gelb
Benn,G
Die Reise; II p33: Oh, er war wohl schon zu weit ge
gangen! Schon schwankte vor der Straße u Feld un
ter gelben Stürmen gefleckter Himmel, u ein Wagen
hielt am Saum der Stadt. Zurück! hieß es,
denn heran wogte das Ungeformte, u das Uferlose
lag lauernd./
Karte 23, Rückseite
122
Buchstabe H
Karte 24, Vorderseite
Himmelsfarbe: dunkelblau
Eichendorff Ahnung u Gegenwart I 5; II p35: die ganze Gegend
lag still u schwül. Einzelne seltsam gestaltete
Wolken zogen langsam über den den h; manchmal
flog ein plötzlicher Wind über die Gegend, u dann
war es , als ob die alten Felsen u die alten Bäume
sich über den Fluß unten legten u miteinander
über sie (Ida, die vom Wassermann geheiratet wird)
besprächen.Ein Schauder überlief da Ida.
- ib. II 15 p154: Schwül u erwartungsvoll schauen
wir in den den H, schwere Gewitter steigen langsam
herauf, die über manche liebe Gegend u Freunde er
gehen sollen, der Strom schießt dunkelglatt und
schneller vorbei, als wolle er seinem Geschicke
ent/gehen, die ganze Gegend verwandelt plötzlich
seltsam ihre Miene. Keine Glockenklänge wehen
mehr fromm über die Felder, die Wolken zu zerteilen,
der Glaube ist tot, die Welt liegt stumm, und
viel Teures wird untergehen, ehe die Brust wieder
frei aufatmet.
Karte 24, Rückseite
123
Buchstabe H
Karte 25, Vorderseite
Himmelsfarbe: grau
Gryphius, A.
Baudelaire, Ch.
Proust,M.
Morgensonnet; p20: Die Morgenröte lacht/
Den grauen Himmel an
Spleen de Paris VI; p325: Sous un grand ciel
gris, dans une grande plaine poudreuse, sans
chemins, sans gazon, sans un chardon, sans une
ortie
S III; I p426 (Winter)
- ib.I p426 (Bois de Boulogne): Le soleil s’é
tait caché. La nature recommencait à regner
sur le Bois d’où s’était envolée l’ídée qu’il
était le Jardin élyséen de la Femme: au-dessus
du moulin factive le vrai ciel était gris;
Musil, R.
MoE 78; p331: Diotima ängstigte sich darum zuweilen
vor der Veränderung, die ohne ihre ausdrückliche
Genehmigung mit ihr vor sich gega
ngen war, u alles in allem glich ihr Zustand am
ehesten jenem hellen nervösen Grau, das die
Farbe des zwarten, von aller Schwere befrei-
Karte 25, Rückseite
ten Himmels in der mutlosen Stunde der größten
Hitze ist.
124
Buchstabe H
Karte 26, Vorderseite
Himmelsfarbe: grün
Benn, G.
Baudelaire, Ch.
Gatier, Th.
Keiner weine-; III p341: Rosen, gottweisswoher
so schln,/in grünen Himmeln die Stadt/
abends/in der Vergänglichkeit der Jahre!
Spleen de Paris XXXI p281: Dans un beau jardin
où les rayons d’un soleil automnal semblaient
s’attarder à plaisir, sous un ciel déjà
verdâtre où des nuages d’or flottaient com
me des contintents en voyage...
Maupin 1; p55: Ce sera le soir que nous nous ren
contrerons (Idealgeliebte) pour la 1.fois,-
par un beau coucher de soleil;- le ciel aura
de ces tons orangés jaune clair et vert pâle
que l’ont voit dans quelques tableux des grands
maîtres d’autrefois:...
Karte 26, Rückseite
125
Buchstabe H
Karte 27, Vorderseite
Himmelsfarbe: malvefarben
Proust, M.
Guermantes I; II p84: Ce réduit donnait sur une
cour, belle solitaire que je fus heureux d’avoir
pour voisine, quand, le lendemain matin,
je la découvris, captive entre ses hauts murs
oú ne prenait jour aucune fenêtre, et n’yant
[unleserlich]
que deux arbres jaunis qui suffisaient à donner
une douceur mauve au ciel pur.
- SeGII; II p1o34: Bientôt, même, l’été finissant
quand on descendait du train à Douville, le so
leil amorti par la brume, n’était déjà plus,
dans le ciel uniformément mauve, qu’un bloc
rouge.
Sartre
La Chambre III; Le mur p137: Pouah! Je suis sûre
qu’à présent il (Pierre) regarde le ciel et les
étoiles, il allume une cigarette, il est dehors,
il a dit qu’il aimait la teinte mauve du
ciel de Paris. A petits pas, il rentre chez lui,
Karte 27, Rückseite
une vache qu’on vient de traire, il n’y pense
plus- et moi je suis souillée.
126
Buchstabe H
Karte 28, Vorderseite
Himmelsfarbe: orange
Flaubert
Gautier
Gautier
ES I 5; II p115: Un côté de l’horizon commençait à
pâlir, tandis que de l’autre, une large couleur
orange s’étalait dans le ciel et était plus empourprée
aui faîtte des collines, devenues complètement
noires.
Maupin 1o; p215. Le soleil descendait lentement
sous l’horizon comme le lustre d’un théâtre qu’on
abaisse quand la représentation est finie...les
ombres s’allongeaient, et tous les lointains se
nuançaient de rougeurs. Certaines portions du
ciel étaient d’un lilas très doux et très fondu,
d’autres tenaient du citron et de l’orange; les
oiseaux de nuit commençaient à chanter.
ib. 1; p55: Ce sera le soir que nous nous rencontre
rons (Idealgeliebte) pour la 1.fois, par un be
au coucher de soleil;- le ciel aura de ces tons
orangés jaune clair et vert pâle
que l’ont voit dans que
lques tableux des grands maîtres d’autrefois:
Karte 28, Rückseite
127
Buchstabe H
Karte 29, Vorderseite
Himmelsfarbe: purpurn
Flaubert
ES I 5; II p115: Un côté de l’horizon commençait à
pâlir, tandis que de l’autre, une large couleur
orange s’étalait dans le ciel et était plus empourprée
aui faîtte des collines, devenues complètement
noires.
- ib.I 1 ; p41: Une large couleur de pourpre enflam
mait le ciel à l’occident. De grosses meules de
blé, qui se levaient au milieu des chaumes, projetaient
des ombres géantes. Un chien se mit à
aboyer dans une ferme, au loin. Il (F) frissona,
pris d’une inquiétude sans cause.
- Bovary III 6; I p591: Nach Ball: Le jour commençait
à se lever, et une grande tache de couleur pourp
re s’élargissait dans le ciel pâle, du côte de
vent: il n’y avait personne sur les ponts ; les réverbères
s’éteignaient.
Karte 29, Rückseite
128
Buchstabe H
Karte 30, Vorderseite
Himmelsfarbe:
c.f. Morgenröte
rosenfarben
Proust, M.
Flaubert
Guermantes I; II p213sq: Ces fleurs sont d’un
rose vraiment céleste, dit Legrandin, je veux
dire couleur de ciel rose. Car il y a un rose
ciel comme il ya un ciel bleu.
Salammbô I; I p757: au be: Puis à mesure que le
ciel rose s’élargissait, les hautes maisons
inclinées sur les pentes du terrain se haussaient,
se tassaient tlles qu’un troupeau de
chèvres noires qui descend des montagnes.
- ib. VII; p852: et par l’ouverture de cet angle
on apercut au fond des autres salles le grand
ciel rose qui semblait continuer la vôute (Te
mpel), en s’appuyant à l’horizon sur la mer
toute bleue. Le soleil, sortant des flots, mon
tait.
Karte 30, Rückseite
129
Buchstabe H
Karte 31, Vorderseite
Himmelsfarbe: rot
Flaubert, G.
Bovary I 7; I p366: Dans l’avenu, un jour vert rabattu
par le feuillage éclairat la mousse rase
qui craquait doucement sous ses (Emma) pieds. Le
soleil se couchait; le ciel rouge entre les branches,
et les troncs pareils des arbres plantés en
ligne droite semblaient une colonnade brune se
détachant sur un fond d’or;
Karte 31, Rückseite
130
Buchstabe H
Karte 32, Vorderseite
Himmelsfarbe: schiefern
Flaubert
ES I 3 ; II p55: Derrières les Tuileries, le ciel
prenait la teinte des ardoises... Les becs de gaz
s’allumaient; et la Seine, verdâtre dans toute
son étendue, se déchirait en moires d’argent
contre les piles des ponts
Karte 32, Rückseite
131
Buchstabe H
Karte 33, Vorderseite
Himmelsfarbe: türkis
Hofmannsthal 672.Nacht; II p11: Die Schönheit des Himmels,
der in kleinen leuchtenden Stücken von leuc
tem T von oben durch das dunkle Genetz von
Zweigen und Ranken herunterfiel
- Frau ohen Schatten; II p179: Voll Ungeduld
blickte sie (Amme) in den H empor, der schon
erhellt (Morgen) die Farbe von grünlichem
Türkis annahm
Karte 33, Rückseite
132
Buchstabe H
Karte 34, Vorderseite
Himmelsfarbe: violett
Proust, M.
Guermantes I; II p154: Legrandin: "Pendant que
vous irez à quelque five o’clock, votre vieil
ami sera plus heureux que vous, car seul dans
un faubourg, il regardera monter dans le
ciel violet la lune rose.“
- SeG II; II p781: si le levais la tête pour regarder
le ciel entre les fleurs (de pommiers), qui
faisaient paraître son bleu rasséréné, presque
violet, elles semblaient s’écarter pour
montrer la profondeur de ce paradis.
Sartre
Erostrate: Le Mur p94: Dans la nuit, j’eus des
visions fraîches, des palmiers, de l’eau qui cou
lait, un ciel violet au-dessus d’une coupole.
Gautier
Maupin 10; p215: Le soleil descendait lentement
sous l’horizon comme le lustre d’un thèâtre qu’on
abaisse quand la réprésentation est finie... les
ombres s’allongaient, et tous les lointains se
nuançaient de rougeurs. Certaines portions du
ciel étaient d’un lilas très doux et très fondu,
Karte 34, Rückseite
d’autres tenaient du citron et de l’orange;
133
Buchstabe H
Karte 35, Vorderseite
elfenbeinfarbener Turm
Turm auf dem Liba
steht.
Dein Hals ist wie ein
Deine Nase ist wie der
non, der gen Damaskus
Hoheslied 7,5
Büchner, G. Leonce und Lena II 2
Karte 35, Rückseite
134
Buchstabe H
Karte 36, Vorderseite
Hoheslied 8,6:
Gryphius, A.
Setze mich wie ein Siegel auf dein Herz und
wie ein Siegel auf deinen Arm. Denn Liebe
ist stark wie der Tod und ihr Eifer ist fest
wie die Hölle.
Fortis ut mors dilectio; p47
Karte 36, Rückseite
135
Buchstabe H
Karte 37, Vorderseite
Hoheslied 1,4: Nigra sum, sed formosa
braune Haut
Marino
Nera si, ma se’bella, e chi nol crede/Di tenebre
ammantato il ciel rimiri,/Tu con due sole stelle
incendio spiri,/Ei con molt’occhi appena arder
si vede/(Negerin)
Karte 37, Rückseite
136
Buchstabe H
Karte 38, Vorderseite
Horatius, Carm. I 11,8: Carpe diem
Klopstock, F.G.
Gide, A.
Elegie: Nimm sie (die Stunden)!
Nouvelles nourritures III; p287: L’heure
qui passe est bien passée.-Oh! toi
qui viendras, penseront-ils, sois plus
habile: Saisis l’instant!
Karte 38, Rückseite
137
Buchstabe H
Karte 39, Vorderseite
Horaz, Carm. IV 27,12: Misce stultitiam consiliies brevem
Erasmus
Montaigne
Laus stultitiae, carp.62
Essais III 5; p82o
Karte 39, Rückseite
138
Buchstabe H
Karte 40, Vorderseite
Horaz, Serm. I 4, 62: disiecti membra poetae
Hamann, J.G.
Schleiermacher
Herder
Aesth. in nuce; SuD p123: wir haben an der Natur
ns als T u r b a t v e r s e u d m p zu unserem Gebrauch
übrig. Diese zu sammeln ist des G e l e h r-
t e n; sie auszulegen des P h i l o s o p h e n; sie
nachzuahmen-oder noch kühner! -sie in Geschick
zu bringen des P o e t e n bescheiden. Teil.
Briefe über Lucine; p95; Die Liebe soll auferstehen,
ihre zerstückelten Glieder soll ein neues
Leben vereinigen u beseelen, daß sie froh u frei
herrsche im Gemüt der Men u in ihren Werken, u
die leeren Schatten vermeintlicher Tugenden ver
dränge
Ursprung der Sprache; SuD p443: Sonst u gewöhnlich
(in Sprachphilosophie) sieht man immer nur Gewebe
des verkehrten Teppichs! d m p!--
- Ideen zu einer Gesch. d.Menschheit: Suphan XIII
p67sq:daß die Natur bei der unendlichen Varie-
Karte 40, Rückseite
Schubert
Schelling
tät, die sie liebet, alle Lebendigen unserer Erde
nach Einem Hauptplasma der Organisation gebildet
zu haben scheint... alle Wesen der organischen
Schöpfung erscheinen also als d m p. Wer
sie studieren will, muß eins im anderm studie.
ren:
Nachtseite I; p22: So geschieht es, daß indem wir
uns gerade an den bisher in den einzelnen Naturwissenschaften
am meisten versäumten, o dunkel
gebliebenen Phänomenen festhalten, die Natur,
von welcher sonst nur zerstreute Theile, welche
wiederum das Gemüth nur zerstreuen, n lebendig
ansprechen können, sichtbar würden, unsre Seele
als ein lebendiges harmonisch verbundnes/ Ganze
anspricht, Ein Grund, Ein Gesetz, u Eine allgemei
ne Geschichte alles Lebens u Daseyns klar hervor
tritt
Trans. Idealismus; p6o2: Wenn wir uns die Geschichte
als ein Schauspiel denken, in welchem jeder,
der daran Theil hat, ganz frei u nach Gutdünken sei
ne Rolle spielt, so läßt sich eine vernünftige
Entwicklung dieses verworrenen Spiels nur da-
139
Buchstabe H
Karte 41, Vorderseite
Horaz, Serm. I 4, 62: disiecti membra poetae 2
Schelling
Hebbel
durch denken, daß es Ein Geist ist, der in allen dichtet
u daß der Dichter, dessen bloße Bruchstücke
(d m p) die einzelnen Schauspieler sind, den objektiven
Erfolg des Ganzen mit dem freien Spiel aller
einzelnen schon zum voraus so in Harmonie gesetzt
hat, daß am Ende wirklich etwas Vernünftiges herau
skommen muß.
Vorwort zu M. Magdalena; 10 p43: Das Drama, d.h. das
höchste, das Epoche machende, denn es gibt auch n
och ein 2. u. 3., ein partiell-nationales u ein subjektiv-indiviuelles,
die sihc zu jenem verhalten,
wie einzelne Szenen u Charaktere zum ganzen St
ück, die dasselbe aber so lange, bis ein Alles umfas
sender Geist erscheint, vertreten, u wenn diser
ganz ausbleibt, als d m p ins eine Stelle rückendas
Drama ist nur dann möglich, wenn in diesem
(Welt- u Men-)Zustand eine entscheidende Veränderrung
vor sich geht
Karte 41, Rückseite
Naville, E.
Le Problème du mal, V, p.240: Les socialistes et les
individualistes, rangés en deux camps, luttent,
dans l’école et dans le monde, avec les membres dis
joints de la vérité. En effet, le développement normal
de la société amène la formation toujours plus
complète de vrais individus, car la société n’est
pas un aggrégat, un simple rassemblement, mais un
organisme spirituel formé de volontés qui se poussèdent
et se réunissent dans une intention commune.
D’autre part, l’individu qui ne peut exister isolément,
ne se développe selon sa propre nature qu’en
réalisant par la liberté la loi de la solidarité.
140
Buchstabe H
Karte 42, Vorderseite
Horaz, A.P.119: sibi convenientia finge
Baumgarten
Meditationes §57: Erdichtungen, in denen sich
mehreres widerspricht, sind utopisch,h heterokosmisch.
Daher findet sich in poetischen
Erdichtungen kein Widerspruch: S.c.f..
Wieland, C.M. Die Bunkliade; XLV p234, Anm. zu p33 (+)
Karte 42, Rückseite
141
Buchstabe H
Karte 43, Vorderseite
Horaz, A.P.139: Parturiunt mon[tt]s [unleserlich], nascetur
ridiculus mus.
Droste, A.V.
Hartman v. Ouwe
Boileau, N.
Die Golems 2, 8; p284
Erec 9o49sqq: Erec: "ich ahte ni[ou] [unleserlich]
ûf
iuwer drô (Mabonagrin)/ und wil sî wol
genôzen/zwein bergen grôzen./die swuoren
bî ir sinnen/daz sî wolden gewinnen,
in selben ein gezæmez kint, ein grôzez,
als ouch sî dâ sint./dô verhancte des
got/daz ez wart der liute spot,/und gebâren
eine veltmûs./
Art poétique III, p178: Epos. N’allez pas
dès l’abord, sur Pégase monté,/Crier à
vos lecteurs, d’une voix de tonnerre./ "Je
chante le vainqueur des vainqueurs de
la terre.“Que produira l’auteur après tous
ces grands cris?/La montagne en travail
enfante une souris./
Karte 43, Rückseite
142
Buchstabe H
Karte 44, Vorderseite
Horaz, A.P.333. Aut prodesse volunt aut delectare
Gellert
Racine, J.
Wieland, C.M.
Comoedia promovens; V p39sq
Phèdre, préf.I p747-instruire et divertir
Musarion I, XII p21: Natur
Hegel, G.W.F. Ästhetik p92 (XII p82) (+)
Bonaventura
St. Pierre, B.
Reductio artium§2: Quoniam omnis ars
mechanica [aut] [unleserlich] est ad solatium, aut ad
commodum; sive est ad excludendam tristitiam;
aut indigentiam; sive aut
prodest, aut delectat, sec.illud Horatii.
Si est ad solatium et delectationem,
sic est theatralica.
Paul et Virginie p122sq: "Mais quu’est
il besoin de vous continuer plus longtemps
le récit de cette histoire? Il n’y
a jamais qu’un côté agréable à connoitre
dans la vie humaine. Semblable au glo
be sur lequel nous tournons, notre re-
Karte 44, Rückseite
La Bruyère
volution rapide n’est que d’un jour, et une par
tie de ce jour ne peur recevoir la lumière que
l’autre ne soit livrée aux ténebre.“ "Mon père,
lui dis-je, je vous en conjure; achevez de
me raconter ce que vous aves commencé d’une ma.
niere si touchante. Les /images du bonheur nous
plaisent. Que devint, je vous prie, l’infortuné Paul?
Caractères (préface) p61: On ne doit parler, on
ne doit écrire que pour l’instruction; et s’il ar
rive que l’on plaise, il ne faut pas néanmoins s
en repentir, si cela sert à instruire et à faire
recevoir les vérités qui doivent instruire.
- ibid, I (Ouvrages de l’esprit) 54; p84: Corneille
nous assujettit à ses caractères et à ses idées,
Racines se conforme aux nôtres; celui-là
peint les hommes comme il devraient être, celui-ci
les peint tels qu’ils sont. Il ya plus
dans le 1. de ce que l’on admire, et de ce que l’
in doit même imiter; il y a plus dans le 2. de ce
que l’on reconnaît dans les autres, ou de ce que
l’on épouve dans soi-même. L’un élève, étonne,
143
Buchstabe H
Karte 45, Vorderseite
amusement,/Et veut mettre à profit son divertissement./
Flaubert
Mémoires d’un fou I: Oui, encore une fois, à quoi
est-il bon, je le demande en vérité, un livre qui
n’est ni instructif, ni amusant,
Laclos
Sur le roman; p482: Ne faut-il pas qu’un Roman,
comme tout outre Ouvrage, amuse, instruise, intéresse?.
- Liaisons dangereuses, préf. du Rédacteur; p25: Le
mérite d’un Ouvrage se compose de son utilité
ou de son agrément, et même de tous deux, quand
il est en susceptible; mais le succès, qui ne
prouve pas toujours le mérité, tient souvent, da
vantage au choix du sujet qu’il présente, qu’à
la manière dont ils sont traités.
Prévost
M Lescaut, Avis de L’Auteur ; p4: Les personnes
de bon sens ne regarderont point un ouvrage de
cette nature comme un amusement inutile. Outre
le plaisir d’une lecture agréable, l’y trouvera
peu d’évenemens qui ne puissent servir à l’instr-
Karte 45, Rückseite
La Bruyère
volution rapide n’est que d’un jour, et une par
tie de ce jour ne peur recevoir la lumière que
l’autre ne soit livrée aux ténebre.“ "Mon père,
lui dis-je, je vous en conjure; achevez de
me raconter ce que vous aves commencé d’une ma.
niere si touchante. Les /images du bonheur nous
plaisent. Que devint, je vous prie, l’infortuné Paul?
Caractères (préface) p61: On ne doit parler, on
ne doit écrire que pour l’instruction; et s’il ar
rive que l’on plaise, il ne faut pas néanmoins s
en repentir, si cela sert à instruire et à faire
recevoir les vérités qui doivent instruire.
- ibid, I (Ouvrages de l’esprit) 54; p84: Corneille
nous assujettit à ses caractères et à ses idées,
Racines se conforme aux nôtres; celui-là
peint les hommes comme il devraient être, celui-ci
les peint tels qu’ils sont. Il ya plus
dans le 1. de ce que l’on admire, et de ce que l’
in doit même imiter; il y a plus dans le 2. de ce
que l’on reconnaît dans les autres, ou de ce que
l’on épouve dans soi-même. L’un élève, étonne,
144
Buchstabe H
Karte 46, Vorderseite
Horaz, A.P.333/3
Prévost
uction des mœurs et c’est rendre à mon avis un service
considerable au Public que de l’instruire en
le divertissant.
Karte 46, Rückseite
La Bruyère
volution rapide n’est que d’un jour, et une par
tie de ce jour ne peur recevoir la lumière que
l’autre ne soit livrée aux ténebre.“ "Mon père,
lui dis-je, je vous en conjure; achevez de
me raconter ce que vous aves commencé d’une ma.
niere si touchante. Les /images du bonheur nous
plaisent. Que devint, je vous prie, l’infortuné
Paul?
Caractères (préface) p61: On ne doit parler, on
ne doit écrire que pour l’instruction; et s’il ar
rive que l’on plaise, il ne faut pas néanmoins s
en repentir, si cela sert à instruire et à faire
recevoir les vérités qui doivent instruire.
- ibid, I (Ouvrages de l’esprit) 54; p84: Corneille
nous assujettit à ses caractères et à ses idées,
Racines se conforme aux nôtres; celui-là
peint les hommes comme il devraient être, celui-ci
les peint tels qu’ils sont. Il ya plus
dans le 1. de ce que l’on admire, et de ce que l’
in doit même imiter; il y a plus dans le 2. de ce
que l’on reconnaît dans les autres, ou de ce que
l’on épouve dans soi-même. L’un élève, étonne,
145
Buchstabe H
Karte 47, Vorderseite
(dulci
Horaz, A.P.343: Omne tulit punctum, qui miscuit utile
Klopstock, F.G.
Bonaventura
Diderot, D.
Von der heiligen Poesie
Nachtwachen XV p163: Einst hatte ich
mich eben von meinem Lager... aufgerichtet
u schaute in die Morgenglut,
die wie ein Geist auf dem Meere auf.
stieg, wobei ich,um das Nützl mit dem
Angen zu verbinden, eine aufgegrabene
Wurzel anbiss.
Rêve d’Alembert (Suite; p936: Fortfplanung)
Karte 47, Rückseite
146
Buchstabe H
Karte 48, Vorderseite
Horaz Ep.I 1,74: [Q] [unleserlich]uia me vestigia terrent
Äsop
Platon
Die Löwin un der Fuchs
Alkib.I 123 A
Zincgref Apophthegmata p49 (Straßburg 1626): Rudolf I.
will die Salbung nicht in Rom vom Papst empfangen
Hebel, J.P. Brief an Hitzig 27.3. (1805) ed.W. Zeltner
p226: Vor dem Übersetzen (der Alem.Gedichte
aus anderen hochdeutschen Gedichten, was Goethe
empfahl) werde ihc mich freilich... hüten.
Vestigia Fellneri me terrent. Denn so viel ich
an meinen u seinen Versuchen dazu bisher erken
ne, vertragt unsere Sprache durchaus nichts,
was nicht in ihr selbst erzeugt u. gebohren ist,
sonst siehts aus wie eine fremde Seele in einem
andern Körper...
Karte 48, Rückseite
147
Buchstabe H
Karte 49, Vorderseite
Horaz Ep.I 4,16: Epicuri de grege porcus
Molière
Wieland, C.M.
Don Juan I 1; III p.171 (Don Juan)
Moral. Briefe II 9o; I p237 (Romentan)
Karte 49, Rückseite
148
Buchstabe H
Karte 50, Vorderseite
Horaz Ep.I 6,1: nil admirari
Voltaire
L’Ingénu; p196: il (Huron) semblait qu’il eût pris
pour sa devise celle de Milord Bolingbroke, N.a.
Karte 50, Rückseite
149
Buchstabe H
Karte 51, Vorderseite
Horizont/Vorkommen
Flaubert, G. Bovary II 13; I p517: Elle se redressa lentement
(nach Krankheit), se mit la main devant les yeux,
pour regarder: elle regarda au loin, tout au loin;
mais il n’y avait à l’h que de grands feux d’herbe,
qui fumaient sur les collines
- ib.III 5; p564: Cependant les 4 banquettes se garnissaient
(Reise nach Rouen), la voiture roulait
les pommiers à la file se succèdaient; et, la rou
te, entre ses deux longs fossés pleins d’eau jau
ne, allait continuellement se rétrécissant vers
l’horizon
Gide, A.
Nouvelles nourritues I; p356. Adam neuf, c’est moi
qui baptise aujourd’hui. Cette rivière, c’est ma
soif; cette ombre bocagère, c’est mon sommeil; cet
enfant nu, c’est mon désir. Par le chant de l’oiseau,
mon amour prend voix. Mon cœur bourdonne dans
cette ruche d’abeilles. Déplacable h, sois mali.
mite; sous l’oblique ravon, tu t’écartes encore,
tu t’imprécises, tu bleuis.
Karte 51, Rückseite
Heym, G.
Mond: Den blutrot fort der H gebiert?/Der aus
der Hölle großen Schlünden steigt,/
Flaubert
Bovary III7; I p603: Elle aurait voulu battre les
hommes, leur cracher au visage, les broyer tous;
et elle continuait à marcher rapidement devant el
le pâle, frémissante, enragée, furetant d’un oeil
en pleurs l’h vide, et comme se délectant à la
haine qui l’étouffait.
- ib.III 1o; I p636. Roualt mit sa main devant ses
yeux, et il aperçut à l’h un enclos de murs où les
arbres, ça et là, faisaient des bouquets noirs
entre les pierres blanches (=Friedhof)
Baudelaire
Spleen; p7o: Quand le ciel bas et lourd pèse comme
un couvercle/Sur l’esprit gemissant en proie aux
longs ennuis,/ Et que de l’H embrassant tout le
cercle/Il nous verse un jour noir plus triste
que les nuits;//
Verlaine
L’heure du berger; p73: La lune est rouge au brumeux
h;/ Dans un brouillard qui danse la prairie/
s’endort fumeuse,
150
151
Karte 52, Vorderseite
Horizont/Vorkommen 2
Flaubert.
ES II 2; II p183: les tours de Notre-Dame se profilaient
en noir sur le ciel bleu,mollement baigné
à l’horizon dans de vapeurs grises
- ib.I 5; II p115: Un côté de l’h commencait à pâlir,
tandis que de l’autre, une large couleur orange
s’étalait dans le ciel et était plus empourprée
au faîte des collines, devenues complètement norires.
- ib. II 3; p231: A l’h, les lanternes du chemin de
fer
traç aient une ligne de feux.
- ib. II; p28o: A gauche, dans la prairie, des peupli
erst s’étendent, et l’h, en face, est borné par une
courbre de la rivière; elle était plate comme un
miroir
- ib. III 1; p323: Dussardier: Et, embrassant l’h d’un
seul regard, il écarta les bras dans une attitude
triomphante ("Toute la terre libre!)
Karte 52, Rückseite
Flaubert
ES III 1; II p353: Fointainebleau: Les dix fénêtres
en arcades étaient grandes ouvertes; le soleil
faisait briller les peintures, le ciel bleu continuait
indéfiniment l’outremer des cintres, et,
du fond des bois, dont les cimes vaporeuses empli
ssaient l’horizon, il semblait venir un écho des
hallalis poussés dans les trompes d’ivoire, et
des ballets mythologiques (...:Renaissance)
- ib.p358: Le ciel d’un bleu tendre, arrondi comme
un dôme, s’appuyait à l’h sur la dentelure des bois
- ib. p.362: La pauvre Maréchale n’avait jamais connu
de meillure (union). Souvent, quand elle considérait
F, des larmes lui arrivaient aux paupières,
puis elle levait les yeux, ou les projetait vers
l’h, comme si elle avait apercu quelque grande au
rore, des perspectives de félicité sans bornes.
- Bovary III 1o; I p634: Beerdigung Emmas: Toute sortes
de bruits joyeux emplissaient l’h: le claquement
d’une charrette roulant au loin dans les ornieres,
le cri d’un coq...
152
Buchstabe H
Karte 53, Vorderseite
Horizont/Vorkommen 3
Goethe
Robbe-Grillet
Tasso I 1, 37sq; 12 p94: Leonore: Der blaue Himmel
ruhet über uns,/U an dem He löst der Schnee/Der
fernen Berge sich in leisen Duft./
La jalousie V; p1o5: Mais le bras (A...) est à demi
détendu et la feuille de papier n’arrive qu’à la
hauteur de la taille; le regard, qui passe bien au.
dessus, erra sur la ligne d’h, tout en haut du ver
sant opposé. A... écoute le chant indigène, loin
tain mais net encore, qui parvient jusqu’à la ter
rasse
- ib. p1o6: Comme sa voisine, Franck regarde droit
devant soi, vers la ligne d’h, tout en haut du
versant opposé. Une feuille de/papier d’un bleu
très pâle (...) déborde à présent hors de la pochet
te droite de sa chemise.
- ib. p110: Franck et A... toujours muets et immobiles
au fond de leurs fauteuils, continuent de fixer
l’horizon.
Karte 53, Rückseite
Flaubert
Salammbô I; I p759: il (Mathô) était encore plus
pâle que tout à l’heure, et les prunelles fixes,
il suivait quelque chose à l’h (Salammbôs Wagen)
- ib.II ; p762: Pendant toute la nuit, on aperçut des
feux qui brûlaient à l’h, du côté de Carthage;
- ib. 764: les montagnes qui semblaient boucher l’h
à mesure que l’on approchait d’elles,se dèplacaient
comme en glissant
- ib.III; p780: S s’avanca jusqu’au bord de la
terrasse.
Ses yeux un instant, parcoururent l’h; puis ils s’
abaissèrent sur la ville endormie, et le soupir
qu’elle poussa, en lui soulevant les seins, fit on
duler d’un bout à l’autre la lngue simarre
- ib.786: Tout à coup il aperçut à l’h, derrière Tunis,
comme des brouillards lègers, qui se traînai
ent contre le sol- armée des Barbares.
153
Buchstabe H
Karte 54, Vorderseite
Horizont/Vorkommen 4
Flaubert
Salammbô V; I p812: Le ciel, sur sa tête, était couvert
de feux; la mer emplissait l’h; à chacun de
ses pas (Treppensteigen) une immsenité plus large
l’entourait, et il continuait à gravir avec l’ét
range facilité que l’on ép[rouve] [unleserlich] dans
les rêves.
- ib. VI, 826: Mâtho allait s’asseoir en dehors des
tentes; il essuyait avec son bras sa figure éclaboussée
de sang, et, tourné vers Catharge, il regardait
l’h.
- ib.VII; p.84o; Hamilcar:Ses yeux plongèrent dans
l’extrême h, et il tendit du côte de Rome ses deux
bras frémissants.
- ib.852: par l’ouverture de cet angle qui semblait
continuer la voûte (Tempel), en s’appuyant à l’h
sur la mer toute bleue. Le soleil, sortant des
flots, montait.
- ib.857: Westfahrten: l’h retentissait continuel
[lement] [unleserlich] du bruit des cataractes,
Karte 54, Rückseite
Flaubert
Salammbô VIII; I p875: puis d’un geste imérieux enlevant
les autres au galop, il (Narr’ Havas) disparut
dans l’h, du côté des montagnes.
- ib. 876: Souvent, il (Mâtho) s’en allait du côté de
Carthage pour tâcher d’apercevoir les troupes d’
Hamilcar. Il dardait ses yeux sur l’h.
- ib.878: L’immense plaine se développait destous
les côtes à perte de vue; et les ondulations des
terrains, presque insensibles, se prolongeaient
jusqu’à l’extrême h, germé par une grande ligne
bleue qu’on savait être la mer.
- ib. 885: Schlachtende: Les éléphants, qui s’étaient
enfuis, vagabondaient à l’h avec leurs tours
incendiées. Elles brûlaient dans les ténèbres, ça
et là comme des phares à demis perdus dans la
brume; et l’on apercevait d’autre mouvement sur la
plaine que l’ondulation du fleuve, exhaussé par
les cadavres et qui les charriait à la mer.
- ib.886: Le long des chemises étroits les sentinelles
marchaient pour se réchauffer, ou se tenaient
la figure tournée vers l’h.
154
Buchstabe H
Karte 55, Vorderseite
Horizont/Vorkommen 5
Flaubert Salammbô X: I p919: Une couleur de sang occupait l’
h.
- ib. XI; p915: Sur l’h clair, les villages apparaissaient
noir, avec des formes incohérentes et
decoupées.
- ib.926: Leurs cabanes de roseaux brûlaient, et
les tiges, en se tordant, éclataiens dans la fumée
et s’envolaient comme des flèches; sur l’h
tout rouge, des ombres noires couraient éperdues
- ib. XII; p943; Alors Mâtho, qui marchait en tête, crut
distinguer dans l’h quelque chose de vert, au sommet
d’une éminence. Puis le terrain s’abaissa, et
des obélisques, des dômes, des maisons apparurent [a
und p durchgestrichen]
! c’était Carthage..
- ib.XIV; p988: Ce qui les tourmentait, c’était les
cavaliers de Narr’Havas! Souvent, aux heures les
Karte 55, Rückseite
plus lourdes, quand on avancait par les plaines
en someillant sous le poids des armes, tout à
coup une grosse ligne de poussière montait à l’h
- ib. 990: armée, dans l’h
- ib.10001; (car les étendarts punques cachaient
aux Mercenaires l’h)
- Un cœur simple III; II p6o9: Virginie s’y promenait
à son bras, sur les feuilles de pampre tombées.
Quelquefois le soleil traversant les nuages la
forcait à cligner ses paipières, pendant qu’elle
regardait les voiles au loin et tout l’h, depuis
le château de Tancarville jusqu’aux phares du
Havre.
- November; p17: Wenn man sich abends ergeht, den
Duft des jüngst geschnittenen Heues atmet, im
Wald den Kuckuck rufen hört, zu sirrenden Sternen
aufschaut, dann, ja dann ist das Herz reiner, tierfer
durchflutet von Licht, Luft u Azur als der fr
iedevolle H, wo Himmel u Erde sich in stillem Kusse
finden.
155
Buchstabe H
Karte 56, Vorderseite
Horizont/Vorkommen 6
Flaubert
Baudealaire
Bovary II 1o; I p476; Quand elle s’en revenait de
chez lui (Rudolphe), elle jetait tout alentour des
regards inbuietes, épiant chaque forme qui passait
à l’h et chaque lucarne du village d’où l’on
pouvait l’apercevoir.
Salon de 1846; p879sq: En revanche le Midi est naturaliste,
car la nature y est si belle et si clai
re que l’homme, n’ayant rien à désirer, ne trouve
rien de plus beau à inventer que ce qu’il voit:/
ici, l’art en plein air, et quelques centaines de
lieues plus haut, les rêves profonds de l’atélier
et les regards de la fantaisie noyés dans les
horizons gris (=Romantisme).
- Peintre de la vie moderne VI; p117o. Bildbeschrei
bund: à travers la fumée de son cigare, il regarde
l’h sinistre et brumeux;
- ib.XII; p1187: Elle (courtisane) a sa beauté qui
lui vient du Mal, toujours dénouée de spirituali
Karte 56, Rückseite
Baudelaire
té, mais quelquefois teintée d’une/fatigue qui
joue la mélancholie. Elleporte le regard à l’h
comme la bête de proie; même égarment, même distraction
indolente, et aussi, parfois, même fixité
d’attention.
Spleen de Paris II, p232: Solitude, silence, imcom
parable chasteté de l’azur! une petite voile fris
sonnante à l’h, et qui par sa petitesse et son isolement
imite mon irrémediable existence, mélodie
monotone de la houle, toutes ces choses pensent
par moi, ou je pense par elles (car dans la grandeur
de la rêverie, le m o i se perd vite!);
- ib.VII: Chacun sa chimère; p236: Et le cortège passa
à côté de moi, et s’enfonça dans l’atmosphère de
l’h, à l’endroit où la surface arrondie de la planète
se dérobe à la curiosité du regard humain.
- ib. XIII ; p263: Crépuscule, comme vous êtes doux et
tendre! Les lieurs roses qui traînent encore à l’h
comme l’agonie du jour sous l’oppression victorieuse
de sa nuit, .... imitent tous les sentiments
compliqués qui luttent dans le cœur de l’hom
me aux heures solennelles de la vie.
156
Buchstabe H
Karte 57, Vorderseite
Horizont/Vorkommen 7
Baudelaire
Spleen de Paris XXXI: Les vocations; p282: "Le voyez-vous
(...) Dieu!“ répondit-il avec un acccent
parfait de conviction. "Ah1 il est déjà bien loin;
tout à l’heure, vous ne pourrez plus le voir. Sans
doute il voyage, pour visiter tous les pays. Tenez
il va passer derriére cette rangée d’arbres qui
est presque à l’h... et maintenant il descend derrière
le clocher... Ah! on ne le voir plus!“ Et l’e
enfant resta longtemps tourné du même côté, fi.
xant sur la ligne qui sépare la terre du ciel des
yeux où brillait une inexplicable expression d’
extase et de regret. (Künftiger Priester).
- Salon de 1895; p1o53: L’esprit s’y (Gemälde) enfon
ce avec une lente et gourmande volupté, comme dans
le ciel, dans l’h de la mer, dans des yeux pleins de
pensée, dans une sentence fécnde et grosse de
rêverie... C’est (Delacroix) l’infini dans le fini
Karte 57, Rückseite
Flaubert
Mémoires d’un fou II: J’aimais aussi- et c’est un de
mes plus tendres et plus délicieux souvenirs – à
regarder la mer (...) j’aspirais à pleine poitrine
cet air salé et frais de l’océan, qui vous pénètre
l’âme de tant d’énergie, de póétiques et larges pen
sées; je regardais l’immensité, l’espace, l’infini
et mon âme s’abimait devant cet h sans bornes.– Oh!
mais ce n’est pas là qu’est l’h sans bornes, le gouffre
immense, oh! non, un plus large et plus profond
abîme s’ouvrit devant moi. Ce gouffre – là n’a point
de tempête; s’il avait une tempête, il serait
plein.. et il est vide!
- ib. III: je voyais la bande de pélérins et de guerriers
marchers vers le calvaire, s’arrêter dans le
désert, mourant de faim, implorant ce Dieu qu’ils
allaient chercher, et, lassée de ses blasphèmes,
marcher toujours vers cet h sans brones; puis, las
se, haletante, arrivée enfin au but de son voyage,
désespérée et vieille, pour embarasser quelques
pierres arides, hommage du monde entìer.
157
Buchstabe H
Karte 58, Vorderseite
Horizont/Vorkommen 8
Flaubert
(nerung an die Liebe); en marchant das la vie, l’h est
écarté par derrière, et que de choses depuis lors!
car les jours semblent longs, un à un, depuis le martin
jusqu’au soir. Mais le passé paraît rapide,
tant l’oubli rétrécit le cadre qui l’a contenu.
- ibi.XV.: le ciel blanc, bleu et mat formait sur moi un
dôme azur qui s’enfoncait à l’h, derrière les pr
és ondoyants;
- ib.XXVV: (Halluzination Marias) je me sentais heureux.
Je levai la tête, le temps sombre; devant
moi, à l’h, un maginifique soleil se couchait
sous les vagues, on voyait une gerbe de feu s’élever
en réseaux,
Diderot, D. Entretiens sur le Fils naturel, II; p1217: Le lendemain,
je me rendis au pied de la colline. L’endroit
était solitaire et sauvage. On avait en perspective
quelques hameaux répandus dans la plaine;
au delà, une chaîne de montagnes inégales et dé
Karte 58, Rückseite
chirées qui terminaient en partie l’h.
Proust
Baudealaire
Fontane
Gautier
SuGII; III p762: et sous la rotondité du ciel pâle et
divin je me sentais oppressé comme sous une immen
se cloche bleuâtre fermant un h où ma grand’ mère
n’était pas.
La fin de la journée; p121: Aussi, sitôt, qu’a l’h//
La nuit volopteuse monte,/Apaisant tout, même la
faim,/Effacant tout, même la honte,/Le Poète se
dif: Enfin!//
Effi Briest 18; p238: Zwischen Kessin u Uvagla (wo,
der Sage nach, ein Wendentempel gestanden) lag ein
nur etwa tausend Schritt breiter, aber wohl andert
halb Meilen langer Waldstreifen, an seiner linken, bis
weit an den H hin, ein großes, überaus fruchtbares
u gut angebautes Stück Land hatte
Maupin 15; p336:grand problème d’un amoureux parfait-.
Il en est de certaines idées comme de l’h
qui existe bien certainement, puisqu’on le voit en
face de soi de quelque côté que l’on se tourne, mais
qui fuit obstinément devant vous et qui, soit que
vous alliez au pas, soit que vous couriez au galop.
158
Buchstabe H
Karte 59, Vorderseite
Horizont/Vorkommen 9
Gautier
se tient toujours à la même distance; car il ne peut
se manifester qu’avec une condition d’éloignement
déterminée; il se détruit à mesure que l’on avance
pour se former plus loin avec son azur fuyard et
insaisissable, et c’est en vain que l’on essaye de
l’arrêter par le bord de son maneau flottant.
- Maupin, ib.p340: C’est une chose qui vous leurre et
vous trompe que de penser que toutes les aventures
et tous les bonheurs n’existent qu’aux endroits où
vous n’êtes pas, et c’est un mauvais calcul que de
faire seller son cheval et de prendre la poste pour
aller à la quête de son idéal. Beaucoup de ge
gens font cette faute, bien d’autres encore la feront.
-L’H est toujours du plus charmant azur, quoi
que, lorqu’on l’on yest arrivée, les collines qui
le composent ne soient ordinarement que de glaises
décharnées et fendues, ou des ocres lavées par
la pluie.
Karte 59, Rückseite
Chateaubriand
René; p125: Un jour j’étais monté aus sommet de l’Et
na, volcan qui brûle au milieu d’une île. Je vis le
soleil se lever dans l’immensité de l’h au dess
ous de moi, la Sicilie resserrée comme un point à
mes pieds, et la mer déroulée au loin dans les espa
ces. Dans cette vue perpendiculaire du tableau,
les fleuves ne me semblaient plus que des lignes
géographiques tracées sur une carte; mais, tandis
que d’un côté mon oeil apercevait ces objets,
dont je découvrais les entrailles brûlantes, ent
re les bouffées d’une noire vapeur.../ce tableau
vous offre l’image de son (René) caractère et de son
existence: c’est ainsi que toute ma vie j’eu eu de
vant mes yeux une création à la fois immense et
imperceptible, et un abîme ouvert à mes côtés.
SuGib. p152: je vis s’éloigner pour jamais ma terre
na
tale! Je contemplai longtemps sur la côte les derniers
balancements des arbres de la patrie, et les
faites du monastère qui s’abassaient à l’h./
159
Buchstabe H
Karte 60, Vorderseite
Horizont/Vorkommen 10
Flaubert
Camus
Bovary I 2; I p336sq: le jour commençait à venir, et,
sur les branches des pommiers sans feuilles, des
oiseaux se tenaient immobiles, hérissant leurs pe
tites plumes au vent froid du matin. La plate campagne
s’étalait à perte de vue, et les bouquets d’
arbres autour des fermes faisaient, à intervalles
èloignés, des taches d’un violet noir sur cette/gran
de surface grise qui se perdait à l’h dans le ton
morne du ciel.
Noces di Tipasa; Noces p17: Entré dans l’eau, c’est
le saisissement, la montée d’une glu froide et opa
que, puis le plongeon dans le bourdonnement des
oreilles, le nez coulan et la bouche amère- la
nage, les bras vernis d’eau sortis de la mer pour
se dorer dans le soleil et rabattus dans une torsion
de tous les muscles; la course de l’eau sur mon
corps, cette possession turmultueuse de l’onde par
mes jambes- et l’abscence d’horizon.
Karte 60, Rückseite
Plutarch
Werner
De Is. et Os. 44, 368 E: ho dè toútōn hypopsaōn kaî
kalouúmenos horizōn kýklos, epîkoinos òn amphoîn
(Isis Nephthys), ´ Anoubis kéklätai kài kynî tò
eîdos apeikázetai · kaî gàr hó kýōn chrâtei tâ ppsei
nyktós te kaî hämféras homoiōs.
Wanda I; p2o9: Rüdiger: Erhebt den Blick zum fernen
H!-/Seht ihr die Feste dort im Abendgrau?/Es ist
des alten Krakus Heldenburg!/
- Kreuz an der OstseeIII 1; p178: Wächters Stimme: Wie
sie fliehn,/Die Heiden!- Klein, wie Mücken, schwr
men Sie/Am monderhellten H-
Constant
Adolphe VII ; p82: Les ombres de la nuit qui s’épaissi
ssaient à chaque instant, le vaste silence qui m’en
vironnait et qui n’était interrompu que par des bru
its rares et lointains, firent succéder à mon agitation
un sentiment plus calme et plus solennel.
Je promenais mes regards sur l’h grisâtre dont je
n’apercevais plus les limites, et qui par la même
me donnait, en quelque sorte, la sensation de l’im
mensité.
160
Buchstabe H
Karte 61, Vorderseite
Horizont/Vorkommen 11
Stendhal
Lamiel 1; II p877: Les tristes plaines grises
restent
du côté de Paris, la route pénètre dans la suite de
belles vallées et de hautes collines, leurs sommets
chargés d’arbres se dessinent sur le ciel non sans
quelque hardiesse et bournent l’h de façon à donner
quelque (imagination) pâture à l’imagination, plai
sir bien nouuveau pour l’habitant de Paris.
- Rouge et noir 1; I p32: Au délà, c’est une ligne d’h
formée par les collines de la Bourgogne, et qui semble
faite à souhait pour le plaisir des yeux. Cette
vue fait oublier au voyageur l’atmosphère empestée
des petits interêts d’argent dont il commence à être
asphyxié.
Flaubert
Rêve d’enfer V; 1 p97: Elle resta ainsi longtemps
les yeux fixés sur l’h qui lui apparaissait toujours
aussi morne, aussi vide de sens, aussi stupide
Klages Kosmologischer Eros, 133
Karte 61, Rückseite
.
161
Buchstabe H
Karte 62, Vorderseite
Horizont/Metapher
Flaubert
Bovary II 12; I p5o5: Cependant, sur l’immensité
de cet avenir (Leben mit Rodolphe) qu’elle se faisait
apparaître, rien de particulier ne surgissait:
les jouirs, tous maginifiques, se ressemblaient
comme des flots; et cela se balançait à l’horizon
infini, harmonieux, bleuâtre et couvert de
soleil.
- ib. II 3; p412: Les bonheurs futus, comme les rivages
des tropiques, projettent sur l’immensité
qui les précèdes leurs mollesses natales, une bri
se parfumée, et l’on s’assoupit dans cet enivrement,
sans même s’inquiter de l’horizon que l’on
n’aperçoit pas.
- ib. III 5; p574: (Geldangebot Lheureux’) un h de fantaisies
réalisables s’ouvrit alors devant Emma.
Verlaine
La bonne chanson XX; p154: J’allais par des chemins
perfides,/ Douloureusement incertain./Vos
chères mains furent mes guides.// Si pâle à l’h
Karte 62, Rückseite
lointain/Luisait un faible espoir d’aurore;/
Votre regard fut le matin.//
Verlaine Crepuscule du soir mystique; p7o: Le souvenir a-
vec le Crépuscule/Rougeoie et tremble à l’ardent
h/De l’Espérance en flamme qui recule/ Et
s’agrandit ainsi qu’une cloison/Mysterieuse où
mainte floraison/-Dahlia, lys, tulipe et renoncule-/S’élance
Flaubert
ES III 5; II p447: Le souvenir de Louise lui revin.
...Sa rêverie, comme ses yeux, s’enfoncait dans de
vagues horizons (Glück).
- ib.I 5; II p118: SEs images (Liebesglück) fluguraient,
comme des phares, à l’h de sa vie.
- ib. I 4; p78: une discussion... sur l’école florentine,
lui révéla des chefs-d’oeuvre. lui ouvrit des
horizons,
- ib. III 1; p33: La candidature de Frédéric lui parut
favorable à ses ídées. Elle l’encouragea, en
lui montrant la gloire à l’horizon. Rosanette se
réjouiat d’avoir un homme qui parlerait à la
Chambre.
162
Buchstabe H
Karte 63, Vorderseite
Horizont/Metapher 2
Moritz, K.Ph.
Goethe
Flaubert
Bildende Nachahmung: 18.Jh.p.6o2: Der H der tätigen
Kraft aber muß bei dem bildenden Genie so weit
wie die Natur selber sein: das heißt, die Organisa.
tion muß so fein gewebt sein u so unendlich viele
Berührungspunkte der allumströmenden Natur dar
bieten, daß gleichsam die äußersten Enden von allen
Verhältnissen der Natur im Großen hier im Kleinen
sich nebeneinanderstellend Raum genug haben,
um sich einander n verdrängen zu dürfen.
Natürl. Tochter III 4, 163osqq; 12 p292: Weltgeistl
Ermanne dich (Herzog)! u laß die trüben Stunden,/
Die deinen H umziehn, für andre,/Durch Trost und
Rat u Hilfe, laß für dich/Auch diese Stunden so
zum Feste werden./
Salammbô IV; I p795: L’idéal d’Hercule, que les cha
nanéens confondaient avec le soleil, resplendissait
à la l’h des armées.
Karte 63, Rückseite
Baudelaire
Kant, I.
La mort des pauvres; p120: A travers la tempête,
et la neige, et le givre,/C’est la clarté vibranté
à notre h noir;/C’est l’auberge fameuse inscrite
sur le livre,/Oú l’on pourra manger, et dormir,
et s’asseoir;/
K.d.r.V. B 297= A 238: Kann er (der bloß mit seinem
empirischen Gebrauche beschäftigte Verstand) aber
n unterscheiden, ob gewisse Fragen in seinem He lie
gen, o n, so ist er niemals seiner Ansprüche u
seines
Besitzes sicher, sondern darf sich nur auf vielfäl
tige beschämende Zurechtweisungen Rechnung machen,
wenn er die Grenzen seines Gebiets (wie es un.
vermeidlich ist) unauförlich überschreitet u si
ch in Wahn u Blendwerke verirrt.
- ib.B686sq=A 658sq: Man kann einen jeden Begriff
als einen Punkt ansehen, der, als der Standpunkt eines
Zuschauers, seinen H hat, d.i. eine Menge von
Dingen, die aus demselben können vorgestellet u
gleichsam überschauet werden. Innerhalb diesem He
muß eine Menge von Punkten ins Unendliche angege
ben werden können, deren jeder wiederum seinen enge
ren Gesichtskreis hat... .
163
Buchstabe H
Karte 64, Vorderseite
Horizont/Metapher 3
Kant, I.
Flaubert
K.d.r.V. B 787sq=A 759sq: Der Inbegriff aller möglichen
Ggste für unsere Erkenntnis scheint uns
eine ebene Fläche zu sein, die ihren scheinbaren
H hat, nämlich das, was den ganzen Umfang derselben
befasset u von uns der Vernunftbegriff der unbe
dingten Totalität genannt worden. Empirisch denselben
zu erreichen, ist unmöglich, u nach einem
gewissen Prinzip ihm a priori zu bestimmen, dazu
sind alle Versuche vergebllich gewesen. Indessen
gehen doch, was außerhalb diesem He, o allenfalls au
ch in seiner Grenzlinie liegen möge.
Tentation VII; I p190: Sphinx (INCONNU): C’est que
je garde mon secret! je songe et je calcule.-La
mer se retonne dans on lit, les blés se balancent
sous le vent, les caravanes passent, la poussière
s’envole, les cités s’ècroulent;- et mon regard que
rien ne peut dévier, demeure tendu à travers les
choses sur un h inaccessible.
Karte 64, Rückseite
Bergson, H.
Dilthey
La Perception du changement; In: La Pensée et le
Mouvant; p1372: Ils (les faits) nous montrent, dans
la vie psychologique normale, un effort constant
de l’esprit pour limiter son h, pour se détourner
de ce qu’il a un intérêt matériel à ne pas voir.
Avant de philosopher, il faut vivre; er la vie exi
ge que nous nous mettions des oeillères, que nous
regardions non pas à droite, à gauche on en arrière,
mais droit devant nous dans la direction où nous
avons à marcher.
Entwürfe z.Kritik d. hist. Vernunft; SW VII p193:So si
nd die Teile der erfüllten Zeit n nur qualitativ vonein
ander unterschieden, sondern wenn wir von der Gegen
wart aus rückwärts auf Vergangenheit blicken u vorwärts
auf Zukunft, so hat jeder Teil des Flusses der Ze
it, abgesehen von dem, was in ihm auftritt, einen versc
hiedenen Charakter. Rückwärts die Reihe der nach Bewußtsteinswert
u Gefühlsanteil abgestuften Erinnerun
gsbilder: ähnlich wie eine Reihe von Häusern o Bäumen
sich in der Ferne verliert, verkleinert, so stuft sich
in
dieser Erinnerungslinie der Grad der Erinnerungsfr
ische ab, bis sich am H die Bilder im Dunkeln verlieren.
164
Buchstabe H
Karte 65, Vorderseite
Horizont/Metapher 4
Jacobsen
Nietzsche
Lyhne p164:Aber nun plötzlich dieser Gesang (gegen
Sprechen), der so mächtig über ihn gekommen war, so
überrschend, wie bisweilen ein weiter H an einer Wal
dbiegung verschwindet, so daß der trauliche Waldwinkel,
der eben noch eine ganze Welt umschloß, zu einem
beliebigen Eck in der Landschaft wird, siene feinen, ge
schwungenen Linien klein u unbedeutend erscheinen
vor den großartigeren Zügen ferner Höhen u Möser!
WzM; II I p500sq: Wenn unser "Ich“ uns das einzige
S e i n ist, nach dem wir alles Sein machen o verstehen:
sehr gut! Dann ist der Zweifel sehr am Platze,
ob hier n eine perspektivische I l l u s i o n vorliegt-
die scheinbare Einheit, in der wie in einer
Hlinie alles sich zusammenschließt. Am Leitfaden des
Leibes zeigt sich eine ungeheure V i e l f a c h h e i
t;
es ist methodisch erlaubt, das besser studierbare
r e i c h e r e Phänomen zum/Leitfaden für das Verständnis
des ärmeren zu benutzen.
Karte 65, Rückseite
Dilthey
Salome
Aufbau der geschichtl. Welt in d. Geisteswissenschaften;
VII 255f: Auch in der geschichtlichen
Welt bleibt die Beziehung der Werte zu dem beständigen
Aufblitzen, starken Leuchten u Verschwinden
der Affektation in Gemütern. Eine verwirrende
endlose Mannig/faligkeit tut sich
hier auf, ein endloser H, wie wenn wir des Abends
auf eine fremde Großstadt hinabblicken, deren
Lichter aufglimmen, sich verstärken, verschwinden,
sich in eine n mehr sichtbare Ferne verlieren.
Der Mensch als Weib. Die Erotik, 10: Darin verhält
sich das Weibliche zum Männlichen wie ein Stück
uralter, im ältesten Sinn vornehmster Aristokratie
auf eigenem Schloß u Heimatsbesitz zum
zukunftsreichen, zukunftssicheren Emporkömmling
, der es viel weiter bringt, der a dafür die Ide
ale einer letzten Schönheit u Vollendung notwendig
immer wieder vor sich auffliegen sieht,
-etwa wie vor dem Wanderer die Hlinie, wo Him.
165
Buchstabe H
Karte 66, Vorderseite
Horizont/Metapher 5
Salomé
mel u Erde zu verschmelzen scheinen, immer wieder
in unermeßliche Ferne zurückweicht, wie weit
er auch schreite und schreite.
Karte 66, Rückseite
166
Buchstabe I/J
Karte 1, Vorderseite
[Handschriftlich]
INTELLIGENZ U. ALKOHOL
Jones
Victorz
[Un][unleserlich]pored abstracting ability in CA
Psychotopical studies of Kosakow.
Karte 1, Rückseite
167
Buchstabe I/J
Karte 2, Vorderseite
Johannes 1,3: Alle Dinge sind durch dasselbe (sc.
das Wort) gemacht
Mörike, E.
Göttliche Reminiszenz (Motto) I p.177.
Karte 2, Rückseite
168
Buchstabe I/J
Karte 3,Vorderseite
Er war in der Welt, und die Welt ist durch
Johannes 1,1o: ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn
nicht.
Novalis
Ofterdingen I 9; I p314: 'Heil unsern alten
Beherrschern (Arctur/Sophie oder Eros/Fabel)
rief das Volk. 'Sie haben immer unter uns gewohnt,
u wir haben sie nicht erkannt!’
Karte 3, Rückseite
169
Buchstabe I/J
Karte 4,Vorderseite
Johannes 1,14: Et verbum caro factum est,
Baudelaire
Préface (Fleurs du Mal): Divertissement de la
haine et du mépris. Les élégiaques sont des
canailles. Et verbum caro factum est. Or le
poète n’est d’aucun parti. Autrement, il serait
un simple mortel.’
Karte 4, Rückseite
170
Buchstabe I/J
Karte 5Vorderseite
Johannes 3,8: Der Geist weht,wo er will
Hamann, J.G.
Valéry, P.
Aesthetica in nuce; SuD p128: Der Wind
bläst, wo er will- Ungeachtet man sein
Sauses wohl hört: so ersieht man doch am
wankelmütigen Wetterhahn, von wannen er
kommt, oder vielmehr wohin er fährt.
Mémoires d’un poète; I p49o: L’esprit
souffle où il veut, on le voit souffler
sur des sots, et il leur souffle ce qu’ils
peuvent.
- Tel quel I, II p484: L’esprit souffle où il
veut... Il incombe au spiritualisme et aux
amateurs d’inspiration de nous expliquer
pourquoi cet esprit ne souffle pas dans
les bêtes et souffle si mal dans les sots.
Baudelaire
Salon de 1859; p1o45sq: le poète, le comédi
en et l’artiste, au moment où ils exécut.
ent l’ouvrage en question, croient à la réalité
de ce qu’ils représentent, échauf-
Karte 5, Rückseite
Valéry
fés qu’ils sont par la nécessité.Ainsi l’art est
le seul domaine spirituel où l’homme puisse dire:
Je croirai si je veux, et si je ne veux pas,/je ne
croirai pas.“ La cruelle et humiliante maxime:
Spiritus flat ubi vult, perd ses droits en matière
d’art.
Mon Faust, Lust I 1; II p288: Lust: L’esprit souffle
où il veut... Faust: Erreur commune. L’esprit souffle
où il peut, ce qu’il peut.
- ib.II 5; p.328: Faust "dont l’illustre Cardan m’avait,
quelques années avant, volé le titre...“Lust:Voléavant?
Faust: Mais oui... Dans le monde de
l’esprit, ces choses-là arrivent. Ce qui n’empêche
pas que l’on vole aussi après. L’esprit vole où il
peut.
171
Buchstabe I/J
Karte 6 , Vorderseite
Johannes 19.30: Consumatum est
Camus L’Etranger, p.179
Karte 6, Rückseite
172
Buchstabe K
–
173
Buchstabe L
Karte 1, Vorderseite
Liebe: als Ärztin (heilt Liebessehnsucht)
Gottfried Tristan 12169 (Ranke 12164)
Karte 1, Rückseite
174
Buchstabe L
Karte 2, Vorderseite
Liebe: Ausser-sich-Sein
Racine, J.
Rhèdre, préface; I p.746: hors de
- Phèdre II 1; I p.766: emporté loin de
- Bérénice IV 5; I p.506
Montaigne, M.de
Wieland, C.M.
Essais II 11, p.4o9: Le plaisir nous
transporte si fort hors de nous que
nostre discours ne scaurait alor faire
son office (?)
Sylvio III 1o; V p197
- ibid. V5; VI p35: Folge Stammeln
Karte 2, Rückseite
175
Buchstabe L
Karte 3, Vorderseite
Liebe: Band
Goethe, J.W.v. Hermann und Dorothea VI; II p.506
- Laune des Verliebten 5,332; 7 p.20
Mörike, E.
Goethe, J.W.v.
Anakreon 3; I p370
Faust II 2, 6567: Liebesband (Helenas)
- Faust II 3, 9941: der Liebe Band
Corneille, P.
Le Cid III 6, 327: mes liens
Karte 3, Rückseite
Unschuldige Freuden
Wieland, C.M. Agathon VI 4,p.279, 281
176
Buchstabe L
Karte 4, Vorderseite
c.f. blinder Affekt
Liebe: macht blind
Racine, J.. Phèdre V 3; I p.796
Gottfried
Novalis
Archilochos
Tristan 15166: minne sol âne ougen
wesen
Sais 2; I p92: Rosenblütchen, das gute
Kind,/Ist geworden auf einmal blind,/
Denkt, die Mutter sei Hyazinth,/Fällt
ihm um den Hals geschwind;/Merkt sie
aber das fremde Gesicht,/Denkt nur an,
da erschrickt sie nicht,/Fährt, als me.
rkte sie kein Wort,/Immer nur mit Küssen
fort.//
fr.112 (Snell: Entdeckung p66): Solch
ein Liebesverlangen ist heimlich ins
Herz hineingeschlichen,/Goss auf die
Augen viel ds dichten Nebels,/Stahl
den feinen Verstand aus der Brust hinweg.
Karte 4, Rückseite
Sappho
fr.2. (Snell p67): es sehen/nichts mehr meine
Augen.
Pascal (?) Discours sur les passions de l’amour; p545: L’
on a ôté mal à propos le nom de raison à l’a
mour, et on les a opposées sans un bon fondement
car l’amour et la rason n’est qu’une même chose...
Les poètes n’ont donc pas eu raison de nous
dépeigner l’amour comme un aveugle; il lui
faut ôter son bandeau, et lui rendre désormais
la jouissance de ses yeux.
Platon
Nomoi V 4, 731E: Denn der Liebende wird blind
in Bezug auf den Gegenstand seiner Liebe
Meyer, C.F. Clara, p404: So war C von dieser blinden Macht
ergriffen worden u n wie flüchtige Wesen nur ge
schaukelt wie zum Spiel, sondern schmerzlich
erschüttert als eine starke, tiefe Natur. Wohl
war der Ggst ihrer L ein so geringer, fast nichtiger;
aber wenn Amor erwacht, ist die L Hauptsache,
der geliebte Ggst Nebensache.
177
Buchstabe L
Karte 5, Vorderseite
Liebe: Metapher 'Blume brechen’
Lenau, N. Don Juan; IV p.227
Gottfried Tristan 12647
Voltaire, Pucelle II, II p388: Qu’importe, hélas! d’
arracher une fleur?/
Hebbel
Julia I 7 IV p195: J: O wie edel, wie ganz
des Begriffs würdig, den jede meines Geschlechts
von einem Mann in ihrem Herzen
trägt! So im Vorübergehen eine junge Seele
zu zerpflücken wie einen verwelkten Blu
menstraß, u ihre zum Andenken, zum Lohne
für ihre unschuldige Hingebung ns zu hin
terlassen, als den Domino, den man eben
trug!
Karte 5, Rückseite
178
Buchstabe L
Karte 6, Vorderseite
Liebe: mit Blumenfesseln
Wieland, C.M. Agathon IX, p.138
Schiller, F.v.
Triumph der Liebe; 1 p227: Rosenketten
Karte 6, Rückseite
179
Buchstabe L
Karte 7, Vorderseite
Scham kämpft mit Liebe
cf.
Liebe-Vernunft: Ggs.
Liebe-Ehre: Gegensatz
Donne,J.
The Damp, p44
- Le Cid I 9, 303 (Cid) entscheidet E.
- Le Cid II 3, 109 (Chimène für L.)
- Le Cid III 4, 184 (Chimène für Ehre)
Baudelaire, Ch.
Molière
Femmes dammnées; p138: Maudit soit à
jamaios le rêver inutile,/Qui voulut
le premier dans sa stupidité/S’éprenant
d’un problème insoluble et stérile,/Aux
choses d’amour mêler l’honnêteté!
Misanthrope IV 3; p95: Célimène: Et,
puisque notre coeur fait un effort extrème,/Lorsqu’il
peut se résoudre à
confesser qu’il aime;/Puisque l’honneur
du sexe, ennemi de nos feux,/S’oppose
fortement à de pareils aveux;/L’a
mant qui voit pour lui franchir un tel
Karte 7, Rückseite
obstacle,/Doit-il impunément douter de cet
oracle?/
180
Buchstabe L
Karte 8, Vorderseite
Liebe: Metapher 'Erobern’
Goethe, J.W.v.
Diderot, D.
An v.Stein 8,3.81; I p321: Ich habe mein Herz
einem Raubschlosse verglichen das Sie nun
in Besitz genommen haben, nun halten Sie es
auch der Wache werth...
Bijoux indiscrets XXXIII p98: le viol était un
chimère: ... in ne se rendait jamais que par ca
pitulation, et..., pour peu qu’une place fût
défendue, il était de toute possiblité de
l’emporter de vive force.
Karte 8, Rückseite
181
Buchstabe L
Karte 9, Vorderseite
Lieben-Essen: verglichen
Diderot, D.
Thoma, L.
Bijoux indiscrets XVIII p58: Les cris des bijoux
devinrent semblables à ceux d’un peuple
affamé qui demande du pain
Moral I 6; p21: Sie treffen sich also nicht
bloss zum Kegelschieben. Sie müssena uch miteinander
moralisch sein?- Und dabei denke ich
immer an Hungerkünstler, die heimlich essen.
Karte 9, Rückseite
Relatvität des Verbrechens
cf. Vorurteil
Diderot, D. Bijoux indiscrets XVIII p56: Tant il est vrai...
que tout est opinion et préjugée
182
Buchstabe L
Karte 10, Vorderseite
Liebe: als Fessel
Potocki, J.
Brentano, C.
Kleist, H.v.
Flaubert
Saragossa 55, p733
GodWi II; II p225: Obschon mein Herz an
seiner frühern Leidenschaft litt..so
ergab ich mich hier dennoch neuen und
leichtern Fesseln.
Penthesilea 14; p35o: Gewillt, mein gan
zes Leben fürderhin/In deiner (P) Blik
ke Feseln zu verflattern. (Achilles)
Salammbô II; I p769: Mathô: Elle me tient
attaché par une chaîne que l’on n’aper
coit pas... Ses yeux me brûlent, j’entends
sa voix. Elle m’environne, elle me pè
nètre. Il me semble qu’elle est devenue
mon âme.
Karte 10, Rückseite
183
Buchstabe L
Karte 11, Vorderseite
Liebe: Metapher Flamme
c.f.keusches Feuer
Molière
Amphitryon, prol. V p.1o2
- Tartuffe V7; V p.94
Lessing, G.E.
Wieland, C.M.
Sara Sampson I 7; II p.15; Herz brennt
Musarion I; IX p.17sq.
- Alceste V 2; XXV p.325: von F. brennen
Goethe, J.W.v. Mitschuldige I 4, 227: d. schönsten F.
Wieland, C.M.
Agathon VI 2; IX p.264: Liebesflamme
Donne, J.
Love’s Deity, p36: an even flame two
hearts did touch
Corneille,P. Le Cid I 1, 6; I 3, 87, 93, I 9, 3o5
II 5, 158, 164; III 3, 77; III 4, 140, 184
S III6, 309; IV 2, 1oo; IV 5, 245
Schiller, F.v.
Der Venuswagen; 2 p13: geile Flammen
Karte 11, Rückseite
Wieland, C.M. Diana u. Endymion; VII p29: Zeus brennt
von unerlaubten Flammen
- ibid, p35: Dein Busen schmiltz wie
Schnee in raschen Flammen!
Montaigne, M. de Essais I 38, p320: une gentille flamme
eschauffe le coeur de filles
Hugo, V.
Maria Tudor II 1: Vom heilgen ewigen
Feuer der Liebe strahlt dein Blick.
In: Büchner, Werke 0277
La Rochefaucauld Maximes 75; p413: L’amour, aussi bien
que le feu, ne peut substituer sans un
mouvement continuel, et il cesse de viv
re dès qu’il cesse d’espèrer ou de craind
re.
Bachelard, G. La Psychanalyse du feu
Gryphius, A.
Fortis ut mors dilectio: p47: Lieb ist
nichts denn Glut u Flammen/wie Gott
Licht und Feuer zusammen.
184
Buchstabe L
Karte 12, Vorderseite
Liebe: Metapher Flamme 2
Lenau, N.
Crébillon
Heloise; II p15: Auch heute kniet sie dort am
Marmostamme/Und fleht um Kühlung ihrer Herzensflamme.
Tanzai II; II p16: brûler d’un feu secret
- ibid. III; II p25: brûler d’amour
Horatius
Carm. IV 13: Possent ut uivenes visere fervidi
Multo non sine risu/ Dilapsam in cineres facem.//
Karte 12, Rückseite
185
Buchstabe L
Karte 13, Vorderseite
Liebe: Geliebte als Engel
Donne, J.
The Dream; p24
Goethe, J.W.v. Werther p18 (sagen alle Liebenden);
20.6.p76; p136, 142
- Götz I; 1p p40: Und weiss wie ein E des
Himmels, gebildet aus Unschuld u Liebe,
leitet (Maria) mein Herz zur Ruhe
und Glückseligkeit.
- Urgötz V; 1o p225: Sickingen: Und ich
find euch (Adelhaid) wie einen E, der
sich in eine Gesellschaft verdammter
Geister (Zigeuner) herablies sie zu
trösten.
Diderot, D. Jacques le fataliste; p588: Cette créature
angélique (d’Aisnon) m’obsède;
Hartman von Ouwe Erec 1843
Karte 13, Rückseite
Hartmann
Iwein 1688sqq: Laudine: zewâre got der hât geleit/sîne
kunst u sîne kraft/ sînen vlîz u sîne
meisterschaft/an disen loplîchen lîp:/eg ist
ein engel und niht ein wîp./
186
Buchstabe L
Karte 14, Vorderseite
Liebe: Geliebte als Schwester
Proust, M.
Recherche, S, I p.402: âme sœur
Valéry, P.
Mon Faust, Lust III 7: ma semblable, ma
sœur, mieux qu’une sœur; II p.377
Baudelaire, Ch. Chant d’automne II: amante ou sœur; p.55
Goethe, J.W.v. Warum gabst du uns; I p.192: meine
Schwester oder meine Frau (Ch.v.Stein
Wieland, C.M. Sylvio III 1o; V p2o3: sympathische L.
zwischen Schwesterseelen
Hoheslied
4,9sq: meine Schwester, meine Braut
Karte 14, Rückseite
187
Buchstabe L
Karte 15, Vorderseite
Liebe: Herzenstausch
Hartman
Erec 2364: der vil getriuwe man (Erec),/ ir
(Enite) herze fuorter mit im dan,/daz sîn beleip
dem wîbe/versigelt in ir lîbe./
- Erwin 299osqq; sî wehselten beide/der herzen un
der in zwein,/diu vrouwe u her Iwein:/ im volget
ir herze u sîn lîp (im Arctus?)/ und beleip sîn
herze und das wîp./
- Gregorius 651-54 (Eltern): ein getriuiu wandelunge
ergie,/dô sich muosen scheiden hie:/
sîn herze volge ir von dan,/daz ir bestuont
bî dem man./
Karte 15, Rückseite
188
Buchstabe L
Karte 16, Vorderseite
Liebe: das Ich findet sich je im Du
Ich Du
cf.
Goethe, J.W. Die Braut von Korinth; 1 p184: Liebe schlesset
fester sie zusammen./Tränen mischen sich
in ihre Lust;/Gierig saugt sie seines Mundes
Flammen,/Einst ist nur im andern sich bewusst./
- Pandora 1p55sqq; 15 p178: Sie begegnen sich, u
eins im andern/Fühlt sich ganz u fühlet ganz
das andre,/So, vereint in Liebe, doppelt herr-
Schlegel, F.
lich,/Nehmen sie die Welt auf.
Lucinde, p152: Nur in der Antwort eines Du kann
jedes Ich seine unendliche Einheit ganz fühlen.
- ib.p60: (Liebesnacht) Sie waren ganz hingegeben
u eins u doch war jeder ganz er selbst, mehr als
sie es noch jewesen waren, u jede Äußerung
war voll vom tiefsten Gefühl u eigensten Wesen
Karte 16, Rückseite
189
Buchstabe L
Karte 17, Vorderseite
Liebe: Joch
Racine, J. Phèdre II1, p.764; III 1 p.774; IV 6,792
Schiller, F.v.
Petrarca, F.
Wieland, C.M.
hero und Leander; 1 p78: bannt ins
Joch die wilden Tiere
Sonett Padre del Ciel
(Joch.
Idris u.Enide V95: Amors niederträchtig
Karte 17, Rückseite
190
Buchstabe L
Karte 18, Vorderseite
Liebe: als Magnet
Musset, A.de
Goethe
Schiller
Caprices de Marianne I 1; p277: Celio: Qu’est-ce
donc pourtant que tout cela? Deux yeux bleus, deux
lèvres vermeilles, une robe blanche et deux
blanches mains. Pourquoi ce qui te (Octave) rendrait
joyeux et empressé, ce qui t’attirerait, toi
comme l’aiguille aimaintée attire le fer, me rend
il triste et immobile?
Werher I, 26.7.71; 16 p45: (Ich kann Lotte nicht
nicht sehen) Meine Großmutter hatte ein Märchen
vom Menberg. Die Schiffe, die zu nahe kamen, wurden
auf einmal alles Eisenwerks beraubt, die Nägel
flogen dem Berge zu, u die armen Elenden scheiterten
zwischen den über einander stürzenden Bre
ttern.
Phil. Briefe; 11 p122:Liebe also-das schönste
Phänomen in der beseelten Schöpfung, der allmäch.
tige Minder Geisterwelt, die Quelle der Andacht
u der erhabensten Tugend- Liebe ist nur der Wi-
Karte 18, Rückseite
derschein in dieser einzigen Urkraft, eine Anziehung
des Vortrefflichen, gegründet auf einen augenblick
lichen Tausch der Persönlichkeit, eine Verwechse
lung der Wesen.
191
Buchstabe L
Karte 19,Vorderseite
Liebe-Pflicht. Gegensatz
Corneille, P.
Le Cid IV 1, 39sq; IV 2, 65sqq
- Le Cid V 7, 264
Wieland, C.M.
Hebbel, F.
Idris u.Zenide III 119: Genug Reize, um
d. Gefühl d. P. in Wollust hinzuschmelzen
Judith III; 3 p25: Kann L. Pflicht sein?
Karte 19, Rückseite
.
192
Buchstabe L
Karte 20, Vorderseite
Liebe-Pflicht. Übereinstimmung
Racine, J. Phèdre I 3; I p.755
Goethe, J.W.v. Tasso I 1, 46.
- Tagebuch; I p566: Wir stolpern wohl
auf unsrer Lebensreise,/Und doch ver
mögen in der Welt, der tollen,/ Hebel
viel aufs irdische Getriebe;/Sehr
viel d P, unendlich mehr die Liebe!
Karte 20, Rückseite
.
193
Buchstabe L
Karte 21, Vorderseite
Liebe als Räuberin
Heinrich v. MF 13o, 9-30 (rouberîn)
Morungen
Reinmar MF 171,38-172,2
Karte 21, Rückseite
194
Buchstabe L
Karte 22, Vorderseite
Liebe-Ruhm: Gegensatz
Racine, J. Bérénice II 2; I p.484
Corneille, P.
Le Cid I 3, 97-124 (Infante)
Karte 22, Rückseite
195
Buchstabe L
Karte 23, Vorderseite
Liebe: macht scharfsinnig
Wieland, C.M.
Corneille, P.
Sylvio v 1o; VI p62
Le Cid I 3, 97-124 (Infante)
Karte 23, Rückseite
.
196
Buchstabe L
Karte 24, Vorderseite
Liebe: Seelenverwandtschaft
Wieland, C.M. Agathon IV 9, p.200
- Agatho
n VII 7, p.52: Seelenverschisterung
- Sylvio III 1o; Vp2o3: sympathetische L
zwischen Schwesterseelen
Karte 24, Rückseite
.
197
Buchstabe L
Karte 25, Vorderseite
Liebe: ein Teufel
Shakespeare, W. Love’s Labour’s Lost I 2; p87.
Karte 25, Rückseite
.
198
Buchstabe L
Karte 26, Vorderseite
Liebe und Tod
Günther, Ch.
Brentano, C.
Als er der Phyllis einen RIng
mit einem Totenkopf überreiche; p134.
Verzweiflung an der Liebe in der Liebe
- Godwi II 17; II p299: Der Genius hält sie
gend sie umwunden,/Aus seiner Lippen
liebevollem Hauchen/Trinkt Lieben sie,
im Strahle seiner Augen/Trinkt sie
den T in lusterschlossne Wunden.
Hofmannsthal Kaiser und Hexe; I p96. Alles ist ein
Knäul, Umarmung/Und Verwesung einerlei
Proust, M.
Swann II; I p3o8: car c’ést une ressemlance
de l’amour et de la mort, plûtôt
que celles, si vagues, que l’on redit toujours,
de nous faire interroger plus a-
vant, dans la peur que sa réalité se dérobe,
le mystère de la personnalité.
Karte 26, Rückseite
Ovidius
Amores II 1o, 29sq et 35-38: Wunsch nach Tod in
Liebesvereinigung.
199
Buchstabe L
Karte 27, Vorderseite
Liebe: ein Tyrann
Corneille, P.
Le Cid I 3, 81; I 9, 312: aimable tyrannie.
Karte 27, Rückseite
200
Buchstabe L
Karte 28, Vorderseite
Liebe: beseelt Unbeseeltes, Unbelebtes
cf. Dichtung
Wieland, C.M. Sylvio VII 2,VI p278.
Karte 28, Rückseite
201
Buchstabe L
Karte 29, Vorderseite
cf. Vernunft-Sinne: Ggs,
Liebe-Vernunft: Gegensatz
Corneille, P.
Wieland, C.M.
Le Cid II 5, 172-174 (Infantin)
Sylvio V7; VI p49
- ibid. V7; VI p53: Herz-Witz
Molière
Musil, R.
Misanthrope I 1; IV p48: Philinte: (Eliante)
Son cœur, qui vous estime, est solide
et sincère, /Et ce choix plus conforme
était mieux votre affaire,/Al.
ceste: Il est vrai; ma raison me le dit
chaque jour;/Mais la raison n’est pas
ce qui règle l’amour./
MoE I 7 p29: Ulrich, der nun etwas Verständliches
sagen wollte, benützte die
Gelegenheit, um beiläufig darauf hinzu
weisen,daß ja auch die L zu den religi
ösen u gefährlichen Erlebnissen gehöre,
weil sie den Menschen aus den Armen
der V hebe u ihn in einen wahrhaft
grundlos schwebenden Zustand versetze
Karte 29, Rückseite
Pascal (?)
Discours sur les passions de l’amour; p545: L’on
ôte mal à propos le nom de raison à l’amour, et
on les a opposés sans un bon fondement, car l’amour
et la raison n’est qu’une même chose... Les
poètes n’ont donc pas eu raison de nous dépeind
re l’amour comme un aveugle; il lui faut ôter
son bandeau, et lui rendre désormais la jouissance
de ses yeux.
202
Buchstabe L
Karte 30, Vorderseite
Liebe verwundet
Heinrich v. MF 137, 14; 141,5; 141;37; 144,27
Morungen
Bligger
MF 119.1o
v.Steinach.
Eichenforff, Bei einer Linde; I p.156 (Linde
J.v.
durch Namen auch verwundet)
- Nachtzauber, I p.166: todeswund
Friedrich v.
Hausen
Donne, J.
Hartman von Ouwe
Racine,J.
Mf 49, 12
A Valediction: of The Book, p19
Iwein 544sqq: ouch wart diu vrouwe
an im (I) baz/gerochen danne ir wære
kunt,/wan er was tôtlîchen wunt./
die wunden sluoc der Minnen hant./
es ist der wunden alsô gewant,/ sî
wellent daz sî langer swer/danne
diu von swerte ode von spêr./
Thébaide II 1; I p128: Hémon. Ah! d’un
si bel objet (Antigone) quand une
Karte 30, Rückseite
Crestiens
âme est blessée,/Quand un coeur jusqu’à vous èlève
sa pensée,/Qu’il est doux d’adorer tant de divins
appas!/ Mais aussi que l’on souffre en ne les
voyant pas!/
Yvain 1364sqq: Bien a vangiee, et sie nel set,/ la
dame la mort son seignor;/vangence en a feite greignor,/que
ele panre n’an seüst,/s’Amors vangiee
ne l’eüst,/qui si dolcement le requirt/que
parles ialz el cuer le fiert;/et cist cos a plus
rant duee/que cos de lance ne d’espee:/cos d’
espee garist et sainne/molt tost, des que mires i
painne;/et la plaie d’amors anpire/quant ele est
plus pres de son mire./
203
Buchstabe L
Karte 31, Vorderseite
Liebe: künstlicher Vexierbecher, darin statt
Nektar Gift.
Tieck, L. Gestiefelter Kater I 2; II p.14
Karte 31, Rückseite
204
Buchstabe L
Karte 32, Vorderseite
Liebe: süsser Wahn
Wieland, C.M.
An jungen Dichter; XIL p1o4
- Alceste V7; XXV p331 (Liebesglück)
Karte 32, Rückseite
205
Buchstabe L
Karte 33, Vorderseite
Liebe: nicht zu wollen
Gautier
Maupin 4; p118: Rosette, qui est encore amoureuse,
fait ce qu’elle peut pour parer à tous ces inconvé
neints. Malheureusement il ya deux choses au mon
de qui ne se peuvent commander: l’amour et l’ennui.
Karte 33, Rückseite
206
Buchstabe L
Karte 34, Vorderseite
Liebe: Zauber, Magie
Klopstock, F.G.
An Cidli 26: mit Zauberstab
Wieland, C.M. Sylvio V1o; VI p63: Gegenwart der Geliebten
magische Kraft, magnetische
Ausflüsse, elektrische Wirbel.
- ibid. VII 2 IV p278. Es gibt keine andere
Bezauberung als die Liebe.
Karte 34, Rückseite
207
Buchstabe L
Karte 35, Vorderseite
Liebe: ausserhalb der Zeit
Wieland, C.M. Agathon V3, p.123
Grillparzer
Kloster bei SEndomir; 7 p12: Dabei stürzten
Tränen aus ihren (Elga) Augen, u sie
wäre zu seinen Füßen gefallen, wenn er
(Starschensky) es n verhindert, sie n
emporgehoben hätte zu einer langen, Z u
Außenwelt aufhebenden Umarmung
Karte 35, Rückseite
Wieland, C.M.
Agathon IV 7,p.
208
Buchstabe L
Karte 36, Vorderseite
Lippen: als Granatäpfel
Mallarmé, St.
Contes indiens: Nala et Damayanti; p618: Seules
brillent des lèvres avec un feu de rubis, sur
leur chaste grenade la buche d’un vainqueur n’a
jamais désaltéré sa soif.
Karte 36, Rückseite
.
209
Buchstabe L
Karte 37, Vorderseite
Lippen: Korallen; Korallen-Mund
Wieland, C.M.
Aurora und Cephaluss; VII p77
- Brief an C.v.Hillern 25.1o.6o. In:
Hassencamp p1osq: bouche de corail
- Idris u. Zenide III p1: Mund von lebenden
Korallen
- ibid. v 1o3: M. gleich K. n. an Röthe
Benn, G.
St.Pierre,
J.H.B.
Blaue Stunde; III p259: Du bist so weiss
man denkt; du wirst zerfallen/vor lau
ter Schnee, vor lauter Blütenlos,/todweisse
Rosen glied für Glied-Korallen/nur
auf den Lippen,schwer und wundengross
Paul et Virginie p24: Virginie: déjà
(mit 12) sa taille étoit plus qu’à demi
formée; de grands cheveux blonds ombra
goient sa tête; ses yeux bleus et ses
lèvres de corail brillaient du plus tendre
éclat sur la fraîcheur de son visage.
Karte 37, Rückseite
Werner, Z.
Wanda I; p212: Rüdiger: Lud dich (Balderon) des Mun
des höldes Lächeln ein,/Wo sich Kn um die Perlen
schlingen,/U welch Gewand umfloß die Wellenglie
der (Wandas)?/.
210
Buchstabe L
Karte 38, Vorderseite
Lippen: als Muscheln
Hofmannsthal
Abenteurer; I p581: Mit rosafarbnen Muschel
lippen müsste/Das Meer und leckte mit smarage
nen Zungen/die Flüsse dieser Stadt!
Karte 38, Rückseite
211
Buchstabe L
Karte 39, Vorderseite
Lippen: als Rubine
Lesinng, G.E.
Mallarmé, St.
Antiqu.Briefe 16; III p296: unsere Lohensteine
u Hallmanne, die ihren Geliebten so gern Augen
von Diamanten, L von Rubin, Zähne von Perlen,
eine Stirn von Elfenbein u einen Hals von Ala
baster gaben-: abgeschmackte Kakozelie.
Contes indiens: Nala et Damayanti; p618: Seules
brillent des lèvres avec un feu de rubis,
sur leur chaste grenade la bouche d’un vainqueur
n’a jamais dèsalteré sa soif.
Karte 39, Rückseite
212
Buchstabe L
Karte 40, Vorderseite
Luftfarbe: grau
Flaubert
ES III 1; II p319: Häuser von Paris étaient comme no
yés dans la couleur grise de l’air, où de lontain
murmures semblaient se confrondre avec la brume
- ib.II 2; II p183: Le soleil s’abassait; quelques
vitres e maisons, dans la Cité, brillaient au lo
in comme des plaques d’or, tandis que, par derrière,
à droite, les tours de Notre-Dame se profilaient
en noir sur le ciel bleu, mollement baigné à
l’horizon dans des vapeurs grises.
Karte 40, Rückseite
213
Buchstabe L
Karte 41, Vorderseite
Luftfarbe: blau
Flaubert
Coeur simple II; II p599: ça et là, un grand arbre
mort faisait sur l’air bleu des zigzags avec ses
branches
- ib.III ; p611: Schlafzimmer: L’air était chaud et
bleu, un merle gazouillait, tout semblait vivre
dans une douceur profonde.
- Tentation V; I p143: des rayons colorés s’entrecroisent
sur l’air bleu,
Karte 41, Rückseite
214
Buchstabe M
Karte 1, Vorderseite
Matthäus 5,44: Liebet eure Feinde
Kudrunlied
1595: Bitte Kudruns für Hartmuot
Karte 1, Rückseite
215
Karte 2, Vorderseite
Markus 9,5: Hier ist für uns gut sein. Und wir
wollen drei Hütten machen
Klopstock, F.G.
Novalis
Der Zürchersee 19,1: O so bauten wir
hier Hütten der Freundschaft uns!/ E-
wig wohnten wir hier, ewig! Der Schattenwald/Wandelt’
sich uns in Tempel,/
Jenes Tal in Elysium!//
Hymnen an die Nacht 4; I p137: Oben baut
er sich Hütten, Hütten des Friedens,
sehnt sich u liebt, schaut hinüber, bis
die willkommenste aller Stunden hinun
ter ihn in den Brunnen der Quelle zieht
Karte 2, Rückseite
216
Karte 3, Vorderseite
Markus 9,24: Pisteúō. Boéthei mou tē apistîa
Ich glaube. Hilf meinem Unglauben
Schröer, H.
Huysmans, J.-K.
Denkform der Paradoxilität p111
A rebours XVX: Herr, hab Mitleid mit dem
Christen, der zweifelt, mit dem Ungläubigen,
der glauben will, mit dem Sträfling
des Lebens, der sich aufmacht, allein unter
dem Firmament, das n mehr erleuchtet wird
von den Trostfackeln der alten Hoffnung!
Karte 3, Rückseite
217
Karte 4, Vorderseite
Matthäus 5,48: Estote ergo vos perfecti, sicut et Pater vester
caelestis perfectus est.
Schiller, F.
Theosophie; 11 p128: Was ist die Summe von allem
Bisherigen?- Lasst uns Vortrefflichkeit einsehen,
so wird sie unser. Laßt uns vertraut werden
mit der hohen idealistischen Einheit, so werden
wir uns mit Bruderliebe anschließen an einander
Laßt uns Schönheit u Freude. Laßt uns helle denken,
so werden wir feurig lieben. Seid vollkommen,
wie euer Vater im Himmel vollkommen ist, sagt
der Stifter unseres Glaubens (=Gott hervorbingen:
127). Die schwache Merheit erblaßte bei diesem
Gebote, darum erklärte er sich deutlicher:
liebet euch unter einander.
Karte 4, Rückseite
218
Karte 5, Vorderseite
Matthäus 7,6: Eure Perlen sollt ihr nicht
vor die Säue werfen
Shakespeare, W.
Dante
Love’s Labour’s Lost IV 2, p.1o8.
Ecloga I 21: Nec margeritas profliga
prodigus apris (p.294 II)
Karte 5, Rückseite
219
Karte 6, Vorderseite
Matthäus 8,20: Et ei dicit Iesus: Vulpes foveas habent, et volucres
caeli nidos; Filius autem hominis non
habet ubi caput reclinet.
Benn, G.
Nocturno; II p7: Die Frag lag vor ihm. Sie hatte
Netze von bläuer Mütterlichkeit über den Augen.
Das tat ihm wohl, der er n hatte, wo er sich bergen
sollte.
Karte 6, Rückseite
220
Karte 7, Vorderseite
Matthäus 11, 27: Neque patrem quis novit, nisi Filius, et
cui filius voluerit revelare.
Pascal, B. Pensées; H p388.
Karte 7, Rückseite
221
Karte 8, Vorderseite
Matthäus 18.3: nisi conversi fueritis, et efficiamini sicut
parvuli, non intrabitis in regnum caelorum
Bacon
Nov.I Org I68: Atque de idolorum singulis generibus,
eorumque apparatu iam diximus, quae omnia constan
ti et solenni decreto sunt abneganda et renuncian
dam et intellectus ab iis omino liberandus est et
expurgandus; ut non alius fere sit aditus ad regnum
hominis, quod fundatur in scientiis, quam ad
regnum caelorum, "in quod, nisi sub persona infantis,
intrare non datur.“
Karte 8, Rückseite
222
Karte 9, Vorderseite
Matthäus 27,23: Pilatus... nahm Wasser u wusch die Hände vor
dem Volk u sprach: Ich bin unschuldig an
seinem
Blut; sehet ihr zu!
accepta aqua, lavit manus coram populo,
dicens:
Innocens ego sum a sanguine iusti huius:
vos videritis
Grillparzer
Wieland, C.M.
Dürrenmatt
Schiller, F.
Lessing, G.E.
Weh, dem der lügt IV 1; 6 p191: Schaffter. Nun denn,
wenn ihr (Galomir) begehlt,/Doch wasch! ich nur
in Unschuld meine Hände.//
An C.v. Hillern 25.1o.6o: (In Hassencamp p1o): je
m’en lave les mains (Wenn Freundschaft nicht tugendhaft
bleibt)
Romulus IV, p124: Reichsuntergang
Kabale u Liebe V8; 3 p419: Präsident: Du, du (Wurm)
gabst den Schlangenrat-Über d i c h die Verantwortung-
Ich wasche die Hände.
Galotti IV 1; 2 p250: Prinz: Bei Gott! bei dem allgerechten
Gott! ich bin unschuldig an diesem Blute.
Wenn Sie (Marinelli) mir vorhergesagt hät-
Karte 9, Rückseite
ten, daß es dem Grafen das Leben kosten werde-
Nein, Nein! u wenn es selbst mir das Leben gekostet
hätte!-
223
Karte 10, Vorderseite
Matthäus 27,46: Et circa hom nonam clamavit Iesus voce magna,
dicens: Eli, Eli, lamma sabacthani? hoc
est:
Deus, meus, deus meus, ut quid dereliquisti
me?
Goethe
Werther II, 15.11.1772; 16 p99: U warum sollte ich
mich schämen, in dem schrecklichen Augenblick, da
mein ganzes Wesen zwischen Sein u Nichtsein zittert,
da die Vergangenheit wie ein Blitz über dem
finstern Abgrunde der Zukunft leuchtet, u alles um
mich her versinkt, u mit mir die Welt untergeht-
Ist es da n die Stimme der ganz in sich gedrängten,
sich selbst ermangelnden, unaufhaltsam hinabstür
zenden Kreatur, in den inneren Tiefen ihrer verge
bens aufarbeitenden Kräfte zu knirschen: Mein Gott!
mein Gott! warum hast du mich verlassen? U sollt
ich mich des Ausdrucks schämen, sollte mir’s vor
dem Augenblicke bange sein, da ihm der n enging,
der die Himmel zusammenrollt wie ein Tuch?
Karte 10, Rückseite
224
Karte 11, Vorderseite
Mondesampel
Droste, A.v. Sprititus familiaris III 7,1; p.746
Hofmannsthal Frau ohne Schatten; II p211: bei dem Mond, der
von oben hereinsah, wie eine Ampel
Karte 11, Rückseite
Mond: als Ampel
Droste, A.v.
Hofmannsthal
Sprititus familiaris III 7;p746: Mondesampel
Frau ohne Schatten; II p211: bei dem Mond, der
von oben hereinsah, wie eine Ampel
225
Karte 12, Vorderseite
Mond: Antlitz, Gesicht, Haupt, Stirn
Brentano, C. Starenberg; III p111: Nun stieg d. volle
M.herauf, und es war mir,als sei es d.
Antlitz meiner lieben Ameley
Bonaventura Nachtwachen XIV p125: sanftes Antlitz
Dürrenmatt, F. Es steht geschrieben; K II p110: Und
weithin verhallt unser Schrei im
stummen Antlitz des Mondes...
Wieland, C.M. Sympathien 5;XXX p36:Du stiller Mond,
neige dein unverschleiertes melancholisches
A aus dem herbstlichen Duft
herab
Novalis
OfterdingenI 9;I p297:der M stand
hoch am Himmel.’Lieber Eros’,sagte
Ginnistan,’wir müssen eilen,daß wir
zu meinem Vater kommen...Siehst du wohl
sein b abgehärmtes Gesicht? bleiches
Heym,G.
Mond 1,3: Purpurhaupt
Karte 12, Rückseite
Schiller, F.
Flaubert,G.
Tiedge
Die Erwartung; 1 p22:Still hebt der M sein strah
lend Angesicht,/Die Welt zerschmilzt in ruhig
große Massen;/Der Gürtel ist von jedem Reiz gelöst,/U
alles Schöne zeigt sich mir entblößt.//
Novembre;II p485:Le soleil jetait un dernier(ra
yon)adieu derrière les collines confundues,les
lumières des maisons s’allumaient dans la vallée,et
la lune,l’astre de la rosée,l’astre des
pleurs,commencait à se découvrir d’entre les
nuages et à montrer sa pâle figure.
Urania II 349:Da schwimmt der Halbm hin, u Aether
lüfte fächeln/Um seiner goldnen Stirn,von Dämmrung
sanft umgraut./Er ist in diesem Ernst das
schöne,stille Lächeln,/Womit die Nacht sich selbst
in ihrer Hohheit schaut./
226
Karte 13, Vorderseite
Mond: als Auge
Passerat,J.
Solger,K.W.F.
A la lune: O bel œil de la nuict...//Dis, lune
au front cornu,as tu vu quelquesfois/Une ame
qui d’amour fust si fort tourmentée?
Ästhetik III 2;p269:Das Symbol wird durch die
Metapher ausgedrückt,in welcher der Begriff
mit seiner besondern Darstellung zugleich in
e i n e n Gedanken verbunden ausgesprochen wird
Nennt man z.B.den M:das Auge der Nacht,so wird
dadurch keine bloße Ähnlichkeit ausgedrückt,
sondern A ist ein allg.Begriff,der in besonderer
Gestalt gefaßt u auf einen einzelnen Gegen
stand angewendet ist,dem Charakter des Symbols
entsprechend.-
Karte 13, Rückseite
227
Karte 14, Vorderseite
Mond: azur
Gide,A.
Voyage d’Urien; p53:Le soir tomba. Au soleil
couchant les montagnes parurent d’opale. Il en
arriva de nouvelles;elles apportaient des algues
laminées,fines et longues comme des chevelures;on
croyait des sirènes captives; puis
ce fut un réseau;la lune à travers apparut, comme
une méduse au filet,comme une holothurie(See
gurke)nacrée,puis dégagée,nageant dans l’air
libre,la lune se fit azurée.
Karte 14, Rückseite
228
Karte 15, Vorderseite
Mond: als Ballon
Miller,H.
Wendekreis d Krebses;p324:(am Tag)wie ein geplatzter
Ballon
Karte 15, Rückseite
229
Karte 16, Vorderseite
Mond: der Betrachtung günstig
Mond:Gedankenfreund
Plinius
Nat.hist.II 9,41:den genia contemplativa heilig
Karte 16, Rückseite
230
Karte 17, Vorderseite
Mond: von Bewohnern verlassene Welt
Chateau-
Promenade dans Rome,au clair de lune;Oeuvres (Pabriand
ris 1838)XIII p57:Rome sommeille au milieu des ces
ruines.Cet astre de la nuit,ce globe que l’on suppose
un monde fini et dépeuplé,promène ses pâles
solitudes au-dessus des solitudes de Rome; il éclaire
des rues sans habitants,des enclos,des places,des
jardins,où il ne passe personne,des monastè
res où l’on n’entend plus la voix des cénobites,de
cloîtres qui sont aussi déserts que les portiques
du Colisée.
Karte 17, Rückseite
231
Karte 18, Vorderseite
Mondfarbe: blass
Droste,A.v. Gethsemane 1,5: p.318
Bonaventura Nachtwachen XIV p.125
Günther,Ch. Schreiben an Leonore; p.27
- Als er seinem harten Schicksal nachdachte;
Strophen p.137
Wieland,C.M. Klelia u.Sinibald IX 250: bl.Licht
Gryphius,A. Morgensonett, p20:Diane steht erblaßt
- Cardenio II p122:die bleiche Cynthia
Baudeliare,Ch. Spleen de Paris XXXVIII p289sq: Puis (la
lune)s’étendit sur toi avec la tendresse
souple d’une mère,et elle déposa ses
couleurs sur ta face.Tes prunelles en
sont restées vertes, et tes joues extra
ordinairement pâles.
- Essence du rire; p988: le Pierrot (anglais)
n’était pas ce personnage pâle com
me la lune (De bureau comme Pierrot)
Karte 18, Rückseite
Lenau,N.
Schlegel,F.
Musil,R.
Hypochonders Mondlied ; II p81: Als Knabe
schon konnt’ ich nicht schauen/zum stillen
blassen Mond empor,/Dass nicht ein wunderliches
Grauen/Mir heimlich das Gebein durchfror.
Lucinde;p66:In süßer Ruhe schlummert der kin
dliche Geist u der Kuß der liebenden Göttin
erregt ihm nur leichte Träume...Erstnachdem
der Reiz des äußern Lebens,durch ein innres
Echo vervielfältigt u verstärkt,sein ganzes
Wesen überall durchdrungen hat,schlägt er das
Auge auf,frohlockend über die Sonne, u erinnert
sich jetzt an die Zauberwelt,die er im
Schimmer des blassen Mondes sah.
MoE I 73;p315:Gerda blickte atemlos zum Fenst
er hinaus auf den M;sie hatte ihre Hand noch im
mer in der seinen(Ulrich)liegen,der M lag als
bl,häßlicher Fleck am Himmel(Tag), u gerade
dieses unscheinbare Dasein gab dem phantastischen
Weltabenteuer(M als Eiskugel),als dessen
Opfer sie in irgendeiner Gefühlsverbindung
sich selbst empfand,schlichte Alltags-
232
Karte 19, Vorderseite
Mondfarbe: blass 2
Musil
wahrheit.
- MoE II 46;p1089:Sie lagen gewöhnlich im Garten auf
zwei großen Liegestühlen,die sie immer der Sonne
nachschleppten;diese Frühsommersonne schien zum
millionstenmal auf den Zauber,den sie alljährlich
anrichtet; u Ulrich sagte da manches,das ihm gerade
durch den Kopf ging u sich behutsam rundete wie
der M,der jetzt ganz b u ein wenig schmutzig war,
o auch wie eine Seifenblase;
Eichendorff Ahnung u Gegenwart II 13;II p140:Sie (Romana)schie
n ihm bei dem Menschimmer,der durch das offene Fen
ster auf ihr Gesicht fiel,totenblaß,eine Art von
seltsamer Furcht befiel ihn da auf einmal vor ihr u
dem ganzen(Bergschlosse)Feenschlosse,er gab ihr
schnell eine gute Nacht
Karte 19, Rückseite
233
Karte 20, Vorderseite
Mondfarbe: blassgold
Hofmannsthal,H.v. Terzinen über Vergänglichkeit III 2
Karte 20, Rückseite
234
Karte 21, Vorderseite
Mondfarbe: blau
(Dürrenmatt, F.
Proust, M.
Es steht geschrieben; K II p1o6: Dein Licht
ist kühl u.b. über den Dächern u. Wällen!
D.Blinde; KII p157: d.Mond ein bl. Stein
Guermantes I; II p84: Et derrière une tentu
re je surpris seulement un petit cabinet
qui... me regardait avec effroi de son œil
debœuf rendu bleu par le le clair de lune.
- La Prisonnière; III p4o7: Je lui (Albertine)
recitai des vers ou des phrases de prose
sur le clair de lune, lui montrant comment
d’argenté qu’il ´ était autrefois, il était
devenu bleu avec Chateaubriand, avec le Vic
tor Hugo d’Eviradnus et de la Fête chez Thérè
se, pour redevenir jaune et métallique avec
Baudelaire et Leconte de Lisle. Puis, lui
rappelant l’image lui figure le croissant
de la lune à la fin de Booz endormi, je lui
récitait toute la pièce.
Karte 21, Rückseite
Gautier
(Hebbel
Maupin 4; p114: quoique je ne visse rien que la lueur
bleue de la lune, il me semblait être entouré
d’une population de fantômes inconnus et adorés,
et je ne me sentais pas seul, bien qu’il n’y eût
plus que moi sur la terrasse.
's ist Mitternacht; 1 p38: 's ist Mitternacht!/Der
Eine schläft, der Andre wacht./Er schaut beim ben
Mondenlicht/Dem Schläfer still in’s Angesicht;/
Drin tut ein böser Traum sich kund,/Wie seltsam
zuckt er mit dem Munde!/
(- Vater u Sohn; II p40: Der M ergießt sein bes Licht/
Durch eine Wolke schwach,/Es trifft ein blasses
Kindergesicht,/Das Knäblein schlich such nach//
(bei Mordversuch des Sohnes am Vater)
235
Karte 22, Vorderseite
Mondfarbe: bläulich
Tieck, L.
Gautier, Th.
Runenberg; II p59: Wie eine dunkele Nacht mit Wol
kenvorhängen fiel es in sein Inneres hinein, er
suchte nach seinen vorigen Gefühlen, nach jener
Begeisterung u unbegreiflichen Liebe (zu Bergfrau),
er beschaute die kostbare Tafel, in welcher
sich der untersinkende M schwach u bläulich
spiegelte.-
Maupin 14; p325: La lune en cet instant-là vint do
nner précisement sur la fenêtre; un pâle rayon
plongeau dans la chambre et éclaira d’une lueur
bleuâtre notre groupe taciturne.
Karte 22, Rückseite
236
Karte 23, Vorderseite
Mondfarbe: bleich
Droste, A.V. Spiritus familaris I 13,6; p.741
Trakl, G.
Meyer, C.F.
Ossian
Schiller, F.v.
Dürrenmatt, F.
Brentano, C.
Gryphius, A.
Stadler, E.
Novalis
Gautier, Th.
Das Herz; I p.180 (Plural)
La Blanche Nef; p874
In: Werther, p131: bleiches Gesicht
Bild zu Sais; 1 p2o9: b silberblau
Romulus III; p123: b wie d. Wintermond
Starenberg; III p134
Cardenio II p122: Die bleiche Cynthia
Mysterium der Nacht; II p167: Siehe der
M sprüht über euch/ bleichen, süssen
Laut der Stille...
Ofterdingen I 9; I p297: der Mond stand
hoch am Himmel. Lieber Eros’, sagte Ginnistan,’
wir müssen eilen, daß wir zu meinnem
Vater kommen... Siehst du wohl sein
bl abgehärmtes Gesicht?
Maupin 14; p325: La lune en cet instant-là vint do
nner précisement sur la fenêtre; un pâle rayon
plongeau dans la chambre et éclaira d’une lueur
bleuâtre notre groupe taciturne.
Karte 23, Rückseite
Lenau, N.
Hypochonders Mondlied; II p80: Sehr ihr ihn
dort hinüberschweben,/ Bleich, ohne Wasser./
ohne Luft
- Schilflieder V; Ip105: Auf dem Teich, dem regungslosen,/Weilt
des Mondes holder Glanz,/
Flechtend seine bleichen Rosen/In den Schilfes
grünen Kranz.
- Die nächtliche Fahrt; II p39: Am Himmel zieht
der bl M verdrossen/Den Wolkenmantel zu, als
ob er fröre- (Winternacht)
Novalis
Ofterdringen I 1; I p200: "Erzählt uns doch jenen
seltsamen Traum“, sagte der Sohn,- "Ich
war eines Abends“, fing der Vater an, „umhergestreift.
Der Himmel war rein, u der M bekleidete
die alten Säulen u Mauern mit seinem bl.
schauerlichen Lichte...“
Hebel, J.P. Hausfreund; Altwegg I p264: Oder wenn der Mond
einmal b u mager, ein andermal rund u voll durch
die Nacht spaziert, er weiß wieder n, wo das
237
herrührt (geneigert Leser).
238
Karte 24, Vorderseite
Mondfarbe: bleich 2
Spee, F.v.
Gide, A.
Trauergesang von der Not Christi am Ölberg in
dem Garten; p65: Es war der liebe Gottessohn,/
Sein Haupt ha er in Armen,/Viel weiß u bleicher
als der Mon,/einm Stein es möcht erbarmen.
Nourritures terrestres I 2; p158: Ah! Comme j’ai
donc respiré l’air froid de la nuit, ah! croisées
et, tant les pâles rayons coulaient de la lune,
à cause des brouillards, comme des sources-on
semblait boire
- Voyage d’Urien; p35: Puis comme la lune passait
je m’écrirai: -Si je suis triste pour elle, c’est à
cause de sa pâleur.-La reine alors: -Qu’est-ce
que cela vous fait? me dit-elle. Et cela me parut
soudain tellement égal que je fus bien for
cé d’en convenir.
Proust, M.
Demi-vierges I 5; p136: D’un viel merveilleusement
pur le soir tombait, lent comme un crépuscule
d’été. Et un large croissant de lune, déjá,
Karte 24, Rückseite
crépuscule sa pâ-
Chateaubriand
Verlaine, P.
Chateaubriand
mêlait à la pâleut de ce
leur argentée.
René; p133: La nuit, lorsque l’aquilon ébralait
ma chaumière, que les pluies tombaient en torrent
sur mon toit, qu’à traverser ma fenêtre je vo
yais la lune sillonner les nuages amorcelées,
comme un pâle vaisseau qui laboure les vagues,
il me semblait que la vie redouablait auf fond de
mon cœur, que j’autrais eu la puis/sance de créer
des mondes
Le rossignol (Poèmes saturniens) p74: Et dans
la splendeur triste d’une lune/Se levent blafar
de et solennelle, une/Nuit mélancolique et lourde
d’été,/Pleine de silence et d’obscurité,/Berce
sur l’azur qu’un vent doux effleure/L’arbre
qui frissonne et l’oiseau qui pleure.///
Atala; p98: La lune prêta son pâle flambeau à
cette veille funèbre (Beerdigung). Elle se leva
au milieu de la nuit, comme une blanche vestale
qui vient pleurer sur le cercueil d’une compagne.
Bientôt elle répandit dans les bois ce grand secret
de mélancolie qu’elle aime à raconter aux
239
Karte 25, Vorderseite
Mondfarbe: bleich 3
Chateaubriand
Musset, A.d.
Tieck, L.
Grillparzer
vieux chènes et aux rivages antiques de mers.
Fantasio I 2; p920: F: (envie d’aimer) quelque bel
le fille toute ronde comme les femmes de Miéris;
quelque chose de doux comme le vent d’ouest, de
pâle comme les rayons de la lune;
Runenberg; II p56: Jetzt traten sie ins Freie, u das
Licht des Mes, der oben mit seinen Hörnern über
der Bergspitze stand, begrüßte sie freundlich: in
unkenntlichen Formen u vielen gesonderten Massen
die der bl Schimmer wieder rätselhaft vereinigte,
lag das gespaltene Gebirge vor ihnen, im Hintergrunde
ein steiler Berg (R), auf welchem uralte
verwitterte Ruinen schauerlich im weißen Lichte
sich zeigten.
Sappho I 3; 2 p115: Phaon: U wenn wir mann der Wolke
n Flockenschnee,/Des Zephius lauer Hauch, der Be-
Karte 25, Rückseite
rge Duft,/ Des bl Mes silberweißes Licht/In eins
verschmolzen um die Stirne floß,/Dann warst du
mein, dann fühlt’ ich deine Nähe,/U Sapphos Bild
schwamm in den lichten Wolken!/
240
Karte 26, Vorderseite
Mondfarbe: bleich 3
Balzac, H.
Flaubert
Gautier
Musil
Hoffmann
L’Auberge rouge; IX p968: La lune ayant jeté sa pâle
carté sur cette scène, lui permit de voir faible
ment les objets dans la chambre
Novembre II p485: Le soleil jetait une dernier adieu
derrière les collines confondues, les lumières
des maisons s’allumaient dans la vallée, et la lune,
l’astre de la rosée, l’astre des pleurs, commencait
à se decouvrir d’entre les nuages et à
montrer sa pâle figure
Maupin9 ; p203: la lune amoureuse le lève de meilleure
heure pour te baiser de ses pâles lèvres
d’argent, car elle a abandonné son berger pour
toi;
MoE I 73; p314: Gerda war ihm (Ulrich) gefolgt u su
chte im Sonnenhimmel den bl M: "Siehst er na aus wie
eine Eisscheibe?“ fragte Ulrich. "Das ist nicht
Beleuchtung!
Das Majorat; 2 p66: wie damals heulte der Seewind
in tiefen Orgeltönen herüber, es knatterte u pfiff
Karte 26, Rückseite
Carus
Corneille
Kafka
schauerlich durch die Bogenfenster, u der M warf
sein b Licht gerade auf die geheimnisvolle Wand, an
der sich das Kratzen vernehmen ließ. Ich glaubte
Blutflecke daran zu erkennen.
Erdleben X; p2o2: In tiefer Finsternis würde das
All erscheinen neben den tausend einzelner, scharf
glänzender Sterne, die Sonne selbst würde auf die
sem tief dunkeln Grunde eine fürchterliche, uns
eren Augen unerträgliche Wirkung hervorbringen,
ui der M in seinem ben reflektierenden Lichte könnte
die Erdennacht nur auf eine unerfreuliche Weise
erleuchten (ohne Atmosphäre).
Médee IV 1 p594:M: Ces herbes ne sont pas d’une ve
rtu commune:/Moi-même en les cueillant je fis pâlir
la lune,/Quand, les cheveux flottaints, les br
as et le pied nu,/J’en dépouillai jadis un climat
inconnu./
8.Oktavheft: Hochzeitsvorbereitungen; p161: Öde
Felder, öde Fläche, hinter Nebeln das bleiche Gr
ün des Mondes.
241
Karte 27, Vorderseite
Mondfarbe: bleich 4
Seneca
Lautré
amont
Nat. quaest. VII 21.1 (Warum auch Kometen Sterne sin
d?) Dic tu mihi prius quare luna dissimillium soli
lumen accipiat, cum accipiat a sole; quare modo
rube.
at, modo palleat: quare lividus illi et ater color
sit
cum conspectu solis exluditur.
Maldoror II; p114: Là, dans un bosquet entouré de fl
eurs, dort l’hermaphrodite, profondément assoupi
sur le gazon, mouillé de ses pleurs. La lune a déga
gé son disque de la masse des nuages, et caresse av
ec ses pâles rayons cette douce figure adolescente.
Karte 27, Rückseite
242
Karte 28, Vorderseite
Mondfarbe: bronzen
Frisch, M.
Stiller6; p238 (New York abends). U weit draussen,
im Osten, steigt der bronzene M empor, eine
gehämmerte Scheibe, ein Gong, der schweigt...
Karte 28, Rückseite
243
Karte 29, Vorderseite
Mondfarbe: blutrot
Heym, G. Mond 1, 1
Borges, J.L.
Apokalypsis
Quevedo, F.de
Brentano, C.
Dürrenmatt, F.
Gide,A.
La luna: la luna singrente de Quevedo;
Borges und ich, p68
6;12: und der Mond ward wie Blut
Memoria immortal de don Pedro Girón,
duque de Osuna, muerto en la prisón
Fanferlieschen; III p983
Es steht geschrieben; K II p111: Blutige
Nacht! B.M! Du schreckliche Fackel des
Sieges! (über die Wiedertäufer)
El Had: p350: Oh! Si le vent m’emportait
sur ses ailes, à l’autre bord de cette mer
embrasée./Oh! que ce soit où la saignante
lune, berger du ciel, avant de pâtre
va se laver.
Karte 29, Rückseite
Flaubert
Poe
Hebbel
Stifter
Salammbô I; I p753: La lune, couleur de sang, resplendissait
dans un cercle pâle (mystische Szene)
House of Usher; p144: Suddenly there shot along
the path a wild light, and I turned to see whence
a gleam so unusual could have issued; for the vast
house and its shadows were alone behind me. the radiance
was that of the fulll, setting, and blood
red moon which now shone vividly through that once
barely-discernible fissure of which I have before
spoken as extending from the roof of the building,
in a zigzac direction, to the base. While I
gazed, the fissure rapidly widened-there came a
fierce breath of the whirlwind-the entire orb
of the satelite burst at once upon my sight-
Tagebuch, no.3840; IV p800: Traum: der be M, alle
Sterne dicht um ihn im Kreis zusammengedrängt,
wie sich fürchtend, grauerliches Bild.
Brigitta I; II p198: Endlich ging ein bes Stück M
auf, u in seinem schwachen Lichte stand auch schon
das schlanke Gerüste (Galgen) auf der (Erde) Haide
244
Karte 30, Vorderseite
Mond: dämmert
Goethe
Stella II;11 p160:Stella:O wenn ich manchmal von
Gedanken in Gedanken sinke,freundliche Träume
der Vergangenheit vor meine Seele bringe,hoffnungsvolle
Zukunft ahne,u so in des Mondes Dämmerung
meinen Garten auf u ab walle;dann mich’s auf einmal
ergreift!ergreift,daß ich allein bin;verge
bens nach allen 4 Winden meine Arme ausstrecke,
den Zauber der Liebe vergebens mit einem Drang,
einer Fülle ausspreche,daß ich meine,ich müßte
den M herunter ziehen - u ich allein bin,keine
Stimme mir aus dem Cebüsch antwortet,u die Sterne
kalt u freundlich über meine Qual herabblinken
- ib.V p184:Stella:ich will hinaus in die weite Welt!...Verbannt
aus deiner Schöpfung!wo du,heiliger
Mond,auf den Wipfeln meiner Bäume dämmerst,
wo du mit furchtbar lieben Schatten das Grab meiner
holden Mina umgibst, soll ich n mehr wandeln?
Karte 30, Rückseite
245
Karte 31, Vorderseite
Mond: als Edelstein
Sartre
Baudelaire;p148:Froideur et pâleur se confondent.
Le blanc est la couleur du froid,non pas seulement
parce que la neige est blanche,mais surtout parce
que cette absence de couleur manifeste assez bien
l’inféconditéet la virginité.C’est purquoi la lune
devient l’emblème de la frigidité;cette pièrre
précieuse,isolée dans la ciel,tourne vers nous
ses steppes crayeuses,fait tomber sur la terre,
pendant les froids de la nuit,une lumière blanche
qui tue ce qu’elles éclaire.
Karte 31, Rückseite
246
Karte 32, Vorderseite
Mond: als Ei(dotter)
Mondfarbe:gelb
Hugo
Notre-DameXI 1;I p400:Ah!dit Gringoire,voici
là-bas le logis Barbeau-Tenez,maître,regardez,
ce groupe de toits noirs qui font des angles singuliers,là,au-dessous
de ce tas de nuages bas,filandreux,barbouillés
et sales,où la lune est tout
écrasée et répandue comme un jaune d’oeuf dont la
coquille est cassée.
Apollinaire Les fiançailles;Alcools p144;C’est la lune qui
cuit comme un oeuf sur le plat/
Rühmkorf
Verliere-Lied;Kunststücke p63:Mit Jux u Hammer
beschäftigt,/ein sentimentalischer Stier -:/bei[m]
Dotter des Mes bekräftigt,/bei dem Gras unterm
Baum,vor der Tür;//
Karte 32, Rückseite
247
Karte 33, Vorderseite
Mond: als Fackel
Ch[ate]ubriand
Atala;p98:La lune prêta son pâle flambeu à cet
te vieillée funèbre(Beerdigung).Elle se leva au
milieu de la nuit,comme une blanche vestale qui
vient pleurer sur le cercueil d’une campagne.
Bientôt elle répandit dans les bois ce grand secret
de mélancolie,qu’elle aime raconter au vieux
chènes et aux rivages antiques des mers.
Karte 33, Rückseite
248
Karte 34, Vorderseite
Mond: feucht
cf.Sterne:feucht
Sonne:feucht
Stadler,E.
Freundinnen; II p226:in schwülen Nächten
wenn der M den feuchten/flaumweichen Leib
schauernd im Wasser kühlt
- ibid.227sq:Unter deinen Füßen/scheint
rings der E[s]trich von Musik zu schwellen/
im feuchten Duft des Mondes der mit hellen/Glanzlichtern
dich umgi[es]st.
Hoffmann,E.T.A.
Das Majorat;2 p54:vorzüglich aber lag in dem
Blick der dunklen Augen(Baronesse)ein unbeschreiblicher
Zauber,wie feuchter Mstrahl gi
ng darin eine schwermütige Sehnsucht auf;so
wie in ihrem holdseligen Lächeln ein ganzer
Himmel voll Wonne u Entzücken.
- Der Sandmann;2 p28:Nun(mit Fernrohr)erschau
te Nathanael erst Olimpias wunderschön geform
tes Gesicht.Nur die Augen erschienen ihm gar
seltsam starr u tot.Doch wie er immer schärfer
u schärfer durch das Glas hinschaute,war
es,als gingen in Olimpias Augen feuchte Mon-
Karte 34, Rückseite
desstrahlen auf.Es schien,als wenn nun erst die
Sehkraft entzündet würde;immer lebendiger u leben
diger flammten die Blicke(Subjekt belebt Totes).
249
Karte 35, Vorderseite
Mond:regiert Frau
Beer-Hofmann
Graf v.Charolais II;p111:Präsident:Entwöhnt ward
nur der Mann;das Weib,es darf/noch immer träumen an
der Erde Brüsten,/dem Werden nah.Noch n entlassen
aus/geheimnisvollen alten Unverträgen,/dem selben
Nachtgestirne unterworfen,/das auch dem Meer befie
hlt,wird sie von jedem/erfüllten Mondeslauf, mit Blut
u Schmerzen,/-wie eine säum’ge Priesterin- gemahnt,/was
hier ihr Amt!
Karte 35, Rückseite
250
Karte 36, Vorderseite
Mond: freundlich
Goethe, J.W.v.
Novalis
Tieck,L.
Herbstgefühl;I p170: Euch(Trauben) kühlet
des Mondes/Freundlicher Zauberhauch
Ihr Herz und Kuß;I p520:Der Mond,der dort
voll Freundlichkeit/Sich sonnt,so hell und
klar,/Ist mir noch eins so lieber heut,/Als
er mir sonst wohl war,// ...Sie gab mir heut
von ohngefährt/Ihr Herz und einen Kuß.// /
Runenberg;II p56:Jetzt traten sie ins Freie,
u das Licht des Mes,der oben mit seinen Hörnern
über der Bergspitze stand,begrüßte sie
freundlich:in unkenntlichen Formen u vielen
gesonderten Massen,die der bläuliche Schimmer
wieder rätselhaft vereinigte,lag das gespaltene
Gebirge vor ihnen,im Hintergrunde
ein steiler Berg(R),auf welchem uralte verwit
terte Ruinen schauerlich im weißen Lichte
sich zeigten.
Karte 36, Rückseite
251
Karte 37, Vorderseite
Mond als Gedankenfreud
Mond:Betrachtung
Klopstock,F.g. Die frühen Gräber 1,3
Karte 37, Rückseite
252
Karte 38, Vorderseite
Mond(licht): geisterhaft, zauberhaft
cf.Mond:synth.
Zauber[er]
Trakl,G.
Meyer,C.F.
Proust,M.
Wieland,C.M.
Goethe,J.W.v.
Proust,M.
Goethe,J.W.v.
Baudelaire,Ch.
Die Ratten;I p.41: geisterhaft
La Blnache Nef; p874: Geisterschein
Swann I,I p7: échelle enchantée
Hexameron; XXIX p3: Zauberlicht
Stratus;II p[1]83:Der Mond,als ein Gespenst
Gespenster bildend scheint.
JF; I p489: clair de lune: dématérialise
Herbstgefühl; I p170: Euch (Trauben)
kühlet des Mondes/Freundlicher Zau
berhauch
Confession; p44: cette lune enchantée
(la pleine lune ainsi qu’une médaille
neuve)
Karte 38, Rückseite
Novalis
Proust,M.
Mérimée,P.
Ofterdingen I 1;I p200:“Erzählt uns doch jenen
seltsamen Traum“,sagte der Sohn.-„Ich war
eines Abends“,fing der Vater an,“umhergestreift.Der
Himmel war rein, u der M bekleidete die
alten Säulen u Mauern mit seinem bleichen schauerlichen
Lichte...“
La Fugitive;III p480:le clair de lune, dématérialisant
la terre,la faisant paraître à deux
pas céleste,comme elle n’est,pendant le jour,
que dans les lointains
Djoûmane;Nouvelles II p311:La lune se levait com
me nous nous mettions en route.Le ciel était
pur,mais du sol s’élevait un petit brouillard
blanc,rasant la terre,qui semblait couverte
de cardes de coton.Sur ce fond blanc la lune
lançait de longues ombres,et tous les objets
prenaient un aspect fantastique.Tantôt je cro
yais voir des cavaliers arabes en vedette:en
m’approchant,je trouvais des tamaris en fleur
;tantôt je m’arrêtais,croyant entendre des
coups de vanon de signal:Wagner me disait que
c’était un cheval qui courait.W
253
Karte 39, Vorderseite
Mond : geisterhaft, zauberhaft 2
Hoffmann
Das Majorat;2 p47:Nun saß ich allein in dem hohen,
weiten Rittersaal.Das Schneegestöber hatte zu
schlackern,der Sturm zu sausen aufgehört,heitre
Himmel war’s geworden,u der helle Vollm strahlte du
rch die breiten Bogenfenster,alle finstre Ecken
des wunderlichen Baues,wohin der düstre Schein
meiner Kerzen u des Kaminfeuers n dringen konn
te,magisch erleuchtend...Aus den großen Gemälden...sprangen
in Holz geschnitzte Tier- u Menschen
köpfe hervor,den gemalten Leibern angesetzt,so
daß,zumal bei der flackernden,schimmernden Beleu
chtung des Feuers u des Mes,das Ganze in graulicher
Wahrheit lebte.
Hebbel
Der Tanz;2 p102:U als sie das Wort(Teufel)nur gesprochen
hat,/Im schwarzen Gewand ein Jüngling si
ch naht:/Er sieht so kalt,so gespenstisch darein,/
Gleichwie in der Nacht des Mondes Schein.//
Karte 39, Rückseite
Keller
Hugo
Romeo u Julia auf dem Dorfe;p130:Vrenchen:“Hör
st du n etwas tönen,wie ein schöner Gesang u ein
Geläute?““Es ist das Wasser,das rauscht!Sonst
ist alles still.““Nein,es ist noch etwas anderes,
hier,dort hinaus,überall tönt’s!““Ich glaube,
wir hören unser eigenes Blut in unsern Ohren rauschen!“Sie
horchten ein Weilchen auf diese einge
bildeten o wirklichen Töne,welche von der großen
Stille herrührten o welche sie mit den magisch
enWirkungen des Mlichtes verwechselten,welche
nah u fern über die weißen Herbstnebel wallte,wel
che tief auf den Gründen lagen.
Notre-Dame XI 1;I p401:L’homme s’arrêta,se tou
rna vers elle(Esmeralda),et leva sa carapoue.-
Oh!bégaya-t-elle pétrifiée,je savais bien que
c’était encore lui!C’était le prêtre.Il avait
l’air de son fantôme.C’est un effet du clair de
lune.Il semble qu’à cette lumière on ne voie que
les spectres des choses.
254
Karte 40, Vorderseite
Mondfarbe: gelb
Krolow, K.
Heym, G.
Trakl, G.
Fische; Gesammelte Gedichte, p28
Spitzköpfig kommt er: Und schleppt
seine gelben Haare nach (der Mond)
Helian II p86: vergilbte Monde
Dürrenmatt, F. ES steht geschrieben; K II 1o7: Du bist
gelber Honigkuchen vom Himmel!
- ibid. p110: du Mond, mit dem gelben
Bart unter dem Kinn
Hofmannsthal, Tod des Tizian; I p62: Und alle Früchte,
H.v.
schweren Blutes, schwollen/Im gelben
Mond und seinem Glanz, dem vollen/Und
alle Brunnen glänzten seinem Ziehn./
- Leben; I p12: gelber warmer Mond
Proust, M.
La Prisonnière; III p4o7: Je lui (Alberti
ne) recitait des vers ou des phrases de
prose sur le clair de lune, lui montrant
comment d’argenté qu’il était autrefois
Karte 40, Rückseite
il était devenu bleu avec Chateaubriand, avec
le Victor Hugo d’Eviradnus et de la Fête chez
Thérèse, pour redevenir jaune et métallique
avec Baudelaire et Leconte de Lisle. Puis, lui
rappelant l’image lui figure le croissant de
la lune à la fin de Booz endormi, je luirécitait
toute la pièce.
Shelley Queen Mab : Fairy: Those who had looked upon
the sight,/Passing all human glory,/Saw not
the yellow moon,/Saw not the mortal scene,/
Heard not the night-wind’s rush,/Hard not an
earthly sounnd,/Saw but the fairy pageant,/
Heard but the heavenly strains/That filled
the lonely dwelling.-/
Baudelaire
La lune offensée; p174: Sous ton domino jaune,
et d’une pied clandestin,/Vas-tu, comme jadis,
du soir jusqu’au matin,/Baiser d’Endymion les
grâces surannées?//
Borges, J.L. El Hambre; I p262: Tú que a Chatterton diste la
muerte en la bohardilla/Entre los falsos códices
y la luna amarilla.//
255
Karte 41, Vorderseite
Mondfarbe: gelb 2
Hölderlin
Stifter
Griechenland III, V 32 sqq. Denn lange schon steht
offen/Wie Blätter, zu lernen, o Linien u Winkel/
Die Natur/U gelber die Sonnen u Monde/
Brigitta I ; II p198sq: Ich blickte hin (Galgen). Es
standen zwei/Säulen, u darauf war ein Querbalken.
So ragte es in das ge Mlicht empor.
Karte 41, Rückseite
256
Karte 42, Vorderseite
Mondfarbe: golden
Proust, M.
Borges, J.L.
Swann I; I p146: lune d’or
La Luna: una hoz que era de oro; p70
Proust, M.
Guermantes I; II p177: comme si nous approchons
notre regard de la lune et qu’
elle cesse de nous paraître de rose et
d’or, sur ce visage (Rachel) tout à l’heu
re je ne distinguais plus que de protubérances,
des taches, des fondrières.
- SuG II ; II p633: La lune était maintenant
dans le ciel comem le quartier d’oran
ge pelé délicatement quoique un peu en
tamé. Mais elle devait quelques heures
plus tard être faite d l’or le plus résistant.
Blottie toute seule derrière
elle, une pauvre petite étoile allait
servir d’unique compagne à la lune soli
taire, tandis que celle-ci, tout en pro
tégant son amie, mais plus hardie et al
lant de l’avant, brandirait comme une
Karte 42, Rückseite
arme irréstible et comme un symbole oriental,
son ample et merveilleux croissant d’or.
Musil, R.
Der Erwecke I NzL p22: Gott hat mich gewecke-
Ich bin aus dem Schlaf geschossen. Ich hatte
gar keinen anderen Grund aufzuwachen. Ich bin
losgerissen worden wie ein Blatt aus einem
Buch. Die Msichel liegt wie eine goldene Augenbraue
auf dem blauen Blatt der Nacht.
Tieck, L. Aufzug der Romanze; I p418: Chor der Krieger: Ü-
ber die Berge, über die Bäume/Schwebt des Mes
goldner Flimmer,/Durch den Wald senkt sich der
Schimmer,/Drin erwachen zarte Träume./ Geister
schweifen sacht/Durch die grüne Nacht/ Im Wal
Ovidius
de.//
Met.II 722: Quantp splenditor quam cetera sidera
fulget/Lucifer et quanto te, Lucifer, aurea
Phoebe:/tanto virginibus praestenatior omnibus
Herse/ibat eratque decus pompae comitumque
suarum./
- ib.X 446: Myrrhas Zauberei: Tempus erat, quo
cuncta silent, interque triones/flexerat obliquo
plaustrum temone Bootes:/ad facinus
257
Karte 43, Vorderseite
Mondfarbe: golden 2
Ovidius
Tieck, L.
venit illa suum. fugit aurea cælo/luna, tegunt
nigra latitantia sidera nubes:/ nox caret igne
suo.
Die Freunde; II p40: Wohlgerüche gaukelten, u klei
ne Vögel sangen Schlaflieder. Im Traume dünkte
ihm, als sei der Garten umher verändert, die gro
ßen Bäume waren abgestorben, der goldne M war
aus dem Himmel herausgefallen u hätte eine trü
be Lücke zurückgelassen.
- Genoveva; 1 p206: Wolf: Der Himmel war von allen
Wolken rein./Ein dunkles Blau umzog die Silbersterne,/U
in der Mitte hing der goldne M;/(dann
drohendes Omen: um die Scheibe/Lag weit umher
ein Meer, sowie von Blut,/Recht dunkelrotes
Blut u zum Entsezten.
- ib.1. p232: Golo: So wank’ich fort im goldnen Menscheine,/Indes
die Sterne freundlich oben flim
mern,/Will ich auch gern an diesem Felsen (Sire.
nen=Liebe) stranden./
Karte 43, Rückseite
Tieck
Genoneva; I p233: Sah ich das G des Mes zwischen
Zweigen,/So war mein Herz mit Wonne ganz erfüllt-
/Dies fühl’ ich jetzt in mir zurückekommen./
- ib.p234: G: Wie die (Lauten) Töne (Golos) sich entzünden/In
des Mes goldnem Schweigen,/
- ib. Golo: Mag doch M nun untergehen,/Willst du nur
so hold noch sprechen,/Wird uns Schimmer n gebre
chen,/Bleibt der Mglanz golden stehen./
- ib. 267: Golo: Um Mondschein zittern Wölkchen angeschwommen,/Daß
goldner Strahl mit ihren freund
lich kose/
- ib.268: Die Lilien stehn, wie träumend in dem Grünen,/Die
Rosen, von dem goldnen M beschienen,/Erwecken
sich u rauschen mit leisem Geflüster/
- ib.269: Die goldensten Mstrahlen schmeichend niedersteigen,/Um
Euer (Genoveva) holdes Haupt die
Glorie zu flechen./Euch dient Natur mit allen ih
ren Mächten./
Tiedge
Urania II 349: Da schwimmt der Halbm hin, u Aether
258
Karte 44, Vorderseite
Mondfarbe: golden 3
Tiedge
lüfte fächeln/Um seine goldne Stirn, von Dämmrung
sanft umgraut./
Karte 44, Rückseite
259
Karte 45, Vorderseite
Mond: Gondel
Droste-Hülshoff
Durchwachte Nacht 8,3; p275:Silberg
Karte 45, Rückseite
Mond: Silbergondel
Droste,A.v. Durchwachte Nacht 8,3; p.275
260
Karte 46, Vorderseite
Mond: Gong
Frisch, M.
Stiller6;p238:(New York abends)U weit draussen,imOsten,
steigt der bronzene M empor,eine
gehämmerte Scheibe,ein G,der schweigt...
Karte 46, Rückseite
261
Karte 47, Vorderseite
Mondfarbe: grau
Trakl, G.
Im Winter ; I p.38.
- Romanze zur Nacht; I p.31 (?)
Verlaine, P.
Mandoline (Fêtes galantes p40)://Leuns
(Tircis, Aminte, Clitandre, Damis) cour
tes vestes de soie,/Leurs longues robes
à queues,/Leurs longues robes
à queues,/Leur élégance, leur joie/
Et leurs molles ombres bleues//Tourbillonent
dans l’extase/D’une lune
rose et grise,/Et la mandoline jase/
Parmi les frissons de la brise.///
Karte 47, Rückseite
262
Karte 48, Vorderseite
Mondfarbe: grauweiss
Jacobsen
Lyhne p170:Der M war klarer geworden, an viel, u
warf
vorsichtiges, ges Licht über die stillen Fahrzeuge
im
Hafen, über den Wirrwarr von Dachvierecken u weißen,
dunkeläugigen Giebeln des Orts.
Karte 48, Rückseite
263
Karte 49, Vorderseite
Mondfarbe: grün
Stadler, E. Freundinnen; II p223: Und da die Nacht, aus
goldnen Wolken sank/und grün der Mond sich
hob von dunklen Bäumen
- ibid. p.226: aus Nacht u Duft schält leuchtend
sich ein Leib-/ein weisses nacktes wun
dervolles Weib-/grün liegt das Mondlicht
auf den starren Zügen...
Baudelaire, Ch. Spleen de Paris XXXVII p289 sq: Puis elle (la l)
s’étendit sur toi avec la tendresse souple
d’une mère, et elle déposa ses couleurs sur ta
face. Tes prunelles en sont restées vertes,
Nietzsche0
et tes joues extraordinairement pâles.
Z IV: Das Lied der Schwermut; p333: Bei abgehell
ter Luft, /Wenn schon des Monds Sichel/Grün
zwischen Purpurröten/U neidisch hinschleicht:/-dem
Tage feind/
Kafka 8.Oktavheft: Hochzeitsvorbereitungen p161:
Öde Felder, öde Fläche, hinter Nebeln das blei
Karte 49, Rückseite
che Grün des Mondes./
264
Karte 50, Vorderseite
Mond : hell
Mörike, E.
An Wilhelm Hartlaub;I p161:Durchs Fenster schien
der helle M herein;/Du saßest am Klavier im
Dämmerschein,/Versankst im Traumgewühl der Me
lodien,/
- Die Hand der Jezerte;I p537:(sie)schaute durchs
Fenster herab in die Gärten,da der M h hereinschien,
Fouqué,F.
Undine VII;p43:U[:]“Das ist das Ende vom Liede u
von(der)ganzen Hochzeitsabend.-Nein,das ist es
n,sagte der von Liebe berauschte Ritter,löschte
die Kerzen u trug seine schöne Geliebte unter
tausend Küssen,vom Me,der h durch die Fenster
hereinsah,anmutig beleuchtet,zu der Brautkammer
h[in]ein.
Eichendorff Ahnung u Gegenwart I 4;II p30:der M schien außer
ordentlich hell.
- ib.III 18;II p186:Die Sonne war lange untergegan-
Karte 50, Rückseite
Eichendorff
gen, der M schien h über die Wälder.
ib.III 2[3];II p239:In der Nacht konnt ich n
schlafen,
ich stand auf u zog mich völlig an.Es war alles
still,nur die Wetterhänhe knarrten im Hofe,der
Mond schien sehr hell.
265
Karte 51, Vorderseite
Mond : hehr
Goehte
Annalen 1818;30 p315sq:Ein wundersamer Zustand
bei hehrem Mschein/brachte mir dsa Lied“Um Mitternacht“,welches
mir desto lieber u werter ist,
da ich n sagen könnte,woher es kam u wohin es
wollte.
Karte 51, Rückseite
cf.Einsamkeit
Melancholie:treibt in Einsamkeit
Schiller,F. Zusammenhang;11 p65:
266
Karte 52, Vorderseite
Mond: heilig
Goethe
Stella V;11 p184:Stella:ich will hinaus in die
weite Welt!Wohin?Ach wohin?-Verbannt aus deiner
Schöpfung!wo du,h M,auf den Wipfeln meiner Bäume
dämmerst,wo du mit furchtbar lieben Schatten das
Grab meiner holden Mina umgibst,soll ich n mehr
wandeln?
Karte 52, Rückseite
267
Karte 53, Vorderseite
Mond: als Horn
Lenau,N.
Das Dilemma; II p113: Ha! zwischen des Gespannes
Hörnern leuchtet/Das Horn des Mondes,
scheinbar eingefangen/
Schiller,F.v. Vergleichung(Frau Ramlerin u der M)II p53:
Der M prunkiert auf sein Paar Silberhörner,/
U dieses macht er schlecht;/Sie sieht sie an
Herrn Ramler gerner,/U darin hat sie Recht.//
Novalis
Karte 53, Rückseite
Ofterdingen I 9;I p298: (Der Mond)ergriff sein
großes H und stieß mit voller Macht hinein.
268
Karte 54, Vorderseite
Mond: kalt
Sonne : warm
Trakl,G. Geburt; I p.138
- Traum und Umnachtung; I p.162
Baudelaire,Ch.
Spleen de Paris XXXVI p289: Mais elle
fait plus volontiers penser à la lune
(qu’à un soleil noir)...; non pas la lune
blanche des idylles,qui ressemble
à une froide mariée,mais la lune sinistre
et enivrante...
- Le revenant; p62:Et je te donnerai,ma
brune,/Des baisers froids comme la lune/Et
des caresses de serpent/Autour
d’une fosse rampant.//
Johannes v.Tepl
Karte 54, Rückseite
Ackermann p19, 14 Tod:So wenig du der
Sonne ihr Licht, dem M seine Kälte,dem
Feuer seine Hitze,oder dem Wasser seine
Nässe nehmen kannst,so wenig kannst
du Uns Unserer Macht berauben!/
Mallarmé
Sartre
Hebbel
Calderón
Nala et Damayantî;p631:L’astre aux rayons ardents,qui
féconde la terre et l’astre à l’éclat froid
qui filtre par la nuit,les vents,sans déméure au
monde:qu’ils consument ma vie sie jamais j’accomplis
l’acte indigne de toi.
Baudelaire;p148:Froideur et pâleur se confondent.Le
blanc est la couleur du froid,non pas seule
ment parce que la neige est blanche,mais surtout
parce que cette absence de couleur manifeste assez
bien l’infécondité et la virginité.C’est pourquoi
la lune devient l’emblème de la frigidité;
cette pierre précieuse,isolée dans la ciel,tourne
vers nous ses steppes crayeuses,fait tomber
sur la terre,pendant les froids de la nuit,une
lumière blanche quie tue ce qu’elle éclaire.
Der Tanz;2 p102:U als sie das Wort(Teufel) nur
gesprochen hat,/Im schwarzen Gewand ein Jüngling
sich naht:/Er sieht so kalt,so gespenstisch dar
ein,/Gleichwie in der Nacht des Mondes Schein.//
Autos;Aguilar III p1506:Luna-pálida tez,lóbrega
y fria/
269
Karte 55, Vorderseite
Mond:kalt 2
Werner
Wanda IV;p245:Ludmilla:Der M schaut auch hernieder/So
traurig u so k!/Du kannst wohl auch n weinen
,/Du starres Leichenhaupt;/Suchst trostlos auch
(wie ich)den Deinen,den dir die Nacht geraubt?!/
Karte 55, Rückseite
270
Karte 56, Vorderseite
Mond: keusch
Wieland,C.M. Idris und Zenide IV 62:Dianas k.Licht
- Sylvio II 6;V p98:k.Luna (nur Göttin)
- ibid.II 6;V p102:wohlthtiges Licht
der keuschen Göttin
Schiller,F. Fiesco II 16;3 p217:Fiesco(zu Mohr):Eben
der Lombellino ist der Hauptschlüssel
zu allen Tollheiten Dorias.Gleich
morgen früh musst du hingehen(zu Dirne)
Vielleicht ist er heute Nacht dieser k
euschen Luna Endymion.
Chateaubriand Atala;p98:La lune prêta son pâle flambeau
à cette veillée funèbre(Beerdigung
.Elle se leva au milieu de la nuit,comme
une blanche vestale qui vient pleurer
sur le cercueil d’une compagne.Bientôt
elle répandit dans les bois ce grand
secret de mélancolie,qu’elle aime à raconter
aux vieux chènes et aux rivages
antiques des mers.
Karte 56, Rückseite
Gasquet,J.
Meyer,C.F.
Il y a une volupté dans la douleur;p72:La chair tra
nslucide des choses nimbe et mêle les apparences
(Dämmerung).D’entre leurs racines,l’idée des ar
bres s’évapore.Comme un soleil plus chaste la lunu
illumine la mer.
Erntenacht(Staiger:Interpretation p269):Wann de
Föhn zu Nächten schwül/Indem reifen Korne weht,/
Mondensichel keusch u kühl/An dem reinen Himmel
steht.//Schreitet Nacht mit Schnittergang/Eine Sichel
in der Hand/U ein leiser Sichelklang/Geht prophetisch
über Land.///
271
Karte 57, Vorderseite
Mond: als Krone
Dürrenmatt,F.
Es steht geschrieben; K II p66: Eine
schmale Sichel, die Krone für mein Haupt
Karte 57, Rückseite
Diamant an Treue
Hartmann von Aue
Armer Heinrich 62: stæter triuwe
ein adamas
272
Karte 58, Vorderseite
Mond: kühl
Nietzsche
Z IV:Das trunkene Lied 2;p353: Aber immer noch
rührte er sich n von der Stelle:da wurde es noch
stiller u heimlicher,u alles horchte,auch der
Esel,u Zs Ehrentiere,der Adler u die Schlange,
insgleichen die Höhle Zs u der große k M u die
Nacht selber.
- ib.5;p355:Der M ist k,der Wind schw[ei]gt.
Meyer,C.F.
Karte 58, Rückseite
Erntenacht(Staiger:Interpretation p269):Wann
der Föhn zu Nächten schwül/In dem reifen Korne
weht,/Mondensichel keusch u kühl/An dem reinen
Himmel steht.//
273
Karte 59, Vorderseite
Mondfarbe: karmesinrot
Gide, A.
Poe, E.A.
El Hadj; p35o: Quand la nuit revint; je m’appro
chai de nouveau de la tente et quand au-dessus
du désert surgit la lune cramoisie:/O nuit!
grande nuit!... m’écrirai je;
Silence; p112: And, all at once, the moon arose th
rough the thin ghastly mist, and was crimson in
colour. And mine eyes fell upon a huge grey rock
which stood by the shore of the river, and was li
ghted by the light of the moon. And the rock was
grey, and ghastly, and tall,- and the rock was gr
ey. Upon its front were characters engraven in th
e stone; and I walked through the morass of water
lilies, until I came close unto the shore, that I
might read the characters upon the stone. But I
could not decipher them. And I was going back into
the morass, when the moon shone with a fuller red
and I turned and looked again upon the rock, and
upon the characters;- and the characters were
DESOLATION.
Karte 59, Rückseite
274
Karte 60, Vorderseite
Mondfarbe: kupfern
Fontane
Effi Briest 6; p71: Effi... richtete sich jetzt auf
u sah nach rechts hinüber, wo der M, unter weißem,
aber rasch hinschwindem Gewölk, eben aufgegangen
war. Kupferfarben stand die große Scheibe hin
ter dem Erlengehölz u warf ihr Licht auf die brei
te Wasserfläche, die die Kessine hier bildete...
Effi war wie benommen.“aber was es war (in Italien)
n so gespenstig. Woran liegt es nur? Ist es doch
das Nördliche?“
Karte 60, Rückseite
275
Karte 61, Vorderseite
Mond: Lampe
Droste,A.v.
Proust,M.
O Nacht! p357: O Nacht,du goldgesticktes Zelt!
/O Mond,du Silberlampe!/Das du die ganze Welt
umhüllst,/Und die du allen leuchtest.//
SeG II;II p964:Je ne pus retenir un cri d’admiration
en voyant la lune suspendue comme un
lampion orangé à la voûte de chênes qui partait
du château(La Raspalière).
Karte 61, Rückseite
Mond: Silberlampe
Droste,A.v. O Nacht! 1,2; p.357
276
Karte 62, Vorderseite
Mond: Leiche
Sonne:Leiche
Werner,Z.
Wanda IV;p245:Ludmilla:Der M schaut auch hernie
der/So traurig u so kalt!/Du kannst wohl auch n wei
nen,/Du starres Lnhaupt;/Suchst trostlos auch
(wie ich)den Deinen,/Den dir die Nacht geraubt?!/
Karte 62, Rückseite
277
Karte 63, Vorderseite
Mondfarbe: leichenfarben
George, S. Jahr der Seele 118
Karte 63, Rückseite
278
Karte 64, Vorderseite
cf.Planeten
Nachahmung
Mond: borgt das Licht der Sonne
Mond:spiegelt Sonne
Spiegelmetaphern/M
Schiller,F.v.
Novalis
Karte 64, Rückseite
Vergleichung; II p52:Frau Ramlerin befiehlt,
ich soll sie wem vergleichen;/Ich sinne nach
u we[i]ss n,wem u wie,/Nichts unterm M will mir
ein Bildnis reichen-/Wohl!mit dem M vergleich
ich sie.//Der M schminkt sich u stiehlt der S
Strahlen,/Tut auf gestohlen Brot sich wunderviel
zu gut./Auch sie gewohnt,ihr Nachtgesicht
zu malen,/U kokettiert mit einer Büchse Blut.//
Ofterdingen I 5;I p252:Der M stand in mildem
Glanze über den Hügeln,u ließ wunderliche Träu
me in allen Kreaturen aufsteigen.Selbst wie ein
Traum der S,lag er über der in sich gekehrten
Traumwelt,u führte [d]ie in unzählige Grenzen
geteilte Natur in jene fabelhafte Urzeit zurück,wo
jeder Keim noch für sich schlummerte,
u einsam u unberührt sich vergeblich sehnte,
die dunkle Fülle seines unermeßlichen Daseins
zu entfalten.
Goethe,J.W.v.
Morungen
Leonardo Vinci
Empedokles
Chateaubriand
Gross-Coptha I 3; 9 p10:Graf:Was sind die
Haupttugenden der Weiber?-1.Mädchen:Geduld
u Gehorsam.-Graf:Was ist ihr Sinnbild? 2.Mädchen:Der
Mond.-Graf:Warum?-Marquise:Weil er
sie erinnert,das sie kein eigen Licht haben,
sondern dass sie allen Glanz vom Manne erhalten.
MF 124,35sqq:ich muoz iemer dem gelîche spên,/
als der mâne, der sînen schîn/ von des sunnen
schîn enpfêt;/alsô kument mir dicke/ir wol liehten
ougen blicke/in mîn herze,dâ sie vor mir
gêt.
Codex Arundel 28r(RK 2 p69)O(entweder)la luna
ha lume de sè o no.S’ell’ha lume da sè,perchè
non risplende sanza l’aiuto del sole? E s’ella
non ha lume da sè,necessità la fa specchio sperico.
wie ein Echo wird das L der S vom M zurückgeworfen
Atala;p39:Les souvenirs de l’amour dans le coeur
d’un vieillard sont comme les feux du jour réfléchis
par l’orbe paisible de la lune,lorsque
le soleil est couché,et que le silence plane sur
les huttes des Sauvages.
279
Karte 65, Vorderseite
Mond:borgt Licht der Sonne 2
Flaubert
Salammbô [X],I p907:elle(S)se répandait en bénédictions
sur l’astre fertile et doux.A la fin,il
(Shahabarim)s’écria:-Non!non!elle tire de l’
autre toute sa f[]condité!Ne la vois-tu pas vagabondant
autour de lui comme une femme amoureuse
qui court après un homme dans un champ?
Jünger,E.
Strahlungen I p385:Paris,26.8.1942:Gespräche
über die Platenschen Gedichte,deren Schönheit
sie(Doctoresse)dem starren Glanz des Mondlichtes
verglich,dem Licht aus zweiter Hand.Der Eros
leuchte im Widerschein.
Shakespeare Timon of Athens IV 3;V p423:The sun’s a thief,and
with his great attraction/Robs the vast sea;the
moon’s an arrant thief;/And her pale fire she
snatches from the sun;/The sea’s a thief,whose li
quid surge resolves/The moon into salt tears...
Nabokov,V.
Pale Fire,comm.39sq;p58(Conmals Shakespeare-
Übersetzung von Kinbote zurückübersetzt):The s
Karte 65, Rückseite
Shakespeare
Goethe
Lohenstein
Sarte
sun is a thief:she lures the sea/and robs it.The
moon is a thief:/he steals his silvery light from
the sun./The sea is a thief:it dissolves the
moon.)
Timon of Athens IV 3;V p[4]13:As the moon does,by
wanting light to give:/But then renew I could
not like the moon;/There were no suns to borrow
of.
Iphigenie III 3, 1321sqq;12 p54:Iph:Du liebst,Diane,deinen
holden Bruder/Vor allem,was dir Erd’ u
Himmel bietet,/U wendest dein jungfräulich Angesicht/Nach
seinem ew’gen Lichte sehnend still./
O laß den einz’gen,spätgefundnen mir/N in der Fin
sternis des Wahnsinns rasen!/
Cleopatra IV 125sqq:Canidis:Si selbst C die Keyserin
der Mohren/Hat bei so hartem Fall n allen Rath
verlohren;/Si andre Zinthie geht weit dem Monden
für//Nun si/O Sonne(Augustus)/borg’t ihr fruchtbar
Licht von dir.(Cynthia=Artemis).
Baudelaire;p148:la lune, avec sa clarté d’emprunt,
et cette opposition constante au soleil qui l’éclai
re,est un symbole passable du Baudelaire satanique,éclairé
par le Bien et rendant le Mal.
280
Karte 66, Vorderseite
Mond:borgt das Licht der Sonne 3
Plutarch
De fac.28,942 :Wenn die drei Teile(Körper,Seele,
Geist)zusammengefügt werden,liefert die Erde de[m]
Körper,der Mond die Seele,die Sonne die Denkkraft
für die Entstehung des Menschen,so wie sie auch
dem Monde das Licht leiht.
Feuerbach Gedanken über Tod und Unsterblichkeit 1 1830,p122
squ:O Tod!ich kann mich n loswinden von der süßen
Betrachtung Deines sanften,mit meinem Wesen so innig
verschmolzenen Wesens!Spiegel meines Geistes,
Abglanz meines eigenen Wesens!Aus dem Bruche u der
Trennung der einfältigen Einheit der Natur mit sich
selber ist der bewußte Geist auferstanden, ist dieses
allgemeine sich selbst schauende Licht hervorgebrochen,u
wie der M mit dem Lichte der S glänzt,
so spiegelst Du in Deinem milden Scheine nur das
brennende Sonnenfeuer des Bewußtseins wieder.
Cicero
Karte 88, Rückseite
Nat.deor.II 40,103:Balbus:Luna uatem...eam lucem
quam a sole accepit mittit in terras
Cicero
De re publ.VI 16:ex quibus(stellis)erat ea minima
,quae ultima a cae[lo],citima a terris luce lucebat
aliena.
- ib.17:in infimoque orbe Luna radiis Solis accensa
convertitur.
281
Karte 66, Vorderseite
Mond/lunatisch
Montaigne
Goethe
Baudelaire
Essais III 5 p860:Ne semble ce pas estre une humeur
lunatique de la Lune,ne pouvant autrement
jouyir de Endymion,son migon,l’aller endormir
pour plusieurs mois,et se paistre de la jouissance
d’un garcon qui ne se remuoit qu’en songe.
Faust II 1 4959;14 p15:Astrolog:Die keusche Lu
na launet grillenhaft;/
Spleen de Paris XXXVII:Les bienfaits de la Lune;
p290:Et c’est pour cela,maudite chère enfant
gâtée,que je suis maintenant couché à tres pieds,
cherchant dans toute ta personne le reflet de
la redoutable Divinité,de la fatidique marraine,
de la nourrice empoi sonneuse de tous les l u-
n a t i q u e s.
Karte 66, Rückseite
282
Karte 67, Vorderseite
Mondfarbe: milchig
Stadler, E.
Karte 67, Rückseite
Freundinnen; II p222: Vom Park her flutet
ununterbrochen ein breiter milchweisser Strahl
glitzernden Mondlichts ins Gemach.
283
Karte 68, Vorderseite
Mond: Majestät, König
Droste,A.v. Spiritus familiaris I 13,p741:bleiche M
Novalis
Ofterdingen I 9;I p298:Er saß auf seinem Silberthron/Allein
mit seinem Harm/
- ibid.der alte König
Karte 68, Rückseite
Mond: bleiche Majestät
Droste,A.v. Spiritus familiaris I 13,6; p.741
284
Karte 69, Vorderseite
Mond: matt
Fontane
Effi Briest 19;p250:Der Schneefall hatte schon
seit ein paar Stunden aufgehört,die Luft war frisch,u
auf das weite dunkelnde Meer fiel der matte
Schein der Mondsichel.
Karte 69, Rückseite
285
Karte 70, Vorderseite
Mond: beherrscht Melancholie
Mond:traurig,melanchol.
Shakespeare Antony and Cleopatra IV 9;V p241:Enobarbus:Be
witness to me,O thou blessed moon,/When men revolted
shall upon record/Bear hateful memory,
poor Enobarbus did/Before thy face repent(Verrat
an Anton).../...O sovereign mistress of true
melancholy,/The poisonous damp of night disponge
upon me,/That life,a very rebel to my will,/May
hang no longer on me:throw my heart/Against the
flint and hardness of my fault;/Which,being dri
ed with grief,will break to powder,/And finish
all foul thoughts.
Chateaubriand René;p123:tantôt la lune,se levant dans un ciel
pur,entre deux urnes cinéraires à moitié brisées(in
Rom oder Griechenland),me montrait les pâles
tombeaux.Souvent,aux rayons de cet astre qui
alimente les rêveries,j’ai cru voir le génie des
souvenirs assis tout pensif à mes côtés.
Karte 70, Rückseite
286
Karte 71, Vorderseite
Mond: metallisch
Proust,M.
Laforgue,J.
La Prisonnière;III p407:Je lui(Albertine)reci
tai des vers ou des phrases de prose sur le clair
de lune,lui montrant comment d’argenté qu’il
était autrefois,il était devenu bleu avec Cha
teaubriand,avec le Victor Hugo d’Eviradnus et
de la Fête chez Thérèse,pour redevenir jaune
et métallique avec Baudelaire et Leconte de
Lisle.Puis,lui rappelant l’image qui figure
le croissant de la lune à la fin de Booz endormi,je
lui récitai toute la pièce.
Oeuvres I p216:Climat,faune et flore de la Lune:Etangs
aveugles,lacs ophthalmiques,fontai
nes/De Lêthé,cendres d’air,déserts de porcelaine,/Oasis,solfatares,cratères
éteints,/
Arctiques Sierras,cataractes l’air en zinc,/
Hauts plateaux crayeux,carrières abandonnée
s,/Nécropoles moins vieilles que leurs graminées,/Et
des dolmens par caravnes/
Karte 71, Rückseite
287
Karte 72, Vorderseite
Mond: mild
Kleist,H.v. Schrecken im Bade, p.1006: m.Schein
Goethe,J.W.v. Faust II 2, 7032
Dürrenmatt,F. Herkules 11;K II p410: Es gelingt mir
nur selten, ein Mensch zu sein, wie jetzt
im m.Licht des Mondes (Herkules)
Novalis
Ofterdingen I 5;I p252:Der M stand in mil
dem Glanze über den Hügeln,u ließ wunder
liche Träume in allen Kreaturen aufsteigen.
Hebbel
Der Vesuv;IX p227:Nachher ging der M auf
u brachte durch sein mes,unschuldiges Licht
einige Versöhnung in die düstre Szene,
die ein ergreifendes Vorspiel jenes letzten
Zeitmoments abgab,wo die Erde sein
wird,wie dieser Berg,kahl u öde,u den Ele
menten zur völligen Zerstörung überantwortet.
Brentano,C. Erklärung der Sinnbilder;2 p1054:Ange
sicht des milden Mondes
Karte 72, Rückseite
288
Karte 73, Vorderseite
Mond: Münze, Médaille
Baudelaire,Ch. Confession, p.43: médaille neuve
Brecht,B.
Dreigroschenoper: Penny
Karte 73, Rückseite
289
Karte 74, Vorderseite
Mond: Nugget
Rühmkorf,P.
Bocks-Gesang 6,3; p.38 Kunststücke
Karte 74, Rückseite
290
Karte 75, Vorderseite
Mond: silberne Null
Rühmkorf,P. Kunststücke: Variation auf Klopstock
„Dem Erlöser“ 7,4; p.83
Karte 75, Rückseite
291
Karte 76, Vorderseite
Mond: Orange
Proust,M.
SuG II;II p633: La lune était maintenant dans
le ciel comme un quartier d’orange pelé délicatement
quoique un peu entamé. Mais elle devait
quelques heures plus tard être fraite de
L’or le plus résistant.
Karte 76, Rückseite
292
Karte 77, Vorderseite
Mondfarbe: orange
cf.Mond: Orange
Proust, M..
SeG II; II p964: Je ne pus retenir un cri
d’admiration en voyant la lune suspendue comme un
lampion orangé à la voûte de chêmes qui partait du
château.
Karte 77, Rückseite
293
Karte 78, Vorderseite
Mondfarbe: perlengrau
Chateaubriand Atala; p36: La lune brillait au milieu d’un azur
sans tache, et sa lumière gris de perle descendait
sur la cime indéterminée des forêts.
Karte 78, Rückseite
294
Karte 79, Vorderseite
Mondfarbe: purpurn
Trakl, G.
Heym, G.
Flaubert, G.
Karte 79, Rückseite
Verwandlung des Bösen; I p129: Ein Toter besucht
dich. Aus dem Herzen rinnt das selbstvergossene Blut
u in schwarzer Braue nistet unsäglicher Augenblick;
dunkle Begegnung. Du - ein purpurner M, da jener im
grünen Schatten des Ölbaums erscheint Dem folgt
unvergängliche Nacht.
Mond: Den blutrot dort der Horizont gebiert,/Der aus
der Hölle großen Schlünden steigt,/Sein Purpurhaupt
mit Wolken schwarz verziert,/Wie um der Götter Stirn
Akanthus schweigt,//
Bovary II 12; I p506: La lune, toute ronde et
couleur de purpre, se levait à ras de terre, au fond
de la prairie. Elle montait vite entre les branches
des peupliers, qui la cachaient de place en place,
comme un rideau noir, troué. Puis elle parut,
élégante de blancheur, dans le ciel vide qu’elle
éclarait; et alors, se ralentissant, elle laissa
tomber sur la rivière une grande tache,
qui faisait une infinité d’étoiles, et cette luneur
d’argent semblait s’y tordre jusqu’au fond à la
manière d’un serpent sans tête couvert d’écailles
lumineuses.
295
Karte 80, Vorderseite
Mond: als Rad
Flaubert
Sa[l]ammbô III;I p782:Luisante et ronde, tu frôles
la cime des monts comme la roue d’un char.
Karte 80, Rückseite
296
Karte 81, Vorderseite
Mond:Reflexion-in-sich der Nacht
Tiedge
Urania II 349:Da schwimmt der Halbm hin,u Aetherlüfte
fächeln/Um seiner goldnen Stirn,von Dämmrung
sanft umgraut./Er ist in diesem Ernst das schöne
stille Lächeln,/Womit die N sich selbst in ihrer
Hohheit schaut./
Karte 81, Rückseite
297
Karte 82, Vorderseite
Mondfarbe: rosenfarben
Proust, M.
Guermantes I;II p154: Legrandin: „Pendant que vous
irez à quelque five o’clock, votre vieil ami sera
plus heureux que vous, car seul dans un faubourg, il
regardera monter dans le ciel violet la lune rose.“
- ibid.II p177: Comme si nous approchons notre regard
de la lune et qu’elle cesse de nous paraître de rose
et d’or, sur ce visage si uni (de Rachel) tout à
l’heure je ne distinguais plus que de protubérances,
des taches, des fondrières.
- Swann II;I p236: Parfois, en voyant, de sa victoria,
dans ces belles nuits froides, la lune brillante qui
répandait sa clarté entre ses yeux et les rues
désertes, il pensait à cette autre figure claire et
légèrement rosée comme celle de la lune... (Odette)
Karte 82, Rückseite
Verlaine, P.
Mandoline (Fêtes galantes p40): Leurs (Tircis,
Aminte, Clitandre, Damis) courtes vestes de
soie,/Leurs longues robes à queues,/Leur élégance,
leur joie/Et leurs molles ombres
bleues//Tourbillonent dans l’extase/D’une lune rose
et grise,/Et la mandoline jase/Parmi les frissons de
la brise.//
298
Karte 83, Vorderseite
Mondfarbe: rot
Büchner, G.
Goethe,J.W.v.
Proust, M.
Horatius
Dürrenmatt,F.
Stadler, E.
Woyzeck, p172sq: wie ein blutig Eisen
Faust II 2, 7918: Ins Düstre rötet sich sein Feuer
JF II; I p804: soleil rouge et rond comme la lune
(abends)
Serm.I8, 35: videres/Lunamque rubentem / net foret
his testis, post magna latere sepulcra.
(Geisterbeschwörung)
Es steht geschrieben; K II p66: Ihr alten Länder
unterm roten Mond ! (Bockelso
Das Mädchen spricht; II p212: als die Sommernacht
wie Gold/zwischen den Zweigen hing und alle
Blumen/wie Flammen in den roten Vollmond glühten
(Liebe)
- Schloss im Herbst; II p207: Durch düstre
Turmkronen...läuft der Sturm in Nächten/wenn der
r.Vollmond/funkend zwi-
Karte 83, Rückseite
Gide, A.
Goethe
schen grauen Wolken liegt
ibid.und der rote Mond / webt seltsam um das glühe
Laub der Eschen und / der Schlinggewächse
Voyage d’Urien;p29:La nuit est devenue brûlante;les
matelots et les faux chevaliers sont allés retrouver
les femmes, et la pensée de leurs embrassements nous
a tourmentés cette nuit,car elle était vaiment trop
amoureuse.Une lune énorme et rougie s’est levée de
parmi les vagues,et a promené son reflet sur la mer
déja lumineuse.Dans le sillage de la lune des
barques brunes ont passé,regagnant les côtes.
Faust I 3851sq; 12 p167:Wie traurig steigt die
unvollkommne Scheibe/Des roten Monds mit später Glut
heran,/U leuchtet schlecht, daß man bei jedem
Schritte/Vor einen Baum, vor einen Felsen rennt!/
299
Karte 84, Vorderseite
Mondfarbe: rot 2
St.Pierre
Verlaine,P.
Frische,M.
Paul et Virginie p86:La nuit même (vor Orkan)
n’apportoit aucun rafraîchissement à l’atmosphère
embrassée.L’orbe de la lune rouge tout, se
levoit,dans un horizon embrumé,d’une grandeur
démesurée (In V wird aus Freundschaft Liebe).
L’heure dur berger(Saturniens) ;p73:La lune est
rouge au brumeux horizon ;/Dans un brouillard qui
danse la prairie/S’endort fumeuse ,et le grenouille
crie /Par les joncs verts où circule in frisson;//
Gantenbein;p144:Er erinnert sich :Rot ist das Blut
,rot ist die Farbe des Alarms ,die Farbe bei
Sprengungen beispielsweise ,r ist der Mund der
Frische ,der M u die Sonne bei Aufgang u Untergang
,r ist das Feuer, das Eisen im Feuer ,manchmal ist
die Erde r u der Tag hinter geschlossenen Lidern rot
sind Lippen ,rot ist ein Kopftuch auf den
Karte 84, Rückseite
Ovidius
Arnim,A.v.
Hebbel
braunen u grünen u grauen Landschaften von Corot ,r
sind die Wunden ,der Mohn , die Scham u der Zorn,
vieles ist r ,der Plüsch im Theater ,die Hagebutten
,der Papst,die Tücher beim Stierkampf ,der Teufel
soll r sein,u R erwacht aus Grün , ja R ist die
Farbe vor allen Farben - für Gantenbein.
Met .IV 329sqq : pueri rubor ora notavit/(nescit
enim, quid amor) ,sed et erubuisse decebat./hic
color aprica pendentibus arbore pomis/ aut ebori
tincto est aut sub candore rubenti ,/cum frustra
resonant acra auxiliaria,lunae ./
Isabella ;p7:Bella (streckte)schon den lieben,
vollen ,dunkelgelockten Kopf mit den glänzenden
,schwarzen Augen zum Schieber hinaus in den Schein
des vollen Mondes ,der glühend wie ein
halbgelöschtes Eisen aus dem Duft u den Fluten der
Schelde eben hervorkam, um in der Luft immer heller
wieder aus seinem Innern heraus zu glühen.
Gyges V; VI p158 :Thoas:Es bliebe alles (nach
Revolte)/Wie jetzt ,ich meine ,was mich selbst
betrifft,/Denn das ist unser Sklaven Glück, daß uns/
300
Karte 85, Vorderseite
Mondfarbe: rot 3
Hebbel
Keller
Ein roter M am Himmel wenig kümmert/
Romeo u Julia auf dem Dorfe ;p124 :Als es gänzlich
dunkel war ,wollte der Wirt (Paradiesgärtlein)keine
Lichter anzünden ,da er behauptete, der Wind lösche
sie aus ,auch ginge der Vollm sogleich auf u für das
,was ihm diese Herrschaften einbrächten ,sei das
Mondlicht gut genug .Diese Eröffnung wurde mit
großem Wohlgefallen aufgenommen ;die ganze
Gesellschaft stellte sich an die Brüstung des
luftigen Saales u sah dem Aufgange des Gestirnes
entgegen, dessen Röte schon am Horizonte stand
;...Das seltsame Licht machte alle vertrauter ,
- ibid .p133:u als die Morgenröte aufstieg, tauchte
zugleich eine Stadt mit ihren Türmen aus dem
silbergrauen Strome.Der untergehende Mond,rot wie
Gold ,legte eine glänzende Bahn den Strtom hinauf ,u
auf dieser kam das Schiff langsam überquer gefahren.
Karte 85, Rückseite
Seneca
Hugo
Nat.quaest.VII 27.1(Warum auch Kometen Sterne
sind?)Dic tu mihi prius quare luna dissimillimum
soli lumen accipiat,cum accipiat a sole;quare modo
rubeat,modo palleat ;quare lividus illi et ater
color sit, cum conspectu solis excluditur.
Hand d’Islande 37;I p112:(Marsch der Aufständischen)
la lune rougeátre se leva au milieu d’un amas froid
de nuages qui déroulaient qutour d’elle leurs formes
bizarres avec une mobilité fantastique
301
Karte 86, Vorderseite
Mond: sanft
Büchner,G.
Die Nacht; p427: sanftes Silberlicht
Bonaventura Nachtwachen XIV p125: sanftes Antlitz
Brentano,C. Godwi I; II p117: sanfter Freund
- ibid.II 2;II p233:Der s.M.(gießt)den
milden Tag der Liebe u des innern stillen
Treibens im Herzen über (die Wipfel
des Waldes).
Baudelaire,Ch. Chanson d’après-midi; p58: Et puis tu
mets sur mon coeur/Ton œil doux comme
la lune.
Wieland,C.M. Welt unschuldiger Menschen; XXX p125;So
sangen sie mit abwechselnden Stimmen(d
Lob Gottes).Der s M stand wie entzückt
am azurnen Himmel
Tieck,L.
Aufzug der Romanze;I p407:U sie(Glaube
u Liebe)gingen durch die Welt hin,/Lie-
Karte 86, Rückseite
be wie die Sonnenstrahlen,/Wie des Mes sanfte
Lichter/Schien der Glaube durch die Tale./
Goethe WMW III 5;20 p96sq:In der klarsten sanftesten M-
nacht,wie sie nur in hohen Gebirgszügen obwaltet,saß
die Familie mit/ihren Gästen vor der
Haustüre
Balzac,H.
El Verdugo;IX p866:Le scintillement des étoiles
et la douce lumière d e la lune éclairaient
une vallée déclicieuse qui se déroulait coquettement
à ses(Victor Marchant)pieds.
302
Karte 87, Vorderseite
Mondfarbe: scharlachfarben
Borges,J.L. A un viejo poeta; Borges u.ich, p78
Karte 87, Rückseite
furor poeticus
Isidor v.Sev. Etymologiae VIII 7
303
Karte 88, Vorderseite
Mond: Schäfer (der Wolken) (der Sterne)
Brentano,C. Radlauf; III p90: alle Wölkchen wären
Lämmer, und der Mond ein Schäfer..
- Myrtenfräulein; III p319:Der Mond,der
Sternenhirte/auf klarem Himmelsfeld
Flaubert
Salammbô III;Ip782:“Où donc vas-tu?Pourquoi
changer tes formes,perpétuelle
ment?Tantôt mince et recourbée,tu gli
sses dans les espaces comme une galère
sans mâture,ou bien au milieu des étoil
es tu ressembles à un pasteur qui garde
son troupeau.
Karte 88, Rückseite
304
Karte 89, Vorderseite
Mond(licht) :schauerlich
Novalis
Ofterdingen I 1;I p200:“Erzählt uns doch jenen
seltsamen Traum“,sagte der Sohn.-„Ich war eines
Abends“,fing der Vater an,“umhergestreift.
Der Himmel war rein,u der M bekleidete die alten
Säulen u Mauern mit seinem bleichen sch Lichte“
Tieck,L.
Runenberg;II p56:Jetzt traten sie ins Freie,u
das Licht des Mes,der oben mit seinen Hörnern ü-
ber der Bergspitze stand,begrüßte sie freundlich
in unkenntlichen Formen u vielen gesonderten Massen,die
der bleiche Schimmer wieder rätselhaft
vereinigte,lag das gespaltene Gebirge vor ihnen,im
Hintergrunde ein steiler Berg(R),auf welchem
uralte verwitterte Ruinen sch im weißen Lichte
sich zeigten.
Karte 89, Rückseite
305
Karte 90, Vorderseite
Mond: als Scheibe
Droste
Schiller
Gethsemane;p318:Als Christus lag im Hain G/Auf
seinem Antlitz mit geschloßnen Augen,-/Die Lüfte
schienen Seufzer nur zu saugen,/U eine Quelle
murmelte ihr Weh,/Des Mes blasse Sch widersche
inend, -/Da war die Stunde,wo ein Engel weinend/
Von Gottes Trhone ward herabgesandt,/Den bittern
Leidenskelch in seiner Hand.//
Menschenfeind 7;7 p331:(Natur)laß mich deine
glückliche Blindheit mit dir teilen.Verbirg mir
in deinem stillen Frieden die Welt,die mein Wirken
empfängt.Würde der Mond seine strahlende Sch
(er)füllen,wenn er den Mörder sähe,dessen Pfad
sie beleuchten soll? -
Karte 90, Rückseite
Mond: blasse Scheibe
Droste, A.v. Gethsemane 1,5; p.318
306
Karte 91, Vorderseite
Mond: als Schiff
Chateaubriand
Réne;p133:La nuit,lorsque l’aquilon ébranlait
ma chaumière,que les pluies tombaient en torrent
sur mon toit;qu’à travers ma fenêtre je voy
ais la lune sillonner les nuages amorcelés,com
me un pâle vaisseau qui laboure les vagues,il
me semblait que la vie redoublait au fond de mon
coeur,que j’aurais eu la puis/sance de créer
des mondes.
Karte 91, Rückseite
307
Karte 92, Vorderseite
Mond: Schild
cf.Sonne: Schild
Droste,A.v. Durchwachte Nacht 12,5; p275:Silbers.
- Die Nacht; p428: Silbersch[i]ld
Karte 92, Rückseite
308
Karte 93, Vorderseite
Mond(licht):Schleier, Flor
Wieland,C.M. Sylvio II 6; V p99: Schönheiten der schlummer
nden Natur,die im dämmernden Mondschein,wie
in einem durchsichtigen Flor (Nachtgewand
von),in nachlässiger Anmuth ausgestreckt zu
liegen schien
Karte 93, Rückseite
309
Karte 94, Vorderseite
Mond: Schwester
Proust,M.
Regrets IX: sœur immortelle de ma
tristesse
Karte 94, Rückseite
310
Karte 95, Vorderseite
Mond:schwimmend
Prevost,M.
Demi-vierges I 5,p141:Par les vitres aux stores
relevés,on apercevait le parc baigné de clarté
et la lune cornue nageant dans le ciel.
Karte 95, Rückseite
311
Karte 96, Vorderseite
Mond: Sichelmond
Goethe,J.W.v. West-östl.Divan; II p.127
Proust,M.
SuG II;II p633:La lune était maintenant
dans le ciel comme un quartier d’orange
pelé délucatement quoique un peu entamé.Mais
elle devait quelques heures
plus tard être faite de l’or le plus résistant.Blottie
toute seule derrière el
le,une pauvre petite étoile allait servir
d’unique compagne à la lune solitaire,tandis
que celle-ci,tout en protégeant
son amie,mais plus hardie et allant
de l’avant,brandirait comme une arme ir
résistible et comme un symbole oriental
som ample et merveilleux croissant d’or.
Hugo,V.
Booz endormi: Le croissant fin et clair
parmi ses fleurs del’ombre(astres)Bril
lait à l’occident,et Ruth se demandait,//
Immobile,ouvrant l’œil à moitié sous
ses voiles,/Quel dieu,quel moissonneur
Karte 96, Rückseite
Meyer,C.F.
de l’éternel éte/Avait,en s’en allant,négligemment
jeté/Cette faucille d’or dans le
champ des étoiles.
Vor der Ernte; p764: Am wolkenreinen Himmel
geht/Die blanke Sichel schön,/Im Korne drunten
wogt und weht/Und rauscht u wühlt der Föhn
//Sie wandelt voller Melodie/Hochüber durch
das Land,/Frühmorgen schwingt die Schnittrin
sie/Mit sonnenbrauner Hand.
312
Karte 97, Vorderseite
Mondfarbe: silbern
Klopstock,F.G. Petrarca und Laura 2
Hölty,L.H.Ch. Die Mainacht 1 , 1
Rühmkorf,P. Variation auf Klopstock „Dem Erlöser“; Kunststücke
p.83
Shakespeare ,W. Love’s Labour’s Lost IV 3 ; p. 110 : silbvermoon
Wieland ,C.M. Musarion III ; XII p47 : Silberschimmer
Proust ,M.
Swann I; I p146 : Silbersichel
Lenau,N.
Die Waldkapelle ; I p205
Büchner,G.
Die Nacht ; p427 : sanftes Silberlicht
Borges ,J.L. La Luna : lunas de plata; BuI p68
Wieland ,C.M. Idris u.Zenide V 80: zärtlicher verführerischer
Schein d.Silbermondes
Novalis
Ofterdingen I9 ;I p298 :Er saß auf seinem
Silberthron/Allein mit seinem Harm
Karte 97, Rückseite
Dürrenmatt ,F. Es steht geschrieben ; K II p88:D.M.spannt durch den
Park ein Band von Silber zum Palast (Bockelson nimmt
Judith zur Frau)
- ibid .p111 : Der Mond ,der nun,wie er niederstürzt
,uns in seinem Silber begräbt !
Herder ,J.G. Journal meiner Reise ; SuD p301sq : stiller
silberner Mond
Baudelaire,Ch. A une Madone ; p56 : Si je ne puis , malgré tout mon
art diligent ,/Pour Marchepied tailler une Lune
d’argent (Madonna! )
Lenau,N.
Hypochonders Mondlied ; II p81 : Den Schläfern um
den Leib zu schlingen/Sucht er sein feines
Silbernetz,/Um sie zu sich hinaufzuschwingen:/Doch
seine Fäden reissen stets.
Passerat ,J. A la lune : O bel œil de la nuict , o la fille
argentée/Et la sœur du soleil et la mere des mois/
Schiller,F.v. Vergleichung ;II p53 :Der M prunkiert auf sein Paar
Silberhörner
313
Karte 98, Vorderseite
Mondfarbe: silberblau
Schiller,F.v. Bild zu Sais ; 1 p209
Karte 98, Rückseite
314
Karte 99, Vorderseite
Mondfarbe: silbern 2
Proust,M.
La Prisonnière ;III p407 :Je lui (Albertine) recitai
des vers ou des phrases de prose sur le clair de
lune ,lui montrant comme d’argent qu’il était
autrefois ,il était devenu bleu avec Chateaubriand
,avec le Victor Hugo d’Eviradnus et de la Fête chez
Thérèse ,pour redevenir jauneet métallique avec
Baudelaire et Leconte de Lisle .Puis ,lui rappellant
l’image qui figure le croissant de la lune à la fin
de Booz endormi ,je lui récitai toute la pièce.
Spee,F.v.
Anderes Lob aus den Werken Gottes ; p16 :Wer hat in
Gold - u Silberstück/Die Sonn und Mond
gekleidet?/(Gott)
Gide,A.
Nourritures terrestresIII ;p179 :Nous avons, une
nuit ,vu,du Peyrou, la mer lointaine et que la lune
argentait ;auprès de nous s’ébruitaient les cascades
du château d’eau de la ville ; des cygnes noirs
frangés de blanc nageaient sur le bassin tranquille.
Karte 99, Rückseite
Gide ,A.
Klopstock
Schiller,F.
Prevost,M.
Voyage d’Urien ;p20 :Et l’on voyait tantôt les
nuages encore mauves , tantôt la lune .Dans le
sillage argenté qu’elle faisait sur la mer calme
,les avirons creusaient des remous de lumière
;devant nous ,l’Orion passait,mystérieux, dans le
sillage de la lune.
Die frühen Gräber: Willkommen, o silberner M!/
Schöner ,stiller Gefährt’ der Nacht !/
Kabale u Liebe I 1 ; 3 p299 :Miller :Hat man’s ’nur
erst so weit im reinen,daß die Gemüter topp
machen,wutsch!nehmen die Körper ein Exempel ;das
Gesind macht’s der Herrschaft nach ,u der s M ist am
End nur der Kuppler gewesen( Parodie auf Göttinger
Hain und Klopstock?E.Schmidt).
Demi vierges I 5 ,p136 :D’un ciel merveilleusement
pur ,le soir tombait, lent comme un crépuscule d’été
.Et un large croissant de lune ,déja,mêlait à la
pâleur rouge de ce crépuscule sa pâleur argentée .
- ib.p142:Les arbres nus brodaient le rivage de leurs
linéaments noirs et rigides ,et la lune
315
Karte 100, Vorderseite
Mondfarbe: silbern 3
Prevost
criblait l’eau doucement mouvante ,la pailletait
d’argent en fusion./
Tieck,L.
Die Freunde ;II p39: Die Nachtigallen klagten mit
gedämpfter Stimme ,u ein wunderbarer M zog herauf
.Die Blüten taten sich in dem s Scheine auf , u alle
Blätter wurden vom Mondglanze angezündet, die weiten
Gänge erglühten u warfen seltsame , grüne Schatten
,rotenWolken schliefen auf den fernen Gefilden im
grünen Grase ,die Springbrunnen waren golden u
spielten hoch in den klaren Himmel hinein.
Grillparzer Kloster bei Sendomir M7 p17:Der M warf sein S über
die ruhig schlummernde Gegend u verwandelte das vor
ihnen liegende Schloß in einen schimmernden
Feenpalast.
Eichendorff Taugenichts 8;I p344 :Dabei schienen die Sterne
prächtig am klaren Firmament ,die ganze Gegen war
wie versilbert vom Mondscheine ,
Karte 100, Rückseite
Hölderlin
Hyperion I 2 ;p473 :Der ganze Himmel ist rein .Das
weiße Licht ist nur über den Äther gehaucht ,u, wie
ein silbern Wölkchen ,wallt der schüchterne M am
hellen Tag vorüber.
- ib.I 1; p443 :U wenn ich mich oft um Mitternacht das
heiße Herz in den Garten hinuntertrieb unter die
tauigen Bäume ,u der Wiegengesang des Quells u die
liebliche Luft u das Mondlicht meinen Sinn
besänftigte , u so frei u friedlich über mir die
silbernen Gewölke sich regten,u aus der Ferne mir
die verhallende Stimme der Meeresflut tönte ,wie
freundlich spielten da mit meinem Herzen all die
großen Phantome seiner Liebe!
Flaubert,G. Bovary II 12;I p506 :La lune toute ronde et couleur
de pourpre ,se levait à ras de terre ,au fond de la
prairie.Elle montait vite entre les peupliers , qui
la cachaient de place en place , comme un rideau
noir, troué .Puis elle parut, èlégante de blancheur
,dans le ciel vide qu’elle éclairait ; et alors , se
ralentissant , elle laissa tomber sur la rivière und
grandeztache , qui faisait une infini-
316
Karte 101, Vorderseite
Mondfarbe: silbern 4
Flaubert
té d’étoiles, et cette lueur d’argent semblait s’y
tordre jusqu’au fond à la manière d’un serpent sans
tête couvert d’écailles lumineuses.
- Un cœur simple III; II p604:La voile avait tourné ,
on ne vit plus personne( Schiff Victors) ;-et ,sur
la mer argentée par la lune ,il faisait une tache
noire qui pâlissait toujours ,s’enfonca,disparu
- Mémoires d’un fou XIII:Vous dirai - je jamais comme
c’était quelque chose à faire mourir d’amour que
cette nuit pleine du parfum de la mer, avec ces
vagues transparentes,son sable argentée par la
lune,cette onde belle et calme,ce ciel
resplendissant et puis ,près de moi , cette femme?
- ib.La marée commençait à redescendre , et de place
en place on voyait de grands trous pleins d’eau
argentée par la lune ,
Gautier
Karte 101, Rückseite
Maupin IX; p203: la lune amoureuse se lève de
meilleure heure pour te baiser de ses pâles lèvres
d’argent.
Lohenstein
Goethe
Cleopatra II 424sqq:Proculejus :Wie?träumt mir? seh’
ich recht? ist’s Artabazens Leiche?/Ha !du
beschimpffter Strumpf !bestürzter Mond’
entweiche//Daß dieser Greuel n dein reines S fleckt!
Faust I ,Wald u Höhle ; 3235-39 :F :U steigt vor
meinem Blick der reine M/Besänftigend
herüber,schweben mir/Von Felsenwänden ,aus dem
feuchten Busch/Der Vorwelt silberne Gestalten auf/U
lindern der Betrachtung strenge Lust./
317
Karte 102, Vorderseite
Mondfarbe: silberweiss
Grillparzer Sappho I 3;2 p115 : Phaon :Dort,an den Pulsen der
süß schlummernden Natur , /In ihres Zaubers magischmächt’gen
Kreisen,/Da breitet’ ich die Arme nach dir
(S) aus ;/U wenn mir dann der Wolken Flockenschnee
,/Des Zephyrs lauer Hauch,der Berge Duft,/Des
bleichen Mes ses Licht/In eins verschmolzen um die
Stirne floß,/Dann warst du mein,dann fühlt’ ich
deine Nähe ,/U Sapphos Bild schwamm in den lichten
Wolken!/
Karte 102, Rückseite
318
Karte 103, Vorderseite
Mond:borgt Licht d.Sonne
Spiegelmetaphern/Mond
Mond:spiegelt Sonne
Vitruv IX 2.3
Gregor v.Nyssa De anima et resurrectione 32 B ff.=190 C ff.
Karte 103, Rückseite
319
Karte 104, Vorderseite
Mond:heller als Sterne
Übertreffungs-Metaphern
Horatius
Carm.I 12,46-48:Micat inter omnis/Iulium sidus ve
lut inter ignis/Luna minores.
Dante
Div.Comm.Purg.XVIII 76sqq:La luna,quasi a mezza no
te tarda,/Facea le stelle a noi parer più rade,/
Fatta com’un secchione che tutto arda;//
Crestien
Yvain 3237sqq:Et dient(Leute von Arison)que buer
seroit nee/cui il(Y) avroit s’amor donnee,(qui si
est as armes puissanz/et de sor toz reconoissanz,/
si con cierges antre chandoiles/et la lune antre
les estoiles,/et li solauz de sor la lune;/
Karte 104, Rückseite
320
Karte 105, Vorderseite
Mond: still
Hölderlin,F. Die Nacht, p243
Wieland,C.M. Aspasia; VII p134 (erste Liebesnacht)
- Moral.Briefe III 4, I p242: Plural
Goethe,J.W.v. Tasso III 3, 1956: st.Schein des Monds
- ibid.IV 2,2257: st.Mond
Herder,J.G. Journal meiner Reise; SuD p301sq: st.
silberner Mond
Lenau,N.
Hypochonders Mondlied; II p81: Als Knabe
schon konnt’ ich nicht schauen/ Zum
st blassen Mond empor,/Dass nicht ein
wunderliches Grauen/Mir heimlich das
Gebein durchfror.
Wieland,C.M. Sympathien 5;XXX p36:Komm,Glycera,laß
uns das Grab unsrer Verstorbnen besuchen!
Du st M,neige dein unverschleiertes
melancholisches Antlitz aus dem
herbstlichen Duft herab
Karte 105, Rückseite
321
Karte 106, Vorderseite
Mond: still
Schiller,F.
Die Erwartung;1 p2[2]:Still hebt der M sein strah
lend Angesicht,/Die Welt zerfließt in ruhig
große Massen;/Der Gürtel ist von jedem Reiz gelöst,/U
alles Schöne zeigt sich mir entblößt.//
Karte 106, Rückseite
322
Karte 107, Vorderseite
Nacht:synthetisiert
Glanz
Mond: synthetisierend
cf. Mond:geisterhaft
Tieck,L.
Runenberg;II p56:Jetzt tragen sie ins Freie,u
das Licht des Mes,der oben mit seinen Hörnern ü-
ber der Bergspitze stand,begrüßte sie freundlich:in
unkenntlichen Formen u vielen gesonderten
Massen,die der bleiche Schimmer wieder rätselhaft
vereinigte,lag das gespaltene Gebirge vor
ihnen,im Hintergrunde ein steiler Berg(R),auf
welchem uralte verwitterte Ruinen schauerlich
im weißen Lichte sich zeigten.
Schiller,F. Die Erwartung ; 1 p22:Still hebt der M sein strah
lend Angesicht,/Die Welt zerschmilzt in ruhig
große Massen;/Der Gürtel ist von jedem Reiz gelöst,/U
alles Schöne zeigt sich mir entblößt./
Novalis
Ofterdingen I 5;I p252:Der M stand in mildem Glanze
über den Hügeln,u ließ wunderliche Träume
in allen Kreaturen aufsteigen.Selbst wie ein
Traum der Sonne,lag er über der in sich gekehrten
Traumwelt,u führte die in unzähligen Grenzen
geteilte Natur in jene fabelhafte Urzeit
zurück,wo jeder Keim noch für sich schlummer-
Karte 107, Rückseite
Goethe
te,u einsam u unberührt sich vergeblich sehnte,
die dunkle Fülle seines unermeßlichen Daseins
zu entfalten.
Ital.Reise;Rom 1787;27 p123:Besonders ist die
Fülle der Mscheinbilder über alle Begriffe,wo
das einzeln Unterhaltende,vielleicht störend
zu Nennende durchaus zurücktritt u nur die großen
Massen von Licht u Schatten ungeheuer anmutige,symmetrisch
harmonische Riesenkörper dem
Auge entgegentragen.
- ib.;2[7] p195:Von der Schönheit,im vollen Mschein
Rom zu durchgehen,hat man,ohne es gesehen zu ha
ben,keinen Begriff.Alles Einzelne wird von den
großen Massen des Lichts u Schattens verschlungen,u
nur die größten allgemeinsten Bilder stel
len sich dem Auge dar...(Coliseo):Der M stand hoch
u heiter. Nach u nach zog sich/der Rauch durch
die Wände,Lücken u Öffnungen,ihn beleuchtete
der M wie einen Nebel...U so haben Sonne u M,eben
wie der Menschengeist,hier ein ganz anderes
Geschäft als anderer Orten,wo ihrem Blick ungeheure
u doch gebildete Massen entgegenstehn.
323
Karte 108, Vorderseite
Mond: synthetisierend 2
Eichendorff Marmorbild;I p385:Doch konnte er vor den im Mesglanz
zitternden Blättern u Blüten ns genau unter
scheiden(von Frauen hinter Fenstern).
Karte 108, Rückseite
324
Karte 109, Vorderseite
Mond:von Thessalierinnen herabgezogen
Plutarch
De Pyth.orac.12;400 B
- De def.orac.13;416 F
Platon
Gorgias 513 A
Aristoph.
Nub.749
Horatius
Ep.5,46
Propertius I 1.19
Lucan Pharsal.VI 438-506
Sophron
frag.3 Kaibel
Hippokrates De morbo sacro 1 (VI 358 L)
Karte 109, Rückseite
325
Karte 110, Vorderseite
Mond: tot
Schlegel,F.
SW 18, p551,no.30:Der M o n d ist eine G e b u r t h
der Erde, aber zugl(eich)ein T o d t;der Embryo stirbt
vollends,indem er sich ablößt;sein jetziger Zustand
ist vielleicht der eines progressiven K r ä n
-
k e r w e r d e n s.Der M eine todtgebohrne Frucht.-
Nothwendiges uraltes U n g l ü c k der Erde.
Karte 110, Rückseite
326
Karte 111, Vorderseite
Mond und Tod verbunden
Mörike,E. Schiffer-u.Nixenmärchen III; I p.148
Büchner,G.
Dantons Tod I; p23
Goethe,J.W.v. Werther 10.9. p64 (Lotte assoziiert)
Lenau,N.
Hypochonders Mondlied;II p80
Karte 111, Rückseite
327
Karte 112, Vorderseite
Mond: als Totengräber
Lenau,N.
Hypochonders [M]ondlied; II p80: Seht ihr ihn
dort herüberschweben,/Bleich,ohne Wasser,
ohne Luft;/Er zieht mit ausgestorbnem Leben,/
Ein Totengräber samt der Gruft.
Karte 112, Rückseite
Mon d
328
Karte 113, Vorderseite
Mond: ein Totenlicht
Droste,A.v. Spiritus familiaris II 1,4; p.741
Karte 113, Rückseite
329
Karte 114, Vorderseite
Mond: traurig, melancholisch
Mond:Melancholie
Wieland,C.M. Sympathien 5;XXX p36:Komm,Glycera,laß uns
das Grab unsrer Verstorbnen besuchen! Du stil
ler M,neige dein unverschleiertes Antlitz
melancholisches aus dem herbstlichen Duft
herab
Chateaubraind Atala;p98:La lune prêta son pâle flambeau à
cette veillée funèbre(Beerdigung).Elle se leva
au milieu de la nuit,comme une blanche vesta
le qui vient pleurer sur le cercueil d’une com
pagne.Bientôt elle répandit dans les bois ce
grand secret de mélancolie,qu’elle aime à raco
nter aux vieux chènes et aux rivages antiques
des mers.
Flaubert, G. Bovary III 3;I p559:Une fois,la lune parut;alors
ils(Léon,Emma)ne manquèrent pas à faire
des phrases,trouvant l’astre mélancolique et
plein des poésie;
Karte 114, Rückseite
Baudelaire
Werner,Z.
Tiedge,C.A.
Le jet d’eau;p145:Lune,eau sonore,nuit bénie,/
Arbres qui frissonnez autour,/Votre pure mélancolie/Est
le miroir de mon amour./
Wanda IV;p245:Ludmilla:Der M schaut auch hernied
er/So t u so kalt!/Du kannst wohl auch n weinen,/D
u starres Leichenhaupt;/Suchst trostlos auch(Wie
ich)den Deinen,/Den dir die Nacht geraubt?!/
Urania I 207sqq:(Unsterblichkeit der Seele?)Keine
Antwort!Diese Fragen greifen/Finster in die
Finsterniß hinein./Nur ein schwermuthvolles Mgezitter/Wirft
ihr durch Gefängnißgitter/Einen mat
ten,kranken Strahl herein./Ach!sie(Seele)schaut
hinaus,u draußen wanken/Die Gestalten um ein weites
Grab./
330
Karte 115, Vorderseite
Mond: tröstend, lindernd
Brentano,C. Starenberg; III p142: meine tröstendsten
Strahlen (Frau Mondenschein)
Goethe,J.W.v. Auf den Mond 1,p65:Breitest über mein
Gefild/Lindernd deinen Blick,/Wie des
Freundes Auge mild/Über mein Geschick
Novalis
Ofterdingen I 4;I p238:Es fing an Nacht
zu werden,u der M hob sich aus dem feuch
ten Waldemit beruhigendem Glanz herauf...der
M zeigte ihm(O)das Bild eines
tröstlichen Zuschauers u erhob ihn ü-
ber die Unebenheiten der Erdoberfläche,die
in der Höhe so unbeträchtlich
erschienen,so wild u unersteiglich sie
auch dem Wanderer vorkamen.
Karte 115, Rückseite
331
Karte 116, Vorderseite
Mond: trüb
Werner
Kreuz an der Ostsee III 1;p171:Vor dem Auferstehn
der Sonne/Bleichet sc[h]on der trübe Mond./
Karte 116, Rückseite
332
Karte 117, Vorderseite
Mond: als Uhr
Proust,M.
La Prisonnière ;III p175:nous retrouvâmes,pour
sortir du Bois,le plein jour,si clair encore
que je croyais avoir le temps de faire toute ce
que je voudrais avant le dîner,quand,quelques
instants seulement après,...ce fut avec un
brusque mouvement de surprise et d’effroi que
j’apercus,au-dessus de Paris,la lune pleine
et prématurée,comme la cadran d’une horloge
arrêtée qui nous fait croire qu’on s’est mis
en retard.
Karte 117, Rückseite
333
Karte 118, Vorderseite
Mond: unbeständig
Shakespeare
Antony and Cleopatra V 2;V p262:C:My resolution
’s placed(Tod),and I have nothing/Of woman in me
:now from head to foot/I am marble-constant;
now th e fleeting moon/No planet is of mine.
- Romeo and Juliet II 2;II p210:R:Lady,by yonder
blessed moon I swear,/That tips with silver all
these fruit-tree tops-/J:O, swear not by the moon,the
inconstant moon,/That monthly changes in
her circled orb,/Lest that thy love prove likewi
se variable./
Horatius
Hebbel
Borges,
Karte 118, Rückseite
Serm.I 8,20sqq:has(Diebe u Zauberweiber)nullo
perdere possum/nec prhibere modo,simul se vaga
luna decorum/protulit os,quin ossa legant
harbasque nocentis./
Auf einen Absolutisten des Verses im Drama;1
p203:ewig wechselnd
El otro tigre;OC I p196:el tigre fatal, la acia-
Borges
Flaubert
ga joya/Que,bajo el sol o la diversa luna,/Va cumpliendo
en Sumatra o en Bengala/Su rutina de amor,de
ocio y de muerte./
Los espejos;OC I p181:Hoy,al cabo de tantos y perplejos/Anos
de errar bajo la varia luna,/Me pregunto
qué azar de la fortuna/Hi[unleserlich]o que ye
temiera
los espejos.//
Bouvard et Pécuchet VII;II p879:Etrange besoin
(nach Frauen)!est-ce un besoin?Elles poussent au
crime,à l’héroisme et à l’abrutissement.L’enfer
sous un jupon,le paradis dans un baiser;ramage de
tourterelle,ondulations de serpent,griffe de
chat;perfidie de la mer,variété de la lune.-Ils
dirent tous les lieux communs qu’elles ont fait
répandre.
334
Karte 119, Vorderseite
Mond(licht): ungewiss
Wieland,C.M. Moral.Briefe II 34, I p234
Horatius
Serm.I 8, 21: vaga luna
Vergilius
Aen.VI 268sqq:Ibant obscuri sola sub
nocte per umbram/perque domos Ditis
vacuas et inania regna:/quale per incertam
lunam sub luce maligna/est iter
in silvis,ubi caelum condidit umbra/
Iuppiter,et rebus nox abstulit atra
colorem./
Karte 119, Rückseite
335
Karte 120, Vorderseite
Mond:unheimlich
Eichendorff
Ahnung u Gegenwart I 2;II p13:Mitternacht war
schon vorbei.Friedrich war überwacht u von den
verschiedenen Begegnissen viel zu sehr aufgeregt,
um schlafen zu können.Er setzte sich ans offene
Fenster.Das Wasser rauschte unten über ein Wehr.
Der M blickte seltsam u unheimlich aus dunklen
Wolken,die schnell über den Himmel flogen.
Karte 120, Rückseite
336
Karte 121, Vorderseite
Mond: innigster Vertrauter der Dichter
Bonaventura Nachtwachen XIV p.125
Hölderlin,F. Die Nacht: Mond, du hörst, nicht wie
Verleumder lauern, mein Herz; p243
Karte 121, Rückseite
337
Karte 122, Vorderseite
Mondfarbe: weiss
Trakl ,G.
Die Ratten 1, 1: Im Hof scheint weiss der
herbstliche Mond; I p.41
- Mondesweiss; Offenbarung u. Untergang ; I p.194
(190)
- Die Ratten ; I p.41 : herbstlicher Mond
- Sebastian im Traum; I p. 105
Proust,M.
Swann I; I p146 (Nachmittag)
- JF II ; I p925 : petit nuage blanc (tags)
Wieland ,C.M. Idris u. Zenide IV 34: Rücken schwimmt liliengleich
im weissen Mondschein
Brentano,C. Starenberg ; III p187 : Der Mond zog ein weisses
Hemd an (bei Tagesanbruch)
Stadler,E.
Freundinnen; II p224: Des Mondes weisse warme Wellen
flossen/voll ins Gemach
Karte 122, Rückseite
Stadler,E.
Freundinnen ; II p226 : Wie weiss die Mondesstreifen
Sie (weisses nacktes wundervolles Weib) umsäumen!
- ibid . p231 : Fühlst du das Leuchten das am Estrich
schaukelt/von spätem Ampelglühen u den Glanz/des
weissen Monds?
- Baldur-Christus ; II p174 : Aus grauen Nebeln
weiss/Der Mond. (Golgatha)
Baudelaire ,Ch. Spleen de Paris XXXVI p289 : Mais elle fait plus
volontiers penser à la lune (qu’à un soleil noir)
... ;non pas la lune blanche des idylles,qui
ressemble à une froide mariée, mais la lune sinistre
et enivrante...
Hofmannsthal
Tod des Tizian ; I p62: Im weissen ,seidig-weissen
Mondesstreifen/War liebestoller Mücken dichter Tanz
- Abenteuer; I p587 : Flecken hat/die Sonne selbst ,am
Mond hängt weisser Aussatz ,/und unser ganzes Innre
geht in Fetzen,/darein sich Diebe wickeln.
Proust,M.
SeG II ; II p974 : la vallée sur qui était
maintenant tombée la neige du clair de lune.
338
Karte 123, Vorderseite
Mondfarbe: weiss 2
Tieck,L.
Flaubert,G.
Karte 123, Rückseite
Runenberg ;II p56 :Jetzt traten sie ins Freie , u
das Licht des Ms , der oben mit seinen Hörnern über
der Bergspitze stand , begrüßte sie freundlich :in
unkenntlichen Formen u vielen gesonderten Massen,die
der bleiche Schimmer wieder rätselhaft vereinigte
,lag das gespaltene Gebirge vor ihnen,im
Hintergrunde ein steiler Berg (R) , auf welchem
uralte verwitterte (Linien)Ruinen schauerlich im
weißen Lichte sich zeigten.
Bovary II 12; I p506 :La lune,toute ronde et couleur
de pourpre,se levait à ras de terre ,au fond de la
prairie .Elle montait vide entre les branches des
peupliers , qui la cachaient de place en place ,
comme un rideau noir, troué. Puis elle parut ,
élégante de blancheur ,dans le ciel vide qu’elle
éclairait ;et alors, se ralentissant , elle laissa
tomber sur la rivière une grande tache ,qui faisait
une infinité d’étoiles ,et cette lueur d’argent
semblait s’y fordre jusqu’au fond à la mani è
re d’un serpent sans tête couvert d’écailles
lumineuses.
Flaubert
Salammbô III ;I p782 :S :“Tu(Tanit) es blanche,
douce ,lumineuse , immaculée , auxiliatrice ,
purifiante , sereine .“
- Tentation IV ; I p113:il aperçoit le Nil, onduleux
et clair sous la blancheur de la lune , comme un
grand serpent au milieu des sables ; -si bien que
l’hallucination le reprenant, il n’a pas quitté les
Ophites (Schlangenarbeiter) ;
- ib. V; p154:la pâleur de sa (Magna Mater) figure a
blanchi la lune.
339
Karte 124, Vorderseite
Mondfarbe: weiss 2
Mallarmé,St.
Musset ,A.de
Chateaubriand
Karte 124, Rückseite
Symphonie littéraire I(Gautier)p262: Donc je n’ai
plus qu’à me taire ,- non que je me plaise dans une
extase voisine de la passivité ,mais parce que la
voix humaine est ici une erreur ,comme le lac ,sous
l’immobile azur que ne tache pas même la blanche
lune des matins d’été ,se contente de la refléter
avec une muette admiration que troublerait
brutalement un murmure de ravissement.
La nuit ;p222 : Quand la l blanche/S’accroche à la
branche/Pour voir/Si quelque feu rouge/Dans
l’horizon bouge/Le soir ,//
Atala ;p98 :La lune prêta son pâle flambeau à cette
veillée funèbre (Beerdigung).Elle se leva au milieu
de la nuit ,comme une blanche vestale qui vient
pleurer sur le cercueil d’une compagne . Bientôt
elle répandit dans les bois ce grand secret de
mélancolie qu’elle aime à raconter aux vieux chènes
et aux rivages antiques des mers.
Balzac,H.
Sartre
El Verdugo ; IX p868:Les rayons blanchissants de la
lune lui permirent de distinguer des voiles
(=Anglais) à une assez grande distance .Auf der
plaine blanche de l’Océan
Baudelaire ;p148 :Froideur et pâleur se confondent
.Le blanc est la couleur du froid ,non pas seulement
parce que la neige est blanche ,mais surtout parce
que cette absence de couleur manifeste assez bien
l’infécondité et la virginité .C’est pourquoi la
lune devient L’emblème de la frigidité ;cette pierre
précieuse ,isolée dans le ciel , tourne vers nous
ses steppes crayeuses , fait tomber sur la terre ,
pendant les froids de la nuit ,une lumière blanche
qui tue ce qu’elle éclaire .La lumière du soleil
apparaît nourrissante ;elle est dorée ,épaisse
,comme du pain, elle chauffe.
340
Karte 125, Vorderseite
Mondfarbe: weiss 3
Waiblinger
Karte 125, Rückseite
Phaeton p119:Die Geliebte lag an meiner Brust u
hatte zärtlich ihren Arm um meine Schultern
geschlungen. Ihr blasses Antlitz blickt’ aus den
Locken wie der w M aus dem dunklen Äther.
341
Karte 126, Vorderseite
Mondfarbe: schneeweiss
Ovidius
Met.XIV 366sq :Circe :ignotosque deos ignoto carmine
adorat ,/quo solet et nivae vultum confundere
Lunae/et patrio capiti bibulas (feuchte) subtexere
nubes./
Karte 126, Rückseite
342
Karte 127, Vorderseite
Mond: Wolke
Proust,M.
Tolstoi
Hölderlin,F.
JF II[,] I p925: petit nuage blanc (tags)
Überfall (tags)
Hyperion I 2;p473:Der ganze Himmel ist
rein.Das weiße Licht ist nur über den
Äther gehaucht,u,wie ein silbern Wölk
chen,wallt der schüchterne M am hellen
Tage vorüber.
Karte 127, Rückseite
Alexander der Grosse / Geschichte
343
Karte 128, Vorderseite
Mond: Zauberer
cf.Mond:geisterhaft
synthetisierend
Heym,G.
Goethe,J.W.v.
Spitzköpfig kommt er
Chin.-deutsche Tages- u.Jahreszeiten
VIII ; 2 p266: Lunas Zauberschein
- Ital.Reise;Rom 1788; 27 p278: Auf eine
besonders feierliche Weise sollte jedoch
mein Abschied aus Rom vorbereitet
werden:3 Nächte vorher stand der volle
M am klarsten Himmel,u ein Zauber, der
sich dadurch über die ungeheure Stadt
verbreitet,so oft empfunden,ward nun
aufs eindringlichste fühlbar.Die grossen
Lichtmassen,klar,wie von einem
milden Tage beleuchtet,mit ihren Gegegensätzen
von tiefen Schatten,durch Re
flexe manchmal erhellt,zur Ahnung des
Einzelnen,setzen uns in einen Zustand
wie von einer andern,einfachern,größern
Welt.
Karte 128, Rückseite
Baudelaire
Proust,M.
Grillparzer
Paysage p78;Il est doux,à travers les brumes,de
voir naître/L’étoile dans l’azur,la lampe à la
fenêtre,/Les fleuves de charbon monter auf firmament/Et
la lune verser son pâle enchantement.
S I;I p7:chambrés d’été où l’on aime être uni à
la nuit tiède,où le clair de lune appuyé aux volets
entr’ ouverts jette jusqu’au pied du lit
son échelle enchantée
Kloster bei Sendomir;7 p2:zauberisches Spiel
des Mondlichts
- ib.p17:Der M warf sein Silber über die ruhig schlummernde
Gegend u verwandelte das vor ihnen lie
gene Schloß in einen schimmernden Feenpalast.
Goethe
Ital.Reise,Rom 1788;27 p278:Auf eine besonders
feierliche Weise sollte jedoch mein Abschied aus
Rom vorbereitet werden:3 Nächte vorher stand der
volle M am Himmel(klarsten),u ein Zauber,der si
ch dadurch über die ungeheure Stadt verbreitet,
so oft empfunden,ward nun aufs eindringlichste
fühlbar.Die großen Lichtmassen,klar,wie von ei
nem milden Tage beleuchtet,mit ihren Gegensätzen
von tiefen Schatten,durch Reflexe manchmal
344
Karte 129, Vorderseite
Mond: Zauberer 2
Goethe
erhellt,zur Ahnung des Einzelnen,setzen uns in
einen Zustand wie von einer andern,einfachern,
größern Welt.
- WW II 5; 19 p250:Der volle M stieg zu dem glühenden
Sternenhimmel herauf u vollendete das Magische
der Umgebung.Sie sahen sich wieder deutlich
u suchten wechselseitig in den beschatteten Augen
Erwiderung wie sonst,aber es schien anders
zu sein:aus ihren Abgründen schien ein Licht her
vorzublicken u anzudeuten,was der Mund weislich
verschwieg,sie fühlten sich beide in einem festlich
behäglichen Zustande(Flavio+Hilarie).
Eichendorff
Karte 129, Rückseite
Marmorbild;I p393:Die Gegend draussen lag unkenntlich
u still wie eine wunderbar verschränkte
Hieroglyphe im zauberischen Mondschein.Er
schloß das Fenster fast erschrocken u warf sich
auf ein Ruhebett hin,wo er wie ein Fieberkranker
in die wunderlichsten Träume versank.
Eichendorff
Brentano
Marmorbild;I p396:Die Macht hatte indes schon
angefangen,zwischen die fliegenden Abendlichter
hinein zu dunkeln,das lustige Schallen im Gar
ten wurde nach u nach zum leisen Liebesgeflüster,der
Mondschein legte sich zauberisch über
die schönen Bilder.
Erklärung der Sinnbilder;2 p1054:Sänke auch die
Sonne,wird der gütige M noch zauberischere Scheine
verleihen;u schwände auch er im letzten Vierteil,so
sollen die Wolken doch,flüchtig,entfernte
Regionen durchziehend,uns nie unsern Leuchtstern,den
ganzlächelnden Hesperus,verschleiern.
345
Karte 130, Vorderseite
Mond: als Zeuge
Sonne:als Zeuge
Gryphius
Shakespeare
Cardenio II 45sqq:Celinde:wie kan ich sonder Grau
en/Das Auge diser Welt/die lichte Sonn anschauen?/Die
vorhin meine Freud/jetzt meine Schmach be
stralt/Vnd mein bestürtzt Gesicht mit scheuer Rö
the mahlt./Die bleiche C y n t h i a,vor Zeugin meiner
Lüste:/Verweist mir jene Zeit in der man mich
begrüste/In der C a r d e n i o mir in die Armen
fil/
Antony and Cleopatra IV 9;V p241:Enobarbus:Be
witness to me,O thou blessed moon,/When men revo
lted shall upon record/Bear hateful memory,poor
Enobarbus did/Before thy face repent!
Karte 130, Rückseite
346
Karte 131, Vorderseite
Mond: Zitrone
Loerke,O.
Nacht auf der südlichen Insel: Z.mond
Karte 131, Rückseite
347
Karte 132, Vorderseite
Mondlicht: zitternd
Hugo
Hernani V 3;p187:Sol:Tout s’est éteint,flambeaux
et musique de fête./Rien que la nuit et nous.Félicité
parfaite!/Dis,ne le crois-tu pas?sur nous,tout
en dormant,/La nature à demi veille amoureusement
/Pas un nuage au ciel.Tout,comme nous,repose./Viens,respire
avec moi l’air ambaumé de rose!Regar
de.Plus de feux,plus de bruit.Tout se tait./La
lune tout à l’heure à l’horizon montait;/Tandis
que tu parlais,sa lumière qui tremble/Et ta voix,
toutes deux,m’allaient au coeur ensemble./Je me
sentais joyeuse et calme,ô mon amant,/Et j’aurais
bien voulu mourir en ce moment!/
Karte 132, Rückseite
348
Karte 133, Vorderseite
1.Mose 1,2:
Büchner,G.
Benn,G.
Terraautem erat inanis et vacua , et tenebrae erant
super faciem abyssi , et Spiritus Dei ferebatur
super aquas.
Leonce und Lena II 2;p135:Leonce : O diese Stimme
:“Ist denn der WEg so lang?“ Es reden viele Stimmen
über die Erde ,u man meint ,sie sprächen von andern
Dingen ,aber ich habe sieverstanden .Sie ruht auf
mir wie der Geist ,da er über den Wassern schwebte,
eh das Licht ward.
Heinrich Mann.Ein Untergang ;II p9: Bis mich die
Seuche der Erkenntnis schlug...Nun gab es nichts
mehr, das micht trug .Nun war über allen Tiefen nur
mein Odem.
Karte 133, Rückseite
349
Karte 134, Vorderseite
1.Mose 1 ,26 :
Descartes
Statut von Parma
1347
Faciamus hominem ad imaginem et similitudinem
nostram
Medit. IV 8 ,Ed .princ . p66 :Sola est voluntas
,sive arbitrii libertas , quam tantam in me experior
ut nullius majoris ideam apprehendam ;adeo ut il la
praecipue sit ,ratione cujus imaginem quandam ,et
similitudinem Dei me refferre intelligo : nam
quamvis major absque comparatione in Deo quam in me
sit, tum ratione cognitionis et potentiae ,quae illi
abjunctae sunt , redduntque ipsam magis firmam et
efficacem ;tum ratione objecti , quoniam ad plura se
extendit ;non tamen in se formaliter et praecise
spectata major videtur ,quia tantum in eo consistit
quod idem vel facere ,vel non facere ... possimus
Cum homo ad similitudinem Dei factus sit, statutum
et ordinatum est...quod iudices non possint nec
debeant aliquem seu aliquos malefactores
,delinquentes seu peccantes plantare ,aut cum
tormentis flammolare seu in carnibus eorum incidere
vel perforare (Dahm:Das Strafrecht Italiens im
Karte 134, Rückseite
Goethe
Stifter
ausgehenden Mittelalter, p42).
Novelle ;16 p354 :Tierbändiger :Aber im Palmenwald
trat er auf ,der Löwe , ernsten Schritts durchzog er
die Wüste ,dort herrscht er über alles Getier, uns
widersteht ihm.Doch der M weiß ihn zu zähmen , u das
grausamste der Geschöpfe hat Ehrfurcht vor dem
Ebenbilde Gottes ,wornach auch die Engel gemacht
sind ,die dem Herrn dienen u seinen Dienern. Denn in
der Löwengrube scheute sich Daniel n;er blieb fest u
getrost ,u das wilde Brüllen unterbrach n seinen
frommen Gesang.
„Der arme Spielmann“von Grillparzer ;VI p257 :Wenn
es ein Dichter durch Zusammenstellung menschl .
Handlungen o durch Darstellung eines mlichen
Charakters recht klar u recht einfach vor uns
entstehen lassen kann (Einfalt sittlicher Größe u
Güte) ,so hat er ein Meisterwerk geliefert u uns mit
goldenen Ketten an sein Werk geheftet ...Die einzige
künstlerische Todsünde ist die gegen die
ursprüngliche Gottähnlichkeit der mlichen Seele.
350
Karte 135, Vorderseite
1.Mose 1,26 / 2
Minucius
Brentano
Octavius 32,1 : Putatis autem nos(Christen)occultare
quod colimus ,si delubra et aras non habemus ?quod
enimsimulacrum deo fingam, cum,si recte existimes
,sit dei homo ipse simulacrum?templum quod ei
extruam,cum totus hic mundus eius opere fabricatus
eum capere non possit?
Frühlingskranz (An Bettine) ,WW I 158 :Wir dürfen
nur das Wesentliche vom Zufälligen in ihnen/Men/
trennen u nur jenes lieben ,so wird unsre
Selbstliebe zur natürlichen schönen Liebe für die
ganze Gattung; u richten wir dann über uns einzelnen
,wie wir über die ganze Gattung so gern richten ,so
gehen wir der schönsten Bildung entgegen ; wir
erheben uns zu Repräsentanten der reinen Mheit ,wir
werden ,was wür für das Höchste ,Schönste in der
Produktion des Universums erkennen ,wir
Karte 135, Rückseite
werden Bilder der reinen Mheit ,Ebenbilder Ges.
351
Karte 136, Vorderseite
1.Mose 1,28: Seid fruchtbar u mehret euch , u füllet die Erde u
machet sie euch untertan u herrschet über die Fische
im Meer u über die Vögel unter dem Himmel u über
alles Getier ,das auf Erden kriecht.
Joh.v.Tepl
Ackermann p34,25 Ackermann:den Menschen hat
(Gott)über sie alle gesetzt ,ihm die Herrschaft über
sie alle befohlen u sie seinen Füßen untertan
gemacht ,so daß der Mensch über die Tiere des
Erdreichs ,die Vögel des Himmels ,die Fische des
Meeres u alle Früchte der Erde herrschen sollte, wie
er es auch tut.
Kant,I.
K.d.U.§84,B398 = A 393sq:Sein (M) Dasein hat den
höchsten Zweck selbst in sich, dem, so viel er
vermag, er die ganze Natur unterwerfen kann,
wenigstens welchem zuwider er sich keinem Einflusse
der Natur unterworfen halten darf.-
Pascal
Pensées C424,B486:La dignité de l’homme consistait
,dans son innocence ,à user et dominer sur les
créatures ,mais aujourd’hui à s’en séparer et
assujettir.-Les sens
- ib.C483,B430 ;p1224:Gott:“Il (homme) s’est so
Karte 136, Rückseite
ustrait de ma domination; et ,s’égalant à moi par le
désir de trouver sa félicité en lui-même ,je l’ai
abandonné à lui ;et ,révoltant les créatures , qui
lui étaient soumises ,je les lui ai rendues
ennemies:en sorte qu’aujourd’hui l’homme est devenu
semblable aux bêtes ,et dans un tel éloignement de
moi ,qu’à peine lui reste-t-il une lumière confuse
de son auteur :tant toutes ses connaissances ont été
étaintes ou troublées !Les sens ,indépendants de la
raison , et souvent maîtres de la raison ,l’on
emporté à la recerches des plaisirs .Toutes les
créatures ou l’affligent ou le tentent ,et dominen
sur lui , ou en le soumettant par leur force , ou en
le charmant par leur couceur,ce qui est une
domination plus terrible et plus impérieuse .
352
Karte 137, Vorderseite
1.Mose 2,2:
Schelling
Complevitque Deus die septimo opus suum quod
fecefat:et requievit die 7.ab universo opere quod
patrarat.
Weltseele ;SW I 2 p446: Aber wird n auch ihn ,den
bloßen Betrachter der Werke (derNatur) , eben diese
göttliche Verwirrung u unfaßliche Fülle von
Bildungen ,nachdem er alle Hoffnung aufgegeben sie
mit dem Verstande zu begreifen ,zuletzt in den
heiligen Sabbath der Natur einführen , in die
Vernunft ,wo sie , ruhend über ihren vergänglichen
Werken ,sich selbst als sich selbst erkennt u deutet
.Denn in dem Maß,als wir selbst in uns
verstummen,redet sie zu uns.
Karte 137, Rückseite
353
Karte 138, Vorderseite
1.Mose 2,9: Paradiesbäume
Struve,D.C.A. Betrachtungen über verst.Erziehung,54:Den Kaffee
braucht man den Kindern n erst anzugewöhnen ,sie
warden ihn gar wohl lebenslang entbehren können.A
wir haben unsere unselige Kaffeewut den Weibern zu
danken. Fast sollte ich vermuten ,daß der verbotene
Baum im Paradies ein Kaffeebaum war.
Karte 138, Rückseite
354
Karte 139, Vorderseite
1.Mose 2,19:
Hamann,J.G.
Formatis igitur ,Dominus Deus,de humo cunctis
animantibus terrae, et universis volatilibus caeli
,adduxit ea ad Adam, ut videret quid vocaret ea:omne
enim quod vocavit Adam animae viventis,ipsum est
nomen eius.
Aesthetica in nuce ;SuD p132: Alle Farben der
schönsten Welt verbleichen,sobald ihr jenes Licht
,die Erstgeburt der Schöpfung ,erstickt. Ist der
Bauch euer Gott:so stehen selbst die Haare eures
Hauptes unter seiner Vormundschaft. Jede Kreatur
wird wechselweise euer Schlachtopfer u euer Götze.-
Wider ihren Willen - aber auf Hoffnung - unterworfen
,seufzet sie unter dem Dienst oder über die
Eitelkeit ;sie tut ihr Bestes, eurer Tyrannei zu
entwischen ,u sehnt sich unter den brünstigen
Umarmungen nach derjenigen Freiheit ,womit die Tiere
Adam huldigten,da GOTT sie zu dem Men brachte,daß er
sähe ,wie er sie nemte ;denn wie der M sie nennen
würde ,so sollten sie heißen.I Diese Analogie des
Men zum Schöpfer erteilt allen Kreaturen ihr Gehalt
u ih Gepräge ,von dem Treu u Glauben in der ganzen
Natur abhängt.
Karte 139, Rückseite
Borges,J.L.
Hegel, G.W.F.
Herder,J.G.
La luna;Borges und Ich p70 :Pensaba que el poeta es
aquel hombre/Que , como el rojo Adán del
Paradiso,/Impone a cada cosa su preciso/Y veradero y
no sabido nombre./
Jen.Realphil.p183 :Durch den Namen ist also der Ggst
als seiend aus dem Ich herausgeboren. Dies ist die
erste Schöpferkraft , die der Geist ausübt.Adam gab
allen Dingen einen Namen. Dies ist das
Majestätsrecht u erste Besitzergreifung der ganzen
Natur oder das Schaffen derselben aus dem Geiste
.lógos (ist) Vernunft ,Wesen der Dinge u Rede,
Sache und Sage ,Kategorie .
Ursprung der Sprache ;SuD p438:Zitat -:Wo kann es
auf morgenländische ,poetische Weise bestimmter
gesagt werden:“der M fand sich selbst Sprache - aus
Tönen lebender Natur !- zu Merkmalen seines
herrschenden Verstandes!“ - U das ist , was ich
beweise.
- ib.p505 :Ein höherer Ursprung hat ns für sich
,selbst n das Zeugnis der morgenländischen
Schrift,auf die er sich beruft :denn diese gibt of-
355
Karte 140, Vorderseite
1.Mose 2,19 / 2
Herder
Nietzsche
Böhme,J.
fenbar der Sprache einen menschlichen Anfang durch
Namennennung der Tiere.
Geburt der Tragödie 20 ;I p102sq :Unsere Kultur
offenbart diese allgemeine Not: umsonst ,daß man
sich an alle großen produktiven Perioden u Naturen
imitatorisch anlehnt , umsonst ,daß man die ganze
„Weltliteratur“ zum Troste des modernen Men um ihn
versammelt u ihn mitten unter die Kunststile u
Künstler/aller Zeiten hinstellt ,damit er ihnen, wie
Adamd den Tieren, einen Namen gebe:er bleibt doch
der ewig Hungernde ,der „Kritiker“ ohne Lust und
Kraft, der alexandrinische M, der im Grunde
Bibliothekar u Korrektor ist u an Bücherstaub u
Druckfehlern elend erblindet.
Aurora 20,91:Denn als Adam erstlich geredet hat, so
hat er allen KReaturen ,nach ihren Qualitäten u
instehenden Wirkungen, den Namen gegeben.U ist eben
die Sprache der ganzen Natur ,aber es kann
Karte 140, Rückseite
Paracelsus
sie n ein jeder:denn es ist ein
Geheimnis,Mysterium,welches mir von Gnaden Gottes
ist mitgeteilt worden von dem Geiste,der Lust zu mir
hat.
De natura rerum;V p126: Da sollt ihr erstens wissen,
daß die Kunst signata lehrt ,allen Dingen die
rechten Namen zu geben. Die hat Adam, unser 1.Vater,
vollkommen gewußt u ihrer Erkenntnis gehabt.Denn
gleich nach der Schöpfung hat er allen Dingen, einem
jedweden ,seinen besonderen Namen gegeben ,den
Tieren einem jeden seinen besonderen
unterschiedlichen Namen, den Wurzeln ihr besonderen
Namen, so auch den Steinen, Erzen ,Metallen ,Wassern
u andern Früchten der Erde, des Wassers , der Luft ,
u des Feuers einem jeden seinen Namen. U wie er sie
nun getauft hat u ihnen Namen gab ,so gefiel es Gott
wohl , denn es geschah aus dem rechten Grund, nit
aus seinem Gutdünken sondern aus einer
praedestinierten Kunst ,nämlich aus der Kunst
signata, weshalb er der 1.signator gewesen ist .
Wiewohl nit minder ist, daß aus hebräischer Sprach
auch die rechten Namen herfließen u gefunden wer-
356
Karte 141, Vorderseite
1.Mose 2,19 / 3
Paracelsus den , einem jedwedern in seiner Art u Eigenschaft .
Bacon
Valerius Terminus I:it was not that pure light of
natural knowledge ,wehereby man in Paradise was able
to unto every living creature a name according to
his propriety ,which gave occasion to the fall ; but
it was an aspiringsdesire to attain to that part of
moral knowledge which defineth of good and evil
,wehereby to dispute God’s commandments and not to
depend upon the revelation of his will ,which was
the original temptation.
- ib. :but it(Erkenntnis) is a restitution and
reinvesting(in great part) of man to the
sovereignity and power(for whensoever he shall be
able to call the creatures by their true names he
shall again command them)which he had in his first
state of creation.
Wolfram
Parzival X. 518, 1-10:Unser vater Adâm,/die kunst er
von gote nam,/er gap allen dingen namn,/beidiu
Karte 141, Rückseite
Vico
Hippel
wilden unde zamn :/er rekant ouch ieslîches art ,/
dar zuo der sterne umbevart ,/der siben plânêten ,/
waz die krefte hêten :/ er rekant ouch aller würze
maht ,/und waz ieslîcher was geslaht./
Scienza nuova II 2.1 ;p77 :Für mýthos ist uns auch
die Bedeutung ‚wahre Rede’ überliefert ;dies ist die
natürliche Sprechweise ,von der Platon u später
Jamblichos sagten, sie sei einmal in der Welt
gesprochen worden. Doch versuchte Platon umsonst sie
wieder aufzufinden ;denn jene erste Sprache ,die der
theologischen Dichter ,war keine Sprache nach dem
wahren Wesen der Dinge (wie es die heilige Sprache
Adams gewesen sein muß ,dem Gott die göttliche
Onomathesia ,d.i. Namengebung nach dem wahren Wesen
jedes Ggstes gewährte) ,sondern es war eine
phantastische Sprechweise vermittelst der belebten
Substanzen ,die größtenteils als göttlich
vorgestellt wurden.
Lebensläufe IV 130:Die vernünftige Unschuld ist was
Göttliches - allein jene rothbäckige,gemeine
Unschuld,was hat sie denn für Reiz?Wüßte denn wohl
Adam sich eine Talubbe (Schlafpelz) zu machen? Ich
mag ihm keinen Namen beilegen,diesem Namen-
357
Karte 142, Vorderseite
1.Mose 2,19 / 4
Hippel
geber,denn wahrlich, er würde n sonderlich
abkommen,wenn ich ihn taufen sollte. Ist denn der M
n noch jetzt der Herr der Erde?Er ruft alle
Geschöpfe mit Namen und kann ihnen Namen
geben,sobald er ihnen nur ins Auge sieht,falls sie
nämlich noch n bekannt sind.
Karte 142, Rückseite
358
Karte 143, Vorderseite
1.Mose 2,22:
Chateaubriand
Et aedificavit Dominus Deus costam,quam tulerat de
Adam, in mulierem : et adduxit eam ad Adam.
René ;p133sq : La nuit ,lorsque l’aquilon ébranlait
ma chaumière ,que les pluies tombaient en torrent
sur mon toit ;qu’à travers ma fenêtre je voyais la
lune sillonner les nuages amorcelés ,comme un pâle
vaisseau qui laboure les vagues , il me semblai que
la vie redoublait au fond de mon coeur, que j’aurais
eu la puis/sance de créer des mondes .Ah ’si j’avais
pu faire partager à une autre les transports que
j’éprouvais :O Dieu , si tu m’avais donné une femme
selon mes désirs ;si , comme à notre 1.père , tu
m’eusses amené par la main une Eve tirée de moimême...Beauté
céleste , je me serais prosterné
devant toi ; puis, te prenant dans mes bras,
j’aurais prié l’Eternel de te donner le reste de ma
vie (Bezug zu Inzestliebe Amélies?).
Karte 143, Rückseite
359
Karte 144, Vorderseite
1.Mose :2,24:
Hartman
Quamobrem relinquet homo patrem suum, et matrem et
adhaerebit uxori suae : et erunt duo in carne una.
Erec 581sqq :Enîte : herre , sô erbarme dich/durch
dîne güete über mich/unde heiz mir in leben./wil
aber du mirs niht wider geben,/sô wis, herre got,
gemant/daz allerwerlt ist erkant/ein wort daz du
gesprochen hâst/u bit dich daz dus staete lâst,/daz
ein man u sin wîp/sulen wesen ein lîp,/und ensunder
uns niht:/
Karte 144, Rückseite
360
Karte 145, Vorderseite
1.Mose ,3,7:
Sartre
Et aperti sunt oculi amborum, cumque cognovissent se
esse nudos ,consuerunt folia ficus , et fecerunt
sibi perizomata.
L’être et le néant ; p349 :La honte es sentiment de
chute originelle ,non du fait que j’aurais commis te
lle ou telle faute ,mais simplement du fait que je
suis tombé „dans le monde ,au milieu des choses , et
que j’ai besoin de la médiation d’autrui pour être
ce que je suis .La pudeur et , en particulier ,la
crainte d’être surpris en état de nudité ne sont
qu’une (modificat) spécification symbolique de la
honte originelle : le corps symbolise ici notre
objectivité , c’est réclamer le droit de voir sans
être vu, c’est-à-dire d’être pur sujet.C’est
pourquoi le symbole biblique de la cute , après le
pèche originel, c’est le fait qu’Adam et Eve
„connaissent qu’ils sont nus“.
Karte 145, Rückseite
361
Karte 146, Vorderseite
1.Mose 4, 12: ...Unstet und flüchtig sollst du(Kain) sein auf
Erden !
Gerstenberg Ugolino V ; SuD p55 I(nachdem Änselmo Mutter hat
fressen wollen; U: ) Hebe dich weg von mir
,Abart(Mt.4.10) !Du triefst von dem Blute deiner
Mutter!Sei unstät u flüchtig ! Die Rache zeichnet
dich aus !
Klinger
Die Zwillinge IV 4;SuD II p115sq :Guelfo(allein,
nach einigem Schweigen) :Wo bin ich?(Kömmt vor den
Spiegel. )Rächer!Rächer mit flammendem/Schwert!Hast
du eingegraben auf meine Stirne den Mord?hast du
ausgesprochen über mich ,daß die Himmel zitterten
:Unstät und flüchtig !
- ib.V 2; p122sq :Alter Guelfo(Zieht einen Dolch. )
Amalia:Was willst du?Alter Guelfo :Weib !wenn er
lebt ,soll ihm der Blutrichter das Haupt abschlagen
vor deinen Augen?Soll er sterben,doppelt verdammt ,
unstät und flüchtig?-sterben durch /den Henker
,Guelfos Sohn? -- Der Blutige ruft Rache ! - Rächen
will ich Vater Guelfos Sohn !er
Karte 146, Rückseite
retten von der Schande Guelfos Sohn ! leben im
Jammer verwaist - (Stößt ihn nieder.)///
362
Karte 147, Vorderseite
1.Mose 9, 14sqq
:
Klopstock,F.G.
Proust,M.
So soll man meinen Bogen sehen in den Wolken. Das
sei das Zeichen des Bundes
Die Gestirne
Jeunes Filles II , I p844 (säkularisiert
Karte 147, Rückseite
363
Karte 148, Vorderseite
1.Mose 11,5-9: Turmbau zu Babel
cf .Sprachverschiedenheit
Voltaire
L’Ingénu ;p197 :On disputa un peu sur la
multiplicité des langues, et on convint que, sans
l’aventure de la tour de Babel ,toute la terre
aurait parlé français.
Pascal,B.
Pensées B72 ;Ch84 ; p1109 :nous brûlons de désir de
trouver une assiette ferme ,et une dernière base
pour y édifier une tour qui s’élève à l’infini ;
mais tout notre fondement craque , et la terre
s’ouvre jusqu’aux abîmes.
Herder
Ursprung der Sprache ;SuD p495sq:Sprachverwirrung
infolge von Streit ,Uneinigkeit
Kant,I.
K.d.r.V.B 735=A 707:Wenn ich den Inbegriff aller
Erkenntnis der reinen u spekulativen Vernunft wie
ein Gebäude ansehe , dazu wir wenigstens die Idee in
uns haben , so kann ich sagen , wir haben in der
transzendentalen Elementarlehre den Bauzeug
überschlagen u bestimmt , zu welchem Gebäude , von
welcher Höhe u Festigkeit er zulange . Freilich fand
es sich , daß, ob wir zwar einen Turm im Sinne
hatten , der
Karte 148, Rückseite
Dante
Eichendorff
bis an den Himmel reichen sollte , der Vorrat der
Materialien doch nur zu einem Wohnhause zureichte ,
welches zu unseren Geschäften auf der Ebene der
Erfahrung gerade geräumig u hoch genugwar, sie zu
übersehen ;daß aber jene kühne Unternehmung aus
Mangel an Stoff fehlschlagen mußte , ohne einmal auf
die Sprachverwirrung zu rechnen , welche die
Arbeiter über den Plan unvermeidlich entzweien , u
sie in alle Welt zerstreuen mußte, um sich , ein
jeder nach seinem Entwurfe , besonders anzubauen.
Div .Comm.Inf.XXXI 67-81:Nimrod :“Rafel mai amech
zabi almi“/.../Vergil:Questi è Nembrotto,per lo cui
mal coto/Pure un linguaggio nel mondo non
s’usa.//Lasciamlo stare , e non parliamo a voto
:/Chè cosi a lui ciascun linguaggio,/Come il suo ad
altrui ch’ a nullo è noto.//
Ahnung u Gegenwart II 12 ;II p128:So hatte auch
heute Friedrich den ganzen Tee versalzen .Keiner
konnte das künstliche Weberschiffchen , das sonst ,
fein im Takte , so zarte ästhetische Abende wob,
wieder in Gang bringen .Die meistenwurden
mißlaunisch , keiner konnte o mochte ,wie beim
babylonischen Baue , des andern Wortgepränge
verstehen u
364
Karte 149, Vorderseite
Eichendorff so beleidigte einer den andern in der gänzlichen
Verwirrung.
- ib. III 24;II p266:Friedrich :Mir scheint in diesem
Elend (der Zeit) ,wie immer, keine andere Hilfe als
die Religion .Denn wo ist in dem Schwalle von
Poesie ,Andacht ,Deutschheit ,Tugend u Vaterländerei
, die jetzt,wie bei der babylonischen
Sprachverwirrung , schwankend hin u her summen, ein
sicherer Mittelpunkt , aus welchem alles dieses zu
einem klaren Verständnis , zu einem lebendigen
Ganzen gelangen könnte ?
Du Bellay,J. Deggense et Illustration I 1 ; p1sq :Si la Nature
(dont quelque personnaige de grand ‚renommé non sans
rayson a douté so on la devoit/appeller mere ou
maratre) eust donné aux hommes un commun vouloir &
consentement , outre les innumerables commoditez qui
en feussent procedées, l’inconstance humaine n’esat
eu besoing de se forger tant de ma
Karte 149, Rückseite
Schelling
niers de parler .Laquéle diversité & confusion se
peut à bon droict appeller la Tour de Babel.
Phil .d .Myth . I 5;I p101-118:Sprachverwirrung
durch geistige Krisis der Menschheit(übergehend von
Eingötterei zu Vielgötterei) ,wobei allererst Völker
als solche entstehen.
365
Karte 150, Vorderseite
1.Mose 23,4 :Ich bin ein Fremdling und Gast bei euch
Philon Alexand. De somn .I 46 M.627 : Leben im kosmos horatos
2.Mose 2,22 Ich bin ein Fremdling geworden im fremden Land.
Karte 150, Rückseite
366
Karte 151, Vorderseite
1.Mose 32,22 - 33: Jakobs Kampf mit dem Engel
Proust,M.
Guermantes II;II p316 :Elle (grand’mère) était
apparue , bien qu’à côté de moi ,plongée dans ce
monde inconnu au sein duquel elle avait déjà reçu
les coups dont elle portait les traces qje l’avais
vue tout à l’heure aux Champs Elysées ,son chapeau
,son visage ,son manteau dérangés par la main de
l’ange invisible avec lequel elle avait lutté (la
mort).
Goethe,J.W.v. Zu malende Gegenstände :Christus ,der, leicht über
dem Meer wandelnd , dem sinkenden Petrus zu Hilfe
tritt...ist selten gemalt worden ,sowie es zugleich
für den lebenden Künstler von großem Vorteil ist ,
daß es Raphael nicht unternommen ;denn mit ihm zu
ringen ist so gefährlich als mit Phanuel
(1.B.Mos.XXXII).
Rilke,R.M.
Der Schauende ;AW I p133sq. 134 : Der
Tiefbesiegte/von immer Größerem zu sein.///
Karte 151, Rückseite
Hofmannsthal
Yorck
Tod u Tod ;GkD p122 :Mit halbem Herzen,unterbundnen
Sinnen/In jedem Ganzen rätselhaft gehemmt,/Fühlt ich
mich niemals recht durchglutet innen,/Von großen
Wellen nie so recht geschwemmt ,/Bin nie auf meinem
Weg dem Gott begegnet ,/Mit dem man ringt , bis daß
er einen segnet./
Bw Dilthey p133(Halle 1923) ;SuZ p401 :U dann
genieße ich das stille Selbstgespräch u den Verkehr
mit dem Geiste der Geschichte . Der ist in seiner
Klause dem Faust n erschienen u auch dem Meister
Goethe n. Ihm würden sie n erschrocken gewichen sein
,so ernst u ergreifend die Erscheinung sein mag. Ist
sie doch brüderlich u verwandt in anderem, tieferen
Sinn als die Bewohner von Busch u Feld .Die Bemühung
hat Ähnlichkeit mit dem Ringen Jakobs ,für den
Ringenden selbst ein sicherer Gewinn .Darauf aber
kommts an erster Stelle an .
367
Karte 152, Vorderseite
2.Mose 2,22:Ich bin ein Fremdling geworden im fremden Land
Philon Alex. De somn. I 46 M. 627 (Aufenthalt im Körper
1.Mose 2,22 Ich bin ein F und Gast bei euch
Karte 152, Rückseite
368
Karte 153, Vorderseite
2.Mose 3,14:
Ich bin der ich bin (2.Mose 3,14)
Augustinus Conf.VII 10
Klopstock,F.G. Die Frühlingsfeier 7,4
Valéry,P. Mon Faust , Lust II 5; II p.321
Benn,G.
Ptolemäer ; II p256 : Ich (Benn) bin, der ich sein
werde , ich tue , was mir erscheint.
Schelling
Phil.d.Myth.I7 ;p171 :Diese Gebundenheit an den
relativ-Einen ist eine Beschränkung , die auch als
solchemempfunden werden muß,u über die das
Bewußtseyn hinausstrebt. An für diese Gegenwart kann
es sie aufheben , es wird daher diese Beschränkung
nur so weit überwinden , daß es dem wahren Gott zwar
als den jetzt bloß erscheinenden, a zugleich als den
erkennt ,der einst seyn wird .Von dieser Seite
angesehen ist die Religion des Abraham reiner
eigentlicher
Karte 153, Rückseite
Monotheismus ,a dieser ist ihm n die Religion der
Gegenwart ,in dieser steht sein Monotheismus unter
der Bedingung der Mythologie ,wohl a ist er ihm die
Religion der Zukunft ;der wahre Gott ist der,der
seyn wird,das ist sein Name.Als Moses fragt ,unter
welchem Namer er den Gott verkündigen soll , der das
Volk aus Ägypten führen werde ,antwortet dieser:“Ich
werde seyn der ich seyn werde“; hier also, wo der
Gott in eigener Person spricht , ist der Name aus
der dritten in die erste Person übersetzt ,u ganz
unstatthaft wäre es , auch hier den Ausdruck der
metaphysischen Ewigkeit o Unveränderlichkeit Gottes
(cf.165) zu suchen.
369
Karte 154, Vorderseite
2.Mose 20,4 :
Kant
Hegel
Non facies tibi sculptile ,neque omnem similitudinem
quae est in caelo desuper, et quae in terra
deorsum,nec eorum quae sunt in aquis sub terra
K.d.U.B 124:die Einbildungskraft ,ob sie zwar über
das Sinnliche hinaus ns findet ,woran sie sich
halten kann, fühlt sich doch auch eben durch diese
Wegschaffung der Schranken desselben unbegrenzt : u
jene Absonderung ist also eine Darstellung des
Unendlichen,welche zwar eben darum niemals anders
als bloß negative Darstellung sein kann,die aber
doch die Seele erweitert.Vielleicht gibt es keine
erhabenere Stelle im Gesetzbuche der Juden,als das
Gebot :Du sollst dir kein Bildnis machen ,noch
irgend ein Gleichnis , weder dessen was im Himmel
,noch auf der Erden ,noch unter der Erden ist u.s.w
. Dieses Gebot allein kann den Enthusiasm erklären ,
den das jüdische Volk in seiner gesitteten Epoche
für seine Religion fühlte ,wenn es sich mit andern
Völkern verglich ,
Ästhetik I p362 :Kunst der Erhabenheit:Erst durch
diese Anschauung vom Wesen Gottes als des schlech
Karte 154, Rückseite
Hegel
hin Geistigen u Bildlosen , dem Weltlichen u
Natürlichen gegenüber, ist das Geistige vollständig
aus der Sinnlichkeit u Natürlichkeit herausgerungen
u von dem Dasein im Endlichen losgemacht.
ib.363:Gott selbst als dieses reine Fürsichsein der
einen Substanz ist ohne Gestalt u in dieser
Abstraktion genommen der Anschauung n näherzubringen
.Was daher die Phantasie auf dieser Stufe ergreifen
kann , ist n der göttliche Inhalt seiner reinen
Wesenheit nach , da derselbe es verbietet ,ein
einer/ihm angemessenen Gestalt von der Kunst
dargestellt zu werden .Der einzige Inhalt ,der übrig
bleibt , ist deshalb die Beziehung Gottes zu der
von ihm geschaffenen Welt(Jüdische Psalmen).
370
Karte 155, Vorderseite
4.Mose 17,23: Des Morgens aber, da Mose i n die Hütte d.Zeugnisses
ging, fand er d .Stecken Aarons ...grünen u.d.Blüte
aufgegangen
Walther,
4,4: dû blüende gert Arônes (Maria)
Benn,G. Dunkler -, 3,4; WW III 116
Karte 155, Rückseite
371
Karte 156, Vorderseite
5.Mose 32,35:Mea est ultio.
Rache
Hebräer
10,30 (Zitat)
Schiller
Räuber V 2;3 p155 :Karl : Gnade - Gnade dem Knaben
,der dir vorgreifen wollte - dein eigen allein ist
die Rache .Du bedarfst n des Men Hand.
Psalm
93(94) ,1: Deus ultor, Domine
Römer
12,19: Scriptum est enim: Mihi vindicta;
Meyer,C.F.
Die Füße im Feuer;p914:Gemordet hast du teuflisch
mir/Mein Weib!U lebst...Mein ist die Rache , redet
Gott.///
Houwald
Der Leuchtturm II5, 1357-64;KDNL 151 p513sq
:Kaspar(Dringend) .Euren Namen laßt mich
wissen./Graf .Damals hieß ich Graf von Holm(als ich
Ulrich Mathilden entführte) .Kaspar(sich abwendend)
.Holm!Er ist es! - Herr der Welten,/Willst du,ich
soll Richter sein?/Nein,du sprichst:die Rach’ ist
mein,/U ich selber will vergelten!/
Karte 156, Rückseite
Buchstabe N
-
Buchstabe O
-
372
Buchstaben P/Q
Karte 1, Vorderseite
Psalm 67, 2: arens cendela quae aliis lucet et sibimet
cera liquescente deficit
Hartmann v. Aue Armer Heinrich 1o1
Karte 1, Rückseite
373
Karte 2, Vorderseite
Psalm 90,9: Wir bringen unsre Jahre zu wie ein Geschwätze
Gryphius, A. Menschliches ELend; p6: Das Leben fleucht
darvon wie ein Geschwätz und Scherzen.
Karte 2, Rückseite
374
Karte 3, Vorderseite
Psalm 90,12: Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen,
auf dass wir klug werden.
Hamann, J.G. Sokratische Denkwürdigkeiten; SuD p77
Karte 3, Rückseite
375
Karte 4, Vorderseite
Psalm: 115; 5sq: Augen haben und nicht sehen
Ohren haben und nicht hören..
Psalm 135
16sq
Sapientia 15,14
Racine, J.
Athalie I 1; I p879sq
Dürrenmatt, F. Es steht geschrieben; K II p36
Karte 4, Rückseite
376
Karte 5, Vorderseite
An den Wassern zu Babel sassenw ir
Psalm: 137,1: und weinten.
Droste,A.v. Spiritus familiaris V 6, 4; p.753
Eliot, T.S. The Waste Land III 182
George, S.
Hyperion I. In: Das neue Reich, p.14sq
Pascal, B.
Pensées; H p45o
Karte 5, Rückseite
377
Karte 6, Vorderseite
Psalm 139,8: Führe ich gen Himmel, so bist du da. Betteste ich
mich in die Hölle, siehe, so bist du auch da.
Schiller, F.v. Räuber V 1; 3 p142: Moser: Meint Ihr dem Arm
des Vergelters im öden Reich des Nichts zu entlaufen?
u führet Ihr gen Himmel, so ist er da! u bet--
tetet Ihr Euch in der Hölle, so ist er wieder da!
u sprächet Ihr zu der Nacht: verhülle mich! u zu
der Finsternis: birg mich! so muß die Finsternis
leuchten um Euch u um den Verdammten die Miiternnacht
tagen- aber Euer unsterblicher Geist
sträubt sich unter dem Wort u siegt über den
blinden Gedanken.
Karte 6, Rückseite
378
Buchstabe R
Karte 1, Vorderseite
Rose und Dorn 1
Goethe
Bonaventura
Salomons güldne Worte 15; I p650: Ha, sagte die Ze
der, wer von meinen Zweigen brechen will,/muß
hochs teigen! Ich, sagte die Rose, habe Dornen.//
Nachtwachen III p25: mein Bursche sündigte bloß
an der Poesie durhc eine zu materielle Tendenz
seiner Schilderungen; er malte einen Himmel voll
Nymphen u sich neckender Liebesgötter an den Bett
himmel, unter dem er zu ruhen gedachte, den Weg
dahin bestreute er mit Vexirrosen, die er zahlreich
in zierlichen Redefloskeln von sich warf,
u die Dn, die ihm dann u wann die Füße verwunden
wollten, umging er durch leicht frivole Wendungen.
- ib. IX p85: Es freut mich, daß ich in den vielen Dn
meines Lebens doch wenigstens eine blühende R
fand; sie war zwar so von den Stacheln umschlunggen,
daß ichs ie nur mit blutiger Hand entblättert
hervorziehen konnte; doch aber plflückte ich
sie, u ihr sterbender Duft tat mir wohl (Ophelia).
Karte 1, Rückseite
Gryphius, A. Der Welt Wollust ist nimmer ohne Schmerzen; p6:
Wo schöne Rn blühn,s tehn scharfe Dorn dabei.
Sedulius
Carm. paschale II 28-31: Et velut e spinis mollis
rosa surgit actis,/Nils quod laedet habens matremque
obscurat honore/Sic Evae stirpae sacra
veniente Maria Virginis antiquae facinus nova
virgo piavit.
Shakespeare Sonnets 54; VI p426:
- Sonnets 35; VI p419: No more be grieved at that
which thou hast done:/Roses have throns, and sil
ver fountaints mud;/Clouds and eclipses stain
both moon and sun,/ And loathsome cancer lives
in sweetest bud./
- Sonnet 9; VI p443: The lily I condemned for the
hand;/ And buds of marjoran had stol’n thy hair:/
The roses fearfully on thornd did stand,/One blu
shing shame, another white despair,/
Hoheslied
2,2: Wie eine R(lilia) unter Dn, so sit meine Freu
ndin unter den Töchtern.
379
Karte 2, Vorderseite
Rose und Dorn 2
Schiller, F.v.
Gide, A.
St. Pierre, B.
An die Parzen;II p34: Oft hast du Dornen an der
(Lebens) Faden,/ Noch öfter Rosen dran gereiht,/
Für D’ u Rosen an dem Faden/Sei, Klotho, dir
dies Lied geweoht.//... Nur laß an Rosen nie die
Schere klirren,/Wenn du dies eine nur erüllst,/
...ni fleurs...
Paul et Virginie p178: La parfum de mille roses
ne plaít qu’un instant; mais la douleur que cau
se une seule de leurs épines dure longtemps après
sa piqûre. Un mal au milieu des plaisirs,
est pour les riches une épine au mileurdes
fleurs. Pour les pauvres, au contraire, un plai.
sir au milieu des maux est une fleur au milieu
des épines. Ils en gôutent vivement la jouissance.
Tout effet augmente par son contraste.
La nature a tout balancé.
Karte 2, Rückseite
Rose: dornenvoll
Droste, A.v.
Benn, G.
Niezsche, F.
Katharina Schücking 7, 8; p.87: die
dornenvollste Rose
Tristesse; III p338: Was ist das Fleisch
-aus Rosen und aus Dornen,
Geburt der Tragödie 3, I, p30: Um leben zu
können, mußten die Griechen diese Götter,
aus tiefster Nötigung, schaffen: welchen
Hergang wir uns wohl so vorzustellen haben,
daß aus der ursprünglichsten titanischen
Götterordnung der Freude ent
wickelt wurde: wie Rosen aus dornigem
Gebüsch hervorbrechen.
- Z II: Von den Erhabenen; p126: Behängt mit
häßlichen Wahrheiten, seiner Jadgdbeute,
u reich an zerrissenen Kleidern; auch
viele Den hingen an ihm- aber noch sah
ich keine R.
380
Karte 3, Vorderseite
Rose und Dorn 3
Schiller, F.
Ovidius
Musset, A.de
Corneille
PIII; 1650o: Gräfin Terzky: N Rn bloß, auch Dn hat
der Himmel,/Wohl dir (Thekla), wenn sie den Kranz
dir n verletzen./Was Venus band, die Bringerin
des Glücks,/Kann Mars, der Stern des Unglücks,
schnell zerreißen./
Ars amandi II 113-166: Forma bonum fragile est
quantumque accedit ad annos,/Fit minor, et spatio
carpitur ipsa suo./Nec violæ semper nec ian
thina lilia florent/Et riget amissa spina relic
ta rosa./
Caprices de Marianne II 1; p281: Octave: L’indifference.
Vous ne pouvez ni aimer ni hair, et vous
êtes comme les roses du Bengale, Marianne, sans
épine et sans parfum.
L’illusion III 1 p634: Isabelle: Nous donnons
souvent bien de divers noms aux choses:/Des épi
nes pour moi, vous les nommes des roses;/ Ce que
vous appelez service, affection,/ Je l’appelle
[supplice] [unleserlich ] et persécution./
Karte 3, Rückseite
Grillparzer Ahnfrau II; 2 p33: Graf: Schließ dich ein in unsre
Leiden,/Shcließ dich ein in unsre Freuden;/ Ja,
in unsre Freuden, Sohn./ Ist kein Dorn doch also
schneidend,/Daß er nicht auch Rosent trägt./
- ib.48: Berha: ich trank der Liebe Wonne,/U ihr
Gift aus seiner Hand./Seit sein Arm mich hat umwunden,/Seit
ich fühlte seinen Kuß,/Ist das Feen
land verschwunden,/U auf dn tritt mein Fuß;/ Dn,
die zwar Rn schmücken,/Aber Dn, Dn, doch,/In dem
glühendsten Entzücken/Fühl’ ich ihren Stachel
doch./
- Sappho IV 2;2 p15o: Für das Geliebte leiden ist
so süß/ U Hoffnung u Erinnerung sind ja Rn,/ Von
e i n e m Stamme mit der Wirklichkeit,/Nur ohne
Dornen!
- ib.III 2, p14o: S: Mag auch das Leben noch so lieb
lich blinken,/Mit holden Schmeichellauten zu
dir (Künstler=S) tönen,/Als Freundschaft u als
Liebe an dich locken./Halt ein, Unsel’ger! Rn
willst du brechen/ U drückst daführ dir Dornen
an die Brust!-
381
Karte 4, Vorderseite
Rose und Dorn 4
Valéry, P.
Lenau, N.
Klopstock
Silesius, A.
Baignée; I p78sq: Eclose la beauté par la rose et
l’épingle!
Don Juan; IV p236: DJ: Du sollest (Maske) Rosenduft
in Worte bringen/ U lässest scherzend mir
die Dornen klingen./Auf zarte Bitte kam ein rauher
Stich!/
Die künftige Geliebte; p60: Eile n so, damit n vom
D der verflanzeten R/Blute, wenn du so eilst, dein
zu flüchtiger Fuß/
Wandersmann III 84: Die Rn seh ich gern, denn sie
sind weiß u rot/U voller Dn wie mein Blut-Bräut’
gam mein Gott.
- ib. III 87 (Christus)
- ib.III 88: Freund, wer in jener Welt will lauter Rn
brechen,/Den müssen vor all hier die Dn gnugsam
stechen./
Karte 4, Rückseite
Sileisus
ib.II 89: Die Schönheit lieb ich sehr; doch nenn
ich sie kaum schön,/Im Fall (seh) sie n stets
seh untern Dornen stehn./
- ib. III 91: DIe Ros’ ist meine Seel, der Dorn des
Fleisches Lust
Naville, E. Die Pflicht I; p10: Gegen Aristipp: Aber die Jugend
dauert n imer; n Alle sind gesund u n Alle reich,
Im Rausche der Freude, in dem Taumel der Leidenschaften,
welche ihre Befriedigung finden, wünscht
man überall Rosen zu pflücken, aber die Rn des Lebbens
gleichen denen des Feldes; die Jahreszeit rütckt
vor, die Blüthen fallen ab, u die Dn allein
blei
ben.
Lenz
Hofmeister III 2; SuD I 171: Wenzeslaus: der Hofmeisterstand
ist einer von denen, unus ex his,
die alleweil mir Rn u Lilien überstreut sind,
u wo einen die Dn des Lebens nur gar selten
stechen.
382
Karte 5, Vorderseite
Rose und Lilie
Walther
Gedichte 74, 3o; p.1o7
Goethe, J.W.v. Im Gegenwärtigen Vergangenes; II p47.
- Frühling übers Jahr; II p.166sq.
Walther
53,38: roeseloht, liljenvar (Frau)
- 68,2: liljerôservarwe (Frau)
- 43,32 (allegorisch; Frau)
- 27,2o; liljen unde rôsen bluomen
Mörike, E. Mozart; I p.584
Anakreonta 25 In: Mörike SW I p.393
Goethe, J.W.v. Mich ängstigt das Verfängliche; II 411
Racine, J.
Port-Royal, Ode 7; I p.1o18
Hölderlin, F. Menons Klagen um Diotimia II, p165
Wieland, C.M. Hexameron; XXIX p1oo: alle L. u.R.
ihres Gesichts
Karte 5, Rückseite
Hebbel, F. Leben und Traum; 2p.155
Virgilius
Aeneis XII 68: vel mitra rubent ubi
lilia multa alba rosa.
Wieland, C.M. Sylvio IV 5; V p254: Rosen u. Lilien
ihres Gesichts
- Sylvio I[I] [unleserlich] 9; V p19o: Sylvios
Gesicht:
lauter Lilien und Rosen
- Sylvio V 2; VI p19: eine Nymfe ist
lauter Lilien und Rosen.
Goethe, J.W.v. Chin,dte. Jahres-und Tageszeiten
XI; 2 p267
Brentano,C. Starenberg; III p175: Wie d. Purpurrosen
prangen/Neben weisser Lilien
Schnee,/Schminke ich dir deine Wangen,/Die
gebleicht von tiefem Weh.
- Tagebuch der Ahnfrau; III p919
383
Karte 6, Vorderseite
Rose und Lilie
Otfried
Evang, V 23, 271sq: Thar blyent thir io/
lilia inti rosa
Cyprian v.Karth. Ad martyros I 8: Liber de opere 26 (PL
4,49 et 622): R u. L des Paradiesgartens:
blutige Märtyrer+ Jungfrauen
Ambrosius
In ps.118 expos. (PL 15,139o): L.=Glanz
d. ewigen Seligkeit; R=Blut des Herrn,
werden von den Christen gepflückt.
Carmen de Deo I 437: L=Maria; R=Christus
Venant.
Carm III9: Omnes ultra homines dona de-
Fortunat.
coris habens/Inde rubore rosas, candore
hinc lilia vincens.
Sedulius Scottus De rosae liliique certamen. Poet. lat
- Floire et Blancheflor (=R L), 581 sqq
Goethe, J.W.v. Pandora 153sq; 15p146
Karte 6, Rückseite
Shakespeare, W. Sonnet 98; IV p443: Nor did I wonder at the
lily’s white,/Nor praise the deep vermilion
in the rose;/They were but sweet, but
figures of delight,/Drawn after you, you
pattern of all those.
- Sonnet 99; ibid: The lily I condemned for
thy hand/...The roses fearfully on thorns
did stand.
Hofmannsthal. H. Casanovas Abenteuer mit Christine :
Christine=Gesicht von Lilien und Rosen
Vergilius
Aeneis XII 67-69: Indum sanguineo veluti
violaverit ostro/si quis ebur, aut mixta
rubend ubi lilia multa/alba rosa: talis
virgo dabat ore colores.
Wieland C.M Sympathien 5; XXX p34sq: Vor wenigen Stunden
blühte sie wie eine Morgenrose; da
pflückte sie plötzlich der Tod, u sie verdorrete
wie eine Rose im Mittag... Das schmelzende
Feuer ihrer Augen ist verloschen
die Farbe ihrer Wangen gleicht der welken
Lilie, alle ihre lächelnden Grazien sind
verschmachtet.
384
Karte 7, Vorderseite
Rose und Lilie 2
Viau, Th.de
Gombaud, J.O.
Lafontaine
Le Matin: il est jour: levons-nous Philis;/Allons
à nostre jardinage,/Voir s’il est comme
ton visage,/Semé de roses et de lys.
Sonnet Une effroyable horreur: Quand Morphée
emprunta la chevelure blonde,/Les roses, et les
lys, qui n’ont jamais d’hyvers,/Et mille autres
appas d’un long crespe couvers,/Dont aujourd’
huy Phillis estonne tout le monde
Elégie: Te souvient t-il encor de certaine bergère?/On
la nomme Philis; elle est un peu légere:/Son
cœur est soupçonné d’avoir plus d’un
vainqueur/Mais son visage fait qu’on pardonne
à son cœur./Nous nous trouvâmes seuls: la pudeur
et la crainte./De roses et de lis à l’envy
L’avoient peinte./ Je trimphay des lis et du
cœur dès d’abord,/Le reste ne tenoit qu’à quel
que rose encor./Sur le ponct que j’allois sur
monter cette honte,/On me vint interrompre...
Karte 7, Rückseite
Novalis
Ofterdingen I 6; I p271: Mit innigem Wohlbehagen
ruhte sein (O) Auge auf den Rosen seiner Tän
zerin (Mathilde)... Eine nach der aufgehenden
Sonne geneigte L war ihr Gesicht, u von dem
schlanken, weißen Halse schlängelten sich blau
e Adern in reizenden Windungen um die zarten
Wangen.
- ibid. I 5 I p257: Der Tisch bestand aus 5 großen
steinernen Platten, die wie ein Kasten zusammengesetzt
waren. Auf der obersten lagen eine
männ. u eine weibl. Figur in Lebensgröße einge
hauen, die einen Kranz von Ln u Rn angefaßt hat
ten; an den Seiten stand: Friedrich u.Marie von
Hohenzollern/kehrten auf dieser Stelle in ihr
Vaterland zurück.
Morungen
MF 136, 5: doch wart ir varwe liljen qîz und rôsen
rôt,/...
Racine, J.
Port-Royal VII; I p1o18: Dieu! quels prodiges in
ouis!/Je vois naître dessus les lis/L’incarnat
de la rose,/Je vois la flamme et sa rougeur/Des
sus la neige éclose/Embellir même la blancheur
385
Karte 8, Vorderseite
Rose und Lilie 4
Voltaire
John v.Tepl
Laforgue, J:
Hartman
Pucelle VI; II p4o9: Il(page) tire alors un flacon
d’eau des carmes;/Sa main timide arrose les
charmes (a.Sorel)/Et les endroits de roses et
de lis/Qu’avaient la selle et la chute meurtis./
Ackermann, p14, 1o Tod: Beachte, wie die leuchtend
den Rn u die starkduftenden Ln in den Gärten, wie
die kräftigen Kräuter u die lustspendenden Blu
men in den auen... müssen zunichte werden u ver
fallen allenthalben.
Complainte du roi de Thulé: Il était un roi de
Thulé/ Immaculé,/Qui loin des jupes et des choses,/Pleurait
sur la métempsychose/Des lys en
roses,/Et que palais!/
Erec 1698sqq: Nu fuorte sî (Enîte) diu künegîn/
gegen der menigîn./ der wunsch was an ir garwe./
als der rôsen varwe/under wîze liljen güzze,/unde
daz zesamne flüzze,/und daz der munt begarwe/
dwaer von rôsen farwe/dem glîchte sieh ir lîp.
Karte 8, Rückseite
Nietzsche
Lafointaine
Voltaire
Mallarmé, St.
Zarathustra III: Die 7 Siegel, 6: Wenn meine Tugend
eines Tänzers Tugend ist, u ich oft mit bei
den Füßen in gold-smaragdenes Entzücken spra
ng:/wenn meine Bosheit eine lachende Bosheit
ist,heimisch unter Rosenhängen u Lilienhek
ken;/.../ o wie sollte ich n nach der Ewigkeit brün
stig sein u nach dem hochzeitlichen Ring der Ring
ge,-dem Ring der Wiederkunft?/
Amours de Psyche et de Cupidon; p422:C’était au
si l’Amour: son teint, par sa fraîcheur,/Par son
éclat, par sa blancheur,/Rendit le lis jaloux,
faisait honte à la rose.
L’Ingén, p1[9]6: La courte et ronde demoisenelle le
regardait de tous ses petites yeux, et disait de
temps en temps au prieur: Ce grand garcon-là a
un teint de lis et de rose! qu’il a une belle
peau pour un Huron!
Toast funèbre; p55: Le Maître, par un oeil profond,
a, sur ses pas./Apaisé de l’éden l’inquiète
merveille/Dont le frisson final, dans sa voix
seule, veille/Pour la rose et le Lys le mystère
d’un nom./
386
Karte 9, Vorderseite
Rose und Lilie 5
Ovidius
Hölderlin, F.
Ovidius
Tieck, L.
Ars amandi II 113-16: Froma bonum fragile est.
quantumque accedit ad annos,/Fit minor, et spatio
carpitur ipsa suo./Nec violae semper nec
ianthina lilia florent/Et riget amissa spina
relic[aa] rosa./
Memons Klagen um Diotima (II)2; p165: Euch, ihr Lie
benden auch, ihr schönen Kinder des Maitaigs,/Stille
Rn, u euch, Ln, nenn ich noch oft!/
Met. XII 41osq: Hylonome: ut modo rore maris, modo
se violave rosave/implicet, interdum canentia
lilia gestet/
Aufzug der Romanze; I p41o: In der Hand trägt sie
(Venus, Mutter der Romanze) zwei Blumen/Eine R,
eine Lilje,/Die mit inn’ger Liebessehnsucht/Im
mer zu einander blühen./R lächelt voll Verlangen,/Wird
von Freude angetrieben,/Lilje hat der
heil’ gen Willen,/Reiner Glanz ist ihr beschieden./Beide
Blumen schaut die Mutter/An mit Sehn
Karte 9, Rückseite
La Fontaine
Gautier, Th.
Lohenstein
sucht in den Blicken./Will die Rote trunken machen,/Schaut
sie ihre Schwester drüben:/Will
die Bleiche Fromme sprechen,/Sanft erheitern,
sanft betrüben,/Schaut sie auf die Rote sehnliche/U
ihr Auge lachet wieder./
Adonis; p363: Rien ne manque à Venus, ni les lis,
ni les roses,/Ni le mélange exquis des plus aimables
choses,/Ni ce charme secret dont l’oeil
est enchanté,/Ni la grâce plus belle encor que
la beauté./
Maupin 12; P306: Elle (Rosette) souffrait, mais
sans plainte et sans aigeur, et elle n’attribuait
qu’à elle le peu de succès de ses tentatives.- Ce
pendendant sa pâleur augmentait chaque jour, et les
lis avaient livrè aux roses, sur le champ de bataille
des ses joues, un grand combat où ces derni
ères avaient été définitivement mises en déroute;
cela me d’ésolait...
Cleopatra II, Reyen; 531sq: Paris (Venus) Deine
bepurperte Rn vertilgen/Andere Schönen (pallas,
Juno) versilberte Lilien./
387
Karte 10, Vorderseite
Rose und Lilie 6
Gryphius
Dante
Hebbel
Cardenio, Reyen II I; 189sqq: Mensch: Was sind die
Liljen noch?Worzu der Rn Prsacht?/Dein (Frühling=junges
Mädchen) Rn=frisches Angesichte/Macht
aller Blumen Schmuck zunichte./
Div.Comm.Par XXIII 73sqq: Quivi è la rose in che il
Verbo Divino/Carne si fece (=Maria); quivi son li
gigli,/Al cui odor si prese il buon cammino (Apostel).//
Gyges II; 6 p122: Du (Lesbia) bist sehr schön!
Ei freilich! Ein Gemisch/ Von Ln u Rn, die im Beet/
Bunt durcheinander stehn u die der Wind/ in gaukle
rischem Spiel so neckisch schaukelt, /Daß man sie
n mehr unterscheiden kann!/Jetzt bist du rot, [je]tzt
blass ! U n einmal ! Du bist’s zugleich!
Eichendorff Ahnung u Gegenwart II 12; II p112;
Anom. 1o Jh.
Karte 10, Rückseite
(Bei Rehm; Europ. Romdichtung p34): O Roma nobilis,
orbis et domina,/cunctarum urbium excellentissima,/roseo
martyrum sanguine rubea/albis
Lenz
et virginium liliis candida:/salutem dicimus ti
bi per omnia,/te benedicimus: salve per saecula!
Hofmeister III 2; SuD 171: Wenzeslaus: Sie
((H) sind ja weiß u rot wie Mandelblüte (Livrée).-Nun
ja freilich, der Hofmeisterstand ist
einer von denen, unus ex his, die alleweil mit
Rn u Ln übersteut sind, u wo einen die Dornen
des Lebens gar selten stechen.
388
Karte 11, Vorderseite
Rose und Nachtigall
Omar Khayyám Rubáiyát VI
Ross, W. R. u.N. IN: RF 67.1956
Roman de la Rose 895: Nachtigallen zupfen der Rose
Blätter ab=defloratio
Seidel, I.
Rose und Nachtigall
Storm, Th.
Das macht, es hat die N. die ganze
Nacht geschlagen
Lenau, N.
An die Entfernte; II p5o
Mörike, E.
Auf einer Wanderung; I p1o9
Goethe, J.W.v. WÖD; 5 p68: Unmöglich scheint immer d.
R. ‚Unbegreiflich die Nachtigall.
Lenau, N. Der Rationalist und der Poet; II p116:
"Freund (Poet), du sitzest hier auf weichem
Moose,/Ins Geruchzeug duftet dir
die Rose,/Um dein Antlitz Frühlingswinde
wallen./Und da drüben lärmen N“
Karte 11, Rückseite
Schiller, F.
Rilke, R.M.
Schubert,G.
Räuber VI 4; 3 p115: Amalie: hier hielt er (Karl)
mit himmlischer Musik die Nen gefangen- hier an
diesem Busch pflückte er Rosen, u pflückte die
Rosen für mich-hier, hier lag er an meinem Halse,
brannte sein Mund auf dem meinen, u die Blumen
starben gern unter der Liebenden Fußtritt.
Worpswede; AWII p225: Aber darum kömmt später
für Jünglinge u junge Mädchen jene einsame, von
vielen tiefen Melancholieen zitternde Zeit, da
sie, gerade in den Tagen des körperlichen Reifwerdens,
unsäglich verlassen, fühlen, daß die Di
nge u Ereignisse in der Natur n i c h t m e h r u
die Men n o c h n i c h t an ihnen teilhaben. Es
wird Frühling, obwohl sie traurig sind, die Rosen
blühen und die Nächte sind voll Nachtigallen, obwohl
sie sterben möchten, u wenn sie endlich wie
der zu einem Lächeln kommen, dann sind die Tage
des Herbstes da,
Ansichten von der Nachtseite der Naturwisseschaft
IX: p237: Eben in der Zeit, wenn die Blüthen,
von denen sie sich zu nähren pflegen, sich eröffnen,
sieht man auch die verschiedenen Arten
389
Karte 12, Vorderseite
Rose und Nachtigall 2
Schubert
der Insketen aus ihren Gräbern hervorgeht. Die
schöne Sympathie der N u der R, ist von den Persern
in unzähligen Liedern besungen, wie in dem blühenden
Hayn der kleine Sänger von der Liebe zur schönen
Blume ergriffen, die ferne Kluft, welche die
Natur zwischen der Blüthe u dem Thiere befestiget,
beklagt.
Karte 12, Rückseite
390
Karte 13, Vorderseite
Rose: schwarz
Proust, M.
Hebbel
JF II; I p947: Albertine: il arrivait que le teint
de ses joues atteignît le rose violacé du cyclamen,
et parfois même, quand elle était congstionnée
ou fiévreuse, et donannt alors l’idée d’une
complexion maladive qui rabaissait mon désir à
quelque chose de plus sensuel et faisait exprimer
à son egard quelque chose de plus pervers
et de plus malsain, la sombre pourpre de certaines
roses d’un rouge presque noir;
Der Zauberhain; 2p11: Pflücke n die schne Rn,/Die
um jeden Stamm sich ranken,/Wenn sie auch noch
heiß’re Düfte,/Als die rothen, in sich tranken!/
Doch, er hat sich gleich die erste,/Die er schwanken
sah, gebrochen (am Ende Tod).
Karte 13, Rückseite
391
Karte 14, Vorderseite
Rose: mit Tau
Wolfram
Parzival VI 2o5, 23: gevar als touwege
rôsen
Walther
27,29: liehtiu rôse in touwes flüete
Klopstock, F.G. An Cidli: Wach vom Taue der Rosen auf!
Elegie: Tau fliesst vom Rosengebüsch
in das Haar einer Geliebten
Wieland, C.M. Anti-OvidI 11sq, II p7
- Sylvio III 7; V p178: Du bethauest die
Rose mit deinen Thränen
- ibid. V1o; VI p65: Liebende so schwer zu
scheiden wie Thautropfen im Schooss
einer halbgeöfneten Rose.
Schaumann, R. Petersiliengarten p44
Wieland, C.M. Gandalin VII; XXI p131: So stattlich gezieret,/Schön
wie ein Stern im Morgengrau,/Und
frischer als eine Rose im
Karte 14, Rückseite
Goethe, J.W.v.
Thau/ Trat er (Gandalin) den Saal hinein
WÖD; 5 p12: Im Gegenwärtigen Vergangenes: Ros’
und Lilie morgentaulich/Blüht im Garten meiner
Nähe;/
392
Karte 15, Vorderseite
Rosegger, Peter
Frommel, O.
Neuere deutsche Dichter in ihrer religiösen Stellung
Karte 15, Rückseite
393
Karte 16, Vorderseite
Rosenroman
Potansky, P. Der Streit um den R.
Karte 16, Rückseite
394
Karte 17, Vorderseite
Rosenbett
Wieland, C.M. Diana und Endymion; VII p30
- ibid. p39: Rosenlager (Liebeslager)
- Aurora und Cephalus; VII p73
Horatius
Carm. 1 5, 1sq: Quis mula gracilis te
puer in rosa/Perfusus... (Liebeslager
in einer Grotte)
Haller, A.v. Alpen465sq: Die geile Wollust kürzt
die kaum gefühlten Tage,/Weil um ihr
Rosen-Bett ein naher Donner blitzt,/
(in grossen Städten)
Karte 17, Rückseite
395
Karte 18, Vorderseite
Rosewange, Rose und Wange
cf.Pfirsich-Wange
Goethe, J.W.v. Weise die Rose nicht ab; I p.492
Wieland, C.M. Johanna Grey IV 4; XXV p.82
- Musarion I p1o, II p.41; vol.XII
Klopstock, F.g. Petrarca u und Laure: rosenwangig
Bonaventura Nachtwachen VII p65
Mörike, E.
Scherz; I p99: Rosenwange
Goethe, J.W.v. Faust II 2, 7758: der Wängelein Rosen
(ironisch)
Hölderlin, F.
Wieland, C.M.
Melodie an Lyda: p316: der Wange Rose
Diana u.Endymion; VII p36: Wangen,
Rosen gleich (Endymion)
- Aurora und Cephalus; VII p1o8: Seine
Wangen färben sich mit neuen Rosen
- Erdenglück; VIII p11: Wangen rosenroth
- Idris u. Zenide II 99: rosenwangig
Karte 18, Rückseite
Wieland, C.M. Wasserkufe; XXII p269: Frau, wie Rosen
roth von Wangen
Prust, M.
JF II; I p723:La fleur curieusement
rose des joues (du "chasseur“)
Wieland, C.M. Idris u.Zenide I 41: Kampf gibt Karmin
den Rosenwangen
- ibid.II 11: Wangen u. Mund prangen mit
neuen Rosen (in der Umarmung)
- Sylvio VI 1, VI p142:Ihre Wangen be-
Büchner, G.
schämten die frischesten Rosen.
Leonce und Lena I 3; p122: leonce.Mein
Kopf! Ich ahabe unsere Liebe darin beigesetzt...
Siehst du, wie schön tot das ar
me Ding ist? Siehst du die 2 weissen Rosen
auf seinen Wangen und die 2 roten
auf seiner Brust?
- ibid. p121: (Rosetta) O meine heissen
Wangen, ihr müsst glühen/Im wilden Kosen,/Und
möchtet lieber blühen-/Zwei
weisse Rosen.
396
Karte 19, Vorderseite
Rosewange, Rose und Wange 2
Lenau, N.
1oo1 Nacht
Kleist, H.v.
Proust, M.
Wieland, C.M.
An ein schönes Mädchen; II p9o: Wenn du in des
Welkens Tagen/Nicht den frohen Mut mehr hast
/Rosen in dem Haar zu tragen,/Weil den Wangen
sie verblasst..
421; III p584: Die einsame R der W liess mich
keinen Trost mehr finden (Jüngling)
Penthesilea 14; p35o: So sei mir, frischer Lebensreiz,/Du
junger, rosenwang’ger Gott, gegrüsst!
(Achilles)
Guermantes II;II p364: je me disais que j’allais
connaître le gôut de cette rose charnelle...
le visage fleuri que j’avais choisi entre tous
Gandalin VII; XXI p133: Indessen spricht/Das
Fräulein, frei u unbefangen,/Von vielerlei,
wirft dann u wann/Wohl einen Blick auf unsern
Mann,/Den er gefällig deuten kann,/Doch ohne
daß ihre Rosenwangen/Sich höher färben....
Karte 19, Rückseite
Spee, F.v.
Schiller, F.
Christmeßgedicht; p38: Auf, eilend auf zur
Krippen,/Zum kleinen Schäferlein!/Küßt ihm
die Purpurlippen,/Das Purpurmündelein:/Küßt
ihm die Rosenwangen,/Die Winterblümelein,/So
trutz dem Frühling prangen,/Obs wohl erfroren
sein.//
Carlos II (, 16o1sqq: Carlos: Denn wer/Wer wird
es diesen Rn glauben,/Daß Leidenschaft in dieser
Brust gewühlt?/Läuft eine Fürstin Eboli
Gefahr/Umsonst u unerhört zu seufzen?
- Die Erwartung; 1 p21: U all ihr Schmeichellüfte
werdet wach/U scherzt u spielt um ihre Rn,/Wem
seine schöne Bürde,leicht bewegt,/Der zarte
Fuß zum Sitz der Liebe trägt.//
- Das Ideal u das Leben; 1 p196: Des Olympus Harmonien
empfangen/Den Verklärten (Herkules) in
Kronions Saal,/U die Göttin mit den R/ Reicht
ihm lächelnd den Pokal.//
Hartman
Gregorius 2541sq: er muose schouwen/an sîner
lieben vrouwen/ein swaere ougenweide./ir hiufeln
was vor leide/diu rôsenvarwe entwichen,/
diu schoene garwe erblichen:/sus vant er si
397
Karte 20, Vorderseite
Rosewange, Rose und Wange 3
Hartman
Diderot, D.
Flaubert
tôtvar./
La Religieuse; p348sq: "Faner les roses de ces/
joues!..." Et elle les flattait de la main et
les baisait.
Tentation V; I p168: Je faisais avec ma
ceinture tout l’horizone de l’Hellenie. Ses champs
brillaient des roses de mes joues, ses riva.
ges étaient découpés d’après la forme des mes
lèvres; et ses montagnes, plus blanches que mes
colombes, palpitaient sous la main des statuaires.
Karte 20, Rückseite
398
Karte 21, Vorderseite
Rot: Farbe des Stolzes
Valéry, P. Tel Quel; II p691: Sept péchés font un juste. Les 7
péchés capitaux sont les 7 couleurs p u r e s du
spectre de l’âme du juste (...) Restent le V e r t
et
le R o u g e, qui sont nécessairement L’E n v i e
et
l’O r g u e i l, chlore et pourpre.
Karte 21, Rückseite
399
Karte 22, Vorderseite
Rot und weiss
Blut und Schnee.
Rose und Lilie
weisser Leib
Milch und Blut
weisse Zähne
Karte 22, Rückseite
400
Karte 23, Vorderseite
Rot und weiss: Christus
A.Scotus
PL 198, col.699: Christus dicitur candidus ut Deus,rubicundus
uti homo.
Karte 23, Rückseite
401
Karte 24, Vorderseite
Rot und weiss: Frau
Baudelaire, Ch. A une Madone; p56: (Mon desir) revêt d’un
baiser tout ton corps blanc et rose.
- Poésies retrouvées XVIII p221: J’aime.../
Son beau corps blanc et rose
Viau, Th.de. La solitude: Que ton teinct est de bonne gla
ce!/Qu’il est blanc, et qu’il est vermeil!
Wieland, C.M. Gandalin IV; XXI p89: In freien Locken spielt
ihr Haar/Um einen schwanenweißen Nacken/
Die Brust beschattet ein Zwillingspaar/
Vollblühender Rosen, von ihren Backen/An
Röthe beschämt.
Chretien
Perceval 79o4sqq: La face ot blanche; de desus/L’ot
enluminee Nature/D’une color vermeille
et pure,/La pucele fut molt adroite./
- ib.1823sqq: Blancheflor: Et miex avenoit en
son vis/Li vermeus sor le blanc assiss/Que
li sinoples sor l’argent./
Karte 24, Rückseite
Chretien
Perceval 4172-42o8: Blutstropfen im SChnee erinnernd
an Blancheflor
402
Karte 25, Vorderseite
Rot und weiss: Blumen und Leib
Gryphius, A.
An eben dieselbe (eines hohen Standes Jung
frau) p7: Was wundert ihr Euch noch, Ihr Rose
der Jungfrauen,/Dass diese Purpurros, die
Ihr kaum aufgefaßt/In euer schneeweissen Hand
so unversehens erblaßt?
Karte 25, Rückseite
403
Karte 26, Vorderseite
Roter Faden
Goethe, J.W.v. Wahlverwandtschaften, WA 2o, 212
Freud, S. Der Witz, p.18
Fabri, A.
Der rote Faden, Nachwort
Karte 26, Rückseite
404
Karte 27, Vorderseite
Rote Lippen
Brentano, C. Ponce de Leon IV 9
Kleist, H.v. Schrecken im Bade; p.1oo6
Mörike, E. König v. Orplid IV; II p.249
Meyer, C.F. Schnitterlied; p.765: L. des Lebens
so rot!
Heym, G.
Schwarze Vision IV: Purpurlippen
Hofmannsthal Kaiser und Hexe; I p1o1: Lieber, schlägst
du mir mit Eisen/Rote Wunden, blutig
rote/Neue Lippen?Dort wo deine/
Lippen lagen oft und oft!
1oo1 Nacht
421; III p585s: Sie hat zwei rahmweiche
r L, die geben dir süssesten Honig zu
nippen.
Diderot, D. La Religieuse; p359: des lèvres vermeil
les comme la rose, des dents blanches
comme le lait.
Karte 27, Rückseite
Novalis
Spee, F.v.
Sais 2; I p92: Unter den Mädchen war Eine, ein
köstliches, bildschönes Kind, sah aus wie
Wachs, Haare wie goldne Seide, kirschrote Lip
pen, wie ein Püppchen gewachsen, brandrabenschwarze
Augen (Rosenblüte)
Christmeßgedicht; p38: Auf, eilend auf zur
Krippen,/Zum kleinen Schäferlein!/Küßt ihm
die Purpurlippen,/Das Purpurmündelein!;/
405
Karte 28, Vorderseite
Roter Mund
cf. Mund: Rubin
Mund: Granatapfel
Wolfram
Parzival V 252, 27: rôter munt
Walther
39,28: wie rôt ist mir der munt
- 51,37
- 27,26. süezer rôter munt
- 27,29: munt rœter danne ein... rôse
Molière
Tartuffe I 5; V p.25: bouche vermeille
(Zeichen von Wohlergehen)
Eichendorff, J. Nachtzauber; I p.166
Friedrich, v.H. Mf 49, 19
Meyer, C.F. Die Veltlinertraube; p.768
Goethe, J.W.v. Flieh, Täubchen! I p.124: Liebhaber
Trakl, G.
Nachts; I p.1oo: Schwester?
Hölderlin, F. Melodie an Lydia, p316: Purpurmund
Karte 28, Rückseite
Spee, F.v.
Christmeßgedicht; p38: Auf, eilend auf
zur Krippen,/Zum kleinen Schäferlein!/
Küßt ihm die Purpurlippen,/Das Purpurmündelein!;/
Wieland, C.M. Idris u. Zenide III 88: Rosenmund
Brentano, C. Radlauf; III p19: r.M: wie rote Nelke
- Radlauf; III p23 (volksliedhaft)
Hofmannsthal Abenteurer; I p586: Une grande
brune de 18 ans, faite au tour, grands
yeux noirs, petite bouche vermeille,
beaux bras, jolies mains...
Vieu, Th.de La solitude: Belle bouche d’ambre et de
rose/Ton entretien est desplaisant/si
tu ne dis, en me baisant/Qu’aymer est
une belle chose.
Rabelais, F. Gargantua 15: p50: Alors Eudémon..., la
face ouverte, la bouche vermeille, les
yeulx asseurez et le reguard assis sur
G avecques modestie juvenile... commen
cale louer et magnifier (rhetorisch).
406
Karte 29, Vorderseite
Roter Mund 2
Voltaire
Hartman
Pucelle II; III p388: Trente-deux dents d’une éga
le blancheur/Sont l’ornement de sa bouche vermeille/Qui
semble aller de l’une à l’autre oreille./
(Jeanne)
Erec 1698: Nu fuorte sî (Enîte) diu künegîn/gegen
der menigîn,/der wunsch was an ir garwe./als der
rôsen varwe/under wîze liljen güzze/unde daz
zusamne flüzze,/und dazu der munt begarwe/waer
von der rôsen varwe,/dem glîcht sich ir lîp./
- Iwein 73o2: mit rôtsüezem munde/lachete sî die
swester an/(jüngere Gräfin vom Schwarzen Dorn)
Karte 29, Rückseite
407
Buchstaben Sch
Karte 1, Vorderseite
Schatten
Spiegel und Schatten
Karte 1, Rückseite
408
Karte 2, Vorderseite
Schatten: als Doppelgänger
Doppelgänger
B orge, B.
Tod im Blausee (UB 731) p155: Mein schwarzer Sch
tanzte vor mir auf dem Pfade; er wirkte wie ein fre
mdes, unstoffliches Wesen, das mich die ganze Zeit
Schritt für Schritt begleitete, meine Bewegungen
parodierte, den Rhythmus meines Körpers (parodier
te) karikierte, mich mit summen Gebärden verhöhnte.
Während ich ihm im Gehen anstarrte, war mir pl
ötzlich, als ob er auch ein Gesicht habe. ein lach
endes, böses Gesicht, zwei schmale Augen, der Mund
zu einem kalten Grinsen erstarrt (=Tore Gruvik=
Teddy Werner)...
Karte 2, Rückseite
409
Karte 3, Vorderseite
Schatten, eigener, erschreckend
Tieck
Der Abschied II 2 p92: Luise: fährt erschrocken
aus seinen (ramsteins) Armen, laut schreiend: Est
steht jemand hinter uns!-Ramstein: Wo?-wo?-Luise
(ohne sich umzudrehen, hinter sich nach der Wand
zeigend) Dort!-Ramstein: Es sind unsere Sch, Luise,-sieh,
wie gräßlich verzerrt sie sich hin u her
bewegen.-Luise: Ich mag nicht hinsehn.
Karte 3, Rückseite
410