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Friedrich Kittlers Zettelkasten u.a. zu "Mondfarben"

Von A bis W hat Kittler in seiner orangenen Kartei im Format DIN A6 vor allem literarische Zitate zu Phänomenen gesammelt, die nicht in den Dingen selbst liegen, sondern im Auge des Betrachters – von den Farben der Augen zu denen der Wolken und ihren Formen bis zu denen des Mondes. Arbeitstranskription (nicht kollationiert und redigiert): Johannes Kempf, Richard Schumm und Heike Gfrereis

Von A bis W hat Kittler in seiner orangenen Kartei im Format DIN A6 vor allem literarische Zitate zu Phänomenen gesammelt, die nicht in den Dingen selbst liegen, sondern im Auge des Betrachters – von den Farben der Augen zu denen der Wolken und ihren Formen bis zu denen des Mondes.

Arbeitstranskription (nicht kollationiert und redigiert): Johannes Kempf, Richard Schumm und Heike Gfrereis

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Buchstabe F<br />

Karte 19, Vorderseite<br />

figura etymologica: Gedanken denken<br />

Rolland, R.<br />

Hofmannsthal<br />

Nietzsche, F.<br />

Klopstock, F.G.<br />

Jean Christophe; p812: Elle pensait ses pensées<br />

672. Nacht; II p8: Aber da keine Krankheit in<br />

ihm war, so war der Gedanke (an den Tod) nicht<br />

grauenhaft, er hatte eher etwas Feierliches<br />

und Prunkendes u kam gerade am stärksten, wenn<br />

er sich am Denken schöner Gedanken oder an der<br />

Schönheit seiner Jugend u Einsamkeit berausch<br />

te.<br />

MA I 188; 9563: Denker als Stilisten,-Die<br />

meisten Denker schreiben schlecht, weil sie<br />

uns n nur ihre Gedanken, sondern auch das Denken<br />

der Gedanken mitteilen.<br />

Zürchersee; p58: Schön ist, Mutter Natur, deiner<br />

Erfindung Pracht,/Auf die Fluren verstreut,<br />

schöner ein froh Gesicht;/Das den großen Gedanken/Deiner<br />

Schöpfung noch einmal denkt.//<br />

Karte 19, Rückseite<br />

Schiller, F.<br />

Rilke, R.M.<br />

Folgen der Tugend; 11 p1o: Denn wonach ringt die<br />

Seele des Jünglings- als nach diesem einzigen<br />

Ziele (Tugend)? wenn sie den großen Gedanken<br />

denkt, daß nur Tugend den Men <strong>zu</strong>m Abglanz der unendlichen<br />

Gottheit macht- denn wonach schmachtet<br />

die Seele des Jünglings, als nach diesem nie<br />

<strong>zu</strong> umfassenden Urbild?<br />

Malte, AW II p22: Ich sitze hier u bin ns. U dennoch,<br />

dieses Ns fängt an <strong>zu</strong> denken u denkt, fünf<br />

Treppen hoch, an eine grauen Pariser Nachmitttag,<br />

diesen Gedanken:<br />

- ib.p.139: Mein Gott, mein Gott, wenn mir noch solch<br />

e Nächte bervorstehen, laß mir doch wenigstens einen<br />

von den Gedanken, die ich <strong>zu</strong>weilen denken<br />

konnte<br />

Frisch, M.<br />

Ganteinbein; p469: Ein G, blitzhaft gedachtt neulich<br />

in der Garderobe, hatte sich bisher verdrängen<br />

lassen, ein Kalender-G (Schwangerschaft), u für<br />

den Fall, daß alle G sich erübrigten, wünschte Gan<br />

tenbein gerade diesen G nicht gedacht <strong>zu</strong> haben.<br />

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