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altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Ausgabe Januar/Februar 2021

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<strong>Ausgabe</strong> 63 | <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

.de<br />

Eine Produktion von<br />

mit Veranstaltungskalender <strong>für</strong> zwei Monate<br />

Titelbild: BSE-Airpix, Sebastian Jahn<br />

Baustelle, Echelsbacher Brücke<br />

Foto-Safari im Wald<br />

Was Wildkameras zeigen<br />

Auf der Roten Couch<br />

BBV-Obmann Wolfgang Scholz


Schmunzelnd ins neue Jahr<br />

spricht der Milchexperte über die größten Probleme<br />

hiesiger Landwirte, ein Resozialisierungsprogramm<br />

<strong>für</strong> schwerst Suchtkranke sowie <strong>den</strong> ständigen Spagat<br />

zwischen Groß und Klein, zwischen global und<br />

regional. Highlight des Termins: <strong>Das</strong> Fotoshooting,<br />

<strong>für</strong> die wir unsere Rote Couch über <strong>den</strong> Futtertisch<br />

hinweg hineingehoben haben in <strong>den</strong> aus Fichtenholz<br />

gebauten Laufstall – ein Freiluft-Wohnzimmer <strong>für</strong> 80<br />

Milchkühe.<br />

Manfred Berger, Vorsitzender des Jagd- und Naturschutzvereins<br />

Schongau und Umgebung, kennt sich<br />

mit wildleben<strong>den</strong> Tieren aus. Er weiß nahezu alles<br />

über Rehe, Füchse, Hasen und Wildschweine. Eine<br />

essentielle Informationsquelle <strong>für</strong> die Analyse hiesiger<br />

Wildtierbestände: Wildkameras, die theoretisch<br />

jeder kaufen und aufhängen darf. Allerdings nicht an<br />

jedem Ort. Es gibt Regeln, die einen gewissenhaften<br />

Umgang mit <strong>den</strong> in Tarngehäuse verpackten High-<br />

Tech-Knipsern voraussetzen. Vor allem dann, wenn<br />

beim Auswerten neuer Bilder Menschen zu sehen<br />

sind, die im Dickicht abseits jeglicher festen Wege<br />

eigentlich nichts zu suchen haben. Es sei <strong>den</strong>n, ein<br />

Bereich im Wald ist explizit <strong>für</strong> <strong>den</strong> Aufenthalt von<br />

Menschen bestimmt. Die Buben und Mädchen des<br />

neuen Waldkindergartens in Burggen fühlen sich je<strong>den</strong>falls<br />

pudelwohl auf moosigem Bo<strong>den</strong>, an dicken<br />

Fichtenstämmen und in ihrer neugebauten Schutzhütte,<br />

die sogar Weitblick auf die Hochplatte ermöglicht.<br />

Wissenschaftlich belegt, haben Waldkindergarten-Kinder<br />

ein stärkeres Immunsystem. <strong>Das</strong> weiß<br />

auch Marianne Porsche-Rohrer. Die Heilpraktikerin,<br />

Apothekerin und Autorin lässt nicht locker, bringt im<br />

elften Jahr in Folge ihr elftes Buch in Reimform auf<br />

<strong>den</strong> Markt. Ein leichtes Werk zum Schmunzeln, verrät<br />

an dieser Stelle,<br />

Ihr Johannes Schelle<br />

Für ein atemberaubendes Lächeln…<br />

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> > > AUS DEM INHALT<br />

Seite 4<br />

Wildkameras im Altlandkreis:<br />

Eine Arbeitserleichterung <strong>für</strong><br />

Jäger und Behör<strong>den</strong><br />

Seite 6<br />

Unverpacktla<strong>den</strong> „Liaba ohne“:<br />

Bewussteres Einkaufen <strong>für</strong><br />

weniger Plastikmüll<br />

Seite 9<br />

Auf der Roten Couch:<br />

BBV-Obmann und Milchexperte<br />

Wolfgang Scholz<br />

Seite 14<br />

Schwerstarbeit <strong>für</strong> Pflug<br />

und Pferde — Winterdienst<br />

vor 100 Jahren<br />

Seite 16<br />

Stricksocken-Boom aufgrund<br />

Corona-Krise — Wollgeschäft<br />

profitiert von Pandemie<br />

Seite 22<br />

Tourenführer, Trickbetrug und<br />

Corona-Hilfe: Allerlei aus dem<br />

Schongauer Altlandkreis<br />

Seite 28<br />

Burggens neuer Kindergarten:<br />

Für stärkeres Immunsystem<br />

und weniger Lärm<br />

Seite 34<br />

Saisonal und regional:<br />

Neue Rezepte der<br />

Hauswirtschafterei<br />

Seite 36<br />

Zu Besuch bei<br />

Tigerpython, Brillenkobra<br />

und Pfeilgiftfrosch<br />

Seite 42<br />

Vom schneebedeckten<br />

Stahlschädel: <strong>Das</strong><br />

„<strong>altlandkreis</strong>“-Heimaträtsel<br />

Seite 44<br />

Originaler Tee: Ein<br />

geschichtsträchtiger<br />

Wachmacher <strong>für</strong>s Gehirn<br />

Für ein atemberaubendes Seite 54 Lächeln…<br />

Über Skiliftanlagen<br />

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Für ein atemberaubendes<br />

in der Region: Die glanzvollen<br />

Lächeln…<br />

Zeiten sind vorbei<br />

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Seite 24<br />

Seite 62<br />

Akute Suchtgefahr mit Heiraten trotz Corona?<br />

„After All“ — die neue Nur ein Paar hatte<br />

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Corona? Wirtschaftskrise? Existenzängste?<br />

Die Riesenschlangen<br />

im Oberammergauer<br />

Reptilienhaus bekommen von<br />

all <strong>den</strong> menschlichen Sorgen<br />

und Nöten nichts mit. Nahezu<br />

regungslos liegen sie da in<br />

ihrem Terrarium, das übrigens<br />

nicht zu klein ist, wie<br />

Inhaber Thomas Lücke mit<br />

erhobenem Zeigefinger erklärt.<br />

Zum 30-Jährigen haben<br />

wir ihn und seine kunterbunten<br />

Exoten besucht. Und Einblick<br />

in ihre unmenschlich lange<br />

Geschichte bekommen, 150 onen Jahre alt! Wenige Tage danach:<br />

Milli-<br />

Zweiter Lockdown. Geheiratet wurde trotzdem im<br />

Corona-Jahr 2020. Zumindest standesamtlich. Im<br />

kleinsten Kreis. Was sogar einen entschei<strong>den</strong><strong>den</strong><br />

Vorteil mit sich gebracht hat. Einen wirtschaftlichen<br />

Aufschwung hat trotz Krisenzeit die Woll- und Strickbranche<br />

erfahren. Insbesondere in Zeiten des ersten<br />

und zweitens Lockdowns haben wieder mehr Menschen<br />

zu Nadel und Fa<strong>den</strong> gegriffen. Zwar möchte<br />

Heidi Fischer aus Hohenpeißenberg keine konkreten<br />

Umsatzzahlen verraten. Weit weg sei der Knäuel-<br />

Einkauf vom Klopapier-Hamstern jedoch nicht gewesen.<br />

Zeit zum Stricken hat Wolfgang Scholz aus Sachsenried<br />

nicht. Als Landwirt, Obmann des Bayerischen<br />

Bauernverbandes <strong>für</strong> Weilheim-Schongau, Kreisrat,<br />

Gemeinderat, Jagdvorsteher sowie weiteren hochrangigen<br />

Verbandspositionen auf Landes- und Bundesebene<br />

ist der Kalender des 54-Jährigen an sieben<br />

Tagen die Woche prall gefüllt. Im großen Interview<br />

januar / februar <strong>2021</strong> | 3


Wildkameras im Schongauer Altlandkreis<br />

Arbeitserleichterung <strong>für</strong><br />

Jäger und Behör<strong>den</strong><br />

Hohenbrand | „Ich kenne so gut<br />

wie keinen Jäger, der nicht damit<br />

arbeitet“, sagt Manfred Berger,<br />

Vorsitzender des Jagd- und Naturschutzvereins<br />

Schongau und<br />

Umgebung. Er selbst schwärmt<br />

regelrecht von Wildkameras, „weil<br />

sie unsere Arbeit enorm erleichtern“.<br />

Früher sei er oft täglich sein<br />

Jagdrevier abgefahren, was ihn<br />

viel Zeit und Sprit kostete. Jetzt<br />

bekommt er Tag und Nacht automatisch<br />

Bilder direkt auf sein<br />

Smartphone geschickt. In erster<br />

Linie, um <strong>den</strong> Wildbestand in<br />

hiesigen Wäldern zu analysieren.<br />

Wie viele Wildschweine, Rehe,<br />

Dachse und Füchse halten sich<br />

gerade auf? Wie viele alte, wie<br />

viele junge Tiere sind es? Wie viele<br />

kranke und verletzte? All das kann<br />

über die Bilder von Wildkameras<br />

ziemlich genau beurteilt wer<strong>den</strong>.<br />

Manfred Berger hat in seinem<br />

Jagdrevier zwischen Hohenbrand<br />

und Schlossberg bei Peiting mehr<br />

als zehn Wildkameras an Baumstämmen<br />

kniehoch angebracht –<br />

so viele wie kein zweiter in der<br />

Region. Bei Anschaffungspreisen<br />

von 250 bis 350 Euro pro Stück<br />

ein hohes Investment. Zumindest<br />

auf <strong>den</strong> ersten Blick. Manfred<br />

Berger, hauptberuflicher Inhaber<br />

einer Zaunbaufirma, hat natürlich<br />

feinsäuberlich durchkalkuliert.<br />

Die Zeit, die er durch diese Vielzahl<br />

an Kameras weniger im Wald<br />

verbringen muss, nutzt er stattdessen<br />

zum Arbeiten im Betrieb,<br />

„wo ich Geld verdiene“. Abzüglich<br />

der Spritkosten, die er sich <strong>für</strong> die<br />

Anfahrten zum jeweiligen Revier<br />

spart, sind die Kameras schnell<br />

refinanziert. Hinzu komme „das<br />

große Glück, dass mein Revier im<br />

Batterie-Check: Manfred Berger prüft die Funktion seiner Wildkamera,<br />

rund zehn Fußminuten von seinem Wohnhaus entfernt.<br />

Grunde direkt vor meiner eigenen<br />

Haustüre beginnt“. Andere Jäger<br />

dagegen haben ziemlich lange<br />

Anfahrtswege von zehn, 20 oder<br />

noch mehr Kilometern. Für die<br />

lohne sich die Wildtierbeobachtung<br />

via Wildkamera erst recht.<br />

Fotos direkt aufs<br />

Smartphone<br />

Technisch betrachtet gibt es zwei<br />

verschie<strong>den</strong>e Modelle von rie- oder akkubetriebenen Wildka-<br />

battemeras.<br />

Die ohne, und die mit Funkverbindung.<br />

Letztere können via<br />

App direkt mit Smartphone oder<br />

Tablett, darüber hinaus mit einer<br />

E-Mail-Adresse verknüpft wer<strong>den</strong>.<br />

Während die Installation der<br />

allerersten Wildkamera-Modelle<br />

technisch noch ziemlich komplex<br />

gewesen ist, könnte es mittlerweile<br />

einfacher nicht sein. Zumindest<br />

nicht im Falle der hochwertigen<br />

Modelle von Manfred Berger. „Einfach<br />

die App aufs Handy la<strong>den</strong>, <strong>den</strong><br />

QR-Code des Kameramodells, der<br />

Neu in der Region: Ein Goldschakal,<br />

der im Juni 2020 von einer Wildkamera<br />

eines hiesigen Jägers entdeckt<br />

und fotografiert wurde.<br />

bei jeder Verpackung mit dabei ist,<br />

einlesen, und schon ist das komplette<br />

Programm auf dem Handy<br />

installiert.“ Alles, was jetzt noch zu<br />

tun ist: „Sie anschalten.“ Und bei<br />

Bedarf Feineinstellungen vornehmen,<br />

die auch bequem über Handy,<br />

Tablett oder PC ausgeführt wer<strong>den</strong><br />

können. Beispiel Bildqualität:<br />

„Ich habe bewusst die schlechteste<br />

Qualität eingestellt, weil ich damit<br />

4 | <strong>altlandkreis</strong>


Trotz niedrigster Einstellung der Bildqualität deutlich zu erkennen: Eine<br />

Bache mit vier Frischlingen, hier an einem Sumpfloch.<br />

wesentlich mehr Bilder <strong>für</strong> mein<br />

zur Verfügung stehendes Datenvolumen<br />

bekomme“, sagt Berger,<br />

der an dieser Stelle von 12 000 Fotos<br />

spricht. Würde er die höchste<br />

Bildqualität einstellen, bekäme er<br />

<strong>für</strong> das gleiche Datenvolumen (vergleichbar<br />

mit einem klassischen<br />

Handyvertrag) nur 4 000 Bilder.<br />

„Selbstverständlich gewinnst du<br />

bei der niedrigsten Einstellung der<br />

Bildqualität keinen Fotopreis, aber<br />

sie reicht vollkommen aus, um<br />

Fuchs, Dachs, Reh, Marder oder<br />

Wildschweine deutlich zu erkennen.“<br />

Ein weiterer Vorteil: Bilder<br />

in niedriger Auslösung wer<strong>den</strong><br />

schneller aufs Handy geschickt.<br />

Rund zwei bis vier Minuten dauert<br />

es, bis ein frischgeknipstes Foto<br />

auf dem Smartphone-Display aufploppt.<br />

Nachts fotografiert die Wildkamera<br />

via Infrarotlicht, schaltet bei<br />

Sonnenaufgang automatisch auf<br />

Taglicht um. Aber wie erkennt<br />

die Kamera, wann sie ein Foto zu<br />

schießen hat? „Alte Kameras haben<br />

tatsächlich nur auf<br />

Bewegungen reagiert.<br />

In einer stürmischen<br />

Nacht hattest du durchaus<br />

mal das große Pech,<br />

300 Bilder von ein und<br />

demselben Ast bekommen<br />

zu haben, der vom<br />

Wind immer wieder vor<br />

die Linse gedrückt wurde.“<br />

Heutzutage aber<br />

sind die hochwertigeren<br />

Wildkameras mit<br />

Bewegungs- und Wärmesensoren<br />

ausgestattet,<br />

die nicht nur ein Lebewesen<br />

vom Baumstamm, sondern sogar<br />

die Größe des Tieres erkennen und<br />

entsprechend zuordnen. „Dachs<br />

und Fuchs können die Kameras<br />

noch nicht wirklich unterschei<strong>den</strong>,<br />

weil sie fast gleich groß sind. Ansonsten<br />

aber bekomme ich nicht<br />

nur das Foto, sondern auch gleich<br />

<strong>den</strong> dazu passen<strong>den</strong> Tiernahmen<br />

aufs Handy geschickt“, sagt Manfred<br />

Berger.<br />

„Gibt nichts, was<br />

es nicht gibt“<br />

Platziert sind Wildkameras in der<br />

Regel immer im tieferen Wald,<br />

oft wenige Meter von Wildfütterungsplätzen<br />

entfernt, wo Jäger<br />

in (harten) Wintermonaten auch<br />

Wild füttern dürfen. <strong>Das</strong> lockt die<br />

Tiere natürlich an, sorgt gleichzeitig<br />

<strong>für</strong> weniger Verbiss an<br />

Bäumen und Sträuchern. Andere,<br />

beliebte Plätze, wo Kameras montiert<br />

wer<strong>den</strong>: Wildwechselwege,<br />

wo erfahrungsgemäß viele Tiere<br />

Wildkameras funktionieren auch im Winter.<br />

Hier tappte ein Dachs in die „Fotofalle“.<br />

vorbeikommen. Grundsätzlich<br />

gilt in Bayern, und mit Ausnahme<br />

des Saarlandes auch in allen<br />

anderen Bundesländern Deutschlands:<br />

Wildkameras darf sich<br />

jeder Mensch kaufen und auch<br />

aufhängen. Nur nicht überall.<br />

„Dort, wo bekannterweise viele<br />

Menschen vorbeikommen, zum<br />

Beispiel am Rand eines beschilderten<br />

Rad- oder Wanderweges,<br />

oder am privaten Gartenzaun zur<br />

Straße gerichtet, macht es wenig<br />

Sinn und ist auch nicht erlaubt“,<br />

sagt Manfred Berger. Erstens, weil<br />

alle Wildkamera-Aufnahmen, auf<br />

<strong>den</strong>en Menschen zu sehen sind,<br />

aus datenschutzrechtlichen Grün<strong>den</strong><br />

unverzüglich gelöscht wer<strong>den</strong><br />

müssen. Andererseits, weil an von<br />

Menschen stärker frequentierten<br />

Orten ohnehin sich kein Wild (regelmäßig)<br />

aufhält. „Was natürlich<br />

nicht heißt, dass wir keine Aufnahmen<br />

von Menschen fin<strong>den</strong> bei<br />

der Auswertung unserer Bilder.“<br />

Schwammerlsuchende, die auf<br />

allen Vieren über <strong>den</strong> Waldbo<strong>den</strong><br />

kriechen. Spaziergänger, die abseits<br />

jeglicher Wege ihre Notdurft<br />

verrichten. Heimliche Saufgelage<br />

von Jugendlichen. Oder Pärchen,<br />

die sich unbeobachtet fühlen und<br />

ihrer nicht jugendfreien Fantasie<br />

freien Lauf lassen. „Es gibt nichts,<br />

was es nicht gibt“, sagt Manfred<br />

Berger, der sich in diesem Moment<br />

ein Grinsen nicht verkneifen kann,<br />

gleichzeitig aber ausdrücklich betont,<br />

dass dieses Material sofort<br />

gelöscht wird und weder<br />

auf private Rechner<br />

noch an die Öffentlichkeit<br />

gehört. Ihm ist nur<br />

eines wichtig: <strong>Das</strong> ökologische<br />

Gleichgewicht<br />

zwischen Tier, Baum<br />

und Pflanze aufrechtzuerhalten.<br />

Und in der<br />

Region seltene oder<br />

gar neue Tierarten <strong>den</strong><br />

Behör<strong>den</strong> zu mel<strong>den</strong>.<br />

Schwarzstorch, Goldschakal<br />

und Wolf sind<br />

nur drei Beispiele. js<br />

januar / februar <strong>2021</strong> | 5


„Liaba ohne“ – der erste Unverpacktla<strong>den</strong> im Altlandkreis<br />

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zu verursachen? In Zeiten<br />

des offensichtlichen Klimawandels<br />

aufgrund Umweltverschmutzung<br />

aller Art eine tolle, wenn nicht<br />

sogar längst überfällige Idee. Als<br />

dann ausgerechnet der La<strong>den</strong> in<br />

ihrem eigenen Haus freigewor<strong>den</strong><br />

ist, zögerten Wolfgang Weißenbach<br />

und sein Sohn Johannes keine<br />

Sekunde mehr, ihren Traum zu<br />

verwirklichen. In nicht einmal drei<br />

Monaten sanierten sie die Räumlichkeiten<br />

am Hauptplatz in Peiting<br />

komplett. Ebenerdiger Bo<strong>den</strong>,<br />

Estrich, Elektrik, Wanddurchbruch.<br />

„Wir haben wirklich alles neu gemacht.“<br />

Ein Highlight des Projekts<br />

war sicherlich auch die Fahrt mit<br />

einem großen Lkw nach Stralsund,<br />

Mecklenburg-Vorpommern, direkt<br />

an der Ostsee. „Knappe 1 000 Kilometer<br />

am Samstag hoch, und am<br />

Sonntag wieder runter.“ Doch der<br />

Aufwand hat sich gelohnt. Denn<br />

die La<strong>den</strong>einrichtung in Echtholz,<br />

erworben durch die Auflösung eines<br />

dortigen Süßwarengeschäfts,<br />

ist nicht nur praktisch, sondern<br />

auch optisch ein Hingucker. Kurzum:<br />

Der neue Unverpacktla<strong>den</strong>,<br />

<strong>den</strong> Wolfgang und Johannes Weißenbach<br />

gemeinsam mit ihrer<br />

Familie am 11. September 2020 im<br />

Peitinger Ortskern eröffnet haben,<br />

ist schon jetzt eine Bereicherung<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Schongauer Altlandkreis –<br />

und der Name des Geschäfts Programm.<br />

Unter „Liaba ohne“ können<br />

Lebens- und Haushaltsmittel<br />

aller Art eingekauft wer<strong>den</strong>, die<br />

eben nicht in umweltbelastende<br />

Plastikverpackungen gehüllt sind.<br />

Viele Neukun<strong>den</strong> waren<br />

vor ihrem ersten Besuch<br />

skeptisch, <strong>für</strong>chteten eine<br />

zu geringe Auswahl und<br />

hohe Preise. Doch genau<br />

das Gegenteil ist der<br />

Fall. „Die meisten sind<br />

regelrecht überwältigt<br />

von unserem breit aufgestellten<br />

Sortiment“, sagt<br />

Wolfgang Weißenbach.<br />

Darüber hinaus gibt es<br />

konkrete Kalkulationen,<br />

die schwarz auf weiß<br />

verdeutlichen: Einkaufen<br />

im Unverpacktla<strong>den</strong> ist<br />

auf gar keinen Fall teurer<br />

als im Supermarkt, in<br />

<strong>den</strong> meisten Fällen sogar<br />

günstiger. Obwohl mehr<br />

als 95 Prozent der Ware<br />

aus echten Bio-Produkten<br />

besteht, der La<strong>den</strong> an sich<br />

Bio-zertifiziert ist und<br />

Vieles aus fairem Handel<br />

stammt? „Wir sind günstiger,<br />

weil die Leute bei<br />

uns immer nach Bedarf<br />

einkaufen, und sich obendrein<br />

Verpackungskosten<br />

sparen.“<br />

Tupper-Box, Stoffbeutel<br />

oder Kanister<br />

Im Unverpacktla<strong>den</strong> bringt der<br />

Kunde seine Verpackung von zuhause<br />

mit. Alte Einweckgläser,<br />

Tupper-Boxen, Stoffbeutel, haltbare<br />

Plastiktüten, die nicht auf dem<br />

Müll lan<strong>den</strong> müssen (!), Kanister,<br />

Körbe. „Alles erlaubt, alles geeignet“,<br />

sagt Wolfgang Weißenbach,<br />

Soll langfristig die Geschicke des La<strong>den</strong>s<br />

führen: Johannes Weißenbach.<br />

der in seinem Sortiment auch<br />

nachhaltige Verpackungen wie<br />

beispielsweise Stoffbeutel aus Bio-<br />

Baumwolle im Angebot hat. Kern<br />

des Sortiments aber sind ganz klar<br />

Lebensmittel und Haushaltsprodukte,<br />

die der Mensch im Alltag<br />

braucht. Angefangen bei klassischer<br />

Trockennahrung wie Nudeln,<br />

Reis und Kartoffeln. Es gibt Haferflocken,<br />

Nüsse, getrocknetes Obst.<br />

Heumilch aus Mutterkuhhaltung,


Käse und Pesto. Scharfe wie milde<br />

Gewürze. Pulver <strong>für</strong> Pudding.<br />

Eier vom benachbarten Bicklhof.<br />

Aber auch fertige Leckereien<br />

wie handgemachte, weiße Schokolade.<br />

Darüber hinaus gibt’s im<br />

Peitinger „Liaba Ohne“ Waschpulver,<br />

Spülmittel, Putzmittel, Seife<br />

in fester und flüssiger Form oder<br />

Kosmetikprodukte. Aber auch Tee,<br />

Kaffee, Säfte, Bier und Backware.<br />

Letztere wird von der Bio-Bäckerei<br />

Schwarzmaier bezogen, ebenfalls<br />

in Peiting produzierend, und kann<br />

bis 16 Uhr am Vortag bestellt wer<strong>den</strong>.<br />

„Wir waren tatsächlich, ohne<br />

es gezielt zu planen, nicht mehr<br />

im Supermarkt einkaufen, weil wir<br />

hier in unserem eigenen La<strong>den</strong><br />

wirklich alles haben, was wir zum<br />

Leben brauchen“, sagt Wolfgang<br />

Weißenbach. Dabei möchten er<br />

und sein Sohn gar nicht gegen die<br />

„Großen“ da draußen aufmucken<br />

und schimpfen. „Uns ist wichtig,<br />

dass sich die Leute wieder mehr<br />

Gedanken machen, sich wieder<br />

mehr Zeit nehmen und bewusster<br />

einkaufen – das gilt auch <strong>für</strong> Einkäufe<br />

in Supermärkten.“ Anstelle<br />

im Vorbeigehen die Ware blind<br />

in <strong>den</strong> Wagen zu werfen, auch<br />

mal die Rückseite der Verpackung<br />

lesen, sich über Inhaltsstoffe und<br />

Herkunft der Produkte informieren.<br />

„<strong>Das</strong> wür<strong>den</strong> wir uns wieder<br />

verstärkt wünschen von <strong>den</strong> Leuten.“<br />

Im Sinne der Natur, im Sinne<br />

des Tierwohls und im Sinne der<br />

Regionalität.<br />

Kein Lebensmittel<br />

wird schlecht<br />

Der Haupteingang führt über drei steinige Stufen.<br />

Für Rollstuhlfahrer gibt's einen Seiteneingang.<br />

Im Peitinger Unverpacktla<strong>den</strong> wird<br />

dieses Bewusstsein <strong>für</strong> Lebensund<br />

Haushaltsmittel vorbildlich<br />

gelebt. Wolfgang, Johannes und<br />

die anderen Familienmitglieder,<br />

die bei regem Andrang im La<strong>den</strong><br />

mitarbeiten, beantworten die<br />

Fragen der Kun<strong>den</strong> mit größter<br />

Freude. Woher kommt die Ware?<br />

Was ist darin enthalten? Stecken<br />

Tierversuche dahinter? Letzteres<br />

kann in jedem Falle mit einem<br />

klaren „Nein“ beantwortet wer<strong>den</strong>.<br />

Einzig in Sachen Regionalität<br />

sieht Familie Weißenbach noch<br />

viel Luft nach oben, „weshalb wir<br />

uns freuen wür<strong>den</strong>, wenn sich Direktvermarkter<br />

aus der Gegend bei<br />

uns mel<strong>den</strong>“. Trotzdem besteht<br />

das Bio-Sortiment überwiejanuar<br />

/ februar <strong>2021</strong> | 7


gend aus deutschen Produkten,<br />

„was grundsätzlich schon mal in<br />

die richtige Richtung einer dezentraleren<br />

Vermarktung führt“. Am<br />

allerwichtigsten aber ist, dass im<br />

Peitinger Unverpacktla<strong>den</strong> plastikfrei<br />

und grammweise eingekauft<br />

wer<strong>den</strong> kann. „Immer nur so viel,<br />

wie man wirklich braucht.“ Somit<br />

wird kein Lebensmittel schlecht,<br />

muss am Ende des Tages auch<br />

nicht weggeworfen wer<strong>den</strong>.<br />

Die Kun<strong>den</strong> kommen verstärkt<br />

aus Peiting. „Viele mit dem Radel,<br />

was uns besonders freut.“ Aber<br />

auch aus umliegen<strong>den</strong> und weiter<br />

entfernten Dörfern und kleineren<br />

Städten. Füssen, Halblech, Ober-<br />

„Liaba ohne“-Gründer Wolfgang Weißenbach, hier beim Abfüllen von<br />

Reis, plädiert <strong>für</strong> ein bewussteres und stressfreieres Einkaufen.<br />

ammergau, Hohenpeißenberg,<br />

Landsberg, Marktoberdorf, Lechbruck.<br />

Viele Kun<strong>den</strong> verbin<strong>den</strong><br />

einen Einkauf im „Liaba ohne“ mit<br />

einem Termin in der Gegend, andere<br />

sind beruflich vor Ort, wieder<br />

andere einfach nur begeistert und<br />

überzeugt von diesem nachhaltigen,<br />

umweltfreundlichen Konzept<br />

– damit aber auch ein Stück<br />

weit an Peiting gebun<strong>den</strong>. Die<br />

nächsten, vergleichbaren Lä<strong>den</strong><br />

befin<strong>den</strong> sich in Weilheim und<br />

Kaufbeuren.<br />

Geöffnet hat der Peitinger Unverpacktla<strong>den</strong><br />

am Hauptplatz 7 trotz<br />

Corona-Pandemie zu gewohnten<br />

Öffnungszeiten: Dienstag bis<br />

Freitag von 8 bis 18 Uhr und am<br />

Samstag von 8 bis 13 Uhr. Menschen<br />

im Rollstuhl oder mit Gehwagerl<br />

können am Haupteingang<br />

eine deutlich markierte Klingel<br />

drücken, so auf sich aufmerksam<br />

machen. Die Inhaber zeigen dann<br />

<strong>den</strong> barrierefreien Weg über einen<br />

Nebeneingang.<br />

Einkaufswagerl mit<br />

Zwischentrichter<br />

<strong>Das</strong> Einkaufen an sich erfolgt<br />

dagegen <strong>für</strong> alle gleich. „Wir haben<br />

spezielle Einkaufswagen mit<br />

Zwischentrichter, über die der<br />

Kunde eigenständig die Ware in<br />

gewünschten Mengen abfüllen –<br />

oder sie von uns befüllen lassen<br />

kann.“ Mal durch Schaufeln, mal<br />

durch Öffnen der nach unten gerichteten<br />

Lebensmittel-Spins, in<br />

<strong>den</strong>en zum Beispiel Nudeln oder<br />

Backerbsen aufbewahrt wer<strong>den</strong>.<br />

Olivenöl oder Essig kann in beliebigen<br />

Flaschen abgefüllt wer<strong>den</strong>,<br />

Waschmittel in Kanistern. „Dank<br />

Zwischentrichter ist die Hygiene<br />

zwischen Kun<strong>den</strong>behälter und<br />

unserer frischen Ware immer gewährleistet.“<br />

Obendrein wird ständig<br />

geputzt und desinfiziert, um<br />

<strong>den</strong> Betrieb Corona-konform aufrechtzuerhalten.<br />

Und zwar nicht<br />

nur <strong>für</strong> <strong>den</strong> hauseigenen Umsatz<br />

von Familie Weißenbach, deren<br />

neues Vorzeige-Projekt noch keine<br />

schwarzen Zahlen schreibt. Es<br />

geht vor allem um dieses Um<strong>den</strong>ken<br />

in der Bevölkerung. Rund 40<br />

Kilogramm Plastikmüll verursacht<br />

laut jüngster „Statista“-Studie der<br />

deutsche Bürger pro Jahr, Ten<strong>den</strong>z<br />

steigend. Ein Wert, <strong>den</strong> die Kun<strong>den</strong><br />

von „Liaba ohne“ in kürzester<br />

Zeit nach unten drücken.<br />

js<br />

Blick ins Sortiment: Alle Lebensmittel<br />

gibt's grammweise und<br />

ohne Plastikverpackung.<br />

8 | <strong>altlandkreis</strong>


Auf der Roten Couch<br />

Der Frühaufsteher<br />

BBV-Obmann Wolfgang Scholz ist<br />

ausgewiesener Fachmann <strong>für</strong> Milchviehhaltung.<br />

Insofern war der „<strong>altlandkreis</strong>“-<br />

Redaktion klar, wo die Rote Couch <strong>für</strong>s<br />

Fotoshooting platziert wird: Im Laufstall.<br />

Auf dem Spaltenbo<strong>den</strong>. Zwischen 80 Kühen.<br />

Foto: Felix Baab<br />

januar<br />

/ februar <strong>2021</strong> | 9


Sachsenried | Landwirt Wolfgang<br />

Scholz, 54, ist seit 13 Jahren Obmann<br />

des Bayerischen Bauernverbandes<br />

(BBV) <strong>für</strong> Weilheim-Schongau.<br />

Er gilt als kluger Kopf, der<br />

sich sowohl fachlich, betriebswirtschaftlich<br />

als auch politisch bestens<br />

auskennt in landwirtschaftlichen<br />

Angelegenheiten. Die größte<br />

Schwierigkeit in dieser und seinen<br />

zahlreichen weiteren ehrenamtlichen<br />

Führungspositionen auf Landes-<br />

und Bundesebene: Es allen<br />

recht zu machen. Im großen Interview<br />

auf der Roten Couch spricht<br />

der Vater von vier erwachsenen<br />

Kindern über die größten Probleme<br />

hiesiger Milchviehbetriebe, <strong>den</strong><br />

ständigen Spagat zwischen Groß<br />

und Klein und <strong>den</strong> viel zu frühen<br />

Tod eines langjährigen Weggefährten.<br />

Außerdem erklärt er ein Resozialisierungsprogramm<br />

mit schwer<br />

Suchtkranken. Und seinen beispielhaften<br />

Bio-Rhythmus, der ihm<br />

selbst an stressigsten Tagen Kraft<br />

und Freude <strong>für</strong> ein facettenreiches<br />

Leben zwischen Sachsenried und<br />

Istanbul gibt.<br />

Herr Scholz, lieber in Anzug und<br />

Krawatte, Tracht, oder Stallgewand<br />

mit Filzhut im Ranger-Style?<br />

<strong>Das</strong> hat alles seine gleiche Wertigkeit.<br />

Ich bin, je nach Anlass, sehr<br />

gerne im Anzug, in der Tracht und<br />

im Arbeitsgewand. Wichtig ist,<br />

dass man sich darin wohlfühlt.<br />

Seit 2007 sind Sie Obmann des Bayerischen<br />

Bauernverbandes (BBV) <strong>für</strong><br />

Weilheim-Schongau. Welche Aufgabe<br />

erfüllen Sie in dieser Position?<br />

Der Bayerische Bauernverband ist<br />

eine Körperschaft des öffentlichen<br />

Rechts. Quasi ein großer Verein,<br />

der flächendeckend vertreten ist<br />

mit komplett durchdringen<strong>den</strong><br />

Strukturen, heruntergebrochen bis<br />

in die einzelnen Ortschaften hinein.<br />

Wir sind sozusagen die berufsständische<br />

Vertretung der Landwirtschaft.<br />

Als solche haben wir mit<br />

allen landwirtschaftlichen Belangen<br />

auf allen Ebenen der Verwaltung<br />

zu tun. Sehr wichtig ist auch<br />

die Begleitung politischer Meinungsbildungsprozesse<br />

und die<br />

Einwirkung auf diese. Eine Stärke,<br />

mit der man bei gebündeltem Auftreten<br />

sehr wohl Einfluss nehmen<br />

kann auf neue Gesetze oder Gesetzesänderungen.<br />

Hinzu kommt<br />

eine geballte Expertise aus dem<br />

Generalsekretariat des Bayerischen<br />

Bauernverbandes in München, wo<br />

wirklich gute Leute sitzen. Dort gibt<br />

es einen umfassen<strong>den</strong> Fundus an<br />

landwirtschaftlichem Wissen, an<br />

Zahlen, Daten und Fakten.<br />

Obendrein sind Sie seit mehr als<br />

acht Jahren BBV-Vizepräsi<strong>den</strong>t <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Bezirk von Oberbayern, aufgrund<br />

des viel zu frühen Todes von<br />

Anton Kreitmair derzeit sogar kommissarischer<br />

Präsi<strong>den</strong>t.<br />

Der Tod von Toni Kreitmair war tragisch.<br />

Er war eine beeindruckende<br />

Persönlichkeit, ein Kämpfer,<br />

ein Mann mit unwahrscheinlicher<br />

Kraft. Vor vier Jahren begann seine<br />

erste Krebserkrankung, diese<br />

und eine weitere hat er mit größter<br />

Zuversicht besiegt. Auch der dritten<br />

Diagnose trotzte er unbändigen<br />

Optimismus entgegen. Leider<br />

hat ihn dann trotz allem die Kraft<br />

verlassen. Wer mitbekommen hat,<br />

wie Toni Kreitmair gelebt hat, was<br />

er geleistet hat, insbesondere in<br />

seiner vierjährigen Krankheitszeit –<br />

beeindruckend! Eine sehr schöne,<br />

berührende Beerdigung hat uns<br />

<strong>den</strong> Abschied leichter gemacht.<br />

Wir verabschie<strong>den</strong> uns von einem<br />

großartigen Menschen.<br />

Dessen Fußstapfen Sie wie ausfüllen?<br />

Als Vize war ich von Beginn an Ansprechpartner<br />

<strong>für</strong> alle Milchangelegenheiten.<br />

Dahingehend hat sich<br />

nichts verändert. Hinzu kommt natürlich<br />

Organisatorisches, wo<strong>für</strong> ich<br />

jetzt als kommissarischer Präsi<strong>den</strong>t<br />

zuständig bin – so lange, bis ein<br />

Nachfolger gefun<strong>den</strong> wird.<br />

Könnten Sie sich dieses oberste Präsi<strong>den</strong>tenamt<br />

dauerhaft vorstellen?<br />

Sehr gut sogar. Der erste Termin<br />

<strong>für</strong> die außertourliche Wahl wäre<br />

bereits am 30. November gewesen,<br />

ist Corona-bedingt aber abgesagt<br />

wor<strong>den</strong>. Wir haben nun monatlich<br />

weitere Termine angesetzt und<br />

müssen abwarten, wann die Wahl<br />

stattfin<strong>den</strong> kann.<br />

Wo liegen derzeit die größten Probleme<br />

in der hiesigen Landwirtschaft?<br />

In einer immer stärker ausufern<strong>den</strong><br />

Bürokratie, der neuen Düngeverordnung<br />

sowie dem Aufschrei –<br />

sowohl in der Gesellschaft als auch<br />

von Tierschutzorganisationen –<br />

nach mehr Tierschutz.<br />

Warum die Düngeverordnung?<br />

Einer EU-Auswertung zufolge haben<br />

wir in Deutschland das zweitschlechteste<br />

Trinkwasser Europas<br />

– nur Malta habe einen noch<br />

schlechteren Wert als wir. <strong>Das</strong> ist<br />

totaler Quatsch und kann gar nicht<br />

stimmen. <strong>Das</strong> Ergebnis der Nitratwerte<br />

im deutschen Grundwasser<br />

ist nur deshalb so hoch, weil<br />

Global oder regional? BBV-Obmann Wolfgang Scholz kämpft <strong>für</strong> Groß und<br />

Klein. Hier im Gespräch mit „<strong>altlandkreis</strong>“-Redakteur Johannes Schelle.<br />

die deutsche Umweltverwaltung<br />

ein Belastungsmessnetz verwendet,<br />

also nur dort gemessen hat,<br />

wo das Wasser wirklich belastet<br />

war. Andere Länder dagegen haben<br />

Durchschnittswerte abgegeben.<br />

Niemand kann mir erzählen,<br />

dass Deutschland ein schlechteres<br />

Wasser als beispielsweise Italien,<br />

Spanien oder Frankreich hat.<br />

Trotzdem wer<strong>den</strong> unsere Landwirte<br />

dazu gezwungen, ab 2025 mit<br />

Schleppschlauch-Technik Gülle auf<br />

Grünland auszufahren. Ein neues<br />

Fass mit dieser Technik kostet<br />

100 000 Euro, was sich ein kleinstrukturierter<br />

Betrieb schlichtweg<br />

nicht leisten kann.<br />

Was ist in Sachen Tierwohlforderungen<br />

problematisch?<br />

<strong>Das</strong>s mittlerweile zahlreiche Tierschutzauflagen<br />

an der Realität vorbeigehen.<br />

Ein kleiner Fehler reicht<br />

aus, und du wirst schnell von Verwaltungskontrollen<br />

als auch von<br />

<strong>den</strong> Medien und der Öffentlichkeit<br />

zum Skandalbetrieb degradiert.<br />

Wir sind nach dem Tierschutzgesetz<br />

dazu verpflichtet, jegliche<br />

Schmerzbelastung der Tiere zu<br />

vermei<strong>den</strong>. Bei einer Bestandsgröße<br />

von 80 Kühen kann es natürlich<br />

sein, dass ein, zwei Kühe humpeln.<br />

Wenn du eine ältere Kuh hast, deren<br />

Haarkleid sich – wie bei uns<br />

Menschen auch – verändert, wird<br />

dies als Auffälligkeit registriert.<br />

Manch übereifriger Veterinär am<br />

Schlachthof verbietet beispielsweise<br />

dem Fahrer des Viehtransporters<br />

<strong>den</strong> Einsatz eines Stockes,<br />

was aus Sicht der Unfallverhütung<br />

allerdings notwendig ist. Es ist nie<br />

ausgeschlossen, von einer Kuh<br />

oder gar einem Stier attackiert zu<br />

wer<strong>den</strong>, was schon viel zu häufig<br />

tödlich geendet hat. Heißt: Völlig<br />

normale Dinge, die <strong>den</strong> Tieren<br />

überhaupt nicht scha<strong>den</strong>, sofern<br />

man vernünftig damit umgeht,<br />

wer<strong>den</strong> mittlerweile angeprangert.<br />

Und das geht schlichtweg zu weit.<br />

Wenn ich keine zwölf Jahre alte<br />

Kuh mit natürlichen Alterserscheinungen<br />

halten darf, dann müsste<br />

ich zahlreiche Pflegeheime <strong>für</strong> uns<br />

Menschen auch zusperren.<br />

Eine weitere Forderung der mächtigen<br />

Markt-Bestimmer wie beispielsweise<br />

Aldi: Die endgültige<br />

Abschaffung der Anbinde-Haltung.<br />

<strong>Das</strong> stimmt. Ich sehe sogar ein,<br />

dass es nicht gut ist, wenn eine Kuh<br />

das ganze Jahr über nicht bewegt<br />

wird. Trotzdem muss man auch<br />

bei diesem Thema vorsichtig sein.<br />

Milch aus Anbindehaltung ist keine<br />

schlechtere. Und Fakt ist auch: 50<br />

Prozent aller bayerischen Milchviehbetriebe<br />

führen noch Anbindeställe.<br />

Wür<strong>den</strong> die in wenigen<br />

Jahren schließen müssen, wäre die<br />

Existenz der Bayerischen Milchwirtschaft<br />

ernsthaft in Gefahr.<br />

10 | <strong>altlandkreis</strong>


Der BBV arbeitet deshalb an einer<br />

Alternative?<br />

Wir haben in Abstimmung aller in<br />

Bayern tätigen Akteure der Milchbranche<br />

die sogenannte Kombinationshaltung<br />

definiert. Wenn ein<br />

Landwirt mit Anbindehaltung seinen<br />

Kühen 120 Tage im Jahr Bewegung<br />

anbietet, ist das Tierwohl<br />

dem im Laufstall gleichzusetzen.<br />

Wir sind gerade dabei, dieses Konzept<br />

auch anderen Bundesländern<br />

ans Herz zu legen, um mit geballter<br />

Kraft dann an die Bundesregierung<br />

herantreten zu können, damit diese<br />

Kombi-Haltung vom Markt und<br />

Verbraucher anerkannt wird – und<br />

letztlich vor allem viele kleine Betriebe<br />

nicht zur Aufgabe zwingt.<br />

<strong>Das</strong> wäre auch deshalb wichtig,<br />

weil kleinere Betriebe ohnehin<br />

keine staatlichen Fördergelder <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Bau eines Laufstalls bekommen<br />

wür<strong>den</strong>, quasi zum Größerwer<strong>den</strong>,<br />

oder eben zur Hofaufgabe gezwungen<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

<strong>Das</strong> ist so nicht richtig. Grundsätzlich<br />

gilt: Wenn eine Subvention<br />

fließen soll, muss der Landwirt<br />

dem Staat eine Betriebsanalyse<br />

und einen Betriebsentwicklungsplan<br />

vorlegen. Der Landwirt muss<br />

quasi beweisen, dass das Geld,<br />

dass er vom Staat bekommen<br />

würde, in guten Hän<strong>den</strong> ist. Da<strong>für</strong><br />

muss ich nicht automatisch<br />

meinen Milchviehbestand um<br />

zehn, 20 oder noch mehr Prozent<br />

erweitern. Entschei<strong>den</strong>d ist das<br />

Gesamtkonzept des jeweiligen Hofes,<br />

was beispielsweise auch durch<br />

ein belastbares Marketingkonzept<br />

belegt wer<strong>den</strong> könnte. Was nicht<br />

geht: Bei gleicher Viehanzahl und<br />

gleicher Erlössituation eine große<br />

Investition zu rechtfertigen.<br />

Gibt es überhaupt Bedarf an mehr<br />

Milch aus Bayern und Deutschland<br />

<strong>für</strong> die Welt?<br />

Wir haben in Deutschland ein Nahrungsmittel-Importvolumen<br />

von<br />

85 Milliar<strong>den</strong>, dagegen steht ein<br />

Export-Volumen von weniger als<br />

70 Milliar<strong>den</strong> Euro. Heißt: Deutschland<br />

ist Importland. Da wir Milch<br />

können, da wir Milchveredelung<br />

können, sind unsere Produkte,<br />

unsere Käsesorten, gefragt auf der<br />

ganzen Welt. Die Nachfrage wäre<br />

also da. Allerdings sind unsere vielen,<br />

wirklich sehr tollen Molkereien<br />

oftmals zu klein, um im Drittlandexport<br />

maßgeblich mitmischen<br />

und <strong>den</strong> internationalen Bedarf an<br />

Milchprodukten decken zu können.<br />

Insofern: Da ist viel Luft nach oben.<br />

Dabei ist seit wenigen Jahren folgender<br />

Trend zu spüren: Menschen<br />

kaufen wieder bewusster, regionaler<br />

ein, legen Wert auf Bio.<br />

Ein wünschenswerter Trend. Bei<br />

uns schraubt und schraubt und<br />

schraubt man an Tierwohlauflagen,<br />

gleichzeitig lan<strong>den</strong> täglich<br />

Tonnen Fleisch von Tieren, die weit<br />

unter unseren Standards gehalten,<br />

gemästet und geschlachtet wur<strong>den</strong>,<br />

aus dem entfernten Ausland<br />

zu Spottpreisen in unseren Supermärkten.<br />

<strong>Das</strong> Problem am Trend<br />

„Regionalität“ ist allerdings: Nur<br />

mit Regionalität wür<strong>den</strong> wir dem<br />

Wettbewerb nicht ansatzweise<br />

Stand halten, weil die Nachfrage<br />

nach regionalen Produkten<br />

bei weitem nicht so groß ist, wie<br />

in <strong>den</strong> Medien oft dargestellt. Ich<br />

würde diesen Trend trotzdem als<br />

förderlichen einstufen, <strong>für</strong> <strong>den</strong> unsere<br />

Bauern sofort liefern wür<strong>den</strong>.<br />

Was wür<strong>den</strong> Sie generell vom<br />

Schritt zurück in eine dezentralere<br />

Landwirtschaft halten?<br />

Als Nischen-Entwicklung empfehlenswert.<br />

Es ist ohnehin klug, sich<br />

vielseitig zu organisieren. Rein<br />

dezentral wird aber nicht klappen,<br />

weil die globalen Handelsströme<br />

es schlichtweg nicht zulassen.<br />

Sie selbst betreiben, gemeinsam<br />

mit ihrem Sohn Johann, einen konventionellen<br />

Milchviehbetrieb in<br />

Sachsenried?<br />

Wir halten 80 Milchkühe in einem<br />

Laufstall, mit Kälbern und Jungvieh<br />

sind es rund 140 Tiere. Wir haben<br />

eine landwirtschaftliche Nutzfläche<br />

von 65 Hektar zur Verfügung.<br />

20,5 Hektar Acker, der Rest Grünland.<br />

Wer „schmeißt“ <strong>den</strong> Hof, wenn Sie<br />

aufgrund ihrer zahlreichen Ehrenämter<br />

gar keine Zeit haben?<br />

Inzwischen ist mein Sohn Johann<br />

der Chef auf dem Betrieb. Bis es<br />

soweit war, hatte ich immer wieder<br />

mal Hilfskräfte eingestellt.<br />

Von diesen Ehrenämtern gibt es in<br />

der Tat verdammt viele. Denn neben<br />

ihren Positionen im BBV sind Sie<br />

auch noch Gemeinderat und Jagdvorsteher<br />

in Sachsenried, Vorsitzender<br />

des Verbandes der Milcherzeuger<br />

Bayern e.V. und seit 2018<br />

sogar Vize-Präsi<strong>den</strong>t des Verbandes<br />

der Deutschen Milchwirtschaft<br />

(VDM). Doch worin unterschei<strong>den</strong><br />

sich eigentlich VDM und BDM<br />

januar / februar <strong>2021</strong> | 11


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12 | <strong>altlandkreis</strong><br />

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(lacht laut) Der Verband der Deutschen<br />

Milchwirtschaft ist eine<br />

Plattform <strong>für</strong> die komplette deutsche<br />

Milchbranche, und somit als<br />

Mitglied im IDF, dem Internationalen<br />

Milchverband, vertreten. Der<br />

BDM dagegen ist eine rein bäuerliche<br />

Interessensvertretung, die<br />

Erzeugermindestpreise einfordert.<br />

Insofern nicht ansatzweise mit<br />

dem VDM zu vergleichen.<br />

Warum sind Sie kein Fan vom BDM?<br />

Weil der BDM spaltet, weil er nicht<br />

auf gemeinsame, tragfähige Lösungen<br />

<strong>für</strong> alle aus ist.<br />

Sind die Fronten zwischen BDM und<br />

BBV noch immer verhärtet? 2009<br />

gab’s eine Kreistagssitzung, stattgefun<strong>den</strong><br />

im Jakob-Pfeiffer-Haus<br />

in Schongau. Thema: Milchpreisfestlegung<br />

<strong>für</strong> Weilheim-Schongau.<br />

Sie sprangen nicht auf <strong>den</strong> BDM-<br />

Zug und dessen Forderung eines<br />

„Mindestlohns <strong>für</strong> Landwirte“ von<br />

43 Cent pro Liter auf. Warum nicht?<br />

Wir müssen immer die Wirksamkeit<br />

der globalen Märkte berücksichtigen.<br />

Zu allererst brauchen<br />

wir einen Außenschutz, müssen<br />

Zollsätze hochfahren, müssen unsere<br />

nichttarifären Handelshemmnisse<br />

in Außenhandelsverträge<br />

einarbeiten. Insofern ist diese Forderung<br />

eine Illusion.<br />

Wo liegt der Milchpreis aktuell <strong>für</strong><br />

Bauern in der Region?<br />

Wir liefern zu Hochland, bekommen<br />

da<strong>für</strong> 34,5 Cent pro Liter.<br />

Ausreichend, um ohne zweites oder<br />

gar drittes Standbein kostendeckend,<br />

im Optimalfall gewinnbringend<br />

arbeiten zu können?<br />

Diese Frage kann man nicht mit<br />

einem klaren Ja oder Nein beantworten.<br />

Es gibt Betriebe, <strong>den</strong>en<br />

reichen 50 Cent pro Liter nicht<br />

aus. Und es gibt welche, die erzielen<br />

bei 34 Cent hohe Gewinne,<br />

welche wiederum stark versteuert<br />

Wolfgang Scholz auf dem Futtertisch: Dieser Laufstall wurde mit Holz<br />

aus seinem eigenen Wald gebaut. Im Hintergrund: Milchkühe.<br />

wer<strong>den</strong>. Der durchschnittliche Betrieb<br />

in unserer Region bräuchte<br />

natürlich mehr. Aber auch da<strong>für</strong><br />

muss man immer hinter die Kulissen<br />

blicken. Es gibt die stabilen<br />

Betriebe, die in nur einer Generation<br />

drei Mal einen neuen Stall<br />

gebaut und sich ohne Investitionsrückstände<br />

kontinuierlich gesund<br />

weiterentwickelt haben. <strong>Das</strong> kann<br />

man aber nicht von allen Betrieben<br />

voraussetzen. Allein deshalb<br />

nicht, weil manche Landwirte nie<br />

eine neue Fläche dazubekommen,<br />

sich gar nicht weiterentwickeln haben<br />

können. Mir hat mal ein Bauer<br />

gesagt: „Wenn ich 40 Cent pro Liter<br />

bekomme, schmeiße ich alle anderen<br />

Akteure in meiner Ortschaft<br />

aus dem Markt, weil ich schon jetzt<br />

der beste bin.“ <strong>Das</strong> heißt: Ein höherer<br />

Milchpreis hätte keine gute<br />

Sozialkomponente. Die kann nur,<br />

wie bisher auch, eine vernünftige<br />

Agrarpolitik mit kluger Förderungsstrategie<br />

gewährleisten. Wir<br />

in Bayern wollen nämlich auch<br />

weiterhin eine breite Streuung der<br />

Betriebsstrukturen – größere Betriebe<br />

ebenso wie kleinere und die<br />

im Nebenerwerb.<br />

Wür<strong>den</strong> Sie auf Ihrem eigenen Hof<br />

ausschließlich mit Milchviehhaltung<br />

um die Run<strong>den</strong> kommen?<br />

Wir wollen ja nicht mit ach und<br />

krach über die Run<strong>den</strong> kommen,<br />

sondern gut davon leben können,<br />

und uns im Idealfall weiterentwickeln.<br />

Wir wollen mit der Zukunft<br />

gehen. Da reicht es nicht, wenn<br />

am Jahresende das Geld gerade<br />

so reicht. Deshalb würde ich niemandem<br />

empfehlen, sich nur auf<br />

die Milchviehhaltung zu konzentrieren.<br />

<strong>Das</strong> zweite Standbein auf Ihrem Hof:<br />

Ein Resozialisierungsprogramm <strong>für</strong><br />

Suchtkranke?<br />

In <strong>den</strong> 1990er Jahren hat ein in<br />

Köln praktizierender Streetworker<br />

mit Erfahrung in der Suchtberatung<br />

die Idee ausgearbeitet, dass<br />

ein landwirtschaftlicher Familienbetrieb<br />

einen perfekten Rahmen<br />

zur Suchttherapie bildet.<br />

Wie läuft das Projekt bei Ihnen ab?<br />

In München gibt’s einen Verein<br />

<strong>für</strong> Suchtprävention namens „Prop<br />

e.V.“, gegründet von Eltern drogensüchtiger<br />

Kinder. Die haben<br />

die Idee des ehemaligen Pfarrers<br />

damals übernommen und professionalisiert.<br />

Von <strong>den</strong>en bekommen<br />

wir seit rund 30 Jahren Klienten<br />

zugeteilt, die dann <strong>für</strong> rund neun<br />

Monate bei uns auf dem Hof mitarbeiten.


Brauchen Sie da<strong>für</strong> eine spezielle<br />

Qualifikation?<br />

Mein Sohn und ich sind zwar Arbeitspädagogen,<br />

was <strong>für</strong> dieses<br />

Projekt aber nicht zwingend notwendig<br />

ist. <strong>Das</strong> Konzept beruht<br />

darauf, eine natürliche Umgebung<br />

mit natürlicher Tagesstruktur auf<br />

dem Hof zu gewährleisten. <strong>Das</strong>s<br />

der Klient ein Verantwortungsgefühl<br />

entwickelt, was gut funktioniert,<br />

wenn er ein Kalb tränkt,<br />

oder Kälberboxen reinigt. Und<br />

dass er einen Rhythmus <strong>für</strong> seinen<br />

Körper findet. Führmorgens<br />

wach wer<strong>den</strong>, am Abend müde.<br />

Woher kommen die Betroffenen?<br />

Die meisten aus ganz Bayern,<br />

manche auch aus ganz Deutschland.<br />

Wie erfolgreich ist dieses Resozialisierungsprogramm?<br />

Entpuppt sich<br />

im Rahmen dessen sogar der eine<br />

oder andere als potentieller, zukünftiger<br />

Landwirt?<br />

Die Rückfallquote bei Suchtkranken<br />

liegt generell bei 94 Prozent.<br />

In vielen Fällen wissen wir nicht,<br />

wie es mit <strong>den</strong> Klienten nach dem<br />

Aufenthalt bei uns weitergeht,<br />

weil man sich irgendwann wieder<br />

aus <strong>den</strong> Augen verliert.<br />

Trotzdem gibt’s ein herzergreifendes<br />

Positivbeispiel.<br />

Zu uns kam ein Mann mit 20 Jahren<br />

Konsum harter Drogen. Er<br />

ist mehr oder weniger nur noch<br />

vor sich hinvegetiert. Aber schon<br />

beim ersten Wochengespräch haben<br />

wir festgestellt: Er hat eine<br />

Persönlichkeit, hatte Abitur und<br />

bis zum Absturz einen guten Job,<br />

machte sogar Fernreisen in <strong>den</strong><br />

Himalaya. Wenn auch nur gaaanz<br />

langsam, hat er sich bei uns auf<br />

dem Hof schrittweise stabilisiert.<br />

Er war vorher Chemie-Facharbeiter,<br />

hat gut verdient. Roche hat ihn<br />

deshalb gebitzelt. Aber er meinte:<br />

Würde er zurück in die Industrie<br />

gehen, hätte er zwar ein geregeltes<br />

Arbeitsleben, kommt aber<br />

heim nach acht Stun<strong>den</strong>, hat dann<br />

nichts mehr zu tun und würde genau<br />

das nicht packen und wieder<br />

rückfällig wer<strong>den</strong>. Was er sich<br />

stattdessen viel besser dauerhaft<br />

vorstellen konnte: Ein Leben auf<br />

einem Bauernhof, wie er es bei<br />

uns geführt hat. Also hat er mit<br />

37 Jahren angefangen, eine landwirtschaftliche<br />

Ausbildung zu machen.<br />

Ich habe ihm geholfen, eine<br />

Stelle zu suchen. Im Allgäu hat er<br />

auch eine gefun<strong>den</strong>, die er letztlich<br />

sogar mit Lehrzeitverkürzung<br />

abgeschlossen hat. Er war dann<br />

viele Jahre auf einem Gutshof mit<br />

Tierhaltung angestellt, ist bis zum<br />

heutigen Tage ununterbrochen<br />

in Lohn, wieder mit seiner Frau<br />

zusammengezogen und hat <strong>den</strong><br />

Führerschein neu gemacht. Den<br />

Moment werde ich nie vergessen,<br />

als er mit einem kleinen Japaner<br />

zu uns auf <strong>den</strong> Hof gefahren ist<br />

und gestrahlt hat bis über beide<br />

Ohren. Solch emotional schöne<br />

Momente geben mir und meiner<br />

Familie wahnsinnig viel.<br />

Abgesehen davon: Wie viele Landwirte<br />

gibt es noch in Bayern?<br />

Bei Einführung der Milchquote<br />

im Jahr 1984 waren es bayernweit<br />

143 000 Betriebe, im Jahr 2000<br />

nur noch 56 000 und zum Ende<br />

der Quotenregelung im April 2015<br />

nur noch 34 000. In Oberbayern<br />

hatten wir – Stand Ende 2019 –<br />

9 000 Milchviehbetriebe, was bayernweit<br />

rund ein Drittel ausmacht.<br />

Wo<strong>für</strong> stehen eigentlich Sie persönlich:<br />

Global oder regional?<br />

Der Große muss erkennen und<br />

anerkennen, wie wichtig die<br />

Kleinen sind. Zum Beispiel Betriebe<br />

mit Ferienwohnungen in<br />

Garmisch-Partenkirchen sind <strong>für</strong>s<br />

Image der bayerischen Landwirtschaft<br />

wahnsinnig wichtig. Ein<br />

Urlauber von dort steht nämlich<br />

am nächsten Tag nicht in Berlin<br />

und schimpft über vermeintlich<br />

unwürdige Tierhaltung. Die kleinstrukturierten<br />

Betriebe müssen<br />

aber auch erkennen, dass sie von<br />

größeren Betrieben in ihrer Nähe<br />

abhängig sind. Gibt’s <strong>den</strong> Betrieb<br />

mit über 1 000 Litern Milch am Tag<br />

nicht, wird <strong>für</strong> die abnehmende<br />

Molkerei die Erfassung zu teuer,<br />

wodurch sie die ganz kleinen<br />

Betriebe auch nicht mehr anfährt.<br />

Und genau das ist die Schwierigkeit<br />

<strong>für</strong> mich und unseren Verband:<br />

Es allen zu erklären, und es<br />

allen recht zu machen. Gibt man<br />

sich diplomatisch, ist man nicht<br />

mehr ehrlich. Ist man ehrlich, wird<br />

man von einer Seite immer falsch<br />

interpretiert. Deshalb versuche<br />

ich im Rahmen unserer Möglichkeiten<br />

immer das beste <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

großen und kleinen Betrieb zu<br />

erreichen.<br />

Kreisrat <strong>für</strong> Weilheim-Schongau,<br />

Gemeinderat und Jagdvorsteher <strong>für</strong><br />

Sachsenried, BBV, VDM, VMB, die<br />

Landwirtschaft und dieses Sozialprojekt:<br />

Wie bringen Sie alles unter<br />

einen Hut?<br />

Man braucht <strong>für</strong> alles eine gesunde<br />

Balance. Belastungen hängen<br />

immer von der Art und Weise,<br />

nicht vom Volumen ab. Man kann<br />

auch bei wenig Arbeit <strong>den</strong> ganzen<br />

Tag über getrieben sein und<br />

Stress empfin<strong>den</strong>. Wichtig ist <strong>für</strong><br />

mich meine persönliche Balance,<br />

eben die richtige Mischung<br />

aus kräftezehrender, körperlicher<br />

Arbeit und interessanter, herausfordernder<br />

Verbandsarbeit. Ich<br />

würde das eine nicht ohne das<br />

andere in diesem Ausmaß auf<br />

die Reihe bringen. Je<strong>den</strong>falls bin<br />

ich nicht Burnout-gefährdet, weil<br />

die körperliche Arbeit auf meinem<br />

Hof die geistige Tätigkeit im Bauernverband<br />

sowie in <strong>den</strong> anderen<br />

Ehrenämtern ausgleicht. Nur dank<br />

dieser Vielschichtigkeit habe ich<br />

an allen Aufgaben eine Freude.<br />

Wann stehen Sie auf?<br />

Je<strong>den</strong> Tag um 5.15 Uhr, ohne Wecker.<br />

Dann ziehe ich mich an und<br />

gehe in <strong>den</strong> Stall zum Melken.<br />

Dabei begleitet mich Tom, unser<br />

derzeitiger Suchtklient, ehe es gegen<br />

8 Uhr wieder ins Haus geht,<br />

um E-Mails, SMSn und Whats-<br />

App-Nachrichten zu checken. Ich<br />

kommuniziere täglich mit meinen<br />

Verbands-Geschäftsführern, die<br />

in Weilheim und München sitzen.<br />

Danach sind meine Tage ganz<br />

individuell gestaltet. Sehr viele<br />

Termine, die momentan aufgrund<br />

Corona oft durch Telefon- oder Videokonferenzen<br />

ersetzt wer<strong>den</strong>.<br />

Grundsätzlich bin ich aber regelmäßig<br />

im kompletten Landkreis,<br />

in ganz Oberbayern und auch<br />

Deutschland unterwegs.<br />

Wie viele Stun<strong>den</strong> schlafen Sie?<br />

Mal eine Stunde, mal acht. Je<br />

nachdem, wie viel Arbeit und wie<br />

viele Termine an welchen Orten<br />

anstehen.<br />

Eine Stunde!?<br />

Ich habe einen sehr stabilen Bio-<br />

Rhythmus. Wenn du über Jahrzehnte<br />

hinweg sieben Tage die<br />

Woche zur gleichen Zeit aufstehst,<br />

entwickelst du eine innere Uhr.<br />

Und wenn du nach der aufstehst,<br />

bist du topfit. Die einzige Sorge,<br />

die ich manchmal habe: Wenn ich<br />

nach einem langen Tag gegen Mitternacht<br />

noch eine weitere Fahrt<br />

nach Hause mit dem Auto vor mir<br />

habe. Aber selbst das klappt dann<br />

meistens besser als gedacht.<br />

Zeit <strong>für</strong> Hobbys bleibt vermutlich keine<br />

mehr?<br />

Die Bauernverbands-Geschichte<br />

ist so vielschichtig – man arbeitet<br />

ja nicht nur, sondern hat da und<br />

dort auch enge Freundschaften gewonnen,<br />

macht auch mal Ausflüge.<br />

Zum Beispiel auf <strong>den</strong> Weltmilchgipfel,<br />

der zuletzt in Istanbul und<br />

mit einer sechstätigen Tour durch<br />

die Türkei verbun<strong>den</strong> war. Einerseits<br />

hat man mit <strong>den</strong> Leuten eine<br />

Riesengaudi. Andererseits Einblicke<br />

in landwirtschaftliche Betriebe<br />

und Molkereien gewonnen. <strong>Das</strong> ist<br />

unglaublich bereichernd <strong>für</strong> mich.<br />

Ähnlich wie Schräglagen auf kurvenreichem<br />

Asphalt?<br />

2013 haben wir sogar eine BBV-<br />

Motorradgruppe gegründet – Mitglieder<br />

aus allen Ebenen treffen<br />

sich dann mit ihren Bikes und fahren<br />

zu anderen Mitgliedern, die im<br />

Wechsel einla<strong>den</strong>. Oder man unternimmt<br />

gemeinsame Touren mit<br />

neutralem Zielort. Zum Beispiel<br />

nach Südtirol zum Vorsitzen<strong>den</strong><br />

des dortigen Bauernverbandes.<br />

Kurzum: Motorradfahren macht<br />

mir ungemein viel Spaß. Insbesondere<br />

in <strong>den</strong> Bergen.<br />

js<br />

januar / februar <strong>2021</strong> | 13


Winterdienst vor 100 Jahren<br />

Schwerstarbeit<br />

<strong>für</strong> Pflug und Pferd<br />

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14 | <strong>altlandkreis</strong><br />

<strong>2021</strong><br />

Wir wünschen unseren Kun<strong>den</strong> und<br />

Geschäftspartnern frohe Festtage<br />

und ein gutes neues Jahr <strong>2021</strong>!<br />

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Altlandkreis | Bei Winterwetter,<br />

Schneefall, zugewehten Fahrbahnen:<br />

Wenn sich heutzutage Winterdienstler<br />

in der Nacht, meist<br />

lange vor Einsetzen des Berufsverkehrs,<br />

auf <strong>den</strong> Weg machen, haben<br />

sie starke Helfer dabei. Traktoren<br />

mit 80 Pferdestärken und<br />

mehr. Oder kraftvolle Räum- und<br />

Streu-Lkw mit 360 (!) Pferdestärken<br />

und mehr. Selbstverständlich<br />

Allrad. Und mit ausgefeilter<br />

Technik. Meist drei Meter breite,<br />

tonnenschwere Schneepflüge<br />

vor sich, hydraulisch mit Fingerbewegungen<br />

zu heben und zu<br />

senken, nach links oder rechts zu<br />

schwenken, im Räumwinkel zu<br />

verstellen. Hohe Position auf ihren<br />

gefederten Sitzen, in der mit<br />

Klimaanlage und mannigfacher<br />

Technik ausgestatteten Fahrerkabine.<br />

Scheinwerfer, die das Arbeitsfeld<br />

hell ausleuchten. Große<br />

Streubehälter hinter sich, aus<br />

<strong>den</strong>en sie, fein dosierbar, Streumittel<br />

auf der Straße ausbringen<br />

können. Auf ihren Displays in der<br />

Fahrerkabine alles genau ablesbar.<br />

Über Mobiltelefon und Funk<br />

vernetzt mit Einsatzleitung und<br />

anderen eingesetzten Fahrzeugen.<br />

So kommen sie schnell voran, legen<br />

zig Kilometer zurück, schleudern<br />

durch besondere Form der<br />

Pflugschar und aufgrund hoher<br />

Geschwindigkeit enorme Schneemengen<br />

von <strong>den</strong> Straßen.<br />

Trotz dieses beachtlichen Aufgebots<br />

an Technik und Leistungsfähigkeit<br />

ist es nicht immer leicht,<br />

dem Winter Paroli zu bieten und<br />

die Fahrbahnen frei zu bekommen.<br />

Bei länger andauerndem,<br />

kräftigem Schneefall gleicht es einer<br />

Sisyphus-Arbeit, bei der man<br />

immer wieder von vorn anfangen<br />

muss. Die hohen Erwartungen<br />

mancher Verkehrsteilnehmer,<br />

selbst bei winterlichen Verhältnissen<br />

möglichst nicht von winterlichen<br />

Verhältnissen belästigt oder<br />

gar aufgehalten zu wer<strong>den</strong>, sind<br />

ohnehin nicht zu erfüllen.<br />

Weniger Technik,<br />

härtere Winter<br />

So stoßen Winterdienstler wie<br />

Privatleute selbst mit diesen technischen<br />

Möglichkeiten heutzutage<br />

an Grenzen. Dabei waren die<br />

Winter vor Jahrzehnten um einiges<br />

strenger. Nicht nur gefühlt,<br />

sondern auch wissenschaftlich<br />

belegt. Aufzeichnungen der Meteorologen<br />

am Hohenpei-<br />

ßenberg bestätigen, dass die Gesamt-Neuschneemengen<br />

schon in<br />

<strong>den</strong> 1990er Jahren um 20 Prozent<br />

niedriger waren als noch in <strong>den</strong><br />

1960er Jahren. Und bis heute führt<br />

der Klimawandel zu ten<strong>den</strong>ziell<br />

immer noch milderen Wintern.<br />

Wie es früher überhaupt geschafft<br />

wurde, Straßen von Schnee freizuräumen?<br />

In Zeiten, als die heutige<br />

Technik noch nicht zur Verfügung<br />

stand? Natürlich war die Dichte<br />

des Straßenverkehrs längst nicht<br />

vergleichbar mit der von heute.<br />

Und das Leben konzentrierte sich<br />

mehr auf das dörfliche Umfeld.<br />

Die Menschen waren generell in<br />

ihren Erwartungen beschei<strong>den</strong>er.<br />

Aber trotzdem musste Schnee<br />

geräumt wer<strong>den</strong>, um nicht völlig<br />

eingeschneit und von der Außenwelt<br />

abgeschnitten zu sein – und<br />

das ging nicht nur von Hand.<br />

Freiräumen der Straße zum Auerberg in <strong>den</strong> 1950er Jahren mit großem<br />

Holzschneepflug. Vorgespannt waren zwei Traktoren mit Schneeketten.


Freiräumen von Fußwegen am Bayersoiener<br />

See mit kleinem hölzernen Keilpflug und einer<br />

Pferdestärke in <strong>den</strong> 1960er Jahren.<br />

Auf der Suche nach Antworten<br />

zum Thema „Schneeräumen anno<br />

dazumal“ findet man heute noch<br />

vereinzelt Zeitzeugen, die entweder<br />

Winter-Erlebnisse aus ihrer<br />

Kindheit erzählen können oder<br />

sogar selbst noch bei damaligen<br />

Schneeräumeinsätzen aktiv mitgewirkt<br />

haben. Je weiter man allerdings<br />

zurückgeht, um so spärlicher<br />

wer<strong>den</strong> naturgemäß die<br />

Möglichkeiten, etwas in Erfahrung<br />

zu bringen. <strong>Das</strong> trifft in besonderer<br />

Weise bei der Suche nach<br />

Anschauungsobjekten oder Fotos<br />

zu, die eine konkrete Vorstellung<br />

vermitteln können, wie Geräte früher<br />

ausgesehen und funktioniert<br />

haben. So etwas hat Seltenheitswert.<br />

<strong>Das</strong>s es überhaupt Bildmaterial<br />

und Wissen vergangener<br />

Schneeräumzeiten heute noch<br />

gibt, ist engagierten historischen<br />

Vereinen, Heimatpflegern oder<br />

Menschen zu verdanken, die sich<br />

der jeweiligen Dorfgeschichte<br />

widmen. Erzählungen und historischen<br />

Quellen zufolge wur<strong>den</strong><br />

die bis in die 1960er Jahre eingesetzten<br />

Geräte in der Region auch<br />

in vielen anderen Teilen Deutschlands<br />

eingesetzt.<br />

Der Keilpflug aus Holz<br />

Ein von Pfer<strong>den</strong> gezogener hölzerner Schneepflug, der zu <strong>den</strong> über 100<br />

historischen Gerätschaften gehört, die jeweils beim Rosstag in Burggen<br />

vorgeführt wer<strong>den</strong> und das ländliche Leben um 1900 zeigen. Auch beim<br />

nächsten Rosstag, am 12. September <strong>2021</strong>, wird er wieder dabei sein.<br />

Ein hölzerner Keilpflug, gezogen<br />

von Pfer<strong>den</strong> oder Ochsen, ab <strong>den</strong><br />

1950er Jahren auch mit ersten<br />

Traktoren. Und offensichtlich<br />

jahrhundertelang<br />

nur leicht<br />

fortentwickelt. In<br />

Teile<br />

zerlegbar,<br />

um ihn bei Bedarf<br />

auch mit Fuhrwerken<br />

zu Einsatzstellen<br />

transportieren<br />

zu können. Stabile<br />

Holzbretter,<br />

von<br />

Dorfschmie<strong>den</strong> an<br />

Auflageflächen mit<br />

Eisen verstärkt –<br />

und<br />

entsprechend<br />

schwer. Durch ver-<br />

setzbare Querbretter konnte der<br />

Winkel des Keilpfluges verändert<br />

wer<strong>den</strong>. Je größer der Winkel eingestellt<br />

wurde, um so breiter die<br />

geräumte Spur. Umso größer allerdings<br />

auch die Last, die zu ziehen<br />

war. Da gerieten Zugtiere und<br />

-maschinen schnell an ihre Grenzen.<br />

Mit dem Pflug konnte Schnee<br />

auch nur auf die Seite geschoben<br />

wer<strong>den</strong>. Was dazu führte, dass der<br />

Fahrstreifen bei jedem Räumen<br />

schmäler wurde – und schließlich<br />

doch von Hand freigeschaufelt<br />

wer<strong>den</strong> musste. Selbst auf großen<br />

Landstraßen wurde der Winterdienst<br />

meist abschnittweise von<br />

dort wohnen<strong>den</strong> Wegmachern<br />

organisiert und mit Unterstützung<br />

örtlicher Landwirte durchgeführt.<br />

Wenn überhaupt gestreut wurde,<br />

dann allenfalls mit Sand, von<br />

Hand auf die Straße verteilt.<br />

Auf der Suche nach Zeitdokumenten<br />

ist die „<strong>altlandkreis</strong>“-Redaktion<br />

in Bernbeuren, Burggen und<br />

Bad Bayersoien fündig gewor<strong>den</strong>.<br />

Beim Anblick und Vergleich dieser<br />

Bilder mit heutigen Hightech-Geräten<br />

wird deutlich: Vor 60 Jahren<br />

und mehr lebten wir noch in einer<br />

anderen Welt.<br />

kp<br />

Im Dezember 2017 haben Mitglieder des Ländlichen Reit- und Fahrvereins Burggen ihren großen hölzernen<br />

Schneepflug einmal einem Test unter winterlichen Bedingungen unterzogen – und gemerkt, dass sie mit<br />

zehn Pferdestärken Süddeutsches Kaltblut bei 20 bis 30 Zentimeter Schnee nicht überdimensioniert sind.<br />

januar / februar <strong>2021</strong> | 15


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Wollgeschäft profitiert von Pandemie-Maßnahmen<br />

Stricksocken-Boom<br />

aufgrund Corona-Krise<br />

Hohenpeißenberg | Der wirtschaftliche<br />

Scha<strong>den</strong> aufgrund Corona<br />

ist in vielen Bereichen noch nicht<br />

sichtbar. Neben systemrelevanten<br />

Branchen im Gesundheits- und<br />

Lebensmittelbereich gibt es aber<br />

auch Geschäfte, die seit Eintritt<br />

der Pandemie höhere Umsätze<br />

erzielen als zuvor. Zum Beispiel<br />

Fahrradhändler, die flächendeckend<br />

von ausverkauften Bikes und<br />

Ersatzteilen sprechen. Ähnliches<br />

Phänomen trifft auf das Wollgeschäft<br />

von Heidi Fischer zu. Im<br />

Jahr 2013 hat sie „Wolle & sonstno“<br />

an der Hauptstraße in Hohenpeißenberg<br />

eröffnet. Schon damals<br />

zeichnete sich ab, dass die Wollund<br />

Strickflaute ein Ende hat in<br />

Pferdedeckenwaschservice<br />

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gibt in der Regel auch regelmäßige Strickkurse.<br />

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Auswirkungen der Corona-Krise.<br />

Dieses „bleibt’s Dahoam“ nutzen<br />

Pferdedeckenwaschservice<br />

viele zum Stricken. „Viele meiner<br />

Kun<strong>den</strong> haben im Zeitraum des<br />

und Reparatur<br />

ersten Lockdowns alle ihre Wollvorräte<br />

aufgestrickt“, sagt Fischer.<br />

Und in der Zeit danach umso mehr<br />

Gebrauchte Reitartikel<br />

an Nachschub gekauft. Noch auffallender<br />

gestiegen ist die Kauf-<br />

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kraft bei Wolle im Herbst, als sich<br />

der zweite Lockdown angekündigt<br />

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hatte. Hamstern wäre vielleicht etwas<br />

übertrieben formuliert, aber<br />

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etc.)<br />

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und April 2020. Wie viel mehr<br />

Wolle Heidi Fischer verkauft hat<br />

gegen Ende 2020, möchte sie nicht<br />

Englisch und Western<br />

sagen. „Aber es war ein auffallend<br />

erfreulicher Umsatz.“ Neben zahlreichen<br />

Stammkun<strong>den</strong> aus Hohenpeißenberg<br />

und direkter Nachbarschaft<br />

kommen auch Penzberger,<br />

Garmisch-Partenkirchener, Bad<br />

Bayersoier, Lechbrucker, Schwabsoier,<br />

Kinsauer und Denklinger zu<br />

ihr. Was jedoch nicht nur an Coro-<br />

na liegt. Wer sich auskennt in der<br />

Wollbranche, und Fischers La<strong>den</strong><br />

betritt, erkennt auf <strong>den</strong> ersten<br />

Blick: <strong>Das</strong> ist etwas Besonderes.<br />

Nadeln aus Bambus<br />

und Carbon<br />

Angefangen bei der großen Auswahl.<br />

Grob überschlagen verstecken<br />

sich im grundsätzlich<br />

beschaulichen La<strong>den</strong> rund 5 000<br />

Knäuel, die in <strong>den</strong> Regalen des 85<br />

Quadratmeter großen Verkaufsraums<br />

gut sichtbar verstaut sind.<br />

Von schwarz bis pink, einfarbig<br />

und bunt. Für Mama und Papa,<br />

<strong>für</strong> Oma und Opa, <strong>für</strong> Kinder und<br />

Enkelkinder. Die Qualität: Überragend.<br />

Zwar kostet die Wolle<br />

bei Heidi Fischer etwas mehr,<br />

stammt da<strong>für</strong> ausschließlich aus<br />

dem deutschsprachigen Raum<br />

und wird auch ausschließlich im<br />

deutschsprachigen Raum auf Haltbarkeit<br />

und Hautverträglichkeit<br />

geprüft – stets nach <strong>den</strong> höchsten<br />

Öko-Standards. Oder wie Heidi Fischer<br />

es nennt: „Babyspeichelfest.“<br />

Heißt:


Handgemacht: Bunte, selbstgestrickte Socken<br />

im gemütlichen La<strong>den</strong> „Wolle & sonstno“.<br />

Würde ein Säugling am von Oma<br />

gestrickten Handschuh lutschen,<br />

löst sich garantiert keine Farbe<br />

ab. Wobei Baby-Handschuhe nur<br />

ein Beispiel von hausgemachten<br />

Strickprodukten ist. Socken stehen<br />

an erster Stelle, gefolgt von<br />

Mützen, Stirnbändern, Handschuhen,<br />

Schals und Schlauchtüchern.<br />

In der Region beliebt sind auch<br />

Trachtenjanker und -westen. Jacken<br />

und Pullover sowieso. Darüber<br />

hinaus schwer im Trend:<br />

Topflappen. Je nachdem, muss die<br />

Wolle dicker oder dünner, elastischer<br />

oder steifer, wilder oder<br />

glatter sein. Gestrickt wird mit<br />

speziellen Socken- oder Rundnadeln.<br />

Die können aus Holz, Bambus,<br />

Aluminium, Edelstahl oder<br />

Carbon sein. Heidi Fischer besitzt<br />

alle Varianten. Denn neben ihrem<br />

bereiten Sortiment an Woll-Ware<br />

zeichnet sie vor allem eines aus:<br />

Handwerkliches Können und<br />

Know-how.<br />

„Kun<strong>den</strong><br />

kommen bei mir nicht<br />

nur zum Einkaufen<br />

von Wolle und Dekoartikeln.“<br />

Fällt<br />

mal<br />

eine<br />

Masche hinunter, hilft<br />

ihr Fischer wieder<br />

hinauf. Wird’s komplizierter,<br />

gibt Fischer<br />

entschei<strong>den</strong>de Tipps.<br />

Oder noch besser: Sie<br />

bringt Menschen das<br />

Stricken von der Pike<br />

auf bei. Bis Eintritt<br />

von Corona hat sie<br />

das alle zwei Wochen<br />

gemacht. Auch in ihrem<br />

La<strong>den</strong> – an einem<br />

ausziehbaren weißen<br />

Tisch haben bis zu 14<br />

Leute Platz. Die Erkenntnis daraus:<br />

„Stricken kann wirklich jeder lernen.“<br />

Man müsse es nur zulassen,<br />

um Zugang zu <strong>den</strong> notwendigen,<br />

feinmotorischen Kenntnissen zu<br />

gelangen.<br />

Von Großmutter dazu<br />

gezwungen<br />

Vor 50, 60 und 70 Jahren war es<br />

selbstverständlich, dass Frauen<br />

zuhause Socken und Kittel <strong>für</strong> sich,<br />

ihre Männer und Kinder gestrickt<br />

haben. Im Zuge der Industriealisierung<br />

kam jedoch zunehmend<br />

Massenware auf <strong>den</strong> Markt –<br />

plötzlich war die fertige Socke im<br />

Bekleidungsgeschäft günstiger<br />

als die Wolle im La<strong>den</strong> um die<br />

Ecke. Klar, dass Stricken in Zeiten<br />

wie diesen, im Zuge der Globalisierung<br />

und Digitalisierung, an<br />

Beliebtheit verlor. Allen voran zwischen<br />

1980 und 2000 war Stricken<br />

stark aus der Mode gekommen.<br />

Warum seit <strong>den</strong> Jahren danach,<br />

also lange vor Eintritt der Corona-<br />

Pandemie, jedoch wieder verstärkt<br />

zu Nadel und Wolle gegriffen<br />

wird? „Hat aus meiner Sicht mehrere<br />

Gründe“, sagt Heidi Fischer.<br />

Ein wesentlicher: Arbeit macht<br />

Menschen dann glücklich, wenn<br />

deren Endergebnis greif- und<br />

sichtbar <strong>für</strong> sie ist. Wer Tag ein<br />

Tag aus in beispielsweise der IT-<br />

Branche vor Computern sitzt und<br />

programmiert, leistet Wertvolles,<br />

kann seine Arbeit aber nicht an-<br />

fassen, nicht spüren, nicht riechen.<br />

„Ganz anders als die handgestrickte<br />

Mütze von Oma, die nun das Enkelkind<br />

mit Stolz trägt.“ Darüber<br />

hinaus hat Stricken eine meditative<br />

Wirkung, was wissenschaftlich<br />

auch erwiesen ist. „Weil man sich<br />

dabei derart stark konzentrieren<br />

muss, dass alle anderen Sorgen<br />

des Alltags in Vergessenheit geraten.“<br />

Heidi Fischer hatte bis<br />

Corona-Beginn mit einer an Krebs<br />

erkrankten Frau gestrickt, die kein<br />

Gefühl mehr in <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> hatte.<br />

Weil Stricken ihre Nerven in <strong>den</strong><br />

Fingerspitzen mobilisierte, kam<br />

dieses Gespür zurück. Ein weiterer<br />

Pluspunkt beim Stricken: Wollprodukte<br />

sind angenehm zu tragen,<br />

halten warm und fangen in der<br />

Regel auch nicht an zu stinken.<br />

Wie lange der Hype um Handgestricktes<br />

nun anhält? „Schwer<br />

zu sagen“, sagt Heidi Fischer, die<br />

sich natürlich wünscht, dass diese<br />

schwer greifbare Pandemie-Zeit<br />

schnellstmöglich vorübergeht.<br />

Sich gleichzeitig aber auch freut,<br />

dass Menschen, die momentan<br />

verstärkt zuhause bleiben müssen,<br />

mehr <strong>den</strong>n je zu Wolle und Nadel<br />

greifen. Sie selbst hat dieses traditionelle<br />

Handwerk übrigens im<br />

Kindergartenalter von fünf Jahren<br />

(!) erlernt. Ihre Großmutter sagte<br />

damals mit strenger Stimme: „Einem<br />

Mädchen wird es nicht langweilig!“<br />

Was damals mehr Zwang<br />

als schöne Beschäftigung war,<br />

entwickelte sich <strong>für</strong> Heidi Fischer<br />

trotzdem zur großen Lei<strong>den</strong>schaft.<br />

„Eine Freundin und ich haben<br />

sogar während der Zugfahrt zur<br />

Schongauer Realschule gestrickt.<br />

Oder in <strong>den</strong> Mittagspausen auf der<br />

Bank am Sonnengraben in Schongaus<br />

Altstadt.“ Nach Stationen als<br />

Elektro-Assistentin bei Siemens in<br />

München, einer ehemaligen Lackiererei,<br />

einem Foto-Shop sowie<br />

Wollgeschäft in Weilheim ging vor<br />

sieben Jahren ihr Traum vom eigenen<br />

Wollgeschäft in Erfüllung. <strong>Das</strong><br />

in Zeiten von Corona besser läuft<br />

als je zuvor.<br />

js<br />

januar / februar <strong>2021</strong> | 17


Wirdanken allen Kun<strong>den</strong> <strong>für</strong>das<br />

entgegengebrachte Vertrauen undwünschen<br />

Wirdanken allen Kun<strong>den</strong> <strong>für</strong>das<br />

froheWeihnachten<br />

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Vertrauen<br />

glückliches<br />

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neues Jahr!<br />

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Umweltfreundliche Alternativen zum Silvesterfeuerwerk<br />

Veranstaltungstechnik<br />

im sanften Wandel<br />

Wirdanken allen Kun<strong>den</strong> <strong>für</strong>das<br />

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HAUSNOTRUF<br />

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Schwabbruck | Nicht alle Menschen<br />

erfreuen sich an Raketen<br />

und Böller, die jedes Jahr zu Silvester<br />

gezündet wer<strong>den</strong>. Der Lärm<br />

kann bei Tieren zu Stress führen.<br />

Und die Feinstaubbelastung ist <strong>für</strong><br />

Zwei- und Vierbeiner gleichermaßen<br />

ungesund. Manche Geschäfte<br />

und Baumärkte haben Feuerwerkskörper<br />

komplett aus ihrem<br />

Sortiment gestrichen. Die Bundesregierung<br />

beriet Ende November<br />

über ein generelles Verbot, das<br />

freilich mehr der Corona-Situation<br />

geschuldet gewesen wäre. Doch<br />

so weit vor wagten sich Kanzlerin<br />

und Minister dann doch nicht.<br />

Eine neue Studie, die vom Verband<br />

der pyrotechnischen Industrie<br />

(VPI) in Zusammenarbeit mit<br />

dem Umweltbundesamt durchgeführt<br />

wurde, kommt zu dem<br />

Ergebnis, dass das Feuerwerk von<br />

Silvester 2019 in Deutschland etwa<br />

1 477 Tonnen Feinstaub in die Atmosphäre<br />

blies. <strong>Das</strong> Umweltbundesamt<br />

hatte hingegen gemeldet,<br />

dass Feuerwerkskörper rund 4 200<br />

Tonnen Feinstaub freisetzen wür<strong>den</strong>.<br />

Während der VPI die neuen<br />

Zahlen selbstverständlich bejubelt,<br />

wirft die Deutsche Umwelthilfe<br />

dieser Studie „Trickserei“ vor.<br />

Welche Zahl nun auch richtig sein<br />

mag? Tatsache ist, dass Feuerwerke<br />

einen Anteil von unter einem<br />

Prozent an der gesamten jährlichen<br />

Feinstaubemission haben.<br />

Der Deutsche Tierschutzbund hingegen<br />

sieht die Probleme naturgemäß<br />

ganz woanders: Die Knallerei<br />

würde bei vielen Vierbeinern<br />

Panik und Stress verursachen. Der<br />

Die mobile Einsatzzentrale <strong>für</strong> die<br />

Shows von Rainer Siegl.<br />

Bund rät deshalb, alle Haustiere<br />

in <strong>den</strong> eigenen vier Wän<strong>den</strong> zu<br />

lassen und Türen und Fenster zu<br />

schließen. Außerdem solle eine<br />

vertraute Bezugsperson bei <strong>den</strong><br />

Tieren bleiben, auf sie aufpassen<br />

und bei Bedarf beruhigen. Die<br />

umstrittene Tierschutzorganisation<br />

„PETA“ geht noch weiter und<br />

spricht sogar über die Silvesternacht<br />

aus Sicht der Vierbeiner von<br />

„Todesangst“ und „Horror“.<br />

Lizenz <strong>für</strong><br />

Großfeuerwerke<br />

Rainer Siegl aus Schwabbruck<br />

beschäftigt sich seit 1999 professionell<br />

mit Pyrotechnik. Der 43-Jährige<br />

ist im Hauptberuf Informatik-<br />

Techniker, aber in seiner Freizeit<br />

peppt er Veranstaltungen mit Licht,<br />

Ton, Multimedia und eben Feuerwerken<br />

auf. Angefangen hat er mit<br />

Bühnenpyrotechnik, <strong>für</strong> die man<br />

nur eine „kleine“ Genehmigung<br />

braucht. Seit 2000 hat er aber<br />

auch <strong>den</strong> sogenannten F4-Schein,<br />

der es ihm erlaubt, Großfeuerwerke<br />

auszurichten. Alle fünf Jahre<br />

muss die Lizenz erneuert wer<strong>den</strong>.<br />

„Bad Bayersoien in Flammen“ ist<br />

das aufwändigste Feuerwerk, das<br />

er alle zwei Jahre macht, zuletzt<br />

im August 2019. Ansonsten lässt<br />

er mit seinem bis zu fünfköpfigen<br />

Team bei Firmenfeiern, Hochzeiten<br />

und Geburtstagen Raketen in<br />

<strong>den</strong> Himmel steigen und Böller<br />

krachen. An einer Choreografie arbeitet<br />

er rund eine Woche, <strong>für</strong> Aufund<br />

Abbau können zwei Stun<strong>den</strong><br />

einkalkuliert wer<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> günstigste<br />

Feuerwerk gibt es bei seiner<br />

im Jahr 2000 gegründeten Firma<br />

„Pyromonster“ ab 1 600 Euro. Die<br />

Beschränkungen aufgrund der<br />

Corona-Pandemie sorgten da<strong>für</strong>,<br />

dass er 2020 keine Aufträge hatte.<br />

„Wenn ich das hauptberuflich<br />

machen würde, hätte ich jetzt ein<br />

echtes Problem“, sagt Rainer Siegl<br />

nach<strong>den</strong>klich.<br />

Natürlich kennt er die Be<strong>den</strong>ken,<br />

die seit einigen Jahren immer lauter<br />

vorgebracht wer<strong>den</strong>. Wenn es<br />

um Probleme mit Tieren geht, hat<br />

er eine klare Meinung: „Ich habe<br />

schon Feuerwerk bei einer Weide<br />

gemacht und die Kühe sind neugierig<br />

näher gekommen. Man hat<br />

Studien betrieben und festgestellt,<br />

dass sich Wildtiere zwar im ersten<br />

Moment erschrecken, danach aber<br />

eher zum Feuerwerk hingehen<br />

anstatt wegzulaufen. Hunde und<br />

Katzen brauchen einfach jeman<strong>den</strong><br />

in der Nähe, der ruhig bleibt.<br />

Dann sind auch sie nicht mehr gestresst.“<br />

18 | <strong>altlandkreis</strong>


Gerne beraten wir Sie unverbindlich<br />

und höflich.<br />

Ab 11. <strong>Januar</strong> <strong>2021</strong> stehen wir <strong>für</strong> Sie<br />

wieder bereit -<br />

bis dahin - wünschen wir Ihnen eine<br />

gesegnete Weihnachtszeit.<br />

Die perfekte Kombination? Feuerwerk und<br />

Laser in einer Show.<br />

Vielmehr stört ihn die Tatsache,<br />

dass an Silvester nüchterne und<br />

alkoholisierte Menschen mit Feuerwerk<br />

hantieren dürfen, <strong>für</strong> das<br />

er eine Genehmigung braucht.<br />

Obendrein hat die EU vor einigen<br />

Jahren sogar die Vorschriften<br />

<strong>für</strong> F2-Verbundfeuerwerk gesetzlich<br />

gelockert. Statt mit nur<br />

250 Gramm Schwarzpulver, darf<br />

der Laie nun sogar mit drei Kilogramm<br />

hantieren. „Völlig unverantwortlich<br />

– da darf man sich<br />

über Verletzungen nicht wundern.<br />

Jede Rakete ist eine Waffe!“, sagt<br />

der Pyrotechniker kopfschüttelnd.<br />

Lärm und Feinstaub seien selbstverständlich<br />

problematisch, die<br />

Auflagen wür<strong>den</strong> immer strenger<br />

und er könne die Kritik dahingehend<br />

auch verstehen. Deshalb hat<br />

er sein Repertoire erweitert.<br />

Investition im<br />

sechsstelligen Bereich<br />

Seit 2003 ist Rainer Siegl auch<br />

Laserschutzbeauftragter, kann bei<br />

Events mit Lichtspektakel der anderen<br />

Art aufwarten. Die Kosten da<strong>für</strong><br />

waren hoch. Es gibt<br />

zwar Laser <strong>für</strong> kleines<br />

Geld, aber eine professionelle<br />

Anlage mit 17 Watt<br />

kostet 65 000 Euro. Rainer<br />

Siegl schätzt seine<br />

gesamte Investition <strong>für</strong><br />

Lasershows auf 100000<br />

Euro und erklärt: „Ich<br />

erweitere jedes Angebot,<br />

das ich <strong>für</strong> ein Feuerwerk<br />

schreibe, um die<br />

Alternative Lasershow. Je<br />

schwerer es wird, Feuerwerke auszurichten,<br />

umso mehr setze ich auf<br />

Laser. Aber man kann beides nicht<br />

miteinander vergleichen.“<br />

Laserlicht muss sich brechen, um<br />

überhaupt sichtbar zu wer<strong>den</strong>.<br />

Da<strong>für</strong> setzt Rainer Siegl Maschinen<br />

ein, die Rauch in die Luft<br />

blasen. Erst dann sind die Effekte<br />

überhaupt beeindruckend und<br />

wirkungsvoll. Sobald Wind weht,<br />

ist eine Lasershow kaum durchführbar.<br />

Als Projektionsfläche setzt<br />

Siegl auf ein sogenanntes „Hydroschild“<br />

– die Lichteffekte wer<strong>den</strong><br />

auf eine Wand aus feinen Wasserstrahlen<br />

geworfen und kommen<br />

so zur Geltung. Problem: Diese<br />

Variante ist nicht wirklich auf einer<br />

Wiese durchführbar, weil die<br />

Gäste alsbald nasse Füße bekommen<br />

wür<strong>den</strong>. Fakt ist aber auch:<br />

„Je schwerer es wird Feuerwerke<br />

durchzuführen, umso attraktiver<br />

wird die Lasershow.“ Auch wenn<br />

Lasertechnik das Böllerballern<br />

nicht eins zu eins ersetzen kann.<br />

„Ich setze in der Regel auf eine<br />

Kombination aus Feuerwerk, Multimedia<br />

und Laser“, sagt Rainer<br />

Siegl, dem an und <strong>für</strong> sich eine<br />

reine Laser-Show trotzdem am<br />

liebsten ist: „Dann muss ich hinterher<br />

weniger aufräumen.“<br />

Lichtspektakel mit<br />

Drohnen?<br />

In China wurde im Oktober neuer<br />

Rekord in ganz anderer Richtung<br />

aufgestellt: 3051 Drohnen zauberten<br />

dort ein minutenlanges<br />

Lichtspektakel in <strong>den</strong> Himmel, wie<br />

es die Welt noch nicht gesehen<br />

hatte. In Deutschland feierte ein<br />

Telekommunikationsunternehmen<br />

in München die Einführung von<br />

5G mit einer Drohnenshow. Ein<br />

Softwaregigant aus Seattle nutzte<br />

die fliegen<strong>den</strong> Geräte zur Präsentation<br />

einer neuen Spielkonsole in<br />

Köln. Und Joe Bi<strong>den</strong>, der zukünftige<br />

Präsi<strong>den</strong>t der USA, ließ zu seiner<br />

Siegesfeier eine Mischung aus<br />

Drohnen und Feuerwerkskörper in<br />

<strong>den</strong> Himmel von Delaware steigen.<br />

Ob Drohnen auch <strong>für</strong> Rainer<br />

Siegl die Zukunft der Veranstaltungstechnik<br />

sind? „Für mich ist<br />

das aus Kostengrün<strong>den</strong> utopisch.<br />

Eine vernünftige Drohne bekommt<br />

man nicht unter 1500 Euro. Wie<br />

viele ich da wohl kaufen müsste?<br />

Hundert Stück? Und dann müssen<br />

die alle noch programmiert und<br />

gesteuert wer<strong>den</strong>. Drohnen sind<br />

<strong>für</strong> mich derzeit gar keine Alternative“,<br />

sagt der Pyrotechniker,<br />

der aktuell froh wäre, nach der<br />

Pandemie überhaupt wieder Veranstaltungen<br />

mit professionellem<br />

Laser, Multimedia und Feuerwerk<br />

untermalen zu dürfen.<br />

edl<br />

was hält das nächste Jahr bereit?<br />

Weihnachtszeit<br />

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Ab 11. <strong>Januar</strong> <strong>2021</strong> stehen wir <strong>für</strong> Sie<br />

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bis dahin - wünschen wir Ihnen eine<br />

gesegnete Weihnachtszeit.<br />

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20 | <strong>altlandkreis</strong><br />

Bauberatung<br />

Bauplanung<br />

Bauleitung<br />

Bauausführung<br />

Garagen<br />

An/Umbauten<br />

Regiearbeiten<br />

Wichtige Daten <strong>für</strong> <strong>den</strong> Winterdienst<br />

Wetterstationen<br />

am Straßenrand<br />

Altlandkreis | Muss vor dem Haus<br />

Schnee geräumt wer<strong>den</strong>? Viel<br />

Schnee? Muss man sich auf längeres<br />

Schneeräumen einrichten?<br />

Ist es draußen eisig glatt? Muss<br />

gestreut wer<strong>den</strong>? Oder reicht vielleicht<br />

das gestern verteilte Streugut<br />

noch aus, um nicht auszurutschen?<br />

Winterwetter wirft Fragen<br />

auf, die sich mit dem Hören und<br />

Schauen des allgemeinen Wetterberichts<br />

aus Radio und TV nicht<br />

genau beantworten lassen. Aber,<br />

nichts leichter als das: Ein Blick<br />

aus dem Fenster lässt erahnen,<br />

ob zumindest die Schneeschaufel<br />

herausgeholt wer<strong>den</strong> muss. Mit<br />

erfahrenem Blick kann auch eingeschätzt<br />

wer<strong>den</strong>, ob es länger<br />

dauern wird. <strong>Das</strong> Außenthermometer<br />

verrät, wie kalt es dabei<br />

sein wird. Und auch <strong>für</strong> einen<br />

kurzen Rutschtest reichen wenige<br />

Schritte vor die eigene Haustüre.<br />

In <strong>den</strong> Straßenmeistereien Weilheim<br />

und Peiting muss sich der<br />

eingeteilte „Späher“ gegen zwei<br />

Uhr nachts die gleichen Fragen<br />

stellen, um <strong>den</strong> Winterdienst ab<br />

drei Uhr richtig zu organisieren.<br />

Aber ein Blick aus dem Fenster<br />

und ein kurzer Rutschtest vor dem<br />

eigenen Haus reicht in diesem<br />

Falle nicht aus, um die richtigen<br />

Entscheidungen <strong>für</strong> diese riesigen<br />

Zuständigkeitsbereiche zu<br />

treffen. Dazu gehören nämlich<br />

die wichtigsten Verkehrsadern in<br />

der Region: Bundes-, Staats- und<br />

Kreisstraßen. In jeder der bei<strong>den</strong><br />

Straßenmeistereien sind das weit<br />

über 200 Kilometer Strecke. Und<br />

die Verhältnisse vor Ort können<br />

überall verschie<strong>den</strong> sein. Da<strong>für</strong><br />

sorgt allein schon der Höhenunterschied<br />

von mehr als 500<br />

Metern zwischen Ammertal und<br />

Auerberg. Und eine Landschaft,<br />

die durch ständigen Wechsel von<br />

Hochflächen und Tallagen geprägt<br />

ist. Straßen, die durch Wälder<br />

führen oder über freie Flächen.<br />

Windgeschützt oder dem Wind<br />

ausgesetzt. Gewässernah oder<br />

nicht. All das wirkt sich auf die<br />

winterlichen Straßenverhältnisse<br />

aus. Dazu müssen noch die<br />

aktuellen Wetterbedingungen<br />

berücksichtigt wer<strong>den</strong>. Eine Vielzahl<br />

von Faktoren also, die sich<br />

örtlich auswirken und die selbst<br />

erfahrene Winterdienstler nicht<br />

<strong>für</strong> je<strong>den</strong> Bereich erahnen können.<br />

Trotzdem müssen die richtigen<br />

Räum- und Streupläne entwickelt<br />

und ausgelöst wer<strong>den</strong>,<br />

damit spätestens beim Einsetzen<br />

des Berufsverkehrs die Straßen<br />

geräumt und befahrbar sind. In<br />

dieser Lage nutzen die Einsatzleiter<br />

der Straßenmeistereien heute<br />

moderne Technik – und klappen<br />

ihre Notebooks auf. Hier fin<strong>den</strong><br />

sie neben Modulen, mit <strong>den</strong>en<br />

sie Winterdiensteinsätze auslösen,<br />

steuern, koordinieren und<br />

dokumentieren können, auch eine<br />

Vielzahl von Daten, die sie als<br />

Entscheidungsgrundlage nutzen<br />

können. Wetterinformationen des<br />

Deutschen Wetterdienstes zum<br />

Beispiel. Eine Darstellung ihres<br />

Straßennetzes. Hinterlegte Räumund<br />

Streupläne. Erreichbarkeit<br />

der – je nach Datum und Uhrzeit –<br />

zur Verfügung stehen<strong>den</strong> Fahrer.<br />

Sensibler Hochpunkt an der<br />

Staatsstraße 2057 – die Straßenwetterstation<br />

in der Nähe der<br />

Wessobrunner Kreuzbergkapelle.


Und schließlich, punktgenau <strong>für</strong><br />

sensible und aufschlussreiche<br />

Stellen in ihren Zuständigkeitsbereichen,<br />

umfangreiche Daten der<br />

sogenannten Straßenwetterstationen<br />

– gewissermaßen elektronische<br />

Spähhelfer vor Ort. Noch<br />

nie davon gehört? Oder vielleicht<br />

im Vorbeifahren kurz registriert,<br />

ohne sich <strong>den</strong> Zweck erklären zu<br />

können? Im Landkreis Weilheim-<br />

Schongau und darüber hinaus<br />

stehen mehrere dieser Stationen:<br />

Am Auerberg, bei Sachsenried,<br />

Erling, Obertraubing, Spatzenhausen.<br />

Und bei Wessobrunn, in der<br />

Nähe der Kreuzbergkapelle.<br />

Beeindruckende Menge<br />

an Wetterdaten<br />

Was diese in einem Netz über<br />

ganz Bayern verteilten Stationen<br />

dank ihrer ausgefeilten Elektronik<br />

leisten, ist beeindruckend. Die<br />

Daten, die sie liefern und dann<br />

online abgerufen wer<strong>den</strong>, gehen<br />

weit über das „Wetter“ hinaus.<br />

Lufttemperatur, relative Feuchte,<br />

Niederschlagsintensität, Niederschlagsart,<br />

Niederschlagsmenge,<br />

Luftdruck, Windrichtung und<br />

Windgeschwindigkeit erfasst ein<br />

am Rohrpfosten angebrachter<br />

Kombi-Sensor. Fahrbahnoberflächentemperatur,<br />

Wasserfilmhöhe<br />

bis vier Millimeter und Gefriertemperatur<br />

erfasst ein Bo<strong>den</strong>sensor.<br />

Dieser liefert auch gerade <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Winterdienst wichtige Angaben<br />

über <strong>den</strong> Fahrbahnzustand an<br />

dieser jeweiligen Stelle. Trocken,<br />

feucht, nass, Eis oder Schnee,<br />

Restsalz, überfrierende Nässe?<br />

All das können die Einsatzleiter<br />

aus der Ferne auf dem Monitor<br />

ablesen, ohne die Stellen persönlich<br />

anzufahren. Auf diese Daten<br />

können auch die Fahrer der Streufahrzeuge<br />

zurückgreifen und sich<br />

damit ein noch konkreteres Bild<br />

machen, wie es gerade an sensiblen<br />

Stellen in ihrem Einsatzgebiet<br />

aussieht. Eine nachtsichtfähige<br />

Kamera, fest installiert mit einem<br />

blendfreien Infrarotscheinwerfer,<br />

liefert zusätzlich alle zehn Minuten<br />

ein Straßenbild, in Farbe oder<br />

Schwarz-Weiß.<br />

Wichtige<br />

Entscheidungsgrundlage<br />

Durch Straßenwetterstationen und<br />

diesen elektronischen Hilfsmitteln<br />

stehen erfahrenen Einsatzleitern<br />

wesentliche Daten auf Knopfdruck<br />

zur Verfügung. Daten, die sie mit<br />

ihrem fachlichen Hintergrund auswerten<br />

und als wichtige Entscheidungsgrundlage<br />

nutzen können.<br />

Erst, um ihr Lagebild bis ins Detail<br />

zu komplettieren, fahren sie bei<br />

Bedarf noch kritische Punkte persönlich<br />

an. Dann fällt die Entscheidung,<br />

was aktuell an Räum- und<br />

Streudienst erforderlich erscheint.<br />

Eine weitreichende Entscheidung,<br />

mit der ab drei Uhr unter Umstän<strong>den</strong><br />

die ganze Maschinerie an<br />

Fahrzeugen der Straßenmeistereien<br />

oder von Auftragsunternehmen<br />

in Bewegung gesetzt wird.<br />

Moderne Technik hilft auch dabei,<br />

während des Einsatzes <strong>den</strong><br />

Überblick zu behalten. Neben <strong>den</strong><br />

Positionsdaten der eingesetzten<br />

Fahrzeuge wer<strong>den</strong> Tätigkeiten wie<br />

Räumen, Streuen und Leerfahrten<br />

sowie Einsatzdaten wie Streudichte,<br />

Streubreite und Fahrbahntemperatur<br />

ebenfalls übertragen.<br />

Was alles im Hintergrund abläuft,<br />

um nach Kräften da<strong>für</strong> zu sorgen,<br />

dass die überörtlichen Straßen<br />

möglichst gefahrlos befahren wer<strong>den</strong><br />

können, bemerken Verkehrsteilnehmer<br />

nicht. Wenn sie sich<br />

morgens durch die winterlichen<br />

Straßenverhältnisse bewegen,<br />

nehmen sie es oft als selbstverständlich<br />

an, dass irgendjemand<br />

An einer der Hauptverkehrsadern der Region, der Bundesstraße 2 schen Weilheim und Starnberg, liefert die Straßenwetterstation bei<br />

zwi-<br />

Obertraubing wichtige Daten über die örtliche Wetterlage auf der bewaldeten<br />

Hochfläche.<br />

an <strong>den</strong> Stellen, die sie gerade<br />

befahren möchten, auch geräumt<br />

und gestreut hat. Meist ist dies<br />

auch der Fall. Wenn allerdings<br />

noch kurz vor dem Berufsverkehr<br />

starker Schneefall einsetzt, helfen<br />

auch Elektronik und gute Einsatzpläne<br />

nicht. Dann sind Geduld<br />

und Verständnis nötig. Attribute,<br />

die leichter fallen, wenn man<br />

weiß, dass Räum- und Streufahrzeuge<br />

nicht auf Verdacht hin- und<br />

herfahren, sondern nach einem<br />

ausgefeilten Konzept – unterstützt<br />

durch leistungsfähige Straßenwetterstationen.<br />

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januar / februar <strong>2021</strong> | 21


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Klimaschutz<br />

Altlandkreis | In Zeiten des offensichtlichen Klimawandels<br />

gilt es Zeichen zu setzen. Eine schöne<br />

Aktion sicherlich: Die Initiative „Stadtradeln“, die<br />

Menschen gezielt dazu bewegt, im Alltag häufiger<br />

das Fahrrad zu benutzen. Nach Angaben der<br />

Bürgerstiftung „Energiewende Oberland“ haben<br />

sich im Aktionszeitraum vom 3. bis 23. Oktober<br />

3385 Radelfahrer aus <strong>den</strong> Landkreisen Bad Tölz-<br />

Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach<br />

und Weilheim-Schongau beteiligt, gemeinsam<br />

519 783 Kilometer zurückgelegt. Allein im<br />

Landkreis Weilheim-Schongau wur<strong>den</strong> 260456<br />

Kilometer geradelt – und damit 38 Tonnen CO²<br />

eingespart. Landrätin Andrea Jochner-Weiß<br />

wünscht sich, dass sich dieser Positiv-Trend <strong>2021</strong><br />

fortsetzt: „Wir freuen uns auf eine Vielzahl von<br />

begeisterten Radlerinnen und Radlern im nächsten<br />

Jahr und möchten auch dann wieder<br />

gemeinsam <strong>für</strong> <strong>den</strong> Klimaschutz in<br />

unserer schönen Region radeln.“ js<br />

Ehrenamtliche Corona-Hilfe<br />

<strong>für</strong> Alleinstehende<br />

Altlandkreis | Corona-positiv heißt: Zehn bis<br />

14 Tage in Quarantäne. Besonders schwer haben<br />

es in dieser Zeit Alleinstehende. Einkäufe<br />

im Supermarkt, Krankmeldungen vom Hausarzt<br />

abholen, Medikamente aus der Apotheke<br />

besorgen, mit dem Hund Gassi gehen? Erfreulicherweise<br />

helfen in <strong>den</strong> meisten Fällen<br />

Nachbarn und Freunde. Wer jedoch absolut<br />

nieman<strong>den</strong> hat in dieser schwierigen Zeit,<br />

kann auf ehrenamtliche Helfer zurückgreifen,<br />

die sich bei Gemein<strong>den</strong> und Nachbarschaftshilfen<br />

freiwillig zum Dienst gemeldet haben.<br />

Nähere Infos hält die Landratsamt-Seite www.<br />

weilheim-schongau.de unter der Rubrik Bürgerservice<br />

/ Ehrenamt sowie „Corona Infos“<br />

bereit. Außerdem vermittelt Utta Pollmeier von<br />

der Koordinierungsstelle <strong>für</strong> Bürgerengagement<br />

im persönlichen Gespräch (Tel.<br />

0881 / 681 1519) oder per E-Mail renamt@lra-wm.bayern.de).<br />

(ehjs<br />

Mit neuer Unternehmensspitze in die Zukunft<br />

Denklingen | Die Hirschvogel Holding GmbH mit<br />

Sitz in Denklingen wird mit neuer Unternehmensspitze<br />

ins Jahr <strong>2021</strong> starten. Ab 1. <strong>Januar</strong> leiten<br />

Walter Bauer in der Funktion des Geschäftsführers<br />

Finanzen (CFO) und Dr. Dirk Landgrebe als neuer<br />

Geschäftsführer Produktion (COO) die Geschäfte.<br />

Darüber hinaus stößt im Laufe des Jahres ein<br />

dritter Geschäftsführer dazu, der dann <strong>den</strong> Vorsitz<br />

des Führungstrios (CEO) übernehmen wird. Laut<br />

Angaben des Unternehmens darf dieser Name<br />

aus vertraglichen Grün<strong>den</strong> noch nicht bekanntgegeben<br />

wer<strong>den</strong>. Von Seiten des Unternehmens<br />

wird der „vorgezogene Generationenwechsel“ als<br />

wichtiger Zukunftsschritt<br />

bezeichnet.<br />

Wortwörtlich: „Die<br />

Weichen <strong>für</strong> ein<br />

innovatives, breites<br />

und am Markt<br />

ausgerichtetes Produkt-<br />

und Leistungsspektrum<br />

sind<br />

Walter Bauer (links) und<br />

Dr. Dirk Landgrebe<br />

gestellt. In der nächsten Dekade gilt es zudem, die<br />

Potenziale <strong>für</strong> Hirschvogel im Markt zu<br />

nutzen und die Kräfte im Unternehmen<br />

zu bündeln.“<br />

js<br />

22 | <strong>altlandkreis</strong>


Wanderführer von Rother zum 100-Jährigen<br />

Altlandkreis | In Rucksäcken von Bergsteigern,<br />

Wanderern und Aktivurlaubern sind sie seit Jahr-<br />

zehnten kaum wegzu<strong>den</strong>ken:<br />

Wanderführer von<br />

„Rother“. Am 15. November<br />

2020 feierte der Bergverlag<br />

seinen 100. Geburtstag, hat<br />

in dieser Zeit knapp 400<br />

Reise- und Wanderführer<br />

<strong>für</strong> Gebiete in der ganzen<br />

Welt auf <strong>den</strong> Markt gebracht.<br />

„Von A wie Australien<br />

bis Z wie Zugspitze“,<br />

heißt es in einem<br />

Jubiläumsschreiben. Mit<br />

„Kulturwandern Blaues Land“, „<strong>Pfaffenwinkel</strong>“<br />

sowie „Kulturwandern Fünfseenland“ führt Rother<br />

auch durch <strong>den</strong> Landkreis Weilheim-Schongau.<br />

Und mit „Zugspitze“ durch die atemberaubende<br />

Berglandschaft im Wer<strong>den</strong>felser Land und <strong>den</strong><br />

Ammergauer Alpen.<br />

>>> TOURENFÜHRER ZU GEWINNEN<br />

Ihr Regionalmagazin „<strong>altlandkreis</strong>“ verlost drei<br />

Exemplare des Wander- und Bergtourenführers<br />

„Zugspitze“, der 50 Touren samt GPS-Tracks beinhaltet.<br />

Schicken Sie uns bis 15. <strong>Januar</strong> eine Post-<br />

karte mit dem Stichwort „100 Jahre Rother“ an<br />

„<strong>altlandkreis</strong>“, Birkland 40, in 86971 Peiting<br />

oder eine Mail an kreis.de.<br />

info@altlandjs<br />

Alpenküche, Atem der Zeit<br />

und Zugspitze – die Gewinner<br />

Altlandkreis | Rezepte zum Selbermachen, die<br />

<strong>den</strong> Gaumen verzaubern: Da<strong>für</strong> steht das jüngste<br />

Koch- und Backbuch der Hauswirtschafterei.<br />

Alexandra Leder aus Altenstadt, Angelika Eirenschmalz<br />

aus Steinga<strong>den</strong> und Mathilde Echtler<br />

aus Peiting hatten in unserer November/<br />

Dezember-<strong>Ausgabe</strong> das notwendige Losglück<br />

und je ein Exemplar der „Süßen Alpenküche“<br />

gewonnen. Dagegen alles Wissenswerte über<br />

Deutschlands höchsten Berg haben Agnes<br />

Scheurer aus Hohenfurch, Jessica Weidlich aus<br />

Peiting und Rita Hipp aus Halblech erfahren. Sie<br />

gewannen das Buch „Zugspitze – Berg der Kontraste“.<br />

Es wurde vom Penzberger Autor Stefan<br />

König zum Jubiläum „100 Jahre Erstbesteigung<br />

der Zugspitze“ geschrieben — und war unter<br />

unseren Gewinnspielen besonders begehrt,<br />

wie anhand zahlreicher Einsendungen deutlich<br />

wurde. Dagegen voller Fantasie ist der Inhalt<br />

von „Atem der Zeit“. Dabei handelt es sich um<br />

<strong>den</strong> ersten Fantasy-Thriller der Peitinger Autorin<br />

Marlis Bader, die bis dato <strong>den</strong> Leuten vor<br />

allem als Expertin <strong>für</strong> traditionelle Räucherrituale<br />

bekannt war. Gewonnen haben das im<br />

Eigenverlag erschienene Werk Ingrid Käufl aus<br />

Peiting, Magdalena Schmid aus Apfeldorf und<br />

Susane Becker aus Schongau. Wir gratulieren<br />

recht herzlich! Und verweisen alle,<br />

die kein Losglück hatten, auf die winnspiele in dieser <strong>Ausgabe</strong>.<br />

Gejs<br />

Schongauer Polizei<br />

warnt vor Trickbetrügern<br />

Schongau | Wie Schongaus Polizeichef Herbert<br />

Kieweg bereits im großen Interview auf der Roten<br />

Couch, erschienen in der „<strong>altlandkreis</strong>“-<strong>Ausgabe</strong><br />

November / Dezember 2020, ausdrücklich<br />

betonte: Die Fälle von Internetkriminalität und<br />

Trickbetrügerei häufen sich. Ein Paradebeispiel<br />

<strong>für</strong> letzteres ist am 6. Dezember geschehen, als<br />

eine Schongauerin einen Anruf von einem angeblichen<br />

Mitarbeiter der Sparkasse erhielt. Dieser<br />

gab an, dass er auf ihrem Konto ungewöhnliche<br />

Geldbuchungen ins Ausland festgestellt<br />

hätte. Die Angerufene solle ihm doch ihre TAN-<br />

Nummern mitteilen, damit er eine Sperrung<br />

des Kontos veranlassen könne. Die Geschädigte<br />

reagierte vorbildlich, gab keinerlei Daten heraus<br />

und beendete das Gespräch vorzeitig. Trickbetrüger<br />

geben sich am Telefon oft als Polizisten,<br />

Staatsanwälte oder auch Bankangestellte aus,<br />

um vorwiegend ältere Menschen zur Herausgabe<br />

von Wertsachen oder Informationen zu bringen.<br />

Dabei nutzen sie eine spezielle Technik, die<br />

bei einem Anruf auf der Nummernanzeige des<br />

Telefons ihrer Opfer die Rufnummer der Polizeidienststelle<br />

oder eben einer Bank anzeigt.<br />

Die Bitte der Polizei, gerichtet an die gesamte<br />

Bevölkerung: „Seien Sie bei solchen Anrufen im-<br />

mer skeptisch! Geben Sie keine Daten heraus!<br />

Und wen<strong>den</strong> Sie sich unmittelbar an<br />

Ihre Bank oder an die nächste zeidienststelle!<br />

Polijs<br />

januar / februar <strong>2021</strong> | 23


Die neue Single von Mary Lou<br />

Akute Suchtgefahr<br />

mit „After All“<br />

一 愀 琀 ئج 爀 氀 椀 挀 栀 Ⰰ 渀 愀 挀 栀 栀 愀 氀 琀 椀 最 甀 渀 搀 愀 甀 猀 䐀 攀 甀 琀 猀 挀 栀 氀 愀 渀 搀 ℀<br />

Schwabsoien | Für „Mary Lou“<br />

war und ist die Corona-Pandemie<br />

Fluch und Segen zugleich. Anfang<br />

2020 hatten die Schwabsoiener<br />

Sandkastenfreunde richtig Bock,<br />

am bislang erfolgreichsten und<br />

aufregendsten Jahr ihrer zehnjährigen<br />

Bandgeschichte nahtlos<br />

anzuknüpfen. Auftakt beim Puls<br />

Open Air! Vorband von Joris! <strong>Das</strong><br />

war 2019, an Highlights kaum zu<br />

toppen und „macht ehrlich gesagt<br />

schon süchtig“, gesteht Sänger,<br />

Songwriter, Gitarrist und Pianist<br />

David Gramberg. Zwischen 1500<br />

und 2500 frenetische Fans besuchten<br />

die Joris-Konzerte im<br />

ba<strong>den</strong>-württembergischen Tuttlingen,<br />

nordrhein-westfälischen<br />

Min<strong>den</strong>, sächsischen Leipzig und<br />

bayerischen Regensburg. Und sie<br />

alle feierten auch Gitarrist Jakob<br />

Pröbstl, Bassist Daniel Gramberg,<br />

Schlagzeuger Andreas Gast und<br />

eben David Gramberg lauthals<br />

und voller Begeisterung – die Vier<br />

haben sich erstklassig geschlagen.<br />

Jakob Pröbstl (v.l.), Daniel Gramberg, David Gramberg und Andi Gast.<br />

„Natürlich waren wir vor dem ersten<br />

Auftritt als Vorband <strong>für</strong> Joris<br />

extrem aufgeregt und stellten uns<br />

ernsthaft die Frage, ob wir dem<br />

überhaupt gewachsen sind.“ Spätestens<br />

nach dem ersten der vier<br />

Konzerte aber war klar: Sind sie,<br />

womit der Traum einer professionellen<br />

Musikkarriere dieser hochveranlagten<br />

Hobby-Musiker neues<br />

Gewicht bekam. Dann, ausgerechnet<br />

inmitten dieser steil aufsteigen<strong>den</strong><br />

Erfolgskurve, kam Corona.<br />

„Autumn Comes“ in<br />

bekannten Radiosendern<br />

„Zu Beginn der Pandemie hatten<br />

wir noch die Hoffnung, dass wenigstens<br />

im Herbst wieder was<br />

gehen könnte.“ Als im Laufe des<br />

Jahres jedoch immer mehr Gigs<br />

24 | <strong>altlandkreis</strong>


abgesagt wur<strong>den</strong>, war klar: <strong>Das</strong><br />

wird nichts mehr mit Live-Auftritten<br />

im Jahr 2020, schon gar nicht<br />

vor 2500 Besuchern. Hören kann<br />

und konnte man die Indie-Band<br />

trotzdem immer und überall, rund<br />

um die Uhr. Auf YouTube. Und auf<br />

allen Musik-Streaming-Portalen,<br />

die der Markt zu bieten hat. Zum<br />

Beispiel iTunes, Spotify und Amazon<br />

Music. Liedermacher Joris<br />

wurde allerdings anderweitig auf<br />

Mary Lou aufmerksam. Hintergrund:<br />

Als feststand, dass Mary<br />

Lou im Jahr 2019 Auftakt-Band des<br />

populären Open-Air-Festivals PULS<br />

sein darf, wurde in Sendern des<br />

Bayerischen Rundfunks fleißig die<br />

Werbetrommel gerührt. Neben bereits<br />

namhaften Bands wie Annen-<br />

MayKantereit wurde auch Mary Lou<br />

immer wieder namentlich genannt<br />

im Rundfunk. Daraufhin sind wiederum<br />

andere Radiosender auf die<br />

Schwabsoier aufmerksam gewor<strong>den</strong>.<br />

Ihr Song „Autumn Comes“,<br />

zuletzt einer der Hits schlechthin<br />

<strong>für</strong> Instagram-Storys, wurde<br />

letztlich regelmäßig bei Bayern 3,<br />

Bayern 2, Fritz, DAS DING, bigFM,<br />

egoFM und PULS gespielt. Auch<br />

Joris wurde beim Radiohören auf<br />

die Gefühlsmusiker aufmerksam,<br />

war auf Anhieb begeistert und<br />

engagierte sie schließlich als Vorband<br />

<strong>für</strong> vier Live-Konzerte seiner<br />

„Schrei es raus“-Tour.<br />

Resonanz:<br />

„Wirklich großartig“<br />

<strong>Das</strong>s <strong>für</strong> Mary Lou im Corona-Jahr<br />

2020 nicht mal die angesetzten<br />

Streaming-Konzerte nach Plan<br />

verlaufen sind, „weil es uns unter<br />

anderem selbst gesundheitlich<br />

erwischt hat“, war <strong>für</strong> die Band<br />

und deren Fans doppelt enttäuschend.<br />

Andererseits kam die<br />

pandemiebedingte Zwangspause<br />

<strong>den</strong> Nebenberufs-Musikern auch<br />

gelegen: endlich Zeit, liegengebliebene<br />

Projekte aufzuarbeiten.<br />

Eines davon heißt „After All“ – ein<br />

Song, dessen Inhalt sentimental<br />

Vor 2 500 Fans: Mary Lou als Joris-Vorband in Min<strong>den</strong>.<br />

zurückerinnert, aber auch positiv<br />

in die Zukunft blickt. Und ein Song,<br />

„<strong>den</strong> wir live schon über vier Jahre<br />

gespielt, aber immer wieder neu<br />

interpretiert haben“. Diese After-<br />

All-Version jedoch, die nun neu<br />

als Single erschienen ist, klingt<br />

selbst in <strong>den</strong> Ohren der treuesten<br />

Fans so gar nicht nach Mary Lou.<br />

„Wir waren schon sehr gespannt,<br />

wie der Song bei unseren Hörern<br />

so ankommen wird.“ Grundsätzlich<br />

steht die Band <strong>für</strong> melancholische,<br />

melodienreiche, fast schon<br />

musikalisch perfektionistische<br />

Lieder zum Träumen und in sich<br />

kehren. Paradebeispiel hier<strong>für</strong>:<br />

<strong>Das</strong> Album „May be April“, der<br />

ideale Begleiter <strong>für</strong> ruhige, sinnliche<br />

und gefühlsstarke Momente.<br />

Was jedoch live auf der Bühne vor<br />

ausverkauftem „Haus“ nicht wirklich<br />

zum Aufheizen der Stimmung<br />

sorgt. Deshalb interpretierten die<br />

längst erwachsen gewor<strong>den</strong>en<br />

Männer ihre eigenen Songs immer<br />

wieder neu, ten<strong>den</strong>ziell immer<br />

fetziger. Der E-Gitarren-lastigste<br />

unter allen Songs ist nun diese<br />

„After All“-Version als brandneue<br />

Single, sogar mit dreistimmiger<br />

Gesangseinlage der Protagonisten<br />

selbst. Aufgenommen komplett in<br />

Eigenregie. „Die Schlagzeugaufnahmen<br />

durften wir wieder im<br />

Probeheim der Schwabsoier Musikkapelle<br />

vornehmen – nochmals<br />

besten Dank an dieser Stelle“, sagt<br />

David Gramberg. Die restliche harte<br />

Arbeit erfolgte im Studio von<br />

„Bougalou Entertainment“, ein<br />

kleines aber feines Musiklabel in<br />

Utting am Ammersee. Und ja: Der<br />

neue Song kommt gut an beim Publikum.<br />

Sehr gut sogar. „Die Resonanzen<br />

bislang sind wirklich großartig“,<br />

bestätigt David Gramberg.<br />

Weitere Songs<br />

in Arbeit?<br />

Ob gegen Mitte oder Ende <strong>2021</strong><br />

Mary Lou wieder live und vor Publikum<br />

auf der Bühne stehen und<br />

das zehnjährige Band-Jubiläum<br />

mit <strong>den</strong> Fans nachholen kann?<br />

„Wir wünschen es uns natürlich.“<br />

Fakt ist je<strong>den</strong>falls: Geld verdient<br />

die Band hauptsächlich mit Live-<br />

Auftritten, da über YouTube und<br />

Spotify erst relevante Einnahmen<br />

erzielt wer<strong>den</strong>, wenn die Streams<br />

in die Millionen gehen. Angesichts<br />

der harten Arbeit sowie des immensen<br />

Zeitaufwandes hinter einer<br />

professionellen Songaufnahme ein<br />

finanzielles Trauerspiel. Trotzdem<br />

hilft der Band jeder Aufruf und<br />

jeder gestreamte Song weiter. Indirekt<br />

zumindest. Denn je bekannter<br />

Mary Lou wird, desto größer ist die<br />

Chance, nach Corona wieder auf<br />

namhaften Festivals, ausverkauften<br />

eigenen Konzerten sowie auf<br />

Konzerten von bekannten Stars der<br />

Musikbranche spielen zu dürfen.<br />

Die musikalische Klasse haben die<br />

vier Männer aus Schwabsoien unbestritten.<br />

Welche sie mit weiteren,<br />

neuen Songs, unter Beweis stellen<br />

wer<strong>den</strong>? „Ich arbeite schon an<br />

neuen Ideen“, verrät David Gramberg<br />

und grinst. Insofern sollten<br />

auch die Fans von Mary Lou langsam<br />

aber sicher aufpassen: Akute<br />

Suchtgefahr!<br />

js<br />

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januar / februar <strong>2021</strong> | 25


Ein Leben mit Stinktieren<br />

„Ich würde es<br />

keinem empfehlen“<br />

Stinktiere leben normalerweise in wilder Natur<br />

und sind vor allem nachts aktiv.<br />

26 | <strong>altlandkreis</strong><br />

Peißenberg | Laut Tierschutzbund<br />

importieren die Deutschen im<br />

EU-Vergleich die meisten Wildtiere.<br />

Immer mehr Exoten fin<strong>den</strong><br />

sich in hiesigen Wohnungen und<br />

Gärten. Auch Sven Haben umgibt<br />

sich mit eher seltenen Mitbewohnern:<br />

Rudi und Faye heißen seine<br />

bei<strong>den</strong> Streifenskunks, im Volksmund<br />

auch „Stinktiere“ genannt.<br />

Zum Zeitpunkt unseres Besuchs<br />

hatte er mit Colin und Molly sogar<br />

zwei weitere kleine Raubtiere zur<br />

Pflege, insgesamt vier Stinktiere<br />

im Haus.<br />

Der Streifenskunk (lat.: Mephitis)<br />

ist in Nord- und Mittelamerika beheimatet<br />

und wird in Deutschland<br />

eher selten gehalten. Zwar gab es<br />

in <strong>den</strong> 1990er Jahren eine kurze<br />

Hochphase beim Import der Tiere,<br />

da aber die Haltung anspruchsvoll<br />

ist und problematisch sein<br />

kann, setzte sich der Skunk als<br />

Haustier nicht durch. Der Deutsche<br />

Tierschutzbund warnt<br />

eindeutig: „Skunks sind keine<br />

geeigneten Heimtiere.“ In<br />

Deutschland dürfen auch die<br />

Drüsen, die einen sehr unangenehmen<br />

Geruch verbreiten<br />

können, nicht entfernt<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Inserat aus<br />

Schleswig-Holstein<br />

Der 30-jährige Berufssoldat und<br />

gebürtige Ostfriese Sven Haben<br />

hegt seit seiner Jugend eine Lei<strong>den</strong>schaft<br />

<strong>für</strong> „etwas andere“<br />

Haustiere, wie zum Beispiel Streifenhörnchen.<br />

Im Jahr 2015 lebte<br />

Sven Haben mit Stinktier-Dame Faye, die nun vier Jahre alt ist.<br />

er alleine in Wilhelmshaven und<br />

dachte darüber nach, welchen<br />

neuen Mitbewohner er sich <strong>den</strong>n<br />

zulegen könnte. Da er durch seine<br />

Arbeit tagsüber eingespannt war,<br />

sollte es ein Tier sein, das eher<br />

zu späterer Stunde aktiv ist. Bei<br />

ausführlicher Recherche im Internet<br />

stieß er auf eine Züchterin<br />

aus Schleswig-Holstein, die einen<br />

neuen Wurf Skunks inseriert hatte.<br />

Nachdem er sich eingehend<br />

über die kleinen Raubtiere informiert<br />

hatte, kaufte er „Rudi“ <strong>für</strong><br />

damals 350 Euro – der Beginn<br />

seines Lebens mit Stinktieren.<br />

Eine Genehmigung brauchte er<br />

da<strong>für</strong> nicht, aber dieses Thema<br />

wird von <strong>den</strong> einzelnen Bundesländern<br />

unterschiedlich gehandhabt.<br />

In Bayern muss er derzeit<br />

einen Haltungsnachweis führen<br />

und regelmäßig <strong>für</strong> einen Check<br />

zum Tierarzt nach Peiting fahren.<br />

Zunächst in<br />

getrennten Räumen<br />

Rudi ist ein nachtaktives Wesen,<br />

das alleine gut klarkommt, <strong>den</strong>n<br />

Stinktiere eignen sich nur bedingt<br />

<strong>für</strong> die Gruppenhaltung.<br />

Sein geräumiges Gehege durfte<br />

er regelmäßig <strong>für</strong> gemeinsame


abendliche Spaziergänge mit<br />

seinem Besitzer verlassen. Die<br />

Nachbarn staunten nicht schlecht<br />

und reagierten zunächst mit Verwunderung.<br />

Ist es ein Dachs? Ein<br />

Frettchen? Sven Haben leistete<br />

viel Aufklärungsarbeit und schon<br />

bald gewöhnte man sich an ihn<br />

und seinen kleinen Freund. Kaum<br />

war ein Jahr ins Land gezogen,<br />

meldete sich erneut die Züchterin<br />

und fragte, ob er ein weiteres<br />

Stinktier aufnehmen wolle, dass<br />

in Berlin unter schlechten Bedingungen<br />

auf einem Bauernhof lebte.<br />

Er schaute sich die Sache vor<br />

Ort an und entschied sich prompt,<br />

der Stinktierdame „Faye“ ein besseres<br />

Leben zu bieten – der Hof<br />

wurde wenig später von <strong>den</strong> Behör<strong>den</strong><br />

dicht gemacht. Nun stand<br />

er allerdings vor der Aufgabe, die<br />

bei<strong>den</strong> Tiere einander vorzustellen.<br />

Sven Haben berichtet über<br />

dieses Unterfangen: „Stinktiere<br />

sind Einzelgänger. Sobald man<br />

mehr Tiere hat, kann es Stress<br />

geben. Wenn die sich nicht lei<strong>den</strong><br />

können, herrscht schnell Krieg. Es<br />

gibt Fälle, wo Skunks ein Leben<br />

lang ein Paar bleiben, aber das<br />

ist sehr selten.“ Sven Haben hat<br />

die bei<strong>den</strong> erst einmal in zwei<br />

verschie<strong>den</strong>en Räumen gehalten.<br />

Erst, nachdem sie sich rund eine<br />

Woche beschnuppert hatten, kamen<br />

sie schließlich zusammen.<br />

„Da Rudi das liebste Tier der Welt<br />

ist, hat das alles gut geklappt.“ Es<br />

herrschte tatsächlich Frie<strong>den</strong> zwischen<br />

<strong>den</strong> zwei Stinktieren.<br />

Aus beruflichen Grün<strong>den</strong> folgte<br />

wenig später der Umzug nach<br />

Bayern und die Wohnungssuche<br />

gestaltete sich als schwierig. Einige<br />

Vermieter waren direkt abweisend,<br />

<strong>den</strong>n sie konnten die<br />

Tiere nicht einordnen und wieder<br />

einmal musste Sven Haben Überzeugungsarbeit<br />

leisten. Zunächst<br />

kam er mit seinen Tieren in<br />

Schongau unter, später in Peiting.<br />

Heute wohnt er mit Freundin und<br />

seinen exotischen Lieblingen auf<br />

120 Quadratmetern in Peißenberg.<br />

„Meine Freundin musste sich natürlich<br />

auch erst einmal an die<br />

bei<strong>den</strong> gewöhnen. Leicht war das<br />

nicht, sie musste gewisse Ängste<br />

überwin<strong>den</strong>“, berichtet Sven Haben<br />

und lacht.<br />

Wohnungseinrichtung<br />

unbedingt sichern<br />

Gemeinsame Spaziergänge sind<br />

leider nicht mehr möglich, <strong>den</strong>n<br />

Rudi ist schwer krank: Er leidet<br />

an der Glasknochenkrankheit,<br />

was bedeutet, dass er nach einer<br />

Kollision mit Hindernissen<br />

ständig schwer verletzt ist. Und<br />

da Faye unter widrigen Bedingungen<br />

aufwuchs, ist sie nicht<br />

besonders zutraulich und könnte<br />

<strong>für</strong> Kinder und andere Passanten<br />

eine Gefahr darstellen. Und auch<br />

die Wohnung musste erst einmal<br />

Skunk-gerecht umgestaltet wer<strong>den</strong>.<br />

Sven Haben schildert die<br />

nötigen Maßnahmen: „Alles bis<br />

ein Meter Höhe ist <strong>für</strong> die Tiere<br />

erreichbar. Sie sind sehr clever,<br />

neugierig, erfinderisch und stark.<br />

Ich darf auch nicht vergessen, die<br />

Türen zu schließen, <strong>den</strong>n sie untersuchen<br />

alles. Sie knabbern an<br />

Kabeln, reißen Tapeten ab und<br />

öffnen auch gerne Schubla<strong>den</strong>.<br />

Es muss alles gesichert wer<strong>den</strong>.<br />

Pflanzen muss man hochstellen,<br />

sonst wer<strong>den</strong> sie ausgebuddelt.“<br />

Gefüttert wird mit Hühnchen, Obst<br />

und Gemüse. Hin und wieder gibt<br />

es Joghurt als Leckerli. Ruhige<br />

Nächte sind im Hause Haben je<strong>den</strong>falls<br />

selten. Sobald er Geräusche<br />

hört, schreckt er auf und geht<br />

der Sache auf <strong>den</strong> Grund. Vor wenigen<br />

Tagen haben Rudi und Faye<br />

die Küchenzeile genauer unter die<br />

Lupe genommen, dort sichtbare<br />

Schä<strong>den</strong> angerichtet. Sven Haben<br />

hat einen Rat <strong>für</strong> alle, die sich <strong>für</strong><br />

die Haltung von Skunks interessieren:<br />

„Man sollte es sich doppelt<br />

und dreifach überlegen, bevor<br />

man sich ein Stinktier zulegt.<br />

So süß sie auch sind, es gibt mehr<br />

negative, als positive Aspekte. Es<br />

sind schlichtweg Wildtiere, die in<br />

Gefangenschaft leben. Ich würde<br />

es keinem empfehlen.“<br />

Natürlich kam er irgendwann in<br />

Kontakt mit <strong>den</strong> Drüsen der Tiere.<br />

Stinktiere benutzen ihre ge<strong>für</strong>chtete<br />

und namensgebende Waffe,<br />

wenn sie sich bedroht fühlen. Der<br />

Effekt ist allerdings wirkungsvoll<br />

und nachhaltig, wie Sven Haben<br />

beschreibt: „Wenn die absprühen,<br />

riecht das wie Marihuana. In<br />

<strong>den</strong> Augen und im Rachen ist es<br />

sehr beißend, und man bekommt<br />

<strong>den</strong> Geruch nur sehr schwer aus<br />

<strong>den</strong> Klamotten. Die kann man am<br />

besten gleich wegschmeißen. <strong>Das</strong><br />

habe ich zum Glück aber in der<br />

ganzen Zeit nur ein einziges Mal<br />

erleben müssen.“<br />

Die Lebenserwartung von Stinktieren<br />

beträgt in Gefangenschaft<br />

rund zwölf Jahre. Sven Haben<br />

wird noch ein Weile mit der Gesellschaft<br />

seiner Hausgenossen<br />

leben müssen. Er fasst seine Zeit<br />

mit <strong>den</strong> Skunks wie folgt zusammen:<br />

„Rudi war zwar eine der<br />

besten Erfahrungen, die ich je<br />

gemacht habe, <strong>den</strong>n er ist mir<br />

ein treuer Freund. Da bereue ich<br />

nichts. Aber ich würde es nicht<br />

noch einmal machen.“<br />

edl<br />

januar / februar <strong>2021</strong> | 27<br />

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Gesundheitsprävention am<br />

Starnberger See<br />

• Für aktiv DRV-Versicherte ohne akute Erkrankung<br />

• Komplette Kostenübernahme durch die DRV<br />

• Elektronische Beantragung über www.rv-fit.de oder<br />

über das Formular G0180 „Antrag auf Leistungen zur<br />

Prävention“ auf unserer u. g. Website<br />

Weitere Informationen:<br />

www.cep-hoehenried.de<br />

info@cep-hoehenried.de<br />

Telefon: 08158 9078-0<br />

Centrum <strong>für</strong> Prävention<br />

Am Grundweiher 1<br />

82347 Bernried am Starnberger See<br />

Wer<strong>den</strong><br />

Sie aktiv!


Erster Winter <strong>für</strong> Burggens Waldkindergarten<br />

Starkes Immunsystem<br />

und weniger Lärm<br />

Lauterbach 14 86989 Steinga<strong>den</strong><br />

0173 / 77 38 33 5<br />

● Holzeinschläge / Durchforstungen<br />

● Problembaumfällung mit Versicherungsschutz<br />

● Holzhandel / Brennholzhandel<br />

● Garten- und Landschaftsbau<br />

● Natursteinmauern-Steinbau<br />

● Fluss- und Lawinenverbau<br />

● Bagger- und Drainagearbeiten<br />

● Leitungssuche mit Wünschelrute<br />

● Transporte jeglicher Art unter 3,5t<br />

● Mobiler Reparatur- und Ersatzteileservice<br />

● Geräte- und Fahrzeugbau<br />

● Schweiß-und Holzbauarbeiten<br />

● Landwirtschaftliche Produkte / Dienstleistungen<br />

● Winterdienst<br />

● forstbetrieb_schmid@yahoo.de<br />

Burggen | Rote Bäcklein, rote<br />

Nasenspitzen und ein breites<br />

Grinsen im Gesicht: Die Drei- bis<br />

Sechsjährigen sind begeistert.<br />

Trotz Nebel, trotz Kälte. Immerhin<br />

zeigt das Thermometer an diesem<br />

Dienstagmorgen minus zwei<br />

Grad an, die gefühlte Temperatur<br />

ist noch kälter. „Was <strong>den</strong> Kindern<br />

aber nichts ausmacht“, sagt Heidi<br />

Fichtl, die mit Hilfe ihrer Kolleginnen<br />

Julia Schmutzer und Marion<br />

Fritsch die neue Waldkindergarten-Gruppe<br />

in Burggen leitet, und<br />

mindestens so begeistert ist von<br />

diesem pädagogisch-wertvollen<br />

Projekt, wie die 18 Buben und<br />

Mädchen selbst. Treffpunkt der<br />

„Waldfüchse“, so der offizielle<br />

Gruppenname, ist je<strong>den</strong> Morgen<br />

zwischen 7.30 und 8.30 Uhr hinter<br />

dem Areal des Burggener Bauhofs,<br />

das sich abseits des Ortes<br />

in Richtung Sü<strong>den</strong> befindet. Eine<br />

warme, funktionelle Unterwäsche,<br />

festes, gefüttertes Schuhwerk,<br />

Mütze, Handschuhe, Pullover sowie<br />

wasser- und matschdichte<br />

Hose und Jacke sind die winterbedingte<br />

Grundvoraussetzung <strong>für</strong><br />

die Kinder. Ebenso ein Rucksack<br />

mit Getränk und Brotzeit. Ist die<br />

Gruppe komplett, wandert sie gemeinsam<br />

über eine sanft ansteigende<br />

Wiese direkt hinein in <strong>den</strong><br />

Wald, <strong>den</strong> die Burggener Waldgenossenschaft<br />

zur Verfügung<br />

gestellt hat – und <strong>für</strong> die Kinder<br />

ein wahres Paradies darstellt. <strong>Das</strong><br />

kupierte Gelände ist nahezu vollständig<br />

von weichem, gesundem<br />

Moos überdeckt. Die Abstände<br />

zwischen <strong>den</strong> großen, gesun<strong>den</strong><br />

Fichten sind weder zu klein noch<br />

Alltägliches Ritual: Im Rahmen eines Morgenkreises begrüßt je<strong>den</strong> Tag<br />

ein anderes Kind alle anderen. Danach wird gezählt und gerechnet.<br />

zu groß. Dazwischen befin<strong>den</strong><br />

sich Hügel, Hänge, schmale Pfade,<br />

Gruben, Matschlöcher, sowie<br />

am Bo<strong>den</strong> liegende Baumstämme,<br />

Äste, Tannenzapfen. Und hier<br />

und da von Fichtl und Kolleginnen<br />

aufgebaute Spiel-, Arbeits- und<br />

Sitzmöglichkeiten. Maltisch, Werkbank,<br />

Seilschaukel und Sitzkreis<br />

sind nur vier Beispiele. Letzterer<br />

wird genutzt, um im Rahmen eines<br />

Morgenrituals gemeinsam in<br />

<strong>den</strong> Tag zu starten. Morgenkreis<br />

sagen die Pädagoginnen dazu.<br />

Als Hocker, kreisrund zwischen<br />

<strong>den</strong> großen Bäumen aufgereiht,<br />

dienen zurechtgesägt Baumstämme,<br />

auf <strong>den</strong>en die Kinder und<br />

Erzieherinnen Platz nehmen. Eine<br />

„Uhr“ mit Portraitbildern der Kinder<br />

sowie einer Wäsche-Klammer<br />

als Markierungshilfe zeigt auf, wer<br />

diesmal dran ist: Vincent. „Guten<br />

Morgen Jonas, guten Morgen Jana,<br />

Paula. Wie heißt du gleich noch?<br />

Ah, Theresa!“ Vincent dreht routiniert<br />

und ungeniert seine Begrüßungs-Runde,<br />

spricht allerdings<br />

nicht direkt zu <strong>den</strong> anderen Kindern,<br />

sondern lässt Stofftier-Fuchs<br />

„Foxi“, <strong>den</strong> er in seiner rechten<br />

Hand hält, <strong>für</strong> ihn sprechen. Nachdem<br />

er alle anderen beim Vornamen<br />

genannt und freundlich<br />

begrüßt hat, wird gemeinsam gezählt.<br />

14 an der Zahl. „Also fehlen<br />

wie viele?“, frägt Heidi Fichtl in die<br />

Runde. „Vier!“ Ganz genau. Drei<br />

28 | <strong>altlandkreis</strong>


sind entschuldigt, ein Kind, das<br />

inklusiv betreut wird, stößt eine<br />

Stunde später dazu.<br />

Unten bleiben oder<br />

hoch zum Tippi?<br />

Einen groben Plan <strong>für</strong> <strong>den</strong> jeweiligen<br />

Tag, der zwischen 12 und<br />

13.30 Uhr flexibel endet, haben<br />

die Erzieherinnen immer parat.<br />

In diesem Rahmen aber dürfen<br />

die Kinder vieles selbst und in Eigenverantwortung<br />

entschei<strong>den</strong>.<br />

Lieber unten bleiben oder hoch<br />

zum Tippi? Basteln oder freies<br />

Spielen? Gemeinsam singen oder<br />

ins „Kino“ gehen? Letzteres befindet<br />

sich unweit des Morgenkreises,<br />

wo keine einzelnen „Hocker“, sondern<br />

quergelegte Baumstämme<br />

als Sitzmöglichkeit dienen. Dort<br />

wer<strong>den</strong> Bilderbücher gezeigt,<br />

Märchen erzählt und Geschichten<br />

vorgelesen. Letztlich lernen die<br />

Kinder bei allen Aktivitäten spielerisch<br />

dazu, können ihrer Kreativität<br />

freien Lauf lassen und sich so<br />

geistig wie körperlich entwickeln.<br />

„Neulich haben sie ein Tierskelett<br />

entdeckt, woraus sich dann<br />

mehr oder weniger eine fesselnde<br />

Anatomiestunde entwickelt hat.“<br />

Ein anderes Mal bauten sie unaufgefordert<br />

einen Spielplatz <strong>für</strong><br />

„Waldzwerge“. An anderen Tagen<br />

wer<strong>den</strong> am Bo<strong>den</strong> liegende Holzstöcke<br />

zu einem Hammer, die in<br />

<strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> gesteckten Tannenzapfen<br />

zu Geburtstagskerzen. Und aus<br />

einem kleinen Ast mit abgebrochenem<br />

Zweig ein Vogel namens<br />

„Piepmatz“. Kurzum: Die Kinder<br />

entwickeln oft im Minutentakt Rollenspiele<br />

mit schier grenzenloser<br />

Kreativität und Fantasie. „Es ist<br />

immer wieder beeindruckend, wie<br />

häufig Kinder Dinge sehen und<br />

wahrnehmen, die wir Erwachsenen<br />

nicht sehen“, sagt Heidi Fichtl<br />

an dieser Stelle. Dagegen fix und<br />

unausweichlich ist die Zeit zum<br />

gemeinsamen Brotzeiten. Je<strong>den</strong><br />

Tag nur einmal, meistens gegen 10<br />

Uhr. An diesem nach wie vor kalten<br />

Dienstag geht’s mit Käsebrot,<br />

Gemüseschnitzel und Mandarinen<br />

im Rucksack hoch zum Tippi. Beim<br />

Hochtragen von Brennholz, Feuerschale<br />

und Wassersack (zum Händewaschen)<br />

helfen alle mit.<br />

Sollte die Gefahr im Wald aufgrund<br />

Sturm, zu hoher Schneelast oder<br />

unmenschlichen Extremwetterlagen<br />

zu groß sein, fin<strong>den</strong> die Kinder<br />

Schutz in einer extrem gemütlichen<br />

Holzhütte, errichtet auf der<br />

Wiese hinter dem Bauhof-Gelände.<br />

„Genial“, sagt Heidi Fichtl. Beim<br />

Nigelnagelneu: Die Schutzhütte <strong>für</strong> <strong>den</strong> Burggener Waldkindergarten,<br />

errichtet hinter dem Bauhofareal abseits des Ortes.<br />

> > > IMPRESSUM<br />

„<strong>altlandkreis</strong>“<br />

der „<strong>altlandkreis</strong>“ ist ein Medium von<br />

Birkland 40 in 86971 Peiting<br />

Telefon: 08869 / 91 22-16<br />

Fax: 08869 / 91 22-17<br />

Mail: info@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />

Stand bei Drucklegung im Dezember 2020.<br />

Änderungen und Fehler vorbehalten.<br />

Auflage: 28000 Exemplare<br />

Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine<br />

Erscheinungsgewähr übernommen.<br />

Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong> März / April <strong>2021</strong>:<br />

Freitag, 26. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong> (Anzeigenschluss: 8. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong>)<br />

Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />

Redaktion: Johannes Schelle, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />

Blick aus der Hütte in Richtung<br />

Sü<strong>den</strong> sieht man Wiesen, Wälder,<br />

Bach und ganz hinten sogar die<br />

Hochplatte. Bis diese paradiesische<br />

Schutzhütte mit Almhütten-<br />

Charakter bezogen wer<strong>den</strong> konnte,<br />

mussten zwei Container herhalten.<br />

„Was auch vollkommen ok war.“<br />

Denn in der Regel halten sich die<br />

Kinder immer draußen auf. Auch<br />

bei Schmuddelwetter und Eiseskälte.<br />

<strong>Das</strong> härtet ab. Und stärkt – wissenschaftlich<br />

belegt – das Immun-<br />

Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong>: Hubert Hunscheidt, Ernst-Dietrich Limper,<br />

Klaus Papenfuß<br />

Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler<br />

Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock,<br />

Irmgard Gruber, Jeannine Echtler, Christian Lechner<br />

Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, Martin-Moser-Str. 23, 84503 Altötting<br />

Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Wei<strong>den</strong>bach 8, 82362 Weilheim<br />

Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung<br />

an alle Haushalte im Altlandkreis Schongau und einzelnen<br />

angrenzen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />

Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine<br />

und weitere technische Angaben fin<strong>den</strong> Sie auf unserer<br />

Webseite www.<strong>altlandkreis</strong>.de.<br />

system. Waldkindergartenkinder<br />

wer<strong>den</strong> in der Tat seltener krank.<br />

Und können auch ihr Entwicklungspotential<br />

effektiv entfalten,<br />

„weil wir dem natürlichen Bewegungsdrang<br />

der Kinder gerechter<br />

wer<strong>den</strong>“. Darüber hinaus gibt es<br />

im Kraftort Wald keine Reizüberflutung.<br />

„Der Lärmpegel ist deutlich<br />

niedriger als in Räumlichkeiten mit<br />

vier Wän<strong>den</strong>.“ Außerdem verzichten<br />

die „Waldfüchse“ bewusst auf<br />

Konsum-Spielsachen, da die Natur<br />

mehr als genug zu bieten hat. Gemeinsame<br />

Spiele, aber auch Aufgaben<br />

an die Kinder, zum Beispiel<br />

das eigenverantwortliche Aufsperren<br />

der Hütte, um die Gitarre <strong>für</strong><br />

eine geplante Singstunde in <strong>den</strong><br />

Wald zu holen, fördern Verantwortungsbewusstsein<br />

und Sozialkompetenz.<br />

Gelingt dann auch noch<br />

der respektvolle Umgang mit der<br />

Natur, spricht gegen das Konzept<br />

eines Waldkindergartens überhaupt<br />

nichts. Ganz im Gegenteil.<br />

„Fünf Kindern haben wir leider absagen<br />

müssen“, sagt Heidi Fichtl,<br />

deren Waldkindergruppe zum<br />

Burggener Kindergarten St. Anna<br />

gehört. Und damit einer von insgesamt<br />

nur drei Waldkindergärten im<br />

Schongauer Altlandkreis ist. Lediglich<br />

an der Schnalz in Peiting, sowie<br />

in Herzogsägmühle wird auch<br />

nach diesem naturnahen Konzept<br />

gearbeitet. Zwar ist die Burggener<br />

Waldkindergruppe noch neu, geht<br />

aktuell in <strong>den</strong> ersten Winter. Doch<br />

schon jetzt unterstreichen die zahlreichen<br />

Positiv-Resonanzen von<br />

Eltern und Kindern: Alles richtig<br />

gemacht.<br />

js<br />

Fotos: Felix Baab, Johannes Schelle, BSE-Airpix,<br />

Sebastian Jahn, Adobe Stock, Ernst-Dietrich Limper,<br />

Hubert Hunscheidt, Kurt Zarbock, Manfred Berger,<br />

Wolfgang Weißenbach, Franz Maier, Astrid Horbach,<br />

Elisabeth Gruber, Heinz Engel, Hirschvogel Holding<br />

GmbH, Ingo Schiller, Konstantin Steiger, Felix<br />

Pitscheneder, Sven Haben, Marianne Porsche-Rohrer,<br />

Bettina Eder, Reptilienhaus Oberammergau, Thomas<br />

Lücke, Kulturverein Peißenberg e.V., Anna Huber,<br />

Knappschafts- und Trachtenkapelle Peiting, Gronau<br />

Photographie, DLRG Pöcking-Starnberg, Stadt<br />

Schongau, Katholische Telefonseelsorge München,<br />

Rainer Siegl<br />

www.<strong>altlandkreis</strong>.de<br />

januar / februar <strong>2021</strong> | 29


Seelsorge am Telefon<br />

Wut, Verzweiflung, Trauer<br />

30 | <strong>altlandkreis</strong><br />

Weilheim-Schongau | Wer in verzweifelten<br />

und sorgenvollen Stun<strong>den</strong><br />

aus dem Weilheim-Schongauer<br />

Raum zum Telefon greift<br />

und die Telefonseelsorge anruft,<br />

landet häufig in München, wo das<br />

katholische Erzbistum München<br />

und Freising eine von drei Seelsorgestellen<br />

betreibt. Daneben<br />

gibt es auch noch eine Evangelische<br />

Telefonseelsorge, die bei<strong>den</strong><br />

Stellen arbeiten ökumenisch<br />

zusammen. Bei der Katholischen<br />

Telefonseelsorge in München<br />

arbeiten, unter der Leitung von<br />

Alexander Fischhold und Stellvertreterin<br />

Ulrike Dahme, sechs festangestellte<br />

und 63 ehrenamtliche<br />

Mitarbeiter im Schichtbetrieb – 24<br />

Stun<strong>den</strong> an 365 Tagen im Jahr. In<br />

<strong>den</strong> Dienststellen München, Mühldorf<br />

und Bad Reichenhall gingen<br />

2019 insgesamt 33 585 Anrufe ein.<br />

Dazu kommen mehr als 3 000<br />

Mail-Beratungen und knapp 1 500<br />

Chats. Die häufigsten Themen der<br />

Anrufer sind: körperliches Befin<strong>den</strong>,<br />

Einsamkeit, familiäre Beziehungen,<br />

Depression, Alltagsbeziehungen<br />

und Ängste.<br />

All das sind die nüchternen Zahlen<br />

und Fakten, die im Jahresbericht<br />

der Katholischen Telefonseelsorge<br />

München zu lesen sind.<br />

Dahinter verbergen sich tausende<br />

von Schicksalen und vor allem<br />

Menschen, die ein Gespräch suchen.<br />

Ulrike Dahme schildert die<br />

aktuelle Entwicklung: „Natürlich<br />

sind die Anrufe zu Beginn der<br />

Corona-Pandemie sprunghaft angestiegen.<br />

Besonders viele junge<br />

Menschen haben sich per Mail<br />

und Chat gemeldet. Diese Art der<br />

Beratung gewinnt zunehmend an<br />

Bedeutung. Unser Vorteil ist, dass<br />

wir in Krisenzeiten sofort handlungsfähig<br />

sind. Und die Mitarbeiter<br />

sind wirklich zur Höchstform<br />

aufgelaufen.“<br />

Intensive<br />

Ausbildung<br />

Eine Mitarbeiterin ist Andrea Maier<br />

(Name v. d. Red. geändert), die<br />

anonym bleiben muss. Sie lebt in<br />

einem Städtchen am Westufer des<br />

Starnberger Sees und ist seit zwei<br />

Jahren bei der Telefonseelsorge.<br />

Doch wie kam sie überhaupt auf<br />

die Idee, ihre Zeit ehrenamtlich<br />

<strong>für</strong> andere Menschen zu opfern,<br />

die sie nicht einmal kennt? Die<br />

51-Jährige erzählt: „Nach einem<br />

Fernstudium in der psychologischen<br />

Beratung habe ich nach<br />

einer ehrenamtlichen Betätigung<br />

in diesem Bereich gesucht. Auf<br />

einer Messe in München stieß ich<br />

auf die Telefonseelsorge. Bei einem<br />

späteren Informationsabend<br />

wur<strong>den</strong> das Konzept, die Philosophie<br />

und das Selbstverständnis<br />

der Arbeit vorgestellt. Für die<br />

Mitarbeit musste ich dann einen<br />

Fragebogen ausfüllen und das<br />

Auswahlverfahren überstehen,<br />

um schließlich die Zusage <strong>für</strong> die<br />

Ausbildung zu erhalten.“<br />

Angeleitet durch Haupt- und Ehrenamtliche<br />

lernte sie mit elf<br />

Einrichtungsleiter Alexander<br />

Fischhold (Mitte) bei der<br />

monatlichen Supervision.<br />

weiteren Anwärtern an neun<br />

Wochenen<strong>den</strong> und mehreren<br />

Aben<strong>den</strong> das Grundwissen zu<br />

psychologischen Themenfeldern,<br />

das Erkennen eigener Grenzen<br />

<strong>für</strong> die Psychohygiene, Krisenintervention<br />

und die Reflexion der<br />

eigenen Lebens- und Glaubensgeschichte.<br />

Es folgten begleitete<br />

Hospitationen am Telefon und im<br />

Chat, sowie intensive Rollenspiele<br />

und praktische Übungen. Nach regelmäßigen<br />

Feedbackrun<strong>den</strong> kam<br />

es schließlich zum erfolgreichen<br />

Abschlussgespräch und seit März<br />

2019 ist sie ehrenamtliche Telefonseelsorgerin.<br />

Schließlich stand die erste eigene<br />

„Schicht“ an, die in der Regel vier<br />

Stun<strong>den</strong> dauert. <strong>Das</strong> kann tagsüber<br />

oder tief in der Nacht sein.<br />

„Ich bin schon mit gehörigem Respekt<br />

an die Sache rangegangen,<br />

aber ich hatte ein gutes Gefühl,<br />

<strong>den</strong>n durch die Hospitationen war<br />

ich gut vorbereitet“, erzählt Andrea<br />

Maier von ihrem Sprung ins<br />

kalte Wasser. Sie setzte sich in das<br />

Büro der Dienstelle und wartete<br />

auf das Klingeln des Telefons.<br />

Wie war das erste Gespräch? „Da<br />

muss ich passen“, sagt sie fröhlich,<br />

„an das erste Telefonat kann<br />

ich mich gar nicht erinnern“. Was<br />

wünschen Sie sich von diesem Ge-


spräch? <strong>Das</strong> sei oft der Einstieg,<br />

mit dem Andrea Maier ein Gefühl<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> frem<strong>den</strong> Menschen am<br />

Telefon entwickeln möchte. Naturgemäß<br />

sei letztlich jedes Gespräch<br />

anders und sie müsse sich immer<br />

wieder auf neue Situationen einstellen.<br />

Die meisten Ratsuchen<strong>den</strong><br />

wollten vor allem erzählen. „Mein<br />

Ziel ist es, dass sich der Anrufer<br />

nach dem Gespräch ein bisschen<br />

besser fühlt.“<br />

Wie kommt sie mit dem vielen<br />

Leid und Kummer zurecht, von<br />

Die Online-Beratung<br />

per Mail und Chat<br />

gewinnt zusehends<br />

an Bedeutung.<br />

dem sie tagtäglich erfährt? Kann<br />

sie nach der Schicht ins Auto steigen<br />

und alles in einer mentalen<br />

Schublade ablegen? Wie hoch ist<br />

die psychische Belastung? Fühlt<br />

sie sich manchmal allein gelassen?<br />

Andrea Maier hat ihre eigene<br />

Strategie und verweist auch auf<br />

die gute Ausbildung und Vorbereitung:<br />

„Ich muss lernen, Grenzen<br />

zu ziehen und eine gewisse<br />

Distanz zu behalten. Ganz wichtig<br />

ist, dass man das Gehörte nicht<br />

mit eigenen Themen vermischt.<br />

Und es gibt immer Kollegen, die<br />

einen auffangen und spätestens<br />

in der monatlichen Supervision<br />

kann man über alles re<strong>den</strong>. Die<br />

Betreuung der Ehrenamtlichen ist<br />

wirklich sehr gut.“<br />

Gespräch<br />

am Abgrund<br />

Auch <strong>den</strong> Anstieg der Anrufe zu<br />

Beginn der Corona-Pandemie hat<br />

sie miterlebt, aber sie habe festgestellt,<br />

dass durch die schlimmeren<br />

Umstände viele Dinge offensichtlich<br />

wur<strong>den</strong>, die ohnehin schon problematisch<br />

gewesen seien. Es sei aus<br />

manchen Menschen einfach etwas<br />

herausgekommen, was tief verborgen<br />

war. „Wir haben auch wütende<br />

Menschen am Telefon, und<br />

<strong>den</strong>en gebe ich Raum und lasse sie<br />

schimpfen. Dann spiele ich die Rolle<br />

der Klagemauer und weise sie<br />

nicht zurück. <strong>Das</strong> ist sehr wichtig“,<br />

schildert Andrea Maier die Gespräche.<br />

„Ganz bemerkenswert ist die<br />

Tatsache, dass sich vor allem auch<br />

junge Menschen seit Corona eher<br />

trauen über gewisse Dinge zu sprechen,<br />

wie zum Beispiel Einsamkeit.<br />

Für viele Menschen bin ich einfach<br />

die Mutter oder Schwester am Telefon,<br />

die tröstet, bestätigt oder<br />

bestärkt.“ Aber auch abseits von<br />

Corona gibt es Schicksale, die sie<br />

nicht so leicht vergisst. Unvergessen<br />

ist der Chat mit einem jungen<br />

Mann, der an einem Abgrund saß<br />

und von dem Entschluss berichtete,<br />

seinem Leben ein Ende zu bereiten.<br />

„<strong>Das</strong> war natürlich eine besondere<br />

Erfahrung, wir haben 1,5 Stun<strong>den</strong><br />

gechattet und ich war einfach <strong>für</strong><br />

> > > NÄHERE INFOMATIONEN<br />

ihn da. Irgendwann hat er <strong>den</strong> Chat<br />

abgebrochen. Wie in vielen Fällen<br />

weiß ich auch hier leider nicht, wie<br />

die Sache ausgegangen ist.“ Ihr<br />

gesamter Blick auf die Menschen<br />

habe sich in <strong>den</strong> letzten zwei Jahren<br />

geändert. Sie sei demütig und<br />

dankbar gewor<strong>den</strong>, dass sie selbst<br />

von großem Leid verschont geblieben<br />

sei. „Ich bin aber auch beeindruckt,<br />

wie Menschen mit ihrem<br />

persönlichen Schicksal umgehen.<br />

Und ich habe Vorurteile abgebaut.<br />

Es gibt Verhaltensweisen, die ich<br />

früher abgelehnt habe, deren<br />

Gründe ich aber heute verstehe. Ich<br />

bin selbst an der Telefonseelsorge<br />

gewachsen.“<br />

edl<br />

Rufnummer der Telefonseelsorge: 0800 111 0 222 (kostenlos und anonym);<br />

weitere Informationen: www.erzbistum-muenchen.de/Telefonseelsorge;<br />

Chat- und Mailangebot: www.Telefonseelsorge.de


ANZEIGE<br />

Langhammer – die Karosserie- und Lackexperten<br />

Umzug in neues Firmengebäude<br />

Schongau | Gut Ding will bekanntlich<br />

Weile haben. Dabei hätte Robert<br />

Langhammer die vergangenen<br />

Monate gut und gerne auf dieses<br />

alte Sprichwort verzichtet. Der Umzug<br />

seiner Autowerkstätte <strong>für</strong> Lackund<br />

Karosserieschä<strong>den</strong> war bereits<br />

<strong>für</strong> Herbst 2019 geplant. Statik-Pro-<br />

Ein starkes Team, und voller Tatendrang: Robert Langhammer (6. v. l.) mit dem Großteil seiner Mitarbeiter.<br />

bleme, Altlastenuntersuchungen<br />

sowie die seit Jahren prallgefüllten<br />

Auftragsbücher umliegender<br />

Handwerker waren Gründe, die<br />

<strong>den</strong> Neubau im Schongauer Gewerbegebiet<br />

Storferwiesen in die<br />

Länge gezogen haben. Dann kam<br />

auch noch Corona erschwerend<br />

hinzu. Nun aber ist Licht am Ende<br />

des Tunnels zu sehen. Noch besser:<br />

Bereits im Dezember 2020 konnte<br />

Robert Langhammer mit seinen<br />

zwölf Mitarbeitern „endlich“ das<br />

neue Firmenareal im Schongauer<br />

Westen beziehen. „<strong>Das</strong> schönste<br />

Weihnachtsgeschenk <strong>für</strong> uns“, sagt<br />

der 38-jährige Wirtschaftsingenieur,<br />

der damit nicht nur seinen<br />

Traum, sondern auch <strong>den</strong> seines<br />

verstorbenen Vaters und Opas verwirklicht.<br />

Hintergrund: Bislang befand<br />

sich das Firmenareal der Lackund<br />

Karosserieexperten inmitten<br />

eines Schongauer Wohngebietes.<br />

Neukun<strong>den</strong> haben sich beim Weg<br />

dorthin verwundert die Augen gerieben.<br />

Zone 30, Einfamilienhäuser<br />

mit Garten, und mittendrin diese<br />

renommierte Fachwerkstätte <strong>für</strong><br />

Lack- und Karosserieschä<strong>den</strong> an<br />

Kfz-Fahrzeugen? Insofern war Robert<br />

Langhammer, der seit 2018 die<br />

alleinige Geschäftsführung übernommen<br />

hatte, schon vor vielen<br />

Jahren klar: „Wir müssen mit unserer<br />

Firma <strong>den</strong> Standort wechseln.“<br />

In weiser Voraussicht reservierte<br />

er bereits 2014 eine Fläche, als die<br />

Stadt Schongau das Gewerbegebiet<br />

Storferwiesen ausgewiesen<br />

hatte. Hinter MöbelCentrale und<br />

Metzgerei Boneberger sowie zwischen<br />

Hirschvogel Komponenten<br />

und Glaser Huber steht nun das<br />

neue Betriebsgebäude der Firma<br />

„Langhammer Lack- und Karosserieexperten“,<br />

das bereits von Weitem<br />

gut zu erkennen ist. „Was auch<br />

aus werbetechnischer Sicht ein<br />

großer Segen <strong>für</strong> uns ist.“ Bislang<br />

profitierte der Betrieb nahezu ausschließlich<br />

von Mundpropaganda<br />

und Stammkun<strong>den</strong>. Nun aber wird<br />

sein Unternehmen von rund 15 000<br />

Autofahrern täglich gesehen – so<br />

viele befahren laut Verkehrsstatistik<br />

die B472 zwischen Marktoberdorf<br />

und Schongau.<br />

Reparatur von<br />

Wohnmobilen<br />

Wie der Firmenname verrät, ist das<br />

Unternehmen nicht nur auf klassisches<br />

Lackieren von Kfz-Fahrzeugen<br />

spezialisiert. „Wir reparieren alle<br />

Schä<strong>den</strong>, die bei Kfz-Unfällen anfallen“,<br />

sagt Robert Langhammer<br />

zum Schwerpunktportfolio „Unfallinstandsetzung“.<br />

Dellen wer<strong>den</strong><br />

ausgebeult, Bauteile durch neue,<br />

originale ersetzt, und schließlich<br />

die komplett reparierte Karosserie<br />

mit der Farbe lackiert, mit der der<br />

Kunde seinen Wagen einst gekauft<br />

hat. Ein Spezialmessgerät hilft hier<br />

bei der Ermittlung der Originalfarbe,<br />

die dann in einem Hightech-<br />

Behälter zusammengemischt wird.<br />

„Aus 100 Grundfarben, die wir in<br />

unserem Lager führen, können wir<br />

je<strong>den</strong> Farbwunsch erfüllen.“ Ein<br />

weiteres Steckenpferd im Hause<br />

Langhammer: Restaurierung von<br />

Oldtimern. Die hochwertige Wiederaufbereitung<br />

eines Porsche 911<br />

Coupé in enger Zusammenarbeit<br />

mit ABT-Classic ist hier nur eines<br />

von vielen, nennenswerten Beispielen.<br />

Neu und in der Region einzigartig<br />

ist im Hause Langhammer<br />

die Möglichkeit, auch Crafter und<br />

Wohnmobile reparieren zu lassen.<br />

„Da<strong>für</strong> haben wir eine spezielle<br />

Lackierkabine eingerichtet, die wesentlich<br />

größer ist als die <strong>für</strong> Pkw.“<br />

Gerade in Zeiten von Corona sind<br />

viele Menschen auf Campingurlaub<br />

umgestiegen – weite Reparatur-<br />

Fahrten <strong>für</strong> Caravan-Besitzer aus<br />

der Region gehören nun der Vergangenheit<br />

an. <strong>Das</strong> gilt übrigens<br />

auch <strong>für</strong> Kleinstschä<strong>den</strong> am Lack,<br />

nicht größer als ein DinA4-Blatt.<br />

Auch dahingehend hat sich das<br />

Unternehmen spezialisiert, bietet<br />

unter „Smartrepair <strong>Pfaffenwinkel</strong>“<br />

sogenannte Blitzreparaturen in einem<br />

Multifunktionsarbeitsplatz an<br />

– innerhalb von nur vier Stun<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong> hier kleinere Schä<strong>den</strong> im<br />

Lack kostengünstig behoben. Noch<br />

besser: Währenddessen bekommt<br />

der Kunde ein Leihfahrzeug ohne<br />

Aufpreis zur Verfügung gestellt,<br />

optional ein E-Bike.<br />

Neue Wohnanlagen am<br />

alten Standort<br />

Empfangen wird der Kunde im<br />

neuen Firmengebäude nun in einer<br />

sehr geräumigen<br />

Waschhalle, in der das<br />

Auto bis ins Detail inspiziert<br />

wird. Nach dem<br />

Waschvorgang gelangt<br />

das reparaturbedürftige<br />

Fahrzeug schließlich<br />

in eine der da<strong>für</strong><br />

ideal geeigneten Werkstätten,<br />

die sich alle im<br />

Alles unter einem Dach: Die neue<br />

Lackiererei von innen.<br />

gleichen Gebäude befin<strong>den</strong>. Heißt:<br />

<strong>Das</strong> Fahrzeug muss von der Annahme<br />

bis zur Fertigstellung das<br />

Betriebsgebäude kein einziges Mal<br />

verlassen, was insbesondere zur<br />

kalten Jahreszeit und bei Schmuddelwetter<br />

ein großer Vorteil ist.<br />

Zur modern ausgerichteten Firmenphilosophie<br />

gehört außerdem<br />

eine langfristige Personalplanung.<br />

Ein Kfz-Mechaniker-Meister stößt<br />

neu zum Team dazu, Kfz-Lackierer<br />

wer<strong>den</strong> hauseigen ausgebildet.<br />

Sie freuen sich nun, in der neuen,<br />

deutlich größeren und gut zugänglichen<br />

Halle mit topmodernen<br />

Maschinen, Werkzeugen und Hebebühnen<br />

arbeiten zu dürfen. Am<br />

alten Standort in der Drosselstraße<br />

macht Robert Langhammer dagegen<br />

etwas <strong>für</strong> die Deckung des regionalen<br />

Wohnraumbedarfs. Drei<br />

Gebäude mit insgesamt 24 Zwei-,<br />

Drei- und Vier-Zimmerwohnungen<br />

wer<strong>den</strong> dort gebaut. „Wer Interesse<br />

an einer Immobilie hat, oder<br />

sein Auto zu fairen Preisen reparieren<br />

lassen möchte, darf sich jederzeit<br />

mel<strong>den</strong>.“<br />

> > > KONTAKT<br />

Lackiererei Langhammer GmbH & Co. KG<br />

Storferwiesen 1, 86956 Schongau<br />

E-Mail: rl@lackiererei-langhammer.de<br />

Mobil: 0175 / 4273608<br />

Festnetz: 08861 / 4216<br />

32 | <strong>altlandkreis</strong>


Neues Buch von Marianne Porsche-Rohrer<br />

Heile, heile Segen,<br />

Natur kann viel bewegen<br />

Schongau | Sie lässt einfach nicht<br />

locker: Marianne Porsche-Rohrer,<br />

71, Apothekerin und Heilpraktikerin<br />

aus Schongau, hat sich vor<br />

vielen Jahren zum Ziel gesetzt, am<br />

Ende eines je<strong>den</strong> Jahres ein neues<br />

Buch auf <strong>den</strong> Markt zu bringen.<br />

Seit diesem Beschluss sind mittlerweile<br />

elf Jahre vergangen. Und<br />

siehe da: Auch im elften Jahr in<br />

Folge bringt sie ein Buch auf <strong>den</strong><br />

Markt. Es heißt „Heile, heile Segen,<br />

Natur kann viel bewegen“,<br />

ist 126 Seiten stark, im kompakten<br />

Taschenbuchformat (13 auf 19 Zentimeter)<br />

gedruckt und kostet – wie<br />

alle Porsche-Rohrer-Werke – erschwingliche<br />

9,95 Euro.<br />

Wer noch nie ein Porsche-Rohrer-<br />

Buch gelesen hat, muss wissen:<br />

Die Autorin versucht stets das Beste<br />

aus ihren beruflichen Standbeinen<br />

zu einen, bevor sie es zu Papier<br />

bringt. Sprich: Medizinisches<br />

Wissen aus dem Apothekerwesen,<br />

gepaart mit Naturheilkunde aus<br />

ihrer Tätigkeit als Heilpraktikerin.<br />

Humorvoll wird das Nützliche aus<br />

bei<strong>den</strong> Welten dann, wenn daraus<br />

ein Reim entsteht – auch da<strong>für</strong> ist<br />

Marianne Porsche-Rohrer mittlerweile<br />

weit über die Landkreisgrenzen<br />

hinaus bekannt. Alle ihre<br />

Kapitel erscheinen ausschließlich<br />

in Reimform. Im Falle von „Heile,<br />

heile Segen, Natur kann viel bewegen“<br />

sind es mehr als 90 Verse,<br />

verteilt auf 115 Seiten. Die meisten<br />

erstrecken sich über eine halbe,<br />

eine dreiviertelte oder eine ganze<br />

Seite, sind somit kurz und knackig,<br />

weshalb Leser allen Alters nicht<br />

überfordert wer<strong>den</strong>, stattdessen<br />

nach jedem Gedicht genug Zeit<br />

haben, tief Luft zu holen, Inne zu<br />

> > > BÜCHER ZU GEWINNEN<br />

Ihr Regionalmagazin „<strong>altlandkreis</strong>“ verlost drei Exemplare<br />

von „Heile, heile Segen, Natur kann viel<br />

bewegen“. Schicken Sie uns bis 15. <strong>Januar</strong> eine<br />

Postkarte mit dem Stichwort „Porsche-Rohrer“ an<br />

„<strong>altlandkreis</strong>“, Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder<br />

eine E-Mail an info@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />

halten, <strong>den</strong> Inhalt des Buches in<br />

sich aufzusaugen und diesen effektiv<br />

in ihren Alltag zu integrieren.<br />

Beginnend mit dem „Allerbesten<br />

Hausmittel der Welt“, gefolgt von<br />

„Augenentzündung“ und „Babymassage“.<br />

In Reimform,<br />

alphabetisch sortiert<br />

Die Titel der einzelnen Gedichte<br />

sind wie immer alphabetisch geordnet.<br />

Es folgen Kurzgedichte zu<br />

Bewegung, Blasenentzündung<br />

und Blähungen, zu eitriger Entzün-<br />

dung, Ernährung<br />

und Erwartungsangst,<br />

zu Füße sind immer<br />

kalt, Füße schwitzen<br />

geruchlos und Füße<br />

schwitzen mit Geruch,<br />

zu Halsentzündung, Hautausschlag<br />

mit Brennen und Hyperaktivität,<br />

zu kalter Waschlappen auf die<br />

Stirn, Kinderturnen und Kuscheln,<br />

zu Nägelkauen, Nasenbluten und<br />

Neurodermitis, zu Reiseübelkeit,<br />

Reizblase und Rollenspiel, zu<br />

Schlafprobleme, Schnupfen und<br />

Schürfwun<strong>den</strong>, zu Verstopfung,<br />

Vitamintabletten und stressabbauendes<br />

Vorlesen, zu Wachs-<br />

dung, Ernährung tumsschmerzen, Warzen<br />

und wundheilendes Ei-<br />

chenrin<strong>den</strong>bad, sowie zu<br />

Zähneknirschen,<br />

Zecken<br />

und Zucker. Wie lebensecht<br />

gesundheitliche Probleme<br />

und Ratschläge Marianne<br />

Porsche-Rohrer in ihren<br />

Büchern liebevoll verpackt,<br />

unterstreicht stellvertretend<br />

der Reim „Muskelkater“,<br />

womit sicherlich schon jeder<br />

Marianne Porsche-Rohrer aus Schongau ist<br />

Apothekerin, Heilpraktikerin und Autorin.<br />

mal zu kämpfen hatte – und der in<br />

diesem Falle mit Schüßler-Salzen<br />

(Nummer 7) behoben wer<strong>den</strong> soll:<br />

Rudi hatte Muskelkater.<br />

Er war joggen mit dem Vater.<br />

Beide waren untrainiert.<br />

Da war es ganz schnell passiert.<br />

Diese Schmerzen in <strong>den</strong> Wa<strong>den</strong>!<br />

Weder Salbe, Creme, Ba<strong>den</strong><br />

Auch nicht dauerndes Massieren,<br />

konnte diese Qual kurieren.<br />

Doch zum Glück ist Mama schlau,<br />

<strong>den</strong>n sie weiß es ganz genau:<br />

Mit der guten Nummer SIEBEN,<br />

ward schon mancher Schmerz<br />

vertrieben.<br />

Sind verkrampfte Muskeln schuld,<br />

braucht es gar nicht viel Geduld.<br />

In Wasser aufgelöst, zehn Stück,<br />

weg ist der Krampf,<br />

ein großes Glück!


Saisonal und regional – Rezepte der Hauswirtschafterei<br />

Zur Stärkung<br />

des Immunsystems<br />

Altlandkreis | Hausärzte predigen<br />

es ihren Patienten alle Jahre wieder:<br />

„Stärkt das Immunsystem,<br />

um fit und gesund durch die kalte<br />

Jahreszeit zu kommen.“ In Zeiten<br />

der Corona-Pandemie bekam diese<br />

allgegenwärtige Aussage zusätzliches<br />

Gewicht. Die Frage nach<br />

dem „Wie?“ muss jedoch nicht<br />

zwingend ein Arzt beantworten.<br />

Der Schlüssel zum Erfolg: Frische<br />

Luft, Bewegung und ausgewogene<br />

Ernährung. In Letzterem sind<br />

die drei Damen der Hauswirtschafterei<br />

zu wahren Expertinnen<br />

gereift. Seit Jahren setzen sich<br />

Christine Schilcher, Bettina Eder<br />

und Silvia Schlögel mit regionalem<br />

Wintergemüse auseinander,<br />

analysieren deren Inhaltsstoffe<br />

und schmie<strong>den</strong> danach leckere,<br />

gesundheitsfördernde Rezepte.<br />

Auf Grund dessen wer<strong>den</strong> diesmal<br />

besonders vitaminreiche Kochideen<br />

vorgestellt, um Sie, liebe Leser<br />

und Leserinnen, möglichst grippeund<br />

erkältungsfrei durch <strong>den</strong> Winter<br />

zu bringen. Konkret gemeint<br />

sind eine „Feine Hühner-Suppe“,<br />

der „Ingwer-Meerettich-Shot“ sowie<br />

„Michaelas Gemüseeintopf“.<br />

Feine Hühnersuppe<br />

HÜHNERBRÜHE:<br />

1–2 Zwiebeln<br />

2 EL Rapsöl<br />

2 Gelbe Rüben<br />

1 Stange Lauch<br />

¼ Knollensellerie<br />

1 Suppenhuhn<br />

2 EL körnige Gemüsebrühe<br />

etwas Petersilie und Liebstöckel<br />

EINLAGE:<br />

1 rote Zwiebel<br />

1–2 Gelbe Rüben<br />

200 g Knollensellerie<br />

1 EL Rapsöl<br />

ZUM ANRICHTEN:<br />

Schnittlauch<br />

ZUBEREITUNG: Von <strong>den</strong> Zwiebeln<br />

nur die erste braune Schale und<br />

die Wurzeln entfernen. Die Zwiebeln<br />

halbieren und im heißen Öl<br />

kräftig anbraten.<br />

<strong>Das</strong> Gemüse waschen, putzen und<br />

in grobe Würfel schnei<strong>den</strong>. Zu <strong>den</strong><br />

Zwiebeln geben und ebenfalls<br />

kräftig anbraten. Mit zwei Litern<br />

kaltem Wasser aufgießen. Suppenhuhn,<br />

Gemüsebrühe und Kräuter<br />

zufügen und zugedeckt rund 80<br />

Minuten köcheln lassen (hängt von<br />

der Größe des Huhnes ab).<br />

Die fertige Brühe durch ein feines<br />

Sieb abgießen. <strong>Das</strong> Huhn etwas<br />

abkühlen lassen. Die Haut entfernen<br />

und das Fleisch von <strong>den</strong> Knochen<br />

lösen.<br />

34 | <strong>altlandkreis</strong>


Für die Einlage das Gemüse schälen<br />

und grob würfeln. Im heißen<br />

Öl anbraten. Etwas Hühnerbrühe<br />

dazugeben und bissfest garen.<br />

<strong>Das</strong> Gemüse mit dem Fleisch in<br />

die heiße Brühe geben. Mit Kräutern<br />

bestreut servieren.<br />

ÜBRIGENS: Die Nase läuft, der<br />

Hals kratzt – da kommt unsere<br />

Hühnersuppe genau recht und<br />

dies ist kein Aberglaube, sondern<br />

wissenschaftlich bewiesen. Eine<br />

Studie der Universität Nebraska<br />

brachte es zutage: Hühnersuppe<br />

blockiert im Organismus bestimmte<br />

weiße Blutkörperchen,<br />

sogenannte Neutrophile, die <strong>für</strong><br />

Entzündungsprozesse mitverantwortlich<br />

sind. Neutrophile wer<strong>den</strong><br />

bei Virusinfektionen, also<br />

auch bei grippalen Infekten, in<br />

großen Mengen freigesetzt. Auch<br />

steckt in der Hühnersuppe der<br />

Eiweißstoff Cystein. Dieser wirkt<br />

entzündungshemmend und abschwellend<br />

auf die Schleimhäute.<br />

Ingwer-Meerrettich-Shot<br />

ZUTATEN:<br />

200 ml Apfelsaft<br />

1–2 EL Zitronensaft<br />

1–2 TL fein gewürfelter Ingwer<br />

1–2 TL fein gewürfelter<br />

Meerrettich<br />

1 EL Honig<br />

ZUBEREITUNG: Die Zutaten mischen<br />

und mit einem Stabmixer<br />

pürieren. In eine Flasche füllen<br />

und im Kühlschrank lagern. So<br />

hält der Shot etwa fünf Tage.<br />

Dieser Mix hat es in sich: Die Senföle<br />

des Meerrettichs wirken antibiotisch,<br />

der Scharfstoff Gingerol<br />

gibt dem Ingwer seine Würze.<br />

Mittlerweile ist auch Ingwer aus<br />

bayerischem Anbau erhältlich.<br />

Michaelas<br />

Gemüseeintopf<br />

ZUTATEN:<br />

150 g Zwiebeln<br />

200 g Pastinaken<br />

200 g Gelbe Rüben<br />

200 g Knollensellerie<br />

600 g festkochende Kartoffeln<br />

2 EL Rapsöl<br />

ca. 1,5 l Gemüsebrühe<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

100 g Wirsing<br />

3–4 Polnische Würste<br />

ZUM ANRICHTEN:<br />

2 EL Schnittlauch<br />

ZUBEREITUNG: Die Zwiebeln<br />

schälen und fein würfeln. Die<br />

Pastinaken und die Gelben Rüben<br />

schälen und in Scheiben schnei<strong>den</strong>.<br />

Den Sellerie und die Kartoffeln<br />

ebenfalls schälen und grob<br />

würfeln.<br />

Die Zwiebeln im heißen Öl andünsten.<br />

<strong>Das</strong> restliche Gemüse<br />

dazugeben und kurz mitdünsten.<br />

Mit der Brühe aufgießen, bis das<br />

Gemüse bedeckt ist. Würzen und<br />

zugedeckt 30 Minuten köcheln<br />

lassen.<br />

Den Wirsing waschen, putzen und<br />

in feine Streifen schnei<strong>den</strong>. Nach<br />

15 Minuten Kochzeit zum Eintopf<br />

geben.<br />

Die Würste in Scheiben schnei<strong>den</strong>.<br />

Zur Suppe gehen und nochmals<br />

fünf Minuten köcheln lassen.<br />

Mit Schnittlauch bestreut servieren.<br />

js<br />

januar / februar <strong>2021</strong> | 35


Seit 30 Jahren: <strong>Das</strong> Reptilienhaus in Oberammergau<br />

Tigerpython, Brillenkobra<br />

und Pfeilgiftfrosch<br />

Ein exotisches Highlight nach dem anderen: Beim Betreten<br />

des Reptilienhauses stechen die ersten Terrarien ins Auge.<br />

Oberammergau | Sicherlich hätte<br />

sich Thomas Lücke sein Jubiläumsjahr<br />

anders vorgestellt. „Wobei<br />

ich noch Glück gehabt habe“,<br />

sagt der Herpetologe auf die<br />

Frage, wie stark ihn die Corona-<br />

Pandemie bislang getroffen hatte.<br />

Zwar war im Jahr 2020 keine einzige<br />

Schulklasse bei ihm, „was aus<br />

Bildungsauftrags-Grün<strong>den</strong> sehr<br />

schade ist“. Da<strong>für</strong> umso mehr Urlauber,<br />

die sich nach dem ersten<br />

Lockdown <strong>für</strong> „Ferien Dahoam“<br />

entschie<strong>den</strong> hatten. Und auch Tagesausflügler<br />

scheuten nach einer<br />

Berg- oder Radeltour <strong>den</strong> Gang<br />

durch sein einzigartiges Reptilienhaus<br />

in Oberammergau nicht.<br />

Was nahezu alle Besucher in <strong>den</strong><br />

30 Jahren Reptilienhaus Oberammergau<br />

eint: Faszination pur.<br />

Gleich gegenüber der Kasse, an<br />

Streckt ihre Zunge raus: In diesem Falle<br />

handelt es sich um eine Kornnatter,<br />

heimisch in Nordamerika und nicht giftig.<br />

der Inhaber Lücke 7 Euro <strong>für</strong> Erwachsene,<br />

4 Euro <strong>für</strong> Kinder von<br />

vier bis 13 Jahren sowie 15 Euro<br />

<strong>für</strong> Vater, Mutter und Kind(er) an<br />

Familientagen verlangt, befindet<br />

sich ein kleiner Raum mit dem<br />

größten Tier: Eine 4,50 Meter<br />

lange und rund 50 Kilogramm<br />

schwere Tigerpython, die sich das<br />

topgepflegte Terrarium mit einer<br />

kleineren, 2,50 Meter großen Riesenschlange<br />

teilt. Dagegen scheint<br />

das Pantherchamäleon schräg gegenüber,<br />

wildlebend in Madagaskar<br />

zuhause, nahezu winzig klein,<br />

besticht da<strong>für</strong> umso mehr mit<br />

seiner giftgrün-leuchten<strong>den</strong> Farbe,<br />

die sich dank Farbzellen und<br />

Nanokristallen in der Haut sogar<br />

nahezu nach Belieben verändern<br />

könnte. Zum Beispiel in kräftiges<br />

Blau, das einen Gang weiter dem<br />

Besucher ins Auge sticht: In diesem<br />

Falle vom Körper mehrerer<br />

Pfeilgiftfrösche, heimisch im südamerikanischen<br />

Suriname, Französisch-Guyana<br />

und Brasilien, bis<br />

zu 4,2 Zentimeter groß und extrem<br />

giftig. Als Steckenpferd seiner<br />

Ausstellung bezeichnet Thomas<br />

Lücke jedoch seine Giftschlangen.<br />

Gabun-Viper, Brillenkobra,<br />

Klapperschlange, Sandrasselotter<br />

oder Grüne Mamba – sie alle wer<strong>den</strong><br />

im Oberammergauer Reptilienhaus<br />

ausgestellt, und bei Gelegenheit<br />

bis ins kleinste Detail vom<br />

Fachmann höchstpersönlich dem<br />

interessierten Besucher beschrieben.<br />

Deutlich höhere<br />

Lebenserwartung?<br />

„Allein die unterschiedlichen Giftzusammensetzungen<br />

der Schlangen<br />

sind eine Wissenschaft <strong>für</strong><br />

sich, wür<strong>den</strong> im Falle eines Bisses<br />

ganz unterschiedlich auf uns<br />

Menschen einwirken“, sagt der<br />

Fachmann. Manches extrem blutverdünnend<br />

oder blutverdickend.<br />

Anderes greift die Nervenbahnen<br />

an. Wieder anderes die Muskulatur.<br />

Schlangengift, das im Falle eines<br />

Bisses in wilder Natur tödlich<br />

en<strong>den</strong> könnte <strong>für</strong> uns Menschen,<br />

wird in der Medizin als wirkungsvolles<br />

Heilmittel eingesetzt. Zum<br />

Beispiel zur Behandlung von<br />

Rheuma oder Tinnitus. „Gemolken<br />

wer<strong>den</strong> meine Schlangen<br />

aber nicht“, sagt Thomas Lücke an<br />

dieser Stelle. „Da<strong>für</strong> gibt es riesige<br />

Giftschlangenabteilungen auf <strong>den</strong><br />

Firmenareals namhafter Pharmakonzerne.“<br />

Roche in Penzberg gehöre<br />

seines Wissens nach jedoch<br />

nicht dazu.<br />

Inzwischen ist es 11.08 Uhr an diesem<br />

verregneten Donnerstag. Drei<br />

private Kleingruppen mit insgesamt<br />

elf Personen, versteckt hinter<br />

medizinischen und selbstgenähten<br />

Mund-Nase-Bedeckungen,<br />

schlendern langsam von Terrarium<br />

zu Terrarium. Sie zeigen sich respektvoll<br />

vor dem, was sie da durch<br />

die Sicherheitsgläser hindurch<br />

hinter Zweigen, Wurzeln und Steinen<br />

entdecken. Selten entflieht in<br />

diesen Momenten ein Besucher<br />

seiner Faszination und fragt bei<br />

Thomas Lücke nach, inwieweit<br />

„artgerecht das alles hier ist“. Es<br />

handelt sich schließlich um Wildtiere,<br />

deren Wurzeln 150 Millionen<br />

Jahre zurückliegen, die überwiegend<br />

heimisch sind am anderen<br />

Ende der Welt, wo es ganzjährig<br />

betrachtet deutlich wärmer, die<br />

Luftfeuchtigkeit wesentlich höher<br />

ist. Ausgerechnet die befin<strong>den</strong><br />

sich hier im oberbayerischen<br />

Passionsdorf Oberammergau,<br />

umringt von Schnitzwerkstätten,<br />

Restaurants, Hotels, Aufacker, Laber<br />

und Kofel, deren Gipfel selbst<br />

in warmen Wintern von Schnee<br />

bedeckt sind? Die Monokelkobra<br />

von Thomas Lücke, die zur Gattung<br />

der „Echten Kobra“ gehört,<br />

ist vor wenigen Monaten verstorben.<br />

Im Alter von 31 Jahren! „In<br />

der Wildnis wer<strong>den</strong> sie lediglich<br />

20 Jahre alt“, so der Experte. Ausgewogene,<br />

vitaminreiche Ernährung,<br />

keine Milben, keine Zecken,<br />

optimale Klimabedingungen und<br />

keine Fressfeinde – all das sorgt<br />

<strong>für</strong> eine Lebenserwartung, die im<br />

Oberammergauer<br />

um ein<br />

Reptilienhaus<br />

Drittel<br />

höher<br />

ist als<br />

in <strong>den</strong> heimischen<br />

Gebieten<br />

wildlebender<br />

Artgenossen. Hinzu<br />

kommt, dass Reptilien in<br />

Wahrheit total faule Tiere<br />

sind, ihre „Höhlen“ selten bis<br />

nie verlassen, selbst die Jagd am<br />

Höhleneingang durch „abwarten,<br />

bis Beute vorbeikriecht“ stattfindet.<br />

Insofern ist das Terrarium<br />

alles andere als ein Gefängnis <strong>für</strong><br />

die Tiere. „Viele Menschen glauben<br />

das nämlich“, betont Thomas<br />

Lücke. Heißt: Den Exoten geht’s<br />

richtig gut im Reptilienhaus.<br />

Höchste Vorsicht<br />

bei Fütterung!<br />

Optimales Klima heißt in diesem<br />

Falle, dass jedes einzelne<br />

Terrarium individuell auf das jeweilige<br />

Tier abgestimmt ist. Mit<br />

36 | <strong>altlandkreis</strong>


UV-Lichtlampen, Bo<strong>den</strong>- und<br />

Wandheizungen sowie Sprühanlagen<br />

herrscht hinter dem Sicherheitsglas<br />

des Terrariums der Pfeilgiftfrösche<br />

eine Bo<strong>den</strong>temperatur<br />

von 22 Grad, eine Deckentemperatur<br />

von 26 Grad sowie eine<br />

Luftfeuchtigkeit von 95 (!) Prozent.<br />

„Bei 30 Grad wür<strong>den</strong> sie sterben“,<br />

so Thomas Lücke über ein Paradebeispiel,<br />

wie viel Wissen und<br />

Feingefühl im Aufbau seiner Anlagen<br />

gefragt ist. Seine bei<strong>den</strong> Riesenschlangen,<br />

die Tigerpythons,<br />

brauchen nur 80 Prozent Luftfeuchtigkeit,<br />

da<strong>für</strong> 35 Grad Deckentemperatur.<br />

Ganz<br />

entschei<strong>den</strong>d sei<br />

auch eine<br />

gleichmäßig<br />

gute Luftzirkulation, „die häufig<br />

von privaten Haltern exotischer<br />

Tiere folgenschwer vernachlässigt<br />

wird“. Ähnlich individuell ist das<br />

Fressverhalten der Tiere. Die Tigerpythons<br />

bekommen nur einmal<br />

im Monat fette Beute. Einen sechs<br />

bis acht Kilogramm schweren Hasen<br />

(Riesenschecken), heutzutage<br />

tiefgefroren von einem Betrieb,<br />

der sich auf die Herstellung von<br />

Tiernahrung spezialisiert hat. Da<br />

Schlangen von Natur aus nur auf<br />

lebendige Beute reagieren, „muss<br />

ich die toten Hasen quasi zum<br />

Leben erwecken, sprich auftauen<br />

und mittels Greifzange bewegen“.<br />

Dann geht alles ganz schnell. Im<br />

Bruchteil einer Sekunde beißt die<br />

4,50-Meter-Schlange mit ihren<br />

120 (!) nach innen gewachsenen<br />

Zähnen derart fest zu, dass<br />

kein Lebewesen der Welt jemals<br />

wieder aus ihrem Rachen entkommen<br />

könnte. Gleichzeitig<br />

schlängelt sie sich mit<br />

vier Tonnen (!) Druckkraft<br />

zwei Mal um<br />

<strong>den</strong> Körper des<br />

„lebendig<br />

gemachten“<br />

Hasen,<br />

um<br />

ihn<br />

Mit Python um <strong>den</strong> Hals: Thomas<br />

Lücke betreibt seit 30 Jahren das<br />

Reptilienhaus in Oberammergau.<br />

dann nach einigen Minuten vollständig<br />

zu verschlingen. Zwei<br />

Wochen dauert schließlich der<br />

Verdauungsprozess, gefolgt von<br />

einer Ausscheidung. Thomas Lücke,<br />

der beim Riesenschlangen<br />

füttern extrem aufpassen muss,<br />

„damit die Schlange nicht uns als<br />

Beute ansieht“, bekommt beim<br />

Fütterungsvorgang immer Unterstützung<br />

von seiner Frau oder<br />

seines Nachbarn. Insgesamt bestellt<br />

er monatlich 150 Ratten, 200<br />

Mäuse, 800 Heuschrecken, Grillen<br />

und Schaben sowie mehrere tausend<br />

(Obst)Fliegen aus deutschen<br />

Tierfutter-Zuchtbetrieben. So viel<br />

fressen seine derzeit 140 Tiere<br />

aus 45 verschie<strong>den</strong>en Arten, die<br />

seit mittlerweile 30 Jahren<br />

hautnah zu erleben sind<br />

am Lüftlmalereck 5 in<br />

Oberammergau.<br />

js<br />

januar / februar <strong>2021</strong> | 37


Wie kommt Peißenberg an seine Starkabarettisten?<br />

2 000 Arbeitsstun<strong>den</strong><br />

pro Jahr<br />

Hinweis: Dieser graue Rahmen gehört nicht zur Anzeige<br />

<br />

Wir wünschen unseren Kun<strong>den</strong> und<br />

Geschäftspartnern ein gesegntes Weihnachtsfest<br />

und einen guten Start ins neue Jahr!<br />

<br />

<br />

Auftragsnummer: 2915718<br />

Erstellt am: 19.12.2012 13:22 Uhr<br />

brummi - top<br />

LKW-Reparaturwerkstätte<br />

GmbH & Co. KG<br />

Christian Kohler<br />

<br />

Wielenbachstr. 7 • 86956 Schongau • Tel. 08861/9307373<br />

<br />

<br />

<br />

Wir bedanken uns bei allen Kun<strong>den</strong><br />

und wünschen ein gesundes,<br />

erfolgreiches neues Jahr <strong>2021</strong>!<br />

Wielenbachstr. 7 • 86956 Schongau<br />

Tel. 0 88 61/9 30 73 75<br />

info@brummi-top.de • www.brummi-top.de<br />

Peißenberg | Musiker wie Werner<br />

Schmidbauer, Pippo Polina oder<br />

Martin Kälberer sind bekannt aus<br />

Funk und Fernsehen, darüber hinaus<br />

von renommierten Theaterbühnen<br />

in bayerischen und deutschen<br />

Großstädten. Gleiches gilt <strong>für</strong> Kabarettisten<br />

wie Django Asül, Helmut<br />

Schleich oder Luise Kinseher. Aber<br />

aus Peißenberg? Einer Marktgemeinde<br />

mit 12 620 Einwohnern? 72<br />

Autokilometer von München entfernt?<br />

Ohne direkte Anbindung an<br />

Autobahn- und Schnellzugnetz?<br />

<strong>Das</strong>s diese und viele weitere Stars<br />

aus der bayerischen und bundesweiten<br />

Kulturszene sich immer<br />

wieder auf <strong>den</strong> Weg in die ehemalige<br />

Bergbau-Gemeinde machen,<br />

hat andere gute Gründe. Ein<br />

wesentlicher: Die Tiefstollenhalle.<br />

Ursprünglich gebaut im Jahr 1874,<br />

als Maschinenhalle <strong>für</strong> die Bayerische<br />

Berg-, Hütten- und Salzwerk<br />

AG, kurz BHS. Nach der Bergwerksschließung<br />

am 31. März 1971<br />

kaufte schrittweise die Gemeinde<br />

das große Areal auf. Von 1997 weg<br />

wurde unter Einhaltung aller Denkmalschutzauflagen<br />

schließlich eine<br />

umfangreiche Sanierung geplant –<br />

und über sieben Jahre hinweg umgesetzt.<br />

Im März 2004 erfolgte dann<br />

die offizielle Eröffnung der sanierten<br />

Halle: Rechts des westseitigen<br />

Einganges befindet sich ein sehenswertes<br />

Bergbaumuseum, mittig ein<br />

ebenerdiges Foyer mit Platz <strong>für</strong> 100<br />

Besucher und links ein großer Saal<br />

mit Bühne und Platz <strong>für</strong> 500 (!) Besucher.<br />

In Kombination mit guter<br />

Klima-, Licht- und Tonanlage hat<br />

sich dieser neugeschaffene Ort <strong>für</strong><br />

Kooperation mit<br />

„BrotZeit & Spiele“<br />

Der harte Kern des Vereins besteht<br />

seit vielen Jahren aus einer vierköpfigen<br />

Vorstandschaft. Gemeint<br />

sind: Eugen Trautmann, 62, hauptberuflicher<br />

Sparkassen-Direktor,<br />

der die Lage der Halle „genau<br />

zwischen <strong>den</strong> zwei Peißenberger<br />

Ortsteilen“ ebenso schätzt wie die<br />

tolle Möglichkeit, <strong>für</strong> hochklassiges<br />

Kulturprogramm nicht nach<br />

München fahren zu müssen. Heinz<br />

Kirstein, 71, ehemaliger EDVler, der<br />

als aktiver Musiker der Band „Amigos“<br />

bereits an Silvester 2004, also<br />

Kulturveranstaltungen schnell herumgesprochen,<br />

auch unter hochrangingen<br />

Protagonisten. Der zweite<br />

gute Grund, warum Promis – von<br />

Corona abgesehen – immer wieder<br />

gerne in der Tiefstollenhalle auftreten:<br />

Die professionelle Organisation<br />

der Veranstaltungen, federführend<br />

durchgeführt vom Kulturverein<br />

Peißenberg e.V., der im Zuge der<br />

Halleneröffnung extra gegründet<br />

wurde mit dem klaren Kulturbildungs-Auftrag:<br />

die frischrenovierte<br />

Tiefstollenhalle mit Leben füllen.<br />

im Eröffnungsjahr, selbst auf der<br />

Tiefstollenhallen-Bühne stand, und<br />

nun <strong>den</strong> direkten Draht zu regionalen<br />

wie überregionalen Künstlern,<br />

Kabarettisten und Musikern hat.<br />

Herbert Zoch, 67, ehemaliger kaufmännischer<br />

Geschäftsführer, setzt<br />

die Verträge zwischen Veranstalter<br />

und Künstler auf, kalkuliert die<br />

geplanten Veranstaltungen bis ins<br />

Detail durch und achtet darauf, „ob<br />

sich Aufwand und Ertrag rechnen“.<br />

Und dann wäre da noch Günther<br />

Schatz, 68, ehemaliger Chemiker,<br />

lei<strong>den</strong>schaftlicher Verfechter<br />

von Livekultur und mindestens so<br />

kulturbegeistert wie seine Nebenmänner.<br />

Er hält seit vielen Jahren<br />

<strong>den</strong> Posten des Vorstandsvorsitzen<strong>den</strong><br />

im Peißenberger Kulturverein<br />

inne, kümmert sich unter anderem<br />

um Pressearbeit und Marketing.<br />

Und betont an dieser Stelle, wie<br />

wichtig die im Jahr 2018 begonnene<br />

Kooperation mit „BrotZeit &<br />

Spiele“ sei – eine renommierte<br />

Agentur <strong>für</strong> namhafte Künstler und<br />

Kabarettisten, von <strong>den</strong>en bis Beginn<br />

der Corona-Pandemie bereits<br />

einige in Peißenberg aufgetreten<br />

sind. Neben oben erwähnten sind<br />

38 | <strong>altlandkreis</strong>


Martina Schwarzmann, Christine<br />

Eixenberger, Mathias Kellner oder<br />

Claus von Wagner nur vier weitere<br />

Beispiele. Von dieser Kooperation<br />

ganz unabhängig trifft sich das insgesamt<br />

zwölfköpfige Team – sechs<br />

Männer und sechs Frauen – des<br />

Peißenberger Kulturvereins einmal<br />

im Monat, analysiert Verbesserungspotentiale,<br />

hinterfrägt, ob<br />

vorgeschlagene Künstler tatsächlich<br />

„hier her“ passen und diskutiert<br />

Programminhalte. Im Rahmen<br />

dessen gehen die Meinungen auch<br />

mal auseinander, wer<strong>den</strong> Töne lauter,<br />

„was auch wichtig ist“. Nur so<br />

gelingt es dem Kulturverein immer<br />

wieder aufs Neue, ein buntes Programm<br />

<strong>für</strong> Kinder und Erwachsene<br />

mit regionalen und überregionalen<br />

Künstlern auf die Beine zu stellen.<br />

Und Besucher im Umkreis von bis<br />

zu 50 Kilometern anzulocken.<br />

Stühle aufreihen,<br />

Klopapier checken<br />

Günther Schatz spricht von bis zu<br />

2 000 ehrenamtlichen Arbeitsstun<strong>den</strong>,<br />

die er und seine Mitstreiter<br />

pro Jahr investieren. Rund zehn<br />

weitere Freiwillige komplettieren<br />

das rührige Team des Peißenberger<br />

Kulturvereins. „Ohne unsere freiwilligen<br />

Helfer wären wir aufgeschmissen“,<br />

sagt Günther Schatz,<br />

der sich über weitere Interessenten<br />

(Kontakt: info@kultuvereinpeissenberg.de)<br />

jederzeit freuen<br />

würde. 500 Stühle aufreihen,<br />

durchnummerieren, und wieder<br />

abbauen. Klopapier-Check in <strong>den</strong><br />

Toiletten. Aschenbecher im Außenbereich<br />

aufstellen. Catering-Service<br />

<strong>für</strong> die Künstler, Catering-Service<br />

<strong>für</strong>s Publikum. Kasse und Parkplätze.<br />

„Allein am Tag einer Veranstaltung<br />

sind wir und unsere Helfer<br />

oft von 15 bis 1 Uhr in der Nacht<br />

im Einsatz – danach brauchst du<br />

nichts mehr“, sagt Heinz Kirstein.<br />

Umso schöner, wenn dann von <strong>den</strong><br />

Künstlern höchstpersönlich dickes<br />

Lob ausgesprochen wird. „Man<br />

merkt, dass hier mit Lei<strong>den</strong>schaft<br />

und Herzblut organisiert wird“,<br />

heißt es immer wieder. Und, ganz<br />

wichtig: Mann und Frau fühlen sich<br />

wohl in der Peißenberger Tiefstollenhalle<br />

– selbst bei 500 Besuchern<br />

herrscht noch immer eine familiäre<br />

Stimmung. <strong>Das</strong> gilt übrigens<br />

<strong>für</strong> Auftritte weniger bekannter<br />

Protagonisten ganz genauso. Der<br />

bunte Programm-Mix in Peißenbergs<br />

Tiefstollenhalle zeichnet<br />

sich nicht nur durch große Namen<br />

wie Gerhard Polt (in 48 Stun<strong>den</strong><br />

ausverkauft!) aus. „Wir versuchen<br />

ganz bewusst, auch immer wieder<br />

unbekanntere Bands oder Kabarettisten<br />

auf unsere Bühne zu holen“,<br />

sagt Günther Schatz, der an dieser<br />

Stelle die italienische Band „i<br />

CantAutori“ als Paradebeispiel <strong>für</strong><br />

„gelungene Überraschung“ nennt.<br />

In der Tat waren die Besucher<br />

hellauf begeistert von dieser unter<br />

die Haut gehen<strong>den</strong> Konzert-Reise<br />

durch Italien.<br />

Seit Corona im<br />

kulturellen Koma<br />

<strong>Das</strong> gilt aber auch <strong>für</strong> regionale<br />

Künstler und Gruppen. Die dürfen<br />

im Peißenberger Kulturprogramm<br />

auf gar keinen Fall fehlen. Schon gar<br />

nicht in <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong> Wochen<br />

und Monaten. Die Corona-Pandemie<br />

hat auch die Tiefstollenhalle<br />

in ein „kulturelles Koma“ versetzt,<br />

wie Heinz Kirstein es mit ernstem<br />

Tonfall ausdrückt. Nichts ist, wie<br />

es war. Kirstein, Zoch, Trautmann,<br />

Schatz sowie die anderen aktiven<br />

Vereinsmitglieder haben seit Pandemie-Beginn<br />

mehr Arbeit als zuvor,<br />

da<strong>für</strong> deutlich weniger Ertrag.<br />

Mund-Nase-Bedeckung, Abstandhaltung,<br />

Desinfektions-Spender an<br />

Ein- und Treppenaufgängen, ja sogar<br />

1,50 Meter lange, Almabtriebähnlich<br />

geschmückte Haselnussstecken<br />

<strong>für</strong> „Corona-Paten“ – sie<br />

haben alles Menschenmögliche<br />

getan, um unter strenger Einhaltung<br />

auferlegter Hygienemaßnahmen<br />

auch weiterhin ein vielfältiges<br />

Kulturprogramm bieten zu können.<br />

In Zeiten eines Lockdowns geht<br />

trotzdem nichts. Und bei maximal<br />

90 anstatt der bisherigen 500 Besucher<br />

lohnt sich der Aufwand <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Verein ebenso wenig wie <strong>für</strong><br />

prominente Künstler, <strong>den</strong> Weg nach<br />

Peißenberg anzutreten. Nicht nur<br />

der <strong>für</strong> <strong>2021</strong> geplante Termin mit<br />

Willy Astor ist bereits vom Tisch.<br />

„Insofern wer<strong>den</strong> wir die kommen<strong>den</strong><br />

Monate versuchen, auf kleinere<br />

Veranstaltungen mit regionalen<br />

Künstlern zu setzen“, sagt Günther<br />

Schatz, der realistisch ist und sich<br />

darauf eingestellt hat, „dass wir<br />

sicherlich noch eineinhalb bis zwei<br />

Jahre mit der neuen Situation leben<br />

müssen“. Aber, so die Hoffnung,<br />

nicht komplett ohne Kultur. „Die<br />

wenigen Veranstaltungen, die wir<br />

im Laufe des vergangenen Jahres<br />

unter strenger Einhaltung der sogenannten<br />

AHA-Regeln durchgeführt<br />

haben, wur<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Leuten<br />

dankbar angenommen.“ Umso<br />

wichtiger, dass alle Kulturinteressierten<br />

der Region regelmäßig einen<br />

Blick auf die bestens gepflegte<br />

Homepage des Vereins (www.tiefstollenhalle.de)<br />

werfen. Die wird<br />

regelmäßig aktualisiert und hält<br />

alle wichtigen Informationen zum<br />

aktuellen, Corona-bedingt komplett<br />

umgeworfenen Programm <strong>für</strong> <strong>2021</strong><br />

bereit.<br />

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januar / februar <strong>2021</strong> | 39


Nach Festabsage zum 100-Jährigen<br />

Jubiläums-CD<br />

als kleiner Trost<br />

Peiting | Zum 100-Jährigen haben<br />

die aktiven Mitglieder der Knappschafts-<br />

und Trachtenkapelle ein<br />

Bezirksmusikfest geplant gehabt,<br />

dass auch Nicht-Musikerherzen<br />

hätte höherschlagen lassen. Dann<br />

kam Corona und damit einher:<br />

Die ersatzlose Absage des Großereignisses.<br />

Die Enttäuschung<br />

der Musiker, Trommler und allen<br />

anderen Helfern war riesengroß –<br />

bereits fünf Jahre vorher wur<strong>den</strong><br />

erste organisatorische Schritte gemacht,<br />

bis Eintritt der Pandemie<br />

das komplette Fest organisiert,<br />

all die Arbeit war somit umsonst.<br />

Wobei: Ein Projekt im Zuge des Jubiläums<br />

bleibt <strong>den</strong> Peitinger Musikern<br />

<strong>für</strong> immer: Die Aufnahme<br />

einer eigenen CD. Zwölf Märsche,<br />

Polka, Walzer, aber auch schmissigere,<br />

modernere Stücke sind<br />

darauf zu hören. Eben all das, was<br />

das facettenreiche musikalische<br />

Spektrum der mehr als 50 Musiker<br />

und Musikerinnen abdeckt. Nach<br />

monatelangen Proben erfolgte die<br />

Aufnahme der kompletten CD an<br />

nur einem einzigen Wochenende,<br />

was <strong>für</strong> alle Teilnehmer ein unvergessenes<br />

Erlebnis war. „Zwar<br />

anstrengend, aber in Sachen<br />

Teambildung und Spaß am Musizieren<br />

eine riesengroße Bereicherung“,<br />

schwärmt Anna Huber,<br />

Medienbeauftragte der Peitinger<br />

Knappschafts- und Trachtenkapelle,<br />

noch heute von diesem Projekt<br />

am ersten <strong>Februar</strong>-Wochenende<br />

2020. <strong>Das</strong> mobile Aufnahmestudio<br />

namens „Studio 80“ war damals<br />

vor dem Peitinger Probeheim<br />

draußen auf dem Parkplatz gestan<strong>den</strong>.<br />

Die 53 Musiker mit Querflöte,<br />

Klarinette, Saxophon, Fagott,<br />

Trompete, Flügelhorn, Waldhorn,<br />

Posaune, Tenorhorn, Tuba, Kontrabass,<br />

Schlagzeug, Pauke und<br />

Glockenspiel saßen dagegen oben<br />

im ersten Stock des Probeheims –<br />

> > > JUBILÄUMSGRÜSSE ZU GEWINNEN<br />

Ihr Regionalmagazin „<strong>altlandkreis</strong>“ verlost 3 x 1 CD der Peitinger<br />

Knappschafts- und Trachtenkapelle. Schicken Sie uns bis 15. <strong>Januar</strong><br />

eine Postkarte mit dem Stichwort „Jubiläumsgrüße“ an „<strong>altlandkreis</strong>“,<br />

Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine E-Mail an info@<br />

<strong>altlandkreis</strong>.de. <strong>Das</strong> Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Wir wünschen viel Erfolg!<br />

<strong>Das</strong> letzte Highlight vor Corona: Die CD-Aufnahme Anfang <strong>Februar</strong> 2020.<br />

jeder einzelne war verkabelt, hatte<br />

Kopfhörer an <strong>den</strong> Ohren und<br />

ein Mikrofon am Instrument. Für<br />

Echtzeit-Anweisungen und Korrekturen<br />

waren die Kapelle via<br />

Videoschalte in ständigem Kontakt<br />

mit dem Techniker im Aufnahmemobil.<br />

Und in der Tat: Nach diesen<br />

intensiven zweieinhalb Tagen war<br />

die komplette Aufnahme der „Peitinger<br />

Jubiläumsgrüße“ tatsächlich<br />

erfolgreich im Kasten.<br />

Ehrenzeichen der<br />

Bundesrepublik<br />

Wie sich das Endergebnis anhört?<br />

„Natürlich gut“, sagt Vorsitzender<br />

Herbert Humpl, grinst und tut<br />

sich zugleich schwer, die absoluten<br />

Highlights der CD herauszugreifen.<br />

Von „Blue Moon“ und „You raise<br />

me up“ mit Gesang von Franz Köpf<br />

und Marei Nocker über „Paula“<br />

und <strong>den</strong> an <strong>den</strong> in der Region bekannten<br />

Traditionsmarsch „Glück<br />

auf“ ist definitiv <strong>für</strong> je<strong>den</strong> Blasmusikgeschmack<br />

das Richtige dabei.<br />

Absolut neu ist das Stück „Peiting<br />

im Herzen“,<br />

quasi eine Ei-<br />

genkomposition<br />

von Kompositeur Thomas<br />

G. Greiner, der darin ein altes<br />

Peitinger Volksschullied miteingebaut<br />

hat, gesungen von <strong>den</strong> Musikern<br />

und Musikerinnen selbst. Unter<br />

anderem mit folgendem Text:<br />

„Oh Peiting du mein Heimatort, du<br />

Stätte meiner Lieben; bist mit dem<br />

Vaterhause dort, mir tief ins Herz<br />

geschrieben.“ Wer <strong>den</strong> kompletten<br />

Liedtext von „Peiting im Herzen“<br />

haben möchte: Im herausnehmbaren<br />

Cover der CD steht er niedergeschrieben.<br />

Gleiches gilt <strong>für</strong> <strong>den</strong> Text<br />

von „Glück auf“. Darüber hinaus<br />

wird die Kapelle in Wort und Bild<br />

näher vorgestellt. Neben dieser CD<br />

gibt es ein weiteres Highlight <strong>für</strong><br />

die Peitinger, das zumindest ein<br />

kleines bisschen über die schmerzhafte<br />

Bezirksmusikfestabsage hinwegtröstet:<br />

Die PRO MUSICA-Plakette<br />

– ein Ehrenzeichen der Bundesrepublik<br />

Deutschland, verliehen<br />

<strong>für</strong> instrumentales Musizieren<br />

über diese lückenlosen 100 Jahre<br />

hinweg. Während diese Plakette<br />

sowie eine dazugehörige Urkunde<br />

einen festen Platz im Probeheim<br />

der Peitinger Musiker bekommen<br />

wer<strong>den</strong>, ist die CD <strong>für</strong> alle Altlandkreis-Leser<br />

gemacht. Sie kostet 15<br />

Euro, ist erhältlich in der Tourist<br />

Information Peiting sowie bei Elektro<br />

Köpf und dient auch gleich als<br />

passender Ersatz <strong>für</strong> das sonst so<br />

beliebte Weihnachtskonzert der<br />

Peitinger Knappschafts- und Trachtenkapelle.<br />

Auch das kann Coronabedingt<br />

heuer nicht stattfin<strong>den</strong>. js<br />

januar / februar <strong>2021</strong> | 41


DAS HEIMATRÄTSEL<br />

Schneebedeckter Bronzeschädel<br />

Altlandkreis | Ob er wohl friert,<br />

dieser Römer? Ganz allein steht<br />

er da, direkt am Straßenrand. Die<br />

wenigen Autofahrer, die an ihm<br />

vorbeirasen, tippen die Bremse<br />

nicht mal an, würdigen ihm kaum<br />

einen Blick. Und er? Er starrt ins<br />

Leere. Immer in die gleiche Richtung.<br />

Fast schon trostlos. Vor allem<br />

jetzt, im Winter, die kalte Jahreszeit.<br />

Keiner da, der ihm Tee, Glühwein,<br />

ja wenigstens eine Mund-Nase-<br />

Bedeckung reicht. Und auch keiner,<br />

der ihn befreit von diesen drücken<strong>den</strong><br />

Schneemassen auf seinem<br />

Haupt. Schutzlos ausgesetzt, dieser<br />

alte Römer, sowohl dem Wetter als<br />

auch <strong>den</strong> ignoranten Menschen.<br />

Aber er existiert halt immer noch.<br />

Im Jahr 2020, bald <strong>2021</strong>, mehr als<br />

DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />

Wo sich das idyllische Platzerl mit gleich drei Panoramatafeln nebeneinander<br />

befindet, wollten wir in unserer November / Dezember-<br />

<strong>Ausgabe</strong> von Ihnen wissen? Die korrekte Antwort: Auf dem Knöbel,<br />

oberhalb von Sachsenried. Unter zahlreichen Einsendungen mit der<br />

richtigen Lösung wur<strong>den</strong> diesmal aus dem Lostopf gezogen: Bettina<br />

Wölfl aus Hohenfurch, Brigitte Kraft aus Peiting, Lydia Heilmann aus<br />

Darmstadt, Mathis Linder aus Schwabsoien und Stefan Storf aus<br />

Schongau. Wir gratulieren recht herzlich zu je einer Drei-Stun-<br />

<strong>den</strong>-Karte <strong>für</strong> Badespaß im Schongauer Plantsch – sofern es<br />

Corona-bedingt (wieder) möglich ist. Herzlichen Glückwunsch!<br />

1540 Jahre nach dem Untergang<br />

des Weströmischen Reiches! Damit<br />

dürfte er zweifelsohne der älteste<br />

Mensch der Welt, ja zumindest im<br />

Verteilgebiet des „<strong>altlandkreis</strong>“-<br />

<strong>Magazin</strong>s sein. Insofern geht’s ihm<br />

vielleicht doch nicht so schlecht?<br />

Vielleicht grinst er sogar klammheimlich<br />

in sich hinein, weil er<br />

ganz genau weiß, dass all diese<br />

Autofahrer und Spaziergänger viel<br />

weniger erlebt haben und erleben<br />

wer<strong>den</strong> als er, der schier Unsterbliche,<br />

gegossen aus massiver Bronze.<br />

Und mit definitiv mehr Kraft im<br />

rechten Arm ausgestattet als alle<br />

anderen Männer auf dieser Welt.<br />

Oder gibt’s da draußen noch<br />

jeman<strong>den</strong>, der 24 / 7 eine<br />

römische Bronzelanze stolz<br />

und ohne mit der<br />

Wimper zu zucken zu<br />

seiner Rechten trägt?<br />

Im Rahmen unseres<br />

neuen<br />

Heimaträt-<br />

sels möchten<br />

wir wissen:<br />

In welchem Ort<br />

steht dieser stählerne<br />

Römer mit<br />

schnee-bedecktem<br />

Haupt und<br />

Bronzelanze in<br />

der Hand?<br />

Schicken Sie uns<br />

bis 15. <strong>Januar</strong> eine<br />

Postkarte mit der Lösung<br />

und dem Stichwort<br />

Heimaträtsel an<br />

„<strong>altlandkreis</strong>“, Birkland<br />

40, in 86971 Peiting.<br />

Oder eine E-Mail an<br />

info@<strong>altlandkreis</strong>.de. Zu<br />

gewinnen gibt es diesmal<br />

einen leckeren Spezialitäten-Korb<br />

der Schönegger<br />

Käse-Alm. <strong>Das</strong> Los entscheidet,<br />

der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Wir wünschen<br />

viel Erfolg!<br />

js


MAKING-OF DER ROTEN COUCH<br />

Fototermin<br />

im Kuhstall<br />

Sachsenried | BBV-Obmann Wolfgang Scholz wurde im Rahmen des<br />

Rote-Couch-Interviews erst auf einer Anhöhe nördlich von Sachsenried<br />

fotografiert. Drumherum: Jungvieh und Kälber, aber keine Milchkühe.<br />

Also wechselten Fotograf Felix Baab, „<strong>altlandkreis</strong>“-Redakteur Johannes<br />

Schelle und Wolfgang Scholz die Location — hinein in <strong>den</strong> Kuhstall.<br />

Wir Wir freuen freuen uns, uns, bereits bereits seit seit Jahrzehnten pflegerische<br />

Dienstleistungen anzubieten, welche welche die die jeweils jeweils individuellviduelle<br />

Lebenssituation hilfe- hilfe- und und pflegebedürftiger<br />

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januar / februar <strong>2021</strong> | 43


Originaler Tee – das zweitbeliebteste Getränk der Welt<br />

Geschichtsträchtiger<br />

Wachmacher <strong>für</strong>s Gehirn<br />

Weilheim | „Schrecklich“, sagt<br />

Dietmar Weier über die stressigste<br />

Zeit seines Lebens, die er<br />

am frühen Morgen viel zu oft so<br />

begann: Auf dem Weg ins Bad<br />

im Vorbeigehen das Knöpflein<br />

des Vollautomaten drücken, auf<br />

dem Weg zurück <strong>den</strong> Kaffee in<br />

die Hand nehmen und noch<br />

vor dem Hinsetzen <strong>den</strong> ersten<br />

kräftigen Schluck daraus trinken.<br />

Dabei wäre es so wichtig<br />

in Zeiten dieser Hochleistungsgesellschaft,<br />

wenigstens stressfrei<br />

in <strong>den</strong> Tag zu starten. Nicht<br />

unbedingt mit Kaffee, sondern<br />

mit Tee, dem absoluten Lieblingsgetränk<br />

von Dietmar Weier. „Gerne<br />

getrunken habe ich Tee schon<br />

immer“, sagt er. Zum Tee-Kenner<br />

mit hohem Fachwissen – zuvor<br />

war Dietmar Weier tief und breit<br />

im Bauwesen verwurzelt – ist er<br />

allerdings erst gereift, als er das<br />

Teehaus von Alexander Ettling im<br />

Alter von 55 Jahren übernommen<br />

hatte. <strong>Das</strong> war im Sommer 2013.<br />

Seither führt er diesen kleinen,<br />

gemütlichen La<strong>den</strong> in Weilheims<br />

Admiral-Hipper-Straße. Im Angebot:<br />

Qualitäts-Tee wohin das Auge<br />

reicht, darüber hinaus praktisches,<br />

aber auch edles Zubehör. Hauseigenen<br />

Tee gibt es dort allerdings<br />

nicht. Der Grund da<strong>für</strong> ist selbsterklärend:<br />

<strong>Das</strong> Klima im Voralpenland<br />

ist absolut ungeeignet <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Anbau von Tee. Zumindest, was<br />

Dietmar Weier mit frischer Ware.<br />

<strong>den</strong> Originalen betrifft. Die Rede<br />

ist vom Grünen, Schwarzen oder<br />

Weißen Tee, der mit Kräuter- und<br />

Früchtemischungen, in Supermärkten<br />

häufig in diesen kleinen<br />

Beutelchen verpackt, nichts zu tun<br />

hat. „Im Volksmund und deshalb<br />

auch bei uns aber trotzdem als<br />

Tee bezeichnet wird, was genaugenommen<br />

jedoch falsch ist“,<br />

sagt Dietmar Weier, der nicht nur<br />

originalen Qualitätstee verkauft<br />

und selbst gerne genießt, sondern<br />

auch gerne Fachvorträge über<br />

Herkunft, Anbaugebiete und Historie<br />

des Tees hält.<br />

Die Legende<br />

von Kaiser Shen Nung<br />

Über die ursprüngliche Entdeckung<br />

des Tees gibt es eine schöne,<br />

aus China stammende Legende:<br />

Im Jahre 2737 vor Christus kam<br />

Kaiser Shen Nung von einer<br />

langen Reise zurück. Er ließ<br />

sich unter einem Baum nieder<br />

und kochte Wasser ab, um seinen<br />

Durst zu löschen. Ein leicht<br />

aufkommender Wind wehte<br />

schließlich Blätter von diesem<br />

Baum, die unter anderem auch<br />

in seinen Kessel flogen, das<br />

Wasser darin hellgrün färbten<br />

und <strong>für</strong> einen angenehm aufsteigen<strong>den</strong><br />

Duft sorgten. Der<br />

Kaiser zögerte nicht, probierte<br />

das Getränk, empfand es als<br />

köstlich und fühlte sich bereits<br />

kurz darauf erfrischt und belebt.<br />

So wurde, der Legende nach, nicht<br />

nur der wilde Teebaum entdeckt –<br />

seither gilt Grüner Tee in China als<br />

Allheilmittel.<br />

Inzwischen sind die Erkenntnisse<br />

über die Wirkung und Vielfalt von<br />

originalem Tee schier grenzenlos.<br />

Er wächst ausschließlich bei subtropischen<br />

Klimabedingungen.<br />

Genaugenommen zwischen dem<br />

43 nördlichen und 30 südlichen<br />

Breitengrad. „Im Optimalfall hat<br />

es das ganze Jahr über zwischen<br />

18 und 30 Grad, keine stärkeren<br />

Fröste, da<strong>für</strong> regenreiche Nächte,<br />

weil vor allem kühles Nass <strong>den</strong><br />

Tee gedeihen und reifen lässt.“<br />

Ruanda und Kenia seien laut Diemar<br />

Weier zwei Topadressen <strong>für</strong><br />

originalen Tee aus Afrika. Eben-<br />

44 | <strong>altlandkreis</strong>


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Einla<strong>den</strong>d und kultig: Qualitätstee in originellen Blechdosen.<br />

so das Anbaugebiet „Darjeeling“<br />

in Indien, das zu <strong>den</strong> größten,<br />

schönsten und ältesten der Welt<br />

gehöre. Aber auch in China, Japan,<br />

Taiwan, Sri Lanka, Südkorea,<br />

Thailand, Indonesien, Nepal oder<br />

Myanmar werde hervorragender<br />

Tee angebaut. Und aus nahezu allen<br />

genannten Ländern und Kontinenten<br />

bekommt auch Dietmar<br />

Weier frische Ware angeliefert.<br />

„<strong>Das</strong> meiste gelangt über Schiffs-<br />

Container nach Deutschland“, sagt<br />

er. Ausgewählte Teesorten auch<br />

mal mit dem Flieger.<br />

18 000 Setzlinge<br />

pro Hektar<br />

Grundsätzlich stammen Teeblätter<br />

von zwei Pflanzen aus der Familie<br />

der Kamellien-Gewächse ab.<br />

Die eine, genannt „sinensis“,<br />

auch als chinesischer<br />

Teestrauch bekannt, würde<br />

ohne regelmäßige Pflege<br />

vier bis sechs Meter hoch<br />

wachsen. Die andere, genannt<br />

„assamica“, ein tropischer<br />

Baum, wird sogar bis zu 24<br />

Meter hoch. Jahrtausen-<br />

de altes, angewandtes<br />

Wissen hat jedoch<br />

dazu geführt, dass speziell auf<br />

Landschaft und Klima zugeschnittene<br />

Kreuzungen dieser bei<strong>den</strong><br />

Ur-Teepflanzen entstan<strong>den</strong> sind –<br />

und heute in Form von flächendecken<strong>den</strong><br />

Plantagen ganze Landteile<br />

in subtropischen Gebieten<br />

prägen. Wer Tee neu anpflanzen<br />

möchte, braucht nicht nur ideales<br />

Klima und ausreichend Platz, sondern<br />

auch verdammt viel Geduld.<br />

Bis zwischen 12000 und 18 000 (!)<br />

Setzlinge pro Hektar in <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong><br />

gepflanzt wer<strong>den</strong> können, gehen<br />

bereits zwei Jahre <strong>für</strong> Aussaat und<br />

„Anwachsen“ ins Land. Die erste<br />

Ernte erfolgt schließlich erst vier,<br />

fünf Jahre später. Und fällt zunächst<br />

dürftig aus. 130 Kilogramm<br />

fertiger Tee im ersten Erntejahr,<br />

600 im zweiten, 1 200<br />

im dritten und 3 000<br />

im vierten. Dann ist<br />

der erste Erntezy-<br />

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2<br />

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Emissionen: 133 g/km (kombiniert).<br />

Fassung):<br />

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Kuga<br />

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(innerorts),<br />

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(außerorts),<br />

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5,9<br />

5,9<br />

5,9<br />

(kombiniert);<br />

(kombiniert);<br />

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CO<br />

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Emissionen:<br />

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(kombiniert).<br />

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(kombiniert).<br />

Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach § 2 Nrn. 5, 6, 6a Pkw-EnVKV in der jeweils gelten<strong>den</strong><br />

Kraftstoffverbrauch Fassung): Ford Kuga (in Titanium: l/100 km nach 6,9 (innerorts), § 2 Nrn. 5, 6, 5,2 6a (außerorts), Pkw-EnVKV in 5,9 der (kombiniert); jeweils gelten<strong>den</strong><br />

CO Fassung): Ford Kuga 2<br />

-<br />

Emissionen: 133 g/km (kombiniert).<br />

Titanium: 6,9 (innerorts), 5,2 (außerorts), 5,9 (kombiniert); CO 2<br />

-<br />

Emissionen: 133 g/km (kombiniert).<br />

Anton Welz Kraftfahrzeuge GmbH Co<br />

Anton Welz Kraftfahrzeuge GmbH & Co<br />

Müllerstr. 20, 86971 Peiting<br />

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Tel.: 08861/59031<br />

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Beispielfoto eines Fahrzeuges der Baureihe. Die Ausstattungsmerkmale des abgebildeten Fahrzeuges sind nicht<br />

Bestandteil<br />

Beispielfoto<br />

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110<br />

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(150<br />

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PS),<br />

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Tel.: Start-Stopp-System,<br />

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Start-Stopp-System, 08861/59031<br />

08861/59031 Euro<br />

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Beispielfoto eines Fahrzeuges der Baureihe. Die Ausstattungsmerkmale des abgebildeten Fahrzeuges sind nicht<br />

Beispielfoto Bestandteil des eines Angebotes. Fahrzeuges 1 Gilt <strong>für</strong> der Privatkun<strong>den</strong>. Baureihe. Die Gilt Ausstattungsmerkmale <strong>für</strong> einen Ford Kuga Titanium des abgebildeten 1,5-l-EcoBoost-Benzinmotor Fahrzeuges sind 110 nicht<br />

kW<br />

januar / februar <strong>2021</strong> | 45


klus vollbracht, und die Pflanze<br />

wird kniehoch zurückgeschnitten.<br />

Dieser sich wiederholende Prozess<br />

erfolgt schließlich über rund<br />

50 Jahre hinweg. Danach sinken<br />

Qualität und Ertrag der Pflanzen<br />

und sie müssen vollständig aus<br />

dem Erdreich der Plantage entfernt<br />

wer<strong>den</strong>. „Was mit extrem<br />

harter Arbeit verbun<strong>den</strong> ist“, sagt<br />

Dietmar Weier. Insbesondere in<br />

schwerzugänglichen Hanglagen<br />

wird nahezu ausschließlich von<br />

Hand gearbeitet. Wer schon mal<br />

zuhause im Garten versucht hat,<br />

<strong>den</strong> Wurzelstock eines alten Baumes<br />

oder Strauches auszugraben,<br />

der kann sich in etwa vorstellen,<br />

was dieses händische Ausgraben<br />

von bis zu 18 000 Pflanzen pro<br />

Hektar zu bedeuten hat. Doch<br />

auch die Ernte an sich erfolgt in<br />

<strong>den</strong> allermeisten Teeplantagen<br />

dieser Welt bis heute von Hand. Je<br />

nach Lage, Klima, Bo<strong>den</strong>beschaffenheit,<br />

Pflege und Sorte kann Tee<br />

alle zwei bis vier Wochen, manchmal<br />

auch nur drei Mal im Jahr –<br />

Frühjahr, Sommer und Herbst –<br />

gepflückt wer<strong>den</strong>. Grundsätzlich<br />

gilt: Tee aus höheren Lagen wächst<br />

langsamer, weist da<strong>für</strong> aber meist<br />

feinere Aromen auf.<br />

Koffein wirkt anders<br />

als bei Kaffee<br />

Ob originaler Tee nach der Ernte<br />

grün bleibt, oder schwarz wird,<br />

entscheidet letztlich der Verarbeitungsprozess.<br />

Welken, Rollen,<br />

Fermentieren, Trocknen und Sieben<br />

sind die notwendigen Arbeitsschritte,<br />

um aus grünen Blättern<br />

Märchenhafte Landschaft: Teeplantagen in Darjeeling, Indien.<br />

Schwarzen Tee zu bekommen. Für<br />

Grünen Tee dagegen wer<strong>den</strong> die<br />

frischgeernteten Blätter nach dem<br />

Welken mit Wasserdampf behandelt,<br />

oder in eisernen Pfannen<br />

erhitzt, um so eine Fermentation<br />

zu verhindern. Anschließend wird<br />

er ebenfalls gerollt, getrocknet,<br />

sortiert und luftdicht in Ein-Kilo-<br />

Beutel verpackt – so bleibt der<br />

Tee über mindestens zwei bis<br />

drei Jahre frisch und behält alle<br />

Aromen bei. In diesem Zustand<br />

gelangt die Ware letztlich auch<br />

in <strong>den</strong> Teela<strong>den</strong> von Dietmar<br />

Weier, der diese Ein-Kilogramm-<br />

Beutel erst dann aufreißt, wenn<br />

der Altbestand aus <strong>den</strong> kultigen,<br />

blechernen Teedosen, die in <strong>den</strong><br />

La<strong>den</strong>regalen stehen, verkauft<br />

wurde. „Was in der Regel, je nach<br />

Beliebtheit, innerhalb von einigen<br />

Tagen bis drei Wochen der Fall<br />

ist.“ Heißt: Wer im Teehaus Ettling<br />

in Weilheims Innenstadt einkauft,<br />

bekommt tatsächlich immer frische<br />

Qualitätsware, die je nach<br />

Sorte sowie Vorlieben des Teetrinkers<br />

unterschiedlich zubereitet<br />

wer<strong>den</strong> kann. „Ich trinke Tee am<br />

liebsten pur“, sagt Dietmar Weier,<br />

der selbst <strong>für</strong> die klassische Zubereitung<br />

wertvolle Tipps parat hat:<br />

„Je weicher, sprich kalkfreier das<br />

Wasser ist, desto feiner schmeckt<br />

auch der Tee. Deshalb verwende<br />

ich ausschließlich gefiltertes<br />

Wasser zum Teetrinken.“ Wasser<br />

<strong>für</strong> Grünen Tee soll, je nach Sorte,<br />

auf 65 bis 85 Grad erhitzt wer<strong>den</strong>.<br />

Wasser <strong>für</strong> Schwarzen Tee soll kochen.<br />

Die Ziehzeit bei Grünem Tee<br />

darf bis zu elf Minuten betragen,<br />

was jedoch nicht wirklich empfehlenswert<br />

ist. „Sobald Grüner<br />

Tee länger als zwei Minuten zieht,<br />

wer<strong>den</strong> Gerbstoffe freigesetzt,<br />

die <strong>für</strong> einen bitteren Geschmack<br />

sorgen.“ Unabhängig davon kann<br />

Grüner Tee je nach Sorte bis zu<br />

drei Mal aufgegossen wer<strong>den</strong>, jedes<br />

Mal anders schmeckend. „Weil<br />

die Aromen aus dem inneren des<br />

Blattes freigesetzt wer<strong>den</strong>.“ Die<br />

Ziehzeit bei Schwarzem Tee dagegen<br />

soll grundsätzlich nie länger<br />

als zwei Minuten dauern. Außerdem<br />

kann Schwarzer Tee nur einmal<br />

aufgegossen wer<strong>den</strong>, „weil<br />

durch das spezielle Herstellungsverfahren,<br />

dieses Fermentieren,<br />

sich die Aromen außen auf dem<br />

Blatt absetzen, und bei Kontakt<br />

mit kochendem Wasser sich nahezu<br />

vollständig vom Blatt lösen.“<br />

Unabhängig davon ist in bei<strong>den</strong><br />

Sorten Koffein enthalten, das ganz<br />

anders wirkt als Koffein in Kaffee.<br />

Letzteres regt vorwiegend das<br />

Herz-Kreislauf-System an. Koffein<br />

aus Grünem oder Schwarzen<br />

Tee dagegen wirkt eher auf das<br />

Nervensystem und geht direkt ins<br />

Gehirn. Oder wie Dietmar Weier<br />

es beschreibt: „Es macht unser<br />

Gehirn wach.“<br />

Spinatig, grasig<br />

oder heuig<br />

Global betrachtet ist Tee sogar das<br />

zweitbeliebteste Getränk der Welt,<br />

steht in der Rangliste direkt hinter<br />

reinem oder mit Kohlensäure<br />

versetztem Wasser. Die Engländer<br />

behaupten bis heute, dass<br />

Auch qualitativ hochwertige Aufgussmischungen, hier Früchte, sind Teil<br />

des Sortiments, aber nicht mit originalem Tee zu verwechseln.<br />

46 | <strong>altlandkreis</strong>


Auch hochwertige Aufgussmischungen, hier Früchte, sind Teil des Sortiments,<br />

aber nicht mit originalem Tee (li.) zu verwechseln.<br />

sie Tee und Teekultur nach Europa<br />

gebracht haben. „Was aber<br />

nicht stimmt“, sagt Weier, der<br />

sich heute auf wissenschaftlich<br />

belegte Daten berufen kann und<br />

deshalb ziemlich genau weiß: „Es<br />

waren tatsächlich die Holländer.“<br />

Deutschlandweit wer<strong>den</strong> aktuell<br />

bis zu 300 Liter Tee pro Kopf und<br />

Jahr getrunken. Die unangefochtenen<br />

Teetrink-Meister der Bundesrepublik?<br />

„Die Ostfriesen, die<br />

nicht nur viel Tee trinken, sondern<br />

sich auch viel Zeit da<strong>für</strong> nehmen,<br />

und leckere Kreationen daraus<br />

machen.“ Zum Beispiel mit Milch<br />

oder Sahne sowie speziellen Kandiszucker-Formen.<br />

Über zu wenig<br />

Tee-Absatz im bayerischen Voralpenland<br />

kann sich Dietmar Weier<br />

aber auch nicht beschweren. Allein<br />

an diesem Dienstagvormittag<br />

ertönt trotz Corona-bedingter<br />

Schutzauflagen im Minutentakt<br />

die La<strong>den</strong>türglocke. Einen gut verträglichen<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Magen möchte<br />

die eine Kundin, einen etwas<br />

fruchtig-milderen ein anderer<br />

Kunde. In diesem Falle sind es keine<br />

originalen Teesorten, sondern<br />

diese erwähnten Kräuter- oder<br />

Früchtemischungen, „die wir natürlich<br />

auch im Sortiment haben“.<br />

Ein echter Grüner Tee schmeckt<br />

nämlich spinatig, grasig, heuig,<br />

wirkt – zumindest unterstützend –<br />

krebshemmend und enthält vielfältig<br />

Vitamine und Mineralien.<br />

Ein Schwarzer Tee dagegen karamellig,<br />

spritzig, dezent fruchtig.<br />

„Wobei es im Detail natürlich<br />

extreme Unterschiede gibt“, sagt<br />

Dietmar Weier, der in etwa immer<br />

180 verschie<strong>den</strong>e Teesorten führt<br />

und zwei Mal im Jahr einen Teil<br />

des Sortiments – <strong>den</strong> Jahreszeiten<br />

angepasst – wechselt. Obendrein<br />

seinen Teesorten, sofern sie noch<br />

nicht von Seiten des Herstellers getauft<br />

wur<strong>den</strong>, ausgefallene Namen<br />

gibt. „Glücklicher Augenblick“,<br />

„Hanf im Glück“ oder „Mango-<br />

Tango“ sind nur drei Beispiele, in<br />

diesem Falle <strong>für</strong> Aufgussgemische.<br />

Originale Teesorten heißen dagegen<br />

„Tamaryokucha“ – ein grüner<br />

Bio-Tee aus Japan. „Pussimbing“ –<br />

ein grüner Bio-Tee aus diesem berühmten<br />

Anbaugebiet Darjeeling.<br />

„Steinthal“ – ein schwarzer Bio-<br />

Tee aus ebenfalls Darjeeling. Oder<br />

„Lung Ching“ – ein hochwertiger<br />

grüner Bio-Tee aus China. Dietmar<br />

Weier trinkt seinen Schwarzen<br />

oder Grünen Tee nicht nur pur, er<br />

nimmt sich inzwischen auch Zeit<br />

da<strong>für</strong>. Erst dann kommen die bis<br />

zu 800 verschie<strong>den</strong>en Aromen, die<br />

sich in einem Tee-Blatt verstecken,<br />

geschmacklich voll und ganz zum<br />

Tragen. Und Geist und Körper zur<br />

Ruhe.<br />

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januar / februar <strong>2021</strong> | 47


Original in Bayerischer Staatsbibliothek<br />

<strong>Das</strong> Wessobrunner Gebet<br />

Einfach leichter<br />

durchs Leben!<br />

Steuererklärung von der<br />

Lohnsteuerhilfe Bayern e. V.<br />

Gabriele Höfler<br />

Beratungsstellenleiterin<br />

zertifiziert nach DIN 77700<br />

Im Eschle 3<br />

86977 Burggen<br />

T 08860 921218<br />

E burggen@lohi.de<br />

Wir machen die Steuererklärung <strong>für</strong><br />

Arbeitnehmer, Rentner und Pensionäre<br />

im Rahmen einer Mitgliedschaft,<br />

begrenzt nach § 4 Nr. 11 StBerG.<br />

Wessobrunn | Es handelt sich um<br />

das älteste erhaltene, christliche<br />

Gedicht deutschsprachiger Literatur:<br />

<strong>Das</strong> Wessobrunner Gebet.<br />

Aufbewahrt wird das Original<br />

in der Bayerischen Staatsbibliothek<br />

München, Abteilung „Handschriftliches“.<br />

Genaugenommen<br />

in einem rund um die Uhr gesicherten<br />

Raum, gemeinsam mit<br />

anderen, historisch wertvollen<br />

Handschriften. Um diese „Pergamenthandschrift<br />

mit mittelalterlichem<br />

Ledereinband über einem<br />

Holzdeckel“ möglichst lange im<br />

Urzustand erhalten zu können,<br />

ist das Wessobrunner Gebet nicht<br />

nur rund um die Uhr bewacht –<br />

die Temperatur des Aufbewahrungsraumes<br />

beträgt ganzjährig<br />

18 Grad, die Luftfeuchtigkeit liegt<br />

immer bei 50 Prozent. Obendrein<br />

ist das Schriftstück in eine auf Maß<br />

angepasste Schutzkassette aus alterungsbeständiger<br />

Pappe mit<br />

Leinenbezug und schadstofffreiem,<br />

natürlichem Klebstoff gehüllt.<br />

So ist der „Wessobrunner Codex“<br />

vor mechanischer Beschädigung<br />

ebenso wie vor Licht, Staub sowie<br />

raschen Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen<br />

geschützt.<br />

Verfasser bis heute<br />

unbekannt?<br />

Einer, der schon unzählige Male<br />

<strong>den</strong> Weg nach München auf sich<br />

genommen hat: Konrad Hölzl,<br />

zwischen 1972 und 1996 Bürgermeister<br />

der Gemeinde Wessobrunn,<br />

der sich mit zunehmendem<br />

Alter immer häufiger der<br />

hiesigen Ortshistorie annahm. Er<br />

schrieb Haus- und Hofgeschichte<br />

nieder, veröffentlichte ein Buch<br />

mit gesammelten Sterbebildern<br />

48 | <strong>altlandkreis</strong><br />

Altbürgermeister Konrad Hölzl mit der Nachbildung des Originals.<br />

und kennt sich auch mit dem<br />

Wessobrunner Gebet bestens aus.<br />

„Geschrieben wurde es um 800“,<br />

sagt er. Der Verfasser? „Unbekannt“.<br />

Aber noch viel spannender:<br />

„Obwohl namentlich alles<br />

darauf hindeutet, wurde es nicht<br />

in Wessobrunn geschrieben.“ Allein<br />

deshalb nicht, weil 955 nach<br />

Christus, also rund 155 Jahre nach<br />

der Entstehung des Schriftstückes,<br />

die Ungarn das komplette Wessobrunner<br />

Kloster zerstört und<br />

nahezu alle darin leben<strong>den</strong> Mönche<br />

umgebracht hatten – lediglich<br />

drei Mönchen gelang damals die<br />

Flucht. Eine grausame Zeit, die<br />

dieses christliche Gedicht unmöglich<br />

hätte überleben können.<br />

Getauft wurde das Schriftstück erst<br />

im Jahre 1803 zum „Wessobrunner<br />

Gebet“. Hintergrund: Im Zuge der<br />

Säkularisation, zwischen 1799 und<br />

1821, wur<strong>den</strong> kirchliche Besitztümer<br />

verstaatlicht, fand sozusagen<br />

erstmals in der Geschichte der<br />

Menschheit eine Art Verweltlichung<br />

statt. Davor blieb auch das<br />

Wessobrunner Kloster nicht verschont.<br />

Und alles, was die damaligen<br />

Staatsmänner beim Streifzug<br />

durch Wessobrunn gefun<strong>den</strong> und<br />

als wertvoll angesehen haben,<br />

wurde beschlagnahmt. Dazu gehörte<br />

auch dieses handgeschriebene<br />

Gebet in altdeutscher Sprache,<br />

das damals, also 1803, im<br />

Wessobrunner Kloster gefun<strong>den</strong> –<br />

und deshalb auch zum „Wessobrunner<br />

Gebet“ getauft wurde.<br />

Wie und vom wem es dorthin<br />

gekommen ist? „Auch nicht bekannt“,<br />

sagt Hölzl und grinst. Forscher<br />

gehen allerdings davon aus,<br />

dass es jemand aus <strong>den</strong> Diözesen<br />

in Augsburg oder Regensburg geschrieben<br />

haben könnte.<br />

Hinkelstein am<br />

Lin<strong>den</strong>platz<br />

Ein bisserl traurig sind die Wessobrunner<br />

schon, dass das Original<br />

ihren Namen trägt, aber nicht in<br />

Gemeindebesitz ist. Wobei die<br />

Nachbildung, aufbewahrt im<br />

Wessobrunner Pfarramt, dem Original<br />

verblüffend ähnlich sieht.<br />

Zumal weitere Erinnerungen an<br />

das christliche Gedicht fest im<br />

Dorf verankert sind. Zum Beispiel<br />

ein rund 2,50 Meter großer Hinkelstein,<br />

platziert am Lin<strong>den</strong>platz<br />

gegenüber des Gasthauses „Zur<br />

Post“. In ihm ist ebenfalls das<br />

<strong>Das</strong> Gebet in Stein gemeißelt: Am Lin<strong>den</strong>platz in Wessobrunn, über dem Gasthaus „Zur Post“, steht dieser<br />

gegen-<br />

Hinkelstein.


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Handgeschrieben, über zwei Seiten, in altdeutscher Sprache: So sieht<br />

die Abschrift des originalen Wessobrunner Gebets aus.<br />

Wessobrunner Gebet eingraviert.<br />

Darüber hinaus bekommen alle<br />

Teilnehmer historischer Klosterführungen<br />

ein 32 Seiten dünnes<br />

Büchlein mit nach Hause, wo alles<br />

Wissenswerte rund um das Wessobrunner<br />

Gebet in gut leserlichem<br />

Hochdeutsch geschrieben steht. In<br />

diesem Falle nicht aus der Feder<br />

von Konrad Hölzl, sondern aus der<br />

des Wildsteiger Professors Hans<br />

Pörnbacher, der im Jahr 2010 sogar<br />

mit dem Bundesverdienstkreuz<br />

<strong>für</strong> sein Lebenswerk ausgezeichnet<br />

wurde. Insofern gibt es <strong>für</strong> Touristen<br />

wie Einheimische genug<br />

Zeugnisse vor Ort, die an das Wessobrunner<br />

Gebet zurückerinnern –<br />

ein Besuch in der Bayerischen<br />

Staatsbibliothek in München ist<br />

also nicht notwendig. Schon gar<br />

nicht, um Aussagekraft und Sinnhaftigkeit<br />

des historisch wertvollen<br />

Schriftstückes zu beurteilen. Selbst<br />

Nicht-Christen müssen beim Lesen<br />

der Übersetzung zugeben, dass<br />

der Autor es in weiser Voraussicht<br />

geschrieben hat. Einige Passagen<br />

können eins zu eins auf die heutige<br />

Zeit übertragen wer<strong>den</strong>, regen<br />

zum Nach<strong>den</strong>ken und Innehalten<br />

an und fordern zugleich auf zu<br />

einem friedlichen Miteinander.<br />

Doch lesen Sie, in diesem Falle die<br />

hochdeutsche Übersetzung, am<br />

besten selbst:<br />

„<strong>Das</strong> erfuhr ich unter <strong>den</strong> Menschen als der Wunder größtes,<br />

<strong>Das</strong>s die Erde nicht war, noch der Himmel über ihr,<br />

Noch Baum noch Berg,<br />

Noch [...] irgendetwas, noch die Sonne nicht schien,<br />

Noch der Mond nicht leuchtete, noch das herrliche Meer.<br />

als da nichts war von En<strong>den</strong> und Grenzen,<br />

da war der eine allmächtige Gott, der Männer mildester,<br />

da waren auch viele göttliche Geister mit ihm.<br />

Und der heilige Gott [...]<br />

Gott, Allmächtiger, der Du Himmel und Erde erschaffen hast<br />

und <strong>den</strong> Menschen so viele gute Gaben gegeben hast,<br />

gib mir in Deiner Gnade rechten Glauben und guten Willen,<br />

Weisheit und Klugheit und Kraft, dem Teufel zu widerstehen,<br />

und das Böse zu mei<strong>den</strong> und Deinen Willen zu verwirklichen.“<br />

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januar / februar <strong>2021</strong> | 49


Spezialisten <strong>für</strong> ambulante Palliativ-Versorgung<br />

Würdevolles Sterben im eigenen Zuhause<br />

Polling | Der Tod gehört zum Leben.<br />

Viele Menschen setzen sich<br />

trotzdem nicht damit auseinander.<br />

Bis ins hohe Alter nicht. „Er<br />

ist nach wie vor ein Tabuthema in<br />

unserer Gesellschaft, dabei kann<br />

er von uns allen nicht früh genug<br />

geplant wer<strong>den</strong>“, sagt Claudia<br />

Kümmerle. Die Geschäftsführerin<br />

von Palliahome e.V. erlebt im<br />

Falle des Falles immer wieder<br />

Unstimmigkeiten, allen voran in<br />

Kreisen der Angehörigen sterbender<br />

Menschen. Sie stellen sich<br />

häufig zu spät die entschei<strong>den</strong>de<br />

Frage: Wie möchte ein Mensch<br />

die letzten Wochen seines Lebens<br />

wirklich verbringen? Die schönste<br />

Vorstellung <strong>für</strong> viele: Zuhause. Im<br />

eigenen Bett. Im Kreis der Familie.<br />

Symptome wie massive Schmerzen<br />

aufgrund schwerster Krankheiten<br />

zwingen Angehörige jedoch<br />

häufig dazu, ihre Liebsten<br />

letztlich doch ins Krankenhaus zu<br />

bringen. An einen Ort mit frem<strong>den</strong><br />

Betten, fernab der Familie,<br />

oft hinein in unterbesetze Abteilungen,<br />

wo ausreichend Empathie<br />

gar nicht vorhan<strong>den</strong> sein<br />

kann. Doch das muss nicht sein.<br />

Wenn Ärzte die Krankheit eines<br />

Menschen nicht mehr behandeln<br />

können, der Tod sicher eintreten<br />

wird, gibt es auch die Möglichkeit<br />

einer professionellen, medizinischen<br />

Versorgung „Dahoam“. An<br />

dieser Stelle kommt das Team von<br />

Palliahome ins Spiel, spezialisiert<br />

auf ambulante Palliativversorgung.<br />

Sechs Ärztinnen in Teilzeit<br />

sowie fünf Palliativfachkräfte in<br />

Festanstellung sorgen da<strong>für</strong>, dass<br />

sterbende Menschen ihre letzte<br />

Zeit des Lebens so angenehm wie<br />

möglich verbringen können – und<br />

zwar Zuhause.<br />

Michael Rapp, 30, Palliativfachpfleger bei PalliaHome in Polling.<br />

Gegründet wurde Palliahome im<br />

Jahr 2011. Zunächst als gemeinnütziger<br />

Verein. Damals mit ein bis<br />

zwei Ärztinnen und Palliativpflegekräften,<br />

die sich nebenbei ehrenamtlich<br />

engagierten. Aufgrund<br />

rasch wachsender Nachfrage dieses<br />

in der Region einzigartigen<br />

Dienstes wuchs die Teamstärke<br />

schnell an – und aus dem Ehrenamt<br />

wurde ein Gewerbe. Inzwischen<br />

arbeiten die Experten von<br />

Palliahome <strong>für</strong> schwerstkranke<br />

Menschen und deren Angehörigen<br />

im kompletten Landkreis Weilheim-Schongau,<br />

in und um Pöcking,<br />

Tutzing und Herrsching sowie<br />

– je nach Anfragen – auch mal<br />

wenige Kilometer über das eigentliche<br />

Einzugsgebiet hinaus. Sitz<br />

der Ambulanten Palliativversorgung,<br />

die übrigens zu 100 Prozent<br />

von gesetzlichen Krankenkassen<br />

getragen wird, ist am Kirchplatz 3<br />

in Polling. Dort befindet sich auch<br />

der Hospizverein, der zwar eng mit<br />

Palliahome zusammenarbeitet, jedoch<br />

nicht direkt damit zu tun hat.<br />

„Wir wer<strong>den</strong> oft mit dem Pollinger<br />

Hospiz verwechselt oder gehen<br />

an dessen Seite in der Wahrnehmung<br />

ein wenig unter, dabei sind<br />

wir ein komplett eigenständiger<br />

Dienst, der im Grunde nur durch<br />

Zufall im gleichen Gebäude sitzt<br />

wie das Pollinger Hospiz.“ Diese<br />

Klarstellung ist Claudia Kümmerle<br />

wichtig.<br />

Anruf des Hausarztes<br />

Einer ihrer Palliativfachpfleger<br />

heißt Michael Rapp. Der 30-Jährige<br />

wusste schon früh, dass er<br />

in der Palliativmedizin arbeiten<br />

möchte. „Weil es medizinisch sehr<br />

komplex und vielseitig ist. Und<br />

man nie auslernt, wenn es darum<br />

geht, <strong>den</strong> Sterbeprozess schwerkranker<br />

Menschen medikamentös<br />

und nicht-medikamentös zu erleichtern<br />

– und damit Lebensqualität<br />

zu erhalten“, sagt er über seine<br />

Motivation, diesen außergewöhnlichen<br />

Beruf auszuüben. Nach einer<br />

Ausbildung zum Gesundheitsund<br />

Krankenpfleger bestritt er die<br />

einjährige Zusatzausbildung „PalliativCare“<br />

– dieser Werdegang ist<br />

Pflicht, um als Pflegekraft <strong>für</strong> Palliahome<br />

arbeiten zu dürfen. Darüber<br />

hinaus setzte er als Zuckerl<br />

eine Ausbildung zum Praxisanleiter<br />

sowie eine Zusatzausbildung<br />

in Schmerztherapie obendrauf.<br />

Ein klassischer Arbeitstag kann<br />

bei ihm so aussehen: <strong>Das</strong> Handy<br />

klingelt. Ein Hausarzt ruft an.<br />

Der berichtet von einer Patientin<br />

mit einer unheilbaren, weit fortgeschrittenen<br />

Erkrankung, die<br />

sich im Sterbeprozess befindet<br />

und im Zuge dessen über starke<br />

Schmerzen klagt – und da<strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Dienst von Palliahome in Anspruch<br />

nehmen möchte. Mit allen<br />

wichtigen Patienteninformationen<br />

über Alter, Wohnort, Kontaktadressen<br />

sowie Krankheiten und<br />

Schmerzsymptomen koordiniert<br />

Michael Rapp dann die ärztliche<br />

und pflegerische Aufnahme<br />

der Patientin. Mit Laptop, Handy,<br />

Notfallkoffer und Betriebswagen<br />

macht er sich schließlich auf <strong>den</strong><br />

Weg zur schwerkranken Frau. Dort<br />

angekommen, nimmt er weitere<br />

wichtige Daten der Neu-Patientin<br />

auf. Dazu gehört auch das Kennenlernen<br />

sowie die Aufklärung<br />

der Angehörigen. Zum Beispiel<br />

Beratung und Begleitung in<br />

Themen wie Atmung, Ernährung<br />

und Pflege von<br />

Sterben<strong>den</strong>.<br />

„Da<strong>für</strong><br />

nehmen wir uns bewusst<br />

viel Zeit.“<br />

Neben dieser Beratung<br />

liegt die<br />

Hauptaufgabe von<br />

Michael Rapp darin,<br />

die von einer Palliativmedizinerin<br />

angeordneten, starken Medikamente,<br />

allen voran in Notfallsituationen,<br />

zu verabreichen, gegebenenfalls<br />

eine Pumpenversorgung<br />

einzuleiten oder Zu- und Ableitungen<br />

anzulegen. Es wird alles<br />

getan, damit die Frau möglichst<br />

wenig bis gar keine Schmerzen<br />

mehr hat, gleichzeitig aber auch<br />

keine Nebenwirkungen auftreten<br />

– ein schmaler Grat, der verdammt<br />

viel Fachwissen und Erfahrungsschatz<br />

voraussetzt. Je nach Schwere<br />

der Krankheit und Massivität<br />

der Schmerzsymptome ist Michael<br />

Rapp entweder alleine bei <strong>den</strong><br />

Patienten von Palliahome, oder<br />

in Begleitung einer Ärztin. Mal in<br />

Form einer klassischen Aufnahme<br />

eines Neu-Patienten. Mal in Form<br />

eines Notfalls, weil es bei einem<br />

bereits registrierten Patienten<br />

nochmals schlimmer gewor<strong>den</strong> ist.<br />

Schicksale, die unter<br />

die Haut gehen<br />

Zwischen 25 bis 30 Patienten wer<strong>den</strong><br />

bei Palliahome im Schnitt betreut.<br />

An manchen Tagen müssen<br />

Rapp und Kollegen nicht ausrücken,<br />

an anderen da<strong>für</strong> umso öfter.<br />

Reichlich zu tun haben die Ärz-<br />

50 | <strong>altlandkreis</strong>


Mit Handy, Laptop und Notfallkoffer geht's auf Kun<strong>den</strong>termin.<br />

tinnen und Pflegekräfte je<strong>den</strong>falls<br />

immer. „Der Bürokratiewahnsinn<br />

geht auch an uns nicht vorbei“,<br />

sagt Claudia Kümmerle. Umso<br />

wichtiger sind ihr kompetente Mitarbeiter,<br />

die in allen Bereichen zuverlässig<br />

arbeiten. Die Basis da<strong>für</strong>:<br />

Gute Bezahlung, ein freundschaftlich-familiäres<br />

Miteinander und<br />

eine gehörige Portion gesunder<br />

Humor. Letzterer ist wichtig, um<br />

die zahlreichen Schicksale, die<br />

alle Palliahome-Mitarbeiter immer<br />

wieder aufs Neue hautnah miterleben,<br />

gut verarbeiten zu können.<br />

Dabei helfen auch zahlreiche<br />

schöne Momente in diesem außergewöhnlichen<br />

Beruf. „Grundsätzlich<br />

ist es schon ein tolles Gefühl,<br />

unser Ziel zu erreichen – dem<br />

sterben<strong>den</strong> Menschen die letzten<br />

Tage im Kreis seiner Familie so<br />

schön und einfach wie möglich zu<br />

gestalten“, sagt Michael Rapp. Es<br />

gibt aber immer wieder Erlebnisse<br />

mit <strong>den</strong> Patienten, die weit mehr<br />

unter die Haut gehen. Tatsächlich<br />

öfter vorgekommen:<br />

Patienten,<br />

die vom Arzt bereits im Krankenhaus<br />

aufgegeben wur<strong>den</strong><br />

und nach dessen Aussage nur<br />

noch wenige Tage oder<br />

Wochen zu leben haben,<br />

erholten sich in ihrem<br />

eigenen<br />

Zuhause<br />

plötzlich<br />

wieder.<br />

„Meistens,<br />

ohne<br />

es medizinisch er-<br />

klären zu können“,<br />

sagt Michael Rapp,<br />

der aufgrund solcher Erlebnisse<br />

eine ganz andere Sicht auf<br />

das Leben gewonnen hat. „Diese<br />

Momente zeigen immer wieder<br />

eindrucksvoll, dass wir Menschen<br />

weit mehr sind als ein Körper –<br />

und es da mehr gibt, völlig gleich,<br />

welche ethnische Sicht man aufs<br />

Leben hat.“<br />

Es gab sogar schon Fälle von Patienten,<br />

die anstelle weniger Tage<br />

mehrere Monate, ja sogar Jahre<br />

gelebt haben – und wieder eigenständig<br />

zum Einkaufen gegangen<br />

sind. Die bevorstehende Geburt<br />

eines Enkelkindes, der noch ausstehende<br />

Besuch der seit Jahren<br />

im Ausland leben<strong>den</strong> Tochter – es<br />

gibt viele Gründe <strong>für</strong> dieses überraschende<br />

„Berappeln“. Nur ein<br />

konkreteres Beispiel, das Michael<br />

Rapp miterleben durfte: „Wir hatten<br />

eine Patientin, 95 Jahre alt, bei<br />

der über mehrere Tage hinweg<br />

medizinisch betrachtet alles da<strong>für</strong>gesprochen<br />

hat, dass es je<strong>den</strong><br />

Moment vorbei sein muss – doch<br />

sie wollte einfach nicht von uns<br />

gehen.“ Hintergrund war: Einer<br />

ihrer Söhne, ein schwieriger Kerl,<br />

hat mit 21 Jahren sehr früh das<br />

Zuhause verlassen, kam seither<br />

nie wieder zurück. Sein Bruder<br />

machte sich auf die Suche, hat ihn<br />

gefun<strong>den</strong>, ist mit ihm gemeinsam<br />

ans Sterbebett, wo er sich vor <strong>den</strong><br />

Augen der Mama mit ihm vertragen<br />

und sich liebevoll verabschiedet<br />

hat. Kurz darauf konnte sie<br />

loslassen und verstarb.<br />

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januar / februar <strong>2021</strong> | 51


Die Aufgabe ehrenamtlicher Richter<br />

„Eine Bereicherung<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Strafprozess“<br />

Weilheim | Der Sitzungssaal 18 im<br />

Weilheimer Amtsgericht (AG) ist<br />

nicht gut besucht. Dieser Umstand<br />

ist der Corona-Pandemie geschuldet,<br />

Zuschauer sind nicht erlaubt.<br />

Also warten nur die Staatsanwältin,<br />

die Gerichtsschreiberin und<br />

der Angeklagte nebst Anwalt darauf,<br />

dass sich die Tür hinter der<br />

Empore öffnet und der Richter<br />

<strong>den</strong> Saal betritt. Als er schließlich<br />

kommt, erheben sich alle.<br />

Allerdings ist Behör<strong>den</strong>leiter und<br />

Berufsrichter Dr. Lars Baumann<br />

nicht alleine, sondern an seiner<br />

Seite sind zwei weitere Personen:<br />

Behör<strong>den</strong>leiter und Berufsrichter Dr. Lars Baumann (Mitte) mit <strong>den</strong> Schöffen Andrea<br />

Hild und Hans-Georg Hechenrieder.<br />

Andrea Hild und Hans-Georg Hechenrieder.<br />

Ehrenamtliche Richter,<br />

auch „Schöffen“ genannt.<br />

Die Grundlage <strong>für</strong> das Amt des<br />

Schöffen (von althochdeutsch<br />

„sceffino“ oder „scaffin“, der Anordnende)<br />

findet sich im Grundgesetz:<br />

„Alle Staatsgewalt geht<br />

vom Volke aus. Sie wird vom Volke<br />

in Wahlen und Abstimmungen<br />

und durch besondere Organe der<br />

Gesetzgebung, der vollziehen<strong>den</strong><br />

Gewalt und der Rechtsprechung<br />

ausgeübt.“ Die Verfassung des<br />

Freistaates Bayern wird noch konkreter:<br />

„An der Rechtspflege sollen<br />

Männer und Frauen aus dem<br />

Volke mitwirken.“<br />

Lebenserfahrung in<br />

Gerichtsurteil einbringen<br />

Ehrenamtliche Laienrichter gibt<br />

es nicht erst seit wenigen Jahrzehnten<br />

– die Wurzeln reichen<br />

bis in die Zeit der karolingischen<br />

Kaiser im 8. Jahrhundert zurück.<br />

Abgesehen von wenigen Jahrhunderten<br />

mit absolutistischer<br />

Staatsauffassung, waren seither<br />

stets juristische Laien aus dem<br />

Volke in irgendeiner Form an der<br />

Rechtsprechung beteiligt.<br />

„Die Schöffen<br />

üben einen Teil der<br />

Staatsgewalt, also<br />

Macht, aus. Sie tragen<br />

die Mitverantwortung<br />

da<strong>für</strong>, ob jemand<br />

wegen einer Straftat<br />

zu Geldstrafe oder<br />

Freiheitsstrafe, vielleicht<br />

auch zu einer<br />

Maßregel der Besserung<br />

und Sicherung<br />

verurteilt wird.“ So<br />

steht es im Merkblatt<br />

„<strong>Das</strong> Schöffenamt in<br />

Bayern“, herausgegeben<br />

vom Bayerischen<br />

Staatsministerium der<br />

Justiz. Und der Grund<br />

da<strong>für</strong> liest sich ebenso<br />

logisch wie überzeugend,<br />

<strong>den</strong>n die<br />

Schöffen sollen „ihre<br />

Lebens- und Berufserfahrung,<br />

ihr vernünftiges<br />

Urteil, ihren<br />

<strong>Das</strong> Amtsgericht Weilheim an der Alpenstraße.<br />

Gemeinsinn und ihre Bewertungen“<br />

in das Urteil des Gerichts mit<br />

einbringen.<br />

Alle fünf Jahre wer<strong>den</strong> Schöffen<br />

gewählt. Aufrufe fin<strong>den</strong> sich zum<br />

Ende einer Periode in der Zeitung,<br />

im Radio und bei <strong>den</strong> Ämtern.<br />

Die Bewerbungen wer<strong>den</strong> von<br />

der Gemeinde gesammelt. Bei<br />

<strong>den</strong> Schöffen <strong>für</strong> Jugendsachen ist<br />

auch das Landratsamt beteiligt.<br />

Diese Behör<strong>den</strong> treffen eine Vorauswahl,<br />

checken das polizeiliche<br />

Führungszeugnis und das Alter:<br />

Jeder deutsche nicht vorbestrafte<br />

Bürger zwischen 25 und 70 Jahren<br />

kann sich bewerben.<br />

„Ich finde es interessant, was hier<br />

verhandelt wird. Deshalb habe<br />

ich mich beworben, <strong>den</strong>n ich<br />

wollte mal wissen, was bei Gericht<br />

abgeht“, schildert Schöffin<br />

Andrea Hild ihre Motivation. Die<br />

51-jährige Schongauerin arbeitet<br />

in Teilzeit als Bankkauffrau und<br />

sitzt seit 2014 neben <strong>den</strong> Richtern<br />

in Weilheim. „Neuling“ Hans-<br />

Georg Hechenrieder wollte sich<br />

sowieso ehrenamtlich betätigen.<br />

Der 55-jährige Projektleiter in der<br />

Baubranche <strong>den</strong>kt, dass er seine<br />

Lebenserfahrung bei Gericht gut<br />

einbringen kann.<br />

Im Wahlausschuss Weilheim sitzen<br />

zuständige Richter, Landrat<br />

oder Vertreter, sowie sieben Kreisratsmitglieder.<br />

Je sechs Schöffen<br />

wer<strong>den</strong> <strong>für</strong> das Erwachsenen- und<br />

Jugendgericht ausgewählt. Dazu<br />

kommen noch einmal ebenso<br />

viele Hilfsschöffen, die einspringen,<br />

wenn jemand verhindert sein<br />

sollte. Im letzten Schritt wer<strong>den</strong><br />

die „Paare“ ausgelost, also welche<br />

Schöffen zusammen in einer<br />

Sitzung sind. Beim Jugendgericht<br />

müssen das jeweils ein Mann und<br />

eine Frau sein, bei Erwachsenen<br />

ist das Geschlecht egal.<br />

Wenn es zu wenige Freiwillige<br />

gibt, können Schöffen zwangsbestimmt<br />

wer<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> Amt gilt als<br />

staatsbürgerliche Pflicht und Ausre<strong>den</strong><br />

gelten nicht. „Hier in Weilheim<br />

sind wir allerdings auf einer<br />

Insel der Glückseligen“, erzählt<br />

Pressesprecherin Christiane Serini<br />

lachend. „Wir haben immer genug<br />

Bewerber und müssen niemand<br />

zwangsverpflichten.“<br />

Die Macht der Schöffen resultiert<br />

aus dem Umstand, dass sie<br />

grundsätzlich gleichberechtigt<br />

neben dem Berufsrichter stehen.<br />

Theoretisch können sie das Urteil<br />

fällen, indem sie <strong>den</strong> Richter über-<br />

52 | <strong>altlandkreis</strong>


stimmen. Aber das kommt selten<br />

vor, wie Dr. Lars Baumann erzählt:<br />

„Ich kenne nur einen Fall in Augsburg,<br />

wo das mal geschehen ist.<br />

<strong>Das</strong> Urteil wurde aber später von<br />

einer höheren Instanz kassiert.“<br />

Es versteht sich von selbst, dass<br />

sowohl die ehrenamtlichen und<br />

die Berufsrichter an Recht und<br />

Gesetz gebun<strong>den</strong> sind. „Ich finde,<br />

die Schöffen sind eine Bereicherung<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Strafprozess, weil der<br />

Ausgang <strong>für</strong> <strong>den</strong> Betroffenen doch<br />

eine sehr einschnei<strong>den</strong>de Wirkung<br />

haben kann“, fährt Dr. Baumann<br />

fort. „Juristisch wird der Fall natürlich<br />

vom Richter bewertet, aber<br />

<strong>für</strong> die Beratung ist die menschliche<br />

Komponente und eine andere<br />

Meinung sehr hilfreich.“<br />

Verhandlung eines<br />

Drogendelikts<br />

Zurück im Sitzungssaal 18. Zunächst<br />

muss Hans-Georg Hechenrieder<br />

vereidigt wer<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n es<br />

ist sein erster Einsatz als Schöffe.<br />

Er tritt vor <strong>den</strong> Richter, hebt die<br />

Hand und spricht <strong>den</strong> Eid. Dann<br />

Der Eingang zur Rechtsprechung<br />

am Amtsgericht Weilheim.<br />

nimmt die Verhandlung ihren<br />

Lauf. Schöffin Andrea Hild macht<br />

sich fleißig Notizen, ihr männlicher<br />

Kollege liest die Anklageschrift.<br />

Die ehrenamtlichen Richter<br />

wissen vor der Verhandlung nur<br />

grob, was sie erwartet. Erst kurz<br />

vor der Verhandlung erhalten sie<br />

die Anklageschrift. <strong>Das</strong> soll Befangenheit<br />

verhindern. „Ich schreibe<br />

mir gerne Details auf, <strong>den</strong>n<br />

manchmal wird ein Prozess erst in<br />

einigen Wochen weitergeführt und<br />

dann möchte ich alle Informationen<br />

parat haben“, begründet Andrea<br />

Hild ihre Notizen. Überarbeitet<br />

sind die Schöffen am AG Weilheim<br />

allerdings nicht. Andrea Hild muss<br />

im Jahr bei rund sechs Verhandlungen<br />

beisitzen. Die Schöffen<br />

können sich aktiv am Prozess beteiligen,<br />

indem sie sowohl dem<br />

Angeklagten als auch <strong>den</strong> Zeugen<br />

Fragen stellen dürfen. „Als Richter<br />

<strong>den</strong>ke ich doch sehr juristisch“,<br />

erzählt Dr. Baumann. „Die Fragen<br />

der Schöffen haben oft eine ganz<br />

andere Perspektive und beleuchten<br />

andere Aspekte des Falls.“<br />

Der nicht mehr ganz junge Mann<br />

soll in Peißenberg mit Amphetaminen<br />

gehandelt haben. Er ist umfassend<br />

geständig und nach einer<br />

Weile bittet sein Rechtsanwalt <strong>den</strong><br />

Richter und die Schöffen zu einem<br />

Gespräch ins sogenannte „Richterzimmer“.<br />

Dort wer<strong>den</strong> „Deals“<br />

gemacht. Völlig legal, solange sie<br />

im Protokoll vermerkt wer<strong>den</strong>. Der<br />

Inhalt der Gespräche ist streng vertraulich,<br />

ebenso wie die Beratung<br />

zur Urteilsfindung. Dr. Baumann<br />

schildert <strong>den</strong> Vorgang: „Als Richter<br />

referiere ich ganz kurz darüber,<br />

wie ich das juristisch sehe.<br />

Im Anschluss daran diskutieren<br />

wir darüber, welche Strafe angemessen<br />

wäre. Mehr darf ich nicht<br />

sagen, <strong>den</strong>n das fällt unter das<br />

Beratungsgeheimnis. Richter und<br />

Schöffen wür<strong>den</strong> sich strafbar machen,<br />

wenn sie Interna aus der Beratung<br />

erzählen wür<strong>den</strong>.“ Der geständige<br />

Drogendealer kommt mit<br />

einer Bewährungsstrafe davon. edl<br />

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januar / februar <strong>2021</strong> | 53


Skiliftanlagen im Altlandkreis<br />

Die glanzvollen Zeiten sind vorbei<br />

Altlandkreis | Einige kleine Skilifte<br />

können auch im Voralpenland<br />

<strong>für</strong> alpines Skivergnügen sorgen.<br />

Neben <strong>den</strong> bekannten Anlagen<br />

wie am Bromberg in Böbing, in<br />

Ilgen bei Steinga<strong>den</strong> sowie auf<br />

dem Auerberg bei Bernbeuren<br />

bieten auch andere Gemein<strong>den</strong><br />

oder Sportvereine Fahrspaß auf<br />

zwei Brettern im Schnee an. So<br />

verfügen Lechbruck auf der Gsteig,<br />

Steinga<strong>den</strong> mit dem Gagraslift<br />

und Rottenbuch mit dem Lift am<br />

Richterbichl ebenso über eigene<br />

Anlagen wie Schwabsoien und<br />

Hohenfurch.<br />

Neben fairen Preisen bieten die Betreiber<br />

bei ausreichender Schneelage<br />

präparierte Pisten, kurze<br />

Wartezeiten und in einigen Anlagen<br />

sogar Flutlichtbeleuchtung,<br />

um <strong>den</strong> Skifahrern auch am Abend<br />

genussvolle Stun<strong>den</strong> auf der Piste<br />

zu ermöglichen. Und auch das familiäre<br />

Ambiente, das die Anbieter<br />

rund um ihre kleinen Anlagen<br />

zu bieten haben, ist vor allem <strong>für</strong><br />

Eltern und Großeltern jüngerer<br />

Kinder ein entschei<strong>den</strong>des Kriterium,<br />

sich <strong>den</strong> weiten, kostspieligeren<br />

Weg in ein größeres Skigebiet<br />

zu sparen.<br />

Die meisten der Liftbetreiber sehnen<br />

sich nach vergangenen Zeiten<br />

zurück. „Noch vor zehn oder 15<br />

Jahren war bei uns ganz schön<br />

was los. An einem sonnigen Wintertag<br />

kamen die Skifahrer bereits<br />

in <strong>den</strong> frühen Morgenstun<strong>den</strong> an<br />

<strong>den</strong> Hang – und das waren viele“,<br />

erzählt Werner Erhard, Betreiber<br />

des Bromberg-Lifts in Böbing. Er,<br />

der mit seiner Familie die Anlage<br />

betreibt, sieht darin ein großes<br />

Problem. „In manchen Wintern,<br />

wie dem vergangenen 2019 und<br />

2020, der praktisch ohne Schnee<br />

blieb, ist der Lift schon ein Geschäft,<br />

bei dem man draufzahlt“,<br />

klagt er. Denn laufende Kosten <strong>für</strong><br />

Wartung von Lift und Pistenraupe<br />

sowie Versicherungsbeiträge müssen<br />

trotzdem gedeckt wer<strong>den</strong> –<br />

auch ohne Skibetrieb. Dabei ist<br />

die Anlage in Böbing auch <strong>für</strong><br />

geübtere Skifahrer eine beliebte<br />

Adresse. Mit einer Pistenlänge von<br />

rund 450 Metern zählt sie zur mit<br />

größten in der Region. Bereits seit<br />

1969 gibt es am Bromberg einen<br />

kleinen Seillift, der auf flachem<br />

Gelände installiert ist und vor allem<br />

von Kindern genutzt wird. Der<br />

große Lift bietet seit 1970 Skivergnügen<br />

auch in <strong>den</strong> Abendstun<strong>den</strong>,<br />

wenn die Flutlichtanlage die<br />

Piste beleuchtet und in ein magisches<br />

Licht taucht.<br />

Viel ehrenamtliches<br />

Engagement<br />

Stolz auf Nachhaltigkeit ist Stefan<br />

Geisenhof. Der Vorstand des Bernbeurer<br />

Skiclubs freut sich, dass der<br />

Lift am Auerberg ganz ohne künstliche<br />

Beschneiung auskommt.<br />

„Außerdem haben wir das Glück,<br />

dass wir viele ehrenamtliche<br />

Helfer haben,<br />

die unsere Liftanlagen<br />

in Schuss halten. Darüber<br />

hinaus schmerzt<br />

uns ein Winter wie<br />

der vergangene nicht<br />

so sehr, weil uns der<br />

Weihnachtsmarkt, <strong>den</strong><br />

wir normalerweise<br />

jährlich in Bernbeuren<br />

abhalten, immer<br />

etwas Geld in die<br />

Vereinskasse spült“,<br />

so Geisenhof. Für <strong>den</strong><br />

seit 1984 bestehen<strong>den</strong><br />

Lift stehen ehrenamtlich<br />

30 Personen aus dem Verein<br />

zur Verfügung, die sich um die<br />

Präparierung der 100 Meter langen<br />

Piste mit einer Pistenwalze<br />

sowie um <strong>den</strong> laufen<strong>den</strong> Betrieb<br />

kümmern.<br />

Seit mehr als 50 Jahren läuft bei<br />

entsprechender Schneelage der<br />

160 Meter lange Lift am Gsteig in<br />

Lechbruck. „Meine Eltern haben<br />

<strong>den</strong> Lift früher betrieben“, erzählt<br />

Michael Köpf, Geschäftsstellenleiter<br />

des Lechbrucker Gemeindeamts.<br />

„Heute scheint das Motto der<br />

Skibegeisterten ‚höher, schneller<br />

und weiter‘ zu lauten“, erzählt er.<br />

„Früher war der Lift <strong>für</strong> die Einheimischen<br />

da, die es aber heutzutage<br />

am Wochenende eher in die<br />

größeren Skigebiete im Allgäu,<br />

in Oberbayern oder ins Außerfern<br />

zieht. Auch unsere jüngsten<br />

Dorfbewohner kommen nachmittags<br />

immer seltener an <strong>den</strong> Lift.“<br />

Schulstress und Zeitdruck, unter<br />

dem auch die Eltern lei<strong>den</strong>, seien<br />

<strong>für</strong> ihn auch entschei<strong>den</strong>de Gründe<br />

dieser Zurückhaltung.<br />

Inzwischen ein<br />

Draufzahlgeschäft<br />

Der 550 Meter lange Ilgen-Lift bei<br />

Steinga<strong>den</strong> ist einer der wenigen,<br />

der privat betrieben wird. Seit<br />

1965 lädt er Skifahrer allen Alters<br />

zur Pistengaudi ein – dank eines<br />

kleineren Seilliftes ist auch dieses<br />

„Gebiet“ ideal <strong>für</strong> Kinder und<br />

absolute Anfänger geeignet. Und<br />

auch dort wird dank Fluchtlicht<br />

Skilauf in Abendstun<strong>den</strong> angeboten.<br />

„Früher war hier viel mehr<br />

Alle Skiliftanlagen im Schongauer Altlandkreis wer<strong>den</strong> maschinell<br />

gewalzt und versprechen alpines Skivergnügen <strong>für</strong><br />

Groß und Klein.<br />

los“, mo-<br />

niert Georg Lutz, der im Betrieb<br />

des Ilgen-Lifts eine große Lei<strong>den</strong>schaft<br />

entdeckt hat. Allerdings:<br />

„Nach zwei mageren Wintern sollte<br />

ich eigentlich Schluss machen,<br />

was mir nach so vielen Jahren<br />

jedoch sehr schwerfällt“, erklärt<br />

er. „Und irgendwie hofft man halt<br />

immer wieder aufs Neue auf eine<br />

gute Saison.“ Aufgrund des Klimawandels<br />

ist die Anlage <strong>für</strong> inzwischen<br />

ihn zu einem Draufzahl-<br />

Geschäft gewor<strong>den</strong>.<br />

Seit etwa 40 Jahren wird in<br />

Schwabsoien im „Breiten Tal“ ein<br />

Lift mit 220 Metern betrieben. Hier<br />

findet sich ebenfalls eine präparierte<br />

Piste wieder. Wie Georg<br />

Bussewitz erzählt, sei der Andrang<br />

früher jedoch viel stärker gewesen.<br />

Zu <strong>den</strong> Kindern aus Schwabsoien<br />

gesellten sich auch die aus<br />

Altenstadt und Schwabbruck dazu,<br />

was in <strong>den</strong> vergangenen Jahren<br />

jedoch deutlich weniger der Fall<br />

war. „Wahrscheinlich sind die Kids<br />

heute nicht mehr so sportlich und<br />

hängen lieber vor ihren PCs ab.“<br />

Ob er <strong>den</strong> Lift <strong>für</strong> diese Saison<br />

aufbaut, weiß er nicht. „Die Versicherung<br />

beginnt zu laufen, sobald<br />

der Lift installiert ist. Außerdem<br />

sind dann <strong>für</strong> <strong>den</strong> kleinen Aufenthaltsraum,<br />

in dem sich die Kinder<br />

aufwärmen können, die Hygienemaßnahmen<br />

durch die Corona-<br />

Pandemie zu befolgen, was sehr<br />

aufwändig ist“, erklärt er.<br />

200 Meter misst der Schlepplift in<br />

Rottenbuch am Richterbichl, direkt<br />

am Campingplatz. Seit 2002 wird<br />

er von Christof Echtler betrieben.<br />

„Unser Lift ist eigentlich ein ver-<br />

54 | <strong>altlandkreis</strong>


Bei ausreichender Schneelage versprechen<br />

die regionalen Liftanlagen Pistengaudi.<br />

einsinterner. Vor allem Rotten-<br />

ist, misst 160 auf 70 Meter und<br />

bucher Kinder und Vereinsmitglie-<br />

wird von Mitgliedern des dorfeige-<br />

der nutzen die präparierte Piste. nen Skiclubs maschinell gewalzt.<br />

<strong>Das</strong> ist vor allem eine Haftungsfrage“,<br />

Ebenfalls eine präparierte Piste<br />

erzählt der Rottenbucher. weist der Steinga<strong>den</strong>er Lift am<br />

Meist läuft der Lift am Nachmittag,<br />

wird grundsätzlich aber ganz individuell<br />

in Betrieb genommen – immer<br />

Hausberg Gagras auf. „Ein schneearmer<br />

Winter wie der 2019 / 20 tut<br />

uns nicht weh“, sagt TSV Vorstand<br />

dann, wenn die örtlichen Ver-<br />

Andreas Greinwald-Kotz, „weil<br />

eine es sich wünschen. Da<strong>für</strong> sind<br />

aber auch die Kosten überschaubar,<br />

da viel ehrenamtliche Arbeit<br />

rund um <strong>den</strong> Lift geleistet wird.<br />

hier ehrenamtlich gearbeitet wird,<br />

um die 200 Meter lange Piste zu<br />

pflegen“. Der Sportverein trägt die<br />

Kosten <strong>für</strong> die Wartung der Gerätschaften,<br />

die Gemeinde übernimmt<br />

Aktuelle Infos auf<br />

Versicherungsbeiträge.<br />

Ob die zahlreichen kleinen Skilifte<br />

in der Region heuer in Betrieb<br />

Gemeindeseiten<br />

Der Skihang in Hohenfurch ist gehen, entschei<strong>den</strong> letztlich das<br />

nach Nor<strong>den</strong> hin ausgerichtet, was<br />

verhältnismäßig <strong>für</strong> eine gewisse<br />

Schneesicherheit spricht. Die Piste,<br />

die mit einem Seillift ausgestattet<br />

Wetter und Markus Söder. Aktuelle<br />

Infos über mögliche Betriebszeiten<br />

halten die Internetseiten der<br />

jeweiligen Gemein<strong>den</strong> bereit. hun<br />

Man kennt sich. Die Gäste der Skilifte<br />

schätzen die familiäre Atmosphäre.<br />

januar / februar <strong>2021</strong> | 55<br />

In unserer Tagesklinik haben wir uns auf die<br />

wohnortnahe ambulante Rehabilitation von<br />

Erkrankungen des Bewegungsapparates spezialisiert.<br />

Als Patient haben Sie <strong>den</strong> Vorteil, dass Sie während<br />

Ihrer Rehabilitation die gewohnte häusliche<br />

Umgebung nicht <strong>für</strong> mehrere Wochen<br />

verlassen müssen. Sie wohnen zu Hause und<br />

können dabei sofort die Aktivitäten des täglichen<br />

Lebens in die Rehabilitationsphase mit<br />

einbeziehen. Die zu Ihrer Rehabilitation notwendigen<br />

Behandlungen erhalten Sie im Therapiezentrum<br />

PRO.<br />

BEHANDLUNGSTEAM<br />

Unser Team aus Physiotherapeuten, Ergotherapeuten,<br />

Sportwissenschaftlern und Masseuren<br />

bietet gemeinsam mit Fachärzten <strong>für</strong><br />

Orthopädie und Rehabilitationsmedizin, sowie<br />

ergänzen<strong>den</strong> Fachbereichen wie Psychologie<br />

und Ernährungsberatung eine ganzheitliche<br />

Behandlung. Da<strong>für</strong> stehen uns modernste Therapiegeräte<br />

mit Biofeedback und entsprechend<br />

ausgestattete Funktionsbereiche zur Verfügung.<br />

Unser Fahrservice - der auch <strong>für</strong> Rollstuhltransporte<br />

ausgestattet ist - holt Sie von Zuhause<br />

ab und bringt Sie am Ende des Therapietages<br />

wieder nach Hause. Für Ihre Mittagsverpflegung<br />

sorgen wir in unserer Cafeteria.<br />

ALLE<br />

KASSEN<br />

ZUGELASSEN<br />

HAUSEIGENER<br />

FAHRSERVICE<br />

BEHANDLUNGSSCHWERPUNKTE<br />

▶ Rehabilitation nach Endoprothesenimplantationen<br />

bei Verschleißerkrankungen,<br />

besonders der großen Gelenke wie Hüft-,<br />

Knie-, Schulter- und Sprunggelenke.<br />

▶ Rehabilitation degenerativer Wirbelsäulenund<br />

Gelenkerkrankungen<br />

▶ Rehabilitation nach Knochen- und<br />

Wirbelkörperbrüchen<br />

▶ Rehabilitation nach Wirbelsäuleneingriffen<br />

(z.B. Umstellungsosteotomien)<br />

▶ Behandlung nach arthroskopischen<br />

Gelenkeingriffen<br />

▶ Behandlung nach Operationen an Sehnen und<br />

Bändern (z.B. nach Kreuzbandrupturen)<br />

▶ Rehabilitation nach Wirbelsäuleneingriffen<br />

(z.B. Spinalkanalstenosen-OP, Bandscheibenoperationen)<br />

▶ Konservative Behandlung und Schmerztherapie<br />

bei Bandscheibenschädigungen<br />

Unsere Einrichtung ist behinderten- und rollstuhlgerecht<br />

ausgestattet und erstreckt sich<br />

über 700 qm. Für die Therapien im Wasser steht<br />

uns ein Hallenbecken mit 80 qm und 32 °C Wassertemperatur<br />

zur Verfügung. Die direkte Anbindung<br />

an <strong>den</strong> Gesundheits- und Bäderpark Rigi<br />

Rutsch’n macht unser Angebot der „Reha mitten<br />

im Leben“ einzigartig.<br />

Pestalozzistraße 8 · 82380 Peißenberg<br />

Telefon: 08803 6399-300 · www.therapiezentrum-pro.de


Autor Hans Schütz stellt sein neues Buch vor<br />

Mit einem KZ-Arzt im<br />

Griechenlandurlaub<br />

Peiting | Über <strong>den</strong> Berliner Vergangenheitsverlag<br />

hat Hans<br />

Schütz aus Peiting ein neues Buch<br />

auf <strong>den</strong> Markt gebracht. Es heißt<br />

„DER GUTE MENSCH VON AUSCH-<br />

WITZ?“, ist 96 Seiten stark, kostet<br />

zwölf Euro und ist ab sofort in<br />

allen regionalen Buchhandlungen<br />

sowie auf seiner Homepage<br />

(www.hansschuetz.de) erhältlich.<br />

Im Interview verrät der 69-jährige<br />

Kreisrat, Umweltschützer, Autor<br />

und ehemalige Mittelschullehrer,<br />

warum ihn ein Spiegelartikel über<br />

Jahre hinweg nicht mehr losgelassen<br />

hat, die Persönlichkeit des<br />

ehemaligen KZ-Arztes Dr. Hans<br />

Münch gegensätzlicher nicht sein<br />

könnte und es wichtiger ist <strong>den</strong>n<br />

je, an die brutalen Kriegsverbrechen<br />

des NS-Regimes zurückzuerinnern.<br />

Herr Schütz, wie ist Ihr neues Buch<br />

„DER GUTE MENSCH VON AUSCH-<br />

WITZ“ zustande gekommen?<br />

Ein Schulfreund von mir, Gymnasium<br />

Füssen, sagte am letzten<br />

Schultag nach der zwölften Klasse,<br />

in <strong>den</strong> Ferien schon wieder nach<br />

Griechenland zu müssen. <strong>Das</strong> hat<br />

uns verwundert, weil Griechenland<br />

damals noch kein Ferienziel<br />

war. Wenn, dann ist 1970 jemand<br />

nach Italien gefahren. Er erzählte<br />

weiter, dass sein Vater dort ein<br />

Haus in einem kleinen Fischerdorf<br />

hat, es dort immer so langweilig<br />

<strong>für</strong> ihn sei.<br />

„Frag doch Deine Eltern, ob Du Besuch<br />

haben darfst“, haben Sie ihn<br />

gefragt.<br />

Autor Hans Schütz erinnert mit<br />

seinem neuen Buch an die grauenvollen<br />

SS-Verbrechen.<br />

Daraufhin fuhr unsere komplette<br />

Clique nach Griechenland. Ich mit<br />

meinem Bruder und einem anderen<br />

Freund per Anhalter, andere<br />

mit dem Zug. Wir sind wunderbar<br />

von Familie Münch empfangen<br />

und betreut wor<strong>den</strong>, obwohl wir<br />

das Haus gar nicht in Anspruch<br />

genommen, sondern ganz hippiemäßig<br />

im Schlafsack am Strand<br />

geschlafen haben.<br />

Wussten Sie zu diesem Zeitpunkt<br />

von der verstören<strong>den</strong> Vergangenheit<br />

des ehemaligen KZ-Arztes Dr.<br />

Hans Münch?<br />

Ich war absolut ahnungslos. Wir<br />

haben ihn als liebenswürdigen,<br />

freundlichen älteren Herren kennengelernt,<br />

der sich intensiv um<br />

uns gekümmert hat, mit uns auf<br />

einem Schiff auf eine Insel<br />

oder ins benachbarte Dorf<br />

zum Essen gefahren ist. Eine<br />

fantastische Zeit. In <strong>den</strong><br />

1970er Jahren war ich sicherlich<br />

fünf, sechs weitere<br />

Male dort unten.<br />

Der große Schock kam in der Tat<br />

wesentlich später. Es war Montag,<br />

der 28. September.<br />

Ich hatte <strong>den</strong> Spiegel abonniert,<br />

der damals immer montags ankam.<br />

Beim Durchblättern der ersten<br />

Seiten, um zu schauen, was<br />

ich als erstes lese, ist plötzlich ein<br />

Bild vor mir, an dem ich hängen<br />

geblieben bin und meinen eigenen<br />

Augen nicht trauen konnte: Es<br />

war ein Bild von Dr. Hans Münch.<br />

Im Artikel dazu ging es um ehemalige<br />

KZ-Ärzte, die in Auschwitz<br />

an Häftlingen zum Teil menschenverachtende<br />

Versuche vorgenommen<br />

haben.<br />

Was Sie logischerweise nicht mehr<br />

losgelassen hat?<br />

Ich war entsetzt darüber und habe<br />

angefangen, über Jahre hinweg<br />

darüber zu recherchieren. Auf diesen<br />

Artikel im Spiegel hin wur<strong>den</strong><br />

> > > BÜCHER ZU GEWINNEN<br />

weitere Beiträge fasst. Ein Journalist ist sogar mit<br />

verehemaligen<br />

KZ-Häftlingen mal zu<br />

Dr. Münch nach Hause gefahren,<br />

um ihn mit seiner Vergangenheit<br />

zu konfrontieren. Er war damals<br />

Landarzt in Roßhaupten.<br />

Im Zuge der Recherche: Was hat<br />

Sie am meisten schockiert?<br />

Zum einen, dass jemand auch im<br />

Nachhinein noch sich so sachlich<br />

und eiskalt über seine grausamen<br />

Taten im KZ äußern kann. In diesem<br />

Spiegel-Artikel stehen Zitate<br />

von Dr. Münch wie „hätte ich die<br />

Leute nicht zu mir auf die Station<br />

geholt, wären sie sechs Wochen<br />

eher vergast wor<strong>den</strong>“.<br />

Und zum anderen?<br />

Diese unglaublich gegensätzliche<br />

Persönlichkeit. Der Mensch, der<br />

sich in Griechenland so rührend<br />

um uns Burschen gekümmert hat,<br />

Ihr Regionalmagazin „<strong>altlandkreis</strong>“ verlost drei Exemplare des<br />

neuen Buches „DER GUTE MENSCH VON AUSCHWITZ?“. Schicken<br />

Sie uns bis 15. <strong>Januar</strong> eine E-Mail mit dem Stichwort „KZ“<br />

an „<strong>altlandkreis</strong>“, Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine E-Mail<br />

an info@<strong>altlandkreis</strong>.de. <strong>Das</strong> Los entscheidet, der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen.<br />

Wir wünschen viel Erfolg!<br />

56 | <strong>altlandkreis</strong>


<strong>den</strong> ich nur positiv kennenglernt<br />

habe, ausgerechnet der hat eine<br />

so grausame Vergangenheit.<br />

Hätten Sie als Schüler davon gewusst<br />

…<br />

… wäre ich auf gar keinen Fall<br />

nach Griechenland getrampt, hätte<br />

logischerweise jeglichen Kontakt<br />

zu ihm gemie<strong>den</strong>. Wer gibt<br />

schon einem Naziverbrecher freiwillig<br />

die Hand.<br />

Dabei haben nicht nur Sie diesen<br />

KZ-Arzt in positiver Erinnerung?<br />

Dr. Hans Münch ist nach seiner<br />

Station in Auschwitz noch ins Dachauer<br />

KZ gekommen, wurde dort<br />

dann gefangen genommen und<br />

1946 vor Gericht gestellt – es war<br />

der erste Auschwitz-Prozess in<br />

Polen. Alle Angeklagten sind dort<br />

verurteilt wor<strong>den</strong>, nur Dr. Münch<br />

nicht. Er wurde freigesprochen,<br />

weil ehemalige Häftlinge sich sehr<br />

positiv über ihn geäußert hatten.<br />

Er habe sie sehr menschlich behandelt,<br />

so deren Aussage. Daraufhin<br />

wurde er relativ schnell<br />

entnazifiziert und konnte so in<br />

Roßhaupten als Landarzt arbeiten.<br />

Auch dort war er übrigens beliebt<br />

bei <strong>den</strong> Bürgern, galt als rührig<br />

und engagiert, ist auch nachts<br />

oder an Sonntagen zur ärztlichen<br />

Hilfe geeilt.<br />

Daher auch der mit Fragezeichen<br />

versehene Titel?<br />

Ganz genau. <strong>Das</strong> Fragezeichen<br />

im Titel „DER GUTE MENSCH VON<br />

AUSCHWITZ?“ soll natürlich suggerieren,<br />

wie widersprüchlich diese<br />

kuriose Geschichte aus meiner<br />

persönlichen Sicht ist.<br />

Welche Botschaft möchten Sie mit<br />

diesem Buch nach außen tragen?<br />

Es ist unheimlich wichtig, dass<br />

die Geschehnisse und Verbrechen<br />

des NS-Regimes aus dem Dritten<br />

Reich nicht in Vergessenheit geraten.<br />

Es wird nicht mehr lange<br />

dauern, bis auch die letzten Zeitzeugen<br />

von uns gehen.<br />

Zumal ein altes Sprichwort besagt:<br />

„Geschichte wiederholt sich.“<br />

Terror, mächtige Präsi<strong>den</strong>ten mit<br />

diktatorischen Zügen, Flüchtlinge,<br />

Kriege und verkappte Nazis<br />

im Deutschen Bundestag. Hat die<br />

Menschheit nicht dazugelernt?<br />

Wie sagte Brecht: „Der Schoß ist<br />

fruchtbar.“ Vor einigen Jahren<br />

hätte ich mir nicht vorstellen können,<br />

dass ich in einem meiner<br />

REGIONAL<br />

Bücher mal schreiben muss: „Wo<br />

rechtsradikales Gedankengut wieder<br />

salonfähig zu wer<strong>den</strong> droht,<br />

rechtspopulistische Abgeordnete<br />

in unseren Parlamenten ihre verquere<br />

Weltsicht verbreiten, wo<br />

nationalistische Symbole und Angriffe<br />

auf unsere demokratische<br />

freiheitliche Grundordnung zu<br />

alltäglichen Erscheinungen wer<strong>den</strong>,<br />

wo Menschen in Deutschland<br />

von Rechtsradikalen bedroht<br />

und sogar umgebracht wer<strong>den</strong>,<br />

in so einer Zeit ist es wichtig, die<br />

Erinnerungen an die Verbrechen<br />

kurze Fahrstrecken<br />

ARBEITEN<br />

der Nazizeit nicht versiegen zu<br />

lassen, und deutlich zu machen,<br />

dass auch die bürgerliche Fassade<br />

uns nicht verleiten sollte, unseren<br />

Blick auf die Verbrecher und Straftäter<br />

zu relativieren“.<br />

FAIR<br />

in kleinen Teams mit firmeneigenem Personal<br />

Wir suchenDICH! m/w/d<br />

Ist unsere demokratische Freiheit in<br />

Gefahr?<br />

Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit,<br />

muss man sich je<strong>den</strong><br />

Tag aufs Neue hart erarbeiten.<br />

Deshalb ist es wichtig, dass<br />

wir aus der Geschichte lernen. <strong>Das</strong><br />

Wissen gehört in die Schulen, gehört<br />

in die Köpfe der jungen Menschen<br />

hinein.<br />

Aber warum über <strong>den</strong> Vergangenheitsverlag<br />

mit Sitz in Berlin?<br />

Ich habe sehr lange einen Verlag<br />

suchen müssen, weil es ein<br />

schwieriges Thema ist, an das sich<br />

viele nicht rangetraut haben. Reinen<br />

Geschichtsverlagen war mein<br />

Buch zu wenig wissenschaftlich.<br />

Belletristik-Verlagen wiederum<br />

zu historisch ausgerichtet. Richtig<br />

rangetraut hat sich erst der Vergangenheitsverlag<br />

in Berlin. js<br />

- Bauleiter <strong>für</strong> Hochbau - Schalungszimmerer (auch Schreiner<br />

- Bauleiter <strong>für</strong> Putz/WDVS oder Zimmerer als Quereinsteiger)<br />

- Vorarbeiter Hochbau - Elektriker/Meister <strong>für</strong> Telekommunikation<br />

- Vorarbeiter Putz (Kupfer-Glasfasertechnik)<br />

- Maurer - Tiefbauer <strong>für</strong> Kabelbau<br />

Bahnhofstraße 24<br />

86983 LechbruckamSee<br />

www.ungelert.de<br />

0171602 85 67<br />

08862–8611<br />

januar / februar <strong>2021</strong> | 57


DLRG testet im Starnberger See<br />

Unterwasserdrohnen<br />

als Lebensretter?<br />

Pöcking / Starnberg | „Unterwasserdrohnen<br />

können wertvolle Helfer<br />

in der Wasserrettung sein.“ Walter<br />

Kohlenz weiß, wovon er spricht. Er<br />

ist Vorsitzender der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft<br />

(DLRG)<br />

im Landkreis Starnberg. Sein Ortsverband<br />

Pöcking-Starnberg beschäftigt<br />

sich seit Jahren intensiv<br />

mit der Drohnentechnik. Sammelt<br />

Erfahrungen mit Drohnen in der<br />

Luft und unter Wasser. Im Realeinsatz<br />

und bei Übungen. Einsatzräume<br />

erkun<strong>den</strong>, Personen suchen,<br />

Einsätze dokumentieren, in Bereiche<br />

vorstoßen, die <strong>für</strong> Menschen<br />

unerreichbar oder zu gefährlich<br />

sind. <strong>Das</strong> mögliche Einsatzspektrum<br />

<strong>für</strong> Drohnen ist groß. Auch<br />

beim Bergen gesunkener Boote<br />

oder <strong>für</strong> Hilfeleistungen bei Tauchnotfällen<br />

können sie wertvolle<br />

Unterstützung leisten. „Außerdem<br />

kann man eine Drohne schon einsetzen,<br />

während sich die Einsatztaucher<br />

noch ausrüsten“, so Kohlenz.<br />

„Jede Minute zu nutzen, kann<br />

bei Notfällen entschei<strong>den</strong>d sein.“<br />

„So noch nicht<br />

auf dem Markt“<br />

Allerdings herrschen unter Wasser<br />

völlig andere Bedingungen als<br />

in der Luft. „Drohnen in der Luft<br />

kann man auf Sicht und mit GPS<br />

genau steuern, kann ihre Daten<br />

empfangen, kann mit ihnen über<br />

Funk kommunizieren. Bei Unterwasserdrohnen<br />

funktioniert das<br />

Der auf der Pressluftflasche befestigte „Tracker“ ermöglicht dem Ortungssystem,<br />

genau anzugeben, wo sich Einsatztaucher befin<strong>den</strong>.<br />

58 | <strong>altlandkreis</strong><br />

so nicht“, erläutert Kohlenz, der<br />

auch Vizepräsi<strong>den</strong>t der DLRG in<br />

Bayern ist. Unterwasserdrohnen<br />

müsse man in der Regel über ein<br />

Verbindungskabel fernsteuern und<br />

könne auch die Daten in Echtzeit<br />

nur über Kabel übertragen. „Dazu<br />

kommt, dass man zumeist nicht<br />

einmal weiß, wo sie gerade sind.<br />

Genau darauf kommt es aber bei<br />

Wasserrettung oder Bergung an,<br />

um gezielt und schnell helfen zu<br />

können.“<br />

Diese Erkenntnis hat dazu geführt,<br />

dass das Team um Walter Kohlenz<br />

nicht nur Unterwasserdrohnen testet,<br />

sondern auch ein Ortungssystem<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Einsatz unter Wasser.<br />

„Zwei Techniken, die <strong>für</strong> jeweils<br />

ganz andere Einsatzbereiche entwickelt<br />

wur<strong>den</strong>, führen wir zusammen,<br />

um sie <strong>für</strong> unsere speziellen<br />

Bedürfnisse in der Wasserrettung<br />

nutzbar zu machen“, so Kohlenz.<br />

„<strong>Das</strong> ist so noch nicht auf dem<br />

Markt.“<br />

Unterwasserdrohnen<br />

können viel<br />

Im Bereich der Unterwasserdrohnen,<br />

die in der Fachsprache ROV<br />

(Remotely Operated Vehicle) genannt<br />

wer<strong>den</strong>, testet die Ortsgruppe<br />

immer wieder unterschiedliche<br />

Modelle diverser Hersteller. So<br />

sollen möglichst viele Erfahrungen<br />

gesammelt und die Stärken und<br />

Schwächen der einzelnen Geräte<br />

unter unterschiedlichen Einsatzbedingungen<br />

herausgearbeitet<br />

wer<strong>den</strong>. Auch die Partnerfirmen<br />

gewinnen dadurch wichtige Er-<br />

Wie ein Navigationsgerät, unter Wasser nutzbar:<br />

Mit Hilfe des Ortungssystems können sich<br />

die Einsatztaucher auch selbst orientieren, wo<br />

sie sich gerade mit dem angebrachten „Tracker“<br />

befin<strong>den</strong>.<br />

kenntnisse, wo ihre<br />

Systeme eventuell<br />

weiter optimiert wer<strong>den</strong><br />

könnten.<br />

Dabei können die<br />

von der DLRG getesteten<br />

Unterwasserdrohnen<br />

schon viel.<br />

„Eisatztaucher dürfen<br />

höchstens 30<br />

Meter tief tauchen.<br />

Die Drohnen, die<br />

wir testen, schaffen<br />

teilweise mehr als<br />

100 Meter“, erläutert<br />

Walter Kohlenz. Auch<br />

die Technik sei schon<br />

ausgefeilt, die Modelle<br />

gut zu manövrieren.<br />

Ausgestattet<br />

mit hochauflösen<strong>den</strong><br />

Videokameras, LED-<br />

Scheinwerfern, Lagesensoren,<br />

Tiefenmesser,<br />

Wassertemperaturfühler<br />

und<br />

Kompass. Alle Daten<br />

wür<strong>den</strong> in Echtzeit<br />

über das Verbindungskabel übertragen<br />

und könnten <strong>für</strong> <strong>den</strong> Einsatz<br />

am Tablet oder Handy gleich ausgewertet<br />

oder an Einsatzzentralen<br />

übertragen wer<strong>den</strong>. „Ein paar der<br />

getesteten Modelle haben sogar<br />

einen Greifarm, mit dem man<br />

ferngesteuert Objekte greifen oder<br />

ablegen kann“, so Kohlenz. Für<br />

die Wasserrettung kämen dabei<br />

naturgemäß nur Modelle in Frage,<br />

die auch in Einsatzfahrzeugen<br />

mitgeführt wer<strong>den</strong> können und<br />

schnell einsatzbereit sind. Die von<br />

der DLRG getesteten Unterwasserdrohnen<br />

wiegen etwa vier bis fünf<br />

Kilogramm.<br />

Ortung unter Wasser mit<br />

virtuellem Netz<br />

Von dem ergänzen<strong>den</strong> Ortungssystem,<br />

das die DLRG-Ortsgruppe<br />

testet, profitiert auch der Einsatz<br />

der Taucher. Ähnlich wie bei <strong>den</strong><br />

Drohnen können Taucher unter<br />

Wasser bisher auch nicht genau<br />

geortet und koordiniert wer<strong>den</strong>.<br />

Lediglich die Luftblasen ihrer<br />

Pressluftflaschen sowie die Länge


wertvolle Informationen. Auch die<br />

Einsatztaucher selbst können sich<br />

unter Wasser anhand des Ortungssystems<br />

orientieren und verfügen<br />

damit gewissermaßen über ein<br />

eigenes Navigationsgerät.“<br />

Ausgefeilte Technik, auch im Einsatzfahrzeug mitzuführen: Eine der<br />

von der DLRG getesteten Unterwasserdrohnen mit LED-Scheinwerfern,<br />

hochauflösender Videokamera und Greifarm.<br />

der Führungsleine lassen erahnen,<br />

wo sie ungefähr sind. Oder Bojen,<br />

die sie mitführen. Aber die Einsatzleiter<br />

über Wasser können nicht<br />

genau feststellen, welche Strecken<br />

und Stellen die Taucher bereits<br />

abgesucht haben, ob Bereiche<br />

möglicherweise doppelt überprüft<br />

wur<strong>den</strong> und, wo noch Lücken sind.<br />

<strong>Das</strong> erschwert <strong>den</strong> Tauchereinsatz,<br />

verschleißt Kapazitäten und kostet<br />

vor allem Zeit. Wertvolle Zeit, die<br />

in der Wasserrettung genutzt wer<strong>den</strong><br />

muss, um Hilfe zu leisten und<br />

unter Umstän<strong>den</strong> Leben zu retten.<br />

Walter Kohlenz erklärt, wie ein solches<br />

Ortungssystem grundsätzlich<br />

funktioniert: „Wir experimentieren<br />

mit einer Technologie, bei der im<br />

Einsatzbereich von Tauchern und<br />

Drohnen gewissermaßen ein Netz<br />

über <strong>den</strong> See gelegt wird. Ein virtuelles<br />

Netz, das mithilfe von drei<br />

Bojen gespannt wird. Die Bojen<br />

wer<strong>den</strong> im Einsatzgebiet ins Wasser<br />

gesetzt. Die Wasserretter führen<br />

einen sogenannten Tracker<br />

mit. Dieser fungiert als Ortungsgerät.<br />

Über Wasser durch GPS und<br />

unter Wasser per Infraschall – also<br />

Schall unterhalb des menschlichen<br />

Hörvermögens – stellt das Gerät<br />

laufend seine Position zu <strong>den</strong> drei<br />

Bojen fest. Ebenso die Bojen untereinander.<br />

Dadurch lassen sich<br />

die Positionen der Taucher genau<br />

bestimmen. Alle Positionsangaben<br />

wer<strong>den</strong> in Echtzeit der Einsatzleitung<br />

übermittelt. Bewegen<br />

sich die Taucher, wird auf einem<br />

Bildschirm die Route markiert. So<br />

entsteht nach und nach ein dichtes<br />

Netz an Linien und man kann auch<br />

noch nicht abgedeckte Bereiche<br />

erkennen. Diese Tracker können<br />

auch an <strong>den</strong> Unterwasserdrohnen<br />

angebracht wer<strong>den</strong>. Aber nicht<br />

nur die Einsatzleitung hat damit<br />

Finanzierung<br />

noch unklar<br />

Umfangreiche Erkenntnisse hat die<br />

DLRG Pöcking-Starnberg durch ihre<br />

intensiven Tests schon gewinnen<br />

können. Erkenntnisse, die auch<br />

überregional <strong>für</strong> die Wasserrettung<br />

von großer Bedeutung sind. Der<br />

Starnberger See ist dabei ein ideales<br />

Testgebiet. Mit einer maximalen<br />

Tiefe von 128 Metern und einer<br />

Durchschnittstiefe von 53 Metern<br />

gehört er zu <strong>den</strong> wasserreichsten<br />

und tiefsten Seen Deutschlands.<br />

Er ist attraktiv und entsprechend<br />

viel frequentiert. Noch steht allerdings<br />

nicht fest, ob die Bojen und<br />

Tracker am Starnberger See einmal<br />

dauerhaft eingesetzt wer<strong>den</strong>. „<strong>Das</strong><br />

System ist vielversprechend“, erklärt<br />

Walter Kohlenz. „Es ist aber<br />

unklar, wie die Anschaffung von<br />

mehreren Zigtausend Euro finanziert<br />

wer<strong>den</strong> könnte.“ Die DLRG<br />

Pöcking-Starnberg freut sich daher<br />

über jede finanzielle Unterstützung<br />

bei der Realisierung. Mehr Infos<br />

über die DLRG-Wasserretter und<br />

Spen<strong>den</strong>möglichkeiten gibt es im<br />

Internet unter poecking-starnberg.<br />

dlrg.de sowie auf Facebook unter<br />

DLRGPoeckingStarnberg. kp<br />

januar / februar <strong>2021</strong> | 59


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„The Soap Bros“ aus Bernbeuren<br />

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Naturseifen<br />

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Bernbeuren | Die Selbstständigkeit<br />

haben „The Soap Bros“ gut geplant.<br />

„<strong>Das</strong>s so viel Arbeit dahinter<br />

ist, hätten wir aber nicht gedacht.“<br />

Die Rede ist von Andreas Gast,<br />

25, gelernter Werkzeugmacher<br />

und angehender Maschinenbau-<br />

Techniker, Christian Schröder, 26,<br />

Ingenieur <strong>für</strong> energieeffizientes<br />

Planen und Bauen, Matthias Ehlich,<br />

26, gelernter Industriekaufmann<br />

und Fachwirt sowie dessen<br />

Bruder Stefan Ehlich, 28, aktuell<br />

Verputzer, aber auch gelernter<br />

Chemielaborant. Alle vier leben in<br />

Bernbeuren. Und alle vier kennen<br />

sich „schon ewig“, sind eng befreundet<br />

und verstehen sich blen<strong>den</strong>d.<br />

<strong>Das</strong>s sie nun neben ihren<br />

hauptberuflichen Tätigkeiten qualitativ<br />

hochwertige, handgemachte<br />

Naturseifen herstellen, und die<br />

Ersten auch schon erfolgreich über<br />

ausgewählten, regionalen Einzelhandel<br />

verkauft haben, hätten sie<br />

vor gut einem Jahr selbst nicht<br />

geglaubt. „Weil wir ursprünglich<br />

eine ganz andere Geschäftsidee<br />

gehabt haben“, sagt Andreas Gast,<br />

der über seinen 3D-Drucker eine<br />

mobile Halterung mit Klemmfunktion<br />

herstellte, „damit dir eine feste<br />

Seife beim Benutzen am Waschbecken<br />

oder in der Dusche nicht<br />

ständig aus <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> flutscht“.<br />

Die Halterung an sich war schnell<br />

gezeichnet, und auch vom Drucker<br />

rasch gefertigt. <strong>Das</strong> Endergebnis<br />

nach <strong>den</strong> ersten Praxistests jedoch<br />

nicht zufrie<strong>den</strong>stellend – die meisten<br />

Seifen sind oval oder rund in<br />

Ihrer Grundform, flutschen auch<br />

aus dieser Klemme. „Vor allem<br />

dann, wenn sie kleiner wer<strong>den</strong>.“<br />

Im Zuge dessen aber haben die<br />

vier Jungs weitere Erkenntnisse<br />

Machen jetzt Seife: Christian Schröder (von links), Andreas Gast, Stefan<br />

Ehlich und Matthias Ehlich in ihrer umgebauten Garage.<br />

60 | <strong>altlandkreis</strong><br />

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dazugewonnen, und neue Ideen<br />

entwickelt. Unter anderem<br />

die, eine eigene, handgemachte,<br />

hochqualitative Naturseife herzustellen.<br />

Eine, die möglichst lange<br />

haltbar ist. Eine, die frei von chemischen<br />

Konservierungsstoffen<br />

ist. Eine, die in hohem Maße hautverträglich<br />

und hautfreundlich<br />

ist. Eine, die gut riecht. Eine, die<br />

umweltfreundlich, also ohne Plastikmüll,<br />

verpackt wird. Und eine in<br />

rechteckiger Form, die nicht ganz<br />

so leicht aus der Hand flutscht und<br />

zumindest ein Stück weit besser zu<br />

klemmen wäre.<br />

Aus der Küche in<br />

die Garage<br />

Fortan stand <strong>für</strong> die vier nicht mehr<br />

der 3D-Drucker von Andreas Gast<br />

im Mittelpunkt, sondern die Küchenzeile<br />

von Stefan Ehlich, dem<br />

gelernten Chemiker. „Im Rahmen<br />

meiner Ausbildung bei Roche haben<br />

wir in der Berufsschule schon<br />

mal Seifen hergestellt“, erinnerte<br />

sich der Mann im weißen Kittel<br />

am Körper und Gasschutzmaske<br />

im Gesicht zurück. Zusätzlich las<br />

er sich in Fachliteratur ein, getreu<br />

dem Motto: „Entweder gscheid,<br />

oder gar it.“ Über Wochen und<br />

Monate hinweg tüftelte er mit<br />

seinen Mitstreitern, verteilte erste<br />

Testprodukte an Freunde und<br />

Bekannte, um Feedback zu sammeln.<br />

„Und das war eigentlich von<br />

Anfang an sehr positiv“, sagt an<br />

dieser Stelle Matthias Ehlich, der<br />

sich inzwischen schwerpunktmäßig<br />

um Organisation, Vertrieb und


des Landratsamtes zu einer Seifenwerkstätte<br />

um. Inzwischen<br />

sieht der 16-Quadratmeter ße Raum an der Füssener<br />

Straße in Bernbeuren so<br />

aus: Dunkle Fließen am Bo<strong>den</strong>,<br />

weiße Fließen an <strong>den</strong><br />

Wän<strong>den</strong>. Steckdosen in allen<br />

Laborkontakte kümmert.<br />

Wän<strong>den</strong>. Eine kleine sowie eine<br />

gro-<br />

Je<strong>den</strong>falls wurde <strong>den</strong> jun-<br />

große Arbeitsplatte mit Elektrogen<br />

Männern schnell klar, dass<br />

Herd, Kochtopf, Mischbehältern<br />

dieses Produkt gut ankommen<br />

und Zutatenfläschchen. Gegen-<br />

könnte bei <strong>den</strong> Leuten da draußen – überliegend deckenhohe Holzregale,<br />

vollgepackt mit fertiger<br />

und meldeten zum 1. September<br />

2020 ihr Gewerbe an. Ein weiterer Seife. Halboffene Holzboxen vom<br />

wichtiger Schritt in diesem Zuge: Georgshof in Rettenbach, in <strong>den</strong>en<br />

Raus aus Ehlichs Privatküche, die die fertigen Seifen letztlich ausgeliefert<br />

wer<strong>den</strong>. Und auf manchen<br />

an manchen Tagen nicht mehr<br />

betretbar war aufgrund zig Gerüchen<br />

und Dämpfen in der Luft. Hand geschriebene Duftvorschlä-<br />

weißen Wandfließen stehen von<br />

In nur zwei Wochen räumten die ge, mit Strichlisten dahinter. Zum<br />

Vier eine ungenutzte Garage im Beispiel Orange-Zimt, Pfefferminze<br />

und Wacholder. „Jeder Besu-<br />

gleichen Gebäude aus und bauten<br />

diese nach strengen Vorgaben cher, der Vorschläge und Wün-<br />

Frisch aus der Form geholt: 24 Stun<strong>den</strong> lassen die „Soap Bros“ ihre<br />

Naturseife aushärten, danach vier Wochen im Lager reifen.<br />

sche hat, darf sie hier notieren.“<br />

Spezialisiert hat sich die „Ehlich,<br />

Gast, Ehlich, Schröder GbR“ jedoch<br />

vorerst auf folgende zwei<br />

Sorten: Limette-Zitrone. Und Zitrone-Lemongras.<br />

„Wobei weitere<br />

bereits in Arbeit sind.“<br />

Mit hohem<br />

Überfettungswert<br />

Um sich von Seifen mit viel Chemie<br />

deutlich zu distanzieren,<br />

verwen<strong>den</strong> die Vier möglichst<br />

naturnahe Zutaten. Am Beispiel<br />

Limette-Zitrone: Olivenöl, Kokosfett,<br />

kalkfreies Wasser, Natursalz,<br />

Bienenwachs, grüne Tonerde, und<br />

reinste ätherische Öle. Die Herstellung<br />

erfolgt letztlich in mehreren<br />

Schritten. Zunächst wird Natriumhydroxid<br />

(Lauge) in eine Schüssel<br />

voll kalkfreiem Wasser gegeben.<br />

Kittel, Schutzbrille und Schutzgasmaske<br />

sind bei diesem Vorgang<br />

unerlässlich, da es zu einer<br />

exothermen Reaktion kommt, das<br />

Gemisch sich in Sekun<strong>den</strong>bruchteilen<br />

auf rund 90 Grad erhitzt und<br />

dabei reizende Dämpfe freisetzt.<br />

Parallel wird das Kokosfett mit<br />

Bienenwachs in einen Kochtopf<br />

gegeben und auf bis zu 100 Grad<br />

erhitzt. Die Kunst dann: Beide Gemische<br />

auf die gleiche Temperatur,<br />

65 bis 70 Grad, abkühlen lassen,<br />

und erst dann mit grüner Tonerde<br />

sowie <strong>den</strong> auserwählten ätherischen<br />

Ölen zusammenmischen<br />

und zu einer zähflüssigen Pampe,<br />

genannt Seifenleim, verrühren.<br />

Anschließend wird die noch zähflüssige<br />

Seife in eine vorgefertigte<br />

Form gegossen, mit Backpapier<br />

und Handtuch abgedeckt und <strong>für</strong><br />

24 Stun<strong>den</strong> stehen gelassen. Danach<br />

ist die Seife fest genug, um<br />

sie aus der Form zu holen, und<br />

einzulagern. „Wir lassen unsere<br />

Seifen immer <strong>für</strong> vier Wochen<br />

im Lager.“ Neben chemiefreien<br />

Zutaten legen die jungen Männer<br />

viel Wert auf einen hohen<br />

Überfettungswert. „Man hört ja<br />

immer wieder, nicht zu oft zu duschen,<br />

weil das nicht gut ist <strong>für</strong> die<br />

Haut.“ Hintergrund: Die meisten<br />

Seifen auf dem Markt bestehen<br />

aus viel Wasser und Chemie, was<br />

die oberste Schicht der Haut, das<br />

schützende Fett, wegspült. Die<br />

Seifen der „The Soap Bros“ (Kontakt:<br />

thesoapbros@yahoo.com)<br />

aber haben einen sehr hohen Naturfettgehalt,<br />

welcher sich auf die<br />

frischgewaschene Haut legt, sie<br />

feucht hält und schützt. „Wer sich<br />

mit unserer Seife duscht, braucht<br />

sich hinterher nicht eincremen.“<br />

Noch besser: Im Gebrauch hält<br />

diese hochwertige Naturseife, die<br />

in einem Labor bei Karlsruhe auf<br />

Herz und Nieren getestet und freigegeben<br />

wurde, in etwa drei Mal<br />

so lange wie Flüssigseife. Und ist<br />

<strong>für</strong> rund sieben Euro in zahlreichen<br />

regionalen Lä<strong>den</strong> erhältlich.<br />

Zum Beispiel: Dorfla<strong>den</strong> und Präsent-Stadel<br />

Bernbeuren, Unverpacktla<strong>den</strong><br />

„Liaba Ohne“ in Peiting,<br />

Kerzen Knop in Hohenfurch,<br />

Regionales und Natur in Garmisch-Partenkirchen,<br />

Dorflä<strong>den</strong><br />

Ingenried, Schwabsoien, Raisting<br />

und Friesenried, Lini’s La<strong>den</strong><br />

Schwabniederhofen, Weichbergmarkt<br />

Rettenbach, Kaufhaus Fünkele<br />

in Rottenbuch und Nahkauf<br />

Roßhaupten. Immer in 100 Gramm<br />

Stücken, rechteckig, und verpackt<br />

in halboffenen Holzbehältern vom<br />

Georgshof in Rettenbach. Frei von<br />

umweltbelastender Plastikverpackung.<br />

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januar / februar <strong>2021</strong> | 61


Standesamtliche Hochzeit in Zeiten von Corona<br />

„Nur ein Paar hatte wirklich Pech“<br />

Staatlich geprüfte/r<br />

Maschinenbautechniker/in<br />

KERN.Architekten ©Photostudio Julia Schambeck<br />

Ausbildung in Vollzeit oder<br />

berufsbegleitender Teilzeit<br />

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Staatliche Fachschule<br />

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Maschinenbautechnik<br />

Westernacher Straße 5<br />

87719 Mindelheim<br />

Tel. 08261 7620-0<br />

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verwaltung@bsmn.de<br />

Anmeldung ab sofort möglich<br />

Infoabend am Donnerstag, <strong>den</strong><br />

04.02.<strong>2021</strong> um 19:00 Uhr<br />

Die Veranstaltung findet voraussichtlich<br />

online statt - Näheres<br />

auf unserer Homepage<br />

Schongau | Auf ein turbulentes<br />

Jahr 2020 blicken die Standesbeamten<br />

hiesiger Städte und Gemein<strong>den</strong><br />

zurück. Deren Arbeitsleben<br />

hat sich Mitte März schlagartig<br />

verändert. Den Bund der Ehe verweigert<br />

haben sie heiratswilligen<br />

Paaren aber nicht. Im Gegenteil<br />

sogar: „Wir haben die Situation<br />

angenommen und versucht, das<br />

Beste daraus zu machen“, sagt<br />

Daniel Felsmann, erst Ende 2019<br />

von München nach Schongau<br />

gezogen, und seit <strong>Februar</strong>, quasi<br />

ausgerechnet mit Beginn der<br />

Pandemie, Standesbeamter <strong>für</strong> die<br />

Kleinstadt am Lech. Zwar nahmen<br />

er und seine Kollegen weniger<br />

Trauungen vor als in <strong>den</strong> Jahren<br />

zuvor in Schongau. „Normalerweise<br />

sind es 80 bis 100 standesamtliche<br />

Hochzeiten pro Jahr, heuer<br />

dagegen waren es nur rund 60.“<br />

Heißt: Aufgrund Corona-bedingter<br />

Auswirkungen, Maßnahmen und<br />

Unsicherheiten haben sich rund<br />

ein Drittel aller heiratswilligen<br />

Paare dazu entschie<strong>den</strong>, ihren bereits<br />

geplanten Termin aufzuschieben.<br />

<strong>Das</strong> trifft auch auf die meisten<br />

anderen Gemein<strong>den</strong> in der<br />

Region zu, zum Beispiel Peiting<br />

und Denklingen. Die Paare, die<br />

es durchgezogen haben, bereuten<br />

es aber nicht. Selbst im Zeitraum<br />

des ersten und zweiten Lockdowns<br />

war <strong>den</strong> Paaren erlaubt, bereits<br />

länger fixierte Termine wahrzunehmen.<br />

Nur eben ganz anders,<br />

als ursprünglich geplant. Die Stadt<br />

Schongau bietet in der Regel drei<br />

Örtlichkeiten zur standesamtlichen<br />

Hochzeit an: Entweder im Trauungszimmer<br />

oder Sitzungssaal des<br />

Rathauses, oder in der geräumigeren<br />

Ratsstube des Ballenhauses.<br />

„Um die Hygienemaßnahmen<br />

besser einhalten zu können, haben<br />

wir kurzerhand alle Trauungen<br />

ins Ballenhaus verlegt – natürlich<br />

ohne Aufpreis“, sagt Daniel Felsmann.<br />

Alle Beteiligten mussten<br />

mit Mund-Nase-Bedeckung das<br />

Ballenhaus betreten und verlassen.<br />

Für die Unterschrift des Ehevertrages<br />

bekamen Brautpaar,<br />

Trauzeugen und Standesbeamten<br />

eigene Stifte geschenkt. Die Heiratsstube<br />

wurde regelmäßig und<br />

intensiv durchgelüftet. Ein Händedesinfektions-Spender<br />

am Eingangsbereich<br />

angebracht. Während<br />

der Trauung selbst durften<br />

alle Anwesen<strong>den</strong> ihre Masken abnehmen<br />

– selbstverständlich unter<br />

Einhaltung der Sicherheitsabstände<br />

von eineinhalb bis zwei<br />

Metern. So haben es auch die anderen<br />

Standesämter in der Region<br />

gehandhabt. Lechbruck kam nicht<br />

nur der große Sitzungssaal zugute,<br />

der ohnehin seit Jahren auch als<br />

Trauzimmer dient, sondern auch<br />

die weit und breit einzigartigen<br />

Freilufthochzeiten auf dem Floß.<br />

Live-Schalte via<br />

Skype<br />

Während des ersten und zweiten<br />

Lockdowns durften ausschließlich<br />

das zukünftige Ehepaar sowie deren<br />

Trauzeugen, also maximal vier<br />

Personen, vor Ort dabei sein. Zwischen<br />

<strong>den</strong> Lockdowns auch Familienangehörige<br />

sowie die engsten<br />

Freunde. Wie viele genau, hing<br />

letztlich immer von der jeweiligen<br />

Raumgröße sowie der von<br />

der Regierung vorgeschriebenen,<br />

begrenzten Anzahl an Personen<br />

ab. „Bei uns in Schongau haben<br />

wir die Stühle <strong>den</strong> Vorgaben entsprechend<br />

auseinandergestellt, so<br />

<strong>2021</strong> <strong>Ausgabe</strong> Jan Altlandkreis_01.indd 1 30.11.2020 12:22:16<br />

62 | <strong>altlandkreis</strong>


Die meisten Paare haben ihren Termin zur standesamtlichen Hochzeit<br />

wahrgenommen, erschienen zu zweit oder mit Trauzeugen.<br />

war Platz <strong>für</strong> 20 bis 22 Personen“,<br />

sagt Felsmann. Die meisten Plätze<br />

wur<strong>den</strong> gleich als Stuhlpaar aufgereiht,<br />

da Opa und Oma, Mama<br />

und Papa sowie Bruder und dessen<br />

feste Freundin ohnehin aus<br />

dem gleichen Haushalt kommen,<br />

somit direkt nebeneinandersitzen<br />

dürfen. Insofern hatten die meisten<br />

Hochzeitspaare die wichtigsten<br />

Menschen aus ihrem Leben dabei.<br />

Kuriose Einzelfälle sowie extravagante<br />

Notlösungen gab es aber<br />

trotzdem. „Im Zuge des ersten<br />

Lockdowns haben wir eine Trauung<br />

abgehalten, bei der nur das Ehepaar<br />

und die Trauzeugen vor Ort<br />

dabei waren, die anderen Gäste<br />

jedoch per Skype live zugeschalten<br />

wur<strong>den</strong>.“ Eine machbare, durchaus<br />

auch witzige Möglichkeit der Teilhabe.<br />

Für die Anwesen<strong>den</strong> vor Ort<br />

verlangten die Schongauer Standesbeamten<br />

übrigens keine Vorlage<br />

eines negativen Corona-Tests.<br />

Wer in Quarantäne war, durfte das<br />

Haus ohnehin nicht verlassen, somit<br />

auch nicht heiraten. Und wer<br />

sich krank fühlte, sollte rechtzeitig<br />

eigenverantwortlich absagen, „was<br />

letztlich sehr gut funktioniert hat“.<br />

Wer <strong>den</strong> Bund der standesamtlichen<br />

Ehe eingehen möchte, muss,<br />

unabhängig von Corona, grundsätzlich<br />

gewisse Mindestanforderungen<br />

erfüllen. So brauchen die<br />

zwei Auserwählten immer einen<br />

Auszug aus dem Geburtenregister,<br />

der nicht älter als sechs Monate<br />

sein darf. Darüber hinaus müssen<br />

beide Partner ihre Meldebescheinigung<br />

ihres jeweiligen, aktuellen<br />

Wohnsitzes vorlegen. Und bereits<br />

geschie<strong>den</strong>e Personen brauchen<br />

obendrein die Kopie des rechtskräftigen<br />

Scheidungsurteils sowie<br />

einen Auszug aus dem Register<br />

ihrer letzten Ehe. Die Anmeldung<br />

der geplanten Eheschließung erfolgt<br />

letztlich immer im Standesamt<br />

des Ortes, in dem mindestens<br />

eine Person des Paares auch seinen<br />

Wohnsitz hat – oder in einem<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> jeweiligen Ort zuständigen<br />

Standesamt. Die Gemeinde<br />

Lechbruck hat zum Beispiel seit<br />

einigen Jahren schon kein eigenes<br />

Standesamt mehr, kooperiert mit<br />

dem in Füssen. Heiraten dürfen<br />

die zwei Glücklichen jedoch immer<br />

auch an anderen Orten. Und zwar<br />

in ganz Deutschland.<br />

Brautpaare sind<br />

mehr bei sich<br />

Obwohl aufgrund Mund-Nase-<br />

Bedeckung und Abstandsregeln<br />

das Heiraten außergewöhnlich ist<br />

in dieser Pandemie-Zeit, fan<strong>den</strong> es<br />

viele Paare weniger schlimm als<br />

be<strong>für</strong>chtet. „Einige haben sogar<br />

einen Vorteil darin erkannt“, sagt<br />

Daniel Felsmann. Bereits verheiratete<br />

Paare wissen, wie schwer<br />

das Schreiben der Einladungsliste<br />

fällt. Einerseits muss irgendwo die<br />

Grenze gezogen wer<strong>den</strong>, weshalb<br />

ein guter Freund vielleicht nicht<br />

mehr dabei sein kann. Andererseits<br />

besteht immer die Gefahr,<br />

einen Bekannten, Verwandten und<br />

früheren Weggefährten versehentlich<br />

zu vergessen. Aufgrund Corona<br />

hat sich die Gästeliste mehr oder<br />

weniger von alleine zusammengestellt.<br />

Ein weiterer Vorteil: Je weniger<br />

Menschen sich um das junge<br />

Glück scharen, desto intensiver ist<br />

das Brautpaar bei sich. Und genau<br />

darum geht es letztlich: Um ihn<br />

und sie, um sie und sie oder um<br />

ihn und ihn – um zwei Menschen,<br />

die sich fest dazu entschlossen haben,<br />

<strong>den</strong> oft steinigen Lebensweg<br />

gemeinsam zu beschreiten. An<br />

guten wie schlechten Tagen. Corona<br />

hat das Glück der Pandemie-<br />

Brautpaare somit eher bestärkt als<br />

geschwächt. „Nur ein Paar hatte<br />

wirklich Pech“, wirft Daniel Felsmann<br />

an dieser Stelle noch ein.<br />

Die hatten ihren Trauungs-Termin<br />

unglücklicherweise auf <strong>den</strong> ersten<br />

Tag des zweiten Lockdowns gelegt,<br />

jedoch beim Planen mit <strong>den</strong> sanfteren<br />

Maßnahmen aus der Zeit<br />

zuvor gerechnet. Die Folge: Aus<br />

ursprünglich 20 Leuten schrumpfte<br />

die Hochzeitsgesellschaft über<br />

Nacht zusammen auf nur noch vier<br />

Personen. „Weshalb der eine oder<br />

andere verständlicherweise seinen<br />

Unmut geäußert hat.“ Glücklich<br />

verheiratet ist das vom zweiten<br />

Lockdown kalt erwischte Paar inzwischen<br />

trotzdem.<br />

js<br />

Turbulenter Auftakt: Daniel Felsmann<br />

(rechts) ist seit <strong>Februar</strong> 2020 Standesbeamter<br />

in Schongau. Die Stadt verlagerte<br />

alle Trauungen ins Ballenhaus.<br />

januar / februar <strong>2021</strong> | 63


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Tag auf die Arbeit“<br />

Peiting | Leonie Enzmann<br />

hat sich <strong>für</strong> eine heutzutage<br />

eher außergewöhnliche<br />

Ausbildung entschie<strong>den</strong>:<br />

Zur Konditorin. Inzwischen<br />

ist die 18-jährige Peitingerin<br />

im dritten Lehrjahr und<br />

blüht von Tag zu Tag mehr<br />

auf in diesem Beruf, der viel<br />

Disziplin und Kreativität voraussetzt.<br />

Mit am aufwändigsten:<br />

<strong>Das</strong> Backen von<br />

Hochzeitstorten. Im Interview<br />

spricht die ehemalige<br />

Realschülerin über berufliche<br />

Ziele nach Abschluss<br />

der Ausbildung, verdammt<br />

frühes Aufstehen und Reaktionen<br />

aus ihrem Umfeld.<br />

Servus Leonie, warum hast<br />

Du dich <strong>für</strong> <strong>den</strong> Beruf Konditorin<br />

entschie<strong>den</strong>?<br />

Weil es ein sehr kreativer<br />

Beruf ist, der mir richtig<br />

viel Spaß macht. Außerdem ist es<br />

schön, mit guten Kuchen und Torten<br />

<strong>den</strong> Menschen ein Lächeln ins<br />

Gesicht zu zaubern.<br />

Woher rührt diese Lei<strong>den</strong>schaft?<br />

Bereits als Kind habe ich öfter<br />

was mit meiner Mama gebacken.<br />

Später dann vier, fünf Praktika in<br />

verschie<strong>den</strong>en Konditoreien absolviert,<br />

die mir alle gut gefallen<br />

haben.<br />

Trotzdem hättest Du um ein Haar<br />

keine Lehrstelle gefun<strong>den</strong>?<br />

Im Zuge der eigentlichen Bewerbungsphase<br />

habe ich keine einzige<br />

Zusage bekommen, weil viele<br />

Blüht auf in ihrem Beruf: Leonie Enzmann lernt<br />

Konditorin. Und backt tolle Hochzeitstorten.<br />

gar nicht mehr ausbil<strong>den</strong><br />

oder schon jemand anderen<br />

gefun<strong>den</strong> haben. Deshalb<br />

entschied ich mich eigentlich<br />

schon <strong>für</strong> die Hauswirtschaftsschule.<br />

Aber?<br />

Meine Mama hat mich letztlich<br />

dazu überredet, es auch<br />

noch in Ettal bei der Konditorei<br />

Komm zu versuchen.<br />

Dort habe ich einen Schnuppertag<br />

absolviert, der extrem<br />

viel Spaß gemacht hat, mich<br />

daraufhin ein weiteres Mal<br />

<strong>für</strong> diesen Beruf beworben,<br />

die Zusage bekommen und<br />

schließlich am 1. September<br />

2018 im Klosterdorf angefangen.<br />

Inzwischen bist Du im dritten<br />

Lehrjahr – wie gefällt es Dir?<br />

Obwohl ich so früh aufstehen<br />

muss, freue ich mich je<strong>den</strong><br />

Tag auf die Arbeit. Es macht<br />

mega viel Spaß.<br />

Wann stehst Du auf?<br />

Da ich in der Regel um 4 Uhr<br />

anfangen muss, stehe ich um<br />

3 Uhr auf, samstags fange ich<br />

schon um 2.30 Uhr an, stehe<br />

gegen 1.30 Uhr auf. Und arbeite<br />

dann meistens bis 12<br />

oder 13 Uhr. Glücklicherweise<br />

habe ich eine Wohnung vor<br />

Ort, muss also nicht je<strong>den</strong> Tag<br />

zwischen Peiting und Ettal hin<br />

und her pendeln.<br />

64 | <strong>altlandkreis</strong>


Welche Eigenschaften sollte man<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Konditoren-Beruf mitbringen?<br />

Auf je<strong>den</strong> Fall handwerkliches<br />

Geschick, ein Gespür <strong>für</strong> <strong>den</strong> Umgang<br />

mit Lebensmitteln, Kreativität<br />

und eben die Fähigkeit, sich zu<br />

unchristlichen Zeiten aus dem Bett<br />

zu quälen.<br />

Dein absolutes Lieblingsgebäck?<br />

Was mir tatsächlich sehr gut<br />

schmeckt – unser Himbeerkäsekuchen.<br />

<strong>Das</strong> schwierigste Gebäck, an dem<br />

Du dir noch sprichwörtlich die Zähne<br />

ausbeißt?<br />

Der Legende nach sei der berühmte<br />

Baumkuchen das mit schwierigste<br />

im Konditoren-Handwerk.<br />

Den habe ich noch nie gemacht,<br />

werde ich aber sicherlich mal in<br />

Angriff nehmen.<br />

Die Grundzutaten einer Hochzeitstorte?<br />

Mehl, Zucker, Eier, Butter, Salz und<br />

Backpulver.<br />

Wie aufwändig ist das Backen<br />

einer Hochzeitstorte?<br />

Man bäckt zuerst <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong>,<br />

kreiert dann eine Füllung,<br />

zum Beispiel Sahne,<br />

Buttercreme oder Schokomousse.<br />

Dann stapelt man<br />

aufeinander. Bo<strong>den</strong>, Füllung,<br />

Bo<strong>den</strong>, Füllung – je<br />

nachdem, wie viele Schichten<br />

sich der Kunde wünscht.<br />

Meistens sind es drei, vier<br />

oder fünf. Zum Schluss wird<br />

die Torte eingestrichen, zum<br />

Beispiel mit Buttercreme.<br />

Und dann kommt oft noch<br />

ein Fondant, eine Art Zuckermaße,<br />

obendrauf, die<br />

man künstlerisch und farblich<br />

beliebig gestalten kann.<br />

Stichwort „Kreativität“:<br />

Hier<strong>für</strong> muss man in der Tat künstlerisch<br />

begabt sein. Je feiner man<br />

die Figuren und Symbole hinbekommt,<br />

desto besser schaut die<br />

Torte am Ende aus. Ich mache sie<br />

meistens aus Fondant, von der<br />

Konsistenz her vergleichbar mit<br />

Knete, was ich persönlich sowohl<br />

geschmacklich als auch zum Verarbeiten<br />

lieber mag als Marzipan.<br />

Welche Motive sind derzeit angesagt?<br />

Tatsächlich wollen momentan<br />

viele nichts aufwändiges<br />

aus Fondant, bevorzugen<br />

stattdessen einfachere<br />

Motive wie beispielsweise<br />

Rosen, die auf Hochzeitstorten<br />

auch sehr<br />

gut aussehen. Der<br />

Trend geht also<br />

eher wieder zurück<br />

zu Schlichtem, zu<br />

Retro, zu Vintage.<br />

Die aufwändigste<br />

Torte, die Du je<br />

gemacht hast?<br />

Schwer zu sagen. In der Arbeit bin<br />

ich natürlich schneller, weil ich<br />

ideal ausgestattet bin. Wenn ich<br />

daheim <strong>für</strong> Freunde oder Familie<br />

eine backe, kann es schon mal 13<br />

Stun<strong>den</strong> dauern – je nachdem,<br />

wie aufwändig die Motive sind.<br />

Passen solch riesige Torten überhaupt<br />

in <strong>den</strong> privaten Backofen?<br />

Nicht auf einmal. Aber da man die<br />

Schichten ohnehin einzeln bäckt,<br />

geht das schon.<br />

Falls Du auch mal heiraten solltest<br />

– wer bäckt dann <strong>für</strong> Dich?<br />

(grinst) Wenn ich bis dahin noch<br />

in Ettal arbeite, dann hoffentlich<br />

meine Chefin.<br />

Wie stark sind die Hochzeitstorten-<br />

Aufträge aufgrund Corona eingebrochen?<br />

Wir hatten im Jahr 2020 deutlich<br />

weniger Aufträge als sonst, weil<br />

natürlich einige ihre geplante<br />

Hochzeit abgesagt oder verscho-<br />

ben haben.<br />

Wo siehst Du dich nach Abschluss<br />

deiner Ausbildung?<br />

Ich möchte in meinem Lehrbetrieb<br />

in Ettal bleiben. 2022 winkt viel<br />

Arbeit, sofern die verschobenen<br />

Passionsspiele stattfin<strong>den</strong> können<br />

und entsprechend viele Touristen<br />

in Ettal und Umgebung erwartet<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Nach dem Passionsjahr?<br />

Möchte ich <strong>den</strong> Meister absolvieren,<br />

um mir meinen großen<br />

Traum einer eigenen Konditorei<br />

erfüllen zu können.<br />

Und wie reagiert Dein engeres Umfeld<br />

über deinen außergewöhnlichen<br />

Beruf?<br />

Es reagieren alle mit großer Begeisterung<br />

auf meine Torten, was<br />

mich immer wieder aufs Neue<br />

überrascht, weil es <strong>für</strong> mich ein<br />

im Grunde ganz normaler Beruf<br />

ist. Aber natürlich freue ich mich<br />

über die durchwegs positiven Resonanzen<br />

sehr.<br />

js<br />

<strong>Das</strong> Backen hochwertiger Hochzeitstorten kann auch mal<br />

einen ganzen Tag Arbeit in Anspruch nehmen.<br />

januar/februar <strong>2021</strong> | 65


Familienunternehmen seit über 50 Jahren: Starte deine Ausbildung im<br />

Autohaus Heuberger – Ein Interview mit der Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> Elisa Pröbstl<br />

„Schraub mal an Deiner Karriere“<br />

Welche Eigenschaften sollte man <strong>für</strong> deine<br />

Ausbildung auf alle Fälle mitbringen?<br />

Ich finde es sehr wichtig, dass man eine<br />

freundliche und höfliche Art hat. <strong>Das</strong> offene<br />

und selbstbewusste Zugehen auf<br />

Kun<strong>den</strong> und die Freude am Kommunizieren<br />

darf natürlich auch nicht fehlen,<br />

schließlich ist der Kun<strong>den</strong>kontakt in diesem<br />

Ausbildungsbereich das A und O.<br />

Hast du vor deiner Entscheidung <strong>für</strong> diesen<br />

Beruf ein Praktikum im entsprechen-<br />

<strong>den</strong> Berufsfeld absolviert?<br />

Ja, das habe ich. Mir<br />

war sehr wichtig, vom<br />

Team bis zu <strong>den</strong> Auf-<br />

gaben in <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Bereichen,<br />

mich zu informieren und das<br />

passende zu fin<strong>den</strong>. Dieser Beruf und<br />

vor allem das Team, hat mich bei meinem<br />

Praktikum komplett begeistert,<br />

deshalb habe ich mich als Automobilkauffrau<br />

beim Autohaus Heuberger<br />

beworben.<br />

Wo hast du dich über deinen Ausbildungsberuf<br />

informiert:<br />

Ich war während meiner Schulzeit auf<br />

vielen Berufsmessen und hab mich an<br />

<strong>den</strong> unterschiedlichsten Stän<strong>den</strong> informiert.<br />

Letztendlich bin ich immer bei <strong>den</strong><br />

Autohäusern „hängen“ geblieben.<br />

Elisa Pröbstl | Automobilkauffrau<br />

18 Jahre | 3. Ausbildungsjahr | Autohaus Heuberger GmbH<br />

Ausbildungsdauer: 3 Jahre<br />

Ausbildungsort: Füssen und Bernbeuren<br />

Schulabschluss: Mittlerer Bildungsabschluss<br />

Bewerbungsart: schriftlich oder online<br />

Ausb.verkürzung: Ja, möglich auf 2 oder 2,5 Jahre<br />

Weiterbildung: Automobilverkäufer, Serviceleiter, …<br />

Was planst du nach der Ausbildung?<br />

Ich würde sehr gerne weitermachen<br />

und im Bereich „Verkauf“ tätig wer<strong>den</strong>.<br />

Mich spricht dieser Bereich besonders<br />

an, da man Kun<strong>den</strong> beraten<br />

und auf Ihre Wünsche eingehen kann.<br />

Wie haben dich deine Kollegen aufgenommen?<br />

Ich war ab Tag eins ein Team-Mitglied,<br />

alle haben mich so freundlich und herzlich<br />

aufgenommen, wie wenn ich schon<br />

immer dabei gewesen wäre.<br />

Hast du eine Tipp <strong>für</strong> künftige Azubis?<br />

Mein Tipp wäre: wenn man schon sicher<br />

ist, in welche Richtung es gehen<br />

soll, schaut man sich am Besten unterschiedliche<br />

Betriebe an, da das<br />

Betriebsklima eine sehr große Rolle<br />

spielt.<br />

ermöglichen es, die Ausbildung in 2<br />

oder 2,5 Jahren zu absolvieren, wenn<br />

die Schulnoten passen.<br />

Hast du bereits eigene Aufgaben oder<br />

Projekte, die du eigenverantwortlich<br />

steuerst?<br />

Ja, die habe ich. Ich habe meinen eigenen<br />

Arbeitsplatz am Counter im Bereich<br />

Service und darf hier komplett<br />

alleine und selbstständig<br />

arbeiten.<br />

Als Service-Assistenz<br />

gehört man<br />

zum Herzstück<br />

vom Autohaus<br />

und unser wichtigstes<br />

Ziel ist:<br />

Kun<strong>den</strong>begeisterung<br />

und langfristige<br />

Kun<strong>den</strong>bindung.<br />

Wie lange dauert deine Ausbildung<br />

JANUAR/<br />

und kannst du auch verkürzen?<br />

Die Ausbildung als Automobilkauffrau/<br />

-mann dauert 3 Jahre. Viele Betriebe<br />

Alles Gute <strong>für</strong><br />

Deine weitere<br />

Ausbildung!


Veranstaltungskalender<br />

FR 01.01.<br />

Neujahr<br />

LECHBRUCK<br />

10.30 Uhr<br />

Führung „Folgen Sie <strong>den</strong> Spuren<br />

der Flößer“. Treffpunkt am<br />

Rathaus. Kosten: 4 €, Kinder bis<br />

15 Jahre frei. Anmeldung bis 9 Uhr<br />

unter 08862 / 987830<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />

unter 08867 / 489<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

16.30 bis 22.00 Uhr<br />

13. Adventskalender-Rundweg –<br />

ein kleiner Dorfspaziergang.<br />

Bis 10.1. können die Adventsfenster<br />

entdeckt wer<strong>den</strong>.<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Weißwurst- und Käswurstessen<br />

auf der Schönegger Käse-Alm.<br />

Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />

LECHBRUCK<br />

DI 05.01.<br />

9.00 bis 16.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Rathaus<br />

1. <strong>Januar</strong> bis 28. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong><br />

Stand 08.12.2020 – kurzfristige Absagen, Änderungen und Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie sind möglich!<br />

FEBRUAR<br />

FR 08.01.<br />

<strong>2021</strong><br />

SCHONGAU<br />

7.30 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Treffen der Krebs-Selbsthilfegruppe<br />

im Gemeindehaus der<br />

Evangelischen Kirche<br />

16.00 bis 20.00 Uhr<br />

Blutspen<strong>den</strong> im BRK-Haus<br />

LECHBRUCK<br />

10.30 Uhr<br />

Führung „Folgen Sie <strong>den</strong> Spuren<br />

der Flößer“. Kosten: 4 €, Kinder bis<br />

15 Jahre frei. Anmeldung bis 9 Uhr<br />

unter 08862 / 987830<br />

SCHONGAU<br />

SA 09.01.<br />

10.00 bis 16.00 Uhr<br />

Weibsdeifi-Markt in der Passage<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Weißwurst- und Käswurstessen<br />

auf der Schönegger Käse-Alm.<br />

Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />

SO 10.01.<br />

HERZOGSÄGMÜHLE<br />

9.00 bis 12.00 Uhr<br />

Tauschtag der Sammlerfreunde<br />

Peiting und Umgebung e.V. <strong>für</strong><br />

Briefmarken, Münzen und Ansichtskarten<br />

in der Deckerhalle<br />

WEIN HANDEL PFALZ<br />

Lust auf Pfälzer Wein?<br />

www.weinhandelpfalz.de<br />

Bernbeurener Str. 7 • Schongau<br />

MO 11.01.<br />

Rückseite dm-Drogeriemarkt<br />

Tel. 08861 - 35 35 (Inh.: Uwe Wieland)<br />

Für Sie geöffnet:<br />

SCHONGAU<br />

Lust auf Pfälzer Wein?<br />

14.30 Uhr<br />

16.00 bis 20.00 Uhr<br />

Mi 15-19 Uhr & Do 14-18 Treffen der Uhr<br />

Selbsthilfegruppe<br />

ROTTENBUCH<br />

Blutspen<strong>den</strong> im BRK-Haus<br />

„Schlaganfallbetroffene im <strong>Pfaffenwinkel</strong>“<br />

im Alpenhotel<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

www.weinhandelpfalz.de<br />

BIRKLAND<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Auf Vorbestellung 15.30 Uhr<br />

15.00 Uhr<br />

Kinderkino „Jim Knopf & Lukas<br />

unter 08867 / 489<br />

Kinderkino „Jim Knopf & Lukas<br />

der Lokomotivführer“ im Feuerwehrhaus.<br />

Ab 6 Jahre. Eintritt: 1 €<br />

Rückseite dm-Drogeriemarkt<br />

der Lokomotivführer“ im Feuerwehrhaus.<br />

Für Kinder ab 6 Jahre.<br />

Eintritt: 1 €<br />

ALTENSTADT<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

DI 12.01.<br />

Pfarrbücherei geöffnet<br />

SA 02.01.<br />

ALTENSTADT<br />

DO 14.01.<br />

Bernbeurener Str. 7 • Schongau<br />

Tel. 08861 - 35 35 (Inh.: Uwe Wieland)<br />

15.30 Uhr<br />

Trauercafé im Bürgerzentrum<br />

15.30 Uhr<br />

Kinderkino „Jim Knopf & Lukas<br />

der Lokomotivführer“ in der<br />

Bücherei. Für Kinder ab 6 Jahre.<br />

Eintritt: 1 €<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Pfarrbücherei geöffnet<br />

MI 13.01.<br />

SCHONGAU<br />

11.00 bis 17.00 Uhr<br />

Kleiderkammer im Jugendzentrum<br />

Köhlerstadl geöffnet.<br />

Anmeldung unter 0157 / 33219731<br />

WEIN HANDEL PFALZ<br />

Lust auf Pfälzer Wein?<br />

Für Sie geöffnet:<br />

Mi 15-19 Uhr & Do 14-18 Uhr<br />

ALTENSTADT<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Pfarrbücherei geöffnet<br />

WILDSTEIG<br />

15.30 Uhr<br />

Kinderkino „Jim Knopf & Lukas<br />

der Lokomotivführer“ im Mehrzweckraum<br />

der Schule. Für Kinder<br />

ab 6 Jahre. Eintritt: 1 €<br />

FR 15.01.<br />

SCHONGAU<br />

7.30 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Treffen der Krebs-Selbsthilfegruppe<br />

im Gemeindehaus der<br />

Evangelischen Kirche<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

15.30 Uhr<br />

Kinderkino „Jim Knopf & Lukas<br />

der Lokomotivführer“ im Haus<br />

der Vereine. Für Kinder ab 6 Jahre.<br />

Eintritt: 1 €<br />

LECHBRUCK<br />

10.30 Uhr<br />

Führung „Folgen Sie <strong>den</strong> Spuren<br />

der Flößer“. Treffpunkt am<br />

Rathaus. Kosten: 4 €, Kinder bis<br />

15 Jahre frei. Anmeldung bis 9 Uhr<br />

unter 08862 / 987830<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />

unter 08867 / 489<br />

SA 16.01.<br />

SCHONGAU<br />

10.00 bis 14.00 Uhr<br />

Weibsdeifi-Markt in der Passage<br />

> > > BLUTSPENDETERMINE IM ALTLANDKREIS<br />

Fr, 8. <strong>Januar</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau BRK-Haus<br />

Fr, 11. <strong>Januar</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau BRK-Haus<br />

Fr, 8. <strong>Februar</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Altenstadt Grundschule<br />

januar / februar <strong>2021</strong> | 67


ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Weißwurst- und Käswurstessen<br />

auf der Schönegger Käse-Alm.<br />

Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />

SO 17.01.<br />

SCHWABNIEDERHOFEN<br />

14.00 Uhr<br />

Kinderkino „Jim Knopf & Lukas<br />

der Lokomotivführer“ im Kulze.<br />

Für Kinder ab 6 Jahre. Eintritt: 1 €<br />

DI 19.01.<br />

ALTENSTADT<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Pfarrbücherei geöffnet<br />

LECHBRUCK<br />

9.00 bis 16.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Rathaus<br />

MI 20.01.<br />

DO 21.01.<br />

ALTENSTADT<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Pfarrbücherei geöffnet<br />

FR 22.01.<br />

SCHONGAU<br />

7.30 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

LECHBRUCK<br />

10.30 Uhr<br />

Führung „Folgen Sie <strong>den</strong> Spuren<br />

der Flößer“. Kosten: 4 €, Anm. bis<br />

9 Uhr unter 08862 / 987830<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />

unter 08867 / 489<br />

SA 23.01.<br />

SCHONGAU<br />

11.00 bis 17.00 Uhr<br />

Kleiderkammer im Jugendzentrum<br />

Köhlerstadl geöffnet.<br />

Anmeldung unter 0157 / 33219731<br />

ALTENSTADT<br />

SCHONGAU<br />

10.00 bis 14.00 Uhr<br />

Weibsdeifi-Markt in der Passage<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Weißwurst- und Käswurstessen<br />

BÖBING<br />

14.00 Uhr<br />

auf der Schönegger Käse-Alm.<br />

Seniorennachmittag im Pfarrsaal Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />

REICHLING<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

LECHBRUCK<br />

Pfarrbücherei geöffnet<br />

im Pfarrheim<br />

ADG_anz_AL_2018_221x35_winter 9.00 bis 07.09.2018 16.00 Uhr 11:45 Uhr Seite 1<br />

Wochenmarkt am Rathaus<br />

www.boeglmueller.com<br />

MI 27.01.<br />

SCHONGAU<br />

11.00 bis 17.00 Uhr<br />

Kleiderkammer im Jugendzentrum<br />

Köhlerstadl geöffnet.<br />

Anmeldung unter 0157 / 33219731<br />

ALTENSTADT<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Pfarrbücherei geöffnet<br />

20.00 Uhr<br />

Bibelabend im Pfarrsaal<br />

14.30 Uhr<br />

Kinderkino „Jim Knopf & Lukas<br />

der Lokomotivführer“ im Feuerwehrhaus.<br />

Für Kinder ab 6 Jahre.<br />

Eintritt: 1 €<br />

15.00 Uhr<br />

Kinderkino „Ernest und Celestine“<br />

DO 28.01.<br />

ALTENSTADT<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Pfarrbücherei geöffnet<br />

FR 29.01.<br />

SCHONGAU<br />

7.30 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

LECHBRUCK<br />

10.30 Uhr<br />

Führung „Folgen Sie <strong>den</strong> Spuren<br />

der Flößer“. Kosten: 4 €, Anm. bis<br />

9 Uhr unter 08862 / 987830<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />

unter 08867 / 489<br />

FORST<br />

15.30 Uhr<br />

Kinderkino „Jim Knopf & Lukas der<br />

Lokomotivführer“ in der Grundschule.<br />

Ab 6 Jahre. Eintritt: 1 €<br />

SA 30.01.<br />

SCHONGAU<br />

10.00 bis 14.00 Uhr<br />

Weibsdeifi-Markt in der Passage<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Weißwurst- und Käswurstessen<br />

auf der Schönegger Käse-Alm.<br />

Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />

DI 02.02.<br />

ALTENSTADT<br />

15.30 Uhr<br />

Trauercafé im Bürgerzentrum<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Pfarrbücherei geöffnet<br />

LECHBRUCK<br />

9.00 bis 16.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Rathaus<br />

MI 03.02.<br />

SCHONGAU<br />

11.00 bis 17.00 Uhr<br />

Kleiderkammer im Jugendzentrum<br />

Köhlerstadl geöffnet.<br />

Anmeldung unter 0157 / 33219731<br />

ALTENSTADT<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Pfarrbücherei geöffnet<br />

DO 04.02.<br />

ALTENSTADT<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Pfarrbücherei geöffnet<br />

MINDELHEIM<br />

19.00 Uhr<br />

Infoabend an der staatlichen<br />

Fachschule <strong>für</strong> Maschinenbautechnik<br />

„Burkhart-Grob-Schule“.<br />

Der Infoabend findet voraussichtl.<br />

JANUAR/<br />

Auf der Gsteig GmbH · Gsteig 1 · 86983 Lechbruck am See · Telefon 08862 - 98 77-0 · info@aufdergsteig.de · www.aufdergsteig.de<br />

68 | <strong>altlandkreis</strong><br />

Zauberhafte Momente mit besten Aussichten...<br />

Day SPA* (9.00-18.00 Uhr) € 39,– p. P.<br />

Long Day SPA* (9.00-18.00 Uhr)<br />

inklusiv 2-Gänge Vitalmenü und<br />

3-Gänge Verwöhnmenü € 89,– p. P.<br />

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- Schuhreparatur<br />

- Schuhverkauf<br />

- Flip-Flops und Hausschuhe nach Maß<br />

FR 05.02.<br />

SCHONGAU<br />

7.30 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

HERZOGSÄGMÜHLE<br />

19.30 Uhr<br />

Theaterabend mit dem Inklusionstheater<br />

TamTam im Festsaal.<br />

Eintritt frei, Spen<strong>den</strong> erbeten<br />

LECHBRUCK<br />

Schuhe<br />

Vorher<br />

Nachher<br />

Werkstä(e <strong>für</strong> Fußgesundheit<br />

Benjamin Schwarz<br />

Brandsta( 18<br />

82435 Bad Bayersoien<br />

08845/9146<br />

www.orthopaedieschwarz.de<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />

unter 08867 / 489<br />

SA 06.02.<br />

SCHONGAU<br />

10.00 bis 16.00 Uhr<br />

Weibsdeifi-Markt in der Passage<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Weißwurst- und Käswurstessen<br />

auf der Schönegger Käse-Alm.<br />

Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />

MO 08.02.<br />

ALTENSTADT<br />

16.00 bis 20.00 Uhr<br />

Blutspen<strong>den</strong> in der Grundschule<br />

DI 09.02.<br />

ALTENSTADT<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Pfarrbücherei geöffnet<br />

LECHBRUCK<br />

9.00 bis 16.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Rathaus<br />

SCHONGAU<br />

MI 10.02.<br />

11.00 bis 17.00 Uhr<br />

Kleiderkammer im Jugendzentrum<br />

Köhlerstadl geöffnet.<br />

Anmeldung unter 0157 / 33219731<br />

10.30 Uhr<br />

Führung „Folgen Sie <strong>den</strong> Spuren<br />

FEBRUAR<br />

der Flößer“. Treffpunkt am<br />

<strong>2021</strong><br />

Rathaus. Kosten: 4 €, Kinder bis<br />

15 Jahre frei. Anmeldung bis 9 Uhr<br />

unter 08862 / 987830<br />

PEITING<br />

14.30 Uhr<br />

Treffen der Selbsthilfegruppe<br />

„Schlaganfallbetroffene im <strong>Pfaffenwinkel</strong>“<br />

im Alpenhotel<br />

ALTENSTADT<br />

14.00 Uhr<br />

Seniorennachmittag im Pfarrsaal<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Pfarrbücherei geöffnet<br />

DO 11.02.<br />

SCHONGAU<br />

18.15 bis 20.45 Uhr<br />

Vortrag „Hormone in Balance“<br />

mit Wechseljahre-Beraterin<br />

Monica Stadler-Gullotta, in der<br />

Volkshochschule. Anmeldung<br />

unter 08861 / 214-191. Eintritt: 16 €<br />

ALTENSTADT<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Pfarrbücherei geöffnet<br />

FR 12.02.<br />

SCHONGAU<br />

7.30 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

ALTENSTADT<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Pfarrbücherei geöffnet<br />

LECHBRUCK<br />

10.30 Uhr<br />

Führung „Folgen Sie <strong>den</strong> Spuren<br />

der Flößer“. Kosten: 4 €, Kinder bis<br />

15 Jahre frei. Anmeldung bis 9 Uhr<br />

unter 08862 / 987830<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />

unter 08867 / 489<br />

SA 13.02.<br />

SCHONGAU<br />

10.00 bis 14.00 Uhr<br />

Weibsdeifi-Markt in der Passage<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Weißwurst- und Käswurstessen<br />

auf der Schönegger Käse-Alm.<br />

Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />

SO 14.02.<br />

HERZOGSÄGMÜHLE<br />

9.00 bis 12.00 Uhr<br />

Tauschtag der Sammlerfreunde<br />

Peiting und Umgebung e.V. <strong>für</strong><br />

Briefmarken, Münzen und Ansichtskarten<br />

in der Deckerhalle<br />

DI 16.02.<br />

ALTENSTADT<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Pfarrbücherei geöffnet<br />

LECHBRUCK<br />

9.00 bis 16.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Rathaus<br />

MI 17.02.<br />

SCHONGAU<br />

11.00 bis 17.00 Uhr<br />

Kleiderkammer im Jugendzentrum<br />

Köhlerstadl geöffnet.<br />

Anmeldung unter 0157 / 33219731<br />

ALTENSTADT<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Pfarrbücherei geöffnet<br />

ALTENSTADT<br />

DO 18.02.<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Pfarrbücherei geöffnet<br />

FR 19.02.<br />

SCHONGAU<br />

7.30 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

januar / februar <strong>2021</strong>| 69<br />

<strong>Das</strong> Team vom<br />

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wünscht Euch frohe<br />

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LECHBRUCK<br />

10.30 Uhr<br />

Führung „Folgen Sie <strong>den</strong> Spuren<br />

der Flößer“. Treffpunkt am Rathaus,<br />

Kosten: 4 €, Kinder bis 15<br />

Jahren frei, Anmeldung bis 9 Uhr<br />

unter 08862 / 987830<br />

SA 20.02.<br />

SCHONGAU<br />

10.00 bis 14.00 Uhr<br />

Weibsdeifi-Markt in der Passage<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Weißwurst- und Käswurstessen<br />

auf der Schönegger Käse-Alm.<br />

Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />

ALTENSTADT<br />

SO 21.02.<br />

14.00 Uhr<br />

Spielenachmittag der KAB im<br />

Pfarrsaal<br />

FEBRUAR<br />

DI 23.02.<br />

<strong>2021</strong><br />

ALTENSTADT<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Pfarrbücherei geöffnet<br />

LECHBRUCK<br />

9.00 bis 16.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Rathaus<br />

WEILHEIM<br />

19.30 Uhr<br />

Vortrag „Zu Lebzeiten verschenken<br />

(auch Hofübergabe) oder doch lieber<br />

vererben?“ Siehe Anzeige oben<br />

MI 24.02.<br />

SCHONGAU<br />

11.00 bis 17.00 Uhr<br />

Kleiderkammer im Jugendzentrum<br />

Köhlerstadl geöffnet.<br />

Anmeldung unter 0157 / 33219731<br />

ALTENSTADT<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Pfarrbücherei geöffnet<br />

DO 25.02.<br />

ALTENSTADT<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Pfarrbücherei geöffnet<br />

FR 26.02.<br />

HEUTE ERSCHEINT<br />

DER NEUE ALTLANDKREIS<br />

SCHONGAU<br />

7.30 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />

unter 08867 / 489<br />

SA 27.02.<br />

SCHONGAU<br />

10.00 bis 14.00 Uhr<br />

Weibsdeifi-Markt in der Passage<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Weißwurst- und Käswurstessen<br />

auf der Schönegger Käse-Alm.<br />

Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />

Änderungen und Fehler vorbehalten.<br />

Stand 08.12.2020 – kurzfristige<br />

Absagen, Änderungen und Einschränkungen<br />

aufgrund der Corona-Pandemie<br />

sind möglich!<br />

> > > SO ERREICHEN SIE DEN „ALTLANDKREIS“<br />

Anschrift<br />

„<strong>altlandkreis</strong>“<br />

Birkland 40<br />

86971 Peiting<br />

Tel.: 08869 / 91 22-16<br />

Fax: 08869 / 91 22-17<br />

www.<strong>altlandkreis</strong>.de<br />

Email<br />

Redaktion: redaktion@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />

Termine: veranstaltungen@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />

Anzeigen: anzeigen@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />

Anregungen / Kritik: info@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />

<strong>Das</strong> Impressum fin<strong>den</strong> Sie auf Seite 29<br />

januar / februar <strong>2021</strong>| 71


Ausbildung <strong>2021</strong><br />

Denn nach der Ausbildung geht die Karriere weiter.<br />

Durchstarten statt warten!<br />

In folgen<strong>den</strong> Berufen bil<strong>den</strong> wir aus:<br />

In <strong>den</strong> Filialen:<br />

• Kaufmann im Einzelhandel (m/w/d) in versch. Fachbereichen<br />

• Verkäufer (m/w/d) in versch. Fachbereichen<br />

• Fachverkäufer <strong>für</strong> Feinkost (m/w/d) Fleisch, Wurst, Käse<br />

• Drogist (m/w/d)<br />

• Abiturientenprogramm Handelsfachwirt (m/w/d) im Einzelhandel<br />

In der Zentralverwaltung:<br />

• Kaufmann <strong>für</strong> Groß- und Außenhandelsmanagement (m/w/d)<br />

• Fachinformatiker (m/w/d)<br />

• Fachkraft <strong>für</strong> Lagerlogistik (m/w/d)<br />

• Fachlagerist (m/w/d)<br />

• Berufskraftfahrer (m/w/d) im Werksverkehr<br />

• Abiturientenprogramm Handelsfachwirt (m/w/d) im Großhandel<br />

Praktikum?<br />

Einfach mal probieren!<br />

Perspektiven nach der Ausbildung:<br />

• Erstverkäufer (m/w/d)<br />

• Abteilungsleiter (m/w/d)<br />

• Marktleiter (m/w/d) oder stellvertretender Marktleiter (m/w/d)<br />

• Betriebswirt (m/w/d) oder verschie<strong>den</strong>e Fachwirte (m/w/d)<br />

Durchstarten statt warten!<br />

<strong>Das</strong> ist das Ausbildungsmotto im V-Markt und V-Baumarkt<br />

und wir hoffen, dass wir genau das mit dir zusammen<br />

machen können. Mit einer erfolgreichen Ausbildung<br />

gründest du das Fundament <strong>für</strong> deinen beruflichen Werdegang.<br />

In verschie<strong>den</strong>en Ausbildungsberufen und zahlreichen<br />

Entwicklungsmöglichkeiten bieten wir dir die<br />

besten Voraussetzungen <strong>für</strong> deine berufliche Zukunft.<br />

Wir sind ein familiengeführtes Handelsunternehmen<br />

im südbayerischen Raum und unter <strong>den</strong> Marken V-Markt,<br />

V-Baumarkt und Christl‘s Modemarkt bekannt. Bei uns<br />

hast du die Auswahl zwischen 11 Ausbildungsberufen.<br />

Wir unterstützen unsere Azubis durch innerbetriebliche<br />

Schulungen und Prüfungsvorbereitung. Wir<br />

übernehmen die Kosten <strong>für</strong> Lernmaterial aus der Berufsschule.<br />

Du bekommst von uns einen Fahrtkostenzuschuss<br />

zum Arbeitsplatz und zur Berufsschule, Vergünstigungen<br />

beim Personaleinkauf und ein Tablet während der Ausbildung.<br />

Für gute Leistungen in der Berufsschule als auch<br />

in der Prüfung erhältst du eine Prämie.<br />

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Wir freuen uns auf dich!<br />

Wenn diese Punkte auf dich zutreffen,<br />

dann bist du bei uns richtig!<br />

• Ich bin gern unter Menschen<br />

und es fällt mir leicht auf Menschen zuzugehen.<br />

• Eintönige Arbeiten sind mir zu langweilig<br />

und sind nichts <strong>für</strong> mich.<br />

• Ich möchte Abwechslung.<br />

• Ich arbeite gern selbstständig.<br />

• Ich bin ehrlich, freundlich und aufgeschlossen.<br />

Bewirb dich online unter v-markt.de/ausbildung<br />

Georg Jos. Kaes GmbH • Am Ring 15 • 87665 Mauerstetten

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