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ahorn

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Ahorn

Verbreitung

Prähistorische Verbreitung

Ahornarten hat es auf europäischem Boden schon in prähistorischen Zeiten gegeben.

Davon zeugen unter anderem Funde von Ahornblättern aus der Molasse der Schweiz

und von Oehningen in Südbaden. Es sind vor allem die Untere ( vor 37 bis 30 Mill.

Jahren ) und die Obere Süßwassermolasse ( vor etwa 30 bis 22 Mill. Jahren ), in denen

zahlreiche fossile Blattreste und Fossilplatten gefunden worden sind. Das gilt auch für

die Oehninger Fundstellen am Schienerberg zwischen Stein am Rhein und Radolfzell.

Die seit 1704 betriebenen und heute fast vollständig verfallenen Kalksteinbrüche am

Fuße des Schienerberges stehen gegenwärtig unter Naturschutz. Neben verschiedenen

Eichen und anderen Arten wurden in der Schweizer Molasse und in Oehningen auch

Reste fossiler Ahornblätter gefunden, die zunächst 16 verschiedenen Arten zugeordnet

worden sind. Nach einer umfangreichen Revision der in schweizerischen Museen liegenden

fossilen Ahornreste blieb nur eine Art aus dem Uferwald des Oehninger Maarsees

bestehen : Acer trilobatum Lam. ( Hantke 1965 ).

Neben zahlreichen anderen fossilen Baumarten sind im unteren Fischbachton des

Tagebaues Frechen bei Köln auch Ahornarten gefunden worden. Die dort abgebaute

Braunkohle hat ihren Ursprung im Tertiär ( oft auch als Braunkohlezeit beschrieben ),

als im Bereich der Niederrheinischen Bucht mächtige Torfpakete abgelagert und später

als Braunkohle abgebaut wurden. Entstanden ist die Braunkohle vor etwa 12 Mill. Jahren

aus Pflanzen der ausgedehnten Braunkohlenmoore der Niederrheinischen Bucht.

Die im Tagebau gefundenen fossilen Ahornblätter und Teilfrüchte aus der Fischbachflora

stimmen am besten mit dem im östlichen Nordamerika heimischen Rot-Ahorn,

Acer rubrum L., und dem Berg-Ahorn, Acer pseudoplatanus L., überein ( Kramer 1974 ).

Wie viele andere Pflanzenarten sind in den Eiszeiten auch die in Europa heimischen

Ahornarten wie z. B. Acer pseudoplatanus, Acer platanoides, Acer campestre, Acer

opalus und Acer monspessulanum in süd- und südosteuropäische Refugien zurückgedrängt

worden und haben dort überlebt. Erst nach der letzten Eiszeit, die vor etwa

12 500 bis 10 000 Jahren endete, konnten überlebende Arten zurückwandern. Berg-

Ahorn, Acer pseudoplatanus, und Spitz-Ahorn, Acer platanoides, waren in der Haselzeit

( 8000 bis 6800 Jahre v. Chr. ) und der frühen Eichenmischwald-Zeit ( 5500 bis 2500 v.

Chr. ) wieder in Mitteleuropa heimisch.

Früchte von Acer platanoides sind von Bertsch ( zitiert bei Firbas 1949 ) im

Federsee bei Moosburg bereits vom Beginn der Haselzeit gefunden worden. Von Acer

pseudoplatanus sind Früchte und Hölzer von Neuweiler, Weber und Bertsch ( zitiert

bei Firbas 1949 ) im Federseegebiet aus der Zeit vom Mesolithikum bis in die Bronzezeit

gefunden worden. Die ältesten stammen aus mesolithischen Schichten bei Moosburg,

die dem Haselhochstand angehören.

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