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NEUGESTALTUNG FRIEDHOF
Die Friedhofsentwicklung
in Bechtolsheim geht alle Bürger an,
die Bürgerbeteiligung wird vorbereitet
von Dieter Mann, Ortsbürgermeister und
Dr. Jens Dolata, Vorsitzender des Heimatvereins
In der Januarausgabe der Ortsschelle hatte es bereits
einen ausführlichen Beitrag (S. 36 – 39) über
die Planungen zum Bechtolsheimer Gemeindefriedhof
gegeben. Hier folgen nun weitere Informationen,
die alle Bechtolsheimer Bürger auf die
für den Herbst geplante Bürgerbeteiligung einstimmen.
Die Meinungsbildung und Planung
werden bewusst mit breiter Öffentlichkeit angestrebt.
Gerade der Friedhof geht alle Bürger an
und die Planungen sollen nach Möglichkeit die
Wünsche und Vorstellungen aller Bechtolsheimer
berücksichtigen. Im Rahmen der Bürgerbeteiligung
wird Gelegenheit gegeben Vorschläge und
Ideen einzureichen und in die Diskussion einzubringen.
Diese Anregungen werden im Friedhofsauschuß
gesichtet und gewertet, von der
Verwaltung geprüft und im Gemeinderat erörtert
um dann in einer Bürgerversammlung allen interessierten
Bechtolsheimer Bürgern vorgestellt zu
werden.
Informiert in die Bürgerbeteiligung gehen
Wenn es darum geht, neue Bestattungsformen
auf dem Bechtolsheimer Friedhof zu ermöglichen,
muß in Bechtolsheim nicht alles neu erfunden
werden. Es ist gute Sitte zu schauen, ob an
anderen Orten bereits praktikable und gute Ideen
umgesetzt werden und diese Beispiele für Bechtolsheim
übernommen oder an unsere Vorstellungen
angepasst werden können. Zudem sind
bestimmte, häufig genannte Begriffe – zum Beispiel
„anonyme Bestattung“ - konkret zu erklären.
Auch gilt es Unsicherheiten und technische
Fragen, die bestimmte Bestattungsformen bedingen
– zum Beispiel die Aufstellung von Urnen in
sogenannten Urnenwänden oder Urnenstelen
oder die Möglichkeit Blumenschmuck oder Erinnerungsstücke
am Grab niederzulegen - klar anzusprechen
und aufzuklären. Welche Folgen für
die Grabpflege und die Erinnerungskultur haben
die neuen Bestattungsformen? Gibt es Vorteile
und welche Nachteile können entstehen? Wird
sich der Friedhofsbesuch und das persönliche Erinnern,
Trauern und Gedenken verändern? Werden
die neuen Bestattungsformen unserem Glauben
und unseren Jenseitshoffnungen entsprechen?
Wie können wir den erwarteten Veränderungen
begegnen und den Friedhof als gemeinsamen
Erinnerungsort für Bechtolsheimer in die
Zukunft führen? Nur wenn sich alle Interessierten
vor der Bürgerbefragung gut informiert haben,
ist sichergestellt, daß die Friedhofskultur in
unserem Ort die Entwicklung nimmt, die wir uns
alle für unsere Angehörigen und uns selbst wünschen.
Neue Bestattungsfelder mit Bäumen, Beeten und
Wiesen, anonym oder doch mit kleiner Grabtafel
Ein wichtiger Aspekt ist, daß wir die Vorstellung
leichter Pflege von Gräbern für uns und unsere
Angehörigen richtig bewerten. Der Wunsch, seinen
Hinterbliebenen mit der Grabpflege keine
unzeitgemäßen oder überholten Pflichten aufzubürden
und deshalb kein klassisches Reihenoder
Wahlgrab zu wünschen, bei dem in der Regel
eine gärtnerische Gestaltung und Pflege erforderlich
wird, ist bei vielen vorhanden und
verständlich. Eine mögliche Alternative ist deshalb
ein Grab in einer von der Ortsgemeinde angelegten
und gepflegten Fläche zu wählen.
Grundsätzlich ist dies sowohl für Sargbestattungen
als auch Urnenbestattungen möglich. Grundsätzlich
ist dies unter einem Baum, auf einer
Wiese, an einer Hecke oder einem besonders gestalteten
Beet möglich. Es gilt genau diese Gestaltungsfragen
heute festzulegen und dann die entsprechenden
Möglichkeiten zu schaffen. Die Entscheidung
für die genannten möglichen Bestattungsfelder
ist nicht gleichbedeutend mit der
Entscheidung für eine anonyme Bestattung. Anonym
würde nämlich bedeuten, daß die genaue Lage
der Grablege für die Hinterbliebenen unbekannt
bliebe. Nur die Friedhofsverwaltung dokumentiert
den exakten Ort des Grabes und auch die