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NEUGESTALTUNG FRIEDHOF
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Beisetzung findet konsequenterweise bei anonymen
Bestattungen ohne Trauergemeinde statt.
Anonym bedeutet vor allem, daß kein Grabkreuz,
keine Grabtafel und kein Grabstein am Ort der
Bestattung aufgestellt werden. Damit sind auch
kein konkretes Gedenken am Grab und kein
Blumenschmuck am Grab möglich. Lediglich der
Friedhofsteil, auf dem anonyme Bestattungen
erfolgen, kann von Trauernden und Angehörigen
aufgesucht werden. Die personalisierte Erinnerung
an den Verstorbenen wird ohne Grabinschrift
kaum wirksam. Die Entscheidung für eine
solche anonyme Bestattung sollte daher
wohlüberlegt getroffen werden.
Es ist ebenfalls denkbar, und das hat mit „anonymer
Bestattung“ nichts zu tun, daß auf bestimmten
Grabfeldern des Friedhofes künftig in
einer von der Gemeinde gärtnerisch gestalteten
und gepflegten Fläche an bekanntem und markiertem
Ort Särge oder Urnen beigesetzt werden.
An der konkreten Grabstelle wird dann eine bodengleiche
Grabtafel angebracht, die etwa in einer
Rasenfläche beim Mähen nicht stört. Diese
Grabtafeln werden in der Friedhofssatzung gestalterisch
festgelegt, können sehr einheitlich in
Größe und Gestaltung von der Gemeinde gestellt
werden oder auch in definiertem Rahmen individuell
gestaltet sein. Die Entscheidung, ob direkt
am Grab oder an einem Friedhofsweg in der Nähe
und mit unmittelbarem Lagebezug die Grabtafeln
angelegt werden, kann entsprechend den
Wünschen aus der Gemeinde entschieden werden.
Hierfür ist es wichtig zu bedenken, ob ein vorübergehender
Blumenschmuck ablegbar sein
soll, denn dieser oder gar individuelle Pflanzungen,
sind in den von der Ortsgemeinde zu pflegenden
Flächen nicht möglich. Ist uns diese Form
von Gedenken und Grabkultur wichtig, sollten
wir eine bestimmte Fläche dafür vorsehen. Es ist
auch grundsätzlich zu überlegen, ob die Grabinschriften
auf dem Friedhof, die bei den traditionellen
Familiengräbern auch nach Ablauf der
Ruhezeiten die Namen Bechtolsheimer Bürger
über Jahrzehnte und Generationen in Erinnerung
halten, für die Ortsgemeinschaft einen solchen
Erinnerungswert beinhalten, daß diese quasi als
Gedächtnis des Ortes Bewahrung finden.
Die Bildbeispiele von der Friedhofserweiterung
in Nack zeigen, daß bei den Baumbestattungen
individuelle Niederlegungen und Grabschmuck
von den Hinterbliebenen gewünscht und aufgestellt
werden. Diese Aufstellung von Blumentöpfen
und Grabkerzen passt nicht zum Ansinnen
einfacher Rasenpflege durch die Ortsgemeinde.
Konflikte sind hier vorgezeichnet. In Schornsheim
wurden bei der Neugestaltung Rasenflächen
für markierte Gräber entlang einer Pflasterreihe
für Urnengräber vorgesehen und in einem
anderen Feld separate Bestattungsmöglichkeiten
auf Rasenflächen für Urnengräber und Sargbestattungen
ohne konkrete Grabmarkierung.
Eine Rasenfläche mit drei Bäumen wurde auf dem Friedhof
in Nack angelegt.
Ebenerdige Grabtafeln in der Rasenfläche markieren die
konkreten Bestattungsorte. Die Niederlegungen sind für die
Rasenpflege hinderlich.