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NEUGESTALTUNG FRIEDHOF
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Grabsymbolik Trauerweide
Urnenwand in einer Sandsteinbruchsteinmauer auf dem
Friedhof in Sankt Martin.
Die Auswahl von Friedhofsbäumen ist bedeutungsbeladen
und damit Ausdruck von Jenseitshoffnungen
und Glaube. Hier wirken regionale
und örtliche Traditionen aus vergangener Zeit
fort. Das Beispiel der Trauerweide auf dem Grabstein
des Balthasar Oelhof von 1888 im alten
denkmalgeschützten Grabfeld zeigt den bewussten
Gebrauch von symbolischen Pflanzungen als
Sinnbild der Erinnerung. Das Bild der hängenden
Zweige steht für die tiefempfundene Trauer über
den Verlust eines geliebten Menschen.
In zwei Gruppen sind die Urnenstelen auf dem Friedhof in
Oberhausen an der Nahe mit einem Kreuzaltar verbunden.
Das Bild der Trauerweide als Grabsymbol auf einem Grabstein
von 1888 im Bechtolsheimer Denkmalfriedhof.
Vierseitige Urnenstelen mit Ablagemöglichkeit auf dem
Friedhof in Schornsheim.
Motivgleiche Grabmonumente sind, ein jedes ist
ein bildhauerisches Unikat, in Rheinhessen im
ausgehenden 19. Jahrhundert verbreitet gewesen.
Die Steinmetzwerkstatt von G. Unkelbach in
Nack hat diese Sandsteinstelen in Serie produziert
und verkauft. Den Friedhofseingang von
Gau-Odernheim säumen zwei vergleichbare Stelenteile,
dort allerdings ihres Grabzusammenhanges
beraubt und zum bloßen Dekorationsob-