08.01.2021 Aufrufe

14. April 2019

- Ob Fahrrad, Gabel oder Brotsackerl: Grazer erfinden die Welt neu - Neuer E-Bus in Graz im Test - Auwiesen sind nun auch ein Outdoor-Fitness-Areal - Radler machen die Herrengasse unsicher - Mariatrost: Flüchtlingsheim schließt, neues Ortszentrum kommt - Neue Betriebe im Center Ost

- Ob Fahrrad, Gabel oder Brotsackerl: Grazer erfinden die Welt neu
- Neuer E-Bus in Graz im Test
- Auwiesen sind nun auch ein Outdoor-Fitness-Areal
- Radler machen die Herrengasse unsicher
- Mariatrost: Flüchtlingsheim schließt, neues Ortszentrum kommt
- Neue Betriebe im Center Ost

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>14.</strong> APRIL <strong>2019</strong> www.grazer.at<br />

graz 5<br />

➜<br />

TOP<br />

GETTY, GRÜNE<br />

Erfolgreiches Heimwegtelefon<br />

Immer mehr Städte wollen das Grazer<br />

Heimwegtelefon, das jetzt auch den Österreichischen<br />

Sicherheitspreis bekam.<br />

Umstrittene Identitäre<br />

Der Streit um die rechten „Identitären“<br />

überschattet weiterhin die<br />

Stadt- und Landespolitik.<br />

FLOP<br />

➜<br />

erfinden die Welt jetzt neu<br />

INNOVATIV. Ob Fahrrad,<br />

Gabel, Brotsack<br />

oder sogar Bienenstock.<br />

Die Grazer haben sich<br />

daran gemacht, einige<br />

Dinge zu verbessern.<br />

Von Verena Leitold<br />

verena.leitold@grazer.at<br />

Die Grazer scheinen momentan<br />

ganz besonders<br />

erfinderisch zu sein. Und<br />

sie nehmen sich Dingen an, die<br />

seit Jahren, teilweise sogar vielen<br />

hundert Jahren, relativ gleich<br />

aussehen und gleich funktionieren.<br />

Haubenkoch Didi Dorner<br />

hat kürzlich beispielsweise seine<br />

ganz persönliche Gabel erfunden:<br />

„Spork 4.2“ nennt sich das<br />

Besteck, das sechs Zinken hat<br />

und eine Mischung aus Gabel<br />

(englisch: Fork) und Löffel (englisch:<br />

Spoon) ist. Entstanden ist<br />

die Idee aus der österreichischen<br />

Angewohnheit, bei der viele Italiener<br />

die Hände über dem Kopf<br />

zusammenschlagen: Pasta mit<br />

Gabel und Löffel zu essen. Angefertigt<br />

hat Dorners Erfindung<br />

„Hexenmeister“ Gerhard Fridau.<br />

Nachhaltiges Brotsackerl<br />

Über die Flut an umweltbelastenden<br />

Plastiksackerln und<br />

verschwenderischen Papiervarianten<br />

hat sich der Hitzendorfer<br />

Stoffdesigner Josef Pfleger<br />

geärgert. Zusammen mit Typografikerin<br />

Karin Kager und<br />

Biobäuerin Bettina Kollmann<br />

hat er deshalb ein neues Brotsackerl<br />

entwickelt, das nicht nur<br />

nachhaltig ist, sondern das Brot<br />

auch lange frischhält und verhindert,<br />

dass es schimmelt. Leinen<br />

und Baumwolle, aus denen<br />

das Sackerl besteht, werden von<br />

der Pflanze bis zur Fertigung in<br />

Vorarlberg produziert und strengen<br />

Kontrollen unterzogen. Das<br />

Produkt ist völlig giftfrei, was die<br />

GOTS-Zertifizierung garantiert.<br />

„Wir haben das Produkt einmal<br />

getestet und ein gutes Bauernbrot<br />

in dem Sackerl fünf Wochen<br />

in ein Kasterl gelegt“, berichtet<br />

Pfleger. „Nach den fünf Wochen<br />

war es ein bisschen kleiner und<br />

fester, aber noch schneidbar und<br />

vor allem nicht schimmlig!“<br />

Zu kaufen gibt es das Brotsackerl,<br />

das übrigens den Namen<br />

„Ich-bin-Zukunft“ trägt,<br />

im Stadtbauernladen der Landwirtschaftskammer,<br />

bei Bettina<br />

Kollmann am Bauernmarkt am<br />

Lendplatz und in Hitzendorf, im<br />

Schmankerlhofladen<br />

Tremmel<br />

in Lieboch, im Hofladen An dreas<br />

Hammer in Mantscha und im Lagerhaus<br />

in Gratwein. Alle Lagerhäuser<br />

in Graz und Umgebung<br />

sollen in den nächsten zwei Wochen<br />

folgen.<br />

Rad neu erfinden<br />

Damit nicht genug: Die Grazer<br />

widersetzen sich bald sogar<br />

dem Sprichwort „Das Rad kann<br />

man nicht neu erfinden!“. Genau<br />

das versuchen sie nämlich<br />

im Rahmen des Designmonats<br />

zu tun. Am 17. Mai gibt es einen<br />

„Creathon“, einen Kreativmarathon<br />

mit dem Hauptfokus auf<br />

„Fahrrädern“. Bei dem konzeptuellen<br />

Design-Wettbewerb soll<br />

eine umweltfreundliche, nachhaltige,<br />

hochwertige und bedienerfreundliche<br />

Art von Mobilität<br />

entstehen. Bis 28. <strong>April</strong> können<br />

sich Designer alleine oder im<br />

Team von bis zu drei Teilnehmern<br />

unter www.creathoncity.<br />

istanbul/graz anmelden.<br />

Intelligenter Bienenstock<br />

Die Grazer Erfinder machen<br />

auch vor der Natur nicht halt und<br />

möchten diese mit ihren Ideen<br />

verbessern. Forscher der Uni<br />

Graz rund um Zoologie-Professor<br />

Thomas Schmickl arbeiten<br />

gerade an einem Hightech-Bienenstock,<br />

der die Bienen frühzeitig<br />

vor Gefahren warnen und<br />

sie gezielt zu Blüten lenken kann.<br />

Das EU-Projekt „Hiveopolis“ mit<br />

einem Volumen von sieben Millionen<br />

Euro ist kürzlich gestartet<br />

und für fünf Jahre anberaumt.<br />

„Unser Ziel ist es, den Insekten<br />

Technologien zur Verfügung<br />

zu stellen, die ihnen helfen, auf<br />

Veränderungen der Umwelt<br />

rechtzeitig zu reagieren“, erklärt<br />

Schmickl. Denn die Lebensräume<br />

der Honigbienen sind stark<br />

bedroht, und das führt zu einem<br />

massiven Sterben und zu einer<br />

folgenschweren Störung ganzer<br />

Ökosysteme.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!