20. Dezember 2020
- Noch immer keine Corona-Hilfe, Druck auf Politik wächst: Gastro-Lieferanten wollen den Staat klagen - Gösting: Bund erteilt einem Verkehrsknotenpunkt vor 2040 eine Absage - Lieboch: Der Ortskern soll ausgedehnt werden
- Noch immer keine Corona-Hilfe, Druck auf Politik wächst: Gastro-Lieferanten wollen den Staat klagen
- Gösting: Bund erteilt einem Verkehrsknotenpunkt vor 2040 eine Absage
- Lieboch: Der Ortskern soll ausgedehnt werden
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10 graz<br />
www.grazer.at <strong>20.</strong> DEZEMBER <strong>2020</strong><br />
Seiersberg-Pirka sorgt mit einem Youtube-Hit für Frohsinn in der Gemeinde,<br />
Hart bei Graz mit einem Schneehaufen für Kindergelächter. KK (2)<br />
GU-Gemeinden arbeiten<br />
gegen den Corona-Frust<br />
SCHÖN. Auch in den aktuell schweren Zeiten sorgen<br />
Gemeinden mit Aktionen für gute Stimmung.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Eine Adventszeit wie die heurige<br />
hat es noch nie gegeben.<br />
Keine Adventmärkte, keine<br />
Gastronomie, nur eingeschränkte<br />
soziale Kontakte: Da kann schnell<br />
mal der Corona-Frust aufkommen.<br />
Doch man wehrt sich!<br />
In Hart bei Graz beispielsweise<br />
zaubert die Gemeinde seit Wochen<br />
– auch an schneefreien Tagen<br />
– mit einer kreativen Aktion<br />
ein Lächeln ins Gesicht der Kinder.<br />
Zeitweise wurde täglich ein<br />
Schneehaufen aus überschüssigem<br />
Eis aus der Eishalle vor der<br />
Volksschule platziert – eine ideale<br />
Bewegungsmöglichkeit in diesen<br />
eingeschränkten Zeiten. In Wundschuh<br />
wiederum sorgte Bürgermeisterin<br />
Waltraud Walch vor<br />
allem bei Senioren für gute Stimmung.<br />
So lieferten Clown-Dokto-<br />
ren private Shows mit Distanz, bei<br />
den „Wundschuher Lichtblicken“<br />
schreiben und zeichnen Kinder<br />
für ältere Gemeindebürger.<br />
In Seiersberg-Pirka fiel die große<br />
Gemeinde-Weihnachtsfeier heuer<br />
zwar aus, stattdessen drehte man<br />
mit rund 200 Mitarbeitern aber<br />
ein Video zur „Jerusalema-Dance-<br />
Challenge“. Das kommt an: In nur<br />
einer Woche sammelte das Video<br />
fast <strong>20.</strong>000 Views auf Youtube.<br />
In Frohnleiten hingegen setzt<br />
man auf Besinnlichkeit: Das Weihnachtsengerl<br />
Hanna kauft seine<br />
verlorenen Geschenke täglich im<br />
Ort ein und stellt dabei regionale<br />
Produkte vor. Die Bibliothek<br />
wiederum stimmt mit ihrem Adventskalender<br />
auf Weihnachten<br />
ein, täglich werden Texte gelesen<br />
und auf Video aufgezeichnet, am<br />
Heiligabend wird Bürgermeister<br />
Johannes Wagner als Geschichtenerzähler<br />
auftreten.<br />
Machen froh: Weihnachtstexte in Frohnleiten und Clowns in Wundschuh. KK (2)<br />
Der Ortsteil rund um das ehemalige Gasthaus Kohnhauser in Lieboch soll laut Gemeinderatsbeschluss<br />
künftig zum Kerngebiet und aufgewertet werden. <br />
GEMEINDE LIEBOCH<br />
Lieboch: Der Ortskern<br />
soll ausgedehnt werden<br />
NEU. Lieboch will den Ortskern weiter ausdehnen.<br />
Dafür startet man nun einen zweiten Versuch.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Bei der letzten Gemeinderatssitzung<br />
des Jahres in<br />
Lieboch vergangene Woche<br />
startete man einen neuen Anlauf,<br />
den Ortskern auszudehnen. „Die<br />
Idee ist, dass im Bereich des ehemaligen<br />
Gasthauses Kohnhauser<br />
etwas Neues und Schönes entsteht“,<br />
erzählt Bürgermeister Stefan<br />
Helmreich. „Das war schon<br />
von meinen Vor-Vor-Vorgängern<br />
geplant, an jedem Einfahrtstor<br />
nach Lieboch einen markanten<br />
Punkt zu setzen – und dieser Teil<br />
ist der letzte, der fehlt.“ Schon vor<br />
Monaten hatte man einen Versuch<br />
unternommen, damals wurde die<br />
Kerngebietswidmung vom Land<br />
versagt. Nun versucht die Gemeinde<br />
es erneut, und es wurde in<br />
der Gemeinderatssitzung mit nur<br />
einer Enthaltung beschlossen.<br />
Großes Projekt<br />
„Wir haben die Einwendungen<br />
des Landes genau überprüft, außerdem<br />
haben wir eine Umfrage<br />
von Standort und Markt durchführen<br />
lassen, die belegt, wie<br />
wichtig eine Ortsteilerneuerung<br />
gerade in diesem Bereich wäre“,<br />
so Helmreich.<br />
In den letzten Jahren wurden<br />
im ehemaligen Gasthaus Kohnhauser<br />
viele Geflüchtete betreut,<br />
nun seien nur noch wenige vor<br />
Ort – für Helmreich der richtige<br />
Moment, um das Projekt anzugehen:<br />
„Es hat schon gute Gespräche<br />
mit dem Grundstückseigentümer<br />
gegeben. Wir wollen das<br />
Ortszentrum ausdehnen, dafür<br />
sorgen, dass wir den Bahnhof in<br />
der Mitte des Ortes haben, und<br />
damit auch ein Zeichen für den<br />
öffentlichen Verkehr setzen“, so<br />
der Bürgermeister. Die Ausweisung<br />
als Kerngebiet soll als Anreiz<br />
dienen.<br />
Denn geplant wäre einiges; ausgebaute<br />
Infrastruktur, öffentliche<br />
Einrichtungen wie ein Kindergarten<br />
– insbesondere für die vielen<br />
dort angesiedelten Betriebe –<br />
sowie Bürogebäude. „Natürlich<br />
wird auch die Verkehrssituation<br />
mitverhandelt werden, da wird<br />
sich das eine oder andere neu ergeben“,<br />
ist sich Helmreich sicher:<br />
„Es gibt auch schon einige Interessenten<br />
an diesem Standort –<br />
und vielleicht kommen wir auch<br />
als Standort für ein Gymnasium<br />
in Graz-Umgebung infrage.“ Nun<br />
heißt es: Warten aufs Land.