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dasmatterhornausafrika

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I. Die grossen Wanderungen der Kontinente und Ozeane

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Der Meeresboden des Atlantischen Ozeans

lässt die Verschiebung der Kontinente und

Ozeane erkennen.

Der Mittelozeanische Rücken ist u. a. der

Bereich der Trennung und der Geburt der

afrikanischen und europäischen auf der einen

und der nord- und südamerikanischen Platten

auf der anderen Seite. Hier ist die untermeerische

Ausflussstelle der Basalte, welche

durch kissenartige Aufstapelung eine neue

ozeanische Kruste bilden.

Deutlich erkennt man die Abnahme der

Verbreiterung des Ozeans von seiner zentralen

Stelle nach Norden hin. Die Öffnung des

Atlantiks erfolgte progressiv mit einer mittleren

Geschwindigkeit von 3 cm pro Jahr, was

3000 km in 100 Millionen Jahren entspricht.

Das Alter der ozeanischen Kruste nimmt also

auf beiden Seiten des mittelozeanischen

Rückens zu: rezent oder nur einige Millionen

Jahre im Bereich von Island, etwa 100 Millionen

Jahre auf der Höhe von Spanien und

Kanada und 180 Millionen Jahre auf der Höhe

von Marokko und der USA.

Beachten wir die auf den Kontinenten

verschobene Uferlinie: Der vom Meer überflutete

Teilbereich des Kontinentes wird

Kontinentalrand oder «Schelf» genannt.

Hingegen ist die Grenze zwischen kontinentaler

und ozeanischer Kruste in Richtung der

Ozeane verschoben. Sie ist durch am Fuss

des Kontinentalabhanges aufgehäufte Sedimente

verdeckt. Im Osten ist das Rote Meer,

ein kleiner, in Öffnung begriffener Ozean.

(© Verlagshaus Hachette)

Erdkruste: Oberflächlicher und aus Ge stein aufgebauter Teil der Erde; Unterschei dung von kontinentaler und ozeanischer Kruste.

Subduktion: Abtauchen von zu schwer gewordenen Platten in die Asthenosphäre und den tieferen Mantel (Mesosphäre). Normalerweise

tauchen ozeanische Platten ab, aber auch ein Kontinent kann infolge eines verschwundenen Ozeans in eine Subduktionszone

einbezogen werden, wie das Beispiel Indien zeigt. Subduktionszonen befinden sich normalerweise an der Grenze zwischen Kontinenten

und Ozeanen und sind dort für zahlreiche Erdbeben verantwortlich. Sie können sich aber auch mitten im Ozean befinden, (z. B.

Tonga- und Marianen-Tiefseegraben im Pa zifik). In beiden Fällen bewirkt eine Subduktion im Verlauf einiger Millionen Jahre die Ausbildung

eines vulkanischen Gürtels 14 .

Asthenosphäre (asthenos, griech. = weich): Oberer und durchschnittlich 2000 °C heisser Bereich des Erdmantels, unter der Lithosphäre

gelegen, sehr plastisch und teilweise aufgeschmolzen. Wegen der für das gesamte Mantelgeschehen bedeutsamen Konvektionsströme

kann man die Asthenosphäre auch mit einem warmen Meer vergleichen, auf dem die Lithosphären-«Flösse» treiben und

sich verschieben.

Ozean: Dieser Begriff umfasst in der Geologie nicht nur die riesige, uns allen bekannte Wasserfläche, sondern vor allem den Meeresboden

und seinen felsigen Untergrund aus ozeanischer Kruste. Der Begriff ozeanische Kruste ist wichtig, denn Meere können kleine

Ozeane sein (wie z. B. das östliche Mittelmeer oder das Rote Meer). Während ein Meer allmählich verschwindet, weitet sich ein Ozean

aus. Ein Ozean ist also eine dynamische geologische Einheit, welche ihre Grösse im Verlauf der Zeit verändert, da an seinen Rändern

oder in seiner Mitte Plattengrenzen verlaufen. Im Gegensatz dazu ist ein Epikontinental- oder Schelfmeer (wie z. B. die Adria, der Ärmelkanal,

die Nordsee oder die Ostsee) eine nicht allzu tiefe Wasserfläche, die einen Kontinent bedeckt; die Kruste ist an dieser Stelle

dicker und damit stabiler.

Kontinentalrand: Übergangs- oder Grenzzone zwischen kontinentaler und ozeanischer Kruste. Wegen des gegenwärtig hohen Meeresspiegels

entspricht er nicht genau der oberirdischen Grenze zwischen Festland und Ozean, denn die Uferlinie verläuft im Allgemeinen

auf dem Kontinent und ein flaches Meer (Schelfmeer) bedeckt den Kontinentalrand (z. B. Ärmelkanal).

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