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SCHWACHHAUSEN Magazin | Januar-Februar 2021

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Unsere<br />

„Familie & Co“<br />

Seiten<br />

Frau Wulf, Ihr Konzept ist<br />

an das der bekannten Pädagogin<br />

Katia Saalfrank angelehnt.<br />

Wieso haben sie<br />

sich für diese Art der Pädagogik<br />

entschieden?<br />

Weil es hier um die Beziehung zum<br />

Kind geht, um Verbindung. Es geht<br />

darum das Kind in seinem selbst zu stärken, zu<br />

vermitteln „Du bist ok, so wie du bist“. In der herkömmlichen Pädagogik,<br />

der Verhaltenspädagogik, wird eindimensional auf das Verhalten geblickt.<br />

In der bindungs- und beziehungsorientierten Pädagogik nach Katia<br />

Saalfrank geht es um mehrere Dimensionen. Hier blicken wir hinter das<br />

Verhalten, auf die das Verhalten motivierenden Gefühle und nicht gestillten<br />

Grundbedürfnisse, um dann darauf zu reagieren und die Grundbedürfnisse<br />

wieder in Balance zu bringen. Ein Verhalten wird nicht bewertet<br />

in gut oder schlecht, störend oder nicht störend. Das Verhalten des Kindes<br />

wird als wertvolles Signal verstanden, als wertvollen Hinweis auf die<br />

inneren Bewegungen auf emotionaler Ebene.<br />

Viel zu oft wird in Konflikten mit Trennung reagiert, da wir vermutlich alle<br />

mit trennenden Maßnahmen groß geworden sind. Hat ein Kind beispielsweise<br />

seine Sicherheit verloren, kann dies das Gefühl der Angst, Wut<br />

oder Schmerz auslösen. Und hier sprechen wir meistens von einem Gefühlscocktail.<br />

Und deswegen beginnt das Kind auf der Verhaltensebene<br />

dann bestimmte Dinge zu tun. Auch wir Erwachsenen kennen solche Situationen,<br />

in denen wir uns unsicher fühlen. Der Unterschied zu Kindern<br />

ist aber der, dass wir schon unterschiedliche Strategien gefunden haben,<br />

„Familie & Co“<br />

<br />

um unser Sicherheitsbedürfnis zu stillen. Diese Strategien haben Kleinkinder<br />

noch nicht. Die Aufgabe der Eltern ist es ihre Kinder dabei zu begleiten<br />

und ihnen einen Idee zu geben, was gerade in ihnen vorgeht, mit<br />

ihnen Worte zu finden und sie zu co-regulieren, bis sie selbst Möglichkeiten<br />

gefunden haben.<br />

Ihre Zielgruppe sind Eltern von 1 bis 5jährigen Kindern. Was ist<br />

in dieser Entwicklungsspanne der Kinder so besonders, dass Sie<br />

hier Ihren Fokus setzen?<br />

Ich starte mit dem „Kinder Besser Verstehen“ Kurs für Eltern von Kleinkindern,<br />

zum einen, weil in diesen Jahren sehr viele Weichen für den erwachsenen<br />

Menschen gestellt werden. Und zum anderen, weil ich durch<br />

meine Kinder, die selbst in diesem Alter sind, einen sehr starken Bezug zu<br />

dieser Phase habe.<br />

In dieser Entwicklungsphase machen die Kinder eine enorme emotionale<br />

Entwicklung durch, die auch einen großen Anteil an der Autonomiephase<br />

hat. In meinem Kurs bespreche ich, welche Bedeutung diese Phase hat,<br />

warum der Begriff „Trotzphase“ gar nicht zutrifft, was Eltern tun können,<br />

wenn ihre Kinder in einen Wutanfall geraten und wie sie mit dem kindlichen<br />

„Nein“ umgehen können. Es geht auch um Themen wie Strafen<br />

und Konsequenzen, Geschwisterkonflikt, den Alltag mit Kleinkindern und<br />

die KiTa Eingewöhnung.<br />

Im nächsten Jahr werde ich zudem den „Kinder Besser Verstehen“ Kurs<br />

für Eltern von Schulkindern anbieten. Hier liegt der Fokus dann auf der<br />

sogenannten Wackelzahnpubertät und wie Kinder gestärkt und motiviert<br />

durch Schullust und Schulfrust gehen können.<br />

Die zweifache Mutter und Eltern- und Familienberaterin Stefanie Wulf bietet bindungs- und beziehungsorientierte Familienbegleitung in gemeinsamen Kursen in<br />

Borgfeld an<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Januar</strong> - <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong> 55

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