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Mittelbadische Presse - Chance 2021

Sonderbeilage der Mittelbadischen Presse - Zeitungen der Ortenau

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50 CHANCE <strong>2021</strong><br />

Samstag, 6. Februar <strong>2021</strong><br />

VON AMELIE BREITENHUBER<br />

Berufsbild:Verfahrensmechanikersind„Maschinenflüsterer“<br />

Die Kunst mit dem Kunststoff<br />

Ein bisschen wie einen<br />

großen Fleischwolf müsse<br />

man sich einen Extruder<br />

vorstellen. Allerdings<br />

kommtvornekeinFleischrein,<br />

sondern Kunststoff-RohmaterialinFormvonGranulat.Das<br />

Material wird dann erwärmt<br />

und unter hohem Druck durch<br />

eine Öffnung gepresst, sodass<br />

esdierichtigeFormbekommt.<br />

„Das ist so ähnlich wie<br />

Knete“, sagt Mert Savac. Der<br />

25-Jährige Verfahrensmechaniker<br />

hat seine Ausbildung in<br />

der Fachrichtung Kunststoffund<br />

Kautschuktechnik absolviert.<br />

In seinem Ausbildungsbetrieb<br />

ist er nun als Geselle<br />

tätig und betreut Maschinen<br />

wie den Extruder, die der Herstellung<br />

von Fensterprofilen<br />

dienen.<br />

Wenn das geformte Kunststoffmaterial<br />

aus dem Extruderkommt,schneideteineGuillotine<br />

die Fensterteile in der<br />

richtigen Länge ab. „Die Profile<br />

werden verpackt und an die<br />

Fensterbauer verkauft, die sie<br />

weiter bearbeiten“, erzählt der<br />

Verfahrensmechaniker.<br />

Leidenschaft für die Maschinensteuerung:<br />

Besonderen<br />

Spaß macht es Savac, Maschinen<br />

in Betrieb zu nehmen<br />

undanihnenzuhantieren.Das<br />

mache auch den größten Teil<br />

des Berufs aus, bestätigt AusbilderMichaelPeukert.<br />

Daneben haben die Verfahrensmechaniker<br />

aber auch immer<br />

die Qualität der Produkte<br />

im Blick und prüfen, ob alles<br />

exakt passt. „Wenn etwa Maße<br />

an einem Fensterprofil nicht<br />

stimmen, dann kann man viel<br />

über die Temperatureinstellungen<br />

der Maschine regulieren“,erklärtSavac.Auchwenn<br />

zum Beispiel die Oberfläche<br />

des Kunststoffteils nicht sauber<br />

sein sollte, sind Anpassungen<br />

und Handgriffe ander Maschine<br />

nötig, um das Problem<br />

zubeheben.<br />

In der Grundausbildung<br />

geht es ums Handwerk: Angehende<br />

Verfahrensmechaniker<br />

starten in der Regel mit<br />

einer fünfmonatigen Grundausbildung.<br />

„Da lernt man<br />

richtig mit verschiedenen<br />

Kunststoffen umzugehen, etwawasdasBohren,Feilenund<br />

Biegen angeht“, erklärt der<br />

ehemalige Azubi Savac. Auch<br />

wennmanspätervorallemmit<br />

der Handhabung der Maschinen<br />

beschäftigt ist, werde das<br />

Handwerk gelehrt, damit die<br />

Auszubildenden Gefühlfür die<br />

Werkstoffe bekommen, so AusbilderPeukert.<br />

ImAnschlussandieGrundausbildung<br />

arbeiten die Auszubildenden<br />

dann im Betrieb<br />

und klappern die verschiedenen<br />

Abteilungen des Unternehmensab.„ManistzumBeispiel<br />

in der Qualitätsprüfung,<br />

derInstandhaltungoderWerk-<br />

Der Verfahrensmechaniker<br />

Mert Savac führt eine Kontrollmessung<br />

an einem Probe-<br />

Profilstück mittels digitalem<br />

Messschieber durch.<br />

Foto: Thomas Brauns/dpa-tmn<br />

zeugtechniktätig,weilalleGe-<br />

werkejaauchzusammenarbei-<br />

ten“,soSavac.<br />

InteressefürNaturwissenschaften<br />

ist gefragt: Grundsätzlich<br />

verlangen Arbeitgeber<br />

von Auszubildenden einen<br />

Hauptschul- oder Realschulabschluss.<br />

Wer die Ausbildung in<br />

Erwägung zieht, sollte außerdem<br />

auf jeden Fall Interesse<br />

an Maschinen sowie an Mathe,<br />

Physik und Chemie mitbringen.<br />

„Wenn wir eine Auswahl<br />

für die künftigen Auszubildenden<br />

treffen, dann gucken wir<br />

uns immer die Noten in diesen<br />

Fächernan“, sagtPeukert.<br />

Aber auch technisches Verständnis<br />

und handwerkliches<br />

Geschick sei wichtig. Bewerber<br />

müssen laut Peukert zum<br />

Beispiel eine kleine Drahtbiege-Übung<br />

meistern, mit der<br />

das überprüft wird. Außerdem<br />

sei es bei einigen Unternehmen<br />

üblich, dass angehende<br />

Verfahrensmechaniker vor<br />

der Ausbildung ein vierwöchiges<br />

Praktikum absolvieren.<br />

Azubis sollten zudem körperlich<br />

belastbar sein – und sich<br />

aufSchichtdiensteinstellen.<br />

Alles, was aus Kunststoff<br />

ist:VielekennendenBerufdes<br />

Verfahrensmechanikers gar<br />

nicht. Dabei bieten sich für die<br />

FachkräftezahlreicheEinsatzmöglichkeiten.<br />

„Wir machen<br />

hier ja Fensterprofile“, sagt<br />

Peukert.„Aber VerfahrensmechanikerstellenallesMögliche<br />

her: Das können Gartenmöbel,<br />

Joghurtbecher oder Autoteile<br />

sein– alles,was aus Kunststoff<br />

ist.“ Auch im Bereich Windräder<br />

und Windkraftanlagen<br />

verantworten VerfahrensmechanikerTeilederProduktion.<br />

Aus Rohmaterialien, etwa<br />

inFormvonGranulat,fertigen<br />

die Fachkräfte Bauelemente<br />

wie Rohre, Folien oder Gehäuse.<br />

Aus diesen Formen entstehen<br />

dann wiederum Produkte<br />

wie Handy-Hüllen, Zahnbürsten,<br />

Autoreifen oder Arzneimittelverpackungen.<br />

Die Ausbildung dauert drei<br />

Jahreundistdual.<br />

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