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Mittelbadische Presse - Chance 2021

Sonderbeilage der Mittelbadischen Presse - Zeitungen der Ortenau

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60 CHANCE <strong>2021</strong><br />

Samstag, 6. Februar <strong>2021</strong><br />

Berufsbild:MetallbauerhauenaufsEisen/KreativitätundhandwerklichesGeschicksindwichtig<br />

Arbeiten inder Ideen-Schmiede<br />

VON VERENA WOLFF<br />

WIR SUCHEN DICH<br />

Auszubildende/n<br />

Verfahrensmechaniker für Kunststoff-<br />

und Kautschuktechnik<br />

(m/w/d)<br />

Medientechnologe Druck (m/w/d)<br />

Werkzeugmechaniker (m/w/d)<br />

Zerspanungsmechaniker (m/w/d)<br />

Industriekaufleute (m/w/d)<br />

zum 01. September <strong>2021</strong><br />

Lisa-Marie Bonert<br />

Telefon +49 (0) 7853-88-41<br />

Auszubildende und Fachkräfte sind in seinem Gewerk gefragt:<br />

Anton Uhlenbrock macht eine Ausbildung zum Metallbauer.<br />

Foto: Kirsten Neumann/dpa-tmn<br />

Schmied oder Schlosser –<br />

diese Ausbildungen gibt<br />

es heute nicht mehr. An<br />

ihre Stelle ist der Metallbauergetreten–einHandwerk<br />

mit<br />

langer Tradition. Ob Überdachungen,<br />

Schutzgitter, Treppengeländer,<br />

Grabkreuze oder<br />

dekorative Elemente: Metallbauer<br />

bearbeiten und formen<br />

ihre verschiedenen Werkstoffe<br />

mit Maschinen und mit der<br />

Hand, sie setzen detaillierte<br />

Zeichnungen in Werkstücke<br />

um.<br />

Auch Anton Uhlenbrock<br />

lernt in seiner Ausbildung das<br />

Feilen, Sägen, Schweißen und<br />

Schmieden. „Ich finde die ArbeitmitMetallsehrspannend“,<br />

sagt der 26-Jährige, der bei einer<br />

Firma für Metallgestaltunglernt.Zu<br />

den Materialien,<br />

mit denen er tagtäglich arbeitet,<br />

gehören Stahl und Aluminium<br />

ebenso wie Buntmetalle,<br />

darunter sind Messing, Kupfer<br />

oderBronze.<br />

Kreative Metallarbeit in<br />

der Fachrichtung Gestaltung:<br />

In Uhlenbrocks Ausbildungsbetrieb<br />

werden Metallgestalter<br />

ausgebildet, sie<br />

gelten als die Kreativen in diesem<br />

Beruf. Zwei weitere Fachrichtungen<br />

gibt es in der dreieinhalbjährigen<br />

Ausbildung:<br />

Nutzfahrzeugbau und Konstruktionstechnik.<br />

Was Uhlenbrocks Ausbilder<br />

und Werkstattmeister Martin<br />

Dickgreber am spannendsten<br />

in seinem Beruf findet: „Jeder<br />

Tag ist anders, jedes Werkstück<br />

ist anders“, sagt er. Und<br />

immer wieder müsse man zusehen,<br />

wie man jedes kleine<br />

Detail exakt darstellt. Die Produkte<br />

müssen teils millimetergenau<br />

gefertigt werden, damit<br />

sie dorthin passen, wo sie sein<br />

sollen.<br />

Auch Unternehmer Johannes<br />

Stratmann fasziniert<br />

das Abwechslungsreiche am<br />

meisten. „Früher hat man eine<br />

Skizze mit Kreide auf den<br />

Werkstattboden gezeichnet.“<br />

Heute gibt es dreidimensionale<br />

Vorlagen aus dem Computer.<br />

„Und dannmacht man sich<br />

ganz handwerklich an die Arbeit<br />

und hat am Ende ein Produkt<br />

geschaffen, das einzigartigist.“<br />

Das ist aus seiner Erfahrung<br />

für viele Auszubildende<br />

ein Ansporn, den Beruf zu lernen.<br />

„Man arbeitet in einem<br />

Prozess, vom ersten Kundengespräch<br />

bis zum fertigen Produkt.<br />

Und dannhat man das in<br />

der Hand, was man selbst gebauthat.“<br />

Vom Plan zum Werkstück:<br />

Für alle Fachrichtungen ist es<br />

wichtig, ein gutes räumliches<br />

Vorstellungsvermögen zu haben,<br />

um den Plan in ein Werkstück<br />

umsetzen zu können,<br />

sagt Meister Dickgreber. Laut<br />

KarlheinzEfkemannvomBundesverband<br />

Metall sind vor allem<br />

handwerkliches Geschick,<br />

Teamgeist, Kreativität und<br />

Verlässlichkeit entscheidende<br />

Voraussetzungen. Und: »Gute<br />

KenntnisseinMathematikund<br />

PhysiksindvonVorteil.«<br />

Wie in vielen Handwerksberufen<br />

ist die Zahl der Bewerber<br />

und Fachkräfte übersichtlich.<br />

„Unsere Herausforderung<br />

istes,dieLeutesogutauszubilden,<br />

dass wir die übernehmen<br />

können“, betont Stratmann.<br />

Das sei die einzige Möglichkeit,<br />

dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken<br />

– vor allem in der<br />

Nische, inder er mit seiner Metallgestaltungs-Firmaarbeitet.<br />

Frauenquote noch gering:<br />

Die Frauenquote liegt bei zwei<br />

Prozent. Metallbauer müssen<br />

zwar körperlich einiges leisten,<br />

inzwischen gibt es aber<br />

verschiedenste Hilfsmittel.<br />

„Wir haben heute eine moderne<br />

Ausstattung mit Hilfs- und<br />

Hebewerkzeugen“, sagt Dickgreber.<br />

Ansonsten ist vor allem Sozialkompetenz<br />

gefragt, „denn<br />

vieleArbeitenlassensichnicht<br />

alleine bewerkstelligen“, so<br />

Dickgreber. Bei der Zusammenarbeit<br />

mit Architekten<br />

oder anderen Auftraggebern<br />

kommt es vor allem auf gute<br />

Kommunikationsfähigkeiten<br />

an.<br />

Gefragte Fachkräfte: Die<br />

Zukunftschancen junger Metallbauer<br />

bezeichnet Verbandssprecher<br />

Efkemann als<br />

„hervorragend“, der Bedarfsei<br />

enorm. Mit einer Weiterqualifizierung,<br />

etwa zum Meister<br />

oder durch ein Studium, kann<br />

man sich ein größeres Betätigungsfelderschließen.<br />

Wie das Ausbildungsgehalt<br />

ausfällt, liegt anzweierlei:<br />

ob der Betrieb nach Tarif bezahlt<br />

und in welchem Bundesland<br />

die Ausbildung absolviert<br />

wird. Im ersten Ausbildungsjahr<br />

können Auszubildende<br />

laut Bundesagentur für Arbeit<br />

mit einem monatlichen Brutto-Gehaltzwischen440und952<br />

Euro im ersten Jahr rechnen.<br />

Im letzten Jahr steigt sie auf<br />

610bis1122Euroan.

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