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Stahlreport 2021.01/02

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76. Jahrgang | Januar/Februar 2<strong>02</strong>1<br />

STAHLREPORT<br />

Nachrichten aus Handel, Produktion und Verarbeitung<br />

1/2<br />

21<br />

Kurz, knackig & online | S. 40<br />

BDS-DigiDay 2<strong>02</strong>1 – Digitalisierung im Fokus<br />

Erstmals wieder im Plus | S. 52<br />

Auftragseingang im Maschinenbau<br />

Ab sofort auch kaltgefertigt | S. 8<br />

Stahlrohr erweitert SHP-Sortiment


gegründet 1969<br />

Es kommen wieder<br />

bessere Zeiten ...<br />

...wir bleiben für Sie da!<br />

Wir danken für Ihre Verbundenheit. Auch in 2<strong>02</strong>1 bleiben<br />

wir Ihr verlässlicher Partner in der Stahldistribution.<br />

Bitte bleiben Sie gesund!<br />

Bepro Blech und Profilstahl GmbH & Co. KG<br />

Consolstraße 11, D-45889 Gelsenkirchen<br />

Tel. +49(0)209/98251-10, Fax +49(0)209/98251-31<br />

info@bepro.de, www.bepro.de


EDITORIAL<br />

„Stahlhandel 2<strong>02</strong>1 –<br />

jetzt erst recht!“<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

zu Beginn des neuen Jahres wende ich mich als Vorsitzender des BDS-Vorstandsrates<br />

direkt an Sie. Wir befinden uns in aufregenden Zeiten: In den letzten Wochen haben<br />

die Stahlerzeuger die Stahlprodukte preislich in schwindelerregende Höhen gebracht.<br />

Begründet wird dies mit einer erst langsam anlaufenden Hochfahrkurve der Produktions -<br />

kapazitäten und mit steigenden Preisen bei den Rohstoffen.<br />

Dass die Stahldistribution gezwungen ist, hier mitzugehen, damit wir bei der Wieder -<br />

beschaffung unserer Funktion als Lagerhalter für unsere Kundenbranchen nachkommen,<br />

versteht sich von selbst. Nur so kann es uns gelingen, unserer unverzichtbaren Funktion<br />

gerecht zu werden. Denn ohne lagerhaltende Vollsortimenter, Biegebetriebe, Stahl-Service-<br />

Center, Anarbeitungsprofis, Nischenspezialisten und Trader würde unser industriell<br />

unersetzbares Produkt nicht seinen Weg in die stahlverarbeitenden Industrien finden.<br />

Dranbleiben lautet jetzt das Motto bei voller Liefer- und Leistungsbereitschaft. Wir haben<br />

es oft genug erlebt, dass die berühmt-berüchtigte „Reise rückwärts“ manchmal schneller<br />

kam, als wir es uns ausrechnen konnten. Wir haben die große Chance, aus dem zweiten<br />

Pandemie-Jahr hintereinander ein erfolgreiches Jahr zu machen.<br />

Dranbleiben lautet auch die Devise beim BDS, der trotz schwieriger Rahmenbedingungen<br />

einen sehr guten Job macht. Wir kommen mit den E-Learning-Modulen für die Auszubildenden<br />

gut voran, und die ersten Anmeldungen für den neuen Jahrgang des BDS-Fernstudiums<br />

ab dem 1. Juli liegen bereits vor. Leider bereitet uns die Planung der vielen verbandlichen<br />

Treffen, wie die Arbeits- und Regionalkreise oder auch der Stahlhandelstag, in der aktuellen<br />

Situation einige Schwierigkeiten. Manche Veranstaltungen konnten wir erfreulicherweise<br />

auf Online-Formate übertragen. Der soeben mit großem Erfolg durchgeführte „BDS-DigiDay“<br />

mit über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist ein echter Höhepunkt auf dem<br />

Veranstaltungskalender gewesen.<br />

Die Stahldistribution ist, genauso wie sein BDS, in voller Bewegung und im Vorwärtsgang.<br />

Das tut uns gut und bestätigt unser Geschäftsmodell!<br />

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen<br />

Eberhard Frick,<br />

Vorsitzender des BDS-Vorstandsrats<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

3


Inhalt <strong>Stahlreport</strong> 01|<strong>02</strong> 2<strong>02</strong>1<br />

40<br />

BDS-DigiDay 2<strong>02</strong>1<br />

Kurz, knackig und online<br />

15 Minuten pro Vortrag, zehn Vorträge insgesamt, dazu drei kurze<br />

Diskussionsrunden mit Teilnehmer-Input. Das war das Setting des<br />

BDS-DigiDays im Januar. Die corona-bedingt online durchgeführte<br />

Veranstaltung hat ins Schwarze getroffen: Über 300 Teilnehmer haben<br />

sich dabei über die aktuellen Digitalisierungstrends informiert (ab S. 40).<br />

8<br />

Ab sofort auch kaltgefertigt<br />

Stahlrohr erweitert SHP-Sortiment<br />

Für Kunden bietet es handfeste Vorteile, alles<br />

aus einer Hand zu beziehen. Seit Januar können<br />

Kunden der Duisburger Stahlrohr GmbH dort<br />

neben warm- nun auch kaltgefertigte<br />

Stahlbauhohlprofile beziehen – und damit das<br />

gesamte Rohrspektrum aus einer Hand (S. 8).<br />

Leichter Aufwind<br />

Positiver Trend bei<br />

Maschinen-Bestellungen<br />

52<br />

Erstmals seit Januar 2<strong>02</strong>0 meldet der<br />

Maschinenbau im November wieder insgesamt<br />

ein Plus bei den Auftragseingängen. Sowohl<br />

Inlandsorder wie Bestellungen aus dem Ausland<br />

sind laut VDMA wieder gestiegen (S. 52).<br />

4 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


PERSÖNLICHES<br />

6 Kurznachrichten<br />

STAHLHANDEL<br />

8 Stahlrohr – Ab sofort auch kaltgefertigt<br />

10 Hoberg & Driesch baut Rohrbearbeitung weiter aus<br />

12 Throm & Progress – Erst der Umzug, dann der Erfolg<br />

16 Schäfer Lochbleche – Speziallochbleche für IT-Racks<br />

17 Weinmann Aach – Investition in Alu-Anarbeitung<br />

STAHLVERARBEITUNG<br />

18 RUD – Werkzeuge schneller öffnen<br />

20 Heinrich Georg – Walzen ultrapräzise schleifen<br />

22 Voith – Zufriedenstellendes 2<strong>02</strong>0<br />

24 Studer – Robust in der Krise<br />

STAHLPRODUKTION<br />

26 Studie zur Stahlindustrie: Unterstützen ist besser als belasten<br />

28 Interview: Stahl im Auto – hochfest und leicht<br />

30 Saarstahl – Neuer Hubbalkenofen reduziert Energieverbrauch<br />

32 Ilsenburger Grobblech – Neue Wärmebehandlung erfolgreich gestartet<br />

12<br />

In die Zukunft<br />

investiert<br />

Throm Baustahl<br />

setzt auf Progress-<br />

Biegetechnologie<br />

Der junge Biegebetrieb<br />

Throm Baustahl hat sich mit<br />

Geschäftsführer Dawid Widera<br />

schon in den ersten beiden<br />

Jahren seit der Gründung 2018<br />

hervorragend im Markt etabliert<br />

– auch Dank der Biege tech -<br />

nologie von Progress (S. 12).<br />

ANARBEITUNG & LOGISTIK<br />

34 Rösler – Strahlanlagen-Retrofit optimiert Performace<br />

36 WSB – Investition in mehr Wertschöpfung<br />

BDS-RESEARCH<br />

38 Rasante Jahresendrallye<br />

BDS-KOMMUNIKATION<br />

40 Kurz, knackig & online: BDS-DigiDay 2<strong>02</strong>1<br />

BDS-BERUFSBILDUNG<br />

47 Arbeitskreis – Lieber online Lernen als ganz abgemeldet<br />

MESSEN UND MÄRKTE<br />

48 Termine<br />

49 Messekalender<br />

50 VDW – METAV im März komplett digital<br />

52 VDMA – Leichter Aufwind für Maschinenbau<br />

54 PwC-Maschinenbau-Barometer – Licht am Ende des Tunnels<br />

56 Euler Hermes-Studie – Mittelständische Zulieferer meist gut aufgestellt<br />

WISSENSWERTES<br />

58 Kasto – Lager- und Bearbeitungstechnologien für den Stahlhandel<br />

LIFESTEEL<br />

62 Windstrom – Produktionsrekord in 2<strong>02</strong>0<br />

62 Impressum<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

5


Persönliches<br />

Kurznachrichten<br />

Bild: Vattenfall<br />

Vattenfall<br />

Anna-Karin Stenberg<br />

ist seit 1. Januar 2<strong>02</strong>1 neue Senior Vice President<br />

und Head of Business Area Markets<br />

und Mitglied von Vattenfalls Executive<br />

Group Management<br />

(EGM). Sie hat diese<br />

Position bereits seit<br />

Ende März letzten<br />

Jahres kommissarisch<br />

ausgefüllt,<br />

zusätzlich zu ihrer<br />

Rolle als Head of<br />

Controlling for Business<br />

Area Markets.<br />

Outokumpu<br />

Jan Hofmann<br />

Chief Strategy Officer, hat das Unternehmen<br />

auf eigenen Wunsch hin verlassen um<br />

sich einer neuen beruflichen Herausforderung<br />

zu stellen. CEO Heikki Malinen: „Wir<br />

danken Jan aufrichtig für seine Leistungen<br />

in den letzten acht Jahren und seinen großen<br />

Beitrag zur erfolgreichen Transformation<br />

von Outokumpu und wünschen ihm für<br />

seine Zukunft alles Gute.<br />

Dillinger<br />

Dr. Andreas Liessem<br />

wird zum 1. April 2<strong>02</strong>1 Mitglied der<br />

Geschäftsführung von Steelwind Nordenham<br />

(SWN), einer 100%-igen Tochtergesellschaft<br />

der AG der Dillinger Hüttenwerke (Dillinger).<br />

Am 1. Juli 2<strong>02</strong>1 tritt er die Nachfolge von Dr.<br />

Ralf Hubo an, der in den Ruhestand geht.<br />

Dr. Liessem ist Ingenieur der Metallurgie<br />

und Werkstofftechnik/Schwerpunkt Werkstoffwissenschaften<br />

und begann seine<br />

berufliche Laufbahn 1989 als Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Institut für Eisenhüttenkunde<br />

RWTH Aachen bevor er 1995<br />

seine Tätigkeit bei Europipe GmbH, einer<br />

gemeinsamen Tochter von Dillinger und<br />

Salzgitter AG, aufnahm. Er ist dort seit 2014<br />

Geschäftsführer<br />

Technik/Industrial<br />

und verfügt über<br />

profunde Kenntnisse<br />

des internationalen<br />

Stahl- und Energiemarktes<br />

und über<br />

eine jahrelange<br />

Erfahrung im<br />

Bereich der Weiter-<br />

Bild: Dillinger<br />

verarbeitung von Grobblechen und Herstellung<br />

von geschweißten Großrohren.<br />

Swiss Steel Group<br />

Frank Koch<br />

wird zum 1. Januar 2<strong>02</strong>2 neuer Chief Executive<br />

Officer (CEO) der Swiss Steel Group. Der<br />

amtierende CEO Clemens Iller habe sich entschieden,<br />

das Unternehmen nach Erreichen<br />

wesentlicher Etappenziele der Neuausrichtung<br />

der Swiss Steel Group zu verlassen und<br />

einen personellen Neuanfang zu ermöglichen,<br />

teilte das Unternehmen mit.<br />

Frank Koch hat seine berufliche Laufbahn<br />

1991 mit einer Ausbildung zum Industriekaufmann<br />

in der Stahlsparte bei thyssenkrupp<br />

begonnen und arbeitete unter anderem<br />

für die italienische Danieli und die<br />

Deutschen Edelstahlwerke. In den letzten<br />

drei Jahren hat er als CEO den traditionsreichen<br />

deutschen Stahlproduzenten GMH<br />

Group (Georgsmarienhütte) erfolgreich<br />

geführt und restrukturiert, nachdem er dort<br />

bereits ab 2008 als CSO/Logistics und<br />

COO Mitglied der Konzernleitung verantwortlich<br />

war.<br />

Kerschgens<br />

Manfred Kerschgens<br />

hat am 17. Januar 2<strong>02</strong>1 seinen 80. Geburtstag<br />

gefeiert. Der Name Kerschgens ist im<br />

Großraum Aachen ein Begriff. Viele Menschen<br />

in der Region kennen das markante<br />

Logo mit dem Elefanten von den rund 30<br />

Lkw der „grünen Flotte“ des gleichnamigen<br />

Unternehmens. Täglich beliefern sie vom<br />

Stammsitz in Stolberg und den drei weiteren<br />

Standorten in Würselen, Bitburg und Trier aus rund 300 Kunden.<br />

Manfred Kerschgens, der gebürtige Stolberger, hat die Entwicklung<br />

des Familienunternehmens mehr als 50 Jahre lang als<br />

Geschäftsführer und Gesellschafter aktiv mitgestaltet.<br />

1876 in Stolberg gegründet, hat sich Kerschgens von einem kleinen<br />

Stahlhändler zu einem international bekannten Unternehmen<br />

entwickelt. Kerschgens Werkstoffe & Mehr ist heute der Dienstleister<br />

rund um Stahl, Edelstahl, NE-Metalle (Nicht-Eisen-Metalle)<br />

und Lochbleche. An den vier Standorten sind ca. 210 Mitarbeiter<br />

beschäftigt. Die Verantwortung für diese Menschen und ihre Familien<br />

hat für Manfred Kerschgens bei seinen unternehmerischen<br />

Entscheidungen immer eine wichtige Rolle gespielt.<br />

Bild: Kerschgens<br />

Auch außerhalb des Unternehmens engagierte und engagiert sich<br />

Manfred Kerschgens für die Region und die Gesellschaft. Ob<br />

durch Mitarbeit in und Kooperationen mit Verbänden und Innungen<br />

– über Jahrzente war Manfred Kerschgens unter anderem Mitglied<br />

im BDS-Vorstandsrat –, als langjähriges Mitglied des Prüfungsausschusses<br />

der IHK oder mit der Unterstützung sozialer, karitativer<br />

und sonstiger gemeinnütziger Einrichtungen an den Standorten.<br />

„Die Verantwortung für die Entscheidungen eines Unternehmers<br />

geht über die persönliche Wirkungszeit im Unternehmen hinaus“,<br />

sagt er. Mit dieser Weitsicht hat er frühzeitig die Weichen für die<br />

Weiterführung des Unterneh mens gestellt. Im vergangenen Jahr<br />

wurde auch die gesellschafterseitige Verantwortung für die Weiterführung<br />

des Familienunternehmens mehrheitlich auf den langjährigen<br />

Geschäftsführer Heinz Herbort und dessen Sohn Felix übertragen<br />

und so der Fortbestand der Kerschgens Werkstoffe & Mehr<br />

GmbH als inhabergeführtes Familienunternehmen sichergestellt –<br />

eine Herzensangelegenheit für Manfred Kerschgens.<br />

„Felix Herbort wird in diesem Jahr in die Geschäftsleitung des<br />

Unternehmens eintreten und es zusammen mit seinem Vater und<br />

Pierre Schlüper – ebenfalls seit über 30 Jahren bei Kerschgens und<br />

seit 2017 in der Geschäftsführung – in die Zukunft führen,“ freut<br />

sich Manfred Kerschgens. „Auch wenn ich mich aus dem Tagesgeschäft<br />

weitestgehend zurückgezogen habe, ist es schön, dass<br />

mein Rat bei wichtigen strategischen Entscheidungen nach wie vor<br />

gefragt ist und ich das Führungsteam und die Geschäftsführung<br />

mit meiner unternehmerischen Erfahrung immer noch unterstützen<br />

kann.“ Das Unternehmen gehöre nach wie vor zu seinem Leben. Er<br />

fühle sich den Menschen und der Region tief verbunden.<br />

6 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


VVWL<br />

Dr. Christoph Kösters<br />

feierte am 16. Dezember 2<strong>02</strong>0 seinen 60.<br />

Geburtstag. Er ist Hauptgeschäftsführer des<br />

Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik<br />

Nordrhein-Westfalen (VVWL) e. V. und<br />

Manager des Kompetenznetzes<br />

Logistik.NRW.<br />

Seine berufliche Laufbahn führte ihn unter<br />

anderem ins Ministerium für Mittelstand,<br />

Wohnen und Verkehr,<br />

zur Kienbaum<br />

Unternehmensberatung<br />

GmbH und zur<br />

Duisburg-Ruhr-<br />

Häfen AG. Seit 1999<br />

war er in verschiedenen<br />

Verbänden z.B.<br />

Landesverband<br />

TransportLogistik<br />

und Entsorgung, Bildungswerk<br />

Verkehr Wirtschaft Logistik<br />

Nordrhein-Westfalen e.V. (BVWL) in leitenden<br />

Positionen tätig.<br />

VVWL<br />

Jürgen Schultz<br />

Leiter der Abteilung ArbeitsrechtService im<br />

Verband Verkehrswirtschaft und Logistik<br />

NRW (VVWL) ist zum Ende des Jahres 2<strong>02</strong>0<br />

in den Ruhestand gegangen.<br />

Bild: VVWL<br />

Er begann 1987<br />

seine Arbeit für die<br />

Vorgängerorganisation<br />

des heutigen<br />

VVWL, den Verband<br />

des Verkehrsgewerbes<br />

Westfalen-<br />

Lippe, mit dem Aufbau<br />

der Abteilung<br />

Arbeitsrecht. Seit<br />

2008 war er stellvertretender Geschäftsführer<br />

des Arbeitgeberverbandes im fusionierten<br />

VVWL, ab 2014 zusammen mit Rechtsanwalt<br />

Christopher Missling.<br />

Bild: VVWL<br />

Mannesmann Stainless Tubes<br />

Michael Bellinghausen<br />

ist nach 15 Jahren als Geschäftsführer der<br />

Mannesmann Stainless Tubes-Gruppe in<br />

den Ruhestand gegangen. Dies meldete<br />

Stainless Steel World im Dezember 2<strong>02</strong>0.<br />

Nachfolger ist Tobias Wetzel, der das Unternehmen<br />

gemeinsam mit Christophe Le Rigoleur<br />

künftig führen wird. Wetzel hat mehr als<br />

zwanzig Jahre Managementerfahrung in verschiedenen<br />

Positionen innerhalb des Salzgitter-Konzerns,<br />

davon fünf Jahre bei Mannesmann<br />

Stainless Tubes.<br />

ZwickRoell<br />

Klaus Cierocki<br />

ist zum Anfang 2<strong>02</strong>1 als neuer CEO in die<br />

ZwickRoell-Gruppe eingetreten. Er hat bisher<br />

den Unternehmensbereich Engine Systems<br />

beim Automobilzulieferer Schaeffler<br />

geleitet. Zum 1.<br />

April folgt er dem<br />

bisherigen CEO Dr.<br />

Jan Stefan Roell des<br />

international tätigen<br />

Prüfmaschinenherstellers<br />

nach. Dr.<br />

Roell wechselt in<br />

den Aufsichtsrat von<br />

ZwickRoell.<br />

ZINQ<br />

Tim Schroll<br />

ist als bundesweit bester Auszubildender im<br />

Fach „Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik“<br />

ausgezeichnet worden. Ausbildungsbetrieb<br />

war das Gelsenkirchener Oberflächentechnikunternehmen<br />

ZINQ. Die<br />

Auszeichnung der<br />

bundesweit insgesamt<br />

207 Spitzen-<br />

Azubis in 203 Ausbildungsberufen<br />

fand<br />

online als „Digital<br />

Experience“ statt.<br />

Neben vielen Promis<br />

gratulierte unter<br />

anderem auch die<br />

Bundeskanzlerin. Der<br />

nächste Schritt für Tim Schroll ist nun die<br />

Weiterbildung zum Industriemeister Metall.<br />

Bild: Pöhnert IHK Bild: ZwickRoell<br />

VDW<br />

Forscherteam ausgezeichnet<br />

Das Stuttgarter Forschertrio Caren Dripke,<br />

Tonja Heinemann und Christian von Arnim<br />

ist vom Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

e.V. (VDW) für das „Projekt des<br />

Jahres“ ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung,<br />

die ursprünglich bereits auf der<br />

METAV 2<strong>02</strong>0 stattfinden sollte, wurde 2<strong>02</strong>0<br />

vor Weihnachten in kleinem Rahmen nachgeholt.<br />

Die Auszeichnung „Projekt des Jahres“<br />

wird jährlich vom VDW-Forschungsinstitut<br />

vergeben. Das Projekt „Konnektivität<br />

für Industrie 4.0“ von Caren Dripke, Gruppenleiterin<br />

Industrielle Steuerungstechnik<br />

am Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen<br />

und Fertigungseinrichtungen<br />

(ISW) der Universität Stuttgart, und ihre<br />

Mitarbeiter Tonja Heinemann und Christian<br />

von Arnim, haben wesentliche Voraussetzungen<br />

für die Vorstellung des Maschinenschnittstellen-Standards<br />

umati (universal<br />

machine technology interface) und den<br />

Erfolg des Showcases auf der EMO Hannover<br />

2019 geschaffen, hieß es in der Begründung.<br />

Bauindustrie<br />

Björn Kass<br />

von der Stump-Franki Spezialtiefbau GmbH<br />

ist als Vorsitzender des Vorstands des Ausschusses<br />

für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

(AfAuG) der Bauindustrie wiedergewählt<br />

worden. Ebenfalls im Amt<br />

bestätigt wurden die stellvertretenden Vorsitzenden<br />

Dipl.-Ing. Matthias Eli (Ed. Züblin<br />

AG), Dipl.-Ing. Herbert Hinrichs (Ludwig<br />

Freytag GmbH & Co. KG), Dipl.-Ing. Thomas<br />

Kurr (LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG)<br />

und Dipl.-Ing. Dirk Lenhardt (Bonava<br />

Deutschland GmbH).<br />

BME<br />

Gundula Ullah<br />

ist als neue Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes<br />

Materialwirtschaft, Einkauf und<br />

Logistik e.V. (BME) im Januar gewählt worden.<br />

Gundula Ullah (Bereichsleitung Einkauf der<br />

Funke Mediengruppe, Essen) folgt auf Horst<br />

Wiedmann, der sich nach zwei Amtsperioden<br />

nicht erneut zur Wahl<br />

gestellt hat. Wiedmann<br />

war seit 2012<br />

Vorsitzender. Zum<br />

stellvertretenden Vorstandsvorsitzender<br />

wurde Christian<br />

Staab (BorgWarner<br />

Transmission,<br />

Ketsch, Germany) bei<br />

der erstmals digital<br />

durchgeführten Delegiertenversammlung<br />

gewählt, Martin Müller-Raidt (KfW-Bankengruppe,<br />

Frankfurt) wurde Schatzmeister. Als<br />

weiteres Mitglied wurde Christian Satzek<br />

(Lenze, Hameln) in den geschäftsführenden<br />

Bundesvorstand gewählt. Gemeinsam bilden<br />

sie und Gundulla Ullah mit BME-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Silvius Grobosch den<br />

geschäftsführenden Bundesvorstand.<br />

Bild: Funke Mediengruppe<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

7


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Haben das Stahlrohr-Sortiment mit kaltgefertigten Stahlbauhohlprofilen erweitert: Jörg Breiksch (Geschäftsführer),<br />

Michael Mutz (Geschäftsführender Gesellschafter) und Daniel Rödling (Prokurist und Vertriebsleiter).<br />

Stahlrohr erweitert SHP-Sortiment<br />

Ab sofort auch kaltgefertigt<br />

Seit Jahresbeginn bietet die Duisburger Stahlrohr GmbH zusätzlich zum gewohnten Lieferprogramm auch<br />

kaltgefertigte Stahlbauhohlprofile (SHP) an. Damit kommt der Rohrexperte dem vielfach geäußerten<br />

Kundenwunsch entgegen, neben geschweißten und nahtlosen Rundrohren sein bestehendes Sortiment<br />

warmgefertigter Quadrat- und Rechteckrohre um die kaltgefertigten SHP zu erweitern. Kunden eröffnet dies<br />

die Möglichkeit, das gesamte Rohrspektrum aus einer Hand zu beziehen.<br />

[Kontakt]<br />

Stahlrohr GmbH<br />

Gesellschaft für<br />

Stahl- und Rohrhandel<br />

Am Blumenkampshof 67<br />

47059 Duisburg<br />

+49 203 28916-0<br />

www.stahlrohr.eu<br />

Mit einem Lagervolumen von<br />

rund 3.500 t hat die Stahlrohr GmbH<br />

ihr Sortiment um kaltgefertigte SHP<br />

erweitert. Dabei legt das Unternehmen<br />

wie bei der Einführung von<br />

nahtlosen Rohren in 2012 und warmgefertigten<br />

SHP in 2017 auch diesmal<br />

Wert auf ein umfangreiches<br />

Abmessungsspektrum: Bei quadratischen<br />

Abmessungen reicht das<br />

Spektrum – bei Wanddicken bis<br />

12,5 mm – von 30 bis 400 mm Seitenlänge,<br />

bei den rechteckigen Produkten<br />

von 40 x 20 mm bis 400 x<br />

200 mm. Alle Artikel sind nach EN<br />

1<strong>02</strong>19 in den Werkstoffen S355 J2H<br />

und S235 JRH gelagert.<br />

Kunden bekommen<br />

allesaus einer Hand<br />

Um die Logistik zuverlässig und reibungslos<br />

abzuwickeln hat der Rohr-<br />

händler eigens weitere Lagerflächen<br />

in Hilden angemietet. In dem rund<br />

5.000 m 2 großem Lager werden die<br />

Rohre gepuffert. Die interne Logistik<br />

ist so aufgebaut, dass die gleichen<br />

Abholzeiten wie für das übrige Produktsortiment<br />

bei den kaltgefertigten<br />

SHP gewährleistet werden können.<br />

Im Duisburger Lager erfolgt die<br />

Kommissionierung und Konfektionierung,<br />

womit auch hier die Vorzüge<br />

des vollautomatisierten Hochregallagers<br />

genutzt werden. Das<br />

bestellte Material laden Kunden einheitlich<br />

am Duisburger Standort.<br />

„Kunden profitieren durch die Erweiterung<br />

davon, das gesamte Spektrum<br />

an Rohrprodukten bei uns aus einer<br />

Hand zu bekommen. Lange Wege<br />

durch mehrfache Ladestellen werden<br />

somit vermieden“, sagt Michael<br />

Mutz, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Stahlrohr GmbH. Die<br />

gesamte Palette kaltgefertigter SHP<br />

wird dabei im Werkstoff S355 J2H<br />

vorgehalten. „Besonders im kleinen<br />

Abmessungsbereich heben wir uns<br />

damit vom Markt ab. Denn für kleine<br />

Abmessungen ist die Anzahl der<br />

Lagerhalter mit einem kompletten<br />

Sortiment in diesem Werkstoff limitiert“,<br />

sagt Daniel Rödling, Vertriebsleiter<br />

und Prokurist bei Stahlrohr.<br />

Häufiger nachgefragte Abmessungen,<br />

die s.g. Schnelldreher, werden<br />

zusätzlich auch als S235 JRH gelagert.<br />

Weiterhin sichert der Rohrhändler<br />

für alle kaltgefertigten Profile<br />

die Verzinkungsklasse 1 oder 3<br />

zu. Technische Einschränkungen<br />

wie beim Kohlenstoffäquivalent mit<br />

einem CEV von max. 0,43 % wurden<br />

ebenfalls bei der Beschaffung<br />

berücksichtigt.<br />

8 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


„Für viele Kunden ist das heute ein<br />

vorgegebener Standard und wir<br />

erfüllen hiermit die entsprechenden<br />

Kundenanforderungen beim Materialeinkauf“,<br />

sagt Jörg Breiksch,<br />

Geschäftsführer der Stahlrohr<br />

GmbH. Alle Produkte sind zudem<br />

mit einem Abnahmeprüfzeugnis 3.1<br />

belegt. „Insbesondere bei kleinen<br />

Abmessungen unterscheiden wir<br />

uns hier deutlich, zum sonst üblichen<br />

Werkszeugnis 2.2“, betont<br />

Breiksch.<br />

Strategisch auf Kunden gehört<br />

Die aktuelle Sortimentserweiterung<br />

ist sowohl eine Reaktion auf aktuelle<br />

Kundenanforderungen als auch ein<br />

weiterer Schritt einer langfristig<br />

angelegten Strategie. Bereits 2012<br />

und 2017 hatte die Stahlrohr GmbH<br />

das bestehende Produktportfolio von<br />

Längs- und Spiralnahtgeschweißten<br />

Stahlrohren erweitert. Mit Erfolg:<br />

„Wir haben uns als Lieferant für nahtlose<br />

Dickwandrohre und warmgefertigte<br />

Stahlbauhohlprofile etabliert.<br />

Dies hat uns erlaubt unsere Marktposition<br />

und den Kundenstamm auszubauen“,<br />

sagt Michael Mutz. „Wir<br />

können auf eine erfolgreiche Einführung<br />

von warmgefertigten Stahlbauhohlprofilen<br />

zurückblicken“, bestätigt<br />

Jörg Breiksch. Immer wieder habe<br />

es jedoch auch Anfragen gegeben,<br />

kaltgefertigte Profile zu liefern. „Mit<br />

dem neuen Produkt sprechen wir<br />

nun diesen Kundenkreis an. Das ist<br />

ein echtes Add-On, denn unsere Kunden<br />

können jetzt auf die gesamte<br />

Palette an Rohren zugreifen“, so<br />

Breiksch weiter.<br />

Fokus auf Qualität<br />

auch bei Beschaffung<br />

Um in allen Produktfragen voll auf<br />

der Höhe zu sein, hat sich Stahlrohr<br />

für die kaltgefertigten SHP zusätzliches<br />

Experten-Knowhow ins Haus<br />

geholt. Damit sorgt das Rohrhandelsunternehmen<br />

für sichere Abläufe rund<br />

um das neue Produkt. Auf Lieferantenseite<br />

sind die kaltgefertigten Profile<br />

dagegen kein Neuland für das Unternehmen.<br />

Mit dem überwiegenden Teil<br />

der Lieferwerke bestehen bereits langjährige<br />

Partnerschaften. „Unser Fokus<br />

liegt auch bei der Beschaffung auf der<br />

Qualität der Produkte. Einen Großteil<br />

der Lagererstausstattung beziehen<br />

wir von europäischen Lieferwerken“,<br />

sagt Michael Mutz. Mit dem gut ausgebauten<br />

Sägepark – der erst 2018<br />

um zwei vollautomatisierte Bandsägen<br />

mit integriertem Roboter ergänzt<br />

wurde – können auch Fixlängenaufträge<br />

für kleine und mittlere Serien<br />

schnell und zuverlässig umgesetzt<br />

werden. Insgesamt stehen heute acht<br />

Sägeanlagen zur Verfügung. Externe<br />

Anarbeit wie Strahlen, Primern oder<br />

auch Laserschneiden sind übliches<br />

Tagesgeschäft.<br />

Augen auf die Zukunft<br />

im Corona-Jahr<br />

Dass die Corona-Pandemie der seit<br />

2019 geplanten Sortimentserweiterung<br />

keinen Strich durch die Rechnung<br />

gemacht hat, liegt auch an der<br />

wirtschaftlichen Entwicklung des<br />

Unternehmens der vergangenen<br />

Jahre. „Trotz der Pandemie ist es uns<br />

in 2<strong>02</strong>0 weitestgehend gelungen<br />

unsere selbst gesteckten Ziele zu<br />

erreichen.“, so Mutz. „Mit der Aufnahme<br />

kaltgefertigter Profile in<br />

unser Lieferprogramm gehen wir<br />

nun einen weiteren wichtigen Schritt<br />

in Richtung Zukunft.“, freut sich der<br />

Geschäftsführende Gesellschafter .<br />

2<br />

Vorrätige Abmessungen<br />

z quadratisch: 30 bis 400 mm Seitenlänge<br />

z rechteckig: 40 x 20 mm bis 400 x 200 mm<br />

z Wanddicke: bis 12,5 mm<br />

Die gesamte Produktpalette kaltgefertigter Profile – auch kleinere Abmessungen – werden in S355<br />

vorgehalten, Schnelldreher zusätzlich in S235.<br />

Kunden können bei Stahlrohr seit Januar 2<strong>02</strong>1 auf rund 3.500 t Lagervorrat kalter SHP zugreifen.<br />

Bilder: Stahlrohr<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

9


Stahlhandel<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Aus RSC Röhrenhandel wird Hoberg & Driesch Processing<br />

Hoberg & Driesch baut<br />

Rohrbearbeitung weiter aus<br />

Hoberg & Driesch baut seine Aktivitäten bei der Rohranarbeitung und Rohrweiterverarbeitung<br />

aus: Der nächste zentrale Schritt dafür wurde jetzt mit der Umfirmierung der RSC Röhrenhandel<br />

GmbH in Hoberg & Driesch Processing GmbH gemacht. Ziel ist es, den Marktanteil als einer der<br />

führenden Anbieter im Bereich der Rohrbearbeitung noch weiter zu erhöhen. Hoberg & Driesch<br />

Processing bietet Kunden ein Komplettprogramm für das Outsourcing der individuellen<br />

Bearbeitung von geschweißten, gezogenen und nahtlosen Präzisionsstahlrohren.<br />

Hoberg & Driesch<br />

baut seine Aktivitäten<br />

bei der Rohranarbeitung<br />

und -weiterverarbeitung<br />

aus.<br />

Das gab Hanns-Jörg<br />

Westendorf,<br />

Geschäftsführer der<br />

Hoberg & Driesch<br />

Unternehmensgruppe<br />

(rechts), jetzt<br />

gemeinsam mit Thomas<br />

Horstmann<br />

(links) und Brandolf<br />

Schneider, den<br />

Geschäftsführern<br />

der neuen Hoberg &<br />

Driesch Processing<br />

GmbH, bekannt.<br />

Bild: Hoberg & Driesch<br />

[Kontakt]<br />

Hoberg & Driesch<br />

Processing GmbH<br />

Theodorstraße 101<br />

40472 Düsseldorf<br />

+49 211 52063-0<br />

www.hobergdriesch.de<br />

Hoberg & Driesch ist eines der<br />

führenden europäischen Großhandelshäuser<br />

für Stahlrohre. Als Teil<br />

einer 2015 angestoßenen langfristigen<br />

Diversifizierungsstrategie<br />

erweitert die Unternehmensgruppe<br />

kontinuierlich ihre Marktanteile im<br />

Bereich der Rohrweiterverarbeitung.<br />

„Mit der 2018 erfolgten Akquisition<br />

der RSC Röhrenhandel GmbH und<br />

ihrer nun abgeschlossenen Umfirmierung<br />

in Hoberg & Driesch Processing<br />

wollen wir unsere Aktivitäten<br />

im Bereich der Anarbeitung<br />

ausbauen, sie sichtbar machen und<br />

so unsere Marktposition noch weiter<br />

stärken“, sagt Hanns-Jörg Westendorf,<br />

Geschäftsführer der Hoberg &<br />

Driesch-Unternehmensgruppe.<br />

Full-Service-Dienstleister für<br />

die Rohrbearbeitung<br />

Die neue Marke Hoberg & Driesch<br />

Processing entstammt dem Unternehmen<br />

RSC Röhrenhandel, einem<br />

„Wir verstehen uns als<br />

Full-Service-Dienst -<br />

leister, wenn es um<br />

Rohrprodukte geht.“<br />

Thomas Horstmann und<br />

Brandolf Schneider, Geschäftsführung<br />

Hoberg & Driesch Processing GmbH<br />

1987 in Wesseling gegründeten und<br />

im Markt etablierten Anbieter von<br />

Rohren und Fixlängen. „Durch die<br />

Erweiterung des Fokus auf die Rohr -<br />

anarbeitung und -weiterverarbeitung<br />

wollen wir sukzessive die Wertschöpfung<br />

und damit den Mehrwert<br />

für unsere Kunden erhöhen“, erklärt<br />

Brandolf Schneider, der gemeinsam<br />

mit Thomas Horstmann die<br />

Geschäftsführung von Hoberg &<br />

Driesch Processing übernommen<br />

hat.<br />

„Wir verstehen uns als Full-Service-Dienstleister,<br />

wenn es um Rohrprodukte<br />

geht. Mit unserer One-Stop-<br />

Shopping-Philosophie orientieren<br />

wir uns komplett an den Bedürfnissen<br />

unserer Kunden – und das ohne<br />

Einschränkungen durch unser Herstellungsprogramm<br />

oder durch festgelegte<br />

Prozesse.“<br />

Hoberg & Driesch Processing<br />

begleitet seine Kunden von der ersten<br />

Entwicklungsidee über die Herstellbarkeitsprüfung<br />

bis hin zur Definition<br />

von kosteneffizienten<br />

Lieferketten für die Just-in-time-Serienproduktion.<br />

Zum Anarbeitungsportfolio<br />

zählen unter anderem das<br />

Sägen, Fasen, Strahlen, Biegen, Prägen<br />

und Stanzen. Darüber hinaus<br />

bietet Hoberg & Driesch Processing<br />

auch die Endenumformung sowie<br />

die Fertigung von ganzen Baugruppen<br />

mit einem hohen Maß an Automatisierung.<br />

2<br />

Weitere Informationen zu Hoberg &<br />

Driesch Processing gibt’s ab sofort<br />

auf der neuen Internetpräsenz des Unternehmens<br />

unter www.hd-processing.com.<br />

10 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


Exklusivmarke bei Männer-Nationalmannschaft präsent<br />

Nordwest setzt Handball-Partnerschaft fort<br />

delphis, die Nordwest-Haustechnik-<br />

Exklusivmarke, ist ab sofort bei den Spielen<br />

der deutschen Handball-Nationalmannschaft<br />

am Start. Nordwest verlängert damit<br />

die exklusive Partnerschaft mit dem Deutschen<br />

Handballbund (DHB). Damit schreibe<br />

man eine Erfolgsgeschichte fort, so die Verbundgruppe.<br />

Gestartet ist die Zusammenarbeit bereits<br />

vor drei Jahren. Damals stand die Exklusivmarke<br />

PROMAT im Fokus der Werbemaßnahmen.<br />

Nun geht die Partnerschaft für drei<br />

weitere Jahre in die Verlängerung. „Unsere<br />

Kooperation mit dem DHB war extrem<br />

medienwirksam und hat für ein unglaublich<br />

positives Feedback gesorgt“, sagt Michael<br />

Rolf, Nordwest-Geschäftsbereichsleiter<br />

Handwerk, Industrie & Marketing. „Daran<br />

knüpfen wir jetzt gemeinsam an und sehen<br />

einer starken Zusammenarbeit und vielen<br />

spannenden und temporeichen Spielen entgegen.“<br />

Dass delphis im Fokus steht, gefällt auch<br />

Mario Tröck, Nordwest-Geschäftsbereichsleiter<br />

Haustechnik: „Wir haben delphis als<br />

Marke für unsere Fachhandelspartner weiterentwickelt<br />

und in diesem Rahmen<br />

zusätzliche Werbeaktivitäten angekündigt.<br />

Dem lassen wir jetzt Taten folgen. Wir<br />

freuen uns auf den frischen Wind, von dem<br />

unsere Fachhandelspartner immens profitieren<br />

werden.“<br />

Ab sofort gehört delphis bei den Spielen der<br />

Handball- Nationalmannschaft die große<br />

Bühne. Bereits am 10. Januar 2<strong>02</strong>1 zum<br />

EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich war<br />

es soweit, mit Banden- und Flächenwerbung<br />

war die Nordwest-Exklusivmarke bei dem<br />

Kanter-Sieg gegen die österreichische<br />

Nationalmannschaft prominent positioniert<br />

– live übertragen von der ARD.<br />

www.nordwest.com<br />

Stahl<br />

Tränenblech<br />

Stahl Riffel-/<br />

Waffelblech<br />

Cor-Ten<br />

Tränenblech*<br />

BELAGBLECHE<br />

ERSTMALS AUCH<br />

AUS COR-TEN!<br />

Verträge gehen auf Naumann Stahl GmbH & Co. KG über<br />

Naumann-Gruppe verschmilzt<br />

Die Artur Naumann Stahl AG<br />

(AG) sowie die Artur Naumann Stahl<br />

GmbH (GmbH) sind seit November<br />

2<strong>02</strong>0 mit der Naumann Stahl GmbH<br />

& Co. KG (KG) verschmolzen. Die<br />

notarielle Beurkundung zur Verschmelzung<br />

wurde rückwirkend zum<br />

01.01.2<strong>02</strong>0 im Handelsregister eingetragen<br />

und ist damit rechtskräftig.<br />

Seit mehreren Jahrzehnten wurden<br />

alle Aktien der AG von der KG gehalten.<br />

Zusätzlich hielt die KG sämtliche<br />

Anteile der in Stuttgart ansässigen<br />

GmbH. In dieser Konstellation hat die KG die konzernweiten Richtlinien festgelegt und als<br />

leitende Konzernholding fungiert. Mit der Verschmelzung sind alle Vereinbarungen und Verträge<br />

der AG sowie der GmbH im Rahmen einer Gesamtrechtsnachfolge und unter Anerkennung<br />

der bisherigen Inhalte und Laufzeiten auf die KG übergegangen, teilte das Unternehmen<br />

mit. Die gewohnten Ansprechpartner, Telefonnummern und Mailadressen<br />

verändern sich nicht.<br />

Das vollständige Schreiben der Geschäftsführung dazu finden Sie unter<br />

www.naumann-stahl.de/aktuelles<br />

Bild: Naumann Stahl<br />

Haben die Unternehmen der Naumann-Gruppe zusammengeführt:<br />

Jost Salzmann (links) und Michael Halm,<br />

Geschäftsführer der Naumann Stahl GmbH & Co. KG.<br />

STÄRKE:<br />

Tränen- / Riffel- & Waffelbleche<br />

3,0 bis 10,0 mm + Träne<br />

Duett- / Quintettbleche<br />

1,5 / 2,5 / 3,5 / 5 / 8 mm + Träne<br />

FORMATE:<br />

1.000 mm x 2.000 mm<br />

1.250 mm x 2.500 mm<br />

1.335 mm x 3.000 mm*<br />

1.500 mm x 3.000 mm<br />

LOGISTIK:<br />

von der einzelnen Tafel<br />

über Pakete bis hin zur<br />

kompletten Ladung<br />

droesser.de/belagbleche<br />

KONTAKT<br />

Koray Süerdem<br />

ksueerdem@droesser.de<br />

+49 221 6789-241<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

11<br />

Peter Drösser GmbH<br />

Ackerstraße 144 // 51065 Köln<br />

www.droesser.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

11


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Throm Baustahl GmbH in Bad Vilbel<br />

Bilder: Progress<br />

Throm Baustahl geht neue Wege mit Progress<br />

Erst der Umzug, dann der Erfolg<br />

Bis zur Gründung der Throm Baustahl GmbH im Jahr 2018 war der Baustahl-Bereich eine in die Throm<br />

GmbH eingegliederte Abteilung. Mit seiner Abnabelung vom Traditionsunternehmen, welche der<br />

Geschäftsführer der Throm GmbH, Jörg Throm, unterstützte, konnte der Geschäftsführer Dawid<br />

Widera am Standort Bad Vilbel einen eigenständigen Biegebetrieb aufbauen. Beim Maschinenpark<br />

setzt das Unternehmen ganz auf Biegeanlagen der Progress Maschinen & Automation AG, ein<br />

Unternehmen der Progress Group.<br />

[Kontakt]<br />

Throm Baustahl GmbH<br />

Weitzesweg 3-5<br />

61118 Bad Vilbel<br />

+49 6042 9607-0<br />

www.throm-baustahl.com<br />

info@throm-online.com<br />

progress Maschinen &<br />

Automation AG<br />

Julius-Durst-Straße 100<br />

39042 Brixen, Italien<br />

+39 0472 979100<br />

info@progress-m.com<br />

www.progress-m.com<br />

Der reine Biegebetrieb, der<br />

vor allem im Objektgeschäft für den<br />

Wohnbau tätig ist, hat es in zwei<br />

Jahren geschafft von 20 auf 50 Mitarbeiter<br />

aufzustocken sowie seine<br />

Lager- und Produktionsfläche auf<br />

fast 7000m² zu vergrößern. Das<br />

Team und die Kunden stehen für<br />

das Unternehmen absolut im Vordergrund<br />

und danach richtet sich<br />

auch die mitarbeiterzentrierte Philosophie.<br />

Auch kleinere Stammkunden<br />

werden bei Throm Baustahl für<br />

ihre Treue mit gutem Service und<br />

hoher Qualität belohnt.<br />

Investition in<br />

neuen Maschinenpark<br />

Durch den Umzug und die Firmengründung<br />

kamen natürlich große<br />

Investitionen und Herausforderungen<br />

auf den jungen Geschäftsführer<br />

Widera zu. So musste die Throm<br />

Baustahl GmbH zusätzlich größere<br />

Summen in die Elektrik investieren,<br />

da die vorgefundenen Voraussetzungen<br />

für die geplanten Maschinen<br />

nicht ausreichend waren.<br />

Bei der Suche nach dem geeigneten<br />

Maschinenlieferanten fiel die<br />

Wahl auf die in Brixen/Südtirol<br />

ansässige Progress Maschinen &<br />

Automation AG. Die Empfehlung zur<br />

Zusammenarbeit kam von einem<br />

befreundeten Unternehmen, welches<br />

ausschließlich Maschinen des Brixner<br />

Unternehmens nutzt. Throm<br />

Baustahl GmbH entschied sich erst<br />

für die Installation eines vollautomatischen<br />

Bügelbiegeautomaten Typ<br />

EBA S 16 3D sowie aufgrund des<br />

schnell eintretenden Erfolgs an -<br />

schließend zum Kauf einer Multirotor-Richtmaschine<br />

vom Typ MSR 20<br />

2BK. Kurz darauf folgte dann noch<br />

ein Bügelbiegeautoamt EBA S 16 3D,<br />

12 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


Die MSR 20 2BK alias „King Kong“ verfügt über einen 14 m langen Auslauf mit Logistiksystem (Querverschiebebühne mit zwei<br />

Paletten) und nahm Anfang 2<strong>02</strong>0 die Produktion auf.<br />

Mehr Drahtstärken verarbeiten<br />

MSR-Richtmaschinen richten,<br />

schneiden und biegen Bewehrungsdraht<br />

direkt vom Coil und optimieren<br />

so den Produktionsfluss. Durch<br />

geringe Lagerhaltungskosten und<br />

ein erleichtertes Materialhandling<br />

tragen sie zu einer sehr kosteneffizienten<br />

Produktion bei.<br />

Throm Baustahl GmbH hat<br />

durch den Erwerb der MSR 20 mit<br />

sechs separaten Rotoren die Bandbreite<br />

des verarbeiteten Stahls ver-<br />

q<br />

der wie der erste mit einer 3D-Biegevorrichtung<br />

zur Fertigung von<br />

dreidimensionalen Bügeln ausgestattet<br />

ist.<br />

In Wettbewerbsvorteil<br />

investiert<br />

Dawid Widera betont, dass sich vor<br />

allem die Zusatz-Investition in die<br />

3D-Biegeeinheit in Zukunft auszahlen<br />

wird und ihm einen Vorteil<br />

gegenüber anderen Betrieben<br />

sichert: „Die Formen, die sich die<br />

Statiker einfallen lassen, werden<br />

immer individueller und ausgefallener.<br />

Mit dem 3D-Feature bin ich<br />

für die Zukunft gewappnet. Es zahlt<br />

sich aus und wird sich immer mehr<br />

auszahlen.“<br />

Deutlich weniger Umrüstkosten<br />

Den vollelektrischen Bügelbiegeautomat<br />

EBA S 16 3D zeichnen hohe<br />

Leistungen und die Genauigkeit der<br />

integrierten hochwertigen Steuerung<br />

aus. Ein schnelles System zum<br />

Drahtwechsel, der automatische<br />

Wechsel, die einfache Bedienung,<br />

die automatische Richtsatzverstellung<br />

und die robusten Biegevorrichtungen<br />

führen zu einer hohen Produktivität.<br />

2018 wurde die erste EBA S 16<br />

montiert, welche dann auf 5 t Haspeln<br />

und Coils aufgestockt wurde.<br />

Somit wurden die Umrüstungskosten<br />

bzw. die Coilwechsel inklusive<br />

Personalkosten deutlich verringert.<br />

Im Januar 2<strong>02</strong>1 ging die zweite EBA<br />

S 16 3D in Betrieb.<br />

„Wer sich mit seinen Zahlen auskennt<br />

und den Markt kennt, der weiß,<br />

dass der Trend zur Automatisierung<br />

nicht mehr aufzuhalten ist.“<br />

Dawid Widera, vom Auszubildenden bei der<br />

Throm GmbH zum Geschäftsführer von<br />

Throm Baustahl GmbH in nur zehn Jahren.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

13


Stahlhandel<br />

Bericht/Nachrichten<br />

q größert und kann nun sechs Drahtstärken<br />

bis zu 20 mm vom Coil verarbeiten<br />

– einen Rotor pro Drahtdurchmesser.<br />

Die Einweihung der MSR 20<br />

wurde wie eine Bootstaufe zelebriert:<br />

mit Prosecco-Dusche und Namensgebung.<br />

Aus den Vorschlägen der Mitarbeiter<br />

wählte die Tochter des<br />

Geschäftsführers den Namen der<br />

neuen MSR 20: „King Kong“. Die<br />

größte Einzelinvestition seit Bestehen<br />

der Firma wurde also gebührend<br />

begrüßt und an ihrem neuen Standort<br />

willkommen geheißen. In zwei Schichten<br />

werden im neuen Maschinenpark<br />

bis zu 90 t Baustahl am Tag bearbeitet.<br />

Nachhaltige Zusammenarbeit<br />

In Zeiten, in denen das Marktgeschehen<br />

undurchsichtig ist und es sich<br />

nicht so einfach planen lässt, freut<br />

sich Throm Baustahl GmbH mit Progress<br />

einen Partner an seiner Seite<br />

zu haben, der ebenso viel Wert auf<br />

Nachhaltigkeit legt wie sie selbst.<br />

„Nachhaltigkeit bedeutet für uns<br />

auch eine gute und langfristige<br />

Zusammenarbeit und natürlich einwandfrei<br />

funktionierende Maschinen<br />

für Jahre, denn der Nutzen und Wert<br />

solcher Maschinen ist enorm“, betont<br />

Widera und ergänzt: „Drei Maschinen<br />

in zwei Jahren spricht eigentlich für<br />

sich bzw. für die Zufriedenheit von<br />

Throm Baustahl GmbH mit dem Service,<br />

der Beratung und der guten<br />

Beziehung mit Progress Maschinen<br />

& Automation.“ 2<br />

Die MSR 20 wurde feierlich mit Prosecco auf den Namen „King Kong“ getauft (vor Corona).<br />

Mit der MSR 20 kann Throm Baustahl nun sechs Drahtstärken bis zu 20 mm vom Coil verarbeiten.<br />

2018 ging die erste EBA S 16 + ARW 3D in Betrieb und im Januar 2<strong>02</strong>1 folgte die zweite.<br />

14 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


Klöckner & Co im Geschäftsjahr 2<strong>02</strong>0<br />

Operatives Ergebnis deutlich über Erwartungen<br />

Im Verlauf des vierten Quartals 2<strong>02</strong>0 hat sich die Erholung<br />

der Stahlnachfrage stärker als zuvor erwartet fortgesetzt, meldete<br />

der Stahl- und Metalldistributionskonzern Klöckner & Co SE.<br />

Gleichzeitig habe sich das verbesserte Preisniveau bereits positiv<br />

auf das operative Ergebnis (EBITDA) vor wesentlichen Sondereffekten<br />

des Konzerns ausgewirkt.<br />

Von diesen positiven Marktentwicklungen konnte Klöckner & Co<br />

auch durch das fortgeschrittene Transformationsprojekt „Surtsey“<br />

überproportional profitieren, so der Konzern weiter. Die Klöckner<br />

& Co SE rechnet daher für das Gesamtjahr 2<strong>02</strong>0 entgegen der bisherigen<br />

Erwartung eines EBITDA in Höhe von 75 bis 95 Mio. € nun<br />

mit einem EBITDA vor wesentlichen Sondereffekten von 105 bis<br />

115 Mio. € und weiterhin mit einem deutlich positiven Cashflow<br />

aus betrieblicher Tätigkeit.<br />

Darüber hinaus wird erwartet, dass die Markterholung sich auch<br />

mit Beginn des neuen Jahres 2<strong>02</strong>1 fortsetzen und in Verbindung<br />

mit stark zunehmenden Digitalisierungs- und Restrukturierungseffekten<br />

aus dem Projekt „Surtsey“ zu einem im Vergleich zum Vorjahresquartal<br />

deutlich verbesserten operativen Ergebnis vor<br />

wesentlichen Sondereffekten im ersten Quartal 2<strong>02</strong>1 führen wird.<br />

Standort Magdeburg an Ottostahl veräußert<br />

Knauf Interfer schließt Konzentrationsprozess ab<br />

Knauf Interfer hat im Zuge einer strategischen Desinvestition<br />

den Standort Magdeburg der Interfer Stahl GmbH im November<br />

2<strong>02</strong>0 an die Ottostahl GmbH veräußert. Das Unternehmen hat<br />

den Standort mit sämtlichen Aktivitäten und den an diesem<br />

Standort beschäftigten Mitarbeiter übernommen.<br />

Mit der Veräußerung des Magdeburger Standortes schließt Knauf<br />

Interfer die Fokussierung auf das Flachstahlsegment in den Bereichen<br />

Stahl-Service-Center, Kaltwalzen und Automotive Blanks ab.<br />

Die strategische Trennung von der Anarbeitung und dem Handel<br />

im Grobblechbereich sowie bei Langprodukten und als Vollsortimenter<br />

bei Stahlrohren, also dem ursprünglichen Kern der<br />

Gruppe, wurde in nur fünf Jahren vollzogen.<br />

Die Ottostahl GmbH ist Teil der UnionStahl-Gruppe. Diese hat als<br />

Vollsortimenter im Grobblechbereich ihr Sortiment seit der Gründung<br />

20<strong>02</strong> kontinuierlich erweitert und zählt heute zu den führenden<br />

Unternehmen im europäischen Grobblechmarkt. Die neuen<br />

Aktivitäten in Magdeburg sind eine Ergänzung des Geschäftes der<br />

gesamten UnionStahl-Firmengruppe.<br />

Bild: BDS<br />

Chronik zu 140 Jahren Sülzle<br />

Die Wurzeln des Erfolgs<br />

Noch pünktlich im Jubiläumsjahr 2<strong>02</strong>0 hat die Sülzle-<br />

Gruppe anlässlich des 140jährigen Bestehens eine sehenswerte<br />

Unternehmens-Chronik herausgegeben. „Die Wurzeln unseres<br />

Erfolgs“ gibt auf 140 Seiten einen faszinierenden Einblick in den<br />

Werdegang der baden-württembergischen familiengeführten<br />

Unternehmensgruppe – von der Werkzeugschmiede, mit der die<br />

Erfolgsgeschichte 1880 am Kleinen Heuberg in Rosenfeld begann,<br />

bis zum Hidden Champion, zum dem sich die heutige Unternehmensgruppe<br />

entwickelt hat.<br />

140 Jahre Sülzle: Chronik<br />

„Die Wurzeln unseres Erfolgs“<br />

Mit vielen historischen Fotos, Interviews und Hintergrundinformationen<br />

wird die Geschichte lebendig und spannend nachgezeichnet.<br />

„Sülzle wäre nicht da, wo es heute ist, ohne den Fleiß, den festen<br />

Glauben und den starken<br />

familiären Zusammenhalt,<br />

den Generationen vor uns<br />

vorgelebt haben“ – so<br />

beschreibt Heinrich Sülzle,<br />

gemeinsam mit Bruder<br />

Andreas Sülzle Geschäftsführer<br />

der Sülzle Holding GmbH<br />

& Co. KG zu Beginn der Chronik<br />

das Band, das die Gegenwart<br />

der Unternehmensgruppe<br />

mit der Historie<br />

verbindet.<br />

P ART<br />

NERARTIKEL<br />

Das Beste e von<br />

unseren Partnern.<br />

Gemeinsam mit unseren Partnern entwickeln wir Europas<br />

größtes Angebot<br />

an Langprodukten im Bereich Stahl<br />

und Metall für den täglichen Bedarf.<br />

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<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

15


Stahlhandel<br />

Berichte<br />

IT-Racks mit perforierten<br />

Blechen von<br />

Schäfer Lochbleche<br />

Bild: Schäfer Werke<br />

Schäfer Lochbleche: Fertigungspräzision für die Informationstechnik<br />

Speziallochbleche für IT-Racks<br />

Hersteller von IT-Racks benötigen Lochbleche mit „offenen Flächen“ von über 80 %. Anders<br />

gesagt: Ein Quadratmeter Lochblech besteht aus weniger als 20 % Metall. Dafür bedarf es in der<br />

Fertigung besonderer Stanzwerkzeuge mit hoher Präzision. Schäfer Lochbleche setzt dafür auf<br />

individuell gefertigte Werkzeuge aus dem werkseigenen Werkzeugbau.<br />

[Kontakt]<br />

Schäfer Lochbleche<br />

GmbH & Co. KG<br />

Pfannenbergstraße 1<br />

57290 Neunkirchen<br />

+49 2735 787-05<br />

www.schaeferlochbleche.de<br />

Weil die Nachfrage nach IT-Leistung permanent<br />

steigt, steigen auch die Anforderungen an die Kühlung<br />

der Komponenten. Für diese Aufgabe sind Lochbleche<br />

in der Informationstechnik unentbehrlich geworden.<br />

Die Vorgaben an die Zugriffssicherheit und den Berührungsschutz<br />

erschweren diese Aufgabe allerdings.<br />

Extreme Verhältnisse<br />

Die Lösung sind Lochbleche mit einem extremen Verhältnis<br />

von Metall und offener Fläche von 20:80. Das<br />

Verhältnis von Lochgröße (6 mm), Materialstärke (1,25<br />

mm) und Stegbreite (0,7 mm) ist in der Herstellung<br />

dieses Lochbildes eine Herausforderung. Die 0,7 mm<br />

feinen Stege dürfen bei der Produktion nicht reißen.<br />

Ebenso müssen sie nach der Produktion der Lochbleche<br />

mechanisch stabil bleiben, sowohl bei der Weiterverarbeitung<br />

zum Endprodukt als auch im anschließenden<br />

Einsatz.<br />

Umso größer der freie Querschnitt eines Lochbildes,<br />

desto größer sind auch die beim Stanzvorgang eingebrachten<br />

Spannungen. Die mechanische Spannung darf<br />

einen individuell definierten Schwellenwert nicht übersteigen,<br />

ansonsten kommt es im Werkstück zur Rissbildung.<br />

Eine wellenförmige Verformung des gestanzten<br />

Halbzeugs ist jedoch unvermeidbar. Aufgrund dessen<br />

wird das perforierte Blech bei Schäfer in einem weiteren<br />

Bearbeitungsschritt mit einer Feinrichtanlage plangerichtet.<br />

Erst jetzt ist eine vollautomatische Weiterverarbeitung<br />

des Lochblechs möglich.<br />

Individuelle Lochblech-Lösungen<br />

„Das Verarbeiten von kaltgewalztem und feuerverzinktem<br />

Stahlblech, Edelstahl sowie Aluminium gehört zu<br />

den Kernkompetenzen von Schäfer Lochbleche. Die<br />

individuell angearbeiteten Lochblech-Lösungen binden<br />

wir exakt in den Workflow unserer Kunden ein“, erklärt<br />

Alexander Tumasjan, Bereichsleiter Vertrieb Schäfer<br />

Lochbleche.<br />

Speziallochbleche zur Herstellung von Rack-, Server-<br />

und Schaltschranksystemen werden von Schäfer<br />

Lochbleche unter anderem für die zur Schäfer Werke-<br />

Gruppe gehörenden Schäfer IT-Systems produziert. 2<br />

16 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


Bilder: Weinmann Aach<br />

Kontinuierlich wachsendes Serviceangebot bei Weinmann Aach<br />

Investition in Alu-Anarbeitung<br />

Mit der Einführung eines neuen ERP-Systems machte die Weinmann Aach-Gruppe Anfang 2<strong>02</strong>0<br />

einen wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung und Vollvernetzung. Nach einem Jahr mit dem<br />

neuen System zieht das Metallhandelsunternehmen aus Dornstetten nun ein positives Fazit –<br />

und investiert weiter, diesmal in das Anarbeitungsangebot.<br />

Mit der neuen Aluminiumprofilsäge<br />

aus dem Hause Briganto<br />

baut Weinmann Aach auf innovative<br />

Technologie, die hinsichtlich Effizienz<br />

und Nachhaltigkeit Maßstäbe<br />

setze, so das Unternehmen. Kunden<br />

erhielten Aluminiumzuschnitte in<br />

bester Schnittqualität und in einer<br />

großen Variantenzahl.<br />

Die neue Aluminiumprofilsäge<br />

bietet in mehrfacher Hinsicht Vorteile.<br />

So bietet die Maschine eine<br />

große Bandbreite und ermöglicht<br />

die Bearbeitung sowohl kleinster<br />

Aluminiumrohre als auch großvolumiger<br />

Rohre und Profile bis zu<br />

einem Querschnitt von 250 mm –<br />

für Kunden oft ein entscheidendes<br />

Argument.<br />

Präzise, indivduell einstellbar,<br />

nachhaltig<br />

Für gute Schnittqualität sorgen<br />

gleich mehrere Features der Säge.<br />

Zum einen lässt sich der Positionierwagen<br />

bis auf den Zehntelmillimeter<br />

genau positionieren, zum<br />

anderen sind sämtliche Sägeparameter<br />

wie Sägevorschub, Drehzahl<br />

und Druckbalkendruck einstellbar.<br />

Durch eine optimierte Absaugung<br />

von Spänen mit Druckbalken, Winkelanschlag<br />

und Spänekanal werden<br />

Kratzer vermieden und das Material<br />

bestens geschont. Dem wichtigen<br />

Thema Nachhaltigkeit wird ebenfalls<br />

Rechnung getragen. Durch minimale<br />

Restlängen von ca. 50 mm wird<br />

Material optimal ausgenutzt.<br />

Neben der neuen Aluminium-<br />

Profilsäge steht am Standort Schwäbisch<br />

Gmünd seit Anfang 2<strong>02</strong>0<br />

außerdem ein Alleskönner im<br />

Bereich Aluminium-Plattenzuschnitte<br />

bereit. Die Plattensäge,<br />

ebenfalls aus dem Hause Briganto,<br />

schneidet Material bis zu einer<br />

Dicke von 250 mm und verfügt über<br />

die gleichen innovativen Eigenschaften<br />

wie die Profilsäge. Im Frühjahr<br />

dieses Jahres soll bereits eine zweite<br />

Aluminium-Plattensäge Marke Briganto<br />

dazukommen, um noch flexibler<br />

auf Kundenwünsche eingehen<br />

zu können.<br />

Anarbeitungs-Allrounder<br />

Damit bietet Weinmann Aach inzwischen<br />

für nahezu alle Produkt -<br />

bereiche Services im Bereich Bearbeitung<br />

an. Dazu zählen neben<br />

Profilzuschnitten aus Stahl, Edelstahl<br />

und Aluminium (gerade oder<br />

auf Gehrung) und Plattenzuschnitten<br />

aus Stahl und Aluminium auch<br />

das Zentrieren von Stäben und Sägeabschnitten,<br />

Bohren, Fräsen und<br />

Entgraten. Zudem gewinnt die Veredelung<br />

seit Jahren an Bedeutung.<br />

Mit einer modernen Strahlanlage<br />

werden Form- und Stabstahl, Rohre<br />

und Bleche bis zu einer Breite von<br />

1.500 mm zur besseren Weiterverarbeitung<br />

gestrahlt. Zudem zählt<br />

eine Folieranlage zum Maschinenpark.<br />

In enger Kooperation mit dem<br />

Kunden werden jedoch nicht nur<br />

Bedürfnisse in Sachen Bearbeitung<br />

und Veredelung, sondern auch bei<br />

Verpackung, Lagerung und Just-in-<br />

Time-Lieferung erfüllt. Damit ist die<br />

Weinmann Aach-Gruppe ein echter<br />

Allrounder. Diese Flexibilität und<br />

Kundenorientierung schätzen Kunden<br />

seit Jahrzehnten, so das Unternehmen.<br />

Seit ihrer Gründung vor<br />

70 Jahren hat sich der einstige Händler<br />

für Fahrzeugbauteile zu einem<br />

innovativen mittelständischen<br />

Metallhandelsunternehmen mit<br />

rund 360 Mitarbeitern an acht<br />

Standorten entwickelt. 2<br />

Auf über 50.000 m 2<br />

bietet Weinmann Aach<br />

ein breites Lieferspektrum<br />

– von Blank-,<br />

Werkzeug- und Qualitäts-<br />

und Formstahl<br />

über Rohre, Bleche und<br />

Platten aus Stahl, Edelstahl<br />

und Aluminium<br />

bis hin zu Buntmetallen<br />

wie Messingprofilen<br />

und Kupferblechen.<br />

[Kontakt]<br />

Weinmann Aach AG<br />

Am Eichwald 6<br />

72280 Dornstetten<br />

+49 7443 24<strong>02</strong>-0<br />

www.weinmannaach.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

17


Stahlverarbeitung<br />

Bericht<br />

Meilenstein: neuer Tool Separator von RUD<br />

Werkzeuge schneller und sicherer öffnen<br />

Mit dem neuen Tool Separator von RUD können Spritz-, Stanz- und Umformwerkzeuge in wenigen<br />

Sekunden geöffnet werden. Die Abläufe in der Fertigung, Wartung und Instandhaltung lassen sich<br />

damit deutlich verbessern, so das Unternehmen. Dank der optimierten Prozesse amortisiere sich der<br />

Tool Separator in unter einem Jahr.<br />

Besseres Werkzeughandling:<br />

der neu<br />

entwickelte Tool<br />

Separator von RUD<br />

Bilder: RUD<br />

„Die Anfrage für unsere Neuentwicklung<br />

kam direkt aus dem<br />

Markt. Kein Wunder: Oft werden in<br />

den Betrieben tonnenschwere Werkzeuge<br />

von Hand geöffnet, am Kran<br />

und mit Vorschlaghammer und Montiereisen.<br />

Das kann, je nach Werkzeug,<br />

von einer halben Stunde bis<br />

zu drei Stunden dauern und bis zu<br />

drei Mitarbeiter gleichzeitig in<br />

Anspruch nehmen. Oder es werden<br />

andere Maschinen für das Öffnen<br />

des Werkzeugs belegt und ‚missbraucht‘,<br />

wie Spritzgussmaschinen<br />

oder Tuschierpressen. Das ist vor<br />

allem ineffizient und geht somit richtig<br />

in die Betriebskosten. Da musste<br />

dringend eine Lösung her“, so Anne<br />

Kühling; Produktmanagerin im<br />

Bereich Fördern & Antreiben bei der<br />

RUD Ketten Rieger & Dietz GmbH<br />

u. Co. KG.<br />

Große Zeitersparnis<br />

Statt drei Stunden und drei Mitarbeiter<br />

braucht der Tool Separator<br />

nach Unternehmensangaben nur<br />

maximal fünf Minuten und eine Person<br />

für den gesamten Prozess. Der<br />

Werkzeugöffner von RUD arbeitet<br />

mit einer Öffnungs- und Schließkraft<br />

von 50 kN (entspricht 5 t). Kontrollierte<br />

Kraft und Geschwindigkeit sorgen<br />

für ein sanftes Öffnen und präzises<br />

Schließen der Werkzeughälften.<br />

Nach dem kontrollierten Öffnen<br />

kann der Mitarbeiter direkt an den<br />

beiden Werkzeughälften auf dem<br />

Tool Separator arbeiten, für kleinere<br />

Reparaturen oder Instandsetzungen.<br />

Das wiederum reduziert Stillstandzeiten<br />

durch Instandsetzungsarbeiten.<br />

Die Sicherheit dabei ist immer<br />

garantiert: Solange sich ein Mensch<br />

zwischen den beiden Werkzeughälften<br />

befindet, lässt sich der Tool Separator<br />

nicht bedienen. 2<br />

[Kontakt]<br />

RUD Ketten Rieger &<br />

Dietz GmbH u. Co. KG<br />

Friedensinsel<br />

73432 Aalen<br />

+49 7361 504-0<br />

www.rud.com<br />

„Der Tool Separator ist ein echter<br />

Meilenstein für sicheres und<br />

effizientes Werkzeughandling“<br />

Anne Kühling, Produktmanagerin im Bereich Fördern &<br />

Antreiben, RUD Ketten Rieger & Dietz GmbH u. Co. KG<br />

18 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


3D-Bügelbiegeautomaten<br />

Leistungsstark<br />

Energiesparend<br />

Wartungsfreundlich<br />

Die EBA S-Serie bietet zahlreiche<br />

Möglichkeiten zur Automatisierung:<br />

Automatische Richtsatzverstellung und<br />

Draht-Durchmesserwechsel<br />

Schnellwechselsystem<br />

Motorisierte 5t-Haspeln<br />

Drahtauslauf<br />

www.progress-m.com


Stahlverarbeitung<br />

Bericht/Nachricht<br />

Die ultragrind SG2<br />

bei der Abnahme im<br />

Werk Ranshofen<br />

Heinrich Georg: neues Maschinenkonzept<br />

Walzen ultrapräzise schleifen<br />

Die Heinrich Georg Maschinenfabrik hat bei AMAG in Ranshofen/Österreich die erste<br />

Walzenschleifmaschine mit dem neuem Georg-ultrablock-Maschinenbettdesign in Betrieb<br />

genommen. Es verkürzt die Dauer der Montage beim Kunden deutlich. Gleichzeitig erzielt<br />

die Anlage eine so hohe Präzision beim Schleifen, dass die hohen Anforderungen der AMAG<br />

an die Oberflächenqualität der Bänder erfüllt werden.<br />

[Kontakt]<br />

Heinrich Georg GmbH<br />

Maschinenfabrik<br />

Langenauer Straße 12<br />

57223 Kreuztal<br />

+49 2732 779-0<br />

www.georg.com<br />

Da die Ansprüche an die Oberflächenqualität<br />

der Coils beständig<br />

steigen, plante AMAG die Investition<br />

in eine neue Walzenschleifmaschine.<br />

Beim Schleifen der Arbeitswalzen<br />

für das Kaltwalzen muss deren Oberfläche<br />

extrem gleichmäßig sein: Das<br />

Schleifbild darf keinerlei Schattierungen,<br />

Spiralen, Rattermarken oder<br />

sonstige Spuren des Schleifprozesses<br />

aufweisen. Ebenso muss die Genauigkeit<br />

der Geometrie im Hinblick auf<br />

Profiltreue und Rundheit höchsten<br />

Ansprüchen genügen.<br />

Während einer Testbearbeitung<br />

mit Walzen aus dem Werk Ranshofen<br />

bei Georg in Kreuztal erzielte<br />

die Georg ultragrind SG2 auf Anhieb<br />

die geforderte Qualität, ohne dass<br />

sie an die besonderen Erfordernisse<br />

des Kaltwalzens von Aluminiumcoils<br />

angepasst werden musste. Ein zweiter<br />

ausschlaggebender Aspekt für<br />

Die Technik im Detail<br />

Die Georg ultragrind SG 2 schleift Walzen mit einem maximalen Durchmesser<br />

von 500 mm und einem Gewicht von 5 t. Die Spitzenweite beträgt 5.000 mm.<br />

Außerdem bearbeitet sie unterschiedliche Typen von Kreismessern für die<br />

Längsteilanlagen. Das integrierte Dreipunkt-Messsystem erfasst die<br />

Geometrie und die Lage der Walzen mit höchster Präzision. Softloader<br />

unterstützen den sicheren Betrieb der Maschine und verhindern mögliche<br />

Beschädigungen beim Be- und Entladen.<br />

die Erteilung des Auftrages war, dass<br />

das neue Georg-ultrablock-Design<br />

der Maschine die Dauer der Montage<br />

deutlich verkürzt: Schon sechs<br />

Wochen nach Beginn der Montage<br />

ging die neue Schleifmaschine im<br />

Werk Ranshofen in Betrieb. Im September<br />

2<strong>02</strong>0 erteilte AMAG die<br />

finale Abnahme.<br />

Das neue Ultrablock-Design<br />

Bisher war es bei Walzenschleifmaschinen<br />

üblich, das Maschinenbett<br />

aus je einem Stahl-Gussbett für die<br />

Werkstück- und die Supportseite<br />

herzustellen, welche dann auf einen<br />

gemeinsamen Fundamentblock<br />

montiert wurden. Im Gegensatz dazu<br />

besteht das Maschinenbett der Georg<br />

ultragrind SG2 aus UHPC (ultra high<br />

performance concrete), in den die<br />

Führungsschienen direkt beim Betonieren<br />

eingelassen werden. Das so<br />

entstehende Maschinenbett ist<br />

eigenstabil und ermöglicht höchste<br />

Präzision beim Schleifen. Darüber<br />

20 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


hinaus verkürzt diese Bauweise die<br />

Montage und Inbetriebnahme der<br />

Maschine deutlich.<br />

Aufgrund ihrer Konstruktion ist<br />

die Maschine extrem wartungsarm:<br />

Die speziellen, selbstreinigenden<br />

Führungsbahnen zum Beispiel<br />

garantieren einen wartungsarmen<br />

Betrieb über viele Jahre hinweg. Die<br />

Verwendung von Direktantrieben<br />

anstelle von Kugelrollspindeln reduziert<br />

die Anzahl wartungsrelevanter<br />

Baugruppen weiter.<br />

„Das Georg-ultrablock-Konzept<br />

kam uns sehr entgegen, denn der<br />

Aufwand für die Fundamentierung<br />

ist deutlich geringer als für andere<br />

Anlagen. Da keinerlei Modifikationen<br />

an der serienmäßigen Maschine<br />

erforderlich waren, haben wir darüber<br />

hinaus von der kurzen Lieferzeit<br />

profitiert“, so Herbert Geier, Projektmanager<br />

bei AMAG. 2<br />

Der Sensor, der von oben auf die Walze aufsetzt, erfasst die Höhenlage der Walze und vereinfacht<br />

so das Ausrichten in der Maschine.<br />

Bilder: Heinrich Georg Maschinenfabrik<br />

Bild: Hentschke Bau<br />

Rüdiger Hackel, erster Vorstand<br />

des Fördervereins der Schul -<br />

sternwarte „Johannes Franz“<br />

(links) und Sven Johne, Marketingleiter<br />

der Hentschke Bau<br />

GmbH (rechts) begutachten die<br />

neuen Projekte und Vorhaben.<br />

Hentschke Bau: 50.000 € für Schulsternwarte in Bautzen<br />

Bauunternehmen fördert Jugendbildung<br />

Das Bautzener Bauunternehmen<br />

Hentschke Bau hat die Schulsternwarte<br />

„Johannes Franz“ mit einer 50.000 €-<br />

Spende unterstützt. Damit wird der Weiterbetrieb<br />

einer der ältesten Schulsternwarten<br />

Deutschlands, die bei Schülern<br />

und Studierenden sehr beliebt ist, ermöglicht.<br />

Das Geld fließt sowohl in Personalkosten<br />

als auch in Sachmittel, die das<br />

pädagogische Konzept der Schulsternwarte<br />

unterstützen. Der Betrag sichert die<br />

Arbeit der astronomischen Institution bis<br />

Ende 2<strong>02</strong>1. In den vergangenen Jahren<br />

hat Hentschke bereits mehrfach hohe<br />

Beträge an die Schulsternwarte in Bautzen<br />

gespendet.<br />

„Wir möchten beitragen zur Attraktivität der<br />

Region, zur Kinder- und Jugendbildung und<br />

zur Vermittlung naturwissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse“, erklärt Jörg Drews,<br />

Geschäftsführer der Hentschke Bau GmbH.<br />

Die Schulsternwarte „Johannes Franz“ gilt<br />

als einer der kulturellen Leuchttürme der<br />

Region und zieht jährlich mehrere tausend<br />

Besucher an.<br />

Jörg Drews sieht in der Unterstützung für<br />

die Schulsternwarte einen wichtigen Baustein<br />

im vielseitigen Engagement seines<br />

Unternehmens. „Alles, was mit Kindern und<br />

Jugendlichen, mit der Region und guten<br />

Lebens- und Lernbedingungen zu tun hat,<br />

liegt uns am Herzen“, so der Bauunternehmer,<br />

der dutzende Vereine und Initiativen in<br />

Bautzen und Ostsachsen unterstützt. „Wir<br />

haben Verantwortung für die Zukunft. Der<br />

wollen wir gerecht werden.“<br />

Weitere Informationen<br />

www.hentschke-bau.de.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

21


Stahlverarbeitung<br />

Bericht/Nachricht<br />

Hydraulische<br />

Maschinen für die<br />

Wasserkraftnutzung<br />

gehören bei Voith<br />

seit über 100 Jahren<br />

zum Kerngeschäft.<br />

Bild: Irkutskenergo<br />

Zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2<strong>02</strong>0<br />

Voith treibt Wachstum voran<br />

Der Voith-Konzern hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2<strong>02</strong>0 (zum 30.09.2<strong>02</strong>0) in Anbetracht<br />

der Corona-Pandemie zufriedenstellend entwickelt, teilte die Gruppe mit. Profitiert hat der<br />

Konzern von seiner breiten sektoralen und geografischen Aufstellung, seinen stabilen Lieferketten<br />

sowie seiner sehr soliden Finanzlage. Sowohl Auftragseingang wie Konzernumsatz waren nur<br />

moderat zurückgegangen.<br />

[Kontakt]<br />

Voith GmbH<br />

& Co. KGaA<br />

St. Pöltener Straße 43<br />

89522 Heidenheim<br />

+49 7321 37-0<br />

www.voith.com<br />

„Das abgelaufene Geschäftsjahr war auch für den<br />

Voith-Konzern, wie für die meisten Unternehmen unserer<br />

Branche, eine Bewährungsprobe. Wir sind dank<br />

unserer diversifizierten Aufstellung und unserer robusten<br />

Finanzlage nicht nur vergleichsweise gut durch die<br />

Krise gekommen, wir haben das abgelaufene Geschäftsjahr<br />

auch dazu genutzt, unsere Strategie mit Blick auf<br />

die Megatrends Dekarbonisierung und Digitalisierung<br />

weiter zu schärfen“, sagte Dr. Toralf Haag, Vorsitzender<br />

der Konzerngeschäftsführung. Der Voith-Konzern sei<br />

gut aufgestellt, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen<br />

und sich auch mittel- bis langfristig weiter positiv zu<br />

entwickeln.<br />

Voith verfolgt den Anspruch, sich als Pionier und Leistungsführer<br />

in seinen strategischen Geschäftsbereichen<br />

zu positionieren. Ziel ist, zu den jeweils führenden<br />

Anbietern in den von Voith abgedeckten Industrien zu<br />

gehören.<br />

Zukäufe für weiteres Wachstum<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr habe der Konzern wichtige<br />

Meilensteine erreicht, um sein Kerngeschäft weiter<br />

zu stärken. Im Mittelpunkt standen dabei zahlreiche<br />

strategische Zukäufe. Insgesamt hat Voith rund<br />

450 Mio. € in den Kauf von Unternehmen investiert,<br />

die das Angebotsportfolio ergänzen und technologisch<br />

22 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


verstärken. Im Frühjahr 2<strong>02</strong>0 hat Voith etwa 70 % der<br />

Anteile an der österreichischen ELIN Motoren GmbH<br />

übernommen. ELIN ist ein weltweit agierendes Hightech-<br />

Unternehmen für elektrische Motoren und Generatoren<br />

und liefert individuelle Lösungen für Industrieanwendungen.<br />

Trotz Krise hat Voith weiter in die Forschung & Entwicklung<br />

investiert und Innovationen auf den Markt<br />

gebracht: So hat Voith Paper erstmals einen geschlossenen<br />

Wasserkreislauf in der Papierherstellung entwickelt<br />

– ein Meilenstein auf dem Weg zu einer ressourcenschonenden,<br />

nachhaltigen Papierproduktion. Und<br />

bereits im Geschäftsjahr 2018/2019 hatte Voith eine<br />

Initiative zur Einführung einer modularen Bauweise in<br />

der Wasserkrafttechnologie gestartet.<br />

Fokus Fahrzeugbau: ein variables integriertes Anfahr- und<br />

Bremssystem für Mercedes-Benz-Schwerlastzugmaschinen.<br />

Ausblick: leichte Steigerungen erwartet<br />

Das Geschäftsjahr 2<strong>02</strong>0/21 wird nach Einschätzung<br />

von Voith im Zeichen der anhaltenden Unsicherheiten<br />

über den weiteren Fortgang der Corona-Pandemie ein<br />

Übergangsjahr für den Konzern, bevor eine echte Erholung<br />

einsetzt. So wird der Maschinen- und Anlagenbau<br />

als spätzyklische Branche voraussichtlich auch 2<strong>02</strong>1<br />

mit einer verhaltenen Investitionstätigkeit in vielen<br />

Märkten konfrontiert sein. Voith geht entsprechend<br />

davon aus, dass der Konzern das Geschäftsjahr 2<strong>02</strong>0/21<br />

nur leicht über dem aktuellen Berichtsjahr abschließen<br />

wird. 2<br />

SMS group passt Unternehmensstruktur an<br />

Anlagenbauer reduziert Ausblick<br />

Die Covid-19-Pandemie führt auch im Stahlmarkt zu reduzierten<br />

Prognosen und Auftragseingängen. Nach dem Geschäftsjahr<br />

2019, in dem sowohl das Auftragseingangsvolumen (3,15 Mrd. €) als<br />

auch der Umsatz (2,94 Mrd. €) erneut gestiegen sind, reduziert die<br />

SMS group ihren Ausblick für die kommenden Jahre. Der Weltmarktführer<br />

im metallurgischen Anlagenbau rechnet für 2<strong>02</strong>0 mit einem<br />

Auftragseingang, der circa ein Drittel unter dem ursprünglichen Plan<br />

liegt, bekräftigt jedoch seine Wachstumsstrategie und Neuausrichtung<br />

auf Zukunftsthemen.<br />

Vom aktuellen Rückgang am stärksten betroffen ist dem Konzern<br />

zufolge der Anlagenbau, bei dem ein langfristig reduzierter Auftragseingang<br />

erwartet wird. Das Service- und Digitalisierungsgeschäft<br />

zeige sich dagegen deutlich stabiler und werde weiterhin wachsen.<br />

Neben der Stärkung der Wachstumsfelder Service, Digital und Elektrik/Automation<br />

baut SMS auf eine weltweite Führungsposition bei<br />

der Dekarbonisierung der Industrie.<br />

Zusätzlich zur Einführung neuer Technologien in der Metallindustrie<br />

– wie zum Beispiel 3D-Metall-Druck oder die Rückgewinnung von<br />

Edelmetallen aus Elektroschrott – überträgt SMS group ihre Expertise<br />

auch in andere Industrien – beispielsweise die Produktion von<br />

umweltfreundlichen Synthesegasen zur Herstellung von z. B. Treibstoffen<br />

oder Energie aus Klärschlamm.<br />

Reduzierter Auftragseingang: SMS-group 2<strong>02</strong>0<br />

Um die optimalen Voraussetzungen für eine Steigerung des Markterfolges<br />

zu schaffen, werde SMS group ihre Unternehmensstruktur<br />

zusätzlich anpassen. Zentrale Bestandteile der geplanten neuen<br />

Organisationsstruktur sind eine bereichsübergreifende und internationale<br />

Ausrichtung auf Kundenprojekte. Dazu wird die Projektverantwortung<br />

in Vertrieb und Abwicklung anders als heute zukünftig in<br />

sechs Regionen liegen. Die neue Struktur soll ab Frühjahr 2<strong>02</strong>1 weltweit<br />

umgesetzt werden.<br />

www.sms-group.com<br />

Bild: SMS-group<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

23


Stahlverarbeitung<br />

Bericht<br />

Bild: Studer<br />

Der weltweit agierende Schleifanlagen-Spezialist Studer kommt bisher robust durch die Pandemie-Krise.<br />

Studer – internationale Aufstellung hat sich bewährt<br />

Robust in der Krise<br />

Umsatzrückgänge, Kurzarbeit: Die Corona-Pandemie hat die Weltwirtschaft mit einer nie vorher<br />

gesehenen Dynamik getroffen. Zahlreiche Branchen melden dramatische Entwicklungen. Wie es<br />

Studer, einer der Weltmarktführer im Rundschleifen aus dem Schweizer Steffisburg, geschafft<br />

hat, bis jetzt einigermaßen robust durch die Krise zu kommen, erläutert Sandro Bottazzo,<br />

Geschäftsführer und als CSO verantwortlich für Vertrieb, Customer Care und Marketing.<br />

Die Pandemie traf auch Studer, als der Aufschwung<br />

bereits wieder einsetzte. „Im Januar und<br />

Februar 2<strong>02</strong>0 hatten wir einen sehr ordentlichen Auftragseingang,<br />

der sogar die Erwartungen übertraf“,<br />

so der CSO. Doch dann kam Corona. Priorität hatte<br />

bei Studer die Gesundheit der Mitarbeiter sowie die<br />

Sicherung des Unternehmens. In der ganzen Firma<br />

versuchte man unter anderem, die physische Präsenz<br />

der über 700 Mitarbeiter an den Standorten entspre-<br />

chend zu reduzieren. Heute tragen alle Mitarbeiter<br />

und auch die Besucher Schutzmasken. „Wir sind mit<br />

unseren Regeln teilweise über das hinausgegangen,<br />

was die Behörden vorgeschrieben haben“, erklärt der<br />

Geschäftsführer.<br />

Neumaschinengeschäft läuft wieder an<br />

Das zweite große Ziel: die Sicherung des Unternehmens.<br />

Studer konnte an den beiden Schweizer Stand-<br />

[Kontakt]<br />

Fritz Studer AG<br />

Thunstraße 15<br />

3612 Steffisburg<br />

Schweiz<br />

+41 33 4391111<br />

www.studer.com<br />

Bild: Studer<br />

„Man kann vieles digital machen,<br />

aber auf der Strecke bleibt dabei<br />

das Zwischenmenschliche,<br />

das Gefühl dafür, was die Menschen in<br />

den Märkten bewegt.“<br />

Sandro Bottazzo, Geschäftsführer Fritz Studer AG<br />

24 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


orten Thun und Biel die gesamte bisherige Pandemie<br />

durch produzieren. Auch die Versorgung mit Zulieferteilen,<br />

zumeist aus dem europäischen Ausland, hat<br />

tadellos funktioniert. Wann das Neumaschinengeschäft<br />

wieder auf dem Vor-Corona-Stand sein wird, sei noch<br />

nicht abzusehen, meint der Geschäftsführer. In einigen<br />

Märkten wie den USA, China, einigen Ländern Ostwie<br />

auch Nordeuropas und auch Italien laufe das<br />

Geschäft aber allmählich wieder an, der deutsche<br />

Markt etwa sei leider noch eher verhalten.<br />

Beim Kundenservice ging die Nachfrage mit dem<br />

Lockdown zunächst schlagartig zurück, um sich dann<br />

aber sehr schnell wieder zu erholen. Studer konnte<br />

den Customer Care die gesamte Zeit über aufrechterhalten.<br />

„Dabei hat sich unsere breite internationale<br />

Aufstellung großartig bewährt“, so Bottazzo. Studer<br />

ist in allen relevanten internationalen Märkten mit<br />

eigenen Mitarbeitern oder mit Vertretungen präsent.<br />

So konnten die meisten Kundenanforderungen vor<br />

Ort in den Märkten erfüllt werden. Studer hat zusammen<br />

mit den Gruppenniederlassungen in den USA,<br />

China sowie Indien in Summe weltweit weit über 200<br />

Mitarbeiter im Service.<br />

Im Customer Care bewegt sich das Unternehmen<br />

tatsächlich wieder auf Vor-Krisen-Niveau. „Und wir<br />

stellen in dem Bereich auch wieder ein“, sagt Bottazzo.<br />

Digitale Tools im Service haben sich in der Krise sehr<br />

gut bewährt. „Und im Bereich präventiver Wartungsarbeiten<br />

haben wir in den letzten Monaten eine der<br />

höchsten Nachfragen in der Unternehmensgeschichte<br />

verzeichnet.“<br />

Zurück auf Messen<br />

Studer war vom 14. bis 17. Oktober 2<strong>02</strong>0 auf der<br />

BI-MU in Mailand, Italien, und wäre vom 10. bis 13.<br />

November 2<strong>02</strong>0 auch auf der Grindtec in Augsburg,<br />

Deutschland, präsent gewesen. „Unser Grundsatz bei<br />

den großen Messen war in 2<strong>02</strong>0 immer: Wenn die<br />

Messen durchgeführt werden dürfen, sind wir als United<br />

Grindig Group auch da“, erklärt Sandro Bottazzo.<br />

Der Geschäftsführer freut sich auf den Austausch mit<br />

den Kunden.<br />

Als positiver Effekt der Krise bleibe ein großer<br />

Digitalisierungsschub. Vom internen Market Summit<br />

mit den Vertriebsmitarbeitern über Webinare zu<br />

Schleiffragen bis zum Training für Kunden habe Studer<br />

seine Kommunikation sehr erfolgreich ins Digitale<br />

verlegt. „Wir haben gelernt, mit den digitalen Kommunikationsinstrumenten<br />

effizient umzugehen.“ Die<br />

Digitalisierung voranzutreiben und die Prozesse so<br />

effizienter zu gestalten, ist für Bottazzo auch eines<br />

der Ziele für 2<strong>02</strong>1. „Wir wollen unsere Unternehmensprozesse<br />

noch effizienter und, wo sinnvoll, digital<br />

gestalten. Dies, um unseren Kunden noch schneller<br />

und zielgerichteter die eine Antwort und die richtige<br />

Lösung zu bieten. Denn wie bei allen Unternehmensaktivitäten,<br />

gilt auch hier der Anspruch von Studer:<br />

„Wir wollen unsere Kunden noch erfolgreicher<br />

machen.“ 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

25


Stahlproduktion<br />

Bericht<br />

WV Stahl-Studie: Verdrängung der Stahlproduktion schadet Klima und Wirtschaft<br />

Unterstützen ist effizienter als belasten<br />

Eine einseitige Erhöhung der CO 2 -Preise in der Stahlindustrie führt zu einem Rückgang von Produktion<br />

und Beschäftigung, besonders bei der Primärstahlroute. Das hat eine Studie der Prognos AG im<br />

Auftrag der Wirtschaftsvereinigung (WV) Stahl analysiert. Mit einer Dekarbonisierung der<br />

Stahlindustrie ausschließlich über den CO 2 -Preis ist ein volkswirtschaftlicher Schaden entlang der<br />

gesamten Wertschöpfungskette verbunden, stellt die Studie fest.<br />

Auf dem Weg zur klimaneutralen<br />

Wirtschaft kommt der Stahlindustrie<br />

eine Schlüsselrolle zu. Mit<br />

CO 2 -armen Produktionsverfahren<br />

und nachhaltigen Produkten macht<br />

sich die Branche auf den Weg, um<br />

einen entscheidenden Beitrag zum<br />

Erreichen der Klimaziele zu leisten.<br />

„Die Stahlunternehmen in Deutschland<br />

und Europa stehen gegenwärtig<br />

vor einer massiven Herausforderung.<br />

Sie werden durch immer<br />

ambitioniertere Klimaziele gefordert,<br />

ohne dass der notwendige Förderrahmen<br />

steht. Die einzige Möglichkeit<br />

ihre klimapolitischen Ziele<br />

am Standort Deutschland zu erreichen,<br />

ist die Einführung neuer CO 2 -<br />

armer Produktionsverfahren.<br />

Gelingt diese Transformation nicht,<br />

droht Stahl künftig in anderen<br />

Regionen der Welt mit deutlich<br />

geringeren Klimaschutzauflagen<br />

produziert und anschließend nach<br />

„Die volkswirtschaftlichen Kosten je ins<br />

Ausland verlagerter Tonne CO 2 belaufen<br />

sich auf durchschnittlich 600 €.<br />

Dr. Michael Böhmer, Chief Economist Corporate Solutions, Prognos AG<br />

Bild: Prognos AG/Koroll<br />

26 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


„Wenn Europa seine weltweite Vorreiterrolle<br />

im Klimaschutz ernst nimmt, müssen nun endlich<br />

die politischen Rahmenbedingungen so gesetzt<br />

werden, dass sich eine verlässliche Perspektive für<br />

eine CO 2 -arme Stahlerzeugung am Standort bietet“.<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der WV Stahl<br />

Bild: WV Stahl<br />

Europa importiert zu werden“,<br />

erklärt Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident<br />

der WV Stahl.<br />

Belastungzenario Carbon Leakage<br />

Es droht ein erheblicher<br />

Produktionsrückgang<br />

Der Studie zufolge ist bei einer<br />

international nicht abgestimmten<br />

Erhöhung des CO 2 -Preises in<br />

Deutschland bis 2035 ein Produktionsrückgang<br />

in der Stahlindustrie<br />

in Höhe von 40 % zu erwarten.<br />

Gesamtwirtschaftlich bedeute dies<br />

einen Verlust von rund 200.000<br />

Arbeitsplätzen und 114 Mrd. €<br />

Wertschöpfung. Hinzu käme ein<br />

Anstieg der globalen CO 2 -Emissionen.<br />

Die im Schnitt 600 € volkswirtschaftlicher<br />

Kosten, die jede ins<br />

Ausland verlagerte Tonne CO 2 verursache,<br />

überstiegen die höheren<br />

Produktionskosten eines wasserstoffbasierten<br />

Verfahrens um ein<br />

Vielfaches, sagt Dr. Michael Böhmer,<br />

Chief Economist Corporate<br />

Solutions bei der Prognos AG.<br />

„Daher ist es ökonomisch effizienter,<br />

wenn die Politik die betroffenen<br />

Stahlunternehmen bei ihrer Transformation<br />

zu CO 2 -armen Produktionsverfahren<br />

unterstützt“, so Dr.<br />

Michael Böhmer weiter. 2<br />

Quell: Studie „Klimapolitische Herausforderungen der Stahlindustrie in Deutschland“, Prognos AG<br />

#Klimaschaden<br />

der globalen CO 2 -<br />

Emissionen<br />

40 %<br />

Produktionsverlust in der Stahlindustrie 2<strong>02</strong>0-2035<br />

CO 2<br />

200.000<br />

Anstieg<br />

Arbeitsplätze gehen in<br />

der Volkswirtschaft<br />

verloren<br />

#Arbeitsmarktschaden<br />

#Wirtschaftsschaden<br />

114 Mrd.<br />

Euro Wertschöpfungsverluste<br />

in der gesamten<br />

Wirtschaft<br />

Weitere Infos: Die Studie „Klimapolitische<br />

Herausforderungen der<br />

Stahlindustrie“ und weitere Informationen<br />

sind unter www.stahl-online.de<br />

abrufbar.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

27


Stahlproduktion<br />

Interview<br />

Interview mit Sander Heinhuis, Head of Marketing Automotive von Tata Steel<br />

Stahl im Auto – hochfest und leicht<br />

Tata Steel Europe ist einer der größten Stahlhersteller in Europa. Eine strategisch entscheidende<br />

Branche für den Konzern ist die Automobilindustrie. Angesichts von Klimafragen und der<br />

Notwendigkeit, CO 2 -Emissionen zu verringern, steht die gesamte Produktionskette unter enormen<br />

Handlungsdruck. Sander Heinhuis, Head of Marketing Automotive bei Tata Steel Europe erläutert im<br />

Gespräch mit dem <strong>Stahlreport</strong>, wie sich Tata Steel Europe für diese Aufgabe aufstellt.<br />

<strong>Stahlreport</strong>: Die Automobilindustrie ist<br />

eine strategisch wichtige Abnehmerbranche,<br />

nicht nur für Tata Steel Europe.<br />

Sie steht jedoch vor großen Herausforderungen.<br />

Wie beurteilen Sie die<br />

Zukunft von Europa als Automobilstandort?<br />

Sander Heinhuis: Es ist richtig, die<br />

Fahrzeughersteller stehen auch in<br />

Europa vor großen Aufgaben. Ein zentrales<br />

Thema ist die Elektrifizierung.<br />

Aus unserer Sicht wird Europa aber<br />

„Mit der Elektromobilität kommen nun<br />

auch die Werkstoffe, die für den Fahrzeugbau<br />

verwendet werden, mehr in<br />

den Blick. Die Bedeutung dekarbonisierter<br />

Stähle wächst.“<br />

Sander Heinhuis, Head of Marketing Automotive<br />

bei Tata Steel Europe<br />

ein wichtiger Automobilstandort bleiben.<br />

Das Automobil ist auch für die<br />

zukünftige Mobilität ein wichtiger Baustein.<br />

Möglicherweise könnte aber der<br />

Export an Bedeutung verlieren. Es gibt<br />

auf den internationalen Märkten viele<br />

starke Wettbewerber, die lokal vor Ort<br />

aktiv sind.<br />

Wie muss sich die Automobilindustrie<br />

in Europa für die Zukunft aufstellen?<br />

Das weiß die Branche selbst am Besten.<br />

Bild: Tata Steel<br />

Wichtig ist aber sicherlich, technologisch<br />

am Ball zu bleiben und sich weiter<br />

zu entwickeln, etwa was die Batterieentwicklung<br />

und Produktion angeht.<br />

Stahl ist einer der wichtigsten Werkstoffe<br />

für Fahrzeughersteller. Was<br />

bedeutet die Elektromobilität für Tata<br />

Steel?<br />

Die Automobilindustrie hat sich in den<br />

letzten Jahren vor allem auf die Reduktion<br />

von CO 2 -Emissionen bei der Fahrzeugnutzung<br />

konzentriert. Mit der Elektromobilität<br />

kommen nun auch die<br />

Werkstoffe, die für den Fahrzeugbau<br />

verwendet werden, mehr in den Blick.<br />

Die Bedeutung dekarbonisierter Stähle<br />

wächst. Als einer der größten Stahlhersteller<br />

in Europa treiben wir dieses<br />

Thema aktiv voran und entwickeln viele<br />

Lösungen. Langfristig ist natürlich eine<br />

vollständige Dekarbonisieurung das<br />

Ziel. Wir haben aber auch mittel- und<br />

kurzfristig wirksame Maßnahmen zur<br />

CO 2 -Minderung im Blick.<br />

28 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


An welchen Projekten zur CO 2 -Minderung<br />

arbeiten Sie?<br />

Wir glauben, dass die konventionelle<br />

Stahlproduktion langfristig, bis 2040,<br />

auf Basis von Wasserstoff komplett<br />

emissionsfrei gemacht werden kann.<br />

Dies erfordert aber enorme Mengen<br />

Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen.<br />

Eines unserer Projekte, die das ermöglichen<br />

sollen, ist Hermes. Dabei untersuchen<br />

wir zusammen mit Kooperationspartnern<br />

die Machbarkeit einer<br />

Wasserelektrolyse-Anlage im Stahlwerk<br />

IJmuiden. Zusammen mit dem Stromnetzbetreiber<br />

Tennet bauen wir in<br />

einem weiteren Projekt die Windenergiegewinnung<br />

aus. Ein drittes Beispiel<br />

ist die Speicherung von 3 Mio. t Hochofengas<br />

pro Jahr aus unserem Werk in<br />

IJmudien in leeren Gasfeldern in der<br />

Nordsee ab 2<strong>02</strong>7.<br />

„Grüner“ Stahl ist sicher ein wichtiger<br />

Baustein bei dem Bestreben, Fahrzeuge<br />

bei der Herstellung und Nutzung emissionsfrei<br />

zu machen. Aber „grüner“<br />

Stahl ist auch teurer in der Produktion.<br />

Werden das die Automobilhersteller<br />

bezahlen?<br />

Aus Sicht der Konstrukteure ist „grüner“<br />

Stahl dasselbe wie die konventionell<br />

hergestellte Variante. Die Werkstoffeigenschaften<br />

sind dieselben, die<br />

Stähle unterscheiden sich in der Verarbeitung<br />

nicht.<br />

Aus gesellschaftlicher Sicht ist „grüner“<br />

Stahl aber ein völlig anderer Werkstoff.<br />

Die emissionsfreie Produktion<br />

verlangt große Investitionen, daher hat<br />

„grüner“ Stahl auch eine andere Kostenstruktur.<br />

Ich glaube, dafür ist bei<br />

den Fahrzeugherstellern Verständnis<br />

vorhanden. Da das Material derzeit aber<br />

noch nicht wirklich am Markt verfügbar<br />

ist, wird diese Diskussion aktuell noch<br />

nicht geführt.<br />

Aus unserer Sicht ist das aber nicht<br />

nur eine Sache des Markts. Es bedarf<br />

auch der Unterstützung der Politik.<br />

Europa, die EU, positioniert sich als<br />

treibende Kraft der Dekarbonisierung.<br />

Ohne flankierende Maßnahmen etwa<br />

durch geeignete Carbon Border-Mechanismen<br />

(Ausgleich für in die EU importieren<br />

Stahl, der aus Regionen mit niedrigeren<br />

oder gar keinen CO 2 -Preisen<br />

stammt, Anm. d. Red.) wird es nicht<br />

gehen.<br />

Eine dekarbonisierte Produktion von<br />

Stahl ist nur ein Baustein in der Transformation<br />

der Fahrzeugindustrie hin<br />

zu Emissionsfreiheit. Die Stahlprodukte<br />

selbst sind damit noch gar nicht im<br />

Blick. Wie stellt sich Tata Steel mit seinen<br />

Produkten auf, um die Elektromobilität<br />

voranzutreiben?<br />

Wir begleiten den Wandel im Automobilsektor<br />

seit vielen Jahren. Im vergangenen<br />

Jahr haben wir uns mit unserer<br />

Kampagne „Automotive Mission“ verpflichtet,<br />

Markttrends aufzugreifen und<br />

uns auf die Herausforderungen des<br />

zukünftigen Mobilitätsmarkts vorzubereiten.<br />

Konkret auf die Produkte bezogen<br />

heißt das, dass wir zum Beispiel<br />

einen Schwerpunkt auf hochfeste Stählen<br />

legen, und zwar nicht nur im Flachbereich,<br />

sondern auch bei Präzisionsrohren.<br />

Wir sind überzeugt, dass Leichtbau<br />

weiterhin wichtig bleiben wird. Fahrzeughersteller<br />

sind sehr kostenbewusst.<br />

Die Elektrifizierung mit ihren hohen<br />

Investitionen wird das nochmal verstärken.<br />

Aber auch für die Reichweite<br />

von Elektrofahrzeugen spielt der Leichtbau<br />

eine große Rolle. Mit unseren hochfesten<br />

Stählen bieten wir den Produzenten<br />

bezahlbare Lösungen. Einen<br />

Trend zum extremen Leichtbau sehen<br />

wir hingegen nicht. Das Geld, das dafür<br />

notwendig wäre, wird sinnvoller in die<br />

Batterieentwicklung gesteckt.<br />

Traditionell stehen Karosserie und<br />

Fahrwerk im Fokus, wenn es um Stahl<br />

im Automobil geht. Nun kommt die<br />

Batterie hinzu. Hier hat Tata Steel<br />

Europe einen speziell beschichteten<br />

Stahl entwickelt, der sich für die Herstellung<br />

zylindrischer Batteriezellen<br />

eignet. Wir sind damit der einzige Stahlhersteller,<br />

der diese spezielle Güte in<br />

Europa und Nordamerika anbietet.<br />

Ein dritter Bereich ist der Elektromotor.<br />

Für die Produktion von Elektromotoren<br />

haben wir eine spezielle Güte<br />

nicht-kornorientierten Elektrostahl entwickelt.<br />

Damit ist das Design von leichten<br />

und verlustarmen Motoren möglich.<br />

Herr Heinhuis, vielen Dank für das<br />

Gespräch. 2<br />

WIR<br />

WIR<br />

INVESTIEREN<br />

IN<br />

IN<br />

IN VE S TIE R E N<br />

Der neue STAR<br />

unter<br />

unseren<br />

Sägen<br />

Mit der neuen Aluminium-Profilsäge fertigen wir Zuschnitte bis zu einem Querschnitt von<br />

250 mm und einer Länge von 7.100 mm. Und das mit engsten Toleranzen und nahezu gratlos.<br />

Dabei gehören Kratzer der Vergangenheit an – Späne werden beim Sägen fast restlos abgesaugt.<br />

Weitere Infos zu unseren Serviceleistungen unter www.weinmann-aach.de


Stahlproduktion<br />

Bericht/Nachricht<br />

Die zehn Röhren des<br />

Speichers an ihrem<br />

Bestimmungsort auf<br />

dem Gelände der<br />

Saarstahl AG in<br />

Neunkirchen.<br />

Bilder: Saarstahl AG/Dirk Martin<br />

Saarstahl: Gasometer-Ersatz spart 2.500.000 kWh pro Jahr<br />

Energieverbrauch für Hubbalkenofen<br />

deutlich reduziert<br />

Der neue Röhrenspeicher auf dem Gelände der Saarstahl AG in Neunkirchen, „Nachfolger“ des<br />

im Juni 2<strong>02</strong>0 rückgebauten Gasometers, spart im Vergleich zu seinem Vorgänger die Energie<br />

von rund 600 Neunkirchener Haushalten pro Jahr, oder in Zahlen: 2.500.000 kWh, ein.<br />

Seit Anfang 2<strong>02</strong>0 werden die<br />

Hubbalkenöfen im Saarstahl-Werk<br />

Neunkirchen mit reinem Erdgas<br />

befeuert. Bei der nun in Betrieb<br />

genommenen Anlage handelt es sich<br />

um einen Zwischenspeicher zur<br />

Abdeckung der Lastspitzen in der<br />

Gasversorgung der beiden Hubbalkenöfen.<br />

Nach Fertigstellung der<br />

Anlage ist von ihr allerdings nichts<br />

mehr zu sehen. Die Röhren des Speichers<br />

befinden sich unter der Oberfläche<br />

des Werksgeländes.<br />

Investition in<br />

nachhaltige Produktion<br />

Mehr als 8 Mio. € hat Saarstahl in<br />

die Umstellung der Öfen auf Erdgasbetrieb<br />

sowie in einen neuen sogenannten<br />

Röhrenspeicher als Ersatz<br />

des Gasometers investiert. Das<br />

Unternehmen hat in den letzten zehn<br />

Jahren mehr als 100 Mio. € in die<br />

Modernisierung des Werkes Neunkirchen<br />

investiert und setzt mit diesem<br />

Schritt den Weg zu einer<br />

umweltfreundlichen und nachhaltigen<br />

Produktion am Standort fort.<br />

„Mit dem neuen Röhrenspeicher<br />

zeigt Saarstahl, dass wir auch in<br />

schwierigen Zeiten Verantwortung<br />

für eine nachhaltige Produktion und<br />

die Zukunftsfähigkeit des Standorts<br />

Neunkirchen übernehmen“, freut<br />

sich Werksleiter Thomas Nikolay<br />

über den Neubau.<br />

Neuer Speicher ist<br />

kleiner und effizienter<br />

Der neue Röhrenspeicher arbeitet<br />

deutlich effizienter und kostengünstiger<br />

als der frühere Scheibengasbehälter<br />

und konnte deutlich kleiner<br />

gebaut werden, da das Brenngas im<br />

verdichteten Zustand gespeichert<br />

wird.<br />

Der Erdgasspeicher besteht aus zehn<br />

nebeneinander und bis zu 4 m unter<br />

der Geländeoberfläche liegenden<br />

Röhren mit einem Gesamtvolumen<br />

von ca. 1.000 m 3 . Die Länge der Speicherröhren<br />

stellte besondere Anforderungen<br />

an die Logistik: Schwerlasttransporter<br />

lieferten die 32,5 m<br />

langen Rohre auf das Werksgelände<br />

und ein 300-t-Kran hievte die Rohre<br />

anschließend in die Baugrube. Hier<br />

wurden jeweils zwei Rohre zu einer<br />

65 m langen Röhre zusammengeschweißt.<br />

2<br />

Maßarbeit: Beim Transport der Röhren ging es um einige enge Kurven.<br />

30 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


Bild: ArcelorMittal/Bernd Geller<br />

5 % weniger CO 2 pro Jahr: ArcelorMittal setzt in Eisenhüttenstadt ab 2<strong>02</strong>1 auf mehr Erdgas statt Kohle im Hochofen.<br />

ArcelorMittal Eisenhüttenstadt und VNG kooperieren<br />

Weniger CO 2 durch Hochofenumstellung<br />

ArcelorMittal und der Erdgaslieferant<br />

VNG Handel & Vertrieb<br />

kooperieren künftig miteinander,<br />

um die Produktion von Stahlerzeugnissen<br />

am Standort Eisenhüttenstadt<br />

nachhaltiger zu gestalten. Bis<br />

2030 will ArcelorMittal als weltweit<br />

größtes Stahl- und Bergbauunternehmen<br />

in Europa 30 % seiner CO 2 -<br />

Emissionen einsparen und bis 2050<br />

klimaneutral produzieren. Arcelor-<br />

Mittal Eisenhüttenstadt plant in diesem<br />

Rahmen zunächst, den CO 2 -<br />

Ausstoß in der Stahlherstellung ab<br />

2<strong>02</strong>1 mit einer Umstellung des<br />

Hochofens um etwa 5 % pro Jahr zu<br />

verringern. Dafür wird im Hochofen<br />

künftig Erdgas eingesetzt, um den<br />

Kohlebedarf zu reduzieren, was<br />

neben der Senkung von CO 2 -Emissionen<br />

außerdem zu niedrigeren<br />

Energiekosten beiträgt. Die Umrüstung<br />

des Ofens soll bis Mitte 2<strong>02</strong>1<br />

abgeschlossen sein, die Kosten für<br />

diese Investitionen belaufen sich<br />

auf rund 4 Mio. €.<br />

Im Rahmen der Klimastrategie des<br />

Konzerns beabsichtigt ArcelorMittal<br />

Eisenhüttenstadt – ebenfalls gemeinsam<br />

mit VNG Handel & Vertrieb – in<br />

einem späteren Schritt die Beimischung<br />

von CO 2 -neutralem Wasserstoff,<br />

sobald dieser in ausreichender<br />

Menge und zu wirtschaftlichen Kosten<br />

zur Verfügung steht.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

31


Stahlproduktion<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Ilsenburger Grobblech: Das erste Blech auf der neuen X-Roll MultiFlex-Quench der SMS group wurde am 23. November 2<strong>02</strong>0 produziert.<br />

Bilder: SMS group<br />

Ilsenburger Grobblech: größeres Produktionsspektrum<br />

Neue Wärmebehandlung erfolgreich gestartet<br />

Die Ilsenburger Grobblech GmbH hat im November 2<strong>02</strong>0 erfolgreich das erste Blech im<br />

Wärmebehandlungsofen 1 erwärmt und auf der neuen X-Roll® MultiFlex-Quench (MFQ) der SMS<br />

group gekühlt. Der Zieltermin für das „erste Blech“ konnte damit durch die eng abgestimmte und<br />

zielgerichtete Zusammenarbeit in der Montage- und Kaltinbetriebnahmephase um acht Tage<br />

unterschritten werden.<br />

[Kontakt]<br />

Ilsenburger<br />

Grobblech GmbH<br />

38871 Ilsenburg<br />

+49 39452 85-0<br />

www.ilsenburgergrobblech.de<br />

SMS group GmbH<br />

4<strong>02</strong>37 Düsseldorf<br />

+49 211 881-0<br />

www.sms-group.com<br />

Die MFQ-Anlage ist Bestandteil<br />

einer neuen, energieeffizienten<br />

Wärmebehandlungslinie, die SMS<br />

an das Tochterunternehmen des<br />

Salzgitter-Konzerns geliefert hat. Mit<br />

der Inbetriebnahme des Aggregats,<br />

das sehr flexible Kühlstrategien<br />

ermöglicht, hat die Ilsenburger Grobblech<br />

GmbH nunmehr die Möglichkeit,<br />

ihr Produktspektrum unter<br />

anderem um besonders anspruchsvolle<br />

Güten zu erweitern.<br />

Breiteres Produktspektrum<br />

SMS hat mit der X-Roll MultiFlex-<br />

Quench eine neue Kühltechnologie<br />

am Markt etabliert, die deutlich mehr<br />

Möglichkeiten als konventionelle<br />

Kühlungen bietet. Mittels umschaltbarer<br />

Druckbereiche können alle<br />

Kühlstrategien von extrem langsamer<br />

Abkühlung bis hin zum<br />

Abschrecken mit frei wählbaren<br />

Kühl-Stopp-Temperaturen realisiert<br />

werden. Im Vergleich zu konventioneller<br />

Technologie ist damit ein deutlich<br />

umfangreicheres Produktportfolio<br />

möglich. Die hydraulische<br />

Klemmung der Bleche durch Rollenführungen<br />

stellt – insbesondere bei<br />

dünnen Blechen – zudem eine optimale<br />

Planheit sicher.<br />

Hochmoderne Rollenherdöfen<br />

Voraussetzung für eine homogene<br />

Abkühlung und optimale Produkteigenschaften<br />

der Bleche ist eine<br />

hohe Temperaturgleichmäßigkeit<br />

sowohl bei der Blecherwärmung als<br />

auch bei dem sich an das Abschrecken<br />

anschließende Anlassen. Hierfür<br />

wurden zwei hochmoderne Rollenherdöfen<br />

von SMS geliefert.<br />

Zudem liefert der Anlagenhersteller<br />

eine neue Richtanlage für die Wärmebehandlungsanlage,<br />

die neben<br />

bewährten Funktionen neue<br />

Maßstäbe im Hinblick auf finale<br />

Planheit und Restspannungsverteilung<br />

im Material setze. Neben der<br />

MFQ, der Richtanlage sowie den beiden<br />

Öfen liefert SMS group eine<br />

Strahl anlage, eine Konservierungslinie<br />

und eine Wasseraufbereitungsanlage.<br />

Breites Werkstoffspektrum<br />

In der neuen Wärmebehandlungslinie<br />

werden jährlich mehr als<br />

200.000 t Grobblech verarbeitet. Sie<br />

32 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


ist für Bleche mit Dicken zwischen<br />

5 und 175 mm bei Breiten bis zu<br />

3.500 mm ausgelegt. Bei Blechlängen<br />

zwischen 4 und 24 m haben die<br />

Bleche ein Maximalgewicht von 28 t.<br />

Das Werkstoffspektrum umfasst<br />

unter anderem hochfeste Kohlenstoffstähle,<br />

verschleißfeste Stähle,<br />

Stähle für Offshore-Konstruktionen,<br />

Stahlsorten für den Druckbehälterbau<br />

sowie Einsatz- und Vergütungsstähle.<br />

2<br />

Neue Wärmebehandlungslinie: Flexible Abkühlstrategien ermöglichen<br />

ein breites Produktportfolio für aktuelle und zukünftige Werkstoffe.<br />

Globale Rohstahl -<br />

produktion sinkt in 2<strong>02</strong>0<br />

Die weltweite Rohstahlproduktion für die 64<br />

Länder, die dem Weltstahlverband (worldsteel)<br />

Bericht erstatten, lag im Jahr 2<strong>02</strong>0 bei<br />

1.829,0 Mio. t, was einem Rückgang von<br />

0,9 % gegenüber 2019 entspricht. Aufgrund<br />

der anhaltenden Schwierigkeiten, die die<br />

COVID-19-Pandemie mit sich bringt, sind<br />

viele dieser Zahlen des Monats Schätzungen,<br />

die mit der Produktionsaktualisierung des<br />

nächsten Monats revidiert werden können.<br />

Rohstahlproduktion in<br />

Deutschland – Jahresbilanz<br />

Die Rohstahlproduktion in Deutschland ist<br />

2<strong>02</strong>0 im Vergleich zu 2019 um 10 % gefallen.<br />

Damit sank die Rohstahlerzeugung das dritte<br />

Jahr in Folge. Zudem blieb sie mit 35,7 Mio. t<br />

wie schon im Vorjahr erneut unter der 40<br />

Mio.-t-Grenze und erreicht so das niedrigste<br />

Produktionsniveau seit dem Krisenjahr 2009.<br />

Zuletzt zeichnete sich eine Erholung der<br />

Stahlkonjunktur ab. Der Anstieg der Rohstahlerzeugung<br />

um 9 % im vierten Quartal 2<strong>02</strong>0<br />

muss jedoch vor dem Hintergrund gesehen<br />

werden, dass bereits der Vorjahreszeitraum<br />

außerordentlich schwach ausgefallen war.<br />

Produktion nichtrostender<br />

Stähle weiter rückläufig<br />

Das International Stainless Steel Forum<br />

(ISSF) hat Zahlen für die ersten neun<br />

Monate des Jahres 2<strong>02</strong>0 veröffentlicht, die<br />

zeigen, dass die Schmelzbetriebsproduktion<br />

von Edelstahl im Vergleich zum Vorjahr um<br />

7,8 % auf 36,7 Mio. t gesunken ist.<br />

Rohstahlproduktion weltweit 2<strong>02</strong>0<br />

China 1.053 Mio. t 5,2 %<br />

Japan 83,2 Mio. t -16,2 %<br />

Südkorea 67,1 Mio. t -6,0 %<br />

Deutschland 35,7 Mio. t —10,0 %<br />

EU 138,8 Mio. t -11,8 %<br />

USA 72,7 Mio. t -17,2 %<br />

GUS 101,8 Mio. t 1,5 %<br />

Ukraine 20,6 Mio. t -1,1 %<br />

Türkei 35,8 Mio. t 6,0 %<br />

Rohstahlproduktion in Deutschland von Januar bis Dezember 2<strong>02</strong>0<br />

Rohstahl gesamt 35.658 -10,0%<br />

Oxygenstahl 24.127 -13,0%<br />

Elektrostahl 11.531 -3,1%<br />

Roheisen 22.459 —12,0%<br />

Warmgewalzte Stahlerzeugnisse 30.946 -9,8%<br />

Januar bis Dezember in Tonnen<br />

Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent<br />

Region Quartal Januar bis Veränderung<br />

I/2<strong>02</strong>0 II/2<strong>02</strong>0 III/2<strong>02</strong>0 September in Prozent<br />

Angaben in 1.000 t 2019 2<strong>02</strong>0<br />

Europa 1.790 1.341 1.414 5.233 4.546 -13,1 %<br />

USA 627 450 499 2.019 1.575 -22,0 %<br />

China 5.989r 7.455r 8.496 22.490 21.941 -2,4 %<br />

Asien ohne China und Korea 1.886 1.080 1.627 5.872 4.593 -21,8 %<br />

Andere 1 1.322 1.215 1.520 4.186 4.057 -3,1 %<br />

Gesamt 11.614* 11.541* 13.557 39.800 36.712 -7,8 %<br />

Quelle: ISSF Quelle: WV Stahl<br />

Quelle: Worldsteel<br />

1 Brasilien, Russland, Südafrika, Südkorea, Indonesien, * überarbeitet<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

33


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Mit ihren „Y“-förmigen<br />

Wurfschaufeln<br />

sind mit Gamma-<br />

Turbinen Energieeinsparungen<br />

von bis<br />

zu 25 % möglich<br />

sowie durch die<br />

beidseitige Nutzung<br />

der Wurfschaufeln<br />

eine deutlich längere<br />

Standzeit.<br />

Bilder: Rösler Oberflächentechnik GmbH<br />

Rösler: herstellerneutrales Retrofit optimiert Anlagenperformace<br />

Strahlanlagen-TuneUp<br />

Ob Durchsatz, Oberflächenergebnis, Wartungsaufwand oder Energiebedarf – bestehende<br />

Strahlanlagen können aktuelle Anforderungen häufig nicht mehr erfüllen. Eine Neuanlage ist<br />

trotzdem nicht zwangsläufig erforderlich. Als kostengünstige Alternative bietet TuneUp, die<br />

auf die herstellerunabhängige Modernisierung von Strahlanlagen spezialisierte Marke von<br />

Rösler, ein Retrofit an.<br />

Das auf den individuellen<br />

Bedarf des Betreibers maßgeschneiderte<br />

Technik-Upgrade ermöglicht,<br />

Kapazität, Qualität, Verfügbarkeit<br />

und Energieeffizienz zu erhöhen,<br />

Betriebskosten zu senken sowie die<br />

Anlage an gesetzliche Vorgaben<br />

anzupassen. Eine vorab durchgeführte,<br />

anlagenspezifische und verbindliche<br />

Amortisationsberechnung<br />

sorgt dabei für<br />

hohe Investitionssicherheit.<br />

Mit einer<br />

neuen Strahlanlage<br />

sind erhebliche<br />

Investitionen<br />

verbunden,<br />

weshalb gerade<br />

in wirtschaftlich herausfordernden<br />

Zeiten kostengünstigere Alternativen<br />

gefragt sind. Eine solche Lösung<br />

ist das Retrofit bestehender Anlagen.<br />

„Ein Technik-Upgrade ist natürlich<br />

kein Patentrezept für alle Fälle.<br />

Durch den Austausch und die Veränderung<br />

von Komponenten sowie<br />

Systemerweiterungen bietet es aber<br />

ein großes Potenzial, auch Strahlanlagen,<br />

die zehn Jahre und älter sind,<br />

bedarfsgerecht und kosteneffizient<br />

„Zahlreiche Projekte der letzten Jahre zeigen, dass der<br />

Return on Investment (ROI) beispielsweise bei einem<br />

Turbinentausch aufgrund der erzielten Kosteneinsparungen<br />

bereits nach 12 bis 15 Monaten erreicht wird.“<br />

Michael Motschenbacher, Teamleiter bei TuneUp<br />

auf den aktuellen Stand zu bringen“,<br />

sagt Manfred Kohmann, der als technischer<br />

Projektleiter erster Ansprechpartner<br />

für das Retrofit bei<br />

TuneUp ist.<br />

Amortisation wird<br />

verbindlich berechnet<br />

Ausgangspunkt bei einer Anlagenmodernisierung<br />

sind die individuellen<br />

Anforderungen des Anlagenbetreibers.<br />

Die Retrofit-Spezialisten<br />

erstellen daher<br />

zunächst eine<br />

genaue Zustandsanalyse<br />

der<br />

bestehenden<br />

Strahlanlage,<br />

unabhängig vom<br />

Fabrikat. Zeigt<br />

diese, dass das<br />

gewünschte Modernisierungsergebnis<br />

umsetzbar ist, wird gemeinsam<br />

34 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


mit dem Engineering, der Konstruktion<br />

und Qualitätssicherung sowie<br />

den Fachabteilungen ein maßgeschneidertes<br />

Retrofit-Konzept ausgearbeitet.<br />

Ein wesentliches Leistungskriterium<br />

bei einer Strahlanlage ist die<br />

Turbine, die das Strahlmittel abwirft.<br />

Rösler biete hier eine große Variantenvielfalt.<br />

Eine modernisierte Turbine<br />

zum Beispiel der Gamma-Technologie<br />

erhöhe die Strahlleistung<br />

signifikant und verringere die Bearbeitungszeiten.<br />

In der Praxis sparten<br />

Unternehmen damit oft eine komplette<br />

Schicht.<br />

„Das Einsparpotenzial macht<br />

eine Turbinenmodernisierung unter<br />

anderem auch für neuere Strahlanlagen<br />

interessant, um eine Zertifizierung<br />

nach DIN EN ISO 50001 für<br />

ein systematisches Energiemanagement<br />

zu verlängern oder zu erreichen“,<br />

bemerkt Michael Motschenbacher.<br />

Die Anlagenmodernisierung<br />

könne gegebenenfalls durch Energieeffizienz-Förderprogramme<br />

unterstützt<br />

werden.<br />

Lösungen für unterschiedlichste<br />

Retrofit-Aufgaben<br />

Für die Anlagenmodernisierung<br />

steht außerdem ein breites Spektrum<br />

an Systemlösungen zur Verfügung.<br />

„Geht es beispielsweise darum, ein<br />

konstantes Strahlergebnis zu<br />

gewährleisten, kann dies häufig<br />

durch die Integration einer automatischen<br />

Strahlmittelnachdosierung<br />

erreicht werden“, erklärt Manfred<br />

Kohmann.<br />

Zu den Anlagenbereichen, die<br />

durch ein Retrofit angepasst werden<br />

können, zählen auch die Fördertechnik<br />

und der Werkstücktransport.<br />

Die Modernisierung einer bestehenden<br />

Anlage empfiehlt Rösler als eine<br />

häufig kosteneffizientere Alternative<br />

zum Neukauf einer Strahlanlage.<br />

Strahlanlagen werden aufgrund der<br />

aktuellen Situation häufig nur eingeschränkt<br />

betrieben, so das Unternehmen.<br />

Es sei daher gerade ein<br />

guter Zeitpunkt, sich unverbindlich<br />

über die Möglichkeiten einer Modernisierung<br />

zu informieren. 2<br />

[Kontakt]<br />

Rösler Oberflächentechnik GmbH<br />

TuneUp<br />

Manfred Kohmann<br />

Technischer Projektleiter<br />

+49 9533 924-795<br />

m.kohmann@rosler.com<br />

www.rosler.com<br />

TuneUp ist die<br />

Rösler-Marke für<br />

das herstellerunabhängige<br />

Retrofit<br />

von Strahlanlagen.<br />

Trumpf und Jungheinrich vereinbaren Partnerschaft<br />

Besserer Materialfluss in der vernetzten Fertigung<br />

Das Maschinenbauunternehmen<br />

TRUMPF und der global agierende Automatisierungsexperte<br />

Jungheinrich arbeiten<br />

künftig bei Intralogistiklösungen für die vernetzte<br />

Blechfertigung zusammen. Eine entsprechende<br />

Vereinbarung haben die beiden<br />

Unternehmen im Dezember bekanntgegeben.<br />

Jungheinrich liefert dafür autonom<br />

agierende Fahrzeuge, die Blechteile zwischen<br />

den verschiedenen Werkzeugmaschinen<br />

und Lagerpositionen selbstständig<br />

transportieren.<br />

In der Smart Factory von Trumpf transportieren<br />

Flurförderzeuge von Jungheinrich fahrerlos<br />

Teile zu den verschiedenen Maschinen.<br />

Trumpf sorgt mit der Fertigungssteuerung<br />

TruTops Fab für effizientere Logistikabläufe<br />

in der Fertigung und unterstützt Kunden<br />

durch individuelle Beratung, Inbetriebnahme<br />

sowie Schulungen und Serviceleistungen<br />

bei der Einbindung der autonomen<br />

Transportsysteme. „Mit der Partnerschaft<br />

bringen wir unsere Logistiklösungen weltweit<br />

direkt in die Produktionshallen der verarbeitenden<br />

Industrie. Die Blechfertiger<br />

müssen nicht mehr zwischen verschiedenen<br />

Technologiesystemen wechseln, sondern<br />

erhalten einen ganzheitlichen<br />

Lösungsansatz aus einer Hand“, sagt Markus<br />

Heinecker, Vice President Corporate<br />

Automated Systems AGV der Jungheinrich<br />

Logistiksysteme GmbH.<br />

www.trumpf.com<br />

www.jungheinrich.com<br />

Bild: Trumpf<br />

Aus Voigt & Schweitzer<br />

wird ZINQ<br />

Seit dem 1. Januar 2<strong>02</strong>1 firmieren<br />

alle Standorte und Verwaltungsfirmen der<br />

Unternehmensgruppe Voigt & Schweitzer<br />

unter dem Dach der Marke ZINQ. Im<br />

Laufe des Kalenderjahres 2<strong>02</strong>1 folgen die<br />

belgischen, französischen und niederländischen<br />

Standorte, teilte das Unternehmen<br />

mit. Man reagiere damit auf vermehrte<br />

Anfragen aus der Kundschaft<br />

nach einer einheitlichen Firmierung. Mit<br />

der Umfirmierung werde nicht nur die<br />

Kommunikation in Richtung Kundschaft<br />

und Markt vereinfacht; sie schließe auch<br />

den vor 20 Jahren begonnenen Prozess<br />

der Markenentwicklung ab.<br />

Weitere Infos unter:<br />

bit.ly/umfirmierung-zinq<br />

Bild: ZINQ<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

35


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht<br />

Hochleistungs-Kreissäge ExactCut MAC 75 A im Einsatz bei der WSB GmbH in Herdecke.<br />

Fotos: give4pr<br />

Westfälisches Schäl- und Blankstahlzentrum setzt auf ExactCut-Sägen<br />

Kontinuierlich in Wertschöpfung investiert<br />

Konsequent baut die WSB GmbH – Westfälisches Schäl- und Blankstahlzentrum – ihren<br />

Maschinenpark seit 2012 aus. Neben den Schäl-, Richt- und Polieranlagen für die Bearbeitung von<br />

Rundstählen gehören auch leistungsstarke Sägen mit hoher Lebensdauer zur Ausrüstung. Man<br />

entschied sich 2013 und 2014 zur Anschaffung von zwei ExactCut-Hochleistungs-Kreissägen.<br />

2017 kam noch eine Fasanlage vom gleichen Werkzeugmaschinenhersteller hinzu. Damit hat das<br />

Unternehmen seine Wertschöpfung deutlich gesteigert.<br />

[Kontakt]<br />

Westfälisches<br />

Schäl- & Blankstahlzentrum<br />

GmbH<br />

58313 Herdecke<br />

+49 2330 91656-0<br />

www.wsb-gmbh.eu<br />

ExactCut spol. s r.o.<br />

62700 Brno<br />

Tschechische<br />

Republik<br />

+420 533 426 109<br />

www.exactcut.cz<br />

BOMAR<br />

Germany GmbH<br />

58452 Witten<br />

+49 23<strong>02</strong> 98407-41<br />

www.bomargermany.de<br />

Unter der Firmierung Westfälisches Schäl- und<br />

Blankstahlzentrum wurde 2011 die WSB GmbH aus<br />

Herdecke gegründet, das Unternehmen spezialisierte<br />

sich im Stahlhandel auf den Zuschnitt, das Schälen und<br />

Richtpolieren von Rundmaterialien. Im Programm hat<br />

der Blankstahlspezialist rostfreie Stähle, Werkzeugstähle<br />

und diverse Stahllegierungen, die als Automaten-, Bau-,<br />

Einsatz- und Vergütungsstähle zur Verwendung kommen.<br />

WSB beliefert Kunden in der Automobilindustrie,<br />

dem Getriebe- und Windkraftanlagenbau sowie Produzenten<br />

von Schrauben, Federn und Ketten.<br />

WSB ordert bedarfsgerecht bei unterschiedlichen<br />

Stahlwerken unbearbeitetes Rohmaterial. Das Rohmaterial<br />

wird mit einem umlaufenden Messerkopf geschält,<br />

anschließend auf einer 2-Walzen-Richtanlage druckrichtpoliert.<br />

Dies geschieht mit einer hohen Maßgenauigkeit,<br />

sodass die Halbfabrikate keiner weiteren Oberflächenbearbeitung<br />

bedürfen. Die ausgelieferten<br />

Rundstangen verfügen mit einer Geradheit bis zu<br />

± 0,2 mm/m über Qualitätsstufen von h11, h10 und h9<br />

und liegen mit ihren Außendurchmessern in Größenordnungen<br />

von 15 bis 80 mm. „Viele unserer Auftraggeber<br />

bestellen die Materialien bereits richtpoliert auf<br />

Außenmaß und sparen auf diese Weise bei ihren Bearbeitungsprozessen<br />

wertvolle Maschinenzeiten“, berichtet<br />

Norbert Lehmann, Betriebsleiter der WSB GmbH.<br />

Hochleistungs-Kreissäge für Vollmaterial<br />

Mitte 2012 beschloss die Geschäftsleitung, den bestehenden<br />

Maschinenpark mit den drei Schälmaschinen<br />

und den Richtpolieranlagen um eine vollautomatische<br />

Hochleistungskreissäge mit kundenspezifischer Anpassung<br />

zu erweitern. Den geforderten Kriterien wie hohe<br />

Maschinenperformance, Umsetzung der individuellen<br />

Anforderungen und optimales Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

entsprach die vollautomatische Hochleistungskreissäge<br />

ExactCut MAC 75 A der ExactCut s.r.o., einer Tochtergesellschaft<br />

des tschechischen Sägenherstellers Bomar.<br />

36 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


Breites Lagersortiment der WSB GmbH in Herdecke<br />

Die ExactCut-Hochleistungskreissägen von Typ MAC<br />

zeichnen sich durch wirtschaftliches und schnelles Produzieren<br />

von sehr präzisen Sägeschnitten aus, so das<br />

Unternehmen. Die MAC-Sägeanlagen wurden speziell<br />

zur Trennung von Profilen und Vollmaterial diverser<br />

Stahlsorten und NE-Metallen in der Serienfertigung konzipiert.<br />

Durch den im Verhältnis zum Sägeblatt großen<br />

Sägeblattflansch werden eine hohe Steifigkeit bzw. Rechtwinkligkeit<br />

erreicht. Dies führt zu exakten Schnitten<br />

und hohen Standzeiten der Sägeblätter. Außerdem tragen<br />

das Schnellladen, hohe Fördergeschwindigkeiten, kurze<br />

Nebenzeiten zu einer Produktivitätssteigerung bei.<br />

Steigerung der Angebotsmöglichkeiten<br />

„Um dem zunehmenden Auftragsvolumen und auch<br />

insbesondere der verstärkten Anfrage unserer Kunden<br />

nach Halbfabrikaten mit Längen bis 6.300 mm gerecht<br />

zu werden, fiel Ende 2013 die Entscheidung, in eine<br />

weitere Hochleistungskreissäge zu investieren“, erklärt<br />

Norbert Lehmann. „So lag es nahe, dass wir uns für<br />

einen entsprechend größeren Sägeautomaten von Exact-<br />

Cut interessierten.“ Man entschied sich für die ExactCut<br />

MAC 105 V. Sie bietet im Prinzip die gleichen Features<br />

wie die MAC 75 und vermag auch Materialien mit Durchmessern<br />

von 20 bis 105 mm ebenso präzise zu trennen.<br />

Wichtig war für WSB, dass die Handlingsysteme<br />

der neuen Anlage bei der Materialzufuhr für Längen<br />

bis zu 10 m ausgelegt sind. Dabei handelt es sich nicht<br />

um handelsübliche Längen, sondern um kostengünstige<br />

Ausfallchargen der Stahlwerke.<br />

Grafik: ExactCut<br />

Enden werden gleichzeitig gefast<br />

„Um die Wertschöpfungskette in unserem Betrieb nochmals<br />

deutlich zu steigern, haben wir uns 2017 entschlossen,<br />

den Maschinenpark um eine spezifische Fasanlage<br />

zu erweitern“, berichtet Norbert Lehmann. „Denn<br />

die Enden-Bearbeitung der in Längen von 1.100 bis<br />

6.300 mm getrennten Halbfabrikate sieht für beide<br />

Enden ein gleichzeitiges Fasen der Schnittkanten mit<br />

45° vor“. Hierzu hat ebenfalls die Firma ExactCut eine<br />

eigens für WSB entwickelte Enden-Bearbeitungsanlage<br />

EM 105.6300 geliefert. Je nach Materiallänge werden<br />

dabei die entsprechenden Maschinenparameter automatisch<br />

angepasst.<br />

„Die von ExactCut gelieferten Hochleistungskreissägen<br />

sowie die Fas-Anlage haben sich in unserem<br />

Zwei-Schichtenbetrieb bestens bewährt. Sie sind kontinuierlich<br />

im Einsatz und weisen keine Störanfälligkeit<br />

auf. Vielmehr zeichnen sie sich durch ihre Prozesssicherheit<br />

als sehr stabil aus“, resümiert Norbert Lehmann.<br />

2<br />

3D-Profil der<br />

ExactCut MAC 75 A<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

37


BDS<br />

XXXXX Research A XXXXX<br />

Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />

Rasante Jahresendrallye<br />

Das Stahljahr 2<strong>02</strong>0 war in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Der Start verlief recht ordentlich. Die Stimmung in der<br />

Wirtschaft hatte sich etwas aufgehellt, doch dann kam „Corona“. Immerhin war der Stahlhandel weitaus weniger<br />

negativ betroffen als andere Wirtschaftszweige. Gegen Jahresende konnten gute Lagerabsätze sowie eine in dieser<br />

Form selten gesehene Preisrallye beobachtet werden. Auch die gebeutelte Automobilindustrie konnte merkliche<br />

Produktionszuwächse verzeichnen.<br />

Jörg Feger, Bereichsleiter<br />

Research im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS), berichtet<br />

zusammenfassend<br />

angesichts der ihm<br />

bis einschließlich<br />

November 2<strong>02</strong>0 vorliegenden<br />

Zahlen.<br />

Fragen zur<br />

Statistik<br />

beantwortet im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahl -<br />

handel (BDS) Jörg<br />

Feger, Prokurist<br />

und Bereichsleiter<br />

Research:<br />

Feger-BDS@<br />

stahlhandel.com<br />

Foto: privat<br />

Lagerabsatz<br />

Der Jahresauftakt 2<strong>02</strong>0 verlief für die<br />

Branche recht dynamisch: Im Januar<br />

wurden 975.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

abgesetzt. Dies entspricht<br />

einem Plus von 2,4 % im Vergleich zum<br />

Januar 2019. Auch der Februar lag mit<br />

knapp 937.000 t 3,1 % über dem Vorjahresmonat.<br />

Ursächlich war hierfür unter anderem<br />

die niedrige Bestandslage in Händler-<br />

und Verarbeiterlagern zum Jahreswechsel.<br />

Noch dynamischer liefen die<br />

Geschäfte im März, und dies trotz der<br />

sich mit Wucht entfaltenden Corona-<br />

Pandemie samt eingeleiteter Maßnahmen<br />

zur Monatsmitte. Es wurden fast<br />

1 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

abgesetzt.<br />

Da schon größere Teile der stahlverarbeitenden<br />

Industriezweige, allen<br />

voran der Fahrzeug- und Maschinenbau,<br />

Einbrüche im Auftragseingang<br />

verzeichnet und Kurzarbeit angemeldet<br />

hatten, ist anzunehmen, dass viele Kunden<br />

aus Gründen der Versorgungssicherheit<br />

über ihren aktuellen Bedarf<br />

bestellt haben.<br />

Im April und Mai traf dann<br />

„Corona“ auch die deutsche Stahldistribution<br />

mit erheblicher Wucht. Die<br />

Absatzrückgänge lagen in diesen beiden<br />

Monaten im Vergleich zu den Vorjahresmonaten<br />

um durchschnittlich<br />

zwischen 20 und 30 %.<br />

Dieser Negativtrend konnte im Juni<br />

gestoppt werden. Auch der Juli verlief<br />

recht ordentlich. Enttäuschend hingegen<br />

zeigte sich der August mit einem<br />

Lagerabsatz von 815.000 t. Allenthalben<br />

wurde berichtet, dass sich die Urlaubszeit<br />

mehr als gewöhnlich bemerkbar<br />

machte. Die Gegenbewegung erfolgte<br />

im September. An 22 Arbeitstagen wurden<br />

in Summe 931.000 t verbucht. Der<br />

Oktober und November zeigten sich<br />

sogar ausgesprochen stark. Mit jeweils<br />

knapp 980.000 t Lagerabsatz wurden<br />

die Vorjahrestonnagen deutlich übertroffen.<br />

Besonders erfreulich waren in<br />

beiden Monaten die Entwicklungen bei<br />

Bandblech, Kaltgewalztem und Oberflächenveredeltem<br />

Blech.<br />

Betrachtet man das Gesamtjahr, ist<br />

festzuhalten, dass sich die Auftragslage<br />

je nach Abnehmerbranche deutlich<br />

unterschieden hat. Die Bauwirtschaft<br />

war das Zugpferd der Konjunktur, der<br />

Automobil- und Maschinenbau hingen<br />

über weite Strecken zurück, konnten<br />

gegen Jahresende aber spürbar zulegen.<br />

Lagerbestand<br />

Ende Dezember 2019 wurden 2,03 Mio. t<br />

Lagerbestand gemeldet – der niedrigste<br />

Jahresendbestand seit 1996. Im Januar<br />

erfolgte dann ein moderater Aufbau,<br />

der bei allen Produktgruppen zu beobachten<br />

war. Ungewöhnlicherweise reduzierte<br />

sich im Februar der Bestand wieder<br />

ein wenig. Die Monate März, April<br />

und Mai zeigten krisenbedingt nicht<br />

den saisonal üblichen Aufbau der<br />

Bestände. Auch zwischen Juni und Oktober<br />

veränderten sich die Läger kaum.<br />

Getrieben unter anderem durch gute<br />

Lagerabsätze verringerten sich die<br />

Bestände im November noch einmal<br />

signifikant. Am 30. November 2<strong>02</strong>0 lag<br />

der Bestand mit 1,98 Mio. t rund 7 %<br />

niedriger als im November 2019.<br />

Lagerreichweite<br />

Die durchschnittliche Lagerreichweite<br />

bei Walzstahlfertigerzeugnissen lag im<br />

Jahr 2019 bei 2,7 Monaten bzw. 81<br />

Tagen. Damit bewegte sie sich in etwa<br />

auf dem Niveau des Vorjahres. Im<br />

Januar und Februar 2<strong>02</strong>0 lag die Lagerreichweite<br />

bei guten Absätzen und weiterhin<br />

sehr geringen Beständen bei<br />

niedrigen 2,2 Monaten bzw. 66 Tagen.<br />

Im März war sie aufgrund des hohen<br />

Lagerabsatzes sogar noch etwas niedriger<br />

und belief sich auf 2,1 Monate.<br />

Die starken Rückgänge der Lagerabsätze<br />

im April und Mai ließen die<br />

Lagerreichweiten in die Höhe schnellen.<br />

Im Laufe des Sommers nahmen sie wieder<br />

die gewohnten Dimensionen an.<br />

Im November lag die Reichweite vor<br />

dem Hintergrund guter Absätze und<br />

sehr niedriger Bestände bei 2,0 Monaten.<br />

Dies entspricht 60 Tagen (vgl. Abbildung<br />

1).<br />

Lagerverkaufspreise<br />

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />

für durchschnittliche<br />

Verkaufspreise im kleinlosigen Bereich<br />

zufolge gaben die Preise in den meisten<br />

Monaten des Jahres 2019 bei nahezu<br />

allen Produkten nach. Diese Rückgänge<br />

waren bei Rohren und den meisten<br />

Flachprodukten ausgeprägter als bei<br />

Langprodukten. Gegen Ende des Jahres<br />

konnten vereinzelt auch wieder leichte<br />

Preissteigerungen festgestellt werden.<br />

Diese Tendenz setzte sich am<br />

Anfang des Jahres 2<strong>02</strong>0 fort. Gerade<br />

im Februar und März konnte ein teilweise<br />

spürbarer Preisaufbau festgestellt<br />

werden, der sich, unterschiedlich ausgeprägt,<br />

über alle Produktgruppen<br />

erstreckte.<br />

Der April zeigte sich hingegen<br />

uneinheitlich. Teilweise wurden leichte<br />

Preisrückgänge festgestellt. Dies war<br />

auch im Mai der Fall. Im Juni wurden<br />

bei allen Produktgruppen sinkende<br />

Verkaufspreise beobachtet. Dieser<br />

Trend setzte sich mit einigen Ausnahmen<br />

im Juli und August fort. Im September<br />

und Oktober legten die Verkaufspreise<br />

bei fast allen Produkten<br />

zu. Diese Entwicklung setzte sich im<br />

November sehr dynamisch fort. Allen<br />

voran bei Flachprodukten kam es zu<br />

starken Preiserhöhungen (vgl. Abbildungen<br />

2 und 3). 2<br />

38 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


Lagerabsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution Abb. 1<br />

n Absatzindex (2007 = 100)<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

90<br />

Ø<br />

2016<br />

97<br />

Ø<br />

2017<br />

94<br />

Ø<br />

2018<br />

90<br />

Ø<br />

2019<br />

89<br />

78 75 81 81 72<br />

Ø<br />

2<strong>02</strong>0<br />

n Lagerreichweite in Tagen<br />

200<br />

180<br />

160<br />

98 100<br />

89<br />

94<br />

89 93<br />

98 98<br />

140<br />

82 82<br />

74<br />

120<br />

68<br />

54<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

72 114 66 66 63 87 96 78 72 78 69 66 60<br />

20<br />

0<br />

Nov. Dez. Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov.<br />

2019 2019 2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>0<br />

Absatz und Lagerreichweite<br />

der<br />

Stahldistribution<br />

Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />

160<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Preisentwicklung<br />

bei Langprodukten<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />

Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

1. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

1. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

1. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

1. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

3. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

1. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

1. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

1. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

3. Q. 2016<br />

4. Q. 2016<br />

1. Q. 2017<br />

2. Q. 2017<br />

3. Q. 2017<br />

4. Q. 2017<br />

1. Q. 2018<br />

2. Q. 2018<br />

3. Q. 2018<br />

4. Q. 2018<br />

1. Q. 2019<br />

2. Q. 2019<br />

3. Q. 2019<br />

4. Q. 2019<br />

1. Q. 2<strong>02</strong>0<br />

2. Q. 2<strong>02</strong>0<br />

3. Q. 2<strong>02</strong>0<br />

4. Q. 2<strong>02</strong>0<br />

1. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

1. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

1. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

1. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

3. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

1. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

1. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

1. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

3. Q. 2016<br />

4. Q. 2016<br />

1. Q. 2017<br />

2. Q. 2017<br />

3. Q. 2017<br />

4. Q. 2017<br />

1. Q. 2018<br />

2. Q. 2018<br />

3. Q. 2018<br />

4. Q. 2018<br />

1. Q. 2019<br />

2. Q. 2019<br />

3. Q. 2019<br />

4. Q. 2019<br />

1. Q. 2<strong>02</strong>0<br />

2. Q. 2<strong>02</strong>0<br />

3. Q. 2<strong>02</strong>0<br />

4. Q. 2<strong>02</strong>0<br />

Preisentwicklung bei<br />

Flachprodukten und<br />

Rohren<br />

Quelle: BDS<br />

Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

39


BDS<br />

DigiDay 2<strong>02</strong>1<br />

BDS-DigiDay 2<strong>02</strong>1<br />

Digitalisierung im Stahlhandel<br />

eCommerce, ERP-Systeme, digitaler Einkauf – die digitale Transformation des Stahlhandels verändert die<br />

Branche in vielen Bereichen grundlegend und mit hoher Geschwindigkeit. Einen exklusiven Blick auf die<br />

aktuellen Entwicklungen hat der coronabedingt online durchgeführte DigiDay 2<strong>02</strong>1 am 28. Januar des<br />

Bundesverbands Deutscher Stahlhandel (BDS) mit rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gegeben.<br />

Ein knappes Jahr nach dem<br />

Beginn der Corona-Pandemie sind<br />

Online-Veranstaltungen mittlerweile<br />

zu einem gewohnten Veranstaltungsformat<br />

geworden. In die Reihe<br />

erfolgreich durchgeführter Fach- und<br />

Branchentreffs hat sich nun auch<br />

der BDS-DigiDay 2<strong>02</strong>1 eingereiht,<br />

zu dem der Verband am 28. Januar<br />

eingeladen hatte. Rund 300 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer haben<br />

sich dabei in zehn kurzen Online-<br />

Expertenbeiträgen über die aktuelle<br />

Entwicklung bei der digitalen Transformation<br />

der Stahlhandelsbranche<br />

informiert, miteinander diskutiert<br />

und wertvolle Learnings in den<br />

Betriebsalltag mitgenommen.<br />

Alle Vorträge und Statements<br />

des BDS-DigiDay 2<strong>02</strong>1 sind<br />

online kostenlos abrufbar unter<br />

www.stahlhandel.com/digiday2<strong>02</strong>1<br />

Auf dem Programm standen in 15-<br />

min-Vorträgen renommierter Experten<br />

alle für den Stahlhandel relevanten<br />

Digitalisierungsthemen – vom ERP-<br />

System über digitales Marketing und<br />

digitale Beschaffung bis hin zu Standardisierungsfragen,<br />

Lager- und<br />

Maschinenanbindung sowie eine juristische<br />

Einordnung aktueller Digitalisierungstrends.<br />

Mit einer kurzen Mittagspause<br />

lief das Programm von 10<br />

bis 14 h, Teilnehmer hatten die Möglichkeit,<br />

sich zu den einzelnen Themen<br />

mit Fragen an die Referenten einzubringen<br />

und in der Diskussionsrunde<br />

nach jedem der drei Inhaltsblöcke mitzudiskutieren.<br />

40 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


Wir leben in einer VUCA-Welt<br />

„Aufgrund der Schnelllebigkeit<br />

des Tagesgeschäfts können Mitarbeiter<br />

nur schwer alle relevanten<br />

Faktoren bei der Kundenbeobachtung<br />

im Blick behalten.“<br />

Bernd Rech, Nissen & Velten<br />

Die unternehmerische Welt ist unsicher,<br />

in der modernen Welt verändern sich<br />

nicht nur die Rahmenbedinungen zusehends<br />

schneller, auch der aktuelle Digitalisierungsschub<br />

sorgt für steigende Anforderungen<br />

an die Unternehmensführung,<br />

sagte Bernd Rech, von ERP-Anbieter Nissen<br />

& Velten. Auf diese VUCA-Welt (siehe Infokasten)<br />

ist „enVenta ERP“, das ERP-Produkt<br />

des Stockacher Softwarehauses, ausgerichtet.<br />

Aus dem umfangreichen Baukasten der<br />

Softwarelösung hob der IT-Experte zwei<br />

Themen besonders hervor: E-Commerce<br />

und Künstliche Intelligenz. Die aktuelle<br />

Entwicklung zeige, so Rech, dass die Integration<br />

des Außendienstes in die eigene<br />

eCommerce-Lösung immer stärker in den<br />

Fokus gerate. Um die Akzeptanz der Shop-<br />

Lösung im Unternehmen zu erhöhen, ist<br />

es notwendig, den Außendienst in sämtliche<br />

Schritte bei der Auftragsanbahnung und -<br />

annahme einzubeziehen. Das leistet das<br />

Tool „enVenta-KI-Analytics“ von Nissen &<br />

Velten. Es hilft dem Vertrieb im Stahlhandel,<br />

das sich ständig verändernde Kundenverhalten<br />

bei den Bedarfen im Tagesgeschäft<br />

zu verfolgen. Zusätzlich können im Rahmen<br />

einer Kundenbewertung jetzt auch das<br />

Risiko und die Rentabilität des Kunden für<br />

den Stahlhändler bewertet werden, so Rech.<br />

Dabei ist das Ende der Fahnenstange noch<br />

längst nicht erreicht: Rund um die Themen<br />

Produkte und Preise seien die Möglichkeiten<br />

durch enVenta-KI-Analytics für den Stahlhandel<br />

umfangreich erweiterbar.<br />

Was ist VUCA? Das aus dem US-Militär<br />

übernommene Akronym VUCA steht für Volatility<br />

(Volatilität), Uncertainty (Unsicherheit),<br />

Complexitiy (Komplexität) und Ambiguity<br />

(Mehrdeutigkeit) und bezeichnet die Hindernisse<br />

in der modernen Lebenswelt sichere<br />

Entscheidungen zu treffen.<br />

Innerhalb von zwei Wochen startklar<br />

„Unsere Unitrade-Shop-Lösung<br />

können Sie innerhalb von zwei<br />

Wochen startklar einführen.“<br />

Maximilian Kleibrink, SE Padersoft<br />

Auf die digitalen Prozesse im Stahlhandel<br />

ging Maximilian Kleibrink, SE<br />

Padersoft, anhand der integrierten Unitrade-Handelssoftware<br />

seines Unternehmens<br />

ein. Die ERP-Lösung bildet sämtliche<br />

Prozesse, wie die Abwicklung der Belegketten,<br />

der Zugriff auf Stammdaten, das<br />

Monitoring und das prozessbezogene Aufgabensystem,<br />

digital ab. Der Unitrade-Webshop<br />

arbeitet mit voller Datenintigrität, er<br />

kann daher sowohl im B2B-Bereich als<br />

auch als Tool für den eigenen Außendienst<br />

genutzt werden. Dabei ist das ERP-System<br />

auch speziell auf den Stahlhandel ausgerichtet,<br />

die Branche wird mit allen relevanten<br />

Funktionen komplett abgebildet.<br />

Ein starkes Argument für Unitrade sieht<br />

Kleibrink in der kurzen Einführungsphase<br />

der Software bei Unternehmen. Innerhalb<br />

von nur zwei Wochen könne SE Padersoft<br />

das ERP-System startklar einführen.<br />

Voraussetzung dafür seien unter anderem<br />

vollständige und gut gepflegte „Artikelinformationen“.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

41


BDS<br />

DigiDay 2<strong>02</strong>1<br />

Die Digitalisierung von Unternehmensprozessen<br />

einer Branche ist eine komplexe<br />

Aufgabe. SHCware Stahl von SHComputersysteme<br />

kommt den Anforderungen<br />

an eine spezifische Branchenlösung mit<br />

vielen Features nach und bietet eine volle<br />

Releasefähigkeit, praxisorientierte Neuerungen<br />

in Abstimmung mit den Anwendern<br />

„Digitalisierung ist kein Projekt,<br />

sondern eine langfristige<br />

Unternehmensphilosophie.“<br />

Peter Uhl, SHComputersysteme<br />

Digitalisierung fängt von oben an<br />

sowie die Zusammenarbeit mit Spezialisten<br />

in den jeweiligen Software-Modulen. Auch<br />

für zukünftige Digitalisierungsaufgaben<br />

sei SHCware Stahl gut aufgestellt und biete<br />

die Archivierung, Rechnungslegung, Zeugnisverwaltung,<br />

Anbindung an den Außendienst,<br />

die Lager-Einbindung sowie Datenexport-Möglichkeiten.<br />

Kunden- wie<br />

lieferantenseitig steigen aufgrund der Digitalisierung<br />

die Anforderungen an ERP-<br />

Lösungen stetig, so Uhl weiter. Unternehmensintern<br />

sei personalseitig etwa ein<br />

immer stärkerer Bedarf an Social-Media-<br />

Lösungen zu beobachten.<br />

Kritisch sah Uhl in seinem Vortrag,<br />

Digitalisierungsprojekte durch eine IT-<br />

Abteilung im Unternehmen „erledigen“ zu<br />

lassen. Mit Blick auf eine Studie des Fraunhofer<br />

IPA Instituts, Stuttgart, von 2019,<br />

die festgestellt hatte, dass die Führungsebenen<br />

im Stahlhandel das Thema Industrie<br />

4.0 annehmen, die Mitarbeiter jedoch nicht,<br />

sei die Digitalisierung Chefsache, so Uhl.<br />

„Die Digitalisierung geht über die Anbindung<br />

von Maschinen weit hinaus“, sagte<br />

der IT-Fachmann. 2<br />

Digitaler Einkauf – Chancen nutzen,<br />

Effizienz steigern<br />

Neue digitale Möglichkeiten im Stahleinkauf<br />

stellte Tim Milde von XOM vor.<br />

XOM bietet schon seit geraumer Zeit einen<br />

Marktplatz für metallspezifische Webshoplösungen.<br />

Dabei ist das Berliner Unternehmen<br />

nicht nur auf dem europäischen Markt<br />

tätig, sondern auch zum Beispiel in den<br />

USA. Ein neues Modul der Plattform richte<br />

sich nun explizit an Stahlhändler und soll<br />

deren Einkaufsprozesse optimieren. Anstatt<br />

wie sonst üblich Angebote der verschiedenen<br />

Lieferanten anhand von Excel-Tabellen<br />

zu vergleichen, bietet sie ein standardisiertes<br />

System aus einer Hand an, so Milde.<br />

Sämtliche Parameter, wie Qualitäten, Konditionen,<br />

Lieferzeiten und andere Rahmenbedingungen<br />

können so abgebildet werden.<br />

Dies verhindere unnötige administrative<br />

Arbeiten und mindere mögliche Erfassungsfehler.<br />

Auch im After Sales-Bereich bietet<br />

das Tool Möglichkeiten, etwa bei der Nachverfolgung<br />

des Lieferstatus und der Reklamationsbearbeitung.<br />

Zusätzlich wird die<br />

Logistik unterstützt, wenn es darum geht,<br />

Lkw mit bestellter Ware optimal auszulasten.<br />

Das System bietet außerdem umfassende<br />

Möglichkeiten zur Dokumentenverwaltung<br />

und Kundenanalysetools.<br />

„Mit unserem neuen Tool sind<br />

für Stahlhändler umfangreiche<br />

Effizienzsteigerungen beim Einkauf<br />

von Stahl möglich.“<br />

Tim Milde, XOM Materials<br />

Stimmen zum DigiDay<br />

„Wenn wir das Thema Digitalisierung<br />

nicht selber als Stahlhandel vorantreiben,<br />

dann werden andere<br />

uns treiben. Das sollten wir nicht<br />

zulassen. Ich bin dem BDS daher<br />

dankbar, dass er wieder einen<br />

DigiDay veranstalt hat.“<br />

Gisbert Rühl, CEO Klöckner & Co SE<br />

42 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


Digitalisierung im Vertrieb –<br />

ein Überblick<br />

Eine Plattform für den digitalen<br />

Handel mit Stahlprodukten<br />

– dafür sah Thorsten Studemund<br />

von Voß Edelstahlhandel für sein<br />

Unternehmen keinen Bedarf.<br />

„Dafür ist die Branche einfach<br />

schon analog zu gut vernetzt“,<br />

so Studemund. Gleichwohl sei<br />

die Stahl- und Metallbranche keineswegs<br />

alt und verstaubt, wie<br />

immer wieder mal zu hören sei.<br />

Die Digitalisierung sei vielmehr<br />

ein wichtiges Instrument, um<br />

Prozesse zu optimieren.<br />

Voß Edelstahlhandel, das ausschließlich<br />

im Händler-Händler-<br />

Geschäft tätig ist, bietet Kunden<br />

drei verschiedene Möglichkeiten<br />

der digitalen Kommunikation:<br />

einen Webshop, Vernetzung der<br />

Warenwirtschaftssysteme und<br />

den digitalen Austausch von<br />

Dokumenten, wie Prüfbescheinigungen,<br />

Rechnungen oder Gutschriften.<br />

Da jeder Kunde unterschiedliche<br />

Bedürfnisse habe,<br />

bekommt auch jeder Kunde bei<br />

Voß seinen eigenen individuell<br />

konfigurierten Online-Shop, er -<br />

läuterte Studemund.<br />

Für Kunden, die über einen<br />

eigenen Webshop verfügen,<br />

besteht die Möglichkeit, diesen<br />

direkt mit Voß-Daten zu speisen.<br />

Besonders effizient sei die Datenanbindung<br />

der europaweiten Kunden<br />

über EDI. Dadurch habe sich<br />

die Telefonaktivität im Hause Voß<br />

nahezu halbiert. Als neuestes<br />

Angebot stellte Studemund die<br />

Partnerartikel vor. So können Partnerhändler<br />

ihre B- und C-Artikel<br />

europaweit über das Voß-Distributionsnetz<br />

vertreiben, und das<br />

sowohl digital als auch analog über<br />

die hauseigene Logistik und Spedition.<br />

MASCHINE<br />

BOOSTER-<br />

BOX<br />

„Es gibt eine entscheidende Frage<br />

bei der Digitalisierung:<br />

Können wir Mehrwert schaffen?“<br />

Thorsten Studemund, Voß Edelstahlhandel<br />

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BDS<br />

DigiDay 2<strong>02</strong>1<br />

Kundennutzen Digitalisierung<br />

Aus Sicht des Salzgitter Mannesmann<br />

Stahlhandels schilderte Sebastian<br />

Merhofe die Entwicklung der digitalen<br />

Angebote der letzten sechs Jahre. Auch im<br />

„Kundenbefragungen haben<br />

gezeigt, dass der digitale Zugriff<br />

auf das volle Sortiment die tägliche<br />

Arbeit erleichtert.“<br />

Sebastian Mehrhofe, Salzgitter Mannesmann<br />

Stahlhandel<br />

Mittelstand ist demnach die Bereitschaft<br />

gestiegen, digitale Angebote zu nutzen, so<br />

Mehrhofe. Salzgitter Mannesmann Stahlhandel<br />

habe dabei größten Wert darauf<br />

gelegt, die Angebote einfach zu halten, um<br />

Kunden einen klaren Mehrwert zu ermöglichen.<br />

Um das Angebot zu optimieren,<br />

werden etwa regelmäßig Kundenbefragungen<br />

durchgeführt. Nach dem im Jahr 2015<br />

gestarteten Digital-Service e-Connect, bei<br />

dem EDI-Schnittstellen zum Kunden<br />

geschaffen wurden, konnten die Kunden<br />

schon bald darauf auf den etwas schlanker<br />

gestalteten e-Shop zugreifen – und Material<br />

mittlerweile auch über die Plattform e-<br />

Auction ersteigern. Mit diesen Angeboten<br />

werden Effizienzsteigerungen geschaffen,<br />

die zu einer klassischen Win-Win-Situation<br />

sowohl für Lieferanten als auch Kunden<br />

führten, sagte Mehrhofe.<br />

Stimmen zum DigiDay<br />

„In den kommenden zwei Jahren werden wir die Prozesse in der Logistik<br />

vollständig digital abbilden. Damit schaffen wir eine bessere Prozessübersicht,<br />

eine geringere Fehlerquote und sind für Kunden aussagefähiger, wo sein<br />

Auftrag bei uns gerade steht. Das sind Dinge die in Zukunft zählen.“<br />

Hans-Christian vom Kolke, Geschäftsführender Gesellschafter, Elsinghorst Stahl und Technik<br />

IPD-Code – mehr als<br />

nur eine Artikelnummer<br />

„Der Kunde kann Nachbestellungen<br />

sehr einfach per IPD-Code auslösen.“<br />

Ralf Niemeier, VisiTrans<br />

Ralf Niemeier von VisiTrans, einer<br />

B2B-Plattform für die Transportbranche,<br />

stellte den neuesten Stand der Stahlplattform<br />

stahl.online vor. stahl.online bietet<br />

Händlern die Möglichkeit, sich unkompliziert<br />

eine individuell gestalte Plattform<br />

zum digitalen Vertrieb von Stahlprodukten<br />

zu schaffen. Die Lösung bietet eine Reihe<br />

von Features. So kann unter anderem das<br />

Liefergebiet eingrenzt, die Zielkundschaft<br />

anhand ihrer Branchenzugehörigkeit definiert<br />

und das zur Verfügung stehende Lieferprogramm<br />

abgesteckt werden. Kunden<br />

können Anfragen vollständig eingeben. Da<br />

Informationen zum Beispiel zu Verpackung,<br />

Transport, Entlademöglichkeiten<br />

und benötigte Zertifikate einmalig in den<br />

Grundeinstellungen hinterlegt werden können,<br />

dauert der reine Anfragevorgang bestenfalls<br />

gerade einmal 20 Sekunden, so<br />

Niemeier.<br />

Abgebildet werden zudem die verschiedensten<br />

Anarbeitungsleistungen. Hochgeladen<br />

werden können beispielsweise Zeichnungen,<br />

die fertige Bestellung geht dann<br />

beim Stahlhändler wahlweise als PDF-Dokument<br />

mit dem Logo des bestellenden Kunden<br />

oder über die elektronische Schnittstelle<br />

ein. Neu ist ein mitgelieferter IPD-Code,<br />

der nicht nur das individuelle Produkt, sondern<br />

auch sämtliche Zusatzeingaben abbildet.<br />

IPD-Codes können genutzt werden, um<br />

zukünftig Preisanfragen oder Nachbestellungen<br />

der gleichen Ware per Smartphone<br />

abzusetzen.<br />

44 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


„Bei unseren Lösungen berücksichtigen<br />

wir nicht nur den Materialfluss,<br />

sondern auch den Informationsfluss.“<br />

Armin Stolzer, KASTO Maschinenbau<br />

Ratio durch Digitalisierung in<br />

Lagerlogistik und Anarbeitung<br />

Der Stahlhandel ist vielen Herausforderungen<br />

ausgesetzt, auf die auch die Ausrüster und Lieferanten<br />

der Branche reagieren müssen. Für Säge- und Lagertechnik-Hersteller<br />

Kasto ist die dezentrale und autonome<br />

Organisation im Rahmen von Digitalisierung und Industrie<br />

4.0 dabei längst gelebte Realität, sagte Armin Stolzer.<br />

Das Herzstück der Lagerverwaltung, das Warehousemanagement-System<br />

KASTOlogic, biete umfangreiche Optimierungsmöglichkeiten.<br />

Die heutige Materialverwaltung<br />

erziele im Vergleich zur früheren Kassettenverwaltung<br />

eine deutlich höhere Ausbringungsleistung. Mit dieser<br />

Technologie seien mittlerweile auch Hochleistungsdistributionszentren<br />

mit gesteigerten Möglichkeiten umgesetzt<br />

worden.<br />

Die Steuerung kann mit KASTOlogicmobile um eine<br />

„smarte“ Variante erweitert werden, umfangreiche Funktionen<br />

stehen jetzt auch auf mobilen Endgeräten zur<br />

Verfügung. „Durch die digitale Abbildung der gesamten<br />

Prozesskette vom ERP-System über Lager bis zu den<br />

Sägen können jetzt auch die Folgeschritte eingebunden<br />

werden. Dies betrifft das Sortieren, Entgraten und Etikettieren<br />

bis hin zum Transport mittels führerloser Transportsysteme“,<br />

sagte Stolzer. Auch das Stapeln und Kommissionieren<br />

ließen sich bei Bedarf problemlos<br />

integrieren. Über die hauseigene „Visual Assistance“<br />

sind alle unterstützenden Services im Remote-Verfahren<br />

vorhanden. Nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit werde<br />

durch pragmatische Automatisierung und zielgerichtete<br />

Digitalisierung erst möglich, schloss Stolzer.<br />

Stimmen zum DigiDay<br />

„Die Digitalisierung hat durch Corona einen<br />

deutlichen Schub bekommen. Salzgitter Mannesmann<br />

Stahlhandel hat die Zeit genutzt, um die digitale<br />

Kommunikation zu Kunden voranzutreiben.“<br />

Jan Nowak, Mitglied der Geschäftsführung, Salzgitter Mannesmann<br />

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<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

45


BDS<br />

DigiDay 2<strong>02</strong>1<br />

Die Webseite jedes Unternehmens<br />

mit einem vollständigen Impressum und<br />

den Hinweispflichten zu versehen, stieg<br />

Dr. Thorsten Hauröder von Henseler & Partner<br />

direkt ein. Beim Versand von Online-<br />

Newslettern sei zudem darauf zu achten,<br />

Art und Umfang der gespeicherten Empfängerdaten<br />

bekannt zu geben und eine<br />

„In vielen Bereichen des Vertragsrechts<br />

ist der Gesetzgeber inzwischen<br />

auf Augenhöhe mit dem aktuellen<br />

Stand der Digitalisierung.“<br />

Dr. Thorsten Hauröder, Henseler & Partner<br />

Rechtliche Aspekte der Digitalisierung<br />

Möglichkeit zur Abbestellung einzupflegen.<br />

Auch der inzwischen obligatorische Cookie-Banner<br />

dürfe nicht fehlen, mahnt der<br />

Jurist. Ebenfalls solle eine Datenschutzerklärung,<br />

sowohl auf der Webseite als auch<br />

als Link in der E-Mail-Signatur vorhanden<br />

sein. „Generell gilt beim Datenschutz, möglichst<br />

wenig persönliche Kundendaten zu<br />

verarbeiten“, sagte Hauröder. Im Zeitalter<br />

der Digitalisierung werde zudem auf standardisierte<br />

Vertragserklärungen, die Einhaltung<br />

der Formvorschriften und auf die<br />

Beweisbarkeit geachtet. „Insbesondere sollten<br />

sämtliche Dokumente und die dazu<br />

gehörige Korrespondenz rund um den Vertrag<br />

nachvollziehbar hinterlegt sein“, so<br />

Hauröder weiter. Explizit erwähnte der<br />

Rechtsanwalt die IT-Sicherheit: Es sei inzwischen<br />

unerlässlich, Vorkehrungen zur<br />

Datensicherheit, zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen<br />

und für den Fall von IT-Ausfällen<br />

zu treffen.<br />

Stimmen zum DigiDay<br />

„Wir werden die Digitalisierung massiv vorantreiben. Ziel ist, den Mitarbeitern<br />

mehr Raum dafür zu geben, sich um unsere Kunden zu kümmern. Das gilt auch<br />

für das Lager. Online für Kunden erreichbar zu sein, ist gerade in Coronazeiten<br />

sehr wichtig. Damit stärken wir unsere Wettbewerbsfähigkeit im Markt.“<br />

Claus-Joachim Harder, Geschäftsführer Adolf Richter Stahl-Metalle-Kunststoffe GmbH<br />

Getestet, gebenchmarkt,<br />

garantiert 30 % und mehr<br />

Es ist ein Leistungsversprechen, das<br />

Valentin Kaltenbach gleich zu Beginn seines<br />

Vortrags gibt: Durch die Nutzung der<br />

Maschinenanalyse-Lösung von KALTEN-<br />

BACH.SOLUTIONS könne der Anlagenbetreiber<br />

zwischen 50.000 und 100.000 € pro<br />

Jahr einsparen. Bei dieser Einschätzung<br />

handele es nicht um aus der Luft gegriffene<br />

Zahlen. Die individuelle Situation beruhe<br />

vielmehr immer auf messbaren Ergebnissen,<br />

mit einer eingerechneten Amortisationsdauer<br />

zwischen drei und sechs Monaten.<br />

Das Ziel definiere dabei der Kunde selbst.<br />

Mit KALTENBACH.SOLUTIONS optimieren<br />

der Maschinenbauexperte Valentin Kaltenbach<br />

und sein Team die Rüstzeiten, die Fertigung<br />

sowie die Ausrüstung von Anlagen<br />

– mit Auswirkungen auf die Materialsteuerung<br />

ein. Im Leistungsumfang enthalten<br />

ist ein „Full-Service“, alle erforderlichen<br />

Voraussetzungen einer erfolgreichen Installation<br />

werden – von der Expertise über die<br />

Messtechnik bis zum Projektmanagement<br />

– mitgeliefert. Das operative Vorgehen<br />

umfasst fünf Schritte: Digitalisieren, Messen,<br />

Modulieren, Planen und Umsetzen.<br />

Die Gesamtlaufzeit eines einzelnen Projekts<br />

„Wir versprechen Ihnen eine<br />

realisierbare Einsparung von<br />

1.000 bis 2.000 € pro Woche für<br />

jede Ihrer Maschinen“.<br />

Valentin Kaltenbach, Kaltenbach Solutions<br />

beträgt dabei zwischen 20 und 25 Wochen,<br />

so Kaltenbach.<br />

46 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


BDS<br />

Berufsbildung<br />

Schauspielerisches Talent in die Waagschale<br />

geworfen, um das Interesse der<br />

Arbeitskreis-Teilnehmer hochzuhalten:<br />

Kaum zu erkennen sind Jörg Feger, BDS,<br />

und Ralf Winterfeld, EHV (r.).<br />

Arbeitskreis junger Stahlhändler geht neue Wege<br />

Lieber online Lernen als ganz abgemeldet<br />

Schon seit vielen Jahrzehnten bietet der Arbeitskreis junger Stahlhändler unternehmensübergreifende<br />

Weiterbildungsangebote für Auszubildende des Stahlhandels im westlichen Ruhrgebiet an. Sehr zum<br />

Leidwesen aller Beteiligten musste erstmals im Frühjahr 2<strong>02</strong>0 ein Semester ausfallen. Dafür haben die<br />

Organisatoren den Sommer genutzt, um sich technisch und inhaltlich neu auszurichten.<br />

„Die Zeit, von jetzt auf gleich<br />

komplett auf ein corona-konformes<br />

Programm umzustellen war kurz vor<br />

dem geplanten Start der Veranstaltungsreihe<br />

zu knapp“, sagt Jörg Feger,<br />

Bereichsleiter Research im BDS und<br />

Mit-Organisator des Arbeitskreises junger<br />

Stahlhändler.<br />

Auf Online umgestellt<br />

Betriebsbesichtigungen waren aus verständlichen<br />

Gründen keine Option und<br />

so hat man sich schweren Herzens entschieden,<br />

im Herbstsemester 2<strong>02</strong>0 ausschließlich<br />

Workshops anzubieten. Um<br />

das Corona-Ansteckungsrisiko weiter<br />

zu minimieren, wurden zudem keine<br />

Präsenzveranstaltungen, sondern ausschließlich<br />

Webinare angeboten – was<br />

für alle Beteiligten eine gewisse Umstellung<br />

bedeutete. „Besonders die Referenten<br />

waren noch mehr als sonst<br />

gefordert, die Inhalte mundgerecht zu<br />

servieren, das Interesse der Teilnehmer<br />

hochzuhalten und sie in die Workshops<br />

mit einzubinden“, stellt Jörg Feger fest.<br />

Inhaltlich lag der Fokus auf den<br />

Produktgruppen Edelstähle und NE-<br />

Metalle. Mit Marketing im Stahlhandel<br />

und der Bedeutung von Compliance<br />

im Geschäftsleben wurden zudem Themen<br />

außerhalb des Werkstoffbereichs<br />

angeboten.<br />

“Das Ganze hat unerwartet gut<br />

funktioniert. Die Technik hat bis auf<br />

wenige Kleinigkeiten mitgespielt und<br />

das Programm wurde von den Auszubildenden<br />

als gleichermaßen lehrreich<br />

wie unterhaltsam bewertet“, bilanziert<br />

Feger. Bewährt habe sich, dass viele<br />

Workshops nicht von einem Referenten<br />

alleine, sondern gleich von mehreren<br />

Akteuren gestaltet wurden. „Das macht<br />

eine Veranstaltung in der Regel etwas<br />

lebhafter“, so Jörg Feger weiter. Dies<br />

gipfelte darin, dass zwei Referenten<br />

im Rahmen von Rollenspielen sogar<br />

ein gewisses schauspielerisches Talent<br />

unter Beweis stellen konnten. Oder<br />

auch nicht. Aber das liegt wie so vieles<br />

im Auge des Betrachters (siehe Abbildung).<br />

Auch Frühjahr komplett online<br />

Das Frühjahrssemester 2<strong>02</strong>1 soll nun<br />

ebenfalls komplett online stattfinden.<br />

„Die Hoffnung bleibt, dass im Herbst,<br />

spätestens aber im Jahr 2<strong>02</strong>2 auch wieder<br />

Betriebsbesichtigungen stattfinden<br />

können“, so Jörg Feger. Trotz aller Vorzüge<br />

der digitalen Medien seien sich<br />

alle Beteiligten einig, dass nichts den<br />

Besuch vor Ort bei einem stahlverarbeitenden<br />

oder -produzierenden Unternehmen<br />

samt der damit verbundenen<br />

sozialen Interaktion ersetzen kann.2<br />

Jahresprogramm 2<strong>02</strong>1 des Ausbilderkreises vorgestellt<br />

Jede Menge Angebote rund um die Ausbildung<br />

Der Ausbilderkreis e.V. hat Ende des vergangenen Jahres sein<br />

Programm für 2<strong>02</strong>1 vorgestellt. Es richtet sich an Fach- und Führungskräfte,<br />

die in Unternehmen mit der Ausbildung junger Menschen<br />

betraut sind oder sich dafür interessieren. Herausgekommen<br />

ist ein bunter Mix aus den verschiedensten Veranstaltungen rund<br />

um die Förderung der betrieblichen Aus- und Weiterbildung, der Personalentwicklung<br />

sowie der Qualifizierung von Mitarbeitern, Führungskräften<br />

und Selbstständigen. Diese Veranstaltungen finden<br />

situationsbedingt entweder vor Ort, hybrid oder komplett digital<br />

statt. Für Vertreter der mehr als 100 Mitgliedsunternehmen der verschiedensten<br />

Branchen sowie zahlreiche private Mitglieder sind sie<br />

kostenfrei.<br />

Informationen zu Programm und Mitgliedschaft unter<br />

www.derausbilderkreis.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

47


Messen<br />

XXXXXXXXXX<br />

und Märkte<br />

XXXXX TermineBezeichnung A XXXXX | XXXXX<br />

12. BME-eLÖSUNGSTAGE<br />

Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf<br />

und Logistik (BME) lädt am 18. und 19.<br />

Mai 2<strong>02</strong>1 zu den 12. BME-eLÖSUNGSTAGE<br />

ein. Erstmals findet die Veranstaltung im<br />

Düsseldorfer Areal Böhler unter dem Motto<br />

„Die Krise als Innovationsbeschleuniger<br />

nutzen“ statt. Man habe das Motto gewählt,<br />

um die Potenziale aufzuzeigen, die im Einkauf<br />

nach wie vor vorhanden seien, teilte<br />

der Verband mit. Während in der operativen<br />

Beschaffung digitale Tools mittlerweile<br />

intensiv genutzt würden, setze man im strategischen<br />

Einkauf häufig noch auf analoge<br />

Prozesse. Die geringe Kompatibilität unterschiedlicher<br />

IT-Programme und Systeme<br />

sowie das fehlende Budget und die mangelnde<br />

Bereitschaft für einen Wandel seien<br />

laut Verband die Hauptgründe für den<br />

immer noch zögerlichen Einsatz neuer eLösungen<br />

in den Unternehmen. Aber gerade<br />

im Lieferanten- und Risikomanagement<br />

seien eTools und Cloud-Modelle jetzt von<br />

entscheidender Bedeutung, um auch künftig<br />

wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

Anmeldung und Veranstaltungsinfos:<br />

www.bme.de/2<strong>02</strong>1/bme-eloesungstage/<br />

DGM-Semninar „Einführung in die Gefügeanalyse“<br />

Vom 23. bis 25. März 2<strong>02</strong>1 findet die Online-Fortbildung „Einführung in die modernen Methoden<br />

der Gefügeanalyse“ der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde e.V. (DGM) statt. Die<br />

Weiterbildung richtet sich an alle Anwender der Gefügeanalyse in Qualitätskontrolle und Werkstoffentwicklung.<br />

Vorausgesetzt werden Grundkenntnisse der Werkstoffkunde. Alle methodischen<br />

Grundlagen der Gefügeanalyse werden erarbeitet und praxisorientiert vermittelt.<br />

Anmeldung und weitere Infos unter www.dgm.de<br />

Podcast-Serie „Planning4Futures“<br />

In Kooperation mit dem Softwarehaus Kinaxis hat die Bundesvereinigung Logistik (BVL) die<br />

Podcast-Sonderserie Planning4Futures veröffentlicht. In drei Episoden wird ausführlich<br />

beleuchtet, wie Lieferketten in volatilen Zeiten funktionieren, was Concurrent Planning ist<br />

und welche Art von Change Management Unternehmen in der heutigen Zeit verfolgen sollten.<br />

Abrufbar sind folgende drei Episoden kostenlos auf allen gängigen Podcast-Plattformen:<br />

z Lieferkettenplanung in volatilen Zeit – Kai Althoff, CEO 4flow<br />

z Supply Chain Planung in Echtzeit – Martin Bilstein, Regional Vice President Europe Kinaxis<br />

z Wie Ford Motor Company die Lieferkettenplanung neu gedacht hat – David Thomas Former,<br />

Director of Global Capacity Planning Ford Motor Company<br />

Weitere Informationen: https://bvl-digital.de/podcast/<br />

Web-Seminare zur<br />

zerstörungsfreien Prüfung<br />

In fast allen Industriezweigen ist die Zerstörungsfreie<br />

Prüfung (ZfP) zum festen<br />

Bestandteil für die Qualitätskontrolle und<br />

Qualitätssicherung geworden. Mit der Einführung<br />

der DIN EN 1090-2 hat die ZfP<br />

einen neuen Stellenwert im Stahlbau<br />

bekommen. Die Web-Seminar-Reihe „Zerstörungsfreie<br />

Prüfung (ZfP) im Stahlbau“<br />

vom bauforumstahl informiert ausführlich<br />

über die Anforderungen und Einsatzmöglichkeiten<br />

im Stahlbau. Teil 2 der Reihe<br />

befasst sich mit dem Thema „Innere Unregelmäßigkeiten“.<br />

z Hierzu findet am 18. Februar 2<strong>02</strong>1 von<br />

14:00 bis 15:30 h das Webinar „Qualitätskontrolle<br />

vor Ort – Ultraschallprüfung“<br />

statt. Das Seminar beantwortet Fragen,<br />

wie „Welche Rolle spielt die Ultraschallprüfung<br />

im Stahlbau? Wie ist die praktische<br />

Umsetzung?“<br />

z Am 2. März 2<strong>02</strong>1 von 14:00 bis 15:30 h<br />

Uhr findet das Webinar „Qualitätskontrolle<br />

vor Ort – Durchstrahlungsprüfung“ statt.<br />

Als bildgebendes Verfahren eignet sich die<br />

Durchstrahlungsprüfung, auch Röntgenprüfung<br />

genannt, hervorragend zur Identifikation<br />

von Volumenfehlern. Das Web-<br />

Seminar informiert ausführlich über die<br />

Anforderungen und Einsatzmöglichkeiten<br />

in der Stahlbaupraxis.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.bauforumstahl.de/veranstaltungen<br />

Schwer zerspanbare<br />

Werkstoffe<br />

Die Tagung „Schwer zerspanbare Werkstoffe<br />

in der industriellen Praxis“ des Hanser<br />

Verlags findet am 2. und 3. März 2<strong>02</strong>1<br />

als digitales Event statt. Sie fokussiert die<br />

wirtschaftliche Zerspanung metallischer<br />

Hochleistungswerkstoffe wie Titan, hochfeste<br />

Stähle oder Nickel-Basis-Legierungen.<br />

Neben Fachvorträgen erwarten die<br />

Teilnehmer eine Expertendiskussion und<br />

Zerspanung live bei GF Machining Solutions<br />

in Schorndorf. Weietere Themen sind<br />

Simulation von Verarbeitungsverfahren<br />

sowie moderne Schneidstoff- und<br />

Beschichtungsentwicklung.<br />

www.hanser-tagungen.de/<br />

schwerzerspanbare-werkstoffe<br />

Fellbacher Schleiftagung<br />

Am 9. und 10. Februar 2<strong>02</strong>1 findet die<br />

Fellbacher Schleiftagung, diesmal als<br />

komplett digitales Event mit Simultanübersetzung<br />

in Deutsch/Englisch und<br />

Englisch/Deutsch statt. Die Fellbacher<br />

Schleiftagung ist seit 18 Jahren für<br />

Schleifexperten und Brancheninsidern<br />

sowie für alle, die es werden wollen eine<br />

wichtige Informations- und Diskussionsplattform.<br />

Im Fokus der Fachtagung 2<strong>02</strong>1<br />

stehen Flach- und Profilschleifen, Werkzeugschleifen<br />

und Vorträge entlang der<br />

Prozesskette-Metall.<br />

Link zur Tagung und zum Programm:<br />

www.hanser-tagungen.de/schleiftagung<br />

ROBOTICS KONGRESS<br />

Am 10. Februar 2<strong>02</strong>1 findet der 10. Robotics<br />

Kongress als online-Veranstaltung<br />

statt. Die Schwerpunkte der Veranstaltung<br />

liegen auf den Themenfeldern Künstliche<br />

Intelligenz, Hightech trifft auf einfache<br />

Bedienung und Programmierung,<br />

Machine Learning und Mensch-Roboter-<br />

Kollaboration & Safety. Die Fachvorträge<br />

zeigen auf, welche technischen Voraussetzungen<br />

für den optimalen Einsatz von<br />

Robotern in der smarten Fertigung der<br />

Zukunft gegeben sein müssen. Folgende<br />

Themen stehen auf dem Programm:<br />

z Künstliche Intelligenz<br />

z Machine Learning<br />

z Sensorik & Vision<br />

z MRK & Safety<br />

Weitere Informationen finden Sie hier:<br />

ww.industrieanzeiger.industrie.de/<br />

robotics-kongress-2<strong>02</strong>1/<br />

48 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


Messekalender<br />

Datum Messe Ort Info<br />

2.-05.03.2<strong>02</strong>1 INTEC, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Fertigungs- und Automatisierungstechnik<br />

online<br />

www.messe-intec.de<br />

2.-5.03.2<strong>02</strong>1 Z, Internationale Zuliefermesse für Teile, Komponenten, Module und Technologien online www.zuliefermesse.de<br />

17.-18.03.2<strong>02</strong>1 Titan und Titanlegierungen online www.dgm.de<br />

23.-26.03.2<strong>02</strong>1 METAV, Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung online www.metav.de<br />

12.-16.04.2<strong>02</strong>1 CeMAT 2<strong>02</strong>1 Hannover www.hannovermesse.de<br />

12.-16.04.2<strong>02</strong>1 Hannover Messe 2<strong>02</strong>1 Hannover www.hannovermesse.de<br />

4.-6.05.2<strong>02</strong>1 SENSOR + TEST, Messtechnik-Messe Nürnberg www.sensor-test.de<br />

4.-7.05.2<strong>02</strong>1 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />

18.-20.05.2<strong>02</strong>1 Aluminium Düsseldorf www.aluminium-exhibition.com<br />

26.-28.05.2<strong>02</strong>1 Made in Steel Mailand/Italien www.madeinsteel.it<br />

26.-29.05.2<strong>02</strong>1 Lamiera Mailand www.lamiera.net<br />

8.-10.06.2<strong>02</strong>1 CastForge, Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile mit Bearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/castforge<br />

8.-11.06.2<strong>02</strong>1 Moulding Expo, Internationale Fachmesse Werkzeug-, Modell- und Formenbau Stuttgart www.messe-stuttgart.de/<br />

moulding-expo<br />

22.-24.06.2<strong>02</strong>1 LogiMAT, Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement Stuttgart www.logimat-messe.de<br />

7.-12.09.2<strong>02</strong>1 IAA – Internationale Automobilausstellung München www.iaa.de<br />

13.-17.09.2<strong>02</strong>1 SCHWEISSEN & SCHNEIDEN, Weltleitmesse Fügen, Trennen, Beschichten Essen www.schweissen-schneiden.com<br />

15.-16.09.2<strong>02</strong>1 Stainless 2<strong>02</strong>1 Brünn www.stainless2<strong>02</strong>1.com<br />

4.-9.10.2<strong>02</strong>1 EMO Milano, Die Welt der Metallbearbeitung Mailand www.emo-milano.com<br />

5.-7.10.2<strong>02</strong>1 11. Internationale Zulieferbörse (IZB) Wolfsburg www.izb-online.com<br />

5.-7.10.2<strong>02</strong>1 Parts2clean, Internationale Leitmesse für industrielle Teile- und Oberflächenreinigung Stuttgart www.parts2clean.de<br />

5.-8.10.2<strong>02</strong>1 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />

12.-14.10.2<strong>02</strong>1 DeburringEXPO, Leitmesse für Entgrattechnologien und Präzisionsoberflächen Karlsruhe www.deburring-expo.de<br />

20.-22.10.2<strong>02</strong>1 DST Dreh- und Spantage Südwest Villingen- www.DSTsuedwest.de<br />

Schwenningen<br />

26.-29.10.2<strong>02</strong>1 Blechexpo, Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung Stuttgart www.blechexpo-messe.de<br />

8.-10.11.2012 56. Symposium Einkauf und Logistik Berlin www.bme.de<br />

09.-11.11.2<strong>02</strong>1 Fastener Fair, Internationale Fachmesse der Verbindungs- und Befestigungsbranche Stuttgart www.fastenerfair.com<br />

30.11.-2.12.2<strong>02</strong>1 Stainless Steel World Conference & Expo Maastricht www.stainless-steel-world.net<br />

18.-21.01.2<strong>02</strong>2 SWISSBAU Basel www.swissbau.ch<br />

25.-28.01.2<strong>02</strong>2 NORTEC, Fachmesse für Produktion Hamburg www.nortec-hamburg.de<br />

15.-17.<strong>02</strong>.2<strong>02</strong>2 EuroCIS, The Leading Trader Fair for Retail Technology Düsseldorf www.eurocis.com<br />

06.-09.03.2<strong>02</strong>2 Internationale Eisenwarenmesse Köln www.eisenwarenmesse.de<br />

4.-8.04.2<strong>02</strong>2 MACH, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnologie Birmingham www.machexhibition.com<br />

26.-29.04.2<strong>02</strong>2 PaintExpo, Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik Karlsruhe www.paintexpo.de<br />

26.-29.04.2<strong>02</strong>2 IFH Intherm Nürnberg www.ifh-intherm.de<br />

3.-6.05.2<strong>02</strong>2 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />

9-13.05.2<strong>02</strong> wire und Tube 2<strong>02</strong>2, Internationale Fachmesse für Rohr, Röhren, Herstellung und Düsseldorf www.tube.de<br />

Verarbeitung sowie Internationale Messe der Draht- und Kabelindustrie<br />

www.wire.de<br />

21.-23.06.2<strong>02</strong>2 LASYS Fachmesse für Systemlösungen für die Laser-Materialbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/lasys<br />

13.-17.09.2<strong>02</strong>2 AMB, Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/amb<br />

14.-17.09.2<strong>02</strong>2 GaLaBau, Internationale Leitmesse für Planung, Bau und Pflege von Urban-, Grün- und Nürnberg www.galabau-messe.com<br />

Freiräumen<br />

4.-7.10.2<strong>02</strong>2 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />

25.-28.10.2<strong>02</strong>2 EuroBLECH, Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung Hannover www.euroblech.com<br />

04.-10.05.2<strong>02</strong>3 Interpack – Processing & Packaging Düsseldorf www.interpack.de<br />

Immer aktuell<br />

auch auf<br />

www.stahlreport.com<br />

Sie möchten Ihre Veranstaltung bei uns im Kalender sehen?<br />

Kommen Sie gern auf uns zu unter +49 221 86497-0 oder jung-bds@stahlhandel.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

49


Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht/Nachrichten<br />

METAV 2<strong>02</strong>0 reloaded wird METAV digital<br />

VDW stellt neues Messekonzept vor<br />

Eigentlich sollte die METAV 2<strong>02</strong>0 reloaded als Präsenzmesse im kommenden März stattfinden. Nun wird<br />

die 22. Internationale Fachmesse für Technologien der Metallbearbeitung als METAV digital jedoch vom<br />

23. bis 26. März 2<strong>02</strong>1 komplett online stattfinden. Dies sei die einzig vertretbare Entscheidung gewesen,<br />

sagte Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW anlässlich der Vorstellung des neuen Konzepts.<br />

„Aus Fürsorge für unsere Aussteller,<br />

die so früh wie möglich Planungssicherheit<br />

benötigen, und im<br />

Hinblick auf die Gesundheit aller<br />

Beteiligten haben wir uns entschlossen,<br />

die METAV 2<strong>02</strong>0 reloaded als<br />

Präsenzveranstaltung abzusagen und<br />

nunmehr als reine Digitalveranstaltung<br />

zu präsentieren“, begründet<br />

Schäfer die Neukonzeption. Nach den<br />

unverändert hohen Infektionszahlen<br />

auf der Grundlage des Robert-Koch-<br />

Instituts und der Absage aller Veranstaltungen<br />

im ersten Quartal 2<strong>02</strong>1<br />

seitens der Messe Düsseldorf sei dies<br />

der einzige vertretbare Schritt.<br />

Networking einfach – METAV<br />

digital mit drei Säulen<br />

Die METAV digital ist Teil eines dreistufigen<br />

Konzeptes des VDW hin zu<br />

virtuellen Veranstaltungen. Dazu<br />

zählt neben den bereits seit Juni 2<strong>02</strong>0<br />

monatlich stattfindenden Web-Sessions<br />

auch die Preview. Die virtuelle<br />

„Wenn diese schwierige<br />

Zeit etwas Gutes hat,<br />

dann ist es, dass sie die<br />

Kreativität anregt.“<br />

Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer<br />

des VDW (Verein Deutscher<br />

Werkzeugmaschinenfabriken)<br />

Bild: VDW<br />

METAV im März basiert ebenfalls auf<br />

drei Säulen: die Virtual Exhibition,<br />

intelligentes Matchmaking und Web-<br />

Sessions.<br />

In der Virtual Exhibition können<br />

Aussteller ihren digitalen dreidimensionalen<br />

Messestand in unterschiedlichen<br />

Größen und Varianten für ihren<br />

Onlineauftritt im eigenen Layout<br />

gestalten und mit digitalen Inhalten<br />

(z.B. Dokumentendownload für die<br />

Bereitstellung von Produktinformationen,<br />

Produktpräsentationen mit<br />

bewegten Produktbildern und 3D-<br />

Modellen) füllen.<br />

Für die passgenaue Vermittlung<br />

von Ausstellern und Besuchern wurde<br />

das intelligente Matchmaking entwickelt.<br />

Über persönliche Profile können<br />

Interessen gematcht, Kontakte hergestellt,<br />

Termine vereinbart und Visitenkarten<br />

getauscht werden. Für die<br />

genaue Abstimmung sorgt der sogenannte<br />

Matchingscore ® , eine Prozentangabe,<br />

die die Interessenübereinstimmung<br />

zweier Profile beschreibt.<br />

Das dritte Element, die Web-Sessions,<br />

sind bereits bekannt. Sie erreichen<br />

ihr Publikum online, live und<br />

weltweit. In 20-minütigen Vorträgen<br />

stellen die Aussteller ihre Produktinnovationen<br />

und interessante<br />

Anwendungsbeispiele mit multimedialer<br />

Unterstützung durch Animationen,<br />

Videos oder eingespielte<br />

Audiobeiträge vor. Stets angeschlossen<br />

ist eine Diskussionsrunde für den<br />

Austausch mit dem weltweiten Publikum.<br />

In Zukunft hybride METAV<br />

„Die METAV digital bietet nach<br />

unserer Einschätzung große Chancen<br />

vor dem Hintergrund der Marktbedürfnisse<br />

und der aktuellen Situation<br />

vieler Firmen, die jetzt sehr<br />

gut überlegen müssen, wie sie ihre<br />

Marketingbudgets mit dem größten<br />

Nutzen einsetzen“, betont Schäfer<br />

und kündigt an: „Hybride Messekonzepte<br />

sind die Zukunft. Die<br />

METAV digital wird uns auch in<br />

Zukunft als Ergänzung erhalten<br />

bleiben.“ Umgesetzt werden soll<br />

das Hybridkonzept bereits auf der<br />

METAV 2<strong>02</strong>2, die vom 8. bis 12.<br />

März 2<strong>02</strong>2 mit der Messe Düsseldorf<br />

veranstaltet wird. 2<br />

Weitere Infos zur METAV auf<br />

www.metav.de<br />

http://twitter.com/METAVonline<br />

http://facebook.com/METAV.fanpage<br />

www.youtube.com/metaltradefair<br />

https://de.industryarena.com/metav<br />

50 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


Bau-Verband zur Konjunktur 2<strong>02</strong>0<br />

Bau stützt Ge samt wirt schaft<br />

Fachverband Metall<br />

Umsatzrückgang im Metallhandwerk<br />

Für das Jahr 2<strong>02</strong>0 verzeichnet das<br />

nordrhein-westfälische Metallhandwerk insgesamt<br />

einen Umsatzrückgang von rund 6 %.<br />

Das teilte der Fachverband Metall Nordrhein-<br />

Westfalen im Januar mit. Insbesondere die<br />

feinwerkmechanischen Unternehmen mussten<br />

im abgelaufenen Jahr sinkende Umsätze<br />

hinnehnmen, so der Verband. Mit durchschnittlich<br />

18 % Umsatzrückgang in diesem<br />

Segment sei das eine echte Herausforderung<br />

für die Unternehmen. Doch auch das Metallbauerhandwerk<br />

hat im Jahr 2<strong>02</strong>0 seinen Aufwärtstrend<br />

nicht fortsetzen können. Zwar<br />

konnten mehr als 43 % der Unternehmen ihre<br />

Umsätze noch leicht steigern, demgegenüber<br />

stehen jedoch 39 % der Unternehmen mit<br />

zum Teil deutlichen Umsatzeinbußen.<br />

Die Entwicklung aus dem „Coronajahr“<br />

spiegelt sich auch in der Einschätzung der<br />

aktuellen wirtschaftlichen Situation wider:<br />

Mehr als jedes dritte feinwerkmechanische<br />

Unternehmen beurteilte zum Jahreswechsel<br />

seine wirtschaftliche Lage als mangelhaft<br />

oder schlechter und nur eines von zehn als<br />

gut oder besser. Nahezu spiegelbildlich<br />

allerdings die Einschätzungen der Metallbauer:<br />

45 % schätzen ihre Lage als gut ein<br />

und nur knapp jedes zehnte Unternehmen<br />

als mangelhaft oder schlechter.<br />

Die Aussichten auf das Jahr 2<strong>02</strong>1 sind<br />

zwiespältig. Fast 36 % der baunahen Unternehmen<br />

befürchten dem Verband zufolge<br />

eine Verschlechterung der eigenen wirtschaftlichen<br />

Situation. Dazu korrespondieren<br />

die niedrige Investitionsneigung von<br />

unter 45 % und der geplante Beschäftigungsabbau<br />

bei mehr als jedem zehnten<br />

Unternehmen. Angesichts der guten Auslastungen<br />

in der Vergangenheit ist die Einschätzung<br />

von knapp 60 % der Unternehmen<br />

auf eine unveränderte wirtschaftliche<br />

Entwicklung positiv zu bewerten. Nochmals<br />

deutlich zurückhaltender sind die Feinwerkmechaniker:<br />

Mehr als jeder Fünfte erwartet<br />

einen weiteren Rückgang im Umsatz und<br />

den Erträgen, fast jedes dritte Unternehmen<br />

plant einen Personalabbau und 60 %<br />

planen im Jahr 2<strong>02</strong>1 keine größeren Investitionen.<br />

www.metallhandwerk-nrw.de<br />

„Ohne die Bauwirtschaft wäre die<br />

Gesamtwirtschaft 2<strong>02</strong>0 ungefähr so stark<br />

eingebrochen wie zur Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

2009.“ Mit diesen Worten kommentierte<br />

der Vizepräsident Wirtschaft des<br />

Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie,<br />

Tim Lorenz, die vorläufigen Zahlen der<br />

volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen<br />

2<strong>02</strong>0 des Statistischen Bundesamts. „Die<br />

Bauunternehmen haben mit ihrem Engagement<br />

wesentlich dazu beigetragen, dass die<br />

Bauinvestitionen im vergangenen Jahr nominal<br />

um 3,2 % gestiegen sind und das trotz<br />

diverser corona-bedingter Einschränkungen,<br />

wie vereinzelter Stilllegung von Baustellen,<br />

partiellem Ausfall ausländischer Fachkräfte<br />

durch Grenzschließungen oder fehlender<br />

Materiallieferungen und Auftragsstornierungen.<br />

Preisbereinigt bleibt zwar nur ein<br />

Wachstum von 1,5 %, ohne dieses wäre das<br />

reale Bruttoinlandsprodukt aber um 5,7 %<br />

zurückgegangen und nicht – wie vom Bundesamt<br />

berechnet – um 5 %.“<br />

Dabei sind nicht alle Bausparten 2<strong>02</strong>0<br />

gleichermaßen gut durch die Krise gekommen.<br />

Insbesondere der Wirtschaftsbau sei<br />

von der Investitionsbremse der Unternehmen<br />

des verarbeitenden Gewerbes und<br />

der Dienstleistungsbranche betroffen<br />

gewesen. Die Bauinvestitionen gingen im<br />

Wirtschaftsbau preisbereinigt um 0,7 %<br />

zurück. „Wir befürchten, dass sich dieser<br />

Rückgang auch 2<strong>02</strong>1 fortsetzen wird“,<br />

sagt Lorenz. Beim Wohnungsbau ist<br />

Lorenz für 2<strong>02</strong>1 aber optimistisch, dass<br />

sich der Anstieg der Bauinvestitionen<br />

2<strong>02</strong>0 (real: +2,1 %) – aufgrund der nach<br />

wie vor hohen Nachfrage nach Wohnraum<br />

– fortsetzen wird.<br />

www.bauindustrie.de<br />

Niedrigere Wachstumsprognose für Gesamtkonjunktur<br />

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) erwartet für 2<strong>02</strong>1 ein Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) von plus 3,0 %. Damit prognostiziert das Ministerium ein geringeres<br />

Wachstum als die bislang erwartetn 4,4 %. Die Wachstumsaussichten hätten sich zu Jahresbeginn<br />

unter anderem durch den verlängerten und verschärften Lockdown wieder eingetrübt,<br />

so das BMWi. 2<strong>02</strong>0 ist das BIP laut vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamts<br />

um 5,0 % eingebrochen nach einem Plus von 0,6 % im Jahr zuvor.<br />

Tim Lorenz, Vizepräsident des Hauptverbandes<br />

der Deutschen Bauindustrie<br />

Bild: Bauindustrie<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

51


Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht<br />

VDMA-Konjunkturbulletin 2<strong>02</strong>1<br />

Maschinenbau erstmals wieder im Plus<br />

Zum ersten Mal seit Januar 2<strong>02</strong>0 ist der Auftragseingang im Maschinenbau insgesamt wieder im Plus. Das teilte der<br />

VDMA in seinem Konjunkturbulletin 2<strong>02</strong>1 mit. Das positive Ergebnis gilt sowohl für die Bestellungen aus dem Inland als<br />

auch für jene aus dem Ausland. Zum Ergebnis habe allerdings auch die niedrige Vorjahresbasis beigetragen. Auch müsse<br />

sich noch zeigen, ob sich der positive Trend nahtlos fortsetzen könne.<br />

Im Oktober 2<strong>02</strong>0 sind die<br />

Maschinenexporte aus Deutschland<br />

gegenüber dem Vorjahresmonat um<br />

11,7 % gesunken. Im bisherigen Jahresverlauf<br />

summiert sich das Minus<br />

auf 13,1 % gegenüber dem gleichen<br />

Vorjahreszeitraum. Die Maschinenexporte<br />

aus Deutschland in die EU-27<br />

verzeichneten in den Berichtsmonaten<br />

August bis Oktober einen Rückgang<br />

in Höhe von 15,4 %. Der Rückgang<br />

nach Ostasien lag im gleichen Zeitraum<br />

dagegen nur noch bei -3,9 %.<br />

Die Ausfuhren nach Australien-Ozeanien<br />

konnten sogar um 19,1 % im<br />

Vorjahresvergleich zulegen. Sowohl<br />

Australien und Neuseeland als auch<br />

Länder aus der Region Ostasien<br />

haben das Coronavirus vergleichsweise<br />

gut in den Griff bekommen.<br />

Das schlägt sich unmittelbar auf<br />

deren Einfuhr von Maschinen und<br />

Anlagen nieder.<br />

Deutsche Maschinenausfuhr nach Regionen<br />

Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent<br />

Region (Bedeutung*)<br />

Jan. - Oktober 2<strong>02</strong>0 August - Oktober 2<strong>02</strong>0<br />

Australien-Ozeanien (1,4)<br />

Ostasien (15,7)<br />

Sonstiges Europa (14,7)<br />

Afrika (2,3)<br />

Nordamerika (12,3)<br />

Südostasien (2,8)<br />

Naher,Mittlerer Osten (2,5)<br />

EU-27 (42,9)<br />

Ø Jan. - Oktober 2<strong>02</strong>0:<br />

-13,1% (real -13,9%)<br />

Lateinamerika (3,4)<br />

Zentral- u. Südasien (2,1)<br />

-30 -25 -20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20 25<br />

*) Anteil an der gesamten deutschen Maschinenausfuhr in Prozent.<br />

52 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


In den ersten elf Monaten des Jahres<br />

2<strong>02</strong>0 verfehlte die Produktion ihr<br />

Vorjahresniveau nach vorläufigen<br />

Berechnungen um 12,4 %. Das decke<br />

sich vorbehaltlich des noch ausstehenden<br />

Ergebnisses des Dezembers<br />

recht gut mit der Prognose für das<br />

gesamte Jahr 2<strong>02</strong>0 von minus 14 %.<br />

Damit erlebte der Maschinenbau<br />

2<strong>02</strong>0 seinen stärksten Produktionsrückgang<br />

seit der Finanzkrise<br />

(minus 24,7 % im Jahr 2009). Für<br />

das laufende Jahr rechnen die<br />

VDMA-Volkswirte mit der naheliegenden<br />

Einschränkung, dass aktuell<br />

jede Prognose mit ungewöhnlich großen<br />

Unsicherheiten einhergeht, mit<br />

einem Plus in Höhe von 4 %.<br />

Kapazitätsauslastung im deutschen Maschinenbau<br />

Preisbereinigter Index, Basis 2015 = 100<br />

Gleitender 12-Monats-Durchschnitt Originalindizes<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2<strong>02</strong>0<br />

In den Monaten September bis<br />

November 2<strong>02</strong>0 wiesen zehn der<br />

insgesamt 27 ausgewerteten Fachzweige<br />

im Vorjahresvergleich ein<br />

Plus auf, 16 Fachzweige ein Minus.<br />

Vier Fachzweige erzielten Zuwachsraten<br />

von 20 % und mehr: Kunststoff-<br />

und Gummimaschinen, Landtechnik,<br />

Fluidtechnik und<br />

Fördertechnik. Textile Care, fabric<br />

and leather technologies, Verfahrenstechnische<br />

Maschinen und<br />

Apparate und Bergbaumaschinen<br />

mussten dagegen Orderrückgänge<br />

von 30 % und mehr hinnehmen.<br />

Auftragseingang in Deutschland für ausgewählte Fachzweige<br />

Reale Veränderungen in Prozent z. Vj., September – November 2<strong>02</strong>0<br />

Kunststoff- u.Gummimasch.<br />

Landtechnik<br />

Fluidtechnik<br />

Fördertechnik<br />

Antriebstechnik<br />

Baumaschinen u. Baustoffanlagen<br />

Nahrungsm.u.Verpm.<br />

Armaturen<br />

Präzisionswerkzeuge<br />

Allgemeine Luftttechnik<br />

Robotik u. Automation<br />

Werkzeugmaschinen<br />

Druck- und Papiertechnik<br />

Verfahrenstechnik<br />

Ø Maschinenbau -2%<br />

-40 -30 -20 -10 0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Im Verarbeitenden Gewerbe ist der<br />

ifo-Geschäftsklimaindex im Dezember<br />

deutlich gestiegen. Die Einschätzungen<br />

zur aktuellen Lage verbesserten<br />

sich auf den höchsten Wert<br />

seit Januar. Auch der Optimismus<br />

mit Blick auf die kommenden<br />

Monate nahm merklich zu. Insbesondere<br />

die Chemische Industrie<br />

und der Maschinenbau trugen zu<br />

dieser Entwicklung bei. 2<br />

Lagebeurteilung und Geschäftserwartungen Verarbeitendes Gewerbe Deutschlands<br />

Saldo der positiven und negativen Meldungen<br />

Lagebeurteilung Geschäftserwartungen für die nächsten 6 Monate<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

-20<br />

www.vdma.org<br />

Quellen: VDMA<br />

-40<br />

-60<br />

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2<strong>02</strong>0<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

53


Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht/Nachrichten<br />

PwC-Maschinenbau-Barometer 2<strong>02</strong>1<br />

Licht am Ende des Tunnels<br />

Auf 2<strong>02</strong>1 blicken die Entscheider in der Branche mit einer Mischung aus Zurückhaltung und leichtem Optimismus.<br />

Dies geht aus dem aktuellen Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewater -<br />

houseCoopers (PwC) hervor. Deutlich wird dabei: Die Corona-Pandemie trifft zwar alle, aber nicht alle gleich.<br />

Während mehr als die Hälfte der Unternehmen<br />

nur leicht von den Folgen der Pandemie betroffen seien,<br />

prognostizieren ebenso viele Corona bedingte Umsatzverluste<br />

im Schnitt von über 20 %, stellt PwC fest. „Im<br />

Großen und Ganzen hat der Maschinenbau die Talsohle<br />

durchschritten. Dennoch bleiben die Sorgen bei vielen<br />

Betrieben, gerade in der Automobilzulieferung groß.<br />

Jeder vierte Entscheider rechnet auch im kommenden<br />

Jahr mit einer negativen Umsatzentwicklung“, sagte<br />

Dr. Klaus-Peter Gushurst, Leiter des Bereichs Industries<br />

& Innovation bei PwC Deutschland.<br />

„Die Folgen von Pandemie bedingten Stornierungen,<br />

Lieferengpässen bei Vorprodukten und zwischenzeitlichen<br />

Shut-Down-Maßnahmen zeigen sich bei der Auslastung<br />

am deutlichsten. Daher steuern die Entscheider<br />

gerade im Hinblick auf ihre Wertschöpfung um, wollen<br />

digitaler und zugleich grüner werden“, so Gushurst<br />

weiter. Die Flexibilität des Maschinenbaus sei nach<br />

„einem wahren Seuchenjahr“ gefragter denn je. „Die<br />

Transformation der Unternehmen ist in vollem Gange“,<br />

so Gushurst.<br />

Über das PwC Maschinenbau-Barometer<br />

Das PwC Maschinenbau-Barometer ist das Ergebnis<br />

einer vierteljährlichen Panelbefragung unter Führungskräften<br />

des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus.<br />

Neben einer Einschätzung der allgemeinen wirtschaftlichen<br />

Entwicklung spiegelt die Studie die Unternehmenserwartungen<br />

hinsichtlich zentraler Kennzahlen<br />

wie Kosten, Preise und Investitionsvolumina. Zudem<br />

werden in jeder Ausgabe wechselnde Themen vertieft.2<br />

Die Studie ist kostenlos erhältlich unter<br />

bit.ly/pwc-maschbau-barometer<br />

PwC-Maschinenbau-Barometer, Q4 2<strong>02</strong>0<br />

4 von 10<br />

1,3%<br />

77,5%<br />

6 von 10<br />

73%<br />

-21,9%<br />

Entscheidern blicken<br />

offen pessimistisch<br />

auf die deutsche<br />

Konjunkturentwicklung.<br />

Die Skepsis<br />

gegenüber der<br />

Entwicklung im Jahr<br />

2<strong>02</strong>1 bleibt stark in<br />

der Branche. Es gibt<br />

keine Veränderung<br />

der Stimmungslage<br />

zum Vorquartal.<br />

durchschnittliches<br />

Umsatzwachstum<br />

erwarten die deutschen<br />

Maschinenbauer im Jahr<br />

2<strong>02</strong>1 für ihre eigenes<br />

Unternehmen.<br />

Diese Prognose zeigt<br />

sich deutlich erholt<br />

(-11,6% im Vorquartal)<br />

und könnte vorsichtig als<br />

Hinweis auf eine<br />

Trendwende gesehen<br />

werden.<br />

beträgt derzeit laut<br />

Befragung die<br />

durchschnittliche<br />

Kapazitätsauslastung<br />

der Unternehmen im<br />

deutschen<br />

Maschinenbau.<br />

Rund ein Drittel der<br />

Maschinenbauer arbeitet<br />

mit über 90% Auslastung<br />

– normalerweise liegt ihr<br />

Anteil bei über 60%.<br />

befragten Entscheidern<br />

fühlen sich von der<br />

Corona- Pandemie leicht<br />

oder nur teilweise<br />

betroffen. Damit hat es<br />

den Maschinenbau<br />

wesentlich weniger hart<br />

getroffen als viele andere<br />

Branchen.<br />

der Entscheider<br />

reagieren auf die Corona-<br />

Pandemie mit der<br />

Stärkung bzw. Sicherung<br />

ihrer Lieferketten. Dies<br />

hatte ganz zu Beginn der<br />

Pandemie kein Befragter<br />

angegeben und in der<br />

Phase des Lockdowns<br />

lediglich 58% auf dem<br />

Schirm. Das Bewusstsein<br />

für die Anfälligkeit der<br />

Materialströme ist<br />

erheblich gewachsen.<br />

beträgt der erwartete<br />

Umsatzverlust im<br />

Rahmen der Corona-<br />

Krise.<br />

Allerdings ist der Anteil<br />

der Unternehmen, die<br />

überhaupt keine<br />

negativen Auswirkungen<br />

befürchten, von 23% auf<br />

44% gestiegen. Ein<br />

positives Signal für die<br />

Branche im Jahr 2<strong>02</strong>1.<br />

54 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


Quelle: ArGeZ<br />

ArGeZ-Geschäftsklima<br />

Deutsche Zulieferer mit leicht positiven Signalen<br />

Erstmals seit August 2019 liegt der Saldo der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage<br />

der deutschen Zulieferer wieder im positiven Bereich. Das teilte die Arbeitsgemeinschaft<br />

Zulieferindustrie (ArGeZ) im Dezember mit. Nachdem der entsprechende saisonbereinigte<br />

Wert in den vergangenen Monaten von einem sehr niedrigen Niveau ausgehend<br />

jeweils um zehn und mehr Punkte gestiegen sei, ließ die Geschwindigkeit im Dezember<br />

jedoch deutlich nach. Mit einem vergleichsweisen geringen Anstieg um 1,5 Saldenpunkte<br />

auf einen Wert von 1,9 ist der Dezember jedoch der sechste aufeinanderfolgende Monat, in<br />

dem der Wert zulegen kann.<br />

Die Erwartungen für die nächsten sechs Monate konnten im Dezember zulegen. Durch den<br />

Anstieg um 4,2 Saldenpunkte lagen die Erwartungen der deutschen Zulieferer bei einem<br />

saisonbereinigten Wert von 9,6 Punkten.<br />

An die dynamische Erholung der vergangenen Monate konnten die deutschen Zulieferer<br />

jedoch nicht anknüpfen, so die ArGeZ. Die zweite Welle der Pandemie habe Deutschland in<br />

den vergangenen Wochen voll erfasst. Wenngleich der Aufholprozess dadurch an Fahrt verliere,<br />

signalisierten die steigenden Erwartungen der deutschen Zulieferer, dass die Kontaktbeschränkungen<br />

im Dezember und der baldige Start der Impfungen vielversprechend sind.<br />

Das Geschäftsklima Zulieferindustrie wird regelmäßig zum Monatswechsel von der ArGeZ<br />

veröffentlicht. Der Frühindikator wurde exklusiv vom Ifo Institut für Wirtschaftsforschung<br />

e.V., München, für die ArGeZ entwickelt. Er beruht auf der Befragung von 600 Unternehmen<br />

und deckt die in der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie zusammengeschlossenen<br />

Branchen ab.<br />

www.argez.de<br />

Geschäftsklima Zulieferindustrie Deutschland<br />

Saldo der positiven und negativen Meldungen<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

-50<br />

-60<br />

Aktuelle Lage<br />

Erwartungen für die nächsten sechs Monate<br />

-70<br />

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2<strong>02</strong>0<br />

WSM meldet<br />

Versorgungsschwierigkeiten<br />

Stahl wird knapper<br />

Immer mehr Stahlverarbeiter<br />

berichten von massiven Versorgungsschwierigkeiten<br />

beim Stahlbezug. Das<br />

teilte der WSM Wirtschaftsverband Stahlund<br />

Metallverarbeitung e.V. zu Ende<br />

Dezember mit. Nicht nur die Beschaffung<br />

von Zusatzmengen ist demnach bei Lieferzeiten<br />

von mehreren Monaten extrem<br />

herausfordernd. Auch bei schon<br />

geschlossenen Rahmenverträgen komme<br />

es zu Verzögerungen und Minderzuteilungen<br />

mit entsprechenden Folgen für die<br />

Beschaffungskosten, die zuletzt stark<br />

gestiegen sind. Während zunächst vor<br />

allem Flachstahl betroffen gewesen sei,<br />

breite sich das Problem nun auch auf<br />

Langprodukte wie Walzdraht und auf Spezialstähle<br />

aus. „Mittlerweile machen sich<br />

Verarbeiter in allen Segmenten große<br />

Sorgen um ihre Lieferfähigkeit in den<br />

kommenden Monaten, weil der benötigte<br />

Stahl so knapp ist“, so Christian Vietmeyer,<br />

Hauptgeschäftsführer des WSM.<br />

„Die Sicherung der Materialversorgung<br />

ist das dominierende Thema in den Einkaufsabteilungen<br />

der Unternehmen.“<br />

Am Markt werden dem WSM zufolge verschiedene<br />

Gründe für die Situation<br />

genannt. Während die Produktion vieler<br />

Stahlverarbeiter seit dem Sommer unerwartet<br />

kräftig zugelegt habe, ziehe die<br />

Stahlerzeugung nur zögerlich nach. Die<br />

entlang der Supply Chain zur Jahresmitte<br />

stark reduzierten Lagerbestände wirkten<br />

verschärfend. Erschwerend komme<br />

hinzu, dass die Einfuhr von Stahl aus<br />

Drittländern von der EU kontingentiert<br />

bzw. mit Einführzöllen belegt ist. Das<br />

heize das Problem zusätzlich an.<br />

www.wsm-net.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

55


Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht/Nachricht<br />

Euler Hermes: Studie Automobilbranche<br />

Mittelständische Automobilzulieferer<br />

überwiegend gut aufgestellt<br />

Der Weg zurück in die Erfolgsspur wird trotz des jüngsten Siegeszugs der Elektroautos für die<br />

deutsche Automobilbranche lang und holprig. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des<br />

Warenkreditversicherers Euler Hermes. Die Aussichten für Elektrofahrzeuge seien zwar weiterhin<br />

gut. Dies werde aber die Einbußen in anderen Segmenten nicht ausgleichen können. Gefährdet<br />

seien vor allem Autohändler und Automobilzulieferer.<br />

[Kontakt]<br />

Euler Hermes<br />

Deutschland<br />

22761 Hamburg<br />

+49 40 8834-0<br />

www.eulerhermes.com<br />

Trotz der insgesamt deutlich<br />

rückläufigen Insolvenzzahlen häuften<br />

sich gerade in der Autoindustrie<br />

sowie im eng vernetzten Metallsektor<br />

in den ersten neun Monaten 2<strong>02</strong>0<br />

große Pleiten. „In den ersten neun<br />

Monaten des Jahres haben wir in<br />

der Automobilindustrie mit zehn<br />

großen Insolvenzen mehr als doppelt<br />

so viele Fälle gezählt wie im Vorjahreszeitraum<br />

mit vier Groß-Pleiten“,<br />

sagt Ron van het Hof, CEO von Euler<br />

Hermes in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz.<br />

Der Motor bei den Automobilzulieferern<br />

stottere derzeit merklich.<br />

Insgesamt sind die mehr als 1.000<br />

Zuliefer-Unternehmen mit einem<br />

kumulierten Umsatz von 90 Mrd. €<br />

und 300.000 Beschäftigten für 75 %<br />

der Wertschöpfung des Automobilsektors<br />

verantwortlich.<br />

Viele Mittelständische<br />

Zulieferfirmen sind gefährdet<br />

„Etwa 18 % der kleinen und mittelständischen<br />

Zuliefer-Unternehmen<br />

in Deutschland sind nach unserer<br />

Einschätzung aktuell gefährdet“,<br />

sagt van het Hof. „Das sind deutlich<br />

mehr als bei den Automobilherstellern<br />

(etwa 12 %) oder als in anderen<br />

Branchen. Im Umkehrschluss bedeutet<br />

das aber auch, dass 82 % der<br />

Unternehmen relativ gut aufgestellt<br />

ist. Das ist in der aktuellen Krise<br />

eine positive Nachricht.“<br />

Besonders in der Schusslinie<br />

sieht die Euler Hermes Tier-2- und<br />

Tier-3-Zulieferer – insbesondere diejenigen,<br />

die nicht in der Elektromobilität<br />

tätig sind – sowie die kleineren<br />

Unternehmen, vor allem in Süddeutschland.<br />

„Sie sind nach wie vor<br />

stark von herkömmlichen Antriebsarten<br />

abhängig und verfügen nicht<br />

über genügend finanzielle Mittel,<br />

um eine Neuausrichtung mit wettbewerbsfähigen<br />

Produkten in der<br />

neuen Welt der Elektrofahrzeuge zu<br />

bewältigen“, sagt Maxime Lemerle,<br />

Automobilexperte und Leiter der<br />

Branchenrisikoanalyse bei der Euler<br />

Hermes-Gruppe.<br />

„Die Tier-1-Zulieferer sind im<br />

Durchschnitt finanziell stärker aufgestellt,<br />

um den Wandel vom Verbrennungs-<br />

zum Elektroantrieb zu<br />

meistern. Allerdings erwarten wir<br />

einen höheren Druck seitens der<br />

Autohersteller und die Notwendigkeit<br />

einer globalen Präsenz. Die Autohersteller<br />

selbst sind ebenfalls nicht<br />

immun: Unternehmen wären dann<br />

gefährdet, wenn sich ihre Abhängigkeit<br />

von den asiatischen Batterien<br />

verstärken würde, oder allgemeiner<br />

56 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


gesprochen, wenn sie ihre Geschäftsmodelle<br />

nicht an die neuen Trends<br />

anpassen.“<br />

Keine Rückkehr zum<br />

Vorkrisenniveau in Sicht<br />

Der deutsche Markt, der größte in<br />

Europa, hat 2<strong>02</strong>0 mit einem Rückgang<br />

der Neuzulassungen von Personenkraftwagen<br />

und Nutzfahrzeugen<br />

um -19,1 % auf rund 3,5 Mio.<br />

Einheiten pro Jahr abgeschlossen.<br />

Dabei erreichten E-Fahrzeuge bereits<br />

im September einen Rekordmarktanteil<br />

von 15,6 %. Die für 2<strong>02</strong>1 erwartete<br />

Erholung des deutschen Markts<br />

(+14 % im Vergleich zum Vorjahr)<br />

könnte den Abschwung von 2<strong>02</strong>0<br />

nur teilweise kompensieren und<br />

wäre nur von kurzer Dauer, so Euler<br />

Hermes weiter: Der Markt dürfte das<br />

Rekordniveau von vor der Krise nicht<br />

wieder erreichen und in den kommenden<br />

Jahren unter 3,6 Mio. Einheiten<br />

pro Jahr bleiben, so die Prognose.<br />

Lichtblick chinesischer Markt<br />

Für die Automobilhersteller und -zulieferer<br />

ist neben dem Heimatmarkt vor<br />

allem die Entwicklung der Exportmärkte<br />

von entscheidender Bedeutung:<br />

Der Exportanteil der deutschen Automobilindustrie<br />

lag zwischen 2015 und<br />

2019 bei durchschnittlich 64,5 %.<br />

„In Europa und den USA erwarten<br />

wir weiterhin einen hart geführten<br />

ANTEIL DER GEFÄHRDETEN KMU & MIDCAPS*<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

14%<br />

13%<br />

20%<br />

16%<br />

18%<br />

15%<br />

(Preis-)Wettbewerb, da beide im laufenden<br />

Jahr schrumpfen und auch<br />

mit dem erwarteten Wachstum im<br />

kommenden Jahr das Vorkrisenniveau<br />

deutlich verfehlen dürften“, sagte<br />

Lemerle Mitte Dezember 2<strong>02</strong>0. „Günstiger<br />

sind die Aussichten in China.<br />

Zum einen sind Mobilitätseinschränkungen<br />

dort früher aufgehoben worden<br />

und zum anderen gibt es viele<br />

Erstkäufer, die im Zuge der Pandemie<br />

von öffentlichen Verkehrsmitteln oder<br />

gemeinsam genutzter Mobilität auf<br />

ein eigenes Auto umgestiegen sind.“<br />

17%<br />

17%<br />

22%<br />

15%<br />

13% 15% 18%<br />

11%<br />

Automobilhersteller<br />

Automotive manufacturers<br />

Automobilzulieferer<br />

Automotive suppliers<br />

Alle sectors Sektoren<br />

11%<br />

12%<br />

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018<br />

Der chinesische Markt verzeichnete<br />

von April bis November 2<strong>02</strong>0 acht<br />

aufeinander folgende Monate der<br />

Erholung und dürfte das Jahr 2<strong>02</strong>0<br />

mit einem Rückgang von -2 %<br />

abschließen, bevor er 2<strong>02</strong>1 um +12 %<br />

auf 28,3 Mio. verkaufte Einheiten<br />

ansteigen dürfte, erwartet Euler Hermes.<br />

2<br />

Die vollständige Studie ist kostenlos<br />

erhältlich unter bit.ly/<br />

eulerhermes-autostudie<br />

Grafik: Euler Hermes<br />

KMU = Kleine und<br />

mittlere Unternehmen,<br />

Midcaps = mittelgroße<br />

Unternehmen,<br />

die weder den<br />

Konzernen noch den<br />

KMU zuzuordnen<br />

sind<br />

Warenkreditversicherung: Absicherung bis 30. Juni 2<strong>02</strong>1<br />

Schutzschirm verlängert<br />

Der Schutzschirm für Warenkreditversicherungen<br />

wird bis Ende Juni 2<strong>02</strong>1 verlängert<br />

– darauf haben sich Bundesregierung<br />

und Kreditversicherer im Dezember geeinigt.<br />

„Die Verlängerung des Schutzschirms bei der<br />

Warenkreditversicherung ist ein wichtiges<br />

Signal für die Unternehmen des Groß- und<br />

Außenhandels. Nun haben die Unternehmen<br />

eine verlässliche und planbare Grundlage für<br />

die Absicherung ihrer Lieferketten bis zur<br />

Jahresmitte 2<strong>02</strong>1. Bundesregierung und<br />

Warenkreditversicherer ermöglichen damit in<br />

einer weiter schwierigen wirtschaftlichen Zeit<br />

eine weitestgehend sichere Beschaffung und<br />

störungsfreie Versorgung von Betrieben und<br />

Bürgern.“ Diese Bewertung zog Dr. Dirk Jandura,<br />

Vorsitzender des Ausschusses Steuern<br />

und Finanzen und Mitglied des Präsidiums<br />

des BGA, anlässlich der Verständigung des<br />

Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie<br />

und der Warenkreditversicherer vom 4.<br />

Dezember 2<strong>02</strong>0 über eine Verlängerung des<br />

Schutzschirms bis zum 30. Juni 2<strong>02</strong>1.<br />

Damit übernimmt der Bund weiterhin eine<br />

Garantie für Entschädigungszahlungen der<br />

Kreditversicherer von bis zu 30 Mrd. €. Mit<br />

dieser Garantie können die Kreditversicherer<br />

Kreditlinien im bestehenden Umfang von<br />

über 400 Mrd. € absichern. Dabei verpflichten<br />

sich die Kreditversicherer, ihre bestehenden<br />

Kreditlimits weitestgehend aufrecht<br />

zu erhalten und sich an den Schadenzahlungen<br />

mit 10 % zu beteiligen. Zudem überlassen<br />

sie dem Bund knapp 60 % der Prämieneinnahmen<br />

für das erste Halbjahr 2<strong>02</strong>1.<br />

Auch die über die Garantie des Bundes<br />

hinausgehenden Ausfallrisiken tragen die<br />

Kreditversicherer.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

57


Wissenswertes<br />

Bericht<br />

Kasto – Lager- und Bearbeitungstechnik für den Stahlhandel<br />

Jederzeit bereit zu liefern<br />

Mit einem Anteil von rund 40 % des gesamten Absatzes ist der Stahlhandel die mit Abstand<br />

wichtigste Kundengruppe von KASTO – sowohl in Deutschland als auch in Europa sowie weltweit. Die<br />

Anforderungen und Aufgaben der Branche haben sich mit den Jahrzehnten stark verändert – genau wie<br />

die Produkte und Lösungen, mit denen Kasto Stahlhändler seit vielen Jahrzehnten unterstützt.<br />

[Kontakt]<br />

KASTO Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG<br />

77855 Achern-Gamshurst<br />

+49 7841 61-0<br />

www.kasto.com<br />

Der Stahlhandel ist so alt wie<br />

die Stahlproduktion selbst: Als Bindeglied<br />

zwischen Stahlwerken und<br />

Verarbeitern spielt er eine zentrale<br />

Rolle für sämtliche Branchen, in<br />

denen der Werkstoff genutzt wird<br />

– von der Bauindustrie über die<br />

Automobil- und Zulieferbranche<br />

bis zum Maschinen- und Anlagenbau<br />

und der Luft- und Raumfahrt.<br />

Denn viele Unternehmen benötigen<br />

Stahl nur in relativ kleinen Mengen,<br />

dafür aber in vielen unterschiedlichen<br />

Abmessungen, Güten,<br />

Geometrien oder Legierungen.<br />

Komplette Bunde direkt vom Hersteller<br />

zu beziehen ist für die meisten<br />

von ihnen nicht wirtschaftlich.<br />

Neben den geringen Losgrößen der<br />

Liefermengen stellen die Stahlhandelsunternehmen<br />

auch die weitläufigen<br />

Liefergebiete und die oft<br />

entlegenen Standorte ihrer Kunden<br />

vor eine logistische Herausforderung.<br />

Leistungsfähige Lagertechnik<br />

ist entscheidend<br />

Um diese zu bewältigen, ist die entsprechende<br />

Lager- und Bearbeitungstechnik<br />

unverzichtbar. Lange<br />

Zeit waren manuell bediente<br />

Boden- oder Kragarmlager das<br />

dominierende Bild in den Hallen<br />

der Händler. Dies änderte sich<br />

allerdings gegen Ende der 1970er-<br />

Jahre, als in der Branche die ersten<br />

Ansätze zur Automatisierung<br />

erkennbar wurden. Besonders fortschrittlich<br />

war damals Japan: Dort<br />

nämlich übernahm der Stahlhandel<br />

schon früh auch den Zuschnitt der<br />

bestellten Materialien für die verarbeitende<br />

Industrie. Zur gleichen<br />

Zeit stellte Kasto seine ersten vollautomatischen<br />

Lagersysteme vor.<br />

Diese ermöglichten nicht nur einen<br />

mannlosen Ein- und Auslagervorgang,<br />

sondern auch die selbstständige<br />

Versorgung daran angeschlossener<br />

Sägemaschinen.<br />

Bereits zu Zeiten der ersten<br />

Bügelsägen waren diese im Stahlhandel<br />

anzutreffen, häufig in Verbindung<br />

mit Zu- und Abfuhrrollenbahnen.<br />

Die Kombination von<br />

Lager- und Sägetechnik wurde in<br />

den 1980er- und 1990er-Jahren<br />

auch in anderen Ländern wichtiger,<br />

unter anderem in Deutschland.<br />

Denn auch hier gaben immer mehr<br />

produzierende Unternehmen Anarbeitungsschritte<br />

wie das Sägen an<br />

ihre Zulieferer ab. Kasto griff diesen<br />

Trend auf und entwickelte für<br />

die Stahlhändler sowohl leistungsfähige<br />

Hochregal-Lagersysteme als<br />

auch Sägemaschinen mit automatisierter<br />

Zu- und Abfuhrperipherie.<br />

58 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


Große Stahldistributeure versuchen,<br />

sich mit weniger und dafür großen<br />

Lagern aufzustellen, um viele Schritte<br />

gleichzeitig abzudecken und somit<br />

effizienter zu werden.<br />

Ende der 1970er-Jahre stellte Kasto seine ersten vollautomatischen Lagersysteme vor.<br />

Bilder: KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />

Kombiniert wurden diese beiden<br />

Geschäftsbereiche in Form von<br />

integrierten Sägezentren, in denen<br />

vom Einlagern des Rohmaterials<br />

bis zur Kommissionierung der fertig<br />

gesägten Abschnitte sämtliche<br />

Prozesse automatisch ablaufen.<br />

Erfolgsmodell automatisches<br />

Wabenlager<br />

Besonders beliebt bei den Kunden<br />

waren dem Unternehmen zufolge<br />

zunächst große Überfahrlager mit<br />

Unterfahrwagen, die das benötigte<br />

Material schnell und leistungsfähig<br />

nach dem Prinzip „Ware zum<br />

Mann“ bereitstellen. Mitte der<br />

1990er-Jahre stellte Kasto dann die<br />

ersten automatischen Wabenlager<br />

vor: Diese sind im Vergleich platzsparender<br />

und benötigen keine<br />

Grube für den Wagen. Bis heute<br />

ist dieser Lagertyp im Stahlhandel<br />

äußerst erfolgreich, so Kasto. Bei<br />

den Sägen setzen die Unternehmen<br />

auf variabel einsetzbare Hochleistungsmaschinen<br />

wie die Bandsäge-<br />

Baureihe KASTOtec oder die Kreissäge<br />

KASTOvariospeed. Beide<br />

erzielen mit ihrer Ausbringleistung<br />

und der entsprechenden Peripherie<br />

einen hohen, mannlosen Durchsatz<br />

und sorgen so für eine wirtschaftliche<br />

Produktion. Speziell für die<br />

Bearbeitung von Rohren steht<br />

zudem mit der KASTOwin tube<br />

eine eigene Lösung zur Verfügung.<br />

Gerad- und Gehrungsschnitte an<br />

Stahlträgern lassen sich mit der<br />

KASTOmiwin-Reihe sehr gut vornehmen.<br />

Mittlerweile hat sich der Stahlhandel<br />

oft weiter zum Komplettdienstleister<br />

entwickelt, der sowohl<br />

ein immer größeres Materialspektrum<br />

und zusätzliche Anarbeitungsschritte<br />

anbietet als auch<br />

zunehmend größere Liefergebiete<br />

bedienen muss. Vor 50 Jahren lieferte<br />

der Stahlhandel mit rund<br />

2.200 Standorten nahezu dasselbe<br />

Mengenvolumen aus wie heute mit<br />

rund 600 Standorten. Eine solche<br />

Konzentration und Konsolidierung<br />

funktioniert nur, wenn die verbliebenen<br />

Betriebe flexibler und leistungsfähiger<br />

werden. Ein Schlüssel<br />

dazu ist die Automatisierung und<br />

Digitalisierung von Prozessen.<br />

Digitale Lösungen im Programm<br />

Kasto hat diese Entwicklung schon<br />

früh erkannt und setzt bereits seit<br />

geraumer Zeit auf digitale und automatisierte<br />

Lösungen. Dazu zählt<br />

etwa das eigene Warehouse<br />

Management System KASTOlogic,<br />

das sämtliche Prozesse rund um<br />

das Lagern und Sägen selbststän- q<br />

<strong>Stahlreport</strong> 1/2|21<br />

59


Wissenswertes<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Bei der Sägetechnik setzen Stahlhändler auf variabel einsetzbare Hochleistungsmaschinen und Roboter-Anbindung.<br />

q dig steuert und verwaltet. Die Software<br />

lässt sich über eigens geschaffene<br />

Schnittstellen auch nahtlos<br />

an ERP-Systeme unterschiedlicher<br />

Anbieter anbinden.<br />

Die mobile Lösung KASTOlogic<br />

mobile ermöglicht es, das gesamte<br />

Lager – auch Bestände außerhalb<br />

eines Automatiklagers – flexibel<br />

per Smartphone oder Tablet zu ver-<br />

walten. Um Zustandsdaten und<br />

Fehlermeldungen angeschlossener<br />

Maschinen übersichtlich auf mobilen<br />

Endgeräten anzuzeigen, hat<br />

Kasto die KASTOapp entwickelt.<br />

Weitere Beispiele sind das intelligente<br />

Tourenverteilsystem KAS-<br />

TOrail, das Kommissionierbunde<br />

effizient und ergonomisch für den<br />

Versand bereitstellt, die Integration<br />

von Industrierobotern für nachgelagerte<br />

Handlings- und Bearbeitungsschritte<br />

oder die interaktive<br />

Fernwartung mithilfe von Apps<br />

und Smart Glasses. Auch für die<br />

Zukunft habe man zahlreiche Innovationen<br />

in der Pipeline, mit denen<br />

die tägliche Arbeit im Stahlhandel<br />

flexibler und effizienter, aber auch<br />

einfacher wird, so Kasto. 2<br />

In modernen Sägezentren laufen vom Einlagern des Rohmaterials bis zur<br />

Kommissionierung der fertig gesägten Abschnitte sämtliche Prozesse automatisch ab.<br />

60 <strong>Stahlreport</strong> 1/2|21


Jahrbuch Ingenieurbaukunst 2<strong>02</strong>1<br />

Faszinierende Bauprojekte „Made in Germany“<br />

Die neue Ausgabe des Jahrbuchs<br />

„Ingenieurbaukunst“ präsentiert wieder<br />

eine Auswahl der spektakulärsten aktuellen<br />

Bauprojekte „Made in Germany“. Herausgegeben<br />

von der Bundesingenieurkammer,<br />

ist das Werk die zentrale Leistungsschau<br />

des deutschen Bauingenieurwesens.<br />

Die von einem wissenschaftlichen Beirat<br />

ausgewählten Bauwerke werden von den<br />

beteiligten Ingenieuren beschrieben,<br />

sodass die jeweils spezifischen Herausforderungen<br />

und die Lösungswege in Planung<br />

und Ausführung aufgezeigt werden. Somit<br />

stellt das Jahrbuch erneut einerseits eine<br />

Galerie der Spitzenleistungen deutscher<br />

Bauingenieure dar und fungiert andererseits<br />

als Reflexionsfläche der aktuellen<br />

Debatten im Bauingenieurwesen.<br />

Das Kompendium beruht auf der Buchreihe<br />

Ingenieurbaukunst, die seit 2001 von der<br />

Bundesingenieurkammer herausgegeben<br />

wird. Ihre Mitglieder sind die sechzehn Länderingenieurkammern,<br />

welche damit rund<br />

45.000 Ingenieurinnen und Ingenieure in<br />

Beiträge zur Technikgeschichte<br />

Geschichte der Metall-Schleifmittel<br />

lm vierten Band der Reihe „Beiträge zur Technikgeschichte“<br />

des Verlags Librum Publishers & Editors<br />

geht es um die Geschichte von Schleif- und<br />

Polierwerkstoffen für die Metallbearbeitung. Seit der<br />

Mensch seine Werkzeuge und Jagdwaffen herstellen<br />

kann, hat er sie auch geschliffen. Nach den ersten<br />

Werkstoffen Knochen, Geweih und Holz stellten später<br />

die Metalle besondere Anforderungen.<br />

Rohgüsse von Schmuck und Geräten sowie geschmiedete<br />

Werkzeuge und Waffen mussten überschliffen,<br />

Schneiden und Klingen geschärft und Oberflächen aus<br />

ästhetischen Gründen auch poliert werden. Welche<br />

Schleif- und Poliermittel die Handwerker der Antike<br />

hierfür verwendeten, ist kaum bekannt; die schriftlichen<br />

Quellen sind rar, und archäologische Befunde<br />

schwer zu erkennen und zu dokumentieren. Dieses<br />

Buch stellt zusammen, welche Abrasivmaterialien frühem<br />

Handwerk zur Verfügung standen, wo die Rohstoffe<br />

zu finden und wie die Materialien aufzubereiten<br />

Bundesingenieurkammer (Hrsg.): Ingenieurbaukunst<br />

2<strong>02</strong>1, Made in Germany, Ernst & Sohn<br />

November 2<strong>02</strong>0, 190 S., 130 Abbildungen, Softcover,<br />

ISBN 978-3-433-03321-0 € 39,90<br />

der Bundesrepublik Deutschland repräsentieren.<br />

Weitere Informationen & Online-Bestellung<br />

unter bit.ly/jahrbuch-baukunst<br />

Alex R. Furger (Autor), Abrasiva –<br />

Schleif- und Poliermittel der Metallverarbeitung<br />

in Geschichte, Archäologie<br />

und Experiment, Dezember<br />

2<strong>02</strong>0, 120 S., 115 Abbildungen,<br />

Hardcover, Format 21 × 29,7 cm,<br />

45 €, ISBN: 978-3-906897-37-0.<br />

Erhältlich im Buchhandel oder direkt<br />

beim Verlagswebshop<br />

librumstore.com<br />

waren. Die antiken Autoren, die diese Materialien erwähnten, werden zitiert, und mit experimenteller<br />

Archäologie hat der Autor die Tauglichkeit und Effizienz aller Schleifgeräte,<br />

Schleifmittel und Polierstoffe getestet. Publiziert als „Open Access“-Veröffentlichung ist<br />

das Buch als Printausgabe erwerbar, kann aber auch kostenlos als Digital-Ausgabe genutzt<br />

werden.<br />

Bild: Ernst und Sohn<br />

Bild: Librum Publishers & Editors<br />

Statusbericht der deutschen<br />

Kreislaufwirtschaft vorgestellt<br />

Recyclingbranche gut gerüstet<br />

Zwei Jahre nach der letzten<br />

Bestandsaufnahme haben 15 Verbände,<br />

Vereine und Unternehmen in Zusammenarbeit<br />

mit der Prognos AG und der INFA<br />

GmbH im November 2<strong>02</strong>0 den Statusbericht<br />

der deutschen Kreislaufwirtschaft<br />

vor gestellt. Fazit: die<br />

Branche ist gut aufgestellt,<br />

hat im Hinblick<br />

auf das Ziel der Klimaneutralität<br />

2050<br />

aber noch große<br />

Anstrengungen vor<br />

sich.<br />

Im Jahr 2017 lag das<br />

Gesamtaufkommen<br />

von Abfällen in<br />

Deutschland bei insgesamt<br />

409 Mio. t. Dies war eine leichte<br />

Steigerung zu den Vorjahren. Mehr als die<br />

Hälfte davon entfällt auf Bau- und<br />

Abbruchabfälle, der Anteil der privaten<br />

Haushalte ist mit 38 Mio. t, dies entspricht<br />

462 kg je Einwohner, eher gering.<br />

Knapp 300.000 Mitarbeiter in 10.700<br />

Unternehmen erwirtschafteten einen<br />

Umsatz von 84 Mill. €.<br />

Auch aus ökologischer Sicht steht die<br />

Kreislaufwirtschaft in Deutschland im Vergleich<br />

zu anderen Ländern demnach gut<br />

da. So wurden im Jahr 2015 in rund 300<br />

Anlagen gut 48 Mio. t an Abfällen thermisch<br />

verwertet und dabei 62 TWh<br />

Wärme und 25 TWh Strom produziert. Die<br />

Stromproduktion aus der thermischen<br />

Verwertung entspricht dem Verbrauch<br />

von ca. 8,5 Mio. Haushalten.<br />

Für die Produktion von Stahl ist eine funktionierende<br />

Kreislaufwirtschaft von großer<br />

Bedeutung. Hier ist die Transformation zu<br />

klimafreundlicher Produktion eine Aufgabe,<br />

die enorme Investitionen erfordert.<br />

Bei der Reduktion von CO 2 -Emissionen<br />

stellt neben dem Einsatz von Wasserstoff<br />

als Reduktionsmittel in der Hochofenroute<br />

der verstärkte Einsatz von Stahlschrott<br />

eine technisch ausgereifte und<br />

mit vergleichsweise geringen Investitionen<br />

umsetzbare Maßnahme dar.<br />

www.statusberichtkreislaufwirtschaft.de<br />

Bild: BDE


Lifesteel<br />

XXXXX Nachricht A XXXXX<br />

Bild: Rodopi Marine GmbH<br />

Windstrom-Produktion überschreitet 2<strong>02</strong>0 Vorjahresrekord<br />

Windstrom-Rekord<br />

Im Jahr 2<strong>02</strong>0 hat die Stromproduktion aus Windenergie in Deutschland<br />

einen weiteren Rekord erreicht. Nach den Daten der Übertragungsnetzbetreiber<br />

(ÜNB) wurden allein bis kurz vor Weihnachten bereits rd. 124 Mrd.<br />

kWh in die deutschen Stromnetze eingespeist. Das war mehr als im ganzen<br />

Jahr 2019, als die Windstromeinspeisung 123,79 Mrd. kWh erreichte.<br />

Der Zuwachs an Windstromeinspeisung in die Stromnetze entfällt nach vorläufigen<br />

Zahlen mengenmäßig – mit je rd. 2 Mrd. kWh – gleichmäßig auf die<br />

Onshore- und Offshore Windenergie. Prozentual konnte die Stromerzeugung<br />

aus Offshore-Windenergie wegen des geringeren Basisniveaus allerdings<br />

deutlich stärker zulegen.<br />

Bei einer der für die Weiterleitung des von den Windparks erzeugten Stroms<br />

bis zum Land zuständigen Konverterplattformen übernimmt aktuell der Oberflächenspezialist<br />

Rodopi Marine GmbH die Korrosionsschutzarbeiten. Im<br />

Laufe der nächsten sechs Monate werden kleinere Schäden repariert, die<br />

durch Schleifprozesse entstanden. Nach der Reparatur werden die Plattformen<br />

neu beschichtet, damit die Konstruktion wieder für die nächsten Jahre<br />

gestärkt wird.<br />

„Die größte Herausforderung spielt dabei die Zeit, da die Arbeiten an gute<br />

Wetterbedingungen gebunden sind“, erklärt Erdal Kara Osman, Geschäftsführer<br />

der Rodopi Marine GmbH. „Täglich müssen unsere Mitarbeiter auf die<br />

ausdrückliche Erlaubnis warten, die Plattform betreten zu dürfen. Erst dann<br />

erfolgt die Instruktion der jeweiligen Kräfte und die anschließende Vorbereitung<br />

des Materials.“<br />

www.rodopi.de<br />

Zuverlässiger Korrosionsschutz für Offshore-Windparks ist Voraussetzung für eine stabile<br />

Energieversorung.<br />

Impressum<br />

STAHLREPORT<br />

Nachrichten aus Handel,<br />

Produktion und Verarbeitung<br />

Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Redaktion:<br />

Markus Huneke (Chefredakteur)<br />

Telefon +49 211 86497-24<br />

E-Mail: Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />

Anzeigen:<br />

Ksenija Sandek<br />

Telefon+49 211 86497-21<br />

E-Mail: Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />

Verlag:<br />

BDS AG<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Telefon +49 211 86497-0<br />

Telefax +49 211 86497-22<br />

Layout:<br />

auhage|schwarz, Leichlingen<br />

Erscheinungsweise:<br />

monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />

Bezugspreis:<br />

Jährlich 65 € im Inland und 70 € im Ausland<br />

zuzüglich Versandspesen und Mehrwertsteuer.<br />

Abbestellungen sind lediglich unter Einhaltung<br />

einer dreimonatigen Kündigungsfrist zum Jahres -<br />

ende möglich. Für die Mitglieder des BDS und die<br />

Teilnehmer im BDS-Fernstudium ist der Bezug<br />

eines Exemplars der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“<br />

im Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien gebühr<br />

enthalten. Ein Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />

Anzeigenpreis:<br />

Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 38.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder<br />

Fotos übernehmen Herausgeber, Redaktion und<br />

Verlag keine Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />

gekennzeichnete Beiträge vertreten eine vom<br />

Herausgeber unabhängige Meinung der Autoren.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird mitunter<br />

auf die gleichzeitige Verwendung männlicher<br />

und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />

Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />

für beiderlei Geschlechter.<br />

Außerdem bittet die Redaktion um Verständnis,<br />

dass insbesondere Firmennamen je Artikel in der<br />

Regel nur einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />

verwendet und entsprechende Begriffe häufig<br />

eingedeutscht werden.<br />

International Standard Serial Number:<br />

ISSN 0942-9336<br />

Diese Zeitschrift wurde aus umwelt schonendem<br />

Papier hergestellt.<br />

Beilagenhinweis:<br />

Dieser Ausgabe liegt eine Beilage vom Bundesverband<br />

Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />

e.V. (BME) bei.<br />

62 <strong>Stahlreport</strong> 11|20


Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

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Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

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Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />

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Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

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Bundesverband Deutscher Stahlhandel BDS AG · Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf · info-bds@stahlhandel.com

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