Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 01 / 2021

| Macher & Märkte
NEUES FAMILIENUNTER-
NEHMER-OBERHAUPT
Wechsel an der Spitze des Verbands DIE FAMILIENUNTERNEHMER in der Metropolregion Köln Bonn
Foto: Ingrun Sauer
Olaf Ziegs: Ziel war es, die Mitgliederbasis
zu stärken, den Verband in der Region
bekannter zu machen, die Vernetzung voranzutreiben
und den Kontakt zur Politik
herzustellen. Und diese Ziele wurden aus
meiner Sicht auch erreicht. Wir haben aber
immer noch viel Arbeit vor uns, denn nun
gilt es die Dinge zu vertiefen und zu institutionalisieren.
w: Familienunternehmer,
da denkt man an Macher, an Ärmelhochkrempler,
eher an Problembeseitiger denn
Problemlöser – ist dem so?
Auf den Marketingexperten Olaf Ziegs folgt mit dem Logistikunternehmer Frank
Oelschläger ein neuer Regionalvorsitzender für „DIE FAMILIENUNTERNEHMER“ der
Metropolregion Köln Bonn. Wir haben mit beiden Persönlichkeiten gesprochen. Was
hat der eine erreicht, was sind die Ziele des Neuen?
w: Herr Ziegs, nach sechs
Jahren geben Sie den Staffelstab als Regionalvorsitzender
der Familienunternehmer
der Metropolregion Köln Bonn an Frank
Oelschläger weiter. Wie fällt Ihr Fazit aus?
Olaf Ziegs: Es war eine tolle Zeit, in der
wir viele Dinge auf den Weg gebracht haben
und viele wertvolle Menschen treffen
konnten. Wir haben feste Veranstaltungsformate
etabliert, etwa den Kölner Unternehmertreff,
den POLIT-Talk, das Africa
Business Forum, aber auch die Gala der
Familienunternehmer und weitere sportliche
(Kölner Eishockey Club, 1. FC Köln, VFL
Gummersbach) und kulturelle (ART Cologne,
Cologne Fine Art, Philharmonie) Formate.
Wir haben die Mitgliederbasis stabilisiert
und ausgebaut.
Wir sind Benchmark für viele andere Regionalkreise
geworden und werden oft um Rat
gefragt. Als einer der aktivsten Regionalbereiche
in ganz Deutschland konnten wir
Zeichen setzen. Wir haben den Austausch
mit den Kölner Parteien bzw. der Politik
im Allgemeinen vorangetrieben und nun
GILOG-Geschäftsführer Frank Oelschläger, neu an der Spitze
der Familienunternehmer Metropolregion Köln Bonn
auch institutionalisiert. Auf unseren Veranstaltungen
konnten wir zahlreiche prominente
Köpfe aus Politik und Wirtschaft
sowie Kultur und Sport begrüßen. Zu Gast
auf unseren Events waren unter anderem
Manfred Mauss von OBI, Dr. Jörg Haas von
Scopevisio, Heiko Hünemeyer (Haus Schaebens),
aber auch vom 1. FC Köln der Präsident
Werner Spinner und Geschäftsführer
Alexander Wehrle. Interessante Gesprächspartner
waren auch Peter Millowitsch,
der Exvizekanzler Philipp Rösler, Bundesbankpräsident
Jens Weidmann, Exgesundheitsminister
Hermann Gröhe, NRW-Minister
Andreas Pinkwart und viele mehr.
Mit CDU-Mann Wolfgang Bosbach und dem
früheren Landesvater Wolfgang Clement
(SPD) gab es spannende Talkrunden.
w: Welches waren zu
Beginn Ihre Ziele, und inwieweit wurden
diese erreicht?
Olaf Ziegs: Wir nehmen die Dinge als Familienunternehmer
gerne selbst in die Hand,
denn dann bewegt sich etwas! Wir sind,
wie Sie richtig sagen, Problemlöser, Problembeseitiger,
Ärmelhochkrempler und
vor allem sind wir mit Leidenschaft und
Herzblut Unternehmer. Wir unternehmen
Dinge, damit sich etwas verändert und
Themen vorankommen. Auch gegen alle
Widerstände, und davon gibt es genug!
w: Mit welchen Problemen
haben denn Familienunternehmer
besonders zu kämpfen?
Olaf Ziegs: Mit der Bürokratie und der
Langsamkeit der Politik. Aber auch damit,
dass oft die Konzerne eine bessere Lobby
haben und der Mittelstand bzw. die Familienunternehmer
vergessen werden. Ich
erinnere hier nur an die erste Version der
Mittelstandsstrategie von Peter Altmaier.
So etwas ist schlichtweg eine Katastrophe
und darf nicht passieren.
w: Und wie kommen die
Familienunternehmen mit dem momentan
alles überlagernden Thema Corona parat?
Olaf Ziegs: Das Thema Corona und die Folgen
betreffen ja sämtliche Unternehmen
im Land – ob klein, ob groß. Viele kämpfen
in dieser Zeit um ihre Existenz. Und vielen
wurde von staatlicher Seite unbürokratisch
Hilfe zugesagt. Das klappt alles vorne
und hinten nicht. Milliardenhilfen stehen
bereit, und nur ein Bruchteil konnte bisher
abgerufen werden.
w: Was sind die besonderen
Belastungen, mit denen Familienunternehmen
zu leben haben? Stichwort
Steuern, Arbeit mit Behörden, digitale
und verkehrstechnische Infrastruktur?
16 www.diewirtschaft-koeln.de