15.08.2023 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 05 / 23

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe acht Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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WWW.DIEWIRTSCHAFT-KOELN.DE | AUSGABE <strong>05</strong>.<strong>23</strong><br />

DAS WIRTSCHAFTS-MAGAZIN FÜR KÖLN UND DIE REGION<br />

FRAUEN IN<br />

FÜHRUNGS-<br />

POSITIONEN<br />

Unternehmen setzen zunehmend<br />

auf Diversität – vor allem in <strong>Köln</strong><br />

FORD KÖLN<br />

In die Zukunft mit E-Autos<br />

Foto: Who is Danny – stock.adobe.com<br />

CHATGPT<br />

Nutzen und Risiken


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Vorwort |<br />

LIEBE LESERINNEN<br />

UND LESER,<br />

ein Großteil dieser <strong>Ausgabe</strong> beschäftigt sich<br />

mit Frauen in Führungspositionen. Klar, es<br />

gibt sie, aber es gibt sie leider noch zu wenig.<br />

Dabei haben Frauen ihre Kampfkraft doch<br />

immer wieder mal unter Beweis gestellt.<br />

Laut der griechischen Mythologie zogen die<br />

sogenannten Amazonen „männergleich“ in<br />

den Krieg. Na ja, die Amazonen sind in der<br />

Versenkung verschwunden, heute redet alle<br />

Welt nur noch von Amazon. <strong>Die</strong> Belegschaft<br />

dieses Unternehmens ist zu 42 Prozent<br />

weiblich, aber nur jede vierte Führungsposition<br />

ist weiblich besetzt. Noch Fragen?<br />

Frauen an die Macht, Frauenpower, Frauenquoten<br />

– das Thema wabert ja eigentlich<br />

schon seit Jahrzehnten durch die Gesellschaft.<br />

Ob nun die Erfolgs- oder auch die<br />

Frauenquote, die Ergebnisse Stand heute<br />

sind ernüchternd. Wer zum Thema googelt,<br />

wird erschlagen von Informationen, Tabellen<br />

und Charts – die auch 20<strong>23</strong> alle zum<br />

selben Ergebnis kommen: Frauen sind an<br />

der Spitze unterrepräsentiert. Das zieht sich<br />

durch sämtliche Unternehmensgrößen und<br />

Branchen.<br />

Bei der Stadt <strong>Köln</strong> arbeitet man an sogenannten<br />

Gleichstellungsplänen. Laut Gleichstellungsplan<br />

für 2019 bis 20<strong>23</strong> verteilt sich das<br />

städtische Stammpersonal zu 62,8 Prozent<br />

auf Frauen, 46 Prozent der Führungspositionen<br />

sind mit Frauen besetzt. Damit ist man<br />

bei der Stadt schon sehr weit. Bedarf es da<br />

überhaupt noch weitergehender Fördermaßnahmen?<br />

Auf jeden Fall, ist man bei der Stadt<br />

<strong>Köln</strong> überzeugt. „Weil Gleichstellung wie Rudern<br />

gegen den Strom ist: Sobald man damit<br />

aufhört, treibt man zurück“, ist in einer entsprechenden<br />

Infobroschüre nachzulesen.<br />

<strong>Die</strong> großen Kriege in der Geschichte der<br />

Menschheit, an deren Ende es immer nur<br />

Verlierer gab, millionenfache Opfer zu beklagen<br />

waren, wurden von testosterongesteuerten<br />

Männern oder männlichen Irren angezettelt.<br />

Für Frauen war Platz – aber nur in der<br />

zweiten, eher noch in der dritten Reihe. Kriege<br />

haben sie eher selten angefangen. Aber<br />

sie durften dürftig bezahlt in der Krankenoder<br />

Altenpflege ran oder als Kindergärtnerin.<br />

In der Schule reichte es gerade noch als<br />

Lehrerin für die Klassen 1 bis 4, dann kamen<br />

die Männer zum Zug. Eben auch an den Rektoren-Führungsstellen.<br />

Frauen in der dritten Reihe halten heute die<br />

großen Kirchen zusammen. Was wären die<br />

Kirchen ohne die wahren Säulen in der Organisation<br />

des Gemeindelebens und bei den<br />

sozialen <strong>Die</strong>nsten? In der Schule bleiben<br />

Mädchen seltener sitzen. Das weiß jeder, in<br />

der Schule waren und sind es die Mädchen,<br />

die stets die besseren Noten geschrieben haben.<br />

Warum ändert sich das nicht auf breiter<br />

Basis im Berufsleben? Ach ja, die Frauen<br />

müssen und wollen auch irgendwann Kinder<br />

kriegen.<br />

Zwar sind wir insgesamt auf einem guten<br />

Weg, der aber noch lange nicht zu Ende ist.<br />

Erst wenn grundsätzliche Chancengleichheit<br />

besteht, wird man erkennen, wie viel<br />

Chancen insgesamt verpasst worden sind<br />

in den vergangenen Jahrzehnten. Dass so<br />

manche Krise gar nicht erst entstanden wäre,<br />

wenn mehr Frauen in breiter Front und<br />

nicht als Quote ihren Weg gehen können.<br />

Wer weiß, vielleicht ist das Quotenrad irgendwann<br />

einmal dermaßen überdreht,<br />

dass es gar keiner Quote mehr bedarf. Oder<br />

es folgt – in gar nicht allzu ferner Zukunft –<br />

eine Männerquote?<br />

Herzlichst<br />

Eugen Weis, Herausgeber<br />

IMMER<br />

UP TO<br />

DATE<br />

www.diewirtschaft-koeln.de<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 3


| Inhalt<br />

HIGHLIGHTS DIESER AUSGABE<br />

Foto: Who is Danny – stock.adobe.com<br />

Foto: Who is Danny – stock.adobe.com<br />

08<br />

12 FRAUEN ...<br />

... die es nach oben geschafft haben<br />

...........................................................ab Seite 08<br />

Foto: fizkes – stock.adobe.com<br />

06<br />

FRAUEN IN FÜHRUNGSPOSITIONEN<br />

Unternehmen setzen zunehmend auf Diversität<br />

...........................................................ab Seite 06<br />

12<br />

MENTEGRA<br />

Competentia Region <strong>Köln</strong> wiederholt Mentoring<br />

...........................................................ab Seite 12<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag und Herausgeber:<br />

Weis <strong>Wirtschaft</strong>smedien GmbH<br />

Eugen Weis<br />

Hahnenstr. 12, 50667 <strong>Köln</strong><br />

Telefon 0221.4743924<br />

info@diewirtschaft-koeln.de<br />

www.diewirtschaft-koeln.de<br />

Objekt- und Anzeigenleitung:<br />

Alex Weis<br />

Hahnenstr. 12, 50667 <strong>Köln</strong><br />

Telefon: 0221.4743924<br />

anzeigen@diewirtschaft-koeln.de<br />

Redaktionsleitung:<br />

Matthias Ehlert (ViSdP)<br />

Hahnenstr. 12, 50667 <strong>Köln</strong><br />

redaktion@diewirtschaft-koeln.de<br />

Redaktion:<br />

Matthias Ehlert (me), Heribert Eiden (he),<br />

Monika Eiden (mei), Jana Leckel (jl),<br />

Karoline Sielski (ks), Astrid Waligura<br />

(aw), Eugen Weis (ew)<br />

Jahrgang: 8, Heft <strong>05</strong>/20<strong>23</strong><br />

Auflage: 17.000 Exemplare<br />

Fotos: stock.adobe.com, Alex Weis,<br />

Envato, sowie Kunden und privat<br />

Druck: Druckhaus DOC<br />

Zeißstr. <strong>23</strong>-27<br />

50171 Kerpen<br />

Telefon: 02<strong>23</strong>7.9757011<br />

Gestaltung / Layout:<br />

amannDESIGN<br />

Humboldtstr. 60<br />

51379 Leverkusen<br />

www.amanndesign.de<br />

© Weis <strong>Wirtschaft</strong>smedien GmbH 20<strong>23</strong> - Nachdruck und Vervielfältigungen jeglicher Art, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages. Alle Urheberrechte<br />

liegen bei<br />

/ oder beim Verlag bzw. den Autoren. Auch Werbeschaltungen sind urheberrechtlich geschützt. Es gelten unsere AGBs. Erfüllungsort<br />

und Gerichtsstand ist <strong>Köln</strong>. Unser Verlag wird beraten und rechtlich vertreten durch: Rechtsanwälte Stiletto Wilhelm & Kollegen.<br />

4 www.diewirtschaft-koeln.de


<strong>23</strong><br />

GRÜNDUNGSZENTRUM<br />

Innodom Cologne<br />

................................ ab Seite <strong>23</strong><br />

METHANGASERNTE<br />

TH <strong>Köln</strong> optimiert Prototyp<br />

................................ ab Seite 36<br />

Hinweise: Es gilt die Anzeigenpreisliste aus<br />

November 2021. Namentlich gekennzeichnete Artikel<br />

geben nicht in jedem Falle die Meinung des<br />

Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos übernimmt w<br />

keine Haftung. Für fehlerhafte oder unterbliebene<br />

Angaben übernehmen wir keine Gewähr.<br />

Bei Nichtlieferung ohne Verschulden des Verlages<br />

oder infolge von Störungen des Arbeitsfriedens<br />

bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag.<br />

Es gelten unsere AGBs.<br />

Copyright/ Urheberrecht: Nachdruck und Vervielfältigung,<br />

auch auszugsweise, nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung von Weis <strong>Wirtschaft</strong>smedien<br />

GmbH.<br />

Alle Urheberrechte liegen bei w<br />

bzw. den Autoren. Auch Werbeschaltungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Erfüllungsort und Gerichtsstand<br />

ist <strong>Köln</strong>.<br />

Datenschutz/Disclaimer: Sie finden in unserer<br />

Print-<strong>Ausgabe</strong> an verschiedenen Stellen sogenannte<br />

QR-Codes. <strong>Die</strong>se ermöglichen Ihnen mit<br />

Foto: Jürgen Schmidt, <strong>Köln</strong> Foto: TH <strong>Köln</strong><br />

Inhalt |<br />

29<br />

FORD KÖLN<br />

In die Zukunft mit Elektroautos<br />

................................ ab Seite 29<br />

WEITERE THEMEN:<br />

ESA-Astronautinnen .................... S. 20<br />

Investoren bei bNear ................... S. 22<br />

Prozessanalyse ........................... S. 34<br />

Vorhofflimmern .......................... S. 38<br />

... und vieles mehr ...<br />

36 IMMER<br />

UP TO<br />

DATE<br />

www.diewirtschaft-koeln.de<br />

einer App für das Smartphone oder Tablet diese<br />

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Zudem können Sie direkt auf Links klicken, die sich in<br />

unserer <strong>Ausgabe</strong> befinden (z.B. im E-Paper oder der<br />

PDF- Version). Der Verlag übernimmt dabei keine<br />

Haftung für etwaige Fehler oder Irrtümer und wir<br />

weisen daraufhin, dass allein die jeweiligen Seitenbetreiber<br />

für die Inhalte verantwortlich sind.<br />

Stand August 20<strong>23</strong><br />

www.diewirtschaft-koeln.de 5<br />

Foto: Christian Rolfes<br />

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Hahnenstr. 12, 50667 <strong>Köln</strong><br />

Tel.: 0221 - 47 43 9<strong>23</strong><br />

info@citynews-koeln.de


Amt für Gleichstellung von Frauen und<br />

Männern wurde. Laut Oberbürgermeisterin<br />

Henriette Reker sei Gleichstellung<br />

so lange ein aktuelles Thema, solange es<br />

noch immer Chancen-Ungleichheiten und<br />

Gerechtigkeitslücken zwischen den Geschlechtern<br />

gäbe: „Obwohl bereits viele<br />

Fortschritte erzielt wurden, gibt es auch<br />

heute noch geschlechtsspezifische Unterschiede<br />

bei der Bezahlung und dem Zugang<br />

zu Bildung und Karrieremöglichkeiten.<br />

Zudem sind Frauen weiterhin viel zu<br />

oft von Diskriminierung und Gewalt betroffen.<br />

Daher ist es mir als Oberbürgermeisterin<br />

ein großes Anliegen, weiterhin für die<br />

Gleichstellung einzutreten, um ein gerechteres<br />

<strong>Köln</strong> zu schaffen“, so Reker.<br />

Der Grundstein dafür liegt in der Frauenförderung<br />

im Unternehmen Stadt <strong>Köln</strong>.<br />

Bereits vor dem Inkrafttreten des Landesw<br />

| Titelstory<br />

Foto: Who is Danny – stock.adobe.com<br />

<strong>Die</strong> Stadt <strong>Köln</strong> setzt sich bereits seit den frühen 80er Jahren auf kommunalpolitischer Ebene für die Gleichstellung von Frauen und Männern ein<br />

FRAUEN IN<br />

FÜHRUNGSPOSITIONEN<br />

Unternehmen setzen zunehmend auf Diversität – vor allem in <strong>Köln</strong><br />

Laut einer Statistik des Statista Research Department aus dem März 20<strong>23</strong> liegt der<br />

deutschlandweite Anteil von Frauen in Führungspositionen bei rund 24 Prozent.<br />

Frauen sind demnach noch immer stark unterrepräsentiert. Nicht nur der Bund,<br />

auch die Stadt <strong>Köln</strong> geht dieses Problem zunehmend auf politischer Ebene an.<br />

Mit dem 1. Gesetz für die gleichberechtigte<br />

Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen<br />

in der Privatwirtschaft<br />

und im öffentlichen <strong>Die</strong>nst wurden im<br />

März 2015 die Weichen für ein Thema gestellt,<br />

von dem man meinen müsste, dass<br />

es in einer demokratischen Republik im<br />

21. Jahrhundert eigentlich gar nicht mehr<br />

debattiert werden müsste. Doch die Tatsache,<br />

dass vor allem in Führungspositionen<br />

Frauen noch immer die Ausnahme sind,<br />

unterstreicht die Dringlichkeit. Nach ersten<br />

Erfolgen des am 1. Januar 2016 in Kraft<br />

getretenen Gesetzes wurde mit dem Zweiten<br />

Führungspositionen Gesetz am 12. August<br />

2021 darauf aufgebaut. Es sieht unter<br />

anderem vor, dass Unternehmen begründen<br />

müssen, warum sie sich das Ziel setzen,<br />

keine Frauen in den Vorstand zu berufen.<br />

Gleichstellung<br />

auf städtischer Ebene<br />

Während der Bund dieses Thema verhältnismäßig<br />

spät aufgriff, wurden auf städtischer<br />

Ebene bereits früher entsprechende<br />

Wege eingeleitet: Anfang der 1980er-Jahre<br />

richtete die Stadt <strong>Köln</strong> eine Frauen-Gleichstellungsstelle<br />

ein, aus der inzwischen das<br />

6 www.diewirtschaft-koeln.de


Titelstory | w<br />

gleichstellungsgesetzes gab es Förderpläne<br />

für Frauen, ab 2001 Frauenförderpläne<br />

und ab 2019 den ersten Gleichstellungsplan<br />

mit konkreten Zielen und Maßnahmen.<br />

<strong>Die</strong> Stadt <strong>Köln</strong> hat für die erfolgreiche<br />

Gleichstellungsarbeit zum vierten Mal<br />

das „Total E-Quality“-Prädikat mit dem Zusatz<br />

„Diversity“ erhalten und wurde weiterhin<br />

zum zweiten Mal mit dem „Gender<br />

Award“ ausgezeichnet. Mit der Auszeichnung<br />

ehrt die Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen<br />

(BAG) in Kooperation mit dem<br />

Familienministerium „kreative und erfolgreiche<br />

Frauen- und Gleichstellungspolitik<br />

in Kommunen“. Um nicht nur innerhalb<br />

der städtischen Verwaltung das Thema<br />

weiterzubringen, sondern in der gesamten<br />

Stadt, wurde 2016 das Bündnis „Mit Frauen<br />

in Führung“ gegründet, dessen Ziel es<br />

ist, Potenziale von Frauen zu fördern und<br />

den Frauenanteil in Führungspositionen<br />

zu erhöhen. Zu den 15 Mitgliedern des<br />

Bündnisses zählen neben der Stadt <strong>Köln</strong><br />

auch Unternehmen wie die Kliniken <strong>Köln</strong>,<br />

der WDR, Eurowings, die REWE Group oder<br />

NetCologne.<br />

Care-Arbeit als zentrale<br />

Herausforderung<br />

Laut Prof. Dr. Maren Urner von der HMKW<br />

Hochschule für Medien, Kommunikation<br />

und <strong>Wirtschaft</strong> in <strong>Köln</strong> gäbe es Gleichberechtigung<br />

bisher vor allem auf dem Papier,<br />

was ein riesiger Schritt nach vorn sei,<br />

da sich so Frauen und Männer darauf berufen<br />

können. Doch gerade, wenn es um die<br />

Anerkennung von Care-Arbeit und dem damit<br />

verbundenen Mental Load gehe, sieht<br />

die Neurowissenschaftlerin noch viel Luft<br />

nach oben. Mit dieser Meinung steht sie<br />

nicht allein da.<br />

Oberbürgermeisterin Henriette Reker sieht<br />

ebenfalls großen Aufholbedarf beim Thema<br />

Care-Arbeit, denn diese sei in der Regel<br />

unbezahlt und würde zum Großteil von<br />

Frauen getragen. Einen Lösungsansatz dafür<br />

sieht sie in einer erweiterten Elternzeit<br />

für den zweiten Elternteil sowie in expliziter<br />

Unterstützung von Vätern zur Übernahme<br />

von Sorgearbeit. Auf städtischer Ebene<br />

werden diese Themen im Rahmen des Väternetzwerkes<br />

stadtväter bereits aufgegriffen.<br />

Auch Kathrin Möller, Vorständin GAG Immobilien<br />

AG, sieht in dieser Hinsicht Aufholbedarf:<br />

„Wir brauchen insbesondere im<br />

Familienkontext die Bereitschaft, partnerschaftlich<br />

die berufliche Entwicklung von<br />

Mann und Frau zu fördern, und dafür müssen<br />

die erforderlichen gesellschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen vorhanden sein.“<br />

Erste positive<br />

Veränderungen<br />

Ob sich etwas verbessert oder verschlechtert<br />

hat, zeigt sich oft erst in Relation zu<br />

einem Zeitpunkt, mit dem man es vergleichen<br />

kann. In Bezug auf Gleichberechtigung<br />

kann man so gesehen durchaus<br />

von einer Verbesserung sprechen, wenn<br />

man ein paar Jahrzehnte zurückblickt.<br />

Damals gab es weder entsprechende Gesetzesgrundlagen,<br />

noch stellte es für den<br />

Großteil der Bevölkerung überhaupt eine<br />

Option dar, dass Frauen einen ähnlichen<br />

beruflichen Werdegang einschlagen könnten<br />

wie Männer. Während es früher noch<br />

die klassische Hausfrauenrolle gab, haben<br />

heutzutage – rein vom Bildungsaspekt her<br />

– Männer und Frauen per se erst mal dieselbe<br />

Ausgangsposition. Daher geht Beatrice<br />

Bülter von der <strong>Köln</strong>er Grün Stiftung<br />

davon aus, dass sowohl bei der Berufswahl<br />

als auch bei Bewerbungen alle gleichberechtigt<br />

sein werden. Eine Meinung, die<br />

auch Kim Bauer, Geschäftsführerin von<br />

Netempire Software, teilt: „Geschlechterklischees<br />

bei der Berufswahl scheinen<br />

sich aufzulösen, in puncto Ausbildung stehen<br />

Frauen und Männer gleichwertig da,<br />

in Entscheidungsprozessen bringen sich<br />

Frauen gleichbedeutend ein.“<br />

Dass sich dies allmählich auch in Führungspositionen<br />

zeigt, dafür setzt sich<br />

unter anderem der eingetragene Verein<br />

Frauen in die Aufsichtsräte ein. Er wurde<br />

bereits zehn Jahre vor dem ersten Gesetzesbeschluss<br />

zu diesem Thema in Berlin<br />

gegründet: „Als Mitglied dieses Vereins sehe<br />

ich einen intensiven Austausch und zunehmend<br />

mehr Frauen in Vorständen und<br />

Aufsichtsräten“, berichtet Mariska Hoffmann,<br />

Geschäftsführende Gesellschafterin<br />

der On Air TV Productions. Auch sie beobachte<br />

in ihrem Umfeld immer mehr Frauen,<br />

die selbstbewusst ihren Weg gehen.<br />

Mit dem eigenen<br />

Unternehmen beispielhaft<br />

vorangehen<br />

Um einen Wandel zu bewirken, sollte man<br />

sich jedoch nicht auf entsprechende politische<br />

Gesetze verlassen. Letztendlich liegt<br />

es in der Verantwortung eines jeden Unternehmens,<br />

hier Veränderungen einzuleiten<br />

und voranzutreiben. Bei der Wilhelm Rasch<br />

GmbH ist es beispielsweise so, dass das Unternehmen<br />

tarifgebunden vergütet. Hier<br />

werden die Mitarbeiter gemäß der Stellenbeschreibung<br />

und ihren jeweiligen Qualifikationen<br />

gruppiert; Unterschiede hinsichtlich<br />

des Geschlechts werden nicht gemacht.<br />

Auch die Stadt <strong>Köln</strong> nimmt hier wieder eine<br />

Vorreiterrolle ein. Laut des aktuellen Gleichstellungsplans<br />

verteilt sich das Stammpersonal<br />

zu 62,8 Prozent auf Frauen, von denen<br />

sich aktuell bereits über 50 Prozent in<br />

Führungspositionen befinden.<br />

Insgesamt sieht es bei <strong>Köln</strong>er Unternehmen<br />

verhältnismäßig gut aus, was das<br />

Thema Frauen in Führungspositionen anbelangt.<br />

Laut einer im Juli 20<strong>23</strong> veröffentlichten<br />

Studie der Zeppelin Universität<br />

Friedrichshafen stellt <strong>Köln</strong> den Spitzenreiter<br />

unter den in NRW untersuchten Städten<br />

dar. Demnach gäbe es immerhin einen<br />

Frauenanteil von 22 Prozent in Führungsetagen.<br />

<strong>Die</strong> Studie legte ihren Blick auf Unternehmen,<br />

an denen die öffentliche Hand<br />

beteiligt sei. W<br />

Familie oder Karriere – noch immer stellen sich viele Frauen diese Frage. Dabei<br />

zeigen immer mehr erfolgreiche Unternehmerinnen, dass beides möglich ist.<br />

Jana Leckel<br />

Foto: Who is Danny – stock.adobe.com<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 7


w | Titelstory<br />

12<br />

FRAUEN ...<br />

Foto: Who is Danny – stock.adobe.com<br />

... DIE ES NACH GANZ<br />

OBEN GESCHAFFT HABEN<br />

Über Karrierechancen, Führungsstile und die Herausforderungen der Gleichstellung im Berufsleben<br />

Heutzutage haben Frauen und Männer per se erstmal dieselben Bildungschancen. Doch wie sieht es aus, wenn es darum geht, auf<br />

der Karriereleiter nach oben zu steigen und dort auch zu bleiben? Welchen Herausforderungen sind Frauen heutzutage trotz gesetzlich<br />

vorgeschriebener Quoten noch ausgesetzt? Auf den folgenden Seiten haben wir zwölf Frauen gefragt, wie sie es karrieretechnisch<br />

an die Spitze geschafft haben, was in puncto Gleichstellung ihrer Meinung nach bereits besser läuft oder noch ausbaufähig<br />

ist und worauf sie als Führungskraft in der Zusammenarbeit mit ihren Mitarbeitern Wert legen.<br />

Foto: RheinEnergie AG<br />

Prof. Dr. Susanne Hilger<br />

Geschäftsführende Vorständin aller drei der RheinEnergie Stiftungen<br />

Als erste Akademikerin in meiner Familie war es für mich ein Privileg, einen beruflichen<br />

Werdegang einzuschlagen, der so ganz anders war als der meiner Vorfahren.<br />

Ich wollte zeigen, dass es funktioniert. Diszipliniert und beharrlich das Ziel im Auge<br />

zu behalten, selbstbewusst und auch mutig zu agieren, sich nicht mit dem Erreichten<br />

zufriedenzugeben, sondern voranzukommen, dabei flexibel und vernetzt vorzugehen,<br />

das waren und sind für mich die wichtigsten Gebote auf diesem Weg; nicht zu<br />

vergessen der Support aus dem persönlichen Umfeld, Partner, Familie, Freund*innen<br />

und Mentor*innen. Karriere scheint mir heute mehr noch als früher mit dem<br />

persönlichen Lebensentwurf zu tun zu haben. <strong>Die</strong> Frage „Will ich Karriere machen<br />

oder nicht?“ hatte ich für mich völlig selbstverständlich mit „Ja“ beantwortet.<br />

8 www.diewirtschaft-koeln.de


Titelstory | w<br />

Foto: Lea Franke<br />

Prof. Dr. Maren Urner<br />

Neurowissenschaftlerin und Professorin für Medienpsychologie<br />

Teilweise hatte und habe ich den Eindruck, dass ich als Frau „mehr leisten muss“, um<br />

einen ähnlichen Output und Anerkennung wie Männer zu erhalten. Das viel diskutierte<br />

„System“ ist in den meisten Fällen von Männern aufgebaut worden und die entsprechenden<br />

Belohnungsstrukturen inkl. der Vorstellung von Erfolg dominieren noch<br />

heute Entscheidungen. Darum ist es so wichtig, vorhandene Strukturen transparent<br />

zu machen – und dann ggf. zu ändern. Denn das Gute ist: Sie sind menschengemacht<br />

und nicht vom Himmel gefallen! In Bezug auf das Thema Gleichberechtigung denke<br />

ich, dass wir den falschen Weg gehen, wenn Frauen versuchen, im alten System mitzuhalten<br />

– es braucht systemische Veränderungen, von denen am Ende alle profitieren.<br />

Foto: Juliane Herrmann<br />

Mariska Hoffmann<br />

Geschäftsführende Gesellschafterin der On Air TV Productions<br />

Mit Anfang 20 hatte ich mir das Ziel gesetzt, irgendwann eine TV-Produktionsfirma<br />

zu haben. Mit 40 wurde ich Geschäftsführerin der ON AIR TV und konnte wenig später<br />

auch Anteile erwerben – mittlerweile sind es 80 Prozent der Geschäftsanteile. Verlässlichkeit,<br />

Fairness und Transparenz bei Geschäftspartnern, Kunden und Mitarbeitern<br />

tragen meiner Meinung nach einen großen Anteil zum Erfolg bei. Auf diesem Weg<br />

habe ich mich auch von erfahrenen Kollegen inspirieren lassen. In meiner Rolle als<br />

Führungskraft ist es mir wichtig, das Team zu begeistern und einzubinden. Ich motiviere<br />

es dazu, selbst Ideen einzubringen, sich mit dem Unternehmen zu identifizieren<br />

und sich verbunden zu fühlen. Außerdem habe ich ein offenes Ohr und versuche, das<br />

Team zusammenzuhalten und die Kommunikation miteinander zu stärken.<br />

Annette Imhoff<br />

Geschäftsführerin Schokoladenmuseum <strong>Köln</strong> GmbH<br />

Ich habe in meiner Karriere häufig erlebt, wie Frauen an gläserne Decken gestoßen<br />

sind. Daher habe ich immer wieder versucht, sie zu fördern und dazu zu ermutigen,<br />

selbstbewusst ihren Weg zu gehen. Unabhängig davon, dass in den letzten Jahren<br />

bereits viel erreicht wurde, besteht weiterhin in einigen Bereichen eine strukturelle<br />

Benachteiligung von Frauen. Daher ist es für sie besonders wichtig, unterstützende<br />

Netzwerke zu pflegen und sich der Bedeutung von Karriere bewusst zu sein. <strong>Die</strong> Coronazeit<br />

und auch die aktuelle Versorgungskrise bei der Betreuung kleiner Kinder<br />

haben gezeigt, wie fragil das Fundament ist. Solange Erwerbs- und Hausarbeit und<br />

die Betreuung von Kindern sowie Senioren nicht gerecht in Beziehungen verteilt ist,<br />

bleibt die Gleichberechtigung eine große Herausforderung.<br />

Foto: Schokoladenmusem <strong>Köln</strong><br />

Foto: GAG Immobilien AG<br />

Kathrin Möller<br />

Vorständin GAG Immobilien AG<br />

Ich hatte nie das Gefühl, dass es für mich als Frau schwieriger war als für meine<br />

männlichen Kollegen. Vielleicht auch deshalb, weil ich mich bewusst immer auf der<br />

fachlichen Ebene bewegt habe, mit Kompetenz und Argumenten. <strong>Die</strong> Reduzierung<br />

auf den Mann-Frau-Gegensatz habe ich stets vermieden. Meiner Meinung nach ist<br />

die Persönlichkeit immer das A und O bei der Gestaltung des eigenen beruflichen<br />

Werdegangs. Das gilt im Übrigen für Männer genauso. Heute haben Frauen sicherlich<br />

mehr Vorbilder in vielen Rollen und Funktionen, Frauen, die etwas erreicht<br />

haben. Doch ohne eine entsprechende Persönlichkeit und ohne ein klares Ziel hilft<br />

das auch nichts. Nur wenn ich meinen Mitarbeitenden ein klares Ziel mit einem klaren<br />

Rahmen vorgebe, kann dies auch in eine erfolgreiche operative Arbeit münden.<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 9


w | Titelstory<br />

Foto: <strong>Köln</strong>er Grün Stiftung<br />

Beatrice Bülter<br />

Vorständin <strong>Köln</strong>er Grün Stiftung<br />

Als Redakteurin und spätere Redaktionsleiterin habe ich 18 Jahre lang bei der Rheinischen<br />

Post gearbeitet. Da lernt man viel über Menschen und verschiedene Charaktere,<br />

entwickelt ein Gespür für die notwendige Kommunikation, Verwaltungsstrukturen<br />

und politischen Entscheidungswege. <strong>Die</strong>s waren gute Voraussetzungen, die mir<br />

2006 nach Gründung der <strong>Köln</strong>er Grün Stiftung geholfen haben, die damit verbundenen<br />

Abhängigkeiten zu verstehen. Spender wollen wissen, wofür sie nachhaltig spenden,<br />

die Verwaltung plant und Politiker entscheiden, ob sie Schenkungen annehmen.<br />

Im Umgang mit meinen Mitarbeitern steht für mich an erster Stelle die Kommunikation.<br />

Persönliche Gespräche helfen beim Brainstorming und bei Problemlösungen.<br />

Außerdem ist Wertschätzung sehr wichtig – für Arbeitnehmer, aber auch Arbeitgeber.<br />

Dr. Juliane Kronen<br />

Geschäftsführende Gesellschafterin Innatura GmbH<br />

Foto: Selina Pfrüner<br />

Es gibt heute deutlich mehr explizite Maßnahmen zur Herstellung der Geschlechtergerechtigkeit,<br />

als das zu Beginn meiner Berufstätigkeit der Fall war, aber viele<br />

Grundmuster sind geblieben: So werden Männer mehrheitlich immer noch eher auf<br />

Basis ihres Potenzials gefördert und befördert, Frauen zumeist auf Basis der bereits<br />

gezeigten Leistungen. Wenn Frauen ihre Karriereziele nicht erreichen, liegt<br />

das nicht an Qualifikationen, sondern an individuellen Lebenssituationen und der<br />

mangelnden Unterstützung. Schwieriger finde ich es insbesondere für Frauen mit<br />

Kindern. Da wird implizit unterstellt: weniger Engagement, weniger Flexibilität, weniger<br />

Führungsqualitäten. <strong>Die</strong> Karriere einer hoch qualifizierten und motivierten<br />

Frau ist kein Selbstgänger – da haben wir alle noch viel zu tun.<br />

Foto: Wilhelm Rasch GmbH & Co. KG<br />

Tina Gerfer<br />

Geschäftsführerin Wilhelm Rasch GmbH & Co. KG Spezialmaschinenfabrik<br />

Wir Frauen sehen uns nach wie vor in einem Zwiespalt, der uns in eine Rechtfertigungssituation<br />

treibt: Bleiben wir für die Kinder zu Hause, treten wir mit Füßen,<br />

was Frauenrechtlerinnen für uns erstritten haben. Geben wir die Kinder in eine Betreuung,<br />

vernachlässigen wir sie. Sind wir selbstbewusst, bekommen wir leicht das<br />

Prädikat „schwierig“. So ist zumindest oft die Meinung in der Öffentlichkeit. Wir<br />

sind noch lange nicht da, wo wir hinmüssen. Frauen steht Bildung in ganz anderer<br />

Weise offen als früher, dennoch müssen sie bei vielen Personalchefs härter kämpfen<br />

als Männer. Aber auch in suboptimalen Rahmenbedingungen kann die eigene<br />

Persönlichkeit einen Unterschied machen. Wir haben es selbst in der Hand, wie und<br />

wer wir sein wollen. Auch gegen Widerstände.<br />

Sevgi Ates<br />

Gründerin Ates DACH GmbH<br />

Foto: ATES DACH GmbH<br />

Ich denke, dass „gemeinsam erfolgreich zu sein“ in den Köpfen von Männern sehr<br />

viel etablierter ist als bei Frauen. Es ist evolutionär belegbar, dass Mann und Frau<br />

per Definition unterschiedlich denken, handeln und damit anders agieren. Mittlerweile<br />

ist die Welt jedoch sehr viel diverser geworden und viele moderne Männer<br />

ebnen den Weg für karrierebewusste Frauen. Das Thema Gleichberechtigung beinhaltet<br />

aus meiner Sicht viele Aspekte des beruflichen und privaten Lebens. Zum<br />

Beispiel, dass wir Menschen gleichbehandeln, unabhängig vom sozialen Status, von<br />

Position, Hautfarbe, ethnischem Hintergrund und vielem mehr. Ich bin der Meinung,<br />

dass wir hier alle noch mehr lernen müssen, uns mit Toleranz zu begegnen<br />

und Diversität als wesentlichen Erfolgsfaktor in der <strong>Wirtschaft</strong> anzuerkennen.<br />

10 www.diewirtschaft-koeln.de


Titelstory | w<br />

Foto: Thilo Schmuelgen<br />

Kim Bauer<br />

Geschäftsführerin von Netempire Software<br />

Ich finde, Frauen und Männer in der gleichen Situation werden von uns als Gesellschaft<br />

unterschiedlich betrachtet, und zwar von allen. Wie sind Ihre Gedanken in Bezug<br />

auf einen Mann, der zwei Geschäftsführungen hat, die Hauptbetreuung der Kinder<br />

macht, seine Frau unterstützt, ihren Karriereweg zu machen, sogar an zwei Tagen<br />

unter der Woche alleinerziehend ist, da die Mutter geschäftlich am Standort in Süddeutschland<br />

sein muss – Respekt? Anerkennung? <strong>Die</strong> Story ist genau andersrum. Ich<br />

bin diejenige mit den zwei Geschäftsführungen und mein Mann ist an zwei Tagen in<br />

Bayern: Wie ist nun der Blick? <strong>Die</strong> Unterstützung der Familie und die persönliche Haltung<br />

geben Kraft in allen Momenten, wo man/frau sich hinterfragt, verunsichert ist,<br />

und sind ganz entscheidend für den eigenen Weg und Mut, den eigenen Weg zu gehen.<br />

Isabel Apiarius-Hanstein<br />

Kommandistin beim Kunsthaus Lempertz<br />

<strong>Die</strong> Vereinbarkeit von Familie und Beruf empfinde ich als schwierig. Als müsse man<br />

beweisen, dass man als CEO auch Kinder haben kann. Oder anders gesagt, dass man<br />

mit Kindern auch 100 Prozent arbeiten kann. <strong>Die</strong> meisten Frauen mit Kindern arbeiten<br />

in Teilzeit. Das liegt meines Erachtens an verschiedenen staatlichen Rahmenbedingungen,<br />

aber auch an gesellschaftlichen Themen. Auf der anderen Seite gibt es<br />

Unternehmerinnen, die Tolles leisten und sich, genauso wie ich auch, dabei nicht<br />

gegen die Familie entscheiden. Prozentual reden wir aber natürlich über einen kleinen<br />

Anteil. Grundsätzlich werde ich aber ungern auf mein Geschlecht reduziert oder<br />

darin gemessen, für mich zählt Leistung. Ich denke, die individuelle Persönlichkeit<br />

überwiegt immer.<br />

Foto: Bruniecki<br />

Foto: Martina Goyert<br />

Isabella Neven DuMont<br />

Aufsichtsratsvorsitzende der DuMont Mediengruppe GmbH & Co. KG<br />

Ich kenne die Erfahrung, als einzige Frau in Gremien oder Führungskreisen zu sein.<br />

Schon deshalb trete ich auch in unserem Unternehmen dafür ein, dass diese Sonderrolle<br />

zunehmend der Vergangenheit angehört. Mir geht es hier vor allem um Sichtbarkeit:<br />

Wir brauchen Frauen, die Vorreiterrollen einnehmen, sodass sich nachfolgende<br />

Generationen daran ein Beispiel nehmen können. Das gilt in der <strong>Wirtschaft</strong><br />

genauso wie in der Gesellschaft oder Politik. Deshalb wollen wir bei DuMont positive<br />

Beispiele in der Vereinbarkeit von Familie und Karriere möglich machen. Wir<br />

können hier eine Vorreiterfunktion übernehmen, stereotype Rollenbilder vermeiden<br />

und uns durch vielfältige Bild- und Textsprache absetzen. Ich finde das auch für<br />

unsere demokratische Gesellschaft wichtig.<br />

Von Jana Leckel<br />

▲<br />

ERNTEFRISCH VERARBEITET 100% aus Österreich<br />

Aronia B-Komplex<br />

Er besteht zu 86% aus Aronia Direktsaft, zu 11% aus<br />

Sauerkirschsaftkonzentrat und zu 3% aus schwarzer Johannisbeere.<br />

B1 Thiamin trägt zu einer normalen<br />

Herzfunktion bei.<br />

B2 Riboflavin trägt zur Veringerung<br />

von Müdigkeit und Ermüdung bei.<br />

B6 Trägt zu einer normalen Funktion<br />

des Immunsystems bei.<br />

B12 Trägt zu einer normalen Funktion<br />

des Nervensystems bei.<br />

Eisen trägt zur normalen Bildung von<br />

roten Blutkörperchen und Hämoglobin bei.<br />

Bestellung:<br />

Tel.: +49 (0) 8033 6929 190<br />

Info: +43 699 8168 5122<br />

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w | Titelstory<br />

IM TANDEM ZUM<br />

ERFOLG MIT MENTEGRA<br />

Eine Chance für kleine und mittlere Unternehmen:<br />

Competentia Region <strong>Köln</strong> will erfolgreiches Mentoring-Programm wiederholen<br />

Erfahrene Mentor*innen begleiten qualifizierte geflüchtete<br />

Frauen auf ihrem Weg in den deutschen Arbeitsmarkt<br />

Dass Mentoring-Programme große Chancen im Bereich der Arbeitsmarktförderung<br />

bieten, hat das Kompetenzzentrum Frau & Beruf Region <strong>Köln</strong> früh erkannt. Nach<br />

einem Mentoring-Programm für Akademikerinnen mit Behinderung 2017 hat Competentia<br />

Region <strong>Köln</strong> 2020 mit MENTEGRA ein Mentoring-Programm für kleine und<br />

mittlere Unternehmen und qualifizierte geflüchtete Frauen ins Leben gerufen das<br />

jetzt fortgesetzt werden soll.<br />

Ziel war es, ein Angebot in der Region <strong>Köln</strong><br />

zu etablieren, das Unternehmen und qualifizierte<br />

geflüchtete Frauen miteinander<br />

in Kontakt bringt und das Fachkräftepotenzial<br />

dieser Frauen sichtbar macht. Hintergrund<br />

für dieses Projekt war die Tatsache,<br />

dass in der Region <strong>Köln</strong> seit 2015 zwar<br />

viele Initiativen zur beruflichen Vorbereitung<br />

und Integration von geflüchteten<br />

Frauen gestartet wurden, diese sich jedoch<br />

meist auf nicht oder nur gering qualifizierte<br />

weibliche Geflüchtete konzentrierten.<br />

Doch zahlreiche geflüchtete Frauen, die in<br />

der Region <strong>Köln</strong> leben, haben in ihrem Herkunftsland<br />

eine qualifizierte Ausbildung<br />

absolviert. Viele von ihnen können lange<br />

keine adäquate Stelle finden. Durch das<br />

Mentoring-Programm MENTEGRA wird es<br />

kleinen und mittleren Unternehmen möglich,<br />

geflüchtete Frauen mit guten Deutschkenntnissen<br />

als potenzielle Fachkräfte<br />

kennenzulernen.<br />

Erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

von sieben Tandems<br />

im Pilotprojekt<br />

Symbol-Foto: fizkes – stock.adobe.com<br />

Mit dem Pilotprojekt, das 2020 und 2021<br />

durchgeführt wurde, ist das gelungen. Sieben<br />

Tandems konnten im ersten Durchlauf<br />

von MENTEGRA trotz der Pandemie erfolgreich<br />

zusammenarbeiten. Unterstützt von<br />

einer externen Prozessbegleiterin und einer<br />

Projektgruppe aus relevanten Arbeitsmarktakteur*innen<br />

wurden gemeinsam<br />

Hürden überwunden und konkrete berufliche<br />

Perspektiven entwickelt. Für die<br />

Vertreter*innen der Unternehmen ergab<br />

sich über das Programm die Gelegenheit,<br />

die Fachkräftegruppe „geflüchtete Frauen“<br />

kennenzulernen. Zwei der beteiligten<br />

Unternehmen konnten durch MENTEGRA<br />

neue Fachkräfte aus der Gruppe der Mentees<br />

für ihr Unternehmen gewinnen. Außerdem<br />

spielte für einige der Mentor*innen<br />

auch ihr Wunsch, sich sozial zu engagieren,<br />

eine Rolle. So hat beispielsweise bei<br />

einer Mentorin ihre Einwanderungsgeschichte<br />

eine zentrale Rolle gespielt, weil<br />

sie mit ihren Erfahrungen und Erkenntnissen<br />

Frauen mit ähnlichem Lebensweg unterstützen<br />

wollte.<br />

Mit Blick auf das Ziel, qualifizierte geflüchtete<br />

Frauen bei ihrer beruflichen Integration<br />

in Deutschland zu unterstützen, konnten<br />

durch MENTEGRA ebenfalls Erfolge<br />

erzielt werden. <strong>Die</strong> teilnehmenden Frauen<br />

aus Syrien, Iran, Afghanistan und Irak mit<br />

ihren unterschiedlichen Kompetenzen (z.<br />

B. Biologin, Webdesignerin, Lehrerin, Journalistin)<br />

hatten am Ende von MENTEGRA<br />

alle entweder eine Arbeitsstelle oder einen<br />

Ausbildungsplatz gefunden oder in Aussicht.<br />

Gleichzeitig konnte das Pilotprojekt<br />

MENTEGRA mit seinem besonderen Vorbildcharakter<br />

zeigen, wie Integration und<br />

Chancengleichheit auf dem regionalen Arbeitsmarkt<br />

gefördert werden können.<br />

Das zweite Mal!<br />

Competentia Region <strong>Köln</strong> konnte aus<br />

dem Pilotprojekt ein erfolgreiches Mentoring-Programm<br />

entwickeln und möchte<br />

nun zum zweiten Mal mit MENTEGRA an<br />

den Start gehen (vorbehaltlich der Landesförderung<br />

ab 1. Dezember 20<strong>23</strong>). MENTEG-<br />

RA spricht zum einen kleine und mittlere<br />

Unternehmen an, die daran interessiert<br />

sind, eine neue Gruppe potenzieller Fachkräfte<br />

mit guten Deutschkenntnissen kennenzulernen.<br />

Zum anderen richtet sich<br />

MENTEGRA speziell an qualifizierte Frauen<br />

mit Fluchtgeschichte, die aufgrund unterschiedlicher<br />

Hürden bisher keinen Zugang<br />

zum Arbeitsmarkt gefunden haben,<br />

der ihren Qualifikationen entspricht.<br />

Wie funktioniert<br />

MENTEGRA?<br />

Vertreter*innen aus kleinen und mittleren<br />

Unternehmen melden sich als Mentoren<br />

oder Mentorinnen für MENTEGRA und wer-<br />

12 www.diewirtschaft-koeln.de


Titelstory | w<br />

den in den Mentor*innen-Pool von Competentia<br />

Region <strong>Köln</strong> aufgenommen. Gleichzeitig<br />

sucht das Kompetenzzentrum Frau &<br />

Beruf Region <strong>Köln</strong> zusammen mit seinen<br />

Partnern und Partnerinnen nach qualifizierten<br />

geflüchteten Frauen, die als Mentees<br />

teilnehmen wollen. <strong>Die</strong> Durchführung<br />

des Mentorings läuft über zwölf Monate.<br />

Gestartet wird mit einem Treffen der Unternehmensvertreter*innen,<br />

das sie auf<br />

ihre Rolle als Mentoren und Mentorinnen<br />

vorbereitet. Dann folgt der Matching-Prozess.<br />

Aus je einem Unternehmer oder einer<br />

Unternehmerin und einer Mentee wird<br />

ein Tandem gebildet. Sie schließen eine<br />

individuelle Tandem-Vereinbarung ab.<br />

Das Matching wird von Competentia Region<br />

<strong>Köln</strong> durchgeführt. Durch ein persönliches<br />

Gespräch wird in Vorhinein geklärt,<br />

welche Erwartungen sie an das Mentoring<br />

haben und welche Ziele sie verfolgen. Auf<br />

Basis der persönlichen und unternehmerischen<br />

Angaben wird auf eine bestmögliche<br />

Passung von Mentor bzw. Mentorin und<br />

Mentee geachtet.<br />

<strong>Die</strong> individuell vereinbarten Tandemtreffen<br />

bilden den Rahmen für einen vertraulichen<br />

Austausch über die beruflichen<br />

Entwicklungspotenziale der Mentee. <strong>Die</strong><br />

Mentoren und Mentorinnen sind erfahrene<br />

Ratgeber*innen und Berater*innen und<br />

unterstützen die berufliche Entwicklung<br />

der Mentee mit Erfahrung und Wissen. Sie<br />

teilen ihr fachliches und informelles Wissen<br />

und entwickeln Sensibilität für interkulturelle<br />

Unterschiede.<br />

Eine Netzwerklounge bietet zweimal in den<br />

zwölf Monaten Laufzeit die Gelegenheit<br />

für die Unternehmen, sich untereinander<br />

auszutauschen und sich zu vernetzen. In<br />

der vier- bis zwölfwöchigen Hospitanz der<br />

Mentee im Unternehmen der Mentor*innen<br />

können sich beide in der beruflichen<br />

Praxis kennenlernen. Begleitende Veranstaltungen<br />

wie Kick-off, Halbzeittreffen<br />

und Abschlussveranstaltung unterstützen<br />

die Teilnehmenden mit Expertise, Wissensaustausch<br />

und Informationen. <strong>Die</strong><br />

externe Prozessbegleitung unterstützt die<br />

Tandems und ist Ansprechperson bei Fragen<br />

oder Problemen.<br />

Chancen für kleine und<br />

mittlere Unternehmen<br />

durch MENTEGRA<br />

Unternehmen, die bei MENTEGRA dabei<br />

sind, lernen eine bisher weitgehend unbekannte<br />

Gruppe von Fachkräften für ihr<br />

Unternehmen kennen. Sie können sich mit<br />

Expert*innen gezielt zum Thema Fachkräftesicherung<br />

austauschen und Kontakte zu<br />

anderen Unternehmen knüpfen und sich<br />

mit ihnen vernetzen. Das erhöht auch die<br />

Sichtbarkeit der beteiligten Unternehmen.<br />

Außerdem lernen sie Fördermöglichkeiten<br />

für kleine und mittlere Unternehmen kennen.<br />

Eine etablierte Zusammenarbeit von<br />

Competentia Region <strong>Köln</strong> mit Kammern,<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sförderungsgesellschaften, relevanten<br />

Arbeitsmarktakteur*innen und<br />

Jobcentern unterstützt sie als Mentor*innen<br />

während des MENTEGRA-Programms.<br />

Foto: SKW – stock.adobe.com<br />

An kleine und<br />

mittlere Unternehmen:<br />

Engagieren Sie sich als Mentor*in bei MEN-<br />

TEGRA und …<br />

→ geben Sie Ihr Wissen weiter<br />

→ lernen Sie qualifizierte geflüchtete<br />

Frauen als neue potenzielle Fachkräfte<br />

kennen<br />

→ tauschen Sie sich mit Expert*innen<br />

und Unternehmer*innen aus<br />

→ vernetzen Sie sich und steigern Ihre<br />

Sichtbarkeit<br />

Sie haben Interesse?<br />

Dann melden Sie sich bei Competentia Region<br />

<strong>Köln</strong>. Wir freuen uns, wenn wir Sie<br />

als Unternehmer*in unseren Mentor*innen-Pool<br />

aufnehmen können. Gern erläutern<br />

wir Ihnen die Einzelheiten im persönlichen<br />

Gespräch.<br />

Das Kompetenzzentrum Frau & Beruf<br />

Region <strong>Köln</strong> steht kleinen und mittleren<br />

Unternehmen aus <strong>Köln</strong>, Leverkusen,<br />

dem Oberbergischen Kreis, dem Rheinisch-Bergischen<br />

Kreis und dem Rhein-<br />

Erft-Kreis zur Seite.<br />

Gemeinsam mit unseren regionalen Partner*innen<br />

aus <strong>Wirtschaft</strong>, Bildung, Gleichstellung<br />

und Arbeitsmarkt informieren wir<br />

Sie, wie Sie das Erwerbspotenzial von Frauen<br />

besser nutzen können. <strong>Die</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />

kleiner und mittlerer Unternehmen<br />

in der Region zu stärken, ist das Ziel<br />

von Competentia Region <strong>Köln</strong>. Betriebliche<br />

Rekrutierungsstrategien und Maßnahmen<br />

zur Förderung einer partnerschaftlichen<br />

Aufteilung von Erwerbs-, Familien- und<br />

Pflegearbeit stehen dabei im Mittelpunkt.<br />

Das Kompetenzzentrum Frau & Beruf Region<br />

<strong>Köln</strong> wird von der Stadt <strong>Köln</strong> getragen<br />

und vom Ministerium für Kinder, Jugend,<br />

Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.<br />

W<br />

Gastautorin: Dorothee Mennicken,<br />

Kompetenzzentrum Frau & Beruf<br />

Region <strong>Köln</strong><br />

Aktuelle Informationen zu Programm<br />

und Anmeldemöglichkeiten unter<br />

www.fubrk.de/mentegra<br />

Während der Hospitanz lernen Mentee und Mentor*in<br />

sich im Arbeitsalltag gegenseitig kennen<br />

Kompetenzzentrum Frau &<br />

Beruf Region <strong>Köln</strong><br />

Agnes Wojtacki<br />

Tel: 0221 355065-40<br />

E-Mail: agnes.wojtacki@stadt-koeln.de<br />

www.competentia.nrw.de/Koeln<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 13


w | Titelstory<br />

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SEID MUTIG UND<br />

BLEIBT BEI EUCH!<br />

„Eine diverse Unternehmenskultur, in der Frauen selbstverständlich<br />

mit am Tisch der Entscheidung sitzen und die<br />

Perspektive erweitern - das ist das Ziel"<br />

Hauptverwaltung der Delvag Versicherungs-AG, Mitglied der Lufthansa Group<br />

Foto: Maria D‘Antuono<br />

Menschen und an der Vielfalt in Teams besteht,<br />

ist eine Führungskarriere der richtige<br />

Weg. Das eigene Netzwerk erweitern und<br />

die Zusammenarbeit mit einer „wohlgesonnenen“<br />

Mentor:in, die mit Rat und Tat zur<br />

Seite steht, zu suchen, sind weitere sinnvolle<br />

Maßnahmen.<br />

w: Was möchten Sie jungen<br />

Frauen für ihren Karriereweg (noch)<br />

mitgeben?<br />

Elke Holin: Seid mutig und bleibt bei Euch!<br />

Authentizität ist eine der wichtigsten Eigenschaften<br />

in der Führung. Sorgt dafür, dass<br />

Ihr und Eure Leistung wahrgenommen und<br />

wertgeschätzt werden. Wenn das nicht der<br />

Fall ist, ist vielleicht eine Veränderung<br />

empfohlen. Der Karriereweg ist nicht immer<br />

gerade, sondern darf auch gerne mal<br />

etwas gewunden sein!<br />

w: Sie engagieren sich im<br />

Netzwerk MIT FRAUEN IN FÜHRUNG. Warum<br />

sind das Netzwerk und die Förderung<br />

von Frauen aus Ihrer Sicht so wichtig?<br />

Elke Holin ist seit acht Jahren Leiterin des Geschäftsbereiches Unternehmensentwicklung<br />

& HR der Delvag Versicherungs-AG. Im Gespräch mit w berichtet<br />

sie, was sie dazu bewogen hat, diesen Posten zu übernehmen. Außerdem hält sie wertvolle<br />

Ratschläge parat, die Frauen auf ihrem Karriereweg beherzigen sollten.<br />

w: Welche Aufgabengebiete<br />

und Verantwortlichkeiten gehören zu<br />

Ihrem Tätigkeitsbereich?<br />

Elke Holin: <strong>Die</strong> Unternehmensentwicklung<br />

begleitet und gestaltet alle großen Veränderungsthemen<br />

der Delvag Gruppe und stellt<br />

sicher, dass das Unternehmen und die Mitarbeitenden<br />

optimal auf die Zukunft vorbereitet<br />

sind. Sie hat ein sehr weit gefächertes<br />

Aufgabengebiet. Dazu gehören der Bereich<br />

People & Culture, in dem Personal- und Organisationsentwicklung<br />

und Changemanagement<br />

angesiedelt sind, das Prozessund<br />

zentrale Projektmanagement und der<br />

Bereich Data & Analytics. Auch unser Nachhaltigkeitsprogramm<br />

wird hier gesteuert.<br />

Außerdem verantworte ich den Personalbereich<br />

für die Delvag Gruppe.<br />

w: Wie sind Sie in diese<br />

Position gekommen? Was hat Sie besonders<br />

befähigt für diese verantwortungsvolle<br />

Position?<br />

Elke Holin: Meinen Einstieg in die Delvag<br />

hatte ich 2015 als Leiterin Controlling. In<br />

dieser Funktion war ich direkt eingebunden<br />

in den gerade stattfindenden jährlichen<br />

Strategie-Update-Prozess, der das gesamte<br />

Unternehmen in den Blick nahm. Nicht<br />

nur Potenziale für neue Produkte, Services,<br />

Märkte und Kunden wurden analysiert,<br />

sondern auch Prozesse und qualitative Aspekte.<br />

Das passte genau zu meinem Verständnis<br />

von umfassender Unternehmenssteuerung,<br />

also weit über die Zahlenwelt<br />

des Controllings hinaus. Und gemeinsam<br />

mit der Geschäftsleitung entstand die Idee,<br />

einen Geschäftsbereich zu gründen, der die<br />

Themen von der wirtschaftlichen Steuerung<br />

über Projekte und Prozesse bis zur Unternehmenskultur<br />

bündelt und vorantreibt.<br />

w: Welche Schritte in Ihrer<br />

Karriere waren diejenigen, die Sie am<br />

weitesten vorangebracht haben?<br />

Elke Holin: Rückwirkend waren immer die<br />

Karriereschritte in eine neue Funktion besonders<br />

prägend, in der ein Teil der künftigen<br />

Aufgaben völlig neu war. Sei es aus<br />

fachlicher Sicht, sei es aus Führungssicht,<br />

indem zum Beispiel meine Verantwortung<br />

für ein 5-köpfiges Team plötzlich auf ein<br />

35-köpfiges Team anwuchs. Das hat mich<br />

herausgefordert, aber auch bestärkt.<br />

w: Welche Eigenschaften<br />

sollte frau mitbringen, um die eigene Karriere<br />

voranzutreiben?<br />

Elke Holin: Frauen sollten sich zutrauen,<br />

neue Aufgaben zu übernehmen und Ausschau<br />

nach spannenden Betätigungsfeldern<br />

halten. Wenn Freude am Umgang mit<br />

Elke Holin: Frauen zu ermutigen, sich mit<br />

dem Thema Führung auseinanderzusetzen,<br />

sie auf ihrem Weg in die erste oder eine<br />

weitere Führungsrolle zu begleiten und<br />

sie dabei mit einem starken Netzwerk zu unterstützen,<br />

sind für mich ganz wichtige Elemente<br />

hin zu einer diversen Unternehmenskultur,<br />

in der Frauen selbstverständlich mit<br />

am Tisch der Entscheidung sitzen und die<br />

Perspektive erweitern. Dafür engagiere ich<br />

mich als Koordinatorin bei MIT FRAUEN IN<br />

FÜHRUNG und als MACHERIN. W<br />

Kurzvita Elke Holin<br />

Foto: Elke Holin<br />

→ Leiterin Unternehmensentwicklung<br />

und HR Delvag Versicherungs-AG<br />

seit 2015<br />

→ Director Corporate Route Profitability<br />

Deutsche Lufthansa AG<br />

→ Director Crew Capacity Planning &<br />

Crew Control<br />

→ Head of Controlling & Corporate<br />

Management Lufthansa CityLine<br />

GmbH<br />

14 www.diewirtschaft-koeln.de


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Titelstory | w<br />

AUCH UNKONVENTIONELLE<br />

IDEEN ANSPRECHEN<br />

Wie Unternehmen dazu beitragen können, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen<br />

Foto: Kreissparkasse <strong>Köln</strong><br />

Rita Markus-Schmitz: Wir haben schon Filialleiterinnen<br />

in Elternzeit verabschiedet<br />

mit der Garantie, nach einem Jahr dieselbe<br />

Position wieder übernehmen zu können.<br />

Oder es gab eine Filiale, deren Leitung an<br />

drei Rückkehrerinnen aus der Elternzeit im<br />

Rahmen eines Jobsharing-Modells übertragen<br />

wurde. Entscheidend ist, dass alle Beteiligten<br />

offen dafür sind, nach individuellen<br />

Lösungen zu suchen.<br />

w: Welche Unterstützung<br />

können Arbeitgeber über die Gestaltung<br />

von Arbeitszeit und -ort hinaus bieten?<br />

Rita Markus-Schmitz, Regionalvorstand Rhein-Erft der Kreissparkasse<br />

<strong>Köln</strong> sprach mit w über das Thema "Frauen in Führung"<br />

Rita Markus-Schmitz zählt als Regionalvorstand Rhein-Erft zur zweiten Führungsebene<br />

der Kreissparkasse <strong>Köln</strong>. Sie lenkt dort die Geschicke von über 400 Mitarbeitenden.<br />

w sprach mit ihr darüber, wie Unternehmen zu mehr Frauen<br />

in Führung beitragen können.<br />

w: Wenn Sie an Ihren<br />

eigenen Karriereweg denken: Welche sind<br />

die größten Hemmnisse, die Frauen den<br />

Weg in Führungspositionen erschweren?<br />

Rita Markus-Schmitz: Zunächst einmal<br />

freue ich mich darüber, dass Sie dem Thema<br />

„Frauen in Führung“ einen Schwerpunkt<br />

widmen. Sicher, das eine oder andere<br />

tut sich in <strong>Wirtschaft</strong> und Gesellschaft.<br />

Aber wir sind noch lange nicht am Ende des<br />

Weges angekommen. Zu Ihrer Frage: Ein<br />

ganz wesentlicher Aspekt ist unverändert<br />

der „Klassiker“, wie sich Familie und Beruf<br />

unter einen Hut bringen lassen. Hier gilt es<br />

weiter anzusetzen.<br />

w: Was benötigt eine<br />

Frau, um in diesem Spannungsfeld beruflich<br />

erfolgreich zu sein?<br />

Rita Markus-Schmitz: Das Erste sind das<br />

Können und das Wollen, also fachliche Qualifikation<br />

und soziale Kompetenzen. Das<br />

Zweite ist eine Familie, die Energie gibt,<br />

Unterstützung leistet und immer wieder<br />

den Rücken freihält. Das Dritte ist ein Arbeitgeber,<br />

der fordert und fördert und Bedingungen<br />

schafft, um Familie und Beruf<br />

miteinander vereinbaren zu können. Als<br />

Führungskraft bedarf es auch eines funktionierenden<br />

Teams, in dem sich verschiedene<br />

Stärken wie Kreativität, Organisation<br />

und Zeitmanagement ergänzen. Hierfür<br />

sind für mich Empathie und Wertschätzung<br />

ganz wichtige Faktoren.<br />

w: Was sind für Sie gute<br />

Bedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf<br />

und Familie?<br />

Rita Markus-Schmitz: <strong>Die</strong> Basis bildet alles,<br />

was dazu beiträgt, die Arbeitszeit flexibel<br />

und verantwortungsvoll zu gestalten: Teilzeitmodelle,<br />

Vertrauensarbeit sowie mobiles<br />

Arbeiten. Alles Angebote, mit denen die<br />

Kreissparkasse <strong>Köln</strong> bereits sehr gute Erfahrungen<br />

gemacht hat. Es ist noch vieles<br />

mehr denkbar, die Mitarbeiterinnen sollten<br />

sich nicht scheuen, auch einmal mit unkonventionellen<br />

Ideen auf ihre Arbeitgeber zuzugehen.<br />

w: Können Sie Beispiele<br />

nennen?<br />

Rita Markus-Schmitz: Familiäre Sorgen erschweren<br />

den Berufsalltag. Das erhöht den<br />

Druck nicht zuletzt für Führungskräfte,<br />

die weitreichende Entscheidungen zu treffen<br />

haben. Hier können Kooperationen mit<br />

Wohlfahrtsverbänden eine gute Lösung darstellen.<br />

<strong>Die</strong> Kreissparkasse <strong>Köln</strong> arbeitet etwa<br />

mit der AWO zusammen, die für Kinder<br />

und pflegebedürftige Angehörige sowohl eine<br />

Notfallbetreuung bietet als auch bei der<br />

Betreuungsplatzsuche unterstützt. Denn<br />

ein Auffangnetz unter sich zu wissen, gerade<br />

für kurzfristige Betreuungsengpässe,<br />

nimmt schon einen Teil des Drucks von den<br />

Schultern.<br />

w: Welche Bedeutung<br />

haben Netzwerke für das berufliche Vorankommen<br />

von Frauen?<br />

Rita Markus-Schmitz: Für engagierte Mitarbeiterinnen<br />

sind die Erfahrungen von Kolleginnen,<br />

die sich bereits erfolgreich behaupten<br />

konnten, von unschätzbarem Wert. Wir<br />

sind daher gern und ganz bewusst Mitglied<br />

im <strong>Köln</strong>er Bündnis „Mit Frauen in Führung“.<br />

Wir waren hier sowohl mit Mentorinnen<br />

als auch mit Mentees bereits an mehreren<br />

Tandems beteiligt, und das war immer<br />

gewinnbringend. Gerade dass die Paarungen<br />

unternehmens- und damit auch branchenübergreifend<br />

gebildet werden, macht<br />

das Konzept besonders reizvoll. Ebenfalls<br />

unbezahlbar ist der Aspekt, dass der Austausch<br />

untereinander das Selbstbewusstsein<br />

stärkt. Denn das Wichtigste ist letztlich<br />

ein gesundes Selbstvertrauen in die eigene<br />

Kompetenz. Und hier dürfen Frauen gerne<br />

noch mutiger werden. W<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 15


w | Titelstory<br />

POST VON DER<br />

PIKE AUF GELERNT<br />

Mit Ehrgeiz, Zielstrebigkeit und dem Willen, Dinge zu gestalten,<br />

macht Katharina Putz Karriere bei der Deutschen Post<br />

Katharina Putz: Ich bin sehr ehrgeizig und<br />

zielstrebig, will Dinge gestalten und vorantreiben.<br />

Aber eine Führungskraft ist<br />

immer nur so stark wie ihr Team. Wir haben<br />

großartige Kolleginnen und Kollegen,<br />

die den Weg mitgehen, die einen tragen.<br />

Durch den Mut und das Vertrauen unseres<br />

Managements war dieser Weg als Quereinsteigerin<br />

möglich, das ist für mich keine<br />

Selbstverständlichkeit.<br />

Foto: <strong>Die</strong>ter Schuhmachers / DHL Group<br />

w: Kommt es Ihnen bei<br />

Führungsteams auf das Geschlecht an?<br />

Katharina Putz: Nein, es kommt immer auf<br />

die Person an. Mit gemischten Führungsteams<br />

habe ich durchweg positive Erfahrungen<br />

gemacht. Aus meiner Sicht ist Frauenförderung<br />

sehr wichtig. Deshalb habe<br />

ich auch eine Aufgabe als Mentorin im Programm<br />

FRAUEN4P&P (Frauen für Post &<br />

Paket Deutschland) übernommen und teile<br />

da meine Erfahrungen.<br />

Im Briefzentrum 50 der Deutschen Post in Frechen: Katharina Putz, Leiterin der<br />

Niederlassung Betrieb <strong>Köln</strong> West, im Gespräch mit Abteilungsleiter Andreas Crott<br />

Sie trägt Personalverantwortung für 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von<br />

Deutsche Post und DHL: Katharina Putz (40) leitet seit 1. Juni 20<strong>23</strong> die Niederlassung<br />

Betrieb <strong>Köln</strong> West in Frechen. Im Gespräch mit w berichtet die begeisterte<br />

Läuferin von ihrem beruflichen Werdegang, der bei der Bundeswehr begann.<br />

w: „Eine Überfliegerin bei<br />

der Post“, titelte jüngst eine Tageszeitung.<br />

Eigentlich wollten Sie ja Jetpilotin bei der<br />

Luftwaffe werden …<br />

Katharina Putz: Das stimmt, aber diese Pläne<br />

hat leider eine augenärztliche Untersuchung<br />

gestoppt.<br />

w: Trotzdem sind Sie zur<br />

Bundeswehr gegangen, bei der Artillerie<br />

gelandet und haben eine Offiziersausbildung<br />

absolviert. Wie wichtig waren Ihre<br />

zwölf Jahre beim Bund?<br />

Katharina Putz: Es war eine tolle, wertvolle<br />

und spannende Zeit, in der ich großartige<br />

Teams führen durfte. So war ich Zugführerin<br />

am Zentrum Operative Kommunikation<br />

und habe 2012 bei einem sechsmonatigen<br />

Auslandseinsatz in Afghanistan ein Journalistenteam<br />

aus deutschen Soldaten und<br />

afghanischen Mitarbeitern geleitet. <strong>Die</strong><br />

Bundeswehr hat mir aber auch Studien der<br />

Diplompädagogik und der Betriebswirtschaftslehre<br />

ermöglicht.<br />

w: Warum führte Sie Ihr<br />

Weg danach zur Deutschen Post?<br />

Katharina Putz: Mit Anfang 30 wollte ich<br />

meine erworbenen Fähigkeiten gerne in<br />

einem großen Unternehmen einbringen<br />

und festigen. Und ich wollte auf jeden Fall<br />

weiterhin Führungsverantwortung übernehmen.<br />

Logistik hat mich schon immer<br />

sehr interessiert. Im Einsatz habe ich bei<br />

der Bundeswehr gelernt, wie wichtig es ist,<br />

Material verlässlich von A nach B zu transportieren.<br />

In diesem Zusammenhang aber<br />

auch, wie wichtig die (Feld-)Post und damit<br />

die Versorgung mit den wichtigsten Gütern<br />

– wie Dokumenten, Medikamenten und Paketen<br />

– für uns Menschen ist. Das hat mich<br />

begeistert und überzeugt.<br />

w: Wie war Ihr Start bei<br />

der Deutschen Post?<br />

Katharina Putz: Über ein Traineeprogramm<br />

mit verkürzter Ausbildung habe ich Post<br />

von der Pike auf gelernt. Begonnen habe ich<br />

als Zustellerin. Das Unternehmen hat sehr<br />

viel Vertrauen in mich gesetzt und mir dann<br />

2016 die Leitung des Zustellstützpunktes<br />

Bad Honnef übertragen.<br />

w: 2018 wurden Sie<br />

Abteilungsleiterin, 2021 Leiterin der Niederlassung<br />

Betrieb Bonn, jetzt Leiterin<br />

der noch größeren Niederlassung Betrieb<br />

<strong>Köln</strong> West. Ihre Karriere bei der Post<br />

verlief steil.<br />

w: Was erwarten Sie von<br />

Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?<br />

Katharina Putz: Sie sollten motiviert sein<br />

und offen für Neues, darüber hinaus gute<br />

Teamplayer und – ganz wichtig – mit Herz<br />

bei der Sache sein.<br />

w: Wenn Sie auf den Betrieb<br />

blicken: Welche Themen beschäftigen<br />

Sie besonders?<br />

Katharina Putz: Der Wandel mit sinkenden<br />

Briefzahlen und wachsenden Paketmengen<br />

führt immer wieder zu Herausforderungen<br />

und Anpassungen. Vor allem der Ausbau<br />

der klimafreundlichen, emissionsfreien<br />

Zustellung – mit immer mehr Elektrofahrzeugen<br />

auf der sogenannten letzten Meile –<br />

liegt uns sehr am Herzen. Wir bauen auch<br />

weitere neue CO 2<br />

-freie Zustellstützpunkte.<br />

Mit Blick auf die anstehende Reform des<br />

Postgesetzes erhoffen wir uns von der Politik<br />

eine Weichenstellung, die weiterhin<br />

eine sozial verantwortungsbewusste und<br />

ökologisch immer nachhaltigere Zustellung<br />

ermöglicht, die aber auch zukünftig wirtschaftlich<br />

tragfähig sein muss. W<br />

Niederlassung <strong>Köln</strong> West<br />

der Deutschen Post<br />

<strong>Die</strong> Niederlassung Betrieb <strong>Köln</strong> West<br />

mit Sitz in Frechen verantwortet die<br />

Brief- und Paketbearbeitung in den<br />

Leitregionen 50 und 52 – von der Grenze<br />

im Westen bis zum Rhein in <strong>Köln</strong>.<br />

Allein im Briefzentrum 50 in Frechen<br />

wurden im vergangenen Jahr mehr als<br />

317 Millionen Briefe gezählt.<br />

16 www.diewirtschaft-koeln.de


Titelstory | w<br />

DIE GRENZGÄNGERIN<br />

Vom Journalismus in die Konzernwelt: Was man für den Erfolg auf beiden Seiten braucht<br />

Foto: koelnmesse / Frank Preuß<br />

Dr. Jasmin Fischer: Wer Führungspositionen<br />

erreichen will, egal ob Mann oder Frau,<br />

muss jahrelang konsistent gute Arbeit abliefern,<br />

verfügbar sein, wenn es brennt und<br />

wenn sich Chancen auftun, die andere womöglich<br />

erschrecken. Netzwerken ist wichtig,<br />

aber Loyalität, finde ich, noch wichtiger.<br />

Und auch, wenn Personal Branding als Muss<br />

gilt: Klüger ist es, finde ich, sich selbst nicht<br />

zu wichtig zu nehmen und lieber andere im<br />

Rampenlicht gut dastehen zu lassen.<br />

w: Wie führen Sie<br />

persönlich?<br />

Dr. Jasmin Fischer: Unaufgeregt, klar, ergebnisorientiert.<br />

w: Welche weibliche<br />

Führungskraft ist Ihr Role Model oder<br />

Vorbild?<br />

Seit Jahresanfang Kommunikationschefin der Koelnmesse: Dr. Jasmin Fischer<br />

Im Jahr 2017 entschloss sich Dr. Jasmin Fischer, Zentralbereichsleiterin Unternehmenskommunikation<br />

der Koelnmesse GmbH, die viele Jahre in der Medienbranche tätig<br />

war, die Pressearbeit innerhalb eines DAX-Konzerns zu übernehmen. w<br />

sprach mit ihr u. a. über die Unterschiede zwischen dem Führen im Journalismus und<br />

in anderen <strong>Wirtschaft</strong>sunternehmen sowie über Frauen in Führungspositionen.<br />

w: Sind Journalistinnen<br />

und Journalisten gute Kommunikationschefinnen<br />

und -chefs?<br />

Dr. Jasmin Fischer (lacht): Auf jeden Fall!<br />

CEOs, die die Chance haben, Redakteurinnen<br />

oder Redakteure aus der Medienbranche<br />

in die Unternehmenskommunikation<br />

zu holen, sollten nicht zögern. Journalisten<br />

haben kein Problem mit Zeitdruck,<br />

formulieren klasse und sind es gewohnt,<br />

tagesaktuell Verantwortungsbereiche zu<br />

jonglieren. Nicht von ungefähr richten viele<br />

Unternehmen eigene „Newsrooms“ ein –<br />

die Arbeit nach redaktionellem Vorbild ist<br />

einfach krisenerprobt und die klügste Organisationsform<br />

für gute Kommunikation.<br />

Zur Wahrheit gehört aber sicher auch, dass<br />

sich nicht jeder Journalist als Konzernkommunikator<br />

wohlfühlen würde. Der Seitenwechsel<br />

ist nicht für jede oder jeden etwas.<br />

w: Warum sind Sie gewechselt?<br />

Dr. Jasmin Fischer: Ich habe dem Journalismus<br />

2017 den Rücken gekehrt, weil ich globale<br />

Verantwortung für die Pressearbeit innerhalb<br />

eines DAX-Konzerns übernehmen<br />

durfte – mit großer Gestaltungsfreiheit. Für<br />

mich als ehemalige Auslandskorrespondentin<br />

war das perfekt, auch wenn dies der Abschied<br />

von einem Beruf und einer Branche<br />

bedeutet hat.<br />

w: Führen im Journalismus<br />

und in anderen <strong>Wirtschaft</strong>sunternehmen<br />

– wo liegen da die Unterschiede?<br />

Dr. Jasmin Fischer: Den entscheidenden Unterschied<br />

gibt es vermutlich für Frauen: Ich<br />

glaube, dass Journalistinnen außerhalb der<br />

Medienbranche viel schneller auf die Positionen<br />

kommen, die sie verdienen. In <strong>Köln</strong><br />

haben wir einige einflussreiche Chefinnen<br />

auf Verlags- und Redaktionsebene, aber das<br />

ist eine Ausnahme. Bundesweit dominieren<br />

Männer die Chefetagen von Regionalzeitungen<br />

in krassem Ausmaß. Beim Thema<br />

Gleichberechtigung und Frauen in Führungspositionen<br />

sind die meisten Branchen<br />

viel weiter als die Medienindustrie.<br />

w: Ihr Aufstiegsrezept<br />

für den Führungsnachwuchs?<br />

Dr. Jasmin Fischer: Ich muss Sie leider<br />

enttäuschen! Was Strategie, Führung, geschicktes<br />

Vorgehen in schwierigen Situationen<br />

angeht, habe ich von wirklich jedem<br />

einzelnen älteren männlichen Chef unfassbar<br />

viel gelernt. Frauen waren für Frauen<br />

leider lange das größte Berufsrisiko. Das<br />

ändert sich allmählich – und es sind vor<br />

allem jüngere Kolleginnen, die an das Thema<br />

Führung neu rangehen und mich zum<br />

Nachdenken bringen.<br />

w: Welche Verbesserungen<br />

in der Gleichberechtigung können Sie<br />

erkennen?<br />

Dr. Jasmin Fischer: Ich freue mich, dass inzwischen<br />

gezielt nach Frauen für Topjobs<br />

gesucht wird und sie oft auch das Rennen<br />

machen. Gleichzeitig höre ich von weiblichen<br />

Führungskräften häufig, dass ihre<br />

männlichen Kollegen, Vorgänger oder<br />

Nachfolger höher entlohnt werden. Solange<br />

es vielerorts auf Führungsebene noch einen<br />

derartigen Gender-Pay-Gap gibt, hoffe ich,<br />

dass Sie mir meine Ungeduld in dieser Frage<br />

nachsehen.<br />

w: Was haben Sie bei der<br />

Koelnmesse noch vor?<br />

Dr. Jasmin Fischer: Wir sind ein super<br />

Team, das alle Kompetenzen inhouse mitbringt.<br />

Mit dem 100. Jubiläum nächstes<br />

Jahr haben wir einen tollen Anlass, all die<br />

Geschichten zu transportieren, die uns als<br />

Koelnmesse zu dem gemacht haben, was<br />

wir heute sind. W<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 17


w | Titelstory<br />

Anzeige<br />

DIVERSITÄT IN ORGANISA-<br />

TIONEN FÖRDERN<br />

Ströer übernimmt den Staffelstab für Frauen in Führung im November 20<strong>23</strong><br />

Das Frauennetzwerk „EmpowHer“ beim <strong>Köln</strong>er Medienhaus Ströer wurde ins<br />

Leben gerufen, um Kolleginnen zu fördern, zu unterstützen und zu ermutigen<br />

<strong>Die</strong> Förderung von Diversität in Organisationen hat sich zu einem unverzichtbaren<br />

Thema entwickelt, da sie maßgeblichen Einfluss auf die Unternehmenskultur und<br />

den Erfolg eines Unternehmens hat. Ein Aspekt in diesem Zusammenhang ist die<br />

Geschlechter-Diversität am Arbeitsplatz. Ströer, eines der führenden deutschen Medienhäuser,<br />

unterstützt verschiedene Initiativen, die Frauen bei der Bindung an den<br />

Arbeitsplatz fördern – zum Beispiel durch die Entwicklung von Mentoring- und Sponsoring-Programmen.<br />

<strong>Die</strong> Bedeutung von Netzwerken ist vielen<br />

bewusst; dass Frauen auch aktiv netzwerken,<br />

war jedoch lange Zeit nicht so selbstverständlich.<br />

Das Frauennetzwerk „EmpowHer“<br />

beim <strong>Köln</strong>er Medienhaus Ströer<br />

wurde vor einigen Jahren von zwei Managementkolleginnen<br />

ins Leben gerufen.<br />

Der Name ist Programm. Kolleginnen fördern,<br />

unterstützen, ermutigen – oder eben<br />

„empowern“. Eine Runde, bei der engagierte<br />

Kolleginnen sich gegenseitig motivieren,<br />

sich bei offenen Gesprächsrunden<br />

austauschen, Rat einholen können sowie<br />

Vorträgen von internen und externen Speaker:innen<br />

lauschen. Bei der sie voneinander<br />

lernen und gemeinsam wachsen können.<br />

Eine Hilfestellung, die vielen Frauen<br />

in puncto Karriere entgegenkommt.<br />

Darüber hinaus ist Ströer Gründungsmitglied<br />

des <strong>Köln</strong>er Unternehmensbündnisses<br />

„Mit Frauen in Führung“. Im Fokus<br />

stehen der Erfahrungsaustausch und die<br />

Netzwerkarbeit zwischen den beteiligten<br />

Unternehmen sowie gemeinsame Projekte<br />

zum Thema Frauenförderung. Das<br />

Cross-Mentoring-Programm, in dem talentierte<br />

weibliche Führungskräfte mit<br />

Mentor:innen aus anderen Unternehmen<br />

und Branchen vice versa zusammenarbeiten,<br />

ermöglicht es über den Tellerrand<br />

hinauszublicken, von neuen Perspektiven<br />

zu profitieren und wertvolles Wissen zu<br />

erwerben. Gleichzeitig erhalten auch die<br />

Mentor:innen vielfältige Einblicke. Doch<br />

nicht nur in diesem Rahmen bietet das<br />

Medienhaus seinen Mitarbeiterinnen die<br />

Möglichkeit zum Austausch.<br />

Diversität bedeutet<br />

Vielfalt im Ganzen<br />

Foto: Marcus Mueller Saran/Ströer<br />

<strong>Die</strong> Initiative Women into Leadership, kurz<br />

IWiL, bietet ein exklusives Netzwerk von<br />

Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Gesellschaft<br />

und <strong>Wirtschaft</strong>, in dessen Mittelpunkt<br />

ein breiter Erfahrungsaustausch<br />

steht. Diversität bezieht sich aber natürlich<br />

nicht nur auf Frauenförderung, sondern<br />

meint Vielfalt im Ganzen. Auf Initiative<br />

von Mitarbeiter:innen ist bei Ströer<br />

vor zwei Jahren eine interne Community<br />

entstanden: LOUT. LOUT soll allen Mitarbeitenden<br />

die Möglichkeit bieten, sich im<br />

beruflichen Kontext über das Thema Diversity<br />

auszutauschen, sich zu vernetzen und<br />

sich für Projekte zu engagieren.<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse dieser Initiativen sind ermutigend<br />

und belegen, wie sehr Netzwerke<br />

die Unternehmenskultur positiv beeinflussen<br />

können. Mitarbeitende fühlen sich zunehmend<br />

ermutigt, innovative Ideen einzubringen,<br />

Verantwortung zu übernehmen<br />

und ihr volles Potenzial auszuschöpfen.<br />

Diverse Führungsteams haben gezeigt,<br />

dass sie in der Lage sind, komplexe Herausforderungen<br />

besser zu bewältigen und<br />

Innovationen schneller voranzutreiben.<br />

<strong>Die</strong>s führt zu einem klaren Wettbewerbsvorteil<br />

in einer globalisierten <strong>Wirtschaft</strong>,<br />

die von sich ständig verändernden Märkten<br />

und Technologien geprägt ist.<br />

Darüber hinaus hat Diversität positive Auswirkungen<br />

auf die Attraktivität von Unternehmen<br />

als Arbeitgeber. Eine vielfältige<br />

Belegschaft signalisiert Offenheit, Toleranz<br />

und Gleichberechtigung, was Talente<br />

anzieht und die Mitarbeiter:innenbindung<br />

stärkt. Insbesondere junge Talente bevorzugen<br />

Unternehmen, die sich für Diversität<br />

und Gleichstellung engagieren.<br />

Ein weiterer Vorteil besteht in einer breiteren<br />

Kundenperspektive. Durch Diversität<br />

in Führungspositionen ist es möglich,<br />

auf die Bedürfnisse einer vielfältigen<br />

Kundenbasis einzugehen und innovative<br />

Produkte und <strong>Die</strong>nstleistungen zu entwickeln,<br />

die auf unterschiedliche Zielgruppen<br />

zugeschnitten sind. Nicht zuletzt trägt<br />

die Förderung von Diversität zu einem gesellschaftlichen<br />

Wandel bei, der eine nachhaltige<br />

und inklusive Entwicklung vorantreibt.<br />

Indem Potenziale und Talente in<br />

allen Unternehmensbereichen freigesetzt<br />

werden, sendet dies ein starkes Signal für<br />

Chancengleichheit und Diversität in der<br />

gesamten Gesellschaft. W<br />

18 www.diewirtschaft-koeln.de


STARKE FÜHRUNG – STARKE UNTERNEHMEN<br />

Manuela<br />

Marques<br />

Petra<br />

Kotte<br />

Elke<br />

Holin<br />

Maria<br />

D'Antuono<br />

Prof. Dr. Elisabeth<br />

Fröhlich<br />

Prof. Dr. Anja<br />

Karlshaus<br />

Isabella<br />

Neven DuMont<br />

Dr. Sarah<br />

Brasack<br />

Silke<br />

Galante<br />

Sabine<br />

Cramer<br />

Maike<br />

Siegers<br />

Stefanie<br />

Pracht<br />

Anna Sophia<br />

Lasos<br />

Franziska<br />

Hagenlocher<br />

Anja<br />

Ratsch<br />

Sabine<br />

Trotnow<br />

Martina<br />

Würker<br />

Sabine<br />

Mendez<br />

Yasmin<br />

As<br />

Silvia<br />

Cohnen<br />

Dr. Kathrin<br />

Gerbershagen<br />

Dr. Viola<br />

Fuchs<br />

Cordula von<br />

Wysocki<br />

Jutta<br />

Weidenfeller<br />

Andrea<br />

Grabowsky<br />

Rita<br />

Markus-Schmitz<br />

Corinna<br />

Leibig<br />

Serap<br />

Güler<br />

Yvonne<br />

Gebauer<br />

Stephanie<br />

Meier-Herbring<br />

Dr. Daniela<br />

Büchel<br />

Vivien<br />

Schmitt<br />

Mitglied des Deutschen<br />

Bundestages<br />

Mitglied des Landtages NRW<br />

Staatsministerin a.D.<br />

Franziska<br />

Halstrick<br />

Birgit<br />

Rollesbroich<br />

Stephanie<br />

Schmitz<br />

Dr. Bettina<br />

Horenburg<br />

Alina<br />

Marm<br />

Bettina<br />

Mötting<br />

Prof. Dr. Dörte<br />

<strong>Die</strong>mert<br />

Dr. Hannelore<br />

Vogt<br />

Heidi<br />

Kelter<br />

Sophia<br />

Schwind<br />

Angela<br />

Langen<br />

Birgit<br />

Oßendorf-Will<br />

Petra<br />

Loubek<br />

Simone Kollmann-Göbels<br />

Dr. Stephanie<br />

Coßmann<br />

Ellen<br />

Ehni<br />

Dr. Katrin<br />

Neukamm<br />

Prof. Dr. Caroline<br />

Volkmann<br />

Dr. Claudia<br />

Max<br />

Monika<br />

Schulze<br />

Petra<br />

Riga-Müller<br />

Dr. Clara<br />

von Gagern<br />

Dr. Birgit<br />

Meyer<br />

Laura<br />

Winterling<br />

Ehem.<br />

Opernintendantin<br />

MACHERINNEN – powered by<br />

www.mitfraueninführung.de<br />

I Christine Kronenberg


w | Titelstory<br />

NEUE ESA-ASTRONAUTIN-<br />

NEN TRAINIEREN IN KÖLN<br />

Interview mit dem Team Leader der AstronautInnen<br />

Foto: ESA / P. Sebirot<br />

Rüdiger Seine: In dieser Gruppe sind zwei<br />

Frauen und drei Männer, welche zwischen<br />

30 und 45 Jahre alt sind. <strong>Die</strong> Berufe sind<br />

bunt gemischt, da gibt es eine Neurobiologin,<br />

einen Astrophysiker, Mediziner, einen<br />

Testpilot – die Anforderungsprofile<br />

besagen, wir wollen Naturwissenschaftler<br />

oder Ingenieure, aber darüber hinaus sind<br />

auch ganz andere Dinge von Bedeutung,<br />

weil Wissen selbst in der Ausbildung gut<br />

vermittelt wird.<br />

w: Welche Voraussetzungen<br />

sind das, die noch wichtig sind?<br />

<strong>Die</strong> neuen AstronautInnen der ESA<br />

<strong>Die</strong> European Space Agency (ESA) koordiniert und entwickelt die europäische Raumfahrt.<br />

22 Mitgliedsstaaten gehören ihr an. <strong>Die</strong> ESA bündelt deren Anliegen und deren<br />

Wissen, sodass die aufwendigen Raumfahrtprojekte mit vereinten Kräften überhaupt<br />

erst möglich werden. <strong>Die</strong> Zielsetzung der Projekte ist vielfältig — von der Erforschung<br />

der Erde, ihres unmittelbaren Umfelds, des Sonnensystems und des Universums<br />

über die Entwicklung satellitengestützter Technologien und <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

bis hin zur Förderung verschiedener europäischer Hightechindustrien. Das Europäische<br />

Astronautenzentrum (EAC) in <strong>Köln</strong> ist ein Kompetenzzentrum zur Auswahl,<br />

Ausbildung, medizinischen Betreuung und Überwachung von AstronautInnen. Hier<br />

trainieren die neu ausgewählten AstronautInnen – es sind die Französin Sophie Adenot,<br />

die Britin Rosemary Coogan, der Spanier Pablo Álvarez Fernández, der Belgier<br />

Raphaël Liégeois und der Schweizer Marco Alain Sieber und zusätzlich Katherine<br />

Bennell-Pegg aus Australien. Ihr Team Leader, Rüdiger Seine, hat mit uns gesprochen<br />

und uns Einblicke in das Training gegeben. Rüdiger Seine war einer der ersten<br />

drei Instruktoren, die 1999 überhaupt von der ESA als solcher eingestellt wurden.<br />

Auch der neue Astronaut Marco Sieber hat sich geäußert.<br />

w: Wie oft werden neue<br />

AstronautInnen von der ESA zum Training<br />

einbestellt?<br />

Rüdiger Seine: Da gibt es keinen regelmäßigen<br />

Rhythmus. Es ist ungefähr alle<br />

zehn Jahre. Wir wollen häufiger neue Astronauten<br />

trainieren, aber das hängt auch<br />

von den Fluggelegenheiten ab, sodass<br />

wir nicht häufiger neu trainieren. In der<br />

2009er-Auswahl wurde damals Matthias<br />

Maurer nachnominiert, der mittlerweile eine<br />

Fluggelegenheit hatte.<br />

w: Wie lange trainieren<br />

die neuen AstronautInnen jetzt?<br />

Rüdiger Seine: Sie haben am 3. April 20<strong>23</strong><br />

begonnen und trainieren bis Ende April<br />

nächsten Jahres. Das ist die Grundausbildung.<br />

Für die Missionen selbst werden sie<br />

danach zwei Jahre trainieren und dann<br />

werden sie ein halbes Jahr auf der ISS stationiert<br />

sein.<br />

w: Wie viele Männer und<br />

Frauen sind in der Gruppe, wie alt sind<br />

diese und welche Berufe bringen sie ein?<br />

Rüdiger Seine: Wir brauchen Leute mit<br />

einer sehr stabilen Persönlichkeit, die<br />

Teamgeist haben, Kommunikationsfähigkeiten,<br />

eine gute Hand-Augen-Koordination<br />

– besonders charakterliche Voraussetzungen<br />

müssen also gegeben sein. Wir<br />

brauchen Generalisten.<br />

w: Was wird trainiert?<br />

Rüdiger Seine: Zuerst wird das Grundlagentraining<br />

durchlaufen. Naturwissenschaften,<br />

Ingenieurwissenschaften,<br />

Tauchtraining – das Tauchtraining ist die<br />

Vorbereitung für die Weltraumspaziergänge.<br />

Dazu Foto- und Videotraining, damit<br />

wir auch ordentliche Bilder während<br />

der Mission bekommen. <strong>Die</strong> Kommunikation<br />

wird geschult, damit man das eigene<br />

und das Gruppenverhalten gut bewältigen<br />

kann, denn man muss mit so was<br />

wie Stress und anderen Kulturen umgehen<br />

können. Das sind die Kernkompetenzen<br />

und dazu kommt noch Praktisches<br />

für die Experimente – wie repariert man<br />

Dinge und wie führt man die Experimente<br />

durch, dann bekommen sie noch medizinisches<br />

Training und Überlebenstraining.<br />

w: Wenn das halbe Jahr<br />

der Mission auf der ISS zu Ende ist – wird<br />

danach, je nachdem wie das gelaufen<br />

ist, entschieden, was weiter mit den<br />

AstronautInnen passiert, oder wie wird<br />

verfahren?<br />

Rüdiger Seine: Eine Bewertung der Mission<br />

wird schon gemacht, aber meistens<br />

klappt auch alles. <strong>Die</strong> weitere Verwendung<br />

hängt von weiteren Missionen und<br />

20 www.diewirtschaft-koeln.de


Titelstory | w<br />

Projekten ab. Natürlich gibt es auch ein<br />

Mitspracherecht der Astronauten und die<br />

Berücksichtigung von Neigungen, wie in<br />

anderen Jobs auch. In der 2009er-Gruppe<br />

war das Ziel, jeden zweimal fliegen zu lassen,<br />

und das hat auch geklappt, hier besteht<br />

ebenso das Ziel.<br />

w: Und nun gibt es fünf<br />

im Team?<br />

Rüdiger Seine: Eine sechste Person ist mit<br />

im Training, das ist eine Frau, die zur australischen<br />

Raumfahrt gehört – sie haben<br />

uns angefragt, ob sie mit trainieren kann,<br />

und wir haben gegen Bezahlung zugesagt.<br />

Sie fliegt dann aber bei der australischen<br />

Raumfahrt mit.<br />

w: Woran liegt es, dass<br />

sie angefragt haben, ob sie hier trainieren<br />

kann?<br />

Rüdiger Seine: Australien hat ein sehr<br />

junges Raumfahrtprogramm und ist erst<br />

im Aufbau. <strong>Die</strong> Dame ist britische Staatsangehörige<br />

und ist im ESA-Programm gewesen.<br />

Wir sind erst die dritte Raumfahrtagentur<br />

nach USA und Russland, die so<br />

ein Training international anbietet.<br />

w: Und Alexander Gerst<br />

ist im Training involviert?<br />

Rüdiger Seine: Gerst ist der Mentor der<br />

neuen Gruppe. Er erzählt dann unter anderem,<br />

was wir von der astronautischen<br />

Sicht gelernt haben.<br />

w: Und die AtronautInnen<br />

erhalten auch Presse- und Kommunikationstraining?<br />

ESA-Trainingsstätte<br />

Rüdiger Seine: Ja, das ist eine britische<br />

Privatfirma, die das macht.<br />

w: Kommen die AstronautInnen<br />

in Berührung mit den anderen<br />

weltweiten Stationen der ESA?<br />

Rüdiger Seine: Im Training erhalten sie einen<br />

Überblick über die ESA selbst und einen<br />

Überblick über die internationale Raumfahrtszene,<br />

zudem stellen sich Raumfahrtagenturen<br />

selbst vor, sie kommen vor Ort,<br />

aber auch wir fahren zu diversen Zentren zu<br />

Besuch.<br />

w: Da haben die AstronautInnen<br />

viel Spannendes zu sehen.<br />

Rüdiger Seine: Ja, und es bleibt kaum Zeit<br />

für anderes.<br />

w: Wie sieht denn so ein<br />

Tag im Training aus?<br />

Rüdiger Seine: Der Trainingstag an sich ist<br />

schon acht Stunden lang plus Mittagspause.<br />

Aber es bleibt nur eine begrenzte Zeit für<br />

Dinge nebenbei am Schreibtisch. Wir achten<br />

schon darauf, dass auch Freizeit besteht<br />

zum Beantworten von E-Mails. Aber man<br />

muss das Gehörte aus den Vorlesungen auch<br />

nach den Veranstaltungen intensivieren, so<br />

wie in jedem Studium.<br />

w: Und Sie sind der<br />

Team Leader der Gruppe. Was machen<br />

Sie dabei?<br />

Rüdiger Seine: Ich sorge dafür, dass das<br />

Training läuft. Am Anfang habe ich zwei<br />

Einführungsvorlesungen gehalten, ansonsten<br />

mache ich das Management, ich<br />

bin Abteilungsleiter.<br />

Foto: ESA/ S. Corvaja<br />

w: Und was haben Sie<br />

für Rückmeldungen von den AstronautInnen<br />

bislang bekommen?<br />

Rüdiger Seine: Ein positives Feedback,<br />

das Training kommt gut an, es ist Spaß<br />

dabei. <strong>Die</strong> Vorbereitungszeit für das Training<br />

war eineinhalb Jahre und es hat sich<br />

offensichtlich gelohnt. Alle freuen sich<br />

auf die praktischen Sachen. Wenn man<br />

den ganzen Tag im Klassenraum sitzt, ist<br />

das verständlich. Das Tauchtraining und<br />

das Überlebenstraining sind beliebt.<br />

w: Was möchten Sie uns<br />

noch mitteilen?<br />

Rüdiger Seine: Wir haben aus 22.000 Bewerbern<br />

fünf ausgewählt und das Training<br />

ist schon etwas anders als in der Schule<br />

und der Uni. Wir wissen durch die gute Vorauswahl<br />

sehr genau, dass es alles intelligente<br />

Leute sind, die das Training schaffen<br />

werden. Wenn einer mal ein Lernziel nicht<br />

erreicht, dann sind eher die Lehrer oder<br />

das Training schuld und wir müssen dann<br />

am Training etwas ändern und anpassen.<br />

Wenn einer etwas nicht lernt, dann gibt es<br />

eben ein Zusatztraining, wenn etwas hakt.<br />

Keiner fällt in dem Sinne erfahrungsgemäß<br />

durch. Das wird schon durch die Vorauswahl<br />

geregelt.<br />

w: Wird man dann auf<br />

Zeit eingestellt?<br />

Rüdiger Seine: Neue Mitarbeiter werden<br />

für vier Jahre angestellt, danach wird direkt<br />

der Vertrag auf unbegrenzt erweitert.<br />

Das gilt für alle ESA-Mitarbeiter. Und es<br />

gibt auch sehr viele andere spannende<br />

Jobs bei der ESA, nicht nur die AstronautInnen.<br />

Zurzeit steht eine Lawine von Pensionierungen<br />

bei der ESA an, deswegen<br />

wird auch gesucht werden.<br />

Wir wollten noch wissen, was für die Astronautinnen<br />

am spannendsten bei dem<br />

Astronautentraining ist – und Marco Sieber<br />

hat uns geantwortet: „Für unsere<br />

Klasse hat das Astronautentraining gerade<br />

erst begonnen. Für mich am spannendsten<br />

ist wirklich, dass wir in sehr<br />

vielen verschiedenen Fächern ausgebildet<br />

werden. Wir haben zum Beispiel Unterricht<br />

in Biologie und Physik, aber auch<br />

in Dingen wie Fotografie oder Überlebenstraining<br />

sowie Tauchen und noch vieles<br />

mehr. Wir lernen Sachen, die man wahrscheinlich<br />

sonst in keinem anderen Beruf<br />

in so einer Vielfalt lernen kann.“ W<br />

Karoline Sielski<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 21


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EINSTIEG NEUER<br />

INVESTOREN BEI BNEAR<br />

Berliner HR-Tech VC allygatr sowie die NRW Bank bringen sich bei dem <strong>Köln</strong>er Startup ein<br />

<strong>Die</strong> Co-Founder Sascha Theismann, Malte Hendricks, Martin Lang und Fritz Fried (v.l.n.r.)<br />

Das Team um die Gründer Sascha Theismann, Malte Hendricks, Martin Lang und<br />

Fritz Fried konnte weitere Investoren von seiner Mission überzeugen. Insgesamt hat<br />

das <strong>Köln</strong>er Startup in seiner ersten Finanzierungsrunde nun über eine Million Euro<br />

eingesammelt. Zu den Neuinvestoren gehören unter anderem der Berliner HR-Tech<br />

VC allygatr sowie die NRW Bank.<br />

bNear ist das erste „virtuelle Büro“, das sich<br />

nahtlos in Microsoft Teams integriert. In<br />

Analogie zum „echten“ Büro schafft bNear<br />

in einer räumlichen Umgebung neue Orte<br />

für effizientere Zusammenarbeit, zufällige<br />

Begegnungen, spontane Interaktionen und<br />

informellen Austausch – und fördert so Informationsversorgung,<br />

Kreativität, Teamgefühl<br />

und Motivation in Hybrid- und Remote-Teams.<br />

Durch die Integration in die<br />

Microsoft-Teams-Infrastruktur ist bNear<br />

einfach zu installieren, skalieren und somit<br />

auch in großen Organisationen innerhalb<br />

weniger Minuten einsatzbereit.<br />

Auch nach Corona sind remote Arbeitsmodelle<br />

und Homeoffice bei vielen Unternehmen<br />

beliebt. Mitarbeiter schätzen die Möglichkeit<br />

des standortunabhängigen Arbeitens, sparen<br />

Zeit und CO 2<br />

-Emissionen durch den Wegfall<br />

des täglichen Pendelns und befürworten<br />

die Flexibilität der Arbeit von zu Hause. <strong>Die</strong><br />

Schattenseite der modernen Arbeitsmodelle<br />

ist jedoch geprägt von fehlendem sozialem<br />

Miteinander. An der Tagesordnung sind Kommunikation<br />

ausschließlich über Termine<br />

oder Telefonate sowie hohe Fluktuationen bedingt<br />

durch geringes Teamgefühl und nicht<br />

zuletzt die Vereinsamung im Homeoffice.<br />

Nicht erst durch die Coronapandemie werden<br />

Remote- und hybride Arbeitsmodelle<br />

immer beliebter – dieser „New Work“-Trend<br />

geht jedoch mit verschiedenen Hürden einher.<br />

Zu nennen wären die Vereinsamung<br />

von Mitarbeitern im Homeoffice sowie eine<br />

eindimensionale Kommunikation, die fast<br />

ausschließlich über geplante Termine und<br />

Telefonate stattfindet. Es fehlt an persönlichem<br />

Austausch, die Motivation sinkt und<br />

die Mitarbeiterbindung lässt nach.<br />

Im Ergebnis fühlen sich Mitarbeiter disconnected.<br />

Studien belegen zudem, dass<br />

durch zunehmende Virtualisierung die<br />

Über bNear<br />

bNear ist im März 2022 von Sascha Theismann, Malte Hendricks, Martin Lang und<br />

Fritz Fried gegründet worden. Das <strong>Köln</strong>er Startup bietet eine Softwarelösung an, die es<br />

Unternehmen ermöglicht, ihre Mitarbeiter im Homeoffice besser zu verbinden. Analog<br />

zum „echten“ Büro schafft bNear im digitalen Raum neue Orte für Zusammenarbeit,<br />

zufällige Begegnungen, spontane Interaktionen und informellen Austausch in<br />

Hybrid- und Remote-Teams. Das elf Mitarbeiter zählende Startup wurde in das globale<br />

Microsoft-Startup-Programm (Founders Hubs) aufgenommen. Außerdem ist das junge<br />

Unternehmen Teil verschiedener Initiativen des NRW-Startup-Ökosystems wie Gateway<br />

Exzellenz Start-up Center, digihub Düsseldorf, TechHub.K67, Digitalhub Bonn<br />

und STADTMARKETING KÖLN.<br />

Weitere Informationen unter: www.bNear.io<br />

Wechselbereitschaft im Job signifikant gestiegen<br />

ist. bNear löst diese Probleme und<br />

stellt die Mitarbeiter wieder ins Zentrum.<br />

Ein wichtiges Element ist die visuelle Darstellung<br />

eines Team-Floors. Hier sitzt das<br />

Team wieder zusammen an einem Tisch.<br />

Zudem wird automatisch ein Tisch-Gespräch<br />

über einen gemeinsamen Teams-<br />

Call initiiert. Spontane Gespräche sind somit<br />

auch in der digitalen Welt möglich.<br />

Durch die nahtlose Integration in die Microsoft-Welt<br />

können ebenfalls Kalendereinträge,<br />

Termine und Meetings visuell dargestellt<br />

werden. Eine weitere Option sind<br />

digitale Projekträume, in denen sich Mitarbeiter<br />

in einem speziellen Projektkontext<br />

treffen. Vorkonfektionierte Projektprozesse<br />

und der direkte Zugang zu nötigen Tools<br />

sorgen für eine effizientere digitale Kollaboration.<br />

bNear ist in der Lage, sowohl die<br />

Microsoft-Applikationen als auch Third-party-Systeme<br />

visuell darzustellen.<br />

<strong>Die</strong> neuen Geldgeber ergänzen das bestehende<br />

Investoren-Board um Flossbach von<br />

Storch, Business Angels aus dem DACH-Raum<br />

und C-Level-Executives. Mit dem frischen Kapital<br />

plant das erst ein Jahr alte Startup, sein<br />

Team zu vergrößern, neue Funktionen zu<br />

entwickeln und seine Marketing- und Vertriebsaktivitäten<br />

auszubauen. bNear ist das<br />

erste virtuelle Büro – voll integriert in Microsoft<br />

Teams. Mit der Softwarelösung adressieren<br />

die Gründer die Probleme remote arbeitender<br />

und geografisch verteilter Teams.<br />

Heribert Eiden<br />

22 www.diewirtschaft-koeln.de<br />

Foto: Fritz Fried


Macher & Märkte |<br />

GRÜNDUNGSZENTRUM<br />

INNODOM COLOGNE<br />

Im außergewöhnlichen Gebäude auf dem Campus der Universität zu <strong>Köln</strong><br />

sollen Ideen für die Zukunft entstehen<br />

Foto: Carina Lange<br />

entstanden in Zusammenarbeit von Generalplaner<br />

medfacilities GmbH und kadawittfeldarchitektur,<br />

Aachen, mit studierenden<br />

Gründenden und Mitarbeitenden des Gateway<br />

ESC. Und bereits jetzt wird ein Teil<br />

der 164 Co-Working-Plätze durch den Gründungsservice<br />

der Universität zu <strong>Köln</strong>, das Gateway<br />

Exzellenz Start-up Center, genutzt.<br />

Startups aus Wissenschaft<br />

wichtige Impulsgeber<br />

<strong>Die</strong> Ministerinnen bei der Eröffnung des InnoDoms beim Durchschneiden der Banderole<br />

(v. l.): Gerhard Wittfeld (kadawittfeldarchitektur), Andreas Wolter (Bürgermeister), Beate Lippelt<br />

(<strong>Köln</strong>er Universitätsstiftung), Mona Neubaur (NRW-<strong>Wirtschaft</strong>sministerin), Rektor Prof.<br />

Dr. Axel Freimuth (Universität zu <strong>Köln</strong>), Ina Brandes (NRW-Wissenschaftsministerin), Prof. Dr.<br />

Rainer Minz (Bevollmächtigter des Rektors der UzK für Alumniarbeit, Fundraising und Transfer)<br />

Im Beisein von NRW-<strong>Wirtschaft</strong>sministerin Mona Neubaur, NRW-Wissenschaftsministerin<br />

Ina Brandes sowie Bürgermeister Andreas Wolter wurde am 20. Juni 20<strong>23</strong> das<br />

Gründungszentrum InnoDom Cologne feierlich eröffnet. Studierende Gründende finden<br />

hier zukünftig innovative Räume mit optimalen Entwicklungsbedingungen vor.<br />

Das fünfgeschossige Gebäude bietet 164<br />

Co-Working-Plätze in einer Atmosphäre zwischen<br />

Denkfabrik und Werkstatt. Dadurch<br />

erhofft sich die Universität einen stärkeren<br />

Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

in <strong>Wirtschaft</strong> und Gesellschaft. Der<br />

Neubau wurde durch die <strong>Köln</strong>er Universitätsstiftung<br />

ermöglicht und schlägt mit 24<br />

Millionen Euro zu Buche. „Besondere Highlights<br />

sind die zwei geschossübergreifenden<br />

Aufenthalts- und Veranstaltungsräume, die<br />

drei verschiedenen Dachterrassen und die<br />

hauseigene Cafeteria ,Gateway‘“, hob Beate<br />

Lippelt hervor. Sie ist Geschäftsführerin der<br />

<strong>Köln</strong>er Universitätsstiftung.<br />

InnoDom: einzigartiges<br />

Gründungs- und Innovationszentrum<br />

Am Rande der Eröffnung erklärte Prof. Dr.<br />

Axel Freimuth, Rektor der Universität zu<br />

<strong>Köln</strong>: „<strong>Die</strong> Eröffnung des InnoDoms ist für<br />

uns ein bedeutender Schritt auf dem Weg<br />

zur gründungsaffinen Universität.“ Auf<br />

dem bundesweiten Gründungsradar des<br />

Stifterverbandes belegt <strong>Köln</strong> im Ranking<br />

der Hochschulen mittlerweile den sechsten<br />

Platz. Und im bundesweiten Vergleich der<br />

Universitäten liegt <strong>Köln</strong> bei den Gründungsprofessuren<br />

sogar auf Platz zwei.<br />

Auch Prof. Dr. Rainer Minz, Bevollmächtigter<br />

des Rektors der Universität zu <strong>Köln</strong> für<br />

Alumniarbeit, Fundraising und Transfer,<br />

freut sich über die neuen Räumlichkeiten:<br />

„Dank der großzügigen Unterstützung weniger<br />

Alumni konnte die <strong>Köln</strong>er Universitätsstiftung<br />

den InnoDom Cologne im gesetzten<br />

Zeit- und Kostenrahmen errichten.<br />

Mit diesem einzigartigen, modernen und<br />

offenen Gründungs- und Innovationszentrum<br />

wird <strong>Köln</strong> seine Position in der Spitze<br />

der deutschen Startup-Metropolen weiter<br />

ausbauen.“<br />

<strong>Die</strong> Ideen für die außergewöhnlichen Räume<br />

„Startups aus der Wissenschaft sind wichtige<br />

Impulsgeber und Problemlöser. Sie<br />

helfen, die aktuellen Herausforderungen<br />

zu meistern, schaffen Arbeitsplätze und<br />

stärken die Wettbewerbsfähigkeit unserer<br />

<strong>Wirtschaft</strong>. Das Gründungszentrum Inno-<br />

Dom Cologne schafft für die Arbeit des Gateway<br />

ESC ein optimales Arbeitsumfeld.<br />

Es leistet einen wichtigen Beitrag, damit<br />

Forschungsprojekte ihren Weg über Startups<br />

in die Gesellschaft finden können“, so<br />

NRW-<strong>Wirtschaft</strong>sministerin Mona Neubaur.<br />

Im Rahmen der Initiative Exzellenz Startup<br />

Center.NRW fördert das Ministerium den<br />

Gründungsservice Gateway ESC der Universität<br />

zu <strong>Köln</strong> bis Ende 2024 mit insgesamt<br />

<strong>23</strong> Millionen Euro.<br />

Und auch Wissenschaftsministerin Brandes<br />

ist vom InnoDom überzeugt: „Der Inno-<br />

Dom zeigt in hervorragender Weise, wie der<br />

Transfer von Wissenschaft ,made in Nordrhein-Westfalen‘<br />

in die praktische Nutzung<br />

gelingen kann. Der gelebte Austausch zwischen<br />

Forschung und <strong>Wirtschaft</strong> stärkt unseren<br />

Wissenschafts- und Industriestandort<br />

Nordrhein-Westfalen. Junge Unternehmen<br />

in Innovations-Branchen werden uns helfen,<br />

die großen Herausforderungen unserer<br />

Zeit zu meistern und das Leben der Menschen<br />

besser zu machen.“ Der InnoDom<br />

symbolisiert die fortschreitende Digitalisierung<br />

Nordrhein-Westfalens. Er ist zudem<br />

eines der ersten Bauvorhaben an den Hochschulen<br />

in NRW, die mithilfe von Building<br />

Information Modeling geplant, realisiert<br />

und fertigstellt wurden. W<br />

Weitere Informationen zum Gebäude gibt<br />

es unter www.innodom-cologne.de.<br />

www.diewirtschaft-koeln.de <strong>23</strong>


| Branchen & Betriebe | Sonderthema Immobilien Anzeige<br />

KEINE KRISE TROTZ<br />

UMSATZRÜCKGANG<br />

<strong>Die</strong> Experten von Greif & Contzen schlüsseln in ihrer aktuellen<br />

Analyse auf, welche Faktoren den <strong>Köln</strong>er Büromarkt stabilisieren<br />

Foto: Copyright Greif & Contzen / Oliver Schuh<br />

Wo neue Arbeitswelten umgesetzt werden<br />

können und die Raumaufteilungskonzepte<br />

ebenso wie die Ausstattung hohen Ansprüchen<br />

genügen, werden auch höhere Mieten<br />

akzeptiert. Das zeigt sich, so ermitteln es<br />

die Researcher von Greif & Contzen, in der<br />

spürbar gestiegenen Spitzenmiete und flächengewichteten<br />

Durchschnittsmiete. <strong>Die</strong><br />

Spitzenmiete stieg im laufenden Jahr bereits<br />

auf 30,00 Euro pro Quadratmeter, die<br />

höchste realisierte Miete lag bei 35,00 Euro<br />

pro Quadratmeter. <strong>Die</strong> flächengewichtete<br />

Durchschnittsmiete ist von 18,50 Euro auf<br />

rund 19,50 Euro gestiegen.<br />

Konjunkturbedingt sind derzeit höhere Mieten<br />

für einige Unternehmen schwierig zu<br />

tragen, aber realisierbare Sparpotenziale<br />

zu finden, ist noch schwieriger. Baukosten<br />

und Finanzierungszinsen steigen und werden<br />

ein Absinken der Neubaumieten verhindern.<br />

"Da die Anforderungen der Nutzer<br />

an die Gebäude weiter steigen, werden<br />

auch in den kommenden Monaten hochpreisige<br />

Mietverträge abgeschlossen werden.",<br />

so Reul. Wie viele Nutzer Preissteigerungen<br />

bei Neuabschlüssen akzeptieren, meint<br />

Reul, dürfte dabei sowohl von der konjunkturellen<br />

Entwicklung als auch von den etwaigen<br />

weiteren inflationsgetriebenen<br />

Indexanpassungen der Mieten in Bestandsgebäuden<br />

abhängen.<br />

Tipps für Eigentümer<br />

<strong>Köln</strong>er Innenstadtlagen bieten Nähe zu besonderen Kulturgütern und sehr viel Infrastruktur<br />

Mit rund 75.000 Quadratmetern hat der <strong>Köln</strong>er Büromarkt das erste Halbjahr 20<strong>23</strong><br />

abgeschlossen. Das sind zwar rund zwei Drittel weniger Flächenumsatz als im ersten<br />

Halbjahr des vergangenen Jahres, aber die Experten von Greif & Contzen sehen dennoch<br />

keinen Grund für ein Krisenszenario. „Der <strong>Köln</strong>er Büroimmobilienmarkt spürt<br />

den Konjunkturrückgang, kann aber mit stabilisierenden Faktoren aufwarten“, sagt<br />

Andreas Reul, Leiter des Bereichs Büroimmobilien bei der Greif & Contzen Immobilienmakler<br />

GmbH.<br />

Steigende Nachfrage im<br />

Premiumsegment<br />

Positiv wirkt sich aus, dass es – ungeachtet<br />

des allgemeinen Konjunktur- und Nachfragerückgangs<br />

– in der breit und facettenreich<br />

aufgestellten <strong>Köln</strong>er <strong>Wirtschaft</strong> weiterhin<br />

Nutzer mit stabiler oder sogar expandierender<br />

Geschäftsentwicklung gibt, die nach wie<br />

vor Flächen suchen. <strong>Die</strong> Suche geht einher<br />

mit einem Faktor, der den Markt zusätzlich<br />

stabilisiert: die Nachfrage nach Flächen aus<br />

dem Premiumsegment. Ein Segment, das in<br />

<strong>Köln</strong> etabliert ist und in den letzten Jahren<br />

jeweils ein bis zwei Dutzend Mietvertragsabschlüsse<br />

umfasste. Der Marktanteil des Premiumsegments<br />

erreicht im ersten Halbjahr<br />

des laufenden Jahres bereits etwa 25 Prozent<br />

des gesamten Flächenumsatzes.<br />

„Hier zeigt sich“, so Reul, „dass über alle<br />

Branchen hinweg im Wettbewerb um<br />

Fachkräfte moderne Arbeitsplatzkonzepte<br />

gefragt sind, die flexibles Arbeiten, Kommunikation<br />

und Produktivität in einer<br />

attraktiven Umgebung miteinander verbinden<br />

und so den Wünschen der Mitarbeitenden<br />

entgegenkommen.“<br />

Greif & Contzen sieht moderate<br />

Mietsteigerungen<br />

Eigentümern rät Greif & Contzen, die steigenden<br />

Nutzeransprüche und nachhaltigkeitsbezogene<br />

Anforderungen im Auge zu<br />

behalten, ihre Flächenbestände zu überprüfen<br />

und Strategien zu entwickeln, diese<br />

konform mit der Nachfrage zu halten.<br />

Dazu gehören Modernisierungen der Flächen<br />

ebenso wie erhöhte Anforderungen<br />

an Gebäudestandards, vor allem bei den<br />

ESG-Themen, die sich auf die Aspekte der<br />

Nachhaltigkeit und sozialen Verantwortung<br />

beziehen. Denn die Nachfrage, so Greif &<br />

Contzen, wird sich weiter Richtung Premiumsegment<br />

orientieren.<br />

Nach wie vor drehen sich die Kräne in <strong>Köln</strong>,<br />

und das wird nach Ansicht der Greif & Contzen-Experten<br />

auch so bleiben. Derzeit sind<br />

Investoren allerdings etwas zurückhaltender<br />

als in den Jahren zuvor, sodass sich die<br />

Bautätigkeit etwas vermindert hat. Aber es<br />

bleibt die stattliche Zahl von rund 15 Bürogebäuden<br />

mit voraussichtlich 90.000 Quadratmetern<br />

Bürofläche, die im laufenden<br />

Jahr fertiggestellt werden. Bei Greif & Contzen<br />

bleibt man zuversichtlich, denn bereits<br />

in den vergangenen schwierigen Jahren mit<br />

Corona, Ukrainekrieg, Lieferengpässen und<br />

steigenden Baukosten hat der Büroimmobilienmarkt<br />

der Domstadt seine Resilienz unter<br />

Beweis gestellt. W<br />

Greif & Contzen Immobilienmakler GmbH<br />

Andreas Reul, Leitung Büroimmobilien<br />

Telefon: +49 221 937 793-311<br />

andreas.reul@greif-contzen.de<br />

www.greif-contzen.de<br />

24 www.diewirtschaft-koeln.de


Anzeige Sonderthema Immobilien | Branchen & Betriebe |<br />

„KÖLSCHE KACHEL“ –<br />

EINZIGARTIG WIE KÖLN<br />

Für die „Kölsche Kachel“ wurde das Farbkonzept „<strong>Die</strong> Farben <strong>Köln</strong>s“ zugrunde gelegt<br />

<strong>Die</strong> spannende Geschichte der „Kölschen Kachel“ beginnt mit dem Wettbewerb für<br />

die städtebauliche Rahmenplanung der „Parkstadt Süd“, den das <strong>Köln</strong>er Architekturbüro<br />

O&O Baukunst gewonnen hat.<br />

Dafür wurde ein Farbkonzept entwickelt,<br />

das in der Kulturgeschichte <strong>Köln</strong>s verankert<br />

ist: „<strong>Die</strong> Farben <strong>Köln</strong>s“. <strong>Die</strong>se Farben<br />

finden sich auf den vielfältigen Gebäudetypen<br />

der Rahmenplanung wieder – alle<br />

mit einem einheitlichen keramischen Sockel<br />

in der Farbe „Domgold“. Das Material<br />

dafür musste aber erst entwickelt werden<br />

und hier kam das Backstein-Kontor ins<br />

Spiel. Prof. Christian Heuchel von O&O<br />

Baukunst entschied sich für eine Kooperation,<br />

weil die Entwicklung neuer Produkte<br />

nach den Vorgaben von Bauherren<br />

oder Architekten zu den Spezialitäten des<br />

Teams um Bernhard Krutzke zählt.<br />

Zunächst musste man eine Ziegelei finden,<br />

die die gewünschte Rautenform produzieren<br />

konnte. Das war nicht ganz einfach,<br />

aber dank Bernhard Krutzke wurde<br />

ein geeigneter Hersteller gefunden. Nun<br />

konnte die eigentliche Produktentwicklung<br />

starten. In enger Abstimmung mit<br />

dem Architekten wurden verschiedene<br />

Formen und Größen getestet, die Oberflächenstruktur<br />

und die Glasurfarbe entwickelt<br />

sowie der Kantenverlauf überarbeitet,<br />

sodass sich ein harmonisches<br />

Gesamtbild ergibt.<br />

Einige Monate später stand sie dann: die<br />

„Kölsche Kachel“. Nun wurden noch unterschiedliche<br />

Fugenfarben und -stärken<br />

festgelegt. Fugenmörtel und Putz der<br />

„Parkstadt Süd“ sollen jeweils die gleiche<br />

Farbe aufweisen, um Sockel und Fassade<br />

harmonisch zu verbinden.<br />

<strong>Die</strong> Nutzung der „Kölschen Kachel“ ist<br />

keineswegs auf die Gebäude der „Parkstadt<br />

Süd“ beschränkt. Sie ist als demokratisches<br />

Produkt gedacht, das gerne von<br />

vielen und in großer Stückzahl verwendet<br />

werden kann – damit aus der spannenden<br />

Neuentwicklung eine wahrhaft „Kölsche<br />

Kachel“ wird. W<br />

Backstein-Kontor/Handel und Service<br />

mit Tonbaustoffen GmbH<br />

Bernhard Krutzke, Jörg Koopmann<br />

Leyendecker Straße 4, 50825 <strong>Köln</strong><br />

Telefon: +49 221 888 785 0<br />

E-Mail: info@backstein-kontor.de<br />

Internet: www.backstein-kontor.de<br />

Typisch <strong>Köln</strong>: die „Kölsche Kachel“<br />

Konzipiert von O&O Baukunst <strong>Köln</strong> und realisiert in Kooperation mit dem Backstein-Kontor <strong>Köln</strong>, transferiert<br />

die einzigartige, rautenförmige „Kölsche Kachel“ in der Farbe „Dom Gold“ <strong>Köln</strong>er Bau- und Kulturgeschichte<br />

in die Gegenwart und eröffnet viele Gestaltungsmöglichkeiten. Interessiert? Dann sprechen Sie uns gerne an.<br />

www.backstein-kontor.de<br />

www.diewirtschaft-koeln.de BSK AZ <strong>Die</strong> <strong>Wirtschaft</strong> 5_20<strong>23</strong> K”lsche Kachel 185 x 128 mm.indd 1 07.07.<strong>23</strong> 11:<strong>05</strong><br />

25


| Branchen & Betriebe | Sonderthema Immobilien Anzeige<br />

STADTGESTALTER FÜR<br />

KÖLN UND DIE REGION<br />

Mit diversen Projekten außerhalb <strong>Köln</strong>s trägt OSMAB dem wachsenden Bedarf Rechnung<br />

NEOBEL vereint Büro und Wohnen in einem nachhaltigen Stadtquartier<br />

Foto: OSMAB Holding AG<br />

In Frechen entsteht derzeit auf einer Fläche<br />

von 16.400 Quadratmetern das Stadtquartier<br />

Neobel. Im ersten Bauabschnitt, dessen<br />

Fertigstellung bereits für die zweite Hälfte<br />

des Jahres 20<strong>23</strong> vorgesehen ist, entstehen<br />

drei Bürogebäude mit modernen sowie flexiblen<br />

Büro- und Gewerbeflächen. Dabei<br />

bestechen die Gebäude durch ihre bewusst<br />

unterschiedlich gehaltene Architektur. Das<br />

Loft House erinnert mit seiner Klinkerfassade<br />

an die traditionelle Fabrikarchitektur,<br />

während das bereits vollständig vermietete<br />

Green House außen komplett begrünt wird.<br />

Dazu kommt das Multispace House an der<br />

Ecke Alfred-Nobel-Straße/Johannisstraße.<br />

Im zweiten Bauabschnitt ist ein weiteres<br />

Bürogebäude geplant. <strong>Die</strong>ses als Mitte bzw.<br />

Zentrum des Quartiers gedachte Gebäude<br />

trägt den Namen „Kristall“. Ebenfalls in<br />

der Planung sind das Wohngebäude „Smaragd“<br />

sowie das Ärztehaus „Neocare“. Der<br />

urbane Anspruch des neuen Stadtquartiers<br />

wird durch den Bau des neu entstehenden<br />

Elisabethplatzes weiter unterstrichen.<br />

Um dem Wunsch der Nutzer nach Flexibilität<br />

und einer angenehmen Aufenthaltsqualität<br />

Rechnung zu tragen, werden<br />

unterschiedliche Arbeitslandschaften eingerichtet.<br />

Auch das Lichtkonzept, Dachterrassen<br />

sowie begrünte Innenhöfe sollen zur<br />

Aufenthaltsqualität beitragen.<br />

So wird mit Neobel ein nachhaltiges urbanes<br />

Stadtquartier entstehen, in welchem<br />

Arbeiten, Wohnen und Versorgung auf limitiertem<br />

Raum vereint sind. Neben Home Instead,<br />

Schmitt + Sohn Aufzüge konnten das<br />

BusinessCenter Frechen, die AOK Rheinland/Hamburg<br />

und Klein’s Backstube als<br />

Mieter gewonnen werden.<br />

OSMAB positionierte sich bereits mit seinem Tochterunternehmen ALCARO sowie<br />

dem Log-Plaza-Konzept als Entwickler für die Metropolregion <strong>Köln</strong>. Nun trägt das<br />

Unternehmen neben der Quartierentwicklung I/D Cologne auch dem wachsenden Bedarf<br />

Rechnung und schickt mehrere Projekte im Umland <strong>Köln</strong>s ins Rennen.<br />

Besonders in kleineren Zentren, nicht weit<br />

entfernt von den Metropolen, steigen Interesse<br />

und Nachfrage an modernen Büroflächen.<br />

Dabei wächst die <strong>Köln</strong>er Region<br />

immer mehr zusammen. So liegt das neue<br />

urbane Quartier Neobel in Frechen lediglich<br />

25 Minuten von der <strong>Köln</strong>er Innenstadt<br />

entfernt.<br />

Gemischt genutzte Quartiere sparen Kosten,<br />

Energie und Zeit. Allerdings gibt es das weit<br />

verbreitete Vorurteil, geplante Stadtquartiere<br />

wirkten oft künstlich. Hier setzt OSMAB<br />

seine Mixed-Use-Quartiere dagegen, um dieses<br />

Vorurteil zu entkräften. <strong>Die</strong> Idee ist, lebendige<br />

abwechslungsreiche Quartiere von<br />

überschaubarer Größe und mit kurzen Wegen<br />

zu schaffen. Gemischt genutzte Quartiere<br />

fördern mit ihrem kleinstädtischen Flair<br />

so die persönliche Begegnung und wirken<br />

der Anonymität entgegen.<br />

Als Standort für diese Quartiere können<br />

alte, brachliegende Gewerbegebiete genutzt<br />

werden, die zumeist ein „Mauerblümchen-Dasein“<br />

fristen. Wenn es gelingt, diese<br />

Potenziale zu heben, eröffnen sich auch<br />

den Städten neue Chancen. <strong>Die</strong> Entwicklung<br />

der urbanen Quartiere erfolgt dabei in Kooperation<br />

mit Unternehmen aus der Region.<br />

Für die nachfolgend beschriebenen Projekte<br />

Neobel in Frechen und Strawberry Fields in<br />

Bonn beispielsweise ist die GOLDOCT Real<br />

Estate GmbH Kooperationspartner.<br />

Neobel in Frechen<br />

„Strawberry Fields“<br />

in Bonn<br />

Mit dem Büro-Projekt „Strawberry Fields“<br />

in Bonn wagt sich OSMAB erneut ins <strong>Köln</strong>er<br />

Umland. Das moderne Bürogebäude<br />

versteht sich als moderner Campus für Unternehmen.<br />

Bis zu 400 Arbeitsplätze können<br />

hier geschaffen werden. Nach Fertigstellung<br />

bietet es eine effizient vernetzte<br />

Welt aus Büroflächen, Co-Working-Spaces,<br />

Konferenzräumen, Denkflächen sowie vielen<br />

Terrassen- und Patio-Flächen. Insgesamt<br />

umfasst die Gesamtmietfläche rund<br />

8.400 Quadratmeter.<br />

Das Projekt zeichnet sich durch sein atmendes<br />

Gesamtkonzept aus. Dabei zeigt<br />

sich der grüne Anspruch des Komplexes u.<br />

a. in diversen Außenbereichen, die sich in<br />

jeder Etage finden. Bei der Gestaltung des<br />

Innenhofes sowie der Außenanlagen wird<br />

das Hauptaugenmerk auf einen hohen Anteil<br />

an Grünflächen gelegt. Auch die Dachterrassen<br />

und -flächen werden großflächig<br />

begrünt. Photovoltaik-Anlagen sowie E-Ladestationen<br />

gehören ebenfalls zum nachhaltigen<br />

und energieeffizienten Konzept<br />

des Komplexes. W<br />

OSMAB HOLDING AG<br />

Leibnizpark 4, 51503 Rösrath<br />

Telefon 022<strong>05</strong> 9494-100<br />

E-Mail: info@osmab.com<br />

Internet: www.osmab.de<br />

26 www.diewirtschaft-koeln.de


Anzeige Sonderthema Immobilien | Branchen & Betriebe |<br />

IMMOBILIENENTWICKLER<br />

VERSTÄRKT SICH<br />

Fotos: OSMAB Holding AG<br />

Asset-, Property- und Facilitymanagement werden mehr verzahnt<br />

Von der Grundstücksakquise über die Projektentwicklung und die Bauausführung<br />

bis hin zur Vermietung und zum Management von Gebäuden – die OSMAB deckt den<br />

gesamten Immobilienzyklus ab. In zwei Dekaden in der Immobilienbranche kontinuierlich<br />

gewachsen ist die mittelständische Unternehmensgruppe in der Metropolregion<br />

<strong>Köln</strong> verankert.<br />

<strong>Die</strong> Schultze & Partner GmbH, als 100-prozentiges<br />

Tochterunternehmen der OSMAB<br />

Unternehmensgruppe verantwortlich für<br />

die infrastrukturelle Bewirtschaftung der<br />

Immobilien, hat eine neue Geschäftsführung:<br />

Alien Ochtrop (43) und Ralf Braun<br />

(53) bilden seit Anfang Mai 20<strong>23</strong> die Unternehmensleitung<br />

und treten damit die Nachfolge<br />

von Holger Kirchhof an, der weiterhin<br />

Vorstand der OSMAB Holding AG und Geschäftsführer<br />

verschiedener Projektgesellschaften<br />

der Unternehmensgruppe bleibt.<br />

Dazu Anton Mertens, Vorstandsvorsitzender<br />

von OSMAB: „Mit der Ernennung von Alien<br />

Ochtrop und Ralf Braun gewinnt die OS-<br />

MAB Unternehmensgruppe zwei ausgewiesene<br />

Experten und erfahrene Manager in<br />

unterschiedlichen Leitungsfunktionen. Sie<br />

werden das Zusammenspiel der Schultze<br />

& Partner GmbH sowie der für Gebäudemanagement<br />

verantwortlichen MEHA GmbH<br />

verbessern. Durch hausinterne Betreuung<br />

und eigene Ansprechpartner generiert die<br />

OSMAB Holding gemeinsam mit ihren Tochterunternehmen<br />

einen Mehrwert für die<br />

Mieter und bildet den gesamten Lebenszyklus<br />

einer Immobilie aus einer Hand ab.“<br />

Neben seiner neuen Tätigkeit bei Schultze<br />

& Partner wird Ralf Braun weiterhin Geschäftsführer<br />

der MEHA GmbH bleiben. <strong>Die</strong><br />

OSMAB mit neuer Schulze & Partner Geschäftsführung:<br />

Alien Ochtrop und Ralf Braun<br />

MEHA, vor mehr als 20 Jahren gegründet,<br />

beschäftigt zehn Propertymanager, die sich<br />

als Schnittstelle zwischen der OSMAB als<br />

Eigentümer und der Vielzahl unterschiedlicher<br />

Nutzer sowie <strong>Die</strong>nstleister verstehen. W<br />

FRECHEN ALS<br />

NEUEN STANDORT<br />

ENTDECKEN<br />

JEDES GESCHOSS EINE BEL ÉTAGE<br />

Attraktiv. Zukunftsfähig. Nachhaltig: NEOBEL, der neue Standort in Frechen, bietet neben<br />

ansprechender Architektur viele weitere Standortvorteile: die diversifizierte <strong>Wirtschaft</strong>sstruktur, einen<br />

attraktiven Lebensraum mit großem Freizeitangebot und die gute Nachbarschaft zur Metropole <strong>Köln</strong>.<br />

www. neobel.de


| Branchen & Betriebe<br />

FORD KÖLN: IN DIE ZUKUNFT<br />

MIT ELEKTROAUTOS<br />

Der Automobilhersteller baut im neuen Electric Vehicle Center eine neue Generation Elektrofahrzeuge<br />

Bundeskanzler Olaf Scholz und William Clay Ford Jr., Executive Chair Ford Motor<br />

Company bei der Eröffnung des Ford Cologne Electric Vehicle Center in <strong>Köln</strong>-Niehl<br />

Am 12. Juni 20<strong>23</strong> eröffnete Ford in <strong>Köln</strong>-Niehl sein neues Ford Cologne Electric Vehicle<br />

Center. Das neue Center verfügt über eine Fertigungskapazität von jährlich 250.000<br />

Elektroautos. Das Unternehmen stärkt damit seinen Plan, bis Ende 2026 zwei Millionen<br />

Elektrofahrzeuge jährlich zu produzieren. Eröffnet wurde das EV Center von<br />

William Clay Ford Jr., Executive Chair Ford Motor Company, sowie Bundeskanzler Olaf<br />

Scholz. Ebenfalls anwesend waren der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen,<br />

Hendrik Wüst, sowie die <strong>Köln</strong>er Oberbürgermeisterin Henriette Reker.<br />

Seit 1930 baut Ford in <strong>Köln</strong>-Niehl Autos.<br />

Künftig wird das Unternehmen hier seine<br />

neueste Generation Elektrofahrzeuge für<br />

den europäischen Markt produzieren. Dafür<br />

hat der Automobilhersteller zwei Millionen<br />

US-Dollar investiert, um das alte Werk entsprechend<br />

der Aufgabe umzurüsten. Mit der<br />

Eröffnung wird das neue Center zudem das<br />

erste CO 2<br />

-neutral arbeitende Werk von Ford<br />

sein und ist damit ein wichtiger Schritt im<br />

Rahmen des Planes des Unternehmens, bis<br />

2035 sämtliche Werke sowie die Logistik<br />

und die direkten Zulieferer CO 2<br />

-neutral aufzustellen.<br />

Großes Vertrauen in den<br />

Standort Deutschland<br />

Für den Automobilhersteller bedeutet dies<br />

einen weiteren Baustein für seine „Road to<br />

Better“-Strategie. Außerdem will das Unternehmen<br />

damit sein großes Vertrauen in<br />

den Standort Deutschland demonstrieren.<br />

Zudem unterstreicht dieser Schritt das Vertrauen<br />

in die qualifizierten Arbeitskräfte<br />

vor Ort sowie in die Zukunft der Automobilproduktion<br />

in Europa.<br />

William Clay Ford Jr., Executive Chair Ford<br />

Motor Company und Urenkel des Firmengründers<br />

Henry Ford, erklärt bei der Eröffnung<br />

in <strong>Köln</strong>: „<strong>Die</strong> Eröffnung des Ford<br />

Cologne EV Centers markiert den Beginn<br />

einer neuen Generation von sauberen Produktionsverfahren<br />

und Elektrofahrzeugen<br />

in Europa. <strong>Die</strong>ses Werk wird eines der effizientesten<br />

und umweltfreundlichsten in<br />

der gesamten Automobilindustrie sein. Ich<br />

freue mich darauf, weiter an einer emissionsfreien<br />

Zukunft für unsere Kinder und<br />

Enkelkinder zu arbeiten.“<br />

Und auch Bundeskanzler Olaf Scholz freut<br />

sich über die Eröffnung. „Das Electric Vehicle<br />

Center steht für einen Neuanfang und ist<br />

die größte Investition in der Unternehmensgeschichte<br />

des <strong>Köln</strong>er Ford-Werks. Das sind<br />

gute Nachrichten für den Standort <strong>Köln</strong>, für<br />

Foto: Christian Rolfes<br />

die Autoproduktion in Deutschland, für die<br />

E-Mobilität und den Aufbruch“, betont er.<br />

Hendrik Wüst, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident,<br />

sieht dies als Chance für <strong>Köln</strong><br />

und NRW: „<strong>Die</strong> Ford-Werke GmbH ist eines<br />

der wichtigsten Unternehmen und einer der<br />

größten Arbeitgeber in unserem Land. Seit<br />

90 Jahren stellt Ford Innovations- und Erfindergeist<br />

in <strong>Köln</strong> unter Beweis. Mit der<br />

Eröffnung des Zentrums für Elektromobilität<br />

werden entscheidende Weichen für eine<br />

klimaneutrale Mobilität gestellt. Darüber<br />

hinaus unterstreicht die Investition Nordrhein-Westfalens<br />

Stärke als Forschungsund<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sstandort. Wir wollen unser<br />

Land zu einem der führenden Standorte für<br />

die Mobilität der Zukunft in Europa ausbauen<br />

und bis 2045 klimaneutral machen. Mit<br />

dem neuen Zentrum hier in <strong>Köln</strong> geht das<br />

Land einen entscheidenden Schritt weiter<br />

in diese Richtung.“<br />

Der Beginn einer neuen<br />

Ära für Ford in Europa<br />

Das 125 Hektar große umgerüstete Werk<br />

in <strong>Köln</strong>-Niehl ist auf höchste Effizienz ausgelegt.<br />

<strong>Die</strong>s ermöglichen modernste Werkzeuge<br />

sowie ein hoher Automatisierungsgrad<br />

der neu gebauten Produktionslinie<br />

sowie der Batteriemontage. So können hier<br />

mehr als 250.000 Elektrofahrzeuge pro<br />

Jahr fertiggestellt werden. Erstes Modell,<br />

welches hier vom Band läuft, wird der batterieelektrische<br />

Ford Explorer sein. <strong>Die</strong>ser<br />

wurde kürzlich nach den bereits erfolgreichen<br />

Modellen Mustang Mach-E, E-Transit<br />

und F-150 Lightning als weltweit viertes<br />

Elektrofahrzeug vorgestellt. Ein weiteres<br />

Modell, welches in <strong>Köln</strong> vom Band rollen<br />

wird, wird der kommende elektrische<br />

Sport-Crossover sein.<br />

Seit dem Bau des <strong>Köln</strong>er Werkes gilt dieses<br />

als Herzstück der europäischen Automobilindustrie.<br />

Vor Ort entstanden u. a.<br />

Fahrzeugikonen wie Ford Model A, Taunus,<br />

Capri, Granada und Fiesta. Während der<br />

90-jährigen Geschichte des <strong>Köln</strong>er Standortes<br />

wurden in Niehl mehr als 18 Millionen<br />

Autos gebaut, die Generationen von<br />

Menschen individuelle Mobilität ermöglichten.<br />

Für den Automobilhersteller ist<br />

28 www.diewirtschaft-koeln.de


Branchen & Betriebe |<br />

das <strong>Köln</strong>er Werk eines seiner weltweit effizientesten<br />

Produktionsstätten. Mit der Eröffnung<br />

des neuen Electric Vehicle Centers<br />

in <strong>Köln</strong> setzt sich eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte<br />

fort.<br />

„Unser EV Center in <strong>Köln</strong> markiert für Ford<br />

in Europa den Aufbruch in eine neue Ära“,<br />

so Martin Sander, General Manager Ford<br />

Model e Europa. „Einmal mehr definieren<br />

wir die Automobilherstellung neu und setzen<br />

fortschrittliche Technologien für den<br />

Bau von voll vernetzten, softwaredefinierten<br />

Fahrzeugen ein, die den Wunsch unserer<br />

Kunden nach emissionsfreier Mobilität<br />

erfüllen.“<br />

Dreh- und Angelpunkt des neuen EV Centers<br />

in <strong>Köln</strong>-Niehl sind digitale Technologien,<br />

die sowohl Maschinen und Fahrzeuge<br />

als auch Beschäftigte miteinander Big Data<br />

Management verbinden. Durch selbstlernende<br />

Maschinen, autonome Transportsysteme<br />

sowie in Echtzeit soll die Effizienz der<br />

Produktionsprozesse optimiert und kontinuierlich<br />

verbessert werden, um eine hohe<br />

Qualität zu gewährleisten.<br />

Was die Belegschaft angeht, so soll diese<br />

nicht ersetzt werden. Vielmehr will Ford<br />

ihre Fähigkeiten fördern. Dabei werden die<br />

Beschäftigten von neuen kognitiven und<br />

kollaborativen Robotern sowie Augmented-Reality-Lösungen<br />

unterstützt. Auf diese<br />

Art soll die Effizienz gesteigert und der<br />

Datenaustausch mit anderen Werken, die<br />

künftig Erfahrungen in Echtzeit miteinander<br />

teilen, optimiert werden.<br />

CO 2<br />

-neutrale<br />

Fahrzeugherstellung<br />

für Elektroautos<br />

Jährlich 250.000 Elektroautos sollen im<br />

neuen EV Center gefertigt werden. Und<br />

Foto: Christian Rolfes<br />

Foto: Ford<br />

Martin Sander (1. v. li.), Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke<br />

GmbH, und Christian Weingärtner (1. v. re.), Geschäftsführer Marketing und<br />

Verkauf, präsentieren zusammen mit Ford-Beschäftigten den neuen vollelektrischen<br />

Ford Explorer, der künftig im neuen EV Center produziert wird<br />

auch die Fertigung soll möglichst CO 2<br />

-neutral<br />

erfolgen. Dafür sollen neue Prozesse,<br />

moderne Maschinen und Effizienzgewinne<br />

im EV Center <strong>Köln</strong> die Grundlage schaffen.<br />

So wird zu 100 Prozent zertifizierter<br />

erneuerbarer Strom bezogen. Somit ist<br />

der gesamte Bedarf an Strom und Gas für<br />

den Betrieb der Fahrzeugfertigung bereits<br />

CO 2<br />

-neutral. <strong>Die</strong> Abwärme eines externen<br />

Kraftwerks und einer Müllverbrennungsanlage,<br />

die über ein eigenes Dampfnetz an<br />

Ford geliefert wird, wird für Gebäude sowie<br />

Prozesse genutzt. <strong>Die</strong> Wärme erhält der<br />

Automobilhersteller als CO 2<br />

-neutrale Energie.<br />

<strong>Die</strong> entsprechenden Emissionen wird<br />

der lokale Energieversorger im Auftrag des<br />

Unternehmens ausgleichen. Auch will der<br />

Energieversorger seine Betriebsemissionen<br />

reduzieren, bis 2026 um fast 60 Prozent.<br />

Bis 2035 will er diese auf null bringen. Ist<br />

das neue <strong>Köln</strong>er Werk vollständig in Betrieb<br />

genommen, soll es von unabhängiger Seite<br />

als CO 2<br />

-neutral zertifiziert werden, was<br />

künftig dann regelmäßig überprüft wird.<br />

Auch der Außenbereich des EV Centers<br />

wird ökologisch aufgewertet. So will das<br />

Unternehmen die Biodiversität fördern.<br />

Das ökologische Gleichgewicht der bestehenden<br />

Grünflächen soll bewahrt werden.<br />

Maßnahmen dazu sind eine bereits neu angepflanzte<br />

mehrjährige Staudenvegetation<br />

und die Umwandlung der Grasflächen in<br />

ökologisch wertvolle Wildblumenwiesen.<br />

Dazu kommen der Bau von Insektenhotels<br />

sowie Fledermaus- und Vogelhabitaten.<br />

„Das CO 2<br />

-neutrale EV Center <strong>Köln</strong> ist ein<br />

Musterbeispiel für den Wandel von der traditionellen<br />

Automobilherstellung hin zur<br />

Produktion von Elektrofahrzeugen“, erklärt<br />

Martin Sander. „Unsere Ingenieure<br />

haben alle Anlagen und Prozesse so konzipiert,<br />

dass sie die Effizienz maximieren<br />

und die Umweltauswirkungen minimieren.<br />

Das hilft Ford, in Europa CO 2<br />

-neutral<br />

zu werden, und unterstützt dabei unsere<br />

globale Strategie.“ W<br />

02651 96200<br />

Im neuen EV Center sollen zukünftig jährlich 250.000 Elektrofahrzeuge vom Band rollen<br />

STAHL<br />

HALLEN<br />

Andre -Michels.de<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 29


| Geld & Geschäft | Sonderthema Digitalisierung Anzeige<br />

DATEN UND WAREN<br />

IM FLUSS<br />

Von schnelleren und besseren Datenströmen profitiert die gesamte <strong>Wirtschaft</strong><br />

Nicht nur verkehrs-, sondern auch datentechnisch perfekt angebunden:<br />

das DACHSER Logistikzentrum <strong>Köln</strong>.<br />

Logistikunternehmen wie DACHSER gestalten mit intelligenten Managementsystemen<br />

die Waren- und Informationsflüsse innerhalb der gesamten Lieferkette planbarer,<br />

effizienter und nachhaltiger.<br />

<strong>Die</strong> Welt ist vernetzt. Dazu trägt die dynamische<br />

Entwicklung internationaler Warenströme<br />

entscheidend bei. Dabei bedeutet<br />

Logistik nicht nur, Waren von A nach B zu<br />

bringen, sondern vor allem auch, Informationen<br />

und Daten in der Lieferkette schnell und<br />

sicher zu koordinieren. Dafür sind Knowhow,<br />

Netz- und Systemkompetenz gefragt.<br />

Um Lieferzeiten besser planen zu können<br />

und die Supply Chain effizienter und transparenter<br />

zu machen, kommen bei DACH-<br />

SER intelligente IT-Systeme zum Einsatz.<br />

Unterstützung aus dem<br />

Datenkosmos<br />

Beim Logistikdienstleister DACHSER in <strong>Köln</strong><br />

– einem der größten Standorte in Deutschland<br />

– versorgen die von DACHSER selbst<br />

entwickelten, webbasierten E-Logistics-Anwendungen<br />

für Transport-Management und<br />

Planung die Disponenten und Disponentinnen<br />

mit Informationen. <strong>Die</strong>se Daten sind<br />

Grundlage einer verlässlichen und maximal<br />

transparenten Gestaltung der Prozesse:<br />

Betriebsabläufe können besser kontrolliert,<br />

Fehler und Reibungsverluste frühzeitig erkannt<br />

und abgestellt sowie Prozesse fortlaufend<br />

optimiert werden. Als Nummer fünf<br />

von mittlerweile mehr als 400 Standorten<br />

weltweit wurde das DACHSER Logistikzentrum<br />

<strong>Köln</strong> 1951 in Ehrenfeld gegründet und<br />

ist seit 2009 in <strong>Köln</strong>-Gremberghoven beheimatet.<br />

330 Mitarbeitende und 180 Fahrer<br />

und Fahrerinnen kümmern sich tagtäglich<br />

um die reibungslosen Abläufe der<br />

Transporte zu ihren Kunden, die vorwiegend<br />

aus den Branchen Chemie, Industrie,<br />

Maschinenbau, Handel sowie aus der Baumarktbranche<br />

stammen. Europaweit ist das<br />

Logistikzentrum <strong>Köln</strong> in das leistungsstarke<br />

paneuropäische Transportnetzwerk von<br />

DACHSER eingebunden, das sich aktuell<br />

über 37 Länder erstreckt. Jährlich werden<br />

in <strong>Köln</strong> 1.206.120 Sendungen abgewickelt.<br />

„Bei diesen Mengen nimmt die Bedeutung<br />

von künstlicher Intelligenz, Machine Learning<br />

und Data Science für die Logistik stetig<br />

zu. Für DACHSER ist es von hoher Bedeutung,<br />

das Know-how in diesem wichtigen<br />

Feld zu stärken“, erklärt Alexander Haak,<br />

General Manager Logistikzentrum <strong>Köln</strong>.<br />

Datenqualität ist alles<br />

„Der Erfolg von Machine Learning ist abhängig<br />

von der Qualität der eingegebenen<br />

Fotos: DACHSER/Fotostudio Sienz<br />

Daten“, betont Alexander Haak. „Wir verfügen<br />

über einen einzigartigen Pool an konsistenten<br />

Daten in einer gesicherten, standardisierten<br />

Qualität.“ Hier sei DACHSER<br />

wegen seiner einheitlichen Systemlandschaft<br />

im Landverkehr sowie in der Luftund<br />

Seefracht sehr gut aufgestellt.<br />

Intelligente Logistiklösungen leisten einen<br />

wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung:<br />

Sie erhöhen nicht nur die Datenqualität,<br />

sondern optimieren auch alle Prozesse bei<br />

der Abwicklung. KI macht eine bessere Planung<br />

durch Mengenvoraussage bei der Zusammenstellung<br />

von Ladungen möglich,<br />

kann Transportwege darstellen oder die Zustelladressen,<br />

Sendungsverfolgung und Ankunftszeiten<br />

durch Internet-of-Things-Tracking<br />

exakt definieren. Über das Portal<br />

eLogistics können DACHSER Kunden die<br />

Aufträge webbasiert steuern. Hinzu kommt<br />

das Supply-Chain-Event-Management-Tool<br />

ActiveReport, das bei Abweichungen im<br />

Sendungsverlauf Alarm schlägt. Kurzum:<br />

DACHSER ist in der Datenwelt zu Hause und<br />

macht sich diese jeden Tag zunutze. Das gilt<br />

für die Distribution ebenso wie für die Beschaffungslogistik,<br />

bei der DACHSER die<br />

Steuerung und Überwachung der Warenströme<br />

von Lieferanten ermöglicht. W<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.dachser.de<br />

DACHSER SE<br />

Logistikzentrum <strong>Köln</strong>, Alexander Haak<br />

General Manager European Logistics<br />

Hansestraße 52, 51149 <strong>Köln</strong><br />

Tel.: +492203 6998 181<br />

dachser.koeln@dachser.com<br />

www.dachser.de<br />

30 www.diewirtschaft-koeln.de


Intelligent vernetzt.<br />

Maximale Konnektivität.<br />

Eine leistungsstarke IT ist die<br />

Basis einer global integrierten,<br />

reibungslos verzahnten Logistik.<br />

Mit digitaler Kompetenz sowie<br />

durchgängiger Vernetzung und<br />

Konnektivität erreicht DACHSER<br />

nicht nur durchgehend hohe<br />

Sicherheit und Datenqualität,<br />

sondern unterstützt Sie auch<br />

schnell und zuverlässig in Ihren<br />

Geschäftsprozessen.<br />

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Hansestraße 52 • 51149 <strong>Köln</strong><br />

Tel.: +49 2203 6998 181<br />

dachser.koeln@dachser.com • dachser.de


| Geld & Geschäft | Sonderthema Digitalisierung<br />

CHATGPT –<br />

NUTZEN UND RISIKEN<br />

Bei der Nutzung von ChatGPT gibt es einige rechtliche Stolperfallen, die zu beachten sind<br />

Inwieweit werden ChatGPT und künstliche Intelligenz unsere <strong>Wirtschaft</strong> verändern?<br />

Das Thema ChatGPT ist derzeit omnipräsent. Teils werden sogar die Worte<br />

„ChatGPT“ und „nächster iPhone-Moment“ in einem Atemzug genannt. <strong>Die</strong>ser Beitrag<br />

gibt Ihnen einen Überblick, was sich hinter ChatGPT verbirgt, wofür es einsetzbar<br />

ist und welche rechtlichen Probleme es mit sich bringt.<br />

Was ist ChatGPT?<br />

ChatGPT ist eine künstliche Intelligenz<br />

(KI) des US-amerikanischen Unternehmens<br />

OpenAI, die dazu entwickelt wurde,<br />

menschenähnliche Gespräche zu führen<br />

und auf Fragen zu antworten. In ihrer aktuellsten<br />

Version basiert sie auf dem large<br />

language model (LLM) GPT-4 (Generative<br />

Pretrained Transformer). Solche LLM sind<br />

Programme, die anhand von großen Mengen<br />

Text trainiert wurden, um natürliche<br />

Sprache zu verstehen und selbst ausgeben<br />

zu können. Das LLM GPT (jeweils in seiner<br />

aktuellen Version) kann also als das<br />

Hirn hinter ChatGPT verstanden werden,<br />

während ChatGPT ein Interface ist, das<br />

speziell für den Anwendungsfall des Dialogs<br />

im Chat-Format trainiert wurde. Im<br />

Gegensatz zu anderen KI-Modellen sind<br />

GPT und ChatGPT nicht auf einen bestimmten<br />

Informationsbereich trainiert<br />

worden, sondern können auf ein breites,<br />

allgemeines Informationsspektrum zurückgreifen.<br />

<strong>Die</strong> Trainingsdaten stammen<br />

dabei aus Webscraping, Büchern,<br />

Wikipedia und anderen Textquellen.<br />

<strong>Die</strong> Interaktion mit ChatGPT erfolgt durch<br />

Eingabe von sogenannten Prompts im<br />

Textfeld der Anwendung. <strong>Die</strong> Gestaltung<br />

von Prompts ist vielfältig. ChatGPT antwortet<br />

in Textform auf die Fragen oder<br />

Befehle des Nutzers. Es ist auch in der<br />

Lage, vom Nutzer bereitgestellte Informationen<br />

wie Referenztexte, Programmiercode<br />

und mittlerweile auch Bilder<br />

zu verwerten und in Antworten zu berücksichtigen.<br />

ChatGPT kann nicht nur<br />

menschliche Sprache ausgeben, sondern<br />

auch eine Vielzahl an Programmiersprachen.<br />

Seit GPT-4 kann ChatGPT auch auf<br />

das Internet zugreifen, sofern die KI der<br />

Ansicht ist, dass die Informationen aus<br />

dem eigenen Trainingssatz nicht ausreichen<br />

und aktuellere Informationen benötigt<br />

werden, um den Prompt zu beantworten.<br />

Um den bestmöglichen Output<br />

bei der Nutzung von ChatGPT zu erhalten,<br />

ist es essenziell, dass Prompts möglichst<br />

hochwertig gestaltet werden. Verfügbar<br />

ist ChatGPT mittlerweile per Webanwendung,<br />

iOS-App und API-Schnittstelle.<br />

<strong>Die</strong> möglichen Anwendungsfälle für<br />

ChatGPT sind vielfältig. Ein Einsatz ist im<br />

Foto: AdriaVidal – stock.adobe.com<br />

unternehmerischen Kontext z. B. als Customer<br />

Support oder persönlicher Assistent<br />

oder im privaten Bereich als Nachhilfelehrer<br />

oder persönlicher Planer der nächsten<br />

Reise denkbar.<br />

Datenschutz<br />

<strong>Die</strong> datenschutzrechtlichen Vorschriften<br />

der DSGVO kommen zur Anwendung, sobald<br />

personenbezogene Daten verarbeitet<br />

werden. Das ist bei ChatGPT in der Regel<br />

der Fall, wenn in den Prompts Angaben<br />

gemacht werden, die direkt oder indirekt<br />

auf eine Person schließen lassen (z. B.<br />

Name, Telefonnummer, Adresse, …). <strong>Die</strong><br />

Inhalte des Prompts werden zur Beantwortung<br />

durch ChatGPT auf den Servern<br />

von OpenAI verarbeitet und darüber hinaus<br />

noch für die Weiterentwicklung von<br />

ChatGPT genutzt. Liegen die datenschutzrechtlichen<br />

Anforderungen zur Verarbeitung<br />

der personenbezogenen Daten nicht<br />

vor, kommt es zu einem Datenschutzverstoß.<br />

Abgesehen davon, dass ein Erlaubnistatbestand<br />

wie eine Einwilligung oder<br />

ein berechtigtes Interesse für die Verarbeitungstätigkeit<br />

vorliegen muss, sollte<br />

darauf geachtet werden, dass neben dem<br />

Abschluss eines Auftragsverarbeitungsvertrags<br />

mit OpenAI unbedingt die Anforderungen<br />

an einen Drittlandstransfer erfüllt<br />

werden.<br />

Da OpenAI ein Unternehmen mit Sitz in den<br />

USA ist und es derzeit keinen Angemessenheitsbeschluss<br />

für die USA gibt, müssen<br />

Unternehmen zusätzlich die EU-Standardvertragsklauseln<br />

mit OpenAI vereinbaren,<br />

ein Transfer Impact Assessment durchführen<br />

und ggf. zusätzliche Sicherungsmaßnahmen<br />

für die personenbezogenen Daten<br />

ergreifen. <strong>Die</strong>s wird vor allem in zwei Situationen<br />

relevant. Zum einen, wenn Mitarbeiter<br />

ChatGPT nutzen und ihre Prompts<br />

personenbezogene Daten enthalten. Zum<br />

anderen, wenn Unternehmen beabsichtigen,<br />

ChatGPT in ihre Website oder eigene<br />

Apps einzubauen, bspw. in Form eines<br />

Chatbots. Grundsätzlich sind Unternehmen<br />

gut beraten, ihre Mitarbeiter dazu anzuhalten,<br />

keine personenbezogenen Daten<br />

in ihren Prompts zu verwenden. Außerdem<br />

32 www.diewirtschaft-koeln.de


Sonderthema Digitalisierung | Geld & Geschäft |<br />

ist zu beachten, dass Personen durch die<br />

DSGVO gegen ausschließlich KI-basierte<br />

Entscheidungen geschützt werden. Danach<br />

sind z. B. Entscheidungen über die Einstellung<br />

eines Bewerbers, die automatisiert<br />

durch ChatGPT erfolgen, nicht zulässig.<br />

Urheberrecht<br />

Je nach Umfang und Aufwand des Prompts<br />

können Nutzer ein Interesse daran haben,<br />

hinreichende Verwertungs- und Schutzrechte<br />

an dem Output zu erlangen. Nach<br />

den Nutzungsbedingungen von OpenAI<br />

stehen dem Nutzer auch alle Rechte an dem<br />

Output zu. Das Problem ist jedoch, dass es<br />

nach geltendem deutschem Recht kein<br />

Dateneigentum gibt und an maschinengenerierten<br />

Daten, mangels persönlicher<br />

geistiger Schöpfung, keine Urheberrechte<br />

entstehen. ChatGPT kann entsprechend<br />

den Nutzern keine Nutzungs- und Verwertungsrechte<br />

einräumen. Auch ist fragwürdig,<br />

ob durch Veranlassung des Outputs<br />

per Prompt ein Urheberrecht an dem Output<br />

entsteht. Das hat nicht zur Folge, dass<br />

die Inhalte nicht genutzt werden dürfen,<br />

sondern vielmehr, dass ihnen kein Schutz<br />

aus dem Urheberrecht zukommt.<br />

Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse<br />

Da die Inhalte von Prompts für die Weiterentwicklung<br />

von ChatGPT verwendet<br />

werden, sollte unbedingt darauf geachtet<br />

werden, dass keine Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse<br />

in Prompts erwähnt werden.<br />

Denn wenn es schlecht läuft, landen diese<br />

Informationen anschließend als Output bei<br />

der Konkurrenz. Ein prominentes Beispiel<br />

für einen solchen Leak ist Samsung, wo Mitarbeiter<br />

u. a. vertrauliche Besprechungsaufzeichnungen<br />

durch ChatGPT zusammenfassen<br />

ließen und die Inhalte später als Output<br />

verfügbar wurden. Mittlerweile lässt es<br />

ChatGPT zu, dass die Inhalte der Prompts<br />

nicht dazu verwendet werden, das eigene<br />

LLM weiter zu trainieren.<br />

Aktuelle Entwicklungen<br />

Ende März ordnete die italienische Datenschutzaufsichtsbehörde<br />

ein vorübergehendes<br />

Verbot von ChatGPT an. U. a. ist die<br />

Datenschutzaufsichtsbehörde der Ansicht,<br />

dass keine ordnungsgemäße Rechtsgrundlage<br />

für die massenhafte Sammlung und<br />

Speicherung personenbezogener Daten bestehe.<br />

Mittlerweile ist ChatGPT in Italien<br />

wieder verfügbar, nachdem OpenAI der italienischen<br />

Datenschutzbehörde eine Reihe<br />

von Zugeständnissen gemacht hat. Jedoch<br />

überprüfen inzwischen auch kanadische<br />

und deutsche Datenschutzaufsichtsbehörden<br />

die Konformität von ChatGPT mit geltendem<br />

Datenschutzrecht. Darüber hinaus<br />

arbeitet die EU-Kommission an einer<br />

KI-Verordnung, die<br />

KI allgemein zukünftig<br />

stark regulieren<br />

könnte. <strong>Die</strong><br />

Verabschiedung<br />

der KI-Verordnung<br />

könnte noch dieses<br />

Jahr erfolgen.<br />

Foto: Emmy Ljs – stock.adobe.com | Generiert mit KI<br />

Rückzugsörtchen<br />

ür Dringendes.<br />

Unsere mobile Toilette garantiert zu jeder<br />

Gelegenheit eine entsprechend hygienische<br />

Lösung – immer und überall.<br />

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Fazit<br />

ChatGPT bietet Unternehmen bei gezieltem<br />

Einsatz großes Optimierungspotenzial und<br />

Effizienzsteigerungen. Jedoch gebietet der<br />

Einsatz auch hohe Vorsicht und eine ausgefeilte<br />

Implementierungsstrategie, um hohe<br />

Bußgelder nach der DSGVO und geschäftsschädigende<br />

Datenleaks zu vermeiden. Allgemein<br />

empfiehlt es sich, Mitarbeitern Richtlinien<br />

für den Umgang mit ChatGPT an die<br />

Hand zu geben. Außerdem sollten Unternehmen<br />

die Entscheidungen der Datenschutzaufsichtsbehörden<br />

wachsam verfolgen, um,<br />

sofern notwendig, erforderliche Maßnahmen<br />

zeitnah ergreifen zu können. W<br />

Gastautor: Christian Kuss,<br />

Rechtsanwalt, LL.M., Partner<br />

Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

Foto: Jörg Modrow/laif/Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mbH<br />

KI droht bereits jetzt die Arbeit von vielen Menschen zu beeinflussen,<br />

wie der Streik der Schauspieler in den USA zeigt<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 33


| Geld & Geschäft | Sonderthema Digitalisierung<br />

MIT PROZESSANALYSE<br />

ZUR SOFTWARELÖSUNG<br />

Durch Optimierung der Abläufe können Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

steigern und ihre Effizienz maximieren<br />

Seit ihrer Gründung im Jahr 1999 hat sich die „WAITS Software- und Prozessberatungsgesellschaft<br />

mbH“ zu einem führenden Anbieter von individuellen Softwarelösungen<br />

und professioneller Beratung entwickelt.<br />

Geschäftsführer des in <strong>Köln</strong> ansässigen<br />

Unternehmens ist Christian M. Mzyk. Herr<br />

Mzyk hat sich mit seinem Unternehmen<br />

auf die Bereiche Softwareentwicklung und<br />

Prozessoptimierung mit einem umfassenden<br />

Leistungsspektrum spezialisiert. Im<br />

Fokus steht dabei der enge Kontakt zum<br />

Kunden, um so seine individuellen Anforderungen<br />

verstehen und innovative Lösungen<br />

entwickeln zu können. <strong>Die</strong> enge Zusammenarbeit<br />

beginnt mit der Konzeption,<br />

setzt sich fort über die Planung bis hin zur<br />

Implementierung und Qualitätssicherung.<br />

<strong>Die</strong> Softwareentwicklung geht dabei branchenunabhängig<br />

vonstatten.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der WAITS liegt<br />

auf der Prozessoptimierung. Das Unternehmen<br />

unterstützt seine Kunden bei der<br />

Analyse und Optimierung ihrer Geschäftsprozesse,<br />

um etwa Kosten zu senken. Dabei<br />

werden bewährte Methoden eingesetzt,<br />

um Potenziale zur Prozessverbesserung zu<br />

identifizieren und effektive Lösungen zu<br />

implementieren.<br />

Fachliche Expertise<br />

für langfristige<br />

Partnerschaften<br />

Das Unternehmen arbeitet nach international<br />

anerkannten Standards und strebt<br />

kontinuierlich nach Verbesserung und Innovation.<br />

Das gesamte Team legt besonderen<br />

Wert auf langfristige Partnerschaften.<br />

Nicht der schnelle Erfolg steht im Vordergrund.<br />

WAITS pflegt enge Beziehungen zu<br />

Kunden und arbeitet kontinuierlich daran,<br />

ihr Vertrauen zu erhalten. Das Unternehmen<br />

legt großen Wert auf einen kundenorientierten<br />

Ansatz und stellt sicher, dass<br />

die Lösungen auf die spezifischen Bedürfnisse<br />

und Ziele jedes Kunden zugeschnitten<br />

sind.<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt im Portfolio<br />

ist die kontinuierliche Weiterentwicklung<br />

von Software. Stets auf dem neuesten<br />

Stand der Technologie bleiben und aktiv<br />

sämtliche Trends und Entwicklungen in<br />

der Branche verfolgen – durch den Einsatz<br />

modernster Tools und Technologien wird<br />

sichergestellt, dass Kunden von den besten<br />

Lösungen profitieren können, um ihre<br />

Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und<br />

technologische Fortschritte zu nutzen. W<br />

Heribert Eiden<br />

Drei Fragen an WAITS-Geschäftsführer<br />

Christian M. Mzyk:<br />

w: Welche Branchen<br />

bedienen Sie mit Ihren <strong>Die</strong>nstleistungen?<br />

Christian M. Mzyk: Wir haben uns Gedanken<br />

gemacht, ob wir uns und somit unsere<br />

Kunden einschränken sollten, und sind zu<br />

dem Entschluss gekommen, dass jedes Unternehmen,<br />

welches Informationstechnologie<br />

einsetzt oder einsetzen möchte, bei<br />

uns herzlich willkommen ist. <strong>Die</strong> meisten<br />

Prozesse, sei es im Lieferanten-, Finanzoder<br />

HR-Bereich, sind doch branchenübergreifend<br />

ähnlich und es gibt keinen<br />

Grund, bestimmte Branchen von unserer<br />

Expertise auszuschließen. In Projekten<br />

haben wir zusätzliches Branchenwissen<br />

aus den Sektoren Automotive, Logistik,<br />

Finanzdienstleistung (Banken, Versicherungen)<br />

und MarTech gewonnen. <strong>Die</strong> Liste<br />

aller Branchen aufzuzählen, in denen wir<br />

bereits tätig waren, wäre sehr lang.<br />

w: Sind Sie hauptsächlich<br />

in <strong>Köln</strong> tätig?<br />

Christian M. Mzyk: Um ehrlich zu sein,<br />

sind die wenigsten Kunden aus <strong>Köln</strong>!<br />

Das ist sehr schade, da wir natürlich gerne<br />

auch <strong>Köln</strong>er Unternehmungen unterstützen<br />

würden. Unsere Kunden – wobei<br />

wir sie lieber „auftraggebende Partner“<br />

nennen – kommen aus der gesamten<br />

DACH-Region, also Deutschland, Österreich<br />

und Schweiz.<br />

w: Wie sieht Ihr optimaler<br />

Kunde aus?<br />

Christian M. Mzyk: Häufig werden wir von<br />

Konzernen beauftragt, welche zum Beispiel<br />

Unterstützung beim internen Controlling<br />

benötigen. Wir bringen Klarheit in<br />

die Prozesse und helfen, Strukturen und<br />

Workflows aufzusetzen, um den Kunden<br />

zu ermöglichen, die Pflege der Geschäftsprozesse<br />

im Nachgang, nach unserem<br />

Projekt, selbstständig durchzuführen. So<br />

wie zuletzt bei dem japanischen Konzern<br />

„dentsu group“. Aber auch größere KMUs<br />

möchten ihre Geschäftsprozesse aus den<br />

Köpfen der Mitarbeiter in ein strukturiertes<br />

und standardisiertes Format wie BP-<br />

MN-Modelle überführen. Eine klare Abgrenzung<br />

eines optimalen Kunden gibt es<br />

demnach nicht. W<br />

Foto: Christian Mzyk<br />

34 www.diewirtschaft-koeln.de


Anzeige Sonderthema Digitalisierung | Geld & Geschäft |<br />

OPTIMAL AUFGESTELLT<br />

IN DIE DIGITALE WELT<br />

Mit strategischer Beratung durch die digitale Transformation<br />

In gemeinsamen Workshops berät Z PLUS M-Digitalexperte Olaf Ziegs<br />

seine Kunden hinsichtlich der optimalen digitalen Strategie<br />

<strong>Die</strong> Welt des Marketings ist vielfältig und spätestens mit Beginn der Digitalisierungswelle<br />

so vielschichtig, dass vor allem mittelständische Unternehmen zunehmend<br />

den Überblick an Möglichkeiten verlieren und somit wichtige Chancen verpassen.<br />

Das bisherige Marketing bringt nicht mehr den gewünschten Erfolg und viele<br />

Unternehmen sind angesichts von Website-Optimierungen, SEA, SEO, Social Media<br />

& Co. überfordert. Hier kommen Spezialagenturen wie Z PLUS M DIE MARKETING<br />

AGENTUR aus <strong>Köln</strong> ins Spiel.<br />

Mit über 25 Jahren Erfahrung am Markt<br />

berät Z PLUS M DIE MARKETING AGEN-<br />

TUR Unternehmen aus dem Mittelstand<br />

in allen Facetten rund um das Marketing.<br />

„Welche digitalen Medien sind relevant für<br />

mein Unternehmen?“ „Wo halten sich unsere<br />

Kunden auf?“ „Warum funktioniert<br />

unsere bisherige Strategie nicht mehr?“<br />

Typische Fragen, die Unternehmen stellen,<br />

die auf dem Weg in die Digitalisierung<br />

nicht mehr hinterherkommen. Als<br />

eine von wenigen Agenturen konzentriert<br />

sich die Z PLUS M vor allem auf die Beratung<br />

von Unternehmen, die ihr Marketing<br />

nachhaltig und professionell digital aufstellen<br />

wollen. Olaf Ziegs pflegt dabei eine<br />

sehr enge Beziehung zum Mittelstand.<br />

Als stellvertretender Regionalvorsitzender<br />

und Past President des Interessenverbandes<br />

DIE FAMILIENUNTERNEHMER in der<br />

Metropolregion <strong>Köln</strong>-Bonn ist er eng mit<br />

diesem verbunden und verfügt über ein<br />

breit gefächertes Netzwerk und Know-how.<br />

Foto: Heinz Augé<br />

Viele Kunden kommen auf die Agentur zu<br />

und wissen weder genau, wo sich ihre Zielgruppe<br />

aufhält, noch wie sie diese richtig<br />

ansprechen sollen. <strong>Die</strong> Gründe hierfür<br />

sind vielschichtig. Entweder ist das Unternehmen<br />

so neu am Markt, dass viele Dinge<br />

noch gar nicht ausgearbeitet sind, oder<br />

aber Betriebsblindheit führt zu einem nicht<br />

konsistenten und wenig effizienten Außenauftritt.<br />

„Ein externer Blick kann hier oft<br />

Wunder bewirken“, so Olaf Ziegs. „Deshalb<br />

starten wir bei unseren Kunden fast immer<br />

mit einem intensiven Workshop, in dem wir<br />

die Grundlagen für die zukünftige Strategie<br />

legen. Mein Marketingteam, welches<br />

aus erfahrenen Marketeers und Digital Natives<br />

besteht, leitet daraus die nötigen individuellen<br />

Maßnahmen für ein erfolgreiches<br />

Marketing ab.“ Auf Wunsch übernimmt die<br />

Z PLUS M die gesamte Prozesskette von der<br />

Beratung über die Umsetzung bis hin zur<br />

Erfolgskontrolle. Das Team deckt dabei alle<br />

Bereiche ab, die für ein erfolgreiches Marketing<br />

notwendig sind. Auch sind für die einzelnen<br />

Gewerke und für die hohe Kundenzufriedenheit<br />

Zertifikate bzw. Nachweise<br />

vorhanden.<br />

Mit staatlichen<br />

Förderungen zum Ziel<br />

Gerade in der heutigen Zeit der digitalen<br />

Transformation ist es unabdingbar, sein<br />

Unternehmen digital optimal aufzustellen.<br />

Viele Unternehmen wissen dabei nicht, dass<br />

sie sich ihren Weg in die Digitalisierung sogar<br />

vom Staat fördern lassen können. Bis zu<br />

80 Prozent der Kosten können als Fördersumme<br />

dabei je Programm beantragt werden.<br />

Es gibt nur wenige Agenturen, die sich<br />

für eine solche Fördermittelberatung autorisiert<br />

haben. <strong>Die</strong> Z PLUS M ist eine davon. Sie<br />

berät ihre Kunden über die verschiedenen<br />

Programme und möglichen Fördersummen.<br />

Abhängig von Größe und Projektvorhaben<br />

gibt es für nahezu jedes Unternehmen eine<br />

passende Fördermöglichkeit. Olaf Ziegs:<br />

„Dabei nehmen wir uns selbst nicht aus und<br />

professionalisieren auch unsere eigenen digitalen<br />

Teams immer weiter; so etwa jüngst<br />

mit dem INQA-Coaching.“ Somit kann die Z<br />

PLUS M künftig auch diesen Bereich bei ihren<br />

Kunden abdecken und zu einer Verbesserung<br />

von internen Unternehmensstrukturen<br />

ihrer Kunden beitragen.<br />

Wir wachsen mit<br />

den Anforderungen<br />

Mit den zunehmenden Anforderungen<br />

im Zeitalter der digitalen Transformation<br />

wächst auch Z PLUS M. „Der Wunsch nach<br />

einer Vergrößerung und Ausweitung der<br />

Agentur besteht schon lange. Im vergangenen<br />

Jahr bot sich mir eine einzigartige Gelegenheit“,<br />

verrät Ziegs. Wie diese genau<br />

aussieht, behält er dabei noch für sich. Nur<br />

so viel steht fest: „Wir wachsen, stellen ein<br />

und werden Ende des Jahres unseren Firmenhauptsitz<br />

ins schöne <strong>Köln</strong>er Marienburg<br />

verlegen.“ W<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.zplusm.de, mail@zplusm.de<br />

Tel.: 0221 50294640<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 35


| Leben & Wissen<br />

METHAN AUS<br />

STAUSEEN NUTZEN<br />

Prototyp zur Methangasernte von der TH <strong>Köln</strong> weiter optimiert<br />

Das in Stauseen zum Teil in erheblichen Mengen entstehende Treibhausgas kann in<br />

die Atmosphäre entweichen und der Umwelt schaden. Um dies zu verhindern, hat die<br />

TH <strong>Köln</strong> im Projekt „MELINU“ den bereits entwickelten Prototyp zur Methangasernte<br />

optimiert. In mehreren Versuchen an der Wupper-Vorsperre nördlich von Hückeswagen<br />

wurde dieser getestet. Dabei zeigte sich, dass es nun möglich ist, das aus dem<br />

Sediment entnommene Methan zu speichern und energetisch zu nutzen.<br />

Das Problem des vorhandenen Methangases<br />

in Stauseen erklärt Prof. Dr. Christian<br />

Jokiel vom Labor für Wasser und Umwelt<br />

der TH <strong>Köln</strong>: „<strong>Die</strong> Unterbrechung von<br />

Fließgewässern durch Absperrbauwerke<br />

führt dazu, dass sich in diesen Stauräumen<br />

vermehrt Sedimente wie Kies und Sand sowie<br />

organische Bestandteile wie Blätter<br />

ansammeln. Durch den Abbau des organischen<br />

Materials entsteht Methan. <strong>Die</strong>ses<br />

ist bezogen auf eine Zeitspanne von 20<br />

Jahren etwa 86-mal so klimaschädlich wie<br />

Kohlenstoffdioxid.“ <strong>Die</strong> Wupper-Vorsperre<br />

verfügt über ein Volumen von 307.000<br />

Kubikmetern. Allein dort werden jährlich<br />

so viele Treibhausgase abgegeben, wie ein<br />

Pkw auf anderthalb Millionen Fahrkilometern<br />

produziert.<br />

In Zusammenarbeit mit einem Fachunternehmen<br />

hat die TH <strong>Köln</strong> daher in mehreren<br />

Projekten einen Prototyp entwickelt,<br />

der die Ablagerung von Sediment und die<br />

Methanemissionen reduzieren soll. Dabei<br />

Der Prototyp ist in der Lage, Sediment in Stauseen zu<br />

verlagern und gleichzeitig Methangas zu gewinnen<br />

wird mit einem Hochdrucksauger, installiert<br />

an einer schwimmenden Plattform,<br />

Sediment aufgelöst und aufgesaugt. Bei<br />

der anschließenden Trennung des Wasser-Sediment-Gas-Gemischs<br />

wird das Gas<br />

entnommen und das Sediment anschließend<br />

unterhalb der Stauanlage wieder dem<br />

Fließgewässer zugeführt. Im Projekt „ME-<br />

LINU“ wurden nun neue Methoden zur<br />

Speicherung und Nutzung des Methans<br />

entwickelt sowie das Auffangen des Gases<br />

optimiert.<br />

Aufnahmeeinheit<br />

verbessert und Gasbags<br />

installiert<br />

<strong>Die</strong> bisherige Einheit des Prototyps zur<br />

Aufnahme des Sediments wurde im ersten<br />

Schritt verbessert, wie Corina Lied, Wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin am Labor für<br />

Wasser und Umwelt der TH <strong>Köln</strong>, erklärt:<br />

Foto: TH <strong>Köln</strong><br />

„Wir haben die Einheit unter anderem<br />

dichter gemacht und mit einer leistungsstärkeren<br />

Pumpe versehen. So konnte eine<br />

höhere Sedimentverlagerung und Methangasernte<br />

erzielt werden. Zudem haben wir<br />

einen seitlichen Zugang für Wartungs- und<br />

Reparaturarbeiten hinzugefügt.“<br />

Zur Speicherung des hochwertigen Gases<br />

wurden vier Gasbags aus flexibler Kunststofffolie<br />

an der Plattform angebracht. Jedes<br />

dieser Behältnisse fasst dabei 250 Liter.<br />

Verglichen mit anderen Varianten zur<br />

Speicherung entfällt bei den Gasbags die<br />

Komprimierung des Gases, wodurch weniger<br />

Energie benötigt wird. Weiterhin wurde<br />

ein auf Gasbetrieb umgebauter Benzingenerator<br />

in das System integriert, mit welchem<br />

das Methangas in elektrische Energie<br />

umgewandelt wird.<br />

4.322 Liter<br />

Gas gesammelt<br />

Insgesamt wurden auf der Wupper-Vorsperre<br />

36 Fahrten durchgeführt, um die einzelnen<br />

Komponenten sowie das gesamte System<br />

ausgiebig zu testen. Pro Fahrt wurden<br />

dabei ca. 120 Liter Gas mit einem Methangehalt<br />

von durchschnittlich 50 Prozent gesammelt.<br />

Aus den insgesamt 4.322 Litern<br />

gesammelten Gases konnten dann 3.047<br />

Kilojoule Energie gewonnen werden. Hochgerechnet<br />

hätten damit rund 31 Prozent<br />

der erforderlichen Energie für die Befahrung<br />

der gesamten Vorsperre aus dem gesammelten<br />

Gas gewonnen werden können.<br />

Prof. Dr. Christian Jokiel ist überzeugt<br />

vom Ergebnis der Versuche: „Im Projekt<br />

MELINU konnte erfolgreich nachgewiesen<br />

werden, dass das in Stauseen entstehende<br />

Biogas genutzt werden kann, um elektrische<br />

Energie zu erzeugen.“ Allerdings<br />

seien noch weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeiten<br />

nötig, um das System<br />

reif für den Markt zu machen. So müsse<br />

die Gasanalyse und die -speicherung für<br />

einen kommerziellen Einsatz noch weiter<br />

optimiert werden. In Kooperation mit SedimentWorks<br />

GmbH, dem bisherigen Kooperationspartner,<br />

soll diesbezüglich weiter<br />

daran gearbeitet werden. W<br />

36 www.diewirtschaft-koeln.de


Leben & Wissen |<br />

DIE STADT KÖLN<br />

WIRD MITGLIED IM VDV<br />

Kräfte für Zukunftsprojekte bündeln<br />

Wir leben in einer Zeit großer Umbrüche in der Klimapolitik und damit auch in der<br />

Mobilität. Bis 2035 soll die Stadt <strong>Köln</strong> klimaneutral werden. Dazu muss jetzt gehandelt<br />

werden. Darum hat der Rat der Stadt <strong>Köln</strong> am 15. Juni 20<strong>23</strong> beschlossen, dass<br />

<strong>Köln</strong> Mitglied im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) wird.<br />

Es ist die zweite Kommune neben Regensburg,<br />

die außerordentliches Mitglied in<br />

dem Verband wird. <strong>Die</strong> Einsichten und Erfahrungen<br />

des Verbands sollen der Stadt<br />

bei der Mobilitätsplanung zugutekommen.<br />

„Ich freue mich sehr über die künftige Mitgliedschaft<br />

der Stadt <strong>Köln</strong> im VDV. An der<br />

zunehmenden Anzahl an ÖPNV-Ausbauprojekten<br />

– darunter das große Projekt<br />

‚Ost-West-Achse‘ – und der angestrebten<br />

Beschleunigung der Umsetzung der ÖP-<br />

NV-Maßnahmen ist die Stadt <strong>Köln</strong> in enger<br />

Zusammenarbeit mit den <strong>Köln</strong>er Verkehrs-Betrieben<br />

direkt beteiligt. Zudem ist<br />

sie Aufgabenträger für den ÖPNV der Stadt.<br />

Der Ausbau des Bahnknotens <strong>Köln</strong> und<br />

damit des S-Bahn-Netzes betrifft die Stadt<br />

ebenfalls direkt. Auch die Entwicklung eines<br />

nachhaltig klimafreundlichen <strong>Wirtschaft</strong>sverkehrs<br />

steht auf unserer Agenda“,<br />

VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff (links) und Beigeordneter<br />

für Mobilität der Stadt <strong>Köln</strong>, Ascan Egerer (rechts)<br />

so der Beigeordnete für Mobilität der Stadt<br />

<strong>Köln</strong>, Ascan Egerer. „Mit <strong>Köln</strong> tritt nicht<br />

nur eine der größten deutschen Städte dem<br />

VDV bei. <strong>Köln</strong> ist auch nach wie vor Sitz unserer<br />

Hauptgeschäftsstelle und damit immer<br />

ein wichtiger Fokus für den Verband.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Köln</strong>er Verkehrs-Betriebe gehören seit<br />

jeher zu den aktivsten VDV-Mitgliedern<br />

und bringen sich bis zum Vorstand sehr<br />

intensiv in den Verband ein. Wir freuen<br />

uns daher außerordentlich, dass wir<br />

künftig mit Blick auf die Mobilitätswende<br />

und die damit verbundenen Herausforderungen<br />

noch mehr unmittelbare Eindrücke<br />

und direkten Erfahrungsaustausch<br />

aus einer Millionenstadt wie <strong>Köln</strong> bekommen<br />

werden“, kommentiert VDV-Hauptgeschäftsführer<br />

Oliver Wolff. Der Verband<br />

Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)<br />

ist der Branchenverband des öffentlichen<br />

Foto: VDV / Michael Fahrig und Peter Himsel<br />

Personen- und Schienengüterverkehrs mit<br />

mehr als 640 Mitgliedsunternehmen. <strong>Die</strong><br />

Stadtverwaltung, die Ausbauprojekte in<br />

<strong>Köln</strong> plant, profitiert hierbei von den bundesweiten<br />

Einsichten in Projekte und von<br />

den Arbeitsergebnissen des VDV und der<br />

VDV blickt auf die täglichen Erfahrungen<br />

im Verkehr der Rheinmetropole.<br />

Spannende Projekte<br />

Eine zukunftsweisende Kooperation des<br />

VDV besteht mit dem weltweiten Verband<br />

ITxPT, welcher sich um die Standardisierung<br />

von Fahrzeugdaten kümmert. ITxPT<br />

ist ein gemeinnütziger, durch Mitgliedsbeiträge<br />

finanzierter Verband mit 160 Mitgliedern<br />

aus 27 Ländern, bestehend aus<br />

Aufgabenträgern, Verkehrsunternehmen,<br />

Fahrzeugherstellern und Ausrüstungsbzw.<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsanbietern. ITxPT und<br />

der Branchenverband VDV haben vereinbart,<br />

bei der Schaffung und Anwendung<br />

von Standards für den Informationsaustausch<br />

zwischen IT-Systemen für den öffentlichen<br />

Verkehr enger zusammenzuarbeiten.<br />

„Nur durch das Schaffen weltweit<br />

einheitlicher Standards lassen sich sowohl<br />

für die Verkehrsunternehmen als<br />

auch für die System-Anbieter Aufwände<br />

und damit die Kosten für IT-Lösungen<br />

senken“, so VDV-Vizepräsident Werner<br />

Overkamp. „Durch ein gemeinsames Vorgehen<br />

auf internationaler Ebene bekommen<br />

hier die Anforderungen der deutschen<br />

Verkehrsunternehmen ein ungleich höheres<br />

Gewicht bei den Fahrzeugherstellern.“<br />

Auch <strong>Köln</strong> blickt damit auf die Zukunft des<br />

Fahrens, sei es im eigenen Auto, im städtischen<br />

Elektrobus oder auf der Schiene.<br />

Als „Smart City“ ist <strong>Köln</strong> ohnehin an Vernetzung<br />

und Digitalisierung stark interessiert.<br />

Mit dem Beitritt <strong>Köln</strong>s im VDV wird<br />

die Stadt perspektivisch von der Vernetzung<br />

mit zahlreichen Unternehmen und<br />

Fachausschüssen profitieren und ihre Projekte<br />

im Hinblick auf die Mobilitätswende<br />

noch effizienter gestalten können. Es bewegt<br />

sich also wieder einmal etwas in der<br />

Rheinmetropole. W<br />

Karoline Sielski<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 37


| Leben & Wissen<br />

WAS TUN BEI<br />

VORHOFFLIMMERN?<br />

Früh handeln und früh abladieren!<br />

Chefarzt Prof. Horlitz und Ärztlicher Leiter der Elektrophysiologe Priv.-Doz. Dr. Stöckigt<br />

erhalten für das Krankenhaus Porz am Rhein in <strong>Köln</strong> die Zertifizierung zum Vorhofflimmer-Zentrum<br />

durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie<br />

Wer Vorhofflimmern hat, der darf diesen 13. Herz- und Gefäßtag des Krankenhauses<br />

Porz am Rhein nicht verpassen. Am <strong>Die</strong>nstag, den 5. September 20<strong>23</strong>, werden <strong>Köln</strong>er<br />

Herz-Spezialisten im „Großen Saal“ des Gürzenichs in <strong>Köln</strong> aufklären. Patienten oder<br />

medizinisch Interessierte werden wieder viele Neuheiten rund um Herz und Gefäße<br />

aus dem Gürzenich mitnehmen. Das Programm ist einmal mehr gespickt mit absoluten<br />

Highlights aus der Welt der Herz- und Gefäßerkrankungen – und wie immer:<br />

alles für Laien verständlich vorgetragen.<br />

Ein Highlight ist die moderne Behandlung<br />

von Vorhofflimmern, der häufigsten Herzrhythmusstörung,<br />

die nicht nur sehr unangenehm<br />

sein kann, sondern auch zum<br />

Schlaganfall führen kann. Prof. Dr. med.<br />

Marc Horlitz, Chefarzt der Kardiologie und<br />

eines der größten deutschen „Vorhofflimmer-Zentren“<br />

am Krankenhaus Porz am<br />

Rhein in <strong>Köln</strong>, gibt w zu<br />

diesem Thema ein exklusives Interview.<br />

w: Wie häufig tritt Vorhofflimmern<br />

auf?<br />

Prof. Horlitz: <strong>Die</strong> Zahl der Patienten mit Vorhofflimmern<br />

wächst unaufhörlich. Derzeit<br />

leiden 1,5 Millionen allein in Deutschland<br />

und 10 Millionen Menschen in Europa unter<br />

dieser Erkrankung, Tendenz steigend. Prognosen<br />

besagen, dass sich bis zum Jahr 2060<br />

die Zahl noch verdoppeln wird.<br />

w: Warum ist das so?<br />

Prof. Horlitz: Wissenschaftlich lassen sich<br />

die Gründe für diese rasante Entwicklung<br />

noch nicht klar belegen. Es mag sicherlich<br />

mit der immer älter werdenden Gesellschaft<br />

in den Industriestaaten zu tun haben. Doch<br />

das allein scheint diesen Trend nicht vollends<br />

zu erklären. Wir beobachten nämlich<br />

unter den Vorhofflimmer-Patienten zunehmend<br />

auch eine große Gruppe jüngerer<br />

Menschen, die scheinbar gesund und dynamisch<br />

sind, sich beruflich sehr engagieren<br />

und nebenbei noch überdurchschnittlich<br />

viel Sport treiben. <strong>Die</strong>se Menschen entwickeln<br />

auffällig häufiger plötzlich Vorhofflimmern,<br />

obwohl sie ja eigentlich alles vermeintlich<br />

richtig machen, also beruflich<br />

aktiv sind, gesund leben und sich in der<br />

Freizeit viel bewegen.<br />

w: Wie ist das Risiko bei<br />

Sportlern?<br />

Foto: Privat<br />

Prof. Horlitz: Wer regelmäßig und vernünftig<br />

Sport betreibt, am besten natürlich nach<br />

einem gezielten individuellen Trainingsplan<br />

nach Durchführung einer Spiroergometrie,<br />

sorgt für ein gutes inneres Gleichgewicht,<br />

erhöht die Fitness und entlastet das<br />

Herz und den Kreislauf. Damit kann Vorhofflimmern<br />

und auch anderen Herz- und<br />

Kreislauferkrankungen sehr effektiv vorgebeugt<br />

werden. Aber unter hoch intensiv<br />

trainierenden Sportlern ist hingegen ein<br />

enorm großes Wachstum an Vorhofflimmern<br />

zu verzeichnen. Wer zu intensiven<br />

Sport und zu hartes Training betreibt (statistisch<br />

ab 2.000 Trainingsstunden), hat<br />

ein Risiko bis zu 12,5 Prozent, ein Vorhofflimmern<br />

zu entwickeln. Im Vergleich zur<br />

Normalbevölkerung, bei der das Risiko bei<br />

immerhin 2 Prozent liegt, ist die Rate unter<br />

Hochleistungssportlern bedeutsam erhöht.<br />

Nicht nur den Herzkranken, sondern auch<br />

den beruflich wie sportlich sehr engagierten<br />

Menschen in unserer Bevölkerung gehört<br />

daher hinsichtlich der Erkennung von<br />

Vorhofflimmern die volle Aufmerksamkeit.<br />

Risikofaktoren erkennen<br />

und behandeln<br />

w: Kann ich Vorhofflimmern<br />

als Betroffener aktiv verhindern?<br />

Prof. Horlitz: Das Risiko für Vorhofflimmern<br />

kann bereits in den Genen festgelegt<br />

sein. Auch Menschen, die sich wenig schonen<br />

und eine Infektion jeglicher Art nicht<br />

richtig auskurieren, können durch entzündliche<br />

Prozesse die „falschen Zündkerzen“ in<br />

ihrem Herzen in Gang setzen, die dann Vorhofflimmern<br />

auslösen. Ein weiterer wichtiger<br />

Faktor ist der persönliche individuelle<br />

Stressfaktor, der dann der oft entscheidende<br />

Auslöser ist. Grundsätzlich ist wichtig, persönliche<br />

Risikofaktoren wie Übergewicht,<br />

Bluthochdruck, Diabetes mellitus und ein<br />

mögliches Schlaf-Apnoe-Syndrom rechtzeitig<br />

zu erkennen und zu behandeln, besser<br />

noch, diese erst gar nicht entwickeln zu lassen.<br />

w: Das heißt, dass durch<br />

Entzündung oder durch genetische Prozesse<br />

die „falschen Zündkerzen“ entstehen?<br />

Prof. Horlitz: Ja, so ähnlich kann man<br />

das sagen. Quasi wie ein Felsen im Rhein<br />

kommt es im Vorhof durch lokale Bindegewebsstränge<br />

(Fibrose) zu elektrischen<br />

38 www.diewirtschaft-koeln.de


Leben & Wissen |<br />

„Strudelbildungen“. <strong>Die</strong> normale Erregung<br />

wird unterbrochen, es entstehen lokal „falsche<br />

Zündkerzen“, die dann Vorhofflimmern<br />

auslösen können. Das heißt, dass der<br />

Impuls nicht mehr gleichmäßig läuft, was<br />

man auf dem EKG sieht, aber auch bereits<br />

durch das Fühlen des Pulses spüren kann.<br />

w: Aber nun ist ja nicht<br />

jedes Herzstolpern gleich ein Vorhofflimmern.<br />

Woran erkenne ich denn als Laie,<br />

dass ich wirklich Vorhofflimmern habe?<br />

Prof. Horlitz: Das ist leider nicht immer so<br />

eindeutig. <strong>Die</strong> Aussagen der Betroffenen<br />

sind zumindest sehr unterschiedlich. Im<br />

Vordergrund steht, wie schon gesagt, dass<br />

der Puls bei Vorhofflimmern plötzlich unregelmäßig<br />

wird. Oft verspüren Patienten<br />

plötzlich einen hohen Ruhepuls (ab ca. 110<br />

bis 130 Schläge pro Minute oder größer),<br />

manchmal ist er aber auch auffällig langsam.<br />

Durch die hohe Vorhof-Frequenz kann<br />

sich der Vorhof-Muskel nicht mehr aktiv zusammenziehen.<br />

Das Blut wird nicht mehr<br />

aktiv, sondern nur noch passiv in die Hauptkammern<br />

„gesaugt“, sodass die Gesamtleistung<br />

des Herzens bei Vorhofflimmern dann<br />

bis zu 30 Prozent abnehmen kann.<br />

w: Das klingt ja bedrohlich.<br />

Das spüre ich als Patient doch bestimmt<br />

richtig extrem?<br />

Prof. Horlitz: Das ist oft so, ja. Patienten können<br />

Luftnot und Leistungsschwäche entwickeln,<br />

kommen die Treppe nicht mehr problemlos<br />

hoch. Insgesamt kann es zu einer<br />

erheblichen Einschränkung der Lebensqualität<br />

kommen. Deshalb sollte ein regelmäßiger<br />

Check beim Haus- oder Facharzt erfolgen.<br />

Der Beweis von Vorhofflimmern kann am Ende<br />

nur durch ein EKG erbracht werden.<br />

Möglichst früh Rhythmustherapie<br />

starten<br />

w: Das heißt, es gibt nicht<br />

nur ein anfallsartiges Vorhofflimmern,<br />

sondern auch ein chronisches?<br />

Prof. Horlitz: Genau, interessant ist, dass<br />

ein anfallsartiges Vorhofflimmern mit der<br />

Zeit unbehandelt in ein anhaltendes Vorhofflimmern<br />

übergeht und so chronisch<br />

wird. Hierbei haben sich die Bindegewebszellen<br />

dramatisch im Vorhof vermehrt,<br />

quasi wie „Unkrautzellen“ zu Hause im eigenen<br />

Garten. Deshalb empfiehlt es sich,<br />

möglichst früh eine geeignete Rhythmustherapie<br />

zu beginnen, bevor die Entwicklung<br />

durch zu viel „Unkraut“ chronisch wird.<br />

w: Welche Therapie empfiehlt<br />

sich?<br />

Prof. Horlitz: Frühes Handeln, frühe Ablation!<br />

Wir dürfen nicht zulassen, dass anfallsartiges<br />

Vorhofflimmern in eine dauerhafte<br />

Form übergeht, da die Erfolgsraten mit dem<br />

Wachstum des „Unkrautgewebes“ zunehmend<br />

schlechter werden.<br />

w: Können Sie den Prozess<br />

etwas konkretisieren?<br />

Prof. Horlitz: Im Vergleich zum anfallsartigen<br />

Vorhofflimmern, wo die Erfolgsrate mit<br />

der Ablation in bis zu 80 Prozent aller Fälle<br />

möglich ist, macht das lang anhaltende<br />

Vorhofflimmern deutlich mehr Probleme in<br />

der Behandlung. Wenn das Vorhofflimmern<br />

nämlich nicht mehr spontan in den richtigen<br />

Rhythmus („Sinusrhythmus“) umspringen<br />

kann, ist oftmals zu beobachten,<br />

dass sich das Fibrosegewebe, das anfangs<br />

nur um die Lungenvenenmündungen als<br />

„falsche Zündkerzen“ gelegen war, sich nun<br />

über das gesamte Vorhofgewebe vermehrt<br />

hat. <strong>Die</strong>se Zellen können sich „wie Unkraut<br />

im Beet“ ausbreiten und wachsen sogar<br />

nach, sodass es ab einem bestimmten „Wucherungsbefall“<br />

des Vorhofs natürlich sehr<br />

schwierig ist, diesen Prozess mit der Ablation<br />

zu heilen.<br />

w: Wie wahrscheinlich ist<br />

denn eine erfolgreiche Ablation?<br />

Prof. Horlitz: Das hängt von der Ausbreitung<br />

der „Unkraut“-Zellen ab. Bei wenig Fibrose<br />

liegt die Erfolgsrate bei 80 Prozent, bei fortgeschrittenen<br />

Fällen liegt die Erfolgsrate in<br />

der ablativen Behandlung bei etwa 50 bis<br />

60 Prozent. In 70 Prozent reicht dabei ein<br />

13. Herz- und Gefäßtag<br />

des Krankenhauses Porz am Rhein<br />

Eingriff, in 30 Prozent ist nach drei Monaten<br />

ein zweiter Eingriff, manchmal auch ein<br />

dritter Eingriff notwendig.<br />

w: Das heißt, ich bin mit<br />

der Ablation dann alle Medikamente los<br />

bzw. muss keine nehmen?<br />

Prof. Horlitz: Nein, denn bei allen Entscheidungen<br />

für oder gegen eine Ablation darf<br />

nie vergessen werden, dass diese Entscheidung<br />

keinen Einfluss auf eine lebenslange<br />

Blutverdünnung hat. Mit anderen Worten:<br />

Selbst nach einer erfolgreichen Ablation<br />

müssen bestimmte Patienten mit zwei oder<br />

mehr Risikofaktoren weiterhin Blutverdünner<br />

einnehmen. Sind aber keine Risikofaktoren<br />

vorhanden, dann kann in der Tat spätestens<br />

drei Monate nach der Ablation auf<br />

alle Medikamente verzichtet werden!<br />

w: Was ist somit zusammengefasst<br />

Ihre Empfehlung bei Vorhofflimmern?<br />

Prof. Horlitz: Wenn anfallsartiges Vorhofflimmern<br />

vorliegt, sollte früh eine Ablation<br />

mit dem Vereisungsballon („Cryo-Ballon“)<br />

durchgeführt werden, bevor ein Chronifizierungsprozess<br />

durch Wucherung der „Unkrautzellen“<br />

einsetzt. Ist das Vorhofflimmern<br />

bereits anhaltend, dann bei hohem<br />

Leidensdruck einen Versuch der Ablation<br />

mit einem hochmodernen 3-D-Mappingsystem<br />

starten, um neben den Lungenvenen<br />

auch das Ausmaß der Fibrose rhythmologisch<br />

auszuschalten. Wichtig ist und bleibt<br />

dabei im Vorfeld immer das ausführliche<br />

und intensive Vorgespräch mit dem Elektrophysiologen,<br />

um dann in Ruhe für sich<br />

selbst eine gemeinsame vernünftige Entscheidung<br />

treffen zu können. W<br />

für alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt <strong>Köln</strong> und Umgebung<br />

<strong>Die</strong>nstag, 5. September, 15:00 bis 18:00 Uhr im Gürzenich, Großer Saal, <strong>Köln</strong><br />

→ Digitale Lösungen in der<br />

Notfallmedizin!<br />

→ Herz oder Rücken?<br />

→ Künstliche Intelligenz in der<br />

Kardio-Radiologie!<br />

→ Stents oder Bypass-OP?<br />

→ Neue Medikamente bei<br />

Herzschwäche!<br />

→ Statt OP nun schonender Katheter<br />

bei Herzklappen-Erkrankung?<br />

→ Risiken bei Schrittmachern<br />

und Defis!<br />

→ Neue Katheterablation mittels Elektroporation<br />

von Vorhofflimmern!<br />

→ Abnehmen mit der Diabetes-Spritze!<br />

→ „Forever young durch Fitness“ mit<br />

10-Kampf-Legende Jürgen Hingsen<br />

→ Gefäßerkrankungen<br />

richtig behandeln!<br />

→ <strong>Die</strong> erkrankte Hauptschlagader!<br />

→ Diskussion und Treffen<br />

mit Ihrem Experten!<br />

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| Leben & Wissen<br />

HARNRÖHRENSTRIKTUR<br />

Schmerzen beim Wasserlassen, ein schwacher Harnstrahl oder auch häufige<br />

Harnwegsinfekte können Symptome einer Harnröhrenverengung sein<br />

Foto: www.benediktziegler.com<br />

wodurch es schwierig wird, Urin aus der<br />

Blase zu entleeren. Zu den Symptomen<br />

gehören häufiges Wasserlassen, schwacher<br />

Harnstrahl, Schmerzen oder Brennen<br />

beim Wasserlassen oder auch das<br />

Gefühl einer unvollständigen Blasenentleerung<br />

und wiederkehrende Harnwegsinfektionen.<br />

<strong>Die</strong> Harnröhrenstriktur ist<br />

eine zu Rezidiven neigende Erkrankung.<br />

<strong>Die</strong> langfristigen Ergebnisse sind umso<br />

schlechter, je ausgedehnter die Striktur<br />

ist, je weiter distal sie gelegen ist und<br />

je häufiger sie bereits behandelt wurde.<br />

Diagnostik<br />

Wenn eine Harnröhrenverengung vermutet<br />

wird, wird eine umfassende Anamnese<br />

und körperliche Untersuchung durchgeführt.<br />

Darüber hinaus können diagnostische<br />

Tests erforderlich sein, wie z. B. eine<br />

Messung des Harnflusses (Uroflowmetrie),<br />

eine Untersuchung der Harnröhre und der<br />

Blase (Zystoskopie) oder eine bildgebende<br />

Untersuchung wie eine Harnröhrenröntgenaufnahme<br />

oder eine retrograde Röntgenuntersuchung<br />

der Harnröhre nach Kontrastmittelgabe<br />

(Urethrografie).<br />

Welche Behandlungsmöglichkeiten<br />

gibt es?<br />

<strong>Die</strong> Harnröhrenverengung, auch als Urethrastenose oder Striktur der Harnröhre<br />

bezeichnet, ist ein häufiges Krankheitsbild in der urologischen Praxis. Es ist eine<br />

Erkrankung, bei der die Harnröhre teilweise oder vollständig verengt ist. Wird eine<br />

Harnröhrenverengung nicht erkannt und behandelt, können Komplikationen wie<br />

Harnwegsinfektionen, Harnstauung oder Nierenschäden entstehen.<br />

Angeboren ist eine Harnröhrenverengung<br />

selten. Hervorgerufen wird sie meist<br />

durch Entzündungen, Infektionen wie<br />

Harnröhrenentzündungen oder Harnwegsinfektionen,<br />

aber auch Verletzungen<br />

der Harnröhre durch Unfälle, medizinische<br />

Eingriffe wie Katheterisierungen<br />

oder narbiges Gewebewachstum nach<br />

früheren medizinischen Eingriffen. Auch<br />

Strahlentherapien können eine Verengung<br />

der Harnröhre hervorrufen. Betroffen<br />

sind vor allem Männer. Frauen leiden<br />

aufgrund der kürzeren Harnröhre wesentlich<br />

seltener daran. Eine Harnröhrenverengung<br />

schränkt mitunter die Lebensqualität<br />

erheblich ein und bedarf daher einer<br />

frühzeitigen Behandlung.<br />

Was ist eine<br />

Harnröhrenstriktur?<br />

Eine Harnröhrenverengung kann zu einer<br />

Beeinträchtigung des Harnflusses führen,<br />

<strong>Die</strong> Behandlung einer Harnröhrenverengung<br />

ist von vielen Faktoren, vor allem<br />

der Länge und Lage der Harnröhrenverengung,<br />

abhängig. Auch die Menge des Restharns,<br />

eine eventuelle Nierenbeteiligung<br />

und bestehende Harnwegsinfekte spielen<br />

eine Rolle. Je nach Schweregrad der Verengung<br />

kann die Behandlung variieren.<br />

Bei Verengungen kann eine Operation<br />

notwendig sein. <strong>Die</strong> chirurgischen Optionen<br />

umfassen die Dehnung der Harnröhre<br />

(Bougierung), die Harnröhrenschlitzung,<br />

die Rekonstruktion der Harnröhre<br />

(Harnröhrenplastik) oder die Anlage eines<br />

Harnröhrenstents, um die Verengung<br />

offen zu halten.<br />

Aufdehnung: <strong>Die</strong> Aufdehnung oder Bougierung<br />

ist die älteste Therapie bei einer<br />

Harnröhrenverengung. Hierbei wird ein<br />

Katheter in die Harnröhre eingeführt, der<br />

die Harnröhre aufdehnt (z. B. ein Ballon-<br />

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katheter). <strong>Die</strong> Erfahrung zeigt, dass der<br />

Effekt der Dehnung meist nur für eine bestimmte<br />

Zeit anhält. Tritt die Verengung<br />

erneut auf, dann ist es notwendig, die Behandlung<br />

zu wiederholen. Statistisch gesehen<br />

sind Rückfälle bereits nach vier bis<br />

sechs Wochen zu erwarten. Nachteilig bei<br />

dem Verfahren ist das Risiko, durch das<br />

häufige Einführen eines Katheters kleinere<br />

Verletzungen hervorzurufen, die eine<br />

Harnröhrenverengung mitunter sogar<br />

verschlimmern kann.<br />

Harnröhrenschlitzung: Bei dieser Behandlung<br />

wird die narbige Verengung mit einem<br />

Laser oder Messer kontrolliert gespalten.<br />

Sie eignet sich meist in Fällen, in denen die<br />

Verengung kurz ist. Durch den Schnitt entsteht<br />

eine Wunde, die wiederum zu einer<br />

Narbenbildung führen und die Situation<br />

gegebenenfalls verschlimmern kann.<br />

Rekonstruktion: Treten Harnröhrenverengungen<br />

immer wieder auf, dann kann eine<br />

Harnröhrenrekonstruktion sinnvoll sein.<br />

Hierbei wird die Engstelle der Harnröhre<br />

entfernt und (sofern es sich um eine kurzstreckige<br />

Verengung handelt) die beiden<br />

Enden werden miteinander vernäht. Liegt<br />

eine langstreckige Verengung vor, dann<br />

besteht eine Behandlungsmöglichkeit in<br />

einer Harnröhrenplastik. Hierbei wird<br />

vielfach körpereigenes Material (Mundschleimhaut)<br />

als Transplantat benutzt.<br />

Stent: Bei diesem Verfahren wird mithilfe<br />

eines Endoskops ein Stent an der Verengung<br />

eingesetzt. Dabei handelt es sich<br />

um ein kleines Rohr, das die Harnröhre<br />

offen hält. Es gibt Stents, die in der Harnröhre<br />

bleiben können, und solche, die nach<br />

mehreren Monaten ausgetauscht werden<br />

müssen. <strong>Die</strong>se Methode kann zu weiterer<br />

Narbenbildung führen und deshalb die Situation<br />

verschlimmern, weshalb sie nur in<br />

Ausnahmesituationen angewendet wird.<br />

Neue Behandlungsalternative<br />

in der Schleimhaut der Harnröhre. Der<br />

Ballon selbst ist mit Paclitaxel beschichtet<br />

und gibt diesen Wirkstoff dann gleichmäßig<br />

an das umliegende Gewebe ab. Dadurch<br />

wirkt die hemmende Wirkung auf<br />

die Zellvermehrung direkt einer neuen<br />

Narbenbildung entgegen.<br />

Wie sind die Ergebnisse<br />

des neuen Verfahrens?<br />

Im unmittelbaren Vergleich zu endourologischen<br />

Verfahren blieben ein Jahr nach<br />

Versorgung mit Optilume 80 Prozent aller<br />

Patienten strikturfrei, während alle<br />

Patienten innerhalb der Kontrollgruppe<br />

ein erneutes Rezidiv aufwiesen. Schlüssel<br />

ist hierbei die Beschichtung des Dilatationsballons<br />

mit der etablierten Substanz<br />

Paclitaxel (Chemotherapeutikum) zur<br />

Hemmung einer erneuten Vernarbung der<br />

behandelten Striktur. Paclitaxel ist ein<br />

Wirkstoff, der seit 1992 weltweit in verschiedenen<br />

Bereichen der Medizin wirksam<br />

eingesetzt wird. Beim Einsatz von<br />

Paclitaxel kommt es zu einer antiproliferativen<br />

Wirkung, also einer Hemmung der<br />

Bildung neuer Zellen.<br />

Das Optilume -Verfahren ist ein Ergebnis<br />

der neuesten medizinischen Forschung.<br />

Langzeitstudien sind daher noch nicht<br />

verfügbar. <strong>Die</strong> aktuelle Literatur belegt jedoch,<br />

dass noch drei Jahre nach erfolgter<br />

Behandlung in 77 Prozent aller Fälle ein<br />

erneutes Rezidiv ausbleibt und dass eine<br />

anhaltende Verbesserung für den Harnfluss<br />

erzielt wird.<br />

Für wen ist das<br />

Verfahren geeignet?<br />

→ Für Patienten mit einer erstmaligen<br />

Harnröhrenstriktur<br />

Foto: www.benediktziegler.com<br />

→ Für Patienten mit einem Rezidiv/mehreren<br />

Rezidiven nach vorheriger behandelter<br />

vorderer Harnröhrenstriktur<br />

→ Für Patienten, die ein minimalinvasives<br />

Verfahren mit sofortiger Linderung<br />

der Beschwerden wünschen<br />

→ Für Patienten, die ein Verfahren in<br />

Narkose ablehnen oder bei denen eine<br />

Narkose nicht angeraten ist<br />

Zahlt meine Krankenkasse<br />

das Verfahren?<br />

<strong>Die</strong> private Krankenkasse übernimmt in<br />

der Regel die Kosten des Verfahrens. <strong>Die</strong><br />

gesetzliche Krankenversicherung trägt die<br />

Kosten des Eingriffes leider nicht. <strong>Die</strong> Kosten<br />

für das Verfahren müssen selbst getragen<br />

werden. W<br />

Eine relativ neue Behandlungsmethode<br />

kombiniert die Ballon-Technologie mit der<br />

Abgabe eines Wirkstoffs zur Reduzierung<br />

von Gewebebildung. Optilume ist ein<br />

kleiner zylindrisch geformter Ballon, der<br />

mit einem Wirkstoff beschichtet ist, der<br />

das Zellwachstum hemmt.<br />

Der Ballon wird in die Harnröhre eingeführt<br />

bis zu dem Harnröhrenbereich, in<br />

dem sich die Verengung befindet. Dort<br />

wird der Ballon positioniert und sanft aufgeblasen,<br />

um die Striktur schonend aufzudehnen.<br />

Durch die Dehnung der Harnröhrenstriktur<br />

entstehen minimale Risse<br />

Foto: Kufff ner/rhein-designer.de<br />

Gastautoren: Priv.-Doz. Dr. Timur Kuru, Facharzt für Urologie, Klinik LINKS VOM RHEIN<br />

Priv.-Doz. Dr. Johannes Salem, Facharzt für Urologie, Klinik LINKS VOM RHEIN<br />

Foto: Benedikt Ziegler<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 41


| Leben & Wissen<br />

DIGITALISIERUNG<br />

AND THE CITY<br />

<strong>Köln</strong> macht sich bereit für die Digital X<br />

Foto: Deutsche Telekom<br />

Highlights sind traditionell die Auftritte<br />

der eingeladenen „Speaker“: Über 250<br />

Rednerinnen und Redner werden Vorträge<br />

halten, darunter auch Björn Ulvaeus. Der<br />

Mitgründer der berühmten schwedischen<br />

Band ABBA sorgte 2022 mit einem spektakulären<br />

Digital-Projekt für Aufsehen – er<br />

brachte in London virtuelle Kopien der AB-<br />

BA-Bandmitglieder (die „ABBA-tare“) auf<br />

die Bühne. Des Weiteren wird Amy Webb,<br />

CEO des Future Today Institute und eine<br />

der bekanntesten Futuristinnen der Gegenwart,<br />

erstmals auf europäischem Boden<br />

live zu einem Publikum sprechen.<br />

Eine Stadt –<br />

zwei Digitalevents<br />

Am 20. September 20<strong>23</strong> startet die Digital X im Herzen von <strong>Köln</strong>.<br />

Das diesjährige Motto lautet: „Be digital. Stay human“<br />

<strong>Die</strong> jährlich stattfindende „Weltausstellung der Digitalisierung“ startet in diesem<br />

Jahr am 20. September. Unter dem Motto „Be digital. Stay human“ verwandelt sich<br />

<strong>Köln</strong> zwei Tage lang in ein Festival der digitalen Services und der visionären Ideen.<br />

Parallel zur Digital X findet am 20. und<br />

am 21. September 20<strong>23</strong> in <strong>Köln</strong> auch die<br />

DMEXCO statt. <strong>Die</strong> beiden Events stehen<br />

aber nicht in Konkurrenz zueinander, sondern<br />

bilden einen gemeinsamen – und<br />

europaweit einzigartigen – Digitalisierungs-„Hotspot“.<br />

Es wird sogar Kombinationstickets<br />

geben, die zum Besuch der<br />

Digital X und der DMEXCO berechtigen.<br />

Außerdem entwickeln die Initiatoren der<br />

beiden Veranstaltungen gemeinsame Sessions<br />

zu den inhaltlichen Schwerpunkten<br />

der jeweiligen Bühnenprogramme.<br />

DGITAL X Award:<br />

Ehrung für digitale Vorreiter<br />

Rund zwei Millionen Quadratmeter Veranstaltungsfläche<br />

im Herzen von <strong>Köln</strong>, fünf<br />

Event-Bühnen und voraussichtlich 50.000<br />

Besucherinnen und Besucher: Das sind die<br />

Kennzahlen der Digital X im Jahr 20<strong>23</strong>. Im<br />

Vergleich zur ersten <strong>Ausgabe</strong> der Digitalisierungsinitiative<br />

hat sich also einiges getan:<br />

Im Jahr 2018 hatten rund 15.000 Teilnehmer<br />

die damals neue Digital X besucht.<br />

<strong>Die</strong> Menschlichkeit zählt –<br />

auch oder gerade<br />

im Digitalzeitalter<br />

Unter dem Motto „Be digital. Stay human“<br />

werden aktuelle Entwicklungstrends und<br />

die neuesten technologischen Errungenschaften<br />

vorgestellt. Bekannte Persönlichkeiten<br />

aus Gesellschaft, Politik, <strong>Wirtschaft</strong><br />

und Wissenschaft erörtern das Optimierungspotenzial<br />

der Digitalisierung für<br />

unsere Welt: Wie kann die digitale Transformation<br />

dazu beitragen, dass einerseits<br />

der Planet geschont und andererseits die<br />

Lebensqualität der Menschen gefördert<br />

wird? „<strong>Die</strong> digitale Transformation bewegt<br />

uns alle“, sagt Hagen Rickmann, Schirmherr<br />

der Digital X und Geschäftsführer für<br />

den Bereich Geschäftskunden bei der Deutschen<br />

Telekom. „Wir müssen sie aber mit<br />

unserer Menschlichkeit – das heißt mit<br />

unserer ethischen Verantwortung – in Einklang<br />

bringen.“<br />

Ein ausgezeichnetes<br />

Veranstaltungskonzept<br />

In vier Quartieren der <strong>Köln</strong>er Innenstadt<br />

(Mediapark, Friesenviertel, Belgisches<br />

Viertel und Stadtgarten) können die Besucherinnen<br />

und Besucher sich informieren,<br />

vernetzen und an Workshops teilnehmen.<br />

Flankiert wird die Digital X von zahlreichen<br />

Musik- und Kultur-Veranstaltungen<br />

wie vom Equal eSports Festival auf den<br />

Rheinterrassen. Für diesen besonderen<br />

Mix aus Information und Unterhaltung hat<br />

die Digital X schon drei internationale Auszeichnungen<br />

erhalten.<br />

Wie schon 2022 zeichnen der Bundesverband<br />

mittelständische <strong>Wirtschaft</strong> (BVMW)<br />

und die Deutsche Telekom auch in diesem<br />

Jahr wieder mittelständische Unternehmen<br />

aus, die herausragende Digitalprojekte<br />

umgesetzt haben. Für ihren Mut und ihren<br />

Weitblick erhalten die Unternehmen auf der<br />

Digital X den „DIGITAL X Award“. <strong>Die</strong> Auszeichnung<br />

wird in mehreren Kategorien<br />

vergeben, über die Platzierungen entscheidet<br />

eine Jury. Mehr Informationen dazu finden<br />

Sie im Netz auf der Seite digital-x.eu. W<br />

Tickets<br />

Wer den diesjährigen Höhepunkt von<br />

Europas größter branchenübergreifender<br />

Digitalisierungsinitiative in<br />

<strong>Köln</strong> vor Ort miterleben möchte, kann<br />

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Erhältlich sind sowohl Tages- als auch<br />

Kombi-Tickets; für Studenten und Azubis<br />

gibt es Sondertarife.<br />

42 www.diewirtschaft-koeln.de


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