E-Paper recall 1-21

42 Zahnzusatzversicherung
Alter 18 –
Ein wichtiger Zeitpunkt,
Patienten aufzuklären
© freepik / wayhomestudio
Auch in diesem Jahr bieten wir euch wieder die Möglichkeit, Fragen rund um das Thema Zahnzusatzversicherung
zu stellen. Gerade in eurem Arbeitsbereich Prophylaxe fördert es die Compliance
eurer Patienten, wenn eine Versicherung die Kosten für Zahnreinigung (PZR), Fluoridierung und
andere Prophylaxemaßnahmen übernimmt. Schließlich leisten die Krankenkassen – wenn überhaupt
– nur noch geringe Zuschüsse für eine PZR.
Text Gabriele Bengel
Leserfrage
Eine Praxis aus Süddeutschland hat uns dazu vor kurzem folgende Doppelfrage
gestellt: „Warum sollten sich junge Patienten für eine Zahnzusatzversicherung
interessieren? Sie brauchen doch meistens gar keinen
Zahnersatz und nur die PZR abzusichern – ist das nicht teurer als die
100 Euro, die die PZR bei uns kostet?“
Expertentipp
Früher war es tatsächlich so, dass die meisten Zahnzusatzversicherungen
erst ab Alter 40 abgeschlossen wurden. Das hat sich geändert, da
die neueren Zahntarife viel mehr bieten als eine Kostenübernahme für
Kronen, Brücken und Prothesen. Die PZR alleine kann man nirgends
versichern. Die Tarife bieten immer mindestens Versicherungsschutz für
„zahnerhaltende“ Maßnahmen. Dazu gehören dann auch hochwertige,
zahnfarbene Füllungen sowie Wurzel- und Parodontitisbehandlungen.
Bei manchen Zahnzusatzversicherungen kann man die zahnerhaltenden
Maßnahmen alleine versichern, bei anderen ist Zahnersatz automatisch
mit dabei und kann nicht abgewählt werden. Die monatlichen Beiträge
liegen für einen 18-Jährigen zwischen 7,50 Euro und rund 15 Euro. Nehmen
wir zum Beispiel die Gothaer: in der Altersklasse 16 bis 20 kostet
deren Zahntarif 7,50 Euro im Monat, also 90 EUR pro Jahr.
Der Versicherungsschutz umfasst unter anderem 100 Prozent Erstattung
für hochwertige Füllungen, 150 Euro pro Jahr für PZR und Prophylaxe
und 90 Prozent Erstattung für Inlays, Onlays, Kronen und sonstigen
Zahnersatz. Das rechnet sich für eure jungen Patienten schon alleine für
die PZR. Wir haben das Beispiel des 18-Jährigen bewusst gewählt: Bei
euren Patienten, ab einem Alter von 18 Jahren, können bei gesetzlich
Versicherten nur noch zwei Kontrolluntersuchungen und eine Zahnsteinentfernung
über die Versichertenkarte pro Jahr, sowie alle zwei
Jahre eine Früherkennung auf Parodontitis, abgerechnet werden. Wollt
Ihr euren Patienten mehr bieten, müssen die Leistungen privatärztlich
abgerechnet und privat bezahlt werden. Deshalb nutzen viele Praxen
die Gelegenheit, speziell die Patienten ab 18 darüber aufzuklären, was
künftig aus eigener Tasche bezahlt werden muss und den Hinweis zu
geben, dass privatärztliche Kosten von leistungsstarken Zahnzusatzversicherungen
übernommen werden.
Dann kann sich der Patient von Fachleuten über die verschiedenen
Zahnzusatzversicherungen beraten lassen und in Ruhe überlegen, ob er
sich versichert oder nicht. Die Entscheidung liegt beim Patienten – eure
Aufgabe ist mit der Aufklärung beendet.
Ihr habt auch Fragen an uns, oder möchtet weitere Tipps zum Thema
„Aufklärung“ zur Zahnzusatzversicherung? Schreibt eine E-Mail an unsere
Experten, sie helfen euch gern!
Gabriele Bengel
to:dent.ta GmbH
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