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Höxter-Kurier 535

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<strong>Höxter</strong>-<strong>Kurier</strong> Nr. <strong>535</strong> 3. März 2021 Seite 5<br />

Silo-Anlagen des Weserkieswerkes Durant<br />

Rückbau soll bis Jahresende vollendet sein<br />

Die Arbeiten im Durant Kieswerk<br />

an den Godelheimer Seen sind bereits<br />

seit Juli 2017 beendet, da die Kapazitäten<br />

der Kiesseen erschöpft sind. Erst<br />

jetzt wird aber der Rückbau der Silos<br />

und Förderanlagen richtig sichtbar.<br />

Eigentlich sollten die Anlagen schon<br />

bis Ende 2020 völlig abgebaut sein,<br />

aber Corona hat dem Rückbau einen<br />

Strich durch die Rechnung gemacht.<br />

Joachim Pöllmann, Geschäftsführer<br />

der Firma Durant, ist sich aber sicher,<br />

das bis Ende des Jahres alle alten<br />

Anlagen an der Bundesstraße 64<br />

verschwunden sein werden.<br />

Die Firma Durant wird aber nicht<br />

ganz verschwinden: Sie bleibt als<br />

Baustoffhandel am selben Platz bestehen.<br />

„Es wird auch weiterhin ein<br />

Umschlagplatz für Sand und Kies<br />

bleiben“, erklärt Geschäftsführer<br />

Joachim Pöllmann. Das sei man<br />

seinen treuen Kunden schließlich<br />

schuldig, um auch westlich von<br />

<strong>Höxter</strong> diese wichtigen Baustoffe anbieten<br />

zu können. Der Kies für diesen<br />

Umschlagbereich soll dann von den<br />

Weserkieswerken aus Lüchtringen<br />

und Bodenwerder geliefert werden,<br />

so Pöllmann. Das Unternehmen Durant,<br />

das einst der OTB (Oberweser-<br />

Transportbeton) angehörte, hat sich<br />

vor genau einem Jahr umstrukturiert.<br />

Die beiden Unternehmen<br />

„Desenberg-Transportbeton“ und<br />

„Oberweser-Transportbeton“ fusionierten<br />

am 1. Januar 2020 zur Holding<br />

Weser-Diemel-Beton (WDB)<br />

<strong>Höxter</strong> und Warburg. Das fällt nun<br />

auch optisch auf, nachdem sämtliche<br />

Betonmischer seit vergangenem<br />

Jahr mit dem neuen Logo versehen<br />

worden sind. Die WDB ist nun an<br />

acht Standorten von Wolfhagen bis<br />

Bodenwerder vertreten.<br />

10 Millionen Tonnen<br />

Kies in Godelheim<br />

gehoben<br />

Durant ist ein Traditionsunternehmen,<br />

das in seiner Firmengeschichte<br />

ungefähr 10 Millionen Tonnen Kies<br />

in Godelheim gehoben hat, wie der<br />

ehemalige Durant-Geschäftsführer<br />

Susanne Weide und Andrea Duurland mit Familie Künzel aus Bosseborn bei der Übergabe der Masken.<br />

Foto: Thomas Kube<br />

Dank mehrerer Spenden<br />

Jeder in Bosseborn mit medizinischer<br />

Schutzmaske ausgestattet<br />

Nach der grandiosen Verteilaktion<br />

in Bödexen nun auch in Bosseborn:<br />

Mehr als 500 FFP-2-Masken und<br />

etwa 5000 medizinische Masken haben<br />

kürzlich sämtliche Bosseborner<br />

Unternehmen und Gewerbetreibende<br />

durch eine Umlage finanziert und<br />

an die Bevölkerung in der gesamten<br />

Ortschaft Bosseborn verteilt. Die<br />

Verteiler haben die Kälte nicht gescheut<br />

und sind bei jedem Haushalt<br />

„vorbeigeschneit“, um jedem der<br />

503 Einwohner mindestens eine<br />

FFP-2-Maske und zehn OP-Masken<br />

zu überreichen.<br />

Die Initiatorinnen Susanne Weide<br />

und Andrea Duurland von Bücher-<br />

Brand erklären die von ihnen ins<br />

Leben gerufene Aktion namens „Ein<br />

Dorf hält zusammen“ so: „Gemeinsam<br />

schaffen wir das! Die Aktion<br />

in unserem Bosseborner Höhendorf<br />

beweist, dass es nur gemeinsam geht.<br />

Wir danken allen Spenderinnen und<br />

Spendern sowie den Helferinnen und<br />

Helfern ganz besonders“, erklären<br />

die Initiatorinnen. Seit 18 Jahren<br />

leben die Buchhändlerinnen Susanne<br />

Weide und Andrea Duurland in Bosseborn.<br />

Durch den Lockdown konnte<br />

Andrea Duurland ein Miteinander<br />

der Bosseborner beobachten, wie<br />

sie erklärt. „Ob es die Nachbarin<br />

Julia mit ihrem Vater Friedrich ist,<br />

die dem 85-jährigen Nachbarn Leonhard<br />

helfen, die Straße vom Eis<br />

frei zu kratzen oder ob morgens um<br />

7.00 Uhr vom Nachbarn Michael<br />

der Traktor angeworfen wird, um<br />

für alle Nachbarn den Gehweg<br />

schneefrei zu räumen. Alle packen<br />

an und helfen sich gegenseitig“, so<br />

Andrea Duurland.<br />

Diese Beobachtungen waren die<br />

Initialzündung für die „Masken-<br />

Verteilaktion“. Nicht jeder sei halt<br />

mit einer angemessenen medizinischen<br />

Schutzmaske ausgestattet,<br />

weiß Duurland zu berichten. Die<br />

Angst sei zunächst groß gewesen,<br />

dass die bestellten Masken wegen<br />

des Schneechaos nicht mehr rechtzeitig<br />

ankommen. Doch der Lkw<br />

mit der Ware schaffte den Weg ins<br />

Höhendorf Bosseborn, um seine<br />

Ware bei Antonia und Dietmar<br />

Block vom gleichnamigen Busunternehmen<br />

abzuladen. „Bitte bleiben<br />

Sie gesund“ lautete die Botschaft<br />

der Verteilmannschaften, die diese<br />

Masken mit Abstand an die Bürgerinnen<br />

und Bürger übergeben haben.<br />

Die Bossebornerin Elisabeth Wiehe<br />

fand diese Aktion sehr gelungen, wie<br />

sie dem <strong>Höxter</strong>-<strong>Kurier</strong> gegenüber<br />

erklärt. Nicht jeder Bosseborner sei<br />

zuvor mit einer Maske mit so einem<br />

hochwirksamen Schutz ausgestattet<br />

gewesen, so die 73-Jährige.<br />

Die Buchhändlerinnen Susanne<br />

Weide und Andrea Duurland danken<br />

allen Spenderinnen und Spendern,<br />

die sich an dieser Aktion beteiligt<br />

haben, darunter: Angela Kieneke,<br />

Bau- und Möbeltischlerei Pollmann,<br />

der Getränkevertrieb Potthast, Oliver<br />

Bierbüsse Wald- und Landschaftspflege,<br />

die KFZ-Werkstatt Lars<br />

Dahlheimer, Dr. Med. Armin &<br />

Silke Schwickardi, DJ 70 Christian<br />

Grothe, das Planungsbüro Kieneke,<br />

der Landwirt Ulrich Drüke, die<br />

Kult-Diskjockeys DJ Marcus und<br />

Markus, Bücher-Brand, Block Reisen,<br />

Upcycling Manuela Bömelburg,<br />

Ergo-Therapie-Praxis Helena Nolte,<br />

insaneSOFT, die Pension Buttgereit,<br />

Dressur Dietz und Mrugalla-Rox<br />

sowie die Tierärztin Rox, das Bestattungshaus<br />

Schlenke, die Metzgerei<br />

Meinolf Drüke, die Werbeagentur<br />

Buttgereit, Michael Kordisch (Zimmerei<br />

und Holzbau), die Tischlerei<br />

Florian Hesse, Holztransporte Christian<br />

Faupel sowie Montagetechnik<br />

Tobias Pollmann.<br />

TKu<br />

Noch freie Plätze für das Online-Seminar am 3. März<br />

„Datenschutz für Vereine und Selbsthilfegruppen“<br />

In Zeiten der digitalen Datenverwaltung<br />

ist der Datenschutz wichtig. Gerade<br />

in sozialen Vereine und Selbsthilfegruppen,<br />

in denen „empfindliche<br />

Daten“ an der Tagesordnung sind,<br />

ist es wichtig zu wissen, was die<br />

EU-Datenschutzgrundverordnung<br />

von einer Organisation verlangt.<br />

Das Online-Seminar erklärt die<br />

Rechtsgrundlagen und gibt Hinweise<br />

bei der Umsetzung der EU-Datenschutzgrundverordnung.<br />

Das Seminar ist kostenlos und findet<br />

am Mittwoch, 3. März 2021 von 18<br />

bis 20 Uhr statt, Referent ist Andreas<br />

Durnio, Datenschutz & IT-Beratung.<br />

Bitte melden Sie sich beim Paritätischen<br />

Wohlfahrtsverband in <strong>Höxter</strong><br />

an. Die Zugangsdaten werden vor der<br />

Veranstaltung per Mail zugeschickt.<br />

Elmar Kirchhoff berichtet hat. Elmar<br />

Kirchhoffs Vater war es, der in den<br />

1920er Jahren, also vor fast genau<br />

100 Jahren damit begonnen hat,<br />

als junger Mann einen Handel mit<br />

Kies und Baustoffen in Godelheim<br />

aufzubauen. Damals seien Baustoffe<br />

wegen des ersten Weltkrieges sehr<br />

gefragt gewesen. Der Landwirt lud<br />

an seinem Hof an der Bundesstraße<br />

überflüssigen Sand ab, wovon<br />

sich die Bauern etwas mitnehmen<br />

konnten.<br />

Daraus sei der Baustoffhandel<br />

entstanden. Während des Zweiten<br />

Weltkriegs schloss die Firma. 1956<br />

wurde sie dann von der Familie wieder<br />

aufgebaut. Elmar Kirchhoff stieg<br />

in den 1960er Jahren in die Firma des<br />

Vaters ein. 1971 haben die Kirchhoffs<br />

in Kooperation mit der Desenberg<br />

Transportbeton aus Ossendorf die<br />

Firma Durant gegründet, in einer<br />

Zeit, als kleine Kiesbetriebe in der<br />

Gegend wegen erschöpften Vorkommen<br />

schließen mussten. Ende der<br />

1980er Jahr wurde unter <strong>Höxter</strong>s<br />

Stadtdirektor Walther Anderson<br />

das Konzept für die Freizeitanlage<br />

<strong>Höxter</strong>-Godelheim auf dem größten<br />

Kiessee zwischen <strong>Höxter</strong> und Godelheim<br />

entwickelt. Diese ist noch heute<br />

sehr beliebt bei den Menschen in der<br />

Region. Der 1,5 Millionen Euro teure<br />

Schwimmgreifer war bis zuletzt im<br />

Einsatz nahe dem See Ahlemeyer.<br />

Fotos: Thomas Kube<br />

Die Förderung wurde dann im Juli<br />

2017 aus Sicherheitsgründen eingestellt,<br />

weil der Uferrand begann,<br />

abzusacken.<br />

Am 17. Juli 2017 um genau 17 Uhr<br />

verließ dann der letzte Lastwagen<br />

mit Godelheimer Kies den Werkshof.<br />

Seitdem wurden zunächst die<br />

Förder-Anlagen und der Schwimmgreifer<br />

abgebaut.<br />

Der Schwimmgreifer wurde ins<br />

russische Kaliningrad verkauft, wo<br />

er noch heute seine Arbeit verrichten<br />

soll. Heute sind große Teile der Seenlandschaft<br />

als Naturschutzgebiet<br />

ausgewiesen, wo Vögel ungestört<br />

brüten können.<br />

TKu<br />

Schützenbruderschaft Bödexen verteilt 3.600 FFP2-Masken an Bevölkerung<br />

Wenn Schützen schützen: Ein<br />

Novum im Kreis <strong>Höxter</strong>: Die Schützenbruderschaft<br />

Bödexen von 1623<br />

e.V. hatte sich etwas ganz Besonderes<br />

einfallen lassen, um die Bürgerinnen<br />

und Bürger vor dem Corona-Virus zu<br />

schützen. Die Schützenbruderschaft<br />

hatte aus eigenen Mitteln sowie<br />

durch Spenden insgesamt 3.600<br />

FFP2-Masken besorgt und an die<br />

Bevölkerung in der Ortschaft Bödexen<br />

verteilt. Die Schützen haben<br />

sich an ihren eigentlichen Auftrag,<br />

die Bürgerinnen und Bürger vor<br />

Unheil zu bewahren, erinnert, wie ein<br />

Sprecher der Bruderschaft berichtet:<br />

„Wenn wir heute unsere Bevölkerung<br />

schützen wollen, dann müssen wir<br />

ihr einen sicheren Infektionsschutz<br />

anbieten. Ein wirksamer Schutz<br />

stellt das Tragen von medizinischen<br />

Gesichtsmasken dar, die sogenannten<br />

FFP-2-Masken,“ fasst Oberst<br />

Thomas Buch zusammen. „Diese<br />

Masken wollten wir aber nicht nur<br />

an die Schützenbrüder und ihren<br />

Familien verteilen, sondern an die<br />

gesamte Dorfbevölkerung. Der<br />

Virus unterscheidet nicht zwischen<br />

Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern<br />

einer Schützenbruderschaft“, ergänzt<br />

Brudermeister Stefan Berens. In<br />

einer sehr kurzfristig durchgeführten<br />

Aktion haben nun die Hofstaaten<br />

unter Führung der Majestäten der<br />

Altschützen Wolfgang und Marion<br />

Schröder sowie der Jung-Majestäten<br />

Wenn Schützen schützen<br />

Jonas Jacke und Stella Bierstedt mit<br />

den Offizieren und Vorständen die<br />

Masken für alle Haushalte abgepackt<br />

und verteilt.<br />

Ermöglicht wurde diese Verteilaktion<br />

durch zahlreiche spontane<br />

Spenden und einem Zuschuss aus<br />

der Schützenkasse. Dass diese Idee<br />

gut angekommen ist, zeigten viele<br />

positive Rückmeldungen aus der<br />

Dorfbevölkerung. Brudermeister<br />

Stefan Berens zog ein positives Fazit:<br />

„Wir hoffen auf diese Weise, dass<br />

unser Dorfleben bald wieder in gewohnter<br />

Form stattfinden kann auch<br />

wenn das diesjährige Schützenfest<br />

bereits vor Weihnachten abgesagt<br />

wurde“, so Stefan Berens. Die<br />

Schützenbruderschaft fühle sich auch<br />

heute noch dem Wohlergehen aller<br />

Bödexer Bürger verpflichtet: Aus den<br />

gleichen Gründen, aber aus anderen<br />

Umständen, gründete sich vor fast<br />

400 Jahren eine Schützenwehr in<br />

Bödexen, um die Bevölkerung vor<br />

vagabundierenden und heimatlosen<br />

Landknechtsgruppen und anderen<br />

Aufständischen zu bewahren.<br />

„Die heutigen „Eindringlinge“ und<br />

„Gefährder“ unserer Dörfer sind<br />

auf den ersten Blick nicht sichtbar,<br />

aber trotzdem sehr gefährlich, denn<br />

der Corona-Virus hat das religiöse,<br />

soziale und wirtschaftliche Leben<br />

komplett auf den Kopf gestellt. Eine<br />

Infektion mit Corona kann zu folgenschweren<br />

Erkrankungen führen und<br />

im Einzelfall auch Todesfälle nach<br />

sich ziehen“, meint Oberst Thomas<br />

Buch.<br />

TKu<br />

Altkönigspaar Marion und Wolfgang Schröder mit den Masken.

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