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Höxter-Kurier 535

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<strong>Höxter</strong>-<strong>Kurier</strong> Nr. <strong>535</strong> 3. März 2021 Seite 4<br />

27.03.2021<br />

Wechsel bei der Porzellanmanufaktur<br />

Geschäftsführerin Stephanie<br />

Saalfeld verlässt Fürstenberg<br />

Bei der Porzellanmanufaktur Fürstenberg hat die Geschäftsführung<br />

gewechselt: Stephanie Saalfeld, die seit elf Jahren die niedersächsische<br />

Porzellanmanufaktur als Geschäftsführerin leitete, hat das Unternehmen<br />

verlassen. Die Geschäftsführung übernimmt André Neiß.<br />

Stephanie Saalfeld begleitete die Porzellanmanufaktur über 23 Jahre<br />

– zuerst als Prokuristin und seit 2010 als alleinige Geschäftsführerin.<br />

Unter ihrer Leitung wurde die Marke „Fürstenberg“ als Premium-Marke<br />

weiterentwickelt und stand national wie auch international für Innovation,<br />

Qualität, Produktion in Deutschland sowie für handwerkliche Präzision.<br />

Stephanie Saalfeld hat die Porzellanmanufaktur auf eigenen Wunsch verlassen.<br />

Neuer Geschäftsführer ist seit dem 22. Februar 2021 der erfahrene<br />

Interims Manager André Neiß. Der gebürtige Hamburger Neiß (61) war<br />

bis Ende 2017 12 Jahre lang Vorstandsvorsitzender der hannoverschen<br />

Verkehrsbetriebe Üstra.<br />

Der Aufsichtsrat dankt Frau Saalfeld für ihre langjährige Tätigkeit, ihr<br />

großes Engagement für das Unternehmen und wünscht Frau Saalfeld für<br />

die Zukunft alles Gute. Die Porzellanmanufaktur Fürstenberg wurde 2019<br />

durch das Land Niedersachen als neuem Gesellschafter von der NORD/<br />

LB übernommen. Das Engagement des Landes über eine landeseigene<br />

Beteiligungsgesellschaft sichert den Fortbestand des mittelständischen<br />

Unternehmens. Das Land steht damit weiterhin hinter dem Unternehmen<br />

Fürstenberg, das als Deutschlands zweitälteste Porzellanmanufaktur ein<br />

wichtiger Bestandteil Niedersachsens ist. Bei der Porzellanmanufaktur<br />

handelt sich um ein traditionsreiches Unternehmen und Ensemble, das<br />

Niedersachsen prägt.<br />

Spendenübergabe an den Förderverein: Ute Sievers (von links, Präsidentin des Zonta-Clubs), Dagmar Hensler (Leiterin des Frauen- und<br />

Kinderschutzhauses), Barbara Fien (Engel-AG des Zonta-Clubs), Hedwig Mellwig (Vorsitzende des Fördervereins), Anne Engel (Bäckerei<br />

Engel) und Klaus Funnemann (stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins).<br />

Foto: Zonta-Club <strong>Höxter</strong><br />

Zonta-Club spendet 4000 Euro Erlös an Frauen- und Kinderschutzhaus<br />

Mit einer Spende von 4000 Euro unterstützt der Zonta-Club <strong>Höxter</strong> das<br />

Frauen- und Kinderschutzhaus. Der stattliche Betrag ist der Erlös einer<br />

besonderen Adventsaktion: Die Zonta-Frauen haben 400 selbst verzierte<br />

Lebkuchenengel verkauft und vielen Menschen mit den fröhlichen Himmelsboten<br />

eine Freude gemacht.<br />

Im Verzieren von Lebkuchenengeln haben die Clubmitglieder Erfahrung.<br />

2017 bereicherten sie das Angebot des Weihnachtsmarktes in <strong>Höxter</strong> erstmals<br />

mit den originellen Geschenkideen – natürlich wie immer für den guten<br />

Zweck. Und auch in den folgenden Jahren gestalteten die Frauen mit großer<br />

Detailverliebtheit aus Zuckerguss und allerlei weiterem Zierrat farbenfrohe<br />

Engel-Kollektionen. 2020 nun hatte die vorweihnachtliche Benefiz-Aktion<br />

angesichts der Corona-Pandemie zwei Haken: Erstens war das so kurzweilige<br />

gemeinsame Verzieren in einer großen Engelswerkstatt nicht möglich.<br />

Und zweitens fehlten die Weihnachtsmärkte als Verkaufsmöglichkeiten.<br />

Hürden überwunden<br />

Zonta wäre aber nicht Zonta, wenn den Frauen nicht trotz der Hürden<br />

eine Lösung eingefallen wäre. So erledigten kreative Clubmitglieder das<br />

Verzieren coronagerecht nur zu zweit an mehreren Terminen. Einige der<br />

Frauen fanden tatkräftige Unterstützung in ihren Familien. Verkauft hat<br />

der Club die Engel Anfang Dezember im Kosmetikinstitut Marianne Fien<br />

in <strong>Höxter</strong>, beim Weihnachtsbaumverkauf am dritten Adventswochenende<br />

auf dem Kulturgut Holzhausen und auch direkt auf Bestellung.<br />

So dauerte es nicht lange, bis die 400 fröhlich bunten Himmelsboten<br />

vergriffen waren. Kleinere Firmen bestellten gleich größere Stückzahlen,<br />

beispielsweise als Nikolausgeschenk für ihre Mitarbeiter. „Auch haben wir<br />

Auftragsarbeiten erledigt“, berichtet Barbara Fien von der Engel-AG des<br />

Clubs. Fußballfans orderten Maskottchen in Engelsgestalt. Borussia Dortmund<br />

oder Bayern München: kein Problem für die kreativen Zonta-Frauen.<br />

Sie waren farblich für alles gewappnet und bannten auch die Logos der<br />

einschlägigen Bundesliga-Vereine gekonnt auf die Lebkuchen-Rohlinge.<br />

Engel helfen Frauen<br />

Warum sie die Schutzmaßnahmen in Frage stellen<br />

Engel von Engel<br />

Ergänzt mit dem Verkauf der beliebten Zonta-Engelkarten konnte der Club<br />

also trotz Corona einen so hohen Spendenbetrag generieren. Präsidentin<br />

Ute Sievers dankt den Gestalterinnen, den Kunden und Spendern und vor<br />

allem auch der Bäckerei Engel in <strong>Höxter</strong>: Das Familienunternehmen stellte<br />

– wie bei den Engelverkäufen der Vorjahre – die 400 Rohlinge kostenfrei<br />

zur Verfügung. „Das tun wir in diesem Jahr gerne wieder“, signalisierte<br />

Anne Engel. „Engel von Engel“ können also auch Ende 2021 wieder Zuversicht<br />

und Lebensfreude in die Region bringen, wenn der Zonta-Club<br />

seine Adventsaktion wiederholt. Die 4000-Euro-Spende übergaben Ute<br />

Sievers und Barbara Fien jetzt an den Förderverein für das Frauen- und<br />

Kinderschutzhaus im Kreis <strong>Höxter</strong>. „Die Unterstützung tut gut“, dankte<br />

Vorsitzende Hedwig Mellwig auch im Namen der Frauen und Kinder, die<br />

in dem Haus Schutz finden. Die Leiterin der Einrichtung, Dagmar Hensler,<br />

würdigte die Spende als ein Riesengeschenk. Die Corona-Pandemie stellt<br />

sie und ihr Team vor besondere Situationen. „Wir sind froh, das ganze Jahr<br />

ohne Infektion überstanden zu haben“, ist die Leiterin erleichtert. Die Einund<br />

Auszüge seien, was die Ansteckungsfahren angeht, immer brisant. „Wir<br />

hatten aber Glück.“ Mit dem großen Garten sei die Einrichtung gegenüber<br />

großstädtischen Frauenhäusern im Lockdown geradezu privilegiert.<br />

Bedarf ins Bewusstsein bringen<br />

Das Haus hat neun Plätze für Frauen und zehn für Kinder. Es war, so<br />

Dagmar Hensler, im letzten Quartal 2020 zu 100 Prozent ausgelastet. Das<br />

Homeschooling der Kinder gehöre zu den Herausforderungen der Corona-<br />

Pandemie. „Es ist uns ein Anliegen, das Frauen -und Kinderschutzhaus ins<br />

öffentliche Bewusstsein zu bringen und auf die Notwendigkeit dieser Einrichtung<br />

im Kreis <strong>Höxter</strong> aufmerksam zu machen“, betonte Zonta-Präsidentin<br />

Ute Sievers. Die Kontaktaufnahme zum Frauen- und Kinderschutzhaus<br />

ist rund um die Uhr an jedem Tag möglich unter Telefon 0171/5430155.<br />

Gegner der Corona-Maßnahmen protestieren<br />

In keiner Zeit waren die Menschen<br />

in ihrer Meinung so gespalten, wie<br />

in der Corona-Zeit. Es gibt Menschen,<br />

die unbedingt geimpft werden<br />

wollen, so dass sie sich sogar beim<br />

Impfen vordrängeln und es gibt<br />

Bewegungen, die sich strikt gegen<br />

eine Impfung aussprechen. Mit so<br />

einer Bewegung haben wir kürzlich<br />

gesprochen, warum sie sich gegen<br />

die Schutzmaßnahmen und gegen<br />

eine Impfung entscheiden.<br />

Mit einem Autokorso haben die<br />

Gegner der Corona-Maßnahmen<br />

in <strong>Höxter</strong> bereits zum zweiten Mal<br />

demonstriert. An der Demonstration<br />

haben sich jeweils mehr als 30 Fahrzeuge<br />

beteiligt, die hupend durch die<br />

Stadt <strong>Höxter</strong> und die umliegenden<br />

Ortschaften gefahren sind, begleitet<br />

von der Polizei. Die Demonstration<br />

hat der <strong>Höxter</strong>aner Marek Chmielnicki<br />

organisiert. Wir haben mit Marek<br />

Chmielnicki gesprochen: Geworben<br />

hat Chmielnicki, der bereits viele<br />

ähnliche Demos in der Region organisiert<br />

hat, auch im Internet bei<br />

Facebook für diese Veranstaltung.<br />

Unter den Einladungen zum Autokorso<br />

von Marek Chmielnicki bei<br />

Facebook gab es auch viele kritische<br />

Anmerkungen zu dieser Demonstration<br />

von Facebook-Nutzern.<br />

Seit Ende vergangenen Jahres<br />

habe sich Marek Chmielnicki zum<br />

Freiheitskanzler von Deutschland,<br />

Österreich und Polen ernannt, wie<br />

er uns gegenüber berichtet. Den<br />

letzten Autokorso durch <strong>Höxter</strong> hat<br />

Chmielnicki mit seinem beklebten<br />

Golf mit der Aufschrift „Frieden“<br />

und mit Musikbox auf dem Dach<br />

angeführt.<br />

Welche Motivation steckt hinter<br />

dieser Demonstration und was<br />

wollen die Demo-Teilnehmer damit<br />

bezwecken haben wir Chmielnicki<br />

gefragt: Man sei gegen die Masken-<br />

und Impfpflicht, gegen das<br />

Reduzieren von Kontakten, das<br />

Abstand halten und dafür, sich alternativ<br />

zu informieren. Man ärgere<br />

sich am meisten über die in ihren<br />

Augen „falschen Behauptungen der<br />

Regierung“, wie Chmielnicki erklärt.<br />

Der Forschungsstand entspräche<br />

nicht der Realität. Deshalb sei man<br />

gegen eine Maskenpflicht, die der<br />

<strong>Höxter</strong>aner als „sichtbares Zeichen<br />

der Sklaverei“ und „zerstörerischen<br />

Akt gegen die Menschlichkeit“ bezeichnet.<br />

Die PCR-Tests seien nicht<br />

aussagekräftig. Der selbsternannte<br />

Freiheitskanzler sieht das „Abstand<br />

halten“ und „Kontakte reduzieren“<br />

ebenfalls kritisch. Das mache nur<br />

depressiv und krank, insbesondere<br />

das „Wegsperren alter Menschen“.<br />

Marek Chmielnicki mache sich auch<br />

Sorgen um die Kinder, die aufgrund<br />

der Maßnahmen Schaden nehmen<br />

würden. Eine ältere Teilnehmerin<br />

habe Enkel, für die sie spricht. Sie ist<br />

der Meinung, dass die Kinder durch<br />

die Corona-Schutz-Maßnahmen sehr<br />

leiden würden. Die Beschulung beim<br />

Distanzunterricht sei eine Zumutung<br />

für die Kinder und Eltern. Das soziale<br />

Distanzieren schade den Kindern.<br />

Eine Impfpflicht besteht derzeit noch<br />

nicht, aber auch dagegen sprechen<br />

Marek Chmielnicki organisiert die Demos.<br />

sich die Demonstranten aus. Marek<br />

Chmielnicki dazu wörtlich: „Mein<br />

ganz persönlicher Dank gilt denen,<br />

die zeitnah zur Impfung verstorben<br />

sind und sich als Versuchskaninchen<br />

für uns geopfert haben. Das sind<br />

wahre Helden“, so der selbst ernannte<br />

Freiheitskanzler. Chmielnicki und<br />

seine Mitstreiter sehen es als fraglich<br />

an, dass die Impfung eine Übertragung<br />

des Virus verhindern kann.<br />

Nach dem Interview startete der<br />

zweite Autokorso mit einem lauten<br />

Hupkonzert durch <strong>Höxter</strong>, um damit<br />

auf sich aufmerksam zu machen.<br />

TKu<br />

Fotos: Thomas Kube<br />

Über die Weserbrücke ging es zum zweiten Mal auf Demo-Tour.

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