Höxter-Kurier 535
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<strong>Höxter</strong>-<strong>Kurier</strong> Nr. <strong>535</strong> 3. März 2021 Seite 9<br />
5-Meter-Becken mit Sprungturm von innen.<br />
In wenigen Wochen ist es soweit,<br />
dann wird das neue Hallenbad am<br />
„Lütmarser Tor“ fertig sein. Wann<br />
die Eröffnung jedoch sein wird, das<br />
steht noch nicht fest, da sie von der<br />
Corona-Politik und den damit einhergehenden<br />
Lockerungen abhängt.<br />
Endlich wieder im Winter in <strong>Höxter</strong><br />
schwimmen zu können, darüber freuen<br />
sich viele Bürgerinnen und Bürger.<br />
Seit einem Unwetter-Unglück am 21.<br />
Juli 2009, bei dem ein Dachbalken<br />
des Hallenbades an der Luisenstraße<br />
gebrochen war, hatte <strong>Höxter</strong> kein<br />
nutzbares Hallenbad mehr. Im Januar<br />
2012 wurde das 1970 errichtete Hallenbad<br />
an der Luisenstraße abgerissen,<br />
weil zuletzt der Beton in einem<br />
Gutachten für nicht mehr „tragbar“<br />
erachtet wurde. „Reißt das Hallenbad<br />
nicht ab!“ war kurz vor dem Abriss<br />
in den Scheiben des Gebäudes in<br />
Richtung Umgehungsstraße zu lesen:<br />
Unbekannte hatten dies an die<br />
Scheiben gepinnt, womit sie den<br />
Nerv der <strong>Höxter</strong>aner Bürgerschaft<br />
getroffen haben dürften.<br />
Neubau des Hallenbades<br />
Heute steht an gleicher Stelle die<br />
städtische Rettungswache. 2016<br />
wurde ein ganzes Areal zwischen<br />
der großen Kreuzung Lütmarser Tor<br />
und An der Steinmühle abgerissen.<br />
Neben drei Asylbewerberheimen<br />
sollte hier auch das neue Hallenbad<br />
entstehen, für das die Bürgerschaft,<br />
<strong>Höxter</strong>aner Vereine und Teile der<br />
Politik so sehr gekämpft haben. Positiv<br />
aufgenommen wurde von allen<br />
Verantwortlichen, dass der Bund<br />
Fördermittel für das 10,7 Millionen<br />
Euro teure Projekt in Höhe von vier<br />
Millionen Euro bereitgestellt hat.<br />
Im September 2018 war es dann<br />
soweit, die Pläne für das neue Hallenbad<br />
wurden vorgestellt. Eingeplant<br />
waren aufgrund der gestiegenen Baukosten<br />
etwa zehn Millionen Euro.<br />
Etwa ein halbes Jahr vor Baubeginn<br />
konnte sich der Bäderausschuss<br />
mehrheitlich dazu durchringen, das<br />
neue Becken mit einem drei Meter<br />
hohen Sprungturm auszustatten. Im<br />
Juli 2019 erfolgte der erste Spatenstich.<br />
Als Projektsteuerungsunternehmen<br />
wurde das Unternehmen<br />
CONSTRATA mit Hauptsitz in<br />
Bielefeld beauftragt, das Bad zu errichten.<br />
Im Bereich Schwimmbäder<br />
und Wasserfreizeitanlagen sind sie<br />
Marktführer. Die bebaute Fläche<br />
beträgt etwa 1600 Quadratmeter. Bis<br />
auf 4,50 Meter Tiefe erstreckten sich<br />
die Aushubarbeiten, da unter dem<br />
Schwimmbecken mit Sprungturm<br />
und den anderen Becken noch ein<br />
Keller mit der gesamten Technik<br />
entstanden ist.<br />
Im März 2020 erhielt das Gebäude<br />
sein Dach. Dazu wurden große Holzbalken<br />
mit einem Kranwagen auf das<br />
Dach des Hallenbades gehievt und<br />
dort montiert. Im November 2020<br />
erfolgte die Fassadenverkleidung<br />
mit Robinienholz aus Kanada in<br />
drei verschiedenen Beige-Tönen.<br />
Seit November ist nun Wasser in<br />
den drei Becken, damit die Technik<br />
eingefahren werden kann. Noch<br />
immer wird gearbeitet. Insgesamt<br />
sind mehr als 20 Unternehmen an<br />
der Baustelle aktiv gewesen. Das<br />
neue Bad verfügt über ein 25-Meter-<br />
Becken mit fünf Bahnen und einem<br />
Sprungturm, ein Kursschwimmbecken<br />
mit Hubboden, sowie ein<br />
Kleinkinderbereich mit Babyrutsche.<br />
Die drei Schwimmbecken haben eine<br />
Wasseroberfläche von insgesamt 312<br />
Quadratmetern. Das 100-Quadratmeter<br />
große Lehrschwimmbecken<br />
ist mit einem Scheren-Hubboden<br />
aus Edelstahl versehen, mit dem<br />
Kleinkinderbereich des neuen Hallenbades.<br />
Neues Hallenbad soll in wenigen Wochen fertiggestellt sein<br />
Ende März ist es fertig<br />
Fotos: Thomas Kube<br />
Bürgermeister Daniel Hartmann (v.l.), Lothar Stadermann (Stadtkämmerer und Bäderleiter), Georg<br />
Beverungen (Abteilungsleiter Hochbau- und Gebäudemanagement) und Luisa Becker (Abteilung Hochbau-<br />
und Gebäudemanagement) vor dem neuen Kursbecken im Hallenbad.<br />
die Wassertiefe variabel bis zu 2,20<br />
bzw. 2,50 Meter abgesenkt werden<br />
kann. Die Wassertemperatur soll im<br />
Betrieb bei 26 Grad Celsius liegen.<br />
Arbeiten liegen im<br />
Zeitplan<br />
Die Beheizung des Hallenbades<br />
erfolgt künftig durch ein Blockheizkraftwerk.<br />
Die zweite Säule für die<br />
Beheizung erfolgt über eine Fernwärmeleitung<br />
von der Heizzentrale des<br />
Schulzentrums. Bürgermeister Daniel<br />
Hartmann zeigt sich beeindruckt<br />
vom Erscheinungsbild und den<br />
künftigen Schwimmmöglichkeiten,<br />
die das neue Bad seinen Besuchern<br />
bieten wird. Im Beisein der Projektgruppe<br />
der Verwaltung (Lothar<br />
Stadermann und den Bauingenieuren<br />
Lousia Becker und Georg Beverungen)<br />
ließ sich der Bürgermeister über<br />
den aktuellen Stand der Arbeiten<br />
informieren. Die liegen aktuell im<br />
Zeitplan. Und dies trotz einiger coronabedingter<br />
Verzögerungen. „Mit der<br />
baulichen Fertigstellung des neuen<br />
<strong>Höxter</strong>aner Hallenbades, inklusive<br />
aller notwendigen Abnahmen, wird<br />
bis Ende März gerechnet“, so Georg<br />
Beverungen, Abteilungsleiter Hoch-<br />
bau bei der Stadt <strong>Höxter</strong>.<br />
Die Fertigstellung der Außenanlagen<br />
erfolgt sobald dies witterungsbedingt<br />
möglich ist. Neben der<br />
Einhaltung des Bauzeitplans wird<br />
auch der Kostenrahmen für das Millionenprojekt<br />
nicht überschritten. „Wir<br />
werden das veranschlagte Budget<br />
von 10,6 Mio. Euro einhalten und<br />
aller Voraussicht nach sogar leicht<br />
unterschreiten“, so Lothar Stadermann<br />
der betont, dass dieses bei Bauvorhaben<br />
solcher Größenordnungen<br />
nicht immer selbstverständlich sei.<br />
„Nachdem die bauliche Fertigstellung<br />
fast abgeschlossen ist, und<br />
auch die Eintrittspreise durch den<br />
Haupt- und Finanzausschuss festgelegt<br />
wurden, würden wir natürlich<br />
gerne einen konkreten Öffnungstermin<br />
festlegen“, stellt Bürgermeister<br />
Daniel Hartmann heraus. Durch die<br />
weiterhin unklare Entwicklung der<br />
Pandemie ist dieses zum jetzigen<br />
Zeitpunkt jedoch leider nicht möglich.<br />
Es bleibt daher abzuwarten,<br />
wann ein coronakonformer Bäderbetrieb<br />
wieder zulässig ist. Bis dahin<br />
heißt es für alle geduldig zu bleiben,<br />
getreu dem Motto: „Vorfreude ist die<br />
schönste Freude“.<br />
TKu<br />
Im Oktober 2020 wartet das Gebäude auf die Holzfassade aus Kanada.<br />
September 2019: Das Gebäude nimmt Formen an.<br />
Februar 2020: Eingerüstet wächst das Hallenbad Tag für Tag.