No.20 Aufbruch maaS Themenmagazin
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Worauf wartest du noch?
—
ANITA MAAS
Hast du Angst vor dem Tod?
Diese Frage steht auf der Rückseite
der Speisekarte im »Café am Rande
der Welt«. Als ich vor vielen Jahren
den gleichnamigen Weltbestseller
von John Strelecky las, konnte ich
damit wenig anfangen.
Heute ist es auch für mich die
wichtigste Frage, die wir uns täglich
stellen sollten. Stattdessen verdrängen
wir den Tod weitestgehend aus
unserem Leben und versuchen,
alle Berührungspunkte damit zu
vermeiden. Wir wollen uns mit der
eigenen Endlichkeit nicht auseinandersetzen
und meistens auch
nicht mit dem Tod unserer älteren
Freunde und Verwandten.
Aber ist es nicht erst die Gegenwärtigkeit
des Todes, die das Leben
lebenswert macht?
Wenn nicht jetzt, wann dann?
Spätestens die Konfrontation mit einer schwerwiegenden
Krankheit, das bevorstehende Ende vor Augen, rüttelt uns
so richtig wach. Das ist der Stoff, aus dem so mancher Kinofilm
entstanden ist, der uns zutiefst bewegt. Beim Abspann
schmunzeln wir über die wilden Abenteuer, die die todkranken
Helden erlebt haben, und fragen uns vielleicht »Warum
damit warten?«
Was Sterbende am meisten bereuen, sind nicht Dinge, die
sie getan haben, sondern die Dinge, die sie eben nicht getan
haben. Das hat die Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross
in unzähligen Sterbebegleitungen herausgefunden.
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