maas-zum-blaettern_10
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HEILUNG<br />
i m p u l s e f ü r e i n e r f ü l lt e s l e b e n<br />
THEMENBAND No. <strong>10</strong><br />
No. <strong>10</strong><br />
HEILUNG<br />
Die natürliche<br />
Ordnung<br />
wiederherstellen<br />
Was du selbst tun kannst,<br />
um gesund zu bleiben und<br />
zu werden.<br />
D 9,90 EUR<br />
AT <strong>10</strong>,90 EUR<br />
CH 15,50 CHF<br />
MIT BEITRÄGEN VON<br />
WWW.MAAS-MAG.DE<br />
CLEMENS ARVAY · ROBERT BETZ · VERA BRANDES<br />
RÜDIGER DAHLKE · JOHN STRELECKY · URSULA STUMPF
t i t e l<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
Du sehnst dich nach mehr Farbe, nach mehr Freude, nach mehr Sinn in deinem Leben? Und fragst dich, wie<br />
sich dein Leben verändern müsste, damit du jeden Tag mehr Erfüllung darin findest? Dann bist du hier genau<br />
richtig! Das Buch No. 1 ist eine großartige Inspirationsquelle für ein Leben, das du dir schon immer gewünscht<br />
hast. Wunderschön gestaltete Seiten laden dich ein, dich Kapitel für Kapitel mit wichtigen Fragen des Lebens<br />
zu beschäftigen und eigene Antworten darauf zu finden. Du tauchst in die Themenwelten ein und ein wenig<br />
verändert wieder auf. Nachdenklich, berührt, inspiriert.<br />
Über 200 Seiten mit Beiträgen aus den Bänden 1-7 des maaS Magazins von über 30 AutorInnen,<br />
u. a. Gerald Hüther, John Strelecky, Rüdiger Dahlke und Veit Lindau.<br />
Jedes Kapitel begleitet dich liebevoll auf deinem ganz persönlichen Weg zu einem erfüllten Leben.<br />
Kap. 1 Beruf und Berufung<br />
Kap. 2 Frauen und Männer<br />
Kap. 3 Leben und Sterben<br />
Kap. 4 Ich und Gemeinschaft<br />
Kap. 5 Körper und Geist<br />
Kap. 6 Geld und Glück<br />
Kap. 7 Gefühl und Verstand<br />
Foto: Jan Luhmann<br />
DAS BUCH NO.1<br />
IMPULSE FÜR EIN ERFÜLLTES LEBEN<br />
Der Sammelband mit<br />
Impulsen für dein Leben<br />
Hei-lung – dieses Wort klingt weich und es<br />
at etwas Tröstliches an sich. Es taucht ein<br />
Bild aus Kindheitstagen auf: Meine Mutter<br />
wiegt mich auf ihrem Schoß hin und her und pustet<br />
vorsichtig über das aufgeschlagene Der Knie. Sammelband Woran mit<br />
auch immer es lag, es © hat geholfen, ausgewählten den Schmerz zu Beiträgen<br />
lindern und Heilung geschehen zu lassen.<br />
aus 7 Themenmagazinen<br />
Erst die Wunde, dann der Schmerz, danach die Heilung<br />
– das gilt für aufgeschlagene Knie genauso<br />
ist eine einzigartige<br />
Inspirationsquelle für<br />
wie für verwundete Herzen. Denn Verletzungen kann<br />
dein erfülltes Leben.<br />
man sich genauso in Beziehungen zuziehen. Fast alle Probleme in zwischenmenschlichen<br />
Beziehungen lassen sich auf Prägungen Kapitel 1 aus der<br />
Kindheit zurückführen. Wenn in solche alten Wunden Beruf Salz und gestreut<br />
Das Buch No. 1<br />
Berufung<br />
wird, flippt man total aus. Das Gute:<br />
MIT AUSGEWÄHLTEN BEITRÄGEN Aber jeder hat Kapitel bestimmt 2 schon an sich<br />
Diese Muster sind mit ein bisschen Übung<br />
selbst oder bei Frauen anderen und beobachtet, Männer dass<br />
leicht zu erkennen AUS DEN und BÄNDEN zu durchbrechen,<br />
so dass Beziehungen heilsam wer-<br />
1-7<br />
Worte einen Kapitel enormen 3 Einfluss haben. Wir<br />
halten sie für Leben Wirklichkeit und Sterben und richten<br />
den und das Leben glücklich und leicht.<br />
unser Denken Kapitel und 4 unser Fühlen danach<br />
Und das wiederum ist die beste Voraussetzung<br />
dafür, gesund zu bleiben,<br />
aus. Und siehe Ich da und – Gemeinschaft<br />
es kommt genauso<br />
wie es vorhergesagt Kapitel 5 wurde. Wenn das<br />
denn der Körper ist eine Bühne, auf der<br />
funktioniert, Körper kann und man Geist sich dann eine<br />
sich unser Innenleben zeigt. Je schöner,<br />
harmonischer und ruhiger es darin<br />
Kapitel 6<br />
Krankheit einfach wegdenken?<br />
Was auf jeden Geld Fall und hilft, Glück ist eine gesunde<br />
aussieht, desto gesünder sind wir auch.<br />
Ernährung, Bewegung, Entspannung und<br />
So wundert es nicht, dass Stress als<br />
Kapitel 7<br />
eine gute Portion Achtsamkeit im Alltag.<br />
Hauptursache für Krankheiten gilt. Körper<br />
und Geist sind in Unruhe und aus<br />
Gefühl und Verstand<br />
Wenn wir in<br />
—<br />
uns hineinhorchen, wissen<br />
wir nämlich 2oo genau, Seiten, was uns gut tut und<br />
dem Gleichgewicht geraten. Die natürliche<br />
Ordnung kann leichter wieder-<br />
1 BERUF UND BERUFUNG . 2 FRAUEN UND MÄNNER . 3 LEBEN UND STERBEN was nicht. Manchmal 19,90 € braucht es erst Krisen,<br />
4 ICH UND GEMEINSCHAFT . 5 KÖRPER UND GEIST . 6 GELD UND GLÜCK . 7 GEFÜHL UND VERSTAND<br />
um ganz und heil zu werden.<br />
hergestellt werden, wenn wir z. B. in das<br />
Und doch bleibt Heilung ein Mysterium.<br />
intakte Umfeld der Natur eintauchen<br />
BESTELLUNG und harmonischen IM WEB-SHOP Klängen → WWW.MAAS-MAG.DE In den meisten Fällen können wir mit unserem<br />
Denken und Handeln und der Un-<br />
lauschen.<br />
ODER Heilung PER E-MAIL bedeutet, → MAASMAG@ABOTEAM.DE<br />
wieder ganz zu werden,<br />
alles einzusammeln, was wir verloterstützung<br />
von Fachleuten positiv einwirken,<br />
aber niemand kann Heilung erren<br />
haben. Krankheit ist in diesem Sinne<br />
eine Chance, um wieder wahrhaftig<br />
zwingen. Menschen, die gesund leben,<br />
werden krank und medizinische Eingriffe<br />
funktionieren manchmal nicht. Es gilt<br />
heil zu werden.<br />
Vorschau Wie und warum im Körper Band Heilung No. geschieht,<br />
wissen wir nicht genau.<br />
11 — FRIEDEN<br />
demütig anzuerkennen, dass es immer<br />
wieder auch eine Gnade ist, wenn uns<br />
Ab 16. November 2018 Heilung widerfährt. Möge Heilung geschehen<br />
– für unsere sogar für Körper, das Überleben.<br />
unsere Be-<br />
Frieden ist essenziell für ein gutes Leben, in Krisengebieten<br />
Auseinandersetzungen müssen nicht mit Waffengewalt ziehungen ablaufen, und in der sondern Welt. sind oft ganz<br />
subtil und nicht weniger gefährlich. Konflikte gibt es überall – wie gehen wir damit um?<br />
Wie kann ich meine Grenzen setzen und zugleich in offener Verbundenheit bleiben? Ein<br />
Schlüssel dafür ist die gewaltfreie Kommunikation. Wie sieht die Welt aus, wenn Frauen<br />
und Männer friedlich und liebevoll miteinander umgehen? Tiefer innerer im Frieden August ist 2018ein<br />
paradiesischer Zustand. Wie erreicht man diese Gelassenheit und Zufriedenheit mit sich<br />
und der Welt?<br />
7 in 1<br />
Sammelband<br />
200 SEITEN<br />
3
Inhalt<br />
HEILSAME BEZIEHUNGEN<br />
—<br />
Heilsame Wörter 30<br />
Wie achtsames Sprechen<br />
Wunder bewirkt (Mechthild<br />
von Scheurl-Defersdorf)<br />
Wunden der 62<br />
Kindheit heilen<br />
Arbeit mit dem inneren Kind<br />
(Interview mit Stefanie Stahl)<br />
34<br />
was uns gesund hält<br />
von Robert Betz<br />
heilung durch bewusstsein<br />
von David Hawkins 88<br />
HEILUNG GESCHEHEN LASSEN<br />
—<br />
Einfach nur wahrnehmen 20 Ohne Ende 78<br />
und ungesunde Verhaltens- grundlos wohlfühlen<br />
muster lösen sich auf (Peter<br />
Beer)<br />
Wenn wir nicht mehr glauben<br />
zu wissen (Volker Mann)<br />
Was uns gesund hält 34<br />
ist Freude, Dank barkeit<br />
und Liebe (Robert Betz)<br />
Schönheit, 3x täglich vor 50<br />
und nach dem Essen<br />
Die Griechen wussten: Kultur<br />
heilt (Christoph Quarch)<br />
Ein Rucksack 92<br />
voller Vorwürfe<br />
Warum wir vergeben müssen,<br />
um zu heilen (Maximilian von<br />
Düring)<br />
WEGWEISER ZUR GESUNDHEIT<br />
—<br />
Wie funktioniert Heilung? 8 Musik als Medizin 74<br />
Der Körper als Bühne für<br />
geistig-seelische Themen<br />
(Rüdiger Dahlke)<br />
Die Wirksamkeit einer<br />
Hörkur (Vera Brandes)<br />
Die Kunst, aus den 12<br />
Augen zu lesen<br />
Iridologie als Wegweiser<br />
für Störfelder (Rita Fasel)<br />
Gesundheit ist für 16<br />
jeden etwas anderes<br />
Finde heraus, was dir gut tut!<br />
(John Strelecky)<br />
Was macht mich krank? 38<br />
Die Ursachen erkennen und<br />
behandeln (Norbert Kriegisch)<br />
Ernährungsmedizin 54<br />
Gutes Fett macht schlank<br />
und schlau (Anne Fleck)<br />
Gesund alt werden 98<br />
mit Weisheiten des<br />
Ayurveda (Vignesh Devraj)<br />
Mehr Glück und <strong>10</strong>2<br />
weniger Stress<br />
mit einem gesunden Darm<br />
(Annette Fehn)<br />
Die Welt ist Klang <strong>10</strong>6<br />
Wie Klänge die Harmonie<br />
wiederherstellen (Matthias<br />
Scheffler)<br />
8<br />
12<br />
wie funktioniert heilung?<br />
von Rüdiger Dahlke<br />
die kunst aus den augen zu lesen<br />
von Rita Fasel<br />
die heilkraft der pflanzen<br />
von Ursula Stumpf 24<br />
natur in der stadt<br />
von Clemens Arvay 46<br />
Aus Stress und alten 42<br />
Mustern aussteigen<br />
Unbewusstes erkennen und<br />
transformieren (Steffen Lohrer)<br />
HEILKRAFT DER NATUR<br />
—<br />
Die Heilkraft der Pflanzen 24<br />
Begegnungen mit der Wegwarte<br />
und der Königskerze<br />
(Ursula Stumpf)<br />
Heilung aus der<br />
Natur für Stadtbewohner 46<br />
Wie urbane zu biophilen<br />
Orten werden (Clemens Arvay)<br />
Nux vomica 70<br />
Ein homöopathisches Mittel<br />
für die Krankheit unserer Zeit<br />
(Andreas Krüger)<br />
IN JEDER AUSGABE<br />
—<br />
Kolumne Kommt Zeit, 45<br />
kommt Raum<br />
Now the healing begins<br />
(Wernfried Hübschmann)<br />
Positive Psychologie 60<br />
Die Spuren unseres Lebens<br />
Krisen als Wachstumschance<br />
(O. Haas, A.C. Heim)<br />
Heilung durch Bewusstsein 88<br />
indem du jeden Gedanken<br />
an Krankheit löschst<br />
(David Hawkins)<br />
Die Medizin des Waldes 82<br />
Anleitung <strong>zum</strong> Waldbaden<br />
(Werner Buchberger)<br />
Aus der Gesellschaft: 111<br />
Heilung auf historischen<br />
Wegen(Jeannette Hagen)<br />
Schwarzes Brett 96<br />
Poesie wie Brot 112<br />
Auf eine Lampe<br />
von Eduard Mörike<br />
(Wernfried Hübschmann)<br />
Impressum 114<br />
54 ernährungsmedizin<br />
von Anne Fleck<br />
gesundheit ist für jeden anders<br />
von John Strelecky 16<br />
Filmtipps 68<br />
(Dunja Burghard)<br />
4<br />
5
Die<br />
wirksamste<br />
Medizin<br />
ist die<br />
natürliche<br />
Heilkraft,<br />
die im<br />
Inneren<br />
eines<br />
jeden<br />
von uns<br />
liegt.<br />
Foto: iStock<br />
h i p p o k r a t e s v o n k o s<br />
( 460 v . c h r . )
Zurück zur Mitte finden //<br />
Auf der Suche nach Verständnis von Heilung und nicht nur oberflächlicher<br />
Reparatur kann die alte Medizin-Tradition helfen. Das Wort Medizin zeigt<br />
mit demselben Wortstamm wie Meditation, dass es auch hier einmal darum<br />
ging, Patienten, die durch den Wind und aus der Mitte gefallen waren,<br />
in diese zurückzuführen. Heilmittel hieß früher folgerichtig re-medium<br />
(»re« = »zurück« zur »medium« = Mitte) und heute noch im Englischen<br />
re-medy. Auch im deutschen Heilmittel schwingt noch die Mitte mit. Wie<br />
notwendig wäre heute eine Medizin, bei der der Mensch wieder im Mittel-punkt<br />
steht (statt Pharma- und Geräteindustrie) und die den Anspruch<br />
hat, Menschen zurück in ihre Mitte zu bringen.<br />
Als meditierender Arzt waren mir Medizin und Meditation immer gleichermaßen<br />
nah <strong>zum</strong> Segen der Patienten. Inzwischen belegen Studien der<br />
Psychoneuroimmunologie wie Meditation die Abwehrkraft stärkt, hohen<br />
Blutdruck und Blutzucker senkt und obendrein noch die Gehirnleistung<br />
harmonisiert.<br />
In Medizin schwingt obendrein das rechte Maß mit, von lat. »medere«<br />
ermessen. In früheren Zeiten ging es Ärzten folglich auch darum, ihren Patient(inn)en<br />
zu helfen, das rechte, nämlich ihr persönliches Maß, zu finden.<br />
Aus der Placebo-Forschung und der Forderung nach Doppelblindstudien<br />
könnten wir heute die Macht der Seele und die Kraft von Ritualen<br />
wissenschaftlich ableiten. Auch wenn eine industriehörige Medizin suggeriert,<br />
Heilung käme aus Tuben, Schachteln und Geräten, weiß sie es doch<br />
selbst besser. Bei Doppelblind-Studien soll die Heilkraft des Arztes und<br />
die Selbstheilungskraft der Patient(inn)en ausgeschlossen werden. Warwie<br />
funktioniert<br />
HEILUNG<br />
?<br />
DER KÖRPER ALS<br />
BÜHNE FÜR<br />
GEISTIG-SEELISCHE<br />
THEMEN<br />
——<br />
RÜDIGER DAHLKE<br />
Foto: iStock<br />
Heilung steht zusammen mit Vorbeugung im Zentrum der Medizin<br />
als deren großer Anspruch. Leider ahnen wir nur, wie sie funktioniert.<br />
Die alte Medizin-Tradition wusste noch: Der Arzt pflegt und die<br />
Natur heilt, entsprechend dem Spruch »medicus curat, natura sanat«.<br />
Hildegard von Bingen wie auch Paracelsus glaubten, dass es immer der<br />
»Archeus« oder innere Arzt der Patienten sei, der allein Heilung bewirken<br />
könne. Solche Demut lassen heute Mediziner als zunehmend auch<br />
Naturheilkundler vermissen.<br />
Natürlich wüssten wir Ärzte immer gern, was biochemisch und physiologisch<br />
bei einer Heilung geschieht. Aber dazu müssten wir die Seele und<br />
letztlich den ganzen Menschen verstehen und erfassen, wie es das Anliegen<br />
der deutenden Medizin von »Krankheit als Symbol« ist.<br />
Bei vielen (Psycho-)Pharmaka weiß keiner so recht, wie sie was bewirken.<br />
Werden sie trotzdem verabreicht, ist das Erfahrungsmedizin. In der<br />
Naturheilkunde gehört das meiste hierher, in der Psychotherapie fast alles.<br />
Wer weiß denn, auf welchen biochemischen Wegen Worte heilen?<br />
Aber dass sie es können, steht wohl außer Zweifel wie auch ihre Fähigkeit<br />
zu verletzen, oft tiefer als Messerstiche. Hier erscheint der Schritt von Psychotherapie<br />
zu Geistheilung klein.<br />
In meinen nun 40 Arztjahren durfte ich viele Heilungen erleben, ohne<br />
sie wissenschaftlich verstehen zu können. Die Philosophie der »Schicksalsgesetze«,<br />
der Spielregeln des Lebens, hat mir geholfen, sie wenigstens<br />
einzuordnen.<br />
8<br />
9
Gesundheit<br />
ist für jeden<br />
etwas anderes<br />
——<br />
JOHN STRELECKY<br />
Foto: iStock<br />
»<br />
Eine der wichtigsten Feststellungen in Bezug auf Heilung,<br />
die ich jemals gemacht habe, ist, dass die Definition von<br />
»gesund« völlig individuell für jeden ist. Was für den einen<br />
gut ist, macht einen anderen krank. Das gilt für die Nahrung,<br />
aber genauso für alles andere in deinem Leben, das<br />
zu deinem Gesundbleiben oder deiner Heilung beiträgt.<br />
Unter strahlender Sonne auf warmem Sand zu liegen, kann<br />
für den einen Menschen entspannend wahrgenommen<br />
werden und diesen mit guter Energie aufladen und für einen<br />
anderen furchtbar ungemütlich sein und beispielsweise mit<br />
einem Hitzeausschlag einhergehen. Eine vierstündige Wanderung<br />
in einem alpinen Wald kann eine der überaus beruhigenden<br />
Erfahrungen im Leben eines Menschen sein. Gleichzeitig<br />
kann dieselbe Wanderung jemanden, dessen Körper<br />
keine Höhen verträgt, ins Krankenhaus befördern. Der Verzehr<br />
von Rindfleisch oder Hühnerfleisch kann wichtige Proteine rungsmittel identifiziert, welche ihn<br />
Nach einem Monat hatte er jene Nah-<br />
für einige Körperkonstitutionen liefern. Andere jedoch fühlen mit Energie aufladen, und jene, die<br />
sich am besten mit einer rein vegetarischen Kost, der Konsum dies nicht tun. So einfach kann es sein!<br />
von Fleisch führt bei ihnen zu körperlichem Unbehagen. Sein Ziel war es, seine Lethargie zu<br />
All dies sind doch wahrhaftig fantastische Neuigkeiten! überwinden und sich wieder kraftvoller<br />
zu fühlen. Er brauchte dies für<br />
Warum? Die Erkenntnis darüber gibt uns die Flexibilität, für<br />
uns selbst zu definieren, was ein Zustand von Gesundheit individuell<br />
für uns bedeutet. Dann können wir unser Leben in Leben. Also hat er Mahlzeit für Mahlseine<br />
Karriere und wollte es für sein<br />
Einklang damit führen. Gesundheit ist dann eine Wahl, eine zeit, Nahrungsmittel für Nahrungsmittel<br />
bewusst wahrgenommen und<br />
freie Entscheidung. Gesundheit bedeutet auch, über Selbstwahrnehmung<br />
zu verfügen, was uns gut tut. Nicht vorgegeben<br />
von anderen, sondern von uns selbst definiert. Überlege oniert und was nicht. In nur 90 Tagen<br />
festgehalten, was für ihn gut funkti-<br />
doch mal, wie mächtig das eigentlich ist – wir selbst dürfen hatte er somit eine Liste über seine<br />
für uns wählen, was uns heilt, was uns beruhigt, was uns inspiriert<br />
und was uns gut tut. Wir sind nicht eingeschränkt rungsmittel und aß von da an nur<br />
persönlichen »Hochenergie«-Nah-<br />
oder von anderen bestimmt, sondern wir sind eigenmächtig noch diese. Einfach, nicht wahr?<br />
durch unsere Instinkte und Reaktionen.<br />
Vielleicht etwas zeitaufwändig, aber<br />
Ich habe mir kürzlich ein Interview von einem Spitzensportler<br />
angehört. Er beschreibt darin den Prozess, welchen lich für jeden machbar.<br />
mit einem Stift und Notizblock sicher-<br />
er nach jeder Mahlzeit durchlaufen hat. Er hielt jedes Mal Ich liebe dieses Beispiel und was<br />
nach dem Essen schriftlich fest, wie er sich fühlt.<br />
ich noch mehr liebe, ist die Übertragung<br />
dieses Beispiels auf andere Lebensbereiche,<br />
die sich auf unsere Heilung und Gesundheit auswirken.<br />
Denn nicht nur Nahrungsmittel beeinflussen unseren<br />
emotionalen und physischen Zustand. Unsere Aktivitäten,<br />
Gedanken, Umwelt, die Menschen rund um uns … all dies<br />
wirkt sich auf unser Wohlbefinden aus.<br />
16 17
20<br />
einfach nur<br />
wahrnehmen<br />
——<br />
PETER BEER<br />
stress ist die hauptursache für sehr viele krankheiten, u.a.<br />
weil wir in der hektik warnsignale unseres körpers nicht<br />
wahrnehmen. wenn wir regelmässig orte der stille suchen<br />
und einfach nur beobachten und bewusst wahrnehmen, was<br />
ist, lösen sich ungesunde verhaltensmuster von alleine auf,<br />
ohne dass wir etwas tun müssen.<br />
Foto: iStock<br />
Heilung ist nicht etwas, was von außen geschieht,<br />
»sondern vielmehr ein Rückverbinden mit sich selbst.<br />
WAS IST DIE HÄUFIGSTE<br />
ENTSTEHUNGSURSACHE FÜR<br />
KRANKHEITEN?<br />
Ich bin fest davon überzeugt, dass Krankheiten<br />
nicht ohne Grund entstehen. Lange Zeit waren<br />
Mediziner der Meinung, dass viele Krankheiten<br />
auf unsere angeborene genetische Grundstruktur<br />
zurückzuführen sind und daran nichts zu ändern<br />
ist. Für einen Menschen, der von einer Krankheit<br />
betroffen ist, ist diese Weltanschauung natürlich<br />
leicht, denn er kann an dieser Stelle die<br />
Verantwortung abgeben und andere bzw. das<br />
Leben für die eigene Misere verantwortlich machen.<br />
Jetzt lassen neue Forschungsergebnisse jedoch<br />
darauf schließen, dass mitunter sogar das Gegenteil<br />
zutrifft. Die Epigenetik zeigt, dass unsere<br />
Lebensführung, unsere Gewohnheiten, unsere<br />
Denkmuster und unser Verhalten maßgeblichen<br />
Einfluss auf unsere Genexpressionen (bezeichnet,<br />
im weiten Sinn, wie die genetische Information<br />
eines Gens <strong>zum</strong> Ausdruck kommt und in Erscheinung<br />
tritt) und damit unseren Gesundheitszustand<br />
haben.<br />
Diese neuen Erkenntnisse aus der Epigenetik<br />
unterstreichen auch die Ergebnisse aus der modernen<br />
Medizin und der Psychologie, dass ein<br />
Großteil unserer Erkrankungen auf unsere Lebensführung,<br />
insbesondere auf Stress (Disstress)<br />
zurückzuführen sind.<br />
Wenn ich hier von Stress spreche, meine ich:<br />
Emotionalen Stress, Stress aufgrund von Zeitdruck<br />
und Überforderung, ungesundes Arbeitsumfeld,<br />
Stress für unseren Körper durch ungesunde<br />
Nahrung, ein ungesundes Familienumeld,<br />
seelischen Stress, körperliche Belastungen,<br />
ungesunde und negative Gedankenmuster,<br />
Ängste und nicht verarbeitete emotionale Blockaden.<br />
Denn es ist längst bekannt, dass Disstress<br />
eine chemische Reaktion im Körper auslöst,<br />
die z.B. zu Entzündungen führen kann.<br />
Dauerstress führt dementsprechend zu latenten<br />
Entzündungen im Körper, was wiederum das<br />
Entstehen von Krankheiten fördert.<br />
Zu Beginn meldet sich dabei der Körper mit leichten<br />
Signalen, welche wir in der Hektik des Alltags<br />
vielleicht gar nicht wahrnehmen (oder nicht<br />
wahrnehmen wollen), weil gerade noch so viel<br />
anderes wichtig ist und wir ja noch so viel erledigen<br />
müssen. Werden diese Signale nicht gehört<br />
und entsprechend gegengesteuert, beginnt eine<br />
körperliche Somatisierung: Wir bekommen vielleicht<br />
Kopfschmerzen, Magenschmerzen, innere<br />
Unruhe etc. Hören wir weiterhin nicht auf diese<br />
Signale und betreiben weiter Raubbau mit uns<br />
selbst, kann unser Körper langfristig mit schweren<br />
Dysbalancen und Krankheiten reagieren.<br />
MEINE EIGENE<br />
GESCHICHTE VERLIEF ÄHNLICH.<br />
Auf dem Höhepunkt meiner noch jungen Karriere<br />
waren meine Batterien völlig leer. Alles begann<br />
nach einem Studium in Rekordzeit in einer<br />
der anspruchsvollsten Sparten der Automobilindustrie.<br />
Termindruck, ständige Krisenmeetings,<br />
wochenlange Dienstreisen, unzählige To-Do‘s,<br />
hundert Pläne, tausend Mails und noch mehr<br />
Gedanken in meinem Kopf. Die Warnsignale<br />
wurden immer deutlicher: Magenschmerzen,<br />
Kopfschmerzen, ständige innere Unruhe. Dennoch<br />
kämpfte ich weiter, ich musste ja noch so<br />
viel erledigen, hatte zu viele Verpflichtungen!<br />
Und das tat ich auch – so lange, bis es nicht<br />
mehr ging. Ich erlebte am eigenen Leib, was es<br />
bedeutet, auszubrennen. Nach einer weiteren<br />
zweiwöchigen Dienstreise war ich an einem Montagmorgen<br />
nicht mehr in der Lage, zur Arbeit zu<br />
gehen. Ich musste mir eingestehen, dass ich einfach<br />
nicht mehr konnte. Ich war getrieben von<br />
Ängsten und Sorgen und nicht mehr von dem,<br />
21
HEILSAME<br />
WÖRTER<br />
—<br />
Wie achtsames<br />
Sprechen Wunder<br />
bewirkt<br />
—<br />
MECHTHILD VON<br />
SCHEURL-DEFERSDORF<br />
In der Sprache liegt eine ordnende Kraft. Wir<br />
können sie erkennen und beginnen, sie achtsam<br />
einzusetzen. Eine geordnete Sprache bringt auch<br />
im Leben etwas in Ordnung. Eine so gebrauchte<br />
Sprache fördert Heilung. Umgekehrt gilt auch,<br />
dass eine grobe, lieblose Sprache auf Dauer Unheil<br />
anrichtet, und damit sind wir beim Gegenteil<br />
von »Heilung« angekommen: dem »Unheil«.<br />
Heilung wünschen sich viele Menschen – für sich<br />
selbst und für andere. Dabei denken die meisten<br />
vermutlich als erstes an die Heilung von einer<br />
körperlichen oder seelischen Erkrankung. Diese<br />
Heilung haben sie vielleicht selbst bei sich erfahren<br />
oder bei einem Nahestehenden oder erhoffen<br />
sie.<br />
Heilung kann auch in einem weit größeren Rahmen<br />
erfolgen. Nicht nur ein Körper und eine Seele<br />
können heilen. Auch eine Partnerschaft kann<br />
wieder heilen, und eine Familie kann wieder zusammenfinden,<br />
so dass alle gemeinsam an einem<br />
Tisch sitzen. Ebenso können ein Betrieb, eine<br />
ganze Gesellschaft und ein Staatengefüge heilen.<br />
Wenn Dinge und Menschen aus der Ordnung<br />
gefallen sind und dieser heillose Zustand anhält,<br />
Foto: iStock<br />
dann entsteht Unheil. Dann ist es wichtig, diesen Zustand entschlossen<br />
zu beenden und wieder Ordnung einkehren zu lassen.<br />
Heilung ist etwas Großes. Die Sprache hilft, zur Heilung beizutragen. Dabei<br />
hat sie eine fundamentale Bedeutung. Denn die Art, wie jemand spricht,<br />
wirkt sich auf sein eigenes Leben aus und auch auf das seines Umfeldes.<br />
Jeder Mensch hat es in der Hand, durch den bewussten Umgang mit seiner<br />
eigenen Sprache einen aktiven Beitrag zu einem größeren Heilwerden<br />
zu leisten.<br />
das wort »heilung« hat eine wohltuende wirkung //<br />
Es gibt eine Wechselwirkung zwischen der Sprache, die ein Mensch oder<br />
auch eine Gesellschaft gebraucht, und dem, was sie erleben. Dort, wo das<br />
Wort »Heilung« oder die zugrunde liegenden Wörter »heil« und »heilen«<br />
einen festen Platz im alltäglichen Denken und Sprechen haben, wird sich<br />
dies segensreich auswirken. Das gänzliche oder weitgehende Fehlen dieser<br />
Wörter hat dagegen eine nachteilige Wirkung.<br />
Als erstes lenke ich den Blick auf die Geschichte des Wortes »Heilung«.<br />
Denn das Wort »Heilung« ist wie auch alle anderen Wörter nur dann<br />
kraftvoll in seiner Wirkung, wenn für uns auch die zugrundeliegenden<br />
Wörter lebendig sind und in uns klare innere Bilder entstehen lassen.<br />
Das Wort »Heilung« leitet sich ab vom dem Verb »heilen« und dieses<br />
wiederum von dem alt- und mittelhochdeutschen Adjektiv »heil« im Sinn<br />
von »heil, gesund, unversehrt«.<br />
Für viele Menschen ist es auf erstaunliche Weise neu, die Wörter »heil«<br />
und »heilen« zu gebrauchen, und sie lernen erst, sie in ihr Denken und<br />
Sprechen aufzunehmen. Ich nenne darum eine Auswahl an möglichen Anwendungsbeispielen:<br />
Ein Schnitt am Finger heilt; eine seelische Verletzung<br />
heilt; eine Tasse, bei der ein Stück herausgebrochen war, ist wieder<br />
heil; die Zeit heilt Wunden. Das Wort »heil« finden wir übrigens auch<br />
wieder im englischen »whole« im Sinn von »ganz, völlig«.<br />
Das Wort »Heilung« bezeichnet sowohl den Vorgang des Heilens und Heilwerdens<br />
als auch sein Ergebnis. Dann ist etwas schon heil geworden. Entsprechend<br />
ist der Gebrauch dieses Wortes in seiner Bedeutung unterschiedlich.<br />
Der Arzt kann zu seinem Patienten sagen: »Wir können die<br />
Heilung der Wunde durch Kamillenbäder fördern.« Der Patient hofft auf<br />
die vollständige Heilung von seiner Krankheit.«<br />
Wir können das Wort »heil« auch missbräuchlich verwenden. Der abertausendfache<br />
Gebrauch der Schutzformel »Heil Hitler« hat dem Diktator<br />
bei zahlreichen Attentatsversuchen das Überleben gesichert. Auch hier<br />
hatte das Wort »heil« eine unübersehbare Wirkung.<br />
30<br />
31
was uns<br />
gesund<br />
hält<br />
—<br />
Freude,<br />
Dankbarkeit<br />
&<br />
Liebe<br />
——<br />
ROBERT BETZ<br />
Foto: iStock<br />
Der Wunsch nach ‚Gesundheit‘ steht an der<br />
Spitze der Wünsche der meisten Menschen,<br />
selbst bei denen, deren Körper gesund sind.<br />
‚Glück‘ und ‚Gesundheit‘ wünschen wir uns oft<br />
gegenseitig. Aber was bedeutet ‚Glück‘ wirklich<br />
und was verstehen wir unter ‚Gesundheit‘? Für<br />
viele bedeutet es die Abwesenheit von Krankheit.<br />
Und ein glückliches Leben wird meist als<br />
vLotteriespiel. Menschen, die am Ende ihres Lebens<br />
danach befragt wurden, was sie am meisten<br />
bereuen, antworteten überraschend*: »Heute weiß<br />
ich, ich hätte mich entscheiden können, ein glückliches<br />
Leben zu führen. Mir war nicht bewusst,<br />
dass dies eine Frage der Entscheidung ist«. Frage<br />
an dich: Hast du dich jemals für ein glückliches<br />
Leben in einem gesunden Körper entschieden?<br />
Kannst du dir vorstellen, dass du am Ende<br />
deines Lebens aus einem gesunden Körper nach<br />
Hause gehst und ihn verlässt?<br />
Für die meisten sind Alter und Sterben mit<br />
Krankheit verbunden, weil es als ‚normal‘ erscheint.<br />
Dabei ist dies vollkommen unnatürlich,<br />
sondern wird von uns selbst durch solche Vorstellungen<br />
und Glaubenssätze erschaffen, ebenso<br />
wie die meisten unserer Krankheiten davor.<br />
Wir haben uns daran gewöhnt, uns als Opfer von<br />
Krankheiten zu betrachten, und viele Mediziner<br />
befeuern diesen Glauben, wenn sie immer mehr<br />
Krankheiten auf genetische Ursachen zurückführen,<br />
an denen man ja nichts machen kann.<br />
Ich möchte jeden herzlich einladen, sich für<br />
den (weiß Gott nicht neuen) Gedanken zu öffnen,<br />
dass wir Menschen große Schöpferwesen sind,<br />
die über viele Jahrtausende hinweg vergessen<br />
haben, welche Kräfte uns innewohnen, wer wir<br />
sind, woher wir kommen und was wir hier tun.<br />
Über den meisten Lebensläufen müsste stehen:<br />
*Bronnie Ware —<br />
»5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen« Heyne-TB<br />
34<br />
35
aus stress<br />
und alten mustern<br />
aussteigen<br />
—<br />
STEFFEN LOHRER<br />
Foto: iStock<br />
Dauerhafter Stress verursacht Krankheit //<br />
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat verschiedene<br />
Studien über Ursachen von Krankheiten<br />
durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass<br />
Stress zu 85-95% die Ursache aller Erkrankungen<br />
ist. Bei Stress laufen zahlreiche biochemische<br />
Reaktionen im Körper ab.<br />
Mit unseren Sinnen nehmen wir Situationen<br />
und Menschen wahr und vergleichen diese im<br />
Unterbewusstsein mit unseren Erinnerungen.<br />
Wenn sich eine Situation wiederholt, in der wir<br />
früher negative Gefühle oder Schmerzen hatten,<br />
reagiert das Gehirn sofort und aktiviert den Sympathikus<br />
des autonomen Nervensystems. Im<br />
gleichen Moment werden Adrenalin, Cortisol<br />
und einige andere Botenstoffe ausgeschüttet.<br />
Unser Organismus bereitet sich auf einen Kampf<br />
oder auf Flucht vor. Das Herz pumpt dann viel<br />
Blut in die Arme und Beine, weil das Unterbewusstsein<br />
davon ausgeht, dass wir diese beim<br />
folgenden Kampf oder der Flucht optimal nutzen<br />
müssen. Unsere Muskeln spannen sich an<br />
und es vollzieht sich auch sofort eine Abschaltung<br />
des Neocortex, dem vorderen Bereich unseres<br />
Gehirns, in dem die Logik angesiedelt ist.<br />
Die Aufmerksamkeit soll sich nun nur auf die<br />
wahrgenommene Gefahr konzentrieren. Das ist<br />
der Grund, warum wir unter Stress nicht mehr<br />
logisch argumentieren können, sondern unsere<br />
Reaktionen nur noch archaisch vom Stammhirn<br />
beherrscht werden und wir oft einfach nur Recht<br />
haben wollen.<br />
In diesem Moment sind wir sehr wenig empathisch<br />
anderen Menschen gegenüber, aber auch<br />
wenig empathisch und einfühlsam mit uns selbst.<br />
Das ist oft ein großes Problem, denn in dieser Situation<br />
wird zusätzlich ein Reaktionsmuster aus<br />
vorherigen Zeiten aktiviert. Es erfolgt ein Abgleich<br />
mit früher: Wenn ich beispielsweise damals<br />
schon auf Kritik mit Rechtfertigung reagiert<br />
habe, dann wird genau der gleiche Persönlichkeitsanteil<br />
wieder aktiviert. Die gleichen Gedanken,<br />
Gefühle und Reaktionen von damals kommen<br />
wieder hoch. Das ist ein Muster, welches<br />
mich ein Leben lang begleitet, wenn ich es nicht<br />
transformiere.<br />
Eine wichtige Erkenntnis ist auch, dass zahlreiche<br />
Systeme im Kampf- oder Fluchtmodus<br />
nicht mehr arbeiten. Weil wir die ganze Energie<br />
<strong>zum</strong> Kämpfen oder Wegrennen benötigen, haben<br />
wir dann z.B. keine Lust mehr auf Sex, die<br />
Verdauungsvorgänge werden angehalten und<br />
das ganze Immunsystem bricht für mehrere<br />
Stunden zusammen. Bei Menschen, die den ganzen<br />
Tag im Stressmodus sind, gibt es keine Ruhepausen<br />
mehr - es fehlt der Entspannungsimpuls<br />
des Gegenspielers Parasympathikus. Doch<br />
nur in den Ruhepausen funktioniert das Immunsystem<br />
und geschieht Heilung. Und das ist der<br />
Grund warum Stress, also auch zu wenige Ruhepausen,<br />
die Hauptursache von Krankheiten ist.<br />
Es gibt sehr viele Wege, den Parasympathikus,<br />
also den Entspannungsmodus, zu aktivieren, womit<br />
automatisch der Sympathikus deaktiviert<br />
wird. Die Natur ist ein sehr starker Faktor, um<br />
uns in Ruhe zu bringen. Yoga, Waldspaziergänge,<br />
mit Freunden viel lachen, entspannender<br />
Sport sowie Meditation haben nachweislich sehr<br />
positive Auswirkungen auf den Körper. Kochen,<br />
kreative Dinge tun, all das hilft, den Stresslevel<br />
im Laufe des Tages gering zu halten. Dadurch<br />
hat unser Immunsystem wieder die Chance zu<br />
arbeiten.<br />
Die Macht des Unterbewusstseins //<br />
Da also Stress bzw. die meisten unserer negativen<br />
Reaktionen durch den Abgleich der aktuellen<br />
Situation mit Erinnerungen aus der Vergangenheit<br />
automatisch entstehen, spielen unsere<br />
im Unterbewusstsein abgespeicherten Glaubenssätze,<br />
Gedanken und Traumata eine sehr große<br />
Rolle. Das Geschenk einer Krankheit ist, dass<br />
wir gezwungen sind, genau ins Unterbewusstsein<br />
zu schauen, in die Vergangenheit, die Kindheit<br />
und dadurch erst die Heilung ausgelöst<br />
wird. Je mehr wir aus der Balance kommen, desto<br />
mehr zeigt uns unser Körper, dass wir uns da<br />
etwas anschauen sollen. Krankheit wird hauptsächlich<br />
durch die Psyche verursacht und deshalb<br />
sollten wir auch da zuerst hinsehen und<br />
nicht nur auf die Symptome. Ansonsten kommt<br />
nämlich die Krankheit immer wieder zurück und<br />
oftmals noch in schlimmerer Version.<br />
Heilung geschieht, indem wir mit dem Unterbewusstsein<br />
arbeiten und unsere Glaubenssätze<br />
analysieren und transformieren und uns zudem<br />
mit dem inneren Kind und unserer Vergangenheit<br />
auseinandersetzen. Da dies in der Regel ein<br />
42<br />
43
Schönheit,<br />
3 MAL TÄGLICH VOR<br />
UND NACH DEM ESSEN<br />
——<br />
CHRISTOPH QUARCH<br />
was schon die alten griechen wussten, bestätigt die heutige<br />
wissenschaft der therapeutischen kommunikation:<br />
Kultur heilt.<br />
SCHÖNHEIT UND KULTUR HEILEN<br />
Warum sind die alten Kurorte so schön? Warum<br />
findet man dort wunderschöne Bauten, aufwendige<br />
Parkanlagen, Wasserspiele, Kunstdenkmäler<br />
und dergleichen mehr? Warum die Musikmuschel<br />
im Kurpark? Warum große Säle und<br />
Theater? Nicht allein deshalb, weil Kultur und<br />
Kur so ähnlich klingen, sondern weil Kultur zu<br />
jeder guten Kur dazu gehört. Nicht jedoch, weil<br />
man beim Kurkonzert womöglich seinem Kurschatten<br />
begegnet, sondern weil Kultur für den<br />
Verlauf von Therapie und Heilung alles andere<br />
als unerheblich ist – weil Kultur und Schönheit<br />
heilend auf den Menschen wirken.<br />
Diese Einsicht ist durchaus nicht neu. Schon<br />
die alten Griechen wussten sehr genau, dass<br />
Schönheit und Kultur den Menschen heilen können.<br />
Davon kann man sich noch heute überzeugen,<br />
wenn man eines der antiken Heilheiligtümer<br />
wie Epidaurus auf der Peleponnes besucht.<br />
Dort findet man nicht allein einen dem Heilgott<br />
Asklepios geweihten Tempel, sondern wie selbstverständlich<br />
auch ein Theater. Nicht anders ist<br />
es in dem Heiligtum der Insel Kos, wo die einflussreiche<br />
Ärzteschule des Hippokrates zuhause<br />
war – jenes wohl berühmtesten Arztes der<br />
Antike, der lehrte, dass vor Skalpell und Arznei<br />
stets das Therapeutikum des Wortes zu erproben<br />
sei. Was man in der Antike auch tatsächlich<br />
tat. So wird von einem gewissen Antiphon von<br />
Athen berichtet, er habe auf seine Praxistür geschrieben:<br />
»Ich kann mit Worten heilen.« Und<br />
auch Sokrates behauptet in Platons Dialog Charmides<br />
an einer bemerkenswerten Stelle, er sehe<br />
sich in der Lage, einen jungen Mann mithilfe<br />
von »Sprüchen« oder »Besprechungen« von seinen<br />
Kopfschmerzen zu heilen.<br />
»ES IST VERGEBENS, DEN LEIB<br />
OHNE DIE SEELE HEILEN ZU WOLLEN.«<br />
SOKRATES<br />
Interessant daran ist freilich die Begründung,<br />
die Sokrates für sein überraschendes therapeutisches<br />
Programm anführt. Es ist so etwas wie<br />
der Ursprungstext der psychosomatischen Medizin,<br />
gibt Sokrates darin doch zu verstehen, es<br />
sei »vergebens, den Leib ohne die Seele heilen<br />
zu wollen«. Und er begründet dies wie folgt:<br />
»Solange es ums Ganze nicht gut bestellt ist, ist<br />
Foto: iStock<br />
es unmöglich, dass es den einzelnen Teilen gut geht. Alles<br />
nämlich, was dem Leib und dem ganzen Menschen wohltut,<br />
ebenso wie alles, was ihm schadet, hat seinen Ursprung in<br />
der Seele und strömt ihm von dorther zu«. Jenen Ursprung,<br />
die Seele, also müsse man »zuerst und am sorgfältigsten<br />
behandeln, ganz gleich ob es um den Kopf oder um den<br />
ganzen Leib gut stehen solle.«<br />
DIE SEELE HEILT DURCH »SCHÖNE REDEN«<br />
Die Behandlung der Seele aber, so Sokrates, erfordert ganz<br />
andere therapeutische Maßnahmen als die des Leibes: »Die<br />
Seele wird durch bestimmte Sprüche oder Besprechungen<br />
geheilt, und diese Besprechungen sind schöne Reden. Denn<br />
durch schöne Reden entsteht in den Seelen Besonnenheit,<br />
und wenn diese erst entstanden ist, dann ist es auch ein leichtes,<br />
den Kopf und den übrigen Leib gesunden zu lassen.«<br />
Es ist bemerkenswert, in welchem Maße Sokrates hier dem<br />
vorausgreift, was in der modernen<br />
Medizin unter der Überschrift ‚therapeutische<br />
Kommunikation‘ erforscht<br />
wird. Einer, der sich auf diesem<br />
Feld besonders hervortut, ist<br />
Professor Hartmut Schröder von<br />
der Viadrina-Universität in Frankfurt/Oder.<br />
Seit langem schon erforscht<br />
er die heilende Kraft von<br />
Sprache und Kultur. Dabei, so sagt<br />
er, sei ihm immer deutlicher geworden,<br />
von welch großer Bedeutung<br />
die Sprache für das Heilungsgeschehen<br />
ist. Man müsse zwar<br />
nicht jedes Wort auf die Goldwaage<br />
legen, aber es sei wichtig, sich<br />
dessen bewusst zu sein, »dass man<br />
mit nur einem Wort einen Menschen<br />
in einen völlig anderen Zustand<br />
versetzen kann – im Guten wie<br />
im Bösen«. Die Sprache, so seine<br />
Überzeugung, wird als Therapeutikum<br />
weitgehend unterschätzt.<br />
Nicht anders verhält es sich mit anderen scheinbar ‚weichen‘<br />
kulturellen Einflüssen. Schröder verweist dafür auf Untersuchungen<br />
aus den Vereinigten Staaten, laut denen es für<br />
die Heilungschancen eines Patienten ungleich besser ist,<br />
wenn er beim Blick aus dem Fenster in die Natur schaut<br />
und nicht auf eine Betonwand starren muss. Woraus man<br />
schließen könne, dass Raumgestaltung, Ambiente und kulturelle<br />
Prägung eines Ortes für das Heilungsgeschehen<br />
von hoher Relevanz sind. Hinzu kommen nach seiner Erfahrung<br />
soziale Faktoren, die ebenso unterstützend auf die<br />
Heilung einwirken können – oder, was leider auch geschieht,<br />
hemmend.<br />
Warum das so ist, kann Schröder gut plausibel machen.<br />
»Der Mensch ist ein Beziehungswesen«, sagt er, »und deshalb<br />
ist es kein Wunder, dass sich nicht nur seine Psyche im<br />
Gegenüber zur Welt formt, sondern auch seine physische<br />
Verfassung durch seine Beziehungen geprägt ist«. Die Weise,<br />
wie Menschen mit ihrer Umwelt kommunizieren und interagieren,<br />
ist aber wesentlich durch die Kultur geprägt, der<br />
der Mensch angehört und die er auf sich wirken lässt. Deshalb<br />
hat Schröder die ‚Kulturheilkunde‘ als neuen Zweig<br />
der Medizin begründet.<br />
Das mag in manchen traditionalistisch-wissenschaftsgläubigen<br />
Ohren nach Magie und Esoterik klingen, hat damit<br />
aber herzlich wenig zu tun. Tatsächlich scheint es selbst<br />
hartgesottenen Naturwissenschaftlern nicht länger von der<br />
Hand zu weisen zu sein, dass kulturelle Einflüsse, allen voran<br />
Worte, heilen können. Neurophysiologie und Psychoneuroimmunologie<br />
haben in den letzten Jahren Erkennt-<br />
50<br />
51
Wunden<br />
der<br />
Kindheit<br />
heilen<br />
—<br />
INTERVIEW MIT<br />
STEFANIE STAHL<br />
enn es in zwischenmenschlichen Beziehungen knirscht,<br />
W ist oft das innere Kind beteiligt. Jeder Mensch<br />
bringt Prägungen aus der Kindheit mit – manche mehr,<br />
manche weniger. Psychotherapeutin und Bestsellerautorin<br />
Stefanie Stahl hat eine sehr einfache Methode entwickelt,<br />
mit der jeder schnell erkennt, wann wieder das innere Kind<br />
am Werk ist und man unangemessen reagiert. Das hilft<br />
nicht nur, das eigene Leben glücklicher und leichter zu gestalten,<br />
sondern es trägt zur Heilung der Gesellschaft bei.<br />
was verstehen sie unter dem inneren kind? //<br />
Das innere Kind ist in der Psychologie ein feststehender<br />
Begriff für alle Kindheitsprägungen, die tiefe Spuren in<br />
uns hinterlassen. Diesen Persönlichkeitsanteil nehmen wir<br />
ins Erwachsenenalter mit. Beim inneren Kind unterscheide<br />
ich das Schattenkind, das für die negativen Prägungen<br />
steht, in denen wir Problematisches in der Kindheit mitbekommen<br />
haben, und das Sonnenkind für positive Prägungen<br />
und unser Zielbild, das wir uns als Erwachsener<br />
mit neuen Einstellungen und neuen Haltungen zurechtlegen<br />
können.<br />
woran erkennt man als<br />
erwachsener, dass das<br />
innere kind am werk ist? //<br />
Das innere Kind ist an fast allen<br />
Problemen beteiligt, die wir haben,<br />
seien es Beziehungsprobleme,<br />
Ängste, Depressionen, Versagensängste,<br />
Angst vor Ablehnung,<br />
alles, womit man sich<br />
herumquält. Ausgenommen davon<br />
sind reine Schicksalsschläge<br />
wie Verlust eines lieben Menschen,<br />
Flucht, Vertreibung oder<br />
eine schwere Krankheit. Es müssen<br />
nicht immer gleich Probleme<br />
sein, um sich in Psychotherapie<br />
zu begeben. Auch die vielen<br />
kleinen Schwierigkeiten im Alltag<br />
gehören dazu wie Schlafprobleme,<br />
Ängstlichkeit oder Konflikte<br />
in der Partnerschaft. Wir<br />
haben alle unsere Prägungen aus<br />
der Kindheit. Es gibt keine perfekte<br />
Kindheit. Manche haben<br />
mehr mit ihrem Schattenkind zu<br />
kämpfen, manche weniger.<br />
Foto: iStock<br />
können sie ein beispiel<br />
nennen? //<br />
In meinem Buch gibt es das Paar<br />
Michael und Sabine, die immer<br />
wieder so heftige Auseinandersetzungen<br />
haben, dass sie schon<br />
daran dachten, sich zu trennen.<br />
Wenn Sabine vergisst, Michaels<br />
Lieblingswurst vom Einkauf mitzubringen,<br />
flippt Michael richtig<br />
aus. Angesichts seiner Erwachsenenposition<br />
ist das Quatsch,<br />
aber das innere Programm, sein<br />
Glaubenssatz »Ich bin nicht wichtig«<br />
wird aktiviert. Seine Mutter<br />
hatte drei Kinder, war selbstständig<br />
mit einer Bäckerei und konnte<br />
nicht immer auf seine Wünsche<br />
eingehen. Deswegen hat er<br />
als kleines Kind nicht gedacht,<br />
»Die Mama ist überfordert und<br />
muss mal in eine Kur«, sondern<br />
»Ich bin der Mama nicht wichtig«<br />
oder »Ich falle ihr zur Last«.<br />
Dieses innere Programm, also<br />
sein Schattenkind, ruht immer<br />
noch in ihm. Wenn es einen äußeren<br />
Auslöser gibt und sei es<br />
nur, dass Sabine die Wurst vergisst,<br />
dann taucht es auf und<br />
fühlt sich zutiefst gekränkt, weil<br />
das Schattenkind in ihm wieder<br />
das Gefühl hat, »Ich bin nicht<br />
wichtig«. Wenn er aus diesem<br />
Programm aussteigen will, muss<br />
er die Gesamtzusammenhänge<br />
verstehen. Sein Bewusstsein setzt<br />
erst bei seiner Wut ein. Dass er diese Glaubenssätze in<br />
sich trägt, dass das mit seiner Mutter zu tun hat, dass er eigentlich<br />
immer noch davon gekränkt ist, dringt gar nicht<br />
so sehr in sein Bewusstsein.<br />
wie lassen sich hinderliche<br />
glaubenssätze finden? //<br />
Eine Übung ist, das Schattenkind als Schablone auf<strong>zum</strong>alen,<br />
links und rechts daneben Mama und Papa zu schreiben<br />
und stichwortartig zu notieren, wie Mama und Papa<br />
drauf waren. Wenn wir dann in uns hineinfühlen, kommen<br />
wir schnell darauf, welche tiefen, inneren Glaubenssätze<br />
in uns entstanden sind. Eine Hilfestellung kann auch eine<br />
Liste von Glaubenssätzen geben. Das ist das Wichtigste,<br />
um zu erkennen, durch welche Brille ich die Welt sehe.<br />
Die Glaubenssätze sind die Programmiersprache des<br />
Selbstwertgefühls. Das Selbstwertgefühl an sich ist ja etwas<br />
Abstraktes. Der Glaubenssatz »Ich genüge nicht« sagt<br />
hingegen konkret etwas über mein Selbstwertgefühl aus.<br />
Wenn wir im Schattenkind verhaftet sind, fühlen wir uns<br />
meistens in irgendeiner Form minderwertig.<br />
62<br />
63
HEILUNG<br />
DURCH<br />
BEWUSST-<br />
SEIN<br />
—<br />
DAVID R. HAWKINS<br />
Dr. David R. Hawkins hat über 50 Jahre Psychiatrie<br />
praktiziert und ist ein weltweit anerkannter<br />
Bewusstseinsforscher. Sein Lebenswerk aus<br />
zahlreichen wissenschaftlichen und spirituellen<br />
Publikationen ist bahnbrechend. In seinem<br />
Buch »Heilung und Genesung« erklärt er, wie<br />
er sich selbst von annähernd 20 massiven<br />
Krankheiten geheilt hat.<br />
körper, verstand und geist hängen<br />
zusammen //<br />
Um Heilung zu begünstigen, ist es von essentiellem<br />
Wert, die Beziehung zwischen Körper, Verstand<br />
und Geist zu verstehen. Dabei ist es wichtig<br />
zu wissen, dass der Körper nicht die Fähigkeit<br />
dazu hat, sich selbst zu erfahren; der Körper an<br />
sich ist empfindungslos. Ein Arm kann sein<br />
Arm-Dasein nicht erleben, noch kann ein Bein<br />
sich selbst erfahren. Stattdessen erfahren wir die<br />
Empfindungen des Körpers und wo der Körper<br />
sich im Raum befindet. Empfindungen haben interessanterweise<br />
ebenfalls nicht die Kapazität<br />
sich selbst zu erfahren. Sie müssen in etwas Größerem,<br />
als sie es selbst sind, erfahren werden,<br />
welches der Verstand ist. Das Erleben der Empfindungen<br />
und was sie über den Körper berichten,<br />
wird tatsächlich innerhalb des Verstandes<br />
erfahren.<br />
Foto: iStock<br />
So überraschend es auch scheinen mag, der Verstand/das<br />
Gemüt kann sich ebenfalls nicht erfahren.<br />
Ein Gedanke kann nicht sein eigenes Gedanke-Sein<br />
erfahren; ein Gefühl kann nicht sein<br />
eigenes Gefühl-Sein erleben; Erinnerungen können<br />
nicht ihr eigenes Erinnerungs-Sein erspüren.<br />
Sie alle müssen in etwas Größerem als dem<br />
Verstand erfahren werden. Das dahinter stehende<br />
Prinzip ist, dass jedes Ding von einem Energiefeld<br />
erfahren wird, welches weniger begrenzt<br />
und beschränkt ist; jedes Energiefeld wird immer<br />
in etwas erfahren, das größer ist. Somit wird der<br />
Verstand aufgrund des Energiefeldes von Bewusstsein<br />
selbst erfahren. Bewusstsein ist formlos,<br />
unendlich und analog einer Filmleinwand,<br />
auf der wir die Bewegung des Films erleben. Es<br />
liegt am Bewusstsein, dass wir das registrieren,<br />
was im Verstand vor sich geht.<br />
Bewusstsein selbst wird in einem<br />
unendlichen Energiefeld, genannt<br />
Gewahr-Sein, erlebt. Aufgrund<br />
von Gewahr-Sein wissen wir,<br />
was im Bewusstsein vor sich geht.<br />
Aufgrund von Bewusstsein wissen<br />
wir, was im Verstand geschieht.<br />
Aufgrund vom Verstand wissen<br />
wir, was die Sinne uns über den<br />
Körper berichten. Somit können<br />
wir erkennen, dass das, was wir<br />
wirklich sind, um einige Ebenen<br />
vom Körper entfernt ist, was somit<br />
klar macht, dass wir nicht der<br />
Körper sind. Wir sind das, was<br />
sich innerhalb des unendlichen<br />
Bewusstseinsfeldes gewahr ist.<br />
Dies zu erkennen ist von großer<br />
Wichtigkeit, und in der Meditation<br />
ist es relativ einfach, die Wahrheit<br />
zu realisieren, dass man das<br />
ist, was sich über all die Ebenen<br />
der Realität gewahr ist.<br />
Ein Grundprinzip der Genesung<br />
ist, dass wir dem unterworfen<br />
sind, woran wir gedanklich festhalten.<br />
Der Verstand ist so wirkmächtig,<br />
dass das, was er glaubt, die Tendenz<br />
hat, sich zu manifestieren. Wenn wir wissen wollen,<br />
woran wir gedanklich festhalten, brauchen<br />
wir uns nur anzuschauen, was im Körper vor sich<br />
geht, und sein Verhalten zu beobachten, welches<br />
uns sagt, was wir glauben. Eine Menge der Phänomene,<br />
die wir den Körper des Erwachsenen<br />
<strong>zum</strong> Ausdruck bringen sehen, wurden sehr früh<br />
im Leben durch eine zufällige Bemerkung im<br />
Fernsehen oder durch etwas Missverstandenes<br />
in einem Buch oder durch eine Äußerung eines<br />
Lehrers aufgenommen. Diese Dinge bilden suggestive<br />
Programmierungen und geläufige Glaubenssysteme<br />
und werden erst bewusst, wenn wir<br />
damit beginnen, sie zu bearbeiten.<br />
karte der skal a des bewusstseins<br />
Gottesverständnis Lebensauffassung Ebene BW Emotion Prozess<br />
88<br />
89
umsonst die Bedeutung: »Das, was berührt werden möchte«.<br />
Eine erste Berührung löst bei einigen Gästen ein tiefes Gefühl<br />
von Freiheit und Liebe aus. Die Wirkung, die durch eine<br />
solche Behandlung entsteht, spielt nicht nur auf körperlicher<br />
Ebene, sondern findet weitestgehend auch auf der emotionalen<br />
und spirituellen Ebene statt. Dieser ganzheitliche Ansatz<br />
hat sich seit über 5000 Jahren bis heute als eine erfolgreiche<br />
Heilmethode bewährt.<br />
Mit ganz einfachen Dingen können wir auch im Alltag<br />
unseren Körper wieder ins Gleichgewicht bringen:<br />
— Sitzen ist Gift für unseren Körper —<br />
So gut wie keinem von uns bleiben Kopf-, Rücken- oder Nackenschmerzen<br />
erspart. Laut Dr. Vignesh vollkommen logisch,<br />
denn unser Körper ist einfach nicht <strong>zum</strong> Sitzen gemacht. Daher<br />
sollten wir uns, wie wir es auch vor dem Sport tun, vorher<br />
aufwärmen.<br />
Gesund<br />
alt werden<br />
—<br />
DR. VIGNESH DEVRAJ<br />
ayurveda – modernes wissen aus vergangener zeit<br />
Wir leben in einer der attraktivsten Zeiten<br />
der Menschheit. Wir blicken auf die<br />
höchste Lebenserwartung in der Geschichte und<br />
die Sterberate an Infektionskrankheiten ist so<br />
gering wie noch nie. Technik, die noch im Jahr<br />
2000 Bill Clinton vorbehalten war, kann inzwischen<br />
von einem armen Fischer in Indien genutzt<br />
werden. Mit dieser rasanten Entwicklung<br />
ist jedoch eine Sache auf der Strecke geblieben<br />
– menschliche Wärme und Zuneigung.<br />
In der heutigen Medizin fokussieren sich Ärzte<br />
auf die jeweiligen Symptome, die unser Körper<br />
zeigt. Ayurveda geht davon aus, dass jedes<br />
dieser Symptome einen Ursprung hat. Wenn die<br />
»Wurzel der Krankheit« beseitigt ist, ist der Körper<br />
von all seinen Krankheits-Symptomen geheilt.<br />
Hier spielt vor allem die individuelle Behandlung<br />
eines jeden Patienten eine große<br />
Rolle. Denn kein Mensch gleicht dem anderen<br />
und somit ist keine Behandlung identisch. Oftmals<br />
verbirgt sich hinter einer physischen<br />
Krankheit viel mehr als beispielsweise nur ein<br />
Hautausschlag, Kopfschmerzen oder Lungenprobleme.<br />
Der Grundgedanke von Ayurveda<br />
wird unter anderem bei der sanften Berührung<br />
des Ayurveda-Therapeuten oder der Therapeutin<br />
während einer Massage-Behandlung deutlich.<br />
Der Sanskrit-Name »Twak« für Haut hat nicht<br />
Foto: iStock<br />
Diese effektiven Übungen wärmen den Körper vor dem<br />
Sitzen auf und lockern die Muskulatur auch zwischendurch.<br />
Diese Übung sollte mindestens zehn Mal über<br />
den Tag verteilt ausgeführt werden.<br />
• Übung 1: Lege die Hände mit dem Handrücken an die<br />
Schläfen und ziehe die Ellenbogen vor dem Gesicht zusammen,<br />
sodass sie sich berühren und anschließend wieder<br />
auseinander. Spürst du die Dehnung in deiner Schulter<br />
bzw. zwischen den Schulterblättern?<br />
• Übung 2: Stelle deine Beine ca. schulterbreit auf. Die Füße<br />
sind leicht nach innen gedreht und die Knie leicht gebeugt.<br />
Strecke nun die Arme soweit zur Seite aus, bis sich<br />
die Hände außerhalb des Blickfeldes befinden. Öffne deine<br />
Handflächen nach außen, als würdest du zu beiden<br />
Seiten etwas von dir wegschieben. Krümme nun deine<br />
Finger, sodass die Fingerspitzen nur den oberen Rand<br />
deiner Handflächen berühren, die Handflächen an sich<br />
bleiben nach oben gestreckt. Fange nun an mit den Armen<br />
zu kreisen. Beginne mit kleineren Kreisen und werde<br />
dann langsam immer größer.<br />
Wichtig ist natürlich auch die Haltung beim Sitzen. Der Kopf<br />
darf nicht nach unten gebeugt sein, denn dadurch entsteht<br />
großer Druck auf die Nackenwirbelsäule, was wiederum zu<br />
Schmerzen und Verspannungen führt. Halte den Rücken gerade<br />
und beachte das Prinzip »Head over Heart«.<br />
— Emotionen sind die wichtigste<br />
Quelle für Energie —<br />
Woher kommt unsere Energie? Natürlich<br />
sind Schlaf, sportliche Betätigung,<br />
Nahrung und die Atmung im<br />
Zusammenhang mit der Entstehung<br />
von Energie unabdingbar, allerdings<br />
spielen unsere Gefühle ebenfalls eine<br />
wichtige Rolle und können uns weitaus<br />
mehr Energie verschaffen, als es<br />
z. B. ein Kaffee je könnte. Stelle dir<br />
vor, du hattest einen anstrengenden<br />
Tag. Du kommst nach Hause, fühlst<br />
dich schlapp und müde und möchtest<br />
dich einfach nur ausruhen. Plötzlich<br />
hast du eine tolle Idee oder erhältst<br />
eine Nachricht, die dir ein Lächeln<br />
ins Gesicht zaubert. Von einer Sekunde<br />
auf die nächste bist du wie<br />
ausgewechselt, hast neue Energie und<br />
fühlst dich wach und euphorisch.<br />
Woher kommt diese Energie? Geschlafen<br />
hast du nicht, gegessen<br />
auch nicht. Die Wandlung erfolgte<br />
schlicht und ergreifend durch die<br />
geweckten Emotionen.<br />
98<br />
99
Liebe Leserin,<br />
HauptsacHe<br />
IMPRESSUM<br />
herausgeber und verlag<br />
Anita Maas, animaa Verlag Am Probstbaum 26, 66132 Saarbrücken<br />
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lieber Leser,<br />
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Anita Maas<br />
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Weil icH<br />
es mir<br />
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Für alle,<br />
die Was merKen.<br />
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mitwirkende dieser ausgabe<br />
Clemens G. Arvay, Peter Beer, Robert Betz, Vera Brandes, Werner<br />
Buchberger, Dunja Burghard, Rüdiger Dahlke, Vignesh Devraj,<br />
Maximilian von Düring, Rita Fasel, Annette Fehn, Anne Fleck, Oliver<br />
Haas, Jeannette Hagen, David R. Hawkins, Ann-Christin Heim,<br />
Wernfried Hübschmann, Norbert Kriegisch, Andreas Krüger, Steffen<br />
Lohrer, Volker Mann, Matthias Scheffler, Mechthild von<br />
Scheurl-Defersdorf, Stefanie Stahl, John Strelecky, Ursula Stumpf,<br />
Christoph Quarch<br />
titelbild<br />
iStock<br />
gestaltung und layout<br />
www.bureaustabil.de<br />
anzeigen<br />
Kap. 1 Beruf und Berufung<br />
Bitte schicken Sie Ihre Anfrage an: post@animaa-verlag.de<br />
Kap. 2 Frauen und Männer<br />
Mediadaten: www.maars-mag.de/mediadaten Kap. 3 Leben und Sterben<br />
vertrieb<br />
stella distribution GmbH<br />
Frankenstrasse 5<br />
20097 Hamburg<br />
(+49) (0)40-80 80 530-0<br />
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IPS-Pressevertrieb GmbH<br />
E-Mail <strong>maas</strong>mag@aboteam.de<br />
Telefon 02225 7085 - 349<br />
Du sehnst dich nach mehr Farbe, nach mehr Freude, nach mehr Sinn in deinem Leben? Und fragst dich, wie<br />
sich dein Leben verändern müsste, damit du jeden Tag mehr Erfüllung darin findest? Dann bist du hier genau<br />
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zu beschäftigen und eigene Antworten darauf zu finden. Du tauchst in die Themenwelten ein und ein wenig<br />
verändert wieder auf. Nachdenklich, berührt, inspiriert.<br />
Über 200 Seiten mit Beiträgen aus den Bänden 1-7 des maaS Magazins von über 30 AutorInnen,<br />
u. a. Gerald Hüther, John Strelecky, Rüdiger Dahlke und Veit Lindau.<br />
Jedes Kapitel begleitet dich liebevoll auf deinem ganz persönlichen Weg zu einem erfüllten Leben.<br />
Kap. 4 Ich und Gemeinschaft<br />
Kap. 5 Körper und Geist<br />
Kap. 6 Geld und Glück<br />
Kap. 7 Gefühl und Verstand<br />
DAS BUCH NO.1<br />
Der Sammelband mit<br />
Impulsen für dein Leben<br />
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Sammelband<br />
200 SEITEN<br />
Das Buch No. 1<br />
MIT AUSGEWÄHLTEN BEITRÄGEN<br />
AUS DEN BÄNDEN 1-7<br />
1 BERUF UND BERUFUNG . 2 FRAUEN UND MÄNNER . 3 LEBEN UND STERBEN<br />
4 ICH UND GEMEINSCHAFT . 5 KÖRPER UND GEIST . 6 GELD UND GLÜCK . 7 GEFÜHL UND VERSTAND<br />
©<br />
Der Sammelband mit<br />
ausgewählten Beiträgen<br />
aus 7 Themenmagazinen<br />
ist eine einzigartige<br />
Inspirationsquelle für<br />
dein erfülltes Leben.<br />
Kapitel 1<br />
Beruf und Berufung<br />
Kapitel 2<br />
Frauen und Männer<br />
Kapitel 3<br />
Leben und Sterben<br />
Kapitel 4<br />
Ich und Gemeinschaft<br />
Kapitel 5<br />
Körper und Geist<br />
Kapitel 6<br />
Geld und Glück<br />
Kapitel 7<br />
Gefühl und Verstand<br />
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2oo Seiten,<br />
19,90 €<br />
DIE MESSE Für allE,<br />
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3./4. novEMbEr 2018 In Stuttgart.<br />
lIEDErhallE (hEgElSaal).<br />
17./18. novEMbEr 2018 In bErlIn.<br />
StatIon-bErlIn.<br />
26./27. Januar 2019 In haMburg.<br />
cruISE cEntEr altona.<br />
3./4. März 2019 In nürnbErg.<br />
MESSEzEntruM nürnbErg.<br />
6./7. aPrIl 2019 In MünchEn.<br />
Mvg MuSEuM.<br />
druck<br />
Dieses Heft wurde in einem klimaneutralen Druckprozess hergestellt.<br />
Das Papier besteht aus <strong>10</strong>0% Recyclingpapier und ist mit dem blauen<br />
Umweltengel ausgezeichnet.<br />
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Für den gesamten Inhalt, soweit nicht anders angegeben:<br />
animaa Verlag, auch auszugsweise nach vorheriger Genehmigung<br />
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Vorschau Band No. 11 — FRIEDEN<br />
Ab 16. November 2018<br />
Frieden ist essenziell für ein gutes Leben, in Krisengebieten sogar für das Überleben.<br />
Auseinandersetzungen müssen nicht mit Waffengewalt ablaufen, sondern sind oft ganz<br />
subtil und nicht weniger gefährlich. Konflikte gibt es überall – wie gehen wir damit um?<br />
Wie kann ich meine Grenzen setzen und zugleich in offener Verbundenheit bleiben? Ein<br />
Schlüssel dafür ist die gewaltfreie Kommunikation. Wie sieht die Welt aus, wenn Frauen<br />
und Männer friedlich und liebevoll miteinander umgehen? Tiefer innerer Frieden ist ein<br />
paradiesischer Zustand. Wie erreicht man diese Gelassenheit und Zufriedenheit mit sich<br />
und der Welt?<br />
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