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WILLI OSTERMANNBIOGRAPHIEDieses Lied war von W illi Ostermann, und die Kölner erkannten mit ihrem untrüglichenUrteil in diesen Tagen sofort, daß es zu seinen schönsten Schöpfungen gehörte,wenn nicht sogar das Schönste war. Kein Karnevalsschlager, kein Gesang fürfrohe Runden oder übermütige Stimmung, sondern ein Lied, das ans Herz ging, daspackte und nachdenklich stimmte: „Och wat wor dat froher schön doch en Colonia.“Im Karneval des Jahres 1932 sehen w ir unseren Freund im silbernen Jubelkranze.Fünfundzwanzig Jahre waren vergangen, seit er dem Kölner Karneval seine Liederschenkte, seit er dem Kölner Karneval damit einen neuen Weg wies. Vor uns liegtsein Schaffen aus fünfundzwanzig Jahren; in dieser langen Zeitspanne war dieserMann nicht nur zum größten Herold für das vaterstädtische Fest Kölns, sondern auchfür die Stadt Köln selbst und darüber hinaus für das ganze Rheinland geworden.Unzählbar waren die Glückwünsche, die Ostermann anläßlich seines fünfundzwanzigjährigenKarnevalisten-Jubiläums aus aller Welt und aus allen Kreisen der Bevölkerungzugegangen sind. Der Dank seiner großen Verehrergemeinde für sein freudespendendesSchaffen türmte sich in Bergen von Briefen, Telegrammen, Glückwunschadressenund Geschenken in seinem Heim auf. Während das Kölner Revue-Theater„G roß-Köln“ eigens für dieses Jubiläum eine Ostermann-Revue herausbrachte unterdem Titel „Vum Billa zum Z illa “ (Fünfundzwanzig Jahre W illi Ostermann. Eine lustigerheinische Bilderfolge von Hans Jonen und Leo Renner), stattete die große Gemeindedes Kölner Karnevals dem Heimatdichter in Form einer glanzvollen Jubiläumssitzungim Gürzenich zu Köln, deren Durchführung die „Prinzengarde“ übernommen hatte,ihren Dank ab. Hohe Ehrengäste aus allen Kreisen der Bevölkerung, die Vertreteraller Behörden ehrten Ostermann durch ihre Anwesenheit. Ein unbeschreiblicherJubel empfing den Silberjubilar, als er, eskortiert von fast allen Karnevalskorps, dasPodium des altehrwürdigen Gürzenichs betrat. Sein Jubiläum slied „Die Höhnerfarmvum Z illa “ war wiederum eine Perle im Kranze der unzähligen „O sterm änner“ , undminutenlanger Beifall mußte der Heimatdichter nach dessen Vortrag über sich ergehenlassen. Mit sinnvollen Geschenken und einem riesigen Lorbeerkranz bedachteder Kölner Karneval seinen größten Sänger.Im Karneval 1936 betrat W illi Ostermann zum letzten Male das närrische Podium desvon ihm über alles geliebten, weltberühmten Kölner Karnevals. Niemand ahnte es,daß dieser Mann, dem der Kölner Karneval so unendlich viel zu verdanken hatte, zumletzten Male einer übermütigen Narrengemeinde seine neuesten Lieder sang. Wohlkonnte derjenige, der Ostermann scharf beobachtete, feststellen, daß seine bekanntmitreißende Art stark nachgelassen hatte. Er schien müde und abgespannt, was jabei den Strapazen, die die Karnevalszeit für ihn mit sich brachte, an sich nichtverwunderlich war. Jedoch trotz allem, was ihn körperlich bedrückte, wußte er seinemKarnevalslied des Jahres 1936 „Ich weiß was von d ir!" noch eine freundliche Aufnahmezu verschaffen.Fest steht auf jeden Fall, daß seine vielen Lieder, besonders sein letztes „Heimwehnach Köln“ , Millionen Menschen reine, harmlose Freude beschert haben, und damithaben sie ihren Sinn und Zweck in vollem Maße erfüllt. Ebenso wird wohl niemanddaran zweifeln, daß man in fünfzig und noch mehr Jahren viele Lieder Ostermannsmit derselben Begeisterung singen wird wie in den Tagen der ersten Veröffentlichung.Darum wird das Gesamtschaffen unseres heimgegangenen Heimatschriftstellers einsteter Born wahrer Lebensfreude und wirklichen Frohsinns bleiben bis in alle Zeiten,und in seinen Liedern wird er fortleben und uns wie auch einer glücklichen Nachweltin Erinnerung bleiben als ein wahrhaft großer Sohn seiner kölnischen Heimatund alsE N E ÄCHTE KÖLSCHE JUNGAuszug aus dem Buch „Ein Leben für den Frohgesang am Rhein“ von unseremEhrenmitglied Thomas Liessem, in Kurzfassung bearbeitet von Heinz Brodesser17