Stahlreport 2021.03
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76. Jahrgang | März 2021<br />
STAHLREPORT<br />
Nachrichten aus Handel, Produktion und Verarbeitung<br />
03<br />
21<br />
Extreme effizient managen | S. 18<br />
Loewe – Feuerfestspezialist für Stahlwerke<br />
Schrägschnitt-Experte | S. 28<br />
Klöckner & Co setzt auf Kasto-Technologie<br />
Auf Distanz geprüft | S. 38<br />
BDS-Zwischenprüfungen erstmals online
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
wer hätte im Januar gedacht, dass im Februar die Seen gefroren sein würden?<br />
Die Kinder hat’s gefreut, der Kälteeinbruch hat allerdings nicht lange gehalten.<br />
Denn ebenso unerwartet – man kann schon sagen heftig – kam nach dem<br />
arktischen Intermezzo das erste Frühlingserwachen: mit Temperatursprüngen<br />
von teils 40 C°. Das gab es seit Beginn der Wetteraufzeichungen so noch nie,<br />
wie Meteorologen berichten. Damit passt das Wetter ganz hervorragend zur<br />
aktuellen Situation insgesamt.<br />
Nachdem die Coronapandemie viele Bilanzen seit vergangenem März verhagelt<br />
hat und die Konjunkturdaten weitgehend ins Minus gerutscht sind, senden die<br />
Märkte seit einigen Wochen auch wieder positive Signale. Unter anderem der<br />
Maschinenbau sieht „ein Licht am Ende des Tunnels“ (siehe S. 41). Das ist gut<br />
und hellt die Stimmung auf. Allerdings verlief die wieder anziehende Industrie -<br />
nachfrage in Teilen wie das heftige Frühlingserwachen: ohne Übergangsphase.<br />
Wie überfordert die Lieferketten mit dieser Volatilität zum Teil sind, zeigen die<br />
Verzögerungen beim Stahlnachschub, die in den letzten Wochen immer wieder<br />
zutage getreten sind. Stahl ist zuweilen ein knappes Gut geworden. Was das<br />
für den Stahlhandel bedeutet, erläutert Günther + Schramm-Geschäftsführer<br />
Bernd Seibold auf S. 8 ff.<br />
Mit Extremen muss auch die Loewe-Gruppe umgehen, einer der vielen<br />
Spezialisten, die dafür sorgen, dass die Stahlproduktion sicher, mit hoher<br />
Qualität und effizient arbeiten kann. Was der Feuerfestexperte für Stahlwerke<br />
leistet, lesen Sie ab S. 18.<br />
Ganz ohne heftiges Hin und Her sind übrigens die Zwischenprüfungen im<br />
BDS-Fernstudium im Januar verlaufen – erstmals als Online-Veranstaltung.<br />
Wie das gelaufen ist und ob das ein Modell für die Zukunft ist, darüber spricht<br />
Beate Wynands, Referentin für Berufsbildung im BDS, im Interview auf S. 38.<br />
Viel Vergnügen bei der Lektüre mit hoffentlich wertvollen Informationen<br />
wünscht<br />
Markus Huneke<br />
Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|21<br />
3
Inhalt <strong>Stahlreport</strong> 03 2021<br />
18<br />
Dem Feuer standhalten<br />
Loewe Industrieofenbau – Partner der Stahlwerke<br />
Weit über 1.000 °C müssen die Aggregate bei der Stahlproduktion<br />
aushalten. Um das zuverlässig zu gewährleisten ist Erfahrung,<br />
Qualität und viel Flexibilität gefragt – wie beim Oberhausener<br />
Feuerfestspezialisten Loewe IndustrieOfenBau (S. 18).<br />
28<br />
Schräge Schnitte<br />
Klöckner-Standort Landsberg<br />
erweitert Leistungsspektrum<br />
Der Stahlhandel muss heute immer öfter kleine<br />
Losgrößen und individuelle Kundenwünsche bedienen.<br />
Dazu kommt vielfach eine wachsende Nachfrage nach<br />
angearbeiteten Produkten. Klöckner & Co entwickelt<br />
sich daher mehr und mehr zum vielseitigen Fertigungs-<br />
Dienstleister. Am Standort Landsberg erweitert das<br />
Unternehmen nun sein Leistungsspektrum um eine<br />
Doppelgehrungsbandsäge von Kasto (S. 28).<br />
38<br />
Auf Distanz geprüft<br />
Zwischenprüfungen im<br />
BDS-Fernstudium erstmals online<br />
Normalerweise beglückwünschen sich die<br />
Prüfungsteilnehmer des BDS-Fernstudiums nach<br />
absolvierter Prüfung persönlich. Bei den jüngst<br />
durchgeführten Zwischenprüfungen war es anders:<br />
coronabedingt fand diese Veranstaltung erstmals<br />
online statt – erfolgreich. Dennoch fehlt etwas, wie<br />
Beate Wynands im Interview sagt (S. 38).<br />
4 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
PERSÖNLICHES<br />
6 Kurznachrichten<br />
STAHLHANDEL<br />
8 Günther + Schramm – Verstärkter Blick auf eigene Reserven<br />
10 Richard Köstner AG – Mit Strategie durch die Pandemie<br />
12 Zickwolff – Kaufmann im E-Commerce: Richtig kompetent<br />
STAHLVERARBEITUNG<br />
14 DELA modernisiert Maschinenpark<br />
16 Wuppermann Metalltechnik – Rohre für die Elektromobilität<br />
STAHLPRODUKTION<br />
18 Loewe Industrieofenbau – Zuverlässig feuerfest<br />
24 Steeltec – Automatenstahl mit besonderen Eigenschaften<br />
08<br />
Auf die eigenen<br />
Reserven blicken<br />
Wie Günther + Schramm<br />
den aktuellen<br />
Stahlmangel managt<br />
Es sind viele Gründe, die aktuell<br />
zu einer Knappheit bei Stahl<br />
führen: von steigender Nach -<br />
frage über ausgebuchte<br />
Produktionskapazitäten bis<br />
hin zu Engpässen beim<br />
verfügbaren Laderaum. Wie<br />
Günther + Schramm auf diese<br />
Herausforderungen reagiert<br />
lesen Sie ab S. 8.<br />
ANARBEITUNG & LOGISTIK<br />
26 Klöckner & Co – Spezialist für schräge Schnitte<br />
28 mbk Maschinenbau – Korbschweißmaschinen mit Mehrwert<br />
32 Hergarten-Gruppe verstärkt Präsenz<br />
33 Jungheinrich setzt auf grünen Strom<br />
34 Kaltenbach.Solutions – Pandemie beschleunigt Entwicklungen<br />
BDS-RESEARCH<br />
36 Ein Jahr, an das man sich erinnern wird<br />
BDS-BERUFSBILDUNG<br />
38 BDS-Fernstudium – Erstmals online geprüft<br />
39 BDS-Fernstudium auf Kompetenzstufe 7 von 8 eingestuft<br />
MESSEN UND MÄRKTE<br />
40 Blechumformer und Kaltwalzwerke: Keine Importwelle in Sicht<br />
41 Metav – Automation im Fokus<br />
42 Termine<br />
43 Messekalender<br />
WISSENSWERTES<br />
44 History Marketing – Der Mehrwert der Geschichte<br />
46 Interview IT-Sicherheit – Angriffsziel Mittelstand<br />
LIFESTEEL<br />
50 Edelstahl-Rostfrei-Bleche – Edle Fassade<br />
50 Impressum<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|21<br />
5
Persönliches<br />
Kurznachrichten<br />
ArcelorMittal<br />
Aditya Mittal<br />
ist zum CEO des ArcelorMittal-Konzerns<br />
ernannt worden. Dies gab der weltweit<br />
größte Stahlhersteller im Februar bekannt.<br />
Aditya Mittal, bisher Präsident, CFO und<br />
CEO von ArcelorMittal Europe tritt damit in<br />
die Fußstapfen seines Vaters Lakshmi N.<br />
Mittal. Der Unternehmensgründer werde als<br />
Verwaltungsratsvorsitzender aber weiter<br />
eng mit dem Managementteam zusammenarbeiten.<br />
ebm papst<br />
Dr. Hannes Säubert<br />
hat zum 1. März 2021 die Geschäftsführung<br />
der ebm-papst Landshut GmbH,<br />
Tochterunternehmen der Mulfinger ebmpapst-Gruppe,<br />
übernommen. Mit ihm<br />
gewinne der Spezialist für Ventilatoren<br />
und Motoren eine internationale Führungspersönlichkeit<br />
für die erfolgreiche<br />
Weiterentwicklung der Geschäftseinheit<br />
ebm-papst Landshut, teilte das Unternehmen<br />
mit. Dr. Hannes Säubert kann auf<br />
vielfältige Management- und Beratungserfahrungen<br />
in Europa und den USA zurückgreifen.<br />
Er war zuletzt in den USA im Topmanagement<br />
von Alliance Laundry<br />
Systems aktiv,<br />
einem Spezialisten<br />
für kommerzielle<br />
Waschmaschinen.<br />
Davor leitete er die<br />
Nordamerika-Aktivitäten<br />
von Kärcher<br />
und war in Stabsund<br />
Führungspositionen<br />
bei Hilti.<br />
Begonnen hat Herr Dr. Säubert seine<br />
berufliche Laufbahn bei der Unternehmensberatung<br />
Arthur D. Little. Als<br />
Geschäftsführer verantwortet Dr. Hannes<br />
Säubert die ebm-papst Landshut GmbH,<br />
einschließlich der Werke in Slowenien und<br />
Serbien sowie der Entwicklungszentren in<br />
Osnabrück und den Niederlanden.<br />
Bild: ebm-papst<br />
Bauindustrie<br />
Dieter Babiel<br />
ist von seiner Tätigkeit als Hauptgeschäftsführer<br />
entbunden worden. Dies hat der Personalausschuss<br />
des Präsidiums der Bauindustrie,<br />
bestehend aus der Vizepräsidentin<br />
Jutta Beeke und den Vizepräsidenten Tim<br />
Lorenz und Dr. Matthias Jacob sowie dem<br />
Präsidenten Peter Hübner, im Februar einstimmig<br />
beschlossen.<br />
Rittal<br />
Markus Asch<br />
ist zum 1. Februar 2021 von Prof. Friedhelm<br />
Loh, Inhaber und Vorstandsvorsitzender der<br />
Friedhelm Loh-Group, zum CEO der Rittal<br />
International Stiftung & Co. KG sowie zum Vorsitzenden<br />
der Geschäftsführung der Rittal<br />
GmbH & Co. KG berufen worden. Er trägt<br />
damit die Verantwortung<br />
für alle<br />
Geschäftsbereiche<br />
des weltweit agierenden<br />
Systemanbieters<br />
für Schaltschränke,<br />
Stromverteilung, Klimatisierung,<br />
IT-Infrastruktur,<br />
Software<br />
und Service. Asch<br />
übernimmt zudem die<br />
übergreifende Verantwortung für Rittal Software<br />
& Service (RSS) International mit den Einheiten<br />
Eplan und Cideon.<br />
Montan-Stiftung-Saar<br />
Jonathan Weber<br />
wird zum 1. April 2021 Geschäftsführer der<br />
SHS – Stahl-Holding-Saar GmbH & Co. KGaA<br />
sowie Vorstand der Dillinger Hüttenwerke<br />
sowie Saarstahl. Er übernehme damit die im<br />
Bild: Rittal<br />
Konrad Kleiner GmbH<br />
Olav Mages<br />
ist Ende Februar in den Ruhestand gegangen. Der Geschäftsführer<br />
der Konrad Kleiner GmbH hat damit seine über 43 Jahre reichende<br />
Karriere bei „seinem” Unternehmen Konrad Kleiner beendet. Olav<br />
Mages hatte 1977 seine Lehre als erster reiner „Stahl-Lehrling” des<br />
Unternehmens begonnen und dabei die kaufmännischen und logistischen<br />
Abläufe im Stahlhandel von der Pike auf gelernt – unter anderem<br />
verbrachte er zwei volle Jahre seiner Ausbildung im Lager. 1985<br />
wurde dann die erste Walzstahl-Abteilung gegründet, für die Olav<br />
Mages als Abteilungsleiter mit Handlungsvollmacht berufen wurde.<br />
Auch danach führte sein Weg weiter nach oben: Nachdem er 1992<br />
die Gesamtleitung für den Bereich Stahl übernommen hat, wurde er<br />
2016 schließlich Geschäfsführer der Konrad Kleiner GmbH.<br />
Für Mages, so schreibt der scheidende Geschäftsführer in der Februar-Ausgabe<br />
des Kleiner-Magazins, war es ein „großes Abenteuer”,<br />
vom Schulbetrieb ins Arbeitsleben zu Konrad Kleiner zu wechseln.<br />
Das Familienunternehmen, bei dem auch sein Vater arbeitete,<br />
beschäftigte damals knapp 100 Arbeiter und Angestellte. „Schon<br />
nach ein paar Monaten kannte ich fast alle Gesichter und die Namen<br />
dazu”. Damals habe das Gefühl, in eine große Familie gekommen zu<br />
sein, zu wachsen begonnen – und so seien es mittlerweile mehr als<br />
43 Jahre geworden. „Meine Laufbahn, vom Lehrling über Sachbearbeiter,<br />
stellv. Abteilungsleiter, Außendienst, Abteilungsleiter,<br />
Bild: Konrad Kleiner<br />
Bereichsleiter bis hin zum Geschäftsführer, ist ein Beispiel dafür,<br />
was in einem Unternehmen, in dem man sich wohl fühlt und in welches<br />
man sich voll einbringt, möglich ist”, sagt Olav Mages.<br />
„Ich durfte sehr, sehr viele wunderbare Menschen kennen lernen,<br />
wir haben sehr schöne, gemeinsame Zeiten durchlebt und es haben<br />
sich zum Teil tiefe Freundschaften entwickelt, natürlich auch zu<br />
unserem leider verstorbenen Chef Ludwig Kleiner. Dafür bin ich<br />
dankbar”, so Mages.<br />
6 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
Konzern neu geschaffene<br />
Querschnittsfunktion<br />
„Transformation“<br />
und treibe deren<br />
Umsetzung voran.<br />
„Wir freuen uns, dass<br />
wir mit Jonathan<br />
Weber einen umsetzungsstarken<br />
Manager<br />
gewinnen konnten,<br />
der aufgrund seiner vielfältigen<br />
Fähigkeiten und Erfahrungen die notwendige<br />
Transformation der saarländischen Stahlindustrie<br />
beschleunigen kann. Wir schaffen damit<br />
eine neue Rolle und eine neue Funktion, die<br />
die Weiterentwicklung unserer Unternehmen<br />
in strategischer und finanzieller Hinsicht<br />
wesentlich befördern soll“, sagte Reinhard<br />
Störmer, Vorsitzender des Kuratoriums der<br />
Montan-Stiftung-Saar.<br />
SMS group<br />
Kilian Rötzer<br />
wird ab 1. April 2021 die Leitung Unternehmenskommunikation<br />
und -Marketing bei der<br />
SMS group übernehmen und in dieser Funktion<br />
direkt an CEO<br />
Burkhard Dahmen<br />
berichten. Rötzer<br />
kommt von thyssenkrupp,<br />
wo er acht<br />
Jahre lang die Unternehmenskommunikation,<br />
Marketing und<br />
Bild: SMS group Bild: SHS Holding<br />
Governmental Affairs<br />
für das weltweite<br />
Stahlgeschäft verantwortet<br />
hat. Zuvor war der Kommunikationsexperte<br />
vier Jahre als Leiter der Wirtschaftspresse<br />
bei der Metro-Group in Düsseldorf und<br />
davor acht Jahre bei der Kommunikationsberatung<br />
CNC in München tätig.<br />
Swiss Steel Group<br />
Josef Schultheis<br />
ehemals CRO der Swiss Steel Group, hat<br />
das Unternehmen zum 28. Februar 2021<br />
verlassen. Schultheis hatte seit seinem Eintritt<br />
am 12. August 2020 als vollwertiges<br />
Mitglied der Konzernleitung interimistisch<br />
die Transformation zum Turnaround forciert.<br />
Mit seiner Erfahrung konnte die Swiss Steel-<br />
Group den drastischen Auswirkungen der<br />
COVID-19-Krise schlagkräftiger begegnen,<br />
teilte das Unternehmen mit. Insbesondere<br />
habe er die Verhandlungen zur Entwicklung<br />
eines Finanzierungskonzepts zu einem<br />
Großteil verantwortet und dessen Umsetzung<br />
maßgeblich vorangetrieben.<br />
VDI<br />
Wissenschaftlerinnen geehrt<br />
Dr. Daniela Mysliwietz-Fleiß und Dr. Anke<br />
Woschech wurden mit dem Conrad-Matschoß-<br />
Preis 2021 geehrt. Die beiden Wissenschaftlerinnen<br />
teilen sich den mit 4.000 € dotierten<br />
Preis des Vereins Deutscher Ingenieure e. V.<br />
(VDI). Mit dem Conrad-Matschoß-Preis stärkt<br />
der VDI das Interesse für Technikgeschichte<br />
und unterstützt die technikhistorische Forschung.<br />
Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen.<br />
Dr. Daniela Mysliwietz-Fleiß von der Uni<br />
Siegen stellt in ihrer Dissertation „Die Fabrik<br />
als touristische Attraktion“ die bürgerliche<br />
Identitätsbildung und -findung um 1900 in den<br />
Mittelpunkt. Auf innovative Weise habe sie<br />
herausgerarbeitet, wie sich der Besuch von<br />
Fabriken und anderen Produktionsstätten in<br />
dieser Zeit als touristische Attraktion für das<br />
Bürgertum etablieren konnte, so die Jury. Dr.<br />
Anke Woschech vom Deutschen Hygiene<br />
Museum Dresden widmet sich in ihrem Buch<br />
„Ingenieure auf der Leinwand“ der Darstellung<br />
des Ingenieurberufs in der ersten Halfte der<br />
1930er-Jahre. Sie geht sie der Frage nach, wie<br />
die damaligen filmischen Darstellungen den<br />
technischen Fortschritt und das Wirken der<br />
Ingenieure bewerten.<br />
BDS-DigiDay<br />
Taro Kataoka<br />
ist der Fotograf, der einige Bilder des BDS-<br />
DigiDay gemacht hat, die wir in der <strong>Stahlreport</strong>-Ausgabe<br />
1/2.2021 verwendet haben.<br />
WGP<br />
Dr. Marc-André Dittrich<br />
ist mit der goldenen Otto-Kienzle-Gedenkmünze<br />
– die renommierte Auszeichnung der<br />
WGP, der Wissenschaftlichen Gesellschaft<br />
für Produktionstechnik – ausgezeichnet<br />
worden. „Seine extrem schnelle Auffassungsgabe<br />
und vor allem sein interdisziplinärer<br />
Blick auf die<br />
Dinge hat eine<br />
ganze Bandbreite an<br />
Innovationen nach<br />
sich gezogen“, sagte<br />
Prof. Berend Denkena,<br />
Vizepräsident<br />
der WGP und Leiter<br />
des Instituts für Fertigungstechnik<br />
und<br />
Bild: WGP<br />
Ancofer<br />
Siegfried Held<br />
tritt nach fast 40 Jahren im Stahlhandel<br />
Ende März in den Ruhestand. In dieser<br />
Zeit blieb er stets seinem Arbeitgeber<br />
treu. Der Diplom-<br />
Ökonom stieg im<br />
Juli 1982 bei der<br />
Coutinho Eisenhandel<br />
GmbH, der<br />
späteren Ancofer<br />
Stahlhandel<br />
Werkzeugmaschinen (IFW) der Leibniz-Universität<br />
Hannover, bei der im kleinsten Kreis<br />
durchgeführten Verleihung im Februar.<br />
VDMA<br />
Samuel Bender<br />
belegt den ersten Platz des VDMA-Nachwuchspreises<br />
„Digitalisierung im Maschinenbau“<br />
für praxistaugliche Lösungen. Ausgezeichnet<br />
wurde er für die Entwicklung eines<br />
Verfahrens, mit dem<br />
die Überprüfung von<br />
Nietbohrungen mithilfe<br />
von Künstlicher<br />
Intelligenz weiter<br />
automatisiert werden<br />
kann. „Das Verfahren<br />
kann nicht nur den<br />
Quelle: privat<br />
GmbH, als Assistent<br />
der Geschäftsführung<br />
ein. Später<br />
erlangte er Prokura<br />
und übernahm die Leitung des Marketings<br />
sowie der Ausbildung. Dieser widmet<br />
er sich seit 1994 auch ehrenamtlich<br />
außerhalb des Unternehmens als Mitglied<br />
der Leitung des Arbeitskreises junger<br />
Stahlhändler. Dort bleibt Siegfried Held<br />
auch nach seiner Pensionierung aktiv und<br />
der Branche somit erhalten.<br />
Flugzeugbau verändern,<br />
sondern auch<br />
andere Branchen, wie<br />
Automotive oder Schiffbau, in denen Bauteile<br />
mithilfe von Niet- oder Schraubverbindungen<br />
zusammengesetzt werden, und für die Bohrungen<br />
einzubringen sind“, sagte Prof. Wolfgang<br />
Hintze von der WGP (Wissenschaftlichen<br />
Gesellschaft für Produktionstechnik) und Leiter<br />
Produktionstechnik des Instituts für Produktionsmanagement<br />
und -technik der Technischen<br />
Universität Hamburg.<br />
Bild: privat<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|21<br />
7
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
Stahlmangel in Europa: Günther + Schramm zur Marktlage 2021<br />
Verstärkter Blick auf eigene Reserven<br />
Die Pandemie bringt große Herausforderungen für die Materialbeschaffung mit sich. Der Schrottpreis steigt, die Nachfrage<br />
nach Stahl ist groß, die Kapazitäten sind jedoch knapp. Was die aktuelle Situation für den Stahleinkauf bedeutet und wie<br />
es die Herausforderungen zu lösen gilt, erläutert Bernd Seibold, Geschäftsführer von Günther + Schramm.<br />
Das neue Jahr sieht der Geschäftsführer des Stahlhandelshauses<br />
vor allem durch starke Preiserhöhungen<br />
gekennzeichnet sowie durch ein Ungleichgewicht zwischen<br />
Stahlangebot und -nachfrage. Dafür gibt es verschiedene<br />
Gründe, sagt Bernd Seibold: „Zum einen sind<br />
es der stark gestiegene Schrott- und Eisenerzpreis, zum<br />
anderen waren die Stahlwerke aufgrund steigender<br />
Nachfrage für das erste Halbjahr schnell ausgebucht.<br />
Hinzu kommt die CO 2 -Steuer in Höhe von 25 € pro ver-<br />
ursachter Tonne CO 2 . Zudem gibt es derzeit eine extreme<br />
Verknappung beim Laderaum durch die gestiegene<br />
Stahlnachfrage sowie einen Lkw-Mangel. Dazu kommt<br />
es weiterhin zu großen Einschränkungen bezüglich<br />
Corona im Grenzverkehr. Verschiebungen der Liefertermine<br />
sind an der Tagesordnung. Derzeit benötigen<br />
die Stahlwerke für die Auslieferungen zu unseren Lägern<br />
nach Fertigstellung zwei bis drei Wochen innerhalb<br />
Europas. Dadurch verzögert und verteuert sich die Aus-<br />
Der Schrottpreis steigt, die Nachfrage nach Stahl ist groß, die<br />
Kapazitäten jedoch knapp. Wie bewältigt Günther + Schramm als<br />
ein führender Systemdienstleister für Stahl, Edelstahl und Aluminium<br />
die Herausforderungen?<br />
8 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
lieferung der Ware erheblich“, sagt Bernd<br />
Seibold.<br />
Ausgangssituation zu Beginn<br />
des Jahres 2021<br />
Einen signifikanten Nachfrageanstieg<br />
aufgrund starker<br />
Konjunktur im Vergleich zum<br />
Jahresanfang 2020 gebe es<br />
nicht, so Seibold. Es herrschten<br />
jedoch vollkommen andere<br />
Rahmenbedingungen, die es<br />
zu berücksichtigen gelte. „Viele<br />
Kunden möchten aufgrund der<br />
deutlich reduzierten Lagerbestände<br />
nun ihre Mengen ,sichern‘ bzw. bekommen<br />
bei den Händlern nicht die Mengen,<br />
die sie benötigen“, so Seibold. „Das führt innerhalb<br />
„Derzeit benötigen<br />
die Stahlwerke für die<br />
Auslieferungen zu unseren<br />
Lägern nach Fertigstellung zwei<br />
bis drei Wochen innerhalb<br />
Europas. Dadurch verzögert und<br />
verteuert sich die Auslieferung<br />
der Ware erheblich.“<br />
Bernd Seibold, Geschäftsführer<br />
von Günther + Schramm<br />
Bilder: Günther + Schramm<br />
kürzester Zeit zu einer deutlich höheren<br />
Nachfrage. Auch bei uns Händlern sind<br />
die Lagerbestände aufgrund des<br />
geringeren Umsatzes der letzten<br />
Monate reduziert und die Werke<br />
produzieren teilweise immer<br />
noch gedrosselt. Dies und die<br />
Transportproblematik führen<br />
zu einer starken Materialknappheit<br />
in einigen Güten,<br />
da das Material nach Ankunft<br />
im Lager sofort wieder verkauft<br />
wird. Somit besteht kaum eine<br />
Möglichkeit, die Läger wieder aufzustocken.“<br />
Günther + Schramm sieht sich<br />
daher vor Herausforderungen gestellt, die<br />
vor allem schnelle Entscheidungen und extreme<br />
Flexibilität in der Preisgestaltung verlangen. Man wisse,<br />
so Seibold, dass eine strukturierte und vorsichtige<br />
Herangehensweise mehr denn je notwendig sei, um<br />
keine Fehlentscheidungen auf Kosten der Kunden zu<br />
treffen. „Wir diskutieren daher auch mit anderen Abteilungen,<br />
um die verschiedenen Meinungen zu hören.<br />
Dadurch entstehen fundierte Entscheidungen. Die Kommunikation<br />
mit Lieferanten und Kunden muss intensiviert<br />
werden – auch im Homeoffice“, führt Seibold<br />
weiter aus.<br />
Bernd Seibold<br />
Kundenanforderungen gerecht werden<br />
In schweren Zeiten erwarteten Kunden, dass der Stahlhandel<br />
Engpässe vermeidet und möglichst wenig von<br />
den Preissteigerungen weitergebe. „Wir haben festgestellt,<br />
dass diese Anforderungen aktuell leider oftmals<br />
im Widerspruch zueinander stehen“, berichtet Seibold.<br />
Um die Situation zu meistern, rät der Geschäftsführer<br />
zu transparenter Zusammenarbeit: „Wir tun alles, was<br />
in unserer Macht steht, und sehen uns als Berater auch<br />
dazu verpflichtet, unseren Kunden frühzeitig Informationen<br />
über die aktuelle Marktlage zu geben. Gemeinsam<br />
arbeiten wir so an Lösungsansätzen.“<br />
Durch die geringen Bestände in den Lagern, die langen<br />
Lieferzeiten der Werke und die aktuell hohe Nachfrage<br />
prognostiziert Günther + Schramm für die nächsten<br />
Monate weiterhin eine Verknappung bei diversen Güten<br />
auf dem Stahlmarkt. „Die gesamte Situation ist relativ<br />
angespannt, sowohl für den Handel als auch für den<br />
Kunden. Die Kapazitätsengpässe werden erst dann weniger,<br />
wenn die Produktion in den Werken wieder aufgestockt<br />
wird, die Lagerbestände bei den Händlern sich<br />
wieder normalisieren und wir wieder eine Entspannung<br />
im Frachtbereich bekommen“, resümiert Seibold. 2<br />
[Kontakt]<br />
Günther + Schramm GmbH<br />
Heidenheimer Str. 65<br />
73447 Oberkochen<br />
+49 7364 24-110<br />
www.gs-stahl.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|21<br />
9
Stahlhandel<br />
Bericht<br />
„Unsere Kunden<br />
schätzen besonders,<br />
dass wir auch unter<br />
diesen schwierigen Bedingungen<br />
für sie da waren“<br />
Dr. Norbert Teltchick,<br />
Vorstand Richard Köstner AG<br />
Bild: Richard Köstner AG<br />
Dr. Norbert Teltschik zieht eine insgesamt positive Bilanz zum Jahr 2020.<br />
Richard Köstner AG trotzt Corona<br />
Mit Strategie durch die Pandemie<br />
Das Jahr 2020 hätte für die Richard Köstner AG mit Hauptsitz in Neustadt an der Aisch zum Rekordjahr werden können.<br />
Die anhaltend gute Auftragslage in der Bauwirtschaft und bei den damit verbundenen Handwerksbetrieben bedeuteten<br />
auch für den Fachhändler beste Rahmenbedingungen – bis Corona die Lage abrupt veränderte. Trotz der widrigen<br />
Bedingungen verlief das vergangene Jahr für das mittelfränkische Familienunternehmen allerdings zufriedenstellend.<br />
[Kontakt]<br />
Richard Köstner AG<br />
Karl-Eibl-Straße 44 + 48<br />
91413 Neustadt/Aisch<br />
+49 9161 668-0<br />
www.koestner.de<br />
Im ersten Lockdown regierte<br />
bei allen Marktteilnehmern große<br />
Unsicherheit. Zwangsläufig verzeichnete<br />
auch Köstner bis zur Jahresmitte<br />
starke Umsatzeinbußen von<br />
10 % gegenüber dem Vorjahr. Dank<br />
intensiver Anstrengungen in allen<br />
Niederlassungen konnte man den<br />
Trend in der zweiten Jahreshälfte<br />
jedoch umkehren: Bis Ende 2020 lag<br />
der Umsatzrückgang im Vergleich<br />
zum Vorjahr lediglich bei 2 %, so das<br />
Unternehmen.<br />
Arbeiten am Eigenheim<br />
steigern Umsatz<br />
Gründe für die Steigerung im dritten<br />
und vierten Quartal gebe es einige.<br />
Erstens hätten viele Hausbesitzer<br />
ihre erzwungene Zeit zu Hause und<br />
das frei gewordene Urlaubsbudget<br />
für sinnvolle Modernisierungen am<br />
Eigenheim genutzt. Passenderweise<br />
konnten viele von ihnen gleichzeitig<br />
die Förderprogramme zum Austausch<br />
alter Ölheizungen in An -<br />
spruch nehmen. Als Folge davon verzeichnete<br />
Köstner starke Umsätze<br />
im Sortiment Heiztechnik.<br />
Als weitere Dauerbrenner erwiesen<br />
sich Doppelstabmattenzäune<br />
und Schließanlagen. Unmittelbar<br />
durch Corona erzwungen erfreuten<br />
sich auch Desinfektionsspender für<br />
die Hotellerie und Gastronomie einer<br />
starken Nachfrage. Drittens profitierte<br />
der Köstner-Webshop ebenfalls<br />
von der Sondersituation.<br />
Stammkunden<br />
honorieren Einsatz<br />
Einen besonderen Anteil schreibt<br />
die Geschäftsleitung den engen<br />
Beziehungen zu den Stammkunden<br />
zu, wie Vorstand Dr. Norbert Teltschik<br />
betont: „Unsere Kunden schätzen<br />
besonders, dass wir auch unter<br />
diesen schwierigen Bedingungen für<br />
sie da waren und ihnen bei der<br />
Lösung ihrer Probleme geholfen<br />
haben. Wir haben tatsächlich<br />
gemerkt, dass viele unserer Stammkunden<br />
im Jahr 2020 mehr bei uns<br />
gekauft haben.“<br />
Allerdings hatte die Pandemie<br />
auch gravierende Folgen für die<br />
Arbeitsabläufe in seinem Unternehmen,<br />
schildert der Köstner-Chef:<br />
10 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
„Während der Lockdown-Phasen<br />
mussten wir unsere Geschäftsräume<br />
für Endkunden schließen. Auch manche<br />
unserer gewerblichen Kunden<br />
waren dadurch beeinträchtigt,<br />
sodass Umsätze verloren gingen.<br />
Auf der Beschaffungsseite hatten<br />
wir teilweise mit Lieferengpässen<br />
zu kämpfen.“<br />
Darauf reagierte das Unternehmen<br />
mit der Umsetzung der angeordneten<br />
Schutz- und Hygienemaßnahmen,<br />
mit Homeoffice, Schich t-<br />
regelungen, räumlicher Verteilung<br />
von Teams und auch mit Kurzarbeit.<br />
Einige Mitarbeiter wurden im Lauf<br />
des Jahres positiv getestet, andere<br />
mussten als Kontaktpersonen in<br />
Quarantäne. Geplante Veranstaltungen<br />
für Mitarbeiter und Kunden<br />
mussten absagt werden, Meetings<br />
und Besprechungen fanden oft als<br />
Videokonferenzen statt.<br />
Herausforderung<br />
gemeinsam gemeistert<br />
Dr. Teltschik freut sich darüber, dass<br />
die Mitarbeiter ihre Aufgaben trotz<br />
der Belastungen zuverlässig erfüllt<br />
haben: „Letztlich haben wir die Aufgaben<br />
gemeinsam als Team gemeistert<br />
– mit Engagement, Vertrauen,<br />
Zuverlässigkeit, Solidarität und<br />
Pflichterfüllung. Dafür bin ich unseren<br />
Mitarbeitern sehr dankbar und<br />
es freut mich, dass unsere Arbeitsplätze<br />
sicher sind und wir betriebliche<br />
Sonderzahlungen und weitere<br />
Leistungen ohne Einschränkung an<br />
unsere Mitarbeiter auszahlen konnten.“<br />
Einen neuen Rekord vermeldet<br />
die Richard Köstner AG bei der<br />
Anzahl der neuen Auszubildenden:<br />
21 neue Azubis wurden im Jahr 2020<br />
eingestellt. Zum Jahresende zählte<br />
das Unternehmen insgesamt 541<br />
Mitarbeiter, davon 39 in Ausbildung.<br />
Das entspricht einer Ausbildungsquote<br />
von 7 %. Dazu passt die erfreuliche<br />
Meldung des Stellenportalbetreibers<br />
Joblokal Nordbayern GmbH,<br />
der die Richard Köstner AG mit dem<br />
Siegel TOP-Arbeitgeber 2020 für<br />
besondere regionale Arbeitgeberattraktivität<br />
auszeichnete.<br />
Positive Nachrichten gab es auch<br />
aus dem bayerischen Osten. So<br />
erreichte das im Jahr 2019 übernommene<br />
Unternehmen MB Stahltechnik<br />
GmbH in Selb nach einem hohen<br />
Verlust im Vorjahr 2020 die Gewinnzone.<br />
Außerdem übernahm die Köstner-Tochterfirma<br />
den Geschäftsbereich<br />
Stahl eines Händlers in Weiden<br />
in der Oberpfalz samt Lagerbestand,<br />
Kunden und einen Mitarbeiter im<br />
Außendienst.<br />
Auch in puncto Digitalisierung<br />
machte die Köstner AG 2020 einen<br />
großen Schritt nach vorne. Die neue<br />
ERP-Software wurde Anfang des Jahres<br />
erfolgreich eingeführt. Abgeschlossen<br />
wird das umfangreiche<br />
Projekt planmäßig im Laufe dieses<br />
Jahres mit der Umstellung des Tochterunternehmens<br />
Prechtel in Forchheim<br />
auf das neue System.<br />
Jetzt Umsatz von 2019 erreichen<br />
Als weitere Ziele für 2021 formuliert<br />
die Geschäftsleitung das Erreichen<br />
von Umsatz und Ergebnis aus dem<br />
Jahr 2019. Zudem möchte man das<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|21<br />
11<br />
Die unabhängige Software-Lösung<br />
für die Werkstoffindustrie<br />
XOM eProcurement<br />
vereinfacht Ihren<br />
Beschaffungsprozess<br />
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gesamte Sortiment im stationären<br />
Handel auch im B2B-Webshop für<br />
gewerbliche Kunden anbieten. In<br />
der Hoffnung, dass bald wieder Normalität<br />
einkehrt, würde man gerne<br />
die zur Unternehmenstradition zählenden<br />
jährlichen Veranstaltungen<br />
für die Mitarbeiter wieder durchführen:<br />
die Jubilar-Ehrung, ein großes<br />
Grillfest, Abteilungsausflüge und<br />
Weihnachtsfeiern.<br />
Ansonsten hat das Team um Dr.<br />
Teltschik aus dem ersten Corona-<br />
Jahr seine Lehren gezogen: Erstens:<br />
„Nichts ist selbstverständlich und<br />
alles kann sich ändern.“ Zweitens:<br />
„Videokonferenzen funktionieren<br />
und viele Dienstfahrten kann man<br />
sich und der Umwelt zuliebe auch<br />
in Zukunft sparen. Auch Homeoffice<br />
funktioniert, wenn die notwendigen<br />
Voraussetzungen gegeben sind.<br />
Trotzdem und vielleicht auch gerade<br />
deshalb bleiben persönliche Kontakte<br />
aber wichtig.“ 2<br />
Alle Beschaffungsschritte in<br />
einem Tool<br />
Ersparnis von Zeit, Geld und<br />
Ressourcen<br />
Individuell integrierbar in die<br />
bestehende IT-Infrastruktur<br />
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Stahlhandel<br />
Bericht<br />
Ziehen ein positives Fazit für den Ausbildungsberuf „Kaufmann im E-Commerce“: Zickwolff-Geschäftsführer<br />
Martin Haiss (l.), Kaufmann im E-Commerce Sascha Wagner (m.) sowie Ausbilder Roland Rebeck.<br />
Bilder: Kjellberg Finsterwalde Plasma und Maschinen GmbH/Susanne Czaika<br />
Erster Kaufmann im E-Commerce bei Zickwolff erfolgreich ausgebildet<br />
Richtig kompetent<br />
Sascha Wagner ist definitiv vorne dabei. Der Auszubildende der Otto Zickwolff GmbH gehört zu den ersten, die den<br />
neuen Ausbildungsgang Kaufmann im E-Commerce überhaupt duchlaufen. Nun hat er die Ausbildung bei dem Saarländer<br />
Rohrspezialisten erfolgreich abgeschlossen – dank guter Leistungen sogar früher als vorgesehen. Wie er und sein<br />
Unternehmen die neue Ausbildung bewerten, erzählen Sascha Wagner, Zickwolff-Geschäftsführer Martin Haiss und<br />
Ausbilder Roland Rebeck im Gespräch mit dem <strong>Stahlreport</strong>.<br />
<strong>Stahlreport</strong>: Herr Wagner,<br />
herzlichen Glückwunsch! Sie haben<br />
gerade Ihre Ausbildung zum Kaufmann<br />
im E-Commerce abgeschlossen<br />
– ein halbes Jahr eher als vorgesehen.<br />
Sascha Wagner: Vielen Dank. Ja<br />
regulär wäre die Prüfung im Sommer<br />
gewesen. Ich konnte den Abschluss<br />
aber ein halbes Jahr vorziehen und<br />
war so bereits im Januar fertig.<br />
Welche Bilanz ziehen Sie?<br />
Sascha Wagner: Ich bin sehr zufrieden<br />
mit meiner Ausbildung und bin<br />
überzeugt, dass ich den richtigen<br />
Weg gewählt habe. Die Bandbreite<br />
der Inhalte dieser Ausbildung ist<br />
sehr groß und reicht von den klassischen<br />
Themen des Groß- und<br />
Außenhandels bis hin zu den digitalen<br />
Themen. Das fand ich sehr<br />
spannend. Außerdem konnte ich<br />
meine Ausbildung in einem guten<br />
Unternehmen machen!<br />
Roland Rebeck (lacht): Und wir<br />
hatten mit Herrn Wagner einen<br />
guten Auszubildenden, den wir ja<br />
auch übernehmen! Auch von unserer<br />
Seite ist die Bilanz durchweg<br />
positiv. Es ist genau so gelaufen,<br />
wie wir uns das erhofft hatten. Die<br />
Kompetenzen, die sich Herr Wagner<br />
in seiner Ausbildung erarbeitet hat,<br />
sind genau die, die wir bei Zickwolff<br />
benötigen.<br />
Welche Kompetenzen sind das?<br />
Martin Haiss: Der Kaufmann im E-<br />
Commerce passt genau auf unser<br />
Anforderungsprofil. Ein wichtiger<br />
Vertriebskanal für Zickwolff ist der<br />
Onlineshop. Das Thema E-Commerce<br />
reicht aber weit über den Onlineshop<br />
hinaus. Der Shop ist nice to have.<br />
Die übergeordnete Kompetenz „elektronisches<br />
Verkaufen“ ist das,<br />
worum es geht. Für den Stahlhandel<br />
liegen große Chancen darin, die<br />
wachsenden Bedarfe an elektronischen<br />
Vertriebswegen bedienen zu<br />
können. Über die entsprechenden<br />
Schnittstellen sind wir für Stammkunden,<br />
Kunden aus der Industrie,<br />
und Händlerkollegen erreichbar. Dieses<br />
Wissen wird in der klassischen<br />
Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann<br />
bisher nicht<br />
gelehrt.<br />
Roland Rebeck: Wir haben die<br />
notwendigen Kenntnisse bis dato in<br />
Eigenregie erworben. Es ist sehr aufwändig,<br />
sich von fast Null an mit<br />
dieser neuen Thematik intensiv auseinanderzusetzen.<br />
Mit dem neuen<br />
Berufsbild Kaufmann im E-Com-<br />
12 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
merce werden genau diese Kenntnisse<br />
und Kompetenzen vermittelt.<br />
Martin Haiss: Wir brauchen als<br />
Unternehmen jemanden, der sich<br />
mit den digitalen Themen auskennt.<br />
Unser Anspruch ist dabei nicht, dass<br />
wir Schnittstellen selbst entwickeln.<br />
Aber wir müssen intern die Kompetenz<br />
haben, die neuen digitalen Technologien<br />
und Möglichkeiten zu beurteilen<br />
– strategisch, aber auch ganz<br />
praktisch, um mit Dienstleistern auf<br />
Augenhöhe sprechen zu können.<br />
Herr Wagner, wie sah Ihre Ausbildung<br />
konkret aus? Haben Sie sich<br />
ausschließlich um den Onlineshop<br />
& Co. gekümmert?<br />
Sascha Wagner: Ganz klassisch habe<br />
ich alle Abteilungen im Haus durchlaufen,<br />
wie man es auch von der kaufmännischen<br />
Ausbildung kennt. Ich<br />
war in der Buchhaltungsabteilung,<br />
im Einkauf, im Vertrieb. Ich bin überall<br />
soweit eingearbeitet, dass ich zum<br />
Beispiel auch Urlaubsvertretungen<br />
übernehmen kann. Fest bin ich aber<br />
unserem Vertrieb zugeordnet. Ge -<br />
meinsam mit Herrn Rebeck habe ich<br />
in diesem Bereich viele kleinere und<br />
größere Projekte durchgeführt, zum<br />
Beispiel die Aktualisierung unseres<br />
Onlineshops. Mit den Updates aller<br />
beteiligten Softwareebenen und<br />
Schnittstellen ist das ein komplexes<br />
Projekt. Zentral für meine Arbeit ist<br />
auch die kontinuierliche Pflege der<br />
Produktdaten im Shop.<br />
Das klassische kaufmännische<br />
Know-how ist also auch Teil der<br />
neuen Ausbildung zum Kaufmann<br />
im E-Commerce.<br />
Roland Rebeck: Wir haben die Ausbildung<br />
zum Kaufmann im E-Commerce<br />
– was unseren betrieblichen<br />
Teil angeht – von Anfang an als reguläre<br />
kaufmännische Ausbildung<br />
gesehen, nur eben mit dem „Addon“<br />
der E-Commerce-Kenntnisse.<br />
Insofern hat Herr Wagner natürlich<br />
wie jeder kaufmännische Auszubildende<br />
auch alle Abteilungen bei uns<br />
durchlaufen.<br />
Wie bekommen Sie denn das Stahlwissen<br />
vermittelt bei Zickwolff?<br />
Sascha Wagner: An vielen Stellen<br />
und aus vielen Quellen: zum Beispiel<br />
INFO<br />
durch die Kollegen beim Durchlaufen<br />
der Abteilungen und durch<br />
interne Schulungen. Viel lerne ich<br />
auch bei der Produktdatenpflege.<br />
Ganz zentral ist aber das Tagesgeschäft.<br />
In der täglichen Beschäftigung<br />
mit den Produkten und den<br />
Abläufen werden die wesentlichen<br />
Kenntnisse in der Praxis vermittelt.<br />
Auf der betrieblichen Seite ist also<br />
alles gut gelaufen bei diesem ersten<br />
Durchlauf des neuen Ausbildungsgang.<br />
Wie war das denn in der Berufsschule?<br />
Sascha Wagner: Was den schulischen<br />
Teil der Ausbildung angeht,<br />
gab es auch Dinge, die nicht so gut<br />
waren. Es ist deutlich zu merken,<br />
dass vieles erst im Aufbau ist. Das<br />
digitale Know-how ist einfach noch<br />
nicht so vorhanden. Es ist auch<br />
schwierig für die Schulen, die Bandbreite<br />
der vielen Ausbildungsbetriebe<br />
von Agenturen über Einzelbis<br />
zu Großhändlern unter einen Hut<br />
zu bekommen. Da fehlte es zum Teil<br />
an grundlegenden praktischen Dingen,<br />
zum Beispiel, einen Onlineshop<br />
BIBB-Experte: Kaufmann im E-Commerce ist angekommen<br />
Der neue Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau im E-Commerce – seit<br />
2018 ein anerkannter dreijähriger Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz<br />
– ist von den Unternehmen gut angenommen worden. Aus dem Stand<br />
heraus gab es im ersten Durchgang rund 1.350 Auszubildende, die diesen<br />
Beruf gewählt haben, 2019 wurden die Ausbildungszahlen nochmal auf rund<br />
1.500 gesteigert. Für einen komplett neuen Beruf sei das eine hervorragende<br />
Quote, sagt Manfred Zimmermann vom Bundesinstitut für Berufsbildung<br />
(BIBB). Die aktuellen Zahlen für 2020 lägen zwar noch nicht vollständig vor, es<br />
deute aber alles daraufhin, dass trotz der Pandemie der Stand von 2019 auch<br />
im vergangenen Jahr gehalten werden konnte. „Das bewerten wir angesichts<br />
der leicht negativen Entwicklung in anderen Berufen im Coronajahr sehr positiv“,<br />
betont Manfred Zimmermann. Auch für 2021 sehe es nach jetzigem Wissenstand<br />
sehr gut aus.<br />
Erfreulich sei, dass sich für den neuen Ausbildungsgang viele Unternehmen<br />
interessiert haben, die bisher nicht als Ausbildungsbetriebe aktiv gewesen<br />
seien. Nicht zu beobachten sei übrigens ein offensiver Verdrängungswettbewerb<br />
zwischen dem etablierten Beruf Kaufmann/Kauffrau für Groß- und<br />
Außenhandelsmanagement (wie der Beruf seit 2020 heißt). Allenfalls gebe es<br />
leichte Verschiebungen bei größeren Unternehmen mit hohen Ausbildungszahlen,<br />
die die Kompetenzen der Kaufleute im E-Commerce aufnehmen wollten<br />
und dafür die Zahlen beim Groß- und Außenhandelsmanagement etwas<br />
reduzierten.<br />
Die rasante Entwicklung im Online- und E-Commerce-Bereich haben die<br />
beteiligten Verbände und Sozialpartner mit einer offenen und technikneutralen<br />
Formulierung der Ausbildungsinhalte berücksichtigt. Nach etwa fünf Jahren,<br />
so ist angedacht, wolle man sich zusammensetzen, um die Situation zu<br />
bewerten. „Stand heute sind wir und sind die Beteiligten mit dem Konzept<br />
zufrieden – nach wie vor“, bewertet Zimmermann den Beruf Kaufmann/Kauffrau<br />
im E-Commerce.<br />
als Demonstrationsprojekt schulisch<br />
zur Verfügung zu stellen. Das hat<br />
gar nicht geklappt. Solche Lücken<br />
führen dann dazu, dass wichtige<br />
Inhalte, die ein Ausbildungssbetrieb<br />
nicht abdeckt, auch schulisch nicht<br />
abgedeckt werden.<br />
In der Bilanz bin ich aber zufrieden.<br />
Ich fand es sehr spannend, mich<br />
auf ein ganz neues Gebiet einzulassen<br />
und dort die ersten Schritte zu<br />
machen.<br />
Herr Haiss, Sie suchen auf Facebook<br />
aktuell wieder nach einem oder einer<br />
Auszubildenden als Kaufmann oder<br />
Kauffrau im E-Commerce. Sie setzen<br />
diese Ausbildung also fort?<br />
Martin Haiss: Ja, wir haben gute<br />
Erfahrungen gemacht und setzen<br />
den Ausbildungsgang bei Zickwolff<br />
fort. Diese Kompetenzen werden<br />
zunehmend benötigt. Indem wir weiter<br />
darin ausbilden, stellen wir die<br />
Otto Zickwolff GmbH damit breiter<br />
und zukunftsicher auf.<br />
Sehr geehrte Herren, vielen Dank<br />
für das Gespräch. 2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|21<br />
13
Stahlverarbeitung<br />
Bericht<br />
Stefan Debus, Geschäftsführer der DELA GmbH & Co KG, Peter Arntz, Geschäftsführer Eckert Cutting Technology GmbH in Rennerod, Lars Haaken,<br />
Vertriebsleiter der Kjellberg Finsterwalde und Plasma und Maschinen GmbH, und DELA Anlagenführer Jonas Schulz (v. r. n. l.)<br />
Bilder: Kjellberg Finsterwalde Plasma und Maschinen GmbH/Susanne Czaika<br />
DELA modernisiert Maschinenpark<br />
Mit Traditionsbewusstsein neue Wege gehen<br />
Brennzuschnitte und Flansche sind das Geschäft der DELA GmbH & Co. KG. Bereits in der zweiten Generation<br />
und mit Know-how aus über fünf Jahrzehnten agiert das Siegerländer Unternehmen erfolgreich am Markt. Ob<br />
im Stahlbau oder bei Dreh- und Frästeilen – Voraussetzung für eine präzise und ressourcenschonende<br />
Verarbeitung ist immer ein sauber gefertigter Brennschnitt. Um dabei technologisch die Nase weiter vorn zu<br />
haben, hat DELA nun in neue Schneidanlagen investiert.<br />
[Kontakt]<br />
DELA GmbH & Co. KG<br />
Industriestr. 109-113<br />
57258 Freudenberg<br />
+49 2734 4358-0<br />
www.dela-flanschen.de<br />
Eckert Cutting<br />
Technology GmbH<br />
56477 Rennerod<br />
+49 2664 25243-10<br />
www.eckert.com.pl<br />
Kjellberg Finsterwalde<br />
Plasma und Maschinen<br />
GmbH<br />
Oscar-Kjellberg-Str. 20<br />
03238 Finsterwalde<br />
+49 3531 500-0<br />
www.kjellberg.de<br />
Die Kundenzufriedenheit<br />
steht beim Familienbetrieb DELA<br />
traditionell im Vordergrund. Sie ist<br />
eine Herausforderung, der sich das<br />
Team gern stellt, so das Unternehmen.<br />
Kunden aus dem In- und Ausland<br />
vertrauen deshalb seit jeher<br />
auf die hohen Qualitätsansprüche<br />
und die Termintreue.<br />
Um sowohl reproduzierbar Serien<br />
als auch prozesssicher Einzelstücke<br />
herstellen zu können, entschied sich<br />
der Inhaber und Geschäftsführer von<br />
DELA, Stefan Debus, nun in die<br />
Zukunft des Unternehmens zu investieren<br />
und sich den wachsenden<br />
Bedürfnissen im Bereich der Schneidtechnologien<br />
zu stellen. Bei der<br />
Modernisierung der Schneidanlagen<br />
standen für DELA im Fokus:<br />
z Zuverlässigkeit und Präzision<br />
z Bedienerfreundlichkeit<br />
z Prozesssicherheit<br />
z neueste Technologien bei CNC-, Plas -<br />
ma- und Autogenschneidanlagen<br />
z modernste High-End CAD/CAMund<br />
Schachtel-Software<br />
z automatisierte Schwingfördertische,<br />
die im Schneidbetrieb entstehende<br />
Schlacke und Bauteile<br />
zum Tischende befördern<br />
z Absauganlagen mit hohem Wirkungsgrad<br />
z Industrie 4.0-fähige Technologien<br />
Erfahrung in allen<br />
Schneidtechnologien<br />
Die Lösung für DELA lieferte die<br />
Eckert Cutting Technology GmbH,<br />
die sich dank ihrer über 30-jährigen<br />
Erfahrung in allen Schneidtechnologien<br />
als der geeignete Partner<br />
herausstellte. Im März 2020 wurden<br />
die Weichen gestellt, der Startschuss<br />
fiel bereits im darauffolgenden Oktober<br />
– und somit nur knapp ein halbes<br />
Jahr später.<br />
Anlagen der Firma Eckert werden<br />
mit hochwertigen Komponenten<br />
renommierter Hersteller ausgerüstet<br />
und sind speziell auf die individuellen<br />
Anforderungen der Kunden<br />
abgestimmt. Zwei von insgesamt<br />
fünf neuen Anlagen sind bei dem<br />
Unternehmen aktuell bereits in<br />
Betrieb.<br />
Als erstes hat DELA die Produktion<br />
mit den beiden neuen Plasmaschneidanlagen<br />
Sapphire mit je<br />
4.000 mm x 12.000 mm Arbeitsbereich<br />
aufgenommen. Zum Parallelschnitt<br />
ausgestattet mit jeweils<br />
einem HD 3000 und einem Vortex<br />
3D FL Plasmabrennersupport pro<br />
Anlage, komplettieren vier Plasmastromquellen<br />
der neuesten Q-Serie<br />
von Kjellberg diese Anlagen und<br />
sind für das Unternehmen das richtige<br />
Mittel der Wahl.<br />
Neue Anlagen sind<br />
Industrie-4.0-fähig<br />
Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme<br />
aller fünf Eckert-Anlagen<br />
– zwei Plasma, drei Autogen – sollen<br />
14 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
Stefan Debus (l.), Geschäftsführer der DELA GmbH & Co KG, mit Lars Haaken,<br />
Vertriebsleiter der Kjellberg Finsterwalde und Plasma und Maschinen GmbH.<br />
reinforcement<br />
solutions<br />
Mattenschweißmaschine<br />
Die hervorragend aufeinander abgestimmte Kombination aller Anlagen und<br />
Komponenten ermöglicht eine präzise Schnittqualität in einer digitalen Produktion.<br />
sämtliche Anlagen mittels Eckert<br />
ConnECKt 4.0 in eine gemeinsame<br />
4.0-Infrastruktur eingebunden werden.<br />
So sollen zukünftig die Anlagenverfügbarkeit<br />
wie auch die Effizienz<br />
der Produktion gesteigert<br />
werden.<br />
Mit den Anforderungen von<br />
DELA und der kombinierten Ausstattung<br />
durch Eckert konnte sich<br />
Kjellberg mit ihrer neuesten Plasmaschneidanlagenserie<br />
Q durchsetzen.<br />
Entscheidender Mehrwert der<br />
Kjellberg-Anlagen ist für DELA die<br />
zuverlässige und präzise Schnittqualität<br />
in einer digitalen Produktion.<br />
Da im Hause DELA nicht nur<br />
Baustahl, sondern auch Druckbehälterstahl<br />
sowie Kesselblechqualitäten<br />
geschnitten werden, erweisen sich<br />
die Gasbox Q-Gas O2 sowie der<br />
Plasmabrenner Q-Torch 4510 für<br />
diese speziellen Kundenanforderungen<br />
als perfekte Kombination. Auch<br />
waren die bewährten Kjellberg-Technologien<br />
Contour Cut sowie Contour<br />
Cut Speed für die gewünschten Qualitätsschnitte<br />
bei hoher Schneidgeschwindigkeit<br />
von Bedeutung –<br />
ebenso wie die Erwartung an ein<br />
exzellentes Markierergebnis, welche<br />
mit der Q-Mark-Technologie schließlich<br />
ebenso erfüllt werden konnte,<br />
so das Unternehmen.<br />
„Seit Inbetriebnahme der ersten<br />
zwei Anlagen sind wir von der<br />
Zusammenarbeit mit Eckert als auch<br />
Kjellberg absolut überzeugt. Nicht<br />
zuletzt auch deshalb, da unsere eigenen,<br />
hohen Qualitätsansprüche an<br />
unsere Produkte weitergegeben und<br />
sogar gesteigert wurden. Wir sind<br />
begeistert von den Ergebnissen und<br />
freuen uns umso mehr auf die noch<br />
kommenden drei Anlagen, die schon<br />
in den Startlöchern stehen“, so Stefan<br />
Debus. 2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|21<br />
15<br />
Drahtricht- und Schneideanlage<br />
Korbschweißmaschine Pfähle<br />
mbk Maschinenbau GmbH<br />
Tel. +49 7563 9131 0 · info@mbk-kisslegg.de<br />
Neuigkeiten auf<br />
www.mbk-kisslegg.de<br />
Besuchen Sie unsere social media channels!
Stahlverarbeitung<br />
Bericht/Nachrichten<br />
Wuppermann produziert den Kabinenrahmen für vollelektrische<br />
Kommunalfahrzeuge des österreichischen Start-Ups MUP.<br />
Bild: Wuppermann AG<br />
Wuppermann Metalltechnik GmbH<br />
Rohre für die Elektromobilität<br />
Auch mit Rohren kann man einen Beitrag zur Verkehrswende und zur Nachhaltigkeit leisten. Die Wuppermann<br />
Metalltechnik GmbH (WMT) liefert komplexe Rohr- und Bauteilkomponenten für vollelektrische<br />
Kommunalfahrzeuge des österreichischen Start-Ups MUP technologies GmbH (MUP).<br />
[Kontakt]<br />
Wuppermann AG<br />
51381 Leverkusen<br />
+49 2171 5000800<br />
www.wuppermann.com<br />
MUP technologies GmbH<br />
8152 Stallhofen<br />
Österreich<br />
+43 3142 21244-0<br />
www.mup-technologies.com<br />
Als Rohrspezialist mit eigenem<br />
Werkzeugbau nach modernstem<br />
Standard und Mitarbeitern mit<br />
langjähriger Erfahrung bietet der<br />
österreichische Wuppermann-Standort<br />
in Altmünster in der Umformung<br />
und Biegetechnik eine große Vielfalt.<br />
Damit liefert die WMT auf Kundenwunsch<br />
nicht nur Rohrbiegeteile,<br />
sondern fertige Bauteilkomponenten,<br />
die bereits in der gewünschten Form<br />
gebogen sind und Laserbeschnitt<br />
sowie Gewindelöcher enthalten.<br />
MUP entwickelte mit den WMT-Produkten<br />
als Start-up in Österreich die<br />
ersten vollelektrischen Nutzfahrzeuge<br />
und Geräteträger für kommunale<br />
Dienste und den urbanen Einsatz.<br />
Emissionsfrei, wendig und<br />
nahezu lautlos eignen sich die Fahrzeuge<br />
insbesondere für moderne<br />
Kommunen und dort für den Einsatz<br />
in Umweltzonen und auf Gehwegen.<br />
Zudem ermöglicht die Flexibilität<br />
INFO<br />
Elektromobiles Start-Up MUP<br />
MUP technologies GmbH mit Sitz in Stallhofen ist das erste und einzige Unternehmen<br />
in Österreich, das Elektronutzfahrzeuge in Serie produziert. Mit dem<br />
Allroundfahrzeug der T-Serie hat man einen ersten Meilenstein in der Entwicklung<br />
emissionsfreier Nutzfahrzeuge erreicht, so das Unternehmen. Am Standort<br />
Stallhofen wird ausschließlich mit erneuerbaren Energien produziert, um den<br />
ökologischen Fußabdruck möglichst klein zu halten.<br />
des Trägerfahrzeuges den Aufbau<br />
vieler Varianten.<br />
„Das Thema Nachhaltigkeit und<br />
die Reduzierung von CO 2 -Emissionen<br />
erhält bei Wuppermann größtmögliche<br />
Aufmerksamkeit. Umso<br />
mehr freuen wir uns, dass unsere<br />
Produkte nun Teil einer innovativen<br />
und grünen Erfolgsgeschichte sind“,<br />
erklärt Georg Wildauer, WMT-<br />
Geschäftsführer.<br />
Hans Andreas Höllwart von MUP<br />
technologies GmbH ergänzt: „Als<br />
junges Unternehmen, welches den<br />
CO 2 -Ausstoß auch in der Produktion<br />
so gering wie möglich halten will,<br />
arbeiten wir bevorzugt mit Partnern<br />
zusammen, die dies genauso handhaben.<br />
Außerdem sind wir als Startup<br />
abgesehen von der Produktqualität<br />
auch von der Flexibilität unserer<br />
Zulieferer ganz besonders abhängig.<br />
Dies alles hat in der Zusammenarbeit<br />
mit Wuppermann zu 100 % ge -<br />
stimmt.“ 2<br />
Weitere Informationen finden Sie<br />
unter www.mup-technologies.com<br />
16 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
Decomecc erweitert Aluminium-Sparte<br />
Investition in den Automotive-Markt<br />
Das belgische Hightech-Dienstleistungszentrum<br />
für Metallverarbeitung Decomecc<br />
NV aus Genk erweitert sein Produktportfolio.<br />
Dazu beauftragte das<br />
Unternehmen den deutschen Maschinenbau-<br />
und Prozessoptimierungsspezialisten<br />
Heinrich Georg GmbH aus Kreuztal mit der<br />
Entwicklung und dem Bau einer neuen, auf<br />
die spezifischen Bedürfnisse der Automotive-Industrie<br />
zugeschnittenen Schneidanlage.<br />
Mit der neuen Anlage steigt Decomecc in<br />
den Aluminiumband-Markt mit einem<br />
hohen Dickenbereich von 0,8 bis 7,0 mm<br />
ein. Ausgestattet mit einer elektrostatischen<br />
Beölungsmaschine für Trockenschmierstoffe,<br />
wie Drylube und Hotmelts,<br />
sowie Prelube Ölsorten kann die leistungsstarke<br />
neue Schneidanlage GEORG precisionslit<br />
2350 Coils von bis zu 2.350 mm<br />
Breite verarbeiten.<br />
Decomecc bietet das gesamte Spektrum<br />
der Metallverarbeitung für Aluminium, Stahl<br />
und Edelstahl. Vom Abwickeln, Längs- und<br />
Querteilen sowie Sägen bis hin zum Laserschneiden<br />
und CNC-Fräsen verfügt das<br />
Familienunternehmen über das gesamte<br />
Know-how und die Produktionsmöglichkeiten<br />
vor Ort.<br />
In den letzten fünf Jahren hat Decomecc<br />
eine erste Investitionsphase mit einem<br />
Gesamtvolumen von 40 Mio. € abgeschlossen.<br />
Das Familienunternehmen hält sich an<br />
höchste Standards und ist von mehreren<br />
Automobilherstellern zertifiziert. Mit dieser<br />
aktuellen Expansion im Bereich des Schneidens<br />
leitet Decomecc eine zweite Investitionsphase<br />
ein, mit dem Ziel, sowohl Qualität<br />
als auch Service auf ein neues Niveau zu<br />
heben.<br />
Weitere Infos unter www.decomecc.be<br />
und www.georg.com<br />
Stahl<br />
Tränenblech<br />
Stahl Riffel-/<br />
Waffelblech<br />
Cor-Ten<br />
Tränenblech*<br />
BELAGBLECHE<br />
ERSTMALS AUCH<br />
AUS COR-TEN!<br />
Bild: Unitechnik<br />
Die Unitechnik Automatisierungs GmbH baut ihren Hauptsitz in Eisenhüttenstadt aus.<br />
Spezialist für Industrie-Automatisierung erweitert Standort<br />
Unitechnik investiert in kurze Wege<br />
Die Unitechnik Automatisierungs GmbH baut ihren Hauptsitz in Eisenhüttenstadt<br />
aus: Auf zwei Ebenen mit insgesamt 2.500 m² entsteht zusätzlicher Raum für das Soft- und<br />
Hardware-Engineering, das Serviceteam sowie für die Produktion von Schaltanlagen. Auch<br />
für den Ausbau der neuen Informatikabteilung und die Ausbildung von Fachkräften wird<br />
mehr Platz geschaffen. Der von der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) geförderte<br />
Erweiterungsbau vor den Toren des Stahlkonzerns ArcelorMittal soll Ende 2021<br />
bezugsfertig sein.<br />
Als einer der führenden Anbieter von Industrie-Automatisierung und Robotik plant und realisiert<br />
das Familienunternehmen in zweiter Generation maßgeschneiderte Systeme für die<br />
Produktionsautomation und die Verfahrenstechnik in verschiedenen Industriebranchen. Zu<br />
den Kunden zählt ArcelorMittal, der größte Stahlproduzent der Welt.<br />
Weitere Infos unter unter<br />
www.unitechnik.com<br />
STÄRKE:<br />
Tränen- / Riffel- & Waffelbleche<br />
3,0 bis 10,0 mm + Träne<br />
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1,5 / 2,5 / 3,5 / 5 / 8 mm + Träne<br />
FORMATE:<br />
1.000 mm x 2.000 mm<br />
1.250 mm x 2.500 mm<br />
1.335 mm x 3.000 mm*<br />
1.500 mm x 3.000 mm<br />
LOGISTIK:<br />
von der einzelnen Tafel<br />
über Pakete bis hin zur<br />
kompletten Ladung<br />
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KONTAKT<br />
Koray Süerdem<br />
ksueerdem@droesser.de<br />
+49 221 6789-241<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|21<br />
17<br />
Peter Drösser GmbH<br />
Ackerstraße 144 // 51065 Köln<br />
www.droesser.de
Stahlproduktion<br />
Bericht<br />
Zuverläss<br />
feuerfe<br />
Das Portfolio von<br />
Loewe umfasst die<br />
Aufwandsermittlung,<br />
das Feuerfestdesign,<br />
die Projektplanung<br />
und -durchführung<br />
sowie die sich<br />
anschließende<br />
Kostenkontrolle und<br />
Inbetriebnahme.<br />
18 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
ig<br />
st<br />
Loewe Group – kompetenter Partner für eine<br />
verlässliche Stahlherstellung<br />
Stahl hat für die Loewe Group eine absolut zentrale Bedeutung.<br />
Als Feuerfestdienstleister für Stahlwerke und stahlweiterverarbeitende<br />
Industrie sind die Wartung und Instandhaltung der Kernaggregate<br />
Kernkompetenzen des Unternehmens. Worauf es neben<br />
technischem Know-how vor allem ankommt: Verlässlichkeit und<br />
Flexibilität. Ein Beitrag von Dipl.-Ing. Annedore Bose-Munde,<br />
Fachredakteurin für Wirtschaft und Technik.<br />
Ist ein Konverter nicht wie<br />
geplant bereit, ist das für Stahlhersteller<br />
ein absoluter Worstcase. Im<br />
großtechnischen Prozess der Stahlherstellung<br />
müssen die Kernaggregate<br />
auch unter den dort herrschenden<br />
extremen Bedingungen jederzeit<br />
zuverlässig und sicher funktionieren.<br />
Verzögerungen oder gar Stillstände<br />
verursachen hohe Kosten, noch<br />
schlimmer wäre eine Gefährdung<br />
der Arbeitssicherheit. Für reibungslose<br />
Prozesse setzen Stahlproduzenten<br />
daher auf erfahrene Spezialisten<br />
– wie die Loewe IndustrieOfenBau<br />
GmbH.<br />
Umfassendes Leistungs -<br />
spektrum für Stahlwerke<br />
Das Oberhausener Unternehmen<br />
führt Feuerfesttätigkeiten bei der<br />
Metallerzeugung sowohl in der Flüssigphase<br />
als auch bei der Weiterverarbeitung<br />
in Öfen durch – seit über<br />
50 Jahren. Dazu gehören unter anderem<br />
die Aufwandsermittlung, das<br />
Feuerfestdesign, die Projektplanung<br />
und -durchführung sowie die sich<br />
anschließende Kostenkontrolle und<br />
Inbetriebnahme.<br />
„Mit mehr als 700 zugestellten<br />
Konvertern ist Loewe ein sicherer<br />
Partner für Stahlwerke. Wir können<br />
Engpässe abfedern und generieren so<br />
eine hohe Verfügbarkeiten des Kernaggregates.<br />
Mit eigenen Shootern, also<br />
Spritzmanipulatoren für die Reparatur<br />
von Stahlwerks-Konvertern, sind wir<br />
zudem in der Lage, die Konverter nachhaltig<br />
zu pflegen“, beschreibt Ge -<br />
schäftsführerin Charlotte Loewe den<br />
Leistungsumfang. Die Abteilung Technik<br />
und Entwicklung bei Loewe ist<br />
dabei unter anderem darauf spezialisiert,<br />
für die Konverter-Zustellung<br />
individuelle Ausmauerungsvorrichtungen<br />
und Handhabungsmittel zu<br />
liefern, um ergonomisch und effizient<br />
zu arbeiten.<br />
Im Bereich der Elektrolichtbogenofenzustellung<br />
hat Loewe ein [Kontakt]<br />
erfahrenes Zustellteam, welches weltweit<br />
für eine pünktliche und zuver-<br />
Loewe Industrie -<br />
OfenBau GmbH<br />
lässige Auftragsumsetzung zuständig Lessingstr. 4a<br />
46149 Oberhausen<br />
ist. „Mit nachhaltigen Konzepten für<br />
+49 208 99474-7<br />
die E-Ofenreparatur, die Zustellung q www.loewe-gmbh.de<br />
„Unsere Kunden erwarten ein sehr hohes<br />
Maß an Flexibilität. Bei Havarien<br />
kann es dazu führen, dass Aufträge in<br />
weniger als 24 Stunden gestartet und<br />
umgesetzt werden müssen“.<br />
Charlotte Loewe,<br />
Geschäftsführerin Loewe IndustrieOfenBau<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|21<br />
19
Stahlproduktion<br />
Bericht<br />
q und den Einsatz von recyceltem<br />
Material bieten wir hier smarte<br />
Lösungen für höchste Anlagenverfügbarkeiten“,<br />
sagt Charlotte Loewe.<br />
Hohe Zustell-Qualität<br />
für sicheres Arbeiten<br />
Die Roheisen- und Stahlgießpfannen<br />
sind zentrale Transport- und Behandlungsgefäße<br />
im Stahlwerk. Für die<br />
Sicherheit der Mitarbeiter und Anlagen<br />
in den Stahlwerken ist eine hohe<br />
Zustellqualität von entscheidender<br />
Bedeutung. Das Unternehmen aus<br />
Oberhausen bietet seinen Kunden<br />
hier das volle Programm der Dienstleistungen<br />
– vom Ausbruch bis zur<br />
Zustellung der Pfannen, sowie die<br />
Pflege und den Spülerwechsel im<br />
betrieblichen Pfannenumlauf und<br />
auch die Wartung und Zustellung<br />
der Pfannenschieber.<br />
Loewe kann dabei mit mehr als<br />
35.000 bearbeiteten Pfannen auf<br />
langjähriges Know-how und die<br />
Bereitstellung eigener technischer<br />
Lösungen für die optimale Pfannenzustellung<br />
bauen, wie Hydraulikbühnen<br />
und Gießvorrichtungen. So<br />
können für die Kunden kurze Verweilzeiten<br />
der Pfannen in der Pfannenmauerei<br />
und eine bedarfsgerechte<br />
Bereitstellung der Aggregate<br />
realisiert und garantiert werden.<br />
Planbare Anlagenstillstände<br />
gewährleisten<br />
Vakuumanlagen stellen heutzutage<br />
einen wesentlichen Bestandteil der<br />
sekundärmetallurgischen Behandlung<br />
der Stahlschmelzen dar. Neben<br />
den RH-Anlagen (Ruhrstahl-Heraeus-Verfahren)<br />
sind hier die VD- und<br />
VOD-Anlagen (vacuum degassing<br />
(VD) beziehungsweise vacuum oxygen<br />
decarburization (VOD)) die am<br />
weitesten verbreiteten Anlagentypen.<br />
Loewe bietet für jedes Anlagenkonzept<br />
technische Lösungen, die<br />
es ermöglichen, lange Haltbarkeiten<br />
und planbare Anlagenstillstände zu<br />
gewährleisten.<br />
Die überwiegende Menge des<br />
heute erzeugten Stahls wird im<br />
Stranggussverfahren vergossen.<br />
Daher haben die Verteilerrinnen für<br />
die flüssige Schmelze eine zentrale<br />
Bedeutung bei der Stahlerzeugung.<br />
Neben der Zustellung der Dauerfutter<br />
der Rinnen ist das Einbringen<br />
des Verschleißfutters eine wichtige<br />
Aufgabe. Für die Betriebssicherheit<br />
ist die zuverlässige und genaue Montage<br />
sowie Sichtkontrolle aller notwendigen<br />
Einbauteile in die Verteilerrinnen<br />
unerlässlich. Loewe bietet<br />
den Kunden hier den gesamten Serviceumfang,<br />
einschließlich umfangreicher<br />
Dokumentationen, für die<br />
Bereitstellung der Verteilerrinnen<br />
auf den Gießbühnen.<br />
Flexibilität und Qualität sind im<br />
täglichen Business essenziell<br />
Im Rahmen der Dienstleistung für<br />
Stahlwerke und für die stahlweiterverarbeitende<br />
Industrie gilt es also,<br />
ein komplexes Aufgabenspektrum<br />
verlässlich zu realisieren. Deshalb<br />
sind ein täglicher Kontakt zu den Kunden<br />
sowie eine tägliche Absprache<br />
der Leistungsanforderungen der Kunden<br />
essenziell. „Unsere Kunden erwarten<br />
ein sehr hohes Maß an Flexibilität.<br />
Mit verschiedensten technischen Hilfsmitteln und Schablonen sowie jahrelanger Erfahrung werden<br />
passgenaue Pfannenabschlüsse oder spezifische FF-Bauteile gegossen, verdichtet und getrocknet.<br />
Feuerfesttätigkeiten führt das Unternehmen<br />
aus Oberhausen sowohl in<br />
der Flüssigphase bei der Metallerzeugung<br />
als auch bei deren Weiterverarbeitung<br />
in Öfen durch.<br />
20 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
Bei Havarien kann es dazu führen,<br />
dass Aufträge in weniger als 24 Stunden<br />
gestartet und umgesetzt werden<br />
müssen“, sagt Charlotte Loewe.<br />
Zustellungen von Aggregaten<br />
seien dabei in der Regel mit entsprechenden<br />
KPI’s (Key-Performance-Indicator<br />
beziehungsweise klare und<br />
transparente Leistungskennzahlen)<br />
verbunden, die zwingend eingehalten<br />
werden müssten. „Ein hohes Maß an<br />
Selbstorganisation zur Einhaltung dieser<br />
Ziele wird von unseren Kunden<br />
vorausgesetzt, obwohl die Aggregate<br />
und alle anstehenden Arbeiten der<br />
Instandsetzung nicht alleine in der<br />
Hand von Loewe liegen“, definiert sie<br />
die Herausforderung. „Die Qualität<br />
wird in einem vergleichbaren, hohen<br />
Maße vorausgesetzt wie die Flexibilität.<br />
Jederzeit müssen Informationen<br />
und Protokolle abrufbar sein. Die ausgeführten<br />
Arbeiten variieren dabei<br />
stark in ihren maximal möglichen<br />
Toleranzen, können jedoch je nach<br />
Gewerk unter 1 mm liegen.“<br />
Eine hohe Leistungsbereitschaft<br />
und Flexibilität der Mitarbeiter sowie<br />
INFO<br />
Die Loewe Group<br />
viel Erfahrung und Know-how im<br />
gesamten Unternehmen und nicht<br />
zuletzt die entsprechende Technik<br />
und Spezialmaschinen zur Verarbeitung<br />
der Feuerfest-Materialien<br />
zeichnen die Wirtschaftlichkeit in<br />
den einzelnen Prozessen aus, so die<br />
Geschäftsführerin.<br />
Hin zu digitalen Prozessen<br />
Die gegenwärtige Transformation der<br />
Stahlindustrie habe auch einen Einfluss<br />
auf das Unternehmen und die<br />
jeweiligen Abläufe. „Teils seit sehr<br />
langer Zeit eingefahrene Prozesse<br />
Die Loewe IndustrieOfenBau GmbH ist ein seit drei Generationen inhabergeführtes<br />
Familienunternehmen. Gegründet im Jahr 1962 von Alfred Loewe hat<br />
sich das Unternehmen in den Gewerken Feuerfestbau und Ofenbau zu einem<br />
anerkannten und zuverlässigen Partner in der Industrie entwickelt. Seit 2007<br />
leitet Charlotte Loewe die Geschicke der Loewe Group, seit 2016 auch als<br />
Vorsitzende der Geschäftsführung. Ebenfalls im Jahr 2016 trat Klaus Godenschweig<br />
in die Geschäftsführung der Unternehmensgruppe ein. Zum Portfolio<br />
des Unternehmens gehören heute der Feuerfestbau, der Industrie-, Hochund<br />
Innenausbau, passgenaue Systemdienstleistungen und Fachberatung<br />
sowie das Recycling von Feuerfestmaterialien.<br />
werden Stück für Stück neu durchleuchtet<br />
und aufgearbeitet. Die Informationssicherung<br />
und -bereitstellung<br />
wird komplett in den digitalen Bereich<br />
ausgelagert. Und eine Informationskopplung<br />
an entsprechende Aggregate<br />
steht in Aussicht“, sagt Charlotte<br />
Loewe zu einigen Vorhaben mit Blick<br />
auf digitale Prozessketten. 2<br />
Die Autorin Dipl.-Ing. Annedore Bose-<br />
Munde ist Fachredakteurin für Wirtschaft<br />
und Technik in 99094 Erfurt,<br />
+49 361 78944695, info@bosemunde.de,<br />
www.bose-munde.de<br />
Für die Sicherheit der Mitarbeiter und Anlagen in den Stahlwerken ist eine hohe<br />
Zustellqualität von entscheidender Bedeutung.<br />
Alle Bilder: Loewe Group<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|21<br />
21
Stahlproduktion<br />
Nachrichten<br />
Ziel der Modernisierung ist es, kompaktere<br />
Coils speziell für den Transport und die Verschiffung<br />
per Container zu produzieren.<br />
Dank des neuen Ringverteilsystems wird<br />
die Packungsdichte verbessert: Der Außendurchmesser<br />
der Coils wird von 1.080 auf<br />
1.040 mm reduziert. Damit die Coilhöhe<br />
unverändert bleibt, wurde der Innendurchmesser<br />
von 850 auf 820 mm verringert.<br />
Bild: SMS Group<br />
Speziell für den Transport per Container produzierte Coils.<br />
Kardemir modernisiert Drahtstraße<br />
Kompaktere Drahtcoils für den Schiffstransport<br />
Der türkische Stahlhersteller Kardemir<br />
mit Sitz in Karabük hat die SMS group<br />
mit dem Austausch ausgewählter Schlüsselkomponenten<br />
seiner Drahtstraße beauftragt.<br />
Die zu modernisierende Drahtstraße<br />
ist Teil der im Jahr 2013 von SMS group<br />
gelieferten SBQ-Anlage (Special Bar Quality),<br />
auf der pro Jahr 700.000 t Stabstahl,<br />
gehaspelter Stabstahl und Walzdraht produziert<br />
werden.<br />
Bei Kardemir werden Knüppel mit dem<br />
Maßen 150 x 150 mm und 170 x 170 mm<br />
und 6 bis 12 m Länge verarbeitet. Das verarbeitete<br />
Material reicht von hochkohlenstoffhaltigem<br />
Spannbetonstahl und Kaltstauchstahl<br />
über Kugellagerstahl bis hin zu<br />
Automatenstählen. Die Verarbeitung zu<br />
Stabstahl, gehaspeltem Stabstahl und<br />
Walzdraht erfolgt mit einer Produktionsrate<br />
von 150 t pro Stunde. Der hier erzeugte<br />
Walzdraht wird in Durchmessern von 5,5<br />
bis 25 mm produziert und zu Coils gelegt.<br />
Das 1930 gegründete Unternehmen Kardemir<br />
zählt mit 4.500 Mit-arbeitern und einer<br />
Produktionsleistung von 3,5 Mio. t/a zu den<br />
größten Industrieunternehmen der Türkei.<br />
Rohstahlproduktion steigt<br />
Die weltweite Rohstahlproduktion der 64<br />
Länder, die dem Weltstahlverband (worldsteel)<br />
Bericht erstatten, lag im Januar 2021<br />
bei 162,9 Mio. t, ein Anstieg von 4,8 % im<br />
Vergleich zum Januar 2020.<br />
Aufgrund der anhaltenden Schwierigkeiten,<br />
die die COVID-19-Pandemie mit sich bringt,<br />
sind viele dieser Zahlen des Monats Schätzungen,<br />
die mit der Produktionsaktualisierung<br />
des nächsten Monats revidiert werden<br />
können.<br />
Rohstahlproduktion weltweit Januar 2021<br />
China 90,2 Mio. t 6,8 %<br />
Japan 7,9 Mio. t -3,9 %<br />
Südkorea 6,0 Mio. t 4,9 %<br />
Deutschland 3,3 Mio. t 6,0 %<br />
EU 12,2 Mio. t -0,4 %<br />
USA 6,9 Mio. t -9,9 %<br />
GUS 9,2 Mio. t 4,5 %<br />
Russland 6,7 Mio. t 6,5 %<br />
Türkei 3,4 Mio. t 12,7 %<br />
Quelle: worldsteel<br />
Rohstahlproduktion in<br />
Deutschland – Januar 2021<br />
In Deutschland wurden zum Jahresbeginn<br />
3,3 Mio. t Rohstahl produziert. Im Vergleich<br />
zum entsprechenden Vorjahresmonat hat<br />
die Stahlerzeugung um 6 % zugenommen.<br />
Damit hat die Erzeugung wieder den Durchschnittswert<br />
von 2019 erreicht, bewegt sich<br />
aber weiterhin auf einem relativ niedrigen<br />
Niveau.<br />
Rohstahlproduktion in Deutschland Januar 2021<br />
Rohstahl gesamt 3.305 6,0%<br />
Oxygenstahl 2.349 7,1%<br />
Elektrostahl 956 3,3%<br />
Roheisen 2.202 7,9%<br />
Warmgewalzte Stahlerzeugnisse 3.052 10,1%<br />
Januar 2021 in Tonnen Veränderung zum Vorjahreszeitraum in Prozent<br />
Quelle: WV Stahl<br />
22 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
PA<br />
ARTNERARTIKEL<br />
DasBestevo<br />
n unseren Partnern.<br />
Investition in High-End-Elektrostähle<br />
ArcelorMittal investiert 13 Mio. € in sein Werk in Saint Chély<br />
d’Apcher, Frankreich, das auf iCARe ® -Elektrostähle für den<br />
Automobilsektor spezialisiert ist. Mit der Investition werde das<br />
Werk in der Lage sein, modernste nicht-kornorientierte Elektrostahlsorten<br />
zu produzieren, um die Anforderungen des boomenden<br />
Elektromobilitätsmarktes zu erfüllen. Seit 2013 hat<br />
der ArcelorMittal-Standort Saint Chély d’Apcher eine Reihe<br />
von Transformationen durchlaufen, um mit seinem iCARe ® -<br />
Elektrostahlsortiment ein führender Anbieter für Kfz-Elektroantriebsmotoren<br />
zu werden – unter anderem mit der Errichtung<br />
einer neuen kontinuierlichen Glühlinie.<br />
Gemeinsam mit unseren Partnern<br />
entwickeln wir Europas größtes<br />
Angebot an Langprodukten im<br />
Bereich Stahl und Metall für den<br />
täglichen Bedarf.<br />
DIE ROHR<br />
WERKSTOFF<br />
INITIATIVE<br />
Bild: Metalshub<br />
Seit Jahresbeginn wickelt die SHS-Gruppe eine Vielzahl ihrer Ausschreibungen<br />
für Stahlwerksrohstoffe über die digitale Plattform<br />
Metalshub ab.<br />
Startup Metalshub gewinnt Stahlhersteller als Neukunden<br />
SHS-Gruppe setzt auf digitale B2B-Plattform<br />
Mit der SHS-Gruppe (Saarstahl und Dillinger) setzt ein<br />
weiterer Stahlhersteller auf die digitale B2B-Plattform des jungen<br />
Düsseldorfer Unternehmens Metalshub. Das international<br />
tätige Großunternehmen nutzt zukünftig die Lösung des Startups<br />
für den Einkauf seiner Stahlwerksrohstoffe. Da die SHS –<br />
Stahl-Holding-Saar (SHS) dank Metalshub seinen Einkauf effizienter<br />
gestalten und auch Compliance-Vorgaben komfortabel<br />
umsetzen könne, wird die Nutzung der Plattform innerhalb des<br />
Unternehmens nun auf breiter Front ausgerollt.<br />
Konkret bedeutet es, dass die SHS-Gruppe, bestehend aus<br />
den Stahlunternehmen Aktien-Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke<br />
und Saarstahl Aktiengesellschaft und den Tochtergesellschaften,<br />
seit dem 1. Januar 2021 eine Vielzahl ihrer<br />
Ausschreibungen für Stahlwerksrohstoffe über die digitale<br />
Plattform des Unternehmens aus Düsseldorf abwickelt.<br />
Schon mehr als 1.000 Unternehmen haben sich dem Unternehmen<br />
zufolge seit dem offiziellen Start der Plattform im Jahr<br />
2017 auf Metalshub registriert. Die digitale Online-Plattform<br />
unterstützt nicht nur den Verhandlungsprozess zwischen Rohstofflieferanten<br />
und Abnehmern, sondern auch die Qualifizierung<br />
von neuen Lieferanten sowie das Lieferantenmanagement.<br />
So können Lieferanten beispielsweise ihre ISO- und<br />
Umweltzertifikate auf der Plattform hinterlegen.<br />
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<strong>Stahlreport</strong> 3|21<br />
23<br />
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Stahlproduktion<br />
Bericht<br />
Kaltgezogener oder<br />
geschälter Automatenstahl<br />
wird beim<br />
Weichglühen im<br />
Durchlaufofen von<br />
Steeltec auf mehr<br />
als 700 °C erhitzt<br />
und nach einer definierten<br />
Haltezeit<br />
geregelt abgekühlt.<br />
Bild: Steeltec<br />
Steeltec – maßgeschneiderte Stahllösungen<br />
Geglühter Automatenstahl<br />
mit besonderen Eigenschaften<br />
Glühen ist eine Möglichkeit der Wärmebehandlung von Stahl, um die Werkstoffeigenschaften zu<br />
verbessern. Doch der Prozess ist sehr komplex. Es bedarf einer hohen Expertise, um Glühfehler zu<br />
vermeiden und das Zusammenspiel von Erwärmen, Temperatur halten und Abkühlen kontrolliert zu<br />
steuern. Mit seinen hochmodernen Anlagen ist der Blankstahlspezialist Steeltec in der Lage, sowohl<br />
die mechanischen Eigenschaften des Automatenstahls zu verbessern als auch definiert zu<br />
entmagnetisieren.<br />
[Kontakt]<br />
Steeltec AG<br />
6020 Emmenbrücke<br />
Schweiz<br />
Tel. +41 41 209 6363<br />
Steeltec GmbH<br />
40549 Düsseldorf<br />
+49 211 9572 2315<br />
www.steeltec-group.com<br />
In der Automobilindustrie,<br />
im Maschinenbau sowie im Apparate-<br />
und Gerätebau sind sie unersetzlich<br />
– Automatenstähle kommen<br />
für viele Anwendungen zum<br />
Einsatz. Steeltec bietet für die Hochgeschwindigkeitsbearbeitung<br />
ein<br />
großes Portfolio an Automatenstählen<br />
unterschiedlicher Güten an.<br />
Damit sich Automatenstahl wie der<br />
11SMnPb30 und 11SMn30 optimal<br />
für spanende Fertigungsverfahren<br />
in automatisierten Werkzeugmaschinen<br />
eignet, wird er einer gezielten<br />
Wärmebehandlung unter<br />
Schutzgasatmosphäre unterzogen.<br />
Dabei beeinflusst Steeltec die magnetischen<br />
Eigenschaften des Stahls,<br />
um eine möglichst geringe Koerzitivfeldstärke<br />
zu erreichen. Je niedriger<br />
die Koerzitivfeldstärke des<br />
Materials ist, desto besser kann es<br />
entmagnetisiert werden.<br />
Weichglühen und<br />
andere Glühverfahren<br />
Kaltgezogener oder geschälter Automatenstahl<br />
wird beim Weichglühen<br />
im Durchlaufofen von Steeltec auf<br />
über 700 °C erhitzt. Nach einer definierten<br />
Haltezeit erfolgt die geregelte<br />
Abkühlung. Durch den Glühprozess<br />
stellt sich ein bestimmtes<br />
Gefüge ein und die magnetischen<br />
Eigenschaften des Stahls verändern<br />
sich. So ermöglicht Steeltec eine<br />
Begrenzung der Koerzitivfeldstärke<br />
auf maximal 2,5 A/cm. Darüber<br />
hinaus lässt sich der weichgeglühte<br />
Stahl besser umformen und spanend<br />
bearbeiten. Das Ergebnis ist ein<br />
Stahl von höchster Qualität mit einer<br />
blanken, glatten Oberfläche ohne<br />
Verzunderung. Steeltec bietet<br />
Weichglühen für das gesamte Fertigungssortiment<br />
mit dem Durchmesser<br />
zwischen 8 und 100 mm an.<br />
Weitere Glühverfahren wie das<br />
Spannungsarmglühen und Normalglühen<br />
sind ebenfalls möglich. Dabei<br />
dient das Spannungsarmglühen der<br />
Reduzierung von Eigenspannungen,<br />
die durch Kaltverformungen und<br />
spanabhebende Bearbeitungen entstehen<br />
können. Beim Normalglühen<br />
erwärmt Steeltec den Stahl bis kurz<br />
über Austenittemperatur, um ihn<br />
zu homogenisieren und ein gleichmäßiges<br />
feines Ferrit-Perlitgefüge<br />
herzustellen. 2<br />
24 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
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Bericht<br />
Bilder: Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />
Der Stahlhändler Klöckner<br />
& Co Deutschland setzt an<br />
seinem Standort in Landsberg<br />
auf einen umfangreichen<br />
Maschinenpark – unter anderem<br />
auf die automatische Doppelgehrungsbandsäge<br />
KASTOmiwin.<br />
Klöckner & Co Deutschland setzt auf Kasto-Technologie<br />
Spezialist für schräge Schnitte<br />
Kleinere Losgrößen, geringere Abmessungen – und immer mehr Fertigungsschritte: So lauten die Wünsche, mit denen die<br />
meisten Kunden an die Klöckner & Co Deutschland GmbH herantreten. Um diese zu erfüllen, setzt der Stahlhändler unter<br />
anderem auf die automatische Doppelgehrungsbandsäge KASTOmiwin. Die Maschine bietet hohe Maßhaltigkeit bei<br />
sämtlichen Gehrungswinkeln und erweitert das Leistungsspektrum von Klöckner & Co Deutschland deutlich.<br />
[Kontakt]<br />
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+49 7841 61-0<br />
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Deutschland GmbH<br />
Zweigniederlassung<br />
Landsberg<br />
06188 Landsberg<br />
+49 34602 26-0<br />
ks.landsberg@<br />
kloeckner.com<br />
www.kloeckner.com<br />
Der Stahlhandel in Deutschland<br />
befindet sich im Wandel – und das<br />
schon seit geraumer Zeit: Einerseits<br />
wird der Wettbewerb durch die Globalisierung<br />
und damit eine steigende Zahl<br />
von Konkurrenten aus dem Ausland<br />
immer härter. Andererseits sind die<br />
Wünsche der Kunden zunehmend komplexer<br />
und individueller. Materialien<br />
im Rohzustand und in großen Mengen<br />
sind immer seltener gefordert – dafür<br />
wächst die Nachfrage nach geringen<br />
Losgrößen und angearbeiteten Produkten.<br />
Wer in der Branche erfolgreich<br />
sein möchte, entwickelt sich daher sukzessive<br />
vom reinen Lieferanten zum<br />
vielseitigen Fertigungs-Dienstleister.<br />
Auch die Klöckner & Co Deutschland<br />
GmbH hat die Zeichen der Zeit<br />
schon früh erkannt. Klöckner & Co ist<br />
einer der n produzentenunabhängigen<br />
Stahlhändler Europas und betreibt<br />
allein in Deutschland 15 Standorte mit<br />
insgesamt 1.000 Mitarbeitern. Der<br />
größte davon befindet sich im sachsenanhaltischen<br />
Landsberg, nur wenige<br />
Kilometer von Halle und Leipzig entfernt.<br />
1992 gegründet, ist die Niederlassung<br />
seitdem stark gewachsen und<br />
mittlerweile das wichtigste Lager für<br />
die gesamte Region. Rund 18.000 t<br />
Material hält das Unternehmen hier<br />
vorrätig. Pro Tag werden etwa 400 bis<br />
450 t an- und ausgeliefert – das entspricht<br />
20 bis 30 Lkw-Ladungen. 75<br />
Mitarbeiter im Betrieb und Vertrieb<br />
versorgen ein Zustellgebiet, das sich<br />
von Mecklenburg-Vorpommern über<br />
Berlin und Brandenburg, Sachsen und<br />
Sachsen-Anhalt bis nach Thüringen<br />
erstreckt.<br />
Umfangreicher Maschinenpark<br />
für die Fertigung<br />
Um den immer höheren Ansprüchen<br />
der Kundschaft gerecht zu werden und<br />
die steigende Nachfrage nach angearbeitetem<br />
Material zu bedienen, setzt<br />
Klöckner & Co Deutschland auf einen<br />
umfangreichen Maschinenpark: Insgesamt<br />
neun Sägen, eine Laserstrahl- und<br />
eine Folieranlage stehen dem Stahlhändler<br />
in Landsberg zur Verfügung.<br />
Für weitere Bearbeitungsschritte verfügt<br />
das Unternehmen an anderen<br />
Standorten wie etwa im brandenburgischen<br />
Velten über zusätzliche Kapazitäten.<br />
„Wir sind Vollsortimenter und<br />
liefern sowohl Stahl als auch Edelstahl<br />
und Aluminium in einer Vielzahl von<br />
Abmessungen, Geometrien und Güten“,<br />
schildert Stefan Kumpf, Betriebsleiter<br />
der Niederlassung Landsberg. „Unsere<br />
hohe Kompetenz und Flexibilität in der<br />
Bearbeitung macht uns für unsere Kunden<br />
zum gefragten Partner.“<br />
Beim Zuschnitt der bis zu 12 m langen<br />
Stahlprofile, Rohre und Vollmaterialien<br />
sind immer häufiger auch Gehrungsschnitte<br />
gefordert. Das sind<br />
Schnitte, bei denen das Material nicht<br />
„gerade“ im Winkel von 90 ° getrennt<br />
wird, sondern mit einer bestimmten<br />
Schräge, dem sogenannten Gehrungswinkel.<br />
Für diese besondere Aufgabe<br />
kommen nur spezielle Sägen in Frage<br />
– und Klöckner & Co Deutschland setzt<br />
dafür unter anderem auf eine KASTOmiwin<br />
F 4.6 aus dem Hause Kasto.<br />
„Dabei handelt es sich jedoch nicht um<br />
irgendeine KASTOmiwin“, verrät<br />
Kumpf, „sondern um das allererste<br />
Modell, das von dieser Baureihe überhaupt<br />
produziert wurde.“ Die auf Gehrungsschnitte<br />
optimierte Maschine<br />
beruht auf der erfolgreichen Bandsäge-<br />
Baureihe KASTOwin, die sich für das<br />
Serien- und Produktionssägen von Vollmaterialien,<br />
Rohren und Profilen eignet.<br />
26 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
Die KASTOmiwin ist<br />
sowohl für ein- wie auch<br />
für doppelseitige Gehrungsschnitte<br />
geeignet<br />
und besitzt einen<br />
Schnittbereich von bis<br />
zu 460 x 360 mm,<br />
Gehrungswinkel lassen<br />
sich zwischen<br />
-45 und +60 ° frei<br />
einstellen.<br />
Neues Sägemodell,<br />
bewährter Lieferant<br />
Wie es dazu kam? Dazu gibt es natürlich<br />
eine Vorgeschichte: „Kasto zählt bereits<br />
seit vielen Jahren zu unseren wichtigsten<br />
Lieferanten, wenn es um Säge- und<br />
Lagertechnik geht“, berichtet Kumpf.<br />
Unter anderem sind bereits eine Produktionskreissäge<br />
vom Typ KASTOvariospeed,<br />
mehrere Bandsägeautomaten<br />
der Baureihe KASTOtec sowie<br />
die kompakte Hochleistungs-<br />
Bandsäge KASTOwin pro in<br />
Landsberg im Einsatz. „Auf<br />
einer Messe hat Kasto uns<br />
dann die KASTOmiwin erstmals<br />
vorgestellt. Das innovative<br />
Konzept und die vielen<br />
positiven Erfahrungen, die wir<br />
mit Kasto bereits gesammelt<br />
hatten, haben uns von der<br />
Anschaffung überzeugt.“ 2018<br />
machte sich die erste KASTOmiwin aus<br />
dem baden-württembergischen Achern<br />
auf den Weg nach Sachsen-Anhalt, zwei<br />
weitere Modelle wurden kurz darauf<br />
an andere Standorte von Klöckner &<br />
Co Deutschland ausgeliefert.<br />
Die KASTOmiwin F 4.6 ist eine<br />
automatische Doppelgehrungsbandsäge,<br />
die für alle Abläng- und Gehrungsaufgaben<br />
im Stahlhandel und Werkstattbereich<br />
konzipiert ist. Ihr<br />
Schnittbereich liegt bei bis zu 460 x<br />
360 mm, Gehrungswinkel lassen sich<br />
zwischen -45 und +60 ° frei einstellen.<br />
Die Säge zeichnet sich zudem durch<br />
eine frequenzgeregelte, stufenlos einstellbare<br />
Bandgeschwindigkeit von 12<br />
bis 150 m/min aus. Eine mitschwenkende<br />
Schnittleiste dient als Materialauflage.<br />
Der Sägevorschub erfolgt<br />
über eine Kugelrollspindel, der Materialvorschub<br />
mit einem Zahnstangenantrieb.<br />
Ein hydraulisch betätigter<br />
Horizontalspannstock ermöglicht eine<br />
optimale Werkstückspannung: Je nach<br />
Gehrungswinkel wird die komplette<br />
Spanneinheit vor oder hinter die<br />
Schnittebene verschoben. Damit ist<br />
„Durch die KASTOmiwin sind wir<br />
in der Lage, nun auch Aufträge<br />
anzunehmen, die wir in der<br />
Vergangenheit ablehnen mussten.“<br />
Stefan Kumpf,<br />
Betriebsleiter bei Klöckner Deutschland in Landsberg<br />
das Material immer parallel eingespannt<br />
– und das sorgt für besonders<br />
exakte Sägeergebnisse.<br />
Einfache Bedienung und<br />
intelligente Steuerung<br />
Über Rollenbahnen gelangt das zu<br />
sägende Langgut auf die Maschine.<br />
Der Einfachhub des Materialvorschubs<br />
beträgt 3.000 mm. Ist das Material<br />
positioniert, dreht sich das Oberteil<br />
der Säge inklusive Sägeband automatisch,<br />
bis der gewünschte Gehrungswinkel<br />
erreicht ist. Die gesägten<br />
Abschnitte werden über weitere Rollenbahnen<br />
und Verschiebeeinheiten<br />
abtransportiert und sortiert. Anschließend<br />
können Mitarbeiter sie manuell<br />
oder per Hallenkran auf Paletten verladen<br />
und für den Versand vorbereiten.<br />
Für eine einfache und sichere Bedienung<br />
sorgt die integrierte Kasto-<br />
Maschinensteuerung ProControl: Der<br />
Benutzer muss lediglich die gewünschten<br />
Schnittparameter für den jeweiligen<br />
Auftrag eingeben. Den Rest erledigt<br />
die Säge von allein – auch dank<br />
des von Kasto entwickelten Systems<br />
KASTOrespond, das permanent die<br />
Kräfte am Werkzeug erfasst und intelligent<br />
in die optimale Vorschubgeschwindigkeit<br />
umsetzt.<br />
Bei Klöckner & Co Deutschland ist<br />
man mit der neuen Gehrungssäge<br />
äußerst zufrieden. „Die Maßhaltigkeit<br />
ist top, selbst bei Winkeln, bei denen<br />
wir bis auf die Nachkommastelle genau<br />
arbeiten müssen“, lobt Betriebsleiter<br />
Kumpf. „Dadurch sind wir in der Lage,<br />
nun auch Aufträge anzunehmen, die<br />
wir in der Vergangenheit ablehnen<br />
mussten.“ Auch in Sachen Leistung<br />
und Zuverlässigkeit konnte die KAS-<br />
TOmiwin den Stahlhändler überzeugen.<br />
„Natürlich gab es vor allem zu<br />
Beginn immer wieder kleinere Herausforderungen,<br />
die es zu lösen galt – es<br />
ist ja schließlich die erste Säge<br />
ihrer Art“, erzählt Kumpf.<br />
„Dabei kam uns sehr zugute,<br />
dass Kasto Service-Techniker<br />
in ganz Deutschland verteilt<br />
stationiert hat – unter anderem<br />
in Thüringen, was nicht<br />
weit entfernt ist. Die Service-<br />
Techniker waren bei Bedarf<br />
immer schnell vor Ort.“<br />
Für Stefan Kumpf ist die<br />
KASTOmiwin aus dem<br />
Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken.<br />
„Die Säge ist für uns ein wichtiges<br />
Werkzeug, um die vielfältigen Wünsche<br />
unserer Kunden zu erfüllen und<br />
damit auch auf lange Sicht im internationalen<br />
Wettbewerb konkurrenzfähig<br />
zu sein“, betont er. „Zudem haben<br />
wir mit Kasto einen bewährten Partner<br />
an der Seite, auf den wir uns voll und<br />
ganz verlassen können.“ Für die<br />
Zukunft schätzt Kumpf, dass Klöckner<br />
& Co Deutschland sein Fertigungsspektrum<br />
noch weiter ausbauen wird,<br />
um ein noch breiteres Leistungsportfolio<br />
anbieten zu können. „Sollten wir<br />
dafür zusätzliche Sägemaschinen<br />
benötigen, werden wir definitiv auf<br />
KASTO setzen.“ 2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|21<br />
27
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht<br />
ASM 150-R mit asymmetrischer Längsdrahtteilung<br />
mbk Maschinenbau – Rund- und Vierkantbewehrungen für Ramm- und Bohrpfähle, Stützen und Träger<br />
Korbschweißmaschinen mit Mehrwert<br />
Wenn Bodenverhältnisse schwierig sind und ein fester Baugrund geschaffen werden muss, ist das die Zeit für<br />
Pfahlgründungen und Bohrpfähle. Auch für Betonfertigteilrammpfähle besteht ein großer Bedarf, der von<br />
einfachen Hallen bis hin zu äußerst komplexen Baumaßnahmen reicht. Für alle diese Ramm- und Bohrpfähle,<br />
Stützen und Träger bilden Bewehrungen in unterschiedlichsten Ausmaßen die Grundlage. Sind Sonderanfertigungen<br />
und gigantische Dimensionen gefordert, ist in der Branche ein Name ganz vorne mit dabei: Systemlösungspartner<br />
mbk Maschinenbau GmbH.<br />
[Kontakt]<br />
mbk Maschinenbau<br />
GmbH<br />
Michael Raich<br />
Sales Director<br />
+49 7563 9131-110<br />
Friedrich-List-Straße 19<br />
88353 Kisslegg<br />
mraich@mbk-kisslegg.de<br />
www.mbk-kisslegg.de<br />
Mit technisch hohem Know-how, einer Menge<br />
Erfahrung, großer Innovationskraft und der Fähigkeit,<br />
sich voll und ganz auf die Belange der Kunden einzulassen,<br />
entwickelt mbk individuelle Konzepte mit Mehrwert.<br />
Zur Fertigung von Rund- und Vierkantbewehrungen<br />
für Ramm- und Bohrpfähle, Stützen und Träger,<br />
hat das Unternehmen Korbschweißmaschinen mit unterschiedlichen<br />
Spezifikationen im Produktprogramm.<br />
Korbschweißmaschine ASM<br />
Die Korbschweißmaschine ASM, welche zur flexiblen<br />
Fertigung von Bewehrungen für Ramm- und Bohrpfähle,<br />
Stützen und Träger konzipiert wurde, ist in der Lage,<br />
Körbe mit einem Außendurchmesser bis zu 2.100 mm<br />
(je nach Anzahl der Längsdrähte und Drahtkombinationen)<br />
und einer max. Länge von 24.000 mm zu fertigen.<br />
Der Längsdrahtdurchmesser liegt bei 12 bis 25 mm<br />
(optional 12 bis 32 mm), der Durchmesser für Wickeldraht<br />
bei 6 bis 12 mm (optional 6 bis 16 mm).<br />
Mit der ASM sind verschiedene Schweißverfahren<br />
möglich: Widerstandsschweißen, Schutzgasschweißen<br />
1-fach und mehrfach und das patentierte DualWeld –<br />
das flexible, duale Schweißkonzept, welches die Vorteile<br />
beider Systeme vereint. Mit DualWeld kann zwischen<br />
den Schweißverfahren gewechselt oder auch parallel<br />
geschweißt werden.<br />
Ein Richtwerk für Wickeldraht, eine hydraulische<br />
Korbabstützung, Wickeldrahthaspeln mit oder ohne<br />
Antrieb, verschiedene Längsdrahtdurchmesser und<br />
asynchrone Teilungen in einem Korb sind Bestandteile<br />
der ASM. Die LAN-/WLAN-Anbindung, ein Touchscreen<br />
mit Farbbildschirm sowie die Einstellung der Beweh-<br />
28 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
ungskorb- und Schweißdaten über abgespeicherte Programme<br />
sind Standard.<br />
Korbschweißmaschinen LSM, VSM-S und VSM-V<br />
Für die Fertigung von Rund und Vierkantbewehrungen<br />
für Ramm- und Bohrpfähle, Stützen und Träger wurden<br />
die Korbschweißmaschinen LSM, VSM-S und VSM-V<br />
entwickelt.<br />
Korbschweißmaschine LSM<br />
Die LSM ist in zwei Größen (084 und 150) und zwei<br />
Typen (R/S: R = rund, S = rund und Quadrat) erhältlich.<br />
Bei quadratischen Körben der LSM Typ S reicht die<br />
Flankenlänge außen von 90 bis 1.108 mm, je nach<br />
Drahtkombinationen. Der Außenkorbdurchmesser bei<br />
runden Körben liegt zwischen 170 bis 1.570 mm, abhängig<br />
von Längsdrahtanzahl und Drahtkombinationen.<br />
Standardisierte Korblängen sind im Bereich zwischen<br />
3.000 bis 24.000 mm realisierbar, andere Längen sind<br />
auf Anfrage ebenso möglich. Der Längsdrahtdurchmesser<br />
liegt bei 8 bis 25 mm (optional 8 bis 32 mm), der Durchmesser<br />
für Wickeldraht bei 5 bis 10 mm (optional 5 bis<br />
16 mm).<br />
Korbschweißmaschine LSM-C<br />
Die Korbschweißmaschine vom Typ LSM-C ist prädestiniert,<br />
um runde und konische Bewehrungen für Masten,<br />
Ramm- und Bohrpfähle, Stützen und Träger zu fertigen.<br />
Auch sie ist in zwei Größen lieferbar. Der Außenkorbdurchmesser<br />
bei runden Körben liegt bei max. 1.500 mm,<br />
abhängig von Längsdrahtanzahl und Drahtkombinationen.<br />
Standardisierte Korblängen sind im Bereich zwischen<br />
3.000 bis 24.000 mm realisierbar, andere Längen<br />
auf Anfrage. Der Längsdrahtdurchmesser liegt bei<br />
8 bis 12 mm, der Durchmesser für Wickeldraht bei<br />
5 bis 8 mm.<br />
Bei den Korbschweißmaschinen der Reihe LSM wird<br />
kein Verbrauch von Schutzgas und Elektroden nötig.<br />
Das ergonomische Handling an der Draht- und Korbseite<br />
erleichtere das Arbeiten spürbar, so das Unternehmen.<br />
Wickeldrahtscheren mit und ohne Antrieb sowie elektrische<br />
Drahtscheren sichern einen effizienten Fertigungsprozess.<br />
Durch die elektronische Schweißpunktansteuerung<br />
werde eine sehr hohe Schweißleistung und Schweißqualität<br />
erreicht – die präzise Dosierung der Schweißleistung,<br />
des Anpressdrucks und die Länge der jeweiligen<br />
Schweißimpulse erzielten sehr gute Ergebnisse.<br />
Die Möglichkeit der Anlagen, Bewehrungskorb- und<br />
Schweißdaten über abgespeicherte Programme einzustellen,<br />
stellt eine große Hilfe im Produktionsalltag dar.<br />
Auch die programmierbare Wickeldrahtsteigung sichere<br />
die hohe Variabilität. Durch den Einsatz von Touchpanels<br />
und IPC/SPS-Steuerung sei zudem eine leichte Handhabung<br />
und Programmierung garantiert. Die LAN-/<br />
WLAN-Anbindung ist Bestandteil eines modernen Produktionsablaufs.<br />
Auch die LSM kann optional mit dem<br />
DualWeld, dem flexiblen, dualen Schweißkonzept ausgestattet<br />
werden.<br />
q<br />
Bilder: mbk<br />
LSM 150-S mit DualWeld Technologie<br />
LSM-150-R mit 24 Längsdrähten<br />
Korbschweißmaschine LSM-C<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|21<br />
29
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Bericht<br />
VSM-S zur flexiblen Fertigung unterschiedlicher Geometrien<br />
q Korbschweißmaschine VMS-S<br />
Die VMS-S unterscheidet sich durch einige Merkmale<br />
wie dem Leistungspaket für höhere Schweiß- und Produktionsleistungen,<br />
dem Spulenwickler zum Umwickeln<br />
von Standard-Coils auf Spulen von der Reihe LSM.<br />
Bei quadratischen Körben der VSM Typ S reicht die<br />
Flankenlänge außen von 94 bis 450 mm, je nach Drahtkombinationen.<br />
Der Außenkorbdurchmesser bei runden<br />
Körben liegt zwischen 132 bis 636 mm, abhängig von<br />
Längsdrahtanzahl und Drahtkombinationen.<br />
Die Anzahl der Längsdrähte wird durch Wechselscheiben<br />
definiert (variabel). Die maximale Standard-<br />
Länge der Körbe beläuft sich auf 3.000 bis 24.000 mm<br />
und kann auf Anfrage auch individuell bestimmt werden.<br />
Das Schnell-Wechselsystem für unterschiedliche<br />
Korbgeometrien (rund, Dreieck, Vierkant etc.) unterstützt<br />
das wirtschaftliche Arbeiten. Sehr hohe Flexibilität<br />
untermauert eine effiziente Herstellung. Möglich wird<br />
das durch das schnelle Umrüsten der Maschine auf<br />
andere Geometrien.<br />
Korbschweißmaschine VSM-V<br />
Die Korbschweißmaschine VSM-V kommt zur Fertigung<br />
von Vierkantbewehrungen für Ramm- und Bohrpfähle,<br />
Stützen und Träger zum Einsatz. Sie unterscheidet sich<br />
lediglich in den Fertigungsmaßen von der VSM-S, die<br />
Eigenschaften sind identisch.<br />
Quadratische Körbe der VSM Typ V erreichen eine<br />
Flankenlänge außen von 111 bis 422 mm, je nach Drahtkombinationen.<br />
Korblängen wie bei der VSM-S, also<br />
3.000 bis 24.000 mm, inkl. der Möglichkeit der Individualisierung.<br />
Für die Baureihe VSM stehen Automatisierungslösungen<br />
zur Verfügung, die vom einfachen<br />
Automatisierungszubehör bis hin zur vollautomatischen<br />
Fertigungslinie mit Pufferlösungen reichen.<br />
Korbschweißmaschine VSM-V<br />
VSM-V mit Pufferablagesystem mit Positionierung der Produkte zur Entnahme<br />
Automatisierungslösung VSM-S<br />
Bei der VSM-S beinhaltet die Automatisierungslösung<br />
Längsdrahtablagesysteme zur Vorkonfektionierung der<br />
Drähte aus dem Bund sowie die Anbindung einer Mehrfach-Drahtricht-<br />
und Schneideanlage (DRA-M) zur Vorkonfektionierung<br />
der Längsdrähte, ein vereinfachtes<br />
Schnellwechselsystem für die Geometrieänderungen<br />
mittels Produktscheiben. Weitere Lösungen können ein<br />
Bearbeitungssystem nach der Entnahme der Bewehrung,<br />
eine automatische Entnahme des fertigen Produkts zur<br />
Weiterbearbeitung, ein Pufferablagesystem mit Positionierung<br />
der Produkte sein.<br />
Automatisierungslösung VSM-V<br />
Auch bei der VSM-V ist im Rahmen der Automatisierung<br />
zur Vorkonfektionierung der Längsdrähte die Anbindung<br />
der DRA-M (Drahtricht- und Schneideanlage bis 20 mm<br />
Drahtdurchmesser) vorgesehen. Die Schnellverstellung<br />
zur Verkürzung der Umrüstzeiten bei Durchmesserwechsel<br />
ist ebenfalls ein Teil der Automatisierung,<br />
genauso die vollautomatisierte Umstellung aller relevanten<br />
Systeme auf andere Produktgrößen sowie die<br />
30 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
Integration eines Längsdraht-Einschubgeräts<br />
für das Schweißen einer<br />
engen Wicklung mit kurzem Längsdrahtüberstand.<br />
Ein Kettenförderer<br />
als Puffer und Zuführung der Längsdrähte<br />
in die Maschine (Bestückung<br />
auch automatisiert über DRA-M möglich)<br />
und die Bearbeitungsstation<br />
nach der Entnahme der Bewehrung<br />
sind Sequenzen der VSM-Automatisierung.<br />
Die automatische Entnahme<br />
des fertigen Produkts zur<br />
Weiterbearbeitung und das Pufferablagesystem<br />
mit Positionierung der<br />
Produkte zur Entnahme vervollständigen<br />
das Automatisierungsspektrum<br />
dieser Baureihe.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|21<br />
31<br />
INFO<br />
Über mbk<br />
mbk ist ein Spezialist für die Herstellung von Bewehrungsschweißmaschinen<br />
und ist in der Lage, mit seinem Konstruktionsteam auf einen innovativen Markt<br />
mit enorm kurzen Entwicklungszyklen zu reagieren. mbk ist stark darin, mit<br />
einem hohen Maß an Individualisierung mit entsprechenden Lösungskonzepten<br />
auf individuelle Kundenanforderungen zu antworten. Das Unternehmen aus<br />
Kisslegg ist einer der führenden Hersteller von Schweißmaschinen und<br />
Anlagen für die Betonstahlverarbeiter sowie der Bau- und Beton-Fertigteil-<br />
Industrie. Das wissen Kunden in über 60 Ländern der Welt zu schätzen.<br />
Korbschweißmaschine RSM<br />
Rund und Vierkantbewehrungen für<br />
Ramm- und Bohrpfähle, Stützen und<br />
Träger mit oder ohne Konus zu fertigen,<br />
dafür steht die Korbschweißmaschine<br />
RSM. Sie gibt es in den<br />
Ausführungen V und S, wobei V für<br />
Vierkant, einfach, Doppeldraht im<br />
Eck und S für rund, Vierkant, optional<br />
Doppeldraht im Eck bei Vierkant,<br />
steht.<br />
Bei quadratischen Körben der<br />
RSM Typ S reicht die Flankenlänge<br />
außen von 92 bis 422 mm, je nach<br />
Drahtkombinationen. Der Außenkorbdurchmesser<br />
bei runden Körben<br />
liegt zwischen 130 bis 596 mm,<br />
abhängig von Längsdrahtanzahl und<br />
Drahtkombinationen. Die Anzahl der<br />
Längsdrähte liegt bei vier, optional<br />
Doppeldraht im Eck. Die Korblänge<br />
liege bei Maßen von 3.000 bis<br />
18.000 mm, auf Anfrage seien auch<br />
andere Größen machbar.<br />
Die RSM wartet mit vielen Features<br />
auf, zum Beispiel einer sehr<br />
hohen Variabilität bei der Wickeldrahtsteigung<br />
(auch Mehrfachfertigung<br />
von Kurzkörben in einem langen<br />
Korb programmierbar), der<br />
Herstellung von Körben mit Spitze<br />
(Konus) mittels vorgebogener Längsdrähte,<br />
der Möglichkeit von Doppeldrähten<br />
im Eck, dem manuellen Einstellen<br />
der Durchmesser. Auch bei<br />
der RSM entfällt der Verbrauch von<br />
Schutzgas und Elektroden.<br />
Die Korbschweißmaschine überzeuge<br />
viele Anwender zudem mit<br />
einer einfachen Handhabung, mit<br />
der Einstellung der Bewehrungskorb-<br />
und Schweißdaten über abgespeicherte<br />
Programme, einem geringen<br />
Wartungsaufwand und der<br />
MASCHINE<br />
BOOSTER-<br />
BOX<br />
LAN-/WLAN-Anbindung. Auch hier<br />
seien weitere Automatisierungslösungen<br />
auf Anfrage möglich. 2<br />
PERFORMANCE-<br />
MANAGEMENT FÜR IHRE<br />
ANARBEITUNG<br />
produktiv<br />
Täglich messen, darstellen und steigern.<br />
0800 454 02 34<br />
oder per E-Mail an: sales@kaltenbach-solutions.com<br />
www.kaltenbach-solutions.com<br />
aktiv<br />
inaktiv
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Berichte<br />
Bild: Hergarten<br />
Hergarten-Gruppe: neuer Standort in Chemnitz.<br />
Neuer Standort in Chemnitz<br />
Hergarten-Gruppe verstärkt Präsenz<br />
Zum ersten März hat die Hergarten-Gruppe in Chemnitz einen weiteren, 1.000 m 2 großen Standort in<br />
Ostdeutschland eröffnet. Zusammen mit der Niederlassung Frankenberg verfügt der bundesweit<br />
operierende Full-Service-Logistikdienstleister für die Stahlindustrie damit allein im Osten der<br />
Republik über eine Lager- und Umschlagsfläche von 2.500 m 2 .<br />
[Kontakt]<br />
Hergarten GmbH<br />
Stahlspedition<br />
41460 Neuss<br />
+49 211 565313-0<br />
www.stahlspedition.de<br />
Der mit 500 m 2 im Vergleich<br />
kleine und nicht weiter ausbaufähige<br />
Lagerstandort in Lichtenau bei<br />
Chemnitz wird dem Unternehmen<br />
zufolge geschlossen. Insgesamt<br />
betreibt die Hergarten-Gruppe damit<br />
ab März in Deutschland ein dichtes<br />
Transportnetz aus insgesamt zehn<br />
eigenen Standorten.<br />
„Auf dem neuen Gelände stehen<br />
uns nicht nur 500 m 2 mehr Lagerfläche<br />
und ein für 15 t ausgelegter<br />
Kran zu Verfügung, so dass wir flexibler<br />
auf das gesteigerte Transportaufkommen<br />
bestehender und potentieller<br />
Kunden in der Region<br />
reagieren können. Wir führen dort<br />
auch Lager, Büros und eine eigene<br />
Disposition zusammen, um unsere<br />
Auftragsplanung und -abwicklung<br />
noch effizienter zu gestalten. Unser<br />
gut aufeinander abgestimmtes achtköpfiges<br />
Team von Lagerfach- und<br />
Büroangestellten aus Lichtenau<br />
arbeitet seit März in Chemnitz. Die<br />
Stammkunden behalten also alle<br />
ihre bisherigen Ansprechpartner“,<br />
beschreibt Marcel Hergarten,<br />
Geschäftsführer der Hergarten-<br />
Gruppe, die Zukunftsperspektive für<br />
den Standort Chemnitz. Dieser ist<br />
mit direkter Anbindung an die A4,<br />
A72, B95 und B174 bestens lokalisiert,<br />
um die Güter vom neuen HUB<br />
aus in alle Himmelsrichtungen weiter<br />
zu verteilen.<br />
Auf direktem Weg<br />
zu den Kunden<br />
150 t Sammelgut schlägt die Hergarten-Gruppe<br />
seit März täglich in<br />
Chemnitz um. Dabei handelt es sich<br />
zum Beispiel um Blechpakete im<br />
Klein-und Mittelformat oder um<br />
Stahlrohre und Vollmaterial mit Längen<br />
bis zu 13 m. Das Material<br />
erreicht den neuen Knotenpunkt aus<br />
dem Rheinland und dem Ruhrgebiet<br />
und verbleibt nach Ankunft in Chemnitz<br />
keine 24 h im Lager bevor es<br />
auf direktem Wege an die Endkunden<br />
– Stahl- und Rohrhändler – ausgeliefert<br />
wird.<br />
Neben der Digitalisierung gehört<br />
es bereits seit Jahren zur erklärten<br />
Strategie der Hergarten Gruppe konsequent<br />
immer mehr Lager und Verkehrsknotenpunkte<br />
in Deutschland<br />
zur Verfügung zu stellen, auf deren<br />
Logistik und Fuhrpark mehrere Kunden<br />
zeitgleich zurückgreifen können.<br />
Das spare Stück- und Fixkosten seitens<br />
der Kunden. 2<br />
32 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
Alle deutschen Niederlassungen umgestellt<br />
Jungheinrich setzt auf grünen Strom<br />
Ab sofort werden alle deutschen Jungheinrich-Standorte, darunter auch die sechs deutschen Werke des<br />
Unternehmens, ausschließlich mit Ökostrom betrieben. Das teilte der Logistikspezialist im Februar mit.<br />
Auch die Umstellung der ausländischen Niederlassungen und Werke auf grünen Strom soll folgen.<br />
Bild: Jungheinrich<br />
Jungheinrich: Ziel<br />
ist, den eigenen CO 2 -<br />
Fußabdruck auf<br />
null zu senken.<br />
Gleichzeitig hat Jungheinrich<br />
damit begonnen, eigenen Solarstrom<br />
zu erzeugen und rüstet dafür seine<br />
Standorte Schritt für Schritt mit Photovoltaikanlagen<br />
aus. Allein in<br />
Deutschland reduziert der Konzern<br />
durch den Wechsel auf regenerativen<br />
Strom seine jährlichen Treibhausgasemissionen<br />
um rund<br />
15.500 t CO 2 und geht damit einen<br />
weiteren Schritt in Richtung Klimaneutralität.<br />
In seiner jüngst vorgestellten<br />
Konzernstrategie hat Jungheinrich<br />
das Thema Nachhaltigkeit in den<br />
Mittelpunkt seines unternehmerischen<br />
Handelns gerückt. Klimaneutralität<br />
zu erreichen, ist eines dieser<br />
Ziele. Durch die Umstellung des<br />
Stromeinkaufs für alle Standorte in<br />
Deutschland auf Ökostrom mache<br />
der Konzern einen großen Schritt in<br />
diese Richtung.<br />
Im Geschäftsjahr 2019 haben<br />
die Jungheinrich-Werke und Niederlassungen<br />
in Deutschland<br />
zusammen rund 45.600.000 KWh<br />
Strom bezogen. Durch den vollständigen<br />
Verzicht auf Strom aus fossilen<br />
Energieträgern wie Braun- und<br />
Steinkohle oder Erdgas senkt das<br />
Unternehmen seine Emissionen für<br />
den Stromverbrauch in Deutschland<br />
jetzt auf null. Gegenüber dem konventionellen<br />
Strommix spart Jungheinrich<br />
damit jährlich rund<br />
15.500 t CO 2 ein.<br />
Im Dezember 2020 hatte sich<br />
Jungheinrich der internationalen<br />
Kampagne „50 Sustainability & Climate<br />
Leaders“ angeschlossen, einer<br />
Initiative von internationalen Konzernen<br />
aus unterschiedlichen Branchen,<br />
die beim Klimaschutz und bei<br />
der Erreichung der 17 UN Sustainable<br />
Development Goals eine Vorreiterrolle<br />
einnehmen. 2<br />
www.jungheinrich.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|21<br />
33
Anarbeitung<br />
und Logistik<br />
Interview<br />
Kaltenbach.Solutions – digitale Lösungen für den Stahlhandel<br />
„Die Pandemie beschleunigt Entwicklungen“<br />
Die Corona-Pandemie ist ein Paradebespiel für ein unvorhergesehenes Ereignis, durch das sich die Rahmenbedingungen<br />
schlagartig geändert haben. Mehr als sonst waren Flexibilität und Offenheit für neue Wege gefragt. In vielen Bereichen<br />
haben sich digitale Lösungen als geeignetes Instrument herausgestellt, einige Pandemiefolgen zu managen. Da kam der<br />
diesmal online durchgeführte BDS-DigiDay mit seinem Überblick über digitale Lösungen für den Stahlhandel genau recht.<br />
Welches Potenzial digitale Anwendungen für die Branche bieten, erläutert DigiDay-Referent Valentin Kaltenbach,<br />
Inhaber und Geschäftsführer der Kaltenbach.Solutions GmbH, im Gespräch mit dem <strong>Stahlreport</strong>.<br />
[Kontakt]<br />
KALTENBACH.<br />
SOLUTIONS GmbH<br />
40549 Düsseldorf<br />
+49 800 4540234<br />
www.kaltenbachsolutions.com<br />
<strong>Stahlreport</strong>: Herr Kaltenbach, Sie<br />
waren schon Referent beim BDS-<br />
DigiDay 2019. Welche Veränderungen<br />
haben Sie seitdem in der Branche<br />
festgestellt und woran machen<br />
Sie diese fest?<br />
Valentin Kaltenbach: 2019 war die<br />
Digitalisierung der Kunden/Lieferanten-Beziehung<br />
ein Schwerpunkt.<br />
Plattformen, Marktplätze und Vertriebskanäle<br />
standen im Fokus. Seitdem<br />
sind viele Unternehmen den<br />
Weg der marktseitigen Digitalisierung<br />
gegangen und haben Erfahrungen<br />
gesammelt. Heute richtet sich<br />
der Blick auf die ganze Wertschöpfungskette<br />
bis hin zu den innerbetrieblichen<br />
Prozessen. Dazu gehört<br />
die Digitalisierung der Abläufe in<br />
der Arbeitsvorbereitung, die optimale<br />
Anbindung von Maschinenparks<br />
und ein gezieltes Performance-<br />
Management. Aktuell geht es im<br />
Stahlhandel darum, mit Hilfe digitaler<br />
Werkzeuge die Liefertermintreue<br />
zu steigern, Lieferzeiten zu<br />
verkürzen und vorhandene Ressourcen<br />
besser zu nutzen.<br />
Was hat Ihnen an der Neuauflage<br />
des DigiDay im Januar 2021 besonders<br />
gut gefallen?<br />
Bemerkenswert war, dass der BDS<br />
ein ganz neues Format gewählt und<br />
so professionell wie kurzweilig<br />
umgesetzt hat. Die große Zahl an<br />
Teilnehmern zeigt, dass die Branche<br />
den digitalen Kommunikationsmöglichkeiten<br />
offen gegenübersteht. Für<br />
mich war es zunächst eine<br />
echte Herausforderung,<br />
meinen Vortrag<br />
wie<br />
gewünscht auf<br />
15 Minuten zu<br />
beschränken.<br />
Das hatte den<br />
positiven<br />
Effekt, dass ich<br />
mich auf den<br />
„Aktuell geht<br />
es im Stahlhandel<br />
darum, mit Hilfe<br />
digitaler Werkzeuge<br />
die Liefertermintreue<br />
zu steigern.“<br />
Kern unserer Strategie konzentrieren<br />
musste. Die Zuschauer konnten<br />
sich jederzeit nach ihren Interessen<br />
zuschalten und den bestmöglichen<br />
Nutzen aus dem digitalen Treffen<br />
ziehen.<br />
Werfen wir einen Blick in die Zukunft:<br />
Wie wird sich der Stahlhandel im<br />
Bereich Lager/Logistik durch die<br />
Digitalisierung weiter verändern?<br />
Welche Auswirkungen hat die Pandemie?<br />
Mit unseren Lösungen können wir<br />
relevante Daten im laufenden<br />
Betrieb messen, abbilden<br />
und bewerten. Es wird<br />
deutlich, dass zum<br />
Beispiel die Maschinenparks<br />
in der<br />
Anarbeitung ihre<br />
Leistungsmöglichkeiten<br />
längst nicht<br />
ausgeschöpft haben.<br />
Bei Stundensätzen<br />
34 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
INFO<br />
Kaltenbach.Solutions<br />
Fotos: Kaltenbach.Solution<br />
Die Kaltenbach.Solutions GmbH mit Büros in Düsseldorf und Freiburg entwickelt<br />
innovative web- und KI-basierte Branchenlösungen zur Performance-<br />
Steigerung im Bereich Operations. Mit ihrer langjährigen Erfahrung aus dem<br />
Maschinenbau ist es das Ziel der Kaltenbach.Solutions GmbH Kunden mit<br />
messbarem Erfolg einen nachhaltigen Mehrwert zu generieren.<br />
von 60 bis 150 € sehen wir in diesem<br />
Bereich realistische Steigerungsmöglichkeiten<br />
von 30 % und mehr.<br />
Wo liegen die wahren Ursachen<br />
für die Minderauslastung? Um Antworten<br />
zu finden und Potentiale zu<br />
heben, müssen wir die Intralogistik<br />
genauer betrachten, denn die eigentliche<br />
Bearbeitung ist nur ein kleiner<br />
Teil der gesamten Prozesskette. Mit<br />
Industrie 4.0 und dem Internet der<br />
Dinge stehen uns Instrumente zur<br />
Verfügung, die komplexe Abläufe<br />
transparent machen und neue Perspektiven<br />
eröffnen. Die Pandemie<br />
wirkt wie ein Katalysator – sie<br />
beschleunigt neue Entwicklungen.<br />
Digitalisierung ist am Ende das<br />
Anwenden digitaler Werkzeuge<br />
durch den Menschen. Was kann man<br />
tun, damit diese Werkzeuge angenommen<br />
werden und den gewünschten<br />
Erfolg bringen?<br />
Im Idealfall passen Mensch und<br />
Werkzeug harmonisch zueinander.<br />
Im Alltag brauchen wir Instrumente,<br />
die unkompliziert einsetzbar sind<br />
und mit weniger Stress zu besseren<br />
Ergebnissen führen. Einige Mitarbeiter<br />
in den Betrieben fürchten,<br />
dass die Digitalisierung vor allem<br />
Personalkosten senken soll und<br />
Arbeitsplätze gefährdet. Uns ist es<br />
wichtig, solche Bedenken zu entkräften,<br />
indem wir die Anwender<br />
vor Ort vom praktischen Nutzen der<br />
digitalen Tools für ihre tägliche<br />
Arbeit überzeugen. Dann können<br />
digitale Werkzeuge sogar ein Gefühl<br />
von Sicherheit vermitteln.<br />
Der Einfluss von Plattformen wie<br />
Amazon wird im Zusammenhang mit<br />
der digitalen Transformation kontrovers<br />
diskutiert. Wo liegen Ihrer<br />
Meinung nach die Chancen für den<br />
Stahlmarkt?<br />
Exponentiell wachsende Unternehmen<br />
haben alle etwas gemeinsam:<br />
Sie verschmelzen auf meisterliche<br />
Art mindestens zwei Kernstrategien,<br />
die vor ihnen noch niemand<br />
in dieser Form zusammengefügt<br />
hat. Amazon<br />
ermöglicht<br />
den Nutzern ein<br />
ganz persönliches<br />
Shoppingerlebnis<br />
zu jeder<br />
Zeit an jedem<br />
Ort. Dazu kommt<br />
eine fast reibungslos<br />
ablaufende logistische<br />
Kette hinter den<br />
Kulissen, die Vertrauen schafft.<br />
Die Plattform befriedigt damit die<br />
Lust auf Neues genauso wie das<br />
Bedürfnis nach Sicherheit. Auch die<br />
Kunden der Stahlbranche wünschen<br />
sich eine hohe Verfügbarkeit, verlässliche<br />
Lieferungen und individuell<br />
anpassbare Dienstleistungen. Ich<br />
behaupte, dass professionelles Supply<br />
Chain Management und spezifische<br />
Serviceangebote für den Stahl-<br />
„Professionelles<br />
Supply Chain<br />
Management und<br />
Anarbeitung können in<br />
Zukunft miteinander<br />
verschmelzen.“<br />
markt wichtiger sind, als die Frage<br />
nach analoger oder digitaler Kundenkommunikation.<br />
Warum nicht<br />
beide Kanäle anbieten und den Kunden<br />
entscheiden lassen?<br />
Was ist aus Ihrer Sicht die große<br />
Stärke des lagerhaltenden Stahlhandels<br />
und wie kann er diese weiter<br />
ausbauen?<br />
Der lagerhaltende Stahlhandel hat<br />
sich in der Vergangenheit auch durch<br />
ein stetig ausgebautes Angebot an<br />
Dienstleistungen als eine verlässliche<br />
Säule innerhalb der gesamten<br />
Lieferkette der<br />
Branche etabliert.<br />
Meiner Meinung<br />
nach ist der<br />
erweiterte Blick<br />
auf die Intra- und<br />
Extralogistik der<br />
Schlüssel zu be -<br />
ständigem Erfolg.<br />
Professionelles Supply<br />
Chain Management<br />
und Dienstleistungen<br />
in Form von Anarbeitung<br />
können in Zukunft miteinander verschmelzen.<br />
Für die Umsetzung dieser<br />
Vision werden digitale Lösungen in<br />
Form von iIoT, Industrie 4.0 und KI<br />
wertvolle Helfer sein. 2<br />
Sehr geehrter Herr Kaltenbach, wir<br />
danken Ihnen für dieses Gespräch.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|21<br />
35
BDS<br />
XXXXX Research A XXXXX<br />
Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />
Ein Jahr, an das man sich erinnern wird<br />
Das Stahljahr 2020 war in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. In eine etwas hellere Stimmung zu Beginn platzte „Corona“<br />
hinein – und die Welt veränderte sich. Immerhin war der Stahlhandel weitaus weniger negativ betroffen als andere<br />
Wirtschaftszweige. Gegen Jahresende konnten gute Lagerabsätze sowie eine selten in dieser Form gesehene Preisrallye<br />
beobachtet werden. Auch die gebeutelte Automobilindustrie konnte merkliche Produktionszuwächse verzeichnen.<br />
Jörg Feger, Bereichsleiter<br />
Research im<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel<br />
(BDS), berichtet<br />
zusammenfassend<br />
angesichts der ihm<br />
bis einschließlich<br />
Dezember 2020 vorliegenden<br />
Zahlen.<br />
Fragen zur<br />
Statistik<br />
beantwortet im<br />
Bundesverband<br />
Deutscher Stahl -<br />
handel (BDS) Jörg<br />
Feger, Prokurist<br />
und Bereichsleiter<br />
Research:<br />
Feger-BDS@<br />
stahlhandel.com<br />
Foto: privat<br />
Lagerabsatz<br />
Der Jahresauftakt 2020 verlief für die<br />
Branche recht dynamisch: Im Januar des<br />
vergangenen Jahres wurden 975.000 t<br />
Walzstahlfertigerzeugnisse abgesetzt.<br />
Dies entspricht einem Plus von 2,4 % im<br />
Vergleich zum Januar 2019. Auch der<br />
Februar lag mit knapp 937.000 t 3,1 %<br />
über dem Vorjahresmonat.<br />
Ursächlich war hierfür unter anderem<br />
die niedrige Bestandslage in Händler-<br />
und Verarbeiterlagern zum Jahreswechsel.<br />
Noch dynamischer liefen die<br />
Geschäfte im März 2020, und dies trotz<br />
der sich mit Wucht entfaltenden Corona-<br />
Pandemie samt eingeleiteter Maßnahmen<br />
zur Monatsmitte. Es wurden fast<br />
1 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse abgesetzt.<br />
Da schon größere Teile der stahlverarbeitenden<br />
Industriezweige, allen<br />
voran der Fahrzeug- und Maschinenbau,<br />
Einbrüche im Auftragseingang verzeichnet<br />
und Kurzarbeit angemeldet hatten,<br />
ist anzunehmen, dass viele Kunden aus<br />
Gründen der Versorgungssicherheit<br />
über ihren aktuellen Bedarf bestellt<br />
haben.<br />
Im April und Mai traf dann „Corona“<br />
auch die deutsche Stahldistribution mit<br />
erheblicher Wucht. Die Absatzrückgänge<br />
lagen in diesen beiden Monaten im Vergleich<br />
zu den Vorjahresmonaten um<br />
durchschnittlich zwischen 20 und 30 %.<br />
Dieser Negativtrend konnte im Juni<br />
gestoppt werden. Auch der Juli verlief<br />
recht ordentlich. Enttäuschend hingegen<br />
zeigte sich der August mit einem Lagerabsatz<br />
von 815.000 t. Allenthalben<br />
wurde berichtet, dass sich die Urlaubszeit<br />
mehr als gewöhnlich bemerkbar<br />
machte.<br />
Die Gegenbewegung erfolgte im<br />
Herbst. Der September, Oktober und<br />
November zeigten sich sogar ausgesprochen<br />
stark. Die Vorjahrestonnagen wurden<br />
zum Teil deutlich übertroffen. Besonders<br />
erfreulich war die Entwicklungen<br />
bei Bandblech, Kaltgewalztem und Oberflächenveredeltem<br />
Blech. Auch der<br />
Dezember 2020 war trotz der wenigen<br />
Auslieferungstage ein guter Monat. Mit<br />
rund 620.000 t wurde der Vorjahresmonat<br />
deutlich übertroffen. Insgesamt<br />
wurden im Jahr 10,35 Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />
abgesetzt. Das ist ein<br />
Minus von 3,4 % im Vergleich zu 2019.<br />
Festzuhalten ist, dass sich die Auftragslage<br />
je nach Abnehmerbranche<br />
deutlich unterschieden hat. Dies spiegeln<br />
auch die Lagerabsatzzahlen der Stahldistribution<br />
wider. Die Bauwirtschaft<br />
war das Zugpferd der Konjunktur, der<br />
Automobil- und Maschinenbau hingen<br />
über weite Strecken zurück, konnten<br />
gegen Jahresende aber spürbar zulegen.<br />
Lagerbestand<br />
Das Jahr 2020 startete mit sehr niedrigen<br />
Lagerbeständen. Im Januar erfolgte<br />
ein moderater Aufbau, der bei allen Produktgruppen<br />
zu beobachten war. Ungewöhnlicherweise<br />
reduzierte sich im<br />
Februar der Bestand wieder ein wenig.<br />
Die Monate März, April und Mai zeigten<br />
krisenbedingt nicht den saisonal üblichen<br />
Aufbau der Bestände. Auch zwischen<br />
Juni und Oktober veränderten<br />
sich die Läger kaum. Hauptsächlich<br />
getrieben durch gute Lagerabsätze verringerten<br />
sich die Bestände im November<br />
und Dezember noch einmal deutlich.<br />
Am 31. Dezember 2020 lag der Bestand<br />
mit 1,92 Mio. t rund 5 % niedriger als<br />
im Dezember 2019. Selten war der<br />
Lagerbestand in der deutschen Stahldistribution<br />
so gering.<br />
Lagerreichweite<br />
Im Januar und Februar 2020 lag die<br />
Lagerreichweite bei guten Absätzen<br />
und sehr geringen Beständen bei niedrigen<br />
2,2 Monaten bzw. 66 Tagen. Im<br />
März war sie aufgrund des hohen Lagerabsatzes<br />
sogar noch etwas niedriger<br />
und belief sich auf 2,1 Monate. Die starken<br />
Rückgänge der Lagerabsätze im<br />
April und Mai ließen die Lagerreichweiten<br />
in die Höhe schnellen. Im Laufe<br />
des Sommers nahmen sie wieder die<br />
gewohnten Dimensionen an. Im November<br />
lag die Reichweite vor dem Hintergrund<br />
guter Absätze und sehr niedriger<br />
Bestände bei 2,0 Monaten. Aufgrund<br />
der wenigen Arbeitstage stieg die Lagerreichweite<br />
im Dezember wieder an und<br />
lag bei 3,1 Monaten. Dies entspricht 93<br />
Tagen. Im Schnitt bewegte sich die<br />
Reichweite im Jahr 2020 bei 2,5 Monaten<br />
bzw. 75 Tagen. Sie lag damit unter<br />
dem Durchschnittswert des Jahres 2019<br />
(vgl. Abbildung 1).<br />
Lagerverkaufspreise<br />
Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />
für durchschnittliche<br />
Verkaufspreise im kleinlosigen Bereich<br />
zufolge gaben die Preise in den meisten<br />
Monaten des Jahres 2019 bei nahezu<br />
allen Produkten nach. Diese Rückgänge<br />
waren bei Rohren und den meisten<br />
Flachprodukten ausgeprägter als bei<br />
Langprodukten. Gegen Ende des Jahres<br />
konnten vereinzelt auch wieder leichte<br />
Preissteigerungen festgestellt werden.<br />
Diese Tendenz setzte sich am<br />
Anfang des Jahres 2020 fort. Gerade im<br />
Februar und März konnte ein teilweise<br />
spürbarer Preisaufbau festgestellt werden,<br />
der sich, unterschiedlich ausgeprägt,<br />
über alle Produktgruppen<br />
erstreckte. Der April zeigte sich hingegen<br />
uneinheitlich. Teilweise wurden leichte<br />
Preisrückgänge festgestellt. Dies war<br />
auch im Mai der Fall. Im Juni wurden<br />
bei allen Produktgruppen sinkende Verkaufspreise<br />
beobachtet. Dieser Trend<br />
setzte sich mit einigen Ausnahmen im<br />
Juli und August fort. Im September und<br />
Oktober legten die Verkaufspreise bei<br />
fast allen Produkten zu.<br />
Sehr dynamisch setzte sich diese<br />
Entwicklung im November und vor allem<br />
Dezember fort: Bei allen Produktgruppen<br />
kam es zu starken Preiserhöhungen.<br />
Diese fielen bei Flachprodukten noch<br />
deutlicher als bei Langprodukten aus<br />
(vgl. Abbildungen 2 und 3). 2<br />
36 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
Lagerabsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution Abb. 1<br />
n Absatzindex (2007 = 100)<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
90<br />
Ø<br />
2016<br />
97<br />
Ø<br />
2017<br />
94<br />
Ø<br />
2018<br />
90<br />
Ø<br />
2019<br />
89<br />
78 75 81 81 72<br />
Ø<br />
2020<br />
n Lagerreichweite in Tagen<br />
200<br />
180<br />
160<br />
98 100<br />
94<br />
89 93<br />
98 98<br />
140<br />
82 82<br />
74<br />
120<br />
68<br />
62<br />
54<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
114 66 66 63 87 96 78 72 78 69 66 60 93<br />
20<br />
0<br />
Dez. Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
2019 2020 2020 2020 2020 2020 2020 2020 2020 2020 2020 2020 2020<br />
Absatz und Lagerreichweite<br />
der<br />
Stahldistribution<br />
Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />
160<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
Preisentwicklung<br />
bei Langprodukten<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />
Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />
Index (Januar 2010 = 100)<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
1. Q. 2010<br />
2. Q. 2010<br />
3. Q. 2010<br />
4. Q. 2010<br />
1. Q. 2011<br />
2. Q. 2011<br />
3. Q. 2011<br />
4. Q. 2011<br />
1. Q. 2012<br />
2. Q. 2012<br />
3. Q. 2012<br />
4. Q. 2012<br />
1. Q. 2013<br />
2. Q. 2013<br />
3. Q. 2013<br />
4. Q. 2013<br />
1. Q. 2014<br />
2. Q. 2014<br />
3. Q. 2014<br />
4. Q. 2014<br />
1. Q. 2015<br />
2. Q. 2015<br />
3. Q. 2015<br />
4. Q. 2015<br />
1. Q. 2016<br />
2. Q. 2016<br />
3. Q. 2016<br />
4. Q. 2016<br />
1. Q. 2017<br />
2. Q. 2017<br />
3. Q. 2017<br />
4. Q. 2017<br />
1. Q. 2018<br />
2. Q. 2018<br />
3. Q. 2018<br />
4. Q. 2018<br />
1. Q. 2019<br />
2. Q. 2019<br />
3. Q. 2019<br />
4. Q. 2019<br />
1. Q. 2020<br />
2. Q. 2020<br />
3. Q. 2020<br />
4. Q. 2020<br />
1. Q. 2010<br />
2. Q. 2010<br />
3. Q. 2010<br />
4. Q. 2010<br />
1. Q. 2011<br />
2. Q. 2011<br />
3. Q. 2011<br />
4. Q. 2011<br />
1. Q. 2012<br />
2. Q. 2012<br />
3. Q. 2012<br />
4. Q. 2012<br />
1. Q. 2013<br />
2. Q. 2013<br />
3. Q. 2013<br />
4. Q. 2013<br />
1. Q. 2014<br />
2. Q. 2014<br />
3. Q. 2014<br />
4. Q. 2014<br />
1. Q. 2015<br />
2. Q. 2015<br />
3. Q. 2015<br />
4. Q. 2015<br />
1. Q. 2016<br />
2. Q. 2016<br />
3. Q. 2016<br />
4. Q. 2016<br />
1. Q. 2017<br />
2. Q. 2017<br />
3. Q. 2017<br />
4. Q. 2017<br />
1. Q. 2018<br />
2. Q. 2018<br />
3. Q. 2018<br />
4. Q. 2018<br />
1. Q. 2019<br />
2. Q. 2019<br />
3. Q. 2019<br />
4. Q. 2019<br />
1. Q. 2020<br />
2. Q. 2020<br />
3. Q. 2020<br />
4. Q. 2020<br />
Preisentwicklung bei<br />
Flachprodukten und<br />
Rohren<br />
Quelle: BDS<br />
Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|21<br />
37
BDS<br />
XXXXX Berufsbildung A XXXXX<br />
Erstmals online: Gemeinsames Anstoßen auf<br />
die absolvierte Zwischenprüfung im BDS-Fernstudiengang<br />
Betriebswirt/in Stahlhandel.<br />
Januar-Zwischenprüfungen im Fernstudium Betriebswirt/in (BDS)<br />
Erstmals online geprüft<br />
Im Januar sind coronabedingt zum ersten Mal in der Historie des BDS-Fernstudiums – die schon über 20 Jahre<br />
zurückreicht – Prüfungen nicht vor Ort, sondern auf Distanz durchgeführt worden: In einer zweitägigen Online-<br />
Prüfungsveranstaltung wurden dabei von zwei Studienjahrgängen sowohl schriftliche wie mündliche Zwischenprüfungen<br />
abgenommen. Wie es gelaufen ist, erzählt Beate Wynands, Referentin Berufsbildung im BDS.<br />
Bilder: BDS<br />
Frau Wynands, Prüfungsveranstaltungen<br />
sind immer besondere<br />
Termine. Als Teilnehmer will man<br />
konzentriert sein und das Beste erreichen.<br />
Nun haben Sie zum ersten Mal<br />
Prüfungen online durchgeführt. Wie<br />
haben die Teilnehmer auf diese<br />
Ankündigung reagiert? Gab es Nervosität<br />
oder sogar ablehnende Meldungen?<br />
Beate Wynands: Die Reaktionen, die<br />
mich erreicht haben, waren durchweg<br />
positiv – und überraschend entspannt!<br />
Ich weiß natürlich nicht, was<br />
in der internen WhatsApp-Gruppe<br />
der Studentenschaft los war … aber<br />
das ist vielleicht auch besser so!<br />
Die Prüfung digital durchzuführen,<br />
war im Lockdown die einzige<br />
Möglichkeit, die wir hatten. Andernfalls<br />
hätten wir die Prüfung verschieben<br />
müssen. Dadurch wäre die<br />
Dauer des Studiums für alle Studierenden<br />
unnötig verlängert worden.<br />
Wie hat die Durchführung geklappt<br />
– organisatorisch und zwischenmenschlich?<br />
Ich traue mich fast gar nicht, es auszusprechen,<br />
aber die Organisation<br />
Beate Wynands<br />
hat reibungslos funktioniert – dank<br />
aller Beteiligten, die sich stets pünktlich<br />
in den entsprechenden virtuellen<br />
Räumen einfanden.<br />
Mir persönlich fehlte aber ein<br />
bisschen der „Prüfungsspirit“ vor<br />
Ort, eine Mischung aus Nervosität,<br />
Stress und guter Laune. Die Rückmeldungen<br />
der Studierenden gaben<br />
ein ähnliches Bild ab. Einerseits hätte<br />
die Gruppe diese Prüfungsveranstaltung<br />
gerne gemeinsam erlebt, andererseits<br />
waren einige aber auch froh,<br />
die Aufregung und Ängste der Anderen<br />
nicht live erleben zu müssen.<br />
Mussten Sie die Prüfung im Vergleich<br />
zur Vor-Ort-Prüfung im Ablauf verändern?<br />
Oder konnten Sie das bestehende<br />
Konzept 1:1 online umsetzen?<br />
Wir konnten das bestehende Konzept<br />
ohne Ausnahme 1:1 umsetzen.<br />
Für die schriftliche Prüfung haben<br />
wir die Möglichkeiten unserer<br />
Online-Lernplattform genutzt. Die<br />
Studierenden arbeiten seit Beginn<br />
ihres Studiums mit OpenOLAT. Die<br />
Beantwortung von Multiple-Choice-<br />
Fragen in der schriftlichen Prüfung<br />
war den Studierenden also bereits<br />
vertraut. Um die Verwendung unerlaubter<br />
Hilfsmittel ausschließen,<br />
waren alle Studierenden in einem<br />
virtuellen Raum via MS-Teams<br />
zusammengeschaltet. Die eingeschaltete<br />
Kamera war natürlich<br />
Pflicht!<br />
Die mündliche Prüfung wurde<br />
als Prüfungsgespräch zwischen Prüfling<br />
und Prüfungsausschuss ebenfalls<br />
über MS-Teams absolviert. Auch<br />
38 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
das hat hervorragend geklappt, die<br />
Prüflinge konnten sich in einem<br />
jeweils eigenen virtuellen Raum vorbereiten,<br />
natürlich mit anwesendem<br />
Betreuer, bevor die Prüfer zugeschaltet<br />
wurden und dann das Prüfungsgespräch<br />
begann. Für manche, die<br />
sich an Mimik oder Körpersprache<br />
des Gegenübers orientieren, fehlte<br />
zwar der direkte zwischenmenschliche<br />
Kontakt. Aber es gab auch viel<br />
Kreativität der Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer, manche Lücken mit<br />
Zeichnungen oder beinahe pantomimischen<br />
Darbietungen zu überbrücken.<br />
Auch die Notenverkündung am<br />
Sonntagnachmittag kam dem Original<br />
in Präsenz sehr nahe – ein Kaltgetränk<br />
zum Anstoßen gehörte mit<br />
dazu.<br />
Sind die Leistungen vergleichbar mit<br />
einer Vor-Ort-Prüfung?<br />
Ja, durchaus, die Prüfungsergebnisse<br />
entsprechen den Durchschnittswerten<br />
der vergangenen Jahre.<br />
Bieten Online-Prüfungen Möglichkeiten,<br />
die es bei Vor-Ort-Prüfungen<br />
nicht gibt?<br />
Vor allem bei eventuellen Nachprüfungen<br />
bietet die Online-Prüfung<br />
mehr Flexibilität. Bisher<br />
mussten die Studierenden nach<br />
einer nicht bestandenen Prüfung<br />
ein Jahr lang warten, um die Nachprüfung<br />
mit dem folgenden Jahrgang<br />
abzulegen. Jetzt haben wir<br />
die Möglichkeit, die Prüfung kurzfristig<br />
virtuell zu wiederholen, da<br />
die Anreise für Prüfling und Prüfungsausschuss<br />
entfällt.<br />
Sind Online-Prüfungen ein dauerhaftes<br />
Modell für die Zukunft oder wechseln<br />
Sie zurück, sobald das möglich ist?<br />
Es ist gut, diese Erfahrung gemacht<br />
zu haben. Nun wissen wir, dass Prüfungen<br />
auch online gut funktionieren.<br />
Wir werden einige Punkte aus<br />
der Online-Prüfung in den Präsenz-<br />
Modus übernehmen, zum Beispiel<br />
die Möglichkeit, die schriftliche Prüfung<br />
über unsere Lernplattform zu<br />
absolvieren.<br />
Aber ich denke, dass wir auch<br />
in Zukunft unsere Prüfungen weitestgehend<br />
in Präsenz durchführen<br />
werden. Auf die persönliche Begegnung<br />
freuen wir uns doch alle wieder<br />
sehr – egal zu welchem Anlass.<br />
Sehr geehrte Frau Wynands, vielen<br />
Dank für das Gespräch. 2<br />
Fernstudien-DQR macht Kompetenz-Stufen sichtbar<br />
BDS-Fernstudium auf Stufe 7<br />
Der Bundesverband der Fernstudienanbieter hat mit dem Fernstudien-DQR einen<br />
Qualifikationsrahmen für staatlich zugelassenen Fernunterricht in Deutschland präsentiert. Als<br />
einziger Anbieter wurde der Bundesverband Deutscher Stahlhandel mit seinem Fernstudiengang<br />
Betriebswirt/in Stahlhandel (BDS) auf Stufe 7, und damit der zweithöchsten möglichen Stufe,<br />
eingestuft. Eine höhere Qualifikation ist nur noch durch eine Promotion zu erreichen.<br />
In dem Online-Register des<br />
Fernstudien-DQR sind derzeit bereits<br />
126 Eintragungen vorhanden. Von<br />
Niveaustufe 2, die Einstiegsqualifikationen<br />
bescheinigt, bis hin zu<br />
Niveaustufe 7, in der Kompetenzen<br />
vergleichbar zu einem Masterabschluss<br />
bescheinigt werden, sind die<br />
Einstufungen offiziell bestätigt worden.<br />
Der Deutsche Qualifikationsrahmen<br />
(DQR) für Fernstudiengänge ist<br />
eine nationale Umsetzung des Europäischen<br />
Qualifikationsrahmen<br />
(EQR), mit dem Transparenz und<br />
Vergleichbarkeit von Qualifikationen<br />
ermöglicht wird. Bislang haben 38<br />
europäische Staaten die Entwicklung<br />
eigener nationaler Qualifikationsrahmen<br />
beschlossen. Mit dem Fernstudien-DQR<br />
schafft der Bundesverband<br />
der Fernstudienanbieter nun<br />
die Möglichkeit, auch die im staatlich<br />
zugelassenem Fernunterricht erworbenen<br />
Abschlüsse den acht Niveaustufen<br />
zuzuordnen.<br />
Für einen fairen und gleichberechtigten<br />
Bildungsmarkt<br />
„Mit dem Fernstudien-DQR präsentieren<br />
wir ab sofort ein eigenes Register<br />
für die Branche“, informiert Mirco<br />
Fretter, Präsident des Bundesverbandes<br />
der Fernstudienanbieter.<br />
„Denn auch Fernstudierende haben<br />
das Recht zu erfahren, welcher<br />
Niveaustufe die Fähigkeiten und<br />
Kompetenzen zuzuordnen sind, die<br />
sie in ihrem Lehrgang erwerben.“<br />
Mit dem Fernstudien-DQR bietet<br />
der Verband ein geeignetes Instrument<br />
für einen fairen und gleichberechtigten<br />
deutschen Bildungsmarkt,<br />
der europäischen Mitbewerbern<br />
konkurrenzfähig entgegentreten<br />
kann. Die Vergleichbarkeit von<br />
Abschlüssen, die im staatlich zugelassenen<br />
Fernunterricht erworben<br />
werden, ist für Lernende, Personalentscheider<br />
und Unternehmen ein<br />
wichtiges Instrument, um Qualifikationen<br />
richtig einschätzen zu können.<br />
Insgesamt bieten die Mitglieder<br />
des Verbandes aktuell über 2.000<br />
Bildungsangebote der beruflichen<br />
(Weiter-)Bildung – mit dabei der<br />
BDS mit seinem Fernstudiengang<br />
Betriebswirt/in Stahlhandel (BDS).<br />
Alle Teilnehmer dieser Bildungsangebote<br />
aufsummiert, vertritt der Verband<br />
damit mehr als 80 % der Fernlernenden<br />
in Deutschland. 2<br />
Weitere Info auf<br />
www.dqr-register.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|21<br />
39
Messen<br />
und Märkte<br />
Berichte/Nachricht<br />
IBU und FVK gegen Verlängerung der Safeguards auf Stahl<br />
Keine Importwelle in Sicht<br />
„Eine Verlängerung der Safeguards auf Stahl wäre nicht WTO-konform“. Mit klaren Worten reagieren<br />
der Industrieverband Blechumformung (IBU) und die Fachvereinigung Kaltwalzwerke e. V. (FVK) auf<br />
den Vorstoß von zwölf europäischen Wirtschaftsministerien – darunter auch Deutschland – die im Juni<br />
auslaufenden Schutzmaßnahmen fortzuführen. Die Verbände monieren beim Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Energie fehlende Voraussetzungen.<br />
Fotos: Industrieverband Blechumformung (IBU)<br />
Den Verbänden zufolge sei eine Importwelle Richtung<br />
Europa ist nicht in Sicht und die Nachfrage weltweit<br />
höher als das Angebot. Verarbeitende Unternehmen<br />
leider unter Stahlmangel und Höchstpreisen. „Warum<br />
sollen neue Einfuhrbeschränkungen initiiert werden,<br />
während hiesige Stahlverarbeiter händeringend um<br />
Material kämpfen?“ fragt IBU-Geschäftsführer Bernhard<br />
Jakobs.<br />
Keine importbedingte „Bedrohung“ der EU<br />
WTO-konforme Safeguards für den Stahlimport sollen<br />
zollbedingte Umlenkungen Richtung Europa verhindern.<br />
Die seien aber nirgendwo erkennbar: Rund um den Globus<br />
ist Stahl knapp. Daher treten die Fachverbände der<br />
stahlverarbeitenden Branchen Einschätzungen der Politiker<br />
entgegen, überschüssige Stahlbestände würden<br />
den europäischen Markt bedrohen. „Der Welthandel<br />
ist auf niedrigstem Stand, schon wegen geringerer<br />
China-Exporte. Es gibt keine importbedingte ‚Bedrohung‘<br />
der EU“, betont Martin Kunkel, Geschäftsführer der<br />
FVK. In einem Schreiben widerspachen die Verbände<br />
„Hiesige Stahlverarbeiter kämpfen<br />
händeringend um Material“<br />
Bernhard Jakobs, Geschäftsführer IBU<br />
„Der Welthandel ist auf<br />
niedrigstem Stand“<br />
Martin Kunkel, Geschäftsführer FVK<br />
daher dem Wirtschaftsministerium, das offensichtlich<br />
Voraussetzungen für eine Überprüfung und Verlängerung<br />
der Safeguards sieht.<br />
Die Fachverbände fordern eine objektive Bestandsaufnahme<br />
der Stahlmarktsituation – in Deutschland,<br />
EU und weltweit sowie eine strikte Orientierung an<br />
rechtlichen WTO-Kriterien.<br />
Die Schutzmaßnahmen schwächten stahlverarbeitende<br />
Unternehmen – oftmals mittelständische Zulieferer.<br />
Schutz- und neue Antidumping-Maßnahmen gegen<br />
Einfuhren aus der Türkei und Russland belasteten die<br />
Versorgungslage zusätzlich und schwächten die Abnehmer.<br />
„Die politisch gewünschte Unterstützung der deutschen<br />
Stahlindustrie mit rund 90.000 Beschäftigen vergisst<br />
die Belange der stahlverarbeitenden Unternehmen<br />
– mit rund 500.000 Arbeitsplätzen. Dagegen wehren<br />
wir uns“, sagte Martin Kunkel. 2<br />
www.fv-kaltwalzwerke.de<br />
www.industrieverband-blechumformung.de<br />
40 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
Deutsche<br />
Werkzeugmaschinenindustrie<br />
Licht am Ende des Tunnels<br />
Für 2021 erwartet der Verein Deutscher<br />
Werkzeugmaschinenfabriken e. V.<br />
(VDW) für die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie<br />
einen Produktionszuwachs<br />
von 6 % auf rund 12,6 Mrd. €. „Nach zwei<br />
Jahren mit großer Zurückhaltung besteht<br />
Nachholbedarf“, sagte der VDW-Vorsitzende<br />
Dr. Heinz-Jürgen Prokop.<br />
METAV digital zeigt Automatisierungslösungen<br />
Automation im Fokus<br />
Beim Branchenereignis der Produktionstechnik METAV digital<br />
vom 23. bis zum 26. März 2021 stehen Präzisionswerkzeuge und<br />
Bearbeitungsmaschinen im Mittelpunkt. Neben den Zerspanungs -<br />
technologien bilden insbesondere Automations lösungen für die<br />
wirtschaftlichere Produktion einen Schwerpunkt.<br />
Die METAV digital ersetzt die<br />
METAV reloaded 2020, die im<br />
Dezember vergangenen Jahres als<br />
Präsenzveranstaltung abgesagt werden<br />
musste. Die METAV digital ist<br />
eine der ersten Messen für die<br />
Metallbearbeitung in Deutschland<br />
seit Herbst 2019. Sie steht auch Ausstellern<br />
offen, die bisher nicht zur<br />
METAV angemeldet waren, so der<br />
VDW Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />
e.V.<br />
Die Digitalausgabe der Messe<br />
besteht aus drei Teilen: der Virtual<br />
Exhibition, einem intelligenten<br />
Matchmaking und den Web-Sessions.<br />
Die Online-Messe zeigt das<br />
komplette Spektrum der Fertigungstechnik.<br />
Schwerpunkte sind Werk-<br />
„Die METAV digital bietet uns in dieser<br />
herausfordernden Zeit eine sichere<br />
Plattform für den Austausch mit<br />
Interessenten und Kunden.“<br />
Dr. Stefan Hansch, CEO Emco GmbH<br />
zeugmaschinen, Werkzeuge, Zubehör,<br />
Messtechnik, Oberflächen- und<br />
Computertechnik für die Metallbearbeitung,<br />
Software, Maschinen und<br />
Systeme für die additive Fertigung,<br />
Produktionssysteme und Komponenten<br />
für die Medizintechnik. 2<br />
Detaillierte Informationen, Angebote<br />
und Anmeldeunterlagen unter<br />
https://metav-digital.de/medien<br />
Besuchen Sie die METAV auch über<br />
Social Media-Kanäle<br />
twitter.com/METAVonline<br />
facebook.com/METAV.fanpage<br />
www.youtube.com/metaltradefair<br />
https://de.industryarena.com/metav<br />
Bild: EMCO GmbH<br />
Dabei werde China die Rolle des Treibers<br />
für die Weltwirtschaft übernehmen und<br />
auch die USA sorgten nach dem Wahlsieg<br />
von US-Präsident Biden für Schub.<br />
„Voraussetzung dafür, dass Unternehmen<br />
wieder Vertrauen schöpfen und investieren,<br />
ist jedoch der Sieg über die Corona-<br />
Pandemie und verlässliche Perspektiven,<br />
wie der Lockdown sukzessive zurückgefahren<br />
werden kann“, so Prokop.<br />
Insbesondere die Automobilindustrie,<br />
größter Abnehmer von Werkzeugmaschinen,<br />
profitiere vom Aufschwung in China.<br />
Aber auch in Europa sollen die Investitionen<br />
dem VDW zufolge nach hartem Einbruch<br />
wieder um 10 % steigen. Oxford<br />
Economics, Prognosepartner des VDW,<br />
stellt für 2021 sogar einen kräftigen Auftragszuwachs<br />
von 35 % in Aussicht.<br />
2020 waren die Aufträge bedingt durch<br />
die Corona-Krise um 30 % gefallen, nach<br />
einem Rückgang gleicher Größenordnung<br />
schon ein Jahr zuvor. Die erhoffte Aufwärtsbewegung<br />
für das aktuelle Jahr startet<br />
also von niedrigem Niveau aus. 2019<br />
lag die Kapazitätsauslastung noch bei<br />
mehr als 88 %. Durch den Auftragsmangel<br />
fiel sie 2020 auf knapp 72 %. Das ist vergleichbar<br />
mit dem Niveau der Finanzkrise<br />
2009.<br />
Trotz der hohen Verluste haben sich die<br />
deutschen Hersteller im internationalen<br />
Wettbewerb dem VDW zufolge gut<br />
geschlagen. In der Produktion belegt die<br />
Branche mit einem Anteil von 16 % nach<br />
China und vor Japan Platz 2. Im Export ist<br />
sie mit 20 % Anteil Exportweltmeister<br />
geblieben, vor Japan und China, China<br />
bleibt mit einem Verbrauch von 18 Mrd. €<br />
weltgrößter Markt und mit einem Einfuhrvolumen<br />
von 5,4 Mrd. € trotz zweistelliger<br />
Verluste der weltgrößte Importeur.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|21<br />
41
Messen<br />
und Märkte<br />
Termine<br />
Bild: Austrian CraneSystems GmbH<br />
Grob Virtual Open House<br />
Auf der virtuellen Hausmesse des Maschinenbauunternehmens<br />
Grob vom 15. bis 19.<br />
März 2021 werden Maschinen und Anlagen<br />
aus dem Zerspanungsbereich und der Elektromobilität<br />
vorgestellt. In Web-Seminaren<br />
können sich Teilnehmer über aktuelle Technologien<br />
und Service-Angebote informieren.<br />
Zudem besteht die Möglichkeit eines virtuellen<br />
Betriebsrundgangs. Die Veranstaltung<br />
wird von über 40 Mitausstellern begleitet.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.gropgroup.com<br />
Digital Logistics Days<br />
Die Bundesvereinigung Logistik lädt vom 23.<br />
bis 25. März zu der dreitägigen Online-Konferenz<br />
„Digital Logistics Days“ ein. Auf dem<br />
Programm stehen die Themen Warehousing<br />
& Fulfillment, Last Mile & Delivery und Transport<br />
& Global.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
https://bvl-digital.de/dlod<br />
Kreative Recycling-<br />
Lösungen gesucht<br />
Anlässlich des Global-Recycling-Tages am<br />
18. März 2021 suchen die Verbände BDE,<br />
Webinar „Hebezeuge im<br />
harten Einsatz“<br />
Am 20.04.2021 um 10:00 Uhr findet das<br />
Webinar „Extreme Umgebungsbedingungen:<br />
Hebezeuge im harten Einsatz – stahlhart“<br />
durchgeführt von STAHL CraneSystems<br />
GmbH statt. Es wendet sich an<br />
Branchen, in denen Hebezeuge besonderen<br />
Herausforderungen durch Staub,<br />
Schmutz und rauhen Einsatz ausgesetzt<br />
sind – zum Beispiel Gießereien, Galvanikanwender,<br />
Stahlindustrie oder Oberflächenbearbeitungsindustrie.<br />
Das Webinar<br />
BDSV, und VDM innovative Ideen aus der<br />
Recyclingbranche. Der Wettbewerb richtet<br />
sich insbesondere an Startups aus der<br />
DACH-Region, welche mit kreativen Lösungen<br />
zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen.<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die<br />
Wahl zwischen drei Bereichen Kreislaufwirtschaft,<br />
Metallrecycling sowie Digitale Lösungen.<br />
Bewerbungen sind möglich bis zum<br />
10. März 2021.<br />
Weitere Informationen:<br />
https://bit.ly/3uwX0i5<br />
Big Data in der Produktion<br />
Am 11. März 2020 findet von 14:30 bis<br />
15:30 h das Webinar „Digitale Transformation<br />
Vol. 19: Big Data in der Produktion“<br />
statt. Im Mittelpunkt des Webinars des<br />
Fraun¬hofer-Instituts für Entwurfs-technik<br />
Mecha¬tronik IEM, Paderborn, stehen die<br />
Projektergebnisse der Smart Maintenance<br />
Pilotfabrik der Benteler Automobiltechnik.<br />
Das Webinar richtet sich insbesondere an<br />
Führungskräfte aus produzierenden Unternehmen<br />
– egal ob aus Entwicklung, Produktion<br />
oder Marketing.<br />
Weitere Informationen: Digitale Transformation<br />
Vol. 19: Big Data in der Produktion –<br />
Digital in NRW (digital-in-nrw.de)<br />
geht auf die spezifischen Bedingungen in<br />
den Branchen ein und zeigt auf, worauf bei<br />
dem Einsatz von Krantechnik zum Heben<br />
und Bewegen von Lasten zu achten ist. An<br />
Hand praktischer Beispiele wird aufgezeigt,<br />
wo Bauteile aus Edelstahl erforderlich<br />
sind, spezielle Schmierstoffe oder<br />
behandelte Oberflächen eingesetzt werden<br />
müssen und wie bautechnisch an Hebezeugen<br />
und weiteren Krankomponenten<br />
Kundenanforderungen erfüllt werden.<br />
Weitere Informationen:<br />
https://bit.ly/3aVJDAr<br />
PVH-Kongress<br />
Am 19. März 2021 findet der 6. PVH-Kongress<br />
statt – diesmal rein digital und in<br />
einem verkürzten Format. Auf dem Kongress<br />
des Produktionsverbindungshandels<br />
werden die Ergebnisse einer neuen Marktuntersuchung<br />
vorgestellt, außerdem geben<br />
zwei Vorträge spannenden Input zu Big Data<br />
und Drohnen-Logistik. Im Anschluss an die<br />
Vortragsrunde werden Ehrungen der „Partner<br />
des PVH 2020“ vorgenommen. Ausrichter<br />
des Kongresses sind der Zentralverband<br />
Hartwarenhandel (ZHH) mit Unterstützung<br />
des Fachverbandes des Maschinen- und<br />
Werkzeug-Großhandels e.V. (FDM), des<br />
Fachverbandes Werkzeugindustrie e.V.<br />
(FWI) und des Zentralverbandes Elektrotechnik-<br />
und Elektroindustrie e.V. (ZVEI).<br />
Anmeldung und weitere Infos unter<br />
www.pvh-kongress.de<br />
Webinar zur<br />
Bauteilereinigung<br />
Mit dem Webinar „Grundlagen der technischen<br />
Bauteilsauberkeit“ am 27. April 2021<br />
startet die Ecoclean GmbH ihre Webinar-<br />
Reihe zur Bauteilreinigung. Darin geht es<br />
um Lösungen sowie aktuelle Trends und<br />
Neuentwicklungen in der Teilereinigung. Die<br />
Webinare sind als Ersatz für Messebesuche<br />
und Fachtagungen sowie Seminare gedacht,<br />
die als Informationsquellen aufgrund der<br />
Corona bedingten Kontaktbeschränkungen<br />
und Reiserestriktionen aktuell nicht zur Verfügung<br />
stehen. Die geplanten Themen der<br />
interaktiven Webinare umfassen die Grundlagen<br />
der Bauteilreinigung, Technische Sauberkeit<br />
VDA 19, innovative Technologien<br />
sowie einen Vergleich zwischen Lösemitteilreinigung<br />
und der Reinigung mit wasserbasierten<br />
Medien und Fein- und Präzisionsreinigung.<br />
Weitere Informationen und Anmeldung<br />
unter https://ecocleangroup.net/de/news/messen-events<br />
12. BME-eLÖSUNGSTAGE<br />
2021 verschoben<br />
Aufgrund der aktuellen Situation hat sich<br />
der BME dazu entschieden, die 12. BMEeLösungstage<br />
2021 auf den 8. und 9. Juni<br />
2021 zu verschieben. Der BME-Live-Kongress<br />
findet im Düsseldorfer Areal Böhler<br />
statt. Das Motto lautet: „Die Krise als Innovationsbeschleuniger<br />
nutzen“.<br />
WAnmeldung und Infos: www.bme.de/<br />
2021/bme-eloesungstage/<br />
42 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
Messekalender<br />
Datum Messe Ort Info<br />
Immer aktuell<br />
auch auf<br />
www.stahlreport.com<br />
11.03.21 Handelsblatt Jahrestagung: Zukunft Stahl online https://veranstaltungen.<br />
handelsblatt.com<br />
17.-18.03.2021 Seminar: Titan und Titanlegierungen online www.dgm.de<br />
23.-26.03.2021 METAV, Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung online www.metav.de<br />
12.-16.04.2021 CeMAT 2021 Hannover www.hannovermesse.de<br />
12.-16.04.2021 Hannover Messe 2021 Hannover www.hannovermesse.de<br />
15.04.2021 Hüttentag, Branchentreff der Stahlindustrie online www.home-of-steel.de/huettentag<br />
04.-06.05.2021 SENSOR + TEST, Messtechnik-Messe Nürnberg www.sensor-test.de<br />
26.-28.05.2021 Made in Steel Mailand/Italien www.madeinsteel.it<br />
26.-29.05.2021 Lamiera Mailand www.lamiera.net<br />
08.-10.06.2021 CastForge, Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile mit Bearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/castforge<br />
08.-11.06.2021 Moulding Expo, Internationale Fachmesse Werkzeug-, Modell- und Formenbau Stuttgart www.messe-stuttgart.de/<br />
moulding-expo<br />
07-12.09.2021 IAA – Internationale Automobilausstellung München www.iaa.de<br />
13.-17.09.2021 SCHWEISSEN & SCHNEIDEN, Weltleitmesse Fügen, Trennen, Beschichten Essen www.schweissen-schneiden.com<br />
15.-16.09.2021 Stainless 2021 Brünn www.stainess2021.com<br />
21.-22.09.2021 StahlTag 2021 Frankfurt am Main www.mbi-infosource.de<br />
28.-30.09.2021 Aluminium Düsseldorf www.aluminium-exhibition.com<br />
30.09.2021 28. Stahlhandelstag 2021 – Livestream online www.stahlhandel.com<br />
04.-09.10.2021 EMO Milano, Die Welt der Metallbearbeitung Mailand www.emo-milano.com<br />
05.-07.10.2021 11. Internationale Zulieferbörse (IZB) Wolfsburg www.izb-online.com<br />
05.-07.10.2021 Parts2clean, Internationale Leitmesse für industrielle Teile- und Oberflächenreinigung Stuttgart www.parts2clean.de<br />
05.-08.10.2021 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />
12.-14.10.2021 DeburringEXPO, Leitmesse für Entgrattechnologien und Präzisionsoberflächen Karlsruhe www.deburring-expo.de<br />
20.-22.10.2021 DST Dreh- und Spantage Südwest Villingen- www.DSTsuedwest.de<br />
Schwenningen<br />
26.-29.10.2021 Blechexpo, Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung Stuttgart www.blechexpo-messe.de<br />
08.-10.11.2021 56. Symposium Einkauf und Logistik Berlin www.bme.de<br />
09.-11.11.2021 Fastener Fair, Internationale Fachmesse der Verbindungs- und Befestigungsbranche Stuttgart www.fastenerfair.com<br />
30.11.-02.12.2021 Stainless Steel World Conference & Expo Maastricht www.stainless-steel-world.net<br />
18.-21.01.2022 SWISSBAU Basel www.swissbau.ch<br />
25.-28.01.2022 NORTEC, Fachmesse für Produktion Hamburg www.nortec-hamburg.de<br />
15.-17.02.2022 EuroCIS, The Leading Trader Fair for Retail Technology Düsseldorf www.eurocis.com<br />
06.-09.03.2022 Internationale Eisenwarenmesse Köln www.eisenwarenmesse.de<br />
08.-10.03.2022 LogiMAT, Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement Stuttgart www.logimat-messe.de<br />
04.-08.04.2022 MACH, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnologie Birmingham www.machexhibition.com<br />
26.-29.04.2022 PaintExpo, Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik Karlsruhe www.paintexpo.de<br />
26.-29.04.2022 IFH Intherm Nürnberg www.ifh-intherm.de<br />
03.-06.05.2022 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />
09.-13.05.2022 wire und Tube, Internationale Fachmesse für Rohr, Röhren, Herstellung und Düsseldorf www.tube.de<br />
Verarbeitung sowie Internationale Messe der Draht- und Kabelindustrie www.wire.de<br />
21.-23.06.2022 LASYS Fachmesse für Systemlösungen für die Laser-Materialbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/lasys<br />
13.-17.09.2022 AMB, Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/amb<br />
14.-17.09.2022 GaLaBau, Internationale Leitmesse für Planung, Bau und Pflege Nürnberg www.galabau-messe.com<br />
von Urban-, Grün- und Freiräumen<br />
04.-07.10.2022 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />
25.-28.10.2022 EuroBLECH, Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung Hannover www.euroblech.com<br />
04.-10.05.2023 Interpack – Processing & Packaging Düsseldorf www.interpack.de<br />
09.-12.05.2023 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />
Sie möchten Ihre Veranstaltung bei uns im Kalender sehen?<br />
Kommen Sie gern auf uns zu unter +49 211 86497-0 oder jung-bds@stahlhandel.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|21<br />
43
Wissenswertes<br />
Bericht<br />
Agentur für History<br />
Communication H&C<br />
Stader: die Unternehmensgeschichte<br />
ist eine Chance für<br />
Marketing und Kommunikation<br />
Agentur für History Communication<br />
Der Mehrwert der Geschichte<br />
Ein Zeitstrahl auf der Webseite, eine Tabelle auf einer Subsite – in dieser etwas stiefmütterlichen Form<br />
präsentieren Unternehmen in vielen Fällen ihre Historie. Dabei schlummert in der eigenen<br />
Firmengeschichte oft ein großes Potenzial, das sich hervorragend für die Kommunikation nutzen lässt<br />
– intern wie extern. Wie es zu bergen ist, erläutert Dr. Ingo Stader, Gründer und Chef der<br />
Geschichtsagentur H&C Stader GmbH History & Communication.<br />
<strong>Stahlreport</strong>: Herr Dr. Stader, warum sollte sich ein<br />
Unternehmen mit seiner Geschichte beschäftigen?<br />
Dr. Ingo Stader: Die Historie birgt für Unternehmen großes<br />
Potenzial mit einem konkret nutzbaren Mehrwert – zum<br />
Beispiel in der Darstellung nach Außen, in der internen<br />
Kommunikation sowie in vielen weiteren Aspekten. Dieses<br />
Potenzial zu heben und sichtbar zu machen ist unser<br />
Anliegen.<br />
Worin besteht der Mehrwert, den die Beschäftigung mit<br />
der Geschichte bringen kann?<br />
Das ist sehr stark von der individuellen Situation eines<br />
Unternehmens abhängig. Generell kann man sagen, dass<br />
die Auseinandersetzung mit der Historie dabei hilft, sich<br />
grundsätzliche Fragen zu vergegenwärtigen: Wo kommen<br />
wir als Unternehmen eigentlich her? Wo liegen unsere<br />
Wurzeln, was sind unsere Werte? Und wo wollen wir in<br />
Zukunft hin? Die Antworten auf solche Fragen lassen<br />
sich in der Unternehmenskommunikation nutzen. Natür-<br />
lich spielen oft auch operative Fragen eine wichtige Rolle:<br />
Welche Ansätze habe ich als Unternehmen, um mich von<br />
Wettbewerbern abzuheben? Wie kann ich als Arbeitgeber<br />
für Fachkräfte attraktiver werden? Da lässt sich in der<br />
eigenen Geschichte sehr viel entdecken. Jedes Unternehmen<br />
hat seine eigene DNA. Das kann man nutzen und<br />
das macht es so spannend.<br />
Ich möchte als Unternehmen mein 50-jähriges Bestehen<br />
mit einem Rückblick auf den Werdegang würdigen. Wie<br />
gehe ich vor?<br />
Am besten melden Sie sich zuerst bei uns, dann besprechen<br />
wir alles Weitere. (lacht) Nein, im Ernst, wenn zu<br />
einem Jubiläum die Idee aufkommt, sich mit der eigenen<br />
Geschichte auseinanderzusetzen – und tatsächlich ist<br />
ein Jubiläum sehr oft der Anlass dafür – muss man sich<br />
darüber klar werden, was man damit eigentlich erreichen<br />
möchte. Welche Vorstellungen sind damit verbunden,<br />
welche Ziele will man erreichen? Dabei helfen wir. Jedes<br />
[Kontakt]<br />
H&C Stader GmbH<br />
68159 Mannheim<br />
+49 621 178288-0<br />
www.hcstader.de<br />
INFO<br />
Über Dr. Ingo Stader<br />
Dr. Ingo Stader, geb. 1966 in Konstanz, Gründer und Inhaber der H&C Stader<br />
GmbH, ist promovierter Historiker. Nach Studium und Forschungsaufenthalten in<br />
Italien begann er seine berufliche Laufbahn als Quereinsteiger bei den Sparkassenverbänden<br />
Stuttgart und Hannover, zunächst im Bereich Archiv, dann als Referent<br />
für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Als Pressesprecher der Citibank Deutschland<br />
kommunizierte er in der Lehman-Krise und begleitete das Rebranding zur Targobank.<br />
Als „Vollbluthistoriker“ wendet er sich anschließend beruflich seiner Mission<br />
Geschichte. „Mit Geschichte Mehrwert schaffen“ ist fortan sein Anspruch. Er setzt<br />
sich daher als Historiker für ein erfolgreiches Firmenjubiläum und eine nachhaltige<br />
History Communication ein. Mit Gründung der Geschichtsagentur H&C Stader<br />
GmbH History & Communication 2013 professionalisierte er diese Dienstleistungen.<br />
Bilder: H&C Stader<br />
44 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
INFO<br />
Sülzle – 140 Jahre Tradition zum Nachlesen<br />
Die Sülzle-Gruppe, das traditionsreiche Familienunternehmen aus Rosenfeld,<br />
feierte im letzten Jahr ihr 140-jähriges Bestehen. Einer der größten Bewehrungsstahlhändler<br />
und Biegebetriebe Deutschlands ließ dafür seine bewegte Ge -<br />
schichte von H&C Stader aufarbeiten und 25 Zeitzeugeninterviews mit insgesamt<br />
36 Mitarbeitenden, langjährigen Partnern, Familienangehörigen und Freunden<br />
der Firmengruppe durchführen. Zusammengefasst sind diese in einer multimedialen<br />
Jubiläumschronik. Neben dem üblichen Bild- und Textteil enthält das entstandene<br />
Buch QR-Codes, die mithilfe eines Smartphones zu Kurzclips der Interviews<br />
führen. Den roten Faden durch die Festschrift bilden die über Generationen<br />
gewachsenen Werte, die heute Basis einer gelebten Unternehmenskultur sind.<br />
Bild: Sülzle<br />
Projekt beginnt zum Beispiel mit einem initialen Workshop,<br />
bei dem es um genau diese Fragen geht. Das ist<br />
übrigens oft nicht nur für die Abstimmung zwischen<br />
uns, der Agentur, und dem Unternehmen notwendig,<br />
sondern auch für die Beteiligten im Unternehmen selbst<br />
oft sehr hilfreich.<br />
Natürlich wird auch alles Formale besprochen, wir<br />
erklären unsere Herangehensweise, was wir zum Beispiel<br />
an Material alles einsehen und sammeln müssen,<br />
der ganze Prozess der inhaltlichen Aufbereitung. Zentral<br />
ist natürlich auch, wie die Ergebnisse am Ende am<br />
besten sichtbar gemacht werden.<br />
Welche Formen der Sichtbarmachung bieten sich denn<br />
an?<br />
Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Formate, die<br />
sich eignen, von der Webseite über ein Buch bis hin zu<br />
ganzen Kampagnen mit Social Media-Abdeckung. Beliebt<br />
sind auch kurze Filme, die die wichtigsten Aussagen<br />
in einigen Minuten zusammenfassen. Da können starke<br />
Bilder gezeigt werden, die eine große punktuelle Aufmerksamkeit<br />
generieren. Es lassen sich auch Zeitzeugen-Interviews<br />
darin einbauen, was oft ebenfalls eine<br />
große Wirkung hat.<br />
Möglich sind aber auch komplette Ausstellungen,<br />
die das gesammelte Material aufbereiten und präsentieren.<br />
Wir haben damit im analogen, aber auch digitalen<br />
Bereich viel Erfahrung. Für Hapag Lloyd konzipieren<br />
wir gerade mit unserem Ausstellungspartner eine Dauer -<br />
ausstellung mit digitalen Elementen.<br />
Was ist der Unterschied zwischen einer normalen Kommunikationsagentur<br />
und Ihrer Geschichtsagentur? Kann<br />
ich nicht auch eine normale PR-Agentur beauftragen?<br />
Die Verbindung aus professioneller historischer<br />
Recherche und kommunikativer Nutzung der Ergebnisse<br />
ist, was uns als Stader History & Communication<br />
auszeichnet. „Normale“ Agenturen orientieren sich<br />
bei solchen Projekten oft stark an einer universitären,<br />
wissenschaftlichen Geschichtsschreibung, wo Dokumentation<br />
und Chronologie im Vordergrund stehen.<br />
Das ist völlig in Ordnung, vernachlässigt aber den<br />
kommunikativen Aspekt der Historie. Als Unternehmen<br />
möchte ich die Ergebnisse nutzen können, ich<br />
möchte einen Mehrwert haben. Das steht bei uns ganz<br />
oben auf der Agenda, darin haben wir Erfahrung und<br />
Know-how. Natürlich arbeiten auch wir wissenschaftlich<br />
genau, das ist unser Handwerkszeug. Wir fokussieren<br />
uns aber nicht auf eine wissenschaftliche<br />
Geschichtsschreibung, sondern stellen die Frage, wie<br />
ich als Unternehmen einen Mehrwert aus meiner<br />
Geschichte schöpfen kann.<br />
Das heißt, bei Ihnen arbeiten ausgebildete Historiker<br />
und PR-Spezialisten?<br />
Genau, mit mittlerweile insgesamt 17 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern sind wir breit aufgestellt. Hauptsächlich<br />
gehören Historiker zu unserem Team, aber auch Kulturwissenschaftler,<br />
Politikwissenschaftler und BWLer.<br />
Wir arbeiten mit einem Team aus fest angestellten Mitarbeitern.<br />
So vermeiden wir auch, für jedes Projekt<br />
Freelancer hereinholen zu müssen, die wir erst wieder<br />
aufwendig briefen müssten. Wir haben eine stark ausgebildete<br />
Teamkultur. Das kommt den Ergebnissen<br />
zugute.<br />
Wie sind Sie dazu gekommen, eine Geschichtsagentur<br />
zu gründen? Das ist immerhin eine sehr spezielle Nische.<br />
Ich bin Historiker aus Leidenschaft. Schon als ich klein<br />
war, mussten wir jedes Schloss und jede Burg ansehen.<br />
Das Interesse für Geschichte liegt mir also im Blut.<br />
Nachdem ich nach dem Studium und meiner Promotion<br />
einige Jahre „fachfremd“ gearbeitet habe – unter anderem<br />
als Pressesprecher der damaligen Citibank in Düsseldorf<br />
– habe ich 2013 den Schritt zurück zu meinen<br />
Historiker-Wurzeln gewagt und die Agentur H&C Stader<br />
History & Communication gegründet. Wir sind auch<br />
die ersten gewesen, die das Konzept des History Marketing<br />
auf dem Kommunikationskongress in Berlin,<br />
dem jährlichen Gipfeltreffen der Branche, vorgestellt<br />
haben.<br />
Als Historiker sehen Sie berufsmäßig in die Vergangenheit.<br />
Wie sieht die Zukunft der History Communication<br />
aus?<br />
Wir haben einiges vor! Wir planen derzeit zum Beispiel<br />
ein Magazingebäude in Mannheim. Unternehmen können<br />
dort historische Dokumente einlagern und sicher<br />
sein, dass diese professionell archiviert und gepflegt<br />
werden. Als Agentur für History Communicatin möchten<br />
wir Kunden die ganze Bandbreite der Dienstleistungen<br />
in diesem Bereich anbieten. 2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|21<br />
45
Wissenswertes<br />
Bericht<br />
IT-Sicherheit im Fokus<br />
Angriffsziel Mittelstand<br />
Gesperrte Daten, verschlüsselte Festplatten, Lösegeldforderungen – von Cyberattacken sind nicht nur große Konzerne<br />
betroffen, sondern auch mittelständische Unternehmen quer durch alle Branchen. Mit welchen Maßnahmen man sich<br />
schützen kann, erläutert Sebastian Artz, Referent Informationssicherheit & Sicherheitspolitik im Bitkom e.V.<br />
Bild und Grafiken: bitkom<br />
Betroffene einer Ransomware-<br />
Attacke, also einem Erpressungssoftware-Angriff,<br />
haben meist keinen<br />
Zugriff mehr auf Teile oder die<br />
Gesamtheit ihrer Daten. In der Regel<br />
Drei Viertel der Wirtschaft sind betroffen<br />
drohen wichtige oder sogar die kompletten<br />
Geschäftsprozesse zum Erliegen<br />
zu kommen. Das kann das Unternehmen<br />
im Kern treffen. Lösegeld<br />
wird gefordert, es drohen Einnah-<br />
Von welchen der folgenden digitalen oder analogen Arten von Datendiebstahl, Industriespionage oder Sabotage<br />
war Ihr Unternehmen innerhalb der letzten zwei Jahre betroffen bzw. vermutlich betroffen?<br />
Diebstahl von IT- oder Telekommunikationsgeräten<br />
Analoges Social Engineering<br />
Diebstahl von sensiblen digitalen Daten bzw. Informationen<br />
Digitale Sabotage von Informations- und Produktionssystemen oder<br />
Betriebsabläufen<br />
Analoger Diebstahl von sensiblen physischen Dokumenten, Unterlagen,<br />
Mustern, Maschinen, Bauteilen o.ä.<br />
Digitales Social Engineering<br />
Ausspähen von digitaler Kommunikation<br />
Abhören von Besprechungen oder Telefonaten<br />
Analoge Sabotage von Informations- und Produktionssystemen oder<br />
Betriebsabläufen<br />
Gesamt<br />
22%<br />
21%<br />
17%<br />
16%<br />
15%<br />
13%<br />
9%<br />
9%<br />
32%<br />
19%<br />
22%<br />
21%<br />
20%<br />
25%<br />
25%<br />
30%<br />
24%<br />
16%<br />
75%<br />
Betroffen<br />
Vermutlich betroffen<br />
13%<br />
meausfälle, bei Bekanntwerden kann<br />
auch ein erheblicher Reputationsverlust<br />
hinzukommen.<br />
Anders als oft angenommen sind<br />
gerade mittelständische Unternehmen<br />
ein besonders attraktives<br />
Angriffsziel. Da diese Unternehmen<br />
häufig nicht durch eine ausgefeilte<br />
IT-Sicherheitsstruktur geschützt<br />
sind, machen sie es den hochprofessionellen<br />
Angreifern leichter als<br />
andere Ziele. Eine Umfrage des Software-Anbieters<br />
VMWare hat im letzten<br />
Jahr ergeben, dass insbesondere<br />
KMUs mit 501 bis 1.000 Beschäftigten<br />
stark bedroht sind. Befragte in<br />
diesem Sektor berichteten über<br />
einen durchschnittlichen Anstieg<br />
des Angriffsvolumens um 61 %. Insgesamt<br />
verursachen Cyberkriminelle<br />
in der Bundesrepublik Deutschland<br />
jährlich einen Schaden von<br />
rund 55 Mrd. Euro, teilte das NRW-<br />
Justizministerium 2018 mit.<br />
46 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
„Sobald ein Angriff bemerkt wird, geht<br />
es in jedem Fall um Geschwindigkeit.<br />
Wichtig ist, sich an den Notfallplan<br />
zu halten, falls einer existiert.“<br />
Sebastian Artz, Referent Informationssicherheit<br />
und Sicherheitspolitik im Bitkom e.V.<br />
Vorbeugen können Unternehmen<br />
dabei mit vergleichsweise einfachen<br />
Maßnahmen, sagt Sebastian Artz,<br />
Referent Informationssicherheit &<br />
Sicherheitspolitik im Bitkom e.V.,<br />
dem Bundesverband Informationswirtschaft,<br />
Telekommunikation und<br />
neue Medien.<br />
<strong>Stahlreport</strong>: Herr Artz, was macht<br />
gerade mittelständische Unternehmen<br />
zu einem so attraktiven Ziel für<br />
Cyberangriffe?<br />
Sebastian Artz: Gerade in Deutschland,<br />
das mit seinem starken Mittelstand<br />
ein Alleinstellungsmerkmal<br />
hat, sind die KMUs ein lohnendes<br />
Ziel. Dort gibt es viele sensible Daten<br />
und Informationen zu holen, ohne<br />
dass sich die Unternehmen über den<br />
Wert bewusst sind. Hinzu kommt,<br />
dass viele Mittelständler eben noch<br />
kein wirklich ausgereiftes IT-Sicherheitskonzept<br />
haben.<br />
langfristig funktionierende Arbeitsweise<br />
fit zu machen. Die Entwicklung<br />
bietet aber auch Chancen. In<br />
der Vergangenheit haben vor allem<br />
die Hybridmodelle aus aus On-Premise-Diensten<br />
(lokal installierte Software,<br />
Anm. d. R.) und Clouddiensten<br />
den Cyberkriminellen Möglichkeiten<br />
geboten. Durch die jetzt zunehmende<br />
und häufig vollständige Verlagerung q<br />
Datendiebe interessieren Kommunikations- und Finanzdaten<br />
Welche der folgenden Arten von digitalen Daten wurden in Ihrem Unternehmen gestohlen?<br />
Kommunikationsdaten z.B. E-Mails<br />
Unkritische Business-Informationen<br />
Finanzdaten<br />
Mitarbeiterdaten<br />
Kundendaten<br />
Kritische Business-Informationen z.B. Marktanalysen,<br />
Preisgestaltung<br />
Geistiges Eigentum z.B. Patente, Informationen aus<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Weiß nicht/keine Angabe<br />
26%<br />
25%<br />
10%<br />
23%<br />
17%<br />
12%<br />
1%<br />
7%<br />
11%<br />
3%<br />
1%<br />
34%<br />
36%<br />
2019<br />
2017<br />
46%<br />
41%<br />
62%<br />
<strong>Stahlreport</strong>: Wegen der Corona-Pandemie<br />
waren und sind viele Unternehmen<br />
gezwungen, Arbeitsplätze<br />
ins Homeoffice zu schieben. Wie ist<br />
das aus dem Blickwinkel der IT-<br />
Sicherheit zu beurteilen?<br />
Der Digitalisierungsschub durch die<br />
Pandemie ist zu begrüßen. Die Verlagerung<br />
vieler Arbeitsplätze ins Homeoffice<br />
hat aber zu einem gestiegenen<br />
Risiko bei der IT-Sicherheit geführt.<br />
Es musste ja schnell gehen und dabei<br />
hatte es Priorität, die Geschäftsprozesse<br />
aufrechtzuerhalten.<br />
Die notwendigen Schutzmaßnahmen<br />
konnten da nicht im gleichen<br />
Tempo mitentwickelt werden. Aber<br />
nun kommt es darauf an, die aufgebauten<br />
Strukturen auch für eine<br />
Angriffsursprung: Der Blick geht nach Osten<br />
Konnten Sie feststellen, von wo aus diese Handlungen vorgenommen wurden?<br />
5%<br />
USA<br />
keine Angabe<br />
17%<br />
24%<br />
Unklar aus<br />
welcher Region<br />
7%<br />
Westeuropa<br />
(ohne Deutschland)<br />
39%<br />
Deutschland<br />
28%<br />
Osteuropa<br />
(ohne Russland)<br />
27%<br />
China<br />
19%<br />
Russland<br />
9%<br />
Japan<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|21<br />
47
Wissenswertes<br />
Bericht/Nachrichten<br />
q von Diensten in die Cloud könnten<br />
diese Lücken geschlossen werden.<br />
Welche Risiken bestehen für Unternehmen?<br />
Die Bedrohungslage im Cyberraum<br />
ist komplex. Neben einer großen<br />
Menge an Schadsoftware spielt auch<br />
das Social Engineering (die gezielte<br />
Manipulation von Mitarbeitern,<br />
Anm. d. R.) eine Rolle. Dazu muss<br />
man sehen, dass die Angreifer sehr<br />
professionell agieren und sich zunehmend<br />
industrialisiert haben. Es ist<br />
eine Arbeitsteilung zu<br />
beobachten, mit Gruppen,<br />
die sich auf das Ausspionieren<br />
von Passwörtern<br />
spezialisiert haben, und<br />
anderen, die diese „Ergebnisse”<br />
nutzen, um maßgeschneiderte<br />
Angriffe auf<br />
einzelne Ziele zu fahren.<br />
Ist ein Unternehmen<br />
betroffen, reicht der Schaden<br />
vom Ausspionieren<br />
von Daten bis hin zur existenziellen<br />
Bedrohung<br />
durch das Lahmlegen der<br />
Geschäftsprozesse. Es drohen Einnahmeausfälle,<br />
Lösegeldzahlungen,<br />
Kosten für Schadensmanagement.<br />
Hinzu kommt ein potenziell hoher<br />
Reputationsverlust bei Bekanntwerden.<br />
Wie läuft ein Angriff ab?<br />
Im ersten Schritt wird das Unternehmensnetz<br />
über mehrere Stufen<br />
mit Schadsoftware infiltriert. Dabei<br />
werden die lohnenden Ziele identifiziert,<br />
die abschließend per Ransomware<br />
verschlüsselt werden.<br />
Dann werden Lösegeldforderungen<br />
gestellt. Das ist der typische Angriffsvektor<br />
– auch für kleinere Unternehmen,<br />
die eigentlich kein klassisches<br />
Ziel für IT-Kriminelle sind.<br />
Das Ausspionieren der Daten ist<br />
dabei für viele nicht das eigentliche<br />
Problem, sondern das Verschlüsseln.<br />
Denn durch Ransomware-Attacken<br />
kann der gesamte Geschäftsprozess<br />
zum Erliegen kommen.<br />
Sollen betroffene Unternehmen das<br />
geforderte Lösegeld bezahlen oder<br />
nicht?<br />
Betroffene Unternehmen sollten im<br />
Fall der Fälle externe Experten hinzuziehen.<br />
Sie sollten eigentlich nicht<br />
zahlen. Aber man muss auch sehen,<br />
dass es für viele in der Situation einfach<br />
keine andere Option gibt. Wichtig<br />
ist, sich präventiv Gedanken über<br />
den Ernstfall zu machen und entsprechende<br />
Schutzmaßnahmen aufzusetzen.<br />
Wie kann man sich schützen?<br />
Für einen guten Schutz sind Backup-<br />
Strategien essenziell. So können die<br />
Daten schnell wieder eingespielt werden.<br />
Wobei das zwar einfach klingt,<br />
in der Praxis aber komplex sein kann.<br />
Entscheidend ist auch, einen Notfallplan<br />
bereitliegen zu haben, in denen<br />
die notwendigen Schritte definiert<br />
sind. So können Unternehmen strukturiert<br />
reagieren.<br />
Interne Sicherheitsmaßnahmen sind entscheidend<br />
Wie ist Ihr Unternehmen auf diese Handlungen erstmalig aufmerksam geworden?<br />
Hinweise durch Unternehmensinterne (Einzelpersonen)<br />
Eigenes Sicherheitssystem/ Virenscanner/ Firewall<br />
Hinweise durch interne Revision bzw. interne Ermittlungseinheit<br />
Anonyme Hinweise/ Ombudsmann<br />
Zufall<br />
Hinweise durch Unternehmensexterne (Einzelpersonen)<br />
Hinweise aus der Jahresabschlussprüfung/ Internes Kontrollsystem<br />
Hinweise durch Strafverfolgungs- bzw. Aufsichtsbehörden<br />
Hinweise durch Medienberichterstattung/ Öffentlichkeit/ Internetforen<br />
Weiß nicht/ keine Angabe<br />
Sonstiges<br />
Nicht erhoben in 2017<br />
4%<br />
3%<br />
2%<br />
2%<br />
2%<br />
0%<br />
0%<br />
9%<br />
16%<br />
17%<br />
13%<br />
20%<br />
28%<br />
29%<br />
28%<br />
30%<br />
28%<br />
2019<br />
2017<br />
37%<br />
39%<br />
54%<br />
62%<br />
Hinzu kommt die Mitarbeiterschulung<br />
in Themen der IT-Sicherheit.<br />
Das fängt beim Einspielen von<br />
Updates für die vorhandene Software<br />
an und reicht bis zur Vergabe komplexerer<br />
Passwörter.<br />
Einen Schutz kann es auch bieten,<br />
externe Dienstleister zur Verwaltung<br />
und Sicherstelllung der<br />
IT-Sicherheit zu beauftragen, sogenannte<br />
Managed-Security-Service-<br />
Provider. Allerdings können solche<br />
Provider auch selbst zum Ziel für<br />
Cyberkriminelle werden.<br />
Sobald ein Angriff bemerkt wird,<br />
geht es in jedem Fall um Geschwindigkeit.<br />
Wichtig ist, sich an den Notfallplan<br />
zu halten, falls einer existiert.<br />
In der Regel wird ein externer<br />
Experte hinzugezogen, der den<br />
Angriff analysiert. Welche Netzwerke<br />
und Systeme sind betroffen?<br />
Gab es Täterkontakt? Welche Prozesse<br />
sind geschäftskritisch? Müssen<br />
Kunden in die Kommunikation eingebunden<br />
werden? Schließlich werden<br />
Maßnahmen festgelegt, wie zu<br />
reagieren ist. Entscheidend ist dabei<br />
ein reibungsloser Informationsfluss.<br />
Insgesamt muss man aber sagen:<br />
Eine vollständige Sicherheit kann<br />
es nicht geben. Man kann Risiken<br />
aber deutlich minimieren.<br />
Wie riskant sind Zoom, MS Teams,<br />
Skype etc.?<br />
Auch wenn Zoom eine zeitlang in<br />
der Kritik stand, weisen die gängigen<br />
Tools ein hohes Maß an IT-Sicherheit<br />
auf. Was zu einem größeren Sicherheitsrisiko<br />
geführt hat, ist vor allem<br />
der unvorbereitete Wechsel der<br />
Arbeitsplätze ins Homeoffice. Viele<br />
Personen waren und sind darauf<br />
angewiesen, private Geräte für berufliche<br />
Aufgaben zu nutzen. Dabei<br />
fehlte häufig die Möglichkeit, eine<br />
VPN-Verbindung ins Unternehmensnetzwerk<br />
aufzubauen. Cyberkriminelle<br />
haben unter diesen Umständen<br />
leichtes Spiel. Das könnte noch ein<br />
Problem werden, wenn das Homeoffice<br />
wieder weniger wird und<br />
zuhause infizierte Geräte wieder ans<br />
Unternehmennetz angeschlossen<br />
werden.<br />
Sehr geehrter Herr Artz, vielen Dank<br />
für das Gespräch. 2<br />
48 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
KfW-Research: Deutschland hat Nachholbedarf<br />
Berufliche Weiterbildung nur schwach ausgeprägt<br />
Die individuelle Weiterbildung im<br />
beruflichen Umfeld spielt in Deutschland<br />
kaum eine Rolle, derartige Maßnahmen<br />
wurden von nur 7 % der Erwerbspersonen<br />
absolviert (Zahlen für 2018; aktuellste verfügbare<br />
Daten). Das meldete die Kreditanstalt<br />
für Wiederaufbau (KfW) im Januar.<br />
Dabei bilden sich Arbeitnehmer hierzulande<br />
umso seltener weiter, je niedriger ihr Bildungsabschluss<br />
ist.<br />
Nur rund ein Viertel der Geringqualifizierten,<br />
die maximal über einen Hauptschulabschluss<br />
verfügen, nahm 2018 an betrieblichen<br />
Weiterbildungsmaßnahmen teil, so die<br />
KfW-Bank. Bei den Hochqualifizierten hingegen<br />
lag der Anteil mit 43 % deutlich<br />
höher, diese Arbeitnehmergruppe bildet<br />
sich auch am häufigsten privat weiter<br />
(14 %). Ein wesentlicher Grund für fehlende<br />
Weiterbildung seien die dadurch anfallenden<br />
Kosten. Besonders für Personen, die<br />
im Niedriglohnbereich beschäftigt sind, ist<br />
die finanzielle Unterstützung von Weiterbildung<br />
entscheidend, stellte die KfW-Bank<br />
fest. Ein weiterer Aspekt, der gerade bei<br />
kleineren Unternehmen ins Gewicht fällt,<br />
ist, dass sie ihre Beschäftigen nur schwer<br />
während längerer Weiterbildungszeiten entbehren<br />
können.<br />
VDI-Podcast<br />
„Technik aufs Ohr“<br />
„Deutschland hat in Sachen Weiterbildung<br />
Nachholbedarf. Eine noch stärkere Kultur<br />
von lebenslangem Lernen muss sich durchsetzen.<br />
Ich möchte betonen: Investitionen<br />
für Weiterbildung sind notwendige Voraussetzungen<br />
für ein Gelingen des Strukturwandels.<br />
Der individuelle Wert der Weiterbildung<br />
für jeden Beschäftigten oder<br />
derzeit Arbeitslosen liegt in besseren<br />
Berufschancen, Aufstiegsmöglichkeiten<br />
und einem höheren Einkommen. Aus Unternehmensperspektive<br />
sichern diese Investitionen<br />
Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Allerdings führen sie natürlich auch zu<br />
einer größeren Mobilität von Arbeitnehmenden,<br />
und somit ergeben sich hier gesamtwirtschaftlich<br />
positive Effekte, die öffentliche<br />
Unterstützung rechtfertigen”, sagt Dr.<br />
Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW<br />
Bankengruppe.<br />
Weitere Informationen & Online-Bestellung<br />
unter bit.ly/jahrbuch-baukunst<br />
55.000 Technikinteressierte lauschen alle zwei Wochen einer neuen Folge des VDI-<br />
Podcasts. Das Moderatorenduo Sarah Janczura und Marco Dadomo spricht darin mit Fachleuten<br />
über aktuelle Themen – wie die Mobilität der Zukunft, Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte,<br />
Künstliche Intelligenz oder die nächsten Schritte auf der Karriereleiter. Im<br />
Vordergrund steht dabei, die aktuellen<br />
technischen Themen unterhaltsam<br />
und mit Praxisbezug zu präsentieren.<br />
Neue VDI-Richtlinie<br />
Anforderungen bei<br />
BIM-Projekten<br />
Eine neue VDI-Richtlinie unterstützt<br />
bei der Erstellung von Auftraggeber-<br />
Informations-Anforderungen (AIA) für Building-Information-Modeling-Projekte<br />
(BIM).<br />
Die Richtlinie VDI 2552 Blatt 10 dient als<br />
Leitfaden und Anleitung zur Erstellung von<br />
AIA und benennt die erforderlichen<br />
Inhalte. Analog dazu enthält sie Informationen<br />
zum BIM-Abwicklungsplan (BAP).<br />
Die Richtlinie wendet sich an Bauherren,<br />
Planungs- und Baubeteiligte sowie Verantwortliche<br />
in Betrieb und Instandhaltung,<br />
die die Vorteile der BIM-Methode nutzen<br />
möchten.<br />
Herausgeber der Richtlinie VDI 2552 Blatt<br />
10 ist die VDI-Gesellschaft Bauen und<br />
Gebäudetechnik (GBG). Die Richtlinie ist<br />
im Februar 2021 als Weißdruck erschienen<br />
und ersetzt den Entwurf von Januar<br />
2020. Sie kann zum Preis ab 60,70 €<br />
beim Beuth Verlag bestellt werden.<br />
Onlinebestellungen sind unter<br />
www.vdi.de/2552 oder www.beuth.de<br />
möglich.<br />
Fachlicher Ansprechpartner im VDI:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Frank Jansen;<br />
VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik<br />
(GBG); Tel. +49 211 6214-313; gbg@vdi.de<br />
Konkret auf dem Programm steht<br />
zum Beispiel ein Gespräch mit dem<br />
Publizisten und Wirtschaftsphilosophen<br />
Anders Indset. Er fordert Technologien<br />
für eine „enkelfähige”<br />
Zukunft und erläutert, wie es der<br />
Menschheit angesichts der KI-Entwicklung<br />
gelingen kann, nicht zum<br />
„homo obsoletus“ zu werden.<br />
„Technik aufs Ohr“ ist auf<br />
www.vdi.de/podcast und auf<br />
Spotify, iTunes und Apple Podcasts<br />
abrufbar.<br />
<strong>Stahlreport</strong> 3|21<br />
49
Lifesteel<br />
XXXXX Nachricht A XXXXX<br />
Neue Dokumentation der Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />
Edle Fassade<br />
Dass eine Fassade mehr ist als eine reine Außenhaut eines Bauwerks, ist Planern<br />
wie Bauherren gleichermaßen bewusst. Sie ist zugleich Aushängeschild für das<br />
darin ansässige Unternehmen und trägt das Image des Unternehmens nach außen. Im<br />
oberpfälzischen Lupburg verleiht die Fassade des neuen siebengeschossigen Verwaltungsgebäudes<br />
aus Edelstahl Rostfrei-Blechen dem international erfolgreichen Unternehmen<br />
für Additive Fertigung edlen Glanz.<br />
Bilder: ISEr/Berschneider+Berschneider<br />
Wie aus der Idee einer Fassade in 3D-Struktur eine weithin schillernde, chamäleonartige<br />
Gebäudehülle entwickelt wurde, wird in der neuen Dokumentation 920: FIT AG in<br />
Lupburg – Innovative Fassadenpaneele erläutert. Die Broschüre beinhaltet Fotos und<br />
ergänzende Zeichnungen zu diesem Bauwerk. Die Informationsstelle<br />
Edelstahl Rostfrei setzt hiermit die Reihe innovativer<br />
Ausführungsbeispiele im Bauwesen fort. Die Dokumentation<br />
kann in Einzelexemplaren kostenfrei bei der Informationsstelle<br />
Edelstahl Rostfrei angefordert werden.<br />
Sie steht auch auf der Internetseite der<br />
ISER unter www.edelstahl-rostfrei.de zum<br />
kostenfreien Download bereit.<br />
Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />
Sohnstraße 65<br />
40237 Düsseldorf<br />
info@edelstahl-rostfrei.de<br />
www.edelstahl-rostfrei.de<br />
Das neue Verwaltungsgebäude<br />
der FIT AG<br />
Impressum<br />
STAHLREPORT<br />
Nachrichten aus Handel,<br />
Produktion und Verarbeitung<br />
Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums<br />
Herausgeber:<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />
Wiesenstraße 21<br />
40549 Düsseldorf<br />
Redaktion:<br />
Markus Huneke (Chefredakteur)<br />
Telefon +49 211 86497-24<br />
E-Mail: Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />
Anzeigen:<br />
Ksenija Sandek<br />
Telefon+49 211 86497-21<br />
E-Mail: Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />
Verlag:<br />
BDS AG<br />
Wiesenstraße 21<br />
40549 Düsseldorf<br />
Telefon +49 211 86497-0<br />
Telefax +49 211 86497-22<br />
Layout:<br />
auhage|schwarz, Leichlingen<br />
Erscheinungsweise:<br />
monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />
Bezugspreis:<br />
Jährlich 65 € im Inland und 70 € im Ausland<br />
zuzüglich Versandspesen und Mehrwertsteuer.<br />
Abbestellungen sind lediglich unter Einhaltung<br />
einer dreimonatigen Kündigungsfrist zum Jahres -<br />
ende möglich. Für die Mitglieder des BDS und die<br />
Teilnehmer im BDS-Fernstudium ist der Bezug<br />
eines Exemplars der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“<br />
im Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien gebühr<br />
enthalten. Ein Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />
Anzeigenpreis:<br />
Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 38.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder<br />
Fotos übernehmen Herausgeber, Redaktion und<br />
Verlag keine Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />
gekennzeichnete Beiträge vertreten eine vom<br />
Herausgeber unabhängige Meinung der Autoren.<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird mitunter<br />
auf die gleichzeitige Verwendung männlicher<br />
und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />
Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />
für beiderlei Geschlechter.<br />
Außerdem bittet die Redaktion um Verständnis,<br />
dass insbesondere Firmennamen je Artikel in der<br />
Regel nur einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />
verwendet und entsprechende Begriffe häufig<br />
eingedeutscht werden.<br />
International Standard Serial Number:<br />
ISSN 0942-9336<br />
Diese Zeitschrift wurde aus umwelt schonendem<br />
Papier hergestellt.<br />
50 <strong>Stahlreport</strong> 3|21
BERUFSBILDUNG 2021<br />
SEMINARE BEIM BDS<br />
SEMINARTHEMA TERMIN ORT<br />
STAHLEINKAUF KOMPAKT 13.–14.04.2021 DUISBURG<br />
MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUNDEN II (VERKAUF II) 19.–20.04.2021 HAMBURG<br />
KREATIVE ARBEITSANSÄTZE ZUR STEIGERUNG DER 04., 11. u. 18.05.2021 ONLINE<br />
UMSATZRENTABILITÄT – DIES VOR DEM HINTERGRUND<br />
DER KLEINLOSPROBLEMATIK<br />
QUALITÄTS- UND EDELSTAHL 22.–23.06.2021 OSNABRÜCK<br />
BLANKSTAHL 28.–29.06.2021 LUDWIGSBURG<br />
STAHLKUNDE 18.–20.08.2021 DORTMUND<br />
STAHLEINKAUF KOMPAKT 07.–08.09.2021 DUISBURG<br />
MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUNDEN I 13.–14.09.2021 KÖLN<br />
ROHRE UND ROHRZUBEHÖR 20.–22.09.2021 PADERBORN<br />
„LADIES FIRST“ – DIE ARBEITSWELT DER FRAU 27.–28.09.2021 MÜNSTER<br />
IM STAHLHANDEL<br />
AUSZUBILDENDE IM FOCUS 18.–19.10.2021 MANNHEIM<br />
NACH DER AUSBILDUNG IST VOR DEM ARBEITSLEBEN 20.–21.10.2021 MANNHEIM<br />
BETONSTAHL 09.–10.11.2021 KEHL<br />
STAHLKUNDE 29.11.–01.12.2021 GENGENBACH<br />
NICHTROSTENDE STÄHLE 06.–07.12.2021 DÜSSELDORF<br />
STAHLEINKAUF KOMPAKT 07.–08.12.2021 DUISBURG<br />
»<br />
INFOS<br />
Diese Übersicht gibt den aktuellen Stand der Seminarplanungen wieder. Änderungen sind vorbehalten. Über weitere Details<br />
sowie zu den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte unter www.stahlhandel.com.<br />
& ANMELDUNG<br />
www.stahlhandel.com/seminare<br />
Bundesverband Deutscher Stahlhandel BDS AG · Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf · info-bds@stahlhandel.com
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