17.03.2021 Aufrufe

Taxi Times München - 1. Quartal 2021

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> 3,50 €<br />

www.taxi-times.taxi<br />

MÜNCHEN<br />

EINFACHER UND WETTBEWERBSFÄHIGER<br />

DIE TARIFREFORM<br />

IMPFTAXIS<br />

Der mühsame Kampf<br />

um Kostenerstattung<br />

GESETZESVERSTÖSSE<br />

Der Uber-Alleinfahrer<br />

als Praktikant<br />

ISARFUNK INFORMIERT<br />

Der Hauptspeicher<br />

ist weg


Zu jedem Einsatz bereit.<br />

Der Touran.<br />

Touran Trendline 2.0 TDI SCR, 85 kW (115 PS), 7-Gang-DSG<br />

Kraftstoffverbrauch, l/100 km: innerorts 5,6/außerorts 4,4/kombiniert 4,8/CO₂-Emissionen, g/km: kombiniert 127.<br />

Ausstattung: 7-Sitzer, Gepäckraumklappe mit elektrischer Öffnung und Schließung, Geschwindigkeitsregelanlage, Parklenkassistent<br />

„Park Assist“ inkl. ParkPilot, Vordersitze beheizbar, LED-TAXI-Dachzeichen (Fa. Hale) ohne stillem Alarm, Multifunktions-Lederlenkrad,<br />

Radio „Composition Media“, <strong>Taxi</strong>-Mietwagen-Sitzpaket Kunstleder, Vorbereitung für Taxameter, „First Edition“-Paket,<br />

Klimaanlage, Ganzjahresreifen, Navigationssystem „Discover Media“ u. v. m.<br />

Ein Finanzierungsbeispiel:<br />

Fahrzeugpreis: 30.031,99 €<br />

inkl. Selbstabholung in der Autostadt Wolfsburg<br />

Anzahlung: 6.100,00 €<br />

Nettodarlehensbetrag: 23.931,99 €<br />

Sollzinssatz (gebunden) p. a.: 0,00 %<br />

Effektiver Jahreszins: 0,00 %<br />

Laufzeit:<br />

48 Monate<br />

Schlussrate: 498,73 €<br />

Gesamtbetrag: 23.931,99 €<br />

47 mtl. Finanzierungsraten à 498,58 €<br />

Ein Angebot der Volkswagen Bank GmbH, Gifhorner Str. 57, 38112 Braunschweig, für die wir<br />

als ungebundener Vermittler gemeinsam mit dem Kunden die für die Finanzierung nötigen<br />

Vertragsunterlagen zusammenstellen.<br />

Abbildung zeigt Sonderausstattungen gegen Mehrpreis. Stand 01/2020. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.<br />

1<br />

Bonität vorausgesetzt. Es besteht ein gesetzliches Widerrufsrecht für Verbraucher.<br />

www.mahag.de<br />

taxi@mahag.de<br />

MAHAG Automobilhandel und Service GmbH & Co. oHG<br />

Volkswagen Zentrum <strong>München</strong><br />

Schleibingerstr. 12-16, 81669 <strong>München</strong><br />

Ihre Ansprechpartner:<br />

Bernd Obkirchner<br />

Tel. 089 / 48001-166<br />

Johannes Huber<br />

Tel. 089 / 48001-578


DAS TAXI UND DIE ZUKUNFT<br />

Es gibt keinen Grund, die jetzige Lage schönzureden: Sie ist für<br />

die Münchner <strong>Taxi</strong>unternehmer*innen katastrophal. Doch wenn<br />

man sich innerhalb der Münchner <strong>Taxi</strong>branche umhört, trifft man<br />

neben denjenigen, die schon resigniert haben, auch solche, die sich<br />

weiterhin kämpferisch zeigen. Sie glauben an ein Ende der Pandemie,<br />

sie hoffen darauf, dass das Leben dann wieder hochfährt.<br />

Schließlich wird nur eine Stadt, die lebt, auch Bedarf an <strong>Taxi</strong>fahrten<br />

haben. Für unsere Redaktion war deshalb klar, dass wir uns mit<br />

dieser Ausgabe auf die Zukunftsthemen konzentrieren müssen.<br />

Denn trotz aller aktuellen Frustration treffen Gewerbevertreter,<br />

Politik, <strong>Taxi</strong>zentralen, Unternehmer und Fahrer speziell in<br />

<strong>München</strong> Maßnahmen, mit denen man jetzt die Weichen für eine<br />

bessere Zukunft stellt. Manche Weiche muss dafür auf ein neues<br />

Gleis umgestellt werden, weil die Branche, sobald man sie vom<br />

derzeitigen Abstellgleis wieder auf die Strecke schickt, einen anderen<br />

Weg nehmen muss.<br />

Ein „Weiter so“ auf alter Strecke darf es nicht geben. Uber und<br />

Free Now werden auch nach der Pandemie vorhanden sein und mit<br />

ihren Partnern weiterhin bestehende Rechtsvorschriften umgehen.<br />

Das Interview auf Seite 10 belegt das auf erschreckende Weise.<br />

Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Branchenvertreter – auf<br />

Initiative des <strong>Taxi</strong>verbands <strong>München</strong> (TVM), dann aber in beeindruckender<br />

Einigkeit und Zusammenarbeit mit allen <strong>Taxi</strong>verantwortlichen<br />

– eine wegweisende Tarifreform auf den Weg gebracht<br />

haben. Der Verzicht auf bisherige Zuschläge, auf degressive Kilometertarife,<br />

die Einführung zusätzlicher Festpreiszonen sowie die<br />

Verpflichtung zur Kreditkartenakzeptanz sind allesamt Maßnahmen,<br />

die bisherige Nachteile im Wettbewerb mit Uber und Free<br />

Now kompensieren. Die neue <strong>Taxi</strong>tarifordnung gilt ab <strong>1.</strong> März.<br />

Wir erklären sie ab Seite 6.<br />

Ein Umdenken wird auch bei der nächsten Fahrzeuganschaffung<br />

notwendig sein. Die Stadt wie auch der Flughafen haben<br />

schon vor Corona angefangen, die Mobilität neu zu definieren.<br />

Sie werden das nach der Pandemie fortsetzen. Auch hier ist es ein<br />

Ergebnis der gemeinschaftlichen Bemühungen der <strong>Taxi</strong>vertreter,<br />

dass die Stadt bereit ist, das <strong>Taxi</strong>gewerbe bei diesem Wandel mitzunehmen.<br />

Jetzt liegt es an den <strong>Taxi</strong>unternehmern, ob sie sich auf<br />

neue Antriebe und eine zusätzliche Klientel (Rollstuhlfahrgäste)<br />

einlassen. Wir stellen das neue Mobilitätsreferat der Stadt vor<br />

(S. 13) und geben einen Überblick über die neuesten Produkte<br />

und Entwicklungen bei Elektro- und Inklusionstaxis (ab S. 22).<br />

Last, but not least sei im Zusammenhang mit zukunftsfähigen<br />

neuen Weichenstellungen noch auf das Projekt „Courier“ hingewiesen.<br />

Vom Boom der Versandplattformen kann selbst das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

profitieren. Doch auch hier gilt: Alle Weichenstellungen<br />

„von oben“ (in diesem Fall von der IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale) helfen<br />

nichts, wenn am Ende die Fahrer*innen nicht bereit sind, auf den<br />

neu errichteten Gleisabschnitten mitzufahren.<br />

Fazit: Das <strong>Taxi</strong> hat Zukunft – wenn es gelingt, die nächsten<br />

Wochen auch noch zu überstehen und wenn Unternehmer*innen<br />

und Fahrer*innen bereit sind, nach der Krise auch neue Wege auszuprobieren.<br />

Die Weichen dafür kann jeder Einzelne jetzt schon<br />

stellen. Das hilft vielleicht auch bei der aktuellen Frustbewältigung.<br />

INHALT<br />

PERSONEN UND IMPFTAXIS<br />

4 Damendisput um Seniorentaxis<br />

5 Stadt bezahlt keine Impftaxis<br />

TARIFREFORM<br />

6 Was sich alles ändert<br />

9 FAQs und Antworten<br />

WETTBEWERB + PBEFG<br />

10 Die Tricks eines Uber-Fahrers<br />

12 Die Kritikpunkte des OB Reiter<br />

MOBILITÄT<br />

13 Das neue Referat und seine Aufgaben<br />

TAXIVERBAND MÜNCHEN TVM<br />

14 Digitale Jahreshauptversammlung<br />

15 80 Verstöße in 80 Tagen<br />

ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />

16 <strong>Taxi</strong> kann auch „Courier“<br />

FLUGHAFEN<br />

18 FMG kündigt <strong>Taxi</strong>-Hauptspeicher<br />

DESINFEKTION<br />

19 Unternehmer testen neue Produkte<br />

ELEKTRO + INKLUSION<br />

20 Emmissionsfreie <strong>Taxi</strong>s müssen sein<br />

22 Neue und bewährte<br />

Förderprogramme<br />

23 Neue E-<strong>Taxi</strong>s und Rollilösungen<br />

DIENSTLEISTUNGEN<br />

24 Umfrage mit Lernpotenzial<br />

22 Neue und bewährte Förderprogramme<br />

TAXI TIMES DIGITAL<br />

26 Tipps von der Website<br />

26 Impressum<br />

FOTO: Name Name<br />

– die Redaktion –<br />

TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />

3


PERSONEN<br />

TABLET<br />

STATT TAXI<br />

Zum Schutz vor Corona-Ansteckung<br />

sollen Senioren und Risikopatienten von<br />

der Stadt <strong>Taxi</strong>gutscheine bekommen.<br />

Doch die Sozialreferentin lehnt dies ab.<br />

Über ihre Begründung ist ein<br />

parteipolitischer Streit entbrannt.<br />

Evelyne Menges<br />

Dorothee Schiwy<br />

Mit gleich drei Anträgen, zwei davon sogenannte Dringlichkeitsanträge,<br />

hatte die CSU, die in <strong>München</strong> seit der<br />

Kommunalwahl des letzten Jahres wieder in der Opposition<br />

ist, <strong>Taxi</strong>gutscheine gefordert. Diese sollten den sogenannten<br />

Risikogruppen mit geringerem Einkommen von der Stadt entweder<br />

unentgeltlich, vergünstigt oder auf der Basis des ÖPNV-Tickets<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Die CSU-Stadtrats-Mitglieder Michael Dzeba, Heike Kainz,<br />

Dr. Evelyne Menges und Sebastian Schall hatten dies sowohl am<br />

15. Dezember 2020 als auch am 19. Januar <strong>2021</strong> beantragt. Bereits<br />

am 23. Oktober 2020 hatte Stadträtin Alexandra Gaßmann (ebenfalls<br />

CSU) freie <strong>Taxi</strong>fahrten für Seniorinnen und Senioren an Weihnachten<br />

gefordert.<br />

„Seniorinnen und Senioren gehören zur Corona-Risikogruppe<br />

und meiden derzeit aus Angst vor einer Infektion oft den ÖPNV“,<br />

argumentierte Gaßmann. „Altersbedingt wollen oder können viele<br />

ältere Menschen auch nicht mehr Auto fahren und sind schlecht zu<br />

Fuß. Nicht jeder kann es sich leisten, für Fahrten zur Familie ein<br />

<strong>Taxi</strong> zu nehmen. […] <strong>Taxi</strong>-Gutscheine würden dieses Problem lösen.“<br />

Diskutiert wurden alle drei Anträge im Stadtrat nicht. „Der<br />

Inhalt der Anträge betrifft eine laufende Angelegenheit, deren<br />

Besorgung nach Art. 37 Abs. 1 GO und § 22 GeschO dem Oberbürgermeister<br />

obliegt. Eine beschlussmäßige Behandlung der Angelegenheit<br />

im Stadtrat ist daher rechtlich nicht möglich“, heißt es<br />

seitens der Stadt zur Begründung.<br />

Deren Sozialreferentin Dorothee Schiwy erläuterte ergänzend,<br />

warum man den Antrag der Oppositionspartei neben dem formalrechtlichen<br />

Aspekt auch inhaltlich ablehne. Schiwy beruft sich<br />

auf ein Statement des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen<br />

(VDV), wonach zahlreiche nationale und internationale wissenschaftliche<br />

Untersuchungen gezeigt hätten, dass es keine erhöhte<br />

Infektionsgefahr im ÖPNV gebe.<br />

TAXIFAHREN REDUZIERT NICHT DIE KONTAKTE<br />

Sie sieht zudem die hier angesprochene Zielgruppe lieber zu Hause<br />

als unterwegs: „Sinn und Zweck der Kontaktbeschränkungen ist,<br />

die Kontakte erheblich zu reduzieren. Die Ausgabe von <strong>Taxi</strong>-Gutscheinen<br />

würde diesen Bestrebungen zuwiderlaufen und den<br />

Nutzer*innen ein trügerisches Sicherheitsgefühl vermitteln.“<br />

Generell seien präventiv für Risikogruppen eine konsequente<br />

Kontaktminimierung und strikte Einhaltung der Hygieneregeln<br />

die wichtigsten Maßnahmen.<br />

Alternativ stelle auch die Nutzung der Videotelefonie eine<br />

gesundheitlich unbedenkliche Alternative zu Besuchen der Verwandtschaft<br />

dar. Die Stadt gewähre bestimmten Senioren einen<br />

Zuschuss in Höhe von 250 Euro für den Kauf eines Tablets oder<br />

Laptops.<br />

Für Evelyne Menges von der CSU ist diese Ablehnung ein<br />

Schlag ins Gesicht für kranke und alte Menschen: „Diese Menschen<br />

wollen nicht zum Vergnügen durch die Gegend fahren<br />

und fröhlich Kontakte pflegen, sondern die für ihre Gesundheit<br />

und ihre sozialen Grundbedürfnisse notwendigen Fahrten ohne<br />

gesundheitliche Gefährdungen zurücklegen können. Was hat das<br />

mit einem iPad zu tun? Sollen diese Menschen nicht mehr zum<br />

Arzt dürfen oder einkaufen?“<br />

Den Verweis aus dem Sozialreferat, ältere Menschen könnten<br />

ohne Risiko den ÖPNV nutzen, kontert Menges ebenfalls: „Im <strong>Taxi</strong><br />

sitzt man mit einer weiteren Person, meist sogar getrennt durch<br />

eine Plastikfolie, im ÖPNV mit Dutzenden Fremden. Das <strong>Taxi</strong> holt<br />

die Menschen daheim ab, zum ÖPNV muss man sich hinbewegen<br />

und dabei weiteren Menschen begegnen. Es ist völlig weltfremd,<br />

hier keinen Unterschied beim Infektionsrisiko zu sehen. <strong>Taxi</strong>-<br />

Gutscheine wären eine unbürokratische Lösung, um Ängste und<br />

völlige Isolation zu vermeiden.“ <br />

jh<br />

FOTOS: Pixabay, CSU, Martin Hangen<br />

4 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI


IMPFFAHRTEN<br />

WER ENTSCHEIDET<br />

ÜBER IMPFTAXIS?<br />

In Berlin werden seit Anfang Januar Tausende staatlich bezahlte Impf-<strong>Taxi</strong>fahrten<br />

durchgeführt. In Bayern schiebt man die Verantwortung auf den Bund, in <strong>München</strong><br />

auf die Krankenkassen.<br />

FOTO: Witte<br />

Ziemlich neidisch blicken <strong>Taxi</strong>fahrer*innen in Bayern auf<br />

die Bundeshauptstadt. Dort hatte bereits Anfang Januar<br />

der dortige Landessenat beschlossen, zunächst den<br />

Ü-90-Jährigen, später auch den Ü-80-Jährigen die <strong>Taxi</strong>fahrt in eines<br />

der Impfzentren zu bezahlen. Bestellt und abgerechnet werden die<br />

<strong>Taxi</strong>s über die Berliner <strong>Taxi</strong>zentrale, die dafür sogar eine eigene<br />

Rufnummer freischalten ließ. Vor Ort wird mithilfe eines eigens<br />

eingerichteten <strong>Taxi</strong>-Leitstellendienstes dafür gesorgt, dass pro Tag<br />

mehrere einhundert An- und Abfahrten abgewickelt werden. Vermittelt<br />

werden die Fahrten an <strong>Taxi</strong>s mit Trennschutz, die Fahrer<br />

tragen Mundschutz, die Fahrzeuge werden regelmäßig desinfiziert.<br />

Das <strong>Taxi</strong> hat am Beispiel Berlin gezeigt, dass es ohne Vorlauf<br />

in der Lage ist, für eine flächendeckende Mobilität zu sorgen. Seitdem<br />

macht das Beispiel bundesweit Schule. Niedersachsen und<br />

Hessen tragen die Kosten (anteilig) landesweit, auch zahlreiche<br />

Kommunen haben inzwischen unbürokratische Lösungen gefunden,<br />

darunter auch Städte wie Frankfurt, Bayreuth oder Augsburg.<br />

MÜNCHEN ÜBERNIMMT KEINE VERANTWORTUNG<br />

<strong>München</strong> fehlt allerdings auf der Liste (Stand: <strong>1.</strong> Februar <strong>2021</strong>).<br />

Dort schiebt die Sozialreferentin Dorothee Schiwy die Verantwortung<br />

auf die Krankenkassen: „Für Fahrten zu den Impfzentren<br />

können <strong>Taxi</strong>fahrten zwischenzeitlich ärztlich verordnet werden,<br />

wenn ein anderes Verkehrsmittel nicht infrage kommt. Die Kosten<br />

hierfür werden dann durch die gesetzliche Krankenversicherung<br />

übernommen“ heißt es in einem Statement aus dem Sozialreferat.<br />

Dabei übersieht Frau Schiwy allerdings, dass nur bestimmte<br />

Krankenversicherte einen Anspruch auf Kostenübernahme<br />

haben, beispielsweise solche mit genau definierten Merkmalen<br />

im Schwerbehindertenausweis oder Patienten mit Pflegegrad vier<br />

bzw. fünf. Zudem ist es für die Hochbetagten eine Zumutung, sich<br />

für eine Fahrtkostenbewilligung durch die Mühlen der Krankenkassenverwaltung<br />

zu quälen.<br />

Als Kompromiss hätte die Stadt jene Regelung ins Auge fassen<br />

können, die beispielsweise auch in Niedersachsen zum Tragen<br />

kommt. Hier springt das Land als Rückfallebene in die Bresche.<br />

Wenn die Krankenkasse keine Fahrtkosten übernimmt, zahlt<br />

das Land.<br />

TAXIGEWERBE WIRD NICHT GEHÖRT<br />

Für Bayern würde das allerdings bedeuten, dass die Landesregierung<br />

den Willen zur Kostenübernahme aufbringt. <strong>München</strong>s<br />

Gewerbevertreter vom <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong> sowie des Landesverbands<br />

Bayerischer <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer haben<br />

diesbezüglich auch bereits Gespräche mit Roland Weigert vom<br />

Bayerischen Wirtschaftsministerium geführt. Man versprach, sich<br />

dafür einzusetzen, dass das Thema beim zuständigen Sozialministerium<br />

auf oberster Ebene platziert wird.<br />

Ein weiteres Gespräch mit Florian Streibl, Fraktionsvorsitzender<br />

der Freien Wähler, stieß auf ähnliches Verständnis, auch wenn<br />

hier ebenfalls auf eine andere Stelle verwiesen wird. Diesmal<br />

allerdings wird der Ball an die Bundesregierung weitergespielt.<br />

In einem gemeinsamen Antrag der bayerischen CSU-Fraktion und<br />

der Freien Wähler wird die Bayerische Staatsregierung gebeten,<br />

„sich auf Bundesebene weiterhin mit Nachdruck dafür einzusetzen,<br />

dass die Übernahme der Kosten für Fahrten zu einer Corona-<br />

Impfung mit einem <strong>Taxi</strong> für immobile Personen sichergestellt ist“.<br />

Das wäre sowieso von Anfang an die einfachste Lösung gewesen.<br />

Anstatt bundesweit einen abermaligen Flickenteppich auszurollen,<br />

hätte Gesundheitsminister Jens Spahn die <strong>Taxi</strong>kosten für<br />

Impftaxis als Sonderprogramm auflegen können. Den Vorschlag<br />

hatte der Bundesverband <strong>Taxi</strong> in einem Schreiben an Herrn Spahn<br />

schon Anfang Dezember gemacht und es dann noch einmal im<br />

Januar wiederholt. Das Ergebnis war allerdings ernüchternd: Nicht<br />

einmal eine Antwort hat Deutschlands höchste Gewerbevertretung<br />

bekommen. <br />

jh<br />

TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />

5


TAXITARIF<br />

MÜNCHENS<br />

NEUER TAXITARIF<br />

Ab <strong>1.</strong> März <strong>2021</strong> gilt in der Landeshauptstadt <strong>München</strong> sowie den Landkreisen<br />

<strong>München</strong>, Erding und Freising ein neuer <strong>Taxi</strong>tarif. Wir zeigen, was sich ändert.<br />

<strong>1.</strong> (FAST) KEINE ZUSCHLÄGE MEHR<br />

„<strong>Taxi</strong>fahren wird teurer.“ Was für alle zuletzt erfolgten Tarifänderungen<br />

galt, ist diesmal anders. Vor allem, weil ab März viele<br />

Zuschläge wegfallen. Konkret: Die Anfahrt zum Bestellkunden<br />

ist ab sofort frei (bisher 1,20 Euro). Auch für Gepäckstücke und<br />

für Tiere muss der Fahrgast keinen Extra-Obulus mehr bezahlen<br />

(bisher 70 Cent).<br />

2. Für die Mitnahme eines Fahrrads: 7,50 Euro.<br />

2Euro<br />

2Euro<br />

2Euro<br />

1Euro<br />

50<br />

Cent<br />

50<br />

Cent<br />

20<br />

Cent<br />

Somit blieben nur mehr Fälle, in denen ein definierter Zuschlag<br />

berechnet werden darf:<br />

<strong>1.</strong> Bei Fahrten mit mehr als 4 Fahrgästen, wenn das <strong>Taxi</strong> über<br />

die dafür nötige Anzahl an Sitzplätzen verfügt: 7,50 Euro.<br />

Achtung: Es darf max. einer dieser beiden Zuschläge verwendet<br />

werden. Werden also mehr als 4 Fahrgäste und ein Fahrrad<br />

befördert, beträgt der Zuschlag einmalig 7,50 Euro. Bei Sperrgepäck,<br />

also bei großen Gegenständen wie beispielsweise Möbelstücke,<br />

Surfbretter etc., darf ein Zusatzentgelt frei vereinbart<br />

werden. Rollstühle, Kinderwagen, Gehhilfen und Fahrräder<br />

gelten NICHT als Sperrgepäck.<br />

Warum diese Änderung? Bessere Preis-Transparenz und Glaubwürdigkeit<br />

beim Kunden.<br />

2. EINFACHERER TAXITARIF<br />

Der Mindestfahrpreis steigt auf 4,70 Euro = Kompensation des<br />

weggefallenen Zuschlags für die Anfahrt bei Bestellfahrten).<br />

4.70 €<br />

Die degressive Staffelung beim Kilometerpreis entfällt. Ab März<br />

kostet jeder gefahrene Kilometer pauschal 2 Euro, egal ob Kurzstrecke<br />

oder Fahrt zum Flughafen. Der Taxameter wird dabei so<br />

programmiert, dass er nach jeweils 100 Metern 20 Cent mehr<br />

anzeigt.<br />

2Euro<br />

2Euro<br />

2Euro<br />

50<br />

Cent<br />

1Euro<br />

PRO KILOMETER<br />

2Euro<br />

Warum diese Änderung? Leichtere Fahrpreiskalkulation für den<br />

Fahrer/die Fahrerin bzw. für den Kunden.<br />

ILLUSTRATIONEN: Raufeld Medien<br />

6<br />

<strong>1.</strong> QUARTAL 2020 TAXI


TAXITARIF<br />

Unverbindlicher Entwurf<br />

Hinweis: Bereits jetzt wurde definiert, dass der Mindestfahrpreis<br />

und der Kilometerpreis um je 10 Cent ab <strong>1.</strong> Januar 2022<br />

angehoben werden.<br />

Anlage 1 zur <strong>Taxi</strong>tarifordnung - Pflichtfahrgebiet<br />

Wartezeit: Sobald das <strong>Taxi</strong> weniger als 15 km/h fährt, schaltet<br />

der Taxameter automatisch in den Zeittarif und berechnet<br />

20 Cent pro 24 Sekunden (= 30 Euro pro Stunde).<br />

Anlage 2 zur <strong>Taxi</strong>tarifordnung - Tarifzonen<br />

JANUAR<br />

1<br />

Anlage 3 zur <strong>Taxi</strong>tarifordnung - Flughafengelände<br />

2022<br />

10<br />

Cent<br />

24 sec<br />

20<br />

Cent<br />

Unverbindlicher Entwurf<br />

Anlage 4 zur <strong>Taxi</strong>tarifordnung - Zone Messe<br />

79 EURO<br />

Unverbindlicher Entwurf<br />

Anlage 5 zur <strong>Taxi</strong>tarifordnung – Zone Hauptbahnhof<br />

FLUGHAFEN<br />

HAUPT-<br />

BAHNHOF<br />

71 EURO<br />

<strong>München</strong>,<br />

Dieter Reiter<br />

Oberbürgermeister<br />

<strong>München</strong>,<br />

Dieter Reiter<br />

Oberbürgermeister<br />

<strong>München</strong>,<br />

MESSE<br />

Dieter Reiter,<br />

3. FESTPREISE Oberbürgermeister HAUPTBAHNHOF, FLUGHAFEN, MESSE<br />

Die große Neuerung an der Tarifreform sind die erweiterten Festpreise.<br />

Dazu wurden für den Hauptbahnhof, den Flughafen und<br />

die Messe drei Zonen definiert. Fahrten von einer dieser Zonen in<br />

eine andere werden zum Festpreis ausgeführt.<br />

Die Preise: Flughafen zur Zone Messe (und umgekehrt): 71 Euro.<br />

Flughafen <strong>München</strong> zur Zone Hauptbahnhof (und umgekehrt): 79 Euro.<br />

Zone Hauptbahnhof zur Zone Messe: 35 Euro.<br />

35 EURO<br />

<strong>München</strong>,<br />

Dieter Reiter<br />

Oberbürgermeister<br />

Warum diese Änderung? Der bisherige Festpreis zwischen Messe<br />

und Flughafen hat sich bewährt. Mit der Erweiterung der beiden<br />

Zonen und der neu hinzugekommenen dritten Zone rund um den<br />

Hauptbahnhof wurden nun auch viele Hotels in die Regelung eingebaut.<br />

Der <strong>Taxi</strong>preis wird dadurch vor allem für Geschäftskunden<br />

kalkulierbarer und ein wesentlicher Nachteil gegenüber Uber und<br />

Free Now aufgehoben (Free Now ist mittlerweile ja auch in die<br />

Mietwagenvermittlung eingestiegen).<br />

u<br />

Dr. J. Cichon<br />

Dr. Cichon & Partner*<br />

Rechtsanwaltskanzlei in <strong>München</strong> Neuhausen seit 1962<br />

M. Werther*<br />

Fachanwältin: Verkehrsrecht<br />

Zivilrecht / Unfallschadenregulierung<br />

Tätigkeitsschwerpunkte<br />

S. v. Kummer*<br />

Fachanwalt: Familienrecht<br />

Sozialrecht / Erbrecht<br />

Dr. B. Schwerdt*<br />

Fachanwältin: Strafrecht<br />

Bußgeldsachen<br />

N. Nöker*<br />

Fachanwältin: Arbeitsrecht<br />

Verwaltungsrecht / Fahrerlaubnisrecht<br />

M. Wunderlich-Serban<br />

Fachanwältin: Mietrecht<br />

Privatinsolvenzen<br />

A. Friedmann<br />

Gewährleistungsrecht<br />

Reiserecht<br />

Johann-von-Werth-Straße 1, 80639 <strong>München</strong>, Tel.: 089 / 13 99 46-0, Fax: 089 /16 59 51<br />

TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL 2020<br />

7


TAXITARIF<br />

4. VERKLEINERUNG DES PFLICHTFAHRGEBIETS<br />

Bad Tölz, Bad Heilbrunn, Markt Indersdorf, Altomünster und<br />

Petershausen wurden herausgenommen. Es umfasst somit noch<br />

das Gebiet der Landeshauptstadt <strong>München</strong>, das Gelände des<br />

Flughafens <strong>München</strong> sowie der Landkreise Ebersberg, Erding,<br />

Freising, Fürstenfeldbruck (teilweise), <strong>München</strong> und Starnberg<br />

sowie der Stadt Dachau und der Gemeinde Karlsfeld.<br />

Unverändert gilt für Fahrten innerhalb des Pflichtfahrgebiets<br />

die Beförderungspflicht (keine Fahrt darf abgelehnt werden)<br />

und die Tarifpflicht (jede Fahrt mit eingeschaltetem, laufendem<br />

Taxameter). Bei Fahrten außerhalb der Tarifpflicht kann man<br />

vor Beginn der Fahrt mit dem Fahrgast einen Preis frei vereinbaren.<br />

Wichtig: Kommt keine Vereinbarung zustande, gelten die<br />

für das Pflichtfahrgebiet festgesetzten Beförderungsentgelte als<br />

vereinbart.<br />

Bad Tölz<br />

5. PFLICHT ZUR AKZEPTANZ VON KREDIT- UND<br />

DEBITKARTEN<br />

Ab <strong>1.</strong> März muss jedes <strong>Taxi</strong> auf Wunsch des Fahrgastes bargeldlose<br />

Zahlung durch Kredit- oder Debitkarten durchführen können.<br />

Der <strong>Taxi</strong>unternehmer muss dafür sorgen, dass in jedem<br />

<strong>Taxi</strong> mindestens drei im Geschäftsverkehr übliche Kreditkarten<br />

akzeptiert werden. Die Beförderung von Personen darf mit dem<br />

<strong>Taxi</strong> nicht durchgeführt werden, wenn ein funktionsfähiges<br />

Abrechnungssystem oder Abrechnungsgerät vor Fahrtbeginn<br />

nicht zur Verfügung steht.<br />

KREDITKARTE<br />

KREDITKARTE<br />

KREDITKARTE<br />

EC-KARTE<br />

Petershausen<br />

Warum diese Änderung: Fahrten in die nun aus dem Pflichtfahrbereich<br />

herausgenommenen Gebiete kamen nur selten<br />

zustande.<br />

Warum diese Änderung? Bargeldlose Zahlungen werden mehr<br />

und mehr zum gesellschaftlichen Standard. Dem darf sich auch<br />

die <strong>Taxi</strong>branche nicht verschließen. Wer ein <strong>Taxi</strong> bestellt, muss<br />

die Gewissheit haben, damit auch bargeldlos bezahlen zu können.<br />

So ist es der Fahrgast von Wettbewerbern wie Uber und<br />

Free Now längst gewöhnt.<br />

LEIDER UNVERÄNDERT …<br />

ZUR ERINNERUNG …<br />

Die ursprünglich beantragte freie Anfahrt in die Münchner<br />

Umlandgemeinden stieß bei den Landratsämtern<br />

<strong>München</strong> Land und Fürstenfeldbruck auf massiven<br />

Widerstand und wurde daher zunächst nicht berücksichtigt.<br />

Somit bleibt es hier bei der alten Regelung: Bei<br />

Abholungen eines Fahrgastes außerhalb der Stadtgrenzen<br />

(= Tarifzone II) muss der Taxameter ab der<br />

Stadtgrenze eingeschaltet werden (Tarifstufe 1). Bei der<br />

Rückfahrt mit diesem Fahrgast muss der Taxameter<br />

bei Fahrtbeginn in die Tarifstufe 2 umgestellt werden.<br />

Ab der Stadtgrenze wird dann wieder in die Tarifstufe 1<br />

gewechselt.<br />

Erläuterung: Die Tarifstufe 2 berücksichtigt lediglich den<br />

Zeitfaktor (20 Cent pro 24 Sekunden), keinen Kilometertarif.<br />

Die Tarifstufe 2 ist somit deutlich günstiger als die<br />

Tarifstufe <strong>1.</strong> <br />

Abholung außerhalb des Stadtgebietes<br />

Tarifstufe 1<br />

ab Stadtgrenze<br />

Tarifstufe 2<br />

nach der abholung<br />

bis zur stadtgrenze<br />

jh<br />

Nachfolgende, unverändert gebliebene Passagen aus<br />

der <strong>Taxi</strong>tarifordnung sollen an dieser Stelle noch mal in<br />

Erinnerung gerufen werden:<br />

Paragraf 2, Absatz 5: „Kommt die Beförderung aus Gründen, die der<br />

Fahrgast zu vertreten hat, nicht zustande, so ist der auf dem Fahrpreisanzeiger<br />

ausgewiesene Betrag vom Fahrgast zu bezahlen.“<br />

Paragraf 2, Absatz 6: „Bei Bestellungen darf der Fahrpreisanzeiger<br />

erst eingeschaltet werden, wenn sich der <strong>Taxi</strong>fahrer mit dem Fahrgast<br />

über seine Ankunft am Bestellort verständigt hat.“<br />

Paragraf 6, Absatz 2: „Bei Störungen des Fahrpreisanzeigers ist der<br />

Fahrgast zu informieren und der Fahrpreis nach den zurückgelegten<br />

Kilometern zu berechnen; dabei ist der Kilometerpreis der Tarifstufe 1<br />

zugrunde zu legen.“ Absatz 3: „Wartezeiten bis zu fünf Minuten dürfen<br />

bei Störungen des Fahrpreisanzeigers nicht berechnet werden.<br />

Übersteigt die Wartezeit fünf Minuten, so sind für die gesamte Wartezeit<br />

0,50 Euro pro Minute zu berechnen.“<br />

Paragraf 6, Absatz 3: „Für Fahrten innerhalb und außerhalb des<br />

Pflichtfahrgebietes kann eine Vorauszahlung in Höhe des voraussichtlichen<br />

Fahrpreises verlangt werden.“<br />

Absatz 4: „Der <strong>Taxi</strong>fahrer muss während des Dienstes einen Betrag<br />

bis zu 50 Euro wechseln können. Fahrten zum Zweck des Geldwechsels<br />

gehen zulasten des Fahrers.“<br />

Absatz 4: „Dem Fahrgast ist auf Verlangen eine Quittung mit dem<br />

jeweils gültigen Umsatzsteuersatz über das Beförderungsentgelt<br />

mit Angabe der Fahrtstrecke und der Ordnungsnummer sowie des<br />

Namens des Unternehmers und der Betriebssitzadresse auszustellen.“<br />

Absatz 6: „Der Fahrgast hat die Kosten der von ihm schuldhaft verursachten<br />

Beschädigungen oder Verunreinigungen zu ersetzen.“<br />

Paragraf 8, Absatz 2: „Von der Beförderung können vom Fahrer<br />

ausgeschlossen werden:<br />

<strong>1.</strong> Personen, die unter erheblichem Einfluss alkoholischer Getränke<br />

oder berauschender Mittel stehen und<br />

2. Personen mit ansteckenden Krankheiten.“<br />

Absatz 4: „(4) Gepäck und Tiere können von der Beförderung<br />

ausgeschlossen werden, wenn durch ihre Mitnahme Gefahren oder<br />

Belästigungen zu befürchten sind.“ <br />

jh<br />

ILLUSTRATIONEN: Raufeld Medien<br />

8<br />

<strong>1.</strong> QUARTAL 2020 TAXI


TAXITARIF<br />

FAQ’S ZUM NEUEN TAXITARIF<br />

Welche Werkstätten bzw. Firmen bieten eine Tarifumstellung an?<br />

Adler, Heidemannstr. 37, <strong>München</strong>, 089 / 255 44 114<br />

Er-Tax, Frankfurter Ring 97, <strong>München</strong>, Telefon: 089 / 307 480 47<br />

MTZ / K & G, Occamstr. 20, <strong>München</strong>, Telefon: 089 / 54046960 (nur Hale)<br />

<strong>Taxi</strong>verleih <strong>München</strong>, Engelhardstr. 6, Telefon: 089 / 167 54 40 (nur Hale)<br />

A & S, Erdinger Str. 43, Freising, Telefon 0172 / 72 75 100 (nur Hale)<br />

Kann man in der Funkwerkstatt bei der<br />

jetzigen Umstellung auch gleich den<br />

Tarif ab <strong>1.</strong><strong>1.</strong>2022 aufspielen lassen? Ja,<br />

laut Aussage der Funkwerkstätten ist<br />

das technisch möglich.<br />

Wo werden die drei Festpreise im Taxameter<br />

einprogrammiert?<br />

Das hängt jeweils vom Taxametertyp ab. In den<br />

meisten Modellen werden alle drei Festpreise auf<br />

einen Knopf gelegt, der dann bei Aktivierung die<br />

jeweiligen Tarife zum Durchklicken anzeigt.<br />

Darf man bei einer Festpreisfahrt<br />

mit mehr als fünf<br />

Personen den Großraumoder<br />

Fahrrad-Zuschlag von<br />

7,50 Euro berechnen?<br />

Ja, aber nur maximal einer<br />

Person von beiden.<br />

Werden Fahrten innerhalb<br />

einer Festpreiszone<br />

auch zum festen Tarif<br />

durchgeführt?<br />

Nein, nur bei Fahrten<br />

von einer Zone in eine<br />

andere.<br />

Gilt der Festpreis zur Zone Messe<br />

oder von der Zone Messe nur während<br />

einer laufenden Veranstaltung?<br />

Nein, der Festpreis gilt unabhängig<br />

von Veranstaltungen oder Messen.<br />

Gilt der Festpreistarif auch bei<br />

Abholungen bei Privatadressen<br />

innerhalb der Festpreiszonen?<br />

Ja, er gilt für alle Adressen innerhalb<br />

der Zone. Bei den Straßen,<br />

die den Rand der Zone markieren,<br />

auch jeweils für beide Straßenseiten.<br />

Ist beim Festpreis zur Messe<br />

berücksichtigt, dass man oft nur<br />

im Stop-and-go vorwärtskommt?<br />

Ja, das wurde einkalkuliert.<br />

Was ist, wenn eine Fahrt von einer<br />

Festpreiszone in die andere mit<br />

einem Zwischenstopp an einer<br />

dritten Adresse erfolgt?<br />

Dann wird diese Fahrt mit laufendem<br />

Taxameter gefahren. Der Festpreis<br />

wird nur angewandt, wenn die Fahrt<br />

von einer Zone auf direktem Weg in<br />

die andere Zone erfolgt.<br />

Kann eine Kreditkartenzahlung verweigert werden, wenn das Gerät<br />

einen technischen Defekt hat?<br />

Nein, in diesem Fall hätte der Fahrer die Fahrt gar nicht erst annehmen<br />

dürfen. Kommt es deswegen zu einer Beschwerde durch den Fahrgast,<br />

darf das KVR ein Bußgeld gegenüber dem <strong>Taxi</strong>unternehmer verhängen.<br />

Gelten die Festpreise<br />

nur bei<br />

bestellten Fahrten?<br />

Nein, auch bei<br />

Einsteigern und<br />

Aufhaltern.<br />

HILFE VOM KVR<br />

Parallel zum neuen <strong>Taxi</strong>tarif hat der<br />

Stadtrat übrigens auch beschlossen,<br />

dass das KVR die <strong>Taxi</strong>branche<br />

bei allen Maßnahmen unterstützen<br />

soll, die eine verlässliche Servicequalität<br />

garantieren. Die Kundenbefragung<br />

vom vergangenen Herbst<br />

war dafür schon ein wichtiger<br />

erster Schritt (siehe Seite 24).<br />

Verkehrsmedizinisches Untersuchungszentrum<br />

Medex Plus GmbH – Betriebsärztlicher Dienst<br />

Dr. med G. Kirchhoff<br />

Alle Untersuchungen zum Ersterwerb oder zur Verlängerung von<br />

Führerscheinen für Fahrgast- und Personenbeförderung (<strong>Taxi</strong>/Mietwagen),<br />

Lastwagen (Klasse C) und Omnibusse (Klasse D)<br />

Unsere<br />

Untersuchungszeiten:<br />

Montag, Mittwoch und Donnerstag<br />

8:00 Uhr bis 13:00 Uhr<br />

Keine Voranmeldung nötig!<br />

Ridlerstr. 8 (Erdgeschoss)<br />

80339 <strong>München</strong><br />

Tel: 089 / 509 144<br />

Fax. 089 / 506 094<br />

E-Mail: info@zemba.de<br />

medico_advertisement.indd 1 22.0<strong>1.</strong>2019<br />

TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL 2020<br />

9


WETTBEWERB<br />

TAXIFAHRER A. LIAS UND SEINE<br />

ERFAHRUNGEN MIT UBER UND FREE NOW<br />

ALLEINFAHRER MIT<br />

PRAKTIKANTENVERTRAG<br />

Der ehemalige Berliner <strong>Taxi</strong>fahrer A. Lias (Name von der<br />

Redaktion geändert) hat die Seiten gewechselt und ist für<br />

einige Wochen für Uber und Free Now gefahren. Seine Schilderungen<br />

zeigen, mit welchen Tricks sowohl die Fahrer als<br />

auch die Uber- und Free-Now-Partner-Unternehmen gültige<br />

Gesetze umgehen. Und dabei geht es nicht nur um die<br />

Rückkehrpflicht, sondern auch um Steuer- und Sozialversicherungsbetrug.<br />

TAXI TIMES: Warum bist du vom <strong>Taxi</strong>fahren aufs Mietwagenfahren<br />

umgestiegen?<br />

A. LIAS: Aus Neugier und Liebe zur Fahrgastbeförderung und<br />

weil ich mir eine Meinung über Uber und Free Now bilden wollte.<br />

Warst du als Festangestellter, geringfügig Beschäftigter oder<br />

Aushilfe angemeldet?<br />

Weder noch, ich habe einen Praktikums-Vertrag unterzeichnet.<br />

Man bot mir allerdings eine geringfügige Anstellung zwischen<br />

500 bis 800 Euro an, damit ich die Möglichkeit eventueller Bezüge<br />

über das Amt nicht verliere. Man hatte mich auch explizit<br />

gefragt, ob ich beim Amt Leistungen beziehe.<br />

Wie viele Fahrzeuge und Fahrer*innen hat der Betrieb?<br />

Mein Chef hat mehrere Mietwagen-Konzessionen. Ob er auch<br />

<strong>Taxi</strong>-Konzessionen hatte, ist mir nicht bekannt, ebenso wenig die<br />

KEINE AUSNAHMEN, SONDERN DIE REGELN<br />

genaue Zahl der Angestellten. Knapp unter 50 sind in<br />

einer WhatsApp-Gruppe, in der ich auch eingeloggt war.<br />

Wirst du nach gearbeiteten Stunden oder Prozenten<br />

bezahlt?<br />

Prozentual. Ich bekomme 28 Prozent vom Gesamtfahrpreis<br />

oder 40 Prozent nach Abzug von Uber. Uber selbst bekommt<br />

29,75 Prozent vom Fahrpreis, allerdings verschweigt Uber gerne<br />

die tatsächlich vom Fahrgast eingenommene Summe. So nehmen<br />

sie selektiv systematisch weit mehr als den genannten Fahrpreis.<br />

Wenn man sich das ausrechnet, wird klar, dass du sehr auf<br />

das Trinkgeld der Kunden angewiesen warst. Was aber, wenn<br />

Kunden dir kein oder nur wenig Trinkgeld gegeben haben?<br />

Wenn man mich lange hat warten lassen, ohne Trinkgeld zu<br />

geben, aber freundlich war, gab ich in der Kundenbewertung nur<br />

vier von fünf Sternen und bei unfreundlichen Gästen zwei bis<br />

drei Sterne. Einen einzigen Stern gab ich nur in Extremfällen,<br />

weil sonst der Fahrgast dauerhaft von mir gesperrt worden wäre.<br />

Gibt es einen Wegstreckenzähler und eine Alarmanlage<br />

im Auto?<br />

Nein.<br />

Wo holst du dein Fahrzeug ab: vom Betriebssitz des Unternehmers<br />

oder fliegender Wechsel mit der Arbeitskollegin oder<br />

Arbeitskollegen?<br />

Ich war Alleinfahrer, somit konnte ich von meiner Wohnung aus<br />

starten und enden.<br />

Die im Interview beschriebenen Praktiken scheinen keine<br />

Ausnahmen besonders ausgebuffter Uber- oder Free-<br />

Now-Fahrer zu sein, sondern vielmehr eine bewährte<br />

Methode. Auch die ARD hatte vor einiger Zeit in ihrem<br />

Mittagsmagazin einen Uber-Fahrer anonymisiert zu Wort<br />

kommen lassen, der Verstöße gegen die Arbeitszeitregelungen<br />

und Sozialversicherungsbetrug bestätigte. Und die<br />

überregionale Tageszeitung „Die Welt“ hatte auch bereits<br />

einen Uber-Fahrer von dessen systematischer Umgehung<br />

der Rückkehrpflicht berichten lassen.<br />

In beiden Fällen wurde auch Uber dazu befragt, die sich<br />

jeweils damit herausredeten, dass ihnen solche Verfehlungen<br />

ihrer Partner nicht bekannt seien. „Für uns ist es<br />

extrem wichtig, dass sich die Mietwagenunternehmer und<br />

deren Fahrer konsequent an die gültigen Regeln halten.“<br />

Lass uns über deinen Alltag sprechen. Wie viele Stunden<br />

warst du im Einsatz?<br />

So wie es mir beliebte, bei Uber durfte ich maximal zwölf Stunden<br />

online sein, allerdings wird die Standzeit nicht in die Online-Zeit<br />

einberechnet. Daher sind eigentlich keine Grenzen gesetzt.<br />

Wie viele Touren hast du durchschnittlich gemacht?<br />

Acht bis fünfzehn in einer 12-Stunden-Schicht.<br />

Gab es viele Folge-Aufträge?<br />

Mit Ausnahme von Silvester kaum.<br />

Was hast du dann gemacht, um schnellstmöglich eine neue<br />

Fahrt zu erhalten?<br />

Ich habe mich dort aufgehalten, wo ich mir die meisten Aufträge<br />

erhofft habe.<br />

FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

10 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI


WETTBEWERB<br />

Hat dich dein Chef ansonsten auf die Einhaltung der<br />

Regeln (Rückkehrpflicht) ernsthaft hingewiesen und<br />

musstest du einen solchen Hinweis gesondert unterschreiben?<br />

Mir wurden einige Verträge zur Unterschrift vorgesetzt.<br />

Allerdings war alles nur pro forma und eine Aufklärung hat<br />

nur auf Nachfrage stattgefunden – mit dem Hinweis, dass es<br />

nicht wichtig ist, die Verträge lediglich zur eigenen Absicherung<br />

dienen.<br />

Hast du bei Uber oder bei dessen Generalpartner Safe Driver<br />

ennoo oder auch bei Free Now noch eine zusätzliche Schulung<br />

gemacht?<br />

Nein, ich war bereits als <strong>Taxi</strong>fahrer mit Free Now und Uber vertraut,<br />

jedoch müssen laut Aussagen neue Fahrer an einer Schulung<br />

teilnehmen. Über die Rückkehrpflicht wurde nie gesprochen,<br />

aber es gab einige Tutorials per Mail und in der Uber-App in<br />

Bezug auf den richtigen Umgang mit Fahrgästen.<br />

Also hast du beispielsweise<br />

in der Nähe vom Hauptbahnhof,<br />

von Krankenhäusern und großen Firmen gewartet?<br />

Nein, meistens bin ich herumgefahren.<br />

Uber sagt doch aber, sie setzen die Fahrer offline, wenn diese<br />

in Richtung Betriebssitz des Unternehmens fahren.<br />

Deshalb bin ich offline schnell weit weggefahren und habe mich<br />

dann wieder bei der Uber-App angemeldet. Anschließend bin ich<br />

langsam im Zickzack-Kurs zum Betriebssitz gefahren.<br />

War das deine Idee?<br />

Man hat mir diese Infos im Unternehmen bei der Anmeldung<br />

offengelegt, mir aber die Entscheidung selbst überlassen, ob ich<br />

so vorgehen will.<br />

Wie war das bei der Free-Now-App: Habt ihr die auch so ausgetrickst?<br />

Bei Free Now gibt es keinen technischen Zwang, zum Betriebssitz<br />

zurückzukehren. Allerdings erscheint nach dem Ende jeder Fahrt<br />

ein Pop-up mit dem Hinweis „Rückkehrpflicht“.<br />

Mit welchen Konsequenzen im Falle einer Nichtbeachtung?<br />

Keinen. Man klickt das Pop-up einfach nur weg und macht weiter.<br />

Über welche App hast du mehr Touren vermittelt bekommen:<br />

Free Now Ride oder UberX?<br />

UberX – mit weitem Abstand.<br />

Wie hat sich die Corona-Pandemie auf den Mietwagenbetrieb<br />

ausgewirkt?<br />

Finanziell stehen sie nicht gut da. Viele Wagen wurden stillgelegt,<br />

jeder Cent wird umgedreht. Wir bekamen sogar die Anweisung,<br />

den Wagen nicht zu waschen.<br />

Wieso hast du aufgehört, als Mietwagenfahrer zu arbeiten,<br />

und was machst du jetzt?<br />

Es ist Sklavenarbeit, und was die Zukunft mit sich bringt, steht<br />

aktuell in den Sternen …<br />

Was wünschst du den Mietwagenfahrer*innen und Unternehmern<br />

für die Zukunft?<br />

Dass sie aufwachen und kein System unterstützen, das darauf<br />

beruht, die Partner und deren Angestellte auszubeuten. Firmen<br />

wie Uber verdienen allein durch die Vermittlung mehr als Fahrer<br />

und Unternehmer. Sie tun dafür nichts außer Marketing und<br />

Vermittlung. Für mich grenzt es an Zuhälterei, da man absolut<br />

auf die angewiesen ist.<br />

Das Interview führte Hayrettin Simsek<br />

Tarifumstellung aller Fabrikate ohne Termin möglich!<br />

Adler Taxameter & Funktechnik GmbH<br />

80939 <strong>München</strong> • Heidemannstr. 37<br />

Tel.: 089 – 255 44 114<br />

info@adler-taxameter.de<br />

www.adler-taxameter.de<br />

• Spiegeltaxameter<br />

• Taxameter<br />

• Fiskaltaxameter<br />

• Wegstreckenzähler<br />

• Cey-Abrechnungssystem<br />

• iButton-Abrechnungssystem<br />

• NFC-Abrechnungssystem<br />

• Digitale Schichtaufzeichnung<br />

• Magnet / Bügel Dachzeichen<br />

• Quittungsdrucker<br />

• Datenfunksysteme<br />

• Sprechfunksysteme<br />

• Sitzkontakte<br />

• <strong>Taxi</strong>-Mietwagen Alarmanlage<br />

• <strong>Taxi</strong>-Zubehör<br />

• Handy / Tablet Halterungen<br />

• Dashcam<br />

• GPS-Ortungssysteme<br />

TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />

11


PBEFG<br />

REITERS KRITIK<br />

AN DER NOVELLE<br />

Zur geplanten Novelle des Personenbeförderungsgesetzes hat sich auch der<br />

Münchner Oberbürgermeister geäußert. Seine Stellungnahme schlägt unter<br />

anderem vor, <strong>Taxi</strong>s und Mietwagen als Einheitsgewerbe zu regeln.<br />

<strong>München</strong>s Oberbürgermeister<br />

(OB) Dieter Reiter sieht sowohl<br />

in den elf Eckpunkten der vom<br />

BMVI eingesetzten Findungskommission<br />

als auch im aktuell veröffentlichten Referentenentwurf<br />

wegweisende Vorgaben für<br />

die Kommunen. In einem Schreiben an<br />

Verkehrsminister Andreas Scheuer vom<br />

November 2020 bemängelt er jedoch, dass<br />

die Novelle „aufgrund der darin vorgegebenen<br />

gesetzlichen Systematik zu erheblichen<br />

Rechtsunsicherheiten führen und<br />

gleichzeitig die Funktionsfähigkeit der<br />

<strong>Taxi</strong>s bedroht wird“.<br />

Jene neue Rechtssystematik im Gesetzentwurf<br />

könnte auch zu schweren Nachteilen<br />

der Kommunen bei der Gestaltung des<br />

ÖPNV führen, weil sich zum einen der Verwaltungsaufwand<br />

massiv erhöhen würde<br />

und zum anderen die Kommunen mit der<br />

Regulierung von globalen Verkehrsanbietern<br />

allein gelassen werden.<br />

„Die Kommunen könnten überdies das<br />

Gesetz nicht rechtssicher anwenden, was<br />

sie in vielfältige und langwierige Rechtsstreitigkeiten<br />

mit privaten Verkehrsunternehmen<br />

verwickeln würde“, befürchtet OB<br />

Reiter und weist damit den jetzigen Referentenentwurf<br />

zurück: „Aus kommunaler<br />

Sicht kann die vorgeschlagene Regelungssystematik<br />

somit nicht als hinreichend<br />

zukunftsfähiges Instrument angesehen<br />

werden, um auf die jeweiligen örtlichen<br />

Gegebenheiten reagieren und das verkehrliche<br />

Angebot zukunftsweisend gestalten<br />

zu können.“<br />

VERFASSUNGSWIDRIGE PASSAGE<br />

In einem sechsseitigen Papier wird die<br />

Ablehnung des bisherigen Entwurfs konkretisiert,<br />

wobei man sich hauptsächlich<br />

gegen die beiden geplanten Verkehrs arten<br />

Linienbedarfsverkehr und gebündelter<br />

Bedarfsverkehr positioniert.<br />

Die hier angedachte Differenzierung sei<br />

aus kommunaler Sicht unnötig und hinderlich.<br />

Gänzlich unvereinbar mit dem<br />

Paragraf 12 des Grundgesetzes, dem Recht<br />

auf freie Berufswahl, hält man die formulierten<br />

Pooling-Regelungen. Die Stellungnahme<br />

spricht in diesem Zusammenhang<br />

sogar von einer verfassungswidrigen Passage.<br />

Mit dem vorgesehenen gebündelten<br />

Bedarfsverkehr wären Kommunen künftig<br />

verpflichtet, drei statt bisher zwei<br />

Verkehrsarten administrativ regeln zu<br />

müssen (<strong>Taxi</strong>, Mietwagen + privates Pooling).<br />

„In vielen Bundesländern wären die<br />

Kommunen auch die zuständigen Genehmigungsbehörden<br />

für den eigen- und<br />

gemeinwirtschaftlichen Linienbedarfsverkehr“,<br />

heißt es im Statement. „Damit<br />

müssten die Kommunen bis zu vier unterschiedlich<br />

geregelte Genehmigungstypen<br />

für digitale Bedarfsverkehre im Verwaltungsvollzug<br />

steuern. Unzweifelhaft führt<br />

allein dieser Sachverhalt zu einer starken<br />

Ausweitung der Verwaltungstätigkeit<br />

der Kommunen. […] Deshalb wäre die<br />

Einführung eines einheitlichen Genehmigungstatbestandes<br />

für alle digitalen<br />

OB Dieter Reiter<br />

hat zur geplanten<br />

PBefG-Novelle<br />

Stellung bezogen.<br />

Bedarfsverkehre für die Kommunen von<br />

großem Wert.“<br />

Kritik äußert die Landeshauptstadt auch<br />

an der Aufweichung der Rückkehrpflicht,<br />

indem so genannte Abstellorte erlaubt werden<br />

sollen, zu denen Mietwagen an Stelle<br />

des Betriebssitzes zurückkehren müssen.<br />

„Damit wird das bisherige Unterscheidungsmerkmerkmal<br />

der Taxen, die an der<br />

Straße bereitstehen oder per Heranwinken<br />

beauftragt werden, und des Mietwagens,<br />

der nur auf vorherige Bestellung fährt, ad<br />

absurdum geführt.“<br />

An dieser Stelle wird alternativ vorgeschlagen,<br />

auf jenes Unterscheidungsmerkmal<br />

<strong>Taxi</strong> und Mietwagen künftig<br />

zu verzichten. „Es gibt keinen plausiblen<br />

Grund mehr, Fahrzeuge, die Fahrgäste<br />

spontan befördern, unterschiedlich<br />

zu regeln“, heißt es in der Begründung.<br />

„Die Regulierung muss vielmehr danach<br />

unterscheiden, ob Fahrgäste besonders<br />

schutzbedürftig sind (z. B. viele Fremde<br />

an Flughäfen) und ob ggf. Überlastungen<br />

im Straßenraum stattfinden.“ jh<br />

FOTO: M. Nagy<br />

12 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI


MOBILITÄT<br />

EIN ZENTRALER<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Die viel beschworene Verkehrswende ist für <strong>München</strong> ein wichtiger Schritt<br />

in die Zukunft. Klimaschutz und Ausbau des ÖPNV stehen dabei ganz oben<br />

auf der Agenda. Dafür hat man ein eigenes Referat geschaffen.<br />

FOTO: Landeshauptstadt <strong>München</strong><br />

Mit dem Stichtag <strong>1.</strong> Januar <strong>2021</strong> wurde das Münchner<br />

Mobilitätsreferat gegründet. Es soll als zentraler<br />

Ansprechpartner für alle Bereiche des Verkehrs und der<br />

Mobilität verstanden werden und den Weg in eine emissionsfreie<br />

Zukunft ebnen. Nicht alles ist gänzlich neu am Referat, vielmehr<br />

kann es als Neuordnung verschiedener Bereiche aus anderen<br />

Referaten angesehen werden. Durch die Reorganisation verspricht<br />

sich Georg Dunkel, Leiter des neuen Referates, die notwendige<br />

Schlagkraft, um die eine Verkehrswende, bei der auch das <strong>Taxi</strong><br />

eine Rolle spielt, in die Realität umzusetzen.<br />

Christina Warta, Pressesprecherin des neuen Referates,<br />

beschreibt, wie das <strong>Taxi</strong>gewerbe wahrgenommen wird: „Aus der<br />

Sicht des neuen Referates ist das <strong>Taxi</strong> Teil des öffentlichen Verkehrs<br />

und somit elementarer Teil der Mobilitätsplanungen in <strong>München</strong>.<br />

Im Kreisverwaltungsreferat liegt dabei die Zuständigkeit<br />

für die städtische <strong>Taxi</strong>kommission, beim Mobilitätsreferat die<br />

Zuständigkeit für den Straßenverkehrspart, beispielsweise die<br />

<strong>Taxi</strong>standplätze.“<br />

ZWEI HAUPTABTEILUNGEN<br />

Über 400 Menschen sind dem Referat direkt zugeordnet. Vorübergehender<br />

Hauptsitz ist derzeit die Implerstraße 7 bis 9. Organisatorisch<br />

ist das Referat in zwei Hauptabteilungen aufgeteilt.<br />

Im Geschäftsbereich „Strategie“ werden stetig Daten erhoben, die<br />

eine Bewertung der Wirksamkeit neu entwickelter Strategien<br />

zulassen (siehe auch Seite 24). Neben der Entwicklung neuer<br />

Pilotprojekte betreut das Referat auch Sonderprojekte und<br />

Stakeholder-Plattformen zur Mobilität (z. B. „IsarTiger“). Laut<br />

Christina Warta spielt das <strong>Taxi</strong> in der bedarfsorientierten Mobilität<br />

dabei eine wichtige Rolle. Für den Bereich „On-Demand-<br />

Mobilität“ wird von der Landeshauptstadt <strong>München</strong> derzeit ein<br />

Gesamt konzept zum Thema Shared Mobility entwickelt, das<br />

voraussichtlich im Sommer dem Stadtrat zur Beschlussfassung<br />

vorgelegt werden soll.<br />

Im zweiten Geschäftsbereich werden alle stadtgebietsbezogenen<br />

Planungen und Projekte, wie beispielsweise neue Busspuren,<br />

umgesetzt. Oberste Priorität hat dabei der Faktor „Null Emissionen“<br />

und die Verkehrssicherheit. Bezirksausschüsse und Bürger<br />

können ihre Anliegen direkt dem Geschäftsbereich unterbreiten.<br />

Auch temporäre Beschilderungen für Baustellen, Filmaufnahmen<br />

und Veranstaltungen liegen in der Verantwortung des Geschäftsbereichs<br />

„Verkehrs- und Bezirksmanagement“.<br />

In beiden Geschäftsbereichen gibt es also durchaus Berührungspunkte<br />

mit dem <strong>Taxi</strong>gewerbe. Das neue Mobilitätsreferat<br />

hat das <strong>Taxi</strong>gewerbe im Blick und ist bereit für den regelmäßigen<br />

Austausch, wie beispielsweise beim IHK-<strong>Taxi</strong>-Dialogtag.<br />

Auch in schwierigen Zeiten:<br />

Wir bieten Ihnen für Taxen und Mietwagen:<br />

Preisgünstige Sondertarife für Taxen und Mietwagen<br />

Besondere Flottenkonditionen ab 3 Konzessionen<br />

Sondereinstufungen für Neueinsteiger<br />

Rechtschutz- und Betriebshaftpflichtkonzepte<br />

Carl-Zeiss-Str. 49<br />

85521 Riemerling/Ottobrunn<br />

Telefon 089 / 58 90 96 70<br />

Web www.fvo-finanz.de<br />

E-Mail info@fvo-finanz.de<br />

Seit dem<br />

<strong>1.</strong> Dezember leitet<br />

Georg Dunkel die<br />

Geschicke des<br />

Mobilitätsreferates.<br />

Ein besonderes Gewicht wird weiterhin dem Stab für Kommunikation<br />

und Öffentlichkeitsarbeit zugewiesen. Sein wichtigster<br />

Kommunikationskanal neben den Social Media soll dabei die Website<br />

www.muenchenunterwegs.de sein. sg<br />

UNTER<br />

STÜTZER<br />

DES TAXI<br />

GEWERBES<br />

TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />

13


TAXIVERBAND MÜNCHEN TVM<br />

TVM TAGT DIGITAL<br />

Premiere beim <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong>: Erstmals fand die Jahreshauptversammlung<br />

ausschließlich digital statt. Die Themen waren trotzdem umfangreich wie eh und je.<br />

Entsprechend erwartete die Mitglieder<br />

des TVM eine detaillierte<br />

Tagesordnung. Wie immer begann<br />

die Versammlung nach der Begrüßung<br />

zunächst mit dem Tätigkeitsbericht des<br />

Vorstandes. Die Aktivitäten des Verbands<br />

im Jahr 2020 waren natürlich im Wesentlichen<br />

von den sich ergebenden Herausforderungen<br />

durch die Pandemie geprägt.<br />

Trotzdem wurden im gesamten Jahr 2020<br />

so viele Dinge angeschoben und durchgeführt<br />

wie selten zuvor innerhalb eines<br />

Jahres.<br />

Seit Jahren nimmt auch die Elektromobilität<br />

einen breiten Stellenwert in der<br />

Arbeit des TVM ein. Der Umstieg auf nicht<br />

fossile Antriebe fällt noch immer vielen<br />

Unternehmern trotz Förderprogrammen<br />

und behördlicher Unterstützung schwer.<br />

Aktuell ist natürlich die Bereitschaft und<br />

auch die Möglichkeit der Investition in neue<br />

Fahrzeuge eher gebremst. Dennoch ist es<br />

wichtiger denn je, die brennstofffreie Mobilität<br />

im <strong>Taxi</strong>gewerbe umzusetzen.<br />

Erfreulich ist die inzwischen umgesetzte<br />

Förderung von Inklusionstaxis. Die Stadt<br />

fördert den Umbau von <strong>Taxi</strong>fahrzeugen<br />

mit bis zu 10.000 Euro – für die nächsten<br />

drei Jahre für zehn Fahrzeuge pro Jahr.<br />

Immerhin wurde trotz aller Widrigkeiten<br />

von manchen Unternehmern die Förderung<br />

beansprucht. Wir hoffen aber, dass<br />

Zur erstmaligen digitalen<br />

Jahreshauptversammlung<br />

hatten sich die TVM-<br />

Mitglieder von zu Hause<br />

zugeschaltet.<br />

in diesem Jahr die Förderung für alle zehn<br />

möglichen Fahrzeuge beantragt wird. Der<br />

TVM wird über alle verfügbaren Kanäle<br />

informieren und bietet auch hier Beratung<br />

und Begleitung beim Umstieg auf diesen<br />

neuen Kundenkreis an.<br />

VIELE POLITIKER-GESPRÄCHE<br />

Inzwischen hat der Verband seine Kontakte<br />

in alle Ebenen der Politik deutlich verbessern<br />

können, im Laufe des vergangenen<br />

Jahres fanden Gespräche im Bayerischen<br />

Landtag, beim Wirtschaftsministerium und<br />

auch im Verkehrsministerium statt, ebenfalls<br />

im Rathaus mit allen Stadtratsfraktionen,<br />

mit dem Oberbürgermeister Dieter<br />

Reiter und der neuen Bürgermeisterin Katrin<br />

Habenschaden. Bei allen Gesprächen<br />

konnten die Positionen des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />

gut dargestellt werden und es stieß dort<br />

auch auf Verständnis und offene Ohren.<br />

Vor allem in den bayerischen Ministerien<br />

haben wir mittlerweile die existenzielle<br />

Notwendigkeit weiterer Hilfen verdeutlichen<br />

können, insofern hoffen wir, dass in<br />

der Überbrückungshilfe 3 notwendige Hil-<br />

ÖFFNUNG FÜR GANZ BAYERN<br />

Laut Satzung können bislang im <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong> alle<br />

Unternehmer Mitglied werden, die ein <strong>Taxi</strong>unternehmen im<br />

Pflichtfahrgebiet <strong>München</strong> betreiben. Bereits letztes Jahr<br />

wurde bei der Jahreshauptversammlung die Diskussion<br />

geführt, die Öffnung zumindest auch für Oberbayern<br />

zu betreiben, um eine Organisationsstruktur<br />

des <strong>Taxi</strong>gewerbes für den gesamten Wirtschaftsgroßraum<br />

<strong>München</strong> zu erreichen. Durch den Austritt des<br />

Landesverbands Bayerischer <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmen<br />

aus dem Bundesverband BVTM (ehemals<br />

BZP) hat sich ergeben, dass kein einziger bayerischer<br />

Verband die Interessen des bayerischen <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />

unter dem Dach des BVTM vertreten kann.<br />

Um diese Lücke zu füllen, hat sich der Vorstand des TVM<br />

zunächst entschlossen, dem bestens etablierten und vernetzten<br />

Bundesverband beizutreten. Gleichzeitig sollte die<br />

Mitgliederversammlung um die Zustimmung für eine<br />

Satzungsänderung gebeten werden, um die Öffnung<br />

des TVM auf den gesamten bayerischen Bereich zu<br />

ermöglichen. Die dafür erforderliche Zweidrittelmehrheit<br />

wurde bei lediglich zwei Enthaltungen<br />

erreicht. Somit können nun dem TVM<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmen aus ganz Bayern beitreten. Über<br />

eine Namenserweiterung wird noch beraten, in den<br />

nächsten Monaten wird zunächst eine bayerische Organisationsstruktur<br />

aufgebaut. <br />

fb<br />

FOTO: Pixabay, Freepik / Starline, TVM<br />

14 <strong>1.</strong> QUARTAL 2020 TAXI


TAXIVERBAND MÜNCHEN TVM<br />

80 BESCHWERDEN AN 80 TAGEN<br />

Gregor Beiner, Florian Schmelmer, Florian Bachmann und Christian<br />

Hess übergeben 80 dokumentierte Verstöße der Uber- und<br />

Free-Now-Fahrer.<br />

In einer konzentrierten Aktion haben Münchner <strong>Taxi</strong>unternehmer*innen<br />

diverse Verstöße gegen Mietwagenfahrer<br />

gesammelt. Sie konnten in den letzten Wochen bei Fahrten<br />

oder Beobachtungen auf der Straße entsprechende Rechtsverstöße<br />

nachweisen, die nun alle zur Anzeige gebracht wurden.<br />

80 Anzeigen aus 80 Tagen wurden vom <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong><br />

am 3. Februar <strong>2021</strong> an das Kreisverwaltungsreferat (KVR)<br />

übergeben.<br />

Die festgestellten Verstöße reichen vom fehlenden oder nicht<br />

eingeschalteten Wegstreckenzähler über Verstöße gegen die<br />

Rückkehrpflicht bis hin zur Schwarzarbeit, von der die Fahrer<br />

freimütig während der Fahrt geplaudert haben. Festzuhalten<br />

bleibt, dass tatsächlich bei allen der durchgeführten Testfahrten<br />

ein Verstoß festgestellt wurde, die Verstöße also System<br />

haben. Uber und Free Now Ride zeigen damit erneut, dass ihr<br />

Geschäftsmodell nur mit der Umgehung des Gesetzes funktioniert.<br />

Die Gruppe wird auch weiterhin Verstöße dokumentieren,<br />

und wir hoffen sehr, dass der Gesetzgeber seine Pflicht wahrnimmt,<br />

Uber und Free Now Ride in die Schranken zu weisen.<br />

Bei der Übergabe bedankte sich Florian Schmelmer vom KVR<br />

für die Dokumentation der Beschwerden. Er gab an, dass diese<br />

nun geprüft und – soweit die Genehmigungen nicht in <strong>München</strong><br />

erteilt worden sind – an die zuständigen Landratsämter zur<br />

Verfolgung weitergegeben werden. <br />

fb<br />

fen auch umgesetzt werden. Sehr erfreulich<br />

und konstruktiv haben sich weiterhin<br />

die Kontakte zum KVR entwickelt. Seine<br />

wesentliche Finanzierung erreicht der<br />

<strong>Taxi</strong>verband über die Schulungen. Diese<br />

sind 2020 coronabedingt über weite Strecken<br />

ausgefallen. Soweit Schulungen überhaupt<br />

stattfinden konnten, meldeten sich<br />

auch deutlich weniger Personen an. Somit<br />

sind die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr<br />

drastisch eingebrochen. Erschwerend<br />

kommt hinzu, dass Vereine nicht förderungsfähig<br />

sind, sodass der Verband das<br />

Jahr ohne irgendwelche Überbrückungen<br />

oder Hilfen überstehen musste.<br />

Neben allen anderen Tätigkeiten hat<br />

der <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong> mit den beiden<br />

Münchner <strong>Taxi</strong>zentralen auch den Tarifantrag<br />

vorbereitet und ausgearbeitet. Die<br />

Ergebnisse hierzu sind hier im Heft zu finden.<br />

Über das gesamte vergangene Jahr<br />

hinweg hat der TVM so intensiv und so konstruktiv<br />

wie möglich auf der Bundesebene<br />

beim Thema Änderung des Personenbeförderungsgesetzes<br />

seine Positionen eingebracht.<br />

Die hier entstandenen Kontakte<br />

werden bei der ebenfalls auf der Versammlung<br />

durch Satzungsänderung beschlossene<br />

bayernweite Öffnung des Verbands behilflich<br />

sein (siehe nebenstehenden Beitrag).<br />

PERSONELLE ERWEITERUNG<br />

Mit einer weiteren Satzungsänderung<br />

wurde die Möglichkeit eröffnet, Einladungen<br />

zu den Mitgliederversammlungen nicht<br />

ausschließlich nur postalisch, sondern auch<br />

per Mail verschicken zu können, sowie<br />

künftige Mitgliederversammlungen und<br />

dortige Entscheidungen digital stattfinden<br />

lassen zu können.<br />

Nach den erforderlichen und erfolgten<br />

Entlastungen gab es bei den Wahlen<br />

zum Vorstand neben „Altbewährtem“ eine<br />

erfreuliche Erweiterung. Bis zur nächsten<br />

Versammlung wird zusätzlich zu Gert<br />

Wohlgemuth, Gregor Beiner, Karl-Heinz<br />

Wölfle und Florian Bachmann auch Pablo<br />

den Verein führen und nach außen vertreten.<br />

<br />

fb<br />

TAXIVERBAND MÜNCHEN E. V. (TVM)<br />

Rosenheimer Straße 139<br />

81671 <strong>München</strong><br />

Tel. / Verband: +49 (0)89 / 45 05 41 13<br />

Tel. / <strong>Taxi</strong>schule: +49 (0)89 / 49 00 44 94<br />

E-Mail: info@taxiverband-muenchen.de<br />

www.taxiverband-muenchen.de<br />

Presserechtlich verantwortlich für<br />

die TVM-Seiten: Florian Bachmann<br />

Redaktion: Florian Bachmann (fb)<br />

Arbeits- und Verkehrsmedizin Kirchheim GmbH & Co.KG<br />

Alle Untersuchungen für Erwerb und Verlängerung von Führerscheinen zu<br />

besonders freundlichen und fairen Konditionen mit oder ohne Anmeldung.<br />

Am Brunnen 17<br />

85551 Kirchheim<br />

Nähe Messe Riem<br />

Tel.:<br />

oder:<br />

oder:<br />

089/9036110<br />

089/991880-0<br />

089/9033366<br />

www.verkehrsmedizin-dr.hingerle.de<br />

info@verkehrsmedizin-dr.hingerle.de<br />

Wir haben für Sie geöffnet:<br />

Montag bis Freitag von 08:00 bis 12:00 Uhr<br />

Montag und Donnerstag von 14:00 bis 18:00 Uhr<br />

TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL 2020<br />

15


ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />

ISARFUNK<br />

GOES COURIER<br />

Während Covid 19 dem <strong>Taxi</strong>gewerbe einen brutalen Schlag versetzt,<br />

boomen Amazon & Co. IsarFunk hat deshalb einen routingbasierten<br />

Lieferdienst entwickelt.<br />

Noch immer lähmt Corona die Wirtschaft und mit ihr das<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe – eine schnelle Entspannung der Situation<br />

ist nicht in Sicht. Aber auch wenn am Ende des Tunnels<br />

irgendwann Licht zu sehen sein wird: Zu alter Stärke wird sich<br />

die Branche nicht wieder erheben. Schon vor Corona haben sich<br />

immer mehr Branchenneulinge ein Stück vom Kuchen der Personenbeförderung<br />

abgeschnitten. Und das wird auch so weitergehen,<br />

wenn es nach Uber & Co. geht. Bleiben fürs <strong>Taxi</strong> bald nur<br />

noch die Krümel?<br />

Für die Zentralenbetreiber ist es allerhöchste Zeit, über zusätzliche<br />

Geschäftsfelder nachzudenken, um die Umsätze der <strong>Taxi</strong>fahrer<br />

zu sichern. Ein Blick in die Tagespresse zeigt: Paket- und<br />

Lieferdienste boomen. Und das nicht erst seit Corona.<br />

Treibende Kraft ist der stetig steigende Umsatz im Online-Handel,<br />

der sich in Deutschland zwischen 2012 und 2018 auf 53,4 Mrd.<br />

Euro verdoppelt hat. Die Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP)<br />

sind heute bedeutende Bestandteile unseres Wirtschaftssystems.<br />

Ihre kleinste Ausformung ist der regionale Expresslieferdienst in<br />

Ballungsgebieten – der Stadtkurier.<br />

In <strong>München</strong> existieren etwa 20 etablierte Stadtkurierzentralen,<br />

die je nach Ausprägung vom Fahrradkurier bis zum Hebebühnen-<br />

Lkw praktisch jedes Transportgut befördern können. Dazu<br />

drängen weitere Anbieter in Form von Franchise-Plattformen auf<br />

den hiesigen Markt, an die sich die Kurierfahrer – meist selbst<br />

fahrende Einzelunternehmer – unbürokratisch per App anschließen<br />

können.<br />

Größere Kurierzentralen verfügen über bis zu 100 angeschlossene<br />

Kurierunternehmer, von denen sie zwischen 30 und 35 Prozent<br />

Vermittlungsprovision nehmen.<br />

Die gute Nachricht lautet: Als <strong>Taxi</strong>zentrale muss man das Rad<br />

nicht neu erfinden, um Sachtransporte wettbewerbsfähig zu vermitteln.<br />

Zentrale, Call-Center, Fahrer, Fahrzeuge, Kunden – alles<br />

bereits vorhanden.<br />

MYWIRT – GEBURTSSTUNDE DES KURIERTARIFS<br />

BEI ISARFUNK<br />

IsarFunk hatte sich im April 2020 entschlossen, sein Dienstleistungsangebot<br />

auf professionelle Kurierdienstleistungen zu<br />

erweitern, um neue Marktanteile zu erobern. Noch in der Planungsphase,<br />

quasi aus der Not geboren, entwickelte sich dabei die<br />

Solidaritätsaktion „MyWirt“ zum Betatest für den neuen Geschäftsbereich.<br />

MyWirt ermöglichte den Restaurants Essenslieferungen<br />

für pauschal 10 Euro in einem großen Teil des Stadtgebietes.<br />

Diese von IsarFunk und seinen Fahrern bzw. Unternehmern<br />

subventionierte Aktion lieferte nützliche Erfahrungen, die in die<br />

Entwicklung des Kurierprojektes einflossen. Schließlich entschloss<br />

sich IsarFunk, MyWirt auf rentable Füße zu stellen, und wandelte<br />

es in den ersten offiziellen Kuriertarif des Unternehmens um, den<br />

TEN. Die Reichweite der 10-Euro-Pauschale wurde auf praxisnahe<br />

drei Kilometer reduziert. Etwaige Mehrkilometer werden nun<br />

extra berechnet.<br />

Immer mehr Gastronomen nehmen diesen Tarif seitdem exklusiv<br />

in Anspruch und sind von der Verbindung aus Leistungsfähigkeit<br />

und Preistransparenz überzeugt.<br />

Der TEN ist auf Einzelsendungen mit höchster Dringlichkeit<br />

ausgerichtet und fügte sich mit seiner einfachen Preisstaffelung<br />

noch verhältnismäßig leicht in die bestehende <strong>Taxi</strong>vermittlung ein.<br />

FOTO: Screenshots IsarFunk<br />

16 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI


ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />

Da man bei der nun geplanten Erweiterung auf Kurierfahrten<br />

jedoch nicht jedem Kundenwunsch gerecht werden kann, mussten<br />

weitere Produkte und Tarife entwickelt werden. Das stellte<br />

die Vermittlung vor ganz neue Herausforderungen: Ähnlich wie<br />

beim Ride-Pooling ist es erforderlich, mehrere Transportaufträge<br />

in ein Fahrzeug zu kombinieren. Gleichzeitig müssen dabei<br />

Fahrtstrecke, Packstückanzahl, Paketgröße und Terminvorgaben<br />

beachtet werden.<br />

DIE GRENZEN DER SOFTWARE<br />

Der Dispoleitung von IsarFunk war klar: Die <strong>Taxi</strong>vermittlung,<br />

so wie sie für den Personentransport ausgerichtet ist, kann nicht<br />

alle Anforderungen des neuen Geschäftsbereichs erfüllen. Ebenso<br />

klar war, dass eine zusätzliche Vermittlungssoftware einen<br />

hohen finanziellen Aufwand bedeuten würde. Das eigentliche<br />

K.-o.-Kriterium war jedoch die Unmöglichkeit, zwei verschiedene<br />

Systeme zu kombinieren.<br />

In mehrmonatiger Kleinarbeit erweiterte man daher die Leistung<br />

des bestehenden FMS-Vermittlungssystems. Neue Auftragsarten<br />

und Vermittlungsmerkmale wurden geschaffen, das zentrale<br />

Routing-Modul wurde grenzwertig zweckentfremdet – am Ende<br />

entstand eine Kuriervermittlung, die über besondere Leistungsmerkmale<br />

verfügt.<br />

DER 60-MINUTEN-KNIFF<br />

Ihr Aushängeschild ist das 60-Minuten-Zeitfenster zwischen Auftragsannahme<br />

und Zustellung. Dieser knappe Zeitraum umfasst<br />

Anfahrt, Abholung und Zustellung mindestens eines Auftrages.<br />

Bis zu vier Aufträge sollten in diesem Zeitrahmen für einen Fahrer<br />

abzuwickeln sein, um maximalen Umsatz zu erzielen.<br />

Bei IsarFunk weiß man um die Ambitioniertheit dieses Ziels,<br />

das ohne das engagierte Mitwirken der Flotte nicht erreicht wird.<br />

Um den Fahrern jede Scheu vor den Kurieraufträgen zu nehmen,<br />

legt man großen Wert darauf, die Vermittlung möglichst klar zu<br />

gestalten und lückenlos die nötigen Informationen zu liefern. Ein<br />

Kurierauftrag ist ein Datensatz ohne Variable. Alle Aufträge tragen<br />

eine Rechnungs-, Abhol- und Zieladresse. Der Fahrpreis laut<br />

Preisliste wird immer ausgewiesen, die Packstückgröße und -zahl<br />

ebenso. Es handelt sich grundsätzlich um Rechnungsfahrten für<br />

Geschäftskunden, was die Abrechnung sowie die Park- und Ladesituation<br />

vereinfacht. Bei gebündelten Aufträgen sind zudem die<br />

Reihenfolge der anzufahrenden Adressen sowie die jeweiligen<br />

Zieltermine enthalten.<br />

Da die Verfügbarkeit, also die schiere Anzahl einsatzbereiter<br />

<strong>Taxi</strong>s, über den Erfolg des Projektes maßgeblich entscheidet, ist es<br />

wichtig, Euro-<strong>Taxi</strong>-2_01-2016.qxp_Layout dass möglichst viele teilnehmen. 1 29.0<strong>1.</strong>16 So 10:28 kann Seite IsarFunk 1 Courier<br />

seinen Vorteil gegenüber anderen, preisgünstigeren Anbietern<br />

ausspielen: extrem kurze Anfahrts- und Erledigungszeiten.<br />

DOPPELTER UMSATZ<br />

Das Prinzip „zuverlässige Schnelligkeit“ bildet die Grundlage für<br />

die Gestaltung der Tarife, die sämtlich über dem Marktdurchschnitt<br />

liegen. Die Bündelung mehrerer Aufträge, die jeweils voll<br />

abgerechnet werden, führt zusätzlich zu einer massiven Steigerung<br />

des Kilometer-Umsatzes. Bei Simulationen konnte eine Umsatzsteigerung<br />

um knapp 100 Prozent im Vergleich zu einem vergleichbaren<br />

<strong>Taxi</strong>auftrag erzielt werden.<br />

ISARFUNK TAXIZENTRALE GMBH & CO. KG<br />

Rosenheimer Straße 139, 81671 <strong>München</strong><br />

Telefon / <strong>Taxi</strong>ruf: 089 / 450 540<br />

Telefon / Verwaltung: 089 / 450 54-100<br />

E-Mail: verwaltung@isarfunk.de<br />

www.isarfunk.de,<br />

www.facebook.com/isarfunk450540<br />

Redaktion und presserechtlich verant wortlich für die<br />

IsarFunk-Seiten: Christian Hess<br />

Insgesamt gliedert sich die Kurierpreisliste in vier Einzeltarife,<br />

die den spezifischen Anforderungen der Kundschaft gerecht werden<br />

sollen. Ob Einzelsendung oder Tourendienst, Drucksache oder<br />

Essenslieferung, Fernfahrt oder Kleinumzug – jeder Transportfall<br />

kann hier seine Lösung finden.<br />

Das gilt insbesondere, wenn im weiteren Verlauf des Projektes<br />

selbst fahrende Kurierunternehmer mit Transportern, Lastenrädern<br />

und Fahrrädern angeschlossen werden und damit das Leistungsspektrum<br />

ergänzen.<br />

Ein weiterer Ausbauschritt könnte dann die Kooperation mit<br />

internationalen Expressdienstleistern sein. Doch bis dahin wird<br />

noch etwas Wasser die Isar hinunterfließen …<br />

Egal was kommt, IsarFunk ist entschlossen, nicht nur seinen<br />

Anteil am Kuchen zu sichern. Vielmehr hat man es auf ein frisches<br />

Stück abgesehen. Mitte Februar <strong>2021</strong> geht IsarFunk COURIER<br />

offiziell in Betrieb. <br />

jd<br />

Kfz-Meisterbetrieb<br />

für alle Fabrikate<br />

gut · preiswert · schnell · zuverlässig<br />

Reparatur/Inspektion<br />

Unfallinstandsetzung<br />

TÜV & AU, und vieles mehr<br />

Sonderpreis<br />

EURO-TAXI Handels GmbH <strong>München</strong><br />

Schießstättstr. 12 · 80339 <strong>München</strong> · Tel. 089 7470145<br />

Öffnungszeiten Montag – Freitag 8.00 –18.00 Uhr<br />

UNTER<br />

STÜTZER<br />

DES TAXI<br />

GEWERBES<br />

UNTER<br />

STÜTZER<br />

DES TAXI<br />

GEWERBES<br />

TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />

17


FLUGHAFEN<br />

Ein Archivfoto aus Vor-<br />

Corona-Zeiten: Inzwischen<br />

wird der Speicher in der<br />

Wartungsallee anderweitig<br />

benötigt.<br />

DER HAUPTSPEICHER<br />

IST GESCHICHTE<br />

Seit Monaten ist der <strong>Taxi</strong>speicher am Flughafen verwaist. Die FMG hat den<br />

Platz deshalb inzwischen anders verplant.<br />

Vom ehemaligen <strong>Taxi</strong>speicher ist nicht mehr viel zu sehen.<br />

Die Container sind entfernt und die relativ jungfräulichen<br />

E-<strong>Taxi</strong>-Ladestationen sind abgebaut worden. Viel erinnert<br />

nicht mehr daran, dass hier noch vor einem Jahr ein reges <strong>Taxi</strong>-<br />

Treiben herrschte. Was sicherlich für den einen oder anderen<br />

überraschend kam, hat die FMG wie folgt begründet: „Trotz starker<br />

Aufkommensrückgänge im Aviation-Sektor können wir auf<br />

unserem neuen Innovationsstandort LabCampus bereits im Frühjahr<br />

einen neuen Geschäftspartner willkommen heißen. […] Wir<br />

bedauern allerdings, mitteilen zu müssen, dass als ein Standort<br />

für das neue Unternehmen u. a. auch der vor Kurzem errichtete<br />

<strong>Taxi</strong>speicher in der Wartungsallee ausgewählt wurde, nachdem<br />

dieser seit vielen Monaten nicht mehr genutzt wurde.“<br />

TAXI-SERVICEPOINT-FLUGHAFEN<br />

Der <strong>Taxi</strong>-Servicepoint im Terminal 2 des Flughafens ist<br />

bis auf Weiteres nicht besetzt. Voucher etc. können im<br />

Briefkasten des Servicepoints eingeworfen werden. Da die<br />

IsarFunk Zentrale in der Rosenheimer Straße nicht für den<br />

Publikumsverkehr freigegeben ist, kann man die Flughafen-Plakette<br />

nur nach Absprache vor Ort am Flughafen<br />

bekommen. Bitte rufen sie vorab unter 089/97 58 50 50<br />

an, um einen Termin zu vereinbaren. <br />

if<br />

DURCHFAHRTS-<br />

PAUSCHALE ANGEPASST<br />

Seit Mitte Dezember haben IsarFunk und<br />

die FMG die Durchfahrtspauschale am<br />

Flughafen angepasst. Wie auch schon beim<br />

ersten Lockdown wird aktuell anstatt der<br />

üblichen 1,50 Euro jetzt nur ein symbolischer<br />

Betrag von einem Cent fällig. Voraussichtlich<br />

bis Ende Februar soll es bei dem<br />

reduzierten Betrag für die Durchfahrtspauschale<br />

bleiben. <br />

if<br />

ERSATZSPEICHER IM ÖSTLICHEN BEREICH<br />

Weiterhin wird in dem Schreiben darauf hingewiesen, dass die<br />

Baumaßnahmen in der zweiten Kalenderwoche beginnen. Viel<br />

Zeit hat die FMG also nicht verstreichen lassen, immerhin war<br />

das Anschreiben auf den 8. Januar datiert.<br />

Erfreulicherweise hat sich der Flughafenbetreiber aber auch<br />

schon Gedanken über die Zukunft gemacht. So wird ab dem zweiten<br />

<strong>Quartal</strong> wieder mit höheren Fluggastzahlen gerechnet, was<br />

mit einem höheren <strong>Taxi</strong>aufkommen einhergeht. Sollte dann ein<br />

<strong>Taxi</strong>hauptspeicher benötigt werden, verspricht die FMG schnell zu<br />

handeln. Einen konkreten Standort für einen neuen <strong>Taxi</strong>speicher<br />

gibt es derzeit noch nicht, die ersten Planungen ziehen aber einen<br />

neuen Speicher im Osten des Flughafens in Betracht.<br />

Die Anfahrt für die Münchner <strong>Taxi</strong>s wird dadurch zwar etwas<br />

länger, die Entfernung zum Terminal wird aber, aller Voraussicht<br />

nach, ähnlich weit sein wie der Weg von der Wartungsallee zum<br />

Terminal. Ziel ist es, wie schon bisher, mit einer Ampel in der<br />

Fahrer-App unnötige Wege zu vermeiden und gegebenenfalls die<br />

Fahrzeuge direkt zu den Terminals zu leiten. Fakt ist: Wird ein<br />

Speicher benötigt, will die FMG handeln. Bleibt zu hoffen, dass es<br />

sich dann um eine dauerhafte Lösung handelt, die auch ähnlich<br />

schnell umgesetzt wird wie der Neubau an der Wartungsallee.<br />

<br />

if<br />

FOTOS: Pixabay, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

18 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI


DESINFEKTION<br />

DER KAMPF<br />

GEGEN EINEN<br />

UNSICHT BAREN<br />

FEIND<br />

Volldampf voraus: viel Nebel bei Decon-King<br />

Für die Beförderung betagter Senioren und Seniorinnen zu den Impfzentren ist<br />

das <strong>Taxi</strong> die beste Alternative. Die regelmäßige Desinfektion des Fahrzeugs ist<br />

deshalb eine wichtige Ergänzung zu Maske und Trennschutz.<br />

Die Wege, das <strong>Taxi</strong> zu desinfizieren,<br />

sind vielfältig.<br />

Viele Hersteller bieten<br />

mittlerweile ganz verschiedene<br />

Möglichkeiten an. Das in Berlin<br />

ansässige Unternehmen Collonil<br />

vertreibt ein Produkt, das ganz<br />

auf die Fahrzeugdesinfektion ausgerichtet<br />

ist.<br />

Der „Sanitizer Car“ basiert auf<br />

Ethanol und ist in einer Dose mit<br />

100 ml Fassungsvermögen erhältlich.<br />

Zur Anwendung stellt man<br />

die Dose zentral im Fahrzeug auf,<br />

schaltet die Lüftung an, rastet den<br />

Sprühkopf ein und schließt alle<br />

Türen. Innerhalb von zwei bis<br />

drei Minuten ist die Dose völlig entleert und<br />

der Vorgang abgeschlossen. Anschließend<br />

muss der Wagen lediglich kräftig gelüftet werden<br />

und ist dann sofort wieder einsatzbereit.<br />

Das Unternehmen Decon-King aus<br />

<strong>München</strong> bietet einen mobilen Desinfektions-Service<br />

an. Decon-King leitet eine<br />

Desinfektionsflüssigkeit, als sogenannten<br />

Cryo-Nebel, in den Innenraum des Fahrzeugs.<br />

Nach fünf bis sieben Minuten ist<br />

der Wagen voll vernebelt und desinfiziert.<br />

Die Dose von<br />

Collonil passt in<br />

jede Tasche.<br />

Dank einer speziellen Düse und<br />

dem verwendeten Cryo-Aerosol-<br />

Verfahren kann der Wagen nach<br />

einer kurzen Ablüftzeit wieder<br />

eingesetzt werden. Ein Nachwischen<br />

soll nicht notwendig sein.<br />

Im Münchner Umland bietet<br />

Decon-King einen Vor-Ort-Service<br />

an.<br />

Unter dem Label Carnatura bietet<br />

Vierol verschiedene Luftreiniger<br />

an. Der „Pure Car Luftreiniger“<br />

findet im Cupholder Platz und<br />

arbeitet mit der sogenannten<br />

Ionisationstechnik. Carnatura<br />

verspricht, dass er dank eines<br />

sogenannten E2f-Filters Keime<br />

oder Bakterien einfängt und die Verbreitung<br />

von Viren hemmt.<br />

STROM ÜBER USB-ANSCHLUSS<br />

Das Gerät verfügt über einen um 180 Grad<br />

schwenkbaren Kopf, mit dem die Richtung<br />

des Luftstroms bestimmt werden kann.<br />

Aktuell wird es für 49 Euro brutto angeboten.<br />

Ein relativ neues Produkt ist der „Pure<br />

Air Luftreiniger Hybrid“, welches sowohl<br />

für den Einsatz im Auto als auch im Büro<br />

Der „S-Portable“ von Carnatura passt perfekt<br />

in den Cupholder.<br />

konzipiert ist. Genau wie der kleinere „Pure<br />

Car Luftreiniger“ bezieht er seinen Strom<br />

über einen USB-Anschluss. Zur Montage<br />

im Auto werden Klebepads und Haltegurte<br />

mitgeliefert. Eine eingebaute Digitalanzeige<br />

informiert über die Nutzung des<br />

Filters und über den allgemeinen Zustand<br />

der Luft. Das Gerät ist mit einem 5-lagigen<br />

Hepa-Filter (H13) ausgestattet und kann<br />

pro Stunde 31m³ Luft reinigen.<br />

Der Luftreiniger „Pure Air Hybrid“ ist in<br />

drei verschiedenen Farbvarianten erhältlich<br />

und kostet 225 Euro brutto. <br />

sg<br />

AUCH IN DIESEN ZEITEN GIBT ES LICHTBLICKE.<br />

FOTOS: Pixabay, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Decon-King, Carnatura<br />

TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />

19


E-MOBILITÄT<br />

Es waren 2018 zwar nur<br />

zehn Jaguar E-<strong>Taxi</strong>s, die<br />

in Betrieb genommen<br />

wurden. Das Medienecho<br />

ist aber noch heute<br />

deutlich zu hören.<br />

WARUM<br />

EMISSIONS-<br />

FREIE TAXIS<br />

SEIN MÜSSEN<br />

In der Klimapolitik tut sich was, das ist nicht zu leugnen. Auch die Personenbeförderungsbranche<br />

muss, um eine Zukunft zu haben, ihren Teil dazu beitragen.<br />

Fangen wir mal beim großen Ganzen an. Wenn sich die<br />

Bundesrepublik Deutschland Klimaziele setzt, dann kann<br />

man leicht sagen: „Was geht mich das an?“ Viele vergessen<br />

aber dabei, dass sich auch die Kommunen Ziele setzen können,<br />

die durchaus einen Einfluss auf das Geschäft des Einzelunternehmers<br />

haben können.<br />

<strong>München</strong> beispielsweise hat das Mobilitätsreferat ins Leben<br />

gerufen, nicht nur, um neue Busspuren zu errichten, sondern<br />

in erster Linie auch, weil langfristig gesehen die Emissionen<br />

des Münchner Verkehrs deutlich reduziert werden müssen. Wer<br />

annimmt, dass das <strong>Taxi</strong>gewerbe eine Schonfrist bekommt, der<br />

geht nicht mit der Zeit. Auch das Argument „Wenn es dann so<br />

weit ist, kann ich immer noch auf ein E-<strong>Taxi</strong> oder Wasserstofftaxi<br />

umsteigen“ zeugt nicht von Weitsicht, denn die Einschränkungen<br />

für <strong>Taxi</strong>s mit Verbrenner werden kommen – vermutlich sogar<br />

schneller als gedacht.<br />

MÜNCHENS KLIMAZIELE<br />

So hatte <strong>München</strong> zunächst das Ziel angepeilt, bis 2050 weitestgehend<br />

klimaneutral zu sein. Als dann 2019 der Klimanotstand<br />

ausgerufen wurde, hat die Stadtverwaltung einen Auftrag bekommen,<br />

einen Handlungsplan auszuarbeiten, damit das Ziel der Klimaneutralität<br />

bereits im Jahr 2035 erreicht werden kann.<br />

Die Mitbewerber des <strong>Taxi</strong>gewerbes haben erkannt, welche<br />

Dringlichkeit und Priorität das Thema bei den Kommunen hat,<br />

und kommunizieren bereits jetzt über die Pressekanäle, wie ihr<br />

Beitrag zum Klimaschutz aussehen kann. Jüngstes Beispiel ist<br />

Free Now mit dem sogenannten Net-Zero-Plan. Er sieht vor, mittels<br />

Wiederaufforstung von Wäldern sofort klimaneutral zu arbeiten.<br />

Langfristig sieht der Net-Zero-Plan vor, dass alle eingesetzten<br />

Fahrzeuge emissionsfrei unterwegs sein werden. Bis 2025 soll das<br />

auf jedes zweite vom Personenbeförderer vermittelte Fahrzeug<br />

zutreffen. Bereits 2030 soll die vermittelte Flotte zu 100 Prozent<br />

emissionsfrei fahren. Diese Ziele sind jetzt nur mit Unterstützung<br />

der <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer möglich. Das ist auch Free<br />

Now klar. Ob 2030 noch <strong>Taxi</strong>s Platz in Free Nows Zukunftsvision<br />

finden, kann bezweifelt werden. Um den Plan umzusetzen, soll<br />

eine Reihe von Anreizen für diejenigen geschaffen werden, die<br />

bereit sind, auf saubere Autos umzusteigen. Beispielsweise will<br />

Free Now die Anschaffung und den Unterhalt solcher Fahrzeuge<br />

unterstützten. Auch wird davon gesprochen, dass emissionsfreie<br />

Fahrzeuge bei der Vermittlung bevorzugt werden. Schon in diesem<br />

Jahr soll in Hamburg ein Projekt mit 100 Fahrzeugen starten, das<br />

Free Now mit der Stadt Hamburg und weiteren Partnern umsetzt.<br />

Auch Uber will zur weltweiten Plattform für emissionsfreie<br />

Mobilität werden. Spätestens 2040 sollen alle vermittelten Fahrten<br />

nur von klimaneutralen Fahrzeugen durchgeführt werden.<br />

Als Zwischenschritt will man in Europa bis 2025 in sieben Städten<br />

die Hälfte der gefahrenen Kilometer ohne Schadstoff-Ausstoß<br />

zurücklegen. Auch in Deutschland soll der Plan umgesetzt werden.<br />

Namentlich wird Berlin genannt. Uber ist natürlich bewusst,<br />

dass der Umstieg mit Kosten verbunden ist, und hat angekündigt,<br />

800 Millionen Dollar bereitzustellen. Ob das Geld dabei als Kredit<br />

oder Subvention eingesetzt werden soll, ist unklar.<br />

Man kann es drehen und wenden, wie man will. Letztlich ist<br />

es egal, wie viele Argumente gegen den Einsatz eines E-<strong>Taxi</strong>s und<br />

FOTO: Jaguar Land Rover<br />

20 <strong>1.</strong> QUARTAL 2020 TAXI


E-MOBILITÄT<br />

Schenkt man Uber Glauben, dann<br />

werden in vier Jahren alle Uber<br />

Fahrten in Berlin von emissionsfreien<br />

Autos durchgeführt.<br />

FOTO: Uber Deutschland<br />

für den Verbrenner sprechen. Der Klimaschutz ist das Totschlagargument<br />

schlechthin. Dessen muss man sich bewusst sein. Keine<br />

Partei wird sich für die Stimmen der Zweifler aus den <strong>Taxi</strong>-Reihen<br />

erwärmen können, wenn die Konkurrenz ein Konzept zum Klimaschutz<br />

aus der Tasche zieht. Ob diese Konzepte eins zu eins<br />

umgesetzt werden, ist dann erst mal nebensächlich.<br />

Wird so ein Plan erfolgreich umgesetzt, dann kann es schnell<br />

passieren, dass der Dienstleister damit zum Aushängeschild und<br />

„Saubermann“ der Stadt wird. Wäre die Münchner E-<strong>Taxi</strong>-Förderung<br />

beispielsweise auf eine größere Gegenliebe beim hiesigen<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe getroffen, dann könnten heute schon Hunderte<br />

E-<strong>Taxi</strong>s in <strong>München</strong> auf der Straße sein. Man stelle sich nur mal<br />

vor, welche Folgen das haben würde. Sicher ist, dass die Stadt<br />

keine Gelegenheit ungenutzt gelassen hätte, um zu betonen, wie<br />

viele saubere <strong>Taxi</strong>s in der Stadt unterwegs sind. Das wäre eine PR-<br />

Kampagne, die das <strong>Taxi</strong>gewerbe nichts gekostet hätte, aber seinem<br />

Image zugutegekommen wäre. Als Beleg dafür dient der Start der<br />

zehn E-Jaguar eines Münchner <strong>Taxi</strong>unternehmens im Jahr 2018.<br />

DIE ZUKUNFT BEGINNT SCHON JETZT<br />

Ein anderes Beispiel ist der Münchner Flughafen: Bis zum Jahr<br />

2030 will die Betreibergesellschaft die direkt zurechenbaren CO₂-<br />

Emissionen um 60 Prozent reduzieren. Damit sind nicht die Flüge<br />

gemeint, sondern die CO₂-Belastung, die durch den Betrieb des<br />

Flughafens anfällt inklusive der An- und Abreisen der Fluggäste.<br />

Die Vorfahrtsregelung für E-<strong>Taxi</strong>s am Terminal wird deshalb kurzfristig<br />

wiederkommen und auch bestehen bleiben.<br />

Spinnt man den Faden weiter, dann ist auch denkbar, dass der<br />

Flughafen bei der nächsten Ausschreibung auf eine emissionsfreie<br />

<strong>Taxi</strong>flotte besteht. Hat dann das <strong>Taxi</strong>gewerbe nichts vorzuweisen,<br />

dürfte das der Konkurrenz direkt in die Hände spielen.<br />

Viele Unternehmer könnten dann den Flughafen als Aufstellort<br />

aus ihrer Liste streichen.<br />

Was tun, wenn sich die Stadt <strong>München</strong> irgendwann für Fahrverbotszonen<br />

entscheidet, die alle Autos mit Verbrenner ausschließen?<br />

Was tun, wenn E-<strong>Taxi</strong>s am Halteplatz, beispielsweise rund um<br />

die Wiesen, bevorzugt werden? Ist es erst einmal so weit gekommen,<br />

dann hilft kein Aufbegehren und kein Protest mehr. Die Stadt<br />

wird mit einem Hinweis auf die seit 2017 laufende E-<strong>Taxi</strong>-Förderung<br />

die Verantwortung von sich weisen und damit die Argumente<br />

auch auf ihrer Seite haben.<br />

Wenn also das <strong>Taxi</strong> auch noch in zehn Jahren zum Stadtbild<br />

gehören soll, dann müssen jetzt die Weichen dafür gestellt werden.<br />

Diese schmerzhafte Erkenntnis dürfte es schon lange unterschwellig<br />

geben. <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> hat im Laufe der Jahre unermüdlich in seinen<br />

Print-Magazinen und auf der Website über Unternehmer und<br />

ihre Fahrzeuge berichtet, die den Umstieg bereits gewagt haben.<br />

Sicherlich mussten sie viel Lehrgeld zahlen, aber immerhin haben<br />

sie bereits jetzt das Know-how und die notwendige Infrastruktur<br />

und können etwas entspannter in die Zukunft blicken. Als ein<br />

häufiges Argument gegen E-<strong>Taxi</strong>s war der Mangel an geeigneten<br />

Fahrzeugen oder Ladesäulen zu hören. Auch da hat sich in den<br />

letzten Jahren viel getan. Die neuesten Entwicklungen dazu haben<br />

wir auf den Folgeseiten zusammengefasst.<br />

Selbst wenn das Laden eines batterie-elektrisch betriebenen<br />

Autos den Einsatz rund um die Uhr aktuell noch erschwert, könnte<br />

man sich alternativ mit der Wasserstofftechnik auseinandersetzen.<br />

Auch da wird es in naher Zukunft entsprechende taxitaugliche<br />

Fahrzeuge geben.<br />

Natürlich erwartet niemand vom <strong>Taxi</strong>gewerbe, dass es sofort<br />

seine komplette Verbrenner-Flotte gegen vollelektrische Fahrzeuge<br />

austauscht, allerdings sollten beim kommenden Fahrzeugwechsel<br />

ernsthaft die emissionsfreien Alternativen zum Verbrenner in<br />

Betracht gezogen werden. <br />

sg<br />

ER -TAX<br />

GmbH<br />

Taxameterdienst & <strong>Taxi</strong>-Ausrüstung<br />

Frankfurter Ring 97 · 80807 <strong>München</strong><br />

Telefon 089 30748047<br />

Ihr Ansprechpartner: Andreas Gialamas (GF)<br />

kontakt@er-tax.de<br />

• Spiegeltaxameter<br />

• <strong>Taxi</strong>-Dachzeichen<br />

• Cey-System<br />

• Sprechfunkgeräte<br />

• Datenfunk-Systeme<br />

• <strong>Taxi</strong>-Notalarmanlagen<br />

• Quittungsdrucker<br />

• Lichtschranken-/Sitzüberwachung<br />

• Konformitätsbewertung<br />

ER-TAX – für Ihren Erfolg<br />

UNTER<br />

STÜTZER<br />

DES TAXI<br />

GEWERBES<br />

TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL 2020<br />

21


E-MOBILITÄT<br />

FÖRDER-<br />

GELDER<br />

VON BUND<br />

UND STADT<br />

Die Stadt und der Bund unterstützen<br />

den Schritt in die elektrische Zukunft.<br />

Das <strong>Taxi</strong>gewerbe muss nur zugreifen.<br />

Mit der vor drei Jahren gestarteten städtischen E-<strong>Taxi</strong>-<br />

Förderung hat <strong>München</strong> etwas ganz Außergewöhnliches:<br />

eine finanzielle Unterstützung für <strong>Taxi</strong>betriebe, die sich<br />

für die Zukunft rüsten wollen. Die Argumente für ein E-<strong>Taxi</strong> müssen<br />

dabei nicht zwangsläufig mit einem besonderen ökologischen<br />

Gewissen oder dem Interesse an der neuen Technik zu tun haben,<br />

sondern es geht schlichtweg darum, dass das <strong>Taxi</strong> auch weiterhin<br />

als starker und emissionsfreier Partner des ÖPNV seine Dienste<br />

anbieten kann. Das hat jetzt auch der Bund in seinem neuen Förderaufruf<br />

erkannt, mit dem man speziell jene Gewerbetreibende<br />

vom Umstieg überzeugen möchte, deren Fahrzeuge hohe Kilometerlaufleistungen<br />

aufweisen.<br />

Das Bundesverkehrsministerium unterstützt im Rahmen der<br />

„Förderrichtlinie Elektromobilität“ bei der Anschaffung eines<br />

E-<strong>Taxi</strong>s. Gefördert werden vollelektrische Pkw (M1) zur Personenbeförderung<br />

mit maximal acht Sitzen ohne Fahrersitz. Hybrid<br />

und Plug-in-Hybrid Fahrzeuge sind explizit ausgeschlossen.<br />

Zudem kann die Subvention auch für die Errichtung einer für<br />

den Betrieb notwendigen Ladeinfrastruktur eingesetzt werden.<br />

In der Richtlinie wird ein Förder-Mindestbetrag von 9.000 Euro<br />

netto festgesetzt.<br />

Leasingfahrzeuge können nur gefördert werden, wenn der Leasinggeber<br />

die Förderung beantragt und vollständig an den Kunden<br />

weitergibt. Die geförderten Fahrzeuge müssen für mindestens zwei<br />

Jahre gehalten werden. Die Anträge können bis Ende März <strong>2021</strong><br />

eingereicht werden.<br />

DAS AUTOHAUS FÜR TAXIFAHRZEUGE<br />

WEG MIT DER<br />

ALTEN KAROSSE<br />

Wir kaufen Ihr gebrauchtes <strong>Taxi</strong>. Sie bringen uns Ihre Taxe<br />

und wir spendieren Ihnen ein Mittagessen in Bad Tölz.<br />

Gewerbering 18<br />

83646 Bad Tölz<br />

Tel. 08041 7889-0<br />

www.taxifahrzeuge.de<br />

UNTER<br />

STÜTZER<br />

DES TAXI<br />

GEWERBES<br />

Anders als der Bund unterstützt die Münchner E-<strong>Taxi</strong>-Förderung<br />

nicht die Anschaffung des Fahrzeugs, sondern die gefahrenen<br />

Kilometer mit 20 Cent pro Besetzkilometer. Förderfähig sind<br />

vollelektrische <strong>Taxi</strong>s und Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb.<br />

Kategorisch ausgeschlossen hingegen sind Fahrzeuge, die in<br />

irgendeiner Form über einen Verbrennungsmotor verfügen. Ein<br />

Fiskaltaxameter ist Pflicht. Er wird auch für die Abrechnung der<br />

Fördergelder benötigt. Einmal im <strong>Quartal</strong> müssen dazu die Daten<br />

an die Stadt übermittelt werden. Der Zeitraum der Förderung<br />

beginnt ab dem Tag der Förderzusage und läuft maximal über<br />

einen Zeitraum von vier Jahren. Ist die Förderzusage erteilt, muss<br />

der Unternehmer den Wagen für mindestens vier Jahre halten.<br />

FISKALTAXAMETER IST VORAUSSETZUNG<br />

Die Obergrenze der Förderung ist dann erreicht, wenn 40 Prozent<br />

der Nettoanschaffungskosten des E-<strong>Taxi</strong>s an den Unternehmer ausgezahlt<br />

wurden oder wenn der Fördertopf (zwei Millionen Euro)<br />

leer ist. Der Nettoanschaffungspreis errechnet sich aus den Fahrzeugkosten<br />

in der Grundausstattung inklusive der Kosten für das<br />

<strong>Taxi</strong>paket. Der Fiskaltaxameter wird dabei nicht berücksichtigt.<br />

Wer die Förderung der LH <strong>München</strong> beantragen möchte, muss<br />

über einen Betriebssitz oder eine Zweigniederlassung in <strong>München</strong><br />

verfügen. Das Fahrzeug darf nur einmal an der Förderung teilnehmen<br />

und ist von weiteren Förderungen der LH <strong>München</strong> (mit<br />

Ausnahme der Inklusionstaxiförderung) ausgeschlossen. Im Förderzeitraum<br />

müssen die Fahrzeuge mit einer speziellen Beklebung<br />

kenntlich gemacht werden. Die Stadt erhofft sich einen öffentlichkeitswirksamen<br />

Multiplikatoreffekt, der einen wichtigen Beitrag<br />

zur Luftreinhaltung, zur Lärmminderung und zur Erreichung der<br />

Klimaschutzziele der Landeshauptstadt leisten kann. Förderanträge<br />

können noch bis zum 3<strong>1.</strong> Dezember <strong>2021</strong> gestellt werden. sg<br />

Infos zur Förderung<br />

der LH <strong>München</strong><br />

Infos zur Förderung<br />

des Bundes<br />

LETZTE MELDUNG<br />

Laut Aussage des Referats<br />

für Klima- und Umweltschutz<br />

der LH <strong>München</strong> spricht aus<br />

Sicht der Stadt nichts gegen<br />

die Inanspruch nahme beider<br />

Förderungen.<br />

Zum Redaktionsschluss war<br />

unklar, ob das auch für den<br />

Bund gilt.<br />

sg<br />

FOTO: Adobe Stock / Pineapple studio<br />

22 <strong>1.</strong> QUARTAL 2020 TAXI


E-MOBILITÄT + INKLUSION<br />

E-TAXI OHNE<br />

LADEKABEL<br />

Der Vorverkauf für die zweite Generation der Wasserstoff-Limousine Mirai<br />

hat begonnen. Die zweite Auflage des Mirai hat nun fünf Sitzplätze. Die<br />

Reichweite der Fließhecklimousine beträgt jetzt bis zu 650 Kilometer und<br />

die E-Maschine, welche die Hinterräder antreibt, leistet mit 182 PS deutlich<br />

mehr als der Vorgänger. Die Entwicklung des <strong>Taxi</strong>pakets wurde bereits<br />

von Intax bestätigt. Das Wasserstofftaxi kann in wenigen Minuten betankt<br />

werden und ist sofort wieder einsatzbereit. Im Münchner Stadtgebiet sind<br />

aktuell fünf Wasserstofftankstellen (plus eine Tankstelle am Flughafen)<br />

gemeldet. Die letzte an der Wilhelm-Hale-Straße steht kurz vor der Vollendung.<br />

Beim Kauf eines Toyota Mirai kann auch die Münchner E-<strong>Taxi</strong>-Förderung<br />

in Anspruch genommen werden. Zudem gibt es auch die<br />

Möglichkeit einer Förderung durch den Bund. <br />

sg<br />

NEWSTICKER<br />

E- UND INKLUSIONSTAXI<br />

Der vollelektrische E-Vito in der extralangen<br />

Ausführung (L3) kann jetzt auch zum Rollstuhltransporter<br />

umgerüstet werden. Der<br />

Umbau des Stromers wird von der Firma AMF<br />

Bruns durchgeführt. Der Heckausschnitt<br />

inklusive Rollstuhlrampe beginnt in der Basisvariante<br />

bei rund 5.200 Euro netto. Umfangreiches<br />

Zubehör wie Schwenksitze, Kopf- und<br />

Rückenstütze oder die sogenannte <strong>Taxi</strong>-Klappe<br />

sind optional erhältlich. Das <strong>Taxi</strong>paket sowie<br />

die Rolliumrüstung können ab Werk bestellt<br />

werden. Die aktuelle Mercedes-Benz-<strong>Taxi</strong>-<br />

Preisliste sieht derzeit kein Sondermodell „Das<br />

<strong>Taxi</strong>“ vor, aber die Ausgangsbasis, der eVito<br />

Tourer Pro Extralang, kostet aktuell 54.740<br />

Euro netto. Speziell für <strong>München</strong> ist die Kombination<br />

von E- und Inklusionstaxi interessant,<br />

denn mit dem Fahrzeug kann man sowohl die<br />

E-<strong>Taxi</strong>-Förderung als auch die Inklusionstaxiförderung<br />

in Anspruch nehmen. sg<br />

CADDY 5<br />

ALS ROLLITAXI<br />

DIE MÜNCHNER INKLUSIONS-<br />

TAXIFÖRDERUNG<br />

Pro Jahr werden vom Sozialreferat der Stadt<br />

maximal zehn Umbauten mit einem Zuschuss<br />

von maximal 10.000 Euro bewilligt. Die Fahrzeuge<br />

müssen mindestens vier Jahre oder<br />

250.000 Kilometer gehalten werden und zu<br />

bestimmten Zeiten im Einsatz sein. Eine sehr<br />

ähnliche Förderung kann auch beim Landkreis<br />

<strong>München</strong> Venczel_02-2016.qxp_Layout beantragt werden. 1 03.02.16 16:15 sg Seite<br />

FOTOS: Toyota, AMF Bruns, AMF Bruns<br />

AMF Bruns zeigt jetzt eine Ausführung für den Caddy Maxi, die trotz<br />

kürzerer Fahrzeug-Abmessungen dem Rollstuhlfahrer viel Platz bietet.<br />

Für die neueste Generation des VW Caddy hat der Apener Rollstuhlspezialist<br />

hat einen Heckausschnitt entwickelt. Als Volkswagen-Nutzfahrzeuge-Premium-Partner<br />

hat AMF Bruns dabei ein besonderes Augenmerk<br />

auf die Sicherheit der Passagiere gelegt. Neben extralangen E-Gurten für<br />

die vordere Rollstuhlbefestigung ist ein DIN- und ISO-geprüftes Rollstuhlrückhaltesystem<br />

verbaut. Optional ist eine sehr empfehlenswerte Kopfund<br />

Rückenstütze, die auf den Namen FutureSafe hört, bestellbar. Die<br />

Einfahrthöhe für den Rollstuhlfahrer beträgt <strong>1.</strong>450 mm. Im Fahrzeug wird<br />

die Innenhöhe mit <strong>1.</strong>425 Millimetern angegeben. Der originale Kraftstofftank<br />

bleibt erhalten. Laut AMF Bruns kann der Umbau des Caddy Maxi<br />

ab sofort angeboten werden. Für die Basisvariante werden dann 5.150 Euro<br />

netto fällig. <br />

sg<br />

Verkehrsmedizinische<br />

Untersuchungen in Schwabing<br />

Dr. Josef Venczel<br />

Dr. Marta Venczel<br />

Betriebsärzte<br />

Adelheidstraße 23<br />

80798 <strong>München</strong><br />

Tel.: 2729460 Fax: 27294614<br />

Handy: 0172/8916575<br />

www.arbeits-med.de<br />

Alle med. Untersuchungen<br />

für den Erwerb und die<br />

Verlängerung des P-Scheins<br />

TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL 2020<br />

23


DIENSTLEISTUNG<br />

ANLEITUNG ZUM<br />

BESSERWERDEN<br />

Münchner Fahrgäste sind laut einer Umfrage mit dem <strong>Taxi</strong> sehr zufrieden.<br />

Noch wertvoller als diese Erkenntnis sind allerdings die Punkte, die von den<br />

Kunden als verbesserungswürdig eingestuft worden sind.<br />

Das Münchner Kreisverwaltungsreferat (KVR) hatte 2020<br />

in enger Abstimmung mit dem Münchner <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

eine Online-Befragung durchgeführt, an der über 3.000<br />

Münchner Bürgerinnen und Bürger teilgenommen haben. Das<br />

Positive vorweg: Mehr als 90 Prozent sind mit der Dienstleistung<br />

der Münchner <strong>Taxi</strong>s zufrieden – vor allem die Vielnutzer<br />

eines <strong>Taxi</strong>s. 92,4 Prozent empfinden <strong>München</strong>s <strong>Taxi</strong>fahrer als<br />

freundlich.<br />

Trotzdem lohnt ein Blick auf die Kritikpunkte. In Zeiten<br />

harter Konkurrenz durch Uber, Free Now &<br />

Co. sollte einiges noch besser<br />

gemacht werden. Was das genau<br />

ist, dass kann man den zusätzlichen<br />

Angaben der Befragten<br />

detailliert entnehmen. Wer<br />

allerdings die Kritik am Münchner<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe verstehen will,<br />

der muss sich erst einmal ansehen,<br />

warum sich unsere Kunden<br />

überhaupt ein <strong>Taxi</strong> bestellen.<br />

Viele gaben an, ihr Fahrtziel<br />

mit anderen öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

nur schlecht oder<br />

gar nicht erreichen zu können.<br />

Anderen dauerte Wartezeit oder Fahrtzeit<br />

mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu<br />

lange. Die Hälfte der Fahrgäste gibt an, dass<br />

der Komfort bei der Entscheidung, mit dem <strong>Taxi</strong><br />

zu fahren, eine wichtige Rolle spielt, für etwa ein Viertel<br />

steht die Sicherheit in Vordergrund.<br />

TAXI BEI ALKOHOL<br />

Nur etwa jeder Zehnte fährt <strong>Taxi</strong>, weil er die Kosten dafür erstattet<br />

bekommt. Etwa die gleiche Zahl Kunden ist auf das <strong>Taxi</strong> angewiesen,<br />

zum Beispiel, weil eine Gehbehinderung vorliegt. Ein<br />

wichtiger Grund, sich ein <strong>Taxi</strong> zu bestellen, ist für viele der Konsum<br />

von Alkohol, aber auch die Parkplatzsituation in der Stadt,<br />

der Transport von sperrigem Gepäck oder die Mitnahme von Hunden<br />

wurden häufiger genannt.<br />

Unerwartet häufig wurde die Corona-Pandemie von den Befragten<br />

erwähnt. Dabei zeigte sich deutlich, dass das <strong>Taxi</strong> als sicheres,<br />

sauberes und hygienisches Verkehrsmittel gilt. Besonders positiv<br />

fielen dabei der Einbau von Trennscheiben, das Tragen einer<br />

Maske durch den Fahrer zusammen mit anderen Desinfektionsund<br />

Hygienemaßnahmen auf. Kommentare wie „Wegen Corona<br />

fahre ich nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt“<br />

oder „Da ich kein Auto habe, benutze ich wegen Corona mehr<br />

<strong>Taxi</strong>s als sonst, da mir die öffentlichen Verkehrsmittel oft zu voll<br />

sind“ beschreiben Situation und Beweggründe.<br />

Daneben gibt es eine Gruppe von Fahrgästen, die situativ auf<br />

das <strong>Taxi</strong> zurückgreift, zum Beispiel während des Oktoberfestes,<br />

während eines MVG-Streiks oder während der Sperrung der<br />

Stammstrecke oder einer Störung. Zusammenfassend lässt sich<br />

sagen, dass bei aller Vielfalt der Antworten ein grundsätzlicher<br />

Tenor erkennbar ist: Das <strong>Taxi</strong> ist sicher, zuverlässig und fair.<br />

Werfen wir einen Blick auf die Bestell- und Bezahlmöglichkeiten.<br />

Für 70 Prozent der befragten Nutzer ist die Bestellung über<br />

eine Zentrale das Übliche. Etwa ein Drittel gab an, sich<br />

auch mal ein <strong>Taxi</strong> an der Straße anzuhalten, rund<br />

ein Viertel geht auch zu einem Standplatz, ruft<br />

einen bekannten Fahrer an oder lässt sich<br />

ein Fahrzeug bestellen – Mehrfachnennungen<br />

möglich! Interessant dürfte<br />

sein, dass sich die Bestellung per App<br />

inzwischen durchgesetzt hat. Mit<br />

36,6 Prozent wurde diese Bestellart<br />

– nach der Bestellung bei einer<br />

Zentrale – am zweithäufigsten<br />

genannt.<br />

Bei der Bezahlung ist Bargeld<br />

Trumpf. Diese Variante wird am<br />

meisten genutzt und auch in Zukunft<br />

erwartet. Allerdings wünschen immer<br />

mehr Kunden, dass auch eine Bezahlung<br />

per Kreditkarte oder Bestell-App angeboten<br />

wird. Die am häufigsten nachgefragte Bezahl-<br />

Alternative war PayPal. Allerdings können sich<br />

einige Fahrgäste auch eine einfache und bequeme Bezahlung<br />

ohne weiteres Zutun vorstellen, wie sie es von Uber her kennen.<br />

Hier könnten die üblichen <strong>Taxi</strong>-Apps noch nachbessern.<br />

Nach all dem Lob fürs <strong>Taxi</strong> ist der derzeitige Tarif eine große<br />

Baustelle nach Wahrnehmung der Kunden. Nur etwa zwei Drittel<br />

halten ihn für transparent und nachvollziehbar, bleibt ein Drittel,<br />

das das nicht so sieht. Eine ähnliche Verteilung zeigt sich bei der<br />

Höhe des Fahrpreises. Den halten wiederum nur grob zwei Drittel<br />

für fair und angemessen. Noch schwieriger sieht das bei den<br />

Zuschlägen aus. Während für den Zuschlag für ein mitgeführtes<br />

Tier noch ein überwiegendes Verständnis vorherrscht, scheiden<br />

sich an den anderen Zuschlägen die Geister: Nur die Hälfte der<br />

Befragten hält die Zuschläge für Gepäck, Großraum oder Kombi<br />

für zeitgemäß und angemessen. 30,1 Prozent gaben sogar an, sie<br />

würden ohne die Zuschläge das <strong>Taxi</strong> häufiger nutzen. Somit dürfte<br />

dann ja ab März aufgrund der Tarifreform (siehe Seite 6) mit<br />

mehr Fahrgästen zu rechnen sein. Eindeutiger sieht das beim Service<br />

aus. Hier erklärt eine deutliche Mehrheit, dass <strong>Taxi</strong>fahrer<br />

freundlich sind, die Fahrzeuge sauber und bequem. Interessant ist<br />

es hingegen zu betrachten, was als zeitgemäßer Service und als<br />

notwendige Qualifikation der Fahrerinnen und Fahrer vorausge-<br />

FOTOS: Pixabay, Freepik.com / Diana Grytsku<br />

24 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI


DIENSTLEISTUNG<br />

setzt wird. Das freundliche Aufhalten des<br />

Wagenschlags, früher das Markenzeichen<br />

des aufmerksamen <strong>Taxi</strong>chauffeurs, wird<br />

heute nur von älteren Semestern erwartet.<br />

Ganz anders das Einladen von Gepäck in<br />

den Kofferraum, für die Mehrheit weiterhin<br />

Standard.<br />

SICHERHEIT<br />

Ebenfalls auf der Wunschliste steht ein<br />

gepflegtes Erscheinungsbild des Fahrpersonals.<br />

Knapp die Hälfte empfindet es als<br />

besonders positiv, wenn bei Dunkelheit der<br />

Fahrer wartet, bis der Fahrgast seine Haustüre<br />

erreicht oder aufgesperrt hat – seit<br />

vielen Jahren bereits Standard bei IsarFunk. An Bedeutung gewonnen<br />

haben aus Kundensicht ein umweltfreundlicher Antrieb oder<br />

das Vorhandensein von Kindersitzen. Rund ein Viertel erwartet<br />

vom <strong>Taxi</strong> auch die Erledigung von Besorgungen, jeder Zehnte<br />

wünscht sich die Möglichkeit von Einkaufsfahrten.<br />

Gerade beim Thema Service wurde von den über 3.000 Befragten<br />

reger Gebrauch von der Möglichkeit gemacht, einen eigenen<br />

Text einzugeben. Die Kommentare reichen von „Ich bin selber ein<br />

Ausländer, aber ich erwarte schon, dass jeder Deutsch spricht und<br />

versteht“ über „Kein Zigarettenrauch/kein Radio oder nervende<br />

Gespräche“ bis zu „Festpreise vereinbaren wie zum Beispiel Flughafen,<br />

Messe von der Stadt aus“ (auch dieser Wunsch wird mit<br />

der Tarifreform erfüllt). Es zeichnet sich aber deutlich ab, dass<br />

Deutsch- und Englischkenntnisse ebenso gewünscht beziehungsweise<br />

erwartet werden wie Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme.<br />

Einen Wandel hat es allerdings beim<br />

Thema Ortskenntnis gegeben. Während<br />

das Wissen über Hotels und Sehenswürdigkeiten<br />

noch eher vorausgesetzt wird,<br />

halten knapp 55 Prozent es für statthaft,<br />

wenn bei anderen Adressen der Fahrer ein<br />

Navigationsgerät zu Hilfe nimmt. Wo die<br />

Ortskenntnis allerdings vorhanden ist, da<br />

wird sie auch als besonders positiv und als<br />

das herausragende Merkmal des Gewerbes<br />

empfunden.<br />

Zu den absoluten No-Gos zählt hingegen<br />

das Telefonieren während der Fahrt,<br />

Für Fahrgäste ein absolutes No-Go: telefonierende<br />

<strong>Taxi</strong>fahrer.<br />

das Fahren von Umwegen, Routenänderungen<br />

ohne Ankündigung oder Nachfragen,<br />

lautes Radio, zu schnelles oder rücksichtsloses Fahren, kalter<br />

Rauch, das Ignorieren von Maskenpflicht und Covid-19-Maßnahmen,<br />

Unfreundlichkeit, fehlender Platz im Kofferraum, mangelnde<br />

Hilfsbereitschaft und Körperhygiene.<br />

Aber die Umfrage gibt Grund zur Hoffnung! In der Wahrnehmung<br />

unserer Kunden schneidet das <strong>Taxi</strong> gut bis sehr gut ab.<br />

Ausruhen darf sich das Gewerbe allerdings nicht. Die Kritikpunkte<br />

verdienen Beachtung. Dabei darf eines nicht vergessen werden:<br />

Ein einziger Querschläger kann die Kundenbindung an das <strong>Taxi</strong><br />

nachhaltig zerstören. Die Schaffung transparenter Tarife ist eine<br />

Aufgabe der Stadt und der Verbände, die Entwicklung zeitgemäßer<br />

App-Angebote fällt in die Verantwortung der Zentralen. Das Rückgrat<br />

des Gewerbes ist aber der Service, den die zahlreichen Kolleginnen<br />

und Kollegen jeden Tag leisten. Und dafür ist jeder<br />

<strong>Taxi</strong>fahrer, jede <strong>Taxi</strong>fahrerin selbst verantwortlich! tb<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> 25


TAXI TIMES DIGITAL<br />

DIE TAXIWELT<br />

IN BEWEGUNG<br />

Selten war rund um das Thema <strong>Taxi</strong> so viel zu<br />

berichten wie aktuell. Deshalb lohnt sich ein täglicher<br />

Blick auf die <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Website oder in die gleichnamige<br />

App. Nachfolgend ein paar Beispiele.<br />

FOTO: Adobe Stock / paketesama<br />

PBefG-Novelle:<br />

Debatte im Bundestag<br />

PBefG-Novelle:<br />

Stellungnahme Bundesverband<br />

<strong>Taxi</strong><br />

PBefG-Novelle: Statement<br />

<strong>Taxi</strong> Deutschland<br />

Die FDP und der<br />

Spenden-Skandal<br />

Es liegt in der Natur der Dinge, dass<br />

ein derart mobiles Gewerbe wie die<br />

<strong>Taxi</strong>branche ständig in Bewegung<br />

ist. So hat beispielsweise die geplante<br />

Novelle des Personenbeförderungsgesetzes<br />

noch einmal richtig Fahrt aufgenommen.<br />

Ende Januar fand dazu im Bundestag<br />

die erste Lesung statt. Dabei kamen die<br />

jeweiligen PBefG-Experten aller im Bundestag<br />

vertretenen Parteien zu Wort. Parallel<br />

haben Verbände ihre Statements<br />

abgegeben. <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> hat die wichtigsten<br />

Aus sagen auf der Website zusammengefasst<br />

und verlinkt auf die Originalreden<br />

der Politiker.<br />

Der aktuelle Gesetzentwurf ist nach<br />

der ersten Lesung in die Beratergremien<br />

zurückgespielt worden. Nun wird also<br />

um die letzten Verbesserungen gerungen<br />

und um die entscheidenden Änderungen<br />

gefeilscht. Am 22. Februar soll<br />

es dann auch noch eine öffentliche Anhörung<br />

geben. Über deren Verlauf wird<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> ebenfalls zeitnah auf seiner<br />

Website berichten.<br />

Inwieweit der jüngste Änderungsantrag<br />

der FDP dabei berücksichtigt werden<br />

wird, wird sich zeigen. Die Partei fordert<br />

darin unter anderem, dass die ermäßigte<br />

Mehrwertsteuer für <strong>Taxi</strong>s künftig auch für<br />

Mietwagen gelten solle. Das käme vor allen<br />

Dingen Uber und dessen Generalpartner<br />

SafeDriver Ennoo entgegen. Jenem Unternehmer,<br />

dessen Hauptanteilseigner im Jahr<br />

2017 mit einer Summe von 300.000 Euro<br />

zu den Hauptspendern der FDP gehörte.<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> erinnert noch einmal an diese<br />

Spende und fragt sich, ob die Partei tatsächlich<br />

den Fehler aus dem Jahr 2010<br />

wiederholt, Stichwort Mövenpick-Skandal.<br />

Apropos großer Fehler: Anstelle der<br />

bisherigen Ortskundeprüfung sollen <strong>Taxi</strong>fahrer<br />

eine „Kleine Fachkunde“ nachweisen<br />

– Mietwagenfahrer aber nicht. Der<br />

CDU-Abgeordnete Michael Donth verteidigt<br />

diese Überlegungen, der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-<br />

Redakteur Remmer Witte appelliert, diese<br />

Schwachstelle der PBefG-Novelle unbedingt<br />

noch zu beseitigen.<br />

Die <strong>Taxi</strong>welt ist also kräftig in Bewegung,<br />

im Bundesgebiet wie auch in<br />

<strong>München</strong>. Auf der Münchner Unterseite<br />

www.taxi-times.com/muenchen findet sich<br />

die Meldung, dass Uber sein Kirchheimer<br />

Experiment mit Dumpingpreisen für Fahrten<br />

nach <strong>München</strong> inzwischen zu einem<br />

Dauerprojekt umgestellt hat.<br />

Wer keine Münchner Nachricht verpassen<br />

will, kann der Münchner <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-<br />

Gruppe bei WhatsApp beitreten. Hier<br />

informieren wir über noch mehr Münchner<br />

<strong>Taxi</strong>themen, und die Kollegen können<br />

sich untereinander Tipps geben.<br />

Die nächste Print-Ausgabe der<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>München</strong> erscheint dann übrigens<br />

wieder im Mai 202<strong>1.</strong> <br />

jh<br />

PBefG-Novelle Die<br />

vergessene Schwachstelle<br />

Ubers Projekt<br />

in Kirchheim<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag<br />

taxi-times Verlags GmbH<br />

Persiusstr. 7<br />

10245 Berlin, Deutschland<br />

Telefon: +49 (0)30 / 55 57 92 67-0<br />

E-Mail: info@taxi-times.com<br />

Internet: www.taxi-times.com<br />

Geschäftsführer und V. i. S. d. P.<br />

Jürgen Hartmann (jh)<br />

Bankverbindung<br />

Stadtsparkasse <strong>München</strong><br />

IBAN: DE89701500001003173828<br />

BIC: SSKMDEMM<br />

UST-ID: DE293535109<br />

Handelsregister: Amtsgericht <strong>München</strong><br />

HRB 209524<br />

Redaktion (tt)<br />

Jürgen Hartmann (jh), Simon Günnewig (sg)<br />

E-Mail: tt-muenchen@taxi-times.taxi<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Tom Buntrock (tb), Hayrettin Simsek<br />

Grafik & Layout<br />

Katja Stellert (Artdirektion),<br />

Ivan Cottrell<br />

Raufeld Medien GmbH<br />

Paul-Lincke-Ufer 42-43<br />

10999 Berlin<br />

Telefon: +49 (0)30 / 69 56 65-936<br />

Anzeigen + Vertrieb<br />

anzeigen@taxi-times.com<br />

Telefon: +49 (0)30 / 55 57 92 67-0<br />

Druck<br />

Silber Druck oHG, Otto-Hahn-Straße 25,<br />

D-34253 Lohfelden<br />

Erscheinungsweise 4 x pro Jahr<br />

Heftpreis 3,50 €, Jahres-Abo 26 €<br />

(inkl. MwSt. und Versand)<br />

ISSN-Nr.: 2367-3850<br />

Weitere <strong>Taxi</strong>magazine aus dem Verlag:<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> DACH<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Berlin<br />

Die IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale GmbH & Co KG<br />

und der <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong> e. V. (TVM)<br />

bekommen in <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>München</strong> eigens<br />

gekennzeichnete Mitteilungsseiten,<br />

für deren Inhalte die beiden Genannten<br />

im Sinne des Presserechtes selbst<br />

verantwortlich sind.<br />

Veröffentlichung gemäß § 7a Berliner<br />

Pressegesetzes bzw. § 8, Absatz 3 des<br />

Bayerischen Pressegesetzes. Gesellschafter<br />

(100 %) der taxi-times Verlags GmbH, Berlin,<br />

ist Jürgen Hartmann.<br />

26 <strong>1.</strong> QUARTAL 2020 TAXI


JETZT NEU IM WEB:<br />

TAXI-TIMES.COM/MUENCHEN<br />

REGIONALTHEMEN:<br />

MÜNCHEN<br />

Neu: Alle Münchner <strong>Taxi</strong>-News auch in der WhatsApp-Gruppe<br />

Anmeldung unter<br />

wamuenchen@taxi-times.com


Lexus ES 300h Hybrid<br />

Benzinmotor mit 131 kW (178 PS) und Elektromotor mit 88 kW (120 PS), Systemgesamtleistung<br />

160 kW (218 PS) , Stufenlose Automatik, Comfort <strong>Taxi</strong>, 5-türig<br />

Ausstattungs-Highlights:<br />

Pre-Collision System, Vinyl-Ledersitze, Reifendruckwarnsystem, Privacy-Glas,<br />

Regensensor, lenkradintegirerte Bedienelemente für Audiosystem, Bluetooth Freisprecheinrichtung,<br />

USB/AUX Anschlüsse mit iPod-Steuerung, Rückfahrkamera, el.<br />

Fensterheber vorn, und hinten, Tempomat, Start-Stop-Knopf, Smart-Key, Klimaautomatik,<br />

Leichtmetallfelgen mit Bereifung 205/60 R 1 6 u.v.m.<br />

Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/komb. 5,0/4,4/4,5 l/100 km.<br />

CO2-Emission kombiniert 103 g/km. Energieeffizienzklasse A+.<br />

Unverbindliche Preisempfehlung 1 49.363,00 €<br />

Hauspreis 4<strong>1.</strong>272,70 €<br />

Monatliche<br />

Finanzierungsrate 2 499<br />

€<br />

Anzahlung 8.82<strong>1.</strong>81 €<br />

einmalige Schlussrate 7.841,81 €<br />

Nettodarlehensbetrag 33.430,89 €<br />

Gesamtbetrag 44.799,84 €<br />

Frachtkosten 980,00 €<br />

Ihr persönlicher Ansprechpartner<br />

Atilla Döger<br />

Telefon: 089 / 54 71 77 211<br />

atilla.doeger@toyota-dit.de<br />

Die <strong>Taxi</strong>-Spezialisten für <strong>München</strong><br />

www.lexusforum-muenchen.de<br />

Landsberger Straße 222<br />

80687 <strong>München</strong><br />

Telefon: 089/547 177-95<br />

info.lbs@toyota-dit.de<br />

Frankfurter Ring 166<br />

80807 <strong>München</strong><br />

Telefon: 089/3509667-30<br />

info.ffr@toyota-dit.de<br />

Neumarkter Straße 80<br />

81673 <strong>München</strong><br />

Telefon: 089/437370-25<br />

info.nms@toyota-dit.de<br />

1) Unverb. Preisempf. des Herstellers/Importeurs. 2) Ein Angebot der Lexus Financial Services (ein Geschäftsbezeichnung der Toyota Kreditbank GmbH) Toyota Allee 5, 50858 Köln, Laufzeit 60 Monate, Laufleistung 40.000km/Jahr, Sollzins geb. p.a. 2,95%, eff.<br />

Jahreszins 2,99%. Bearbeitungsgebühr 0 €. Nur gültig für Geschäftskunden bei Anfrage und Genehmigung bis zum 3<strong>1.</strong>12.2019. Unser Autohaus vermittelt ausschl. Leasingverträge der Toyota Kreditbank GmbH. Abb. zeigt Sonderausstattung.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!