Taxi Times München - 1. Quartal 2021
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<strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> 3,50 €<br />
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MÜNCHEN<br />
EINFACHER UND WETTBEWERBSFÄHIGER<br />
DIE TARIFREFORM<br />
IMPFTAXIS<br />
Der mühsame Kampf<br />
um Kostenerstattung<br />
GESETZESVERSTÖSSE<br />
Der Uber-Alleinfahrer<br />
als Praktikant<br />
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DAS TAXI UND DIE ZUKUNFT<br />
Es gibt keinen Grund, die jetzige Lage schönzureden: Sie ist für<br />
die Münchner <strong>Taxi</strong>unternehmer*innen katastrophal. Doch wenn<br />
man sich innerhalb der Münchner <strong>Taxi</strong>branche umhört, trifft man<br />
neben denjenigen, die schon resigniert haben, auch solche, die sich<br />
weiterhin kämpferisch zeigen. Sie glauben an ein Ende der Pandemie,<br />
sie hoffen darauf, dass das Leben dann wieder hochfährt.<br />
Schließlich wird nur eine Stadt, die lebt, auch Bedarf an <strong>Taxi</strong>fahrten<br />
haben. Für unsere Redaktion war deshalb klar, dass wir uns mit<br />
dieser Ausgabe auf die Zukunftsthemen konzentrieren müssen.<br />
Denn trotz aller aktuellen Frustration treffen Gewerbevertreter,<br />
Politik, <strong>Taxi</strong>zentralen, Unternehmer und Fahrer speziell in<br />
<strong>München</strong> Maßnahmen, mit denen man jetzt die Weichen für eine<br />
bessere Zukunft stellt. Manche Weiche muss dafür auf ein neues<br />
Gleis umgestellt werden, weil die Branche, sobald man sie vom<br />
derzeitigen Abstellgleis wieder auf die Strecke schickt, einen anderen<br />
Weg nehmen muss.<br />
Ein „Weiter so“ auf alter Strecke darf es nicht geben. Uber und<br />
Free Now werden auch nach der Pandemie vorhanden sein und mit<br />
ihren Partnern weiterhin bestehende Rechtsvorschriften umgehen.<br />
Das Interview auf Seite 10 belegt das auf erschreckende Weise.<br />
Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Branchenvertreter – auf<br />
Initiative des <strong>Taxi</strong>verbands <strong>München</strong> (TVM), dann aber in beeindruckender<br />
Einigkeit und Zusammenarbeit mit allen <strong>Taxi</strong>verantwortlichen<br />
– eine wegweisende Tarifreform auf den Weg gebracht<br />
haben. Der Verzicht auf bisherige Zuschläge, auf degressive Kilometertarife,<br />
die Einführung zusätzlicher Festpreiszonen sowie die<br />
Verpflichtung zur Kreditkartenakzeptanz sind allesamt Maßnahmen,<br />
die bisherige Nachteile im Wettbewerb mit Uber und Free<br />
Now kompensieren. Die neue <strong>Taxi</strong>tarifordnung gilt ab <strong>1.</strong> März.<br />
Wir erklären sie ab Seite 6.<br />
Ein Umdenken wird auch bei der nächsten Fahrzeuganschaffung<br />
notwendig sein. Die Stadt wie auch der Flughafen haben<br />
schon vor Corona angefangen, die Mobilität neu zu definieren.<br />
Sie werden das nach der Pandemie fortsetzen. Auch hier ist es ein<br />
Ergebnis der gemeinschaftlichen Bemühungen der <strong>Taxi</strong>vertreter,<br />
dass die Stadt bereit ist, das <strong>Taxi</strong>gewerbe bei diesem Wandel mitzunehmen.<br />
Jetzt liegt es an den <strong>Taxi</strong>unternehmern, ob sie sich auf<br />
neue Antriebe und eine zusätzliche Klientel (Rollstuhlfahrgäste)<br />
einlassen. Wir stellen das neue Mobilitätsreferat der Stadt vor<br />
(S. 13) und geben einen Überblick über die neuesten Produkte<br />
und Entwicklungen bei Elektro- und Inklusionstaxis (ab S. 22).<br />
Last, but not least sei im Zusammenhang mit zukunftsfähigen<br />
neuen Weichenstellungen noch auf das Projekt „Courier“ hingewiesen.<br />
Vom Boom der Versandplattformen kann selbst das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
profitieren. Doch auch hier gilt: Alle Weichenstellungen<br />
„von oben“ (in diesem Fall von der IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale) helfen<br />
nichts, wenn am Ende die Fahrer*innen nicht bereit sind, auf den<br />
neu errichteten Gleisabschnitten mitzufahren.<br />
Fazit: Das <strong>Taxi</strong> hat Zukunft – wenn es gelingt, die nächsten<br />
Wochen auch noch zu überstehen und wenn Unternehmer*innen<br />
und Fahrer*innen bereit sind, nach der Krise auch neue Wege auszuprobieren.<br />
Die Weichen dafür kann jeder Einzelne jetzt schon<br />
stellen. Das hilft vielleicht auch bei der aktuellen Frustbewältigung.<br />
INHALT<br />
PERSONEN UND IMPFTAXIS<br />
4 Damendisput um Seniorentaxis<br />
5 Stadt bezahlt keine Impftaxis<br />
TARIFREFORM<br />
6 Was sich alles ändert<br />
9 FAQs und Antworten<br />
WETTBEWERB + PBEFG<br />
10 Die Tricks eines Uber-Fahrers<br />
12 Die Kritikpunkte des OB Reiter<br />
MOBILITÄT<br />
13 Das neue Referat und seine Aufgaben<br />
TAXIVERBAND MÜNCHEN TVM<br />
14 Digitale Jahreshauptversammlung<br />
15 80 Verstöße in 80 Tagen<br />
ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />
16 <strong>Taxi</strong> kann auch „Courier“<br />
FLUGHAFEN<br />
18 FMG kündigt <strong>Taxi</strong>-Hauptspeicher<br />
DESINFEKTION<br />
19 Unternehmer testen neue Produkte<br />
ELEKTRO + INKLUSION<br />
20 Emmissionsfreie <strong>Taxi</strong>s müssen sein<br />
22 Neue und bewährte<br />
Förderprogramme<br />
23 Neue E-<strong>Taxi</strong>s und Rollilösungen<br />
DIENSTLEISTUNGEN<br />
24 Umfrage mit Lernpotenzial<br />
22 Neue und bewährte Förderprogramme<br />
TAXI TIMES DIGITAL<br />
26 Tipps von der Website<br />
26 Impressum<br />
FOTO: Name Name<br />
– die Redaktion –<br />
TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />
3
PERSONEN<br />
TABLET<br />
STATT TAXI<br />
Zum Schutz vor Corona-Ansteckung<br />
sollen Senioren und Risikopatienten von<br />
der Stadt <strong>Taxi</strong>gutscheine bekommen.<br />
Doch die Sozialreferentin lehnt dies ab.<br />
Über ihre Begründung ist ein<br />
parteipolitischer Streit entbrannt.<br />
Evelyne Menges<br />
Dorothee Schiwy<br />
Mit gleich drei Anträgen, zwei davon sogenannte Dringlichkeitsanträge,<br />
hatte die CSU, die in <strong>München</strong> seit der<br />
Kommunalwahl des letzten Jahres wieder in der Opposition<br />
ist, <strong>Taxi</strong>gutscheine gefordert. Diese sollten den sogenannten<br />
Risikogruppen mit geringerem Einkommen von der Stadt entweder<br />
unentgeltlich, vergünstigt oder auf der Basis des ÖPNV-Tickets<br />
zur Verfügung gestellt werden.<br />
Die CSU-Stadtrats-Mitglieder Michael Dzeba, Heike Kainz,<br />
Dr. Evelyne Menges und Sebastian Schall hatten dies sowohl am<br />
15. Dezember 2020 als auch am 19. Januar <strong>2021</strong> beantragt. Bereits<br />
am 23. Oktober 2020 hatte Stadträtin Alexandra Gaßmann (ebenfalls<br />
CSU) freie <strong>Taxi</strong>fahrten für Seniorinnen und Senioren an Weihnachten<br />
gefordert.<br />
„Seniorinnen und Senioren gehören zur Corona-Risikogruppe<br />
und meiden derzeit aus Angst vor einer Infektion oft den ÖPNV“,<br />
argumentierte Gaßmann. „Altersbedingt wollen oder können viele<br />
ältere Menschen auch nicht mehr Auto fahren und sind schlecht zu<br />
Fuß. Nicht jeder kann es sich leisten, für Fahrten zur Familie ein<br />
<strong>Taxi</strong> zu nehmen. […] <strong>Taxi</strong>-Gutscheine würden dieses Problem lösen.“<br />
Diskutiert wurden alle drei Anträge im Stadtrat nicht. „Der<br />
Inhalt der Anträge betrifft eine laufende Angelegenheit, deren<br />
Besorgung nach Art. 37 Abs. 1 GO und § 22 GeschO dem Oberbürgermeister<br />
obliegt. Eine beschlussmäßige Behandlung der Angelegenheit<br />
im Stadtrat ist daher rechtlich nicht möglich“, heißt es<br />
seitens der Stadt zur Begründung.<br />
Deren Sozialreferentin Dorothee Schiwy erläuterte ergänzend,<br />
warum man den Antrag der Oppositionspartei neben dem formalrechtlichen<br />
Aspekt auch inhaltlich ablehne. Schiwy beruft sich<br />
auf ein Statement des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen<br />
(VDV), wonach zahlreiche nationale und internationale wissenschaftliche<br />
Untersuchungen gezeigt hätten, dass es keine erhöhte<br />
Infektionsgefahr im ÖPNV gebe.<br />
TAXIFAHREN REDUZIERT NICHT DIE KONTAKTE<br />
Sie sieht zudem die hier angesprochene Zielgruppe lieber zu Hause<br />
als unterwegs: „Sinn und Zweck der Kontaktbeschränkungen ist,<br />
die Kontakte erheblich zu reduzieren. Die Ausgabe von <strong>Taxi</strong>-Gutscheinen<br />
würde diesen Bestrebungen zuwiderlaufen und den<br />
Nutzer*innen ein trügerisches Sicherheitsgefühl vermitteln.“<br />
Generell seien präventiv für Risikogruppen eine konsequente<br />
Kontaktminimierung und strikte Einhaltung der Hygieneregeln<br />
die wichtigsten Maßnahmen.<br />
Alternativ stelle auch die Nutzung der Videotelefonie eine<br />
gesundheitlich unbedenkliche Alternative zu Besuchen der Verwandtschaft<br />
dar. Die Stadt gewähre bestimmten Senioren einen<br />
Zuschuss in Höhe von 250 Euro für den Kauf eines Tablets oder<br />
Laptops.<br />
Für Evelyne Menges von der CSU ist diese Ablehnung ein<br />
Schlag ins Gesicht für kranke und alte Menschen: „Diese Menschen<br />
wollen nicht zum Vergnügen durch die Gegend fahren<br />
und fröhlich Kontakte pflegen, sondern die für ihre Gesundheit<br />
und ihre sozialen Grundbedürfnisse notwendigen Fahrten ohne<br />
gesundheitliche Gefährdungen zurücklegen können. Was hat das<br />
mit einem iPad zu tun? Sollen diese Menschen nicht mehr zum<br />
Arzt dürfen oder einkaufen?“<br />
Den Verweis aus dem Sozialreferat, ältere Menschen könnten<br />
ohne Risiko den ÖPNV nutzen, kontert Menges ebenfalls: „Im <strong>Taxi</strong><br />
sitzt man mit einer weiteren Person, meist sogar getrennt durch<br />
eine Plastikfolie, im ÖPNV mit Dutzenden Fremden. Das <strong>Taxi</strong> holt<br />
die Menschen daheim ab, zum ÖPNV muss man sich hinbewegen<br />
und dabei weiteren Menschen begegnen. Es ist völlig weltfremd,<br />
hier keinen Unterschied beim Infektionsrisiko zu sehen. <strong>Taxi</strong>-<br />
Gutscheine wären eine unbürokratische Lösung, um Ängste und<br />
völlige Isolation zu vermeiden.“ <br />
jh<br />
FOTOS: Pixabay, CSU, Martin Hangen<br />
4 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI
IMPFFAHRTEN<br />
WER ENTSCHEIDET<br />
ÜBER IMPFTAXIS?<br />
In Berlin werden seit Anfang Januar Tausende staatlich bezahlte Impf-<strong>Taxi</strong>fahrten<br />
durchgeführt. In Bayern schiebt man die Verantwortung auf den Bund, in <strong>München</strong><br />
auf die Krankenkassen.<br />
FOTO: Witte<br />
Ziemlich neidisch blicken <strong>Taxi</strong>fahrer*innen in Bayern auf<br />
die Bundeshauptstadt. Dort hatte bereits Anfang Januar<br />
der dortige Landessenat beschlossen, zunächst den<br />
Ü-90-Jährigen, später auch den Ü-80-Jährigen die <strong>Taxi</strong>fahrt in eines<br />
der Impfzentren zu bezahlen. Bestellt und abgerechnet werden die<br />
<strong>Taxi</strong>s über die Berliner <strong>Taxi</strong>zentrale, die dafür sogar eine eigene<br />
Rufnummer freischalten ließ. Vor Ort wird mithilfe eines eigens<br />
eingerichteten <strong>Taxi</strong>-Leitstellendienstes dafür gesorgt, dass pro Tag<br />
mehrere einhundert An- und Abfahrten abgewickelt werden. Vermittelt<br />
werden die Fahrten an <strong>Taxi</strong>s mit Trennschutz, die Fahrer<br />
tragen Mundschutz, die Fahrzeuge werden regelmäßig desinfiziert.<br />
Das <strong>Taxi</strong> hat am Beispiel Berlin gezeigt, dass es ohne Vorlauf<br />
in der Lage ist, für eine flächendeckende Mobilität zu sorgen. Seitdem<br />
macht das Beispiel bundesweit Schule. Niedersachsen und<br />
Hessen tragen die Kosten (anteilig) landesweit, auch zahlreiche<br />
Kommunen haben inzwischen unbürokratische Lösungen gefunden,<br />
darunter auch Städte wie Frankfurt, Bayreuth oder Augsburg.<br />
MÜNCHEN ÜBERNIMMT KEINE VERANTWORTUNG<br />
<strong>München</strong> fehlt allerdings auf der Liste (Stand: <strong>1.</strong> Februar <strong>2021</strong>).<br />
Dort schiebt die Sozialreferentin Dorothee Schiwy die Verantwortung<br />
auf die Krankenkassen: „Für Fahrten zu den Impfzentren<br />
können <strong>Taxi</strong>fahrten zwischenzeitlich ärztlich verordnet werden,<br />
wenn ein anderes Verkehrsmittel nicht infrage kommt. Die Kosten<br />
hierfür werden dann durch die gesetzliche Krankenversicherung<br />
übernommen“ heißt es in einem Statement aus dem Sozialreferat.<br />
Dabei übersieht Frau Schiwy allerdings, dass nur bestimmte<br />
Krankenversicherte einen Anspruch auf Kostenübernahme<br />
haben, beispielsweise solche mit genau definierten Merkmalen<br />
im Schwerbehindertenausweis oder Patienten mit Pflegegrad vier<br />
bzw. fünf. Zudem ist es für die Hochbetagten eine Zumutung, sich<br />
für eine Fahrtkostenbewilligung durch die Mühlen der Krankenkassenverwaltung<br />
zu quälen.<br />
Als Kompromiss hätte die Stadt jene Regelung ins Auge fassen<br />
können, die beispielsweise auch in Niedersachsen zum Tragen<br />
kommt. Hier springt das Land als Rückfallebene in die Bresche.<br />
Wenn die Krankenkasse keine Fahrtkosten übernimmt, zahlt<br />
das Land.<br />
TAXIGEWERBE WIRD NICHT GEHÖRT<br />
Für Bayern würde das allerdings bedeuten, dass die Landesregierung<br />
den Willen zur Kostenübernahme aufbringt. <strong>München</strong>s<br />
Gewerbevertreter vom <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong> sowie des Landesverbands<br />
Bayerischer <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer haben<br />
diesbezüglich auch bereits Gespräche mit Roland Weigert vom<br />
Bayerischen Wirtschaftsministerium geführt. Man versprach, sich<br />
dafür einzusetzen, dass das Thema beim zuständigen Sozialministerium<br />
auf oberster Ebene platziert wird.<br />
Ein weiteres Gespräch mit Florian Streibl, Fraktionsvorsitzender<br />
der Freien Wähler, stieß auf ähnliches Verständnis, auch wenn<br />
hier ebenfalls auf eine andere Stelle verwiesen wird. Diesmal<br />
allerdings wird der Ball an die Bundesregierung weitergespielt.<br />
In einem gemeinsamen Antrag der bayerischen CSU-Fraktion und<br />
der Freien Wähler wird die Bayerische Staatsregierung gebeten,<br />
„sich auf Bundesebene weiterhin mit Nachdruck dafür einzusetzen,<br />
dass die Übernahme der Kosten für Fahrten zu einer Corona-<br />
Impfung mit einem <strong>Taxi</strong> für immobile Personen sichergestellt ist“.<br />
Das wäre sowieso von Anfang an die einfachste Lösung gewesen.<br />
Anstatt bundesweit einen abermaligen Flickenteppich auszurollen,<br />
hätte Gesundheitsminister Jens Spahn die <strong>Taxi</strong>kosten für<br />
Impftaxis als Sonderprogramm auflegen können. Den Vorschlag<br />
hatte der Bundesverband <strong>Taxi</strong> in einem Schreiben an Herrn Spahn<br />
schon Anfang Dezember gemacht und es dann noch einmal im<br />
Januar wiederholt. Das Ergebnis war allerdings ernüchternd: Nicht<br />
einmal eine Antwort hat Deutschlands höchste Gewerbevertretung<br />
bekommen. <br />
jh<br />
TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />
5
TAXITARIF<br />
MÜNCHENS<br />
NEUER TAXITARIF<br />
Ab <strong>1.</strong> März <strong>2021</strong> gilt in der Landeshauptstadt <strong>München</strong> sowie den Landkreisen<br />
<strong>München</strong>, Erding und Freising ein neuer <strong>Taxi</strong>tarif. Wir zeigen, was sich ändert.<br />
<strong>1.</strong> (FAST) KEINE ZUSCHLÄGE MEHR<br />
„<strong>Taxi</strong>fahren wird teurer.“ Was für alle zuletzt erfolgten Tarifänderungen<br />
galt, ist diesmal anders. Vor allem, weil ab März viele<br />
Zuschläge wegfallen. Konkret: Die Anfahrt zum Bestellkunden<br />
ist ab sofort frei (bisher 1,20 Euro). Auch für Gepäckstücke und<br />
für Tiere muss der Fahrgast keinen Extra-Obulus mehr bezahlen<br />
(bisher 70 Cent).<br />
2. Für die Mitnahme eines Fahrrads: 7,50 Euro.<br />
2Euro<br />
2Euro<br />
2Euro<br />
1Euro<br />
50<br />
Cent<br />
50<br />
Cent<br />
20<br />
Cent<br />
Somit blieben nur mehr Fälle, in denen ein definierter Zuschlag<br />
berechnet werden darf:<br />
<strong>1.</strong> Bei Fahrten mit mehr als 4 Fahrgästen, wenn das <strong>Taxi</strong> über<br />
die dafür nötige Anzahl an Sitzplätzen verfügt: 7,50 Euro.<br />
Achtung: Es darf max. einer dieser beiden Zuschläge verwendet<br />
werden. Werden also mehr als 4 Fahrgäste und ein Fahrrad<br />
befördert, beträgt der Zuschlag einmalig 7,50 Euro. Bei Sperrgepäck,<br />
also bei großen Gegenständen wie beispielsweise Möbelstücke,<br />
Surfbretter etc., darf ein Zusatzentgelt frei vereinbart<br />
werden. Rollstühle, Kinderwagen, Gehhilfen und Fahrräder<br />
gelten NICHT als Sperrgepäck.<br />
Warum diese Änderung? Bessere Preis-Transparenz und Glaubwürdigkeit<br />
beim Kunden.<br />
2. EINFACHERER TAXITARIF<br />
Der Mindestfahrpreis steigt auf 4,70 Euro = Kompensation des<br />
weggefallenen Zuschlags für die Anfahrt bei Bestellfahrten).<br />
4.70 €<br />
Die degressive Staffelung beim Kilometerpreis entfällt. Ab März<br />
kostet jeder gefahrene Kilometer pauschal 2 Euro, egal ob Kurzstrecke<br />
oder Fahrt zum Flughafen. Der Taxameter wird dabei so<br />
programmiert, dass er nach jeweils 100 Metern 20 Cent mehr<br />
anzeigt.<br />
2Euro<br />
2Euro<br />
2Euro<br />
50<br />
Cent<br />
1Euro<br />
PRO KILOMETER<br />
2Euro<br />
Warum diese Änderung? Leichtere Fahrpreiskalkulation für den<br />
Fahrer/die Fahrerin bzw. für den Kunden.<br />
ILLUSTRATIONEN: Raufeld Medien<br />
6<br />
<strong>1.</strong> QUARTAL 2020 TAXI
TAXITARIF<br />
Unverbindlicher Entwurf<br />
Hinweis: Bereits jetzt wurde definiert, dass der Mindestfahrpreis<br />
und der Kilometerpreis um je 10 Cent ab <strong>1.</strong> Januar 2022<br />
angehoben werden.<br />
Anlage 1 zur <strong>Taxi</strong>tarifordnung - Pflichtfahrgebiet<br />
Wartezeit: Sobald das <strong>Taxi</strong> weniger als 15 km/h fährt, schaltet<br />
der Taxameter automatisch in den Zeittarif und berechnet<br />
20 Cent pro 24 Sekunden (= 30 Euro pro Stunde).<br />
Anlage 2 zur <strong>Taxi</strong>tarifordnung - Tarifzonen<br />
JANUAR<br />
1<br />
Anlage 3 zur <strong>Taxi</strong>tarifordnung - Flughafengelände<br />
2022<br />
10<br />
Cent<br />
24 sec<br />
20<br />
Cent<br />
Unverbindlicher Entwurf<br />
Anlage 4 zur <strong>Taxi</strong>tarifordnung - Zone Messe<br />
79 EURO<br />
Unverbindlicher Entwurf<br />
Anlage 5 zur <strong>Taxi</strong>tarifordnung – Zone Hauptbahnhof<br />
FLUGHAFEN<br />
HAUPT-<br />
BAHNHOF<br />
71 EURO<br />
<strong>München</strong>,<br />
Dieter Reiter<br />
Oberbürgermeister<br />
<strong>München</strong>,<br />
Dieter Reiter<br />
Oberbürgermeister<br />
<strong>München</strong>,<br />
MESSE<br />
Dieter Reiter,<br />
3. FESTPREISE Oberbürgermeister HAUPTBAHNHOF, FLUGHAFEN, MESSE<br />
Die große Neuerung an der Tarifreform sind die erweiterten Festpreise.<br />
Dazu wurden für den Hauptbahnhof, den Flughafen und<br />
die Messe drei Zonen definiert. Fahrten von einer dieser Zonen in<br />
eine andere werden zum Festpreis ausgeführt.<br />
Die Preise: Flughafen zur Zone Messe (und umgekehrt): 71 Euro.<br />
Flughafen <strong>München</strong> zur Zone Hauptbahnhof (und umgekehrt): 79 Euro.<br />
Zone Hauptbahnhof zur Zone Messe: 35 Euro.<br />
35 EURO<br />
<strong>München</strong>,<br />
Dieter Reiter<br />
Oberbürgermeister<br />
Warum diese Änderung? Der bisherige Festpreis zwischen Messe<br />
und Flughafen hat sich bewährt. Mit der Erweiterung der beiden<br />
Zonen und der neu hinzugekommenen dritten Zone rund um den<br />
Hauptbahnhof wurden nun auch viele Hotels in die Regelung eingebaut.<br />
Der <strong>Taxi</strong>preis wird dadurch vor allem für Geschäftskunden<br />
kalkulierbarer und ein wesentlicher Nachteil gegenüber Uber und<br />
Free Now aufgehoben (Free Now ist mittlerweile ja auch in die<br />
Mietwagenvermittlung eingestiegen).<br />
u<br />
Dr. J. Cichon<br />
Dr. Cichon & Partner*<br />
Rechtsanwaltskanzlei in <strong>München</strong> Neuhausen seit 1962<br />
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TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL 2020<br />
7
TAXITARIF<br />
4. VERKLEINERUNG DES PFLICHTFAHRGEBIETS<br />
Bad Tölz, Bad Heilbrunn, Markt Indersdorf, Altomünster und<br />
Petershausen wurden herausgenommen. Es umfasst somit noch<br />
das Gebiet der Landeshauptstadt <strong>München</strong>, das Gelände des<br />
Flughafens <strong>München</strong> sowie der Landkreise Ebersberg, Erding,<br />
Freising, Fürstenfeldbruck (teilweise), <strong>München</strong> und Starnberg<br />
sowie der Stadt Dachau und der Gemeinde Karlsfeld.<br />
Unverändert gilt für Fahrten innerhalb des Pflichtfahrgebiets<br />
die Beförderungspflicht (keine Fahrt darf abgelehnt werden)<br />
und die Tarifpflicht (jede Fahrt mit eingeschaltetem, laufendem<br />
Taxameter). Bei Fahrten außerhalb der Tarifpflicht kann man<br />
vor Beginn der Fahrt mit dem Fahrgast einen Preis frei vereinbaren.<br />
Wichtig: Kommt keine Vereinbarung zustande, gelten die<br />
für das Pflichtfahrgebiet festgesetzten Beförderungsentgelte als<br />
vereinbart.<br />
Bad Tölz<br />
5. PFLICHT ZUR AKZEPTANZ VON KREDIT- UND<br />
DEBITKARTEN<br />
Ab <strong>1.</strong> März muss jedes <strong>Taxi</strong> auf Wunsch des Fahrgastes bargeldlose<br />
Zahlung durch Kredit- oder Debitkarten durchführen können.<br />
Der <strong>Taxi</strong>unternehmer muss dafür sorgen, dass in jedem<br />
<strong>Taxi</strong> mindestens drei im Geschäftsverkehr übliche Kreditkarten<br />
akzeptiert werden. Die Beförderung von Personen darf mit dem<br />
<strong>Taxi</strong> nicht durchgeführt werden, wenn ein funktionsfähiges<br />
Abrechnungssystem oder Abrechnungsgerät vor Fahrtbeginn<br />
nicht zur Verfügung steht.<br />
KREDITKARTE<br />
KREDITKARTE<br />
KREDITKARTE<br />
EC-KARTE<br />
Petershausen<br />
Warum diese Änderung: Fahrten in die nun aus dem Pflichtfahrbereich<br />
herausgenommenen Gebiete kamen nur selten<br />
zustande.<br />
Warum diese Änderung? Bargeldlose Zahlungen werden mehr<br />
und mehr zum gesellschaftlichen Standard. Dem darf sich auch<br />
die <strong>Taxi</strong>branche nicht verschließen. Wer ein <strong>Taxi</strong> bestellt, muss<br />
die Gewissheit haben, damit auch bargeldlos bezahlen zu können.<br />
So ist es der Fahrgast von Wettbewerbern wie Uber und<br />
Free Now längst gewöhnt.<br />
LEIDER UNVERÄNDERT …<br />
ZUR ERINNERUNG …<br />
Die ursprünglich beantragte freie Anfahrt in die Münchner<br />
Umlandgemeinden stieß bei den Landratsämtern<br />
<strong>München</strong> Land und Fürstenfeldbruck auf massiven<br />
Widerstand und wurde daher zunächst nicht berücksichtigt.<br />
Somit bleibt es hier bei der alten Regelung: Bei<br />
Abholungen eines Fahrgastes außerhalb der Stadtgrenzen<br />
(= Tarifzone II) muss der Taxameter ab der<br />
Stadtgrenze eingeschaltet werden (Tarifstufe 1). Bei der<br />
Rückfahrt mit diesem Fahrgast muss der Taxameter<br />
bei Fahrtbeginn in die Tarifstufe 2 umgestellt werden.<br />
Ab der Stadtgrenze wird dann wieder in die Tarifstufe 1<br />
gewechselt.<br />
Erläuterung: Die Tarifstufe 2 berücksichtigt lediglich den<br />
Zeitfaktor (20 Cent pro 24 Sekunden), keinen Kilometertarif.<br />
Die Tarifstufe 2 ist somit deutlich günstiger als die<br />
Tarifstufe <strong>1.</strong> <br />
Abholung außerhalb des Stadtgebietes<br />
Tarifstufe 1<br />
ab Stadtgrenze<br />
Tarifstufe 2<br />
nach der abholung<br />
bis zur stadtgrenze<br />
jh<br />
Nachfolgende, unverändert gebliebene Passagen aus<br />
der <strong>Taxi</strong>tarifordnung sollen an dieser Stelle noch mal in<br />
Erinnerung gerufen werden:<br />
Paragraf 2, Absatz 5: „Kommt die Beförderung aus Gründen, die der<br />
Fahrgast zu vertreten hat, nicht zustande, so ist der auf dem Fahrpreisanzeiger<br />
ausgewiesene Betrag vom Fahrgast zu bezahlen.“<br />
Paragraf 2, Absatz 6: „Bei Bestellungen darf der Fahrpreisanzeiger<br />
erst eingeschaltet werden, wenn sich der <strong>Taxi</strong>fahrer mit dem Fahrgast<br />
über seine Ankunft am Bestellort verständigt hat.“<br />
Paragraf 6, Absatz 2: „Bei Störungen des Fahrpreisanzeigers ist der<br />
Fahrgast zu informieren und der Fahrpreis nach den zurückgelegten<br />
Kilometern zu berechnen; dabei ist der Kilometerpreis der Tarifstufe 1<br />
zugrunde zu legen.“ Absatz 3: „Wartezeiten bis zu fünf Minuten dürfen<br />
bei Störungen des Fahrpreisanzeigers nicht berechnet werden.<br />
Übersteigt die Wartezeit fünf Minuten, so sind für die gesamte Wartezeit<br />
0,50 Euro pro Minute zu berechnen.“<br />
Paragraf 6, Absatz 3: „Für Fahrten innerhalb und außerhalb des<br />
Pflichtfahrgebietes kann eine Vorauszahlung in Höhe des voraussichtlichen<br />
Fahrpreises verlangt werden.“<br />
Absatz 4: „Der <strong>Taxi</strong>fahrer muss während des Dienstes einen Betrag<br />
bis zu 50 Euro wechseln können. Fahrten zum Zweck des Geldwechsels<br />
gehen zulasten des Fahrers.“<br />
Absatz 4: „Dem Fahrgast ist auf Verlangen eine Quittung mit dem<br />
jeweils gültigen Umsatzsteuersatz über das Beförderungsentgelt<br />
mit Angabe der Fahrtstrecke und der Ordnungsnummer sowie des<br />
Namens des Unternehmers und der Betriebssitzadresse auszustellen.“<br />
Absatz 6: „Der Fahrgast hat die Kosten der von ihm schuldhaft verursachten<br />
Beschädigungen oder Verunreinigungen zu ersetzen.“<br />
Paragraf 8, Absatz 2: „Von der Beförderung können vom Fahrer<br />
ausgeschlossen werden:<br />
<strong>1.</strong> Personen, die unter erheblichem Einfluss alkoholischer Getränke<br />
oder berauschender Mittel stehen und<br />
2. Personen mit ansteckenden Krankheiten.“<br />
Absatz 4: „(4) Gepäck und Tiere können von der Beförderung<br />
ausgeschlossen werden, wenn durch ihre Mitnahme Gefahren oder<br />
Belästigungen zu befürchten sind.“ <br />
jh<br />
ILLUSTRATIONEN: Raufeld Medien<br />
8<br />
<strong>1.</strong> QUARTAL 2020 TAXI
TAXITARIF<br />
FAQ’S ZUM NEUEN TAXITARIF<br />
Welche Werkstätten bzw. Firmen bieten eine Tarifumstellung an?<br />
Adler, Heidemannstr. 37, <strong>München</strong>, 089 / 255 44 114<br />
Er-Tax, Frankfurter Ring 97, <strong>München</strong>, Telefon: 089 / 307 480 47<br />
MTZ / K & G, Occamstr. 20, <strong>München</strong>, Telefon: 089 / 54046960 (nur Hale)<br />
<strong>Taxi</strong>verleih <strong>München</strong>, Engelhardstr. 6, Telefon: 089 / 167 54 40 (nur Hale)<br />
A & S, Erdinger Str. 43, Freising, Telefon 0172 / 72 75 100 (nur Hale)<br />
Kann man in der Funkwerkstatt bei der<br />
jetzigen Umstellung auch gleich den<br />
Tarif ab <strong>1.</strong><strong>1.</strong>2022 aufspielen lassen? Ja,<br />
laut Aussage der Funkwerkstätten ist<br />
das technisch möglich.<br />
Wo werden die drei Festpreise im Taxameter<br />
einprogrammiert?<br />
Das hängt jeweils vom Taxametertyp ab. In den<br />
meisten Modellen werden alle drei Festpreise auf<br />
einen Knopf gelegt, der dann bei Aktivierung die<br />
jeweiligen Tarife zum Durchklicken anzeigt.<br />
Darf man bei einer Festpreisfahrt<br />
mit mehr als fünf<br />
Personen den Großraumoder<br />
Fahrrad-Zuschlag von<br />
7,50 Euro berechnen?<br />
Ja, aber nur maximal einer<br />
Person von beiden.<br />
Werden Fahrten innerhalb<br />
einer Festpreiszone<br />
auch zum festen Tarif<br />
durchgeführt?<br />
Nein, nur bei Fahrten<br />
von einer Zone in eine<br />
andere.<br />
Gilt der Festpreis zur Zone Messe<br />
oder von der Zone Messe nur während<br />
einer laufenden Veranstaltung?<br />
Nein, der Festpreis gilt unabhängig<br />
von Veranstaltungen oder Messen.<br />
Gilt der Festpreistarif auch bei<br />
Abholungen bei Privatadressen<br />
innerhalb der Festpreiszonen?<br />
Ja, er gilt für alle Adressen innerhalb<br />
der Zone. Bei den Straßen,<br />
die den Rand der Zone markieren,<br />
auch jeweils für beide Straßenseiten.<br />
Ist beim Festpreis zur Messe<br />
berücksichtigt, dass man oft nur<br />
im Stop-and-go vorwärtskommt?<br />
Ja, das wurde einkalkuliert.<br />
Was ist, wenn eine Fahrt von einer<br />
Festpreiszone in die andere mit<br />
einem Zwischenstopp an einer<br />
dritten Adresse erfolgt?<br />
Dann wird diese Fahrt mit laufendem<br />
Taxameter gefahren. Der Festpreis<br />
wird nur angewandt, wenn die Fahrt<br />
von einer Zone auf direktem Weg in<br />
die andere Zone erfolgt.<br />
Kann eine Kreditkartenzahlung verweigert werden, wenn das Gerät<br />
einen technischen Defekt hat?<br />
Nein, in diesem Fall hätte der Fahrer die Fahrt gar nicht erst annehmen<br />
dürfen. Kommt es deswegen zu einer Beschwerde durch den Fahrgast,<br />
darf das KVR ein Bußgeld gegenüber dem <strong>Taxi</strong>unternehmer verhängen.<br />
Gelten die Festpreise<br />
nur bei<br />
bestellten Fahrten?<br />
Nein, auch bei<br />
Einsteigern und<br />
Aufhaltern.<br />
HILFE VOM KVR<br />
Parallel zum neuen <strong>Taxi</strong>tarif hat der<br />
Stadtrat übrigens auch beschlossen,<br />
dass das KVR die <strong>Taxi</strong>branche<br />
bei allen Maßnahmen unterstützen<br />
soll, die eine verlässliche Servicequalität<br />
garantieren. Die Kundenbefragung<br />
vom vergangenen Herbst<br />
war dafür schon ein wichtiger<br />
erster Schritt (siehe Seite 24).<br />
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TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL 2020<br />
9
WETTBEWERB<br />
TAXIFAHRER A. LIAS UND SEINE<br />
ERFAHRUNGEN MIT UBER UND FREE NOW<br />
ALLEINFAHRER MIT<br />
PRAKTIKANTENVERTRAG<br />
Der ehemalige Berliner <strong>Taxi</strong>fahrer A. Lias (Name von der<br />
Redaktion geändert) hat die Seiten gewechselt und ist für<br />
einige Wochen für Uber und Free Now gefahren. Seine Schilderungen<br />
zeigen, mit welchen Tricks sowohl die Fahrer als<br />
auch die Uber- und Free-Now-Partner-Unternehmen gültige<br />
Gesetze umgehen. Und dabei geht es nicht nur um die<br />
Rückkehrpflicht, sondern auch um Steuer- und Sozialversicherungsbetrug.<br />
TAXI TIMES: Warum bist du vom <strong>Taxi</strong>fahren aufs Mietwagenfahren<br />
umgestiegen?<br />
A. LIAS: Aus Neugier und Liebe zur Fahrgastbeförderung und<br />
weil ich mir eine Meinung über Uber und Free Now bilden wollte.<br />
Warst du als Festangestellter, geringfügig Beschäftigter oder<br />
Aushilfe angemeldet?<br />
Weder noch, ich habe einen Praktikums-Vertrag unterzeichnet.<br />
Man bot mir allerdings eine geringfügige Anstellung zwischen<br />
500 bis 800 Euro an, damit ich die Möglichkeit eventueller Bezüge<br />
über das Amt nicht verliere. Man hatte mich auch explizit<br />
gefragt, ob ich beim Amt Leistungen beziehe.<br />
Wie viele Fahrzeuge und Fahrer*innen hat der Betrieb?<br />
Mein Chef hat mehrere Mietwagen-Konzessionen. Ob er auch<br />
<strong>Taxi</strong>-Konzessionen hatte, ist mir nicht bekannt, ebenso wenig die<br />
KEINE AUSNAHMEN, SONDERN DIE REGELN<br />
genaue Zahl der Angestellten. Knapp unter 50 sind in<br />
einer WhatsApp-Gruppe, in der ich auch eingeloggt war.<br />
Wirst du nach gearbeiteten Stunden oder Prozenten<br />
bezahlt?<br />
Prozentual. Ich bekomme 28 Prozent vom Gesamtfahrpreis<br />
oder 40 Prozent nach Abzug von Uber. Uber selbst bekommt<br />
29,75 Prozent vom Fahrpreis, allerdings verschweigt Uber gerne<br />
die tatsächlich vom Fahrgast eingenommene Summe. So nehmen<br />
sie selektiv systematisch weit mehr als den genannten Fahrpreis.<br />
Wenn man sich das ausrechnet, wird klar, dass du sehr auf<br />
das Trinkgeld der Kunden angewiesen warst. Was aber, wenn<br />
Kunden dir kein oder nur wenig Trinkgeld gegeben haben?<br />
Wenn man mich lange hat warten lassen, ohne Trinkgeld zu<br />
geben, aber freundlich war, gab ich in der Kundenbewertung nur<br />
vier von fünf Sternen und bei unfreundlichen Gästen zwei bis<br />
drei Sterne. Einen einzigen Stern gab ich nur in Extremfällen,<br />
weil sonst der Fahrgast dauerhaft von mir gesperrt worden wäre.<br />
Gibt es einen Wegstreckenzähler und eine Alarmanlage<br />
im Auto?<br />
Nein.<br />
Wo holst du dein Fahrzeug ab: vom Betriebssitz des Unternehmers<br />
oder fliegender Wechsel mit der Arbeitskollegin oder<br />
Arbeitskollegen?<br />
Ich war Alleinfahrer, somit konnte ich von meiner Wohnung aus<br />
starten und enden.<br />
Die im Interview beschriebenen Praktiken scheinen keine<br />
Ausnahmen besonders ausgebuffter Uber- oder Free-<br />
Now-Fahrer zu sein, sondern vielmehr eine bewährte<br />
Methode. Auch die ARD hatte vor einiger Zeit in ihrem<br />
Mittagsmagazin einen Uber-Fahrer anonymisiert zu Wort<br />
kommen lassen, der Verstöße gegen die Arbeitszeitregelungen<br />
und Sozialversicherungsbetrug bestätigte. Und die<br />
überregionale Tageszeitung „Die Welt“ hatte auch bereits<br />
einen Uber-Fahrer von dessen systematischer Umgehung<br />
der Rückkehrpflicht berichten lassen.<br />
In beiden Fällen wurde auch Uber dazu befragt, die sich<br />
jeweils damit herausredeten, dass ihnen solche Verfehlungen<br />
ihrer Partner nicht bekannt seien. „Für uns ist es<br />
extrem wichtig, dass sich die Mietwagenunternehmer und<br />
deren Fahrer konsequent an die gültigen Regeln halten.“<br />
Lass uns über deinen Alltag sprechen. Wie viele Stunden<br />
warst du im Einsatz?<br />
So wie es mir beliebte, bei Uber durfte ich maximal zwölf Stunden<br />
online sein, allerdings wird die Standzeit nicht in die Online-Zeit<br />
einberechnet. Daher sind eigentlich keine Grenzen gesetzt.<br />
Wie viele Touren hast du durchschnittlich gemacht?<br />
Acht bis fünfzehn in einer 12-Stunden-Schicht.<br />
Gab es viele Folge-Aufträge?<br />
Mit Ausnahme von Silvester kaum.<br />
Was hast du dann gemacht, um schnellstmöglich eine neue<br />
Fahrt zu erhalten?<br />
Ich habe mich dort aufgehalten, wo ich mir die meisten Aufträge<br />
erhofft habe.<br />
FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
10 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI
WETTBEWERB<br />
Hat dich dein Chef ansonsten auf die Einhaltung der<br />
Regeln (Rückkehrpflicht) ernsthaft hingewiesen und<br />
musstest du einen solchen Hinweis gesondert unterschreiben?<br />
Mir wurden einige Verträge zur Unterschrift vorgesetzt.<br />
Allerdings war alles nur pro forma und eine Aufklärung hat<br />
nur auf Nachfrage stattgefunden – mit dem Hinweis, dass es<br />
nicht wichtig ist, die Verträge lediglich zur eigenen Absicherung<br />
dienen.<br />
Hast du bei Uber oder bei dessen Generalpartner Safe Driver<br />
ennoo oder auch bei Free Now noch eine zusätzliche Schulung<br />
gemacht?<br />
Nein, ich war bereits als <strong>Taxi</strong>fahrer mit Free Now und Uber vertraut,<br />
jedoch müssen laut Aussagen neue Fahrer an einer Schulung<br />
teilnehmen. Über die Rückkehrpflicht wurde nie gesprochen,<br />
aber es gab einige Tutorials per Mail und in der Uber-App in<br />
Bezug auf den richtigen Umgang mit Fahrgästen.<br />
Also hast du beispielsweise<br />
in der Nähe vom Hauptbahnhof,<br />
von Krankenhäusern und großen Firmen gewartet?<br />
Nein, meistens bin ich herumgefahren.<br />
Uber sagt doch aber, sie setzen die Fahrer offline, wenn diese<br />
in Richtung Betriebssitz des Unternehmens fahren.<br />
Deshalb bin ich offline schnell weit weggefahren und habe mich<br />
dann wieder bei der Uber-App angemeldet. Anschließend bin ich<br />
langsam im Zickzack-Kurs zum Betriebssitz gefahren.<br />
War das deine Idee?<br />
Man hat mir diese Infos im Unternehmen bei der Anmeldung<br />
offengelegt, mir aber die Entscheidung selbst überlassen, ob ich<br />
so vorgehen will.<br />
Wie war das bei der Free-Now-App: Habt ihr die auch so ausgetrickst?<br />
Bei Free Now gibt es keinen technischen Zwang, zum Betriebssitz<br />
zurückzukehren. Allerdings erscheint nach dem Ende jeder Fahrt<br />
ein Pop-up mit dem Hinweis „Rückkehrpflicht“.<br />
Mit welchen Konsequenzen im Falle einer Nichtbeachtung?<br />
Keinen. Man klickt das Pop-up einfach nur weg und macht weiter.<br />
Über welche App hast du mehr Touren vermittelt bekommen:<br />
Free Now Ride oder UberX?<br />
UberX – mit weitem Abstand.<br />
Wie hat sich die Corona-Pandemie auf den Mietwagenbetrieb<br />
ausgewirkt?<br />
Finanziell stehen sie nicht gut da. Viele Wagen wurden stillgelegt,<br />
jeder Cent wird umgedreht. Wir bekamen sogar die Anweisung,<br />
den Wagen nicht zu waschen.<br />
Wieso hast du aufgehört, als Mietwagenfahrer zu arbeiten,<br />
und was machst du jetzt?<br />
Es ist Sklavenarbeit, und was die Zukunft mit sich bringt, steht<br />
aktuell in den Sternen …<br />
Was wünschst du den Mietwagenfahrer*innen und Unternehmern<br />
für die Zukunft?<br />
Dass sie aufwachen und kein System unterstützen, das darauf<br />
beruht, die Partner und deren Angestellte auszubeuten. Firmen<br />
wie Uber verdienen allein durch die Vermittlung mehr als Fahrer<br />
und Unternehmer. Sie tun dafür nichts außer Marketing und<br />
Vermittlung. Für mich grenzt es an Zuhälterei, da man absolut<br />
auf die angewiesen ist.<br />
Das Interview führte Hayrettin Simsek<br />
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TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />
11
PBEFG<br />
REITERS KRITIK<br />
AN DER NOVELLE<br />
Zur geplanten Novelle des Personenbeförderungsgesetzes hat sich auch der<br />
Münchner Oberbürgermeister geäußert. Seine Stellungnahme schlägt unter<br />
anderem vor, <strong>Taxi</strong>s und Mietwagen als Einheitsgewerbe zu regeln.<br />
<strong>München</strong>s Oberbürgermeister<br />
(OB) Dieter Reiter sieht sowohl<br />
in den elf Eckpunkten der vom<br />
BMVI eingesetzten Findungskommission<br />
als auch im aktuell veröffentlichten Referentenentwurf<br />
wegweisende Vorgaben für<br />
die Kommunen. In einem Schreiben an<br />
Verkehrsminister Andreas Scheuer vom<br />
November 2020 bemängelt er jedoch, dass<br />
die Novelle „aufgrund der darin vorgegebenen<br />
gesetzlichen Systematik zu erheblichen<br />
Rechtsunsicherheiten führen und<br />
gleichzeitig die Funktionsfähigkeit der<br />
<strong>Taxi</strong>s bedroht wird“.<br />
Jene neue Rechtssystematik im Gesetzentwurf<br />
könnte auch zu schweren Nachteilen<br />
der Kommunen bei der Gestaltung des<br />
ÖPNV führen, weil sich zum einen der Verwaltungsaufwand<br />
massiv erhöhen würde<br />
und zum anderen die Kommunen mit der<br />
Regulierung von globalen Verkehrsanbietern<br />
allein gelassen werden.<br />
„Die Kommunen könnten überdies das<br />
Gesetz nicht rechtssicher anwenden, was<br />
sie in vielfältige und langwierige Rechtsstreitigkeiten<br />
mit privaten Verkehrsunternehmen<br />
verwickeln würde“, befürchtet OB<br />
Reiter und weist damit den jetzigen Referentenentwurf<br />
zurück: „Aus kommunaler<br />
Sicht kann die vorgeschlagene Regelungssystematik<br />
somit nicht als hinreichend<br />
zukunftsfähiges Instrument angesehen<br />
werden, um auf die jeweiligen örtlichen<br />
Gegebenheiten reagieren und das verkehrliche<br />
Angebot zukunftsweisend gestalten<br />
zu können.“<br />
VERFASSUNGSWIDRIGE PASSAGE<br />
In einem sechsseitigen Papier wird die<br />
Ablehnung des bisherigen Entwurfs konkretisiert,<br />
wobei man sich hauptsächlich<br />
gegen die beiden geplanten Verkehrs arten<br />
Linienbedarfsverkehr und gebündelter<br />
Bedarfsverkehr positioniert.<br />
Die hier angedachte Differenzierung sei<br />
aus kommunaler Sicht unnötig und hinderlich.<br />
Gänzlich unvereinbar mit dem<br />
Paragraf 12 des Grundgesetzes, dem Recht<br />
auf freie Berufswahl, hält man die formulierten<br />
Pooling-Regelungen. Die Stellungnahme<br />
spricht in diesem Zusammenhang<br />
sogar von einer verfassungswidrigen Passage.<br />
Mit dem vorgesehenen gebündelten<br />
Bedarfsverkehr wären Kommunen künftig<br />
verpflichtet, drei statt bisher zwei<br />
Verkehrsarten administrativ regeln zu<br />
müssen (<strong>Taxi</strong>, Mietwagen + privates Pooling).<br />
„In vielen Bundesländern wären die<br />
Kommunen auch die zuständigen Genehmigungsbehörden<br />
für den eigen- und<br />
gemeinwirtschaftlichen Linienbedarfsverkehr“,<br />
heißt es im Statement. „Damit<br />
müssten die Kommunen bis zu vier unterschiedlich<br />
geregelte Genehmigungstypen<br />
für digitale Bedarfsverkehre im Verwaltungsvollzug<br />
steuern. Unzweifelhaft führt<br />
allein dieser Sachverhalt zu einer starken<br />
Ausweitung der Verwaltungstätigkeit<br />
der Kommunen. […] Deshalb wäre die<br />
Einführung eines einheitlichen Genehmigungstatbestandes<br />
für alle digitalen<br />
OB Dieter Reiter<br />
hat zur geplanten<br />
PBefG-Novelle<br />
Stellung bezogen.<br />
Bedarfsverkehre für die Kommunen von<br />
großem Wert.“<br />
Kritik äußert die Landeshauptstadt auch<br />
an der Aufweichung der Rückkehrpflicht,<br />
indem so genannte Abstellorte erlaubt werden<br />
sollen, zu denen Mietwagen an Stelle<br />
des Betriebssitzes zurückkehren müssen.<br />
„Damit wird das bisherige Unterscheidungsmerkmerkmal<br />
der Taxen, die an der<br />
Straße bereitstehen oder per Heranwinken<br />
beauftragt werden, und des Mietwagens,<br />
der nur auf vorherige Bestellung fährt, ad<br />
absurdum geführt.“<br />
An dieser Stelle wird alternativ vorgeschlagen,<br />
auf jenes Unterscheidungsmerkmal<br />
<strong>Taxi</strong> und Mietwagen künftig<br />
zu verzichten. „Es gibt keinen plausiblen<br />
Grund mehr, Fahrzeuge, die Fahrgäste<br />
spontan befördern, unterschiedlich<br />
zu regeln“, heißt es in der Begründung.<br />
„Die Regulierung muss vielmehr danach<br />
unterscheiden, ob Fahrgäste besonders<br />
schutzbedürftig sind (z. B. viele Fremde<br />
an Flughäfen) und ob ggf. Überlastungen<br />
im Straßenraum stattfinden.“ jh<br />
FOTO: M. Nagy<br />
12 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI
MOBILITÄT<br />
EIN ZENTRALER<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Die viel beschworene Verkehrswende ist für <strong>München</strong> ein wichtiger Schritt<br />
in die Zukunft. Klimaschutz und Ausbau des ÖPNV stehen dabei ganz oben<br />
auf der Agenda. Dafür hat man ein eigenes Referat geschaffen.<br />
FOTO: Landeshauptstadt <strong>München</strong><br />
Mit dem Stichtag <strong>1.</strong> Januar <strong>2021</strong> wurde das Münchner<br />
Mobilitätsreferat gegründet. Es soll als zentraler<br />
Ansprechpartner für alle Bereiche des Verkehrs und der<br />
Mobilität verstanden werden und den Weg in eine emissionsfreie<br />
Zukunft ebnen. Nicht alles ist gänzlich neu am Referat, vielmehr<br />
kann es als Neuordnung verschiedener Bereiche aus anderen<br />
Referaten angesehen werden. Durch die Reorganisation verspricht<br />
sich Georg Dunkel, Leiter des neuen Referates, die notwendige<br />
Schlagkraft, um die eine Verkehrswende, bei der auch das <strong>Taxi</strong><br />
eine Rolle spielt, in die Realität umzusetzen.<br />
Christina Warta, Pressesprecherin des neuen Referates,<br />
beschreibt, wie das <strong>Taxi</strong>gewerbe wahrgenommen wird: „Aus der<br />
Sicht des neuen Referates ist das <strong>Taxi</strong> Teil des öffentlichen Verkehrs<br />
und somit elementarer Teil der Mobilitätsplanungen in <strong>München</strong>.<br />
Im Kreisverwaltungsreferat liegt dabei die Zuständigkeit<br />
für die städtische <strong>Taxi</strong>kommission, beim Mobilitätsreferat die<br />
Zuständigkeit für den Straßenverkehrspart, beispielsweise die<br />
<strong>Taxi</strong>standplätze.“<br />
ZWEI HAUPTABTEILUNGEN<br />
Über 400 Menschen sind dem Referat direkt zugeordnet. Vorübergehender<br />
Hauptsitz ist derzeit die Implerstraße 7 bis 9. Organisatorisch<br />
ist das Referat in zwei Hauptabteilungen aufgeteilt.<br />
Im Geschäftsbereich „Strategie“ werden stetig Daten erhoben, die<br />
eine Bewertung der Wirksamkeit neu entwickelter Strategien<br />
zulassen (siehe auch Seite 24). Neben der Entwicklung neuer<br />
Pilotprojekte betreut das Referat auch Sonderprojekte und<br />
Stakeholder-Plattformen zur Mobilität (z. B. „IsarTiger“). Laut<br />
Christina Warta spielt das <strong>Taxi</strong> in der bedarfsorientierten Mobilität<br />
dabei eine wichtige Rolle. Für den Bereich „On-Demand-<br />
Mobilität“ wird von der Landeshauptstadt <strong>München</strong> derzeit ein<br />
Gesamt konzept zum Thema Shared Mobility entwickelt, das<br />
voraussichtlich im Sommer dem Stadtrat zur Beschlussfassung<br />
vorgelegt werden soll.<br />
Im zweiten Geschäftsbereich werden alle stadtgebietsbezogenen<br />
Planungen und Projekte, wie beispielsweise neue Busspuren,<br />
umgesetzt. Oberste Priorität hat dabei der Faktor „Null Emissionen“<br />
und die Verkehrssicherheit. Bezirksausschüsse und Bürger<br />
können ihre Anliegen direkt dem Geschäftsbereich unterbreiten.<br />
Auch temporäre Beschilderungen für Baustellen, Filmaufnahmen<br />
und Veranstaltungen liegen in der Verantwortung des Geschäftsbereichs<br />
„Verkehrs- und Bezirksmanagement“.<br />
In beiden Geschäftsbereichen gibt es also durchaus Berührungspunkte<br />
mit dem <strong>Taxi</strong>gewerbe. Das neue Mobilitätsreferat<br />
hat das <strong>Taxi</strong>gewerbe im Blick und ist bereit für den regelmäßigen<br />
Austausch, wie beispielsweise beim IHK-<strong>Taxi</strong>-Dialogtag.<br />
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Seit dem<br />
<strong>1.</strong> Dezember leitet<br />
Georg Dunkel die<br />
Geschicke des<br />
Mobilitätsreferates.<br />
Ein besonderes Gewicht wird weiterhin dem Stab für Kommunikation<br />
und Öffentlichkeitsarbeit zugewiesen. Sein wichtigster<br />
Kommunikationskanal neben den Social Media soll dabei die Website<br />
www.muenchenunterwegs.de sein. sg<br />
UNTER<br />
STÜTZER<br />
DES TAXI<br />
GEWERBES<br />
TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />
13
TAXIVERBAND MÜNCHEN TVM<br />
TVM TAGT DIGITAL<br />
Premiere beim <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong>: Erstmals fand die Jahreshauptversammlung<br />
ausschließlich digital statt. Die Themen waren trotzdem umfangreich wie eh und je.<br />
Entsprechend erwartete die Mitglieder<br />
des TVM eine detaillierte<br />
Tagesordnung. Wie immer begann<br />
die Versammlung nach der Begrüßung<br />
zunächst mit dem Tätigkeitsbericht des<br />
Vorstandes. Die Aktivitäten des Verbands<br />
im Jahr 2020 waren natürlich im Wesentlichen<br />
von den sich ergebenden Herausforderungen<br />
durch die Pandemie geprägt.<br />
Trotzdem wurden im gesamten Jahr 2020<br />
so viele Dinge angeschoben und durchgeführt<br />
wie selten zuvor innerhalb eines<br />
Jahres.<br />
Seit Jahren nimmt auch die Elektromobilität<br />
einen breiten Stellenwert in der<br />
Arbeit des TVM ein. Der Umstieg auf nicht<br />
fossile Antriebe fällt noch immer vielen<br />
Unternehmern trotz Förderprogrammen<br />
und behördlicher Unterstützung schwer.<br />
Aktuell ist natürlich die Bereitschaft und<br />
auch die Möglichkeit der Investition in neue<br />
Fahrzeuge eher gebremst. Dennoch ist es<br />
wichtiger denn je, die brennstofffreie Mobilität<br />
im <strong>Taxi</strong>gewerbe umzusetzen.<br />
Erfreulich ist die inzwischen umgesetzte<br />
Förderung von Inklusionstaxis. Die Stadt<br />
fördert den Umbau von <strong>Taxi</strong>fahrzeugen<br />
mit bis zu 10.000 Euro – für die nächsten<br />
drei Jahre für zehn Fahrzeuge pro Jahr.<br />
Immerhin wurde trotz aller Widrigkeiten<br />
von manchen Unternehmern die Förderung<br />
beansprucht. Wir hoffen aber, dass<br />
Zur erstmaligen digitalen<br />
Jahreshauptversammlung<br />
hatten sich die TVM-<br />
Mitglieder von zu Hause<br />
zugeschaltet.<br />
in diesem Jahr die Förderung für alle zehn<br />
möglichen Fahrzeuge beantragt wird. Der<br />
TVM wird über alle verfügbaren Kanäle<br />
informieren und bietet auch hier Beratung<br />
und Begleitung beim Umstieg auf diesen<br />
neuen Kundenkreis an.<br />
VIELE POLITIKER-GESPRÄCHE<br />
Inzwischen hat der Verband seine Kontakte<br />
in alle Ebenen der Politik deutlich verbessern<br />
können, im Laufe des vergangenen<br />
Jahres fanden Gespräche im Bayerischen<br />
Landtag, beim Wirtschaftsministerium und<br />
auch im Verkehrsministerium statt, ebenfalls<br />
im Rathaus mit allen Stadtratsfraktionen,<br />
mit dem Oberbürgermeister Dieter<br />
Reiter und der neuen Bürgermeisterin Katrin<br />
Habenschaden. Bei allen Gesprächen<br />
konnten die Positionen des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
gut dargestellt werden und es stieß dort<br />
auch auf Verständnis und offene Ohren.<br />
Vor allem in den bayerischen Ministerien<br />
haben wir mittlerweile die existenzielle<br />
Notwendigkeit weiterer Hilfen verdeutlichen<br />
können, insofern hoffen wir, dass in<br />
der Überbrückungshilfe 3 notwendige Hil-<br />
ÖFFNUNG FÜR GANZ BAYERN<br />
Laut Satzung können bislang im <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong> alle<br />
Unternehmer Mitglied werden, die ein <strong>Taxi</strong>unternehmen im<br />
Pflichtfahrgebiet <strong>München</strong> betreiben. Bereits letztes Jahr<br />
wurde bei der Jahreshauptversammlung die Diskussion<br />
geführt, die Öffnung zumindest auch für Oberbayern<br />
zu betreiben, um eine Organisationsstruktur<br />
des <strong>Taxi</strong>gewerbes für den gesamten Wirtschaftsgroßraum<br />
<strong>München</strong> zu erreichen. Durch den Austritt des<br />
Landesverbands Bayerischer <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmen<br />
aus dem Bundesverband BVTM (ehemals<br />
BZP) hat sich ergeben, dass kein einziger bayerischer<br />
Verband die Interessen des bayerischen <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
unter dem Dach des BVTM vertreten kann.<br />
Um diese Lücke zu füllen, hat sich der Vorstand des TVM<br />
zunächst entschlossen, dem bestens etablierten und vernetzten<br />
Bundesverband beizutreten. Gleichzeitig sollte die<br />
Mitgliederversammlung um die Zustimmung für eine<br />
Satzungsänderung gebeten werden, um die Öffnung<br />
des TVM auf den gesamten bayerischen Bereich zu<br />
ermöglichen. Die dafür erforderliche Zweidrittelmehrheit<br />
wurde bei lediglich zwei Enthaltungen<br />
erreicht. Somit können nun dem TVM<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmen aus ganz Bayern beitreten. Über<br />
eine Namenserweiterung wird noch beraten, in den<br />
nächsten Monaten wird zunächst eine bayerische Organisationsstruktur<br />
aufgebaut. <br />
fb<br />
FOTO: Pixabay, Freepik / Starline, TVM<br />
14 <strong>1.</strong> QUARTAL 2020 TAXI
TAXIVERBAND MÜNCHEN TVM<br />
80 BESCHWERDEN AN 80 TAGEN<br />
Gregor Beiner, Florian Schmelmer, Florian Bachmann und Christian<br />
Hess übergeben 80 dokumentierte Verstöße der Uber- und<br />
Free-Now-Fahrer.<br />
In einer konzentrierten Aktion haben Münchner <strong>Taxi</strong>unternehmer*innen<br />
diverse Verstöße gegen Mietwagenfahrer<br />
gesammelt. Sie konnten in den letzten Wochen bei Fahrten<br />
oder Beobachtungen auf der Straße entsprechende Rechtsverstöße<br />
nachweisen, die nun alle zur Anzeige gebracht wurden.<br />
80 Anzeigen aus 80 Tagen wurden vom <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong><br />
am 3. Februar <strong>2021</strong> an das Kreisverwaltungsreferat (KVR)<br />
übergeben.<br />
Die festgestellten Verstöße reichen vom fehlenden oder nicht<br />
eingeschalteten Wegstreckenzähler über Verstöße gegen die<br />
Rückkehrpflicht bis hin zur Schwarzarbeit, von der die Fahrer<br />
freimütig während der Fahrt geplaudert haben. Festzuhalten<br />
bleibt, dass tatsächlich bei allen der durchgeführten Testfahrten<br />
ein Verstoß festgestellt wurde, die Verstöße also System<br />
haben. Uber und Free Now Ride zeigen damit erneut, dass ihr<br />
Geschäftsmodell nur mit der Umgehung des Gesetzes funktioniert.<br />
Die Gruppe wird auch weiterhin Verstöße dokumentieren,<br />
und wir hoffen sehr, dass der Gesetzgeber seine Pflicht wahrnimmt,<br />
Uber und Free Now Ride in die Schranken zu weisen.<br />
Bei der Übergabe bedankte sich Florian Schmelmer vom KVR<br />
für die Dokumentation der Beschwerden. Er gab an, dass diese<br />
nun geprüft und – soweit die Genehmigungen nicht in <strong>München</strong><br />
erteilt worden sind – an die zuständigen Landratsämter zur<br />
Verfolgung weitergegeben werden. <br />
fb<br />
fen auch umgesetzt werden. Sehr erfreulich<br />
und konstruktiv haben sich weiterhin<br />
die Kontakte zum KVR entwickelt. Seine<br />
wesentliche Finanzierung erreicht der<br />
<strong>Taxi</strong>verband über die Schulungen. Diese<br />
sind 2020 coronabedingt über weite Strecken<br />
ausgefallen. Soweit Schulungen überhaupt<br />
stattfinden konnten, meldeten sich<br />
auch deutlich weniger Personen an. Somit<br />
sind die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr<br />
drastisch eingebrochen. Erschwerend<br />
kommt hinzu, dass Vereine nicht förderungsfähig<br />
sind, sodass der Verband das<br />
Jahr ohne irgendwelche Überbrückungen<br />
oder Hilfen überstehen musste.<br />
Neben allen anderen Tätigkeiten hat<br />
der <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong> mit den beiden<br />
Münchner <strong>Taxi</strong>zentralen auch den Tarifantrag<br />
vorbereitet und ausgearbeitet. Die<br />
Ergebnisse hierzu sind hier im Heft zu finden.<br />
Über das gesamte vergangene Jahr<br />
hinweg hat der TVM so intensiv und so konstruktiv<br />
wie möglich auf der Bundesebene<br />
beim Thema Änderung des Personenbeförderungsgesetzes<br />
seine Positionen eingebracht.<br />
Die hier entstandenen Kontakte<br />
werden bei der ebenfalls auf der Versammlung<br />
durch Satzungsänderung beschlossene<br />
bayernweite Öffnung des Verbands behilflich<br />
sein (siehe nebenstehenden Beitrag).<br />
PERSONELLE ERWEITERUNG<br />
Mit einer weiteren Satzungsänderung<br />
wurde die Möglichkeit eröffnet, Einladungen<br />
zu den Mitgliederversammlungen nicht<br />
ausschließlich nur postalisch, sondern auch<br />
per Mail verschicken zu können, sowie<br />
künftige Mitgliederversammlungen und<br />
dortige Entscheidungen digital stattfinden<br />
lassen zu können.<br />
Nach den erforderlichen und erfolgten<br />
Entlastungen gab es bei den Wahlen<br />
zum Vorstand neben „Altbewährtem“ eine<br />
erfreuliche Erweiterung. Bis zur nächsten<br />
Versammlung wird zusätzlich zu Gert<br />
Wohlgemuth, Gregor Beiner, Karl-Heinz<br />
Wölfle und Florian Bachmann auch Pablo<br />
den Verein führen und nach außen vertreten.<br />
<br />
fb<br />
TAXIVERBAND MÜNCHEN E. V. (TVM)<br />
Rosenheimer Straße 139<br />
81671 <strong>München</strong><br />
Tel. / Verband: +49 (0)89 / 45 05 41 13<br />
Tel. / <strong>Taxi</strong>schule: +49 (0)89 / 49 00 44 94<br />
E-Mail: info@taxiverband-muenchen.de<br />
www.taxiverband-muenchen.de<br />
Presserechtlich verantwortlich für<br />
die TVM-Seiten: Florian Bachmann<br />
Redaktion: Florian Bachmann (fb)<br />
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Montag und Donnerstag von 14:00 bis 18:00 Uhr<br />
TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL 2020<br />
15
ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />
ISARFUNK<br />
GOES COURIER<br />
Während Covid 19 dem <strong>Taxi</strong>gewerbe einen brutalen Schlag versetzt,<br />
boomen Amazon & Co. IsarFunk hat deshalb einen routingbasierten<br />
Lieferdienst entwickelt.<br />
Noch immer lähmt Corona die Wirtschaft und mit ihr das<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe – eine schnelle Entspannung der Situation<br />
ist nicht in Sicht. Aber auch wenn am Ende des Tunnels<br />
irgendwann Licht zu sehen sein wird: Zu alter Stärke wird sich<br />
die Branche nicht wieder erheben. Schon vor Corona haben sich<br />
immer mehr Branchenneulinge ein Stück vom Kuchen der Personenbeförderung<br />
abgeschnitten. Und das wird auch so weitergehen,<br />
wenn es nach Uber & Co. geht. Bleiben fürs <strong>Taxi</strong> bald nur<br />
noch die Krümel?<br />
Für die Zentralenbetreiber ist es allerhöchste Zeit, über zusätzliche<br />
Geschäftsfelder nachzudenken, um die Umsätze der <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
zu sichern. Ein Blick in die Tagespresse zeigt: Paket- und<br />
Lieferdienste boomen. Und das nicht erst seit Corona.<br />
Treibende Kraft ist der stetig steigende Umsatz im Online-Handel,<br />
der sich in Deutschland zwischen 2012 und 2018 auf 53,4 Mrd.<br />
Euro verdoppelt hat. Die Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP)<br />
sind heute bedeutende Bestandteile unseres Wirtschaftssystems.<br />
Ihre kleinste Ausformung ist der regionale Expresslieferdienst in<br />
Ballungsgebieten – der Stadtkurier.<br />
In <strong>München</strong> existieren etwa 20 etablierte Stadtkurierzentralen,<br />
die je nach Ausprägung vom Fahrradkurier bis zum Hebebühnen-<br />
Lkw praktisch jedes Transportgut befördern können. Dazu<br />
drängen weitere Anbieter in Form von Franchise-Plattformen auf<br />
den hiesigen Markt, an die sich die Kurierfahrer – meist selbst<br />
fahrende Einzelunternehmer – unbürokratisch per App anschließen<br />
können.<br />
Größere Kurierzentralen verfügen über bis zu 100 angeschlossene<br />
Kurierunternehmer, von denen sie zwischen 30 und 35 Prozent<br />
Vermittlungsprovision nehmen.<br />
Die gute Nachricht lautet: Als <strong>Taxi</strong>zentrale muss man das Rad<br />
nicht neu erfinden, um Sachtransporte wettbewerbsfähig zu vermitteln.<br />
Zentrale, Call-Center, Fahrer, Fahrzeuge, Kunden – alles<br />
bereits vorhanden.<br />
MYWIRT – GEBURTSSTUNDE DES KURIERTARIFS<br />
BEI ISARFUNK<br />
IsarFunk hatte sich im April 2020 entschlossen, sein Dienstleistungsangebot<br />
auf professionelle Kurierdienstleistungen zu<br />
erweitern, um neue Marktanteile zu erobern. Noch in der Planungsphase,<br />
quasi aus der Not geboren, entwickelte sich dabei die<br />
Solidaritätsaktion „MyWirt“ zum Betatest für den neuen Geschäftsbereich.<br />
MyWirt ermöglichte den Restaurants Essenslieferungen<br />
für pauschal 10 Euro in einem großen Teil des Stadtgebietes.<br />
Diese von IsarFunk und seinen Fahrern bzw. Unternehmern<br />
subventionierte Aktion lieferte nützliche Erfahrungen, die in die<br />
Entwicklung des Kurierprojektes einflossen. Schließlich entschloss<br />
sich IsarFunk, MyWirt auf rentable Füße zu stellen, und wandelte<br />
es in den ersten offiziellen Kuriertarif des Unternehmens um, den<br />
TEN. Die Reichweite der 10-Euro-Pauschale wurde auf praxisnahe<br />
drei Kilometer reduziert. Etwaige Mehrkilometer werden nun<br />
extra berechnet.<br />
Immer mehr Gastronomen nehmen diesen Tarif seitdem exklusiv<br />
in Anspruch und sind von der Verbindung aus Leistungsfähigkeit<br />
und Preistransparenz überzeugt.<br />
Der TEN ist auf Einzelsendungen mit höchster Dringlichkeit<br />
ausgerichtet und fügte sich mit seiner einfachen Preisstaffelung<br />
noch verhältnismäßig leicht in die bestehende <strong>Taxi</strong>vermittlung ein.<br />
FOTO: Screenshots IsarFunk<br />
16 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI
ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />
Da man bei der nun geplanten Erweiterung auf Kurierfahrten<br />
jedoch nicht jedem Kundenwunsch gerecht werden kann, mussten<br />
weitere Produkte und Tarife entwickelt werden. Das stellte<br />
die Vermittlung vor ganz neue Herausforderungen: Ähnlich wie<br />
beim Ride-Pooling ist es erforderlich, mehrere Transportaufträge<br />
in ein Fahrzeug zu kombinieren. Gleichzeitig müssen dabei<br />
Fahrtstrecke, Packstückanzahl, Paketgröße und Terminvorgaben<br />
beachtet werden.<br />
DIE GRENZEN DER SOFTWARE<br />
Der Dispoleitung von IsarFunk war klar: Die <strong>Taxi</strong>vermittlung,<br />
so wie sie für den Personentransport ausgerichtet ist, kann nicht<br />
alle Anforderungen des neuen Geschäftsbereichs erfüllen. Ebenso<br />
klar war, dass eine zusätzliche Vermittlungssoftware einen<br />
hohen finanziellen Aufwand bedeuten würde. Das eigentliche<br />
K.-o.-Kriterium war jedoch die Unmöglichkeit, zwei verschiedene<br />
Systeme zu kombinieren.<br />
In mehrmonatiger Kleinarbeit erweiterte man daher die Leistung<br />
des bestehenden FMS-Vermittlungssystems. Neue Auftragsarten<br />
und Vermittlungsmerkmale wurden geschaffen, das zentrale<br />
Routing-Modul wurde grenzwertig zweckentfremdet – am Ende<br />
entstand eine Kuriervermittlung, die über besondere Leistungsmerkmale<br />
verfügt.<br />
DER 60-MINUTEN-KNIFF<br />
Ihr Aushängeschild ist das 60-Minuten-Zeitfenster zwischen Auftragsannahme<br />
und Zustellung. Dieser knappe Zeitraum umfasst<br />
Anfahrt, Abholung und Zustellung mindestens eines Auftrages.<br />
Bis zu vier Aufträge sollten in diesem Zeitrahmen für einen Fahrer<br />
abzuwickeln sein, um maximalen Umsatz zu erzielen.<br />
Bei IsarFunk weiß man um die Ambitioniertheit dieses Ziels,<br />
das ohne das engagierte Mitwirken der Flotte nicht erreicht wird.<br />
Um den Fahrern jede Scheu vor den Kurieraufträgen zu nehmen,<br />
legt man großen Wert darauf, die Vermittlung möglichst klar zu<br />
gestalten und lückenlos die nötigen Informationen zu liefern. Ein<br />
Kurierauftrag ist ein Datensatz ohne Variable. Alle Aufträge tragen<br />
eine Rechnungs-, Abhol- und Zieladresse. Der Fahrpreis laut<br />
Preisliste wird immer ausgewiesen, die Packstückgröße und -zahl<br />
ebenso. Es handelt sich grundsätzlich um Rechnungsfahrten für<br />
Geschäftskunden, was die Abrechnung sowie die Park- und Ladesituation<br />
vereinfacht. Bei gebündelten Aufträgen sind zudem die<br />
Reihenfolge der anzufahrenden Adressen sowie die jeweiligen<br />
Zieltermine enthalten.<br />
Da die Verfügbarkeit, also die schiere Anzahl einsatzbereiter<br />
<strong>Taxi</strong>s, über den Erfolg des Projektes maßgeblich entscheidet, ist es<br />
wichtig, Euro-<strong>Taxi</strong>-2_01-2016.qxp_Layout dass möglichst viele teilnehmen. 1 29.0<strong>1.</strong>16 So 10:28 kann Seite IsarFunk 1 Courier<br />
seinen Vorteil gegenüber anderen, preisgünstigeren Anbietern<br />
ausspielen: extrem kurze Anfahrts- und Erledigungszeiten.<br />
DOPPELTER UMSATZ<br />
Das Prinzip „zuverlässige Schnelligkeit“ bildet die Grundlage für<br />
die Gestaltung der Tarife, die sämtlich über dem Marktdurchschnitt<br />
liegen. Die Bündelung mehrerer Aufträge, die jeweils voll<br />
abgerechnet werden, führt zusätzlich zu einer massiven Steigerung<br />
des Kilometer-Umsatzes. Bei Simulationen konnte eine Umsatzsteigerung<br />
um knapp 100 Prozent im Vergleich zu einem vergleichbaren<br />
<strong>Taxi</strong>auftrag erzielt werden.<br />
ISARFUNK TAXIZENTRALE GMBH & CO. KG<br />
Rosenheimer Straße 139, 81671 <strong>München</strong><br />
Telefon / <strong>Taxi</strong>ruf: 089 / 450 540<br />
Telefon / Verwaltung: 089 / 450 54-100<br />
E-Mail: verwaltung@isarfunk.de<br />
www.isarfunk.de,<br />
www.facebook.com/isarfunk450540<br />
Redaktion und presserechtlich verant wortlich für die<br />
IsarFunk-Seiten: Christian Hess<br />
Insgesamt gliedert sich die Kurierpreisliste in vier Einzeltarife,<br />
die den spezifischen Anforderungen der Kundschaft gerecht werden<br />
sollen. Ob Einzelsendung oder Tourendienst, Drucksache oder<br />
Essenslieferung, Fernfahrt oder Kleinumzug – jeder Transportfall<br />
kann hier seine Lösung finden.<br />
Das gilt insbesondere, wenn im weiteren Verlauf des Projektes<br />
selbst fahrende Kurierunternehmer mit Transportern, Lastenrädern<br />
und Fahrrädern angeschlossen werden und damit das Leistungsspektrum<br />
ergänzen.<br />
Ein weiterer Ausbauschritt könnte dann die Kooperation mit<br />
internationalen Expressdienstleistern sein. Doch bis dahin wird<br />
noch etwas Wasser die Isar hinunterfließen …<br />
Egal was kommt, IsarFunk ist entschlossen, nicht nur seinen<br />
Anteil am Kuchen zu sichern. Vielmehr hat man es auf ein frisches<br />
Stück abgesehen. Mitte Februar <strong>2021</strong> geht IsarFunk COURIER<br />
offiziell in Betrieb. <br />
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TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />
17
FLUGHAFEN<br />
Ein Archivfoto aus Vor-<br />
Corona-Zeiten: Inzwischen<br />
wird der Speicher in der<br />
Wartungsallee anderweitig<br />
benötigt.<br />
DER HAUPTSPEICHER<br />
IST GESCHICHTE<br />
Seit Monaten ist der <strong>Taxi</strong>speicher am Flughafen verwaist. Die FMG hat den<br />
Platz deshalb inzwischen anders verplant.<br />
Vom ehemaligen <strong>Taxi</strong>speicher ist nicht mehr viel zu sehen.<br />
Die Container sind entfernt und die relativ jungfräulichen<br />
E-<strong>Taxi</strong>-Ladestationen sind abgebaut worden. Viel erinnert<br />
nicht mehr daran, dass hier noch vor einem Jahr ein reges <strong>Taxi</strong>-<br />
Treiben herrschte. Was sicherlich für den einen oder anderen<br />
überraschend kam, hat die FMG wie folgt begründet: „Trotz starker<br />
Aufkommensrückgänge im Aviation-Sektor können wir auf<br />
unserem neuen Innovationsstandort LabCampus bereits im Frühjahr<br />
einen neuen Geschäftspartner willkommen heißen. […] Wir<br />
bedauern allerdings, mitteilen zu müssen, dass als ein Standort<br />
für das neue Unternehmen u. a. auch der vor Kurzem errichtete<br />
<strong>Taxi</strong>speicher in der Wartungsallee ausgewählt wurde, nachdem<br />
dieser seit vielen Monaten nicht mehr genutzt wurde.“<br />
TAXI-SERVICEPOINT-FLUGHAFEN<br />
Der <strong>Taxi</strong>-Servicepoint im Terminal 2 des Flughafens ist<br />
bis auf Weiteres nicht besetzt. Voucher etc. können im<br />
Briefkasten des Servicepoints eingeworfen werden. Da die<br />
IsarFunk Zentrale in der Rosenheimer Straße nicht für den<br />
Publikumsverkehr freigegeben ist, kann man die Flughafen-Plakette<br />
nur nach Absprache vor Ort am Flughafen<br />
bekommen. Bitte rufen sie vorab unter 089/97 58 50 50<br />
an, um einen Termin zu vereinbaren. <br />
if<br />
DURCHFAHRTS-<br />
PAUSCHALE ANGEPASST<br />
Seit Mitte Dezember haben IsarFunk und<br />
die FMG die Durchfahrtspauschale am<br />
Flughafen angepasst. Wie auch schon beim<br />
ersten Lockdown wird aktuell anstatt der<br />
üblichen 1,50 Euro jetzt nur ein symbolischer<br />
Betrag von einem Cent fällig. Voraussichtlich<br />
bis Ende Februar soll es bei dem<br />
reduzierten Betrag für die Durchfahrtspauschale<br />
bleiben. <br />
if<br />
ERSATZSPEICHER IM ÖSTLICHEN BEREICH<br />
Weiterhin wird in dem Schreiben darauf hingewiesen, dass die<br />
Baumaßnahmen in der zweiten Kalenderwoche beginnen. Viel<br />
Zeit hat die FMG also nicht verstreichen lassen, immerhin war<br />
das Anschreiben auf den 8. Januar datiert.<br />
Erfreulicherweise hat sich der Flughafenbetreiber aber auch<br />
schon Gedanken über die Zukunft gemacht. So wird ab dem zweiten<br />
<strong>Quartal</strong> wieder mit höheren Fluggastzahlen gerechnet, was<br />
mit einem höheren <strong>Taxi</strong>aufkommen einhergeht. Sollte dann ein<br />
<strong>Taxi</strong>hauptspeicher benötigt werden, verspricht die FMG schnell zu<br />
handeln. Einen konkreten Standort für einen neuen <strong>Taxi</strong>speicher<br />
gibt es derzeit noch nicht, die ersten Planungen ziehen aber einen<br />
neuen Speicher im Osten des Flughafens in Betracht.<br />
Die Anfahrt für die Münchner <strong>Taxi</strong>s wird dadurch zwar etwas<br />
länger, die Entfernung zum Terminal wird aber, aller Voraussicht<br />
nach, ähnlich weit sein wie der Weg von der Wartungsallee zum<br />
Terminal. Ziel ist es, wie schon bisher, mit einer Ampel in der<br />
Fahrer-App unnötige Wege zu vermeiden und gegebenenfalls die<br />
Fahrzeuge direkt zu den Terminals zu leiten. Fakt ist: Wird ein<br />
Speicher benötigt, will die FMG handeln. Bleibt zu hoffen, dass es<br />
sich dann um eine dauerhafte Lösung handelt, die auch ähnlich<br />
schnell umgesetzt wird wie der Neubau an der Wartungsallee.<br />
<br />
if<br />
FOTOS: Pixabay, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
18 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI
DESINFEKTION<br />
DER KAMPF<br />
GEGEN EINEN<br />
UNSICHT BAREN<br />
FEIND<br />
Volldampf voraus: viel Nebel bei Decon-King<br />
Für die Beförderung betagter Senioren und Seniorinnen zu den Impfzentren ist<br />
das <strong>Taxi</strong> die beste Alternative. Die regelmäßige Desinfektion des Fahrzeugs ist<br />
deshalb eine wichtige Ergänzung zu Maske und Trennschutz.<br />
Die Wege, das <strong>Taxi</strong> zu desinfizieren,<br />
sind vielfältig.<br />
Viele Hersteller bieten<br />
mittlerweile ganz verschiedene<br />
Möglichkeiten an. Das in Berlin<br />
ansässige Unternehmen Collonil<br />
vertreibt ein Produkt, das ganz<br />
auf die Fahrzeugdesinfektion ausgerichtet<br />
ist.<br />
Der „Sanitizer Car“ basiert auf<br />
Ethanol und ist in einer Dose mit<br />
100 ml Fassungsvermögen erhältlich.<br />
Zur Anwendung stellt man<br />
die Dose zentral im Fahrzeug auf,<br />
schaltet die Lüftung an, rastet den<br />
Sprühkopf ein und schließt alle<br />
Türen. Innerhalb von zwei bis<br />
drei Minuten ist die Dose völlig entleert und<br />
der Vorgang abgeschlossen. Anschließend<br />
muss der Wagen lediglich kräftig gelüftet werden<br />
und ist dann sofort wieder einsatzbereit.<br />
Das Unternehmen Decon-King aus<br />
<strong>München</strong> bietet einen mobilen Desinfektions-Service<br />
an. Decon-King leitet eine<br />
Desinfektionsflüssigkeit, als sogenannten<br />
Cryo-Nebel, in den Innenraum des Fahrzeugs.<br />
Nach fünf bis sieben Minuten ist<br />
der Wagen voll vernebelt und desinfiziert.<br />
Die Dose von<br />
Collonil passt in<br />
jede Tasche.<br />
Dank einer speziellen Düse und<br />
dem verwendeten Cryo-Aerosol-<br />
Verfahren kann der Wagen nach<br />
einer kurzen Ablüftzeit wieder<br />
eingesetzt werden. Ein Nachwischen<br />
soll nicht notwendig sein.<br />
Im Münchner Umland bietet<br />
Decon-King einen Vor-Ort-Service<br />
an.<br />
Unter dem Label Carnatura bietet<br />
Vierol verschiedene Luftreiniger<br />
an. Der „Pure Car Luftreiniger“<br />
findet im Cupholder Platz und<br />
arbeitet mit der sogenannten<br />
Ionisationstechnik. Carnatura<br />
verspricht, dass er dank eines<br />
sogenannten E2f-Filters Keime<br />
oder Bakterien einfängt und die Verbreitung<br />
von Viren hemmt.<br />
STROM ÜBER USB-ANSCHLUSS<br />
Das Gerät verfügt über einen um 180 Grad<br />
schwenkbaren Kopf, mit dem die Richtung<br />
des Luftstroms bestimmt werden kann.<br />
Aktuell wird es für 49 Euro brutto angeboten.<br />
Ein relativ neues Produkt ist der „Pure<br />
Air Luftreiniger Hybrid“, welches sowohl<br />
für den Einsatz im Auto als auch im Büro<br />
Der „S-Portable“ von Carnatura passt perfekt<br />
in den Cupholder.<br />
konzipiert ist. Genau wie der kleinere „Pure<br />
Car Luftreiniger“ bezieht er seinen Strom<br />
über einen USB-Anschluss. Zur Montage<br />
im Auto werden Klebepads und Haltegurte<br />
mitgeliefert. Eine eingebaute Digitalanzeige<br />
informiert über die Nutzung des<br />
Filters und über den allgemeinen Zustand<br />
der Luft. Das Gerät ist mit einem 5-lagigen<br />
Hepa-Filter (H13) ausgestattet und kann<br />
pro Stunde 31m³ Luft reinigen.<br />
Der Luftreiniger „Pure Air Hybrid“ ist in<br />
drei verschiedenen Farbvarianten erhältlich<br />
und kostet 225 Euro brutto. <br />
sg<br />
AUCH IN DIESEN ZEITEN GIBT ES LICHTBLICKE.<br />
FOTOS: Pixabay, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Decon-King, Carnatura<br />
TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />
19
E-MOBILITÄT<br />
Es waren 2018 zwar nur<br />
zehn Jaguar E-<strong>Taxi</strong>s, die<br />
in Betrieb genommen<br />
wurden. Das Medienecho<br />
ist aber noch heute<br />
deutlich zu hören.<br />
WARUM<br />
EMISSIONS-<br />
FREIE TAXIS<br />
SEIN MÜSSEN<br />
In der Klimapolitik tut sich was, das ist nicht zu leugnen. Auch die Personenbeförderungsbranche<br />
muss, um eine Zukunft zu haben, ihren Teil dazu beitragen.<br />
Fangen wir mal beim großen Ganzen an. Wenn sich die<br />
Bundesrepublik Deutschland Klimaziele setzt, dann kann<br />
man leicht sagen: „Was geht mich das an?“ Viele vergessen<br />
aber dabei, dass sich auch die Kommunen Ziele setzen können,<br />
die durchaus einen Einfluss auf das Geschäft des Einzelunternehmers<br />
haben können.<br />
<strong>München</strong> beispielsweise hat das Mobilitätsreferat ins Leben<br />
gerufen, nicht nur, um neue Busspuren zu errichten, sondern<br />
in erster Linie auch, weil langfristig gesehen die Emissionen<br />
des Münchner Verkehrs deutlich reduziert werden müssen. Wer<br />
annimmt, dass das <strong>Taxi</strong>gewerbe eine Schonfrist bekommt, der<br />
geht nicht mit der Zeit. Auch das Argument „Wenn es dann so<br />
weit ist, kann ich immer noch auf ein E-<strong>Taxi</strong> oder Wasserstofftaxi<br />
umsteigen“ zeugt nicht von Weitsicht, denn die Einschränkungen<br />
für <strong>Taxi</strong>s mit Verbrenner werden kommen – vermutlich sogar<br />
schneller als gedacht.<br />
MÜNCHENS KLIMAZIELE<br />
So hatte <strong>München</strong> zunächst das Ziel angepeilt, bis 2050 weitestgehend<br />
klimaneutral zu sein. Als dann 2019 der Klimanotstand<br />
ausgerufen wurde, hat die Stadtverwaltung einen Auftrag bekommen,<br />
einen Handlungsplan auszuarbeiten, damit das Ziel der Klimaneutralität<br />
bereits im Jahr 2035 erreicht werden kann.<br />
Die Mitbewerber des <strong>Taxi</strong>gewerbes haben erkannt, welche<br />
Dringlichkeit und Priorität das Thema bei den Kommunen hat,<br />
und kommunizieren bereits jetzt über die Pressekanäle, wie ihr<br />
Beitrag zum Klimaschutz aussehen kann. Jüngstes Beispiel ist<br />
Free Now mit dem sogenannten Net-Zero-Plan. Er sieht vor, mittels<br />
Wiederaufforstung von Wäldern sofort klimaneutral zu arbeiten.<br />
Langfristig sieht der Net-Zero-Plan vor, dass alle eingesetzten<br />
Fahrzeuge emissionsfrei unterwegs sein werden. Bis 2025 soll das<br />
auf jedes zweite vom Personenbeförderer vermittelte Fahrzeug<br />
zutreffen. Bereits 2030 soll die vermittelte Flotte zu 100 Prozent<br />
emissionsfrei fahren. Diese Ziele sind jetzt nur mit Unterstützung<br />
der <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer möglich. Das ist auch Free<br />
Now klar. Ob 2030 noch <strong>Taxi</strong>s Platz in Free Nows Zukunftsvision<br />
finden, kann bezweifelt werden. Um den Plan umzusetzen, soll<br />
eine Reihe von Anreizen für diejenigen geschaffen werden, die<br />
bereit sind, auf saubere Autos umzusteigen. Beispielsweise will<br />
Free Now die Anschaffung und den Unterhalt solcher Fahrzeuge<br />
unterstützten. Auch wird davon gesprochen, dass emissionsfreie<br />
Fahrzeuge bei der Vermittlung bevorzugt werden. Schon in diesem<br />
Jahr soll in Hamburg ein Projekt mit 100 Fahrzeugen starten, das<br />
Free Now mit der Stadt Hamburg und weiteren Partnern umsetzt.<br />
Auch Uber will zur weltweiten Plattform für emissionsfreie<br />
Mobilität werden. Spätestens 2040 sollen alle vermittelten Fahrten<br />
nur von klimaneutralen Fahrzeugen durchgeführt werden.<br />
Als Zwischenschritt will man in Europa bis 2025 in sieben Städten<br />
die Hälfte der gefahrenen Kilometer ohne Schadstoff-Ausstoß<br />
zurücklegen. Auch in Deutschland soll der Plan umgesetzt werden.<br />
Namentlich wird Berlin genannt. Uber ist natürlich bewusst,<br />
dass der Umstieg mit Kosten verbunden ist, und hat angekündigt,<br />
800 Millionen Dollar bereitzustellen. Ob das Geld dabei als Kredit<br />
oder Subvention eingesetzt werden soll, ist unklar.<br />
Man kann es drehen und wenden, wie man will. Letztlich ist<br />
es egal, wie viele Argumente gegen den Einsatz eines E-<strong>Taxi</strong>s und<br />
FOTO: Jaguar Land Rover<br />
20 <strong>1.</strong> QUARTAL 2020 TAXI
E-MOBILITÄT<br />
Schenkt man Uber Glauben, dann<br />
werden in vier Jahren alle Uber<br />
Fahrten in Berlin von emissionsfreien<br />
Autos durchgeführt.<br />
FOTO: Uber Deutschland<br />
für den Verbrenner sprechen. Der Klimaschutz ist das Totschlagargument<br />
schlechthin. Dessen muss man sich bewusst sein. Keine<br />
Partei wird sich für die Stimmen der Zweifler aus den <strong>Taxi</strong>-Reihen<br />
erwärmen können, wenn die Konkurrenz ein Konzept zum Klimaschutz<br />
aus der Tasche zieht. Ob diese Konzepte eins zu eins<br />
umgesetzt werden, ist dann erst mal nebensächlich.<br />
Wird so ein Plan erfolgreich umgesetzt, dann kann es schnell<br />
passieren, dass der Dienstleister damit zum Aushängeschild und<br />
„Saubermann“ der Stadt wird. Wäre die Münchner E-<strong>Taxi</strong>-Förderung<br />
beispielsweise auf eine größere Gegenliebe beim hiesigen<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe getroffen, dann könnten heute schon Hunderte<br />
E-<strong>Taxi</strong>s in <strong>München</strong> auf der Straße sein. Man stelle sich nur mal<br />
vor, welche Folgen das haben würde. Sicher ist, dass die Stadt<br />
keine Gelegenheit ungenutzt gelassen hätte, um zu betonen, wie<br />
viele saubere <strong>Taxi</strong>s in der Stadt unterwegs sind. Das wäre eine PR-<br />
Kampagne, die das <strong>Taxi</strong>gewerbe nichts gekostet hätte, aber seinem<br />
Image zugutegekommen wäre. Als Beleg dafür dient der Start der<br />
zehn E-Jaguar eines Münchner <strong>Taxi</strong>unternehmens im Jahr 2018.<br />
DIE ZUKUNFT BEGINNT SCHON JETZT<br />
Ein anderes Beispiel ist der Münchner Flughafen: Bis zum Jahr<br />
2030 will die Betreibergesellschaft die direkt zurechenbaren CO₂-<br />
Emissionen um 60 Prozent reduzieren. Damit sind nicht die Flüge<br />
gemeint, sondern die CO₂-Belastung, die durch den Betrieb des<br />
Flughafens anfällt inklusive der An- und Abreisen der Fluggäste.<br />
Die Vorfahrtsregelung für E-<strong>Taxi</strong>s am Terminal wird deshalb kurzfristig<br />
wiederkommen und auch bestehen bleiben.<br />
Spinnt man den Faden weiter, dann ist auch denkbar, dass der<br />
Flughafen bei der nächsten Ausschreibung auf eine emissionsfreie<br />
<strong>Taxi</strong>flotte besteht. Hat dann das <strong>Taxi</strong>gewerbe nichts vorzuweisen,<br />
dürfte das der Konkurrenz direkt in die Hände spielen.<br />
Viele Unternehmer könnten dann den Flughafen als Aufstellort<br />
aus ihrer Liste streichen.<br />
Was tun, wenn sich die Stadt <strong>München</strong> irgendwann für Fahrverbotszonen<br />
entscheidet, die alle Autos mit Verbrenner ausschließen?<br />
Was tun, wenn E-<strong>Taxi</strong>s am Halteplatz, beispielsweise rund um<br />
die Wiesen, bevorzugt werden? Ist es erst einmal so weit gekommen,<br />
dann hilft kein Aufbegehren und kein Protest mehr. Die Stadt<br />
wird mit einem Hinweis auf die seit 2017 laufende E-<strong>Taxi</strong>-Förderung<br />
die Verantwortung von sich weisen und damit die Argumente<br />
auch auf ihrer Seite haben.<br />
Wenn also das <strong>Taxi</strong> auch noch in zehn Jahren zum Stadtbild<br />
gehören soll, dann müssen jetzt die Weichen dafür gestellt werden.<br />
Diese schmerzhafte Erkenntnis dürfte es schon lange unterschwellig<br />
geben. <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> hat im Laufe der Jahre unermüdlich in seinen<br />
Print-Magazinen und auf der Website über Unternehmer und<br />
ihre Fahrzeuge berichtet, die den Umstieg bereits gewagt haben.<br />
Sicherlich mussten sie viel Lehrgeld zahlen, aber immerhin haben<br />
sie bereits jetzt das Know-how und die notwendige Infrastruktur<br />
und können etwas entspannter in die Zukunft blicken. Als ein<br />
häufiges Argument gegen E-<strong>Taxi</strong>s war der Mangel an geeigneten<br />
Fahrzeugen oder Ladesäulen zu hören. Auch da hat sich in den<br />
letzten Jahren viel getan. Die neuesten Entwicklungen dazu haben<br />
wir auf den Folgeseiten zusammengefasst.<br />
Selbst wenn das Laden eines batterie-elektrisch betriebenen<br />
Autos den Einsatz rund um die Uhr aktuell noch erschwert, könnte<br />
man sich alternativ mit der Wasserstofftechnik auseinandersetzen.<br />
Auch da wird es in naher Zukunft entsprechende taxitaugliche<br />
Fahrzeuge geben.<br />
Natürlich erwartet niemand vom <strong>Taxi</strong>gewerbe, dass es sofort<br />
seine komplette Verbrenner-Flotte gegen vollelektrische Fahrzeuge<br />
austauscht, allerdings sollten beim kommenden Fahrzeugwechsel<br />
ernsthaft die emissionsfreien Alternativen zum Verbrenner in<br />
Betracht gezogen werden. <br />
sg<br />
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UNTER<br />
STÜTZER<br />
DES TAXI<br />
GEWERBES<br />
TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL 2020<br />
21
E-MOBILITÄT<br />
FÖRDER-<br />
GELDER<br />
VON BUND<br />
UND STADT<br />
Die Stadt und der Bund unterstützen<br />
den Schritt in die elektrische Zukunft.<br />
Das <strong>Taxi</strong>gewerbe muss nur zugreifen.<br />
Mit der vor drei Jahren gestarteten städtischen E-<strong>Taxi</strong>-<br />
Förderung hat <strong>München</strong> etwas ganz Außergewöhnliches:<br />
eine finanzielle Unterstützung für <strong>Taxi</strong>betriebe, die sich<br />
für die Zukunft rüsten wollen. Die Argumente für ein E-<strong>Taxi</strong> müssen<br />
dabei nicht zwangsläufig mit einem besonderen ökologischen<br />
Gewissen oder dem Interesse an der neuen Technik zu tun haben,<br />
sondern es geht schlichtweg darum, dass das <strong>Taxi</strong> auch weiterhin<br />
als starker und emissionsfreier Partner des ÖPNV seine Dienste<br />
anbieten kann. Das hat jetzt auch der Bund in seinem neuen Förderaufruf<br />
erkannt, mit dem man speziell jene Gewerbetreibende<br />
vom Umstieg überzeugen möchte, deren Fahrzeuge hohe Kilometerlaufleistungen<br />
aufweisen.<br />
Das Bundesverkehrsministerium unterstützt im Rahmen der<br />
„Förderrichtlinie Elektromobilität“ bei der Anschaffung eines<br />
E-<strong>Taxi</strong>s. Gefördert werden vollelektrische Pkw (M1) zur Personenbeförderung<br />
mit maximal acht Sitzen ohne Fahrersitz. Hybrid<br />
und Plug-in-Hybrid Fahrzeuge sind explizit ausgeschlossen.<br />
Zudem kann die Subvention auch für die Errichtung einer für<br />
den Betrieb notwendigen Ladeinfrastruktur eingesetzt werden.<br />
In der Richtlinie wird ein Förder-Mindestbetrag von 9.000 Euro<br />
netto festgesetzt.<br />
Leasingfahrzeuge können nur gefördert werden, wenn der Leasinggeber<br />
die Förderung beantragt und vollständig an den Kunden<br />
weitergibt. Die geförderten Fahrzeuge müssen für mindestens zwei<br />
Jahre gehalten werden. Die Anträge können bis Ende März <strong>2021</strong><br />
eingereicht werden.<br />
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UNTER<br />
STÜTZER<br />
DES TAXI<br />
GEWERBES<br />
Anders als der Bund unterstützt die Münchner E-<strong>Taxi</strong>-Förderung<br />
nicht die Anschaffung des Fahrzeugs, sondern die gefahrenen<br />
Kilometer mit 20 Cent pro Besetzkilometer. Förderfähig sind<br />
vollelektrische <strong>Taxi</strong>s und Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb.<br />
Kategorisch ausgeschlossen hingegen sind Fahrzeuge, die in<br />
irgendeiner Form über einen Verbrennungsmotor verfügen. Ein<br />
Fiskaltaxameter ist Pflicht. Er wird auch für die Abrechnung der<br />
Fördergelder benötigt. Einmal im <strong>Quartal</strong> müssen dazu die Daten<br />
an die Stadt übermittelt werden. Der Zeitraum der Förderung<br />
beginnt ab dem Tag der Förderzusage und läuft maximal über<br />
einen Zeitraum von vier Jahren. Ist die Förderzusage erteilt, muss<br />
der Unternehmer den Wagen für mindestens vier Jahre halten.<br />
FISKALTAXAMETER IST VORAUSSETZUNG<br />
Die Obergrenze der Förderung ist dann erreicht, wenn 40 Prozent<br />
der Nettoanschaffungskosten des E-<strong>Taxi</strong>s an den Unternehmer ausgezahlt<br />
wurden oder wenn der Fördertopf (zwei Millionen Euro)<br />
leer ist. Der Nettoanschaffungspreis errechnet sich aus den Fahrzeugkosten<br />
in der Grundausstattung inklusive der Kosten für das<br />
<strong>Taxi</strong>paket. Der Fiskaltaxameter wird dabei nicht berücksichtigt.<br />
Wer die Förderung der LH <strong>München</strong> beantragen möchte, muss<br />
über einen Betriebssitz oder eine Zweigniederlassung in <strong>München</strong><br />
verfügen. Das Fahrzeug darf nur einmal an der Förderung teilnehmen<br />
und ist von weiteren Förderungen der LH <strong>München</strong> (mit<br />
Ausnahme der Inklusionstaxiförderung) ausgeschlossen. Im Förderzeitraum<br />
müssen die Fahrzeuge mit einer speziellen Beklebung<br />
kenntlich gemacht werden. Die Stadt erhofft sich einen öffentlichkeitswirksamen<br />
Multiplikatoreffekt, der einen wichtigen Beitrag<br />
zur Luftreinhaltung, zur Lärmminderung und zur Erreichung der<br />
Klimaschutzziele der Landeshauptstadt leisten kann. Förderanträge<br />
können noch bis zum 3<strong>1.</strong> Dezember <strong>2021</strong> gestellt werden. sg<br />
Infos zur Förderung<br />
der LH <strong>München</strong><br />
Infos zur Förderung<br />
des Bundes<br />
LETZTE MELDUNG<br />
Laut Aussage des Referats<br />
für Klima- und Umweltschutz<br />
der LH <strong>München</strong> spricht aus<br />
Sicht der Stadt nichts gegen<br />
die Inanspruch nahme beider<br />
Förderungen.<br />
Zum Redaktionsschluss war<br />
unklar, ob das auch für den<br />
Bund gilt.<br />
sg<br />
FOTO: Adobe Stock / Pineapple studio<br />
22 <strong>1.</strong> QUARTAL 2020 TAXI
E-MOBILITÄT + INKLUSION<br />
E-TAXI OHNE<br />
LADEKABEL<br />
Der Vorverkauf für die zweite Generation der Wasserstoff-Limousine Mirai<br />
hat begonnen. Die zweite Auflage des Mirai hat nun fünf Sitzplätze. Die<br />
Reichweite der Fließhecklimousine beträgt jetzt bis zu 650 Kilometer und<br />
die E-Maschine, welche die Hinterräder antreibt, leistet mit 182 PS deutlich<br />
mehr als der Vorgänger. Die Entwicklung des <strong>Taxi</strong>pakets wurde bereits<br />
von Intax bestätigt. Das Wasserstofftaxi kann in wenigen Minuten betankt<br />
werden und ist sofort wieder einsatzbereit. Im Münchner Stadtgebiet sind<br />
aktuell fünf Wasserstofftankstellen (plus eine Tankstelle am Flughafen)<br />
gemeldet. Die letzte an der Wilhelm-Hale-Straße steht kurz vor der Vollendung.<br />
Beim Kauf eines Toyota Mirai kann auch die Münchner E-<strong>Taxi</strong>-Förderung<br />
in Anspruch genommen werden. Zudem gibt es auch die<br />
Möglichkeit einer Förderung durch den Bund. <br />
sg<br />
NEWSTICKER<br />
E- UND INKLUSIONSTAXI<br />
Der vollelektrische E-Vito in der extralangen<br />
Ausführung (L3) kann jetzt auch zum Rollstuhltransporter<br />
umgerüstet werden. Der<br />
Umbau des Stromers wird von der Firma AMF<br />
Bruns durchgeführt. Der Heckausschnitt<br />
inklusive Rollstuhlrampe beginnt in der Basisvariante<br />
bei rund 5.200 Euro netto. Umfangreiches<br />
Zubehör wie Schwenksitze, Kopf- und<br />
Rückenstütze oder die sogenannte <strong>Taxi</strong>-Klappe<br />
sind optional erhältlich. Das <strong>Taxi</strong>paket sowie<br />
die Rolliumrüstung können ab Werk bestellt<br />
werden. Die aktuelle Mercedes-Benz-<strong>Taxi</strong>-<br />
Preisliste sieht derzeit kein Sondermodell „Das<br />
<strong>Taxi</strong>“ vor, aber die Ausgangsbasis, der eVito<br />
Tourer Pro Extralang, kostet aktuell 54.740<br />
Euro netto. Speziell für <strong>München</strong> ist die Kombination<br />
von E- und Inklusionstaxi interessant,<br />
denn mit dem Fahrzeug kann man sowohl die<br />
E-<strong>Taxi</strong>-Förderung als auch die Inklusionstaxiförderung<br />
in Anspruch nehmen. sg<br />
CADDY 5<br />
ALS ROLLITAXI<br />
DIE MÜNCHNER INKLUSIONS-<br />
TAXIFÖRDERUNG<br />
Pro Jahr werden vom Sozialreferat der Stadt<br />
maximal zehn Umbauten mit einem Zuschuss<br />
von maximal 10.000 Euro bewilligt. Die Fahrzeuge<br />
müssen mindestens vier Jahre oder<br />
250.000 Kilometer gehalten werden und zu<br />
bestimmten Zeiten im Einsatz sein. Eine sehr<br />
ähnliche Förderung kann auch beim Landkreis<br />
<strong>München</strong> Venczel_02-2016.qxp_Layout beantragt werden. 1 03.02.16 16:15 sg Seite<br />
FOTOS: Toyota, AMF Bruns, AMF Bruns<br />
AMF Bruns zeigt jetzt eine Ausführung für den Caddy Maxi, die trotz<br />
kürzerer Fahrzeug-Abmessungen dem Rollstuhlfahrer viel Platz bietet.<br />
Für die neueste Generation des VW Caddy hat der Apener Rollstuhlspezialist<br />
hat einen Heckausschnitt entwickelt. Als Volkswagen-Nutzfahrzeuge-Premium-Partner<br />
hat AMF Bruns dabei ein besonderes Augenmerk<br />
auf die Sicherheit der Passagiere gelegt. Neben extralangen E-Gurten für<br />
die vordere Rollstuhlbefestigung ist ein DIN- und ISO-geprüftes Rollstuhlrückhaltesystem<br />
verbaut. Optional ist eine sehr empfehlenswerte Kopfund<br />
Rückenstütze, die auf den Namen FutureSafe hört, bestellbar. Die<br />
Einfahrthöhe für den Rollstuhlfahrer beträgt <strong>1.</strong>450 mm. Im Fahrzeug wird<br />
die Innenhöhe mit <strong>1.</strong>425 Millimetern angegeben. Der originale Kraftstofftank<br />
bleibt erhalten. Laut AMF Bruns kann der Umbau des Caddy Maxi<br />
ab sofort angeboten werden. Für die Basisvariante werden dann 5.150 Euro<br />
netto fällig. <br />
sg<br />
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TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL 2020<br />
23
DIENSTLEISTUNG<br />
ANLEITUNG ZUM<br />
BESSERWERDEN<br />
Münchner Fahrgäste sind laut einer Umfrage mit dem <strong>Taxi</strong> sehr zufrieden.<br />
Noch wertvoller als diese Erkenntnis sind allerdings die Punkte, die von den<br />
Kunden als verbesserungswürdig eingestuft worden sind.<br />
Das Münchner Kreisverwaltungsreferat (KVR) hatte 2020<br />
in enger Abstimmung mit dem Münchner <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
eine Online-Befragung durchgeführt, an der über 3.000<br />
Münchner Bürgerinnen und Bürger teilgenommen haben. Das<br />
Positive vorweg: Mehr als 90 Prozent sind mit der Dienstleistung<br />
der Münchner <strong>Taxi</strong>s zufrieden – vor allem die Vielnutzer<br />
eines <strong>Taxi</strong>s. 92,4 Prozent empfinden <strong>München</strong>s <strong>Taxi</strong>fahrer als<br />
freundlich.<br />
Trotzdem lohnt ein Blick auf die Kritikpunkte. In Zeiten<br />
harter Konkurrenz durch Uber, Free Now &<br />
Co. sollte einiges noch besser<br />
gemacht werden. Was das genau<br />
ist, dass kann man den zusätzlichen<br />
Angaben der Befragten<br />
detailliert entnehmen. Wer<br />
allerdings die Kritik am Münchner<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe verstehen will,<br />
der muss sich erst einmal ansehen,<br />
warum sich unsere Kunden<br />
überhaupt ein <strong>Taxi</strong> bestellen.<br />
Viele gaben an, ihr Fahrtziel<br />
mit anderen öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
nur schlecht oder<br />
gar nicht erreichen zu können.<br />
Anderen dauerte Wartezeit oder Fahrtzeit<br />
mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu<br />
lange. Die Hälfte der Fahrgäste gibt an, dass<br />
der Komfort bei der Entscheidung, mit dem <strong>Taxi</strong><br />
zu fahren, eine wichtige Rolle spielt, für etwa ein Viertel<br />
steht die Sicherheit in Vordergrund.<br />
TAXI BEI ALKOHOL<br />
Nur etwa jeder Zehnte fährt <strong>Taxi</strong>, weil er die Kosten dafür erstattet<br />
bekommt. Etwa die gleiche Zahl Kunden ist auf das <strong>Taxi</strong> angewiesen,<br />
zum Beispiel, weil eine Gehbehinderung vorliegt. Ein<br />
wichtiger Grund, sich ein <strong>Taxi</strong> zu bestellen, ist für viele der Konsum<br />
von Alkohol, aber auch die Parkplatzsituation in der Stadt,<br />
der Transport von sperrigem Gepäck oder die Mitnahme von Hunden<br />
wurden häufiger genannt.<br />
Unerwartet häufig wurde die Corona-Pandemie von den Befragten<br />
erwähnt. Dabei zeigte sich deutlich, dass das <strong>Taxi</strong> als sicheres,<br />
sauberes und hygienisches Verkehrsmittel gilt. Besonders positiv<br />
fielen dabei der Einbau von Trennscheiben, das Tragen einer<br />
Maske durch den Fahrer zusammen mit anderen Desinfektionsund<br />
Hygienemaßnahmen auf. Kommentare wie „Wegen Corona<br />
fahre ich nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt“<br />
oder „Da ich kein Auto habe, benutze ich wegen Corona mehr<br />
<strong>Taxi</strong>s als sonst, da mir die öffentlichen Verkehrsmittel oft zu voll<br />
sind“ beschreiben Situation und Beweggründe.<br />
Daneben gibt es eine Gruppe von Fahrgästen, die situativ auf<br />
das <strong>Taxi</strong> zurückgreift, zum Beispiel während des Oktoberfestes,<br />
während eines MVG-Streiks oder während der Sperrung der<br />
Stammstrecke oder einer Störung. Zusammenfassend lässt sich<br />
sagen, dass bei aller Vielfalt der Antworten ein grundsätzlicher<br />
Tenor erkennbar ist: Das <strong>Taxi</strong> ist sicher, zuverlässig und fair.<br />
Werfen wir einen Blick auf die Bestell- und Bezahlmöglichkeiten.<br />
Für 70 Prozent der befragten Nutzer ist die Bestellung über<br />
eine Zentrale das Übliche. Etwa ein Drittel gab an, sich<br />
auch mal ein <strong>Taxi</strong> an der Straße anzuhalten, rund<br />
ein Viertel geht auch zu einem Standplatz, ruft<br />
einen bekannten Fahrer an oder lässt sich<br />
ein Fahrzeug bestellen – Mehrfachnennungen<br />
möglich! Interessant dürfte<br />
sein, dass sich die Bestellung per App<br />
inzwischen durchgesetzt hat. Mit<br />
36,6 Prozent wurde diese Bestellart<br />
– nach der Bestellung bei einer<br />
Zentrale – am zweithäufigsten<br />
genannt.<br />
Bei der Bezahlung ist Bargeld<br />
Trumpf. Diese Variante wird am<br />
meisten genutzt und auch in Zukunft<br />
erwartet. Allerdings wünschen immer<br />
mehr Kunden, dass auch eine Bezahlung<br />
per Kreditkarte oder Bestell-App angeboten<br />
wird. Die am häufigsten nachgefragte Bezahl-<br />
Alternative war PayPal. Allerdings können sich<br />
einige Fahrgäste auch eine einfache und bequeme Bezahlung<br />
ohne weiteres Zutun vorstellen, wie sie es von Uber her kennen.<br />
Hier könnten die üblichen <strong>Taxi</strong>-Apps noch nachbessern.<br />
Nach all dem Lob fürs <strong>Taxi</strong> ist der derzeitige Tarif eine große<br />
Baustelle nach Wahrnehmung der Kunden. Nur etwa zwei Drittel<br />
halten ihn für transparent und nachvollziehbar, bleibt ein Drittel,<br />
das das nicht so sieht. Eine ähnliche Verteilung zeigt sich bei der<br />
Höhe des Fahrpreises. Den halten wiederum nur grob zwei Drittel<br />
für fair und angemessen. Noch schwieriger sieht das bei den<br />
Zuschlägen aus. Während für den Zuschlag für ein mitgeführtes<br />
Tier noch ein überwiegendes Verständnis vorherrscht, scheiden<br />
sich an den anderen Zuschlägen die Geister: Nur die Hälfte der<br />
Befragten hält die Zuschläge für Gepäck, Großraum oder Kombi<br />
für zeitgemäß und angemessen. 30,1 Prozent gaben sogar an, sie<br />
würden ohne die Zuschläge das <strong>Taxi</strong> häufiger nutzen. Somit dürfte<br />
dann ja ab März aufgrund der Tarifreform (siehe Seite 6) mit<br />
mehr Fahrgästen zu rechnen sein. Eindeutiger sieht das beim Service<br />
aus. Hier erklärt eine deutliche Mehrheit, dass <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
freundlich sind, die Fahrzeuge sauber und bequem. Interessant ist<br />
es hingegen zu betrachten, was als zeitgemäßer Service und als<br />
notwendige Qualifikation der Fahrerinnen und Fahrer vorausge-<br />
FOTOS: Pixabay, Freepik.com / Diana Grytsku<br />
24 <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI
DIENSTLEISTUNG<br />
setzt wird. Das freundliche Aufhalten des<br />
Wagenschlags, früher das Markenzeichen<br />
des aufmerksamen <strong>Taxi</strong>chauffeurs, wird<br />
heute nur von älteren Semestern erwartet.<br />
Ganz anders das Einladen von Gepäck in<br />
den Kofferraum, für die Mehrheit weiterhin<br />
Standard.<br />
SICHERHEIT<br />
Ebenfalls auf der Wunschliste steht ein<br />
gepflegtes Erscheinungsbild des Fahrpersonals.<br />
Knapp die Hälfte empfindet es als<br />
besonders positiv, wenn bei Dunkelheit der<br />
Fahrer wartet, bis der Fahrgast seine Haustüre<br />
erreicht oder aufgesperrt hat – seit<br />
vielen Jahren bereits Standard bei IsarFunk. An Bedeutung gewonnen<br />
haben aus Kundensicht ein umweltfreundlicher Antrieb oder<br />
das Vorhandensein von Kindersitzen. Rund ein Viertel erwartet<br />
vom <strong>Taxi</strong> auch die Erledigung von Besorgungen, jeder Zehnte<br />
wünscht sich die Möglichkeit von Einkaufsfahrten.<br />
Gerade beim Thema Service wurde von den über 3.000 Befragten<br />
reger Gebrauch von der Möglichkeit gemacht, einen eigenen<br />
Text einzugeben. Die Kommentare reichen von „Ich bin selber ein<br />
Ausländer, aber ich erwarte schon, dass jeder Deutsch spricht und<br />
versteht“ über „Kein Zigarettenrauch/kein Radio oder nervende<br />
Gespräche“ bis zu „Festpreise vereinbaren wie zum Beispiel Flughafen,<br />
Messe von der Stadt aus“ (auch dieser Wunsch wird mit<br />
der Tarifreform erfüllt). Es zeichnet sich aber deutlich ab, dass<br />
Deutsch- und Englischkenntnisse ebenso gewünscht beziehungsweise<br />
erwartet werden wie Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme.<br />
Einen Wandel hat es allerdings beim<br />
Thema Ortskenntnis gegeben. Während<br />
das Wissen über Hotels und Sehenswürdigkeiten<br />
noch eher vorausgesetzt wird,<br />
halten knapp 55 Prozent es für statthaft,<br />
wenn bei anderen Adressen der Fahrer ein<br />
Navigationsgerät zu Hilfe nimmt. Wo die<br />
Ortskenntnis allerdings vorhanden ist, da<br />
wird sie auch als besonders positiv und als<br />
das herausragende Merkmal des Gewerbes<br />
empfunden.<br />
Zu den absoluten No-Gos zählt hingegen<br />
das Telefonieren während der Fahrt,<br />
Für Fahrgäste ein absolutes No-Go: telefonierende<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer.<br />
das Fahren von Umwegen, Routenänderungen<br />
ohne Ankündigung oder Nachfragen,<br />
lautes Radio, zu schnelles oder rücksichtsloses Fahren, kalter<br />
Rauch, das Ignorieren von Maskenpflicht und Covid-19-Maßnahmen,<br />
Unfreundlichkeit, fehlender Platz im Kofferraum, mangelnde<br />
Hilfsbereitschaft und Körperhygiene.<br />
Aber die Umfrage gibt Grund zur Hoffnung! In der Wahrnehmung<br />
unserer Kunden schneidet das <strong>Taxi</strong> gut bis sehr gut ab.<br />
Ausruhen darf sich das Gewerbe allerdings nicht. Die Kritikpunkte<br />
verdienen Beachtung. Dabei darf eines nicht vergessen werden:<br />
Ein einziger Querschläger kann die Kundenbindung an das <strong>Taxi</strong><br />
nachhaltig zerstören. Die Schaffung transparenter Tarife ist eine<br />
Aufgabe der Stadt und der Verbände, die Entwicklung zeitgemäßer<br />
App-Angebote fällt in die Verantwortung der Zentralen. Das Rückgrat<br />
des Gewerbes ist aber der Service, den die zahlreichen Kolleginnen<br />
und Kollegen jeden Tag leisten. Und dafür ist jeder<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer, jede <strong>Taxi</strong>fahrerin selbst verantwortlich! tb<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
TAXI <strong>1.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> 25
TAXI TIMES DIGITAL<br />
DIE TAXIWELT<br />
IN BEWEGUNG<br />
Selten war rund um das Thema <strong>Taxi</strong> so viel zu<br />
berichten wie aktuell. Deshalb lohnt sich ein täglicher<br />
Blick auf die <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Website oder in die gleichnamige<br />
App. Nachfolgend ein paar Beispiele.<br />
FOTO: Adobe Stock / paketesama<br />
PBefG-Novelle:<br />
Debatte im Bundestag<br />
PBefG-Novelle:<br />
Stellungnahme Bundesverband<br />
<strong>Taxi</strong><br />
PBefG-Novelle: Statement<br />
<strong>Taxi</strong> Deutschland<br />
Die FDP und der<br />
Spenden-Skandal<br />
Es liegt in der Natur der Dinge, dass<br />
ein derart mobiles Gewerbe wie die<br />
<strong>Taxi</strong>branche ständig in Bewegung<br />
ist. So hat beispielsweise die geplante<br />
Novelle des Personenbeförderungsgesetzes<br />
noch einmal richtig Fahrt aufgenommen.<br />
Ende Januar fand dazu im Bundestag<br />
die erste Lesung statt. Dabei kamen die<br />
jeweiligen PBefG-Experten aller im Bundestag<br />
vertretenen Parteien zu Wort. Parallel<br />
haben Verbände ihre Statements<br />
abgegeben. <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> hat die wichtigsten<br />
Aus sagen auf der Website zusammengefasst<br />
und verlinkt auf die Originalreden<br />
der Politiker.<br />
Der aktuelle Gesetzentwurf ist nach<br />
der ersten Lesung in die Beratergremien<br />
zurückgespielt worden. Nun wird also<br />
um die letzten Verbesserungen gerungen<br />
und um die entscheidenden Änderungen<br />
gefeilscht. Am 22. Februar soll<br />
es dann auch noch eine öffentliche Anhörung<br />
geben. Über deren Verlauf wird<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> ebenfalls zeitnah auf seiner<br />
Website berichten.<br />
Inwieweit der jüngste Änderungsantrag<br />
der FDP dabei berücksichtigt werden<br />
wird, wird sich zeigen. Die Partei fordert<br />
darin unter anderem, dass die ermäßigte<br />
Mehrwertsteuer für <strong>Taxi</strong>s künftig auch für<br />
Mietwagen gelten solle. Das käme vor allen<br />
Dingen Uber und dessen Generalpartner<br />
SafeDriver Ennoo entgegen. Jenem Unternehmer,<br />
dessen Hauptanteilseigner im Jahr<br />
2017 mit einer Summe von 300.000 Euro<br />
zu den Hauptspendern der FDP gehörte.<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> erinnert noch einmal an diese<br />
Spende und fragt sich, ob die Partei tatsächlich<br />
den Fehler aus dem Jahr 2010<br />
wiederholt, Stichwort Mövenpick-Skandal.<br />
Apropos großer Fehler: Anstelle der<br />
bisherigen Ortskundeprüfung sollen <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
eine „Kleine Fachkunde“ nachweisen<br />
– Mietwagenfahrer aber nicht. Der<br />
CDU-Abgeordnete Michael Donth verteidigt<br />
diese Überlegungen, der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-<br />
Redakteur Remmer Witte appelliert, diese<br />
Schwachstelle der PBefG-Novelle unbedingt<br />
noch zu beseitigen.<br />
Die <strong>Taxi</strong>welt ist also kräftig in Bewegung,<br />
im Bundesgebiet wie auch in<br />
<strong>München</strong>. Auf der Münchner Unterseite<br />
www.taxi-times.com/muenchen findet sich<br />
die Meldung, dass Uber sein Kirchheimer<br />
Experiment mit Dumpingpreisen für Fahrten<br />
nach <strong>München</strong> inzwischen zu einem<br />
Dauerprojekt umgestellt hat.<br />
Wer keine Münchner Nachricht verpassen<br />
will, kann der Münchner <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-<br />
Gruppe bei WhatsApp beitreten. Hier<br />
informieren wir über noch mehr Münchner<br />
<strong>Taxi</strong>themen, und die Kollegen können<br />
sich untereinander Tipps geben.<br />
Die nächste Print-Ausgabe der<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>München</strong> erscheint dann übrigens<br />
wieder im Mai 202<strong>1.</strong> <br />
jh<br />
PBefG-Novelle Die<br />
vergessene Schwachstelle<br />
Ubers Projekt<br />
in Kirchheim<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag<br />
taxi-times Verlags GmbH<br />
Persiusstr. 7<br />
10245 Berlin, Deutschland<br />
Telefon: +49 (0)30 / 55 57 92 67-0<br />
E-Mail: info@taxi-times.com<br />
Internet: www.taxi-times.com<br />
Geschäftsführer und V. i. S. d. P.<br />
Jürgen Hartmann (jh)<br />
Bankverbindung<br />
Stadtsparkasse <strong>München</strong><br />
IBAN: DE89701500001003173828<br />
BIC: SSKMDEMM<br />
UST-ID: DE293535109<br />
Handelsregister: Amtsgericht <strong>München</strong><br />
HRB 209524<br />
Redaktion (tt)<br />
Jürgen Hartmann (jh), Simon Günnewig (sg)<br />
E-Mail: tt-muenchen@taxi-times.taxi<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />
Tom Buntrock (tb), Hayrettin Simsek<br />
Grafik & Layout<br />
Katja Stellert (Artdirektion),<br />
Ivan Cottrell<br />
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Silber Druck oHG, Otto-Hahn-Straße 25,<br />
D-34253 Lohfelden<br />
Erscheinungsweise 4 x pro Jahr<br />
Heftpreis 3,50 €, Jahres-Abo 26 €<br />
(inkl. MwSt. und Versand)<br />
ISSN-Nr.: 2367-3850<br />
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<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> DACH<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Berlin<br />
Die IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale GmbH & Co KG<br />
und der <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong> e. V. (TVM)<br />
bekommen in <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>München</strong> eigens<br />
gekennzeichnete Mitteilungsseiten,<br />
für deren Inhalte die beiden Genannten<br />
im Sinne des Presserechtes selbst<br />
verantwortlich sind.<br />
Veröffentlichung gemäß § 7a Berliner<br />
Pressegesetzes bzw. § 8, Absatz 3 des<br />
Bayerischen Pressegesetzes. Gesellschafter<br />
(100 %) der taxi-times Verlags GmbH, Berlin,<br />
ist Jürgen Hartmann.<br />
26 <strong>1.</strong> QUARTAL 2020 TAXI
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MÜNCHEN<br />
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