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das Stadtgespraech Ausgabe Februar 2019

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34 Das Stadtgespräch<br />

Der Doktorplatz schlägt <strong>2019</strong> mit 900.000 Euro zu Buche.<br />

200.000 Euro fließen in den Gesamtschulstandort Wiedenbrück.<br />

HAUSHALT <strong>2019</strong><br />

Schlachtenlärm und Friedenspfeife<br />

»Das Jahr <strong>2019</strong> ist rein aus Sicht<br />

des Haushaltes wohl erstmal<br />

als voraussichtlich gutes Jahr<br />

zu bewerten«. Diese Bewertung<br />

von Marco Sänger, finanzpolitischer<br />

Sprecher der SPD-Fraktion,<br />

stimmte mit der Einschätzung<br />

von Sabine Hornberger, haushaltspolitische<br />

Sprecherin der<br />

CDU-Fraktion, überein. Sie stellte<br />

in der Haushaltsdebatte die gute<br />

Finanzsituation heraus: »Der Ergebnisplan<br />

schließt zum zweiten<br />

Mal positiv ab. Das Ziel auf Dauer<br />

einen ausgeglichenen Haushalt<br />

zu erzielen wird erreicht. Die Liquidität<br />

ist gesichert und wir haben<br />

praktisch keine Schulden«.<br />

Ebenfalls Dirk Kamin (UWG) lobte<br />

die »endlich positiven Resultate«<br />

beim Jahresergebnis. Trotz der öffentlich<br />

sichtbar gewordenen Einmütigkeit<br />

dieser drei Ratsfraktionen<br />

in der grundsätzlichen Bewertung<br />

erhielt der Haushalt <strong>2019</strong> im<br />

Stadtrat bei der Verabschiedung<br />

nur die 20 Ja-Stimmen der CDU,<br />

bei 16 ablehnenden Voten aus den<br />

übrigen Fraktionen und einer Enthaltung<br />

des fraktionslosen Thomas<br />

Theilmeier-Aldehoff. Zwei<br />

Ratsmitglieder waren verhindert.<br />

Dissenz im Detail<br />

Die SPD wollte dem Haushalt nur<br />

zustimmen, wenn die von der<br />

Verwaltung vorgeschlagenen 13<br />

neuen Stellen »ohne Kürzungen<br />

angenommen werden«. Sänger:<br />

»Das zeigt den Hilferuf einer Verwaltung,<br />

die eine große Menge an<br />

Überstunden und Urlaubstagen<br />

vor sich herschiebt«. Und weiter:<br />

»In unseren Augen hat die Verwaltung<br />

sehr deutlich dargelegt,<br />

welche Bedarfe sich hinter den<br />

zusätzlichen Stellen befinden«.<br />

Hornberger aber forderte für die<br />

CDU beispielsweise bei der Stelle<br />

des Klimaschutzmanagers erst<br />

eine genaue Definition des Klimaschutzmanagers,<br />

ehe die Stelle<br />

ausgeschrieben werde. Bei den<br />

vier neuen Stellen im sozial-integrativen<br />

Bereich fehle <strong>das</strong> Konzept,<br />

was genau die Stadtverwaltung<br />

mit der Schaffung dieser Stellen<br />

über <strong>das</strong> hinaus erreichen will,<br />

was sie zum jetzigen Zeitpunkt<br />

schon leiste. Dr. Georg Robra habe<br />

die Notwendigkeit im integrativen<br />

Spektrum mit den hohen Anforderungen<br />

im fleischverarbeitenden<br />

Gewerbe (z. B. Wohnungsaufsicht)<br />

beschrieben. Es stelle sich<br />

aber auch die Frage, inwieweit<br />

gleichzeitig die Arbeitgeberseite<br />

in die Pflicht genommen werde,<br />

Missstände zu bekämpfen. In<br />

der Ratsnachlese wies der Bürgermeister<br />

darauf hin, <strong>das</strong>s die<br />

Fa. Tönnies die bisherigen Aufwendungen<br />

der Stadt für die soziale<br />

Begleitung osteuropäischer<br />

Mitbürger (Wohnraumkontrolle<br />

etc.) mit jährlich 125.000 Euro<br />

unterstützt. Bis zur endgültigen<br />

Klärung der Inhalte für die neuen<br />

Stellen beantragte die CDU die<br />

vier Stellen mit einem Freigabevermerk<br />

zu versehen. Zudem<br />

stellte sie den Antrag, die Sachbearbeitung<br />

in steuerrechtlichen<br />

Angelegenheiten zu streichen und<br />

die Aufgabe fremd zu vergeben.<br />

Für die UWG kritisierte Dirk Kamin<br />

die zu geringen Zuführungen für<br />

die Eigenkapitalbildung. Er forderte<br />

eine bessere Vorsorge für haushaltspolitisch<br />

schlechte Zeiten.<br />

Schlagabtausch<br />

Volker Brüggenjürgen, Sprecher<br />

der Bündnisgrünen, sah den<br />

Haushalt »völlig aus dem Ruder<br />

gelaufen«. Der Plan konterkariere<br />

die jahrelang gemeinsam getragene<br />

Haushaltssanierung, weil er<br />

den politisch vereinbarten Eckwert<br />

von 33,3 Millionen Euro bei<br />

den Investitionen in der vierjährigen<br />

Finanzplanung wesentlich<br />

überschreite. Mit Blick auf die<br />

Investitionen sprach er von einer<br />

»Wünsch-Dir-Was-Liste«.<br />

In die gleiche Richtung argumentierte<br />

Patrick Büker, FDP-Fraktionssprecher:<br />

»Unsere eigenen<br />

Regeln zur Haushaltskonsolidierung<br />

gelten offenbar nicht mehr«.<br />

Der Abschreibungs- und Unterhaltungsaufwand<br />

steige von Jahr zu<br />

Jahr. Die Stadt investiere mehr als<br />

sie stemmen könne.<br />

Unklare Zukunftsstrategie<br />

Zudem vermisste Brüggenjürgen<br />

eine klare Zukunftsstrategie: Der<br />

Haushalt werde den Zukunfts-<br />

Themen Klima- und Umweltschutz,<br />

Integration, Verkehrswende<br />

und Wohnungsbau nicht<br />

gerecht. Büker kam zu einer ähnlichen<br />

Einschätzung: Es werde ein<br />

bisschen in Sachen Wohnungsbau<br />

und Gewerbeflächenentwicklung

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