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gemacht, aber wirkliche Visionen<br />
seien nicht erkennbar.<br />
Für <strong>das</strong> »klare Nein« zum Haushalt<br />
führte Brüggenjürgen als Begründung<br />
darüber hinaus die von den<br />
übrigen Ratsfraktionen abgelehnte<br />
Beteiligung an dem Gewinn der<br />
Kreissparkasse und <strong>das</strong> Festhalten<br />
am Südringschluss an.<br />
Casus knacksus<br />
Der Vorstoß der Bündnisgrünen<br />
und Liberalen stieß auf Gegenwehr:<br />
Sänger: Mit den geplanten<br />
»Investitionen kommen wir unserer<br />
ureigensten Aufgabe der Daseinsvorsorge<br />
nach. Die ganzen<br />
Einzelmaßnahmen, die sich hier<br />
hinter den Zahlen im Haushalt<br />
verbergen, wurden in den bisherigen<br />
Beratungen nahezu einmütig<br />
mitgetragen. ›Das wollen wir<br />
nicht‹ habe ich nicht gehört«. Mit<br />
Vehemenz Uwe Henkenjohann,<br />
CDU-Fraktionssprecher: »Sie tun<br />
in manchen Dingen so, als wenn<br />
Sie nicht dabei gewesen wären.<br />
Speziell an die Bündnisgrünen<br />
gerichtet: »Sie wollen alles, aber<br />
nicht bezahlen«. Letztendlich<br />
forderte er »Ehrlichkeit, Wahrheit<br />
und Klarheit!«. Auf die Aufforderung<br />
von Bürgermeister Theo<br />
Mettenborg, konkret zu sagen,<br />
was aus dem Haushalt herausgenommen<br />
werden solle, gab es weder<br />
von den Bündnisgrünen noch<br />
von den Freien Demokraten eine<br />
Antwort. Stadtkämmerin Christine<br />
Zeller wies in der Ratsnachlese<br />
darauf hin, <strong>das</strong>s der Eckwert sich<br />
den Abschreibungen aus bereits<br />
getätigten Investitionen anpasse.<br />
Die FDP forderte aufgrund der<br />
Unterstützung der Kommunen<br />
durch die neue Landesregierung<br />
und »aktuellen Höhen« der Gewerbesteuer<br />
eine Rückführung<br />
der Grundsteuer B auf den bis<br />
2015 erhobenen Satz von 381 v. H.<br />
(heute 423 v. H.) Dazu Hornberger:<br />
»Ich fürchte, so weit sind wir<br />
noch nicht. Es kommen weiterhin<br />
große Aufgaben auf uns zu«: u. a.<br />
Digitalisierung, Schul- und Kita-<br />
Ausbau… Zustimmung fand der<br />
FDP-Antrag die Ausbildungskapazitäten<br />
der Stadtverwaltung<br />
zu erhöhen.<br />
Finanzstress<br />
Die finanziellen Abführungen<br />
des Eigenbetriebes Abwasser<br />
(EBA) an den Kernhaushalt der<br />
Stadtverwaltung in Höhe von 1,5<br />
Millionen Euro habe den Effekt,<br />
<strong>das</strong>s dieser deutlich entlastet<br />
werde durch die Gebührenzahlungen<br />
der Bürger, kritisierte<br />
Marco Sänger. Weiter: Jede durch<br />
den Gebührenzahler finanzierte<br />
EBA-Investition führe aktuell zu<br />
einer Wertsteigerung, welche sich<br />
die Stadt verzinsen lasse, obwohl<br />
diese an den Investitionen nicht<br />
beteiligt sei. Letztlich könne diese<br />
Systematik dazu führen, <strong>das</strong>s<br />
der EBA einen Kredit aufnehmen<br />
müsse, um die Auszahlung an die<br />
Stadt zu leisten, und hierfür noch<br />
Zinsen an die Banken zu zahlen<br />
hat – und <strong>das</strong> bei einem Schuldenstand<br />
von rund 30 Millionen<br />
Euro des EBA. Sänger: »Wir müssen<br />
an dieses Thema ran!«. Trotz<br />
der gravierenden Auswirkungen<br />
auf den Kernhaushalt, damit der<br />
EBA »eine Perspektive« bei der<br />
Verschuldungssituation erhalte.<br />
Sänger bat alle Fraktionen bei der<br />
Lösung dieses Problems bis zum<br />
Sommer mitzuwirken.<br />
Ebenfalls Hornberger unterstrich<br />
die Dringlichkeit der Lösung: »Wir<br />
müssen uns darauf einstellen, in<br />
Zukunft auf eine Ausschüttung<br />
ganz zu verzichten«. Daher beantragen<br />
wir die Einsparung von<br />
1,5 Millionen Euro im Kernhaushalt.<br />
Die Ausschüttung bleibe<br />
im Plan, werde aber vorerst nicht<br />
vollzogen.<br />
Raimund Kemper