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das Stadtgespraech Ausgabe Februar 2019

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gemacht, aber wirkliche Visionen<br />

seien nicht erkennbar.<br />

Für <strong>das</strong> »klare Nein« zum Haushalt<br />

führte Brüggenjürgen als Begründung<br />

darüber hinaus die von den<br />

übrigen Ratsfraktionen abgelehnte<br />

Beteiligung an dem Gewinn der<br />

Kreissparkasse und <strong>das</strong> Festhalten<br />

am Südringschluss an.<br />

Casus knacksus<br />

Der Vorstoß der Bündnisgrünen<br />

und Liberalen stieß auf Gegenwehr:<br />

Sänger: Mit den geplanten<br />

»Investitionen kommen wir unserer<br />

ureigensten Aufgabe der Daseinsvorsorge<br />

nach. Die ganzen<br />

Einzelmaßnahmen, die sich hier<br />

hinter den Zahlen im Haushalt<br />

verbergen, wurden in den bisherigen<br />

Beratungen nahezu einmütig<br />

mitgetragen. ›Das wollen wir<br />

nicht‹ habe ich nicht gehört«. Mit<br />

Vehemenz Uwe Henkenjohann,<br />

CDU-Fraktionssprecher: »Sie tun<br />

in manchen Dingen so, als wenn<br />

Sie nicht dabei gewesen wären.<br />

Speziell an die Bündnisgrünen<br />

gerichtet: »Sie wollen alles, aber<br />

nicht bezahlen«. Letztendlich<br />

forderte er »Ehrlichkeit, Wahrheit<br />

und Klarheit!«. Auf die Aufforderung<br />

von Bürgermeister Theo<br />

Mettenborg, konkret zu sagen,<br />

was aus dem Haushalt herausgenommen<br />

werden solle, gab es weder<br />

von den Bündnisgrünen noch<br />

von den Freien Demokraten eine<br />

Antwort. Stadtkämmerin Christine<br />

Zeller wies in der Ratsnachlese<br />

darauf hin, <strong>das</strong>s der Eckwert sich<br />

den Abschreibungen aus bereits<br />

getätigten Investitionen anpasse.<br />

Die FDP forderte aufgrund der<br />

Unterstützung der Kommunen<br />

durch die neue Landesregierung<br />

und »aktuellen Höhen« der Gewerbesteuer<br />

eine Rückführung<br />

der Grundsteuer B auf den bis<br />

2015 erhobenen Satz von 381 v. H.<br />

(heute 423 v. H.) Dazu Hornberger:<br />

»Ich fürchte, so weit sind wir<br />

noch nicht. Es kommen weiterhin<br />

große Aufgaben auf uns zu«: u. a.<br />

Digitalisierung, Schul- und Kita-<br />

Ausbau… Zustimmung fand der<br />

FDP-Antrag die Ausbildungskapazitäten<br />

der Stadtverwaltung<br />

zu erhöhen.<br />

Finanzstress<br />

Die finanziellen Abführungen<br />

des Eigenbetriebes Abwasser<br />

(EBA) an den Kernhaushalt der<br />

Stadtverwaltung in Höhe von 1,5<br />

Millionen Euro habe den Effekt,<br />

<strong>das</strong>s dieser deutlich entlastet<br />

werde durch die Gebührenzahlungen<br />

der Bürger, kritisierte<br />

Marco Sänger. Weiter: Jede durch<br />

den Gebührenzahler finanzierte<br />

EBA-Investition führe aktuell zu<br />

einer Wertsteigerung, welche sich<br />

die Stadt verzinsen lasse, obwohl<br />

diese an den Investitionen nicht<br />

beteiligt sei. Letztlich könne diese<br />

Systematik dazu führen, <strong>das</strong>s<br />

der EBA einen Kredit aufnehmen<br />

müsse, um die Auszahlung an die<br />

Stadt zu leisten, und hierfür noch<br />

Zinsen an die Banken zu zahlen<br />

hat – und <strong>das</strong> bei einem Schuldenstand<br />

von rund 30 Millionen<br />

Euro des EBA. Sänger: »Wir müssen<br />

an dieses Thema ran!«. Trotz<br />

der gravierenden Auswirkungen<br />

auf den Kernhaushalt, damit der<br />

EBA »eine Perspektive« bei der<br />

Verschuldungssituation erhalte.<br />

Sänger bat alle Fraktionen bei der<br />

Lösung dieses Problems bis zum<br />

Sommer mitzuwirken.<br />

Ebenfalls Hornberger unterstrich<br />

die Dringlichkeit der Lösung: »Wir<br />

müssen uns darauf einstellen, in<br />

Zukunft auf eine Ausschüttung<br />

ganz zu verzichten«. Daher beantragen<br />

wir die Einsparung von<br />

1,5 Millionen Euro im Kernhaushalt.<br />

Die Ausschüttung bleibe<br />

im Plan, werde aber vorerst nicht<br />

vollzogen.<br />

Raimund Kemper

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