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KFD-KLAGEANDACHT VOR ST. VITUS-PORTAL<br />
Mit Taschenlampen Konsequenzen<br />
aus Missbrauchsfällen eingefordert<br />
(Kem) Licht in <strong>das</strong> Dunkel der<br />
Missbrauchsfälle bringen, unabhängige<br />
Missbrauchsbeauftragte<br />
als Anlaufstelle für Betroffene einsetzen,<br />
verkrustete Machtstrukturen<br />
abschaffen und die kirchliche<br />
Sexualmoral verändern: Dafür<br />
setzt sich die Katholische Frauengemeinschaft<br />
(kfd) St. Aegidius,<br />
St. Pius und St. Vit ein. Mitglieder<br />
der drei Frauengemeinschaften<br />
beteiligten sich deshalb an einer<br />
bundesweiten Klage-Andacht<br />
und »MachtLichtAn«-Aktion der<br />
kfd sowie einem Gebet zur Erneuerung<br />
der Kirche. Knapp 50<br />
Frauen und einige Männer trafen<br />
sich dazu vor dem Portal von St.<br />
Vitus. Sie leuchteten dieses mit<br />
Taschenlampen aus. So wie kein<br />
Winkel der Tür im Dunkeln blieb,<br />
soll auch bei der Aufarbeitung der<br />
Missbrauchsfälle nichts im Dunklen<br />
bleiben. Bei der symbolischen<br />
Handlung richteten die Teilnehmerinnen<br />
ihre zentralen Forderungen<br />
an die Deutsche Bischofskonferenz.<br />
Zudem unterstützten die<br />
Frauen diese Initiative mit einer<br />
Postkartenaktion an die Bischöfe.<br />
Die kfd-Sprecherinnen Ursula<br />
Schalück und Marita Künne sagten<br />
in der Klage-Andacht u.a.:<br />
»Ratlosigkeit treibt uns um. Das<br />
Vertrauen in unsere Kirche, in<br />
Priester und Bischöfe und die<br />
Verantwortlichen, die über Jahrzehnte<br />
hinweg geschwiegen, Täter<br />
gedeckt und Missbrauch vertuscht<br />
haben, ist für viele Frauen<br />
zerstört. Viel zu lange standen die<br />
Belange der Institution im Vordergrund<br />
und nicht die Opfer.<br />
So stehen und beten wir heute<br />
auch ganz bewusst vor der Kirche<br />
und nicht innen. Viele wissen<br />
nicht mehr, ob sie noch zu dieser<br />
Kirche dazu gehören wollen. Wir<br />
möchten mit dem bewussten ›vor<br />
der Türe bleiben‹ unser enttäuschtes<br />
Vertrauen in die Verantwortlichen<br />
der Kirche ausdrücken«.<br />
Die beiden Sprecherinnen erklärten<br />
weiter, <strong>das</strong>s sie ihr Entsetzen<br />
vor Gott tragen möchten,<br />
aber auch ihre unerschütterliche<br />
Hoffnung, <strong>das</strong>s ihre Kirche als<br />
Gemeinschaft die Kraft zur Erneuerung<br />
und zu grundlegenden<br />
Reformschritten habe. »Schenke<br />
den Verantwortlichen dazu Gottes<br />
Geistkraft, damit nach vielen<br />
Beim Thema Missbrauch bleibt bei der Katholischen Kirche vieles im Dunkeln. Die kfd<br />
in St. Vit und Wiedenbrück nahm mit der Klageandacht und der MachtLichtAn-Aktion<br />
dazu Stellung.<br />
Worten nun Taten folgen«, beteten<br />
sie mit den Teilnehmerinnen<br />
nach dem Vater unser.<br />
Der »Pastoralverbund Reckenberg«<br />
wurde bereits aktiv. Eine<br />
spezielle Steuerungsgruppe erarbeitete<br />
gemeinsam mit den<br />
Pfarrgemeinderäten, den Mitarbeitern<br />
in der pastoralen Kinder-<br />
und Jugendarbeit und dem<br />
Pastoralteam ein Schutzkonzept<br />
für die beteiligten Gemeinden in<br />
Wiedenbrück, Langenberg, Batenhorst,<br />
Lintel und St. Vit. Pfarrdechant<br />
Reinhard Edeler, Leiter des<br />
Pastoralverbundes, setzte es im<br />
Oktober 2018 mit der Beschlussfassung<br />
durch die Kirchenvorstände<br />
in Kraft. Er schreibt in dem Vor-<br />
wort der 30-seitigen Schrift: »Das<br />
Schutzkonzept soll den Rahmen<br />
für <strong>das</strong> gemeinsame, sensible und<br />
achtsame Handeln mit und für<br />
die uns anvertrauten Kinder und<br />
Jugendlichen darstellen und zugleich<br />
einen Maßnahmenkatalog<br />
für den hoffentlich nie eintretenden<br />
Fall eines Verdachtsmoments<br />
vorlegen«. Es legt beispielsweise<br />
einen Verhaltenskodex in der Jugendarbeit<br />
fest, fordert für die<br />
haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />
eine regelmäßig zu wiederholende<br />
Einsichtnahme in ein<br />
erweitertes Führungszeugnis ein<br />
und benennt mehrere Vertrauenspersonen<br />
als Anlaufstellen für<br />
Betroffene.<br />
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