27.03.21 Lindauer Bürgerzeitung
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WISSENSWERTES 27. März 2021 · BZ Ausgabe KW 12/21<br />
11<br />
Buntes AllerlEI<br />
Ostereieressen: Bunt bemalt,<br />
gut versteckt oder einfach<br />
auf dem Frühstückstisch –<br />
hartgekochte Eier zu Ostern<br />
haben eine lange Tradition.<br />
Vor allem für jüngere Menschen<br />
scheint das Ostereieressen<br />
jedoch an Bedeutung<br />
zu verlieren. Dies lässt zumindest<br />
eine repräsentative<br />
Umfrage desMarktforschungsinstituts<br />
GfK im Auftrag des<br />
Nestlé Ernährungsstudios<br />
vermuten. Gerade einmal<br />
zwölf Prozent der 18- bis<br />
29-Jährigen essen zu Ostern<br />
mehr gekochte Eier als sonst.<br />
Über 20 Prozent aller 30-<br />
bis 74-Jährigen verzehren<br />
rund um die Feiertage mehr<br />
Eier als sonst. Im Alter von<br />
30 bis 49 Jahren und von<br />
70 bis 74 Jahren konsumiert<br />
sogar jeder Vierte zu Ostern<br />
mehr gekochte Eier.<br />
Ist das gesund? Eier liefern<br />
viele wertvolle Nährstoffe<br />
wie biologisch hochwertiges<br />
Eiweiß und haben ihren Platz<br />
in einer abwechslungsreichen<br />
Ernährung. Gleichzeitig ist<br />
das Eigelb fett- und cholesterinreich.<br />
Cholesterin ist<br />
allerdings ein wichtiger Bestandteil<br />
der Zellwände und<br />
wird zur Bildung vieler Hormone<br />
benötigt. Zum einen<br />
bildet der Körper selbst Cholesterin,<br />
zum anderen nimmt<br />
er es über die Nahrung auf.<br />
Eier sollten nicht täglich<br />
auf dem Speiseplan stehen,<br />
auch weil sich die enthaltenen<br />
gesättigten Fettsäuren<br />
ungünstig auf die Herz-<br />
Gefäß-Gesundheit auswirken<br />
können. Laut der Deutschen<br />
Gesellschaft für Ernährung<br />
dürfen es bis zu drei Eier<br />
in der Woche sein. Aber<br />
wenn es an Ostern mal mehr<br />
werden, sei das in diesem<br />
kurzen Zeitraum gesundheitlich<br />
wenig bedenklich.<br />
BZ<br />
Purzelbäume und Heringsbegräbnis statt Osterhase<br />
Traditionen, die sich rund um den Globus mit dem Osterfest entwickelt haben<br />
Ostern ist das höchste Fest der<br />
Christen und das zentrale Ereignis<br />
ihrer Religion. Denn die<br />
Auferstehung Jesu begründet<br />
den Glauben an ein Leben nach<br />
dem Tod. Das christliche Fest<br />
markiert das Ende der Fastenzeit<br />
und zugleich den Beginn der<br />
aufblühenden Natur nach dem<br />
langen Winter. Zwar schränken<br />
die Maßnahmen gegen die Verbreitung<br />
des Coronavirus die Osterfeierlichkeiten<br />
auch in diesem<br />
Jahr wieder ein. Dennoch möchten<br />
wir einen Blick auf die vielen<br />
bunten und zum Teil kuriosen<br />
Traditionen rund um den Globus<br />
werfen, die sich mit dem Osterfest<br />
entwickelt haben.<br />
Wir Deutsche lieben unseren<br />
Osterhasen. In Australien jedoch<br />
haben sich Wildkaninchen<br />
zu einer wahren Plage entwickelt<br />
und bedrohen einheimische<br />
Tierarten. Weil die Australier<br />
also lieber Abstand von den<br />
Langohren nehmen, haben sie<br />
den Osterhasen kurzerhand<br />
durch ein Beuteltier ersetzt,<br />
den Kaninchennasenbeutler<br />
Bilby. Mit hochstehenden Ohren<br />
und Hoppelsprung sieht er<br />
einem Hasen durchaus ähnlich<br />
und macht auch als Schokoladen-Bilby<br />
eine gute Figur.<br />
Besonders praktisch: In seinem<br />
körpereigenen Beutel transportiert<br />
das niedliche Maskottchen<br />
die Ostereier.<br />
Schon früh am Ostermorgen<br />
quälen sich die Waliser aus<br />
ihrem Bett, noch bevor die<br />
Sonne aufgeht. Sie spazieren<br />
Anzeigen<br />
Die Tradition des Bemalens oder Färbens von Eiern soll ihren Ursprung in<br />
mittelalterlichen Fastenregeln haben: Während der Fastenzeit war auch der<br />
Verzehr von Eiern untersagt. Um sie haltbar zu machen, wurden sie gekocht<br />
und gefärbt, damit man sie nach Ende der Fastenzeit von den frischen Eiern<br />
unterscheiden konnte.<br />
BZ-Foto: stock/miriamdoerr/Nestlé<br />
gemeinsam auf einen Hügel<br />
und erwarten den Sonnaufgang.<br />
Für sie symbolisiert er<br />
die Auferstehung Christi. Sobald<br />
sich die ersten Sonnenstrahlen<br />
zeigen, schlagen die<br />
Waliser auf ihrem Hügel drei<br />
Purzelbäume.<br />
In den USA lädt der amtierende<br />
Präsident normalerweise<br />
jedes Jahr am Ostermontag<br />
Kinder und ihre Familien zum<br />
traditionellen Ostereierrollen<br />
in den Garten des Weißen<br />
Hauses ein. Die Kinder rollen<br />
hartgekochte Eier mithilfe von<br />
langen Löffeln entlang eines<br />
Parcours über den Rasen. Gewinner<br />
ist, wer die Strecke am<br />
schnellsten zurücklegt, ohne<br />
das Ei zu zerbrechen.<br />
Ostern bedeutet: Ende der<br />
Fastenzeit! Das feiern einige<br />
Iren noch heute mit einem<br />
symbolischen Begräbnis. Sie<br />
beerdigen Heringe und tragen<br />
damit bildlich die Fastenzeit<br />
zu Grabe, in der Fleisch traditionell<br />
verboten ist und überwiegend<br />
Fisch gegessen wird.<br />
An Palmsonntag, genau<br />
eine Woche vor Ostern, nehmen<br />
sich die Finnen Birkenruten<br />
zur Hand und versetzen<br />
sich damit leichte Schläge auf<br />
den Rücken. Damit wollen sie<br />
an den Einzug Jesus‘ in Jerusalem<br />
erinnern, bei dem er vom<br />
Volk mit Palmwedeln begrüßt<br />
wurde. Am Ostersonntag sollte<br />
man sich in Finnland lieber<br />
die Ohren zuhalten: Mit Trommeln<br />
und Tröten ziehen Kinder<br />
durch die Straßen und beenden<br />
lautstark und fröhlich die<br />
Fastenzeit.<br />
Ein Schokoladenosterei mit<br />
einem Umfang von 2,50 Meter?<br />
Was wie ein kühner Kindertraum<br />
klingt, wurde seit der<br />
2000er-Wende bisher in Italien<br />
Wirklichkeit. Im kleinen Örtchen<br />
Castiglione in Teverina<br />
versucht die örtliche Schokoladenfabrik<br />
jedes Jahr an Ostern,<br />
ihren eigenen Rekord aus<br />
dem Vorjahr zu knacken. War<br />
WIR WÜNSCHEN<br />
IHNEN BESONDERS<br />
SCHÖNE UND<br />
GESUNDE OSTERN!<br />
das riesige, in Papier gewickelte<br />
Schoko-Ei fertig, kam es auf<br />
die Waage – um dann Stück für<br />
Stück in den Mündern der Zuschauer<br />
zu verschwinden.<br />
Wer Ostern nach Abflachen<br />
der Coronapandemie gerne<br />
einmal an einem anderen Ort<br />
auf der Welt verbringen und<br />
seine Sprachkenntnisse erweitern<br />
möchte, findet auf www.<br />
ef.de/sprachreisen weitere<br />
Informationen.<br />
BZ<br />
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