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Region Tirol – Ausgabe April 2021

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REGION Kufstein<br />

DIE EUREGIO<br />

Im Zeichen des Miteinanders<br />

Die Euregio Inntal plant an einem neuen Tagesticket für den öffentlichen Personennahverkehr<br />

zwischen <strong>Tirol</strong> und Bayern – ein Signal für die Verbundenheit der beiden Länder.<br />

M BARBARA FLUCKINGER<br />

<br />

EIN FORUM WIRD<br />

ZUM HYBRIDEN<br />

Es waren erschwerende<br />

Umstände, unter denen das<br />

letzte Europäische Forum Alpbach<br />

(EFA) 2020 im 75. Jahr<br />

seines Bestehens stattfand.<br />

Die Corona-Pandemie zwang<br />

die Veranstalter dazu, neue<br />

Wege zu gehen und die erste<br />

„Onlinekonferenz“ in Alpbach<br />

abzuhalten. Nun hat<br />

man, so könnte man sagen,<br />

aus der Not eine Tugend gemacht.<br />

Denn bereits jetzt<br />

herrscht hinter den Kulissen<br />

des EFA-Teams Hochbetrieb.<br />

Man bereitet sich schon auf<br />

die heurige Veranstaltung<br />

vor, will auch <strong>2021</strong> ein hochwertiges<br />

Programm bieten.<br />

Dabei steht bereits fest, dass<br />

das Europäische Forum Alpbach<br />

heuer vom 18. August<br />

bis 3. September unter dem<br />

Thema „The Great Transformation“<br />

stattfindet, denn<br />

das Forum wird künftig als<br />

hybrides Konferenzformat<br />

geplant.<br />

Den Beginn des Forums machen<br />

wie gewohnt die Stipendiaten<br />

mit der Seminarwoche,<br />

die vom 18. bis 25. August<br />

stattfindet. Eröffnet werden<br />

soll das Forum am 24. August,<br />

einen Tag später starten die<br />

Symposien. Wie hybrid die<br />

Veranstaltung letztendlich<br />

sein wird, weiß dieser Tage<br />

natürlich noch niemand. Wie<br />

so vieles, hängt dies ganz von<br />

der Corona-Situation ab.<br />

Die Covid-19-Pandemie stellt<br />

die Grenzregion der Euregio<br />

Inntal vor besondere Herausforderungen.<br />

Vieles ist im Zuge<br />

der Maßnahmen geschehen, das die Verbundenheit<br />

zwischen <strong>Tirol</strong> und Bayern auf<br />

eine harte Probe gestellt hat. So wurde der<br />

<strong>Region</strong>albahnverkehr eingestellt und auch<br />

der Grenzverkehr streng limitiert.Dabei sind<br />

die Gemeinden im Grenzraum in den vergangenen<br />

Jahrzehnten wirtschaftlich und<br />

menschlich zusammengewachsen. Zur Euregio<br />

Inntal gehören die Landkreise Rosenheim<br />

und Traunstein, die Stadt Rosenheim<br />

sowie die Bezirke Kufstein und Kitzbühel.<br />

Ein Blick von Kufstein über die Grenze<br />

in das bayerische Kiefersfelden vor dem<br />

Eintritt der Pandemie verdeutlicht, dass<br />

das Miteinander der Bevölkerung, der<br />

Kommunen und anderer Institutionen<br />

über die Staatsgrenzen hinweg bereits<br />

zum normalen Alltag geworden ist. Dieser<br />

Tage ist die Situation freilich eine<br />

völlig andere, dieses so wichtige Miteinander<br />

zwischen <strong>Tirol</strong> und Bayern entlang<br />

der Grenze war und ist aufgrund der nationalen<br />

Schutzmaßnahmen im Rahmen<br />

der Covid-19-Pandemie nun nur eingeschränkt<br />

bis gar nicht möglich.<br />

Idee für Öffis „über“ Grenzen<br />

Die Euregio Inntal sieht dies vielmehr als<br />

einen Anreiz zu handeln, ganz nach dem<br />

Motto „Jetzt erst recht“. Sie will verstärkt<br />

ESTHER JENNINGS, Geschäftsführerin der Euregio Inntal, und der<br />

Mobilitätsbeauftragte des <strong>Region</strong>almanagements KUUSK (Kufstein<br />

und Umgebung – Untere Schranne – Kaiserwinkl), Manuel Tschenet,<br />

wollen einen besseren grenzüberschreitenden öffentlichen<br />

Personennahverkehr zwischen <strong>Tirol</strong> und Bayern schaffen.<br />

an Projekten arbeiten, die in der Zeit nach<br />

der Corona-Pandemie genutzt werden<br />

und die die Grenzen wieder „verschwinden“<br />

lassen sollen. Darüber sind sich<br />

zumindest Manuel Tschenet, Mobilitätsbeauftragter<br />

des <strong>Region</strong>almanagements<br />

KUUSK, und Esther Jennings, Geschäftsführerin<br />

der Euregio Inntal, einig. Neben<br />

der Zusammenarbeit bei bestehenden<br />

grenzüberschreitenden Buslinien gibt es<br />

nun eine neue Idee für den Grenzraum,<br />

so Jennings und Tschenet. Getreu dem<br />

Motto „Entdecke deine Nachbarn neu“,<br />

soll es wie in der Europaregion <strong>Tirol</strong>-Südtirol-Trentino<br />

ein Tagesticket für den öffentlichen<br />

Personennahverkehr (ÖPNV)<br />

geben – und zwar im bayerischen-<strong>Tirol</strong>er<br />

Grenzraum. Ähnliche Angebote gibt<br />

es bereits, wie das „Bayern-Ticket“ in<br />

Deutschland, welches vergleichbar und<br />

sehr gefragt ist. Ausflüge über die Grenzen<br />

hinaus zum deutschen Nachbarn und<br />

umgekehrt sollen nicht nur einfacher<br />

und billiger werden, gleichzeitig ist man<br />

hier auch um Klimafreundlichkeit im ÖP-<br />

NV-Angebot bemüht. Der Pkw-Verkehr<br />

„in“ der Freizeitgestaltung soll zurückgedrängt<br />

werden – auch zwischen den<br />

Grenzen von Bayern und <strong>Tirol</strong>.<br />

Signal nach schwieriger Zeit<br />

Im ersten Schritt wurde mit dem KUUSK-Mobilitätsbeauftragten<br />

Manuel Tschenet bereits<br />

ein innovatives Konzept für ein gemeinsames<br />

Euregio-Inntal-Ticket erstellt.<br />

Im nächsten Schritt will die Euregio Inntal<br />

die Verkehrsverbünde und ÖPNV-Anbieter<br />

vom Konzept überzeugen – dies in beiden<br />

Ländern. Lassen sich diese davon begeistern,<br />

will man gemeinsam an der Umsetzung<br />

arbeiten. Das neue Angebot solle<br />

nach einer schwierigen Zeit ein Zeichen<br />

und Signal sein, wieder miteinander und<br />

umweltfreundlich in die Post-Corona-Zeit<br />

zu starten, betont auch der Präsident der<br />

Euregio Inntal, Walter J. Mayr.<br />

„Wir in der Grenzregion leben seit Jahrhunderten<br />

intensiv zusammen. Die Euregio bemüht<br />

sich bereits seit 25 Jahren sehr stark.<br />

Sechzig Gemeinden haben 1998 gemeinsam<br />

den Beschluss gefasst (...): ‚Wir wollen<br />

enger zusammenrücken‘“, zieht Mayr Bilanz.<br />

Die beiden Seiten entlang der Grenze<br />

seien untrennbar miteinander verbunden.<br />

Das soll auch in Zukunft so bleiben.<br />

Die Vertreter auf bayerischer und <strong>Tirol</strong>er<br />

Seite wünschen sich jedenfalls ein wenig<br />

Normalität im Grenzbereich – so schnell<br />

wie möglich.<br />

❙<br />

10 REGION TIROL <strong>April</strong> <strong>2021</strong> Noggler, Lins

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