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REGION Reutte<br />
<br />
AKTIVMEILE <br />
LERMOOS-<br />
EHRWALD<br />
Wanderer finden im Bereich<br />
Lermoos/Ehrwald ideale Voraussetzungen,<br />
um schöne<br />
Momente zu erleben. Der<br />
Panoramaweg ist viel begangen,<br />
im Sommer ebenso wie<br />
im Winter. Jetzt wird nochmals<br />
„nachgeschärft“, und<br />
zwar im Bereich Ehrwalder<br />
Moos (Foto). Eine „Aktivmeile“<br />
entsteht.<br />
Projektträger ist der Tourismusverband<br />
<strong>Tirol</strong>er Zugspitz<br />
Arena. Entlang des insgesamt<br />
sechs Kilometer langen<br />
Rundwanderweges entsteht<br />
auf einem 2,5 Kilometer langen<br />
Teilstück im Moos ein<br />
Abschnitt, der besonders bewegungsaffinen<br />
Menschen<br />
entgegenkommt, indem<br />
spezielle Geräte aufgestellt<br />
werden. Diese wurden unter<br />
anderem von ÖSV-Konditionstrainer<br />
Peter Meliessnig<br />
entwickelt. Insgesamt sind 19<br />
Stationen geplant.<br />
Den Abschluss bildet eine<br />
Calisthenics-Anlage (Eigengewichtsanlage,<br />
Anm.), die<br />
im Bereich der Kreuzung von<br />
Radweg, Loipe und Wanderweg<br />
entstehen wird. Hier stehen<br />
auch bereits errichtete Sanitäranlagen<br />
zur Verfügung.<br />
Das Ende oder der Anfang der<br />
Runde wird noch ergänzt um<br />
einen Unterstand, Sitzgelegenheiten<br />
und einer zusammenfassenden<br />
Beschreibung<br />
der sportlichen Möglichkeiten<br />
und deren Nutzen.<br />
DIE KRAFT DER NATUR<br />
ist im Lechtal besonders spürbar<br />
Auf über 1.000 Metern Seehöhe<br />
wird wohl nichts „G‘scheits“<br />
wachsen, möchte man glauben.<br />
Aber das Gegenteil ist<br />
der Fall. Hier findet man Kräuter und<br />
Heilpflanzen mit besonders ausgeprägten<br />
Inhaltsstoffen. In den Kräuterwelten<br />
"Lechmed" im Steeger Ortsteil Hägerau<br />
werden aus den Pflanzen, die man in der<br />
<strong>Region</strong> findet, wertvolle Heilschnäpse,<br />
Tinkturen und gemmotherapeutische<br />
Produkte ("Gemma" bedeutet Knospe)<br />
hergestellt und vertrieben.<br />
Pflanzen aus der <strong>Region</strong><br />
„Wir sammeln und veredeln alle Pflanzen<br />
und Kräuter selbst“, erzählt Stefan Wildanger.<br />
Gemeinsam mit seiner Partnerin<br />
Alexandra Ladstätter hat er vor drei Jahren<br />
einen großen Umbau des elterlichen<br />
Hauses vor genommen und tritt seither<br />
voll in die Fußstapfen von Vater Josef „Jo“<br />
Wildanger, einem anerkannten Kräuterfachmann,<br />
den man im Lechtal und weit<br />
darüber hinaus kennt. Herausgekommen<br />
sind die Kräuterwelten „Lechmed“.<br />
Aus der Leidenschaft für Kräuter entstand<br />
ein kleines Familienunternehmen. „Niemand<br />
von uns ist vollberuflich dabei, jeder<br />
hat noch einen Hauptberuf“, erzählt<br />
Stefan, der so wie sein Vater den Beruf des<br />
Lehrers ergriffen hat. Wobei „Papa Jo“ inzwischen<br />
in der Pension ist.<br />
Im kleinen Familienbetrieb arbeiten auch<br />
Stefans Mama Theresia und die Schwestern<br />
Kathrin, Juliane und Christiane mit.<br />
Alle kennen sich bestens mit Kräutern und<br />
Heilpflanzen aus und die drei Schwestern<br />
bringen als Ärztin für Allgemeinmedizin<br />
(Kathrin), Arztassistentin (Juliane) bzw.<br />
Dipl. Gesundheits- und Krankenschwester<br />
Die „Kräuterwelten Lechmed“ in Steeg<br />
sind ein echtes Kompetenzzentrum.<br />
M GÜNTHER REICHEL<br />
(Christiane) viel medizinisches Fachwissen<br />
mit ein. Das passt gut mit der Heilkraft<br />
der Pflanzen zusammen, „durchmischt“<br />
werden die Heilmöglichkeiten der klassischen<br />
Medizin mit jenen der Natur aber<br />
nicht: „Wir empfehlen unsere Produkte<br />
niemals anstelle verschriebener Medikamente,<br />
sondern immer nur zur Unterstützung“,<br />
klärt Stefan Wildanger auf.<br />
Die Natur hat viel zu bieten<br />
Da habe die „Naturapotheke“ einfach viel<br />
zu bieten. Zunehmend geht das Wissen<br />
über die Heilkräfte der Pflanzen aber verloren.<br />
Daher nimmt der Seminarbereich in<br />
den Kräuterwelten „Lechmed“ einen wichtigen<br />
Bereich ein. „Wir freuen uns, wenn<br />
sich die Menschen für die Kraft der Pflanzen<br />
interessieren“, versichert Wildanger.<br />
Das Interesse ist groß. „Früher“, erzählt Stefan<br />
Wildanger, „waren es eher ältere Personen,<br />
zumeist Frauen, die sich für die Kräuterkunde<br />
interessiert haben, heute kommen<br />
Männer und Frauen, Junge und Alte.“<br />
Aber nur eine begrenzte Anzahl an Interessierten<br />
kann die Angebote der Kräuterschule<br />
im oberen Lechtal in Anspruch<br />
nehmen, denn der Praxisteil ist ein ganz<br />
KRÄUTERWELTEN „LECHMED“<br />
Familie Wildanger<br />
A-6655 Steeg, Hägerau 9<br />
info@lechmed.at<br />
www.lechmed.at<br />
Tel. +43 676/9263915<br />
<br />
STEFAN WILDANGER<br />
und Partnerin Alexandra<br />
Lad stätter<br />
mit den beiden<br />
Kindern führen<br />
mit Familienunterstützung<br />
erfolgreich<br />
die Kräuterwelten<br />
"Lechmed".<br />
wesentlicher. Hier kommen ausschließlich<br />
frische Kräuter zum Einsatz, so wie<br />
auch bei der Herstellung der hauseigenen<br />
Produkte – und die gibt es nur begrenzt.<br />
Viele Pflanzen könnte man durchaus<br />
trocknen und dann weiterverarbeiten,<br />
die Lechtaler Kräuterspezia listen haben<br />
aber die Erfahrung gemacht, dass man die<br />
beste Wirkung herausholt, wenn frische<br />
Pflanzen verwendet werden.<br />
Danach richtet sich auch der Jahresplan:<br />
Im Frühling steht das Sammeln von<br />
Pflanzen knospen für die Gemmotherapie<br />
auf dem Terminkalender, im Sommer sind<br />
es Blüten. Die Verarbeitung der Knospen<br />
bzw. Blüten erfolgt zeitnah zur Sammlung.<br />
Im Herbst werden diverse Wurzen<br />
ausgegraben, die dann im Winter gebrannt<br />
werden.<br />
Die Vermarktung der selbsterzeugten Produkte<br />
erfolgt ganzjährig in den Kräuterwelten<br />
„Lechmed“.<br />
❙<br />
SEMINARE UND VERMIETUNG<br />
Josef Wildanger gibt sein Wissen gerne<br />
weiter, sowohl an die Familie (Foto) als<br />
auch an Interessierte. Vom Frühjahr bis in<br />
den Herbst werden Seminare angeboten.<br />
Die sind gefragt. Gerne bleiben die Teilnehmer<br />
auch im Haus. Unterkunft findet<br />
man im dazugehörenden „Lechrefugium“.<br />
Auf diesem Bereich hat Alexandra Ladstätter<br />
sehr erfolgreich „die Hand drauf“. Der<br />
Neubau vor drei Jahren samt neuem Vermieterkonzept<br />
brachte dem Lech refugium<br />
auf Anhieb „5 Edelweiß“, und damit die<br />
höchste Qualitätsauszeichnung, welche die<br />
Vereinigung „Alpine Gastgeber“ zu vergeben<br />
hat, ein. <strong>Tirol</strong>weit gibt es nicht einmal<br />
zehn Unterkünfte, die derart hoch bewertet<br />
sind. Sehr groß sei der Bereich der Vermietung<br />
nicht, sagt Stefan Wildanger. Aber wie<br />
in der Kräuterwelt hat Qualität Vorrang gegenüber<br />
Quantität.<br />
6 REGION TIROL <strong>April</strong> <strong>2021</strong><br />
Lechmed/Fotostudio René, Reichel