2019-02-03 Bayreuther Sonntagszeitung
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<strong>Bayreuther</strong> <strong>Sonntagszeitung</strong><br />
Gesundheit 3. Februar <strong>2019</strong> 11<br />
Sprechstunde am Sonntag<br />
Anzeige<br />
Thema: Seelisch gesund im Alter – geht das?<br />
Je älter man wird, desto<br />
mehr Vorsorgetermine stehen<br />
im Kalender. Doch die<br />
Gesundheits-Check-ups betreffen<br />
ausschließlich den<br />
Körper. Hautscreening da,<br />
die Vorsorge beim Frauenarzt<br />
oder Urologen dort, der<br />
Hausarzt checkt Herz und<br />
Nieren und den Body Mass<br />
Index. Und die Seele?<br />
Es gibt keine Vorsorge, die<br />
seelische Störungen im Alter<br />
frühzeitig erkennen kann,<br />
so Professor Dr. med. habil.<br />
Thomas W. Kallert, Leitender<br />
Ärztlicher Direktor der Gesundheitseinrichtungen<br />
des<br />
Bezirks Oberfranken (GeBO)<br />
und Chefarzt der Klinik für<br />
Psychiatrie, Psychotherapie<br />
und Psychosomatik am Bezirkskrankenhaus<br />
Bayreuth.<br />
Dabei sei auch das sehr<br />
wichtig. Denn wer im Alter<br />
seelisch gesund sein möchte<br />
– und psychische Gesundheit<br />
und Alter schließen sich nicht<br />
aus! –, sollte sich schon in<br />
jüngeren Jahren darum kümmern,<br />
dass es seiner Seele<br />
gut geht.<br />
Die große Mehrheit der<br />
Senioren leide nicht unter einer<br />
seelischen Erkrankung.<br />
Allerdings steigt die Gefahr,<br />
seelisch krank zu werden, mit<br />
zunehmendem Alter an. Vor allem<br />
das Risiko, an Demenz zu<br />
erkranken, steigt rapide, je älter<br />
man wird.<br />
Bei einer Demenz kommt<br />
es zu spezifischen Veränderungen<br />
im Gehirn. Denen liegen<br />
sowohl genetische Ursachen<br />
zugrunde – auf die man<br />
keinen Einfluss hat – als auch<br />
bestimmte Lebensweisen, die<br />
sehr wohl beeinflusst werden<br />
können.<br />
„Ein wichtiger vorbeugender<br />
Faktor ist, stets neugierig<br />
zu bleiben“, sagt Kallert. Geistige<br />
und körperliche Aktivität<br />
scheinen sich nämlich positiv<br />
auf das Gehirn auszuwirken<br />
und zu helfen, eine Demenz zu<br />
vermeiden.<br />
Aber: „Die berühmten<br />
Kreuzworträtsel sind es nicht“,<br />
die das Gehirn auf Trab halten.<br />
Dort werde nämlich nur vor<br />
langem angeeignetes Wissen<br />
abgerufen. Kallerts Rat: tanzen<br />
Sie! Wer tanzt, fordert sich<br />
motorisch, sozial und kognitiv.<br />
„Tanzen ist eine komplexe Aktivität,<br />
die Sie als ganze Person<br />
fordert.“<br />
Um einer Demenz vorzubeugen,<br />
gibt es neben der<br />
Professor Dr. med. habil. Thomas W. Kallert ist Leitender<br />
Ärztlicher Direktor der Gesundheitseinrichtungen des Bezirks<br />
Oberfranken und Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie<br />
und Psychosomatik am Bezirkskrankenhaus Bayreuth.<br />
Neugierde noch andere Faktoren,<br />
die sich beeinflussen lassen.<br />
Risikofaktoren wie hoher<br />
Blutdruck, Diabetes, Rauchen<br />
oder Fettstoffwechselstörungen<br />
sollten so früh wie möglich<br />
erkannt und in den Griff<br />
bekommen werden – sowohl<br />
indem man sein Verhalten ändert<br />
(beispielsweise Gewicht<br />
reduziert), als auch mit Hilfe<br />
von Medikamenten.<br />
Ist man an Demenz erkrankt,<br />
gelte es, diese so früh<br />
wie möglich zu diagnostizieren.<br />
Je informierter und fordernder<br />
ein Patient ist, umso besser<br />
sei es, umso besser könne er<br />
unterstützt und behandelt werden.<br />
Nicht nur Demenzerkrankungen<br />
sind Erkrankungen,<br />
die im Alter zunehmen, auch<br />
Depression oder Angststörungen<br />
gehören dazu. Hier sei ein<br />
wichtiger präventiver Schritt<br />
gesellschaftspolitischer Natur,<br />
so Kallert. „Die Lebensbedingungen<br />
alter Menschen müssen<br />
massiv verändert werden.“<br />
Auch das Bild, das wir von<br />
alten Menschen haben, müsse<br />
sich ändern. „Unsere Vorstellungen<br />
von alten Menschen<br />
sind negativ und defizitorientiert.“<br />
Menschen glauben, dass<br />
das Alter mehr Verluste als Gewinn<br />
mit sich bringt. Dabei sind<br />
Werte und Eigenschaften wie<br />
Erfahrung und Verlässlichkeit<br />
doch absolut positiv zu sehen.<br />
Es gibt Studien, dass Menschen<br />
mit einem positiven Blick<br />
aufs Älterwerden gesünder<br />
und aktiver älter werden, dass<br />
sie besser und länger leben<br />
als Menschen, die das Alter<br />
als Übel sehen. Wer schlechte<br />
Laune und Antriebsmangel als<br />
Bild vom Alter habe, gehe quasi<br />
genau dem als selbsterfüllende<br />
Prophezeiung entgegen.<br />
Hier Denkmuster – durchaus<br />
auch mit therapeutischer Hilfe<br />
– zu verändern, hält Kallert für<br />
immens wichtig.<br />
Eine Gefahr für die seelische<br />
Gesundheit im Alter sieht<br />
Kallert außerdem in der Einsamkeit.<br />
Soziale Isolation sei<br />
Risikofaktor für Demenz und<br />
Depression, wahrscheinlich<br />
auch für Angst- und Wahnerkrankungen.<br />
Ein Problem,<br />
das das Alter mit sich bringt,<br />
sei zum Beispiel der Verlust<br />
von Rollen. Die Kinder sind<br />
aus dem Haus, die Rolle als<br />
Vater oder Mutter fällt weg.<br />
Man geht in Rente. Die Rolle<br />
als Kollege, Mitarbeiter oder<br />
Chef fällt weg.<br />
Kallert rät, sich frühzeitig<br />
mit diesen veränderten Rollen<br />
auseinander zu setzen – also<br />
durchaus in jungen Jahren.<br />
So könne man schon viel in<br />
die richtige Richtung lenken.<br />
Ebenso gelte es, das Erinnern<br />
als Stütze von Identität<br />
und Selbstwert zu pflegen.<br />
„Erinnern als Lebensrückschau<br />
erleichtert Menschen<br />
das Altern.“ Im Lebensrückblick<br />
müsse dann auch die<br />
Lebensfreude ihren Platz haben.<br />
„Es gab doch in keinem<br />
Leben nur Schlechtes.“<br />
Kontakt:<br />
Bezirkskrankenhaus<br />
Bayreuth<br />
Nordring 2<br />
95445 Bayreuth<br />
Tel. 0921/283-0<br />
info@gebo-med.de<br />
SeniVita und BRK kooperieren<br />
BRK übernimmt Tagespflege und ambulante Pflegedienste<br />
BAYREUTH. Die immer größer<br />
werdenden Herausforderungen<br />
im Bereich der Altenpflege<br />
wollen SeniVita und<br />
das Rote Kreuz in Stadt und<br />
Landkreis Bayreuth gemeinsam<br />
meistern.<br />
Dr. Horst Wiesent, Vorstand der<br />
SeniVita Social Estate AG, und<br />
Peter Herzing, BRK-Kreisgeschäftsführer,<br />
informierten darüber,<br />
dass das BRK ab 1. April<br />
<strong>2019</strong> die Tagespflege in den<br />
Senioreneinrichtungen St. Florian<br />
in Hummeltal sowie St. Elisabeth<br />
in Pegnitz übernehmen<br />
wird. In diesen beiden Häusern<br />
sowie in den Einrichtungen St.<br />
Anna in Waischenfeld und St.<br />
Elisabeth in Pottenstein wird<br />
das Rote Kreuz außerdem als<br />
ambulanter Pflegedienst zur<br />
Verfügung stehen. Beide Partner<br />
betonten, dass man durch<br />
Bündelung der Kompetenzen<br />
und Stärken intensiv dazu beitragen<br />
wolle, die gesamtgesellschaftliche<br />
Aufgabe der Pflege<br />
zukunftsorientiert zu lösen.<br />
NOTDIENSTE am heutigen Sonntag<br />
Alle Angaben ohne Gewähr | Quellen: www.bayreuth.de | www.bayreuther-apotheken.de<br />
ÄRZTLICHER NOTDIENST<br />
• Allgemeine Ärztliche KVB-Bereitschaftspraxis Bayreuth<br />
Spinnereistraße 5b | 95445 Bayreuth | Tel. 116117<br />
ZAHNÄRZTLICHER NOTDIENST<br />
• Dr. med. dent. Patty Renner | Richard-Wagner-Str. 33 | 95444 Bayreuth |<br />
Tel. 0921/61131<br />
TIERÄRZTLICHER NOTDIENST<br />
• Dr. Michael Wolf | Bühler Äcker 22 | 95473 Creussen |<br />
Tel. 09270/9870<br />
Bei Unterzeichnung des<br />
Vertrages über die Zusammenarbeit<br />
wurde die vereinbarte<br />
Aufgabenteilung näher erläutert.<br />
SeniVita wird sich unter<br />
anderem um die Verwaltung<br />
und technische Ausstattung<br />
der vorhandenen Pflegewohnanlagen<br />
kümmern. Angesichts<br />
der immer stärker werdenden<br />
Nachfrage ist auch der Bau<br />
weiterer Senioreneinrichtungen<br />
in der Region angedacht.<br />
Diese sollen in der Regel gemeinsam<br />
betrieben werden —<br />
und zwar überwiegend entsprechend<br />
dem von SeniVita<br />
entwickelten Altenpflegemodell<br />
5.0., das auf die Bausteine<br />
Wohnen im eigenen Apartment,<br />
häusliche Pflege und<br />
Tagespflege setzt.<br />
Peter Herzing und Dr. Horst<br />
Wiesent erläuterten, dass dieses,<br />
auch Betreutes Wohnen<br />
PLUS+ genannte Konzept, der<br />
älteren Generation ein selbstbestimmtes<br />
Leben in der eigenen<br />
Wohnung ermögliche. Bewohnerinnen<br />
und Bewohner<br />
APOTHEKEN-NOTDIENST<br />
• Richard-Wagner-Apotheke | Richard-Wagner-Str. 13 | 95444 Bayreuth |<br />
Tel. 0921/52223<br />
könnten die Apartments, die<br />
über eine eigene Küche und<br />
ein barrierefreies Badezimmer<br />
verfügen, beispielsweise mit eigenen<br />
Möbeln ausstatten. Auf<br />
Wunsch könnten auch Angehörige,<br />
die zu Besuch sind, im<br />
Apartment übernachten.<br />
Dies alles soll laut Dr. Horst<br />
Wiesent ein hohes Maß an Privatsphäre<br />
und Wohlfühlatmosphäre<br />
gewährleisten. Außerdem<br />
stehe ein Notrufsystem<br />
ebenso zur Verfügung wie ein<br />
Reinigungs- und Wäscheservice<br />
sowie eine Nachtpräsenz.<br />
In allen von der neuen Kooperation<br />
betroffenen Einrichtungen<br />
im Landkreis wird personell<br />
bewusst auf Kontinuität<br />
gesetzt. Die bislang in der Pflege<br />
bei SeniVita tätigen Kräfte<br />
werden, wenn sie dies möchten,<br />
vom BRK zu tariflichen<br />
Konditionen übernommen.<br />
Darüber hinaus sollen regional<br />
wie international weitere<br />
Fachkräfte gewonnen werden.<br />
SeniVita arbeitet, wie bereits<br />
berichtet, mit chinesischen<br />
Hochschulen zusammen, die<br />
Absolventen zur Pflegeausbildung<br />
nach Oberfranken entsenden.<br />
Eine bilinguale Berufsfachschule<br />
ist bereits in Planung.<br />
Außerdem wird SeniVita<br />
eine eigene Forschungs- und<br />
Entwicklungsabteilung installieren,<br />
die sich den Themen<br />
Assistenzsysteme, seniorengerechte<br />
Wohnformen und<br />
moderne Pflegekonzepte widmen<br />
soll.<br />
red<br />
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NUR NOCH MORGEN IN BAYREUTH!<br />
Gesamter Warenbestand<br />
wird nahezu verschenkt!<br />
Kurzfristige, sensationelle Schlussliquidierung<br />
erlesener Teppiche im City-Outlet in Bayreuth<br />
BAYREUTH. Immense Lagerkosten zwingen<br />
zu einmaliger Maßnahme / Alle klassischen<br />
und modernen Teppiche werden<br />
verschenkt / Nur die ursprüngliche Mehrwertsteuer<br />
ist zu zahlen.<br />
Die Zwangsliquidation der Ahrari Trading<br />
GmbH, dem seit 37 Jahren zu den führenden<br />
Lieferanten in der Einrichtungsbranche zählenden,<br />
durch die Insolvenz wichtiger Geschäftskunden<br />
jedoch in finanzielle Probleme<br />
geratenen Knüpfkunst-Großhandel, hatte vor<br />
Kurzem für erhebliches Aufsehen gesorgt, wobei<br />
zahlreiche Bürger den angesetzten Direktverkauf<br />
an Endverbraucher genutzt hatten, um<br />
sich die besten Schnäppchen zu sichern.<br />
Trotz des überwältigenden Interesses konnte<br />
allerdings das umfangreiche Kontingent an<br />
hochwertigen Teppichen dabei erwartungsgemäß<br />
nicht komplett veräußert werden.<br />
Nach dem Ende des Sonderverkaufs sollten<br />
daher alle verbliebenen Unikate in eine Lagerhalle<br />
verbracht werden. Doch das hat sich jetzt<br />
als gravierendes Problem entpuppt: Die anfallenden<br />
Kosten für die Einlagerung, vor allem<br />
für Versicherung und fachgerechte Pflege, sind<br />
so hoch, dass sie aus der vorhandenen Liquidität<br />
nicht mehr zu tragen sind. „Es ist absurd:<br />
unsere Knüpfungen stellen erhebliche Werte<br />
dar und sorgen gleichzeitig für unlösbare<br />
Ort der einzigartigen Schlussaktion:<br />
City-Outlet Bayreuth<br />
Friedrich-von-Schiller-Strasse 5<br />
95444 Bayreuth<br />
finanzielle Schwierigkeiten“, so der Verkaufsleiter<br />
gestern.<br />
Doch die Erkenntnis alleine hilft nicht weiter<br />
– die Firmenleitung muss ein für alle Mal<br />
einen Schlussstrich ziehen. Und das tut man<br />
auch, und zwar auf eine noch nie dagewesene<br />
Weise! Um die immensen, fortlaufenden Lagerkosten<br />
einzusparen hat man nämlich entschieden,<br />
der Bevölkerung aus der Region das<br />
ultimative Angebot zu unterbreiten:<br />
Alle noch vorhandenen Teppiche werden<br />
verschenkt; lediglich die Mehrwertsteuer<br />
ist zu bezahlen!<br />
Dazu der Verkaufsleiter abschließend: „Diese<br />
Zusage gilt ohne jede Einschränkung für jedes<br />
Exponat; ob kleine Brücke oder Überformat<br />
bis 6 x 4 m, ob strapazierfähige Qualität wie<br />
beispielsweise Bidjar oder seidenes Meisterwerk<br />
aus Ghom, ob trendiger Designerteppich<br />
wie Farahan oder zeitloser Klassiker, z.B.<br />
Nain und Keschan, ob moderne Knüpfung für<br />
junges Wohnen wie Loribaft oder antike Rarität<br />
von bleibendem Wert für Sammler, darunter<br />
auch alte Sarough aus US-Reimport – die Erwerber<br />
übernehmen bei absolut jedem Teppich<br />
nur die ursprüngliche Mehrwertsteuer!“<br />
Letzter Termin für Endverbraucher:<br />
MONTAG,<br />
4. Februar, 10-18 Uhr<br />
Kundenparkplätze direkt vor der Tür