2021-4-oebm-der-osterreichische-baustoffmarkt-CERESIT

karrIereleIter
läufe am Lager verstehen und verbessern
zu können. Dies fängt bei den Vorbereitungen
am Lager an, geht über die
richtige Auslastung der LKWs bis hin zu
Ortskenntnis, um eine optimale Route
zu berechnen. Also ja, ich habe meine
mir damals gesteckten Ziele erreicht und
bin froh darüber.
Wie läuft die Transportlogistik – Routenplanung,
etc. ab? Geben Sie eine
Route vor? Wissen Sie immer wo welcher
Transport gerade unterwegs ist?
Erfolgt die Planung und Abwicklung
mit digitaler Unterstützung (z. B.
Routenplanung, elektronischer Lieferschein)?
Wir arbeiten immer hauptsächlich für
den nächsten Tag. Heute wird geplant,
was morgen passiert. Ich verschaffe mir
schon einen groben Überblick über die
ganze Woche. Da aber tagsüber immer
noch viele Bestellungen für den nächsten
Tag kommen, können wir erst am
Vortag konkret planen.
Alle unsere Fahrer sind mit einem Tablet
ausgestattet. Darauf finden sie alle
Lieferscheine. Per Knopfdruck können
sie den Kunden avisieren oder die Navigation
zur Baustelle starten. Reklamationen,
Palettentausch, Kranarbeiten und
sämtliche Sonderzeiten, die auf der Baustelle
anfallen können, werden noch vom
Fahrer vor Ort erfasst und abschließend
vom Kunden am Tablet unterschrieben.
Die Tablets sind mit GPS ausgestattet,
somit kann ich mir immer einen Überblick
verschaffen, wo die LKWs unterwegs
sind. Zusätzlich sehe ich, welche
Aufträge schon erledigt sind, so kann
ich abschätzen, wann sie auf der nächsten
Baustelle sind oder wieder zurück
kommen.
Wir haben keinen eigenen Fuhrpark
und stellen ausschließlich mit Fremdspeditionen
zu. Die LKWs fahren aber
nicht nur für uns, sondern werden mit
unserer Schwesterfirma Austrodach zusammen
disponiert. Deshalb übernehmen
wir die Routenplanung nur zum
Teil und immer in Absprache mit dem
jeweiligen Fahrer oder dem Disponenten
von Austrodach, um die beste Route zu
finden.
Wenn Sie Ihre damaligen
Ziele bereits erreicht haben,
wie sieht es mit zukünftigen
Zielen aus?
Hier geht es vor allem um
weitere Optimierungen der
Lagerprozesse. Da ist schon
noch einiges zu tun und das
sehe ich als Herausforderung,
welche ich sehr gerne
annehme.
Was sind aktuell Ihre Aufgabengebiete?
Naja, alles was mit der Lageroptimierung
zu tun hat. Also Ladezeiten verkürzen,
Bestandsoptimierung, Inventurvorbereitung,
logistische Problemlösung
und vor allem die Qualitätssicherung.
Wie sieht Ihr Berufsalltag heute aus?
Beschreiben Sie uns einen typischen
Arbeitstag.
Einen richtigen Alltag gibt es hier eigentlich
nicht. Kein Tag gleicht dem
anderen. In der Regel beginnt mein
Dienst um 6:00 Uhr früh, wenn die ersten
LKWs zur Beladung kommen. Bei
Ladeverzug kann es auch vorkommen,
dass ich selbst einen LKW belade. Aber
grundsätzlich versorge ich die Fahrer mit
den Lieferscheinen, bespreche mit ihnen
wichtige Details, teile ihnen einen Lageristen
zu und stehe ihnen für Rückfragen
zu den jeweiligen Lieferungen zur
Verfügung.
Tagsüber koordiniere ich den Wareneingang
und kontrolliere bei komplizierten
Anlieferungen die Ware. Generell
macht das eigentlich der Lagerist,
aber es gibt schon Lieferungen, die ich
lieber selbst bearbeite. Sollten Fehlbestände
auftauchen ist es meine Aufgabe
die Ursache zu finden und richtig zu
stellen. Anfällige Waren, beispielsweise
solche, die leicht verwechselbar sind,
werden zwischeninventiert.
Auch kommen immer wieder neue
Produkte hinzu, alte fallen aus dem Programm.
Das heißt, das Lager muss immer
wieder stückweise neu organisiert
werden. Auch dies ist ein fester Bestandteil
meiner Arbeit, genauso wie stichprobenartige
Kontrolle von Kommissionen,
um hier die Fehlerquote zu senken! Zu
lagerplatz von Poschacher Baustoffe
Stoßzeiten setze ich mich auch gerne
selbst auf den Stapler, damit kein Kunde
auf Waren warten muss.
Das ist ja jede Menge!
Ja! Im Großen und Ganzen geht es
darum, dass die Arbeit jeden Tag reibungslos
funktioniert. Dazu gehören
Herausforderungen zeitnah zu lösen und
gut vorbereitet in den nächsten Tag zu
starten.
Wie sehen Sie die Zukunft des Baustoffhandels?
Es wird immer einen kompetenten
Ansprechpartner brauchen, um erfolgreich
zu sein. Der Online-Handel ist in
vielen Branchen am Vormarsch, doch
unsere Kunden suchen nicht nur das
richtige Produkt, sondern individuelle
Lösungen. Und dass wir diese Lösungen
bieten können, das zeichnet uns als Baustoffhandel
aus. Grundsätzlich denke
ich, dass es enorm wichtig ist flexibel zu
bleiben, um auf Kundenwünsche rasch
reagieren zu können. Dann hat unsere
Branche auf jeden Fall eine lange Zukunft.
Der Online-Handel ist hier nur
eine Draufgabe! Es geht um die persönliche
Beratung und Hilfestellung.
Wenn Sie heute in die Berufsschule
gehen würden, was sagen Sie den
Lehrlingen?
Reinbeißen und die nötige Motivation
und Ehrgeiz aufbringen.
Die Lehre ist eine enorm wichtige Zeit
für den weiteren Berufsweg. Wenn man
hier mit Fleiß dabei bleibt, in der Schule
aufpasst und interessiert mitarbeitet, ist
der Weg zu einer Karriere im Baustoffhandel
schon geebnet.
Foto:Poschacher
30 | 4 . 2021