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Der Österreichische Baustoffmarkt<br />

Österreichische Post Ag<br />

Mz 09z037955M<br />

impactmedia, Dornbacher Straße 93, 1170 Wien<br />

Fachmagazin für den Baustoff-Fachhandel & Baumärkte<br />

JG 51<br />

4.<strong>2021</strong><br />

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e d I t o r I a l<br />

Weiterbildung muss Vorrang haben!<br />

CHRISTIAN FISCHER<br />

Präsident des<br />

Baustoff-Ausbildungszentrum<br />

Hinweis<br />

Die Covid Pandemie hat überall ihre Spuren hinterlassen, so auch beim<br />

Baustoff-Ausbildungszentrum. Selbst wenn die Baustoffhändler und Baumarktbetreiber<br />

über das abgelaufene Jahr kaum jammern können, war<br />

doch die Umsatzentwicklung im Vergleich zu vielen schwer gebeutelten Branchen<br />

sehr positiv. Der Ausbildungsbereich war durchaus in Mitleidenschaft gezogen,<br />

gerade bei Veranstaltungen, die von <strong>der</strong> Präsenz leben, war und ist daher Umdenken<br />

gefor<strong>der</strong>t. An dieser Stelle kann man den Verantwortlichen aus Organisation,<br />

Handel und Industrie nur gratulieren, innerhalb kurzer Zeit wurde ein Großteil<br />

des Seminarangebotes auf Distance Learning umgestellt. Damit wurde aber nicht<br />

nur das Format geän<strong>der</strong>t son<strong>der</strong>n es wurden auch neue Themen entwickelt, wie<br />

das Baustoff Speed Dating, das in komprimierter Form die Inhalte „on demand“<br />

erfolgreich präsentiert.<br />

Gleichzeitig wird intensiv an einer Weiterentwicklung des Seminarprogramms gearbeitet,<br />

sowohl im Produktbereich, als auch bei Verkaufstechnik- und Persönlichkeitsschulungen.<br />

Es konnten bekannte Unternehmen wie das Coaching-Institut zusätzlich<br />

gewonnen werden, um das Angebot für Sie zu erweitern. Geplant für dieses<br />

Jahr sind Coachingschwerpunkte zu den Themen Führung und Lea<strong>der</strong>ship. Hier<br />

geht es in erster Linie um praxisorientierte Führungsthemen die auf Mitarbeiter<br />

zugeschnitten sind, die Führungsaufgaben neu übernehmen o<strong>der</strong> als Betriebsnachfolger<br />

ins Unternehmen einsteigen. In vielen Unternehmen steht ein Generationenwechsel<br />

an und diese Herausfor<strong>der</strong>ung wollen wir durch ein maßgeschnei<strong>der</strong>tes<br />

Angebot unterstützen.<br />

Lei<strong>der</strong> ist die Ausbildung zum Diplom Bauprodukte Fachberater in dieser Seminarsaison<br />

teilweise den Beschränkungen zum Opfer gefallen. Online Seminare zum<br />

Thema Persönlichkeitsbildung sind nicht wirklich sinnvoll. Aber aufgeschoben ist<br />

nicht aufgehoben! Wo Licht ist, ist auch Schatten. Es stimmt mich durchaus nachdenklich,<br />

dass nicht mehr Fachhändler ihre Mitarbeiter motivieren, sich über diese<br />

Qualifizierung weiterzubilden. Daher ist dieses Editorial auch ein Appell an Sie,<br />

das Angebot des BA noch intensiver zu nutzen. Dass hier gute Arbeit geleistet wird,<br />

wurde nachhaltig unter Beweis gestellt und mehr als 10 000 ausgestellte BA-Pässe<br />

sprechen eine klare Sprache. Wenn Ihr Interesse geweckt wurde, informieren Sie<br />

sich in <strong>der</strong> kommenden Seminarsaison rechtzeitig auf <strong>der</strong> Website baustoff-ausbildung.at<br />

über das Angebot im Detail.<br />

Selbst wenn schon Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist, wird uns Corona noch<br />

eine Zeit begleiten – nicht nur wirtschaftlich. Das BA wird sich jedenfalls für die<br />

kommende Seminarsaison ab Herbst <strong>2021</strong> auf alle Eventualitäten im Schulungsbereich<br />

vorbereiten.<br />

Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Bausaison, bleiben Sie gesund.<br />

Geschlechtsneutrale Formulierung<br />

zur Vereinfachung <strong>der</strong> lesbarkeit erfolgt im<br />

ÖBM keine geschlechtsneutrale Differenzierung,<br />

son<strong>der</strong>n es wird ausschließlich die<br />

männliche Form verwendet. Die Ausrichtung ist<br />

in jedem Fall geschlechtsunabhängig.<br />

4. <strong>2021</strong> | 3


Bild: Andreas Hafenscher<br />

12<br />

Bild: Knauf<br />

6 30<br />

Foto:Poschacher<br />

i n h a l t 4 . 2 0 2 1<br />

auftakt<br />

Gemeinsam besser – besser gemeinsam 6<br />

Interview mit ewald kronheim und Manfred Schreiner<br />

Nachgefragt 10<br />

lieferengpässe und rekordpreise<br />

bei kunststoff und Holz<br />

aktuell<br />

Steildach hat immer Saison 12<br />

Interview mit Johann Marchner<br />

Handel<br />

Ausbau des Leistungsportfolios 18<br />

eurobauStoff gesellschaftertagung Österreich<br />

SerIe – klIMa<br />

Es grünt so grün ... 16<br />

bauwerksbegrünung für das Mikroklima<br />

verbände<br />

buildingStar 19<br />

app-basierte ausbildng für den bustoffhandel<br />

UFEMAT-Board Meeting 22<br />

europäische Marktentwicklung im berblick<br />

auSbIldung<br />

Kein Tag wie <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e 28<br />

lehrlinge machen karriere –<br />

Interview mit thomas lehner, Poschacher baustoffe<br />

4 | 4 . <strong>2021</strong>


22<br />

Bild: CC0/pixabay.com<br />

11<br />

Bild: CC0/pixabay.com<br />

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auftakt<br />

t rockenbau<br />

Interview ewald kronheim und Manfred Schreiner<br />

Gemeinsam besser –<br />

besser gemeinsam<br />

Der trockene innenausbau hat sich in den vergangenen Jahrzehnten<br />

vom simplen Aufstellen einfacher und günstiger Raumtrennwände<br />

hin zu einer hochspezialisierten Branche entwickelt, die heute auf<br />

keiner Baustelle mehr wegzudenken ist. Mo<strong>der</strong>ne Trockenbausysteme<br />

übernehmen essentielle bauphysikalische Aufgaben im gebäude – vom<br />

Schall- über den Brand- bis hin zum Strahlenschutz. Das erfor<strong>der</strong>t nicht<br />

nur ein hohes Maß an bautechnischem Knowhow bei den Verarbeitern,<br />

son<strong>der</strong>n auch ein immer umfassen<strong>der</strong>es Fachwissen seitens des<br />

Baustoffhandels. Der ÖBM hat VBÖ-Präsident ewald Kronheim und<br />

den neuen Präsidenten des Verband Österreichischer Stuckateur-<br />

& Trockenbauunternehmungen, Manfred Schreiner, zur online-<br />

„Doppelconférence“ gebeten.<br />

EWALD KRONHEIM<br />

VBÖ-Präsident<br />

gF Kormann Bausoffe<br />

Foto: Franz Pflügl<br />

Herr Kronheim – was verbindet aus<br />

Ihrer Sicht den Trockenbaufachhandel<br />

und das ausführende Trockenbaugewerbe?<br />

Ewald Kronheim: Es gibt zwischen<br />

dem ausführenden Trockenbaugewerbe<br />

und dem Trockenbaufachhandel seit jeher<br />

eine sehr enge und gute Zusammenarbeit.<br />

Beide Branchen sind sehr spezialisiert<br />

und beim Fachhandel sehe ich<br />

gerade im Bereich des Trockenbaus eine<br />

deutliche Differenzierung zum Baustoffhandel<br />

„von <strong>der</strong> Stange“. Der Fachhandel<br />

hat hier sowohl was das Sortiment<br />

angeht, vor allem aber auch im Bereich<br />

<strong>der</strong> Logistik die Nase vorn. Und <strong>der</strong> Trockenbau<br />

an sich ist ja eine sehr mo<strong>der</strong>ne,<br />

zeitgemäße Bauweise mit großem<br />

Wachstumspotential nicht nur im Einfamilienhausbereich,<br />

son<strong>der</strong>n vor allem<br />

im urbanen Geschoßwohnungsbau und<br />

ebenso im Gewerbe- o<strong>der</strong> Bürobau. Ein<br />

Bereich, wo oft unter großem Zeit- und<br />

Kostendruck und in einem städtebaulich<br />

engem Umfeld gebaut werden muss – da<br />

ist unser Knowhow und unser Können<br />

in <strong>der</strong> Lager- und Transportlogistik ein<br />

wertvoller Beitrag für den ausführenden<br />

Trockenbauer.<br />

Der Leichtbau hat sich in den letzten<br />

Jahren vom einfachen Aufstellen von<br />

Trennwänden hin zu einem spezialisierten<br />

Gewerk entwickelt. Was muss<br />

ein Baustoffhändler hier leisten?<br />

Kronheim: Wir haben seit einigen<br />

Jahren eine eigene Trockenbauabteilung<br />

mit eigens geschulten Beratungsspezialisten.<br />

Teilweise kommen Mitarbeiter<br />

selbst aus dem Trockenbaugewerbe.<br />

Mittlerweile werden an den Trockenbau<br />

<strong>der</strong>art hohe Ansprüche gestellt,<br />

die man als „normaler“ Baustoffhändler,<br />

ohne entsprechendes Fachpersonal,<br />

nicht mehr erfüllen kann. Außerdem<br />

ist die Baustellenlogistik im Trockenbau<br />

ein großes Thema. In Graz-Reininghaus<br />

zum Beispiel, entstehen <strong>der</strong>zeit Gebäude<br />

MANFRED SCHREINER<br />

VÖTB-Präsident<br />

gF Schreiner Trockenbau<br />

Foto: Franz Pflügl<br />

mit bis zu 30 o<strong>der</strong> 40 Stockwerken, das<br />

heißt sämtliche Gewerke müssen in diesen<br />

Höhen versorgt werden. Ohne die<br />

entsprechende Speziallogistik hat man<br />

als Händler keine Chance mehr, diese<br />

Gewerke zu bedienen.<br />

Herr Schreiner, Ihre Zuständigkeit<br />

bzw. Verantwortung beginnt, wenn<br />

Sie das Material im Geschoß haben?<br />

Das bedeutet <strong>der</strong> Asset, den Ihnen<br />

<strong>der</strong> Baustoffhandel bietet, ist nicht in<br />

erster Linie das Wissen um den Trockenbau,<br />

son<strong>der</strong>n vorrangig die Logistik<br />

– also mehr o<strong>der</strong> weniger <strong>der</strong><br />

Transport und die Anlieferung an die<br />

Baustelle?<br />

6 | 4 . <strong>2021</strong>


auftakt<br />

t rockenbau<br />

Manfred Schreiner: Ja – beides! Es<br />

gibt ja mittlerweile eine Vielzahl an Produkten<br />

auf dem Markt, da sind wir für<br />

jede Anregung o<strong>der</strong> Information zu neuen<br />

Lösungen empfänglich und dankbar.<br />

Und eine reibungslose Logistik bei <strong>der</strong><br />

Anlieferung ist für uns als Ausführende<br />

essentiell. Darum suchen wir uns auch<br />

ausschließlich Fachhändler, die uns sowohl<br />

die fachliche Beratung als auch die<br />

Logistik bieten können.<br />

Das setzt seitens des Handels aber<br />

auch voraus, dass die Mitarbeiter im<br />

Handel speziell geschult sind. Gibt es<br />

hier eigene Trockenbauseminare?<br />

Kronheim: Natürlich bietet auch<br />

die Industrie explizit Schulungen für<br />

den Trockenbaufachhandel an, welche<br />

sich von den allgemeinen Schulungen<br />

des Baustoff-Fachhandels insofern unterscheiden,<br />

dass sie viel spezialisierter<br />

gestaltet sind und die Seminarteilnehmer<br />

einen tieferen Einblick in die Materialien<br />

und Anwendungsmöglichkeiten<br />

bekommen.<br />

Und wie ist das beim Gewerbe?<br />

Schreiner: Unsere Industrieschulungen<br />

unterscheiden sich von jenen<br />

des Fachhandels insofern, dass für die<br />

Ausführenden vor allem Schulungen in<br />

puncto Verarbeitung angeboten werden.<br />

Hinzu kommt, dass wir im Trockenbau<br />

seit einigen Jahren auch eine eigene<br />

Ausbildungsschiene haben. Und an <strong>der</strong><br />

HTL in Baden wird es künftig sogar ein<br />

eigenes Kolleg für Bautechnik mit Spezialfach<br />

Trockenbau geben.<br />

Hier reden wir aber von Planungsfachleuten,<br />

nicht aber von Ausführenden<br />

– o<strong>der</strong>?<br />

Schreiner: Wie in je<strong>der</strong> HTL liegt<br />

auch hier <strong>der</strong> Fokus auf <strong>der</strong> Planung,<br />

Die experten von Saint-gobain Rigips haben HoRST<br />

entwickelt, das erste Mengenermittlung-System,<br />

das alle Schritte <strong>der</strong> Projektierung digital abbildet:<br />

HoRST ist ein Hybrid aus Systemsuche, Mengenermittlung,<br />

zeitansätzen bis hin zur druckfähigen<br />

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ja. Natürlich ist das ganze sehr theorielastig,<br />

aber wir haben zusätzlich ja auch<br />

noch den Lehrbauhof, wo theoretisch<br />

Gelerntes in <strong>der</strong> Praxis auch gezeigt und<br />

umgesetzt wird. Hier wie<strong>der</strong>um liegt <strong>der</strong><br />

Vorteil <strong>der</strong> Industrieschulungen, die in<br />

ihren Praxisräumen nicht nur Anwendungsbeispiele<br />

vorführen, son<strong>der</strong>n die<br />

Teilnehmer auch selbst die Materialien<br />

und ihre Möglichkeiten ausprobieren<br />

können.<br />

Heißt das also, dass <strong>der</strong> Handel die<br />

erste Anlaufstelle für Produktneuheiten<br />

von Seiten <strong>der</strong> Industrie ist?<br />

Kronheim: Ein produzierendes Unternehmen<br />

braucht eine gewisse Innovationsrate.<br />

Es muss auch einmal gesagt<br />

werden, dass unsere namhaften Anbieter<br />

hier absolut fe<strong>der</strong>führend sind. Abgesehen<br />

von regelmäßigen Neuheiten,<br />

werden ausgezeichnete Fachseminare<br />

und Schulungen für die Mitarbeiter im<br />

Fachhandel angeboten, um Ihre Innovationen<br />

auch auf die Baustellen zu bringen.<br />

Die machen schon sehr viel für den<br />

heimischen Markt, die Zusammenarbeit<br />

funktioniert auf beiden Ebenen ausgezeichnet<br />

– sowohl mit dem Handel als<br />

auch mit dem Gewerbe.<br />

Stichwort Ökologie: Können an<strong>der</strong>e<br />

Anbieter als die beiden heimischen<br />

Produzenten da (nicht) mithalten?<br />

Kronheim: Wenn wir vom ökologischen<br />

Fußabdruck ausgehen, sind<br />

auch Transportwege zu berücksichtigen.<br />

Da haben heimische Produzenten sicher<br />

einen Vorteil. Was das Thema Nachhaltigkeit<br />

und Ressourcenschonung betrifft<br />

so machen diese im Bereich Recycling<br />

ð<br />

Foto: Saint-gobain Rigips<br />

Regionale Wertschöpfungskette<br />

& Nachhaltigkeit<br />

Saint-gobain Rigips setzt auf die<br />

Kombination aus innovativen geprüften<br />

Systemen, nachhaltigen inhaltsstoffen<br />

und Öko-zertifizierungen. ein wichtiges<br />

Asset des Unternehmens ist<br />

<strong>der</strong> Rohstoff gips, <strong>der</strong> im Bergbau in<br />

grundlsee (Bad Aussee) und Puchberg<br />

am Schneeberg unter nachhaltigen<br />

Bedingungen gewonnen und laut Natura<br />

2000 rekultiviert und <strong>der</strong> Umwelt wie<strong>der</strong><br />

zugeführt wird.<br />

Die Nähe von Rohstoffgewinnung<br />

und Produktion bietet viele Vorteile: z.<br />

B. vom Bergbau grundlsee wird <strong>der</strong><br />

gipsrohstein mit einer 8,5 Meter langen<br />

Materialseilbahn in das Rigips-Werk in<br />

Bad Aussee transportiert, wodurch pro<br />

Jahr ca. 20.000 lkw-Fahrten o<strong>der</strong> ca.<br />

350 Tonnen Co 2<br />

eingespart werden.<br />

Nicht nur <strong>der</strong> Rohstoff gips stammt aus<br />

<strong>der</strong> Region, auch Verpackungsmaterialen<br />

und ähnliches werden weitgehend<br />

von regionalen Herstellern bezogen.<br />

zudem sichert regionale Produktion<br />

Arbeitsplätze. Die Standorte in Bad<br />

Aussee und Puchberg beschäftigen rund<br />

220 fair entlohnte Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter und tragen zur regionalen<br />

Wertschöpfung bei.<br />

Alle in Österreich hergestellten Rigips-<br />

Produkten dürfen sich seit Anfang des<br />

Jahres „produziert aus 100 Prozent<br />

grünstrom“ nennen, was den gesamten<br />

Co 2<br />

-Ausstoß um rund ein Drittel (!)<br />

reduziert. Und diese Reise ist noch lange<br />

nicht zu ende, denn <strong>der</strong> Saint-gobain<br />

Konzern hat sich das ziel gesetzt, bis<br />

2050 keine Kohlenstoff-emissionen mehr<br />

zu produzieren.<br />

4 . <strong>2021</strong> | 7


auftakt<br />

t rockenbau<br />

und Renaturaliesierung ausgezeichnete<br />

Arbeit. Das sollten Konsument auch<br />

wertschätzen.<br />

Schreiner: Das was wir von Rigips<br />

und Knauf geliefert bekommen, ist<br />

ökologisch gesehen komplett in Ordnung.<br />

Die produzieren ja quasi aus dem<br />

Berg raus, also reine Naturprodukte. Es<br />

gibt aber auch an<strong>der</strong>e Gipskartonplatten,<br />

die beispielsweise aus REA-Gips<br />

produziert werden, was ein Abfallprodukt<br />

<strong>der</strong> Industrie ist. Die haben an<strong>der</strong>e<br />

Strahlungswerte und <strong>der</strong>gleichen.<br />

Wir setzten als Verarbeiter auf die heimischen<br />

Produkte, bei denen wir uns<br />

sicher sein können, dass ein reines Naturprodukt<br />

zur Anwendung kommt. Ich<br />

möchte nicht wissen, was da aus Polen<br />

und Tschechien kommt. Immer wie<strong>der</strong><br />

hört man, dass diese Produkte stark von<br />

REA-Gips durchdrungen sind, was für<br />

mich einfach ein Abfallprodukt ist.<br />

Das bedeutet, dass Ihr Unternehmen<br />

ausschließlich Produkte <strong>der</strong> österreichischen<br />

Anbieter verarbeitet?<br />

Schreiner: Ja, denn wir verwehren<br />

uns gegen ausländische Anbieter. Immer<br />

wie<strong>der</strong> schwappt eine Platte aus dem<br />

Ausland herein, ohne ÖNOM, ohne<br />

CE-Kennzeichnung, aber billig. Die<br />

hält meist den Prüfungen nicht stand<br />

und verschwindet ganz schnell wie<strong>der</strong><br />

vom Markt! Also ja, wir setzen auf Knauf<br />

und Rigips!<br />

Cleaneo SySTeXX Acoustic Board sind<br />

gelochte gipsplatten zur Verbesserung <strong>der</strong><br />

Raumakustik. Sie ist <strong>der</strong> Systemträger für die<br />

Akustiktapete Cleaneo SySTeXX Silent.<br />

Bild: Knauf<br />

Herr Schreiner, <strong>der</strong> VÖTB hat gemeinsam<br />

mit an<strong>der</strong>en Verbänden die<br />

Broschüre „Das Bad“ herausgegeben.<br />

Was war die Absicht dahinter?<br />

Schreiner: „Das Bad“ erschien im<br />

vergangenen Jahr gemeinsam mit dem<br />

Fliesenverband und allen an<strong>der</strong>en an<br />

<strong>der</strong> Errichtung eines Bades beteiligten<br />

Gewerken. Je<strong>der</strong> Verband hat hier seine<br />

Probleme und Lösungen auf <strong>der</strong> Baustelle<br />

aufgezeigt, die dann in diese Broschüre<br />

eingeflossen sind. Im Grunde<br />

ist es ein Leitfaden, worauf man in <strong>der</strong><br />

Planung sowie in <strong>der</strong> Ausführung <strong>der</strong><br />

einzelnen Gewerke achten muss, damit<br />

ein reibungsloser Arbeitsablauf gewährleistet<br />

ist. Im Moment arbeiten wir an<br />

einer weiteren Broschüre „Der Schacht“,<br />

welche ebenso die Arbeit <strong>der</strong> einzelnen<br />

Gewerke erleichtern und Baufehler verhin<strong>der</strong>n<br />

soll.<br />

Und diese Broschüren sind für die<br />

einzelnen Gewerke als Nachschlagewerk<br />

gedacht?<br />

Schreiner: Ja, sie stehen auf unserer<br />

Website als Download zur Verfügung.<br />

Lei<strong>der</strong> wurde „Das Bad“ nie als gedruckte<br />

Broschüre herausgegeben, wir werden<br />

sie aber mit Ende des Jahres, gemeinsam<br />

mit „Der Schacht“ drucken lassen und<br />

verteilen.<br />

Hier sitzen nun zwei Präsidenten von<br />

zwei Verbänden. Ist auch hier eine<br />

intensivere Zusammenarbeit geplant<br />

bzw. worin könnte eine Zusammenarbeit<br />

bestehen?<br />

Kronheim: Ein zentrales Thema, das<br />

uns alle gleichermaßen betrifft, ist sicherlich<br />

die Digitalisierung. Hier kooperiert<br />

<strong>der</strong> VBÖ ja bereits mit dem ZIB<br />

und dem F.B.I. Mein Ziel ist es, mich<br />

hier auch mit Herrn Schreiner auszutauschen,<br />

weil die Beschleunigung von Abläufen<br />

sowohl dem Handel als auch dem<br />

Trockenbaugewerbe zu Gute kommt.<br />

Der erste Schritt war jener mit <strong>der</strong> Industrie<br />

einen Konsens zu finden, <strong>der</strong><br />

nächste muss sein, die Gewerbeverbände<br />

hier mit ins Boot zu holen. Aber es<br />

gibt ja bereits eine Zusammenarbeit, zumindest<br />

zwischen dem VÖTB und einzelnen<br />

Trockenbaufachhändlern, durch<br />

<strong>der</strong>en Mitgliedschaft im VÖTB.<br />

ð<br />

Fit in die Zukunft im<br />

Einklang mit <strong>der</strong> Umwelt<br />

Knauf als Familienunternehmen arbeitet<br />

in vielen Bereichen daran nachhaltig zu<br />

agieren und ist sich als einer <strong>der</strong> größten<br />

Arbeitgeber im ennstal seiner Verantwortung<br />

bewusst. Von e-Autos, mehreren e-<br />

Tankstellen auf dem Werksgelände, dem<br />

Transfer von Transporten von <strong>der</strong> Straße<br />

auf die Schiene angefangen bis hin zu<br />

den wirklich großen Themen wie <strong>der</strong><br />

Kreislaufwirtschaft. Denn <strong>der</strong> grundrohstoff<br />

gips kann ohne seine eigenschaften<br />

zu verlieren immer wie<strong>der</strong> ohne Begrenzung<br />

dem Kreislauf zugeführt werden.<br />

„Diese eigenschaft werden wir in den<br />

nächsten Jahren immer stärker nutzen<br />

und haben dafür auch in den letzten<br />

Jahren am Standort Weißenbach investiert,“<br />

erläutert Frau Mag. ingrid Janker,<br />

geschäftsführerin <strong>der</strong> Knauf gmbH.<br />

ein weiteres bedeutendes Thema für<br />

Knauf ist die zusammenarbeit mit dem<br />

Naturschutz um die vom Unternehmen<br />

genutzten Bergbaugebiete so zu gestalten,<br />

dass man mit gutem gewissen von<br />

einem ‚Ausborgen auf zeit‘ <strong>der</strong> genutzten<br />

Flächen reden kann.<br />

Knauf hat sich bereits vor <strong>der</strong> CoViD-19<br />

Pandemie eine Digitalisierungs- und<br />

innovationsstrategie zurechtgelegt, die<br />

auch <strong>2021</strong> weiterverfolgt wird. So werden<br />

auch dieses Jahr wie<strong>der</strong> zahlreiche<br />

innovationen auf den Markt präsentiert,<br />

wie beispielsweise das neuartige<br />

Cleaneo ® Systexx System. Bei dem zum<br />

Patent angemeldeten System verschwinden<br />

die löcher <strong>der</strong> Akustikloch-Platten<br />

dank speziellem Klebeverfahren hinter<br />

einer schalloffenen Tapete. Das ergebnis:<br />

eine glatte oberfläche aus glasvlies. Mit<br />

dieser innovation können Foyers, Besprechungs-<br />

und Wohnräume sowohl beim<br />

Neubau als auch im Nachhinein einfach<br />

akustisch optimiert werden.<br />

8 | 4 . <strong>2021</strong>


auftakt<br />

t rockenbau<br />

Schreiner: Ja, die wichtigsten Trockenbaufachhändler<br />

sind bei uns Mitglied.<br />

Wir sind aber auch gerade dabei<br />

unsere Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />

zu intensivieren. Hier<br />

muss ein Schulterschluss geschaffen<br />

werden, den wir bisher nicht hatten.<br />

In <strong>der</strong> Vergangenheit hat man uns eher<br />

als Gegner betrachtet, obwohl wir ja im<br />

Grunde die gleichen Interessen vertreten<br />

und die gleichen Ziele verfolgen, ob es<br />

dabei nun um Aus- und Weiterbildung,<br />

Fachkräftemangel o<strong>der</strong> die Lehrlingsausbilgung<br />

geht.<br />

Kronheim: Der Kontakt des VBÖ zur<br />

Wirtschaftskammer hat sich in den letzten<br />

Jahren sehr positiv entwickelt, was<br />

nicht zuletzt auch mit unserer Geschäftsführerin,<br />

Susanne Aigner-Haas, zu tun<br />

hat. Gerade was das Thema Lehrlingsausbildung<br />

anbelangt, so gibt es eine<br />

enge Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> WK. Ich<br />

denke eine gute Partnerschaft hängt immer<br />

auch stark von den handelnden Personen<br />

ab. Ich sehe die WK als politische<br />

Vertretung, unseren Verband als neutrale<br />

Plattform, die ihre Schnittmenge für gemeinsame<br />

Aktivitäten nutzen können.<br />

So haben beide Seiten ihre Berechtigung<br />

und gleichermaßen gilt dies auch für die<br />

Bauinnung und den VÖTB.<br />

Ein Thema, das sowohl den VBÖ als<br />

auch den VÖTB betrifft, ist die Suche<br />

nach Nachwuchskräften bzw. Lehrlingen.<br />

Schreiner: Das stimmt! Das ist ein<br />

sehr großes Thema. Im Moment bilden<br />

REA-Gips (Rauchgas-Entschwefelungs-Anlage)<br />

Als Rohstoff spielt neben Naturgips <strong>der</strong> sogenannte ReA-gips (gips aus Rauchgas-entschwefelungs-Anlagen)<br />

eine bedeutende Rolle für die gipsindustrie. ReA-gips entsteht<br />

bei <strong>der</strong> entschwefelung <strong>der</strong> Rauchgase von Kraftwerken, die mit fossilen Brennstoffen<br />

befeuert werden. er wird bei <strong>der</strong> nassen Rauchgasentschwefelung im Kalk(stein)<br />

waschverfahren nach <strong>der</strong> oxidation mit luft, <strong>der</strong> Abtrennung <strong>der</strong> gipskristalle sowie<br />

durch Waschen und Filtrieren gezielt gewonnen. ReA-gips besteht aus sehr feinteiligem<br />

Calciumsulfat in hoher Reinheit und ist ein direkt verwertbarer Rohstoff. ReA-gips entsteht<br />

nach den gleichen gesetzmäßigkeiten wie Naturgips. Nur läuft dieser Prozess im<br />

zeitraffertempo in wenigen Stunden ab, während die Natur Millionen Jahre zur Bildung<br />

<strong>der</strong> gipslagerstätten benötigte.<br />

wir österreichweit 40 Lehrlinge im ersten<br />

Lehrjahr aus. Das reicht bei weitem<br />

nicht und wir sind gezwungen auf ausländische<br />

Arbeitnehmer zurückzugreifen,<br />

die angelernt werden müssen. Es<br />

wird immer dringen<strong>der</strong>, dass wir hier<br />

Werbung machen und auch bei Berufsmessen<br />

präsent sind. Das heißt, auch<br />

hier wäre es schön, wenn wir vermehrt<br />

von <strong>der</strong> Wirtschaftskammer miteingebunden<br />

würden.<br />

Herr Kronheim, Ihr Unternehmen<br />

selbst bildet einige Lehrlinge aus. Wie<br />

kommen Sie zu Lehrlingen bzw. wie<br />

kommen die Lehrlinge zu Ihnen?<br />

Kronheim: Großteils tatsächlich über<br />

das AMS, aber immer mehr über Social<br />

Media, also unsere Website und Facebook.<br />

Wir sind aber auch auf Berufsmessen,<br />

wenn solche stattfinden, präsent<br />

bzw. engagieren uns bei Schulinformationstagen.<br />

Das alles ist ein enormer Aufwand,<br />

aber notwendig, um Nachwuchs<br />

zu bekommen. Wir haben auch gute Erfahrung<br />

mit Schülern gemacht, die sich<br />

in <strong>der</strong> Oberstufe entschließen eine Lehre<br />

zu beginnen. Ich befürchte aber in den<br />

nächsten Jahren, durch die Son<strong>der</strong>regelungen<br />

an den Schulen infolge <strong>der</strong> Coronakrise,<br />

wird dieses Potential kleiner<br />

werden.<br />

Schreiner: Also prinzipiell Mitarbeiter<br />

zu bekommen ist ja nicht das Problem.<br />

Das Problem ist halt qualifizierte<br />

Mitarbeiter zu bekommen. Wir müssen<br />

letztendlich das nehmen, was kommt –<br />

also wie gesagt: ausländische, ungelernte<br />

Arbeiter, die erst einmal zu Fachkräften<br />

ausgebildet werden müssen.<br />

Lieferengpässe führen zu Preiserhöhungen!<br />

In welchen Bereichen ist das<br />

beson<strong>der</strong>s stark zu spüren?<br />

Schreiner: Vor allem im Stahlsektor,<br />

also beispielsweise was Metallprofile betrifft.<br />

Mittlerweile stiegen die Preise seit<br />

Anfang des Jahres um rund 40 Prozent<br />

und es ist kein Ende in Sicht. Alle an<strong>der</strong>en<br />

für uns relevanten Produkte haben<br />

sich zwischen 3 und 5 Prozent Preiserhöhung<br />

eingependelt.<br />

Kronheim: Beim Trockenbau sind<br />

vor allem die Profile betroffen, das ist<br />

richtig, im Baustoffhandel gibt es aber<br />

Bereiche wo es tatsächlich Lieferengpässe<br />

bzw. zum Teil Produktionsausfälle<br />

gibt. Das betrifft zum Beispiel den<br />

gesamten PVC- und Kunststoffbereich.<br />

Wir als Handel können bzw. müssen<br />

da schon einiges auffangen, wenn wir<br />

aber selbst keine Ware bekommen, dann<br />

wird das für den Baufortschritt sämtlicher<br />

Bauvorhaben problematisch. Ende<br />

März hat es geheißen, dass die gesamte<br />

Kunststoffrohrproduktion fast gestoppt<br />

werden muss, weil das Vormaterial fehlt.<br />

Jetzt kann man sich vorstellen, was das<br />

für eine Baustelle bedeutet: Fehlen diese<br />

Grundmaterialien, so kann nicht einmal<br />

die Bodenplatte betoniert werden.<br />

Wie sieht das beim Gewerbe aus? Sie<br />

haben ja auch langfristige Aufträge:<br />

Wie Herr Kronheim sagte, einen Teil<br />

fängt <strong>der</strong> Handel ab, aber das Gewerbe<br />

kann ja die Preiserhöhungen nicht<br />

einfach so weitergeben!<br />

Schreiner: Nein kann es nicht, vor<br />

allem nicht bei Aufträgen, die bereits<br />

im Vorjahr mit Fixpreisen abgeschlossen<br />

wurden. Das bedeutet für uns, dass<br />

wir hier die zusätzlichen Kosten tragen<br />

müssen. In künftige Kalkulation werden<br />

wir wohl solche Preiserhöhungen<br />

von vornherein miteinbeziehen müssen.<br />

Mein dringen<strong>der</strong> Appell an die Industrie<br />

ist hier ein Besinnen auf unsere Partnerschaft,<br />

damit hier gemeinsam ein Konsens<br />

gefunden wird und das Gewerbe<br />

nicht die gesamte Preiserhöhung schlucken<br />

muss.<br />

4 . <strong>2021</strong> |<br />

9


nacHgefragt<br />

k unStStoff<br />

engpass<br />

Containermangel, Hurricans und Force Majeure<br />

Die Corona-Pandemie wirkt sich auch auf die internationalen Rohstoffmärkte<br />

bzw. die Rohstoff-Versorgung aus. Davon sind anscheinend auch technische<br />

Thermoplaste nicht ausgenommen, was zu engpässen für die Produzenten<br />

und teils massiven Preissteigerungen führt. Der ÖBM hat bei Franz grabner,<br />

geschäftsführer Pipelife Austria, und Wolfgang lux, geschäftsführer Poloplast,<br />

nachgefragt.<br />

ÖBM: Wie sieht die Situation für die<br />

Hersteller von Kunststoff-Rohren aus?<br />

Grabner: Bereits im letzten Quartal<br />

2020 sind die Preise für die Rohstoffe<br />

(PVC, PE und PP) massiv gestiegen.<br />

Dieser Trend setzt sich bisher auch im<br />

Jahr <strong>2021</strong> ungebremst fort. Zugleich ist<br />

die Verfügbarkeit <strong>der</strong> Rohstoffe so gering,<br />

dass ein Hersteller zu jedem Preis<br />

kaufen muss, wenn er die Warenverfügbarkeit<br />

gewährleisten will. Rohstoffe<br />

werden von den Produzenten <strong>der</strong>zeit –<br />

je nach Verfügbarkeit – an die Verarbeiter<br />

zugeteilt. Diese Entwicklung hat sich<br />

im April mit schlechterer Verfügbarkeit<br />

und einem drastischen Preissprung weiter<br />

verschärft.<br />

Die gute Baukonjunktur sorgt <strong>der</strong>zeit<br />

für eine starke Nachfrage nach Bauprodukten<br />

und somit auch nach Kunststoff-<br />

Rohrsystemen.<br />

Lux: Wir befinden uns in einer absoluten<br />

Extremsituation. Die Bedarfszahlen<br />

im Markt sind in den letzten<br />

vier Wochen explosionsartig gestiegen,<br />

gleichzeitig ist die Verfügbarkeit <strong>der</strong><br />

Rohstoffe zurückgegangen.<br />

An welchen Rohstoffen mangelt es<br />

konkret? Was sind die eigentlichen<br />

Hintergründe? Zunehmen<strong>der</strong> Verbrauch<br />

in <strong>der</strong> Verpackungsindustrie?<br />

Logistische Probleme bei <strong>der</strong> Lieferung<br />

etc?<br />

Grabner: Die Verknappung und die<br />

Preissteigerungen betreffen alle gängigen<br />

Werkstoffe, die bei <strong>der</strong> Kunststoffrohrproduktion<br />

zum Einsatz kommen – also<br />

Polyvinylchlorid (PVC), Polyethylen<br />

(PE) und Polypropylen (PP).<br />

Die Gründe für die Verknappung sind<br />

vielfältig. Zunächst einmal wurden im<br />

Zuge <strong>der</strong> Pandemie 2020 die Produktionskapazitäten<br />

und Lagerbestände <strong>der</strong><br />

Rohstoffproduzenten und ihrer Vorlieferanten<br />

– also die komplette Fertigungskette<br />

– heruntergefahren. Im letzten<br />

Quartal 2020 waren die Lagerstände dadurch<br />

sehr gering. Im Jahr <strong>2021</strong> ist die<br />

Nachfrage nach Kunststoffen aus allen<br />

Branchen wesentlich rascher angestiegen,<br />

als erwartet. Dies trifft insbeson<strong>der</strong>e<br />

für Asien und die USA zu. Diese saugen<br />

Rohstoffe quasi vom europäischen<br />

Markt ab, für die Hersteller ist dies infolge<br />

höherer Preise attraktiv.<br />

Gleichzeitig gibt es im heurigen Jahr<br />

eine beträchtliche Anzahl von technischen<br />

Anlagenausfällen (Force Majeure),<br />

was zu einem dramatischen Engpass<br />

führt. Darüber hinaus werden im<br />

Moment Anlagen zur Herstellung von<br />

Ausgangsmaterialien – wie zum Beispiel<br />

Ethylen – gewartet. Wenn die Ausgangsmaterialien<br />

nicht verfügbar sind, dann<br />

können daraus auch keine Kunststoffe<br />

wie Polyethylen erzeugt werden. Dieser<br />

Zeitpunkt für Wartungsarbeiten ist aus<br />

Sicht <strong>der</strong> Verarbeiter völlig unverständlich,<br />

aber offensichtlich bereits seit langem<br />

geplant und daher unaufschiebbar.<br />

Lux: In <strong>der</strong> Kunststoffbranche betrifft<br />

die Verknappung sehr viele Rohstofftypen.<br />

Für Poloplast sind es konkret die<br />

Werkstoffe Polypropylen und PVC, welche<br />

wir bereits seit Jahresbeginn nicht<br />

mehr in <strong>der</strong> von uns benötigten Menge<br />

von unseren Lieferanten beziehen können.<br />

Dazu kommen nicht vorhersehbar<br />

gewesene Force Majeure Fälle bei den<br />

Herstellern <strong>der</strong> Rohstoffe, die extrem<br />

starke Hurricane Saison in den USA<br />

gefolgt von einer Kältewelle zu Beginn<br />

des 1. Quartals 21. Verstärkt wurde dies<br />

noch durch den Containermangel für<br />

den internationalen Warenfluss.<br />

Wie wirkt sich das auf die Verfügbarkeit<br />

und die Preise von Kunststoffrohren<br />

aus?<br />

Grabner: Durch die im Vorjahr noch<br />

aufgebauten Lagerbestände sind wir mit<br />

einer sehr guten Warenverfügbarkeit ins<br />

Jahr gestartet. Damit konnten wir unseren<br />

Handelspartnern auch Lagereindeckungen<br />

im Februar vor <strong>der</strong> ersten<br />

unterjährigen Preiserhöhung im März<br />

ermöglichen.<br />

Die eklatanten Preissteigerungen aus<br />

dem ersten Quartal mussten wir ab<br />

1. März in unsere Verkaufspreise einrechnen.<br />

Die weitere Rohstoffpreisentð<br />

10 | 4 . <strong>2021</strong>


nacHgefragt<br />

H olz<br />

wicklung hat eine zweite Erhöhung ab<br />

1. Mai notwendig gemacht. Zeitlich gesehen<br />

hinken wir in <strong>der</strong> Kalkulation <strong>der</strong><br />

Verkaufspreise ohnehin immer hinterher.<br />

Eine Entspannung <strong>der</strong> Situation ist<br />

bis zum Sommer lei<strong>der</strong> nicht in Sicht.<br />

Im zweiten Quartal ist die Rohstoffverfügbarkeit<br />

so schlecht, dass wir nicht<br />

genügend Material zum Betrieb aller<br />

Anlagen bekommen werden. Wir setzen<br />

daher schon jetzt alle erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Maßnahmen, um die Versorgung <strong>der</strong><br />

Baustellen zu gewährleisten. Dazu zählt<br />

auch, dass Hamsterkäufe bis auf Weiteres<br />

nicht angenommen werden können.<br />

Dadurch sichern wir das Verkaufsgeschäft<br />

unserer Handelspartner und<br />

den laufenden Baustellenbetrieb <strong>der</strong><br />

Verarbeiter.<br />

Lux: Der Markt ist ab März in <strong>der</strong><br />

Kombination starken konjunkturelle<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Bauwirtschaft, Verknappung<br />

<strong>der</strong> Rohstoffe bei gleichzeitig<br />

stark steigenden Rohstoffpreisen, den<br />

dadurch erfor<strong>der</strong>lichen Preiserhöhungen<br />

<strong>der</strong> Industrie und <strong>der</strong> gezielten Bevorratung<br />

<strong>der</strong> Großhändler und Verarbeiter<br />

zur Absicherung <strong>der</strong> Lieferfähigkeit<br />

an seine absoluten Leistungsgrenzen<br />

gekommen. Poloplast hatte schon seit<br />

längerem externe Läger angemietet, um<br />

von Beginn des Jahres weg mit voller<br />

Kapazität zu produzieren. Trotz einem<br />

zuvor noch nie dagewesenen Lagerbestand<br />

an Rohrsystemen zu Jahresbeginn<br />

haben sich unsere Bestände bei Kanalrohren<br />

bis Mitte April nahezu halbiert.<br />

Der Zeitraum Mitte April bis Mitte Juni<br />

wird eine riesige Herausfor<strong>der</strong>ung für<br />

alle bleiben.<br />

Gibt es alternative Lieferanten o<strong>der</strong><br />

Rohstoffquellen?<br />

Grabner: Die Situation ist global so,<br />

dass ein Ausweichen auf bisher nicht<br />

genutzte Lieferanten nicht möglich ist.<br />

Darüber hinaus verteilen die Produzenten<br />

die verfügbaren Mengen auch<br />

aliquot nach den bisherigen Verkäufen<br />

an ihre Stammkunden.<br />

Lux: Aktuell nein, nachdem europaweit<br />

die mangelnde Verfügbarkeit von<br />

Rohstoffen die Konstante ist.<br />

verteuerung<br />

Rekordpreise bei Bauholz<br />

Wie kaum eine an<strong>der</strong>e Branche ist die Bauwirtschaft mehr o<strong>der</strong> weniger unbeschadet<br />

durch die Krise gekommen: 2020 bilanzierten die Bauunternehmen durch die Bank über den<br />

erwartungen und auch für das laufende geschäftsjahr sind die Auftragsbücher gut gefüllt.<br />

einzig das Baumaterial wird knapp, die Verfügbarkeit von Stahl, Beton, Kunststoffen o<strong>der</strong><br />

Holz ist <strong>der</strong>zeit massiv eingeschränkt – die Preise gehen durch die Decke.<br />

Die rasanteste Preisentwicklung<br />

verzeichnet aktuell <strong>der</strong> Holzmarkt.<br />

So stiegen in den vergangenen<br />

Monaten seit dem 4. Quartal 2020 nicht<br />

nur die Preise für Holzrohstoffe, son<strong>der</strong>n<br />

auch für Schnitt- o<strong>der</strong> Brettschichtholz<br />

um durchschnittlich knapp 30 Prozent.<br />

Holz wird knapp – sowohl auf dem heimischen<br />

Markt als auch international.<br />

Die teils stark eingeschränkte Verfügbarkeit<br />

sorgt für erste Lieferengpässe und<br />

droht laufende Bauvorhaben nicht nur<br />

massiv zu verteuern, son<strong>der</strong>n auch zeitlich<br />

zu verzögern.<br />

sehr langsamen Preissteigerungen wurde<br />

vor dem Winter deutlich weniger Holz<br />

geschlagen. Dazu kam <strong>der</strong> strenge Winter,<br />

<strong>der</strong> trotz steigen<strong>der</strong> Nachfrage eine<br />

spätere Holzeinbringung aus dem Gebirge<br />

deutlich erschwert hat. Damit wurde<br />

im ersten Quartal dieses Jahres deutlich<br />

weniger Bauholz produziert. In Kombination<br />

mit <strong>der</strong> regen Bautätigkeit lassen<br />

sich so die aktuellen Engpässe erklären.<br />

Laut Holzmarktbericht <strong>der</strong> Landwirtschaftskammer<br />

Österreich ist aber bis<br />

zum Sommer mit einer Entspannung<br />

<strong>der</strong> Situation zu rechnen.<br />

y<br />

Grund für den Mangel an Bauholz<br />

ist unter an<strong>der</strong>em das Überangebot an<br />

Schnittholz infolge des Schädlingsbefalls<br />

im Jahr 2019 und <strong>der</strong> damals damit<br />

einhergehende Preisverfall. Aufgrund<br />

<strong>der</strong> vom damaligen Preistief nur<br />

Bild: CC0/pixabay.com<br />

4 . <strong>2021</strong> | 11


tHeMa<br />

d acH<br />

Interview Johann Marchner, geschäftsführer tondach<br />

Steildach hat immer Saison<br />

einer aktuellen Umfrage <strong>der</strong> Wienerberger Österreich gmbH<br />

zufolge ist das Steildach die bevorzugte Dachform bei Häuslbauern<br />

und Hausbesitzern. Satte 86 Prozent <strong>der</strong> Befragten geben dem<br />

Steildach bei <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Dachform den Vorzug. Bei <strong>der</strong> eindeckung<br />

steht <strong>der</strong> ziegel hoch im Kurs – klassisch o<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>n, in einer<br />

umfangreichen Farbpalette zeigt sich einer <strong>der</strong> ältesten Baustoffe <strong>der</strong><br />

Menschheitsgeschichte nach wie vor aktuell, bautechnisch einwandfrei<br />

und gestalterisch vielseitig. im interview gibt Johann Marchner,<br />

Wienerberger-geschäftsführer, einen einblick hinter die Kulissen <strong>der</strong><br />

erfolgsgeschichte <strong>der</strong> Marke Tondach.<br />

Bild: Andreas Hafenscher<br />

JOHANN MARCHNER<br />

geschäftsführer Tondach<br />

ÖBM: Im vergangenen Jahr ist Tondach<br />

vergleichsweise gut durch die<br />

Krise gekommen. In Ihrer Konjunktur-Prognose<br />

(Anm. Red.: siehe<br />

ÖBM Ausgabe 1/<strong>2021</strong>) haben Sie<br />

für <strong>2021</strong>/22 eine schwierige Bausaison<br />

vorausgesagt. Wie schwierig wird<br />

<strong>2021</strong> aus jetziger Sicht?<br />

Johann Marchner: Ich denke da kann<br />

ich für die gesamte Baustoffindustrie<br />

sprechen: In diesem Jahr hatten wir<br />

doch wie<strong>der</strong> einmal einen strengen Winter<br />

– das heißt im Jänner und Februar<br />

konnte – im Gegensatz zu den Vorjahren<br />

– praktisch nicht gebaut werden. Mit<br />

März haben wir einen sehr ordentlichen<br />

Baustart hingelegt und den Jahresbeginn<br />

kompensiert. Zudem gibt es sicher auch<br />

Nachhol-Effekte aus dem vergangenen<br />

Jahr. Alles in allem kann man sagen, dass<br />

wir bis ins dritte Quartal vollbeschäftigt<br />

sind. Aber wir fahren immer noch auf<br />

Sicht – wie es danach weitergeht, ob die<br />

Pandemie uns weiter in Griff hält bzw.<br />

mit welchen langfristigen Auswirkungen<br />

sich die Baubranche konfrontiert sieht,<br />

kann man heute noch nicht einschätzen.<br />

Der Oster-Lockdown hier im Osten<br />

Österreichs ist für Tondach kein Problem?<br />

Da haben wir als Bauindustrie ebenso<br />

wie das Baugewerbe und die Zulieferer<br />

das Glück, dass bis auf ein paar Wochen<br />

im vergangenen Jahr, praktisch alle Baustellen<br />

durchgelaufen sind. Das hat vor<br />

einem Jahr noch ganz an<strong>der</strong>s ausgesehen<br />

– da waren sich die Sozialpartner<br />

noch unsicher, ob Baustellen offen bleiben<br />

o<strong>der</strong> nicht, welche Rahmenbedingungen<br />

einzuhalten sind etc. Das war<br />

aber schnell geklärt und es lief danach<br />

alles reibungslos weiter. Derzeit sehe ich<br />

keine Tendenz, dass durch Corona irgendwelche<br />

Baustellen verschoben werden.<br />

Laut aktueller Wienerberger-Umfrage<br />

ist für 86 Prozent <strong>der</strong> Häuslbauer und<br />

Hausbesitzer das Steildach ihre erste<br />

Wahl. Ist das nicht sehr hochgegriffen<br />

bzw. entspricht das <strong>der</strong> gebauten<br />

Realität?<br />

Marchner: Da muss man sicherlich<br />

eine Trennlinie ziehen zwischen dem<br />

was beliebt ist und was dann tatsächlich<br />

auch gebaut wird. Das Flachdach<br />

ist aufgrund <strong>der</strong> Vorliebe vieler Planer<br />

und Bauherren für kubusartige Architektur<br />

sehr in Mode gekommen. Gleichzeitig<br />

bestätigen uns aber viele Dachdecker<br />

wie<strong>der</strong> einen Anstieg <strong>der</strong> Nachfrage<br />

beim Steildach, das mit regionalen Unterschieden,<br />

in unseren Breiten seine Bedeutung<br />

nie verloren hat.<br />

Das heißt wir sprechen hier von einem<br />

klaren Ost-West-Gefälle?<br />

Eindeutig – das hängt nicht zuletzt<br />

mit den Nie<strong>der</strong>schlagsereignissen zu-<br />

12 | 4 . <strong>2021</strong>


tHeMa<br />

d acH<br />

sammen. Man weiß ganz klar, je steiler<br />

das Dach, umso besser lässt sich beispielsweise<br />

die Schneelast abtragen. Wir<br />

haben in Österreich bzw. Mitteleuropa<br />

ja mitunter auch sehr massive Nie<strong>der</strong>schläge,<br />

das führt bei vielen zu einem<br />

Umdenken. Dazu kommen immer heißere<br />

Sommer – und auch da hat das<br />

Steildach eine gewisse Klima-Resilienz.<br />

Nach dem Vorbild unserer Großeltern<br />

und Urgroßeltern werden heute auch<br />

die Dachüberstände wie<strong>der</strong> größer. Das<br />

schützt vor Wind und Wetter und beschattet<br />

im Sommer die Fassade, womit<br />

man einen ganz natürlichen Kühleffekt<br />

am Haus generiert – ganz ohne Technikeinsatz.<br />

Sind denn Wind und Wetter tatsächlich<br />

ein Verkaufsargument? Geht es<br />

nicht eher darum, welchen Stil <strong>der</strong><br />

Bauherr bevorzugt?<br />

Ganz wesentlich bei dieser Diskussion<br />

ist <strong>der</strong> Dachdecker. Er berät den<br />

Kunden aus erster Hand und macht natürlich<br />

auf die Vorteile eines Steildaches<br />

bezüglich Witterung aufmerksam. Viel<br />

wichtiger ist in diesem Kontext aber <strong>der</strong><br />

Einsatz regenerativer Energie, also Photovoltaik.<br />

Die Integration am Steildach<br />

gestaltet sich meist einfacher und auch<br />

optisch spricht hier einiges für das geneigte<br />

Dach. Hinzu kommt noch die<br />

Möglichkeit <strong>der</strong> In-Dach-Lösung, die<br />

im Vergleich zur Auf-Dach-Lösung zwar<br />

teurer ist, optisch aber wesentlich ansprechen<strong>der</strong><br />

und auch das Anbringen<br />

von Schneelastsicherungen zulässt. Aber<br />

auch in diesem Bereich arbeiten wir eng<br />

mit den Dachdeckern zusammen und<br />

unterstützen diese – vor allem dann,<br />

wenn es um spezifische Planungen geht.<br />

Wie schaut denn diese Unterstützung<br />

aus?<br />

Wir stehen kurz vor <strong>der</strong> Markteinführung<br />

eines neuen digitalen Tools für den<br />

Dachdecker. Es handelt sich hierbei um<br />

ein Planungsinstrument, das die normgerechte<br />

Dachplanung am Laptop ermöglicht.<br />

Miteingebunden sind hier außerdem<br />

Kalkulationsmodule externer Anbieter.<br />

Das ermöglicht dem Dachdecker eine direkte<br />

Angebotslegung auf Basis <strong>der</strong> zur<br />

Verfügung stehenden Daten.<br />

Der Dachziegel ist einer <strong>der</strong> ältesten<br />

Baumaterialien. Was unterscheidet<br />

den neuen Dachziegel von einem<br />

Klassischen, den man schon vor 100<br />

Jahren verwendet hat?<br />

Grundsätzlich gibt es noch sehr viele<br />

Gemeinsamkeiten. Die Basis bei <strong>der</strong><br />

Herstellung ist nach wie vor <strong>der</strong> keramische<br />

Werkstoff. Geän<strong>der</strong>t haben<br />

sich die Fertigungsverfahren und auch<br />

die Gestaltungsmöglichkeiten wurden<br />

verfeinert. Was mich aber immer wie<strong>der</strong><br />

fasziniert ist, dass ein 40 Jahre alter<br />

Dachziegel fast so aussieht als wäre er<br />

neu. Das zeigt, wie wertbeständig dieses<br />

Material ist.<br />

Ziegel müssen gebrannt werden, das<br />

erfor<strong>der</strong>t Energie! Wie geht Tondach<br />

mit Umweltauflagen um? Wie kann<br />

das Unternehmen CO 2<br />

einsparen?<br />

Ziegel ist ein nachhaltiger Werkstoff<br />

mit einer enorm langen Lebensdauer.<br />

Aber Sie haben schon recht. Auch wir<br />

hinterlassen einen ökologischen Fußabdruck<br />

und unsere Anstrengungen müssen<br />

sich darauf konzentrieren, diesen<br />

weiter zu reduzieren und letztendlich auf<br />

nahezu Null zu bringen. Sieht man sich<br />

die komplette Lebenszykluskurve eines<br />

Dachziegels an, so erkennt man, dass<br />

wir erstens unsere Rohstoffe regional<br />

abbauen, die Transportwege zum Werk<br />

extrem kurz sind und das Endprodukt<br />

nach Ablauf seiner Lebenszeit wie<strong>der</strong><br />

in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt<br />

werden kann.<br />

Gerade beim Rückbau von Gebäuden<br />

ist <strong>der</strong> Dachziegel jener Teil, <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

einfach wie<strong>der</strong>zuverwerten ist, da<br />

keine an<strong>der</strong>en Komponenten beteiligt<br />

sind.<br />

Was das CO 2<br />

betrifft, so haben wir<br />

zwei Pilotprojekte, wo Wärmepumpen<br />

zum Einsatz kommen, die die Prozessenergie<br />

in Wärmeenergie umwandeln.<br />

Grundsätzlich arbeiten wir daran, unseren<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck um mehr als<br />

80 Prozent zu reduzieren. Aber im Grunde<br />

reden wir hier von einem gesellschaftlichen<br />

Problem, das die gesamte Industrieproduktion<br />

betrifft. Die Frage muss<br />

ð<br />

Das Steildach ist für 86 % <strong>der</strong> Österreicher die<br />

bevorzugte Dachform.<br />

Bild: Andreas Hafenscher<br />

4 . <strong>2021</strong> | 13


tHeMa<br />

d acH<br />

letztendlich lauten, ob wir uns neueste<br />

saubere Fertigungstechnologien leisten<br />

wollen. Ich bin <strong>der</strong> Meinung, wir werden<br />

uns das leisten müssen.<br />

Die Zementindustrie hat bereits vor<br />

vielen Jahren angeregt Rohstoffkataster<br />

zu erstellen, um sicherzustellen,<br />

dass mögliche Abbaugebiete nicht<br />

verbaut werden und Industrieproduzenten<br />

den Zugang zu Rohstoffen verlieren.<br />

Wie sieht das bei Tondach bzw.<br />

Wienerberger aus?<br />

Ja, es gibt umfassende Kataster, vor<br />

allem die Mineralstoffindustrie ist hier<br />

recht gut aufgestellt. Aber dennoch<br />

muss es die Aufgabe einer jeden Industrie<br />

sein, sorgsam mit den vorhandenen<br />

Rohstoffen umzugehen. Dazu gehört<br />

natürlich die Wie<strong>der</strong>verwertung <strong>der</strong><br />

Rohstoffe. Dies setzt allerdings voraus,<br />

dass die Industrien die Materialien auch<br />

zurückbekommen. Hier muss ein Umdenken<br />

bezüglich des gesamten Gebäudedesigns<br />

stattfinden, nämlich insofern,<br />

dass Gebäude sauber rückgebaut und die<br />

verwendeten Materialien wie<strong>der</strong> in den<br />

Produktionsprozess eingebunden werden<br />

können.<br />

Wienerberger gehört seit Jahrzehnten<br />

zu den handelsfreundlichsten Industrien.<br />

Wie sieht das bei Tondach aus?<br />

Ist Tondach handelsfreundlich?<br />

Mit ganz wenigen Ausnahmen ist<br />

Tondach ein sehr handelsfreundliches<br />

Unternehmen. Unter den Baustoff-<br />

Fachhändlern gibt es ja auch einige<br />

hochprofessionelle Dachfachhändler.<br />

Sowohl für den Fachhändler als auch für<br />

den Dachdecker bieten wir im Rahmen<br />

unserer Dachakademie umfangreiche<br />

Schulungen an. Es geht darum, dass <strong>der</strong><br />

Handel seine Kunden bestmöglich beraten<br />

kann. Und je mehr <strong>der</strong> Händler für<br />

ein Thema brennt, desto professioneller<br />

kann er seine Kunden auch beraten und<br />

letztendlich ein Produkt bzw. eine Lösung<br />

verkaufen. Natürlich würden wir<br />

uns noch mehr Händler wünschen, die<br />

sich auf das Dach spezialisieren. Denn<br />

gerade dieser Bereich ist von Händlerseite<br />

noch nicht ausgeschöpft. Hier sehen<br />

wir noch sehr großes Potential.<br />

Das Thema Digitalisierung ist brisanter<br />

denn je. Der VBÖ bemüht sich<br />

gemeinsam mit an<strong>der</strong>en Verbänden<br />

die Digitalisierung im Handel voranzutreiben.<br />

Unterstützen Sie diese Initiative?<br />

Ich bin froh, dass es nun einen neuen,<br />

gemeinsamen Ansatz <strong>der</strong> Verbände gibt,<br />

das Thema „Digitalisierung“ voranzutreiben.<br />

Wienerberger ist als Marktführer<br />

natürlich dabei und wir wollen unseren<br />

Beitrag dazu leisten, dass <strong>der</strong> Datenaustausch<br />

besser funktioniert. Meines Erachtens<br />

liegt das größte Problem in <strong>der</strong><br />

Standardisierung <strong>der</strong> Stammdaten, denn<br />

solange man nicht ein wenig vom eigenen<br />

Warenwirtschaftssystem abrückt,<br />

wird das nicht funktionieren. Wenn sich<br />

je<strong>der</strong> seine eigene Datenwelt baut, dann<br />

kann die Standardisierung nicht funktionieren.<br />

Dennoch möchte ich hier anmerken,<br />

dass es natürlich auch Händler<br />

gibt, bei denen das sehr gut funktioniert<br />

und wo vor allem an das Thema Logistik<br />

immer professioneller herangegangen<br />

wird. Denn die logistischen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

werden immer komplexer<br />

und erfor<strong>der</strong>n hochkompetent strukturierte<br />

Abläufe. Und das ist etwas, wo<br />

<strong>der</strong> Handel ein sehr wertvoller Partner<br />

für uns ist.<br />

Zum Abschluss noch: Was wünschen<br />

Sie sich für die Zukunft? Was von <strong>der</strong><br />

Politik?<br />

Ich denke die Politik sollte Rahmenbedingungen<br />

schaffen, damit wir als Industrie<br />

nachhaltiger arbeiten können.<br />

Vor allem sollte <strong>der</strong> Diskussion „Was ist<br />

<strong>der</strong> bessere Werkstoff“ ein Riegel vorgeschoben<br />

werden. Ich wünsche mir hier<br />

von den Verantwortlichen mehr Objektivität<br />

und vor allem die intensive Beschäftigung<br />

mit den Unternehmen und<br />

den Materialien.<br />

Und was wünschen Sie sich vom VBÖ?<br />

Der VBÖ leistet gute Arbeit. Der Austausch<br />

zwischen Industrie und dem Verband<br />

ist ein sehr guter. Ich wünsche mir,<br />

dass weiterhin mit Offenheit und Transparenz<br />

gearbeitet wird. Dann wird es uns<br />

auch gelingen gemeinsam die Zukunft<br />

zu gestalten.<br />

„Die Besten <strong>der</strong> Branche <strong>2021</strong>“<br />

Die Branchenbefragung zur ermittlung „Die Besten <strong>der</strong> Branche <strong>2021</strong>“ startet<br />

heuer am 28. April und läuft bis zum 20. Mai <strong>2021</strong>! Heuer werden erstmals<br />

die handelsfreundlichsten industrien in acht Sortimentsbereichen ermittelt.<br />

Die Prämierungen <strong>der</strong> Clustersieger und <strong>der</strong> gesamtsieger, sind ein Highlight<br />

des Programmes <strong>der</strong> Baustoffhandelstagung in Bad loipersdorf.<br />

14 | 4 . <strong>2021</strong>


GEHT NICHT,<br />

GIPS‘ NICHT!<br />

www.knauf.at


Bild: CC0/pixabay.com<br />

Schon jetzt lebt über die Hälfte<br />

aller Menschen in urbanen Ballungsräumen.<br />

Waren es in den<br />

1950er Jahren noch knapp 30 Prozent<br />

<strong>der</strong> Weltbevölkerung, so soll in<br />

den kommenden zwei Jahrzehnten<br />

die Zahl <strong>der</strong> Stadtbewohner auf über<br />

60 Prozent anwachsen. Ein Abflachen<br />

<strong>der</strong> Wachstumskurve o<strong>der</strong> gar eine Umkehr<br />

ist nicht absehbar. Die Folgen sind<br />

neben dem immer rasanteren Flächenbauwerksbegrünung<br />

Begrünte gebäude sind mehr als nur Fassadenbehübschung. grüne Wände tragen wesentlich zur Verbesserung<br />

des Mikroklimas bei, schützen vor sommerlicher überhitzung und verbessern das Mikroklima nachhaltig.<br />

Es grünt so grün …<br />

Urbane grünflächen sind oasen <strong>der</strong> Ruhe und erholung. Stadtgärten, Parks, Alleen, grünstreifen o<strong>der</strong><br />

grüne innenhöfe leisten einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des städtischen Kleinklimas. Sie<br />

spenden Schatten und helfen sommerliche Temperaturspitzen abzufe<strong>der</strong>n. Vor allem vor dem Hintergrund<br />

des Klimawandels ist das städtische grün ein wertvolles gut. Wertvoll und heiß begehrt – sowohl bei<br />

den Bewohnern <strong>der</strong> Stadt als auch bei den immobilienentwicklern, für die (Bau)grund und Boden viel zu<br />

wertvoll sind, um einfach nur „ungenutzt“ brach zu liegen. Die Städteplaner <strong>der</strong> zukunft sind gefor<strong>der</strong>t<br />

Architektur und grünraum neu zu denken und aus dem bloßen Nebeneinan<strong>der</strong> ein Miteinan<strong>der</strong> zu machen.<br />

fraß <strong>der</strong> Stadt ins Umland auch die zunehmende<br />

Verdichtung <strong>der</strong> Innenstädte.<br />

Immer schneller, immer dichter, immer<br />

höher wachsen die Gebäude in immer<br />

schwindelerregen<strong>der</strong>e Höhen. Genauso<br />

wie die Grundstückspreise! Mit <strong>der</strong><br />

urbanen Bewohnerdichte steigen auch<br />

Verkehr, Smog, Luftverschmutzung und<br />

Feinstaubbelastung. Die ungeheuren<br />

Speichermassen aus Beton und Asphalt<br />

treiben zudem auch Tagestemperaturen<br />

in die Höhe und verhin<strong>der</strong>n ein nächtliches<br />

Abkühlen <strong>der</strong> Stadtluft. Immer<br />

mehr Städten droht in den Sommermonaten<br />

<strong>der</strong> Klimakollaps.<br />

gRüNe ARCHiTeKTUR<br />

Es geht aber auch an<strong>der</strong>s: Weltweit haben<br />

die Stadtverwaltungen die Bedeutung<br />

von innerstädtischem Grün, von<br />

Pflanzen in <strong>der</strong> Stadt erkannt. Wo kaum<br />

noch Freiflächen für Grünanlagen zur<br />

16 | 4 . <strong>2021</strong>


aktuell<br />

k lIMa<br />

Verfügung stehen, gewinnen die Gebäude<br />

selbst als Begrünungsflächen an Bedeutung.<br />

Die Bauwerksbegrünung stellt<br />

eine Möglichkeit dar, Städte wie<strong>der</strong> lebenswerter<br />

zu machen, wirkt sich positiv<br />

auf das urbane Klima aus und sorgt für<br />

psychische und physische Gesundheit<br />

<strong>der</strong> Stadtbewohner.<br />

gRüN STATT gRAU<br />

„Begrünungstechnologien liefern einen<br />

wertvollen Beitrag, um die dringend<br />

notwendige Anpassung unserer Städte<br />

und Gebäude an den Klimawandel zu<br />

bewerkstelligen“, heißt es im Austrian<br />

Green Market Report, <strong>der</strong> erstmals umfassendes<br />

Zahlenmaterial über die heimische<br />

Bauwerksbegrünungsbranche<br />

liefert. Fe<strong>der</strong>führend bei <strong>der</strong> Erstellung<br />

dieser ersten Bestandsaufnahme war die<br />

Plattform „GRÜNSTATTGRAU“ des<br />

österreichischen Verbandes <strong>der</strong> Bauwerksbegrünung<br />

(VfB). Im Rahmen <strong>der</strong><br />

Marktforschungsinitiative <strong>der</strong> Europäischen<br />

Fö<strong>der</strong>ation <strong>der</strong> Bauwerksbegrünungsverbände<br />

(EFB) und <strong>der</strong> Innovation<br />

Management Group GmbH (IMG)<br />

führte <strong>der</strong> VfB die Marktforschung in<br />

Österreich durch. „Endlich haben wir<br />

fundierte Zahlen und Fakten, mit denen<br />

wir nachweisen können, wie wichtig<br />

die Bauwerksbegrünung ist“, lautet das<br />

Resümee von Gerold Steinbauer, VfB-<br />

Präsident und Mitbegrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> EFB.<br />

Die Zahlen, die er in Bezug auf die heimische<br />

Begrünungsbranche nennt, sind<br />

beeindruckend: „Eine Million Quadratmeter<br />

Dachbegrünung, 40.000 Quadratmeter<br />

begrünte Fassaden und rund<br />

4.000 Quadratmeter Innenwandbegrünung<br />

werden jährlich in Österreich installiert.<br />

Sie leisten einen zukunftsweisenden<br />

Beitrag zur Anpassung an den<br />

Klimawandel.“<br />

Und auch hier hat Wien die Nase vorn,<br />

ist sie doch beispielsweise auch eine<br />

<strong>der</strong> wenigen Großstädte, die auf einen<br />

Nationalpark innerhalb <strong>der</strong> Stadtgrenzen<br />

verweisen kann. Im Ranking „The<br />

World’s 10 Greenest Cities 2020“ <strong>der</strong><br />

kanadisch-amerikanischen Consulting-<br />

Agentur Resonance wurde Wien aus<br />

weltweit insgesamt 100 untersuchten<br />

Städten vor München, Berlin und Madrid<br />

auf Platz 1 gewählt. „Das ausgezeichnete<br />

Abschneiden unserer Stadt<br />

im Ranking zeigt, dass Wien in vielen<br />

Bereichen Vorbild für an<strong>der</strong>e Metropolen<br />

ist. Die Parks und das viele Grün in<br />

<strong>der</strong> Stadt, das für alle Wienerinnen und<br />

Wiener zugänglich ist, macht die hohe<br />

Lebensqualität in <strong>der</strong> Stadt aus. Parks<br />

und <strong>der</strong> Wienerwald sind auch ein wichtiges<br />

Gut in Zeiten des Klimawandels“,<br />

kommentiert Bürgermeister Michael<br />

Ludwig die Auszeichnung.<br />

WAS BegRüNTe DäCHeR UND FAS-<br />

SADeN leiSTeN KÖNNeN<br />

Das Leistungsspektrum von begrünten<br />

Dächern und Fassaden reicht von <strong>der</strong><br />

Funktion als Wasserspeicher, über die<br />

Beeinflussung des Mikroklimas bis hin<br />

zur Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualität.<br />

Zudem sind Bauwerksbegrünungen<br />

auch in ökologischer wie ökonomischer<br />

Hinsicht eine intelligente Alternative zu<br />

grauen Betonwüsten.<br />

Durch den hohen Versiegelungsgrad<br />

in den Städten kann Regenwasser nicht<br />

in den Boden eindringen. Das belastet<br />

Kanalsysteme und kann bei extremen<br />

Nie<strong>der</strong>schlagsmengen zu Überflutungen<br />

führen. Bauwerksbegrünungen nehmen<br />

– ebenso wie <strong>der</strong> natürlich Boden – Wasser<br />

auf und geben es über die Pflanzen<br />

und Substrate zeitverzögert wie<strong>der</strong> an<br />

die Atmosphäre ab. Das entlastet nicht<br />

nur die Kanalisation, son<strong>der</strong>n trägt auch<br />

zur Luft- und Klimaqualität im Umfeld<br />

bei.<br />

Darüber hinaus fungieren vor allem<br />

begrünte Fassaden als natürliche Klimaanlage<br />

für den Außenbereich. Pflanzen<br />

an den städtischen Fassaden produzieren<br />

nicht nur Sauerstoff und verbessern die<br />

Luftqualität, sie verdampfen auch Wasser<br />

und entziehen damit <strong>der</strong> Umgebung<br />

Wärmeenergie. Dadurch entsteht ein<br />

natürlicher Kühlungseffekt. Aber auch<br />

für die Innenräume sorgen Pflanzen auf<br />

dem Dach und an <strong>der</strong> Fassade für mehr<br />

Innenraumqualität: Blattwerk an <strong>der</strong><br />

Fassade erhitzt sich nur unwesentlich<br />

mehr als die Umgebungsluft und schützt<br />

damit auch die Fassade bzw. das Gebäude<br />

selbst vor Überhitzung – auch ganz<br />

ohne technische Klimaanlage. Positiver<br />

Nebeneffekt ist eine deutliche Senkung<br />

<strong>der</strong> Energiekosten. Im Winter lassen die<br />

meisten Kletterpflanzen ihr Blätterkleid<br />

fallen und die Sonne kann das Gebäude<br />

erwärmen.<br />

y<br />

gemeindeamt Wr. Neudorf: Die Pflanzenwand ermöglicht die Verbindung von klarer Architektur<br />

und blühen<strong>der</strong> Abwechslung über die Jahreszeiten, kombiniert passive gebäudekühlung<br />

und Artenvielfalt, verwirklicht die Synergie aus Natur und Technik und gibt <strong>der</strong> natürlichen<br />

Umwelt die bei <strong>der</strong> Bebauung verloren gegangenen Flächen wie<strong>der</strong> zurück.<br />

leBeNSWeRTe gRüNe STäDTe<br />

Seit Jahren führt die österreichische<br />

Bundeshauptstadt die Liste <strong>der</strong> lebenswertesten<br />

Städte an. Neben Sicherheit,<br />

Versorgung mit leistbarem Wohnraum,<br />

Arbeitsplätzen o<strong>der</strong> öffentlichem Verkehr<br />

haben auch Luftqualität und die<br />

Dichte an innerstädtischen Grünflächen<br />

einen wesentlichen Einfluss auf die Platzierung<br />

im internationalen Ranking.<br />

Bild: gRüNSTATTgRAU<br />

4 . <strong>2021</strong> | 17


Handel eurobauStoff<br />

eurobaustoff gesellschaftertagung Österreich im frühjahr <strong>2021</strong><br />

Ausbau des Leistungsportfolios<br />

Nachdem bereits die Herbsttagung <strong>der</strong> österreichischen gesellschafter <strong>der</strong><br />

Kooperation eiURoBAUSToFF als live-Stream stattgefunden hatte, erfolgte<br />

auch die diesjährige Frühjahrstagung ende März auf dem digitalen Weg.<br />

Auf <strong>der</strong> Tagungsagenda standen dabei wie<strong>der</strong> aktuelle kooperations- und<br />

österreichspezifische Themen. Mit einem Plus von 12,3 % gegenüber dem<br />

Vorjahr und einem einkaufsvolumen von 7,48 Mrd. eUR sei es gelungen, 2020<br />

in neue Dimensionen vorzustoßen und insgesamt das erfolgreichste Jahr <strong>der</strong><br />

Kooperationsgeschichte abzuschließen, führte Magister Thomas Mayr als<br />

Aufsichtsratsmitglied <strong>der</strong> eURoBAUSToFF zum Beginn <strong>der</strong> Tagung aus.<br />

Für die Län<strong>der</strong>gesellschaft Österreich<br />

mit 18 Gesellschaftern<br />

und insgesamt 64 Standorten berichtete<br />

Hartmut Möller, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> EUROBAUSTOFF sowohl für den<br />

Geschäftsbereich Einkauf und Gesellschafterbetreuung<br />

als auch für die Län<strong>der</strong>gesellschaften<br />

in Österreich und <strong>der</strong><br />

Schweiz, für 2020 von einem Zuwachs<br />

des zentralfakturierten Einkaufsvolumens<br />

um 5,1 Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahr. Dabei sei es gelungen, in einzelnen<br />

Warenbereichen, wie zum Beispiel<br />

im Segment Fliese o<strong>der</strong> Dach&Fassade/<br />

Baumetalle, ein deutlich höheres Einkaufsplus<br />

in 2020 zu erzielen.<br />

Nachfolgend ging Möller auf die<br />

aktuelle Problematik einer verringerten<br />

Warenverfügbarkeit und die damit<br />

verbundenen Herausfor<strong>der</strong>ungen ein.<br />

Über Engpässe, die in vielen Hauptwarengruppen<br />

zu erheblichen Preiserhöhungen<br />

führen können, informierte er<br />

die teilnehmenden Gesellschafter. „Zumal<br />

die Nachfrage auf den Weltmärkten<br />

ungebremst hoch bleibt und sich damit<br />

verbunden, die Rohstoffverknappung in<br />

den Bereichen Holz, Kunststoffe, Stahl<br />

und Edelmetalle immer deutlicher bemerkbar<br />

macht.“ Die Gesellschafter<br />

sollten daher einen Fokus auf die Lagerbestände<br />

und -reichweiten legen.<br />

Ebenso ging Möller im Rahmen <strong>der</strong><br />

Tagung auf die langfristigen Auswirkungen<br />

<strong>der</strong> Coronakrise und den damit<br />

verbundenen Chancen und Risiken<br />

für den Baufachhandel ein: „Zeigen Sie<br />

ihren Kunden, was persönliche Fachberatung<br />

ausmacht und bauen Sie ihre<br />

Serviceleistungen für die Kunden aus.<br />

Nutzen sie dazu auch das Zusammenspiel<br />

mit unserem kooperationseigenen<br />

Dienstleistungscampus“, gab er den Teilnehmern<br />

mit auf dem Weg, um auch in<br />

Zukunft erfolgreich im Markt zu agieren.<br />

Dabei halte die EUROBAUSTOFF<br />

an <strong>der</strong> Zielsetzung fest, das Leistungsportfolio<br />

<strong>der</strong> Kooperation abgestimmt<br />

auf die spezifischen Marktgegebenheiten<br />

weiter auf- und auszubauen. Ein wichtiges<br />

Thema bleibe unverän<strong>der</strong>t die Digitalisierung<br />

<strong>der</strong> Prozesse im Baufachhandel<br />

und nannte hier als ein Beispiel<br />

das große Thema Artikelstammdaten,<br />

das für Österreich auf einem guten Weg<br />

sei.<br />

„Für <strong>2021</strong> erwarten wir trotz <strong>der</strong> skizzierten<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen einen stabilen<br />

Markt - zumal die Auftragslage unverän<strong>der</strong>t<br />

gut ist. Insgesamt rechnen wir für<br />

das laufende Jahr mit einem Ergebnis,<br />

das sich alles in allem auf dem Niveau des<br />

HARTMUT MÖLLER<br />

geschäftsführer <strong>der</strong> eURoBAUSToFF<br />

sowohl für den geschäftsbereich<br />

einkauf und gesellschafterbetreuung<br />

als auch für die län<strong>der</strong>gesellschaften in<br />

Österreich und <strong>der</strong> Schweiz<br />

Foto: eURoBAUSToFF<br />

Vorjahres bewegen wird“, blickte Möller<br />

in seinem Schlusswort optimistisch nach<br />

vorne und informierte die Teilnehmer,<br />

dass die Herbsttagung für den 23. November<br />

<strong>2021</strong> geplant sei.<br />

y<br />

18 | 4. <strong>2021</strong>


verbände<br />

w kÖ<br />

die neue ausbildung des baustoffhandels am Puls <strong>der</strong> zeit, je<strong>der</strong>zeit und überall<br />

buildingSTAR<br />

Die Coronapandemie hat uns alle vor neue Herausfor<strong>der</strong>ungen gestellt. Damit die Berufsausbildung auch in zukunft<br />

erfolgreich stattfinden kann, präsentiert das Bundesgremium des Baustoff-, eisen- und Holzhandels die App-basierende<br />

fachspezifische Ausbildung customereXPeRT. „Dadurch mo<strong>der</strong>nisieren wir das duale Ausbildungssystem hin zur trialen<br />

Berufsbildung in Form einer digitalen lernwelt“, erklärt <strong>der</strong> obmann des Baustoffhandels othmar lutz.<br />

Das Angebot richtet sich an Lehrlinge,<br />

Mitarbeiter, Quereinsteiger<br />

und Umsteiger. Für die Baustoffhandelsunternehmen<br />

ist u. a. <strong>der</strong><br />

buildingSTAR interessant. Damit erwirbt<br />

<strong>der</strong> Teilnehmer ein umfangreiches<br />

warenkundliches Wissen rund um<br />

Baustoffe und wird zum kompetenten<br />

buildingSTAR.<br />

Behandelt werden in 440 Lernkärtchen<br />

in 18 Kursen die Inhalte von Bauplänen,<br />

<strong>der</strong> Bauvorbereitung und des<br />

Arbeitsschutzes über Themen <strong>der</strong> Bauphysik<br />

bis hin zu allen Waren des Baustoffhandels<br />

und <strong>der</strong> Baumärkte. Im<br />

kaufmännischen Teil geht es um Rechnen,<br />

Rechnungswesen, Buchführung,<br />

Wirtschaftskunde, Betriebsorganisation,<br />

Verwaltung sowie Verkaufskunde.<br />

Voraussetzung für die Teilnahme ist<br />

die Anmeldung durch ein Unternehmen.<br />

Mitglie<strong>der</strong> des Baustoff-, Eisenund<br />

Holzhandels werden durch die<br />

Landesgremien geför<strong>der</strong>t. Gelernt wird<br />

anhand von Lernkärtchen und Multiple-<br />

Choice Fragen in <strong>der</strong> App (verfügbar als<br />

Android und IOS-Version). Am Ende<br />

<strong>der</strong> Lernphase wird eine Prüfung zum<br />

Star absolviert.<br />

Ihre Vorteile:<br />

• Ihr Mitarbeiter erhält ein sehr vertieftes<br />

Basiswissen über die gesamte<br />

Produktpalette.<br />

• Durch die Prüfung haben sie eine Sicherstellung<br />

des Lernerfolges.<br />

• Gut ausgebildete Mitarbeiter durch<br />

individuelles Lernen am Puls <strong>der</strong> Zeit<br />

• Sie sparen auch Zeit bei <strong>der</strong> Einschulung<br />

Ihrer Mitarbeiter<br />

Bei positivem Abschluss von drei <strong>der</strong><br />

vier STARS (building, iron, home und<br />

wood) wird <strong>der</strong> customerEXPERT verliehen.<br />

y<br />

DIE NEUE<br />

WISSE NS-APP<br />

Die neue Ausbildung<br />

des Baustoffhandels<br />

Mehr Fachwissen und Kompetenz für Ihre Mitarbeiter<br />

Mehr Service und Qualität für Ihre Kunden<br />

Mehr Digitales Lernen, je<strong>der</strong>zeit und überall<br />

Mehr Informationen finden Sie unter<br />

www.buildingstar.at


verbände<br />

w k<br />

oberösterreich: dachmarke für 18 berufsgruppen im bauhilfsgewerbe<br />

„Profis am Werk!“<br />

18 verschiedene gewerbe unter einen Hut zu bringen und mit ihnen gemeinsame Wege zu<br />

beschreiten, ist kein leichtes Unterfangen. Deshalb wurde die idee <strong>der</strong> Dachmarke „Profis am<br />

Werk!“ geboren. „Darin kann sich jede Berufsgruppe wie<strong>der</strong>finden, eine starke identifikation<br />

ist entstanden“, erklärt Martin greiner, landesinnungsmeister <strong>der</strong> Bauhilfsgewerbe oÖ.<br />

ie Schwierigkeit liegt in <strong>der</strong><br />

„Dbunten Mischung und in<br />

den unterschiedlichsten Ansprüchen<br />

und Herausfor<strong>der</strong>ungen von 18 Berufsgruppen<br />

— vom Asphaltierer, Bauwerksabdichter,<br />

Bodenleger, Brunnenmeister,<br />

Pflasterer, Sand-, Kies- und<br />

Schottererzeuger über Steinmetze, Stuckateure<br />

und Trockenausbauer bis zu<br />

Transportbetonunternehmer, Wärme-,<br />

Kälte-, Schall- und Branddämmer“, so<br />

Greiner. Mittels <strong>der</strong> österreichweiten<br />

Dachmarke „Profis am Werk!“ ist es gelungen,<br />

dass sich alle 18 Gewerbe gleichberechtigt<br />

abgebildet und repräsentiert<br />

fühlen. Oberösterreich war die zweite<br />

Landesinnung, die die Marke mit Leben<br />

füllte und seit 2016 jährlich innovative<br />

Werbemaßnahmen für ihre Mitgliedsbetriebe<br />

umsetzt. Unter <strong>der</strong> Dachmarke<br />

„Profis am Werk!“ werden die einzelnen<br />

Berufsgruppen mit den verschiedensten<br />

Marketingaktivitäten gezielt unterstützt.<br />

Neben klassischen Werbeinstrumentarien,<br />

wie landesweite Plakatkampagnen,<br />

Medienschaltungen und Expertenkolumnen<br />

wird auch auf neue Medien gesetzt.<br />

Mittlerweile sind neben Oberösterreich<br />

und Tirol auch Vorarlberg und<br />

Salzburg Teil von „Profis am Werk!“ und<br />

bilden eine starke Westachse.<br />

„JUNgPRoFiS AM WeRK!“ SCHWeR-<br />

PUNKT iN DeR JUgeNDWeRBUNg<br />

Potenzielle Lehrlinge für Handwerksberufe<br />

zu begeistern und damit fähige Spezialisten<br />

für die Zukunft heranzubilden,<br />

ist aktuell <strong>der</strong> Schwerpunkt in <strong>der</strong> Jugendwerbung.<br />

Für die Lehrlinge gibt es<br />

künftig ein eigenes Jungprofi-Paket mit<br />

nützlichen Utensilien für den Berufsalltag.<br />

Auch bei <strong>der</strong> Messe Jugend & Beruf<br />

werden verschiedene „Profis am Werk!“-<br />

Berufsgruppen vertreten sein und vor<br />

Ort über die verschiedenen Berufsbil<strong>der</strong><br />

und die Lehrausbildung informieren. y<br />

arbeiter- und wirtschaftskammer: gelebte Sozialpartnerschaft in nie<strong>der</strong>österreich<br />

Trotz Corona mehr Lehrlinge in NÖ 2020<br />

„Die zahl <strong>der</strong> lehrlinge ist im Vorjahr um 0,8 % gestiegen und das trotz <strong>der</strong> Coronakrise“,<br />

ziehen WK NÖ Präsident Wolfgang ecker und AK NÖ Präsident Markus Wieser positive Bilanz<br />

ihrer gemeinsamen Bemühungen zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> lehrlingsausbildung in Nie<strong>der</strong>österreich.<br />

Österreichweit ist im Vergleichszeitraum<br />

die Zahl <strong>der</strong> abgeschlossenen<br />

Lehrverträge um 0,6 % gesunken.<br />

“Diese nie<strong>der</strong>österreichischen<br />

Zahlen beweisen, dass unser Gegensteuern<br />

bei dem Abwärtstrend <strong>der</strong> Lehrlingszahlen<br />

gegriffen hat“, so die beiden Präsidenten.<br />

„Wenn diese Krise überwunden ist,<br />

werden die Unternehmen jede Fachkraft<br />

benötigen, um wie<strong>der</strong> durchstarten zu<br />

können. Darum richten wir schon jetzt<br />

den Blick in die Zukunft, um Jugendlichen<br />

und Unternehmen bestmögliche<br />

Perspektiven zu bieten. , so Ecker.<br />

„Es gibt mehr als 200 Lehrberufe, die<br />

Vielfalt ist enorm. Maßgeblich ist aber<br />

nun, das Schulfach „Berufsorientierung,<br />

soziale Kompetenzen und Gesellschaftskunde“<br />

in <strong>der</strong> 5. bis 8. Schulstufe an<br />

allen Schularten verpflichtend einzuführen.<br />

Es ist beson<strong>der</strong>s wichtig, dass die<br />

persönlichen Begabungen und Talente<br />

auch zu den passenden weiterführenden<br />

Ausbildungen nach <strong>der</strong> Pflichtschule<br />

führen“, sagt Wieser.<br />

MeHR BeTRieBe BilDeN AUS<br />

Es gab 2020 auch eine Steigerung bei<br />

den Betrieben, die Lehrlinge ausbilden.<br />

Und zwar von 5.798 auf 5.847 das<br />

sind um 49 mehr als Ende 2019. Damit<br />

konnte die erfolgreiche Entwicklung<br />

seit dem Tiefststand im Jahre 2017 mit<br />

5.602 betrieblichen Ausbildungsstandorten<br />

trotz Corona fortgesetzt werden. y<br />

20 | 4. <strong>2021</strong>


verbände vbÖ<br />

neue vbÖ-för<strong>der</strong>er<br />

Wertschätzung gegenüber Baustoffhandel<br />

Der VBÖ kann in seinen Reihen ein neues för<strong>der</strong>ndes Mitglied<br />

begrüßen. Die Schöck Bauteile ges.m.b.H. ist seit 1979 in Österreich<br />

tätig und ein Unternehmen <strong>der</strong> weltweit agierenden Schöck gruppe<br />

mit insgesamt 14 Tochtergesellschaften und ca. 1.050 Mitarbeitern.<br />

Der Hauptsitz ist in Baden-Baden, Deutschland.<br />

Hier begann vor beinahe 60 Jahren<br />

die Erfolgsgeschichte des<br />

Firmengrün<strong>der</strong>s und Bauingenieurs<br />

Eberhard Schöck. Mit <strong>der</strong> Erfindung innovativer<br />

Baulösungen hat er das Bauen<br />

rationalisiert und neue Standards<br />

gesetzt. Mit dem Großteil des erwirtschafteten<br />

Ertrags des Unternehmens<br />

unterstützt die Familie Schöck heute<br />

weltweit humanitäre Projekte im Bildungswesen<br />

und in Form von Partnerschaften<br />

Län<strong>der</strong> in Osteuropa (www.<br />

eberhard-schoeck-stiftung.de).<br />

Der Sitz <strong>der</strong> österreichischen Vertriebsgesellschaft<br />

ist in Wien. In Pucking,<br />

Oberösterreich, befindet sich einer<br />

<strong>der</strong> sechs Produktionsstandorte <strong>der</strong><br />

Schöck Gruppe. Das Unternehmen fertigt<br />

seine Produkte neben Österreich<br />

auch in Deutschland, Polen und Ungarn.<br />

Im Jahr 2000 begann die Schöck<br />

Gruppe von Österreich aus weitere Staaten<br />

Europas zu betreuen und konnte die<br />

innovativen Produkte in <strong>der</strong> Schöck Region<br />

Südost, Italien, Kroatien, Slowakei,<br />

Tschechien, Ungarn und Slowenien etablieren.<br />

Schöck entwickelt und produziert einbaufertige<br />

Stahlbauteile für den Betonbau,<br />

die ein Teil <strong>der</strong> Statik sind, und<br />

wesentlich zur bauphysikalischen Verbesserung<br />

beitragen. Hauptprodukt ist<br />

<strong>der</strong> Schöck Isokorb ® – ein tragendes<br />

Wärmedämmelement gegen Wärmebrücken<br />

an auskragenden Bauteilen wie zum<br />

Beispiel Balkone. Schöck ist aber nicht<br />

nur in diesem Segment <strong>der</strong> führende<br />

Spezialist, son<strong>der</strong>n setzt mit zahlreichen<br />

weiteren Lösungen für Fassade und Bewehrungstechnik<br />

immer neue Maßstäbe<br />

bezüglich Schallschutz, Brandschutz<br />

und thermischer Isolierung. Dazu zählt<br />

beispielsweise die Schöck Tronsole ® , die<br />

zur Vermeidung von Trittschall in Gebäuden<br />

beiträgt.<br />

Professionelle Beratung, Verlässlichkeit,<br />

Pünktlichkeit bei <strong>der</strong> Anlieferung,<br />

Unterstützung bei <strong>der</strong> Planung, maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />

Lösungen und <strong>der</strong> hohe<br />

Servicegrad sind jene Eigenschaften,<br />

die Kunden ganz beson<strong>der</strong>s an Schöck<br />

schätzen. „Unsere Vertriebspartner im<br />

Baustoffhandel unterstützen uns dabei<br />

ANGELIKA AULINGER<br />

Regional Director <strong>der</strong><br />

Schöck Region Südost<br />

Bild: Schöck<br />

hervorragend insbeson<strong>der</strong>e durch ihre<br />

regionale Einbindung in das Baugewerbe<br />

vor Ort. Wir freuen uns, unsere Wertschätzung<br />

gegenüber dem österreichischen<br />

Baustoffhandel nun durch unsere<br />

För<strong>der</strong>ung des Verbandes ausdrücken zu<br />

können und auch auf die Möglichkeit,<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Verbandsarbeit aktiv an<br />

den Anliegen <strong>der</strong> Baustoffhändler mitarbeiten<br />

zu können“, sagt Angelika Aulinger,<br />

Regional Director <strong>der</strong> Schöck Region<br />

Südost.<br />

y<br />

Bild: Schöck<br />

Schöck isokorb ist ein tragendes<br />

Wärmedämmelement und schützt<br />

vor Wärmebrücken an auskragenden<br />

Bauteilen.<br />

Weitere informationen unter:<br />

www.schoeck.com<br />

4 . <strong>2021</strong> | 21


verbände ufeMat<br />

An<strong>der</strong>e<br />

UFEMAT-Län<strong>der</strong>mitglie<strong>der</strong><br />

erläuterten die Situation<br />

in ihrem Heimatmarkt: Eine gemeinsame<br />

Beobachtung war, dass die<br />

Geschäftsentwicklung des Jahres 2020<br />

besser war, als man hätte erwarten können.<br />

In den meisten Län<strong>der</strong>n blieben die<br />

Unternehmen nur sehr kurz geschlossen,<br />

sofern sie überhaupt dazu verpflichtet<br />

waren. Am härtesten hat es zweifellos<br />

Großbritannien getroffen. Die Umsatzrückgänge<br />

waren dort am höchsten und<br />

auch <strong>der</strong>zeit wächst die Wirtschaft sehr<br />

viel langsamer als prognostiziert. In Irland<br />

wurde das Jahr mit einem Plus von<br />

10 % abgeschlossen. Getragen wurde<br />

dieses Plus in erster Linie von Privatinvestitionen.<br />

Den Entwicklungen <strong>der</strong><br />

nächsten Monate steht man mit großer<br />

Skepsis gegenüber, da nicht nur Covid,<br />

son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Brexit als Konjunkturbremse<br />

wirken werden. Der portugiesische<br />

Markt hat sich ebenfalls sehr<br />

gut entwickelt. Die Tätigkeiten rund um<br />

den Bau wurde zu keiner Zeit eingeschränkt,<br />

auch für <strong>2021</strong> wird ein Wachstum<br />

von 2% erwartet. In Frankreich<br />

wurde am Bau ohne Unterbrechungen<br />

durchgearbeitet. Auch die Prognosen<br />

für das laufende Jahr sind sehr positiv,<br />

da die <strong>der</strong>zeitigen Bauaktivitäten um<br />

15 % höher sind als im Vorjahr. Der<br />

Bericht aus Belgien war aus Sicht <strong>der</strong><br />

Ziegelproduzenten geradezu euphorisch.<br />

2020 gestaltete sich bezüglich <strong>der</strong><br />

Margen als eines <strong>der</strong> besten Jahre und<br />

auch <strong>der</strong> Ausblick auf <strong>2021</strong> ist durchdigitales<br />

ufeMat board Meeting 12. april <strong>2021</strong><br />

Europäische Marktentwicklung des Baustoffhandels 2020<br />

Die Marktberichte haben gezeigt, dass sich <strong>der</strong> europäische Baustoffmarkt im<br />

vergangenen Jahr einigermaßen gut gehalten hat und teilweise sogar zulegen<br />

konnte. Dies wurde gleich beim ersten Marktbericht von giuseppe Freri, dem<br />

Präsidenten von Fe<strong>der</strong>comated, deutlich, <strong>der</strong> die Debatte eröffnete, indem<br />

er die Wi<strong>der</strong>standsfähigkeit des italienischen und folglich des europäischen<br />

Marktes im Baustoffhandel zum Ausdruck brachte.<br />

wegs positiv. Weniger euphorisch waren<br />

die Umsatzzahlen <strong>der</strong> Händler die gegenüber<br />

Vorjahr um 5% zurücklagen.<br />

Die Umsatzverluste durch einen 8-wöchiger<br />

Lockdown in allen Branchen, also<br />

inklusive <strong>der</strong> Baubranche, konnten in<br />

Luxemburg nicht mehr aufgeholt werden.<br />

Dänemark verweist auf ein sehr<br />

positives Ergebnis 2020. Erst kurz vor<br />

Weihnachten war <strong>der</strong> Großhandel ebenfalls<br />

von einem Lock down betroffen,<br />

<strong>der</strong> bis dahin aber ein Plus von 15-20%<br />

erwirtschaften konnte. Mit einem Umsatzminus<br />

von 6% sind die Baustoffhändler<br />

in Spanien ebenfalls mit einem<br />

blauen Auge durch das sehr schwierige<br />

Jahr gekommen. Auch im Süden war es<br />

vor allem <strong>der</strong> private Konsum, <strong>der</strong> die<br />

Umsätze nicht noch weiter sinken ließ.<br />

Man schätzt, dass an die 90 % <strong>der</strong> eingereichten<br />

Baubewilligungen aufgrund<br />

des Stockens in <strong>der</strong> Verwaltung nicht<br />

erteilt wurden. Die holländischen Baustoffhändler<br />

haben ein sehr gutes Jahr<br />

hinter sich und konnten ein Umsatzplus<br />

von 8 % erwirtschaften.<br />

Die Erwartungen für <strong>2021</strong> sind in den<br />

meisten Län<strong>der</strong>n nicht schlecht, einige<br />

sind sogar sehr optimistisch, denn, so<br />

die Aussage <strong>der</strong> Branchenvertreter, Neubau<br />

und Renovierung bleiben ein wichtiger<br />

Bestandteil unseres täglichen Lebens,<br />

beson<strong>der</strong>s in Zeiten wie diesen.<br />

Dennoch gibt es Themen, die <strong>der</strong> Branche<br />

große Sorgen bereiten, da sie den<br />

Markt negativ beeinflussen können:<br />

RoHSToFFKNAPPHeiT UND PReiS-<br />

STeigeRUNgeN<br />

Alle Län<strong>der</strong> berichteten über ein potenzielles<br />

Problem bei <strong>der</strong> Versorgung mit<br />

wesentlichen Rohstoffen für Dämmstoffe,<br />

Holz, Stahl und Öl<strong>der</strong>ivaten. Die<br />

teilweise eklatanten Preissteigerungen<br />

erschweren nicht nur das Tagesgeschäft,<br />

das Thema des leistbaren Wohnens rückt<br />

sehr stark in den Vor<strong>der</strong>grund! Dies wird<br />

sicher die Herausfor<strong>der</strong>ung für die kommenden<br />

Jahre sein!<br />

eNTWiCKlUNg DeS ToURiSMUS-<br />

SeKToRS<br />

Län<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Anteil des Tourismussektors<br />

am BIP sehr hoch ist, allen voran<br />

Spanien, Portugal aber auch Österreich,<br />

befürchten weitreichende Auswirkungen<br />

auf die Bauwirtschaft durch die Einbußen<br />

und Einschränkungen die den Tourismus<br />

im speziellen getroffen haben. y<br />

22 | 4 . <strong>2021</strong>


verbände ufeMat<br />

UFeMAT Kongress<br />

Präsenzkongress erst 2022<br />

Als Folge <strong>der</strong> Pandemie musste <strong>der</strong> bereits für April <strong>2021</strong> geplante UFeMAT-<br />

Kogress nun zum zweiten Mal verschoben werden. Neuer Termin ist April<br />

2022. Die Veranstalter und auch alle Teilnehmer hoffen, dass zu diesem<br />

zeitpunkt die Veranstaltung unter normalen Umständen statt finden kann. <strong>2021</strong><br />

organisierte die UFeMAT ein Board Meeting (siehe linke Seite).<br />

Aufgrund <strong>der</strong> anhaltenden Corona-Pandemie<br />

wurde <strong>der</strong> für<br />

Oktober <strong>2021</strong> geplante UFEMAT-Kogress<br />

in den April 2022 verschoben.<br />

Diese Entscheidung wurde vom Generalsekretär<br />

<strong>der</strong> UFEMAT, Marnix Van<br />

Hoe, und UFEMAT Präsident, John<br />

Newcomb, Anfang März bekannt gegeben.<br />

„In so unsicheren Zeiten betreffend<br />

Reisefreiheit, Unterbringung in Hotels<br />

und Anzahl jener Personen die an einem<br />

so großen Meeting teilnehmen dürfen,<br />

wäre es unmöglich gewesen, den Kongress<br />

im Oktober zu veranstalten. Sicherheit<br />

muss unsere oberste Priorität<br />

sein und wir gehen davon aus, dass bis<br />

Frühling 2022 die Normalität zurück-<br />

gekehrt ist.“ so Newcomb und weiter:<br />

„Wir sind sehr stolz darauf, dass <strong>der</strong> erste<br />

Post-Pandemie-Kongress im Vereinigten<br />

Königreich stattfinden wird. Wir freuen<br />

uns, unsere europäischen Kollegen willkommen<br />

zu heißen und arbeiten bereits<br />

daran, eine außergewöhnliche Veranstaltung<br />

über die Bühne zu bringen.“ y<br />

4 . <strong>2021</strong> | 23


MenScHen<br />

Personelle Verän<strong>der</strong>ungen bei Koch<br />

Bild: Machacek<br />

Seit Beginn dieses Jahres ist es in wesentlichen<br />

Positionen im Hause Koch<br />

zu Verän<strong>der</strong>ungen gekommen. Erfreulich<br />

ist, dass die Nachbesetzung mit Mitarbeitern<br />

aus den eigenen Reihen erfolgen<br />

konnte.<br />

Seit 01.02.<strong>2021</strong> zeichnet <strong>der</strong> bisherige<br />

Bereichsleiter für Baustoffe, Günther<br />

Klingbacher, als Geschäftsführer für<br />

diesen Bereich verantwortlich. Es sind<br />

ihm nun die Bereichsleiter für GALA,<br />

Elemente und Fliesen direkt unterstellt.<br />

Günther Klingbacher ist seit 31.01.2011<br />

im Unternehmen Koch tätig.<br />

Mit 30.01.<strong>2021</strong> ist <strong>der</strong> Einkaufsleiter,<br />

Wallter Nöhrer, nach 46,5 Jahren in<br />

Pension gegangen. Seine Nachfolge hat<br />

David Wlaschitz übernommen. David<br />

Erweiterung <strong>der</strong> Geschäftsführung bei Firma Machacek<br />

Mit 1. Februar <strong>2021</strong> wurde Markus<br />

Dietach als zweiter Geschäftsführer bestellt<br />

und leitet gemeinsam mit Siegfried<br />

Kalteis das Unternehmen.<br />

Wlaschitz hat 2006 im Baustoffverkauf<br />

in <strong>der</strong> Filiale Eisenstadt begonnen und<br />

ist 2011 in den Großhandel gewechselt.<br />

Der Bereichsleiter GALA, Christian<br />

Müllner, hat sich nach neun Jahren entschieden,<br />

<strong>2021</strong> wie<strong>der</strong> in die Industrie<br />

zu wechseln. Seine Funktion hat Oliver<br />

Geißler übernommen, <strong>der</strong> seit 2016 im<br />

Außendienst im GALA-Bereich tätig war.<br />

Thomas Winkovitsch, seit 2015 Bereichsleiter<br />

Fliesen <strong>der</strong> Firma baustoffwagner<br />

Fachhandel GmbH, hat mit<br />

01.01.<strong>2021</strong> nun auch offiziell die Verantwortung<br />

für die Fliese im Hause<br />

Koch übernommen. Thomas Winkovitsch<br />

ist seit 2010 bei baustoffwagner<br />

Fachhandel GmbH im Fliesenbereich<br />

tätig.<br />

y<br />

Markus Dietach (45) hat nach einer<br />

technischen Lehre die Abendschule und<br />

ein Betriebswirtschaftsstudium absolviert.<br />

Seine beruflichen Stationen waren<br />

zuerst bei <strong>der</strong> Firma Miba im Standort-,<br />

Group- und AG Controlling, anschließend<br />

bei <strong>der</strong> Firma aluplast GmbH als<br />

kaufmännischer Leiter für die Region<br />

Süd- und Osteuropa und zuletzt bei<br />

FACC AG als Leiter Controlling und<br />

<strong>der</strong> Ulbrichts GmbH als kaufmännischer<br />

Geschäftsführer.<br />

Mit Markus Dietach konnte ein kaufmännischer<br />

Spezialist für die Firma<br />

Neue Lagerhaus-Geschäftsführer in Absdorf und Gmünd<br />

Das Lagerhaus Absdorf-Ziersdorf und<br />

das Lagerhaus Gmünd-Vitis haben neue<br />

Geschäftsführer. David Saad übernimmt<br />

die Geschäftsführung im Lagerhaus Absdorf-Ziersdorf.<br />

Günter Zaiser, sein Vorgänger,<br />

ist nunmehr für das Lagerhaus<br />

Gmünd-Vitis verantwortlich. Beide verfügen<br />

über jahrelange Erfahrung im Lagerhaus-Verbund.<br />

David Saad (33) war zuvor jahrelang für<br />

das Agro Innovation Lab, ein Tochterunternehmen<br />

<strong>der</strong> RWA aktiv, in dem er<br />

auch die Geschäftsführung innehatte.<br />

Zuletzt war er im Lagerhaus St. Pölten<br />

als Projektmanager tätig.<br />

Günter Zaiser (58) war zehn Jahre<br />

Geschäftsführer im Lagerhaus Absdorf-<br />

Ziersdorf und zuvor Geschäftsführer im<br />

Lagerhaus Wiener Becken tätig. y<br />

Bild: Roger Riedel<br />

günther Klingbacher<br />

oliver geissler<br />

David Saad<br />

David Wlaschitz<br />

Thomas Winkovitsch<br />

Machacek gewonnen werden, <strong>der</strong> im<br />

Zuge seines beruflichen Werdegangs<br />

bereits viele Herausfor<strong>der</strong>ungen erfolgreich<br />

meistern konnte.<br />

Siegfried Kalteis verantwortet in seiner<br />

Funktion weiterhin den Vertrieb<br />

und den Einkauf. Markus Dietach wird<br />

alle kaufmännischen Agenden wahrnehmen.<br />

Durch die Erweiterung <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />

wurden die Voraussetzungen<br />

geschaffen, um den erfolgreichen<br />

Wachstumskurs <strong>der</strong> Firma Machacek im<br />

In- und Ausland fortzusetzen. y<br />

günter zaiser<br />

Bild: Franz ganglmayer Bil<strong>der</strong>: Koch<br />

24<br />

| 4 . <strong>2021</strong>


MenScHen<br />

Neuer Geschäftsführer Lagerhaus Weinviertel Ost<br />

Bild: lH Hollabrunn-Horn<br />

Die Lagerhaus-Genossenschaft<br />

Weinviertel<br />

Ost wurde<br />

seit Herbst 2020<br />

durch das Ge-<br />

Reinhard Thürr<br />

schäftsführer-Team Alfred Hiller und<br />

Reinhard Bauer sowie Obmann Adolf<br />

Mechtler vertreten. Die Genossenschaft<br />

entstand aus <strong>der</strong> Fusion <strong>der</strong> Lagerhaus-<br />

Genossenschaften Weinviertel Mitte und<br />

Weinviertel Nordost. Nun kommt es in<br />

<strong>der</strong> Genossenschaft zu einem Wechsel<br />

auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Geschäftsführer. Neben<br />

Alfred Hiller verstärkt zukünftig<br />

Reinhard Thürr das Management-Team.<br />

Er folgt auf Reinhard Bauer, <strong>der</strong> die Geschäftsführung<br />

des Lagerhauses Wiener<br />

Becken übernimmt.<br />

Reinhard Thürr (48) ist bereits seit<br />

rund 15 Jahren für den Lagerhaus-Verbund<br />

aktiv. .<br />

y<br />

Brigitte Oberhuber, ehemalige Prokuristen C. Bergmann, verstorben<br />

Obwohl Brigitte Oberhuber bereits 20<br />

Jahre in Pension war, trauert die gesamte<br />

C. Bergmann-Familie, da ihre Leistungen<br />

und ihr Engagement für das Unternehmen<br />

bis heute sichtbar sind. Bis<br />

zu ihrer Pensionierung 2001 konnte<br />

Brigitte Oberhuber auf 36 erfolgreiche<br />

Jahre bei C. Bergmann zurückblicken.<br />

Im Oktober 1963 ist sie in das Unternehmen<br />

eingetreten, 1970 hat sie sich<br />

kurz in das Familienleben verabschiedet<br />

und ist dann voller Tatendrang im März<br />

1972 wie<strong>der</strong> zu CB zurückgekehrt. Aus<br />

<strong>der</strong> Position als Disponentin für den<br />

Bereich Hochbau gestartet, bekam sie<br />

im September 1982 die Spartenleitung<br />

für Baustoffe übertragen. Aufgrund ihrer<br />

herausragenden Leistungen für die<br />

Sparte Baustoffe und somit auch für das<br />

Unternehmen C. Bergmann wurde Bri-<br />

gitte Oberhuber im<br />

Mai 1995 die Prokura<br />

erteilt, was sie<br />

mit großem Stolz<br />

erfüllte.<br />

Das Mitgefühl<br />

von C. Bergmann<br />

gilt <strong>der</strong> gesamten<br />

Trauerfamilie.<br />

y<br />

Bild:privat


MenScHen<br />

Interview mit christine ehrlich, geschäftsführerin baustoffe ehrlich<br />

Neue Führungsstruktur beim Stadt-Baustoffhändler<br />

Priska ehrlich und Christine ehrlich<br />

Christine ehrlich über den Pensionsantritt von engelbert Jamy<br />

und über die neugestaltete Führungsstruktur an den beiden<br />

ehrlich-Standorten. Sie vertraut dabei auf jüngere, aber sehr<br />

bewährte Mitarbeiter*innen, die mit ihren beruflichen Aufgaben<br />

im Unternehmen ständig gewachsen sind.<br />

ÖBM: Es gibt einige personelle Verän<strong>der</strong>ungen<br />

in <strong>der</strong> Führungsstruktur<br />

von Baustoffe Ehrlich. Wie kam es<br />

dazu? Und warum gerade jetzt?<br />

Christine Ehrlich: Anlass für diese personellen<br />

Umstellungen ist <strong>der</strong> Pensionsantritt<br />

von Engelbert Jamy. Er hat seit über<br />

vierzig Jahren mit seiner Arbeit maßgeblich<br />

zum Erfolg unseres Unternehmens<br />

beigetragen. Und nun hat er eben das<br />

gesetzliche Pensionsalter erreicht. Aber<br />

dankenswerter Weise steht er uns mit<br />

seiner Expertise und seiner großen Erfahrung<br />

auch weiterhin zur Verfügung.<br />

Mit seinem fast schon legendären Fachwissen<br />

wird er auch in naher Zukunft<br />

wichtige Projekte von Baustoffe Ehrlich<br />

unterstützen. So bleibt er – zu unserer<br />

großen Freude – dem Unternehmen vorerst<br />

erhalten.<br />

Welche Positionen bekleidete Engelbert<br />

Jamy im Unternehmen?<br />

Er war zuletzt Prokurist und Nie<strong>der</strong>lassungsleiter<br />

in <strong>der</strong> Kröllgasse und auch<br />

noch hauptverantwortlich für den Baustoffeinkauf.<br />

ist er im Unternehmen und war zuletzt<br />

Prokurist und Nie<strong>der</strong>lassungsleiter am<br />

Margaretengürtel. Sein Arbeitsplatz ist<br />

nun in <strong>der</strong> Kröllgasse, „seine“ Kunden<br />

wird er aber selbstverständlich weiterhin<br />

betreuen. Er ist, so wie ich, <strong>der</strong> Überzeugung,<br />

dass man nur mit ständigem<br />

Kundenkontakt im Einkauf erfolgreich<br />

sein kann.<br />

Und wer übernimmt nun die Leitung<br />

<strong>der</strong> beiden Ehrlich-Standorte?<br />

Jüngere, aber trotzdem schon sehr erfahrene<br />

Mitarbeiter*innen. Sie haben meist<br />

als Lehrlinge im Unternehmen begonnen<br />

und werden nun noch mehr Verantwortung<br />

übernehmen. Ich bin davon<br />

überzeugt, eine Lösung gefunden zu haben,<br />

die sich für unsere Kund*innen<br />

und Mitarbeiter*innen gleichermaßen<br />

bewähren wird.<br />

Wie sieht diese Lösung konkret aus?<br />

Die beiden Standorte werden nun durch<br />

Dreierteams geleitet. Diese Teams bestehen<br />

jeweils aus den Verantwortlichen<br />

engelbert Jamy, seit<br />

über vierzig Jahren im<br />

Unternehmen<br />

für die Kompetenzbereiche Baustoffhandel,<br />

Fachmarkt und Lager. Der Standort<br />

Margaretengürtel wird von Danijela<br />

Ristic, Tomas Cekan und Denis Lugojan<br />

geleitet. In <strong>der</strong> Kröllgasse wird das<br />

Führungsteam von Florian Vogt, Mario<br />

Schmied und Hakan Pinar gebildet.<br />

Die Kompetenzbereiche dieser beiden<br />

Dreierteams sind klar voneinan<strong>der</strong> getrennt?<br />

Ja, allerdings gibt es im Interesse unserer<br />

Kund*innen immer wie<strong>der</strong> Kooperationen<br />

zwischen den Führungskräften <strong>der</strong><br />

Bereiche Baustoffhandel, Fachmarkt und<br />

Lager – und selbstverständlich auch zwischen<br />

den Teams <strong>der</strong> beiden Standorte. y<br />

Welche Än<strong>der</strong>ungen ergaben sich nun<br />

durch seine Pensionierung?<br />

Für den Baustoffeinkauf ist nun Dietmar<br />

Rachbauer zuständig. Seit 1999<br />

Dietmar Rachbauer,<br />

neuer einkaufsleiter<br />

bei Baustoffe ehrlich<br />

Fotos: Rüdiger ettl<br />

26 | 4 . <strong>2021</strong>


MenScHen<br />

Das neue Ehrlich-Führungsteam am Margaretengürtel<br />

DANIJELA RISTIC (BAUSTOFFE)<br />

begann 1996 ihre lehre bei ehrlich als<br />

großhandelskauffrau. Nach dem lehrabschluss<br />

spezialisierte sie sich auf den Baustoffverkauf.<br />

Die Kund*innen vertrauen<br />

auf ihr großes Fachwissen und schätzen<br />

ihr organisationstalent in den Bereichen<br />

Baustellenlogistik, bei Son<strong>der</strong>bestellungen<br />

und bei aufwändigen Kommissionen. Mit<br />

ihrer genauen Kenntnis <strong>der</strong> Kundenbedürfnisse<br />

ist sie eine wichtige Unterstützung<br />

beim Baustoffeinkauf. Für die lehrlinge<br />

und Kolleg*innen hat sie immer viel Verständnis<br />

und hilft mit ihrer erfahrung.<br />

TOMAS CEKAN (LAGER)<br />

kam 1999 nach Abschluss <strong>der</strong> Handelsschule<br />

zu ehrlich. Nach den Stationen<br />

lager, Verwaltung und Verkauf fand er als<br />

lagerleiter – inklusive Fuhrpark-Disponierung<br />

und Personalverantwortung für die<br />

lagermitarbeiter – seinen idealen Arbeitsplatz.<br />

gemeinsam mit Mario Schmied<br />

organisiert er Sammelbestellungen, einlagerungen,<br />

Sortimentserweiterungen<br />

und den Abverkauf von „Nulldrehern“. Für<br />

Kund*innen hat er immer ein offenes ohr<br />

wenn es z. B. um dringende, unvorhergesehene<br />

zustellungen geht.<br />

DENIS LUGOJAN (FACHMARKT)<br />

begann 2012 seine lehre bei ehrlich in <strong>der</strong><br />

Kröllgasse, wo er auch nach dem lehrabschluss<br />

noch einige zeit tätig war. 2017<br />

übernahm er die leitung des Fachmarktes<br />

am Margaretengürtel. Kundenzufriedenheit<br />

steht bei seiner Arbeit immer an erster<br />

Stelle. Daher ist ihm auch die übersichtliche<br />

Präsentation <strong>der</strong> Waren und das<br />

erscheinungsbild des Fachmarktes beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig. gemeinsam mit Hakan Pinar<br />

legt er das Fachmarktangebot fest und<br />

verhandelt die einkaufspreise. Auch für die<br />

lehrlingsausbildung ist er verantwortlich.<br />

Das neue Ehrlich-Führungsteam in <strong>der</strong> Kröllgasse<br />

FLORIAN VOGT (BAUSTOFFE)<br />

ist zertifizierter Bauproduktefachberater.<br />

Seit dem Jahr 2013 verstärkt er das Verkaufsteam<br />

von Baustoffe ehrlich in <strong>der</strong><br />

Kröllgasse. Von <strong>der</strong> Planung bis hin zur<br />

entsorgung: Die Kund*innen können sich<br />

immer auf sein umfangreiches Know-how<br />

bei <strong>der</strong> Fachberatung zu den immer zahlreicheren<br />

und komplexer werdenden Bauprodukten<br />

verlassen. Sein detailreiches<br />

Wissen über die vielen wechselnden<br />

Kundenanfor<strong>der</strong>ungen bringt er selbstverständlich<br />

auch ein, wenn es um den richtigen<br />

Baustoffeinkauf geht.<br />

MARIO SCHMIED (LAGER)<br />

begann 2004 seine lehre bei ehrlich als<br />

Betriebslogistikkaufmann. Nach dem<br />

lehrabschluss arbeitete er sich nach und<br />

nach in alle Bereiche <strong>der</strong> lagerführung<br />

ein. Trotz <strong>der</strong> bekanntlich sehr beengten<br />

lagersituation am Standort Kröllgasse bewahrt<br />

er immer den vollen überblick über<br />

das gesamte Baustoffsortiment. Um gute<br />

einkaufspreise zu erzielen organisiert er in<br />

enger zusammenarbeit mit seinem Kollegen<br />

Thomas Cekan vom Margaretengürtel<br />

Sammeleinkäufe. Auch die lehrlingsausbildung<br />

zählt zu seinen Aufgaben.<br />

HAKAN PINAR (FACHMARKT)<br />

startete 2003 seine Karriere im Unternehmen<br />

als lehrling zum einzelhandelskaufmann<br />

– Schwerpunkt Baustoffhandel.<br />

Danach arbeitete er in allen Bereichen<br />

des Fachmarktes in <strong>der</strong> Kröllgasse. Dessen<br />

leitung übernahm er nach <strong>der</strong> Pensionierung<br />

seiner Vorgängerin. gemeinsam<br />

mit Denis lugojan, seinem Kollegen vom<br />

Margaretengürtel, verantwortet er die<br />

Sortimentspflege und -erweiterung, den<br />

einkauf und die Preisgestaltung für den<br />

Fachmarktbereich. Daneben bildet er<br />

auch noch lehrlinge aus.<br />

4 . <strong>2021</strong> | 27


karrIereleIter<br />

thomas lehner, Poschacher baustoffe<br />

Kein Tag wie <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Mit <strong>der</strong> Wahl die lehre zum einzelhandelskaufmann mit Schwerpunkt Baustoffhandel zu absolvieren hat<br />

Thomas lehner genau ins Schwarze getroffen. Die AHS abgebrochen, hat er sich in <strong>der</strong> Berufsschule<br />

bewährt und diese mit Vorzug abgeschlossen. zwei Jahre lang war er Schulsprecher und genoss unter<br />

seinen Mitschülern aber ebenso seitens <strong>der</strong> lehrer großes Ansehen. Auch bei Poschacher, seinem<br />

Ausbildungsbetrieb, hat man schnell die Qualitäten des jungen Mannes erkannt und ihn sowohl während<br />

<strong>der</strong> Ausbildung als auch beim Berufseinstieg bestmöglich unterstützt und geför<strong>der</strong>t. in <strong>der</strong> lager- und<br />

Transportlogistik hat er seine Berufung gefunden und ist heute unter an<strong>der</strong>em für den reibungslosen<br />

Transport und die termingerechte lieferung von Kundenbestellungen verantwortlich. Die optimierung <strong>der</strong><br />

lagerprozesse fällt dabei ebenso in seine zuständigkeit wie die laufende Verbesserung <strong>der</strong> Transportlogistik<br />

o<strong>der</strong> die Qualitätssicherung. Wenn es eng wird im lager packt er auch selbst mit an und belädt auch schon<br />

mal selbst den einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en lkW. Sich täglich neuen Aufgaben und Herausfor<strong>der</strong>ungen zu stellen,<br />

flexibel auf Kundenwünsche zu reagieren und kurzfristig neu – o<strong>der</strong> umzuplanen, schützt vor langweiliger<br />

Routine und sieht er als einen <strong>der</strong> größten Pluspunkte in seinem Arbeitsalltag.<br />

ÖBM: Welche Schulen haben Sie vor<br />

Ihrer Berufsausbildung zum Einzelhandelskaufmann<br />

mit Schwerpunkt<br />

Baustoffe besucht?<br />

Thomas Lehner: Nach <strong>der</strong> Hauptschule<br />

besuchte ich drei Jahre lang eine<br />

AHS in Perg, welche ich aber, nachdem<br />

ich die sechste Klasse wie<strong>der</strong>holen musste,<br />

abgebrochen habe.<br />

Warum haben Sie das Gymnasium abgebrochen?<br />

Ich hatte nach <strong>der</strong> Hauptschule einfach<br />

noch keinen Plan, was ich mit<br />

meinem Leben machen will. Ich entschied<br />

mich schließlich für das Gymnasium,<br />

weil es sich sehr interessant<br />

anhörte. Dann kamen lei<strong>der</strong> familiäre<br />

Probleme hinzu, die mir die Kraft und<br />

die Motivation raubten. Darunter litten<br />

meine schulischen Leistungen soweit,<br />

dass ich den Stoff nicht mehr nachholen<br />

konnte, worauf ich mich entschieden<br />

habe einen an<strong>der</strong>en Weg einzuschlagen.<br />

Wie kamen Sie auf die Idee eine Ausbildung<br />

zum Bauproduktefachberater<br />

zu machen? Und warum bei Poschacher?<br />

In erster Linie ging es mir darum,<br />

eine Lehre zu beginnen. Ich bewarb<br />

mich bei den verschiedensten Firmen<br />

und war auch bei vielen schnuppern.<br />

Tischler, Elektriker, Verpackungstechniker<br />

etc. Für Poschacher habe ich mich<br />

entschieden, weil mir hier das Umfeld<br />

am besten gefallen hat. Man hat sich<br />

um mich gekümmert, ich wurde freundlich<br />

willkommen geheißen und an meinen<br />

Schnuppertagen in den Arbeitsalltag<br />

miteingebunden. Außerdem fand zu dieser<br />

Zeit die Abschiedsfeier des ehemaligen<br />

Geschäftsführers, Herr Leimlehner,<br />

statt, da gab es Jause und Kuchen.<br />

Und ich dachte, es kann auch für<br />

mein zukünftiges Leben nicht schaden,<br />

etwas über Baustoffe und ihre Verarbeitung<br />

zu wissen. Und in <strong>der</strong> Tat konnte<br />

ich in meinem Haus schon viel theoretisch<br />

Gelerntes in die Praxis umsetzen.<br />

Neben <strong>der</strong> Arbeit im Betrieb kommt<br />

noch die Schule dazu! War das einfach<br />

o<strong>der</strong> doch eine größere Belastung?<br />

Durch die Turnusregelung, also zehn<br />

Wochen Schule am Stück, stellte das<br />

kein Problem dar, weil man dadurch die<br />

Möglichkeit hat, sich 100%ig auf die<br />

jeweiligen Herausfor<strong>der</strong>ungen zu konzentrieren.<br />

Wovon haben Sie im Zuge Ihrer Schulausbildung<br />

am meisten für Ihren späteren<br />

Beruf profitiert? Bzw. Was nützt<br />

Ihnen heute noch im Arbeitsalltag?<br />

Natürlich von <strong>der</strong> Warenkunde. Zu<br />

wissen, wie die Materialien aussehen,<br />

wie sie funktionieren, wofür sie gebraucht<br />

werden ist ein ganz wichtiger<br />

Grundbaustein für meine Arbeit.<br />

Die Berufsschule hat auch sehr stark<br />

meine Persönlichkeit gestärkt. Zum ersten<br />

Mal konnte ich in <strong>der</strong> Schule durch<br />

meine Leistungen herausstechen. Die<br />

erste Klasse nahm ich noch ein bisschen<br />

zu locker, da hatte ich „NUR“ einen guten<br />

Erfolg, die zweite und dritte Klasse<br />

habe ich mit Vorzug abgeschlossen. Außerdem<br />

war ich zweimal Schulsprecher<br />

und genoss unter meinen Mitschülern,<br />

aber auch bei den Lehrern, hohes Anse-<br />

28 | 4 . <strong>2021</strong>


karrIereleIter<br />

hen und Respekt. Erst vor zwei Jahren<br />

besuchte ich wie<strong>der</strong> mal die Berufsschule<br />

zur Zeugnisverleihung unserer Lehrlinge<br />

<strong>der</strong> dritten Klasse. Da hat es mich schon<br />

sehr gefreut, dass ich herzlichst von meinen<br />

damaligen Lehrern begrüßt wurde.<br />

Wurden Sie von Poschacher Baustoffe<br />

auch in schulischen Dingen unterstützt?<br />

Ja, auf jeden Fall! Einerseits indirekt<br />

durch interne Schulungen von Kollegen<br />

im eigenen Lager, an<strong>der</strong>erseits hatte<br />

ich aber auch die Möglichkeit an Produktschulungen<br />

von Industriebetrieben<br />

teilzunehmen, die außerhalb <strong>der</strong> Initiativen<br />

<strong>der</strong> Berufsschule stattfanden. Meine<br />

Kollegen und vor allem mein Lehrlingsausbildner<br />

haben mich sehr unterstützt<br />

und mich immer wie<strong>der</strong> motiviert. Vor<br />

allem das Interesse an meinen Leistungen<br />

hat sehr viel dazu beigetragen, dass<br />

ich selbst auch motivierter war. Zusätzlich<br />

hat man mir Arbeitsmittel zur Verfügung<br />

gestellt und ich bekam dienstfrei<br />

zur Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung.<br />

Ab welchem Lehrjahr durften Sie im<br />

Unternehmen auch eigenständig Aufgabe<br />

übernehmen?<br />

Das war so ab dem 2. Lehrjahr. Meine<br />

Aufgabe war es damals, mich um die<br />

Ladenhüter zu kümmern. Dabei ging<br />

es um die Erstellung eines Abverkaufs-<br />

Katalogs. Ab dem 3. Lehrjahr wurden<br />

meine Befugnisse erweitert und ich war<br />

für die Frachtkostenzuteilung <strong>der</strong> eingegangenen<br />

Aufträge, die damals noch manuell<br />

erledigt wurden, verantwortlich.<br />

Wurden Sie von Poschacher bei <strong>der</strong><br />

Erreichung Ihrer beruflichen Ziele<br />

ebenso unterstützt?<br />

Ja, schon. Mir standen immer alle<br />

Wege offen. Sehr schnell war mir klar,<br />

dass ich nicht im Einzelhandel bleiben<br />

möchte. Ich gebe zu, dass ich zu Beginn<br />

meiner Ausbildung nicht <strong>der</strong> eifrigste<br />

Lehrling war. Mein Lehrlingsausbildner<br />

hat aber wohl Potenzial in mir erkannt<br />

und mich nicht aufgegeben. Ich durfte<br />

einige Abteilungen im Betrieb durchprobieren<br />

und kam zu dem Schluss, dass<br />

<strong>der</strong> Bereich <strong>der</strong> Logistik mir am meisten<br />

zusagt. Mittlerweilen bin ich hier angekommen<br />

und leiste einen wesentlichen<br />

Beitrag zu den alltäglichen Abläufen.<br />

Was könnte man bezüglich <strong>der</strong> Lehrlingsausbildung<br />

bei Poschacher besser<br />

machen?<br />

Nichts! Unser Lehrlingsausbildner,<br />

Dietmar Steinkeller, könnte seine Arbeit<br />

nicht besser machen! Ich bin ihm und<br />

dem gesamten Betrieb unheimlich dankbar<br />

für all die Unterstützung und Motivation,<br />

die ich während meiner Lehrlingsausbildung<br />

erfahren durfte.<br />

Welche Vorgaben, Wünsche, Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

o<strong>der</strong> auch Verhaltensregeln<br />

gibt es bei Poschacher für Lehrlinge?<br />

Das wichtigste scheint mir <strong>der</strong> respektvolle<br />

Umgang mit Kunden aber<br />

auch Kollegen. Freundlichkeit, Pünktlichkeit<br />

und Zuverlässigkeit steht ebenso<br />

im Fokus wie die Motivation und das<br />

Interesse am Betrieb und dem persönlichen<br />

Aufgabengebiet. Im Grunde geht<br />

es ja darum, dass man als Lehrling die<br />

Vielseitigkeit des Baustoffhandels und<br />

die verschiedenen Abteilungen kennen<br />

lernt, um letztendlich für sich selbst das<br />

richtige zu finden.<br />

Und wie sieht es mit Weiterbildung<br />

aus?<br />

Ziel von Poschacher ist es, dass die<br />

Lehrlinge die Berufsschule und die Lehrabschlussprüfung<br />

mit Auszeichnung<br />

bestehen und sich danach zum diplomierten<br />

Bauproduktefachberater weiterbilden<br />

und diese Ausbildung auch abschließen.<br />

Haben Sie die Ausbildung zum Diplom-Bauproduktefachberater<br />

gemacht?<br />

Ja!<br />

Was haben Sie davon mitgenommen?<br />

Hat Ihnen die Ausbildung innerhalb<br />

des Betriebes auf Ihrem Karriereweg<br />

weitergeholfen?<br />

Eigentlich sollte es ja bei <strong>der</strong> Diplomarbeit<br />

um ein Thema im Bereich Baustoffe<br />

gehen. Nachdem ich zu diesem<br />

Zeitpunkt bereits in <strong>der</strong> Logistik tätig<br />

war, wurde mir gestattet mein Thema<br />

aus diesem Bereich zu wählen. Poschacher<br />

stand damals kurz vor <strong>der</strong> Einführung<br />

<strong>der</strong> Digitalisierung im Transportwesen,<br />

darüber verfasste ich dann auch<br />

meine Arbeit. Also ja, das hat mir sehr<br />

weiter geholfen.<br />

Was waren Ihre Ziele als Sie die Lehre<br />

begonnen haben?<br />

Ganz zu Beginn, also nach Abbruch<br />

des Gymnasiums wollte ich einfach nur<br />

einen Lehrabschluss machen. Nach dem<br />

Wechsel in die Abteilung <strong>der</strong> Transportund<br />

Lagerlogistik haben sich meine<br />

Ziele schon sehr geän<strong>der</strong>t und vor allem<br />

erweitert. Hauptsächlich wollte ich mir<br />

so viel Wissen wie möglich aneignen,<br />

um Transporte effizient planen und Abð<br />

Thomas Lehner<br />

Alter: 28 Jahre<br />

4 Jahre Hauptschule<br />

3 Jahre BoRg<br />

08/2010 – 07/2013 lehre als einzelhandelskaufmann<br />

mit Schwerpunkt<br />

Baustoffhandel<br />

2012 – 2013 lager – Staplerfahrer<br />

2013 – 2014 Dispo, Fuhrpark (Vertretung)<br />

Ca. 01/2014 – 06/2014 einkauf *<br />

Ca. 06/2014 – 12/2014 Fakturierung *<br />

2014 – <strong>2021</strong> Dispo, Fuhrpark *<br />

* nebenbei Aushilfsweise Staplerfahrer<br />

2016 Diplom-Bauprodukte Fachberater<br />

Ab ca. 2017 zusätzlich lagerlogistik<br />

Seit 2020 Schwerpunkt lagerlogistik<br />

in neuem lagerbüro, Dispo nur mehr<br />

zum kleinen Teil<br />

Foto: ludwig Pullirsch photography<br />

4 . <strong>2021</strong> | 29


karrIereleIter<br />

läufe am Lager verstehen und verbessern<br />

zu können. Dies fängt bei den Vorbereitungen<br />

am Lager an, geht über die<br />

richtige Auslastung <strong>der</strong> LKWs bis hin zu<br />

Ortskenntnis, um eine optimale Route<br />

zu berechnen. Also ja, ich habe meine<br />

mir damals gesteckten Ziele erreicht und<br />

bin froh darüber.<br />

Wie läuft die Transportlogistik – Routenplanung,<br />

etc. ab? Geben Sie eine<br />

Route vor? Wissen Sie immer wo welcher<br />

Transport gerade unterwegs ist?<br />

Erfolgt die Planung und Abwicklung<br />

mit digitaler Unterstützung (z. B.<br />

Routenplanung, elektronischer Lieferschein)?<br />

Wir arbeiten immer hauptsächlich für<br />

den nächsten Tag. Heute wird geplant,<br />

was morgen passiert. Ich verschaffe mir<br />

schon einen groben Überblick über die<br />

ganze Woche. Da aber tagsüber immer<br />

noch viele Bestellungen für den nächsten<br />

Tag kommen, können wir erst am<br />

Vortag konkret planen.<br />

Alle unsere Fahrer sind mit einem Tablet<br />

ausgestattet. Darauf finden sie alle<br />

Lieferscheine. Per Knopfdruck können<br />

sie den Kunden avisieren o<strong>der</strong> die Navigation<br />

zur Baustelle starten. Reklamationen,<br />

Palettentausch, Kranarbeiten und<br />

sämtliche Son<strong>der</strong>zeiten, die auf <strong>der</strong> Baustelle<br />

anfallen können, werden noch vom<br />

Fahrer vor Ort erfasst und abschließend<br />

vom Kunden am Tablet unterschrieben.<br />

Die Tablets sind mit GPS ausgestattet,<br />

somit kann ich mir immer einen Überblick<br />

verschaffen, wo die LKWs unterwegs<br />

sind. Zusätzlich sehe ich, welche<br />

Aufträge schon erledigt sind, so kann<br />

ich abschätzen, wann sie auf <strong>der</strong> nächsten<br />

Baustelle sind o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> zurück<br />

kommen.<br />

Wir haben keinen eigenen Fuhrpark<br />

und stellen ausschließlich mit Fremdspeditionen<br />

zu. Die LKWs fahren aber<br />

nicht nur für uns, son<strong>der</strong>n werden mit<br />

unserer Schwesterfirma Austrodach zusammen<br />

disponiert. Deshalb übernehmen<br />

wir die Routenplanung nur zum<br />

Teil und immer in Absprache mit dem<br />

jeweiligen Fahrer o<strong>der</strong> dem Disponenten<br />

von Austrodach, um die beste Route zu<br />

finden.<br />

Wenn Sie Ihre damaligen<br />

Ziele bereits erreicht haben,<br />

wie sieht es mit zukünftigen<br />

Zielen aus?<br />

Hier geht es vor allem um<br />

weitere Optimierungen <strong>der</strong><br />

Lagerprozesse. Da ist schon<br />

noch einiges zu tun und das<br />

sehe ich als Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

welche ich sehr gerne<br />

annehme.<br />

Was sind aktuell Ihre Aufgabengebiete?<br />

Naja, alles was mit <strong>der</strong> Lageroptimierung<br />

zu tun hat. Also Ladezeiten verkürzen,<br />

Bestandsoptimierung, Inventurvorbereitung,<br />

logistische Problemlösung<br />

und vor allem die Qualitätssicherung.<br />

Wie sieht Ihr Berufsalltag heute aus?<br />

Beschreiben Sie uns einen typischen<br />

Arbeitstag.<br />

Einen richtigen Alltag gibt es hier eigentlich<br />

nicht. Kein Tag gleicht dem<br />

an<strong>der</strong>en. In <strong>der</strong> Regel beginnt mein<br />

Dienst um 6:00 Uhr früh, wenn die ersten<br />

LKWs zur Beladung kommen. Bei<br />

Ladeverzug kann es auch vorkommen,<br />

dass ich selbst einen LKW belade. Aber<br />

grundsätzlich versorge ich die Fahrer mit<br />

den Lieferscheinen, bespreche mit ihnen<br />

wichtige Details, teile ihnen einen Lageristen<br />

zu und stehe ihnen für Rückfragen<br />

zu den jeweiligen Lieferungen zur<br />

Verfügung.<br />

Tagsüber koordiniere ich den Wareneingang<br />

und kontrolliere bei komplizierten<br />

Anlieferungen die Ware. Generell<br />

macht das eigentlich <strong>der</strong> Lagerist,<br />

aber es gibt schon Lieferungen, die ich<br />

lieber selbst bearbeite. Sollten Fehlbestände<br />

auftauchen ist es meine Aufgabe<br />

die Ursache zu finden und richtig zu<br />

stellen. Anfällige Waren, beispielsweise<br />

solche, die leicht verwechselbar sind,<br />

werden zwischeninventiert.<br />

Auch kommen immer wie<strong>der</strong> neue<br />

Produkte hinzu, alte fallen aus dem Programm.<br />

Das heißt, das Lager muss immer<br />

wie<strong>der</strong> stückweise neu organisiert<br />

werden. Auch dies ist ein fester Bestandteil<br />

meiner Arbeit, genauso wie stichprobenartige<br />

Kontrolle von Kommissionen,<br />

um hier die Fehlerquote zu senken! Zu<br />

lagerplatz von Poschacher Baustoffe<br />

Stoßzeiten setze ich mich auch gerne<br />

selbst auf den Stapler, damit kein Kunde<br />

auf Waren warten muss.<br />

Das ist ja jede Menge!<br />

Ja! Im Großen und Ganzen geht es<br />

darum, dass die Arbeit jeden Tag reibungslos<br />

funktioniert. Dazu gehören<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen zeitnah zu lösen und<br />

gut vorbereitet in den nächsten Tag zu<br />

starten.<br />

Wie sehen Sie die Zukunft des Baustoffhandels?<br />

Es wird immer einen kompetenten<br />

Ansprechpartner brauchen, um erfolgreich<br />

zu sein. Der Online-Handel ist in<br />

vielen Branchen am Vormarsch, doch<br />

unsere Kunden suchen nicht nur das<br />

richtige Produkt, son<strong>der</strong>n individuelle<br />

Lösungen. Und dass wir diese Lösungen<br />

bieten können, das zeichnet uns als Baustoffhandel<br />

aus. Grundsätzlich denke<br />

ich, dass es enorm wichtig ist flexibel zu<br />

bleiben, um auf Kundenwünsche rasch<br />

reagieren zu können. Dann hat unsere<br />

Branche auf jeden Fall eine lange Zukunft.<br />

Der Online-Handel ist hier nur<br />

eine Draufgabe! Es geht um die persönliche<br />

Beratung und Hilfestellung.<br />

Wenn Sie heute in die Berufsschule<br />

gehen würden, was sagen Sie den<br />

Lehrlingen?<br />

Reinbeißen und die nötige Motivation<br />

und Ehrgeiz aufbringen.<br />

Die Lehre ist eine enorm wichtige Zeit<br />

für den weiteren Berufsweg. Wenn man<br />

hier mit Fleiß dabei bleibt, in <strong>der</strong> Schule<br />

aufpasst und interessiert mitarbeitet, ist<br />

<strong>der</strong> Weg zu einer Karriere im Baustoffhandel<br />

schon geebnet.<br />

Foto:Poschacher<br />

30 | 4 . <strong>2021</strong>


InduStrIe newS<br />

lehrlingscastings bei baumit<br />

Berufsorientierung darf keine Pause machen<br />

Schnuppertage in den Betrieben<br />

und Lehrlingscastings sind im<br />

März <strong>der</strong> alljährliche Startschuss für die<br />

Berufskarrieren vieler Jugendlicher, die<br />

mit Herbst ihre Ausbildung beginnen.<br />

Heuer führt Corona dazu, dass Eltern<br />

und Jugendliche vielfach unsicher sind,<br />

ob diese Berufspraxis und das erste Kennenlernen<br />

von Beruf und Betrieb auch<br />

sicher durchgeführt werden kann. „Unser<br />

Signal an die Jugendlichen ist klar:<br />

Schnuppern in den Betrieben ist durch<br />

das dichte Netz an Testangeboten in<br />

den Betrieben sicher. Die Betriebe suchen<br />

hän<strong>der</strong>ingend Bewerber, denn <strong>der</strong><br />

Fachkräftemangel ist trotz Corona ungebrochen<br />

und gerade im technischen Bereich<br />

stehen heuer die Chancen beson<strong>der</strong>s<br />

gut“, unterstreicht Mariana Kühnel,<br />

stv. Generalsekretärin <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />

Österreich (WKÖ), anlässlich<br />

eines Lehrlingscastings bei Baumit.<br />

„Berufsorientierung darf keine Pause<br />

machen“, betont auch Helmut Schwarzl,<br />

Industrie-Spartenobmann <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />

NÖ (WKNÖ) und Bildungssprecher<br />

<strong>der</strong> österreichischen Industrie.<br />

Er verweist dazu unter an<strong>der</strong>em<br />

auf die WKNÖ-„Schnupper-Landkarte“,<br />

in <strong>der</strong> aktuell rund 400 Unternehmen<br />

gelistet sind, bei denen man in<br />

<strong>der</strong> Praxis in Berufe hineinschnuppern<br />

kann. „Gerade auch vielen Jugendlichen,<br />

die praxisorientierter sind und sich an<br />

<strong>der</strong> Schule schwertun, etwa in <strong>der</strong> HTL,<br />

steht mit einer Lehre in unseren Betrieben<br />

eine Karriere mit allen Chancen offen.“<br />

TRoTz CoRoNA eiNe eRFolgReiCHe<br />

BeRUFSlAUFBAHN STARTeN<br />

„Bei Baumit haben Lehrlinge und <strong>der</strong>en<br />

Ausbildung höchsten Stellenwert und<br />

nach Abschluss <strong>der</strong> Ausbildung gute<br />

Chancen in unserem Unternehmen eine<br />

erfolgreiche Berufslaufbahn zu starten.<br />

Österreichweit bilden wir seit über zehn<br />

Jahren Lehrlinge aus und 86 Prozent<br />

sind noch immer bei Baumit beschäftigt,<br />

viele davon in verantwortungsvollen Positionen.<br />

Auch heuer suchen wir sieben<br />

Lehrlinge für die diversen offenen Lehrstellen,<br />

wie Metall-, Elektro- und ProzesstechnikerInnen<br />

sowie Land- und<br />

BaumaschinentechnikerInnen. Wir hoffen,<br />

dass wir durch die ‚Schnuppertage‘<br />

aus interessierten SchülerInnen zukünftige<br />

Lehrlinge rekrutieren“, zeigt sich<br />

Manfred Tisch, Geschäftsführer Baumit<br />

GmbH, zuversichtlich.<br />

y<br />

Von links nach rechts vorne: Karl Postl, Baumit<br />

lehrlingsbeauftragter; Mariana Kühnel, stv.<br />

generalsekretärin <strong>der</strong> WKÖ; Helmut Schwarzl,<br />

industrie-Spartenobmann <strong>der</strong> WKNÖ und Bildungssprecher<br />

<strong>der</strong> österreichischen industrie; Manfred<br />

Tisch, geschäftsführer Baumit gmbH und gerald<br />

Prinzhorn, geschäftsführer Baumit Beteiligungen<br />

gmbH. Hinten vier Schnupperlehrlinge.<br />

Foto: WKÖ/Studeny<br />

4 . <strong>2021</strong> | 31


InduStrIe newS<br />

ceresit ce 42 trass express<br />

Viel mehr als eine schnelle Natursteinfuge<br />

Sie heißt „CE 42 Trass Express“<br />

und ist dennoch viel mehr als<br />

eine reine Natursteinfuge: schnell erhärtend<br />

und begehbar nach drei Stunden,<br />

auf Trasszementbasis und vielseitig<br />

anwendbar in Fugen von 2-20 mm –<br />

<strong>CERESIT</strong> CE 42 Trass Express ist die<br />

„schnelle Fuge“ für Projekte mit allen<br />

Arten von Natursteinen (auch Marmor,<br />

Solnhofer Kalkstein, Travertin, etc), Betonwerkstein<br />

sowie keramischen Fliesen<br />

und Platten im Innen- wie auch im Außenbereich.<br />

„Zeit ist Geld. Die Fugenmasse ist<br />

schnellabbindend und garantiert somit<br />

einen raschen Baufortschritt. Jedoch<br />

nicht zu Lasten <strong>der</strong> Qualität, denn dank<br />

Trasszement ist das Risiko für Ausblühungen<br />

an <strong>der</strong> Fugenoberfläche und<br />

Verfärbungen an Plattenrän<strong>der</strong>n minimiert.<br />

Als hoch abriebbeständige und<br />

wasserabweisende Fugenmasse kann sie<br />

auch im Außenbereich und stark frequentiertem<br />

Bereich eingesetzt werden<br />

und lässt sich schadensfrei mit Dampfund<br />

Hochdruckreiniger reinigen.“, weiß<br />

DI Stefan Türk, Leiter Technischer Kundendienst<br />

bei Henkel Central Eastern<br />

Europe Gesellschaft mbH, Adhesives<br />

Technologies.<br />

Die Fugenmasse ist farblich auf aktuelle<br />

Natursteintrends abgestimmt und<br />

überzeugt im En<strong>der</strong>gebnis aufgrund <strong>der</strong><br />

feinen, homogenen und rissfreien Optik<br />

bei einer Bandbreite von 2-20 mm<br />

Fugenbreite.<br />

Für den professionellen Anwen<strong>der</strong> ist<br />

aber nicht nur Zeit und finale Optik<br />

relevant. Je unkomplizierter und vielseitiger<br />

ein Produkt einsetzbar ist, desto<br />

mehr spart es Komplexität und Aufwand.<br />

Der Steinmetzbetrieb Kampichler<br />

Josef GesmbH beispielsweise schätzt<br />

auch die vielseitigen Verarbeitungsmöglichkeiten<br />

von CE 42 Trass Express.<br />

„Mittels Wasserzugabe kann <strong>der</strong><br />

Fugenmörtel entwe<strong>der</strong> in geschmeidigpastöser<br />

Konsistenz klassisch mit dem<br />

Fugbrett eingebracht o<strong>der</strong> mit fließfähiger<br />

Konsistenz zeitsparend großflächig<br />

eingeschlämmt werden. So ist ein großzügiges<br />

und schnelles Verarbeiten möglich,<br />

was uns bei größeren, zeitkritischen<br />

Objekten zugutekam.“, so <strong>der</strong> Steinmetz<br />

Ing. Kampichler.<br />

„Egal ob man sich bei <strong>der</strong> Verarbeitung<br />

für eine pastöse Konsistenz o<strong>der</strong><br />

für eine Schlämmtechnik entscheidet,<br />

die Einbringung ist unkompliziert und<br />

<strong>der</strong> Füllgrad hoch“, weiß Türk. Die<br />

Schlämmtechnik in einer beson<strong>der</strong>s bemerkenswerten<br />

Anwendung kam bei<br />

Verlegearbeiten <strong>der</strong> Firma Kampichler<br />

Josef GesmbH in einem neu erweiterten,<br />

mo<strong>der</strong>nen Schulgebäude in Wien<br />

Meidling zum Einsatz. Bei dem Projekt<br />

wurden knapp 4500 m² Bodenplatten<br />

aus hellem Agglo-Kunststein mit 2 mm<br />

breiten Fugen im Farbton naturweiß<br />

verfugt. Bei <strong>der</strong> Verarbeitung des Fugenmörtels<br />

hat man sich für das Einschlämmen<br />

des Fugenmörtels entschieden<br />

und ohne weiteren Waschvorgang<br />

nach <strong>der</strong> Trocknung den gesamten Bodenbelag<br />

aus 60x60 cm Agglo Kunststein-Bodenplatten<br />

mit Diamantschleifern<br />

finalisiert. Die Dauer des Projektes<br />

konnte mit diesem Verfahren deutlich<br />

beschleunigt werden, da das Waschen<br />

und Formen <strong>der</strong> Fugen und Oberfläche<br />

entfielen. Durch die Diamantschleiftechnik<br />

schließt <strong>der</strong> Fugenbelag zudem<br />

komplett ebenflächig mit dem Bodenbelag<br />

ab und erzeugt so ein harmonisches<br />

Gesamtkonzept. CE 42 Trass Express<br />

verfügt auch über die nötige Feinheit<br />

sowie Abriebbeständigkeit, um bei dieser<br />

Methode eine riss- und kratzfreie<br />

Fugenoberfläche zu erhalten. Pünktlich<br />

zum Schulstart erstrahlten 17 Klassen<br />

<strong>der</strong> Volksschule und 21 Klassen <strong>der</strong> Berufsschule<br />

sowie das Stiegenhaus, die<br />

Aula und die Böden in den WC-Anlagen<br />

in neuem, mo<strong>der</strong>nem Glanz. y<br />

Ceresit Ce 42 Trass express wird in fließfähiger<br />

Konsistenz zeitsparend großflächig eingeschlämmt.<br />

ohne weiteren Waschvorgang wird nach <strong>der</strong> Trocknung<br />

<strong>der</strong> gesamte Bodenbelag mit Diamantschleifern<br />

finalisiert<br />

Ce 42 Trass express besitzt die nötige Feinheit<br />

und Abriebbeständigkeit, um bei dieser Methode<br />

eine riss- und kratzfreie Fugenoberfläche zu erhalten.<br />

Fakten-Check<br />

gesamtfläche objekt: 4500m²<br />

Verwendetes Material: Agglo Kunststein-<br />

Bodenplatten<br />

Fugenmasse: CeReSiT Ce 42 Trass express<br />

Beson<strong>der</strong>heiten: Schneller Baufortschritt,<br />

Schlämmtechnik mit Diamantschleifen<br />

Bil<strong>der</strong>: Ceresit<br />

32 | 4 . <strong>2021</strong>


InduStrIe newS<br />

PcI<br />

Komplettes Infopaket PCI Flexmörtel ® -Linie<br />

Begleitend zur neuen PCI<br />

Flexmörtel ® -Linie präsentiert die<br />

PCI Augsburg GmbH nun ein umfangreiches<br />

Infopaket, das sowohl dem Verarbeiter<br />

als auch dem Fachhandel die<br />

passende Produktauswahl erleichtert.<br />

Das Infopaket besteht aus <strong>der</strong> Gesamtbroschüre,<br />

einem handlichen Faltprospekt<br />

und zweiseitigen Flyern zu jedem<br />

<strong>der</strong> fünf PCI Flexmörtel ® -Produkte <strong>der</strong><br />

neuen Generation.<br />

Das Infopaket besteht aus drei Bausteinen,<br />

die sich nach Umfang und Informationstiefe<br />

unterscheiden. Sowohl<br />

<strong>der</strong> Fachbetrieb auf <strong>der</strong> Baustelle als<br />

auch <strong>der</strong> Fachhändler in <strong>der</strong> Beratung<br />

profitieren: Je nach Kundenwunsch<br />

bzw. Umfang <strong>der</strong> Beratung steht das<br />

passende Informationsmedium zur PCI<br />

Flexmörtel ® -Linie zur Verfügung.<br />

Sofort griffbereit im handlichen „Westentaschenformat“<br />

ist <strong>der</strong> praktische<br />

Faltprospekt zur PCI Flexmörtel ® -Linie.<br />

Er ermöglicht mit <strong>der</strong> kurzen Beschreibung<br />

aller fünf PCI Flexmörtel ® und<br />

ihrer Unterscheidungsmerkmale den<br />

schnellen Überblick auf <strong>der</strong> Baustelle<br />

o<strong>der</strong> im Handel.<br />

Zusätzlich bietet die PCI zu jedem<br />

einzelnen PCI Flexmörtel ® -Produkt<br />

einen zweiseitigen Flyer, in dem je<strong>der</strong><br />

Vertreter mit seinen beson<strong>der</strong>en Produkt-Eigenschaften<br />

und -Vorteilen beschrieben<br />

ist.<br />

y<br />

Das gesamte informationspaket steht<br />

sowohl in gedruckter als auch in digitaler<br />

Form zur Verfügung. interessenten<br />

können gedruckte exemplare per e-Mail<br />

an pci-info@pci-group.eu anfor<strong>der</strong>n<br />

o<strong>der</strong> die pdf-Dateien auf <strong>der</strong> neuen<br />

Kampagnen-Website herunterladen:<br />

www.flexmoertel.com<br />

bundesverband Sonnenschutztechnik<br />

Perfekt temperiert mit außenliegendem Sonnenschutz<br />

Arbeiten, lernen, spielen und leben<br />

finden zur Zeit vermehrt in<br />

den eigenen vier Wänden statt. Doch<br />

zu viel Hitze in unseren Wohnungen<br />

und Häusern im Sommer kann schnell<br />

als störend empfunden werden. Klimageräte<br />

sollten dann allerdings nicht <strong>der</strong><br />

Weisheit letzter Schluss sein, denn sie<br />

brauchen viel Strom und ihre Abwärme<br />

heizt die Umwelt auf. Kühlen<strong>der</strong> Schatten<br />

durch Raffstore, Roll- und Schiebeläden<br />

sowie Fenstermarkisen ist die<br />

nachhaltigste und gesündeste Art, sich<br />

vor <strong>der</strong> Sommerhitze in Gebäuden zu<br />

schützen.<br />

Daher sollte ein variabler, vor dem<br />

Fenster montierter Sonnenschutz eingeplant<br />

bzw. nachgerüstet werden. Außenliegende<br />

Systeme wie Raffstoren, Fassadenmarkisen,<br />

Roll- o<strong>der</strong> Fensterläden<br />

halten die Hitze ab, bevor sie über die<br />

Glasflächen in die Innenräume kommt.<br />

Johann Gerstmann, Sprecher des Bundesverbandes<br />

Sonnenschutztechnik:<br />

„Fenster fungieren als Heizköper: Wenn<br />

die Sonne ungehin<strong>der</strong>t durch das Glas<br />

einstrahlen kann, hat man einen Radiator<br />

mit 500 Watt Leistung pro Quadratmeter<br />

und mehr! Variabler außenliegen<strong>der</strong><br />

Sonnenschutz kann wie ein<br />

Thermostatventil die Heizleistung <strong>der</strong><br />

Sonne um 90 % und mehr reduzieren.“<br />

Welches Produkt das Geeignete ist,<br />

hängt von den zusätzlichen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

ab. Die Beson<strong>der</strong>heit von Raffstoren<br />

ist die Verstellbarkeit ihrer Lamellen:<br />

Damit lässt sich <strong>der</strong> Lichteintrag regeln,<br />

aber auch die Privatsphäre schützen.<br />

Neben <strong>der</strong> Bedeutung für die<br />

Behaglichkeit im inneren, wächst<br />

bei Bauherren und Architekten<br />

auch <strong>der</strong> Designanspruch an Beschattungssysteme<br />

für mo<strong>der</strong>ne<br />

Fassaden. Die Mitglie<strong>der</strong> des<br />

Bundesverbandes Sonnenschutztechnik<br />

arbeiten daher laufend<br />

an innovationen. geradlinige Designs<br />

und attraktive oberflächen<br />

fügen sich optimal in die aktuelle,<br />

kubische Architektur ein und<br />

ermöglichen zugleich den Planern<br />

große gestaltungsfreiheit.<br />

Fenstermarkisen bieten, wie Raffstore,<br />

hervorragenden Blendschutz und sie gestalten<br />

Fassaden auf beson<strong>der</strong>s ansprechende<br />

Weise. Die sogenannten Zip-<br />

Markisen haben darüber hinaus zwei<br />

beson<strong>der</strong>e Vorteile: Sie eignen sich für<br />

sehr große Glasflächen und sind dabei<br />

windstabil! Rollläden sind <strong>der</strong> Klassiker<br />

unter den Sonnenschutzprodukten und<br />

nach wie vor eine optimale Wahl, wenn<br />

es um Abdunkelung und Einbruchshemmung<br />

geht.<br />

y<br />

Bild: Bundesverband Sonnenschutztechnik/WAReMA<br />

34 | 4 . <strong>2021</strong>


w e b g u i d e<br />

Baustoffe<br />

ARDEX Baustoff GmbH<br />

www.ardex.at<br />

Avenarius-Agro GmbH<br />

www.avenariusagro.at<br />

Baumit<br />

www.baumit.com<br />

Stauss-Perlite GmbH<br />

www.Stauss-Perlite.at<br />

James Hardie Austria<br />

www.fermacell.at<br />

www.jameshardie.com<br />

Henkel Central Eastern<br />

Europe GmbH<br />

www.ceresit.at<br />

Lias Österreich GesmbH<br />

www.liapor.at<br />

Dämmstoffe<br />

PCI Augsburg GmbH<br />

www.pci.at<br />

RÖFIX AG<br />

www.roefix.com<br />

Sopro Bauchemie GmbH<br />

www.sopro.at<br />

Soudal AT gmbH<br />

www.soudal.com<br />

www.fixall.eu<br />

Austrotherm GmbH<br />

www.austrotherm.com<br />

Karl Bachl Ges.m.b.H.<br />

www.bachl.at<br />

Isolith<br />

Leichtbauplattenwerk M.<br />

Hattinger Ges.m.b.H.<br />

www.isolith.com<br />

Fenster/Türen<br />

Kamin<br />

Lagersysteme<br />

Rockwool<br />

Handelsges.m.b.H.<br />

www.rockwool.at<br />

Unsere Preisliste für Ihr<br />

Smartphone auf:<br />

www.rockwool-preisliste.at<br />

Internorm Fenster GmbH<br />

www.internorm.at<br />

Wippro GmbH<br />

www.wippro.at<br />

Schiedel GmbH<br />

www.schiedel.at<br />

OHRA Regalanlagen GmbH<br />

www.ohra.at<br />

T.: +43 7236 21534<br />

Mapei Austria GmbH<br />

www.mapei.at<br />

MEA Bausysteme GmbH<br />

www.mea-group.com/de/<br />

building-systems<br />

info.mea-bausysteme.at@<br />

mea-group.com<br />

Tel: +43 (0)2782 83200-13<br />

Profibaustoffe Austria<br />

GmbH<br />

www.profibaustoffe.com<br />

Linzmeier Bauelemente<br />

GmbH<br />

www.linzmeier.de<br />

puren gmbh<br />

www.puren.com<br />

Knauf Insulation GmbH<br />

www.knaufinsulation.at<br />

Steinbacher Dämmstoffe<br />

GmbH<br />

www.steinbacher.at<br />

Wasserver-/Entsorgung<br />

ziegel<br />

FRÄNKISCHE Rohrwerke<br />

Gebr. Kirchner GmbH & Co.KG<br />

www.fraenkische.at<br />

Mall Umweltsystem<br />

www.mall-umweltsysteme.at<br />

Bauhütte Leitl-Werke GmbH<br />

www.leitl.at<br />

Impressum<br />

Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Mag. Alexandra Lehrer, 1170 Wien, Dornbacher Straße 93, Telefon: 01/478 81 70, E-Mail: baustoff@impactmedia.at, www.impactmedia.at;<br />

Chefredaktion: Mag. Alexandra Lehrer; Chefredaktion VBÖ: Mag. Susanne Aigner-Haas Redaktion: Maximilian Lehrer; DI Tom Cervinka; Peter Mayer; Anzeigen: Peter<br />

Mayer, p.mayer@impactmedia.at; Alexan<strong>der</strong> Riha, a.riha@impactmedia.at; Abonnementverwaltung: Daniela Brany, d.brany@impactmedia.at; Grafik und Layout: Nicolas Lehrer;<br />

Druck: Druckerei Robitschek, 1050 Wien; Jahresabonnement: Inland: EUR 91,-; Ausland: EUR 105,-. Das Abonnement ist jeweils einen Monat vor Jahresende kündbar, sonst gilt<br />

die Bestellung für das folgende Jahr weiter. Erscheinungsweise: 10 x jährlich. Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlegers gestattet. Angaben und Mitteilungen, welche von<br />

Firmen stammen, unterliegen nicht <strong>der</strong> Verantwortlichkeit <strong>der</strong> Redaktion, ihre Wie<strong>der</strong>gabe besagt nicht, dass sie die Meinung <strong>der</strong> Redaktion o<strong>der</strong> eine Empfehlung darstellen. Bezahlte<br />

Einschaltungen sind mit + o<strong>der</strong> promotion gekennzeichnet.<br />

4 . <strong>2021</strong> | 35


FORD<br />

ÖSTERREICHS<br />

NUMMER<br />

1*<br />

FORD – DIE MEISTVERKAUFTE<br />

NUTZFAHRZEUGMARKE ÖSTERREICHS<br />

In bewegten Zeiten bleiben wir die Nummer 1. Mit einem Antrieb, <strong>der</strong> die Wirtschaft des<br />

ganzen Landes stärkt und auch Sie in allen Lagen zuverlässig unterstützt. Sichern Sie sich<br />

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Bis zu<br />

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NoVA sparen. 1)<br />

Ford Transit Custom: Kraftstoffverbrauch kombiniert 7,0 – 9,0 l/100 km | CO 2<br />

-Emission kombiniert 184 – 236 g/km | (Prüfverfahren: WLTP)<br />

Ford Transit: Kraftstoffverbrauch kombiniert 7,8 – 11,6 l/100 km | CO 2<br />

-Emission kombiniert 205 – 305 g/km | (Prüfverfahren: WLTP)<br />

Symbolfotos. 1) Gültig bei Kaufvertragsabschluss und Zulassung bis 30. Juni <strong>2021</strong>. *Ford ist gemäß den Zulassungen im Jahr 2020 Österreichs Nummer 1 am Nutzfahrzeugmarkt bis 3,5 Tonnen.<br />

(Quelle: Statistik Austria)

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