2021-4-oebm-der-osterreichische-baustoffmarkt-CERESIT
- Keine Tags gefunden...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Der Österreichische Baustoffmarkt<br />
Österreichische Post Ag<br />
Mz 09z037955M<br />
impactmedia, Dornbacher Straße 93, 1170 Wien<br />
Fachmagazin für den Baustoff-Fachhandel & Baumärkte<br />
JG 51<br />
4.<strong>2021</strong><br />
So vielseitig<br />
wie Naturstein.<br />
Die schnelle Fuge<br />
CE 42 Trass Express<br />
•Für Natursteine, Marmor, Fliesen – mit Trass<br />
•Schnell erhärtend & begehbar nach 3 Std<br />
•Feine Fugenoptik bis 20 mm<br />
•Für innen und außen
www.erlus.com<br />
Qualitätsdächer von ERLUS<br />
ERLUS steht für höchste Produkt-Qualität aus Deutschland,<br />
seit über 175 Jahren. Innovative Entwicklung,<br />
Hightech-Fertigung und keramisches Know-how<br />
zeichnen den nachhaltigen ERLUS Dachziegel aus.<br />
Verarbeiter schätzen unsere Dachziegel wegen ihrer<br />
maßhaltigen Form und ihrer robusten, hagelsicheren<br />
Qualität. Überzeugen auch Sie sich von <strong>der</strong> guten<br />
Handhabung und dem perfekten Design! Wählen Sie<br />
aus 22 Modellen den passenden ERLUS Dachziegel<br />
für Ihr Haus!
e d I t o r I a l<br />
Weiterbildung muss Vorrang haben!<br />
CHRISTIAN FISCHER<br />
Präsident des<br />
Baustoff-Ausbildungszentrum<br />
Hinweis<br />
Die Covid Pandemie hat überall ihre Spuren hinterlassen, so auch beim<br />
Baustoff-Ausbildungszentrum. Selbst wenn die Baustoffhändler und Baumarktbetreiber<br />
über das abgelaufene Jahr kaum jammern können, war<br />
doch die Umsatzentwicklung im Vergleich zu vielen schwer gebeutelten Branchen<br />
sehr positiv. Der Ausbildungsbereich war durchaus in Mitleidenschaft gezogen,<br />
gerade bei Veranstaltungen, die von <strong>der</strong> Präsenz leben, war und ist daher Umdenken<br />
gefor<strong>der</strong>t. An dieser Stelle kann man den Verantwortlichen aus Organisation,<br />
Handel und Industrie nur gratulieren, innerhalb kurzer Zeit wurde ein Großteil<br />
des Seminarangebotes auf Distance Learning umgestellt. Damit wurde aber nicht<br />
nur das Format geän<strong>der</strong>t son<strong>der</strong>n es wurden auch neue Themen entwickelt, wie<br />
das Baustoff Speed Dating, das in komprimierter Form die Inhalte „on demand“<br />
erfolgreich präsentiert.<br />
Gleichzeitig wird intensiv an einer Weiterentwicklung des Seminarprogramms gearbeitet,<br />
sowohl im Produktbereich, als auch bei Verkaufstechnik- und Persönlichkeitsschulungen.<br />
Es konnten bekannte Unternehmen wie das Coaching-Institut zusätzlich<br />
gewonnen werden, um das Angebot für Sie zu erweitern. Geplant für dieses<br />
Jahr sind Coachingschwerpunkte zu den Themen Führung und Lea<strong>der</strong>ship. Hier<br />
geht es in erster Linie um praxisorientierte Führungsthemen die auf Mitarbeiter<br />
zugeschnitten sind, die Führungsaufgaben neu übernehmen o<strong>der</strong> als Betriebsnachfolger<br />
ins Unternehmen einsteigen. In vielen Unternehmen steht ein Generationenwechsel<br />
an und diese Herausfor<strong>der</strong>ung wollen wir durch ein maßgeschnei<strong>der</strong>tes<br />
Angebot unterstützen.<br />
Lei<strong>der</strong> ist die Ausbildung zum Diplom Bauprodukte Fachberater in dieser Seminarsaison<br />
teilweise den Beschränkungen zum Opfer gefallen. Online Seminare zum<br />
Thema Persönlichkeitsbildung sind nicht wirklich sinnvoll. Aber aufgeschoben ist<br />
nicht aufgehoben! Wo Licht ist, ist auch Schatten. Es stimmt mich durchaus nachdenklich,<br />
dass nicht mehr Fachhändler ihre Mitarbeiter motivieren, sich über diese<br />
Qualifizierung weiterzubilden. Daher ist dieses Editorial auch ein Appell an Sie,<br />
das Angebot des BA noch intensiver zu nutzen. Dass hier gute Arbeit geleistet wird,<br />
wurde nachhaltig unter Beweis gestellt und mehr als 10 000 ausgestellte BA-Pässe<br />
sprechen eine klare Sprache. Wenn Ihr Interesse geweckt wurde, informieren Sie<br />
sich in <strong>der</strong> kommenden Seminarsaison rechtzeitig auf <strong>der</strong> Website baustoff-ausbildung.at<br />
über das Angebot im Detail.<br />
Selbst wenn schon Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist, wird uns Corona noch<br />
eine Zeit begleiten – nicht nur wirtschaftlich. Das BA wird sich jedenfalls für die<br />
kommende Seminarsaison ab Herbst <strong>2021</strong> auf alle Eventualitäten im Schulungsbereich<br />
vorbereiten.<br />
Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Bausaison, bleiben Sie gesund.<br />
Geschlechtsneutrale Formulierung<br />
zur Vereinfachung <strong>der</strong> lesbarkeit erfolgt im<br />
ÖBM keine geschlechtsneutrale Differenzierung,<br />
son<strong>der</strong>n es wird ausschließlich die<br />
männliche Form verwendet. Die Ausrichtung ist<br />
in jedem Fall geschlechtsunabhängig.<br />
4. <strong>2021</strong> | 3
Bild: Andreas Hafenscher<br />
12<br />
Bild: Knauf<br />
6 30<br />
Foto:Poschacher<br />
i n h a l t 4 . 2 0 2 1<br />
auftakt<br />
Gemeinsam besser – besser gemeinsam 6<br />
Interview mit ewald kronheim und Manfred Schreiner<br />
Nachgefragt 10<br />
lieferengpässe und rekordpreise<br />
bei kunststoff und Holz<br />
aktuell<br />
Steildach hat immer Saison 12<br />
Interview mit Johann Marchner<br />
Handel<br />
Ausbau des Leistungsportfolios 18<br />
eurobauStoff gesellschaftertagung Österreich<br />
SerIe – klIMa<br />
Es grünt so grün ... 16<br />
bauwerksbegrünung für das Mikroklima<br />
verbände<br />
buildingStar 19<br />
app-basierte ausbildng für den bustoffhandel<br />
UFEMAT-Board Meeting 22<br />
europäische Marktentwicklung im berblick<br />
auSbIldung<br />
Kein Tag wie <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e 28<br />
lehrlinge machen karriere –<br />
Interview mit thomas lehner, Poschacher baustoffe<br />
4 | 4 . <strong>2021</strong>
22<br />
Bild: CC0/pixabay.com<br />
11<br />
Bild: CC0/pixabay.com<br />
16<br />
FÜR JEDE ANWENDUNG<br />
EINE SUPER WAHL.<br />
www.lafarge.at<br />
Entscheidend für jeden Bau ist ein<br />
solides Fundament. Unsere Zemente<br />
sind regional und ökologisch.<br />
Und natürlich haben wir für jede<br />
Anwendung den richtigen Zement.<br />
Lafarge – Fundament <strong>der</strong> Zukunft.<br />
JETZT Lafarge APP<br />
RICHTIG BETONIEREN<br />
auf Ihr Handy laden!
auftakt<br />
t rockenbau<br />
Interview ewald kronheim und Manfred Schreiner<br />
Gemeinsam besser –<br />
besser gemeinsam<br />
Der trockene innenausbau hat sich in den vergangenen Jahrzehnten<br />
vom simplen Aufstellen einfacher und günstiger Raumtrennwände<br />
hin zu einer hochspezialisierten Branche entwickelt, die heute auf<br />
keiner Baustelle mehr wegzudenken ist. Mo<strong>der</strong>ne Trockenbausysteme<br />
übernehmen essentielle bauphysikalische Aufgaben im gebäude – vom<br />
Schall- über den Brand- bis hin zum Strahlenschutz. Das erfor<strong>der</strong>t nicht<br />
nur ein hohes Maß an bautechnischem Knowhow bei den Verarbeitern,<br />
son<strong>der</strong>n auch ein immer umfassen<strong>der</strong>es Fachwissen seitens des<br />
Baustoffhandels. Der ÖBM hat VBÖ-Präsident ewald Kronheim und<br />
den neuen Präsidenten des Verband Österreichischer Stuckateur-<br />
& Trockenbauunternehmungen, Manfred Schreiner, zur online-<br />
„Doppelconférence“ gebeten.<br />
EWALD KRONHEIM<br />
VBÖ-Präsident<br />
gF Kormann Bausoffe<br />
Foto: Franz Pflügl<br />
Herr Kronheim – was verbindet aus<br />
Ihrer Sicht den Trockenbaufachhandel<br />
und das ausführende Trockenbaugewerbe?<br />
Ewald Kronheim: Es gibt zwischen<br />
dem ausführenden Trockenbaugewerbe<br />
und dem Trockenbaufachhandel seit jeher<br />
eine sehr enge und gute Zusammenarbeit.<br />
Beide Branchen sind sehr spezialisiert<br />
und beim Fachhandel sehe ich<br />
gerade im Bereich des Trockenbaus eine<br />
deutliche Differenzierung zum Baustoffhandel<br />
„von <strong>der</strong> Stange“. Der Fachhandel<br />
hat hier sowohl was das Sortiment<br />
angeht, vor allem aber auch im Bereich<br />
<strong>der</strong> Logistik die Nase vorn. Und <strong>der</strong> Trockenbau<br />
an sich ist ja eine sehr mo<strong>der</strong>ne,<br />
zeitgemäße Bauweise mit großem<br />
Wachstumspotential nicht nur im Einfamilienhausbereich,<br />
son<strong>der</strong>n vor allem<br />
im urbanen Geschoßwohnungsbau und<br />
ebenso im Gewerbe- o<strong>der</strong> Bürobau. Ein<br />
Bereich, wo oft unter großem Zeit- und<br />
Kostendruck und in einem städtebaulich<br />
engem Umfeld gebaut werden muss – da<br />
ist unser Knowhow und unser Können<br />
in <strong>der</strong> Lager- und Transportlogistik ein<br />
wertvoller Beitrag für den ausführenden<br />
Trockenbauer.<br />
Der Leichtbau hat sich in den letzten<br />
Jahren vom einfachen Aufstellen von<br />
Trennwänden hin zu einem spezialisierten<br />
Gewerk entwickelt. Was muss<br />
ein Baustoffhändler hier leisten?<br />
Kronheim: Wir haben seit einigen<br />
Jahren eine eigene Trockenbauabteilung<br />
mit eigens geschulten Beratungsspezialisten.<br />
Teilweise kommen Mitarbeiter<br />
selbst aus dem Trockenbaugewerbe.<br />
Mittlerweile werden an den Trockenbau<br />
<strong>der</strong>art hohe Ansprüche gestellt,<br />
die man als „normaler“ Baustoffhändler,<br />
ohne entsprechendes Fachpersonal,<br />
nicht mehr erfüllen kann. Außerdem<br />
ist die Baustellenlogistik im Trockenbau<br />
ein großes Thema. In Graz-Reininghaus<br />
zum Beispiel, entstehen <strong>der</strong>zeit Gebäude<br />
MANFRED SCHREINER<br />
VÖTB-Präsident<br />
gF Schreiner Trockenbau<br />
Foto: Franz Pflügl<br />
mit bis zu 30 o<strong>der</strong> 40 Stockwerken, das<br />
heißt sämtliche Gewerke müssen in diesen<br />
Höhen versorgt werden. Ohne die<br />
entsprechende Speziallogistik hat man<br />
als Händler keine Chance mehr, diese<br />
Gewerke zu bedienen.<br />
Herr Schreiner, Ihre Zuständigkeit<br />
bzw. Verantwortung beginnt, wenn<br />
Sie das Material im Geschoß haben?<br />
Das bedeutet <strong>der</strong> Asset, den Ihnen<br />
<strong>der</strong> Baustoffhandel bietet, ist nicht in<br />
erster Linie das Wissen um den Trockenbau,<br />
son<strong>der</strong>n vorrangig die Logistik<br />
– also mehr o<strong>der</strong> weniger <strong>der</strong><br />
Transport und die Anlieferung an die<br />
Baustelle?<br />
6 | 4 . <strong>2021</strong>
auftakt<br />
t rockenbau<br />
Manfred Schreiner: Ja – beides! Es<br />
gibt ja mittlerweile eine Vielzahl an Produkten<br />
auf dem Markt, da sind wir für<br />
jede Anregung o<strong>der</strong> Information zu neuen<br />
Lösungen empfänglich und dankbar.<br />
Und eine reibungslose Logistik bei <strong>der</strong><br />
Anlieferung ist für uns als Ausführende<br />
essentiell. Darum suchen wir uns auch<br />
ausschließlich Fachhändler, die uns sowohl<br />
die fachliche Beratung als auch die<br />
Logistik bieten können.<br />
Das setzt seitens des Handels aber<br />
auch voraus, dass die Mitarbeiter im<br />
Handel speziell geschult sind. Gibt es<br />
hier eigene Trockenbauseminare?<br />
Kronheim: Natürlich bietet auch<br />
die Industrie explizit Schulungen für<br />
den Trockenbaufachhandel an, welche<br />
sich von den allgemeinen Schulungen<br />
des Baustoff-Fachhandels insofern unterscheiden,<br />
dass sie viel spezialisierter<br />
gestaltet sind und die Seminarteilnehmer<br />
einen tieferen Einblick in die Materialien<br />
und Anwendungsmöglichkeiten<br />
bekommen.<br />
Und wie ist das beim Gewerbe?<br />
Schreiner: Unsere Industrieschulungen<br />
unterscheiden sich von jenen<br />
des Fachhandels insofern, dass für die<br />
Ausführenden vor allem Schulungen in<br />
puncto Verarbeitung angeboten werden.<br />
Hinzu kommt, dass wir im Trockenbau<br />
seit einigen Jahren auch eine eigene<br />
Ausbildungsschiene haben. Und an <strong>der</strong><br />
HTL in Baden wird es künftig sogar ein<br />
eigenes Kolleg für Bautechnik mit Spezialfach<br />
Trockenbau geben.<br />
Hier reden wir aber von Planungsfachleuten,<br />
nicht aber von Ausführenden<br />
– o<strong>der</strong>?<br />
Schreiner: Wie in je<strong>der</strong> HTL liegt<br />
auch hier <strong>der</strong> Fokus auf <strong>der</strong> Planung,<br />
Die experten von Saint-gobain Rigips haben HoRST<br />
entwickelt, das erste Mengenermittlung-System,<br />
das alle Schritte <strong>der</strong> Projektierung digital abbildet:<br />
HoRST ist ein Hybrid aus Systemsuche, Mengenermittlung,<br />
zeitansätzen bis hin zur druckfähigen<br />
Bestellung – Artikelnummern inklusive.<br />
Registrierung & weitere informationen:<br />
https://horst.rigips.at/<br />
ja. Natürlich ist das ganze sehr theorielastig,<br />
aber wir haben zusätzlich ja auch<br />
noch den Lehrbauhof, wo theoretisch<br />
Gelerntes in <strong>der</strong> Praxis auch gezeigt und<br />
umgesetzt wird. Hier wie<strong>der</strong>um liegt <strong>der</strong><br />
Vorteil <strong>der</strong> Industrieschulungen, die in<br />
ihren Praxisräumen nicht nur Anwendungsbeispiele<br />
vorführen, son<strong>der</strong>n die<br />
Teilnehmer auch selbst die Materialien<br />
und ihre Möglichkeiten ausprobieren<br />
können.<br />
Heißt das also, dass <strong>der</strong> Handel die<br />
erste Anlaufstelle für Produktneuheiten<br />
von Seiten <strong>der</strong> Industrie ist?<br />
Kronheim: Ein produzierendes Unternehmen<br />
braucht eine gewisse Innovationsrate.<br />
Es muss auch einmal gesagt<br />
werden, dass unsere namhaften Anbieter<br />
hier absolut fe<strong>der</strong>führend sind. Abgesehen<br />
von regelmäßigen Neuheiten,<br />
werden ausgezeichnete Fachseminare<br />
und Schulungen für die Mitarbeiter im<br />
Fachhandel angeboten, um Ihre Innovationen<br />
auch auf die Baustellen zu bringen.<br />
Die machen schon sehr viel für den<br />
heimischen Markt, die Zusammenarbeit<br />
funktioniert auf beiden Ebenen ausgezeichnet<br />
– sowohl mit dem Handel als<br />
auch mit dem Gewerbe.<br />
Stichwort Ökologie: Können an<strong>der</strong>e<br />
Anbieter als die beiden heimischen<br />
Produzenten da (nicht) mithalten?<br />
Kronheim: Wenn wir vom ökologischen<br />
Fußabdruck ausgehen, sind<br />
auch Transportwege zu berücksichtigen.<br />
Da haben heimische Produzenten sicher<br />
einen Vorteil. Was das Thema Nachhaltigkeit<br />
und Ressourcenschonung betrifft<br />
so machen diese im Bereich Recycling<br />
ð<br />
Foto: Saint-gobain Rigips<br />
Regionale Wertschöpfungskette<br />
& Nachhaltigkeit<br />
Saint-gobain Rigips setzt auf die<br />
Kombination aus innovativen geprüften<br />
Systemen, nachhaltigen inhaltsstoffen<br />
und Öko-zertifizierungen. ein wichtiges<br />
Asset des Unternehmens ist<br />
<strong>der</strong> Rohstoff gips, <strong>der</strong> im Bergbau in<br />
grundlsee (Bad Aussee) und Puchberg<br />
am Schneeberg unter nachhaltigen<br />
Bedingungen gewonnen und laut Natura<br />
2000 rekultiviert und <strong>der</strong> Umwelt wie<strong>der</strong><br />
zugeführt wird.<br />
Die Nähe von Rohstoffgewinnung<br />
und Produktion bietet viele Vorteile: z.<br />
B. vom Bergbau grundlsee wird <strong>der</strong><br />
gipsrohstein mit einer 8,5 Meter langen<br />
Materialseilbahn in das Rigips-Werk in<br />
Bad Aussee transportiert, wodurch pro<br />
Jahr ca. 20.000 lkw-Fahrten o<strong>der</strong> ca.<br />
350 Tonnen Co 2<br />
eingespart werden.<br />
Nicht nur <strong>der</strong> Rohstoff gips stammt aus<br />
<strong>der</strong> Region, auch Verpackungsmaterialen<br />
und ähnliches werden weitgehend<br />
von regionalen Herstellern bezogen.<br />
zudem sichert regionale Produktion<br />
Arbeitsplätze. Die Standorte in Bad<br />
Aussee und Puchberg beschäftigen rund<br />
220 fair entlohnte Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter und tragen zur regionalen<br />
Wertschöpfung bei.<br />
Alle in Österreich hergestellten Rigips-<br />
Produkten dürfen sich seit Anfang des<br />
Jahres „produziert aus 100 Prozent<br />
grünstrom“ nennen, was den gesamten<br />
Co 2<br />
-Ausstoß um rund ein Drittel (!)<br />
reduziert. Und diese Reise ist noch lange<br />
nicht zu ende, denn <strong>der</strong> Saint-gobain<br />
Konzern hat sich das ziel gesetzt, bis<br />
2050 keine Kohlenstoff-emissionen mehr<br />
zu produzieren.<br />
4 . <strong>2021</strong> | 7
auftakt<br />
t rockenbau<br />
und Renaturaliesierung ausgezeichnete<br />
Arbeit. Das sollten Konsument auch<br />
wertschätzen.<br />
Schreiner: Das was wir von Rigips<br />
und Knauf geliefert bekommen, ist<br />
ökologisch gesehen komplett in Ordnung.<br />
Die produzieren ja quasi aus dem<br />
Berg raus, also reine Naturprodukte. Es<br />
gibt aber auch an<strong>der</strong>e Gipskartonplatten,<br />
die beispielsweise aus REA-Gips<br />
produziert werden, was ein Abfallprodukt<br />
<strong>der</strong> Industrie ist. Die haben an<strong>der</strong>e<br />
Strahlungswerte und <strong>der</strong>gleichen.<br />
Wir setzten als Verarbeiter auf die heimischen<br />
Produkte, bei denen wir uns<br />
sicher sein können, dass ein reines Naturprodukt<br />
zur Anwendung kommt. Ich<br />
möchte nicht wissen, was da aus Polen<br />
und Tschechien kommt. Immer wie<strong>der</strong><br />
hört man, dass diese Produkte stark von<br />
REA-Gips durchdrungen sind, was für<br />
mich einfach ein Abfallprodukt ist.<br />
Das bedeutet, dass Ihr Unternehmen<br />
ausschließlich Produkte <strong>der</strong> österreichischen<br />
Anbieter verarbeitet?<br />
Schreiner: Ja, denn wir verwehren<br />
uns gegen ausländische Anbieter. Immer<br />
wie<strong>der</strong> schwappt eine Platte aus dem<br />
Ausland herein, ohne ÖNOM, ohne<br />
CE-Kennzeichnung, aber billig. Die<br />
hält meist den Prüfungen nicht stand<br />
und verschwindet ganz schnell wie<strong>der</strong><br />
vom Markt! Also ja, wir setzen auf Knauf<br />
und Rigips!<br />
Cleaneo SySTeXX Acoustic Board sind<br />
gelochte gipsplatten zur Verbesserung <strong>der</strong><br />
Raumakustik. Sie ist <strong>der</strong> Systemträger für die<br />
Akustiktapete Cleaneo SySTeXX Silent.<br />
Bild: Knauf<br />
Herr Schreiner, <strong>der</strong> VÖTB hat gemeinsam<br />
mit an<strong>der</strong>en Verbänden die<br />
Broschüre „Das Bad“ herausgegeben.<br />
Was war die Absicht dahinter?<br />
Schreiner: „Das Bad“ erschien im<br />
vergangenen Jahr gemeinsam mit dem<br />
Fliesenverband und allen an<strong>der</strong>en an<br />
<strong>der</strong> Errichtung eines Bades beteiligten<br />
Gewerken. Je<strong>der</strong> Verband hat hier seine<br />
Probleme und Lösungen auf <strong>der</strong> Baustelle<br />
aufgezeigt, die dann in diese Broschüre<br />
eingeflossen sind. Im Grunde<br />
ist es ein Leitfaden, worauf man in <strong>der</strong><br />
Planung sowie in <strong>der</strong> Ausführung <strong>der</strong><br />
einzelnen Gewerke achten muss, damit<br />
ein reibungsloser Arbeitsablauf gewährleistet<br />
ist. Im Moment arbeiten wir an<br />
einer weiteren Broschüre „Der Schacht“,<br />
welche ebenso die Arbeit <strong>der</strong> einzelnen<br />
Gewerke erleichtern und Baufehler verhin<strong>der</strong>n<br />
soll.<br />
Und diese Broschüren sind für die<br />
einzelnen Gewerke als Nachschlagewerk<br />
gedacht?<br />
Schreiner: Ja, sie stehen auf unserer<br />
Website als Download zur Verfügung.<br />
Lei<strong>der</strong> wurde „Das Bad“ nie als gedruckte<br />
Broschüre herausgegeben, wir werden<br />
sie aber mit Ende des Jahres, gemeinsam<br />
mit „Der Schacht“ drucken lassen und<br />
verteilen.<br />
Hier sitzen nun zwei Präsidenten von<br />
zwei Verbänden. Ist auch hier eine<br />
intensivere Zusammenarbeit geplant<br />
bzw. worin könnte eine Zusammenarbeit<br />
bestehen?<br />
Kronheim: Ein zentrales Thema, das<br />
uns alle gleichermaßen betrifft, ist sicherlich<br />
die Digitalisierung. Hier kooperiert<br />
<strong>der</strong> VBÖ ja bereits mit dem ZIB<br />
und dem F.B.I. Mein Ziel ist es, mich<br />
hier auch mit Herrn Schreiner auszutauschen,<br />
weil die Beschleunigung von Abläufen<br />
sowohl dem Handel als auch dem<br />
Trockenbaugewerbe zu Gute kommt.<br />
Der erste Schritt war jener mit <strong>der</strong> Industrie<br />
einen Konsens zu finden, <strong>der</strong><br />
nächste muss sein, die Gewerbeverbände<br />
hier mit ins Boot zu holen. Aber es<br />
gibt ja bereits eine Zusammenarbeit, zumindest<br />
zwischen dem VÖTB und einzelnen<br />
Trockenbaufachhändlern, durch<br />
<strong>der</strong>en Mitgliedschaft im VÖTB.<br />
ð<br />
Fit in die Zukunft im<br />
Einklang mit <strong>der</strong> Umwelt<br />
Knauf als Familienunternehmen arbeitet<br />
in vielen Bereichen daran nachhaltig zu<br />
agieren und ist sich als einer <strong>der</strong> größten<br />
Arbeitgeber im ennstal seiner Verantwortung<br />
bewusst. Von e-Autos, mehreren e-<br />
Tankstellen auf dem Werksgelände, dem<br />
Transfer von Transporten von <strong>der</strong> Straße<br />
auf die Schiene angefangen bis hin zu<br />
den wirklich großen Themen wie <strong>der</strong><br />
Kreislaufwirtschaft. Denn <strong>der</strong> grundrohstoff<br />
gips kann ohne seine eigenschaften<br />
zu verlieren immer wie<strong>der</strong> ohne Begrenzung<br />
dem Kreislauf zugeführt werden.<br />
„Diese eigenschaft werden wir in den<br />
nächsten Jahren immer stärker nutzen<br />
und haben dafür auch in den letzten<br />
Jahren am Standort Weißenbach investiert,“<br />
erläutert Frau Mag. ingrid Janker,<br />
geschäftsführerin <strong>der</strong> Knauf gmbH.<br />
ein weiteres bedeutendes Thema für<br />
Knauf ist die zusammenarbeit mit dem<br />
Naturschutz um die vom Unternehmen<br />
genutzten Bergbaugebiete so zu gestalten,<br />
dass man mit gutem gewissen von<br />
einem ‚Ausborgen auf zeit‘ <strong>der</strong> genutzten<br />
Flächen reden kann.<br />
Knauf hat sich bereits vor <strong>der</strong> CoViD-19<br />
Pandemie eine Digitalisierungs- und<br />
innovationsstrategie zurechtgelegt, die<br />
auch <strong>2021</strong> weiterverfolgt wird. So werden<br />
auch dieses Jahr wie<strong>der</strong> zahlreiche<br />
innovationen auf den Markt präsentiert,<br />
wie beispielsweise das neuartige<br />
Cleaneo ® Systexx System. Bei dem zum<br />
Patent angemeldeten System verschwinden<br />
die löcher <strong>der</strong> Akustikloch-Platten<br />
dank speziellem Klebeverfahren hinter<br />
einer schalloffenen Tapete. Das ergebnis:<br />
eine glatte oberfläche aus glasvlies. Mit<br />
dieser innovation können Foyers, Besprechungs-<br />
und Wohnräume sowohl beim<br />
Neubau als auch im Nachhinein einfach<br />
akustisch optimiert werden.<br />
8 | 4 . <strong>2021</strong>
auftakt<br />
t rockenbau<br />
Schreiner: Ja, die wichtigsten Trockenbaufachhändler<br />
sind bei uns Mitglied.<br />
Wir sind aber auch gerade dabei<br />
unsere Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />
zu intensivieren. Hier<br />
muss ein Schulterschluss geschaffen<br />
werden, den wir bisher nicht hatten.<br />
In <strong>der</strong> Vergangenheit hat man uns eher<br />
als Gegner betrachtet, obwohl wir ja im<br />
Grunde die gleichen Interessen vertreten<br />
und die gleichen Ziele verfolgen, ob es<br />
dabei nun um Aus- und Weiterbildung,<br />
Fachkräftemangel o<strong>der</strong> die Lehrlingsausbilgung<br />
geht.<br />
Kronheim: Der Kontakt des VBÖ zur<br />
Wirtschaftskammer hat sich in den letzten<br />
Jahren sehr positiv entwickelt, was<br />
nicht zuletzt auch mit unserer Geschäftsführerin,<br />
Susanne Aigner-Haas, zu tun<br />
hat. Gerade was das Thema Lehrlingsausbildung<br />
anbelangt, so gibt es eine<br />
enge Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> WK. Ich<br />
denke eine gute Partnerschaft hängt immer<br />
auch stark von den handelnden Personen<br />
ab. Ich sehe die WK als politische<br />
Vertretung, unseren Verband als neutrale<br />
Plattform, die ihre Schnittmenge für gemeinsame<br />
Aktivitäten nutzen können.<br />
So haben beide Seiten ihre Berechtigung<br />
und gleichermaßen gilt dies auch für die<br />
Bauinnung und den VÖTB.<br />
Ein Thema, das sowohl den VBÖ als<br />
auch den VÖTB betrifft, ist die Suche<br />
nach Nachwuchskräften bzw. Lehrlingen.<br />
Schreiner: Das stimmt! Das ist ein<br />
sehr großes Thema. Im Moment bilden<br />
REA-Gips (Rauchgas-Entschwefelungs-Anlage)<br />
Als Rohstoff spielt neben Naturgips <strong>der</strong> sogenannte ReA-gips (gips aus Rauchgas-entschwefelungs-Anlagen)<br />
eine bedeutende Rolle für die gipsindustrie. ReA-gips entsteht<br />
bei <strong>der</strong> entschwefelung <strong>der</strong> Rauchgase von Kraftwerken, die mit fossilen Brennstoffen<br />
befeuert werden. er wird bei <strong>der</strong> nassen Rauchgasentschwefelung im Kalk(stein)<br />
waschverfahren nach <strong>der</strong> oxidation mit luft, <strong>der</strong> Abtrennung <strong>der</strong> gipskristalle sowie<br />
durch Waschen und Filtrieren gezielt gewonnen. ReA-gips besteht aus sehr feinteiligem<br />
Calciumsulfat in hoher Reinheit und ist ein direkt verwertbarer Rohstoff. ReA-gips entsteht<br />
nach den gleichen gesetzmäßigkeiten wie Naturgips. Nur läuft dieser Prozess im<br />
zeitraffertempo in wenigen Stunden ab, während die Natur Millionen Jahre zur Bildung<br />
<strong>der</strong> gipslagerstätten benötigte.<br />
wir österreichweit 40 Lehrlinge im ersten<br />
Lehrjahr aus. Das reicht bei weitem<br />
nicht und wir sind gezwungen auf ausländische<br />
Arbeitnehmer zurückzugreifen,<br />
die angelernt werden müssen. Es<br />
wird immer dringen<strong>der</strong>, dass wir hier<br />
Werbung machen und auch bei Berufsmessen<br />
präsent sind. Das heißt, auch<br />
hier wäre es schön, wenn wir vermehrt<br />
von <strong>der</strong> Wirtschaftskammer miteingebunden<br />
würden.<br />
Herr Kronheim, Ihr Unternehmen<br />
selbst bildet einige Lehrlinge aus. Wie<br />
kommen Sie zu Lehrlingen bzw. wie<br />
kommen die Lehrlinge zu Ihnen?<br />
Kronheim: Großteils tatsächlich über<br />
das AMS, aber immer mehr über Social<br />
Media, also unsere Website und Facebook.<br />
Wir sind aber auch auf Berufsmessen,<br />
wenn solche stattfinden, präsent<br />
bzw. engagieren uns bei Schulinformationstagen.<br />
Das alles ist ein enormer Aufwand,<br />
aber notwendig, um Nachwuchs<br />
zu bekommen. Wir haben auch gute Erfahrung<br />
mit Schülern gemacht, die sich<br />
in <strong>der</strong> Oberstufe entschließen eine Lehre<br />
zu beginnen. Ich befürchte aber in den<br />
nächsten Jahren, durch die Son<strong>der</strong>regelungen<br />
an den Schulen infolge <strong>der</strong> Coronakrise,<br />
wird dieses Potential kleiner<br />
werden.<br />
Schreiner: Also prinzipiell Mitarbeiter<br />
zu bekommen ist ja nicht das Problem.<br />
Das Problem ist halt qualifizierte<br />
Mitarbeiter zu bekommen. Wir müssen<br />
letztendlich das nehmen, was kommt –<br />
also wie gesagt: ausländische, ungelernte<br />
Arbeiter, die erst einmal zu Fachkräften<br />
ausgebildet werden müssen.<br />
Lieferengpässe führen zu Preiserhöhungen!<br />
In welchen Bereichen ist das<br />
beson<strong>der</strong>s stark zu spüren?<br />
Schreiner: Vor allem im Stahlsektor,<br />
also beispielsweise was Metallprofile betrifft.<br />
Mittlerweile stiegen die Preise seit<br />
Anfang des Jahres um rund 40 Prozent<br />
und es ist kein Ende in Sicht. Alle an<strong>der</strong>en<br />
für uns relevanten Produkte haben<br />
sich zwischen 3 und 5 Prozent Preiserhöhung<br />
eingependelt.<br />
Kronheim: Beim Trockenbau sind<br />
vor allem die Profile betroffen, das ist<br />
richtig, im Baustoffhandel gibt es aber<br />
Bereiche wo es tatsächlich Lieferengpässe<br />
bzw. zum Teil Produktionsausfälle<br />
gibt. Das betrifft zum Beispiel den<br />
gesamten PVC- und Kunststoffbereich.<br />
Wir als Handel können bzw. müssen<br />
da schon einiges auffangen, wenn wir<br />
aber selbst keine Ware bekommen, dann<br />
wird das für den Baufortschritt sämtlicher<br />
Bauvorhaben problematisch. Ende<br />
März hat es geheißen, dass die gesamte<br />
Kunststoffrohrproduktion fast gestoppt<br />
werden muss, weil das Vormaterial fehlt.<br />
Jetzt kann man sich vorstellen, was das<br />
für eine Baustelle bedeutet: Fehlen diese<br />
Grundmaterialien, so kann nicht einmal<br />
die Bodenplatte betoniert werden.<br />
Wie sieht das beim Gewerbe aus? Sie<br />
haben ja auch langfristige Aufträge:<br />
Wie Herr Kronheim sagte, einen Teil<br />
fängt <strong>der</strong> Handel ab, aber das Gewerbe<br />
kann ja die Preiserhöhungen nicht<br />
einfach so weitergeben!<br />
Schreiner: Nein kann es nicht, vor<br />
allem nicht bei Aufträgen, die bereits<br />
im Vorjahr mit Fixpreisen abgeschlossen<br />
wurden. Das bedeutet für uns, dass<br />
wir hier die zusätzlichen Kosten tragen<br />
müssen. In künftige Kalkulation werden<br />
wir wohl solche Preiserhöhungen<br />
von vornherein miteinbeziehen müssen.<br />
Mein dringen<strong>der</strong> Appell an die Industrie<br />
ist hier ein Besinnen auf unsere Partnerschaft,<br />
damit hier gemeinsam ein Konsens<br />
gefunden wird und das Gewerbe<br />
nicht die gesamte Preiserhöhung schlucken<br />
muss.<br />
4 . <strong>2021</strong> |<br />
9
nacHgefragt<br />
k unStStoff<br />
engpass<br />
Containermangel, Hurricans und Force Majeure<br />
Die Corona-Pandemie wirkt sich auch auf die internationalen Rohstoffmärkte<br />
bzw. die Rohstoff-Versorgung aus. Davon sind anscheinend auch technische<br />
Thermoplaste nicht ausgenommen, was zu engpässen für die Produzenten<br />
und teils massiven Preissteigerungen führt. Der ÖBM hat bei Franz grabner,<br />
geschäftsführer Pipelife Austria, und Wolfgang lux, geschäftsführer Poloplast,<br />
nachgefragt.<br />
ÖBM: Wie sieht die Situation für die<br />
Hersteller von Kunststoff-Rohren aus?<br />
Grabner: Bereits im letzten Quartal<br />
2020 sind die Preise für die Rohstoffe<br />
(PVC, PE und PP) massiv gestiegen.<br />
Dieser Trend setzt sich bisher auch im<br />
Jahr <strong>2021</strong> ungebremst fort. Zugleich ist<br />
die Verfügbarkeit <strong>der</strong> Rohstoffe so gering,<br />
dass ein Hersteller zu jedem Preis<br />
kaufen muss, wenn er die Warenverfügbarkeit<br />
gewährleisten will. Rohstoffe<br />
werden von den Produzenten <strong>der</strong>zeit –<br />
je nach Verfügbarkeit – an die Verarbeiter<br />
zugeteilt. Diese Entwicklung hat sich<br />
im April mit schlechterer Verfügbarkeit<br />
und einem drastischen Preissprung weiter<br />
verschärft.<br />
Die gute Baukonjunktur sorgt <strong>der</strong>zeit<br />
für eine starke Nachfrage nach Bauprodukten<br />
und somit auch nach Kunststoff-<br />
Rohrsystemen.<br />
Lux: Wir befinden uns in einer absoluten<br />
Extremsituation. Die Bedarfszahlen<br />
im Markt sind in den letzten<br />
vier Wochen explosionsartig gestiegen,<br />
gleichzeitig ist die Verfügbarkeit <strong>der</strong><br />
Rohstoffe zurückgegangen.<br />
An welchen Rohstoffen mangelt es<br />
konkret? Was sind die eigentlichen<br />
Hintergründe? Zunehmen<strong>der</strong> Verbrauch<br />
in <strong>der</strong> Verpackungsindustrie?<br />
Logistische Probleme bei <strong>der</strong> Lieferung<br />
etc?<br />
Grabner: Die Verknappung und die<br />
Preissteigerungen betreffen alle gängigen<br />
Werkstoffe, die bei <strong>der</strong> Kunststoffrohrproduktion<br />
zum Einsatz kommen – also<br />
Polyvinylchlorid (PVC), Polyethylen<br />
(PE) und Polypropylen (PP).<br />
Die Gründe für die Verknappung sind<br />
vielfältig. Zunächst einmal wurden im<br />
Zuge <strong>der</strong> Pandemie 2020 die Produktionskapazitäten<br />
und Lagerbestände <strong>der</strong><br />
Rohstoffproduzenten und ihrer Vorlieferanten<br />
– also die komplette Fertigungskette<br />
– heruntergefahren. Im letzten<br />
Quartal 2020 waren die Lagerstände dadurch<br />
sehr gering. Im Jahr <strong>2021</strong> ist die<br />
Nachfrage nach Kunststoffen aus allen<br />
Branchen wesentlich rascher angestiegen,<br />
als erwartet. Dies trifft insbeson<strong>der</strong>e<br />
für Asien und die USA zu. Diese saugen<br />
Rohstoffe quasi vom europäischen<br />
Markt ab, für die Hersteller ist dies infolge<br />
höherer Preise attraktiv.<br />
Gleichzeitig gibt es im heurigen Jahr<br />
eine beträchtliche Anzahl von technischen<br />
Anlagenausfällen (Force Majeure),<br />
was zu einem dramatischen Engpass<br />
führt. Darüber hinaus werden im<br />
Moment Anlagen zur Herstellung von<br />
Ausgangsmaterialien – wie zum Beispiel<br />
Ethylen – gewartet. Wenn die Ausgangsmaterialien<br />
nicht verfügbar sind, dann<br />
können daraus auch keine Kunststoffe<br />
wie Polyethylen erzeugt werden. Dieser<br />
Zeitpunkt für Wartungsarbeiten ist aus<br />
Sicht <strong>der</strong> Verarbeiter völlig unverständlich,<br />
aber offensichtlich bereits seit langem<br />
geplant und daher unaufschiebbar.<br />
Lux: In <strong>der</strong> Kunststoffbranche betrifft<br />
die Verknappung sehr viele Rohstofftypen.<br />
Für Poloplast sind es konkret die<br />
Werkstoffe Polypropylen und PVC, welche<br />
wir bereits seit Jahresbeginn nicht<br />
mehr in <strong>der</strong> von uns benötigten Menge<br />
von unseren Lieferanten beziehen können.<br />
Dazu kommen nicht vorhersehbar<br />
gewesene Force Majeure Fälle bei den<br />
Herstellern <strong>der</strong> Rohstoffe, die extrem<br />
starke Hurricane Saison in den USA<br />
gefolgt von einer Kältewelle zu Beginn<br />
des 1. Quartals 21. Verstärkt wurde dies<br />
noch durch den Containermangel für<br />
den internationalen Warenfluss.<br />
Wie wirkt sich das auf die Verfügbarkeit<br />
und die Preise von Kunststoffrohren<br />
aus?<br />
Grabner: Durch die im Vorjahr noch<br />
aufgebauten Lagerbestände sind wir mit<br />
einer sehr guten Warenverfügbarkeit ins<br />
Jahr gestartet. Damit konnten wir unseren<br />
Handelspartnern auch Lagereindeckungen<br />
im Februar vor <strong>der</strong> ersten<br />
unterjährigen Preiserhöhung im März<br />
ermöglichen.<br />
Die eklatanten Preissteigerungen aus<br />
dem ersten Quartal mussten wir ab<br />
1. März in unsere Verkaufspreise einrechnen.<br />
Die weitere Rohstoffpreisentð<br />
10 | 4 . <strong>2021</strong>
nacHgefragt<br />
H olz<br />
wicklung hat eine zweite Erhöhung ab<br />
1. Mai notwendig gemacht. Zeitlich gesehen<br />
hinken wir in <strong>der</strong> Kalkulation <strong>der</strong><br />
Verkaufspreise ohnehin immer hinterher.<br />
Eine Entspannung <strong>der</strong> Situation ist<br />
bis zum Sommer lei<strong>der</strong> nicht in Sicht.<br />
Im zweiten Quartal ist die Rohstoffverfügbarkeit<br />
so schlecht, dass wir nicht<br />
genügend Material zum Betrieb aller<br />
Anlagen bekommen werden. Wir setzen<br />
daher schon jetzt alle erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Maßnahmen, um die Versorgung <strong>der</strong><br />
Baustellen zu gewährleisten. Dazu zählt<br />
auch, dass Hamsterkäufe bis auf Weiteres<br />
nicht angenommen werden können.<br />
Dadurch sichern wir das Verkaufsgeschäft<br />
unserer Handelspartner und<br />
den laufenden Baustellenbetrieb <strong>der</strong><br />
Verarbeiter.<br />
Lux: Der Markt ist ab März in <strong>der</strong><br />
Kombination starken konjunkturelle<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Bauwirtschaft, Verknappung<br />
<strong>der</strong> Rohstoffe bei gleichzeitig<br />
stark steigenden Rohstoffpreisen, den<br />
dadurch erfor<strong>der</strong>lichen Preiserhöhungen<br />
<strong>der</strong> Industrie und <strong>der</strong> gezielten Bevorratung<br />
<strong>der</strong> Großhändler und Verarbeiter<br />
zur Absicherung <strong>der</strong> Lieferfähigkeit<br />
an seine absoluten Leistungsgrenzen<br />
gekommen. Poloplast hatte schon seit<br />
längerem externe Läger angemietet, um<br />
von Beginn des Jahres weg mit voller<br />
Kapazität zu produzieren. Trotz einem<br />
zuvor noch nie dagewesenen Lagerbestand<br />
an Rohrsystemen zu Jahresbeginn<br />
haben sich unsere Bestände bei Kanalrohren<br />
bis Mitte April nahezu halbiert.<br />
Der Zeitraum Mitte April bis Mitte Juni<br />
wird eine riesige Herausfor<strong>der</strong>ung für<br />
alle bleiben.<br />
Gibt es alternative Lieferanten o<strong>der</strong><br />
Rohstoffquellen?<br />
Grabner: Die Situation ist global so,<br />
dass ein Ausweichen auf bisher nicht<br />
genutzte Lieferanten nicht möglich ist.<br />
Darüber hinaus verteilen die Produzenten<br />
die verfügbaren Mengen auch<br />
aliquot nach den bisherigen Verkäufen<br />
an ihre Stammkunden.<br />
Lux: Aktuell nein, nachdem europaweit<br />
die mangelnde Verfügbarkeit von<br />
Rohstoffen die Konstante ist.<br />
verteuerung<br />
Rekordpreise bei Bauholz<br />
Wie kaum eine an<strong>der</strong>e Branche ist die Bauwirtschaft mehr o<strong>der</strong> weniger unbeschadet<br />
durch die Krise gekommen: 2020 bilanzierten die Bauunternehmen durch die Bank über den<br />
erwartungen und auch für das laufende geschäftsjahr sind die Auftragsbücher gut gefüllt.<br />
einzig das Baumaterial wird knapp, die Verfügbarkeit von Stahl, Beton, Kunststoffen o<strong>der</strong><br />
Holz ist <strong>der</strong>zeit massiv eingeschränkt – die Preise gehen durch die Decke.<br />
Die rasanteste Preisentwicklung<br />
verzeichnet aktuell <strong>der</strong> Holzmarkt.<br />
So stiegen in den vergangenen<br />
Monaten seit dem 4. Quartal 2020 nicht<br />
nur die Preise für Holzrohstoffe, son<strong>der</strong>n<br />
auch für Schnitt- o<strong>der</strong> Brettschichtholz<br />
um durchschnittlich knapp 30 Prozent.<br />
Holz wird knapp – sowohl auf dem heimischen<br />
Markt als auch international.<br />
Die teils stark eingeschränkte Verfügbarkeit<br />
sorgt für erste Lieferengpässe und<br />
droht laufende Bauvorhaben nicht nur<br />
massiv zu verteuern, son<strong>der</strong>n auch zeitlich<br />
zu verzögern.<br />
sehr langsamen Preissteigerungen wurde<br />
vor dem Winter deutlich weniger Holz<br />
geschlagen. Dazu kam <strong>der</strong> strenge Winter,<br />
<strong>der</strong> trotz steigen<strong>der</strong> Nachfrage eine<br />
spätere Holzeinbringung aus dem Gebirge<br />
deutlich erschwert hat. Damit wurde<br />
im ersten Quartal dieses Jahres deutlich<br />
weniger Bauholz produziert. In Kombination<br />
mit <strong>der</strong> regen Bautätigkeit lassen<br />
sich so die aktuellen Engpässe erklären.<br />
Laut Holzmarktbericht <strong>der</strong> Landwirtschaftskammer<br />
Österreich ist aber bis<br />
zum Sommer mit einer Entspannung<br />
<strong>der</strong> Situation zu rechnen.<br />
y<br />
Grund für den Mangel an Bauholz<br />
ist unter an<strong>der</strong>em das Überangebot an<br />
Schnittholz infolge des Schädlingsbefalls<br />
im Jahr 2019 und <strong>der</strong> damals damit<br />
einhergehende Preisverfall. Aufgrund<br />
<strong>der</strong> vom damaligen Preistief nur<br />
Bild: CC0/pixabay.com<br />
4 . <strong>2021</strong> | 11
tHeMa<br />
d acH<br />
Interview Johann Marchner, geschäftsführer tondach<br />
Steildach hat immer Saison<br />
einer aktuellen Umfrage <strong>der</strong> Wienerberger Österreich gmbH<br />
zufolge ist das Steildach die bevorzugte Dachform bei Häuslbauern<br />
und Hausbesitzern. Satte 86 Prozent <strong>der</strong> Befragten geben dem<br />
Steildach bei <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Dachform den Vorzug. Bei <strong>der</strong> eindeckung<br />
steht <strong>der</strong> ziegel hoch im Kurs – klassisch o<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>n, in einer<br />
umfangreichen Farbpalette zeigt sich einer <strong>der</strong> ältesten Baustoffe <strong>der</strong><br />
Menschheitsgeschichte nach wie vor aktuell, bautechnisch einwandfrei<br />
und gestalterisch vielseitig. im interview gibt Johann Marchner,<br />
Wienerberger-geschäftsführer, einen einblick hinter die Kulissen <strong>der</strong><br />
erfolgsgeschichte <strong>der</strong> Marke Tondach.<br />
Bild: Andreas Hafenscher<br />
JOHANN MARCHNER<br />
geschäftsführer Tondach<br />
ÖBM: Im vergangenen Jahr ist Tondach<br />
vergleichsweise gut durch die<br />
Krise gekommen. In Ihrer Konjunktur-Prognose<br />
(Anm. Red.: siehe<br />
ÖBM Ausgabe 1/<strong>2021</strong>) haben Sie<br />
für <strong>2021</strong>/22 eine schwierige Bausaison<br />
vorausgesagt. Wie schwierig wird<br />
<strong>2021</strong> aus jetziger Sicht?<br />
Johann Marchner: Ich denke da kann<br />
ich für die gesamte Baustoffindustrie<br />
sprechen: In diesem Jahr hatten wir<br />
doch wie<strong>der</strong> einmal einen strengen Winter<br />
– das heißt im Jänner und Februar<br />
konnte – im Gegensatz zu den Vorjahren<br />
– praktisch nicht gebaut werden. Mit<br />
März haben wir einen sehr ordentlichen<br />
Baustart hingelegt und den Jahresbeginn<br />
kompensiert. Zudem gibt es sicher auch<br />
Nachhol-Effekte aus dem vergangenen<br />
Jahr. Alles in allem kann man sagen, dass<br />
wir bis ins dritte Quartal vollbeschäftigt<br />
sind. Aber wir fahren immer noch auf<br />
Sicht – wie es danach weitergeht, ob die<br />
Pandemie uns weiter in Griff hält bzw.<br />
mit welchen langfristigen Auswirkungen<br />
sich die Baubranche konfrontiert sieht,<br />
kann man heute noch nicht einschätzen.<br />
Der Oster-Lockdown hier im Osten<br />
Österreichs ist für Tondach kein Problem?<br />
Da haben wir als Bauindustrie ebenso<br />
wie das Baugewerbe und die Zulieferer<br />
das Glück, dass bis auf ein paar Wochen<br />
im vergangenen Jahr, praktisch alle Baustellen<br />
durchgelaufen sind. Das hat vor<br />
einem Jahr noch ganz an<strong>der</strong>s ausgesehen<br />
– da waren sich die Sozialpartner<br />
noch unsicher, ob Baustellen offen bleiben<br />
o<strong>der</strong> nicht, welche Rahmenbedingungen<br />
einzuhalten sind etc. Das war<br />
aber schnell geklärt und es lief danach<br />
alles reibungslos weiter. Derzeit sehe ich<br />
keine Tendenz, dass durch Corona irgendwelche<br />
Baustellen verschoben werden.<br />
Laut aktueller Wienerberger-Umfrage<br />
ist für 86 Prozent <strong>der</strong> Häuslbauer und<br />
Hausbesitzer das Steildach ihre erste<br />
Wahl. Ist das nicht sehr hochgegriffen<br />
bzw. entspricht das <strong>der</strong> gebauten<br />
Realität?<br />
Marchner: Da muss man sicherlich<br />
eine Trennlinie ziehen zwischen dem<br />
was beliebt ist und was dann tatsächlich<br />
auch gebaut wird. Das Flachdach<br />
ist aufgrund <strong>der</strong> Vorliebe vieler Planer<br />
und Bauherren für kubusartige Architektur<br />
sehr in Mode gekommen. Gleichzeitig<br />
bestätigen uns aber viele Dachdecker<br />
wie<strong>der</strong> einen Anstieg <strong>der</strong> Nachfrage<br />
beim Steildach, das mit regionalen Unterschieden,<br />
in unseren Breiten seine Bedeutung<br />
nie verloren hat.<br />
Das heißt wir sprechen hier von einem<br />
klaren Ost-West-Gefälle?<br />
Eindeutig – das hängt nicht zuletzt<br />
mit den Nie<strong>der</strong>schlagsereignissen zu-<br />
12 | 4 . <strong>2021</strong>
tHeMa<br />
d acH<br />
sammen. Man weiß ganz klar, je steiler<br />
das Dach, umso besser lässt sich beispielsweise<br />
die Schneelast abtragen. Wir<br />
haben in Österreich bzw. Mitteleuropa<br />
ja mitunter auch sehr massive Nie<strong>der</strong>schläge,<br />
das führt bei vielen zu einem<br />
Umdenken. Dazu kommen immer heißere<br />
Sommer – und auch da hat das<br />
Steildach eine gewisse Klima-Resilienz.<br />
Nach dem Vorbild unserer Großeltern<br />
und Urgroßeltern werden heute auch<br />
die Dachüberstände wie<strong>der</strong> größer. Das<br />
schützt vor Wind und Wetter und beschattet<br />
im Sommer die Fassade, womit<br />
man einen ganz natürlichen Kühleffekt<br />
am Haus generiert – ganz ohne Technikeinsatz.<br />
Sind denn Wind und Wetter tatsächlich<br />
ein Verkaufsargument? Geht es<br />
nicht eher darum, welchen Stil <strong>der</strong><br />
Bauherr bevorzugt?<br />
Ganz wesentlich bei dieser Diskussion<br />
ist <strong>der</strong> Dachdecker. Er berät den<br />
Kunden aus erster Hand und macht natürlich<br />
auf die Vorteile eines Steildaches<br />
bezüglich Witterung aufmerksam. Viel<br />
wichtiger ist in diesem Kontext aber <strong>der</strong><br />
Einsatz regenerativer Energie, also Photovoltaik.<br />
Die Integration am Steildach<br />
gestaltet sich meist einfacher und auch<br />
optisch spricht hier einiges für das geneigte<br />
Dach. Hinzu kommt noch die<br />
Möglichkeit <strong>der</strong> In-Dach-Lösung, die<br />
im Vergleich zur Auf-Dach-Lösung zwar<br />
teurer ist, optisch aber wesentlich ansprechen<strong>der</strong><br />
und auch das Anbringen<br />
von Schneelastsicherungen zulässt. Aber<br />
auch in diesem Bereich arbeiten wir eng<br />
mit den Dachdeckern zusammen und<br />
unterstützen diese – vor allem dann,<br />
wenn es um spezifische Planungen geht.<br />
Wie schaut denn diese Unterstützung<br />
aus?<br />
Wir stehen kurz vor <strong>der</strong> Markteinführung<br />
eines neuen digitalen Tools für den<br />
Dachdecker. Es handelt sich hierbei um<br />
ein Planungsinstrument, das die normgerechte<br />
Dachplanung am Laptop ermöglicht.<br />
Miteingebunden sind hier außerdem<br />
Kalkulationsmodule externer Anbieter.<br />
Das ermöglicht dem Dachdecker eine direkte<br />
Angebotslegung auf Basis <strong>der</strong> zur<br />
Verfügung stehenden Daten.<br />
Der Dachziegel ist einer <strong>der</strong> ältesten<br />
Baumaterialien. Was unterscheidet<br />
den neuen Dachziegel von einem<br />
Klassischen, den man schon vor 100<br />
Jahren verwendet hat?<br />
Grundsätzlich gibt es noch sehr viele<br />
Gemeinsamkeiten. Die Basis bei <strong>der</strong><br />
Herstellung ist nach wie vor <strong>der</strong> keramische<br />
Werkstoff. Geän<strong>der</strong>t haben<br />
sich die Fertigungsverfahren und auch<br />
die Gestaltungsmöglichkeiten wurden<br />
verfeinert. Was mich aber immer wie<strong>der</strong><br />
fasziniert ist, dass ein 40 Jahre alter<br />
Dachziegel fast so aussieht als wäre er<br />
neu. Das zeigt, wie wertbeständig dieses<br />
Material ist.<br />
Ziegel müssen gebrannt werden, das<br />
erfor<strong>der</strong>t Energie! Wie geht Tondach<br />
mit Umweltauflagen um? Wie kann<br />
das Unternehmen CO 2<br />
einsparen?<br />
Ziegel ist ein nachhaltiger Werkstoff<br />
mit einer enorm langen Lebensdauer.<br />
Aber Sie haben schon recht. Auch wir<br />
hinterlassen einen ökologischen Fußabdruck<br />
und unsere Anstrengungen müssen<br />
sich darauf konzentrieren, diesen<br />
weiter zu reduzieren und letztendlich auf<br />
nahezu Null zu bringen. Sieht man sich<br />
die komplette Lebenszykluskurve eines<br />
Dachziegels an, so erkennt man, dass<br />
wir erstens unsere Rohstoffe regional<br />
abbauen, die Transportwege zum Werk<br />
extrem kurz sind und das Endprodukt<br />
nach Ablauf seiner Lebenszeit wie<strong>der</strong><br />
in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt<br />
werden kann.<br />
Gerade beim Rückbau von Gebäuden<br />
ist <strong>der</strong> Dachziegel jener Teil, <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s<br />
einfach wie<strong>der</strong>zuverwerten ist, da<br />
keine an<strong>der</strong>en Komponenten beteiligt<br />
sind.<br />
Was das CO 2<br />
betrifft, so haben wir<br />
zwei Pilotprojekte, wo Wärmepumpen<br />
zum Einsatz kommen, die die Prozessenergie<br />
in Wärmeenergie umwandeln.<br />
Grundsätzlich arbeiten wir daran, unseren<br />
CO 2<br />
-Fußabdruck um mehr als<br />
80 Prozent zu reduzieren. Aber im Grunde<br />
reden wir hier von einem gesellschaftlichen<br />
Problem, das die gesamte Industrieproduktion<br />
betrifft. Die Frage muss<br />
ð<br />
Das Steildach ist für 86 % <strong>der</strong> Österreicher die<br />
bevorzugte Dachform.<br />
Bild: Andreas Hafenscher<br />
4 . <strong>2021</strong> | 13
tHeMa<br />
d acH<br />
letztendlich lauten, ob wir uns neueste<br />
saubere Fertigungstechnologien leisten<br />
wollen. Ich bin <strong>der</strong> Meinung, wir werden<br />
uns das leisten müssen.<br />
Die Zementindustrie hat bereits vor<br />
vielen Jahren angeregt Rohstoffkataster<br />
zu erstellen, um sicherzustellen,<br />
dass mögliche Abbaugebiete nicht<br />
verbaut werden und Industrieproduzenten<br />
den Zugang zu Rohstoffen verlieren.<br />
Wie sieht das bei Tondach bzw.<br />
Wienerberger aus?<br />
Ja, es gibt umfassende Kataster, vor<br />
allem die Mineralstoffindustrie ist hier<br />
recht gut aufgestellt. Aber dennoch<br />
muss es die Aufgabe einer jeden Industrie<br />
sein, sorgsam mit den vorhandenen<br />
Rohstoffen umzugehen. Dazu gehört<br />
natürlich die Wie<strong>der</strong>verwertung <strong>der</strong><br />
Rohstoffe. Dies setzt allerdings voraus,<br />
dass die Industrien die Materialien auch<br />
zurückbekommen. Hier muss ein Umdenken<br />
bezüglich des gesamten Gebäudedesigns<br />
stattfinden, nämlich insofern,<br />
dass Gebäude sauber rückgebaut und die<br />
verwendeten Materialien wie<strong>der</strong> in den<br />
Produktionsprozess eingebunden werden<br />
können.<br />
Wienerberger gehört seit Jahrzehnten<br />
zu den handelsfreundlichsten Industrien.<br />
Wie sieht das bei Tondach aus?<br />
Ist Tondach handelsfreundlich?<br />
Mit ganz wenigen Ausnahmen ist<br />
Tondach ein sehr handelsfreundliches<br />
Unternehmen. Unter den Baustoff-<br />
Fachhändlern gibt es ja auch einige<br />
hochprofessionelle Dachfachhändler.<br />
Sowohl für den Fachhändler als auch für<br />
den Dachdecker bieten wir im Rahmen<br />
unserer Dachakademie umfangreiche<br />
Schulungen an. Es geht darum, dass <strong>der</strong><br />
Handel seine Kunden bestmöglich beraten<br />
kann. Und je mehr <strong>der</strong> Händler für<br />
ein Thema brennt, desto professioneller<br />
kann er seine Kunden auch beraten und<br />
letztendlich ein Produkt bzw. eine Lösung<br />
verkaufen. Natürlich würden wir<br />
uns noch mehr Händler wünschen, die<br />
sich auf das Dach spezialisieren. Denn<br />
gerade dieser Bereich ist von Händlerseite<br />
noch nicht ausgeschöpft. Hier sehen<br />
wir noch sehr großes Potential.<br />
Das Thema Digitalisierung ist brisanter<br />
denn je. Der VBÖ bemüht sich<br />
gemeinsam mit an<strong>der</strong>en Verbänden<br />
die Digitalisierung im Handel voranzutreiben.<br />
Unterstützen Sie diese Initiative?<br />
Ich bin froh, dass es nun einen neuen,<br />
gemeinsamen Ansatz <strong>der</strong> Verbände gibt,<br />
das Thema „Digitalisierung“ voranzutreiben.<br />
Wienerberger ist als Marktführer<br />
natürlich dabei und wir wollen unseren<br />
Beitrag dazu leisten, dass <strong>der</strong> Datenaustausch<br />
besser funktioniert. Meines Erachtens<br />
liegt das größte Problem in <strong>der</strong><br />
Standardisierung <strong>der</strong> Stammdaten, denn<br />
solange man nicht ein wenig vom eigenen<br />
Warenwirtschaftssystem abrückt,<br />
wird das nicht funktionieren. Wenn sich<br />
je<strong>der</strong> seine eigene Datenwelt baut, dann<br />
kann die Standardisierung nicht funktionieren.<br />
Dennoch möchte ich hier anmerken,<br />
dass es natürlich auch Händler<br />
gibt, bei denen das sehr gut funktioniert<br />
und wo vor allem an das Thema Logistik<br />
immer professioneller herangegangen<br />
wird. Denn die logistischen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
werden immer komplexer<br />
und erfor<strong>der</strong>n hochkompetent strukturierte<br />
Abläufe. Und das ist etwas, wo<br />
<strong>der</strong> Handel ein sehr wertvoller Partner<br />
für uns ist.<br />
Zum Abschluss noch: Was wünschen<br />
Sie sich für die Zukunft? Was von <strong>der</strong><br />
Politik?<br />
Ich denke die Politik sollte Rahmenbedingungen<br />
schaffen, damit wir als Industrie<br />
nachhaltiger arbeiten können.<br />
Vor allem sollte <strong>der</strong> Diskussion „Was ist<br />
<strong>der</strong> bessere Werkstoff“ ein Riegel vorgeschoben<br />
werden. Ich wünsche mir hier<br />
von den Verantwortlichen mehr Objektivität<br />
und vor allem die intensive Beschäftigung<br />
mit den Unternehmen und<br />
den Materialien.<br />
Und was wünschen Sie sich vom VBÖ?<br />
Der VBÖ leistet gute Arbeit. Der Austausch<br />
zwischen Industrie und dem Verband<br />
ist ein sehr guter. Ich wünsche mir,<br />
dass weiterhin mit Offenheit und Transparenz<br />
gearbeitet wird. Dann wird es uns<br />
auch gelingen gemeinsam die Zukunft<br />
zu gestalten.<br />
„Die Besten <strong>der</strong> Branche <strong>2021</strong>“<br />
Die Branchenbefragung zur ermittlung „Die Besten <strong>der</strong> Branche <strong>2021</strong>“ startet<br />
heuer am 28. April und läuft bis zum 20. Mai <strong>2021</strong>! Heuer werden erstmals<br />
die handelsfreundlichsten industrien in acht Sortimentsbereichen ermittelt.<br />
Die Prämierungen <strong>der</strong> Clustersieger und <strong>der</strong> gesamtsieger, sind ein Highlight<br />
des Programmes <strong>der</strong> Baustoffhandelstagung in Bad loipersdorf.<br />
14 | 4 . <strong>2021</strong>
GEHT NICHT,<br />
GIPS‘ NICHT!<br />
www.knauf.at
Bild: CC0/pixabay.com<br />
Schon jetzt lebt über die Hälfte<br />
aller Menschen in urbanen Ballungsräumen.<br />
Waren es in den<br />
1950er Jahren noch knapp 30 Prozent<br />
<strong>der</strong> Weltbevölkerung, so soll in<br />
den kommenden zwei Jahrzehnten<br />
die Zahl <strong>der</strong> Stadtbewohner auf über<br />
60 Prozent anwachsen. Ein Abflachen<br />
<strong>der</strong> Wachstumskurve o<strong>der</strong> gar eine Umkehr<br />
ist nicht absehbar. Die Folgen sind<br />
neben dem immer rasanteren Flächenbauwerksbegrünung<br />
Begrünte gebäude sind mehr als nur Fassadenbehübschung. grüne Wände tragen wesentlich zur Verbesserung<br />
des Mikroklimas bei, schützen vor sommerlicher überhitzung und verbessern das Mikroklima nachhaltig.<br />
Es grünt so grün …<br />
Urbane grünflächen sind oasen <strong>der</strong> Ruhe und erholung. Stadtgärten, Parks, Alleen, grünstreifen o<strong>der</strong><br />
grüne innenhöfe leisten einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des städtischen Kleinklimas. Sie<br />
spenden Schatten und helfen sommerliche Temperaturspitzen abzufe<strong>der</strong>n. Vor allem vor dem Hintergrund<br />
des Klimawandels ist das städtische grün ein wertvolles gut. Wertvoll und heiß begehrt – sowohl bei<br />
den Bewohnern <strong>der</strong> Stadt als auch bei den immobilienentwicklern, für die (Bau)grund und Boden viel zu<br />
wertvoll sind, um einfach nur „ungenutzt“ brach zu liegen. Die Städteplaner <strong>der</strong> zukunft sind gefor<strong>der</strong>t<br />
Architektur und grünraum neu zu denken und aus dem bloßen Nebeneinan<strong>der</strong> ein Miteinan<strong>der</strong> zu machen.<br />
fraß <strong>der</strong> Stadt ins Umland auch die zunehmende<br />
Verdichtung <strong>der</strong> Innenstädte.<br />
Immer schneller, immer dichter, immer<br />
höher wachsen die Gebäude in immer<br />
schwindelerregen<strong>der</strong>e Höhen. Genauso<br />
wie die Grundstückspreise! Mit <strong>der</strong><br />
urbanen Bewohnerdichte steigen auch<br />
Verkehr, Smog, Luftverschmutzung und<br />
Feinstaubbelastung. Die ungeheuren<br />
Speichermassen aus Beton und Asphalt<br />
treiben zudem auch Tagestemperaturen<br />
in die Höhe und verhin<strong>der</strong>n ein nächtliches<br />
Abkühlen <strong>der</strong> Stadtluft. Immer<br />
mehr Städten droht in den Sommermonaten<br />
<strong>der</strong> Klimakollaps.<br />
gRüNe ARCHiTeKTUR<br />
Es geht aber auch an<strong>der</strong>s: Weltweit haben<br />
die Stadtverwaltungen die Bedeutung<br />
von innerstädtischem Grün, von<br />
Pflanzen in <strong>der</strong> Stadt erkannt. Wo kaum<br />
noch Freiflächen für Grünanlagen zur<br />
16 | 4 . <strong>2021</strong>
aktuell<br />
k lIMa<br />
Verfügung stehen, gewinnen die Gebäude<br />
selbst als Begrünungsflächen an Bedeutung.<br />
Die Bauwerksbegrünung stellt<br />
eine Möglichkeit dar, Städte wie<strong>der</strong> lebenswerter<br />
zu machen, wirkt sich positiv<br />
auf das urbane Klima aus und sorgt für<br />
psychische und physische Gesundheit<br />
<strong>der</strong> Stadtbewohner.<br />
gRüN STATT gRAU<br />
„Begrünungstechnologien liefern einen<br />
wertvollen Beitrag, um die dringend<br />
notwendige Anpassung unserer Städte<br />
und Gebäude an den Klimawandel zu<br />
bewerkstelligen“, heißt es im Austrian<br />
Green Market Report, <strong>der</strong> erstmals umfassendes<br />
Zahlenmaterial über die heimische<br />
Bauwerksbegrünungsbranche<br />
liefert. Fe<strong>der</strong>führend bei <strong>der</strong> Erstellung<br />
dieser ersten Bestandsaufnahme war die<br />
Plattform „GRÜNSTATTGRAU“ des<br />
österreichischen Verbandes <strong>der</strong> Bauwerksbegrünung<br />
(VfB). Im Rahmen <strong>der</strong><br />
Marktforschungsinitiative <strong>der</strong> Europäischen<br />
Fö<strong>der</strong>ation <strong>der</strong> Bauwerksbegrünungsverbände<br />
(EFB) und <strong>der</strong> Innovation<br />
Management Group GmbH (IMG)<br />
führte <strong>der</strong> VfB die Marktforschung in<br />
Österreich durch. „Endlich haben wir<br />
fundierte Zahlen und Fakten, mit denen<br />
wir nachweisen können, wie wichtig<br />
die Bauwerksbegrünung ist“, lautet das<br />
Resümee von Gerold Steinbauer, VfB-<br />
Präsident und Mitbegrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> EFB.<br />
Die Zahlen, die er in Bezug auf die heimische<br />
Begrünungsbranche nennt, sind<br />
beeindruckend: „Eine Million Quadratmeter<br />
Dachbegrünung, 40.000 Quadratmeter<br />
begrünte Fassaden und rund<br />
4.000 Quadratmeter Innenwandbegrünung<br />
werden jährlich in Österreich installiert.<br />
Sie leisten einen zukunftsweisenden<br />
Beitrag zur Anpassung an den<br />
Klimawandel.“<br />
Und auch hier hat Wien die Nase vorn,<br />
ist sie doch beispielsweise auch eine<br />
<strong>der</strong> wenigen Großstädte, die auf einen<br />
Nationalpark innerhalb <strong>der</strong> Stadtgrenzen<br />
verweisen kann. Im Ranking „The<br />
World’s 10 Greenest Cities 2020“ <strong>der</strong><br />
kanadisch-amerikanischen Consulting-<br />
Agentur Resonance wurde Wien aus<br />
weltweit insgesamt 100 untersuchten<br />
Städten vor München, Berlin und Madrid<br />
auf Platz 1 gewählt. „Das ausgezeichnete<br />
Abschneiden unserer Stadt<br />
im Ranking zeigt, dass Wien in vielen<br />
Bereichen Vorbild für an<strong>der</strong>e Metropolen<br />
ist. Die Parks und das viele Grün in<br />
<strong>der</strong> Stadt, das für alle Wienerinnen und<br />
Wiener zugänglich ist, macht die hohe<br />
Lebensqualität in <strong>der</strong> Stadt aus. Parks<br />
und <strong>der</strong> Wienerwald sind auch ein wichtiges<br />
Gut in Zeiten des Klimawandels“,<br />
kommentiert Bürgermeister Michael<br />
Ludwig die Auszeichnung.<br />
WAS BegRüNTe DäCHeR UND FAS-<br />
SADeN leiSTeN KÖNNeN<br />
Das Leistungsspektrum von begrünten<br />
Dächern und Fassaden reicht von <strong>der</strong><br />
Funktion als Wasserspeicher, über die<br />
Beeinflussung des Mikroklimas bis hin<br />
zur Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualität.<br />
Zudem sind Bauwerksbegrünungen<br />
auch in ökologischer wie ökonomischer<br />
Hinsicht eine intelligente Alternative zu<br />
grauen Betonwüsten.<br />
Durch den hohen Versiegelungsgrad<br />
in den Städten kann Regenwasser nicht<br />
in den Boden eindringen. Das belastet<br />
Kanalsysteme und kann bei extremen<br />
Nie<strong>der</strong>schlagsmengen zu Überflutungen<br />
führen. Bauwerksbegrünungen nehmen<br />
– ebenso wie <strong>der</strong> natürlich Boden – Wasser<br />
auf und geben es über die Pflanzen<br />
und Substrate zeitverzögert wie<strong>der</strong> an<br />
die Atmosphäre ab. Das entlastet nicht<br />
nur die Kanalisation, son<strong>der</strong>n trägt auch<br />
zur Luft- und Klimaqualität im Umfeld<br />
bei.<br />
Darüber hinaus fungieren vor allem<br />
begrünte Fassaden als natürliche Klimaanlage<br />
für den Außenbereich. Pflanzen<br />
an den städtischen Fassaden produzieren<br />
nicht nur Sauerstoff und verbessern die<br />
Luftqualität, sie verdampfen auch Wasser<br />
und entziehen damit <strong>der</strong> Umgebung<br />
Wärmeenergie. Dadurch entsteht ein<br />
natürlicher Kühlungseffekt. Aber auch<br />
für die Innenräume sorgen Pflanzen auf<br />
dem Dach und an <strong>der</strong> Fassade für mehr<br />
Innenraumqualität: Blattwerk an <strong>der</strong><br />
Fassade erhitzt sich nur unwesentlich<br />
mehr als die Umgebungsluft und schützt<br />
damit auch die Fassade bzw. das Gebäude<br />
selbst vor Überhitzung – auch ganz<br />
ohne technische Klimaanlage. Positiver<br />
Nebeneffekt ist eine deutliche Senkung<br />
<strong>der</strong> Energiekosten. Im Winter lassen die<br />
meisten Kletterpflanzen ihr Blätterkleid<br />
fallen und die Sonne kann das Gebäude<br />
erwärmen.<br />
y<br />
gemeindeamt Wr. Neudorf: Die Pflanzenwand ermöglicht die Verbindung von klarer Architektur<br />
und blühen<strong>der</strong> Abwechslung über die Jahreszeiten, kombiniert passive gebäudekühlung<br />
und Artenvielfalt, verwirklicht die Synergie aus Natur und Technik und gibt <strong>der</strong> natürlichen<br />
Umwelt die bei <strong>der</strong> Bebauung verloren gegangenen Flächen wie<strong>der</strong> zurück.<br />
leBeNSWeRTe gRüNe STäDTe<br />
Seit Jahren führt die österreichische<br />
Bundeshauptstadt die Liste <strong>der</strong> lebenswertesten<br />
Städte an. Neben Sicherheit,<br />
Versorgung mit leistbarem Wohnraum,<br />
Arbeitsplätzen o<strong>der</strong> öffentlichem Verkehr<br />
haben auch Luftqualität und die<br />
Dichte an innerstädtischen Grünflächen<br />
einen wesentlichen Einfluss auf die Platzierung<br />
im internationalen Ranking.<br />
Bild: gRüNSTATTgRAU<br />
4 . <strong>2021</strong> | 17
Handel eurobauStoff<br />
eurobaustoff gesellschaftertagung Österreich im frühjahr <strong>2021</strong><br />
Ausbau des Leistungsportfolios<br />
Nachdem bereits die Herbsttagung <strong>der</strong> österreichischen gesellschafter <strong>der</strong><br />
Kooperation eiURoBAUSToFF als live-Stream stattgefunden hatte, erfolgte<br />
auch die diesjährige Frühjahrstagung ende März auf dem digitalen Weg.<br />
Auf <strong>der</strong> Tagungsagenda standen dabei wie<strong>der</strong> aktuelle kooperations- und<br />
österreichspezifische Themen. Mit einem Plus von 12,3 % gegenüber dem<br />
Vorjahr und einem einkaufsvolumen von 7,48 Mrd. eUR sei es gelungen, 2020<br />
in neue Dimensionen vorzustoßen und insgesamt das erfolgreichste Jahr <strong>der</strong><br />
Kooperationsgeschichte abzuschließen, führte Magister Thomas Mayr als<br />
Aufsichtsratsmitglied <strong>der</strong> eURoBAUSToFF zum Beginn <strong>der</strong> Tagung aus.<br />
Für die Län<strong>der</strong>gesellschaft Österreich<br />
mit 18 Gesellschaftern<br />
und insgesamt 64 Standorten berichtete<br />
Hartmut Möller, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> EUROBAUSTOFF sowohl für den<br />
Geschäftsbereich Einkauf und Gesellschafterbetreuung<br />
als auch für die Län<strong>der</strong>gesellschaften<br />
in Österreich und <strong>der</strong><br />
Schweiz, für 2020 von einem Zuwachs<br />
des zentralfakturierten Einkaufsvolumens<br />
um 5,1 Prozent gegenüber dem<br />
Vorjahr. Dabei sei es gelungen, in einzelnen<br />
Warenbereichen, wie zum Beispiel<br />
im Segment Fliese o<strong>der</strong> Dach&Fassade/<br />
Baumetalle, ein deutlich höheres Einkaufsplus<br />
in 2020 zu erzielen.<br />
Nachfolgend ging Möller auf die<br />
aktuelle Problematik einer verringerten<br />
Warenverfügbarkeit und die damit<br />
verbundenen Herausfor<strong>der</strong>ungen ein.<br />
Über Engpässe, die in vielen Hauptwarengruppen<br />
zu erheblichen Preiserhöhungen<br />
führen können, informierte er<br />
die teilnehmenden Gesellschafter. „Zumal<br />
die Nachfrage auf den Weltmärkten<br />
ungebremst hoch bleibt und sich damit<br />
verbunden, die Rohstoffverknappung in<br />
den Bereichen Holz, Kunststoffe, Stahl<br />
und Edelmetalle immer deutlicher bemerkbar<br />
macht.“ Die Gesellschafter<br />
sollten daher einen Fokus auf die Lagerbestände<br />
und -reichweiten legen.<br />
Ebenso ging Möller im Rahmen <strong>der</strong><br />
Tagung auf die langfristigen Auswirkungen<br />
<strong>der</strong> Coronakrise und den damit<br />
verbundenen Chancen und Risiken<br />
für den Baufachhandel ein: „Zeigen Sie<br />
ihren Kunden, was persönliche Fachberatung<br />
ausmacht und bauen Sie ihre<br />
Serviceleistungen für die Kunden aus.<br />
Nutzen sie dazu auch das Zusammenspiel<br />
mit unserem kooperationseigenen<br />
Dienstleistungscampus“, gab er den Teilnehmern<br />
mit auf dem Weg, um auch in<br />
Zukunft erfolgreich im Markt zu agieren.<br />
Dabei halte die EUROBAUSTOFF<br />
an <strong>der</strong> Zielsetzung fest, das Leistungsportfolio<br />
<strong>der</strong> Kooperation abgestimmt<br />
auf die spezifischen Marktgegebenheiten<br />
weiter auf- und auszubauen. Ein wichtiges<br />
Thema bleibe unverän<strong>der</strong>t die Digitalisierung<br />
<strong>der</strong> Prozesse im Baufachhandel<br />
und nannte hier als ein Beispiel<br />
das große Thema Artikelstammdaten,<br />
das für Österreich auf einem guten Weg<br />
sei.<br />
„Für <strong>2021</strong> erwarten wir trotz <strong>der</strong> skizzierten<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen einen stabilen<br />
Markt - zumal die Auftragslage unverän<strong>der</strong>t<br />
gut ist. Insgesamt rechnen wir für<br />
das laufende Jahr mit einem Ergebnis,<br />
das sich alles in allem auf dem Niveau des<br />
HARTMUT MÖLLER<br />
geschäftsführer <strong>der</strong> eURoBAUSToFF<br />
sowohl für den geschäftsbereich<br />
einkauf und gesellschafterbetreuung<br />
als auch für die län<strong>der</strong>gesellschaften in<br />
Österreich und <strong>der</strong> Schweiz<br />
Foto: eURoBAUSToFF<br />
Vorjahres bewegen wird“, blickte Möller<br />
in seinem Schlusswort optimistisch nach<br />
vorne und informierte die Teilnehmer,<br />
dass die Herbsttagung für den 23. November<br />
<strong>2021</strong> geplant sei.<br />
y<br />
18 | 4. <strong>2021</strong>
verbände<br />
w kÖ<br />
die neue ausbildung des baustoffhandels am Puls <strong>der</strong> zeit, je<strong>der</strong>zeit und überall<br />
buildingSTAR<br />
Die Coronapandemie hat uns alle vor neue Herausfor<strong>der</strong>ungen gestellt. Damit die Berufsausbildung auch in zukunft<br />
erfolgreich stattfinden kann, präsentiert das Bundesgremium des Baustoff-, eisen- und Holzhandels die App-basierende<br />
fachspezifische Ausbildung customereXPeRT. „Dadurch mo<strong>der</strong>nisieren wir das duale Ausbildungssystem hin zur trialen<br />
Berufsbildung in Form einer digitalen lernwelt“, erklärt <strong>der</strong> obmann des Baustoffhandels othmar lutz.<br />
Das Angebot richtet sich an Lehrlinge,<br />
Mitarbeiter, Quereinsteiger<br />
und Umsteiger. Für die Baustoffhandelsunternehmen<br />
ist u. a. <strong>der</strong><br />
buildingSTAR interessant. Damit erwirbt<br />
<strong>der</strong> Teilnehmer ein umfangreiches<br />
warenkundliches Wissen rund um<br />
Baustoffe und wird zum kompetenten<br />
buildingSTAR.<br />
Behandelt werden in 440 Lernkärtchen<br />
in 18 Kursen die Inhalte von Bauplänen,<br />
<strong>der</strong> Bauvorbereitung und des<br />
Arbeitsschutzes über Themen <strong>der</strong> Bauphysik<br />
bis hin zu allen Waren des Baustoffhandels<br />
und <strong>der</strong> Baumärkte. Im<br />
kaufmännischen Teil geht es um Rechnen,<br />
Rechnungswesen, Buchführung,<br />
Wirtschaftskunde, Betriebsorganisation,<br />
Verwaltung sowie Verkaufskunde.<br />
Voraussetzung für die Teilnahme ist<br />
die Anmeldung durch ein Unternehmen.<br />
Mitglie<strong>der</strong> des Baustoff-, Eisenund<br />
Holzhandels werden durch die<br />
Landesgremien geför<strong>der</strong>t. Gelernt wird<br />
anhand von Lernkärtchen und Multiple-<br />
Choice Fragen in <strong>der</strong> App (verfügbar als<br />
Android und IOS-Version). Am Ende<br />
<strong>der</strong> Lernphase wird eine Prüfung zum<br />
Star absolviert.<br />
Ihre Vorteile:<br />
• Ihr Mitarbeiter erhält ein sehr vertieftes<br />
Basiswissen über die gesamte<br />
Produktpalette.<br />
• Durch die Prüfung haben sie eine Sicherstellung<br />
des Lernerfolges.<br />
• Gut ausgebildete Mitarbeiter durch<br />
individuelles Lernen am Puls <strong>der</strong> Zeit<br />
• Sie sparen auch Zeit bei <strong>der</strong> Einschulung<br />
Ihrer Mitarbeiter<br />
Bei positivem Abschluss von drei <strong>der</strong><br />
vier STARS (building, iron, home und<br />
wood) wird <strong>der</strong> customerEXPERT verliehen.<br />
y<br />
DIE NEUE<br />
WISSE NS-APP<br />
Die neue Ausbildung<br />
des Baustoffhandels<br />
Mehr Fachwissen und Kompetenz für Ihre Mitarbeiter<br />
Mehr Service und Qualität für Ihre Kunden<br />
Mehr Digitales Lernen, je<strong>der</strong>zeit und überall<br />
Mehr Informationen finden Sie unter<br />
www.buildingstar.at
verbände<br />
w k<br />
oberösterreich: dachmarke für 18 berufsgruppen im bauhilfsgewerbe<br />
„Profis am Werk!“<br />
18 verschiedene gewerbe unter einen Hut zu bringen und mit ihnen gemeinsame Wege zu<br />
beschreiten, ist kein leichtes Unterfangen. Deshalb wurde die idee <strong>der</strong> Dachmarke „Profis am<br />
Werk!“ geboren. „Darin kann sich jede Berufsgruppe wie<strong>der</strong>finden, eine starke identifikation<br />
ist entstanden“, erklärt Martin greiner, landesinnungsmeister <strong>der</strong> Bauhilfsgewerbe oÖ.<br />
ie Schwierigkeit liegt in <strong>der</strong><br />
„Dbunten Mischung und in<br />
den unterschiedlichsten Ansprüchen<br />
und Herausfor<strong>der</strong>ungen von 18 Berufsgruppen<br />
— vom Asphaltierer, Bauwerksabdichter,<br />
Bodenleger, Brunnenmeister,<br />
Pflasterer, Sand-, Kies- und<br />
Schottererzeuger über Steinmetze, Stuckateure<br />
und Trockenausbauer bis zu<br />
Transportbetonunternehmer, Wärme-,<br />
Kälte-, Schall- und Branddämmer“, so<br />
Greiner. Mittels <strong>der</strong> österreichweiten<br />
Dachmarke „Profis am Werk!“ ist es gelungen,<br />
dass sich alle 18 Gewerbe gleichberechtigt<br />
abgebildet und repräsentiert<br />
fühlen. Oberösterreich war die zweite<br />
Landesinnung, die die Marke mit Leben<br />
füllte und seit 2016 jährlich innovative<br />
Werbemaßnahmen für ihre Mitgliedsbetriebe<br />
umsetzt. Unter <strong>der</strong> Dachmarke<br />
„Profis am Werk!“ werden die einzelnen<br />
Berufsgruppen mit den verschiedensten<br />
Marketingaktivitäten gezielt unterstützt.<br />
Neben klassischen Werbeinstrumentarien,<br />
wie landesweite Plakatkampagnen,<br />
Medienschaltungen und Expertenkolumnen<br />
wird auch auf neue Medien gesetzt.<br />
Mittlerweile sind neben Oberösterreich<br />
und Tirol auch Vorarlberg und<br />
Salzburg Teil von „Profis am Werk!“ und<br />
bilden eine starke Westachse.<br />
„JUNgPRoFiS AM WeRK!“ SCHWeR-<br />
PUNKT iN DeR JUgeNDWeRBUNg<br />
Potenzielle Lehrlinge für Handwerksberufe<br />
zu begeistern und damit fähige Spezialisten<br />
für die Zukunft heranzubilden,<br />
ist aktuell <strong>der</strong> Schwerpunkt in <strong>der</strong> Jugendwerbung.<br />
Für die Lehrlinge gibt es<br />
künftig ein eigenes Jungprofi-Paket mit<br />
nützlichen Utensilien für den Berufsalltag.<br />
Auch bei <strong>der</strong> Messe Jugend & Beruf<br />
werden verschiedene „Profis am Werk!“-<br />
Berufsgruppen vertreten sein und vor<br />
Ort über die verschiedenen Berufsbil<strong>der</strong><br />
und die Lehrausbildung informieren. y<br />
arbeiter- und wirtschaftskammer: gelebte Sozialpartnerschaft in nie<strong>der</strong>österreich<br />
Trotz Corona mehr Lehrlinge in NÖ 2020<br />
„Die zahl <strong>der</strong> lehrlinge ist im Vorjahr um 0,8 % gestiegen und das trotz <strong>der</strong> Coronakrise“,<br />
ziehen WK NÖ Präsident Wolfgang ecker und AK NÖ Präsident Markus Wieser positive Bilanz<br />
ihrer gemeinsamen Bemühungen zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> lehrlingsausbildung in Nie<strong>der</strong>österreich.<br />
Österreichweit ist im Vergleichszeitraum<br />
die Zahl <strong>der</strong> abgeschlossenen<br />
Lehrverträge um 0,6 % gesunken.<br />
“Diese nie<strong>der</strong>österreichischen<br />
Zahlen beweisen, dass unser Gegensteuern<br />
bei dem Abwärtstrend <strong>der</strong> Lehrlingszahlen<br />
gegriffen hat“, so die beiden Präsidenten.<br />
„Wenn diese Krise überwunden ist,<br />
werden die Unternehmen jede Fachkraft<br />
benötigen, um wie<strong>der</strong> durchstarten zu<br />
können. Darum richten wir schon jetzt<br />
den Blick in die Zukunft, um Jugendlichen<br />
und Unternehmen bestmögliche<br />
Perspektiven zu bieten. , so Ecker.<br />
„Es gibt mehr als 200 Lehrberufe, die<br />
Vielfalt ist enorm. Maßgeblich ist aber<br />
nun, das Schulfach „Berufsorientierung,<br />
soziale Kompetenzen und Gesellschaftskunde“<br />
in <strong>der</strong> 5. bis 8. Schulstufe an<br />
allen Schularten verpflichtend einzuführen.<br />
Es ist beson<strong>der</strong>s wichtig, dass die<br />
persönlichen Begabungen und Talente<br />
auch zu den passenden weiterführenden<br />
Ausbildungen nach <strong>der</strong> Pflichtschule<br />
führen“, sagt Wieser.<br />
MeHR BeTRieBe BilDeN AUS<br />
Es gab 2020 auch eine Steigerung bei<br />
den Betrieben, die Lehrlinge ausbilden.<br />
Und zwar von 5.798 auf 5.847 das<br />
sind um 49 mehr als Ende 2019. Damit<br />
konnte die erfolgreiche Entwicklung<br />
seit dem Tiefststand im Jahre 2017 mit<br />
5.602 betrieblichen Ausbildungsstandorten<br />
trotz Corona fortgesetzt werden. y<br />
20 | 4. <strong>2021</strong>
verbände vbÖ<br />
neue vbÖ-för<strong>der</strong>er<br />
Wertschätzung gegenüber Baustoffhandel<br />
Der VBÖ kann in seinen Reihen ein neues för<strong>der</strong>ndes Mitglied<br />
begrüßen. Die Schöck Bauteile ges.m.b.H. ist seit 1979 in Österreich<br />
tätig und ein Unternehmen <strong>der</strong> weltweit agierenden Schöck gruppe<br />
mit insgesamt 14 Tochtergesellschaften und ca. 1.050 Mitarbeitern.<br />
Der Hauptsitz ist in Baden-Baden, Deutschland.<br />
Hier begann vor beinahe 60 Jahren<br />
die Erfolgsgeschichte des<br />
Firmengrün<strong>der</strong>s und Bauingenieurs<br />
Eberhard Schöck. Mit <strong>der</strong> Erfindung innovativer<br />
Baulösungen hat er das Bauen<br />
rationalisiert und neue Standards<br />
gesetzt. Mit dem Großteil des erwirtschafteten<br />
Ertrags des Unternehmens<br />
unterstützt die Familie Schöck heute<br />
weltweit humanitäre Projekte im Bildungswesen<br />
und in Form von Partnerschaften<br />
Län<strong>der</strong> in Osteuropa (www.<br />
eberhard-schoeck-stiftung.de).<br />
Der Sitz <strong>der</strong> österreichischen Vertriebsgesellschaft<br />
ist in Wien. In Pucking,<br />
Oberösterreich, befindet sich einer<br />
<strong>der</strong> sechs Produktionsstandorte <strong>der</strong><br />
Schöck Gruppe. Das Unternehmen fertigt<br />
seine Produkte neben Österreich<br />
auch in Deutschland, Polen und Ungarn.<br />
Im Jahr 2000 begann die Schöck<br />
Gruppe von Österreich aus weitere Staaten<br />
Europas zu betreuen und konnte die<br />
innovativen Produkte in <strong>der</strong> Schöck Region<br />
Südost, Italien, Kroatien, Slowakei,<br />
Tschechien, Ungarn und Slowenien etablieren.<br />
Schöck entwickelt und produziert einbaufertige<br />
Stahlbauteile für den Betonbau,<br />
die ein Teil <strong>der</strong> Statik sind, und<br />
wesentlich zur bauphysikalischen Verbesserung<br />
beitragen. Hauptprodukt ist<br />
<strong>der</strong> Schöck Isokorb ® – ein tragendes<br />
Wärmedämmelement gegen Wärmebrücken<br />
an auskragenden Bauteilen wie zum<br />
Beispiel Balkone. Schöck ist aber nicht<br />
nur in diesem Segment <strong>der</strong> führende<br />
Spezialist, son<strong>der</strong>n setzt mit zahlreichen<br />
weiteren Lösungen für Fassade und Bewehrungstechnik<br />
immer neue Maßstäbe<br />
bezüglich Schallschutz, Brandschutz<br />
und thermischer Isolierung. Dazu zählt<br />
beispielsweise die Schöck Tronsole ® , die<br />
zur Vermeidung von Trittschall in Gebäuden<br />
beiträgt.<br />
Professionelle Beratung, Verlässlichkeit,<br />
Pünktlichkeit bei <strong>der</strong> Anlieferung,<br />
Unterstützung bei <strong>der</strong> Planung, maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />
Lösungen und <strong>der</strong> hohe<br />
Servicegrad sind jene Eigenschaften,<br />
die Kunden ganz beson<strong>der</strong>s an Schöck<br />
schätzen. „Unsere Vertriebspartner im<br />
Baustoffhandel unterstützen uns dabei<br />
ANGELIKA AULINGER<br />
Regional Director <strong>der</strong><br />
Schöck Region Südost<br />
Bild: Schöck<br />
hervorragend insbeson<strong>der</strong>e durch ihre<br />
regionale Einbindung in das Baugewerbe<br />
vor Ort. Wir freuen uns, unsere Wertschätzung<br />
gegenüber dem österreichischen<br />
Baustoffhandel nun durch unsere<br />
För<strong>der</strong>ung des Verbandes ausdrücken zu<br />
können und auch auf die Möglichkeit,<br />
im Rahmen <strong>der</strong> Verbandsarbeit aktiv an<br />
den Anliegen <strong>der</strong> Baustoffhändler mitarbeiten<br />
zu können“, sagt Angelika Aulinger,<br />
Regional Director <strong>der</strong> Schöck Region<br />
Südost.<br />
y<br />
Bild: Schöck<br />
Schöck isokorb ist ein tragendes<br />
Wärmedämmelement und schützt<br />
vor Wärmebrücken an auskragenden<br />
Bauteilen.<br />
Weitere informationen unter:<br />
www.schoeck.com<br />
4 . <strong>2021</strong> | 21
verbände ufeMat<br />
An<strong>der</strong>e<br />
UFEMAT-Län<strong>der</strong>mitglie<strong>der</strong><br />
erläuterten die Situation<br />
in ihrem Heimatmarkt: Eine gemeinsame<br />
Beobachtung war, dass die<br />
Geschäftsentwicklung des Jahres 2020<br />
besser war, als man hätte erwarten können.<br />
In den meisten Län<strong>der</strong>n blieben die<br />
Unternehmen nur sehr kurz geschlossen,<br />
sofern sie überhaupt dazu verpflichtet<br />
waren. Am härtesten hat es zweifellos<br />
Großbritannien getroffen. Die Umsatzrückgänge<br />
waren dort am höchsten und<br />
auch <strong>der</strong>zeit wächst die Wirtschaft sehr<br />
viel langsamer als prognostiziert. In Irland<br />
wurde das Jahr mit einem Plus von<br />
10 % abgeschlossen. Getragen wurde<br />
dieses Plus in erster Linie von Privatinvestitionen.<br />
Den Entwicklungen <strong>der</strong><br />
nächsten Monate steht man mit großer<br />
Skepsis gegenüber, da nicht nur Covid,<br />
son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Brexit als Konjunkturbremse<br />
wirken werden. Der portugiesische<br />
Markt hat sich ebenfalls sehr<br />
gut entwickelt. Die Tätigkeiten rund um<br />
den Bau wurde zu keiner Zeit eingeschränkt,<br />
auch für <strong>2021</strong> wird ein Wachstum<br />
von 2% erwartet. In Frankreich<br />
wurde am Bau ohne Unterbrechungen<br />
durchgearbeitet. Auch die Prognosen<br />
für das laufende Jahr sind sehr positiv,<br />
da die <strong>der</strong>zeitigen Bauaktivitäten um<br />
15 % höher sind als im Vorjahr. Der<br />
Bericht aus Belgien war aus Sicht <strong>der</strong><br />
Ziegelproduzenten geradezu euphorisch.<br />
2020 gestaltete sich bezüglich <strong>der</strong><br />
Margen als eines <strong>der</strong> besten Jahre und<br />
auch <strong>der</strong> Ausblick auf <strong>2021</strong> ist durchdigitales<br />
ufeMat board Meeting 12. april <strong>2021</strong><br />
Europäische Marktentwicklung des Baustoffhandels 2020<br />
Die Marktberichte haben gezeigt, dass sich <strong>der</strong> europäische Baustoffmarkt im<br />
vergangenen Jahr einigermaßen gut gehalten hat und teilweise sogar zulegen<br />
konnte. Dies wurde gleich beim ersten Marktbericht von giuseppe Freri, dem<br />
Präsidenten von Fe<strong>der</strong>comated, deutlich, <strong>der</strong> die Debatte eröffnete, indem<br />
er die Wi<strong>der</strong>standsfähigkeit des italienischen und folglich des europäischen<br />
Marktes im Baustoffhandel zum Ausdruck brachte.<br />
wegs positiv. Weniger euphorisch waren<br />
die Umsatzzahlen <strong>der</strong> Händler die gegenüber<br />
Vorjahr um 5% zurücklagen.<br />
Die Umsatzverluste durch einen 8-wöchiger<br />
Lockdown in allen Branchen, also<br />
inklusive <strong>der</strong> Baubranche, konnten in<br />
Luxemburg nicht mehr aufgeholt werden.<br />
Dänemark verweist auf ein sehr<br />
positives Ergebnis 2020. Erst kurz vor<br />
Weihnachten war <strong>der</strong> Großhandel ebenfalls<br />
von einem Lock down betroffen,<br />
<strong>der</strong> bis dahin aber ein Plus von 15-20%<br />
erwirtschaften konnte. Mit einem Umsatzminus<br />
von 6% sind die Baustoffhändler<br />
in Spanien ebenfalls mit einem<br />
blauen Auge durch das sehr schwierige<br />
Jahr gekommen. Auch im Süden war es<br />
vor allem <strong>der</strong> private Konsum, <strong>der</strong> die<br />
Umsätze nicht noch weiter sinken ließ.<br />
Man schätzt, dass an die 90 % <strong>der</strong> eingereichten<br />
Baubewilligungen aufgrund<br />
des Stockens in <strong>der</strong> Verwaltung nicht<br />
erteilt wurden. Die holländischen Baustoffhändler<br />
haben ein sehr gutes Jahr<br />
hinter sich und konnten ein Umsatzplus<br />
von 8 % erwirtschaften.<br />
Die Erwartungen für <strong>2021</strong> sind in den<br />
meisten Län<strong>der</strong>n nicht schlecht, einige<br />
sind sogar sehr optimistisch, denn, so<br />
die Aussage <strong>der</strong> Branchenvertreter, Neubau<br />
und Renovierung bleiben ein wichtiger<br />
Bestandteil unseres täglichen Lebens,<br />
beson<strong>der</strong>s in Zeiten wie diesen.<br />
Dennoch gibt es Themen, die <strong>der</strong> Branche<br />
große Sorgen bereiten, da sie den<br />
Markt negativ beeinflussen können:<br />
RoHSToFFKNAPPHeiT UND PReiS-<br />
STeigeRUNgeN<br />
Alle Län<strong>der</strong> berichteten über ein potenzielles<br />
Problem bei <strong>der</strong> Versorgung mit<br />
wesentlichen Rohstoffen für Dämmstoffe,<br />
Holz, Stahl und Öl<strong>der</strong>ivaten. Die<br />
teilweise eklatanten Preissteigerungen<br />
erschweren nicht nur das Tagesgeschäft,<br />
das Thema des leistbaren Wohnens rückt<br />
sehr stark in den Vor<strong>der</strong>grund! Dies wird<br />
sicher die Herausfor<strong>der</strong>ung für die kommenden<br />
Jahre sein!<br />
eNTWiCKlUNg DeS ToURiSMUS-<br />
SeKToRS<br />
Län<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Anteil des Tourismussektors<br />
am BIP sehr hoch ist, allen voran<br />
Spanien, Portugal aber auch Österreich,<br />
befürchten weitreichende Auswirkungen<br />
auf die Bauwirtschaft durch die Einbußen<br />
und Einschränkungen die den Tourismus<br />
im speziellen getroffen haben. y<br />
22 | 4 . <strong>2021</strong>
verbände ufeMat<br />
UFeMAT Kongress<br />
Präsenzkongress erst 2022<br />
Als Folge <strong>der</strong> Pandemie musste <strong>der</strong> bereits für April <strong>2021</strong> geplante UFeMAT-<br />
Kogress nun zum zweiten Mal verschoben werden. Neuer Termin ist April<br />
2022. Die Veranstalter und auch alle Teilnehmer hoffen, dass zu diesem<br />
zeitpunkt die Veranstaltung unter normalen Umständen statt finden kann. <strong>2021</strong><br />
organisierte die UFeMAT ein Board Meeting (siehe linke Seite).<br />
Aufgrund <strong>der</strong> anhaltenden Corona-Pandemie<br />
wurde <strong>der</strong> für<br />
Oktober <strong>2021</strong> geplante UFEMAT-Kogress<br />
in den April 2022 verschoben.<br />
Diese Entscheidung wurde vom Generalsekretär<br />
<strong>der</strong> UFEMAT, Marnix Van<br />
Hoe, und UFEMAT Präsident, John<br />
Newcomb, Anfang März bekannt gegeben.<br />
„In so unsicheren Zeiten betreffend<br />
Reisefreiheit, Unterbringung in Hotels<br />
und Anzahl jener Personen die an einem<br />
so großen Meeting teilnehmen dürfen,<br />
wäre es unmöglich gewesen, den Kongress<br />
im Oktober zu veranstalten. Sicherheit<br />
muss unsere oberste Priorität<br />
sein und wir gehen davon aus, dass bis<br />
Frühling 2022 die Normalität zurück-<br />
gekehrt ist.“ so Newcomb und weiter:<br />
„Wir sind sehr stolz darauf, dass <strong>der</strong> erste<br />
Post-Pandemie-Kongress im Vereinigten<br />
Königreich stattfinden wird. Wir freuen<br />
uns, unsere europäischen Kollegen willkommen<br />
zu heißen und arbeiten bereits<br />
daran, eine außergewöhnliche Veranstaltung<br />
über die Bühne zu bringen.“ y<br />
4 . <strong>2021</strong> | 23
MenScHen<br />
Personelle Verän<strong>der</strong>ungen bei Koch<br />
Bild: Machacek<br />
Seit Beginn dieses Jahres ist es in wesentlichen<br />
Positionen im Hause Koch<br />
zu Verän<strong>der</strong>ungen gekommen. Erfreulich<br />
ist, dass die Nachbesetzung mit Mitarbeitern<br />
aus den eigenen Reihen erfolgen<br />
konnte.<br />
Seit 01.02.<strong>2021</strong> zeichnet <strong>der</strong> bisherige<br />
Bereichsleiter für Baustoffe, Günther<br />
Klingbacher, als Geschäftsführer für<br />
diesen Bereich verantwortlich. Es sind<br />
ihm nun die Bereichsleiter für GALA,<br />
Elemente und Fliesen direkt unterstellt.<br />
Günther Klingbacher ist seit 31.01.2011<br />
im Unternehmen Koch tätig.<br />
Mit 30.01.<strong>2021</strong> ist <strong>der</strong> Einkaufsleiter,<br />
Wallter Nöhrer, nach 46,5 Jahren in<br />
Pension gegangen. Seine Nachfolge hat<br />
David Wlaschitz übernommen. David<br />
Erweiterung <strong>der</strong> Geschäftsführung bei Firma Machacek<br />
Mit 1. Februar <strong>2021</strong> wurde Markus<br />
Dietach als zweiter Geschäftsführer bestellt<br />
und leitet gemeinsam mit Siegfried<br />
Kalteis das Unternehmen.<br />
Wlaschitz hat 2006 im Baustoffverkauf<br />
in <strong>der</strong> Filiale Eisenstadt begonnen und<br />
ist 2011 in den Großhandel gewechselt.<br />
Der Bereichsleiter GALA, Christian<br />
Müllner, hat sich nach neun Jahren entschieden,<br />
<strong>2021</strong> wie<strong>der</strong> in die Industrie<br />
zu wechseln. Seine Funktion hat Oliver<br />
Geißler übernommen, <strong>der</strong> seit 2016 im<br />
Außendienst im GALA-Bereich tätig war.<br />
Thomas Winkovitsch, seit 2015 Bereichsleiter<br />
Fliesen <strong>der</strong> Firma baustoffwagner<br />
Fachhandel GmbH, hat mit<br />
01.01.<strong>2021</strong> nun auch offiziell die Verantwortung<br />
für die Fliese im Hause<br />
Koch übernommen. Thomas Winkovitsch<br />
ist seit 2010 bei baustoffwagner<br />
Fachhandel GmbH im Fliesenbereich<br />
tätig.<br />
y<br />
Markus Dietach (45) hat nach einer<br />
technischen Lehre die Abendschule und<br />
ein Betriebswirtschaftsstudium absolviert.<br />
Seine beruflichen Stationen waren<br />
zuerst bei <strong>der</strong> Firma Miba im Standort-,<br />
Group- und AG Controlling, anschließend<br />
bei <strong>der</strong> Firma aluplast GmbH als<br />
kaufmännischer Leiter für die Region<br />
Süd- und Osteuropa und zuletzt bei<br />
FACC AG als Leiter Controlling und<br />
<strong>der</strong> Ulbrichts GmbH als kaufmännischer<br />
Geschäftsführer.<br />
Mit Markus Dietach konnte ein kaufmännischer<br />
Spezialist für die Firma<br />
Neue Lagerhaus-Geschäftsführer in Absdorf und Gmünd<br />
Das Lagerhaus Absdorf-Ziersdorf und<br />
das Lagerhaus Gmünd-Vitis haben neue<br />
Geschäftsführer. David Saad übernimmt<br />
die Geschäftsführung im Lagerhaus Absdorf-Ziersdorf.<br />
Günter Zaiser, sein Vorgänger,<br />
ist nunmehr für das Lagerhaus<br />
Gmünd-Vitis verantwortlich. Beide verfügen<br />
über jahrelange Erfahrung im Lagerhaus-Verbund.<br />
David Saad (33) war zuvor jahrelang für<br />
das Agro Innovation Lab, ein Tochterunternehmen<br />
<strong>der</strong> RWA aktiv, in dem er<br />
auch die Geschäftsführung innehatte.<br />
Zuletzt war er im Lagerhaus St. Pölten<br />
als Projektmanager tätig.<br />
Günter Zaiser (58) war zehn Jahre<br />
Geschäftsführer im Lagerhaus Absdorf-<br />
Ziersdorf und zuvor Geschäftsführer im<br />
Lagerhaus Wiener Becken tätig. y<br />
Bild: Roger Riedel<br />
günther Klingbacher<br />
oliver geissler<br />
David Saad<br />
David Wlaschitz<br />
Thomas Winkovitsch<br />
Machacek gewonnen werden, <strong>der</strong> im<br />
Zuge seines beruflichen Werdegangs<br />
bereits viele Herausfor<strong>der</strong>ungen erfolgreich<br />
meistern konnte.<br />
Siegfried Kalteis verantwortet in seiner<br />
Funktion weiterhin den Vertrieb<br />
und den Einkauf. Markus Dietach wird<br />
alle kaufmännischen Agenden wahrnehmen.<br />
Durch die Erweiterung <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />
wurden die Voraussetzungen<br />
geschaffen, um den erfolgreichen<br />
Wachstumskurs <strong>der</strong> Firma Machacek im<br />
In- und Ausland fortzusetzen. y<br />
günter zaiser<br />
Bild: Franz ganglmayer Bil<strong>der</strong>: Koch<br />
24<br />
| 4 . <strong>2021</strong>
MenScHen<br />
Neuer Geschäftsführer Lagerhaus Weinviertel Ost<br />
Bild: lH Hollabrunn-Horn<br />
Die Lagerhaus-Genossenschaft<br />
Weinviertel<br />
Ost wurde<br />
seit Herbst 2020<br />
durch das Ge-<br />
Reinhard Thürr<br />
schäftsführer-Team Alfred Hiller und<br />
Reinhard Bauer sowie Obmann Adolf<br />
Mechtler vertreten. Die Genossenschaft<br />
entstand aus <strong>der</strong> Fusion <strong>der</strong> Lagerhaus-<br />
Genossenschaften Weinviertel Mitte und<br />
Weinviertel Nordost. Nun kommt es in<br />
<strong>der</strong> Genossenschaft zu einem Wechsel<br />
auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Geschäftsführer. Neben<br />
Alfred Hiller verstärkt zukünftig<br />
Reinhard Thürr das Management-Team.<br />
Er folgt auf Reinhard Bauer, <strong>der</strong> die Geschäftsführung<br />
des Lagerhauses Wiener<br />
Becken übernimmt.<br />
Reinhard Thürr (48) ist bereits seit<br />
rund 15 Jahren für den Lagerhaus-Verbund<br />
aktiv. .<br />
y<br />
Brigitte Oberhuber, ehemalige Prokuristen C. Bergmann, verstorben<br />
Obwohl Brigitte Oberhuber bereits 20<br />
Jahre in Pension war, trauert die gesamte<br />
C. Bergmann-Familie, da ihre Leistungen<br />
und ihr Engagement für das Unternehmen<br />
bis heute sichtbar sind. Bis<br />
zu ihrer Pensionierung 2001 konnte<br />
Brigitte Oberhuber auf 36 erfolgreiche<br />
Jahre bei C. Bergmann zurückblicken.<br />
Im Oktober 1963 ist sie in das Unternehmen<br />
eingetreten, 1970 hat sie sich<br />
kurz in das Familienleben verabschiedet<br />
und ist dann voller Tatendrang im März<br />
1972 wie<strong>der</strong> zu CB zurückgekehrt. Aus<br />
<strong>der</strong> Position als Disponentin für den<br />
Bereich Hochbau gestartet, bekam sie<br />
im September 1982 die Spartenleitung<br />
für Baustoffe übertragen. Aufgrund ihrer<br />
herausragenden Leistungen für die<br />
Sparte Baustoffe und somit auch für das<br />
Unternehmen C. Bergmann wurde Bri-<br />
gitte Oberhuber im<br />
Mai 1995 die Prokura<br />
erteilt, was sie<br />
mit großem Stolz<br />
erfüllte.<br />
Das Mitgefühl<br />
von C. Bergmann<br />
gilt <strong>der</strong> gesamten<br />
Trauerfamilie.<br />
y<br />
Bild:privat
MenScHen<br />
Interview mit christine ehrlich, geschäftsführerin baustoffe ehrlich<br />
Neue Führungsstruktur beim Stadt-Baustoffhändler<br />
Priska ehrlich und Christine ehrlich<br />
Christine ehrlich über den Pensionsantritt von engelbert Jamy<br />
und über die neugestaltete Führungsstruktur an den beiden<br />
ehrlich-Standorten. Sie vertraut dabei auf jüngere, aber sehr<br />
bewährte Mitarbeiter*innen, die mit ihren beruflichen Aufgaben<br />
im Unternehmen ständig gewachsen sind.<br />
ÖBM: Es gibt einige personelle Verän<strong>der</strong>ungen<br />
in <strong>der</strong> Führungsstruktur<br />
von Baustoffe Ehrlich. Wie kam es<br />
dazu? Und warum gerade jetzt?<br />
Christine Ehrlich: Anlass für diese personellen<br />
Umstellungen ist <strong>der</strong> Pensionsantritt<br />
von Engelbert Jamy. Er hat seit über<br />
vierzig Jahren mit seiner Arbeit maßgeblich<br />
zum Erfolg unseres Unternehmens<br />
beigetragen. Und nun hat er eben das<br />
gesetzliche Pensionsalter erreicht. Aber<br />
dankenswerter Weise steht er uns mit<br />
seiner Expertise und seiner großen Erfahrung<br />
auch weiterhin zur Verfügung.<br />
Mit seinem fast schon legendären Fachwissen<br />
wird er auch in naher Zukunft<br />
wichtige Projekte von Baustoffe Ehrlich<br />
unterstützen. So bleibt er – zu unserer<br />
großen Freude – dem Unternehmen vorerst<br />
erhalten.<br />
Welche Positionen bekleidete Engelbert<br />
Jamy im Unternehmen?<br />
Er war zuletzt Prokurist und Nie<strong>der</strong>lassungsleiter<br />
in <strong>der</strong> Kröllgasse und auch<br />
noch hauptverantwortlich für den Baustoffeinkauf.<br />
ist er im Unternehmen und war zuletzt<br />
Prokurist und Nie<strong>der</strong>lassungsleiter am<br />
Margaretengürtel. Sein Arbeitsplatz ist<br />
nun in <strong>der</strong> Kröllgasse, „seine“ Kunden<br />
wird er aber selbstverständlich weiterhin<br />
betreuen. Er ist, so wie ich, <strong>der</strong> Überzeugung,<br />
dass man nur mit ständigem<br />
Kundenkontakt im Einkauf erfolgreich<br />
sein kann.<br />
Und wer übernimmt nun die Leitung<br />
<strong>der</strong> beiden Ehrlich-Standorte?<br />
Jüngere, aber trotzdem schon sehr erfahrene<br />
Mitarbeiter*innen. Sie haben meist<br />
als Lehrlinge im Unternehmen begonnen<br />
und werden nun noch mehr Verantwortung<br />
übernehmen. Ich bin davon<br />
überzeugt, eine Lösung gefunden zu haben,<br />
die sich für unsere Kund*innen<br />
und Mitarbeiter*innen gleichermaßen<br />
bewähren wird.<br />
Wie sieht diese Lösung konkret aus?<br />
Die beiden Standorte werden nun durch<br />
Dreierteams geleitet. Diese Teams bestehen<br />
jeweils aus den Verantwortlichen<br />
engelbert Jamy, seit<br />
über vierzig Jahren im<br />
Unternehmen<br />
für die Kompetenzbereiche Baustoffhandel,<br />
Fachmarkt und Lager. Der Standort<br />
Margaretengürtel wird von Danijela<br />
Ristic, Tomas Cekan und Denis Lugojan<br />
geleitet. In <strong>der</strong> Kröllgasse wird das<br />
Führungsteam von Florian Vogt, Mario<br />
Schmied und Hakan Pinar gebildet.<br />
Die Kompetenzbereiche dieser beiden<br />
Dreierteams sind klar voneinan<strong>der</strong> getrennt?<br />
Ja, allerdings gibt es im Interesse unserer<br />
Kund*innen immer wie<strong>der</strong> Kooperationen<br />
zwischen den Führungskräften <strong>der</strong><br />
Bereiche Baustoffhandel, Fachmarkt und<br />
Lager – und selbstverständlich auch zwischen<br />
den Teams <strong>der</strong> beiden Standorte. y<br />
Welche Än<strong>der</strong>ungen ergaben sich nun<br />
durch seine Pensionierung?<br />
Für den Baustoffeinkauf ist nun Dietmar<br />
Rachbauer zuständig. Seit 1999<br />
Dietmar Rachbauer,<br />
neuer einkaufsleiter<br />
bei Baustoffe ehrlich<br />
Fotos: Rüdiger ettl<br />
26 | 4 . <strong>2021</strong>
MenScHen<br />
Das neue Ehrlich-Führungsteam am Margaretengürtel<br />
DANIJELA RISTIC (BAUSTOFFE)<br />
begann 1996 ihre lehre bei ehrlich als<br />
großhandelskauffrau. Nach dem lehrabschluss<br />
spezialisierte sie sich auf den Baustoffverkauf.<br />
Die Kund*innen vertrauen<br />
auf ihr großes Fachwissen und schätzen<br />
ihr organisationstalent in den Bereichen<br />
Baustellenlogistik, bei Son<strong>der</strong>bestellungen<br />
und bei aufwändigen Kommissionen. Mit<br />
ihrer genauen Kenntnis <strong>der</strong> Kundenbedürfnisse<br />
ist sie eine wichtige Unterstützung<br />
beim Baustoffeinkauf. Für die lehrlinge<br />
und Kolleg*innen hat sie immer viel Verständnis<br />
und hilft mit ihrer erfahrung.<br />
TOMAS CEKAN (LAGER)<br />
kam 1999 nach Abschluss <strong>der</strong> Handelsschule<br />
zu ehrlich. Nach den Stationen<br />
lager, Verwaltung und Verkauf fand er als<br />
lagerleiter – inklusive Fuhrpark-Disponierung<br />
und Personalverantwortung für die<br />
lagermitarbeiter – seinen idealen Arbeitsplatz.<br />
gemeinsam mit Mario Schmied<br />
organisiert er Sammelbestellungen, einlagerungen,<br />
Sortimentserweiterungen<br />
und den Abverkauf von „Nulldrehern“. Für<br />
Kund*innen hat er immer ein offenes ohr<br />
wenn es z. B. um dringende, unvorhergesehene<br />
zustellungen geht.<br />
DENIS LUGOJAN (FACHMARKT)<br />
begann 2012 seine lehre bei ehrlich in <strong>der</strong><br />
Kröllgasse, wo er auch nach dem lehrabschluss<br />
noch einige zeit tätig war. 2017<br />
übernahm er die leitung des Fachmarktes<br />
am Margaretengürtel. Kundenzufriedenheit<br />
steht bei seiner Arbeit immer an erster<br />
Stelle. Daher ist ihm auch die übersichtliche<br />
Präsentation <strong>der</strong> Waren und das<br />
erscheinungsbild des Fachmarktes beson<strong>der</strong>s<br />
wichtig. gemeinsam mit Hakan Pinar<br />
legt er das Fachmarktangebot fest und<br />
verhandelt die einkaufspreise. Auch für die<br />
lehrlingsausbildung ist er verantwortlich.<br />
Das neue Ehrlich-Führungsteam in <strong>der</strong> Kröllgasse<br />
FLORIAN VOGT (BAUSTOFFE)<br />
ist zertifizierter Bauproduktefachberater.<br />
Seit dem Jahr 2013 verstärkt er das Verkaufsteam<br />
von Baustoffe ehrlich in <strong>der</strong><br />
Kröllgasse. Von <strong>der</strong> Planung bis hin zur<br />
entsorgung: Die Kund*innen können sich<br />
immer auf sein umfangreiches Know-how<br />
bei <strong>der</strong> Fachberatung zu den immer zahlreicheren<br />
und komplexer werdenden Bauprodukten<br />
verlassen. Sein detailreiches<br />
Wissen über die vielen wechselnden<br />
Kundenanfor<strong>der</strong>ungen bringt er selbstverständlich<br />
auch ein, wenn es um den richtigen<br />
Baustoffeinkauf geht.<br />
MARIO SCHMIED (LAGER)<br />
begann 2004 seine lehre bei ehrlich als<br />
Betriebslogistikkaufmann. Nach dem<br />
lehrabschluss arbeitete er sich nach und<br />
nach in alle Bereiche <strong>der</strong> lagerführung<br />
ein. Trotz <strong>der</strong> bekanntlich sehr beengten<br />
lagersituation am Standort Kröllgasse bewahrt<br />
er immer den vollen überblick über<br />
das gesamte Baustoffsortiment. Um gute<br />
einkaufspreise zu erzielen organisiert er in<br />
enger zusammenarbeit mit seinem Kollegen<br />
Thomas Cekan vom Margaretengürtel<br />
Sammeleinkäufe. Auch die lehrlingsausbildung<br />
zählt zu seinen Aufgaben.<br />
HAKAN PINAR (FACHMARKT)<br />
startete 2003 seine Karriere im Unternehmen<br />
als lehrling zum einzelhandelskaufmann<br />
– Schwerpunkt Baustoffhandel.<br />
Danach arbeitete er in allen Bereichen<br />
des Fachmarktes in <strong>der</strong> Kröllgasse. Dessen<br />
leitung übernahm er nach <strong>der</strong> Pensionierung<br />
seiner Vorgängerin. gemeinsam<br />
mit Denis lugojan, seinem Kollegen vom<br />
Margaretengürtel, verantwortet er die<br />
Sortimentspflege und -erweiterung, den<br />
einkauf und die Preisgestaltung für den<br />
Fachmarktbereich. Daneben bildet er<br />
auch noch lehrlinge aus.<br />
4 . <strong>2021</strong> | 27
karrIereleIter<br />
thomas lehner, Poschacher baustoffe<br />
Kein Tag wie <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
Mit <strong>der</strong> Wahl die lehre zum einzelhandelskaufmann mit Schwerpunkt Baustoffhandel zu absolvieren hat<br />
Thomas lehner genau ins Schwarze getroffen. Die AHS abgebrochen, hat er sich in <strong>der</strong> Berufsschule<br />
bewährt und diese mit Vorzug abgeschlossen. zwei Jahre lang war er Schulsprecher und genoss unter<br />
seinen Mitschülern aber ebenso seitens <strong>der</strong> lehrer großes Ansehen. Auch bei Poschacher, seinem<br />
Ausbildungsbetrieb, hat man schnell die Qualitäten des jungen Mannes erkannt und ihn sowohl während<br />
<strong>der</strong> Ausbildung als auch beim Berufseinstieg bestmöglich unterstützt und geför<strong>der</strong>t. in <strong>der</strong> lager- und<br />
Transportlogistik hat er seine Berufung gefunden und ist heute unter an<strong>der</strong>em für den reibungslosen<br />
Transport und die termingerechte lieferung von Kundenbestellungen verantwortlich. Die optimierung <strong>der</strong><br />
lagerprozesse fällt dabei ebenso in seine zuständigkeit wie die laufende Verbesserung <strong>der</strong> Transportlogistik<br />
o<strong>der</strong> die Qualitätssicherung. Wenn es eng wird im lager packt er auch selbst mit an und belädt auch schon<br />
mal selbst den einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en lkW. Sich täglich neuen Aufgaben und Herausfor<strong>der</strong>ungen zu stellen,<br />
flexibel auf Kundenwünsche zu reagieren und kurzfristig neu – o<strong>der</strong> umzuplanen, schützt vor langweiliger<br />
Routine und sieht er als einen <strong>der</strong> größten Pluspunkte in seinem Arbeitsalltag.<br />
ÖBM: Welche Schulen haben Sie vor<br />
Ihrer Berufsausbildung zum Einzelhandelskaufmann<br />
mit Schwerpunkt<br />
Baustoffe besucht?<br />
Thomas Lehner: Nach <strong>der</strong> Hauptschule<br />
besuchte ich drei Jahre lang eine<br />
AHS in Perg, welche ich aber, nachdem<br />
ich die sechste Klasse wie<strong>der</strong>holen musste,<br />
abgebrochen habe.<br />
Warum haben Sie das Gymnasium abgebrochen?<br />
Ich hatte nach <strong>der</strong> Hauptschule einfach<br />
noch keinen Plan, was ich mit<br />
meinem Leben machen will. Ich entschied<br />
mich schließlich für das Gymnasium,<br />
weil es sich sehr interessant<br />
anhörte. Dann kamen lei<strong>der</strong> familiäre<br />
Probleme hinzu, die mir die Kraft und<br />
die Motivation raubten. Darunter litten<br />
meine schulischen Leistungen soweit,<br />
dass ich den Stoff nicht mehr nachholen<br />
konnte, worauf ich mich entschieden<br />
habe einen an<strong>der</strong>en Weg einzuschlagen.<br />
Wie kamen Sie auf die Idee eine Ausbildung<br />
zum Bauproduktefachberater<br />
zu machen? Und warum bei Poschacher?<br />
In erster Linie ging es mir darum,<br />
eine Lehre zu beginnen. Ich bewarb<br />
mich bei den verschiedensten Firmen<br />
und war auch bei vielen schnuppern.<br />
Tischler, Elektriker, Verpackungstechniker<br />
etc. Für Poschacher habe ich mich<br />
entschieden, weil mir hier das Umfeld<br />
am besten gefallen hat. Man hat sich<br />
um mich gekümmert, ich wurde freundlich<br />
willkommen geheißen und an meinen<br />
Schnuppertagen in den Arbeitsalltag<br />
miteingebunden. Außerdem fand zu dieser<br />
Zeit die Abschiedsfeier des ehemaligen<br />
Geschäftsführers, Herr Leimlehner,<br />
statt, da gab es Jause und Kuchen.<br />
Und ich dachte, es kann auch für<br />
mein zukünftiges Leben nicht schaden,<br />
etwas über Baustoffe und ihre Verarbeitung<br />
zu wissen. Und in <strong>der</strong> Tat konnte<br />
ich in meinem Haus schon viel theoretisch<br />
Gelerntes in die Praxis umsetzen.<br />
Neben <strong>der</strong> Arbeit im Betrieb kommt<br />
noch die Schule dazu! War das einfach<br />
o<strong>der</strong> doch eine größere Belastung?<br />
Durch die Turnusregelung, also zehn<br />
Wochen Schule am Stück, stellte das<br />
kein Problem dar, weil man dadurch die<br />
Möglichkeit hat, sich 100%ig auf die<br />
jeweiligen Herausfor<strong>der</strong>ungen zu konzentrieren.<br />
Wovon haben Sie im Zuge Ihrer Schulausbildung<br />
am meisten für Ihren späteren<br />
Beruf profitiert? Bzw. Was nützt<br />
Ihnen heute noch im Arbeitsalltag?<br />
Natürlich von <strong>der</strong> Warenkunde. Zu<br />
wissen, wie die Materialien aussehen,<br />
wie sie funktionieren, wofür sie gebraucht<br />
werden ist ein ganz wichtiger<br />
Grundbaustein für meine Arbeit.<br />
Die Berufsschule hat auch sehr stark<br />
meine Persönlichkeit gestärkt. Zum ersten<br />
Mal konnte ich in <strong>der</strong> Schule durch<br />
meine Leistungen herausstechen. Die<br />
erste Klasse nahm ich noch ein bisschen<br />
zu locker, da hatte ich „NUR“ einen guten<br />
Erfolg, die zweite und dritte Klasse<br />
habe ich mit Vorzug abgeschlossen. Außerdem<br />
war ich zweimal Schulsprecher<br />
und genoss unter meinen Mitschülern,<br />
aber auch bei den Lehrern, hohes Anse-<br />
28 | 4 . <strong>2021</strong>
karrIereleIter<br />
hen und Respekt. Erst vor zwei Jahren<br />
besuchte ich wie<strong>der</strong> mal die Berufsschule<br />
zur Zeugnisverleihung unserer Lehrlinge<br />
<strong>der</strong> dritten Klasse. Da hat es mich schon<br />
sehr gefreut, dass ich herzlichst von meinen<br />
damaligen Lehrern begrüßt wurde.<br />
Wurden Sie von Poschacher Baustoffe<br />
auch in schulischen Dingen unterstützt?<br />
Ja, auf jeden Fall! Einerseits indirekt<br />
durch interne Schulungen von Kollegen<br />
im eigenen Lager, an<strong>der</strong>erseits hatte<br />
ich aber auch die Möglichkeit an Produktschulungen<br />
von Industriebetrieben<br />
teilzunehmen, die außerhalb <strong>der</strong> Initiativen<br />
<strong>der</strong> Berufsschule stattfanden. Meine<br />
Kollegen und vor allem mein Lehrlingsausbildner<br />
haben mich sehr unterstützt<br />
und mich immer wie<strong>der</strong> motiviert. Vor<br />
allem das Interesse an meinen Leistungen<br />
hat sehr viel dazu beigetragen, dass<br />
ich selbst auch motivierter war. Zusätzlich<br />
hat man mir Arbeitsmittel zur Verfügung<br />
gestellt und ich bekam dienstfrei<br />
zur Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung.<br />
Ab welchem Lehrjahr durften Sie im<br />
Unternehmen auch eigenständig Aufgabe<br />
übernehmen?<br />
Das war so ab dem 2. Lehrjahr. Meine<br />
Aufgabe war es damals, mich um die<br />
Ladenhüter zu kümmern. Dabei ging<br />
es um die Erstellung eines Abverkaufs-<br />
Katalogs. Ab dem 3. Lehrjahr wurden<br />
meine Befugnisse erweitert und ich war<br />
für die Frachtkostenzuteilung <strong>der</strong> eingegangenen<br />
Aufträge, die damals noch manuell<br />
erledigt wurden, verantwortlich.<br />
Wurden Sie von Poschacher bei <strong>der</strong><br />
Erreichung Ihrer beruflichen Ziele<br />
ebenso unterstützt?<br />
Ja, schon. Mir standen immer alle<br />
Wege offen. Sehr schnell war mir klar,<br />
dass ich nicht im Einzelhandel bleiben<br />
möchte. Ich gebe zu, dass ich zu Beginn<br />
meiner Ausbildung nicht <strong>der</strong> eifrigste<br />
Lehrling war. Mein Lehrlingsausbildner<br />
hat aber wohl Potenzial in mir erkannt<br />
und mich nicht aufgegeben. Ich durfte<br />
einige Abteilungen im Betrieb durchprobieren<br />
und kam zu dem Schluss, dass<br />
<strong>der</strong> Bereich <strong>der</strong> Logistik mir am meisten<br />
zusagt. Mittlerweilen bin ich hier angekommen<br />
und leiste einen wesentlichen<br />
Beitrag zu den alltäglichen Abläufen.<br />
Was könnte man bezüglich <strong>der</strong> Lehrlingsausbildung<br />
bei Poschacher besser<br />
machen?<br />
Nichts! Unser Lehrlingsausbildner,<br />
Dietmar Steinkeller, könnte seine Arbeit<br />
nicht besser machen! Ich bin ihm und<br />
dem gesamten Betrieb unheimlich dankbar<br />
für all die Unterstützung und Motivation,<br />
die ich während meiner Lehrlingsausbildung<br />
erfahren durfte.<br />
Welche Vorgaben, Wünsche, Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
o<strong>der</strong> auch Verhaltensregeln<br />
gibt es bei Poschacher für Lehrlinge?<br />
Das wichtigste scheint mir <strong>der</strong> respektvolle<br />
Umgang mit Kunden aber<br />
auch Kollegen. Freundlichkeit, Pünktlichkeit<br />
und Zuverlässigkeit steht ebenso<br />
im Fokus wie die Motivation und das<br />
Interesse am Betrieb und dem persönlichen<br />
Aufgabengebiet. Im Grunde geht<br />
es ja darum, dass man als Lehrling die<br />
Vielseitigkeit des Baustoffhandels und<br />
die verschiedenen Abteilungen kennen<br />
lernt, um letztendlich für sich selbst das<br />
richtige zu finden.<br />
Und wie sieht es mit Weiterbildung<br />
aus?<br />
Ziel von Poschacher ist es, dass die<br />
Lehrlinge die Berufsschule und die Lehrabschlussprüfung<br />
mit Auszeichnung<br />
bestehen und sich danach zum diplomierten<br />
Bauproduktefachberater weiterbilden<br />
und diese Ausbildung auch abschließen.<br />
Haben Sie die Ausbildung zum Diplom-Bauproduktefachberater<br />
gemacht?<br />
Ja!<br />
Was haben Sie davon mitgenommen?<br />
Hat Ihnen die Ausbildung innerhalb<br />
des Betriebes auf Ihrem Karriereweg<br />
weitergeholfen?<br />
Eigentlich sollte es ja bei <strong>der</strong> Diplomarbeit<br />
um ein Thema im Bereich Baustoffe<br />
gehen. Nachdem ich zu diesem<br />
Zeitpunkt bereits in <strong>der</strong> Logistik tätig<br />
war, wurde mir gestattet mein Thema<br />
aus diesem Bereich zu wählen. Poschacher<br />
stand damals kurz vor <strong>der</strong> Einführung<br />
<strong>der</strong> Digitalisierung im Transportwesen,<br />
darüber verfasste ich dann auch<br />
meine Arbeit. Also ja, das hat mir sehr<br />
weiter geholfen.<br />
Was waren Ihre Ziele als Sie die Lehre<br />
begonnen haben?<br />
Ganz zu Beginn, also nach Abbruch<br />
des Gymnasiums wollte ich einfach nur<br />
einen Lehrabschluss machen. Nach dem<br />
Wechsel in die Abteilung <strong>der</strong> Transportund<br />
Lagerlogistik haben sich meine<br />
Ziele schon sehr geän<strong>der</strong>t und vor allem<br />
erweitert. Hauptsächlich wollte ich mir<br />
so viel Wissen wie möglich aneignen,<br />
um Transporte effizient planen und Abð<br />
Thomas Lehner<br />
Alter: 28 Jahre<br />
4 Jahre Hauptschule<br />
3 Jahre BoRg<br />
08/2010 – 07/2013 lehre als einzelhandelskaufmann<br />
mit Schwerpunkt<br />
Baustoffhandel<br />
2012 – 2013 lager – Staplerfahrer<br />
2013 – 2014 Dispo, Fuhrpark (Vertretung)<br />
Ca. 01/2014 – 06/2014 einkauf *<br />
Ca. 06/2014 – 12/2014 Fakturierung *<br />
2014 – <strong>2021</strong> Dispo, Fuhrpark *<br />
* nebenbei Aushilfsweise Staplerfahrer<br />
2016 Diplom-Bauprodukte Fachberater<br />
Ab ca. 2017 zusätzlich lagerlogistik<br />
Seit 2020 Schwerpunkt lagerlogistik<br />
in neuem lagerbüro, Dispo nur mehr<br />
zum kleinen Teil<br />
Foto: ludwig Pullirsch photography<br />
4 . <strong>2021</strong> | 29
karrIereleIter<br />
läufe am Lager verstehen und verbessern<br />
zu können. Dies fängt bei den Vorbereitungen<br />
am Lager an, geht über die<br />
richtige Auslastung <strong>der</strong> LKWs bis hin zu<br />
Ortskenntnis, um eine optimale Route<br />
zu berechnen. Also ja, ich habe meine<br />
mir damals gesteckten Ziele erreicht und<br />
bin froh darüber.<br />
Wie läuft die Transportlogistik – Routenplanung,<br />
etc. ab? Geben Sie eine<br />
Route vor? Wissen Sie immer wo welcher<br />
Transport gerade unterwegs ist?<br />
Erfolgt die Planung und Abwicklung<br />
mit digitaler Unterstützung (z. B.<br />
Routenplanung, elektronischer Lieferschein)?<br />
Wir arbeiten immer hauptsächlich für<br />
den nächsten Tag. Heute wird geplant,<br />
was morgen passiert. Ich verschaffe mir<br />
schon einen groben Überblick über die<br />
ganze Woche. Da aber tagsüber immer<br />
noch viele Bestellungen für den nächsten<br />
Tag kommen, können wir erst am<br />
Vortag konkret planen.<br />
Alle unsere Fahrer sind mit einem Tablet<br />
ausgestattet. Darauf finden sie alle<br />
Lieferscheine. Per Knopfdruck können<br />
sie den Kunden avisieren o<strong>der</strong> die Navigation<br />
zur Baustelle starten. Reklamationen,<br />
Palettentausch, Kranarbeiten und<br />
sämtliche Son<strong>der</strong>zeiten, die auf <strong>der</strong> Baustelle<br />
anfallen können, werden noch vom<br />
Fahrer vor Ort erfasst und abschließend<br />
vom Kunden am Tablet unterschrieben.<br />
Die Tablets sind mit GPS ausgestattet,<br />
somit kann ich mir immer einen Überblick<br />
verschaffen, wo die LKWs unterwegs<br />
sind. Zusätzlich sehe ich, welche<br />
Aufträge schon erledigt sind, so kann<br />
ich abschätzen, wann sie auf <strong>der</strong> nächsten<br />
Baustelle sind o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> zurück<br />
kommen.<br />
Wir haben keinen eigenen Fuhrpark<br />
und stellen ausschließlich mit Fremdspeditionen<br />
zu. Die LKWs fahren aber<br />
nicht nur für uns, son<strong>der</strong>n werden mit<br />
unserer Schwesterfirma Austrodach zusammen<br />
disponiert. Deshalb übernehmen<br />
wir die Routenplanung nur zum<br />
Teil und immer in Absprache mit dem<br />
jeweiligen Fahrer o<strong>der</strong> dem Disponenten<br />
von Austrodach, um die beste Route zu<br />
finden.<br />
Wenn Sie Ihre damaligen<br />
Ziele bereits erreicht haben,<br />
wie sieht es mit zukünftigen<br />
Zielen aus?<br />
Hier geht es vor allem um<br />
weitere Optimierungen <strong>der</strong><br />
Lagerprozesse. Da ist schon<br />
noch einiges zu tun und das<br />
sehe ich als Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />
welche ich sehr gerne<br />
annehme.<br />
Was sind aktuell Ihre Aufgabengebiete?<br />
Naja, alles was mit <strong>der</strong> Lageroptimierung<br />
zu tun hat. Also Ladezeiten verkürzen,<br />
Bestandsoptimierung, Inventurvorbereitung,<br />
logistische Problemlösung<br />
und vor allem die Qualitätssicherung.<br />
Wie sieht Ihr Berufsalltag heute aus?<br />
Beschreiben Sie uns einen typischen<br />
Arbeitstag.<br />
Einen richtigen Alltag gibt es hier eigentlich<br />
nicht. Kein Tag gleicht dem<br />
an<strong>der</strong>en. In <strong>der</strong> Regel beginnt mein<br />
Dienst um 6:00 Uhr früh, wenn die ersten<br />
LKWs zur Beladung kommen. Bei<br />
Ladeverzug kann es auch vorkommen,<br />
dass ich selbst einen LKW belade. Aber<br />
grundsätzlich versorge ich die Fahrer mit<br />
den Lieferscheinen, bespreche mit ihnen<br />
wichtige Details, teile ihnen einen Lageristen<br />
zu und stehe ihnen für Rückfragen<br />
zu den jeweiligen Lieferungen zur<br />
Verfügung.<br />
Tagsüber koordiniere ich den Wareneingang<br />
und kontrolliere bei komplizierten<br />
Anlieferungen die Ware. Generell<br />
macht das eigentlich <strong>der</strong> Lagerist,<br />
aber es gibt schon Lieferungen, die ich<br />
lieber selbst bearbeite. Sollten Fehlbestände<br />
auftauchen ist es meine Aufgabe<br />
die Ursache zu finden und richtig zu<br />
stellen. Anfällige Waren, beispielsweise<br />
solche, die leicht verwechselbar sind,<br />
werden zwischeninventiert.<br />
Auch kommen immer wie<strong>der</strong> neue<br />
Produkte hinzu, alte fallen aus dem Programm.<br />
Das heißt, das Lager muss immer<br />
wie<strong>der</strong> stückweise neu organisiert<br />
werden. Auch dies ist ein fester Bestandteil<br />
meiner Arbeit, genauso wie stichprobenartige<br />
Kontrolle von Kommissionen,<br />
um hier die Fehlerquote zu senken! Zu<br />
lagerplatz von Poschacher Baustoffe<br />
Stoßzeiten setze ich mich auch gerne<br />
selbst auf den Stapler, damit kein Kunde<br />
auf Waren warten muss.<br />
Das ist ja jede Menge!<br />
Ja! Im Großen und Ganzen geht es<br />
darum, dass die Arbeit jeden Tag reibungslos<br />
funktioniert. Dazu gehören<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen zeitnah zu lösen und<br />
gut vorbereitet in den nächsten Tag zu<br />
starten.<br />
Wie sehen Sie die Zukunft des Baustoffhandels?<br />
Es wird immer einen kompetenten<br />
Ansprechpartner brauchen, um erfolgreich<br />
zu sein. Der Online-Handel ist in<br />
vielen Branchen am Vormarsch, doch<br />
unsere Kunden suchen nicht nur das<br />
richtige Produkt, son<strong>der</strong>n individuelle<br />
Lösungen. Und dass wir diese Lösungen<br />
bieten können, das zeichnet uns als Baustoffhandel<br />
aus. Grundsätzlich denke<br />
ich, dass es enorm wichtig ist flexibel zu<br />
bleiben, um auf Kundenwünsche rasch<br />
reagieren zu können. Dann hat unsere<br />
Branche auf jeden Fall eine lange Zukunft.<br />
Der Online-Handel ist hier nur<br />
eine Draufgabe! Es geht um die persönliche<br />
Beratung und Hilfestellung.<br />
Wenn Sie heute in die Berufsschule<br />
gehen würden, was sagen Sie den<br />
Lehrlingen?<br />
Reinbeißen und die nötige Motivation<br />
und Ehrgeiz aufbringen.<br />
Die Lehre ist eine enorm wichtige Zeit<br />
für den weiteren Berufsweg. Wenn man<br />
hier mit Fleiß dabei bleibt, in <strong>der</strong> Schule<br />
aufpasst und interessiert mitarbeitet, ist<br />
<strong>der</strong> Weg zu einer Karriere im Baustoffhandel<br />
schon geebnet.<br />
Foto:Poschacher<br />
30 | 4 . <strong>2021</strong>
InduStrIe newS<br />
lehrlingscastings bei baumit<br />
Berufsorientierung darf keine Pause machen<br />
Schnuppertage in den Betrieben<br />
und Lehrlingscastings sind im<br />
März <strong>der</strong> alljährliche Startschuss für die<br />
Berufskarrieren vieler Jugendlicher, die<br />
mit Herbst ihre Ausbildung beginnen.<br />
Heuer führt Corona dazu, dass Eltern<br />
und Jugendliche vielfach unsicher sind,<br />
ob diese Berufspraxis und das erste Kennenlernen<br />
von Beruf und Betrieb auch<br />
sicher durchgeführt werden kann. „Unser<br />
Signal an die Jugendlichen ist klar:<br />
Schnuppern in den Betrieben ist durch<br />
das dichte Netz an Testangeboten in<br />
den Betrieben sicher. Die Betriebe suchen<br />
hän<strong>der</strong>ingend Bewerber, denn <strong>der</strong><br />
Fachkräftemangel ist trotz Corona ungebrochen<br />
und gerade im technischen Bereich<br />
stehen heuer die Chancen beson<strong>der</strong>s<br />
gut“, unterstreicht Mariana Kühnel,<br />
stv. Generalsekretärin <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />
Österreich (WKÖ), anlässlich<br />
eines Lehrlingscastings bei Baumit.<br />
„Berufsorientierung darf keine Pause<br />
machen“, betont auch Helmut Schwarzl,<br />
Industrie-Spartenobmann <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />
NÖ (WKNÖ) und Bildungssprecher<br />
<strong>der</strong> österreichischen Industrie.<br />
Er verweist dazu unter an<strong>der</strong>em<br />
auf die WKNÖ-„Schnupper-Landkarte“,<br />
in <strong>der</strong> aktuell rund 400 Unternehmen<br />
gelistet sind, bei denen man in<br />
<strong>der</strong> Praxis in Berufe hineinschnuppern<br />
kann. „Gerade auch vielen Jugendlichen,<br />
die praxisorientierter sind und sich an<br />
<strong>der</strong> Schule schwertun, etwa in <strong>der</strong> HTL,<br />
steht mit einer Lehre in unseren Betrieben<br />
eine Karriere mit allen Chancen offen.“<br />
TRoTz CoRoNA eiNe eRFolgReiCHe<br />
BeRUFSlAUFBAHN STARTeN<br />
„Bei Baumit haben Lehrlinge und <strong>der</strong>en<br />
Ausbildung höchsten Stellenwert und<br />
nach Abschluss <strong>der</strong> Ausbildung gute<br />
Chancen in unserem Unternehmen eine<br />
erfolgreiche Berufslaufbahn zu starten.<br />
Österreichweit bilden wir seit über zehn<br />
Jahren Lehrlinge aus und 86 Prozent<br />
sind noch immer bei Baumit beschäftigt,<br />
viele davon in verantwortungsvollen Positionen.<br />
Auch heuer suchen wir sieben<br />
Lehrlinge für die diversen offenen Lehrstellen,<br />
wie Metall-, Elektro- und ProzesstechnikerInnen<br />
sowie Land- und<br />
BaumaschinentechnikerInnen. Wir hoffen,<br />
dass wir durch die ‚Schnuppertage‘<br />
aus interessierten SchülerInnen zukünftige<br />
Lehrlinge rekrutieren“, zeigt sich<br />
Manfred Tisch, Geschäftsführer Baumit<br />
GmbH, zuversichtlich.<br />
y<br />
Von links nach rechts vorne: Karl Postl, Baumit<br />
lehrlingsbeauftragter; Mariana Kühnel, stv.<br />
generalsekretärin <strong>der</strong> WKÖ; Helmut Schwarzl,<br />
industrie-Spartenobmann <strong>der</strong> WKNÖ und Bildungssprecher<br />
<strong>der</strong> österreichischen industrie; Manfred<br />
Tisch, geschäftsführer Baumit gmbH und gerald<br />
Prinzhorn, geschäftsführer Baumit Beteiligungen<br />
gmbH. Hinten vier Schnupperlehrlinge.<br />
Foto: WKÖ/Studeny<br />
4 . <strong>2021</strong> | 31
InduStrIe newS<br />
ceresit ce 42 trass express<br />
Viel mehr als eine schnelle Natursteinfuge<br />
Sie heißt „CE 42 Trass Express“<br />
und ist dennoch viel mehr als<br />
eine reine Natursteinfuge: schnell erhärtend<br />
und begehbar nach drei Stunden,<br />
auf Trasszementbasis und vielseitig<br />
anwendbar in Fugen von 2-20 mm –<br />
<strong>CERESIT</strong> CE 42 Trass Express ist die<br />
„schnelle Fuge“ für Projekte mit allen<br />
Arten von Natursteinen (auch Marmor,<br />
Solnhofer Kalkstein, Travertin, etc), Betonwerkstein<br />
sowie keramischen Fliesen<br />
und Platten im Innen- wie auch im Außenbereich.<br />
„Zeit ist Geld. Die Fugenmasse ist<br />
schnellabbindend und garantiert somit<br />
einen raschen Baufortschritt. Jedoch<br />
nicht zu Lasten <strong>der</strong> Qualität, denn dank<br />
Trasszement ist das Risiko für Ausblühungen<br />
an <strong>der</strong> Fugenoberfläche und<br />
Verfärbungen an Plattenrän<strong>der</strong>n minimiert.<br />
Als hoch abriebbeständige und<br />
wasserabweisende Fugenmasse kann sie<br />
auch im Außenbereich und stark frequentiertem<br />
Bereich eingesetzt werden<br />
und lässt sich schadensfrei mit Dampfund<br />
Hochdruckreiniger reinigen.“, weiß<br />
DI Stefan Türk, Leiter Technischer Kundendienst<br />
bei Henkel Central Eastern<br />
Europe Gesellschaft mbH, Adhesives<br />
Technologies.<br />
Die Fugenmasse ist farblich auf aktuelle<br />
Natursteintrends abgestimmt und<br />
überzeugt im En<strong>der</strong>gebnis aufgrund <strong>der</strong><br />
feinen, homogenen und rissfreien Optik<br />
bei einer Bandbreite von 2-20 mm<br />
Fugenbreite.<br />
Für den professionellen Anwen<strong>der</strong> ist<br />
aber nicht nur Zeit und finale Optik<br />
relevant. Je unkomplizierter und vielseitiger<br />
ein Produkt einsetzbar ist, desto<br />
mehr spart es Komplexität und Aufwand.<br />
Der Steinmetzbetrieb Kampichler<br />
Josef GesmbH beispielsweise schätzt<br />
auch die vielseitigen Verarbeitungsmöglichkeiten<br />
von CE 42 Trass Express.<br />
„Mittels Wasserzugabe kann <strong>der</strong><br />
Fugenmörtel entwe<strong>der</strong> in geschmeidigpastöser<br />
Konsistenz klassisch mit dem<br />
Fugbrett eingebracht o<strong>der</strong> mit fließfähiger<br />
Konsistenz zeitsparend großflächig<br />
eingeschlämmt werden. So ist ein großzügiges<br />
und schnelles Verarbeiten möglich,<br />
was uns bei größeren, zeitkritischen<br />
Objekten zugutekam.“, so <strong>der</strong> Steinmetz<br />
Ing. Kampichler.<br />
„Egal ob man sich bei <strong>der</strong> Verarbeitung<br />
für eine pastöse Konsistenz o<strong>der</strong><br />
für eine Schlämmtechnik entscheidet,<br />
die Einbringung ist unkompliziert und<br />
<strong>der</strong> Füllgrad hoch“, weiß Türk. Die<br />
Schlämmtechnik in einer beson<strong>der</strong>s bemerkenswerten<br />
Anwendung kam bei<br />
Verlegearbeiten <strong>der</strong> Firma Kampichler<br />
Josef GesmbH in einem neu erweiterten,<br />
mo<strong>der</strong>nen Schulgebäude in Wien<br />
Meidling zum Einsatz. Bei dem Projekt<br />
wurden knapp 4500 m² Bodenplatten<br />
aus hellem Agglo-Kunststein mit 2 mm<br />
breiten Fugen im Farbton naturweiß<br />
verfugt. Bei <strong>der</strong> Verarbeitung des Fugenmörtels<br />
hat man sich für das Einschlämmen<br />
des Fugenmörtels entschieden<br />
und ohne weiteren Waschvorgang<br />
nach <strong>der</strong> Trocknung den gesamten Bodenbelag<br />
aus 60x60 cm Agglo Kunststein-Bodenplatten<br />
mit Diamantschleifern<br />
finalisiert. Die Dauer des Projektes<br />
konnte mit diesem Verfahren deutlich<br />
beschleunigt werden, da das Waschen<br />
und Formen <strong>der</strong> Fugen und Oberfläche<br />
entfielen. Durch die Diamantschleiftechnik<br />
schließt <strong>der</strong> Fugenbelag zudem<br />
komplett ebenflächig mit dem Bodenbelag<br />
ab und erzeugt so ein harmonisches<br />
Gesamtkonzept. CE 42 Trass Express<br />
verfügt auch über die nötige Feinheit<br />
sowie Abriebbeständigkeit, um bei dieser<br />
Methode eine riss- und kratzfreie<br />
Fugenoberfläche zu erhalten. Pünktlich<br />
zum Schulstart erstrahlten 17 Klassen<br />
<strong>der</strong> Volksschule und 21 Klassen <strong>der</strong> Berufsschule<br />
sowie das Stiegenhaus, die<br />
Aula und die Böden in den WC-Anlagen<br />
in neuem, mo<strong>der</strong>nem Glanz. y<br />
Ceresit Ce 42 Trass express wird in fließfähiger<br />
Konsistenz zeitsparend großflächig eingeschlämmt.<br />
ohne weiteren Waschvorgang wird nach <strong>der</strong> Trocknung<br />
<strong>der</strong> gesamte Bodenbelag mit Diamantschleifern<br />
finalisiert<br />
Ce 42 Trass express besitzt die nötige Feinheit<br />
und Abriebbeständigkeit, um bei dieser Methode<br />
eine riss- und kratzfreie Fugenoberfläche zu erhalten.<br />
Fakten-Check<br />
gesamtfläche objekt: 4500m²<br />
Verwendetes Material: Agglo Kunststein-<br />
Bodenplatten<br />
Fugenmasse: CeReSiT Ce 42 Trass express<br />
Beson<strong>der</strong>heiten: Schneller Baufortschritt,<br />
Schlämmtechnik mit Diamantschleifen<br />
Bil<strong>der</strong>: Ceresit<br />
32 | 4 . <strong>2021</strong>
InduStrIe newS<br />
PcI<br />
Komplettes Infopaket PCI Flexmörtel ® -Linie<br />
Begleitend zur neuen PCI<br />
Flexmörtel ® -Linie präsentiert die<br />
PCI Augsburg GmbH nun ein umfangreiches<br />
Infopaket, das sowohl dem Verarbeiter<br />
als auch dem Fachhandel die<br />
passende Produktauswahl erleichtert.<br />
Das Infopaket besteht aus <strong>der</strong> Gesamtbroschüre,<br />
einem handlichen Faltprospekt<br />
und zweiseitigen Flyern zu jedem<br />
<strong>der</strong> fünf PCI Flexmörtel ® -Produkte <strong>der</strong><br />
neuen Generation.<br />
Das Infopaket besteht aus drei Bausteinen,<br />
die sich nach Umfang und Informationstiefe<br />
unterscheiden. Sowohl<br />
<strong>der</strong> Fachbetrieb auf <strong>der</strong> Baustelle als<br />
auch <strong>der</strong> Fachhändler in <strong>der</strong> Beratung<br />
profitieren: Je nach Kundenwunsch<br />
bzw. Umfang <strong>der</strong> Beratung steht das<br />
passende Informationsmedium zur PCI<br />
Flexmörtel ® -Linie zur Verfügung.<br />
Sofort griffbereit im handlichen „Westentaschenformat“<br />
ist <strong>der</strong> praktische<br />
Faltprospekt zur PCI Flexmörtel ® -Linie.<br />
Er ermöglicht mit <strong>der</strong> kurzen Beschreibung<br />
aller fünf PCI Flexmörtel ® und<br />
ihrer Unterscheidungsmerkmale den<br />
schnellen Überblick auf <strong>der</strong> Baustelle<br />
o<strong>der</strong> im Handel.<br />
Zusätzlich bietet die PCI zu jedem<br />
einzelnen PCI Flexmörtel ® -Produkt<br />
einen zweiseitigen Flyer, in dem je<strong>der</strong><br />
Vertreter mit seinen beson<strong>der</strong>en Produkt-Eigenschaften<br />
und -Vorteilen beschrieben<br />
ist.<br />
y<br />
Das gesamte informationspaket steht<br />
sowohl in gedruckter als auch in digitaler<br />
Form zur Verfügung. interessenten<br />
können gedruckte exemplare per e-Mail<br />
an pci-info@pci-group.eu anfor<strong>der</strong>n<br />
o<strong>der</strong> die pdf-Dateien auf <strong>der</strong> neuen<br />
Kampagnen-Website herunterladen:<br />
www.flexmoertel.com<br />
bundesverband Sonnenschutztechnik<br />
Perfekt temperiert mit außenliegendem Sonnenschutz<br />
Arbeiten, lernen, spielen und leben<br />
finden zur Zeit vermehrt in<br />
den eigenen vier Wänden statt. Doch<br />
zu viel Hitze in unseren Wohnungen<br />
und Häusern im Sommer kann schnell<br />
als störend empfunden werden. Klimageräte<br />
sollten dann allerdings nicht <strong>der</strong><br />
Weisheit letzter Schluss sein, denn sie<br />
brauchen viel Strom und ihre Abwärme<br />
heizt die Umwelt auf. Kühlen<strong>der</strong> Schatten<br />
durch Raffstore, Roll- und Schiebeläden<br />
sowie Fenstermarkisen ist die<br />
nachhaltigste und gesündeste Art, sich<br />
vor <strong>der</strong> Sommerhitze in Gebäuden zu<br />
schützen.<br />
Daher sollte ein variabler, vor dem<br />
Fenster montierter Sonnenschutz eingeplant<br />
bzw. nachgerüstet werden. Außenliegende<br />
Systeme wie Raffstoren, Fassadenmarkisen,<br />
Roll- o<strong>der</strong> Fensterläden<br />
halten die Hitze ab, bevor sie über die<br />
Glasflächen in die Innenräume kommt.<br />
Johann Gerstmann, Sprecher des Bundesverbandes<br />
Sonnenschutztechnik:<br />
„Fenster fungieren als Heizköper: Wenn<br />
die Sonne ungehin<strong>der</strong>t durch das Glas<br />
einstrahlen kann, hat man einen Radiator<br />
mit 500 Watt Leistung pro Quadratmeter<br />
und mehr! Variabler außenliegen<strong>der</strong><br />
Sonnenschutz kann wie ein<br />
Thermostatventil die Heizleistung <strong>der</strong><br />
Sonne um 90 % und mehr reduzieren.“<br />
Welches Produkt das Geeignete ist,<br />
hängt von den zusätzlichen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
ab. Die Beson<strong>der</strong>heit von Raffstoren<br />
ist die Verstellbarkeit ihrer Lamellen:<br />
Damit lässt sich <strong>der</strong> Lichteintrag regeln,<br />
aber auch die Privatsphäre schützen.<br />
Neben <strong>der</strong> Bedeutung für die<br />
Behaglichkeit im inneren, wächst<br />
bei Bauherren und Architekten<br />
auch <strong>der</strong> Designanspruch an Beschattungssysteme<br />
für mo<strong>der</strong>ne<br />
Fassaden. Die Mitglie<strong>der</strong> des<br />
Bundesverbandes Sonnenschutztechnik<br />
arbeiten daher laufend<br />
an innovationen. geradlinige Designs<br />
und attraktive oberflächen<br />
fügen sich optimal in die aktuelle,<br />
kubische Architektur ein und<br />
ermöglichen zugleich den Planern<br />
große gestaltungsfreiheit.<br />
Fenstermarkisen bieten, wie Raffstore,<br />
hervorragenden Blendschutz und sie gestalten<br />
Fassaden auf beson<strong>der</strong>s ansprechende<br />
Weise. Die sogenannten Zip-<br />
Markisen haben darüber hinaus zwei<br />
beson<strong>der</strong>e Vorteile: Sie eignen sich für<br />
sehr große Glasflächen und sind dabei<br />
windstabil! Rollläden sind <strong>der</strong> Klassiker<br />
unter den Sonnenschutzprodukten und<br />
nach wie vor eine optimale Wahl, wenn<br />
es um Abdunkelung und Einbruchshemmung<br />
geht.<br />
y<br />
Bild: Bundesverband Sonnenschutztechnik/WAReMA<br />
34 | 4 . <strong>2021</strong>
w e b g u i d e<br />
Baustoffe<br />
ARDEX Baustoff GmbH<br />
www.ardex.at<br />
Avenarius-Agro GmbH<br />
www.avenariusagro.at<br />
Baumit<br />
www.baumit.com<br />
Stauss-Perlite GmbH<br />
www.Stauss-Perlite.at<br />
James Hardie Austria<br />
www.fermacell.at<br />
www.jameshardie.com<br />
Henkel Central Eastern<br />
Europe GmbH<br />
www.ceresit.at<br />
Lias Österreich GesmbH<br />
www.liapor.at<br />
Dämmstoffe<br />
PCI Augsburg GmbH<br />
www.pci.at<br />
RÖFIX AG<br />
www.roefix.com<br />
Sopro Bauchemie GmbH<br />
www.sopro.at<br />
Soudal AT gmbH<br />
www.soudal.com<br />
www.fixall.eu<br />
Austrotherm GmbH<br />
www.austrotherm.com<br />
Karl Bachl Ges.m.b.H.<br />
www.bachl.at<br />
Isolith<br />
Leichtbauplattenwerk M.<br />
Hattinger Ges.m.b.H.<br />
www.isolith.com<br />
Fenster/Türen<br />
Kamin<br />
Lagersysteme<br />
Rockwool<br />
Handelsges.m.b.H.<br />
www.rockwool.at<br />
Unsere Preisliste für Ihr<br />
Smartphone auf:<br />
www.rockwool-preisliste.at<br />
Internorm Fenster GmbH<br />
www.internorm.at<br />
Wippro GmbH<br />
www.wippro.at<br />
Schiedel GmbH<br />
www.schiedel.at<br />
OHRA Regalanlagen GmbH<br />
www.ohra.at<br />
T.: +43 7236 21534<br />
Mapei Austria GmbH<br />
www.mapei.at<br />
MEA Bausysteme GmbH<br />
www.mea-group.com/de/<br />
building-systems<br />
info.mea-bausysteme.at@<br />
mea-group.com<br />
Tel: +43 (0)2782 83200-13<br />
Profibaustoffe Austria<br />
GmbH<br />
www.profibaustoffe.com<br />
Linzmeier Bauelemente<br />
GmbH<br />
www.linzmeier.de<br />
puren gmbh<br />
www.puren.com<br />
Knauf Insulation GmbH<br />
www.knaufinsulation.at<br />
Steinbacher Dämmstoffe<br />
GmbH<br />
www.steinbacher.at<br />
Wasserver-/Entsorgung<br />
ziegel<br />
FRÄNKISCHE Rohrwerke<br />
Gebr. Kirchner GmbH & Co.KG<br />
www.fraenkische.at<br />
Mall Umweltsystem<br />
www.mall-umweltsysteme.at<br />
Bauhütte Leitl-Werke GmbH<br />
www.leitl.at<br />
Impressum<br />
Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Mag. Alexandra Lehrer, 1170 Wien, Dornbacher Straße 93, Telefon: 01/478 81 70, E-Mail: baustoff@impactmedia.at, www.impactmedia.at;<br />
Chefredaktion: Mag. Alexandra Lehrer; Chefredaktion VBÖ: Mag. Susanne Aigner-Haas Redaktion: Maximilian Lehrer; DI Tom Cervinka; Peter Mayer; Anzeigen: Peter<br />
Mayer, p.mayer@impactmedia.at; Alexan<strong>der</strong> Riha, a.riha@impactmedia.at; Abonnementverwaltung: Daniela Brany, d.brany@impactmedia.at; Grafik und Layout: Nicolas Lehrer;<br />
Druck: Druckerei Robitschek, 1050 Wien; Jahresabonnement: Inland: EUR 91,-; Ausland: EUR 105,-. Das Abonnement ist jeweils einen Monat vor Jahresende kündbar, sonst gilt<br />
die Bestellung für das folgende Jahr weiter. Erscheinungsweise: 10 x jährlich. Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlegers gestattet. Angaben und Mitteilungen, welche von<br />
Firmen stammen, unterliegen nicht <strong>der</strong> Verantwortlichkeit <strong>der</strong> Redaktion, ihre Wie<strong>der</strong>gabe besagt nicht, dass sie die Meinung <strong>der</strong> Redaktion o<strong>der</strong> eine Empfehlung darstellen. Bezahlte<br />
Einschaltungen sind mit + o<strong>der</strong> promotion gekennzeichnet.<br />
4 . <strong>2021</strong> | 35
FORD<br />
ÖSTERREICHS<br />
NUMMER<br />
1*<br />
FORD – DIE MEISTVERKAUFTE<br />
NUTZFAHRZEUGMARKE ÖSTERREICHS<br />
In bewegten Zeiten bleiben wir die Nummer 1. Mit einem Antrieb, <strong>der</strong> die Wirtschaft des<br />
ganzen Landes stärkt und auch Sie in allen Lagen zuverlässig unterstützt. Sichern Sie sich<br />
jetzt noch vor Einführung <strong>der</strong> neuen Normverbrauchsabgabe eines <strong>der</strong> meistverkauften<br />
Nutzfahrzeuge Österreichs. Zahlen Sie keine zusätzlichen Abgaben in die Staatskassa und<br />
sparen Sie bis zu € 15.000,– NoVA! 1) Nur bis Ende Juni.<br />
Bis zu<br />
€ 15.000,–<br />
NoVA sparen. 1)<br />
Ford Transit Custom: Kraftstoffverbrauch kombiniert 7,0 – 9,0 l/100 km | CO 2<br />
-Emission kombiniert 184 – 236 g/km | (Prüfverfahren: WLTP)<br />
Ford Transit: Kraftstoffverbrauch kombiniert 7,8 – 11,6 l/100 km | CO 2<br />
-Emission kombiniert 205 – 305 g/km | (Prüfverfahren: WLTP)<br />
Symbolfotos. 1) Gültig bei Kaufvertragsabschluss und Zulassung bis 30. Juni <strong>2021</strong>. *Ford ist gemäß den Zulassungen im Jahr 2020 Österreichs Nummer 1 am Nutzfahrzeugmarkt bis 3,5 Tonnen.<br />
(Quelle: Statistik Austria)