FIETE-01-2021
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GOOD FOOD, GOOD MOOD<br />
„DIE LANDWIRTSCHAFT IST UNSERE<br />
GRUNDLAGE. DIE BASIS ALLEN LEBENS.“<br />
Phillip Harleß, 7. Bachelorsemester Agrarwissenschaft an der CAU<br />
Prof. Mühling erinnert sich noch an sein Studium in den<br />
80er-Jahren. Schon zu der Zeit lernten Studierende beispielsweise,<br />
wie wichtig Zwischenfrüchte sind. Weil dadurch<br />
aber mehr Arbeit und Kosten entstehen, sinkt insgesamt<br />
der Gewinn pro Hektar. „Ökologie und Ökonomie müssen<br />
in Einklang gebracht werden“, sagt Prof. Mühling. Die Zukunft<br />
der Landwirtschaft sieht er in einer Kombination aus<br />
konventionellem und ökologischem Landbau. Das bedeutet,<br />
dass die konventionelle Landwirtschaft von der ökologischen<br />
Landwirtschaft lernt und anders herum. Bei seiner<br />
Arbeit merkt er bereits ganz deutlich, wie wichtig die Agrarwissenschaft<br />
in Zukunft sein wird. Seine Doktorand*innen<br />
kommen überwiegend aus dem Ausland, zum Beispiel<br />
aus Pakistan und Bangladesch, weil sie die Bevölkerung<br />
dort nicht mehr ernähren können. Mühling ergänzt, dass<br />
Studierende der Agrarwissenschaft die Probleme unserer<br />
Welt besser lösen könnten als Biolog*innen oder<br />
Botaniker*innen, weil sie die Theorie anwenden können.<br />
Wer noch tiefer in die Materie eintauchen und Lösungen für<br />
eine nachhaltigere Landwirtschaft entwickeln und erproben<br />
möchte, hat in Kiel gleich zwei Möglichkeiten: Die Fachhochschule<br />
Kiel mit einem hohen Praxisbezug und die Christian-<br />
Albrechts-Universität mit wissenschaftlichem Fokus.<br />
von Mirjam Stein<br />
Phillip Harleß und seine Familie beschäftigen sich auf ihrem<br />
Hof in der Lüneburger Heide viel mit dem Schlagwort Nachhaltigkeit.<br />
2<strong>01</strong>1 waren sie deutschlandweit der erste Betrieb<br />
mit dem Deutschen Tierschutzlabel für Mastschweine. Das<br />
bedeutet, dass sie mittlerweile unkupierte Tiere halten und<br />
den Schweinen mehr Beschäftigungsmaterial zur Verfügung<br />
stellen. Zusammen mit dem NABU vor Ort vergrößern sie<br />
aktuell den drei Meter breiten Feldrandstreifen, sodass er<br />
für Insekten zugänglicher und mit dem bereits bestehenden<br />
Biotop der Eichen verbunden ist. Als konventioneller<br />
Landwirt möchte Phillip seinen Umwelteinfluss möglichst<br />
gering halten. Nach seiner landwirtschaftlichen Ausbildung<br />
hilft ihm das agrarwissenschaftliche Studium an der CAU,<br />
das Verständnis zu vertiefen. Sein Studium kann er allen<br />
Hofnachfolger*innen empfehlen, die es zeitlich einrichten<br />
können und sich der wissenschaftlichen Seite öffnen möchten.<br />
Nachhaltige Landwirtschaft bedeutet für ihn, mit offenen<br />
Ohren und Augen durch die Welt und den Beruf zu gehen und<br />
sich ständig selbst zu reflektieren. Dazu gehört es auch, neue<br />
Dinge auszuprobieren und verschiedene Wege zu gehen.<br />
Fotos: Jürgen Haacks; ollo / E+ / Getty Images<br />
Um alle Interessierten über die neuesten Forschungsergebnisse<br />
in der Landwirtschaft aufzuklären veranstaltet die Agrar-<br />
und Ernährungswissenschaftliche Fakultät jedes Jahr<br />
im Januar oder Februar die Hochschultagung, dieses Jahr<br />
zu den Themen Lebensmittelverknappung und Lebensmittelproduktion<br />
in Krisenzeiten, um wieder ein Bewusstsein<br />
für Lebensmittel zu schaffen. Die Beiträge sind unter<br />
www.hochschultagung.ae.uni-kiel.de einsehbar.<br />
Infos zu den Studienmöglichkeiten findet ihr unter:<br />
www.fh-kiel.de >> Studieninteressierte >><br />
Studienangebot >> Agrarwirtschaft<br />
www.agrar.uni-kiel.de >> Studium >><br />
Studiengänge >> Agrarwissenschaften<br />
SoSe <strong>2021</strong>