Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
„EINE BEZIEHUNG IST EINE<br />
„Starmania 21“-Moderatorin Arabella Kiesbauer im<br />
GESUND & LEBEN-Interview über ihre Kinder, ihre Ehe,<br />
genussvolles Essen – und den Wunsch, bald Sennerin zu sein.<br />
D<br />
ie gebürtige Wienerin Arabella Kiesbauer hat eine beispiellose<br />
Karriere vorzuweisen: Seit mehr als 30 Jahren<br />
steht die sympathische Mutter zweier Kinder im Rampenlicht<br />
und hat etliche TV-Formate in Österreich und<br />
Deutschland geprägt. Für die Neuauflage des Quotenhits<br />
„Starmania“ griff der ORF auf eine seiner profiliertesten<br />
Talkmasterinnen zurück, und an der 51-Jährigen<br />
ist es nun, „Starmania“ nach zehnjähriger Pause wieder<br />
zu einem Quotenhit zu machen.<br />
Mit Covid-19 hat sich unser <strong>Leben</strong> komplett verändert.<br />
Wie meistern Sie Ihren Alltag?<br />
Ich habe das Glück, dass ich eng mit meiner Familie<br />
zusammenlebe. Die Entschleunigung, die diese Zeit<br />
mit sich gebracht hat, war entspannend und auch<br />
erholsam. Wie viele andere Menschen haben auch wir<br />
die Zeit mit der Familie daheim genützt, um Dinge zu<br />
tun, für die wir sonst keine Zeit haben. Der Alltag war<br />
zwar auf das Familienleben reduziert, aber ich konnte<br />
auch viel arbeiten. In Summe war es für mich eine<br />
erfüllende Mischung aus Familien- und Arbeitsleben.<br />
Was konnten Sie in den vergangenen Monaten lernen?<br />
Die außergewöhnliche Zeit hat mich sehr darin bestärkt,<br />
dass ich mein <strong>Leben</strong> so weit wie möglich selbstbestimmt<br />
gestalten möchte. Das heißt, unabhängig zu sein von<br />
äußeren Umständen. Ich möchte Frau meines Terminplans<br />
sein und nicht fremdbestimmt an einem Ort verweilen<br />
müssen. Durch das Homeoffice und das Homeschooling<br />
war das möglich.<br />
Werden Sie Dinge in Zukunft beibehalten?<br />
Natürlich gibt es den Wunsch, einiges davon auch<br />
zukünftig in den Alltag einzubeziehen. Vielleicht kann es<br />
gelingen, wenigstens einen Tag im Homeoffice zu arbeiten<br />
und auch öfter aufs Land zu fahren und den Garten<br />
zu genießen. Den Wunsch, etwas kürzerzutreten, haben<br />
wir wohl alle, allerdings kippt man in dem Moment, wo<br />
beruflich wieder ein anderes Tempo angeschlagen wird,<br />
schnell in alte Muster zurück.<br />
Die angespannte wirtschaftliche Situation wird uns<br />
aber wenige Möglichkeiten bieten. Im Gegenteil! Denn<br />
viele Menschen werden ihren Job verlieren, und keinem<br />
wird es möglich sein, eine ruhige Kugel zu schieben.<br />
schooling sehr wohl genossen habe, schon drei Kreuze<br />
gemacht, als die Schule wieder auf Präsenzunterricht<br />
umgestellt wurde. Und das, obwohl meine Kinder gut mit<br />
der Situation zurechtgekommen sind. Das Lernen mit<br />
den Kindern blieb an mir hängen, bis auf Mathematik,<br />
die habe ich meinem Mann abgegeben. Die Kinder besuchen<br />
so wie ich seinerzeit die französische Schule und da<br />
hätte mein Mann es schwerer gehabt, ihnen zu helfen.<br />
Meine 13-jährige Tochter hat alles selbstständig gemacht.<br />
Bei meinem 10-jährigen Sohn bin ich in die Rolle der<br />
Lehrerin gerutscht. Er hat aber nicht eingesehen, dass<br />
er mit der Mama lernen muss! Mit ihm war das schon<br />
sehr anstrengend. Ich habe mich zwar bemüht, geduldig<br />
zu sein. Aber wenn er auch bei der vierten Aufforderung<br />
nichts machen wollte, dann war mein Ton nicht mehr<br />
ganz so liebevoll. Das Einzige, was also bei uns Unfrieden<br />
gesät hat, war das Homeschooling.<br />
Was machen Sie, wenn es eng wird, wenn Ihnen die<br />
Decke auf den Kopf fällt?<br />
Wenn es mir zu eng wird, fühle ich mich erst mal wie ein<br />
Panther im Käfig. Um durchatmen zu können, habe ich<br />
verschiedene Möglichkeiten. Entweder ich höre Musik<br />
und tanze dazu. Oder ich setze mich ans Klavier und<br />
spiele selber Musik. Das weckt viele positive Emotionen<br />
und macht mich glücklich. Ebenso gut funktioniert es,<br />
wenn ich in die Natur rausgehe, einen Hügel oder einen<br />
Berg erklimme. Schon auf dem Weg nach oben gehe ich<br />
mich quasi frei von Ängsten und Sorgen.<br />
Womit tun Sie sich schwer?<br />
Ich lebe eigentlich so, wie ich leben möchte, und bin<br />
zufrieden und dankbar für das, was ich habe. Etwas mehr<br />
Disziplin beim Essen hätte ich gerne. Ich bin ein totaler<br />
Genussmensch, und es wäre von Vorteil, etwas weniger<br />
zu essen. Ich denke mir schon manchmal, es müsste<br />
nicht die zweite oder gar dritte Portion sein. Essen ist für<br />
mich so viel mehr als satt werden.<br />
Essen hat also eine große Bedeutung für Sie. Was<br />
mögen Sie besonders gerne?<br />
Ich bin ein Gourmet und ein Gourmand und ich lege<br />
beim Essen Wert auf sehr gute Qualität und einen breit<br />
gefächerten Geschmack. Ich liebe die asiatische Küche,<br />
auch die italienische und natürlich die böhmische Hausmannskost<br />
meiner Großmutter, mit der ich aufgewachsen<br />
bin. Ich esse wahnsinnig gerne fettes Fleisch, ich liebe<br />
Fisch und Gemüse. Bei uns gibt es einen Essensplan für<br />
ORF/HANS LEITNER<br />
IM GESPRÄCH<br />
<strong>Leben</strong>saufgabe. “<br />
n TIPP<br />
Starmania 21 – Der neue TV-Hit im ORF<br />
Seit 26. Februar und bis zum Finale am 7. Mai wird<br />
jeweils am Freitag um 20.15 in ORF 1 zehn Folgen<br />
lang um den Sieg gesungen. Ab 23. April, also ab<br />
der achten Show, entscheiden die Zuseher vor dem<br />
Fernseher, wer dabeibleibt. Und die Jury vergibt unter<br />
den bereits ausgeschiedenen Teilnehmer*innen<br />
zwei Jury-Tickets. In der neunten Show am 30. April<br />
singen somit sechs Talente um vier Finalplätze. Drei<br />
davon vergibt das Publikum und einen die Jury. Beim<br />
großen Finale am 7. Mai entscheidet das Publikum<br />
aus den vier Finalisten in drei Votings über den Sieger<br />
oder die Siegerin von „Starmania 21“.<br />
Die Kinder sind (derzeit) wieder in der Schule. Wie hat<br />
bei Ihnen das Homeschooling funktioniert?<br />
Ich habe trotz aller Vorteile, die ich durch das Homedie<br />
Woche und zum Glück<br />
kocht mein Mann gerne<br />
und sehr gut. Es ist schon<br />
sehr aufwendig, weil bei uns<br />
immer frisch gekocht wird<br />
und keine Fertiggerichte auf<br />
den Tisch kommen. Mein<br />
Sohn kommt nach mir, er<br />
ist derjenige, der mit mir die<br />
feinen Sachen genießt und<br />
alles probiert, meine Tochter<br />
isst am liebsten deftige<br />
Hausmannskost.<br />
Kochen Sie auch gerne?<br />
Nein, ich mache es, wenn es sein muss, aber in dem<br />
Moment, wo sich jemand anderer anbietet, bin ich die<br />
Erste, die den Kochlöffel abgibt. Mein Job ist es, nachher<br />
die Küche aufzuräumen und zu putzen.<br />
Was vermissen Sie im Lockdown ganz besonders?<br />
Ich war vor einiger Zeit endlich wieder im Museum. Es<br />
war ein Hochgenuss, weil es aufgrund der fehlenden Touristen<br />
kein Gedränge gab. Ich freue mich schon, wenn die<br />
Theater wieder aufmachen, denn Kultur nährt die Seele.<br />
Ich freue mich auch sehr, wieder einmal mit Freunden<br />
gemütlich essen zu gehen – da muss ich dann die Küche<br />
nicht aufräumen …<br />
Wie gelassen meistern Sie generell Ihr <strong>Leben</strong>?<br />
Ich bin ein Energiebündel mit einem sehr hohen Energielevel,<br />
habe aber auch eine ruhige Seite. Irgendwann<br />
muss auch ich meinen Akku und meine Energie aufladen<br />
und habe das zum Glück sehr gut im Griff. Ich weiß<br />
genau, wann es zu viel wird, und fahre sofort zurück.<br />
Wie halten Sie sich fit?<br />
Ich bewege mich generell viel, mache auch gerne Sport,<br />
etwa Skifahren, Mountainbiken, Wandern, Yoga, Tanzen<br />
und gehe ins Fitnesscenter. Wir sind auch als Familie<br />
sportlich unterwegs, unsere Kinder stehen schon, seit<br />
sie drei Jahre alt waren, auf Skiern. Als sie klein waren,<br />
haben wir sie bei den Wanderungen getragen. Sobald<br />
sie gehen konnten, hatten sie Wanderschuhe. Wenn wir<br />
das Wochenende am Land verbringen, haben wir ausreichend<br />
Auslauf und mein Mann hat zusätzlich die Liebe<br />
zur Gartenarbeit entdeckt. Ich bin diejenige, die, während<br />
er herumschnippelt, auf der Terrasse sitzt und liest.<br />
18<br />
GESUND & LEBEN <strong>04</strong>/21<br />
19