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Gesund & Leben 2021 / 04

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„EINE BEZIEHUNG IST EINE<br />

„Starmania 21“-Moderatorin Arabella Kiesbauer im<br />

GESUND & LEBEN-Interview über ihre Kinder, ihre Ehe,<br />

genussvolles Essen – und den Wunsch, bald Sennerin zu sein.<br />

D<br />

ie gebürtige Wienerin Arabella Kiesbauer hat eine beispiellose<br />

Karriere vorzuweisen: Seit mehr als 30 Jahren<br />

steht die sympathische Mutter zweier Kinder im Rampenlicht<br />

und hat etliche TV-Formate in Österreich und<br />

Deutschland geprägt. Für die Neuauflage des Quotenhits<br />

„Starmania“ griff der ORF auf eine seiner profiliertesten<br />

Talkmasterinnen zurück, und an der 51-Jährigen<br />

ist es nun, „Starmania“ nach zehnjähriger Pause wieder<br />

zu einem Quotenhit zu machen.<br />

Mit Covid-19 hat sich unser <strong>Leben</strong> komplett verändert.<br />

Wie meistern Sie Ihren Alltag?<br />

Ich habe das Glück, dass ich eng mit meiner Familie<br />

zusammenlebe. Die Entschleunigung, die diese Zeit<br />

mit sich gebracht hat, war entspannend und auch<br />

erholsam. Wie viele andere Menschen haben auch wir<br />

die Zeit mit der Familie daheim genützt, um Dinge zu<br />

tun, für die wir sonst keine Zeit haben. Der Alltag war<br />

zwar auf das Familienleben reduziert, aber ich konnte<br />

auch viel arbeiten. In Summe war es für mich eine<br />

erfüllende Mischung aus Familien- und Arbeitsleben.<br />

Was konnten Sie in den vergangenen Monaten lernen?<br />

Die außergewöhnliche Zeit hat mich sehr darin bestärkt,<br />

dass ich mein <strong>Leben</strong> so weit wie möglich selbstbestimmt<br />

gestalten möchte. Das heißt, unabhängig zu sein von<br />

äußeren Umständen. Ich möchte Frau meines Terminplans<br />

sein und nicht fremdbestimmt an einem Ort verweilen<br />

müssen. Durch das Homeoffice und das Homeschooling<br />

war das möglich.<br />

Werden Sie Dinge in Zukunft beibehalten?<br />

Natürlich gibt es den Wunsch, einiges davon auch<br />

zukünftig in den Alltag einzubeziehen. Vielleicht kann es<br />

gelingen, wenigstens einen Tag im Homeoffice zu arbeiten<br />

und auch öfter aufs Land zu fahren und den Garten<br />

zu genießen. Den Wunsch, etwas kürzerzutreten, haben<br />

wir wohl alle, allerdings kippt man in dem Moment, wo<br />

beruflich wieder ein anderes Tempo angeschlagen wird,<br />

schnell in alte Muster zurück.<br />

Die angespannte wirtschaftliche Situation wird uns<br />

aber wenige Möglichkeiten bieten. Im Gegenteil! Denn<br />

viele Menschen werden ihren Job verlieren, und keinem<br />

wird es möglich sein, eine ruhige Kugel zu schieben.<br />

schooling sehr wohl genossen habe, schon drei Kreuze<br />

gemacht, als die Schule wieder auf Präsenzunterricht<br />

umgestellt wurde. Und das, obwohl meine Kinder gut mit<br />

der Situation zurechtgekommen sind. Das Lernen mit<br />

den Kindern blieb an mir hängen, bis auf Mathematik,<br />

die habe ich meinem Mann abgegeben. Die Kinder besuchen<br />

so wie ich seinerzeit die französische Schule und da<br />

hätte mein Mann es schwerer gehabt, ihnen zu helfen.<br />

Meine 13-jährige Tochter hat alles selbstständig gemacht.<br />

Bei meinem 10-jährigen Sohn bin ich in die Rolle der<br />

Lehrerin gerutscht. Er hat aber nicht eingesehen, dass<br />

er mit der Mama lernen muss! Mit ihm war das schon<br />

sehr anstrengend. Ich habe mich zwar bemüht, geduldig<br />

zu sein. Aber wenn er auch bei der vierten Aufforderung<br />

nichts machen wollte, dann war mein Ton nicht mehr<br />

ganz so liebevoll. Das Einzige, was also bei uns Unfrieden<br />

gesät hat, war das Homeschooling.<br />

Was machen Sie, wenn es eng wird, wenn Ihnen die<br />

Decke auf den Kopf fällt?<br />

Wenn es mir zu eng wird, fühle ich mich erst mal wie ein<br />

Panther im Käfig. Um durchatmen zu können, habe ich<br />

verschiedene Möglichkeiten. Entweder ich höre Musik<br />

und tanze dazu. Oder ich setze mich ans Klavier und<br />

spiele selber Musik. Das weckt viele positive Emotionen<br />

und macht mich glücklich. Ebenso gut funktioniert es,<br />

wenn ich in die Natur rausgehe, einen Hügel oder einen<br />

Berg erklimme. Schon auf dem Weg nach oben gehe ich<br />

mich quasi frei von Ängsten und Sorgen.<br />

Womit tun Sie sich schwer?<br />

Ich lebe eigentlich so, wie ich leben möchte, und bin<br />

zufrieden und dankbar für das, was ich habe. Etwas mehr<br />

Disziplin beim Essen hätte ich gerne. Ich bin ein totaler<br />

Genussmensch, und es wäre von Vorteil, etwas weniger<br />

zu essen. Ich denke mir schon manchmal, es müsste<br />

nicht die zweite oder gar dritte Portion sein. Essen ist für<br />

mich so viel mehr als satt werden.<br />

Essen hat also eine große Bedeutung für Sie. Was<br />

mögen Sie besonders gerne?<br />

Ich bin ein Gourmet und ein Gourmand und ich lege<br />

beim Essen Wert auf sehr gute Qualität und einen breit<br />

gefächerten Geschmack. Ich liebe die asiatische Küche,<br />

auch die italienische und natürlich die böhmische Hausmannskost<br />

meiner Großmutter, mit der ich aufgewachsen<br />

bin. Ich esse wahnsinnig gerne fettes Fleisch, ich liebe<br />

Fisch und Gemüse. Bei uns gibt es einen Essensplan für<br />

ORF/HANS LEITNER<br />

IM GESPRÄCH<br />

<strong>Leben</strong>saufgabe. “<br />

n TIPP<br />

Starmania 21 – Der neue TV-Hit im ORF<br />

Seit 26. Februar und bis zum Finale am 7. Mai wird<br />

jeweils am Freitag um 20.15 in ORF 1 zehn Folgen<br />

lang um den Sieg gesungen. Ab 23. April, also ab<br />

der achten Show, entscheiden die Zuseher vor dem<br />

Fernseher, wer dabeibleibt. Und die Jury vergibt unter<br />

den bereits ausgeschiedenen Teilnehmer*innen<br />

zwei Jury-Tickets. In der neunten Show am 30. April<br />

singen somit sechs Talente um vier Finalplätze. Drei<br />

davon vergibt das Publikum und einen die Jury. Beim<br />

großen Finale am 7. Mai entscheidet das Publikum<br />

aus den vier Finalisten in drei Votings über den Sieger<br />

oder die Siegerin von „Starmania 21“.<br />

Die Kinder sind (derzeit) wieder in der Schule. Wie hat<br />

bei Ihnen das Homeschooling funktioniert?<br />

Ich habe trotz aller Vorteile, die ich durch das Homedie<br />

Woche und zum Glück<br />

kocht mein Mann gerne<br />

und sehr gut. Es ist schon<br />

sehr aufwendig, weil bei uns<br />

immer frisch gekocht wird<br />

und keine Fertiggerichte auf<br />

den Tisch kommen. Mein<br />

Sohn kommt nach mir, er<br />

ist derjenige, der mit mir die<br />

feinen Sachen genießt und<br />

alles probiert, meine Tochter<br />

isst am liebsten deftige<br />

Hausmannskost.<br />

Kochen Sie auch gerne?<br />

Nein, ich mache es, wenn es sein muss, aber in dem<br />

Moment, wo sich jemand anderer anbietet, bin ich die<br />

Erste, die den Kochlöffel abgibt. Mein Job ist es, nachher<br />

die Küche aufzuräumen und zu putzen.<br />

Was vermissen Sie im Lockdown ganz besonders?<br />

Ich war vor einiger Zeit endlich wieder im Museum. Es<br />

war ein Hochgenuss, weil es aufgrund der fehlenden Touristen<br />

kein Gedränge gab. Ich freue mich schon, wenn die<br />

Theater wieder aufmachen, denn Kultur nährt die Seele.<br />

Ich freue mich auch sehr, wieder einmal mit Freunden<br />

gemütlich essen zu gehen – da muss ich dann die Küche<br />

nicht aufräumen …<br />

Wie gelassen meistern Sie generell Ihr <strong>Leben</strong>?<br />

Ich bin ein Energiebündel mit einem sehr hohen Energielevel,<br />

habe aber auch eine ruhige Seite. Irgendwann<br />

muss auch ich meinen Akku und meine Energie aufladen<br />

und habe das zum Glück sehr gut im Griff. Ich weiß<br />

genau, wann es zu viel wird, und fahre sofort zurück.<br />

Wie halten Sie sich fit?<br />

Ich bewege mich generell viel, mache auch gerne Sport,<br />

etwa Skifahren, Mountainbiken, Wandern, Yoga, Tanzen<br />

und gehe ins Fitnesscenter. Wir sind auch als Familie<br />

sportlich unterwegs, unsere Kinder stehen schon, seit<br />

sie drei Jahre alt waren, auf Skiern. Als sie klein waren,<br />

haben wir sie bei den Wanderungen getragen. Sobald<br />

sie gehen konnten, hatten sie Wanderschuhe. Wenn wir<br />

das Wochenende am Land verbringen, haben wir ausreichend<br />

Auslauf und mein Mann hat zusätzlich die Liebe<br />

zur Gartenarbeit entdeckt. Ich bin diejenige, die, während<br />

er herumschnippelt, auf der Terrasse sitzt und liest.<br />

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GESUND & LEBEN <strong>04</strong>/21<br />

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