SCHWACHHAUSEN Magazin | Mai- Juni 2021
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ISSN 2197-5450 MAI | JUNI <strong>2021</strong><br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
NEU! Jetzt mit<br />
Rundum<br />
GESUND<br />
Die Gesundheits-Tipps<br />
IT’S TOFU-TIME<br />
Victor Thomas kreiert Tofu-Spezialitäten<br />
GEMEINSAM FÜR DIE NÄCHSTE GENERATION<br />
Der Verein Bremerkinder<br />
FREIHEIT UND HANDWERK<br />
Der Fotograf Jens Lehmkühler<br />
IMMER IN BEWEGUNG<br />
Tipps für gesunde Kinderfüße<br />
WWW.MAGAZINEFUERBREMEN.DE
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser!<br />
Ralf Möller<br />
Neuer Ortsamtsleiter Schwachhausen/Vahr ab Mitte Juli<br />
Seit vielen Jahren führte mein fast täglicher Arbeitsweg<br />
quer durch Schwachhausen. Der Bürgerpark<br />
war und ist ein Ort, um Freunde zu<br />
treffen, zu flanieren und um Sport zu machen.<br />
Ich kann mich für die zum Teil tollen Häuserfassaden<br />
und die größeren und kleineren Alleen<br />
begeistern. Schwachhausen ist aber noch viel<br />
mehr. Mit seinen Kulturangeboten, Läden,<br />
Initiativen bis hin zu den Kleingärten ist der<br />
Stadtteil voller Leben.<br />
Ich hoffe sehr, dass wir uns in den kommenden<br />
Monaten nicht mehr mit Inzidenzen, R-Werten<br />
und dergleichen beschäftigen müssen. Doch<br />
eines hat uns die Pandemie gezeigt. Gemeinsam<br />
können wir in unserer Gesellschaft viel bewegen.<br />
Ich bin dabei der festen Überzeugung,<br />
dass dies in Schwachhausen im Besonderen<br />
möglich ist.<br />
Die (Regional-)Politik hat dabei<br />
eine wichtige Funktion. Im<br />
Schwachhausener Beirat zeigen<br />
sich die Parteien sehr engagiert<br />
und mitunter auch sehr streitbar.<br />
Ich möchte dazu beitragen, dass<br />
bei allen Unterschieden ein<br />
möglichst fraktionsübergreifender<br />
Konsens erreicht wird, um eine<br />
klimagerechte Mobilität, eine lokale<br />
Energiewende und einen<br />
besseren Baum- und Artenschutz<br />
zu erzielen.<br />
Im Vergleich zum Vorjahr wurden<br />
im letzten Jahr bundesweit 17%<br />
mehr (neue) Fahrräder verkauft,<br />
ohne, dass es hierfür Fördermittel<br />
gab. Ein solcher Trend könnte<br />
sich auch bei der Photovoltaik<br />
entwickeln. Vielleicht müssen die<br />
Bürgerinnen und Bürger einmal<br />
Vorbild für die öffentliche Hand<br />
sein. Potenzial wäre jedenfalls auf<br />
beiden Seiten vorhanden.<br />
Es wäre schön, wenn jede und<br />
jeder das gibt, wozu sie oder er<br />
vielleicht doch bereit und in der<br />
Lage ist. Dass dies funktionieren kann, sehen<br />
wir am Beispiel des durch Spenden finanzierten<br />
Bürgerparks und den vielen Pflegepatenschaften<br />
im Straßenbegleitgrün. Vielleicht darf<br />
der neue Motor zukünftig weniger als 150 PS<br />
haben, ohne Verzicht üben zu müssen. Vielleicht<br />
ist etwas weniger und bringt eine Umorientierung<br />
oder Umverteilung im Ergebnis<br />
mehr.<br />
Mitte Juli werde ich die Ortsamtsleitung<br />
Schwachhausen/Vahr übernehmen. Ich wünsche<br />
mir sehr, dass wir gemeinsam erfolgreich<br />
sein werden. Alleine werden wir nicht die<br />
Welt retten, aber wir können im Kleinen doch<br />
einfach mal anfangen. Erste Schritte wurden<br />
schließlich auch schon gemacht. Machen wir<br />
uns also (mit schnelleren Schritten) auf den<br />
vor uns liegenden Weg.<br />
In den kommenden Jahren wird es umso wichtiger<br />
sein, dass die Ideen zum Klimaschutz konsequenter<br />
und mutig umgesetzt werden. Dies<br />
gilt insbesondere nach dem aktuellen Urteil des<br />
Verfassungsgerichts. Der Klimaschutz erhielt<br />
augenblicklich einen verfassungsrechtlichen<br />
Rang.<br />
Ihr
INHALTSVERZEICHNIS<br />
FOTOGRAFIE<br />
Ein präzises Auge fürs Detail hat<br />
der Fotograf Jens Lehmkühler<br />
34<br />
BREMERKINDER E.V.<br />
Die Vereinsgründer tragen gemeinsam<br />
mit freiwilligen Unterstützern<br />
zur Chancengleichheit für Bremer<br />
Kinder und Jugendliche bei<br />
28<br />
PASSION TOFU<br />
Mit viel Liebe und Leidenschaft<br />
bereitet Victor Thomas seine<br />
verschiedenen Tofu-Kreationen zu<br />
22<br />
FRISCH GEMISCHTES<br />
06 Aktuell, informativ, menschlich:<br />
unser buntes Stadtteilleben<br />
TOFU HANDGEMACHT<br />
22 Der 29-jährige Franzose und<br />
Wahlbremer Victor Thomas stellt<br />
handgemachten Tofu ohne<br />
Plastikverpackung her – den<br />
Unterschied schmeckt man<br />
VEREIN BREMERKINDER<br />
28 Der Verein fördert gerne jene<br />
Konzepte, die längerfristig<br />
angelegt, kompetenzorientiert<br />
und reproduzierbar sind, so dass<br />
möglichst viele Kinder und<br />
Jugendliche von ihnen profitieren<br />
können<br />
JENS LEHMKÜHLER FOTOGRAFIE<br />
34 Als offizieller Fotograf begleitete<br />
Jens Lehmkühler den Umbau<br />
des Weserstadion 2008<br />
KUNSTWERKSTATT<br />
BUCHENSTRASSE<br />
40 Ursula Häckell und Ingrid<br />
Kemnade haben eine große<br />
Begeisterung für die Malerei<br />
THEATER BREMEN<br />
46 Schauspiel Istanbul<br />
von Selen Kara, Torsten Kindermann<br />
und Akın Emanuel Şipal<br />
KUNSTHALLE BREMEN<br />
47 Ausstellung Haarige Geschichten.<br />
Bilder vom Menschen Teil 2<br />
NUKLEARMEDIZIN<br />
48 Osteoporose ist eine weit verbreitete<br />
und oft unentdeckte chronische<br />
Erkrankung der Knochen<br />
RUNDUM GESUND<br />
50 Ölziehen ist eine alte ayurvedische<br />
Methode, um Krankheiten zu<br />
bekämpfen, und wird seit Jahrhunderten<br />
praktiziert. Auch hierzulande<br />
wird die Anwendung immer<br />
beliebter.<br />
4<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
INHALTSVERZEICHNIS<br />
40<br />
KÜNSTLERISCHE<br />
EINBLICKE<br />
Die Künstlerinnen Ursula<br />
Häckell und Ingrid Kemnade<br />
stellen ihre Werke und ihre<br />
Kunst vor<br />
FAMILIE<br />
& CO.<br />
Gesunde Kinderfüße<br />
sind das A und O für<br />
einen sicheren Gang<br />
durch’s Leben –<br />
die Roland-Klinik<br />
gibt Tipps<br />
54<br />
FAMILIE & CO.<br />
54 Auch Füße brauchen ein besonderes<br />
Augenmerk, um gesund zu bleiben,<br />
denn Fußfehlstellungen sind nicht nur<br />
im Erwachsenenalter, sondern auch bei<br />
Kindern und Jugendlichen verbreitet<br />
NEWS VON BREMEN 1860<br />
62 Immer in Bewegung<br />
IMPRESSUM<br />
66 Wer, was und wann<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 5
FRISCH GEDRUCKT<br />
Sabrina Sue Daniels<br />
Knockin‘ on Currys door<br />
70 himmlische Rezepte<br />
von einfach bis exotisch<br />
Curry up your life! Himmlische<br />
Currys – von klassisch bis raffiniert.<br />
Der neue Band der innovativen<br />
Kochbuchreihe mit allerlei<br />
Wissenswertem und raffinierten<br />
Rezepten rund ums Curry – für<br />
Experimentierfreudige, Asienliebhaber<br />
und Kochverrückte. Egal<br />
ob grün oder rot, Gemüse-Curry,<br />
Fisch-Curry, Tofu-Curry, Currypaste,<br />
indisches Curry oder Curry-<br />
Suppe – hier wird man fündig!<br />
In diesem Kochbuch erwarten<br />
einen 70 himmlische Curry-Rezepte<br />
von einfach bis exotisch:<br />
Linsen-Kokos-Curry, Chana Masala,<br />
Express Butter Chicken,<br />
Rotes Garnelen-Curry, Paneer<br />
Kormas. Dazu Grundlagenwissen<br />
in Form von Rezepten für Beilagen, Gewürzmischungen und Dips und eine praktische<br />
Unterteilung der Kapitel in Klassiker, Express-Currys und Raffinierte Currys.<br />
Currys mit WOW-Effekt: Salsicca-Tomaten-Curry, Aprikosen-Curry-Suppe, Fisch-<br />
Curry mit Jakobsmuscheln, Erdnuss-Kokos-Curry mit Pfeffer-Ente …<br />
Himmlisch kochen mit dem Wok oder der Pfanne. Mit<br />
diesem Buch kann man in die orientalische<br />
Küche der verschiedenen Currys eintauchen:<br />
indisch, thailändisch, vegetarisch,<br />
mit Fisch oder mit Fleisch,<br />
scharf oder mild. Soulfood-Rezepte<br />
mit Lieblingscurry-Potential.<br />
Einfach himmlisch!<br />
ISBN 978-3-7459-0250-1<br />
Seiten 144<br />
Format 21,6 x 17,5 cm<br />
Preis: 15 Euro<br />
»»» emf-verlag.de<br />
Verlosung!<br />
2 x „Knockin‘ on<br />
Currys door“<br />
Einfach eine E-<strong>Mai</strong>l bis<br />
zum 15. <strong>Juni</strong> an:<br />
gewinnen@schwachhausenmagazin.de<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Der Vorstand der Uniwildnis hat sich um neue Nistgelegenheiten für die heimischen<br />
Vögel gekümmert (Foto: Norbert Kück/Uniwildnis)<br />
Neue Nistkästen für<br />
die Uni-Wildnis<br />
Vorstand „Freunde der<br />
Uniwildnis“ schafft<br />
Nistkästen über NABU an<br />
Bei der letzten Begehung der Uniwildnis durch den Vorstand wurden auch die vorhandenen<br />
Nistkästen begutachtet. Dabei fielen ein paar Nistkästen durch ihren<br />
schlechten Zustand auf, so dass der Vorstand eine Besserung ins Auge fasste. Zu<br />
Beginn der Brut- und Setzzeit hat der Vorstand "Freunde der Uniwildnis" mehrere<br />
Nistkästen über den NABU angeschafft.<br />
Die Vorstandsmitglieder haben sich mit Leiter und Werkzeug in der Uniwildnis getroffen<br />
und die neuen Nistkästen an verschiedenen Stellen aufgehängt. Die Aktion<br />
war offensichtlich ein Erfolg, denn auf dem Rückweg war zu sehen, dass der zuerst<br />
aufgehängte Nistkasten schon angenommen wurde. Eine Kohlmeise begutachtete<br />
den Nistkasten von allen Seiten und blickte auch mehrfach hinein. Beim<br />
Gang durch die Uniwildnis fielen außerdem auf dem See Bläßhühner und auch<br />
eine Graugans auf. Nachdem sie einmal kurzzeitig weggeflogen war, kehrte sie<br />
doch recht schnell wieder zurück. Anscheinend ist das Areal für diese Graugans gerade<br />
richtig zur Aufzucht ihrer Brut. Hoffentlich bleibt sie dabei ungestört! Der Vorstand<br />
weist in diesem Zusammenhang noch einmal nachdrücklich darauf hin,<br />
dass während der Brut- und Setzzeit die Leinenpflicht auch in der Uniwildnis gilt.<br />
»»» uniwildnis.de<br />
6<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
Der Freiwilligendienstleistende Lennart Jaeschke bereitete den Magerboden<br />
auf dem Gelände des DAV Kletterzentrum Bremen vor, damit die von der Firma<br />
Allos bereitgestellte mehrjährige Fruḧjahrsansaat anwachsen kann<br />
Biene sucht Blüte<br />
Deutscher Alpenverein e.V.<br />
ist Projektpartner<br />
Bienen machen leckeren Honig, klar. Aber sie bestäuben auch zahlreiche Nutzpflanzen<br />
wie Äpfel, Tomaten oder Kräuter und sind von größter Bedeutung für ein<br />
intaktes Öko-System. Aufgrund intensiver Landwirtschaft, dem Einsatz von Pestiziden<br />
und Flächenversiegelungen haben sie es heute allerdings schwer. Daher hat<br />
Allos bereits 2012 das Herzensprojekt „Biene sucht Blüte" ins Leben gerufen, mit<br />
dem Bienen und andere Bestäuberinsekten unterstützt werden. Der Grundstein für<br />
das Blühwiesenprojekt des Bio-Pioniers wurde im Rahmen eines Azubi-Projektes<br />
und mit einem kleinen Blühwiesenstreifen direkt hinter dem Allos Hof in Drebber<br />
gelegt. Was klein begann, ist mittlerweile zu einem nachhaltig angelegten Großprojekt<br />
geworden, das sich mit viel Pionier-Geist für den Erhalt der Biodiversität<br />
einsetzt. Gemeinsam mit Kooperationspartnern lässt Allos so jährlich eine Vielzahl<br />
Blühwiesen erblühen und verteilt zusätzlich im Bio-Fachhandel das „Biene sucht<br />
Blüte“-Saatgut, um auch die Konsumenten zum Mitmachen aufzurufen.<br />
Als einer der neuen Projektpartner legt die Sektion Bremen des Deutschen Alpenverein<br />
e.V. auf dem Gelände seines UNTERWEGS – DAV Kletterzentrum Bremen nahe<br />
dem Fallturm im Technologiepark eine Blühwiese an. Ausgeführt wird das Projekt<br />
durch den Freiwilligendienstleistenden Lennart Jaeschke. Dieser absolviert in der<br />
Alpenvereins Sektion Bremen sein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ). Der Freiwilligendienst<br />
dient vielen Schulabgängern als Orientierung und zur Persönlichkeitsbildung,<br />
um sich für den bevorstehenden Lebensabschnitt vorzubereiten. Der<br />
Freiwilligendienst kann dabei verschiedene Schwerpunkte haben, zum Beispiel<br />
Sport, Kultur aber auch Ökologie, wie in diesem Fall. Damit ist Lennart beim Alpenverein<br />
bestens aufgehoben, der neben Sportverein auch Naturschutzverein ist<br />
und diese Ziele fest in seiner Satzung verankert hat. Den Natur- und Umweltschutzgedanken<br />
versucht auch das Kletterzentrum der Sektion mit seinem eigenen<br />
Nachhaltigkeitskonzept für seine Sportstätte umzusetzen, bei dessen Erstellung<br />
die Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen unterstützend zur Seite stand. Das Projekt<br />
“Biene sucht Blüte“ von Allos initiiert, passt da natürlich bestens ins Konzept<br />
um die Artenvielfalt vor Ort zu fördern. Die ersten Blüten werden bereits sehnsüchtig<br />
erwartet. Seit vergangenem Jahr beheimatet der Imker und Landesgeschäftsführer<br />
des Deutschen Berufs und Erwerbs Imker Bund e.V., Thorsten Wilkens,<br />
fünf Bienenvölker am Kletterzentrum, der erste „Kletterzentrumshonig“ wird Ende<br />
<strong>Juni</strong> erwartet.<br />
»»» kletterzentrum-bremen.de<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 7
SOMMER-REZEPT<br />
Holunderblüten-Gelee<br />
Zutaten (reicht für 5 Gläser á 200ml)<br />
40 Holunderblütendolden<br />
1100 ml Apfelsaft naturtrüb<br />
500 g Gelierzucker 2:1<br />
Zubereitung<br />
Die Holunderblütendolden gut abschütteln und in eine Schüssel geben und den<br />
Apfelsaft dazu gießen. Mit einem Geschirrtuch abgedeckt über Nacht an einem<br />
kühlen Ort durchziehen lassen.<br />
Ein Haarsieb in einen großen Topf hängen und die Flüssigkeit abseihen.<br />
Den Gelierzucker hinzugeben und einrühren. Anschließend 15 Minuten bei mittlerer<br />
Hitze köcheln lassen.<br />
Das Holunderblütengelee sofort in vorbereitete Gläser füllen. Diese sollten vorher<br />
mit heißem Wasser sterilisert worden sein. Die sauberen Deckel mit Alkohol spülen<br />
und sogleich die mit dem Gelee befüllten Gläser damit verschließen.<br />
Wenn man das Gelee kühl und dunkel lagert, hält es bis zu einem Jahr. Angefangene<br />
Gläser sollte man im Kühlschrank aufbewahren und bald verbrauchen.<br />
Early English für Kinder<br />
Für das neue Kindergartenjahr<br />
21 / 22 werden ehrenamtliche<br />
KursleiterInnen gesucht<br />
Early English ist ein Programm, mit dem Kinder ab fünf Jahren mit viel Spaß Grundlagen<br />
der englischen Sprache kennen lernen. Mit den Freunden Annie und Alex und<br />
ihrer spannenden Geschichte, mit Musik, lustigen Spielen, Basteleien und vielem<br />
mehr können die Kinder schnell selbst erste Sätze sprechen.<br />
Vor 20 Jahren hatte Paul Lindsay vom Roten Kreuz in Bremen die Idee zu „Early<br />
English“. Seitdem wird es erfolgreich weiterentwickelt. Inzwischen gibt es Early<br />
English bereits in mehreren Bundesländern. Insgesamt sind mehr als 5.000 Kinder<br />
bundesweit im Programm. In Bremen nehmen etwa 1.000 Kinder teil.<br />
Wer pädagogische Erfahrungen mit Kindern, Spaß an der englischen Sprache und<br />
am Singen hat, kann sich beim Roten Kreuz, bei Caroline Luxa (Tel. 34 03 119,<br />
<strong>Mai</strong>l: luxa@drk-bremen.de) oder bei Christine Krüger (Tel. 34 03 105, <strong>Mai</strong>l: krueger@drk-bremen.de)<br />
melden. Dieses Engagement eignet sich besonders für ehemalige<br />
Lehrerinnen und Lehrer sowie für Studentinnen und Studenten. Die<br />
Kursleiter/-innen werden beim DRK geschult und arbeiten mit erprobten Materialien.<br />
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Heike Leonhardt-Langhammer<br />
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§<br />
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• Familienrecht<br />
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• Medizinrecht - Ärzteberatung<br />
• Hausbesuche nach Vereinbarung<br />
§ §<br />
Gerold-Janssen-Str. 2A · 28359 Bremen · Tel. (0421) 169 00 22 · Fax (0421) 169 00 20<br />
E-<strong>Mai</strong>l: rain-leonhardt@email.de · www.heikeleonhardt.de<br />
8<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
Ziel der Aktion ist es, die Bevölkerung und die Institutionen für das Thema<br />
Sterben stärker zu sensibilisieren und zu ermuntern, die kostenlose Unterstützung<br />
der Ehrenamtlichen in Anspruch zu nehmen<br />
„Beistand mit Abstand<br />
– Wir geben Halt!“<br />
Ehrenamtliche der Hospizhilfe<br />
bieten Begleitung am<br />
Lebensende an<br />
In Einsamkeit zu sterben ist grausam, doch in Zeiten von Corona kommt diese Situation<br />
nur allzu häufig vor. Institutionen wie Krankenhäuser und Pflegeheime wollen<br />
die PatientInnen bzw. BewohnerInnen vor Ansteckung schützen. Dabei treten<br />
leider die Bedürfnisse der Sterbenden nach Nähe und Beistand oft in den Hintergrund,<br />
weil die Pflegekräfte das neben ihren anderen Aufgaben nicht immer leisten<br />
können. Angehörige wissen oft nicht, welche Unterstützung und Hilfe sie sich für<br />
ihre Liebsten an deren Lebensende holen könnten und dass SterbebegleiterInnen<br />
trotz Corona zu ihren sterbenden Familienmitgliedern nach Hause oder in die Einrichtung<br />
kommen würden.<br />
Menschen am Lebensende und ebenso auch ihre Angehörigen haben ein Recht auf<br />
persönlichen und liebevollen Beistand. Die Ehrenamtlichen in der ambulanten Hospizhilfe<br />
sind für Menschen in ihrer letzten Lebensphase und auch deren Angehörige<br />
da, unterstützen sie und geben zusätzlich Halt. Sie sprechen mit ihnen, hören<br />
zu, versuchen Trost zu spenden und liebe- und rücksichtsvoll einfach da zu sein.<br />
Allerdings werden sie aufgrund der Kontaktbeschränkungen viel seltener gerufen.<br />
Darum hat die Hospizhilfe Bremen e.V. sich entschlossen, auf diese prekäre Lage<br />
aufmerksam zu machen und dafür zu werben, ehrenamtliche BegleiterInnen auch<br />
oder gerade in Zeiten von Corona in Anspruch zu nehmen, um die Situation von<br />
Sterbenden und ihren Angehörigen zu verbessern.<br />
Die Ehrenamtlichen der Hospizhilfe sind gut vorbereitet und können auch mit allen<br />
erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen eine Begleitung am Lebensende anbieten.<br />
Viele der Ehrenamtlichen sind mittlerweile geimpft. Die Ehrenamtlichen sind auch<br />
in der Lage, den Angehörigen beizustehen und ihnen in ihrem Abschied und ihrer<br />
Trauer Halt zu geben.<br />
»»» hospiz-bremen.de<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 9
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
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Jürgen Jansen<br />
to the start of forever<br />
Malerei<br />
Jürgen Jansen widmet sich einer farbintensiven, experimentellen Malerei. Er lasiert<br />
vielschichtige, transparente Farbschleier, die in den unteren Lagen wie hauchzarte<br />
Aquarelle wirken. Er sprüht, tupft und streicht diese Ebenen mit breitem<br />
Pinsel zu „Farbströmen“, auf denen die später darauf „erblühenden“ Farbflecken<br />
wie abstrakte Blüten treiben. So scheinen seine Kompositionen leicht, nahezu<br />
schwerelos. Der Malprozess endet mit schimmernd-glänzenden Oberflächen, die<br />
den Gemälden zusätzliche Tiefe verleihen und durch Lichtreflexe den umgebenden<br />
Raum einbeziehen.<br />
Jürgen Jansen arbeitet mit einer Mischung aus Pigmenten, Öl und Harzen, deren<br />
brillante Strahlkraft charakteristisch für sein Oeuvre ist. Innerhalb der abstrakten<br />
Inszenierungen lassen amorphe Formen reiche Assoziationen erkennen. Zeichenhafte<br />
Momente, Strukturen und Verläufe verleihen Jürgen Jansens Kompositionen<br />
Dynamik und Ausstrahlung. So erscheinen Farbspritzer als gewaltige Eruptionen<br />
oder lasierende Verwischungen wie Bewegungsimpulse in nebulös flirrendem<br />
Raum. Demgegenüber erzeugt der Künstler mit ruhigem Duktus und den ebenmäßig<br />
glatten Oberflächen seiner Gemälde eine ausgewogene Bildordnung. Ihre überraschende<br />
Tiefe geleitet den Blick in ein auratisches Farb-Raum-Kontinuum.<br />
Jürgen Jansen, geb. 1960 in Rheydt, studierte Biologie und Kunst in Essen, anschließend<br />
Malerei an den Kunstakademien in Karlsruhe und Düsseldorf. Seine<br />
Werke waren u. a. im Märkischen Museum, Witten, Kunstmuseum Düsseldorf und<br />
Forum Kunst, Rottweil zu sehen sowie in der Städtischen Galerie Gladbeck und den<br />
Kunstvereinen Hürth und Augsburg. Der Künstler lebt und arbeitet in Düsseldorf.<br />
Bitte melden Sie sich telefonisch unter (0421) 346 74 74 oder (0163) 460 09 02<br />
oder per Email (cu@galerie-corona-unger.de), um einen individuellen Ausstellungsrundgang<br />
zu vereinbaren. Die Ausstellung geht bis zum 1. August.<br />
Veranstaltungshinwei.<br />
Sonntag, 20. <strong>Juni</strong> von 12 bis 18 Uhr Kunstsommer I, offene Galerie mit Führungen<br />
zu ausgewählten Werken der Ausstellung – Jürgen Jansen ist anwesend.<br />
»»» galerie-corona-unger.de<br />
10<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
Neu in Schwachhausen:<br />
Der kleine Hofladen<br />
Frische vom Feld in<br />
der Metzer Straße<br />
Mitten in Schwachhausen, in der Metzer Straße hat die Familie Alfken, die seit über<br />
dreißig Jahren Spargel und Erdbeeren und seit 2011 auch Himbeeren und Heidelbeeren<br />
produziert, im April ihren neuen Hofladen eröffnet.<br />
Sonja Alfken wollte gerne ihre Produkte nicht nur auf dem Hof in Groß Köhren verkaufen,<br />
sondern die Frische vom Feld in die Stadt bringen. Als dann ihre Schwester<br />
vor kurzem das alte Geburtshaus kaufte, entstand die Idee, dort auch einen<br />
Hofladen zu eröffnen. Neben einer großen Bandbreite an Spargel - je nach Geschmack<br />
oder Anlass – gibt es frische Erdbeeren, Himbeeren und Heidelbeeren.<br />
Aber auch hausgemachte Fruchtaufstriche, Liköre und Säfte findet man hier.<br />
Ergänzt wird das Sortiment durch Produkte von Betrieben aus der Umgebung. Sonja<br />
Alfken legt großen Wert darauf auch hier für Transparenz zu sorgen und bietet in<br />
ihrem kleinen Hofladen nur Produkte an, deren Herkunft sie persönlich kennt. So findet<br />
man z.B. frische Wurst- und Fleischwaren vom Hof Pleus aus Klein Henstedt,<br />
besondere Ziegenkäsespezialitäten aus Visbek, Honig eines regionalen Imkers,<br />
leckeres Bio-Eis und Trinkjoghurt von Kaemenas Hof aus dem Blockland oder Kaffee<br />
von CATUCHO aus Bücken bei Hoya, der im Laden auf Wunsch auch frisch gemahlen<br />
wird.<br />
Seit April sind auch die Verkaufsstände von Alfkens Hof in der Wachmannstraße vor<br />
der Bäckerei Otten, in der Scharnhorststraße vor der Bäckerei Ruchel und in der Kulenkampffallee<br />
bei der Riensberg-Apotheke geöffnet. Hier bekommt man ebenfalls<br />
frischen Spargel und köstlichen Beeren, sowie Kartoffeln und hausgemachte Marmeladen<br />
quasi direkt vor der eigenen Haustür.<br />
Der kleine Hofladen in der Metzer Straße 3 hat täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet<br />
(außer sonntags 9 bis 13 Uhr). Auf der Facebook-Seite findet man zusätzliche Informationen<br />
zum aktuellen Hofgeschehen.<br />
»»» alfkens-hof.de<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 11
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
Anerkennung für den Friedenstunnel als Kunstwerk der Stadt Bremen<br />
(Foto: Raphael Heygster)<br />
Friedenstunnel<br />
gehört zu „Kunst im<br />
öffentlichen Raum“<br />
Vorstand und Vereinsmitglieder des Friedenstunnel-Vereins freuen sich außerordentlich,<br />
dass das Kulturressort im Bereich „Kunst im öffentlichen Raum“ das Projekt<br />
„Friedenstunnel“ ab sofort auf seiner Webseite mit zahlreichen Fotos<br />
präsentiert. Damit ist der Friedenstunnel ein Teil von Kunst im öffentlichen Raum<br />
in dieser Stadt. Der Verein ist für die Anerkennung, die der Friedenstunnel als Kunstwerk<br />
der Stadt Bremen auf diese Weise erfährt, sehr dankbar.<br />
Seit der Einweihung des Friedenstunnels, Bremens Baudenkmal für Frieden, Kunst<br />
und Kultur, im Jahr 2015 setzen sich Vorstand und Vereinsmitglieder sowohl für<br />
den baulichen und künstlerischen Erhalt als auch die Pflege des Friedenstunnels<br />
ein. Im März wurde die gesamte LED-Beleuchtung des Tunnels instand gesetzt, sodass<br />
der Friedenstunnel wieder wie üblich in den bekannten Regenbogen-Farben<br />
leuchtet. Jeden Sonntag um 12 Uhr finden kleine Sonntagskonzerte direkt im Friedenstunnel<br />
statt.<br />
»»» friedenstunnel.de<br />
Dirk und Martin Busch haben als Vater-Sohn-Duo den aktuellen Song „Rauf und<br />
Runter“ veröffentlicht<br />
BUSCH hoch 2:<br />
Wenn der Sohne mit dem Vater…<br />
1982 standen Dirk Busch („Sie beißt und kratzt“, „Liebst Du auch den rauen<br />
Wind?“, „Du bist keine Mona Lisa“) und Martin Busch erstmals gemeinsam vor<br />
der Kamera. „Du, das machen wir später…“ hieß der Song von der allerersten<br />
Schallplatte des Vaters, der damals noch als Professor an der Universität Bremen<br />
tätig war. Der NDR drehte ein Video und der 9-jährige Filius agierte laut Filmteam<br />
wie ein alter Hase. 2007 entstand auf der Tour von Dirk Busch und Band die Aufnahme<br />
des Live-Duetts „In meinem Bett“, eine Geschichte aus Kindersicht über<br />
die Träume vom bevorstehenden Leben.<br />
Von dem handelt auch das neueste Werk der beiden Busch-Generationen: „Rauf und<br />
Runter“ (erschienen am 16.4. bei SophistiCat Music) ist ein Song aus der Feder von<br />
Martin Busch und Karsten Günther. Mit nun fast 50 Jahren Lebenserfahrung beschreibt<br />
Radiomoderator Busch, der mittlerweile selbst zweifacher Vater ist, in seinem<br />
Text die schwierige Suche nach dem eigenen Platz in der Gesellschaft („Es<br />
gibt unendlich Möglichkeiten, Tag und Nacht Jahr für Jahr zu verbringen; nach und<br />
nach füllst Du die Lebensseiten mit Tätigkeiten, Menschen und Dingen“), das Auf<br />
und Ab, die Widrigkeiten und Rückschläge, aber auch Hochs und Glücksmomente,<br />
die jeder kennt – privat wie beruflich. Entscheidend ist, dass man dranbleibt. „Aufgeben<br />
zählt nicht, was soll’s!“ heißt es am Ende des Textes. Väter spielen wie Mütter<br />
bei diesem komplexen Prozess als Orientierung und Stütze eine wichtige Rolle.<br />
Und wenn Söhne groß sind, übernehmen sie diese Rolle bei ihren Kindern. Denn<br />
das Spiel beginnt immer wieder aufs Neue. Und für ausnahmslos jeden geht es:<br />
Rauf und Runter.<br />
»»» martin-busch.de<br />
12<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
Unkonventionelle Fotomotive sollen das Thema Inklusion in den Vordergrund rücken und die öffentliche Wahrnehmung verändern<br />
Für Vielfalt. Gegen Barrieren. Mit uns.<br />
Martinsclub startet Werbekampagne<br />
Werbekampagne vom Martinsclub animiert zum Mitmachen<br />
Inklusion ist das Stichwort, wenn es um Gleichberechtigung von Menschen mit<br />
einer Beeinträchtigung geht. Genau dafür tritt der Behindertenhilfeträger Martinsclub<br />
Bremen e. V. ein. Doch in der öffentlichen Wahrnehmung gibt es ein Problem:<br />
„Inklusion ist wichtig, das Wort ist geläufig. Aber viele Menschen wissen gar<br />
nicht, was Inklusion wirklich bedeutet, was dahintersteckt. Dies möchten wir ändern“,<br />
erklärt Martinsclub-Vorstand Thomas Bretschneider. Deshalb geht der Martinsclub<br />
nun mit der Werbekampagne „Für Vielfalt. Gegen Barrieren. Mit uns.“ in<br />
die Offensive.<br />
Provokation soll zum Nachdenken anregen<br />
Auf Plakaten und Straßenbahnen wird im Bremer Stadtgebiet für die Inklusion geworben.<br />
Hingucker sind dabei die Slogans „Behindern verhindern“, „Behindert,<br />
wenn du nicht mitmachst“ oder „Barrieren zerbrechen“ in Verbindung mit unkonventionellen<br />
Fotomotiven. Diese durchaus provokante Ansprache ist ganz bewusst<br />
gewählt. „Menschen mit einer Beeinträchtigung stoßen im täglichen Leben immer<br />
wieder auf Barrieren, die ihren Alltag erschweren. Unserer Meinung nach sind sie<br />
nicht von sich aus behindert, sie werden erst durch äußere Einflüsse behindert.<br />
Indem wir mit dieser deutlichen Wortwahl spielen, wollen wir zum Nachdenken und<br />
Diskutieren anregen“, führt Bretschneider aus. Ziel der Aktion ist es, interessierte<br />
Menschen für ein ehrenamtliches oder finanzielles Engagement im Martinsclub zu<br />
gewinnen. „Wir bieten eine Fülle an Leistungen und Angeboten für Menschen mit<br />
einer Beeinträchtigung. Um dies aufrechterhalten zu können, sind wir auf Hilfe angewiesen.<br />
Es gibt viele Möglichkeiten, unsere Arbeit zu unterstützen“, so Bretschneider.<br />
Alle Informationen zur Kampagne und zur aktiven Teilnahme sind im<br />
Internet unter der Adresse www.martinsclub.de/machmit sowie auf den sozialen<br />
Medien des Martinsclub nachzulesen.<br />
»»» martinsclub.de<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 13
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
Melanie Raabe:<br />
Kreativität<br />
So originell wie Picasso, so produktiv wie<br />
Beyoncé und so glücklich wie der Dalai Lama<br />
Kreativität macht glücklich – und sie hilft uns dabei, die Herausforderungen des<br />
Lebens zu meistern, im Großen wie im Kleinen. Melanie Raabe, SPIEGEL-Bestsellerautorin<br />
und selbst lange auf der Suche nach ihrem „ganz persönlichen Ding“,<br />
erklärt, weshalb wir alle kreativ sind und wie wir die Inspiration finden, um auf<br />
das zu stoßen, was uns im Innersten ausmacht und weiterbringt. Dabei geht es um<br />
Mut und Beharrlichkeit, Leichtigkeit und Durchhaltevermögen, um Originalität und<br />
Schnapsideen, um Produktivität und Prokrastination,<br />
ums Scheitern und vor allem: ums Weitermachen,<br />
auch wenn ein rauer Wind bläst.<br />
Denn Kreativität ist mehr als der gelegentliche<br />
Geistesblitz. Kreativität<br />
ist eine Lebenseinstellung.<br />
Hörbuch Download<br />
Laufzeit: 7h 33min<br />
ISBN: 978-3-8445-3925-7<br />
Preis: 14,95 Euro<br />
Originalverlag: btb HC<br />
»»» penguinrandomhouse.de<br />
Verlosung!<br />
2 x „Kreativität“<br />
Einfach eine E-<strong>Mai</strong>l bis<br />
zum 15. <strong>Juni</strong> an:<br />
gewinnen@schwachhausenmagazin.de<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Das für Mitte <strong>Mai</strong> geplante Realtime Festival wird auf den Herbst verschoben<br />
und glänzt spätestens dann mit den verschiedensten Highlights für große und<br />
kleine Musikfans<br />
Verschoben: Realtime Festival<br />
Neuer Termin im Herbst mit<br />
großer Vielfalt an zeitgenössischer,<br />
klassischer Musik<br />
Schweren Herzens verschieben wir das für den 12. bis 16. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> geplante Internationale<br />
Realtime Festival für Neue Musik aufgrund der gegenwärtigen COVID-<br />
19 Pandemie. Schade vor allem, da wir schon alles bis ins letzte Detail<br />
ausgearbeitet hatten, um dieses besondere und in Bremen und der Bundesrepublik<br />
einmalige Festival steigen zu lassen. Doch nun sind große Veranstaltungen<br />
im <strong>Mai</strong> leider nicht möglich und auch die vielen Events mit unserem Gastland Polen<br />
sind unter diesen pandemiebedingten Umständen nicht zu realisieren. Aber wir<br />
lassen die Köpfe nicht hängen und greifen im Herbst richtig an: Am 22. und 23. Oktober<br />
<strong>2021</strong> sowie am ersten Novemberwochenende werden unter Vorbehalt einige<br />
Highlights aus unserem Festival-Programm präsentiert. Musik & Film sowie der<br />
große Gala-Abend im Metropol-Theater zur Verleihung des hochdotierten Köster-<br />
Preises stehen im Mittelpunkt. In spannenden Konzertformaten, multimedialen Beiträgen<br />
und Lectures gepaart mit exzellenter Unterhaltung möchten wir einem<br />
breiten Publikum die Vielfalt der zeitgenössischen, klassischen Musik darbieten. Mit<br />
Workshops und einem speziell für Kinder konzipierten Programm möchten wir die<br />
Jüngsten in unserer Gesellschaft, die mitunter am meisten in dieser Coronakrise zu<br />
leiden haben, mit dieser einzigartig schönen Musik ansprechen. Horizonte eröffnen,<br />
Fesseln sprengen, den Atem rauben und an- und erregen: All das werden unsere<br />
Künstler mit Ihnen - unserem Publikum - beim Realtime Festival zelebrieren. Mitreißende<br />
Lichtshows, Performances, Konzerte & Poetry, Pop-Up-Konzerte in der Innenstadt<br />
und betörende Musikvideos werden die Hansestadt leuchten und erklingen<br />
lassen. Lassen Sie sich von nie gehörten Klängen und Bildern in Sphären entführen,<br />
die Kulturen, Disziplinen, Genres, Konventionen und Gräben jedweder Art überschreiten.<br />
Gemeinsam über den Tellerrand schauen! Konventionell war gestern.<br />
»»» realtime-festival.de<br />
14<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
Unter dem Aufruf #UnitedforBiodiversity bzw. #VereintfürBiodiversität fordern<br />
alle Mitglieder der Initiative einen verstärkten Einsatz für den Schutz der biologischen<br />
Vielfalt unserer Erde<br />
Die botanika in Bremen tritt der „Globalen Koalition für Artenvielfalt“ der Europäischen<br />
Kommission bei und setzt so ein Zeichen für den Erhalt der biologischen<br />
Vielfalt unseres Planeten. Mit Blick auf die nächste Biodiversitätskonferenz möchte<br />
die Initiative die UN-Delegierten dazu auffordern, mutige und weitreichende Maßnahmen<br />
gegen das dramatische Artensterben zu vereinbaren. Dem Koalitionsaufruf<br />
#UnitedforBiodiversity (vereint für Artenvielfalt) sind weltweit bereits über 200<br />
Forschungszentren, Wissenschafts- und Naturkundemuseen, botanische Gärten,<br />
Nationalparks, Zoos und Aquarien aus 47 Ländern gefolgt. „Die biologische Vielfalt<br />
ist der größte Schatz unseres Planeten und ihr Erhalt die Aufgabe unserer Generation.<br />
Dies an unsere Besucher zu vermitteln und hierfür Handlungsansätze an<br />
die Hand zu geben, ist Kernaufgabe der botanika“, erläutert Petra Schäffer, Geschäftsführerin<br />
der botanika den Beitritt. Die „Globale Koalition für Artenvielfalt“<br />
wurde am 3. März 2020 von Virginijus Sinkevičius, dem Europäischen Kommissar<br />
für Umwelt und Ozeane, anlässlich des Tags des Artenschutzes ins Leben gerufen.<br />
Auf der für dieses Jahr geplanten CoP15-Konferenz in Kunming, China, wollen Vertreter<br />
aller Nationen einen neuen, globalen Rahmen für den Schutz der Natur vereinbaren<br />
– ähnlich dem Pariser Klimaschutz-Abkommen aus dem Jahr 2015.<br />
Nach Schätzungen der Wissenschaft sind momentan etwa 1 Million Arten weltweit<br />
vom Aussterben bedroht. Die Mitglieder der Globalen Koalition für Artenvielfalt wollen<br />
deshalb gemeinsam die Öffentlichkeit für den Wert einer intakten Natur sensibilisieren<br />
und somit Handlungsdruck erzeugen, um Artenvielfalt und Ökosysteme<br />
stärker zu schützen und wiederherzustellen. „Wir sind mit unserer Arbeit Teil der<br />
weltweiten Anstrengungen zum Artenschutz und unterstützen als Mitglied nun auch<br />
die Globale Koalition für Artenvielfalt“, ergänzt Schäffer. Zudem ruft die botanika<br />
alle ihre Partner dazu auf, sich dieser Koalition ebenfalls anzuschließen, das gemeinsame<br />
Versprechen zu unterzeichnen und so zur Verbreitung der wichtigen Botschaft<br />
über die Bedrohung der Biodiversität beizutragen.<br />
»»» botanika-bremen.de<br />
Vereint für<br />
Biodiversität<br />
botanika tritt<br />
Globaler Koalition<br />
für Artenvielfalt bei<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 15
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
Wer sich umfassend über den Großen Wiesenknopf und seinen gefährdeten Lebensraum informieren möchte, für den hat die Loki Schmidt Stiftung verschiedene Informationsmaterialien<br />
erarbeitet (Foto: Karin Rollett-Vlcek und Julian Denstorf)<br />
Blume des Jahres<br />
Loki Schmidt Stiftung wählt den Großen Wiesenknopf<br />
Mit der Wahl des Großen Wiesenknopfes zur Blume des Jahres setzt sich die Loki<br />
Schmidt Stiftung für den Erhalt seines artenreichen Lebensraumes, dass extensiv<br />
genutzte Grünland, ein. Bunte Blumen, umherschwirrende Bienen, Schmetterlinge<br />
und Libellen: Der Anblick artenreicher Wiesen mag noch einigen vertraut vorkommen.<br />
Extensives, also schonend genutztes Grünland ist in den letzten 50 Jahren jedoch<br />
massiv zurückgegangen. Dabei zählt es zu den artenreichsten Lebensräumen<br />
unserer Kulturlandschaft. Der Blüten-und Strukturreichtum des Grünlands, insbesondere<br />
der Feucht-und Nasswiesen, bietet nicht nur dem Großen Wiesenknopf<br />
(Sanguisorba officinalis), sondern zahlreichen Tier-und Pflanzenarten eine wichtige<br />
Lebensgrundlage. Aufgrund der maschinell schwierig durchzuführenden Bewirtschaftung<br />
und des relativ geringen Ertragswurde vielerorts die klassische Heugewinnung<br />
auf solchen Standorten aufgegeben. Stattdessen wurden viele dieser<br />
Wiesen trockengelegt, intensiv beweidet oder zu Äckern umgebrochen. Schilf, Hochstauden<br />
und Gehölze traten an die Stellen der bunten Wiesenblumen. Mit der Benennung<br />
des Großen Wiesenknopfes zur Blume des Jahres möchte die Loki Schmidt<br />
Stiftung auf die komplexen Probleme der Intensivierung der Grünlandwirtschaft<br />
aufmerksam machen. Mit faszinierenden Naturaufnahmen und informativen Texten<br />
gibt eine hochwertig gestaltete, ausführliche Broschüre einen Einblick in den<br />
Lebensraum und beleuchtet dabei auch die zwei Schmetterlingsarten, den Hellen<br />
und Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling, die auf besondere Art und Weise von<br />
der Blume des Jahres abhängig sind. Wer Garten oder Balkon hat, kann sich mit der<br />
Samenpostkarte <strong>2021</strong> nicht nur einen wahren Blickfang heranziehen, sondern sorgt<br />
durch die Aussaat auch gleich für ein reichhaltiges Nahrungsangebot für zahlreiche<br />
Insekten. Auch der Kalender und die alljährliche Postkarte zur Blume des Jahres<br />
sind bei der Loki Schmidt Stiftung unter bestellung@loki-schmidt-stiftung.de<br />
gegen eine Gebühr erhältlich (Broschüre: EUR 4,-, Samenpostkarte: EUR 3,-, Kalender:<br />
EUR 4,-, Postkarte: Spende erbeten).<br />
»»» loki-schmidt-stiftung.de<br />
16<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
Eine prickelnde Hommage an Bremen<br />
Küstenprickler: Seccos mit maritimem Touch<br />
Die Moselanerin Christa Roewer hat ihre Weinleidenschaft mit in den Norden gebracht.<br />
Zwischen Weinbergen aufgewachsen, war es schon immer ihr Traum, etwas<br />
Eigenes zu kreieren. Motiviert auch durch die Feststellung, dass die Auswahl an<br />
guten Seccos überschaubar war, hat sie mit dem Winzer Markus Fries, einem Winzer<br />
aus ihrer Heimat, ihre kreativen Ideen in die Tat umgesetzt. Das Weingut ist als<br />
ökologischer Betrieb zertifiziert und wird in der achten Generation in einem Seitental<br />
der Mosel geführt. Nach langen Jahren beim Zweiten Deutschen Fernsehen<br />
hat sie nun als „SchoppenQueen“ - so der Name ihrer Firma - den Küstenprickler<br />
- in weiß und rosé auf den Markt gebracht, der mit Qualität und frischem Design<br />
ein Highlight setzt. Die Wahlbremerin bietet ein prickelndes Secco-Ensemble und<br />
lässt sich bei Spaziergängen im Bürgerpark immer wieder inspirieren. Auch neue<br />
Wein-Ideen sind bereits in Planung.<br />
Der Küstenprickler weiß, ein deutscher Qualitätsperlwein Mosel (Riesling / Weißburgunder),<br />
ist nicht nur für Seebären und Landratten. Die Frische Brise im Glas<br />
erinnert an entspannte Urlaubstage am Meer und an der See. Ein Genuss für Zuhause<br />
- mit oder ohne Balkon. Der Küstenprickler rosé, ein Deutscher Qualitätsperlwein<br />
Mosel (Spätburgunder / Dornfelder) ist ein fruchtig frischer Trinkgenuss.<br />
„SchoppenQueen“ ist hergeleitet vom moselländischen Begriff „Schoppen“. Landläufig<br />
nennen Einheimische an der Mosel ein Glas Wein mit 0,2 l „Schoppen“. Heute<br />
nutzt man diesen Begriff immer noch, um genau diese Weine zu beschreiben –<br />
ehrliche und bodenständige Weine mit Charakter.<br />
Die Küstenprickler sind erhältlich beim REWE Markt in der Wachmannstraße, REWE<br />
Markt Jan-Reiners-Center in Findorff, Weine und Spirituosen Julius Kalbhenn,<br />
Schüsselkorb 12, bei Made in Bremen, Stadtwaage und im Online-Shop sowie in<br />
Kürze auch bei EDEKA im Weserpark. Ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf der Flaschen<br />
wird dem Projekt "Schwache stärken" zugutekommen.<br />
»»» SchoppenQueen.de<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 17
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
Die Erfinder des Nœrdmans (von links): Dr. Jannis Stoppe vom DLR Bremerhaven und Professor Rolf Drechsler von der Universität Bremen (Copyright: Privat)<br />
Noch analog oder lebst du schon?<br />
Erfinder des Nœrdman bringen Buch raus<br />
Viele kennen ihn: den Nœrdman. Der Nerd aus dem Norden. In seinen Comics bringt<br />
er uns in den sozialen Medien zum Schmunzeln. Doch sind wir in dieser digitalen<br />
Welt nicht mittlerweile alle Nerds? Das meinen zumindest die Erfinder des Nœrdmans,<br />
Rolf Drechsler, Informatikprofessor der Universität Bremen, und Dr. Jannis<br />
Stoppe vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bremerhaven. Mit<br />
den Geschichten der Comicfigur erklären sie Menschen die digitale Welt mit einem<br />
Augenzwinkern. Jetzt haben sie ihr erstes Buch mit dem Nœrdman herausgebracht:<br />
„Noch analog oder lebst du schon?“„Wir leben heute so gut wie alle ganz selbstverständlich<br />
unseren Alltag mit Smartphones, E-<strong>Mai</strong>ls, sozialen Medien und sind<br />
digital vernetzt“, sagt Drechsler, der nicht nur Informatikprofessor ist, sondern<br />
auch Leiter am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI).<br />
„Dann sollten wir uns auch aktiv damit auseinandersetzen, wie diese Technologie<br />
funktioniert.“ Hätten wir früher abfällig über Nerds gedacht, seien die meisten von<br />
uns heute selbst Computerfreaks. In dem Buch kann man sich in den kurzweiligen<br />
zehn Kapiteln über die Hintergründe der Digitalisierung und ihrer Technologien informieren.<br />
Wie abhängig sind wir von Smartphones und sozialen Medien? Wohin<br />
entwickelt sich die Technologie? Das sind einige Fragen, die Drechsler und Stoppe<br />
beantworten. Die Idee für den Nœrdman kam Rolf Drechsler vor einigen Jahren bei<br />
einer Tagung. Denn sein Wissen weiterzugeben ist dem Wissenschaftler quasi eine<br />
Herzensangelegenheit. Mit Jannis Stoppe hat er einen Partner für das Projekt gefunden,<br />
der nicht nur gut zeichnen kann, sondern auch Spaß daran hat, die Geschichten<br />
und Texte über den Noerdman mit den blonden Strubbelhaaren zu<br />
entwickeln. „Viele denken immer noch, dass Informatik kompliziert sei. Aber vieles<br />
kann man Laien gut vermitteln“, ist Drechsler überzeugt. Ihm und Jannis Stoppe<br />
ist es wichtig, dass alle am Wissen teilhaben. „Wir müssen an dieser Stelle auch<br />
der digitalen Spaltung entgegenwirken“, so Drechsler. Um dafür ein Verständnis zu<br />
ermöglichen, möchten er und Stoppe einen Beitrag leisten. Doch warum veröffentlichen<br />
Drechsler und Stoppe eigentlich noch ein Buch in diesen digitalen Zeiten?<br />
„Bücher sind nicht zu ersetzen“, sagt Drechsler. Ein Buch in der Hand zu haben sei<br />
sinnlich einfach etwas vollkommen anderes. So etwas müsse es weiterhin geben.<br />
Aber selbstverständlich gibt es das 118-seitige Buch auch als E-Book, sagt der Informatiker<br />
mit einem Augenzwinkern.<br />
»»» noerdman.de<br />
»»» uni-bremen.de<br />
»»» springer.com/de/book/9783658324124<br />
18<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
StarLigner<br />
Die durchsichtige Zahnschiene<br />
aus Bremen für das<br />
perfekte Lächeln<br />
Wer wünscht sich nicht ein Traumlächeln? Transparente Zahnschienen für das perfekte<br />
Lächeln sind gerade der neueste Trend der Beauty-Industrie. In der SternKlinik<br />
Bremen kann jeder, der sich seine Zähne mit einer durchsichtigen Zahnschiene<br />
korrigieren lassen möchte, seine ganz persönliche Sternstunde erleben: mit der<br />
unsichtbare Zahnschiene StarLigner. Hundert Prozent individuell mit medizintechnischer<br />
Perfektion.<br />
StarLigner ist ein sogenannter Aligner. Dies sind herausnehmbare, transparente<br />
Zahnschienen aus medizinischem Kunststoff, die mindestens 22 Stunden am Tag<br />
getragen werden müssen, um ein schnelles und gutes Ergebnis zu erzielen. Zur<br />
Korrektur von leichten bis mittleren Fehlstellungen sind Aligner ideal. Bei größeren<br />
Zahnkorrekturen können unterstützend weitere Behandlungsmethoden nötig<br />
sein. Kieferorthopäden nutzen diese transparenten Schienen schon lange als Alternative<br />
zur festsitzenden Zahnspange. Die herausnehmbaren Schienen haben<br />
einen hohen Tragekomfort, sind bequem in der Handhabung und auch die tägliche<br />
Zahnputzroutine kann problemlos beibehalten werden. Der erste Schritt zu einem<br />
schönen Lächeln ist dabei ein 3D-Scan des Kiefers, um die Zähne digital auf dem<br />
Monitor sehen und planen zu können. Der Kieferorthopäde kann dann zeigen, wie<br />
die Zahnstellung nach der Behandlung mit durchsichtigen Zahnschienen aussehen<br />
wird. Abdrücke sind nicht notwendig, aber ein Röntgenbild ist für eine professionelle<br />
medizinisch richtige Behandlung unerlässlich. Eine Behandlung mit<br />
Schienen wird in der SternKlinik regelmäßig kontrolliert und angepasst. Deshalb<br />
bekommt man mit jedem Kontrolltermin neue individuell hergestellte Zahnschienen<br />
für zwei bis vier Wochen mit. Längere Behandlungsdauern ohne Kontrolle bei<br />
anderen Anbietern sind medizinisch bedenklich und haben oft zur Folge, dass vorgefertigte<br />
Schienen aus dem Internet nicht mehr passen und Folgekosten verursachen.<br />
Die Kosten für die StarLigner beginnen bei leichten Fehlstellungen bei<br />
1.500 Euro für die gesamte Behandlung mit Zahnschienen inklusive fachzahnärztlicher<br />
Betreuung. Im Beratungsgespräch wird die Therapie individuell erläutert<br />
und die anfallenden Kosten gemeinsam im Vorfeld besprochen. So gibt es keine<br />
Überraschungen! Natürlich sind auch Ratenzahlungen möglich, so dass dem<br />
Wunsch vom Traumlächeln nichts mehr im Wege steht.<br />
Für eine unverbindliche und individuelle Beratung und das Einholen einer Zweitmeinung<br />
durch die Kieferorthopäden erreicht man die SternKlinik in Bremen Mitte<br />
telefonisch unter (0421) 16 83 41 00 und in Schwachhausen unter (0421) 20 34<br />
30.<br />
»»» sternklinik.net<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 19
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
Das Bremer Kaffeehausorchester besteht aus Constantin Dorsch (Violine), Klaus<br />
Fischer (Flöte, Piccolo, Klarinette, Saxophon, Bassklarinette, Moderation), Gero<br />
John (Cello), Johannes Grundhoff (Klavier) und Anselm Hauke (Kontrabass)<br />
Verdi, Jazz<br />
und Himalaya<br />
Bremer Kaffeehausorchester<br />
gibt Konzert in<br />
der Bergwelt der botanika<br />
Das Bremer Kaffeehaus-Orchester gibt am Sonntag, den 13. <strong>Juni</strong> um 18.30 Uhr<br />
sein zweites Konzert in der Bergwelt des Himalaya – das womöglich mit Abstand<br />
schönste Konzertereignis in der botanika. In der stimmungsvollen Umgebung der<br />
felsigen Himalayalandschaft entfaltet sich eine einzigartige Akustik. Dieser Spielort<br />
führt aber auch dazu, dass die Musiker beim Spielen zwar überall hervorragend<br />
zu hören, aber nur von den Sitzplätzen der Galerie auch direkt zu sehen sind. Die<br />
etwas romantischer gelegenen Sitzplätze „mitten im Himalaya“ sind reine Hörplätze,<br />
die zum Ausgleich mit einem ganz besonderen Ambiente punkten können.<br />
Ganz wie gewohnt kombinieren die fünf Herren im Frack mit spielerischer Leichtigkeit<br />
die strahlende, seelenvolle Musik von Giuseppe Verdi mit eingängigen Rhythmen<br />
aus Pop- und Rockmusik sowie Klassikern und Gassenhauern aus ganz<br />
verschiedenen Musik-Genres. Wegen der Abstandsregeln ist die Anzahl aller Plätze<br />
sehr begrenzt, es wird daher dringend empfohlen, die Karten im Voraus zu kaufen.<br />
Die Kontaktdaten der Gäste werden gemäß der derzeit geltenden Coronaverordnung<br />
erfasst und für drei Wochen aufbewahrt.<br />
Tickets:<br />
Eintritt Galerie (mit Sicht auf die Musiker) 29,00 Euro / ermäßigt 15,00 Euro / Vorverkauf<br />
in der botanika, Telefon (0421) 42 70 66-65<br />
Eintritt Himalaya (Zuhörerplatz) 25,00 Euro / ermäßigt 11,00 Euro / Vorverkauf in<br />
der botanika, Telefon (0421) 42 70 66-65<br />
»»» botanika-bremen.de<br />
Aussagekräftige Musik u.a. mit Anna Kellnhofer (Sopran) bietet das Konzert Caravaggios<br />
Narziss und de Vanitas<br />
Ensemble<br />
»Musica getutscht«<br />
Caravaggio & Monteverdi <strong>2021</strong>:<br />
Das Erwachen der Emotion<br />
<strong>2021</strong> jährt sich zum 450. Mal der Geburtstag eines der berüchtigtsten Maler der<br />
Kunstgeschichte: Michelangelo Merisi da Caravaggio. Er prügelte und trank, war<br />
wegen Todschlags auf jahrelanger Flucht und ließ SexarbeiterInnen für die Heiligenfiguren<br />
seiner Gemälde Modell stehen. Dieser faszinierende Künstler brachte revolutionären<br />
Neuerungen in die Malerei ein, die genau mit der radikalen Wende<br />
zusammenfielen, die sich zur gleichen Zeit in der Musikwelt vollzog: Während Caravaggio<br />
mit seiner realistisch-dramatischen Helldunkel-Malerei zur Geburt des<br />
Barocken in der bildenden Kunst beitrug, krempelte Claudio Monteverdi die Musikwelt<br />
um.<br />
Der Konzertzyklus von »Musica getutscht« vermittelt dem Publikum einen Eindruck<br />
davon, wie zwei revolutionäre Künstler zeitgleich die künstlerische Nachwelt prägten.<br />
Dafür werden in der Konzertreihe Kompositionen Monteverdis und seiner Zeitgenossen<br />
jeweils Bilder von Caravaggio gegenüber gestellt: Als Ausdruck der<br />
Emotionalisierung in Musik und bildender Kunst sowie der kulturellen Umbruchstimmungen<br />
in Musik- und Kunstgeschichte zu Beginn der Barockzeit. Initiiert<br />
wurde das Projekt von dem Lautenisten Bernhard Reichel, der gemeinsam mit dem<br />
Cembalisten Julius Lorscheider das instrumentale Fundament des Ensembles bildet.<br />
Dazu kommen je nach Art des Repertoires und des Programms unterschiedliche<br />
Vokal- und InstrumentalsolistInnen. »Musica getutscht« möchte keine<br />
Unterhaltung gegen Geld anbieten, sondern aussagekräftige Musik, auf hohem Niveau<br />
interpretiert und für jeden zugänglich. Das Konzert “Caravaggios Narziss und<br />
die Vanitas“ findet am 27. <strong>Juni</strong> um 17 Uhr in der St. Ansgarii Kirche statt.<br />
Ensemble »Musica getutscht« mit Werken von Claudio Monteverdi und Zeitgenossen<br />
Besetzung:<br />
Erika Tandiono & Anna Kellnhofer - Sopran<br />
Bernhard Reichel - Chitarrone<br />
Julius Lorscheider - Cembalo<br />
Das Konzert dauert eine Stunde und die Zuhörer*innen erhalten eine Einführung in<br />
die dargebotenen Werke.<br />
»»» musicagetutscht.de<br />
20<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 21
Mit viel Liebe und Leidenschaft<br />
bereitet Victor Thomas seine<br />
verschiedenen Tofu-Kreationen zu<br />
22<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
VICTORS TOFU<br />
It’s Tofu-<br />
Time<br />
Es ist acht Uhr morgens an einem Freitag im April.<br />
Im Gebäude der Stadtbibliothek am Wall brennt<br />
kaum ein Licht, doch Victor Thomas ist schon auf<br />
den Beinen und erwartet uns zwischen allerlei Töpfen<br />
und Kochgeschirr zum Interview. Der Wahlbremer<br />
erfüllt sich hier einen Traum - und dafür<br />
steht er gerne früh auf. Nach Bremen gekommen<br />
ist der neunundzwanzigjährige Franzose aus einem<br />
anderen Grund. „Nicht wegen des Wetters“, sagt<br />
er zwar, aber irgendwie auch schon, denn ursprünglich<br />
war Victor Thomas Windkraftingenieur.<br />
Doch zufrieden war er damit nicht. Es sei ein komisches<br />
Business, sagt er, es gehe viel um Regierungen<br />
und Subventionen – und so beschloss er,<br />
dass er „die Umwelt besser retten“ könne, indem<br />
er handgemachten Tofu ohne Plastikverpackung<br />
herstellt.<br />
TEXT | CHRISTIAN KLARMANN<br />
FOTOS | VERA DÖPCKE<br />
Von der eigenen Küche ins Herz der Stadt<br />
So entstand „Victors Tofu“. Am Anfang – ganz klassisch<br />
– in der eigenen Küche. Dort hat Thomas<br />
seine ersten Experimente mit der Sojaspeise durchgeführt<br />
und schnell festgestellt, dass Tofu handgemacht<br />
„so viel besser ist als aus dem Supermarkt“.<br />
Eine Erfahrung, die er teilen wollte. Dazu brauchte<br />
es zunächst eine Infrastruktur, die über die heimische<br />
Küche hinausgeht. Hilfe fand er bei seinen<br />
Freunden von der Zwischenzeitzentrale (ZZZ),<br />
einer Organisation, die sich darauf spezialisiert hat,<br />
kleinen Firmen und kreativen Menschen leerstehende<br />
Räume zur Zwischennutzung zu vermitteln.<br />
Vermittelt durch die ZZZ zog er zunächst mit seinen<br />
Töpfen und seinen Säcken voller Sojabohnen<br />
in die ehemalige Wilkens Villa nach Hemelingen.<br />
Die dort zubereiteten Tofuvariationen lieferte er anfangs<br />
noch selbst aus. Ende 2020 ergab sich, wiederum<br />
über die Zwischenzeitzentrale, die<br />
Möglichkeit, vom äußersten Osten mitten ins Herz<br />
der Stadt zu ziehen. Seitdem püriert, kocht und<br />
würzt Victor Thomas in bester Lage direkt am Wall.<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 23
VICTORS TOFU<br />
Tofu ist inzwischen nicht mehr nur etwas für VeganerInnen und Fans der asiatischen Küche<br />
Den Unterschied schmeckt man<br />
Tofu ist inzwischen nicht mehr nur etwas für VeganerInnen und Fans der<br />
asiatischen Küche, sondern hat längst seinen Weg in sämtliche Supermarkttheken<br />
und sogar zu den Discountern gefunden. Für Victor Thomas<br />
sind diese Fabrikate allerdings keine Alternative. Aus einer Vielzahl an<br />
Gründen. Sein Tofu ist besser, davon ist er überzeugt. Die Textur nicht so<br />
gummiartig, wie man es aus dem Supermarkt kennt. Das Produkt nicht<br />
vakuumiert und pasteurisiert natürlich. Aber der Hauptunterschied liegt<br />
auf der Zunge. Bei Tofu aus dem Supermarkt „müssen die Menschen tricksen,<br />
weil der Tofu schlecht ist“, erklärt Thomas. Das Wasser entziehen<br />
und „krass marinieren“ zum Beispiel. Er hingegen habe Kunden, die seinen<br />
Naturtofu einfach nur mit Salz, Pfeffer und etwas Olivenöl genießen<br />
würden, weil er von sich aus bereits eine gute Textur und einen guten Geschmack<br />
habe.<br />
Handgemacht<br />
Um diese Qualität zu erreichen, schwingt sich Victor Thomas oft schon<br />
frühmorgens hinter die Töpfe und beginnt mit dem Einweichen der Sojabohnen,<br />
der Grundlage seines und jedes anderen Tofus. Sind die Bohnen<br />
schön weich, nimmt er einen großen Pürierstab zur Hand. Er zerkleinert<br />
die Masse zu einem Brei, dem er anschließend die Flüssigkeit entzieht.<br />
Dabei handelt es sich um Sojamilch. Diese wird erst einmal gekocht und<br />
im nächsten Schritt mit Nigari, einem japanischen Meersalz versetzt, das<br />
bei Victor Thomas als Gerinnungsmittel dient. Die Eiweiße verbinden<br />
sich, flocken auf und werden in Blöcke gepresst. Das ist dann Tofu. Naturtofu,<br />
genauer gesagt.<br />
24<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
VICTORS TOFU<br />
Der 29-jährige Franzose und Wahlbremer war in seinem ursprünglichen Beruf<br />
als Windkraftingenieur nicht mehr glücklich, sodass er beschloss, dass er „die<br />
Umwelt besser retten“ könne, indem er handgemachten Tofu ohne Plastikverpackung<br />
herstellt<br />
Pur oder verarbeitet<br />
In dieser Grundform mag Thomas seinen Tofu am Liebsten. Weil er so<br />
vielfältig anwendbar ist. In einer japanischen Ramen-Suppe zum Beispiel.<br />
Gemüsebrühe, Nudeln, Tofu - fertig. Oder als Rührei-Ersatz mit Kurkuma<br />
und Schwefelsalz. Aber natürlich hat der gebürtige Elsässer auch andere<br />
Varianten der Sojaspeise im Angebot. Zum Zeitpunkt des Interviews einen<br />
Schnittlauch-Chili-Koriander-, einen frittierten und einen Räuchertofu zum<br />
Beispiel. Außerdem einige Brotaufstriche und auch Tempeh, eine Verwandte<br />
des Tofu aus Indonesien.<br />
Ziel Torfkanal<br />
Zu kaufen gibt es Victors Tofu aktuell natürlich direkt bei ihm am Wall und<br />
außerdem in vier Unverpackt- und Bioläden im Stadtgebiet. Neue Geschäfte<br />
sind ihm natürlich jederzeit herzlich willkommen, Victor Thomas<br />
eigentliches großes Ziel ist aber ein eigener Wagen auf dem Wochenmarkt.<br />
Vorzugsweise dem am Torfhafen in Findorff, wo er sich zwischen den regionalen<br />
Obst und Gemüse-, Käse und Wurst-Ständen perfekt einreihen<br />
würde. Leider ist es nicht ganz so einfach, dort an einen Stand zu kom-<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 25
VICTORS TOFU<br />
Tofu ist vielfältig anwendbar. Der gebürtige Elsässer hat verschiedene Varianten der Sojaspeise im Angebot wie beispielsweise Schnittlauch-Chili-Koriander-, einen<br />
frittierten und einen Räuchertofu. Außerdem einige Brotaufstriche und auch Tempeh, eine Verwandte des Tofu aus Indonesien.<br />
men. Aktuell noch mehr als sonst, da wegen der Hygieneregeln keine<br />
neuen Plätze vergeben werden. Aber Victor Thomas gibt die Hoffnung<br />
nicht auf.<br />
Für sich, nicht für Hedgefonds<br />
Leben kann er von seinem Tofu-Geschäft aktuell noch nicht, denn die Gewinne,<br />
die er macht, reinvestiert er meist sofort in neue Küchengeräte<br />
für seine Firma. Trotzdem liebt er seine Arbeit als Selbstständiger, denn<br />
hier arbeitet er „für sich und nicht für einen Hedgefond“ und auch noch<br />
mit einem Produkt, dass er „geil findet“. Außerdem habe er während seiner<br />
Selbstständigkeit extrem viel gelernt. Über Unternehmensführung natürlich,<br />
aber auch für sich selbst. Denn als Unternehmer müsse er lernen,<br />
aktiver zu sein und potentielle Kunden von sich aus anzusprechen. Und<br />
das, wo er die lauten Töne normalerweise lieber seinen Boxen überlässt.<br />
Denn, dass er bei seiner Arbeit jetzt laut Techno hören könne, nennt Thomas<br />
bei der Frage nach den Vorteilen der Selbstständigkeit gleich als erstes,<br />
wenn auch mit einem kleinen Augenzwinkern.<br />
Viel Lebensqualität für wenig Geld<br />
Tatsächlich sind die „Underground Technoparties“ aber eine Sache, die<br />
der Franzose an seiner neuen Heimat besonders schätzt, auch wenn sie<br />
derzeit natürlich ausfallen müssen. Dass man in Bremen lecker vegan<br />
essen könne, sei ein anderer. Außerdem könne man hier gut in Wohngemeinschaften<br />
wohnen, was in Frankreich nicht so verbreitet ist. Allgemein<br />
sei es laut Thomas so, dass es sich an der Weser auch mit weniger<br />
Geld gut leben ließe als im Nachbarland. Was wiederum automatisch zu<br />
mehr Freiheiten führt – der Freiheit seinen Ingenieursjob aufzugeben und<br />
Tofu zu machen beispielsweise. Auch wenn das heißt, dass man viel arbeiten<br />
und früh aufstehen muss.<br />
26<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 27
BREMERKINDER E.V.<br />
Bremerkinder e.V.<br />
28<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
BREMERKINDER E.V.<br />
Gemeinsam<br />
für die nächste<br />
Generation<br />
TEXT | KATJA ALPHEI<br />
FOTOS | BREMERKINDER E.V., GUTSKINDER E.V., KATJA ALPHEI<br />
Alles begann vor gut 10 Jahren in einem gemeinsamen<br />
Urlaub der drei alten Schulfreunde.<br />
Nach dem Abschluss über die ganze Republik<br />
verteilt, haben sich die Bremer Robert Meyer-<br />
Heye, Oliver Würdemann und Lüder Kathmann<br />
dennoch nicht aus den Augen verloren. Was sie<br />
alle miteinander verbindet, ist eine glückliche,<br />
unbeschwerte und behütete Kindheit in Bremen.<br />
Während sie gemeinsam in guten alten Erinnerungen<br />
schwelgen, wird ihnen klar, dass sie<br />
gern etwas zurückgeben möchten, dass sie gern<br />
junge Menschen unterstützen möchten, die es<br />
nicht so gut haben. Von der Idee begeistert, war<br />
schnell ein weiterer guter Freund und Wegegefährte<br />
mit im Boot: Henning Struck.<br />
In Bremen fest verankert<br />
Ihre Bremer Wurzeln haben die Freunde nicht<br />
losgelassen. Daher war auch der Wunsch groß,<br />
insbesondere für diejenigen Kinder und Jugendlichen<br />
etwas aufzubauen, die hier in ihrer Heimatstadt<br />
leben. Auch wenn schnell klar war,<br />
dass sich ein Verein doch nicht "mal eben so"<br />
gründen lässt, hielten sie zielstrebig an ihrem<br />
Plan fest. Seit 2010 dürfen sich die Vier nun Bremerkinder<br />
e.V. nennen. Mittlerweile leben sie<br />
alle wieder in ihrer Heimat und haben hier mit<br />
ihren eigenen Familien ein neues altes Zuhause<br />
gefunden.<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 29
BREMERKINDER E.V.<br />
Die Vereinsgründer Robert Meyer-Heye, Henning Struck, Lüder Kathmann und Oliver Würdeman tragen gemeinsam mit freiwilligen Unterstützern<br />
zur Chancengleichheit für Bremer Kinder und Jugendliche bei<br />
Brücke zur Chancengleichheit<br />
Zahlreiche gemeinnützige Einrichtungen möchten<br />
Kindern und Jugendlichen in Bremen und<br />
umzu gern Sport- und Freizeitangebote, Angebote<br />
zur kulturellen Bildung oder individuelle<br />
Förderungen ermöglichen. Leider scheitern entsprechende<br />
Projekte oft an den finanziellen Mitteln,<br />
die zur Realisierung erforderlich wären.<br />
Mithilfe von Mitgliedsbeiträgen und der Sammlung<br />
von Spendengeldern hat sich der Bremerkinder<br />
e.V. zum Ziel gesetzt, bei der Umsetzung<br />
dieser geplanten Projekte finanziell zu unterstützen<br />
und somit auch zur Chancengleichheit<br />
in sozialschwächeren Stadtteilen beizutragen.<br />
Gern fördert der Verein jene Konzepte, die längerfristig<br />
angelegt, kompetenzorientiert und reproduzierbar<br />
sind, so dass möglichst viele<br />
Kinder und Jugendliche von ihnen profitieren<br />
können. So kann eine Instandhaltung von Spielgeräten<br />
ebenso bezuschusst werden wie die Anschaffung<br />
notwendiger Ausstattungsgegenstände<br />
oder ein Dozentenhonorar.<br />
Ausschüttung der Spendengelder<br />
Gegen Ende eines jeden Kalenderjahres wird<br />
das gesammelte Geld auf der Website des Vereins<br />
und in der lokalen Tageszeitung zur Ausschüttung<br />
ausgeschrieben. Um eine Förderung<br />
bewerben können sich gemeinnützige Kinderund<br />
Jugendeinrichtungen, die ein geplantes Angebot<br />
ohne zusätzliche Förderung nicht zu finanzieren<br />
in der Lage wären. Die eingegangenen<br />
Bewerbungen werden gesichtet und<br />
allen Mitgliedern des Vereins transparent und<br />
Fenster<br />
Haustüren<br />
Treppen<br />
Einbaumöbel<br />
Holz und mehr ...<br />
Durch unser gut ausgebildetes Personal<br />
und den modernen Maschinenpark können<br />
alle auszuführenden Leistungen in hoher<br />
Qualität und zudem noch kostengünstig<br />
ausgeführt werden.<br />
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persönlichen Gespräch von der Vielfältigkeit<br />
und der Qualität unserer Arbeiten.<br />
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30<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
BREMERKINDER E.V.<br />
umfassend vorgestellt. Zuletzt wird demokratisch<br />
darüber abgestimmt, in welchem Umfang<br />
die jeweils zur Verfügung stehenden Gelder in<br />
welche Einrichtungen fließen werden. Bekanntgegeben<br />
werden die dann geförderten<br />
Projekte ebenso transparent auf der Internetseite<br />
des Bremerkinder e.V., so dass nicht nur<br />
die Vereinsmitglieder sondern auch die Spender<br />
einsehen können, welche Institutionen sie mit<br />
ihren Zuwendungen im Folgejahr unterstützen<br />
werden.<br />
Zuwendung dort, wo sie gebraucht wird<br />
Die zugewiesenen Spenden sind zweckgebunden<br />
und ausschließlich an das beworbene Projekt<br />
geknüpft. Auf diese Weise kommt das Geld<br />
genau dort an, wo es benötigt wird. Der Verein<br />
organisiert sich ohne unnötige Personal- oder<br />
Raumkosten, alle Mitglieder arbeiten ehrenamtlich,<br />
ein Büro gibt es nicht. „Wir möchten<br />
von den Spendengeldern keine Overheadkosten<br />
finanzieren. Die einzigen anfallenden Aufwendungen<br />
sind die Gebühren für die Domain der<br />
Internetseite und hier und da mal eine Briefmarke.<br />
Der Rest des Geldes landet direkt beim<br />
Kind.“<br />
Heute zählt der Bremerkinder e.V. neben den<br />
vier Gründern etwa 50 weitere Mitglieder. Der<br />
Beitrag zur Mitgliedschaft ist frei wählbar, lediglich<br />
ein Minimum von 1 Euro pro Monat ist<br />
Voraussetzung für ein eigenes Stimmrecht. Je<br />
höher der Beitrag eines jeden, desto höher ist<br />
natürlich am Ende die Summe, die zur jährlichen<br />
Ausschüttung und somit zur Förderung<br />
von kulturellen, Freizeit- oder Bildungsprojekten<br />
zur Verfügung steht.<br />
Seit der Gründung vor 10 Jahren konnte der<br />
Verein bereits über 40.000 Euro an Fördermitteln<br />
ausschütten. Bisher sind alle Spendengelder<br />
mit sichtbaren Ergebnissen auf fruchtbaren<br />
Boden gefallen. Auch wenn die finanziellen Hilfen<br />
häufiger in anderen Stadtteilen angefragt<br />
sind, konnten ebenfalls in Schwachhausen bereits<br />
Projekte durch Spenden des Bremerkinder<br />
e.V. realisiert werden.<br />
Der Bauspielplatz für Alten Eichen e.V.<br />
Unterstützt durch Pädagogen können Kinder<br />
und Jugendliche auf dem Gelände der Zentrale<br />
von Alten Eichen e.V. Bretterbuden, Tische,<br />
Bänke, Türme und Vieles mehr bauen. Der<br />
Phantasie sind nur motorische Grenzen gesetzt.<br />
Gruppendynamik, das Verfolgen eines gemeinsamen<br />
Ziels und der Umgang mit Werkzeugen<br />
werden spielerisch gefördert. Der dazugehörige<br />
Kindergarten profitiert von dem Projekt, da die<br />
gebauten Buden und Möbel auch von den Kindern<br />
dort bespielt werden können. Ebenso ist<br />
das Projekt reproduzierbar, da die Bauwerke<br />
mit dem Material mehrfach hergestellt und variabel<br />
verändert werden können.<br />
Das Projekt KochKinder des<br />
Gutskinder e.V. vermittelt jungen<br />
Menschen mit Essstörungen<br />
Spaß an gesunder Ernährung<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 31
BREMERKINDER E.V.<br />
Der Alten Eichen e.V. freut sich bei der Spendenübergabe durch den Vereinsvorstand über die Realisierung ihres Bauspielplatzes<br />
Für dieses Projekt wurden 2.500 Euro vom Bremerkinder e.V. zur Verfügung<br />
gestellt. Davon finanziert wurden sowohl das Baumaterial also auch<br />
die entsprechenden Werkzeuge.<br />
Die KochKinder des Gutskinder e.V.<br />
Der Verein zur Unterstützung von Familien mit Kindern mit besonderen<br />
Anforderungen hat das Projekt „KochKinder“ ins Leben gerufen. Während<br />
dieser Kochkurse zur Gesundheitsförderung von Kindern mit Essstörungen<br />
werden gemeinsam Rezepte gesucht, die Zutaten auf dem<br />
Markt und im Supermarkt besorgt und die Speisen im Anschluss miteinander<br />
zubereitet und gegessen. Im Rahmen des Projektzeitraums finden<br />
sechs Termine mit je zehn Kindern statt.<br />
Die Vereinsmitglieder haben gemeinsam beschlossen, die KochKinder mit<br />
einer Summe von 1.700 Euro zu unterstützen. Von dem Geld wurden<br />
die Zutaten und Honorare bezahlt.<br />
Spendentipp<br />
„Die größte Einnahmequelle des Vereins ist derzeit leider stillgelegt“, erklärt<br />
Oliver Würdemann. In den vergangenen Jahren haben viele die<br />
Chance einer privaten Feier oder eines Betriebsevents genutzt, um den<br />
Gästen die Gelegenheit zu bieten, Geld in einen Spendentopf zu geben anstatt<br />
Geschenke zu überreichen. Aufgeben kommt für die vier Schulfreunde<br />
aber nicht in Frage. Gemeinsam heißen sie jederzeit neue<br />
Mitglieder in ihrem Verein herzlich willkommen. Darüberhinaus bedarf es<br />
aber keiner Mitgliedschaft, um den Bremerkinder e.V. zu unterstützen.<br />
Die Gründer freuen sich über jede Zuwendung auf das unten angegebene<br />
Spendenkonto, damit auch weiterhin viele spannende Projekte im Bereich<br />
Kinder- und Jugendarbeit ermöglicht werden können.<br />
Spendenkonto des Bremerkinder e.V.<br />
NORD/LB<br />
IBAN: DE59 2905 0000 1052 2930 02<br />
BIC: BRLADE22XXX<br />
PayPal: info@bremerkinder.de<br />
www.bremerkinder.de<br />
32<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 33
34<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
„Eigentlich bin<br />
ich Handwerker“<br />
TEXT | CHRISTIAN KLARMANN FOTOS | JENS LEHMKÜHLER<br />
„Eigentlich bin ich Handwerker“ sagt Jens Lehmkühler im Interview<br />
und meint damit nicht nur, dass er als Jugendlicher<br />
mal eine Ausbildung zum Tischler absolviert hat, sondern auch<br />
die Einstellung zu seinem heutigen Beruf: der Fotografie.<br />
Schnelligkeit, Verlässlichkeit, soziale Kompetenzen<br />
und ein präzises Auge fürs Detail sind einige<br />
Facetten, die neben dem reinen Fotografieren,<br />
zum Job von Jens Lehmkühler gehören<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 35
FOTOGRAF JENS LEHMKÜHLER<br />
Einer der aufregendsten und schönsten Jobs von Jens Lehmkühler war es, den Umbau des Weserstadion 2008 offiziell als Fotograf zu begleiten<br />
Nicht für sich, für andere<br />
Zwar gebe es „vermutlich kaum ein Handwerk,<br />
das so nah an der Kunst ist, wie die Fotografie“,<br />
aber letztlich gehe es ihm bei seinen Bildern<br />
nicht darum, sich selbst in Szene zu setzen, also<br />
nicht um einen wie auch immer gearteten künstlerischen<br />
Ausdruck. Wichtiger für seinen Job sei,<br />
dass der Auftraggeber oder die Auftraggeberin<br />
am Ende zu ihm sagt: „Herr Lehmkühler, genau<br />
so haben wir uns das vorgestellt“. Das berichtet<br />
der Sechsundvierzigjährige, verhehlt dabei aber<br />
auch nicht, dass ihm sein Job mehr Spaß bringt,<br />
wenn ihm auf dem Weg zu diesem „genau so“<br />
viel Freiheit zugebilligt wird, sich selbst und seinen<br />
eigenen Stil in die Arbeit einzubringen.<br />
Stagnation ist langweilig<br />
Freiheit – das ist eh ein Wort, das im Gespräch<br />
mit Jens Lehmkühler viel Platz einnimmt. „Freiheit<br />
ist das Wichtigste“, sagt er sogar und meint<br />
damit nicht nur die während des Arbeitsprozesses<br />
selbst. Auch die Flexibilität als Selbstständiger<br />
ist etwas, das er nicht missen möchte.<br />
„Ich bin ein Typ, der immer in Bewegung ist“,<br />
sagt er von sich selbst. „Stagnation ist langweilig.“<br />
Um dieser Langeweile zu entkommen, hat<br />
er sich neben den klassischen Handwerkzeugen<br />
seines Berufes nach und nach weitere Techniken<br />
angeeignet. Die Bedienung einer Kameradrohne<br />
gehört dazu, aber besonders begeistert ist<br />
der aus Schierbrok im Bremer Umland stammende<br />
Jens Lehmkühler von seiner erst vor wenigen<br />
Jahren aufgeflammten Leidenschaft für<br />
das bewegte Bild. „Da kann man auf mehr Ebenen<br />
gestalten“ erklärt er, „Filmsequenzen,<br />
Schnitt, Ton und Musik.“ Freiheit eben, das<br />
weiß er zu schätzen. Und nach gut vierzig kurzen<br />
Clips und Imagefilmen für verschiedenste<br />
Kunden, von der GraftTherme bis zur AOK,<br />
dürfte auch das Handwerk kein Problem mehr<br />
darstellen.<br />
Werbung statt Walz<br />
Freiheit und Handwerk – kein Wunder, dass<br />
Jens Lehmkühler nach der Ausbildung eigentlich<br />
vorhatte, als Tischler auf die Walz zu ziehen.<br />
Dieser Plan hielt allerdings nicht lange vor,<br />
stattdessen ging es hinter die Schulbank der<br />
Fachoberschule für Gestaltung Huchting. Dem<br />
Fachabi im Produktdesign dort folgte ein Stu-<br />
36<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
FOTOGRAF JENS LEHMKÜHLER<br />
Zu Jens Lehmkühlers Selbstverständnis als Fotograf gehört es, dass er sich<br />
als Part eines Teams und seine Bilder als Beitrag zu einem größeren Projekt<br />
betrachtet<br />
dium des Grafikdesigns an der Hochschule für Künste in Bremen. Schwerpunkt:<br />
Fotografie. Natürlich. Nach der HfK fing er fest bei der Bremer<br />
Werbeagentur an, für die er auch im Studium schon gearbeitet hatte. Nach<br />
insgesamt zehn Jahren dort sei das Wasser der Selbstständigkeit, in das er<br />
dann im Jahr 2006 gesprungen ist, eher vorgewärmt als kalt gewesen.<br />
Schließlich kannte man ihn in der Bremer Agenturszene bereits.<br />
Offizieller Umbau-Fotograf<br />
Einen der aufregendsten und schönsten Jobs seiner Selbstständigkeit, hatte<br />
Jens Lehmkühler eher persönlichen Kontakten und einem Quäntchen<br />
Glück zu verdanken als knallharter Kaltakquise. Zu Beginn des Weserstadion-Umbaus<br />
2008 erhielt der Fotograf einen aufgeregten Anruf eines<br />
Freundes, der am Bau beteiligt war. „Jens, komm mal her, die bringen<br />
jetzt die großen Träger hoch“, rief der ins Handy. Jens Lehmkühler zögerte<br />
natürlich nicht lange, packte sein Equipment ein und knipste vor<br />
der Kulisse eines malerischen Sonnenuntergangs einfach drauflos. Später<br />
wurde dann sogar zum offiziellen Fotografen des Umbaus ernannt, was<br />
ihm die Möglichkeit gab, sich mit seiner Kamera frei zu bewegen. Dabei<br />
sind Bilder von den Kränen und sogar von den Flutlichtmasten aus entstanden,<br />
die ihrem Erschaffer auch zehn Jahre später immer noch Freude<br />
bereiten.<br />
Drachen, Rutschen, Bürgermeister<br />
In seinem Beruf gibt es immer wieder solche besonderen Augenblicke.<br />
Ob liegend im Bug eines Drachenbootes, während die Sonne im Fluss ver-<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 37
FOTOGRAF JENS LEHMKÜHLER<br />
sinkt und es leicht zu regnen beginnt. Oder<br />
rückwärts mit der Unterwasserkamera in der<br />
Hand eine Wasserrutsche hinterrutschend. Er<br />
schätzt diese Action-Momente – ebenso wie die<br />
ruhigen. So berichtet er von einem Interview<br />
mit Andreas Bovenschulte in einer Bücherei,<br />
das er fotografisch begleitet und in guter Erinnerung<br />
hat. „Das Licht war schön, alle haben<br />
sich gut verstanden und die Fotos sind was geworden“,<br />
resümiert er. Was will man mehr?<br />
Der Profi bleibt hängen<br />
Dass sein Job in einer Zeit, in der beinahe alle<br />
Menschen ständig Fotos mit ihren Handys<br />
schießen und auf Instagram und Co. veröffentlichen,<br />
an Wertschätzung verliert, glaubt er<br />
nicht. Im Gegenteil: Wenn die Menschen einer<br />
solch steten Bilderflut ausgesetzt seien, sei es oft<br />
das Foto vom Profi, das unbewusst anspricht<br />
und im Gedächtnis hängen bleibt. Abgesehen<br />
davon, gehörten zum Job des Fotografen viele<br />
Facetten, die über das reine Fotografieren hinausgehen.<br />
Schnelligkeit, Verlässlichkeit, soziale<br />
Kompetenzen und ein präzises Auge fürs Detail,<br />
um vor dem Shooting noch fix die verrutschte<br />
Krawatte auf dem Porträtfoto des Vorstands korrigieren<br />
zu können.<br />
Anwendungsfotografie<br />
Zu Jens Lehmkühlers Selbstverständnis als Fotograf<br />
gehört es, dass er sich als Part eines<br />
Teams und seine Bilder als Beitrag zu einem größeren<br />
Projekt betrachtet. „Ich mache nur selten<br />
Bilder zum an die Wand hängen“, sagt er. Die<br />
meisten seiner Fotos würden angewendet – in<br />
Zeitschriften, auf Webseiten oder in Broschüren<br />
– und müssten daher den Regeln des Mediums<br />
gehorchen, in das sie eingebettet seien. Wie ein<br />
Tisch, der noch so schön gearbeitet sein kann,<br />
aber nicht zu gebrauchen ist, wenn er nicht in<br />
die Nische in der Küche passt, für die er bestellt<br />
worden ist. Aber dafür gibt es schließlich gute<br />
TischlerInnen. Und gute FotografInnen, die sich<br />
dem Handwerk verbunden fühlen.<br />
„Ich mache nur selten Bilder zum an die Wand hängen“, sagt Jens Lehmkühler. Die meisten seiner Fotos<br />
werden angewendet – in Zeitschriften, auf Webseiten oder in Broschüren – und müssten daher den Regeln<br />
des Mediums gehorchen, in das sie eingebettet sind.<br />
38<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 39
KUNSTWERKSTATT BUCHENSTRASSE<br />
In ihrem Atelier „KunstWerkstatt“ mit<br />
besten künstlerischen Gegebenheiten<br />
fühlen sich die beiden Künstlerinnen<br />
Ursula Häckell und Ingrid Kemnade sehr<br />
wohl und lassen ihrer Kreativität freien<br />
Lauf<br />
40<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
KUNSTWERKSTATT BUCHENSTRASSE<br />
»<br />
Es ist eben<br />
nicht alles<br />
grau!<br />
Ursula Häckell und Ingrid Kemnade<br />
von der KunstWerkstatt Buchenstraße<br />
TEXT & FOTOS | FRIEDERIKE HOLTMANN<br />
Heute fahre ich mit dem Fahrrad zur KunstWerkstatt in<br />
die Buchenstraße 8a in Schwachhausen, um mit zwei<br />
Künstlerinnen der Kunstgruppe KaF – Kunst aus Findorff<br />
zu sprechen. Ursula Häckell und Ingrid Kemnade<br />
haben hier ihr Traum-Atelier in einem Hinterhof gefunden.<br />
An diesem schönen Ort kann man sich sehr wohlfühlen,<br />
gerade wenn im Frühjahr im Innenhof alles<br />
wunderbar blüht.<br />
Das Atelier lässt keine Wünsche offen, es gibt Teppichboden,<br />
tiefe Fenster mit ganz viel Licht, das Ganze war<br />
ursprünglich eine Autowerkstatt und wurde dann von<br />
Architekten als Büro genutzt. „Ursula Häckell entdeckte<br />
die Zeitungsanzeige über diese frei gewordenen Räume,<br />
sie sprach mich an, da sie wusste, dass ich auch einen<br />
Atelierplatz suchte. Fantastische 130 qm! Wir fanden<br />
schnell zwei weitere Malerinnen – so dass wir die<br />
Raummiete finanzieren konnten“, erzählt die Künstlerin<br />
Ingrid Kemnade. Seit 2010 wird dieser Teil des Gebäudes<br />
von vier Künstlerinnen genutzt. Jede hat ihre große<br />
Arbeitsecke und in der Mitte steht ein einladender<br />
Tisch. Das Atelier ist geräumig, aber auch gemütlich<br />
und natürlich voller Bilder und Materialien.<br />
Coronagerecht treffe ich mich in den großen Räumen<br />
mit den Künstlerinnen nacheinander, mit vorgeschriebener<br />
Lüftungspause. Zunächst spricht Ingrid Kemnade<br />
mit mir über ihre Kunst und ihren ganz besonderen<br />
Weg zur Malerei. „Ich bin erst recht spät, über eine<br />
Krankheit, zur Malerei gekommen. Während der Reha<br />
habe ich an einem Malkurs teilgenommen und war begeistert.<br />
In Bremen fand ich 1997 eine Malgruppe, hier<br />
konnte ich mich unter Anleitung fortbilden. 2000 begann<br />
ich, neben meinem Beruf, mein sechsjähriges Weiterbildungsstudium<br />
an der HFK Bremen und lernte viele<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 41
KUNSTWERKSTATT BUCHENSTRASSE<br />
Ganz klar: „Es ist eben nicht alles<br />
grau“ – sondern auch bunt<br />
Ursula Häckell malt gelegentlich auch figürlich und experimentiert dabei mit verschiedenen Techniken<br />
Varianten und Techniken der Malerei, Objektund<br />
Zeichenkunst kennen“, beschreibt die<br />
Künstlerin ihren Werdegang. Die quirlige und<br />
unternehmungslustige Pensionärin hat bis 2006<br />
erfolgreich und engagiert im Bildungsbereich gearbeitet.<br />
Ihr bevorzugtes Malmittel ist Acryl, das sie auch<br />
mit weiteren Substanzen vermischt, z. B. mit<br />
Kohle, Blei-, Bunt- Öl- und Wachsstiften. Von<br />
ihren Reisen bringt sie Naturmaterialien mit, die<br />
sie ebenfalls in Bilder einarbeitet.<br />
„Ich arbeite zu Themen und Projekten, die mich<br />
aktuell berühren. Das ist meine Inspiration, woraus<br />
sich das Bild Schicht auf Schicht entwickelt.<br />
Mein Ziel ist, Unsichtbares sichtbar machen:<br />
Manchmal kann man es erahnen, und geht es<br />
mir darum, den Betrachtenden dazu zu bringen,<br />
genauer hinzuschauen, tiefer in das Kunstwerk<br />
einzutauchen“, erklärt Frau Kemnade ihr Anliegen<br />
in der Malerei. Aus dem Zusammenwirken<br />
und Aufeinandertreffen von Farben und Linien<br />
und Formen entstehen spannende Bilder, die<br />
viel zu erzählen haben. Die Künstlerin experimentiert<br />
auch mit Materialen - wie Zeitungsauschnitte,<br />
eigene Fotos, Erde, Kaffee u. ä. auf<br />
Leinwänden, Holzplatten, verschiedenste Papiere.<br />
Ihre jüngste Arbeit zum Thema Corona Pandemie<br />
erzählt in der Bilderreihe „Remember: Balance<br />
halten in Corona Zeiten“ die Stationen<br />
des Virus.<br />
Ihre Familiengeschichte verarbeitet sie u.a. materiell,<br />
indem sie die Stoffe aus dem Erbe ihrer<br />
Mutter verarbeitet, wie ein Taschentuch, eine<br />
Schürze, Stücke von Tisch- und Bettdecken. „Es<br />
ist wunderbar, Vergangenes und Aktuelles malerisch<br />
zu verarbeiten – denn in der Malerei ist<br />
alles erlaubt“, erläutert Ingrid Kemnade ihren<br />
künstlerischen Prozess. Da nun leider die letzten<br />
geplanten Ausstellungen alle nicht stattfanden,<br />
hofft die Künstlerin auf den Sommer und<br />
darauf, endlich wieder Bilder und Menschen<br />
vor Ort zusammenzubringen.<br />
Nachdem wir gut durchgelüftet haben, verabschiedet<br />
sich Ingrid Kemnade, und ich begrüße<br />
ihre Atelierfreundin Ursula Häckell. Sie ist noch<br />
voll berufstätig als Leiterin in einer Einrichtung<br />
für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen<br />
und besonders in dieser Zeit gefordert. Deshalb<br />
kommt sie vorwiegend nur am<br />
Wochenende zum Malen: „Ja, leider komme<br />
ich aufgrund der aktuellen Situation noch weniger<br />
zum Malen als sonst, ich hoffe das ändert<br />
sich bald wieder“, erklärt sie.<br />
Obwohl Ursula Häckell bereits als Jugendliche<br />
eine hohe Affinität zum Malen hatte, gehörte<br />
ihre künstlerische Neigung zunächst der Musik,<br />
dem Chorgesang. Aber 2008 auf Spiekeroog<br />
entdeckte sie zufällig ihr Talent wieder. Denn<br />
im damaligen Künstlerhaus wurde ein Wo-<br />
42<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 43
KUNSTWERKSTATT BUCHENSTRASSE<br />
„Let`s dance“! Das Bild gehört zu der Serie „Let`s walk, let`s<br />
talk, let`s dance“ – in Kontakt bleiben, auch in Zeiten in<br />
denen Abstand gewahrt werden muss<br />
chenend-Mal-Workshop angeboten, und es war<br />
noch ein Platz frei. Sie nahm daran teil und<br />
malte an zwei Tagen zwei Bilder in Eitempera.<br />
Dieser Technik ist sie bis heute treu geblieben.<br />
Ihre abstrakten Bilder leben in der Fläche und<br />
Farbe. Eitempera ist etwas ganz Spezielles,<br />
denn die Farbe wird selbst hergestellt aus Pigmenten,<br />
Ei, Leinöl und in Terpentin aufgelösten<br />
Dammarharz. Diese Farbe lässt sich auch nach<br />
dem Auftragen noch gut bearbeiten, was der<br />
Künstlerin, die besonders gerne im Prozess arbeitet,<br />
gut gefällt. „Ich kann eine Schicht Farbe<br />
auftragen, die obere Schicht trocknet langsam,<br />
so dass in den anderen darunterliegenden<br />
Schichten unerwartete Effekte entstehen. Diese<br />
nutze ich dann, um das Bild weiterzuentwikkeln.<br />
Manche Bilder brauchen sehr lange, bis<br />
sie fertig sind. Durchgetrocknet ist Eitempera<br />
nach etwa 12 Wochen – ich habe also Zeit. Dadurch<br />
verwirkliche ich mein Anliegen, Licht<br />
und Schatten und Durchblicke zu malen“, beschreibt<br />
Ursula Häckell ihre Kunst.<br />
Ihre Bilder sind lebendige Farbspiele, die oft an<br />
Landschaften erinnern. Gegenständlicher und<br />
figürlicher wird es, wenn sie mit anderen Techniken<br />
arbeitet – wie Druck, Acryl oder Wachs<br />
auf Leinwand. „Es macht mir großen Spaß,<br />
mich in neue Techniken einzuarbeiten und<br />
damit zu experimentieren. Besonders auch<br />
Drucktechniken und falsche Aquatinta in kleinen<br />
Formaten. Hierbei entstehen auch gegenständliche<br />
Bilder mit Figuren. Hierfür hätte ich<br />
gerne mehr Zeit, die ich dann nach dem Ende<br />
Berufstätigkeit finden werde. Darauf freue ich<br />
mich“, erklärt die Künstlerin. Seit ihrer Begegnung<br />
mit Eitempera auf Spiekeroog und dem<br />
Entschluss mehr zu malen, belegte sie regelmäßig<br />
weitere Kurse und nahm an verschiedenen<br />
Ausstellungen, auch überregional, teil.<br />
Alles in allem zwei spannende Künstlerinnen<br />
mit viel Energie und Lebensmut, was sich<br />
durchaus in den Bildern wiederfindet. Hoffentlich<br />
gibt es bald wieder die Möglichkeit, ihre<br />
Bilder in Ausstellungen zu sehen. Die Kunst-<br />
Werkstatt Buchenstraße 8a bietet Interessenten,<br />
Anfängern wie Fortgeschrittenen, zu spannenden<br />
Themen Fortbildungskurse, mit professionellen<br />
KünstlerInnen, an.<br />
www.ursula-häckell.de<br />
www.ingridkemnade.de<br />
www.Kaf-bremen.de<br />
44<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 45
THEATER BREMEN<br />
Istanbul<br />
von Selen Kara, Torsten Kindermann und<br />
Akın Emanuel Şipal<br />
Sie haben Bremen schon längere Zeit nicht mehr verlassen? Fernweh oder<br />
Sehnsucht nach Neuem? Dann kommen Sie doch zu „Istanbul“ in den<br />
Theatergarten – für zwei wunderbare Theaterstunden und ganz ohne aufwändige<br />
Anreise. Der Sezen Aksu-Liederabend von Selen Kara, Torsten<br />
Kindermann und Akın Emanuel Şipal geht in die sechste Spielzeit und<br />
nach draußen. Nach 89 ausverkauften Vorstellungen spielt das Theater<br />
Bremen jetzt live als Open Air im Theatergarten in den Wallanlagen.<br />
Ausgehend von eigenen Familienerfahrungen und Fragen, die sie sich zum<br />
Thema Heimat und Ankommen stellen, haben sich Regisseurin Selen Kara<br />
und Musiker Torsten Kindermann für eine Drehung der Perspektive, für<br />
eine Utopie der Gastarbeitergeschichte, entschieden.<br />
Stellen wir uns vor: Das Wirtschaftswunder fand nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
in der Türkei statt und deutsche Gastarbeiter halfen, die Türkei wiederaufzubauen.<br />
Statt Bremen war Istanbul die Stadt, die die<br />
Neuankömmlinge willkommen hieß. Mit einem deutschsprachigen Ensemble<br />
und einer deutsch-türkischen Band setzt sich das Team diesem<br />
Gedankenspiel aus. Autor Akın Emanuel Şipal hat Texte verfasst, die die<br />
Lieder von Sezen Aksu und die Ideen von Torsten Kindermann und Selen<br />
Kara zu einer tragikomischen Geschichte verweben. Auf Deutsch wird<br />
von der Lebenssituation der AuswandererInnen erzählt und auf Türkisch<br />
die Sehnsucht nach Glück und Heimat besungen. Im Zentrum stehen die<br />
Lieder von Aksu, der Königin des türkischen Pop, die drei Generationen<br />
der türkischen Gesellschaft weltweit begleiten.<br />
Premiere: Freitag, 28. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>, 19 Uhr<br />
Im Theatergarten in den Wallanlagen<br />
Weitere Spieltermine und aktuelle Informationen zum Vorstellungsbetrieb<br />
in Zeiten des Corona-Virus finden Sie unter www.theaterbremen.de<br />
46<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
Haarige Geschichten.<br />
Bilder vom Menschen Teil 2<br />
22. <strong>Mai</strong> bis 19. September<br />
Mit einer Auswahl von knapp 60 Fotos möchte die<br />
Kunsthalle Bremen den vielfältigen Gedanken, Erfahrungen<br />
und Konzepten zu Haaren eine Stimme<br />
geben. Gleichzeitig möchte das Museum mit den<br />
Fotos und den dazugehörigen Geschichten (auch<br />
in der Kunst) vorherrschende Schönheitsideale und<br />
Gendernormen diskutieren und hinterfragen. Die<br />
Ausstellung „Haarige Geschichten“ wird vom 22.<br />
<strong>Mai</strong> bis 19. September <strong>2021</strong> in der Dauerausstellung<br />
im Skulpturen-Saal „Bilder vom Menschen“<br />
präsentiert, um das Bild vom Menschen um das<br />
kleine, aber feine Detail Haare zu erweitern.<br />
Gemessen an gängigen Schönheitsidealen hat jeder<br />
Mensch irgendwo am Körper zu viele oder zu wenige<br />
Haare. So wundert es nicht, dass Umfragen zufolge<br />
immer mehr Menschen ihren Körperhaaren<br />
den Kampf ansagen und sich rasieren, epilieren,<br />
zupfen, wachsen und sugarn. Auch in der Kunst<br />
findet eine Auseinandersetzung mit Schönheitsvorstellungen<br />
statt. Allerdings oder gerade deshalb<br />
werden Körperhaare an gewissen Stellen nur selten<br />
dargestellt. Die Kunstwerke aus der Sammlung<br />
der Kunsthalle Bremen sind da keine Ausnahme.<br />
In der Ausstellung „Die Picasso-Connection“ sind<br />
sie allerdings doch zu finden: jene Bilder von Körperhaaren,<br />
die heutzutage vielfach mit Gefühlen<br />
von Scham, Unwohlsein oder Peinlichkeit besetzt<br />
sind. Diese Darstellungen hat die Kunsthalle zum<br />
Anlass für einen Call for Photos zum Thema „Haarige<br />
Geschichten“ genommen. Auf den Aufruf hin,<br />
Fotos von Körperbehaarungen in all ihren Facetten<br />
und damit verbundene Erinnerungen, Gedanken<br />
oder Erfahrungen einzureichen, sind mehr als<br />
1.000 Fotos eingegangen. Die Fotos machen in<br />
ihrer überwältigenden Anzahl nicht nur die Relevanz<br />
des Themas für unterschiedliche Generationen,<br />
Geschlechter und Identität deutlich. Sie<br />
zeigen zugleich auch die Vielfalt des Themas: Die<br />
Geschichten umfassen humorvolle, nachdenklich<br />
stimmende und traurige Erfahrungen mit vorhandenen<br />
oder fehlenden Haaren auf dem Bauch,<br />
unter den Achseln, an den Beinen, im Gesicht oder<br />
auf dem Kopf.<br />
Trauer in Pink, 2020,<br />
Foto: Clara Kaltenbacher<br />
(FAUL&HÄSSLICH.)<br />
Marc, 2018,<br />
Foto: Melanka Helms<br />
Blonde Füße, Fotoserie <strong>2021</strong>,<br />
Foto: Ninya Lehrheuer<br />
www.kunsthalle-bremen.de<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 47
Osteoporose<br />
Weit verbreitet - oft unentdeckt<br />
„Osteoporose ist eine chronische Erkrankung der<br />
Knochen, bei der das Verhältnis von Knochenaufbau<br />
und -abbau gestört ist, wodurch die Knochenmasse<br />
abnimmt. Dies geht einher mit einer Verschlechterung<br />
des Knochengewebes und krankhaft erhöhter<br />
Knochenbrüchigkeit.“ (Dachverband für Osteoporose,<br />
DVO)<br />
Gut sechs Millionen Menschen sind in Deutschland von<br />
Osteoporose betroffen. Ca. jede dritte Frau und jeder<br />
fünfte Mann über 50 Jahren erleiden einen Knochenbruch<br />
ohne adäquates Trauma. Abhängig von der Ursache<br />
der Erkrankung werden zwei Typen der<br />
Osteoporose unterschieden:<br />
» Bei der primären Osteoporose gibt es keine krankhafte<br />
Ursache für die Erkrankung. Sie tritt unter<br />
anderem als postmenopausale Osteoporose bei<br />
vielen Frauen nach den Wechseljahren oder als<br />
Altersosteoporose bei älteren Menschen ab<br />
70 Jahren auf.<br />
» Die sekudäre Osteoporose bezeichnet den vermehrten<br />
Knochenabbau als Folge oder Begleiterscheinung<br />
einer anderen Erkrankung oder deren<br />
Behandlung. Zum Beispiel kann eine schwere<br />
chronische Nierenschwäche oder die Therapie mit<br />
Glukokortikoiden bei rheumatisch-entzündlichen<br />
Erkrankungen oder eine antihormonelle Therapie<br />
zum Knochenschwund führen.<br />
Wie kann eine Osteoporose diagnostiziert werden?<br />
In den Frühphasen der Erkrankung ist die Diagnose<br />
einer Osteoporose aufgrund fehlender klarer Symptome<br />
häufig schwierig. Es gibt jedoch eine Reihe<br />
möglicher Anzeichen: Rückenschmerzen, Knochenbrüche<br />
ohne erkennbaren Anlass und eine Verringerung<br />
der Körpergröße. Das Aktionsbündnis Osteoporose<br />
„KNOCHEN.STARK.MACHER“ möchte für eine<br />
rechtzeitige Diagnostik und Therapie sensibilisieren.<br />
Hierzu wurde eine Anzeigenkampagne in den letzten<br />
Monaten geschaltet.<br />
Meist ist nach Abklärung durch den Hausarzt, Internisten<br />
oder Orthopäden eine Knochendichtemessung<br />
eine Möglichkeit, eine Osteoporose frühzeitig zu erkennen.<br />
Als Standarddiagnostik gilt die DXA-Messung<br />
(Dual Energy X- ray Absorptiometry), eine spezielle<br />
Röntgentechnik, die meist an der Lendenwirbelsäule<br />
und am Oberschenkelknochen eingesetzt wird. Sie ist<br />
schmerzfrei und geht mit einer nur minimalen Strahlenbelastung<br />
einher. In den meisten Fällen werden die<br />
Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.<br />
Rund 35 Prozent der Patienten im Alter von über 90<br />
Jahren müssen nach einer Hüftfraktur in Langzeitpflege.<br />
Damit es hierzu nicht kommt, ist eine möglichst<br />
frühzeitige Erkennung und Behandlung auch<br />
schon der Vorstufe der Osteoporose - der Osteopenie<br />
- für uns alle notwendig und sinnvoll.<br />
Was kann ich tun?<br />
Zu den beeinflussbaren Risikofaktoren von Osteoporose<br />
werden Bewegungsmangel, Rauchen, übermäßiger<br />
Alkoholkonsum, Untergewicht und die Einnahme<br />
bestimmter Medikamente gezählt. Nicht beeinflussbare<br />
Risikofaktoren der Osteoporose sind das Alter,<br />
familiäre genetische Belastung, hormonelle Veränderungen<br />
(auch durch Therapien), Schwangerschaft und<br />
Stillzeit sowie bestimmte Grund- und Begleiterkrankungen.<br />
(Quelle: Aktionsbündnis Osteoporose)<br />
48<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
NUKLEARMEDIZIN BREMEN<br />
Allgemeinmaßnahmen: Diese dienen zum einen der<br />
Vorbeugung einer Osteoporose oder einer Osteopenie,<br />
sind aber auch bei eingetretener Erkrankung eine unerlässliche<br />
Begleittherapie.<br />
Körperliches Training: Unsere höchste Knochenqualität<br />
und -masse erreichen wir im frühen Erwachsenenalter.<br />
Daher sollte bereits in der Kindheit und bei<br />
Jugendlichen auf ein gut aufgebautes Knochengewebe<br />
geachtet werden. Dieses muss durch regelmäßiges<br />
lebenslanges Training erhalten werden. Es ist<br />
jedoch möglich, in jedem Alter mit einem Training zu<br />
beginnen. Ein regelmäßiges und an den Gesundheitszustand<br />
angepasstes Training sollte erfolgen.<br />
(z.B. zwei Mal wöchentlich 30 bis 60 Minuten). Ein<br />
solches Training verbessert nicht nur die Knochenqualität<br />
und -masse, sondern verhindert auch Stürze<br />
und verbessert die allgemeine Leistungsfähigkeit.<br />
Entsprechende Übungen können z.B. über die Internetseite<br />
des Aktionsbündnisses gegen Osteoporose<br />
abgerufen werden oder Sie schließen sich einer entsprechenden<br />
Sportgruppe an. Auch das Netzwerk<br />
Osteoporose bietet weitere Informationen.<br />
Knochenstarke Ernährung mit ausreichend Calcium<br />
und Vitamin D3<br />
Dr. Alexandra Haase (Nuklearmedizin, Expertin für spezielle Osteoporoseversorgung DVO)<br />
und Dr. Anna Gertrud Michael (Nuklearmedizinerin, Internistin und Osteologin DVO)<br />
Für ein kräftiges Knochenskelett ist Calcium neben<br />
anderen Mineralien entscheidend. Calcium festigt<br />
das aus elastischem Kollagen aufgebaute Grundgerüst<br />
des Knochens. Da Calcium auch als Botenstoff<br />
wichtig ist, hält der Körper den Calciumspiegel im<br />
Blut möglichst konstant. Wird nicht genug Calcium<br />
über die Nahrung aufgenommen, setzt der Körper dieses<br />
aus dem Knochen frei und baut ihn somit ab. Um<br />
dem Vorzubeugen sollten daher 800 bis 1000 mg Calcium/Tag<br />
über die Nahrung aufgenommen werden.<br />
Gute Calciumlieferanten sind z.B. Milch, Joghurt,<br />
Käse, calciumreiche Mineralwasser oder bestimmte<br />
Nüsse und Samen. Auch einige Gemüsesorten (z.B.<br />
Grünkohl, Broccoli) enthalten relevante Calciummengen.<br />
Damit das Calcium gut über den Darm aufgenommen<br />
werden kann ist zudem eine ausreichende Versorgung<br />
mit Vitamin D3 notwendig. Auch die Vitamine K sowie<br />
B12 und B9 sind für einen guten Knochenaufbau relevant.<br />
Über die Ernährung (fetter Fisch, Eier, Pilze)<br />
können wir jedoch nur ca. 20% unseres täglichen Vitamin<br />
D3-Bedarfs decken. Der größte Anteil wird durch<br />
das Sonnenlicht in der Haut aus Vorstufen gebildet.<br />
Bei älteren Menschen, bei aufgetragenem Sonnenschutzmittel,<br />
im Winter oder bei Einnahme bestimmter<br />
Medikamente ist dies jedoch nur eingeschränkt<br />
möglich. Ein insbesondere in den Sommermonaten<br />
ausreichender Aufenthalt im Hellen (z.B. täglich 20<br />
bis 30 Minuten mit unbedecktem Gesicht und Armen,<br />
kein Sonnenbrand!) und ggf. eine regelmäßige<br />
Vitamin D3-Einnahme kann einem Mangel jedoch Vorbeugen.<br />
(Quelle: Netzwerk Osteoporose)<br />
Spezielle Therapie: Wird in der Knochendichtemessung<br />
ein deutlich erhöhtes Risiko für einen Knochenbruch<br />
festgestellt oder ist es bereits zu einem solchen<br />
bei Osteoporose gekommen, können häufig neben den<br />
o.g. Allgemeinmaßnahmen spezielle knochenstärkende<br />
Medikamente ein weiteres Fortschreiten der<br />
Erkrankung und weitere Knochenbrüche verhindern.<br />
Hier erweitert sich das Spektrum der Möglichkeiten<br />
ständig.<br />
Wichtig ist daher, wenn von Ihren betreuenden Ärzten<br />
der Verdacht auf eine Osteoporose geäußert wurde,<br />
eine DEXA-Knochendichtemessung durchzuführen,<br />
wie wir sie im Zentrum für Nuklearmedizin und<br />
PET/CT für Sie anbieten. Neben unserer speziellen<br />
Fort- und Ausbildung ist das in unserer Praxis verwendete<br />
Gerät aus der neuesten Generation. Das bedeutet<br />
für Sie eine sehr schnelle, komfortable<br />
Messung mit höchster Genauigkeit und Reproduzierbarkeit.<br />
Zudem haben wir eine spezielle Software zur<br />
weiteren Beurteilung der Knochenqualität implementiert,<br />
um die Diagnostik noch weiter zu verbessern.<br />
Schwachhauser Heerstraße 54<br />
28209 Bremen<br />
Telefon: 0421 84131313<br />
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<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 49
Ölziehen<br />
WEISSE ZÄHNE UND ENTGIFTUNG<br />
FÜR DEN KÖRPER<br />
50<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
Ölziehen ist derzeit in aller Munde. Weiße Zähne<br />
und eine Entgiftung des ganzen Körpers: Ölziehen<br />
am Morgen verspricht viele gesundheitliche<br />
Vorteile - und das trotz des<br />
vergleichsweise geringen Aufwands,<br />
denn morgendliches<br />
Ölziehen kann man als Ergänzung<br />
zur täglichen<br />
Zahn- und Gesundheitspflege<br />
einfach<br />
und kostengünstig in<br />
den Alltag integrieren.<br />
Doch wie funktioniert<br />
diese uralte<br />
ayurvedischer Methode,<br />
die lange Zeit<br />
in Vergessenheit geraten<br />
war und derzeit ein<br />
Comeback erlebt?<br />
Rundum<br />
GESUND<br />
Die Gesundheits-Tipps<br />
Beim Ölziehen bewegt man eine kleine Menge Öl im Mund einige<br />
Minuten lang hin und her, um Bakterien und gesundheitsschädliche<br />
Stoffe zu binden und anschließend loszuwerden. Dem Ölziehen wird<br />
eine entgiftende und heilende Wirkung auf den Körper und insbesondere<br />
auf die Mundhöhle nachgesagt, es soll aber auch positive Auswirkungen<br />
auf verschiedene Krankheiten wie Migräne, Asthma,<br />
Darmerkrankungen und Herzprobleme haben und zudem das Immunsystem<br />
stärken.<br />
DURCHFÜHRUNG UND DAUER<br />
Am besten beginnt man mit dem Ölziehen unmittelbar nach dem Aufstehen,<br />
noch bevor man etwas gegessen oder getrunken hast, denn<br />
nüchtern befinden sich mehr Bakterien im Mund als nach dem Essen.<br />
Hierfür nimmt man etwa einen Esslöffel Öl in den Mund. Man kann<br />
dafür zum Beispiel Oliven-, Sesam- oder Kokosöl verwenden. Die Flüssigkeit<br />
im Mundraum sollte man nun stetig hin und her bewegen.<br />
Empfehlenswert ist es, das Öl durch die Zähne zu ziehen, darauf herumzukauen,<br />
es anzusaugen oder im Mund hin und her zu schleudern<br />
– Hauptsache, es bleibt immer in Bewegung. Dies sollte man 20 Minuten<br />
lang tun, denn wenn ein antibakterieller Stoff 20 Minuten lang<br />
auf Bakterien einwirken kann, ist es für ihn ein leichtes, bis in die letzten<br />
Winkel zu gelangen, um dort alle schädliche Bakterien zu erwischen<br />
und die Zahnfleischtaschen sauber zu halten.<br />
Anschließend spuckt man das benutzte Öl in ein Taschentuch und<br />
wirft es in den Müll, damit das Öl samt den Toxinen und Bakterien<br />
nicht in den Wasserkreislauf gelangt. Auf diese Weise werden auch<br />
Fettablagerungen und Verstopfungen in den Abwasserrohren vermieden.<br />
Runterschlucken sollte man das Öl auf keinen Fall, da man<br />
die gebundenen Bakterien und Giftstoffe ja loswerden werden<br />
möchte. Danach den Mund mit Wasser ausspülen und die Zähne im<br />
Anschluss wie gewohnt putzen. Insgesamt sollte man eine Ölkur vier<br />
Wochen lang durchhalten und jeden Morgen Ölziehen.<br />
WELCHE ÖLE SIND ZUM ÖLZIEHEN GEEIGNET?<br />
Für das Ölziehen raten Heilpraktiker ausschließlich kaltgepresste Bio-<br />
Öle zu verwenden. Gern genommen wird Kokosöl, da es in hoher<br />
Qualität erhältlich ist und darüber hinaus aufgrund der antibakteriellen<br />
Wirkung gut für die Mundflora und die Zahngesundheit sein soll.<br />
Kokosöl hat einen angenehmen Geschmack, ist von der Konsistenz<br />
her meist fest und verflüssigt sich erst im Mund. Weite Transportwege<br />
und eine schlechte Klimabilanz sind jedoch nachteilig.<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 51
Rundum<br />
GESUND<br />
Die Gesundheits-Tipps<br />
Sonnenblumenöl ist aufgrund seiner Konsistenz besonders gut zum<br />
Ölziehen geeignet. Es hat einen milden Geschmack, eine gute Umweltbilanz<br />
sowie einen günstigen Preis. Manchmal ist es jedoch von<br />
minderwertiger Qualität, sodass man unbedingt ein Bio-Öl wählen<br />
sollte.<br />
Olivenöl hat fast jeder zu Hause vorrätig. Es hilft besonders bei<br />
Mundgeruch und erhöhtem Cholesterinspiegel. Zum Ölziehen ist nur<br />
das relativ teure, kaltgepresste native Olivenöl geeignet.<br />
Gemäß der traditionellen ayurvedischen Lehre wird Sesamöl zum<br />
Ölziehen verwendet. Es hat einen nussigen Geschmack, ist sehr flüssig<br />
und daher zum Ziehen durch die Zähne etwas schwieriger. Es soll<br />
gegen Zahnfleischentzündungen helfen und das Immunsystem stärken.<br />
Weizenkeimöl soll zellerneuernd wirken und den Stoffwechsel ankurbeln.<br />
Es ist nicht lange haltbar und sollte im Kühlschrank aufbewahrt<br />
werden.<br />
Rapsöl beim Ölziehen zu verwenden kann bei Asthma, Husten,<br />
Bronchitis und Heiserkeit helfen. Es hat einen herben Geschmack,<br />
kann aber mit Sonnenblumenöl im Verhältnis 1:1 gemischt werden.<br />
Angebrochen ist es nicht lange haltbar, sodass man es auch im Kühlschrank<br />
aufbewahren sollte.<br />
Wer möchte kann seinem Speiseöl auch naturreine ätherische Öle in<br />
Lebensmittelqualität hinzufügen: Pfefferminze beispielsweise sorgt für<br />
einen frischen Atem und lindert Kopfschmerzen, Lavendel hingegen<br />
beruhigt die Nerven und Fenchel hat sich bei Atemwegsbeschwerden<br />
bewährt.<br />
WIRKUNGSWEISE DES ÖLZIEHENS<br />
Durch das Umherbewegen des Öls im Mund wird die Speichelproduktion<br />
angekurbelt, Bakterien und Schadstoffe werden gebunden<br />
und sollen ausgeschieden werden, sodass sich die Anzahl der kariesverursachenden<br />
Bakterien im Mund verringert. Positive Effekte des<br />
Ölziehens sollen weiße Zähne, weniger Probleme mit Karies, Zahnfleischbluten<br />
und Mundgeruch sein. Aber auch das Lymph- und das<br />
Immunsystem sollen durch das Kauen, Saugen und Ziehen des Öls<br />
angeregt werden. Daher wird eine Ölkur gegen eine Vielzahl von<br />
Krankheiten wie Atemwegsinfekte, Allergien, Arthritis, Asthma und<br />
Migräne angewandt.<br />
WORAUF MAN BEIM ÖLZIEHEN ACHTEN SOLLTE<br />
Alternative Heilmethoden werden immer beliebter, denn sie haben<br />
den Ruf, sanft und risikoarm zu sein, auch wenn eindeutige wissenchaftliche<br />
Beweise bisher fehlen. Das gilt auch für das Ölziehen. Es ist<br />
eine kostengünstige, sichere und wenig aufwendige Methode, die<br />
Zahngesundheit und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Um<br />
das Ölziehen auszuprobieren beginnt man am besten mit einem hochwertigen<br />
kaltgepressten Öl wie Olivenöl oder Kokosöl. Teure Spezialöle<br />
wie extra Mundöle benötigt man dafür nicht unbedingt.<br />
Nebenwirkungen hat man beim Ölziehen im Allgemeinen nicht zu erwarten.<br />
Bei Amalgamfüllungen sollte man jedoch vorsichtig sein, da<br />
durch das Umherbewegen des Öls giftiges Quecksilber aus den Füllungen<br />
gelöst werden könnte, was zu schweren Gesundheitsproblemen<br />
führen kann. Hierfür sollte man im Vorfeld am besten mit seinem<br />
Zahnarzt oder seiner Zahnärztin sprechen.<br />
52<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
Ölziehen ist eine alte ayurvedische Methode, um Krankheiten zu bekämpfen, und wird seit Jahrhunderten praktiziert. Auch hierzulande wird die Anwendung immer<br />
beliebter.<br />
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<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 53
„Familie & Co“<br />
Gesunde Kinderfüße:<br />
Immer in Bewegung<br />
TEXT | ROLAND-KLINIK<br />
FOTOS | NIKOLAI WOLFF, FOTOETAGE<br />
Für Eltern ist es ein emotionaler Moment, wenn ihr Kind das erste Mal auf seinen kleinen zarten<br />
Füßen steht und vorsichtig eigene Schritte wagt. Zu diesem Zeitpunkt sind die meisten Kinderfüße<br />
rundum gesund. Einige Jahre später sieht es dagegen leider oft schon ganz anders aus:<br />
Fußfehlstellungen sind nicht nur im Erwachsenenalter, sondern auch bei Kindern und Jugendlichen<br />
verbreitet – aber zum Glück meist nicht gleich ein Fall für den Fußchirurgen.<br />
54<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
Unsere<br />
„Viele kindliche Fußfehlstellungen<br />
sind harmlos und verschwinden<br />
durch das Wachstum<br />
und die Entwicklung der<br />
entsprechenden Muskulatur bis<br />
zum Grundschulalter von<br />
selbst“, beruhigt Prof. Dr. Ralf Skripitz,<br />
Chefarzt im Zentrum für Endoprothetik,<br />
Fußchirurgie, Kinder- und<br />
Allgemeine Orthopädie der Bremer Roland-Klinik.<br />
„Fast alle Kinder kommen zum Beispiel mit einem sogenannten<br />
Knicksenkfuß zur Welt“, so Skripitz, „aber das ist kein Grund zur Sorge.<br />
Das Fettpolster im Bereich des sich erst später, mit etwa drei bis vier Jahren,<br />
entwickelnden Längsgewölbes ist bei Säuglingen und Kleinkindern<br />
stärker ausgeprägt und täuscht deshalb eine Fußfehlstellung vor.“<br />
„Familie & Co“<br />
Seiten<br />
Muskeln stärken in Eigenregie<br />
Die Muskelgruppen, die den Fuß aufrichten, sind bei Babys einfach noch<br />
nicht kräftig genug – so knickt der Fuß des Kindes bei ersten Steh- und<br />
Gehversuchen häufig ein. Mit den Jahren verschwindet das Fett nach und<br />
nach, das zunächst weiche Bindegewebe wird stärker, die Muskelkraft<br />
nimmt zu und die Drehung im Oberschenkel ab. Mit etwa zehn Jahren<br />
haben dann nur noch vier Prozent der Kinder ein abgeflachtes Fußgewölbe.<br />
„Ein Knicksenkfuß macht Kindern in der Regel keine Probleme“,<br />
ergänzt Alisa Mehrtens, Fachärztin aus dem Team um Prof. Skripitz.<br />
„Aber natürlich kommt es immer auch auf die individuelle Ausprägung an.<br />
Ist etwa die Wadenmuskulatur verkürzt, können bei Belastung Schmerzen<br />
in der Wade auftreten.“ Abhängig von den jeweiligen Beschwerden empfehlen<br />
sich zunächst Übungen unter Anleitung von Physiotherapeuten<br />
oder in Eigenregie. Besonders effektiv zur Aktivierung der Muskelfunktion<br />
ist viel Barfußlaufen. „Aber auch spielerische Fußgymnastik, wie zum Beispiel<br />
der Hackengang zur Dehnung der Wadenmuskulatur, der Zehenspitzengang<br />
oder das Greifen von Gegenständen mit den Zehen kann<br />
helfen“, so Alisa Mehrtens.<br />
Plattfuß: Selten angeboren<br />
Der Plattfuß ähnelt in seinem Erscheinungsbild häufig dem kindlichen<br />
Knicksenkfuß, ist aber eine Fehlstellung des Sprungbeines in der Knöchelgegend.<br />
Bei älteren Kindern zeigt sich der Plattfuß als Absinken des<br />
Fußlängsgewölbes mit einer Fehlstellung der Ferse. „In sehr seltenen Fällen<br />
kann ein Plattfuß angeboren sein“, erläutert Alisa Mehrtens. Bei Babys<br />
mit einem solchen angeborenen Plattfuß wird der Fuß durch eine Gipsbehandlung<br />
in eine bessere Stellung gebracht und später durch gezielte<br />
Krankengymnastik unterstützt. „Meistens entwickelt sich ein Plattfuß jedoch<br />
im Kindesalter, begünstigt durch Übergewicht, allgemeine Schlaffheit<br />
der Bänder oder durch das regelmäßige, zu frühe Tragen von zu engem<br />
Schuhwerk. Aber auch schwere Erkrankungen wie zum Beispiel Polio<br />
(Kinderlähmung) oder Spina bifida („offener Rücken“) können zur Entwicklung<br />
eines Plattfußes führen“, erklärt Mehrtens.<br />
Operative Therapiemethoden<br />
„Familie & Co“<br />
<br />
Mit Hilfe spezieller Untersuchungsmethoden werden etwa Verkürzungen<br />
von Muskelgruppen und knöcherne Fehlstellungen als Ursache der Plattfüße<br />
aufgedeckt. Manchmal kommt es auch zu einem Zusammenwachsen<br />
von Knochen oder Bindegewebe – sogenannte „Coalitio“ – von zwei<br />
Fußknochen wie etwa Fersenbein und Kahnbein. Dadurch wird die Beweglichkeit<br />
eingeschränkt und eine unflexible Fehlstellung, die mit<br />
Schmerzen einhergeht, verursacht. „Ein Plattfuß, der Beschwerden verursacht,<br />
bei dem die konservative Therapie keinen Erfolg gebracht hat,<br />
kann auch operativ behandelt werden. Hier wird minimalinvasiv in einen<br />
Kanal zwischen Sprungbein und Fersenbein ein metallischer Platzhalter<br />
eingebracht und auf ein gewisses Maß aufgedehnt, so dass sich das Fußgewölbe<br />
anhebt. Nach einer gewissen Zeit wird die Schraube dann wieder<br />
entfernt“, erklärt Mehrtens. Weitere Therapiemethoden sind zum<br />
Beispiel Sehnenverlängerungen und knöcherne Korrekturen. Eine „Coalitio“<br />
kann ebenfalls operativ gelöst werden – mit und ohne knöcherne<br />
Korrektur der Fehlstellung.<br />
„Fußfehlstellungen sind nicht nur im Erwachsenenalter, sondern auch bei Kindern und Jugendlichen verbreitet. Kinder sollten sich daher von Anfang an möglichst<br />
viel bewegen“, erklärt Alisa Mehrtens, Fachärztin aus dem Team um Prof. Skripitz. (Archivmaterial)<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 55
„Familie & Co“<br />
✺<br />
Besonders effektiv zur Aktivierung der Muskelfunktion ist viel Barfußlaufen. Aber auch spielerische Fußgymnastik, wie zum Beispiel der Hackengang zur Dehnung<br />
der Wadenmuskulatur, der Zehenspitzengang oder das Greifen von Gegenständen mit den Zehen kann helfen.<br />
Konservative Behandlung<br />
„Bei älteren Kindern mit sogenannten flexiblen Plattfüßen setzt man aber<br />
zunächst auf eine konservative Therapie. Mit intensiv und regelmäßig<br />
durchgeführten gezielten Trainingseinheiten können Fehlstellungen behandelt<br />
werden. Die Kinder werden dabei zunächst von Physiotherapeuten<br />
angeleitet und sollten die Übungen dann über einen längeren<br />
Zeitraum alleine weitermachen“, rät Prof. Dr. Skripitz.<br />
Eltern die Füße ihres Nachwuchses regelmäßig nachmessen. Generell<br />
lässt sich festhalten: Weiche, bequeme Schuhe mit flexibler, rutschhemmender<br />
Sohle aus einem atmungsaktiven Material sind für Kinder perfekt<br />
geeignet. Einlegesohlen dagegen braucht ein gesundes Kind normalerweise<br />
nicht: „Wenn sie nicht optimal sind, könnten sie eine Fehlstellung<br />
des Fußes sogar noch verstärken“, sagt Alisa Mehrtens.<br />
Auch bei Jugendlichen ein Thema: der Ballenzeh<br />
Als Ballenzeh oder Hallux valgus bezeichnet man eine Abweichung der<br />
Großzehe zum äußeren Fußrand. Normalerweise ein verbreitetes Krankheitsbild<br />
im Erwachsenenalter, kann es auch schon bei Jugendlichen auftreten.<br />
In diesen Fällen entwickelt sich der Ballenzeh meistens im<br />
Zeitraum des letzten Wachstumsschubes zwischen 16 und 20 Jahren. „Im<br />
Normalfall ist keine Operation erforderlich, bei ausgeprägtem Befund oder<br />
großem Leidensdruck kann aber auch ein Eingriff erfolgen“, so Alisa Mehrtens.<br />
Dafür gibt es verschiedene Operationstechniken, über die individuell<br />
entschieden wird. Doch wie und warum entsteht eigentlich ein Hallux<br />
valgus? „Es gibt verschiedene Faktoren, die als Ursache in Frage kommen.<br />
Unter anderem spielt die Genetik eine Rolle“, erklärt Alisa Mehrtens.<br />
„Wenn eine familiäre Vorbelastung vorliegt, beobachten wir zum Teil ein<br />
frühes Auftreten des Ballenzehs. Weitere Faktoren sind allerdings auch: zu<br />
früh zu enges Schuhwerk und zu wenig barfuß gelaufen.“ Um einem Hallux<br />
valgus vorzubeugen, rät die Fachärztin dazu, ausreichend Sport zu<br />
treiben und möglichst oft ohne Schuhe zu laufen.<br />
Wo drückt der Schuh? So kann man vorbeugen<br />
„Um Fußfehlstellungen vorzubeugen, sollten Kinder sich von Anfang an<br />
möglichst viel bewegen und barfuß laufen. Zu Hause können sie auch<br />
rutschhemmende Socken tragen“, so Alisa Mehrtens. Beim Schuhkauf ist<br />
es unter anderem wichtig, darauf zu achten, dass zwischen Zehe und<br />
Schuhwerk etwa 1,5 cm Platz bleiben. Da Kinderfüße schnell und manchmal<br />
in Schüben wachsen, aber insbesondere kleine Kinder kaum ein Empfinden<br />
dafür haben, wenn ein Schuh nicht mehr richtig passt, sollten<br />
„Viele kindliche Fußfehlstellungen sind harmlos und verschwinden durch das<br />
Wachstum und die Entwicklung der entsprechenden Muskulatur bis zum Grundschulalter<br />
von selbst“, sagt Prof. Dr. Ralf Skripitz, Chefarzt im Zentrum für Endoprothetik,<br />
Fußchirurgie, Kinder- und Allgemeine Orthopädie der Bremer<br />
Roland-Klinik (Archivmaterial)<br />
56<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
„Familie & Co“<br />
<br />
NABU bedeutet Naturschutz, Artenschutz, Biotopschutz und Umweltbildung –<br />
genau das dürfen die Kinder im Ferienlager eine Woche lang mit ganz viel Spaß<br />
erleben (© NABU Bremen)<br />
Ferienlager auf<br />
Pfingstfreizeit und Sommerlager<br />
des NABU mit buntem<br />
Programm in der Natur<br />
✪<br />
✺<br />
der Dreptefarm<br />
Gerade erst hat der NABU seine Osterfreizeit mit 42 frisch auf Corona getesteten<br />
Kindern durchgeführt, nun liegen Pfingstfreizeit und die Sommerlager<br />
an. Da der NABU anerkannter Träger der freien Jugendhilfe ist, können seine<br />
Freizeiten auch stattfinden. Mit Hygienekonzept und Testpflicht direkt vor den Freizeiten<br />
sollen Kinder von 8 bis 14 Jahren wieder ein Stück Kindheit in der Natur erleben<br />
dürfen. „Natürlich gehen wir davon aus, dass sich die Situation bis Pfingsten<br />
und erst recht bis zu den Sommerferien deutlich entspannen wird“, hofft NABU-Geschäftsführer<br />
Sönke Hofmann. „Auf der Osterfreizeit konnten wir gerade so sehr<br />
sehen, wie dankbar die Kinder für etwas gelebte Normalität, Ablenkung und neue<br />
Freunde waren.“ Immerhin eine Woche konnten die Kinder die Natur rund um die<br />
Dreptefarm im Ferienort Wulsbüttel erkunden. „Neben Tests und besonderer Hygiene<br />
halten wir die Freizeiten wie eine Quarantänewoche, es gibt keine Einkaufstouren<br />
und keine Kontakte zu anderen Leuten“, betont Hofmann. Da die Ferienlager<br />
des NABU ohnehin viel Zeit in der freien Natur bedeuten, sei das Programm äußerst<br />
coronakonform. Neben Ausflügen auf dem Rad und Basteleien stehen Lagerfeuer,<br />
Gruppenspiele und natürlich der Badeteich im Mittelpunkt der Gruppe. „Die Farmtiere<br />
werden von den Kindern in Kleingruppen versorgt und verwöhnt und natürlich<br />
sind die Eselwanderungen geradezu ein Markenzeichen der NABU-Freizeiten“, freut<br />
sich Hofmann. Er leitet die erste Sommerwoche und hat nach über 21 Jahren und<br />
mehr als 50 Freizeiten immer noch einen Riesenspaß daran.<br />
Zoom-Workshop<br />
Kekse, Kunst & Limonade<br />
✪<br />
Endlich darf wieder Kunst genascht und erschaffen werden. In diesem Online-Workshop<br />
mit Vanessa Hartmann werden kreative Kinder ab 6 Jahren zu<br />
Freestyle-KünstlerInnen.<br />
Und das ist alles, was gebraucht wird:<br />
Bleistift<br />
Papier DinA4<br />
Kugelschreiber schwarz<br />
Buntstifte<br />
Radiergummi<br />
Spitzer<br />
Jetzt müssen nur noch die Eltern überredet werden, Kekse und Limonade zum Snakken<br />
bereitzustellen!<br />
Die Kosten für den Workshop betragen pro Kind 8 Euro. Nach der Buchung erhält<br />
man per E-<strong>Mai</strong>l eine Materialliste, einen Link zum Seminar und ein Zugangspasswort.<br />
Für dieses Seminar verwendet die Kunsthalle Bremen die Kommunikation-<br />
Plattform ZOOM.<br />
✿<br />
www.kunshalle-bremen.de<br />
Voraussetzung für die Teilnahme ist ein maximal 24 Stunden alter Testbescheid<br />
oder ein Selbsttest vor Ort, dann steht einer Woche voller Spaß und Spielen nichts<br />
im Weg.<br />
Die Pfingstfreizeit geht von Freitag, den 21. bis Dienstag, den 25. <strong>Mai</strong> und kostet<br />
129 Euro für NABU-Familienmitglieder für Nicht-Mitglieder 179 Euro. Die einzeln<br />
buchbaren Wochen des Sommerlagers starten jeweils am Samstag und kosten 229<br />
Euro für NABU-Mitglieder, sonst 249 Euro. Los geht es am 24. Juli. In dem Preis sind<br />
Unterkunft, Verpflegung und Programm enthalten. Infos und Anmeldung unter (04<br />
21) 48 44 48 70.<br />
www.NABU-Bremen.de<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 57
„Familie & Co“<br />
❁<br />
✺<br />
✿<br />
Thade Precht<br />
111 x Papierfalten<br />
✪<br />
Kinderleichter<br />
Faltspaß<br />
Großer Origamispaß für kleine Faltkünstler! Mit 111 bunten Origamipapieren<br />
und kinderleichten Schritt-für-Schritt Anleitungen für Kinder ab fünf<br />
Jahren entstehen im Handumdrehen viele tolle Projekte. So wird spielend einfach<br />
die Feinmotorik der kleinen Origami-Künstler geübt und das Erfolgserlebnis stellt<br />
sich dank des kindgerechten Großformats schnell ein. Das Papier hat die typische<br />
Origamipapiergrammatur und ist mit fröhlich-bunten Mustern für Kinder ausgestattet.<br />
Autor<br />
Precht, Thade<br />
ISBN 978-3-7459-0004-0<br />
Seiten 256<br />
Format 20 x 20 cm<br />
Ausstattung<br />
Preis: 9,99 Euro<br />
www.emf-verlag.de<br />
✺<br />
Verlosung!<br />
2 x „111 x Papierfalten“<br />
Einfach eine E-<strong>Mai</strong>l bis<br />
zum 15. <strong>Juni</strong> an:<br />
gewinnen@schwachhausenmagazin.de<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Mit dem kostenfreien AOK-Programm „Zuckerkompass“ können Lehrer ihre<br />
Schüler für das Thema Zucker sensibilisieren<br />
AOK-Zuckerkompass<br />
Programm fördert die<br />
Ernährungskompetenz<br />
✪<br />
Mit dem „AOK-Zuckerkompass – Ihr Programm für den digitalen und praktischen<br />
Unterricht“ steht Lehrerinnen und Lehrern ab sofort ein neues Programm<br />
zur Prävention und Gesundheitsförderung im Setting Schule zur Verfügung.<br />
Es wurde speziell für die Klassen 5 bis 8 an weiterführenden Schulen entwickelt und<br />
setzt auf einen Mix aus verschiedenen interaktiven Methoden der Wissens- und<br />
Kompetenzvermittlung rund um das Thema Zucker. „Ziel ist es, das Bewusstsein<br />
der Schülerinnen und Schüler hinsichtlich ihres täglichen Zuckerkonsums zu schärfen<br />
und so ihre Ernährungskompetenz zu stärken“, sagt Jörg Twiefel, Stellvertreter<br />
des Vorstands der AOK Bremen/Bremerhaven. Das Programm besteht aus 20 Lernbausteinen.<br />
Diese Bausteine enthalten Aufgaben für die Schulklassen, Animationen,<br />
Videosequenzen, interaktive Übungen, Experimente und Diskussionsvorschläge.<br />
Im Modul „Geschmackstest Eistee“ stellen die Schülerinnen und Schüler<br />
beispielsweise Eisteemischungen in verschiedenen Süße-Graden her und küren<br />
gemeinsam ihren Favoriten. Gleichzeitig vergleichen sie die Eigenkreationen mit ungesüßten<br />
und gekauften Produkten. Die Lernbausteine selbst sind genauso abwechslungsreich<br />
wie die Methoden der Wissensvermittlung. Zum Einsatz kommen<br />
dabei unter anderem digitale Tafelbilder sowie Arbeitsblätter zum Downloaden und<br />
ein Schüler-Workbook. Die Materialien beziehen auch das häusliche Umfeld der<br />
Schülerinnen und Schüler mit ein. Auf der Website ww.aok.de/zuckerkompass kann<br />
die Lehrkraft nach einer Anmeldung direkt loslegen. Für den Einsatz im Unterricht<br />
wird nur ein Beamer oder ein Whiteboard im Klassenzimmer benötigt. Twiefel:<br />
„WLAN während des Unterrichts ist nicht nötig, denn die Materialien können vorher<br />
bequem heruntergeladen werden.“ „Die AOK Bremen/Bremerhaven unterstützt<br />
gerne dabei, gesundheitsfördernde Bedingungen für Schülerinnen und Schüler, Eltern<br />
und Lehrkräfte zu schaffen“, so Twiefel, der als Direktor Markt auch den Bereich<br />
Prävention verantwortet. In einer „gesunden Schule“ müsse<br />
Gesundheitsförderung nicht nur im Unterricht, sondern an der gesamten Schule<br />
gelebt werden. AOK-Präventionsexpertinnen und –experten unterstützen Lehrkräfte<br />
im Rahmen des Programms auch dabei, gesunde Strukturen an den Schulen aufzubauen.<br />
Bei der AOK Bremen/Bremerhaven ist Lisa Zwiazek Ansprechpartnerin für das<br />
Programm. Kontakt: Lisa Zwiazek, Abteilung Gesundheit, Telefon:<br />
0421 1761-28110; E-<strong>Mai</strong>l: lisa.zwiazek@hb.aok.de<br />
58<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
✺<br />
❁<br />
„Familie & Co“<br />
Kuschelflosse &<br />
seine Freunde<br />
Inszenierte Lesung mit Musik<br />
✪<br />
<br />
Tauche ein in die Unterwasserwelt von Fischhausen und erlebe mit Kuschelflosse,<br />
Seebrillchen Sebi, Herrn Kofferfisch und der Schwimmerdbeere<br />
Emmi drei spannende Abenteuer: Es geht auf eine abenteuerliche Reise zu einem<br />
geheimnisvollen Zauber-Riff, es geht um die Suche nach den Eltern des Neuankömmlings<br />
Schlürfi und um die Teilnahme an der sagenhaften Blubberweltmeisterschaft.<br />
Eins ist dabei sicher: Die Freunde halten zusammen!<br />
✿<br />
✺<br />
Ausgabeformat & Laufzeit:<br />
Hörbuch CD | 4h 37min<br />
Autor*innen: Nina Müller<br />
Anzahl: 6 CDs<br />
Höralter: ab 4 Jahren<br />
ISBN: 978-3-8371-5323-1<br />
Preis: 14,99 Euro (inkl. MwSt.)<br />
Verlag: cbj audio<br />
www.randomhouse.de<br />
Verlosung!<br />
2 x „Kuschelflosse und seine<br />
Freunde“<br />
Einfach eine E-<strong>Mai</strong>l bis<br />
zum 15. <strong>Juni</strong> an:<br />
gewinnen@schwachhausenmagazin.de<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 59
„Familie & Co“<br />
✺<br />
Ganz Bremen auf einem<br />
einzigen Spielteppich!<br />
✪<br />
✿<br />
Ein bisschen stolz auf seine Heimatstadt ist wohl jeder. Und darum hoffen<br />
wir auch man auch, dass die eigenen Kinder Bremen von seiner besten Seiten<br />
kennenlernen können. Dass das ganz spielerisch funktionieren kann, zeigt nun<br />
das junge Unternehmen City-Play mit seinen Stadtspielteppichen gezeigt.<br />
Ein jeder kennt die Stadtspielteppiche noch aus seiner Kindheit – eine breite Straße,<br />
ein paar bunte Häuser und vielleicht ein kleiner Weiher in einer Ecke. So viel Spaß<br />
es auch immer gemacht hat, mit seinem Spielzeugauto auf dem Teppich herumzufahren,<br />
so wirklich einfallsreich und einzigartig waren die Spielteppiche eigentlich<br />
niemals gestaltet. Diesem langweiligen Einheitsbrei will nun das<br />
Niederländische Unternehmen City-Play ein Ende bereiten. Nach mehreren erfolgreichen<br />
Projekten in den Niederlanden bringt das Start-Up nun seine einzigartigen<br />
Spielteppiche auch nach Bremen. Dabei wird das Konzept Spielteppiche völlig neu<br />
gedacht: Individuell, mit viel Liebe fürs Detail und mit zahlreichen lehrsamen und<br />
berühmten Sehenswürdigkeiten, die die kleinen Bremer/-innen beim Spielen entdecken<br />
können. Dabei erkennen die Kinder nicht nur die bekanntesten und schönsten<br />
Ecken ihrer Heimat wieder, sie bekommen auch ganz spielerisch einen<br />
Überblick über den Aufbau von Bremen und lernen ganz nebenbei die Grundlagen<br />
der Verkehrsregeln.<br />
Um sicherzustellen, dass der Spielteppich auch wirklich den einmaligen Flair von<br />
Bremen einfängt, wurde eng mit Einheimischen bei der Entwicklung zusammengearbeitet.<br />
So wurde nicht nur versucht, die beliebtesten und ikonischsten Plätze<br />
in Bremen auf dem Teppich abzubilden, sondern auch wirklich den Geist von Bremen<br />
einzufangen. Das gelingt dem Spielteppich durch seine mehr als 25 sorgfältig<br />
designten Illustrationen, die Kinder durch ihre farbenfrohe Detailliebe zu den<br />
tollsten Abenteuern in ihrer Heimatstadt einladen. Dabei können sich die Kleinen<br />
auch stundenlang auf dem Teppich austoben, denn die rutschfeste Unterseite des<br />
aus anti-allergenen und umweltfreundlichen Stoffen hergestellten Teppichs hält<br />
auch den wildesten Abenteuern zuverlässig stand.<br />
Doch City-Play möchte mit seinem Stadtspielteppich nicht nur die Kinder glücklich<br />
machen, die mit dem Teppich spielen dürfen. Das Unternehmen möchte auch den<br />
weniger privilegierten Kindern ein Lächeln auf ihr Gesicht zaubern. So wird von<br />
jedem verkauften Spielteppich 1 Euro an einen lokalen, wohltätigen Zweck für Kinder<br />
gespendet. Mehr Details zu dem Spielteppich und den Spendenaktionen findet<br />
man unter www.stadtspielteppich.de/stadtspielteppich/stadtspielteppich-bremen<br />
„Wunder dich schlau – der Wissenschaftspodcast vom Universum® Bremen“<br />
kann überall gehört und abonniert werden, wo es Podcasts gibt. Alle zwei<br />
Wochen wird eine neue Folge veröffentlicht. (Foto: Universum® Bremen)<br />
Wunder dich<br />
schlau<br />
Universum® Bremen<br />
startet neuen Wissenschaftspodcast<br />
für Kinder<br />
✪<br />
Warum können Vögel fliegen, aber Menschen nicht? Weshalb kann man<br />
Musik nur hören und nicht sehen? Wieso gibt es jeden Menschen nur einmal?<br />
Vieles in unserem Leben wirkt auf den ersten Blick wie ein Wunder – und lässt sich<br />
doch wissenschaftlich erklären. Antworten darauf, warum die Dinge so sind, wie sie<br />
sind, gibt ab sofort der neue Wissenschaftspodcast „Wunder dich schlau“ des Science<br />
Centers Universum® Bremen. Er richtet sich an Kinder ab sechs Jahren –<br />
und auch wissbegierige Eltern sind hinterher garantiert klüger als vorher.<br />
In jeder Folge erklärt Tobias Wolff, Ausstellungsleiter des Universum®, im Gespräch<br />
mit Peer Gahmert auf anschauliche Weise ein wissenschaftliches Phänomen.<br />
Der Podcast ist dabei nicht nur für Kinder gemacht, sondern auch mit ihnen:<br />
Die „Wunder“, denen Tobias und Peer auf den Grund gehen, kommen von Kindern<br />
selbst. So fragt sich die achtjährige Malia in der ersten Episode, warum es Sternschnuppen<br />
am Himmel gibt. Bei einem Rundgang durch die aktuelle Universum®-<br />
Sonderausstellung „Up to Space“ erfahren die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer<br />
zum Beispiel, was Sternschnuppen eigentlich sind, wann sie besonders häufig zu<br />
beobachten sind und warum sie glühen. Und woher stammt überhaupt die Bezeichnung<br />
„Schnuppe“?<br />
Wer in einer der nächsten Ausgaben eine wissenschaftliche Erklärung für ein eigenes<br />
Wunder erfahren möchte, kann ganz einfach in einer Sprachnachricht den<br />
Satz „Für mich ist ein Wunder, dass …“ ergänzen und die Audiodatei per <strong>Mai</strong>l an<br />
wunder@universum-bremen.de schicken.<br />
„Wunder dich schlau – der Wissenschaftspodcast vom Universum® Bremen“ kann<br />
überall gehört und abonniert werden, wo es Podcasts gibt. Alle zwei Wochen wird<br />
eine neue Folge veröffentlicht.<br />
www.universum-bremen.de/wunder-dich-schlau<br />
✿<br />
60<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
„Familie & Co“<br />
<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 61
Bogenschießen: Starttermin verschoben.<br />
Der Startschuss für den Bogenschießstand wäre am 19.04.<strong>2021</strong> gewesen.<br />
Aufgrund der zu dem Zeitpunkt laufenden Infektionslage konnte das<br />
Datum nicht eingehalten werden. Die Wartezeit wird für das Aufhübschen<br />
der 800 m2 großen Rasenfläche genutzt. Fünf Scheiben auf einer<br />
Distanz von 18 bis 40 Meter stehen bereit. Die Kurse sind geplant und die<br />
Anmeldungen laufen. Sobald die Infektionsquote für den Sport spricht,<br />
startet Bremen 1860 mit den Kursen. Auch die Trainer stehen in den Startlöchern.<br />
Holger Pinnow-Locnikar kam über sein Interesse am Mittelalter<br />
vor rund 15 Jahren zum historischen Schießsport, Inga Steinmüller ist<br />
durch ihre Familie ans Bogenschießen gekommen und bringt 20 Jahre Erfahrung<br />
mit und Holger Wischhusen hat sich vor 12 Jahren von dieser<br />
uralten Sportart faszinieren lassen. Eine Bereicherung für den Verein sind<br />
sie alle drei, starten dürfen sie leider noch nicht.<br />
Die Finanzierung des Projekts hat der Verein größtenteils den Menschen<br />
zu verdanken, die beim Crowdfunding fleißig Geld gespendet haben. ÖVB<br />
Vertretung Joachim Lodders sicherte sich mit ihrer Spende in Höhe von<br />
500 Euro die Prämie für den Startschuss am Bogenschießstand. Auch<br />
wenn nicht sicher ist, wann dieser sein wird, freut sich Joachim Lodders<br />
auf dieses große Ereignis. Ob er die Schießscheibe trifft, wird sich zeigen,<br />
aber es wird mit Sicherheit der Schuss in die richtige Richtung sein; und<br />
zwar in die Eröffnung eines neuen Sportangebots und einer weiteren Möglichkeit<br />
sich sicher an der frischen Luft zu bewegen.<br />
Das Bogenschießangebot ist für Anfänger, Fortgeschrittene und freie Schießer.<br />
Geschossen werden kann Montag, Dienstag oder Donnerstag um 18<br />
Uhr oder um 19.30 Uhr. Für den Anfängerkurs sind 5 Termine, einmal pro<br />
Woche à 90 Minuten angedacht. Mitglieder zahlen 89 Euro, Gäste 119<br />
Euro. Für den Fortgeschrittenenkurs sind es 5 Termine, einmal pro Woche<br />
à 90 Minuten. Mitglieder zahlen 179 Euro, Gäste 239 Euro. Leihbögen<br />
und Pfeile sind im Preis inbegriffen.<br />
Wer Lust hat, Zeit an der frischen Luft zu verbringen, durchzuatmen und<br />
zur Ruhe zu kommen, ist beim Bogenschießen genau richtig. Diese einzigartige<br />
Sportart fordert Konzentration, ein scharfes Auge und Präzision<br />
und bereitet außerdem jede Menge Spaß.<br />
BREMEN 1860<br />
Baumschulenweg 6<br />
28213 Bremen<br />
Tel. (0421) 21 18 60<br />
www.bremen1860.de<br />
62<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
Freiwilliges<br />
Soziales Jahr<br />
in der Herausforderung<br />
Amelie Quaas ist während ihres FSJ in den Verein hineingewachsen<br />
Letztes Jahr erzählte Bremen 1860 von sieben jungen, motivierten Jugendlichen,<br />
die gerne die vielfältigen Aufgaben des Sportvereins kennenlernen<br />
wollten. Nun ergab es sich doch anders. Anstatt eines wie<br />
gewöhnlich lebendigen Vereins mit rund 30 verschiedenen Sportangeboten<br />
und permanentem Kontakt zu den Sportlern und Mitarbeitern war<br />
plötzlich alles anders. Im November sah sich der Verein entsprechend der<br />
Infektionslage gezwungen, die Hallen zu schließen. MembersOnly wurde<br />
entwickelt. Die engagierten FSJler: Wichtiger und essenzieller Teil dieser<br />
Mission.<br />
Wie sich das FSJ so anfühlt, erzählt Amelie Quaas: „Schon im August<br />
2020, zu Beginn meines FSJs bei Bremen 1860, war mir klar, dass das<br />
kommende Jahr kein normales werden würde. Mir war bewusst, dass wir<br />
uns alle - insbesondere im Sportbereich - auf ständig wechselnde Vorschriften<br />
einstellen müssen und trotzdem hatte ich Lust auf mein FSJ. In<br />
den sieben Monaten bis jetzt hat sich daran auch nichts geändert, obwohl<br />
ich gerade mal seit vier Monaten ansatzweise einen „Normalbetrieb“ miterlebe.<br />
Stattdessen bekomme ich dafür gerade hautnah mit, was es heißt,<br />
Teil eines Sportvereins während der Corona-Pandemie zu sein und wie<br />
viel Arbeit es ist, immer neue Lösungen für den Fortbestand des Vereins<br />
zu finden. Außerdem habe ich schon jetzt so viele verschiedene Dinge<br />
erlebt und gelernt: Ich habe beispielsweise beim Bau der neuen Außenanlagen<br />
geholfen, Erfahrungen mit unterschiedlichen Menschen am<br />
Check-In gemacht, habe meine erste eigene Volleyball-Jugend-Mannschaft<br />
übernommen, die ich jetzt auch zumindest im Einzeltraining weiter betreuen<br />
kann, und den KBZ-Ab- und Aufbau miterlebt. Vor allem aber bin<br />
ich in den Verein herein gewachsen und habe großartige Menschen kennengelernt.<br />
Jetzt liegen noch drei Monate des FSJs vor mir und ich bin gespannt, was<br />
in dieser Zeit auf mich zukommen wird. Ich hoffe, dass die Corona-Zahlen<br />
fallen und wir bald mehr anbieten können, aber erstmal bin ich froh,<br />
dass wir durch das „MembersOnly Programm“ und „Outdoor Kids“ überhaupt<br />
geöffnet haben, und ich so weiterhin Erfahrungen sammeln kann.“<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 63
Bewegung an der frischen Luft macht Spaß und tut gut: Ein tolles Outdoorangebot für Kinder hat Bremen 1860 erstellt.<br />
Bewegungsmangel bei Kindern!<br />
Nicht bei Bremen 1860!<br />
Seit Mitte März dürfen Sportvereine in Bremen Kinder bis 14 Jahren im<br />
Freien trainieren. Bremen 1860 hat in dieser Pandemie bewiesen spontan<br />
zu reagieren und alles dafür zu tun, damit Menschen mit Spaß in Bewegung<br />
kommen. Das Zoomangebot ist schon seit Frühjahr 2020 fester Bestandteil<br />
des sportlichen Angebots. MembersOnly folgte als ein exklusives<br />
Angebot für Mitglieder.<br />
Um schnellstens Kontakt mit den Kids aufnehmen und live mit ihnen trainieren<br />
zu dürfen, hat Bremen 1860 ein Outdoorangebot erstellt. „Den<br />
Kindern wieder in die Augen zu gucken und sie lebendig, laut und energisch<br />
zu erleben, ohne dass sie, wie über Zoom üblich ist, stummgeschaltet<br />
sind, hat mir als Trainerin so viel Freude gemacht. Die Tatsache,<br />
dass sie freiwillig gekommen sind und Gutes für sich tun, füreinander und<br />
auch für mich. Sport im Freien ist wichtig für Körper und Seele und genau<br />
das ist doch in dieser Zeit essenziell“, erzählt Elizabeth Gerhard, Übungsleiterin<br />
in Acrobatic Dance bei Bremen 1860. Die Rugby Abteilung hat<br />
sich etwas Neues ausgedacht und zieht die Kids mit einem Fitnessprogramm<br />
in ihr Training. „Mit diesem Angebot wollen wir auch unseren<br />
kleinsten Vereinsmitgliedern die Möglichkeit bieten, eine neue Sportart<br />
kennenzulernen, sich spielerisch an den ovalen Ball heranzutasten und<br />
auch mal genüsslich eine „Säule“ umzutackeln. Vielleicht wird hiermit<br />
der Grundstein für eine erfolgreiche Rugbykarriere gelegt“, erhofft sich<br />
Julio Shkembi, Rugbytrainer im Verein.<br />
Die Trainer verschiedenster Abteilungen haben ihren Trainingsplan auf<br />
den Rasenplatz umgestellt. „Solange die Inzidenzwerte für den Sport sprechen,<br />
werden wir das Angebot so breit wie möglich aufstellen“, versichert<br />
Sebastian Stern, Geschäftsführer von Bremen 1860. Wer seine Kinder<br />
gerne zu Bewegung und Spaß motivieren möchte kann sie über die Homepage<br />
www.bremen1860 anmelden. Mitglieder zahlen keinen Aufpreis,<br />
nicht Mitglieder können sich für 10 Euro als Gast anmelden.<br />
Neues Pilates Angebot<br />
für Einsteiger<br />
· Dienstags 10 bis 11 Uhr<br />
· Kurs mit Quartalskarte<br />
· Momentan über Zoom<br />
Infos auf www.bremen1860.de<br />
64<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>
Ricarda Kochems ist eine der jüngsten Trainerinnen des<br />
Vereins. Seit dem vergangenen Jahr ist sie lizensierte<br />
Übungsleiterin C im Breitensport.<br />
Neues/altes Gesicht des Vereins<br />
Ricarda Kochems<br />
Ricarda Kochems ist seit ihrem 1. Lebensjahr Mitglied bei Bremen 1860.<br />
Ihren Drang nach Bewegung stillte sie beim Kindersport mit Raimund Michels<br />
und wechselte mit sieben Jahren zu Judo. Im Alter von acht Jahren<br />
startete sie ihre tänzerische Karriere beim Gym&Dance. Mit 16 Jahren<br />
übernahm sie ihre erste Modern Dance Gruppe als Trainerin. Heute sind<br />
es vier. Ricarda ist Studentin im Master Wissenschaftspsychologie. Nebenbei<br />
hat sie letztes Jahr eine Fortbildung gemacht. Seit Sommer 2020<br />
ist sie lizenzierte Übungsleiterin C im Breitensport. Mit ihren 21 Jahren<br />
ist sie eine der jüngsten Trainerinnen des Vereins mit solch einer Lizenz.<br />
Wie sie noch so ist, erzählt sie selbst.<br />
Steckbrief Ricarda Kochems:<br />
Gefühls- oder Kopfmensch?<br />
Ein manchmal zu verkopfter Gefühlsmensch.<br />
Theorie oder Praxis?<br />
Praxis, aber nicht ohne vorher nachzudenken.<br />
Was machst du als erstes nach dem Aufstehen?<br />
Kaffee trinken und bloß mit niemandem reden!<br />
Auf was könntest Du in Deinem Leben nicht verzichten?<br />
Familie/Freunde, auf die man sich immer verlassen kann.<br />
Was darf in deinem Kühlschrank niemals fehlen?<br />
Eine Packung Kinderschokolade.<br />
Wie hältst du dich fit?<br />
Überall mit dem Fahrrad hinfahren, Tanzen und Hula-Hoop.<br />
Wo würde man dich an einem freien Nachmittag antreffen?<br />
Café Piano im Viertel.<br />
Welchen berühmten Sportler würdest du gerne mal kennenlernen?<br />
Am liebsten eine/n Profitänzer/in von „Let´s Dance“.<br />
Bei welcher olympischen Disziplin hättest du die größten Chancen eine<br />
Medaille zu gewinnen?<br />
Im Kreis laufen beim Telefonieren.<br />
Welche Sportart würdest du in deinem nächsten Leben gerne ausüben?<br />
Kunstturnen oder Ballett.<br />
Was macht dir in den Trainingsstunden am meisten Spaß?<br />
Der Moment, wenn die Sportler ausgepowert und mit einem Lächeln<br />
nach Hause gehen.<br />
Was müssen die Teilnehmer/innen deiner Stunde mitbringen?<br />
Spaß an Bewegung und Musik und eine gewisse Gelassenheit.<br />
Wie sehr freust du dich auf neue Kinder und Jugendliche in deinen Stunden?<br />
Immer sehr! Damit kommen neue Ideen und eine neue Dynamik in die<br />
Gruppe, was uns alle inspiriert.<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 65
WIR, DIE MENSCHEN AUS <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
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