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SCHWACHHAUSEN Magazin | Mai- Juni 2021

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ISSN 2197-5450 MAI | JUNI <strong>2021</strong><br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

NEU! Jetzt mit<br />

Rundum<br />

GESUND<br />

Die Gesundheits-Tipps<br />

IT’S TOFU-TIME<br />

Victor Thomas kreiert Tofu-Spezialitäten<br />

GEMEINSAM FÜR DIE NÄCHSTE GENERATION<br />

Der Verein Bremerkinder<br />

FREIHEIT UND HANDWERK<br />

Der Fotograf Jens Lehmkühler<br />

IMMER IN BEWEGUNG<br />

Tipps für gesunde Kinderfüße<br />

WWW.MAGAZINEFUERBREMEN.DE


EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser!<br />

Ralf Möller<br />

Neuer Ortsamtsleiter Schwachhausen/Vahr ab Mitte Juli<br />

Seit vielen Jahren führte mein fast täglicher Arbeitsweg<br />

quer durch Schwachhausen. Der Bürgerpark<br />

war und ist ein Ort, um Freunde zu<br />

treffen, zu flanieren und um Sport zu machen.<br />

Ich kann mich für die zum Teil tollen Häuserfassaden<br />

und die größeren und kleineren Alleen<br />

begeistern. Schwachhausen ist aber noch viel<br />

mehr. Mit seinen Kulturangeboten, Läden,<br />

Initiativen bis hin zu den Kleingärten ist der<br />

Stadtteil voller Leben.<br />

Ich hoffe sehr, dass wir uns in den kommenden<br />

Monaten nicht mehr mit Inzidenzen, R-Werten<br />

und dergleichen beschäftigen müssen. Doch<br />

eines hat uns die Pandemie gezeigt. Gemeinsam<br />

können wir in unserer Gesellschaft viel bewegen.<br />

Ich bin dabei der festen Überzeugung,<br />

dass dies in Schwachhausen im Besonderen<br />

möglich ist.<br />

Die (Regional-)Politik hat dabei<br />

eine wichtige Funktion. Im<br />

Schwachhausener Beirat zeigen<br />

sich die Parteien sehr engagiert<br />

und mitunter auch sehr streitbar.<br />

Ich möchte dazu beitragen, dass<br />

bei allen Unterschieden ein<br />

möglichst fraktionsübergreifender<br />

Konsens erreicht wird, um eine<br />

klimagerechte Mobilität, eine lokale<br />

Energiewende und einen<br />

besseren Baum- und Artenschutz<br />

zu erzielen.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr wurden<br />

im letzten Jahr bundesweit 17%<br />

mehr (neue) Fahrräder verkauft,<br />

ohne, dass es hierfür Fördermittel<br />

gab. Ein solcher Trend könnte<br />

sich auch bei der Photovoltaik<br />

entwickeln. Vielleicht müssen die<br />

Bürgerinnen und Bürger einmal<br />

Vorbild für die öffentliche Hand<br />

sein. Potenzial wäre jedenfalls auf<br />

beiden Seiten vorhanden.<br />

Es wäre schön, wenn jede und<br />

jeder das gibt, wozu sie oder er<br />

vielleicht doch bereit und in der<br />

Lage ist. Dass dies funktionieren kann, sehen<br />

wir am Beispiel des durch Spenden finanzierten<br />

Bürgerparks und den vielen Pflegepatenschaften<br />

im Straßenbegleitgrün. Vielleicht darf<br />

der neue Motor zukünftig weniger als 150 PS<br />

haben, ohne Verzicht üben zu müssen. Vielleicht<br />

ist etwas weniger und bringt eine Umorientierung<br />

oder Umverteilung im Ergebnis<br />

mehr.<br />

Mitte Juli werde ich die Ortsamtsleitung<br />

Schwachhausen/Vahr übernehmen. Ich wünsche<br />

mir sehr, dass wir gemeinsam erfolgreich<br />

sein werden. Alleine werden wir nicht die<br />

Welt retten, aber wir können im Kleinen doch<br />

einfach mal anfangen. Erste Schritte wurden<br />

schließlich auch schon gemacht. Machen wir<br />

uns also (mit schnelleren Schritten) auf den<br />

vor uns liegenden Weg.<br />

In den kommenden Jahren wird es umso wichtiger<br />

sein, dass die Ideen zum Klimaschutz konsequenter<br />

und mutig umgesetzt werden. Dies<br />

gilt insbesondere nach dem aktuellen Urteil des<br />

Verfassungsgerichts. Der Klimaschutz erhielt<br />

augenblicklich einen verfassungsrechtlichen<br />

Rang.<br />

Ihr


INHALTSVERZEICHNIS<br />

FOTOGRAFIE<br />

Ein präzises Auge fürs Detail hat<br />

der Fotograf Jens Lehmkühler<br />

34<br />

BREMERKINDER E.V.<br />

Die Vereinsgründer tragen gemeinsam<br />

mit freiwilligen Unterstützern<br />

zur Chancengleichheit für Bremer<br />

Kinder und Jugendliche bei<br />

28<br />

PASSION TOFU<br />

Mit viel Liebe und Leidenschaft<br />

bereitet Victor Thomas seine<br />

verschiedenen Tofu-Kreationen zu<br />

22<br />

FRISCH GEMISCHTES<br />

06 Aktuell, informativ, menschlich:<br />

unser buntes Stadtteilleben<br />

TOFU HANDGEMACHT<br />

22 Der 29-jährige Franzose und<br />

Wahlbremer Victor Thomas stellt<br />

handgemachten Tofu ohne<br />

Plastikverpackung her – den<br />

Unterschied schmeckt man<br />

VEREIN BREMERKINDER<br />

28 Der Verein fördert gerne jene<br />

Konzepte, die längerfristig<br />

angelegt, kompetenzorientiert<br />

und reproduzierbar sind, so dass<br />

möglichst viele Kinder und<br />

Jugendliche von ihnen profitieren<br />

können<br />

JENS LEHMKÜHLER FOTOGRAFIE<br />

34 Als offizieller Fotograf begleitete<br />

Jens Lehmkühler den Umbau<br />

des Weserstadion 2008<br />

KUNSTWERKSTATT<br />

BUCHENSTRASSE<br />

40 Ursula Häckell und Ingrid<br />

Kemnade haben eine große<br />

Begeisterung für die Malerei<br />

THEATER BREMEN<br />

46 Schauspiel Istanbul<br />

von Selen Kara, Torsten Kindermann<br />

und Akın Emanuel Şipal<br />

KUNSTHALLE BREMEN<br />

47 Ausstellung Haarige Geschichten.<br />

Bilder vom Menschen Teil 2<br />

NUKLEARMEDIZIN<br />

48 Osteoporose ist eine weit verbreitete<br />

und oft unentdeckte chronische<br />

Erkrankung der Knochen<br />

RUNDUM GESUND<br />

50 Ölziehen ist eine alte ayurvedische<br />

Methode, um Krankheiten zu<br />

bekämpfen, und wird seit Jahrhunderten<br />

praktiziert. Auch hierzulande<br />

wird die Anwendung immer<br />

beliebter.<br />

4<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


INHALTSVERZEICHNIS<br />

40<br />

KÜNSTLERISCHE<br />

EINBLICKE<br />

Die Künstlerinnen Ursula<br />

Häckell und Ingrid Kemnade<br />

stellen ihre Werke und ihre<br />

Kunst vor<br />

FAMILIE<br />

& CO.<br />

Gesunde Kinderfüße<br />

sind das A und O für<br />

einen sicheren Gang<br />

durch’s Leben –<br />

die Roland-Klinik<br />

gibt Tipps<br />

54<br />

FAMILIE & CO.<br />

54 Auch Füße brauchen ein besonderes<br />

Augenmerk, um gesund zu bleiben,<br />

denn Fußfehlstellungen sind nicht nur<br />

im Erwachsenenalter, sondern auch bei<br />

Kindern und Jugendlichen verbreitet<br />

NEWS VON BREMEN 1860<br />

62 Immer in Bewegung<br />

IMPRESSUM<br />

66 Wer, was und wann<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 5


FRISCH GEDRUCKT<br />

Sabrina Sue Daniels<br />

Knockin‘ on Currys door<br />

70 himmlische Rezepte<br />

von einfach bis exotisch<br />

Curry up your life! Himmlische<br />

Currys – von klassisch bis raffiniert.<br />

Der neue Band der innovativen<br />

Kochbuchreihe mit allerlei<br />

Wissenswertem und raffinierten<br />

Rezepten rund ums Curry – für<br />

Experimentierfreudige, Asienliebhaber<br />

und Kochverrückte. Egal<br />

ob grün oder rot, Gemüse-Curry,<br />

Fisch-Curry, Tofu-Curry, Currypaste,<br />

indisches Curry oder Curry-<br />

Suppe – hier wird man fündig!<br />

In diesem Kochbuch erwarten<br />

einen 70 himmlische Curry-Rezepte<br />

von einfach bis exotisch:<br />

Linsen-Kokos-Curry, Chana Masala,<br />

Express Butter Chicken,<br />

Rotes Garnelen-Curry, Paneer<br />

Kormas. Dazu Grundlagenwissen<br />

in Form von Rezepten für Beilagen, Gewürzmischungen und Dips und eine praktische<br />

Unterteilung der Kapitel in Klassiker, Express-Currys und Raffinierte Currys.<br />

Currys mit WOW-Effekt: Salsicca-Tomaten-Curry, Aprikosen-Curry-Suppe, Fisch-<br />

Curry mit Jakobsmuscheln, Erdnuss-Kokos-Curry mit Pfeffer-Ente …<br />

Himmlisch kochen mit dem Wok oder der Pfanne. Mit<br />

diesem Buch kann man in die orientalische<br />

Küche der verschiedenen Currys eintauchen:<br />

indisch, thailändisch, vegetarisch,<br />

mit Fisch oder mit Fleisch,<br />

scharf oder mild. Soulfood-Rezepte<br />

mit Lieblingscurry-Potential.<br />

Einfach himmlisch!<br />

ISBN 978-3-7459-0250-1<br />

Seiten 144<br />

Format 21,6 x 17,5 cm<br />

Preis: 15 Euro<br />

»»» emf-verlag.de<br />

Verlosung!<br />

2 x „Knockin‘ on<br />

Currys door“<br />

Einfach eine E-<strong>Mai</strong>l bis<br />

zum 15. <strong>Juni</strong> an:<br />

gewinnen@schwachhausenmagazin.de<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Der Vorstand der Uniwildnis hat sich um neue Nistgelegenheiten für die heimischen<br />

Vögel gekümmert (Foto: Norbert Kück/Uniwildnis)<br />

Neue Nistkästen für<br />

die Uni-Wildnis<br />

Vorstand „Freunde der<br />

Uniwildnis“ schafft<br />

Nistkästen über NABU an<br />

Bei der letzten Begehung der Uniwildnis durch den Vorstand wurden auch die vorhandenen<br />

Nistkästen begutachtet. Dabei fielen ein paar Nistkästen durch ihren<br />

schlechten Zustand auf, so dass der Vorstand eine Besserung ins Auge fasste. Zu<br />

Beginn der Brut- und Setzzeit hat der Vorstand "Freunde der Uniwildnis" mehrere<br />

Nistkästen über den NABU angeschafft.<br />

Die Vorstandsmitglieder haben sich mit Leiter und Werkzeug in der Uniwildnis getroffen<br />

und die neuen Nistkästen an verschiedenen Stellen aufgehängt. Die Aktion<br />

war offensichtlich ein Erfolg, denn auf dem Rückweg war zu sehen, dass der zuerst<br />

aufgehängte Nistkasten schon angenommen wurde. Eine Kohlmeise begutachtete<br />

den Nistkasten von allen Seiten und blickte auch mehrfach hinein. Beim<br />

Gang durch die Uniwildnis fielen außerdem auf dem See Bläßhühner und auch<br />

eine Graugans auf. Nachdem sie einmal kurzzeitig weggeflogen war, kehrte sie<br />

doch recht schnell wieder zurück. Anscheinend ist das Areal für diese Graugans gerade<br />

richtig zur Aufzucht ihrer Brut. Hoffentlich bleibt sie dabei ungestört! Der Vorstand<br />

weist in diesem Zusammenhang noch einmal nachdrücklich darauf hin,<br />

dass während der Brut- und Setzzeit die Leinenpflicht auch in der Uniwildnis gilt.<br />

»»» uniwildnis.de<br />

6<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

Der Freiwilligendienstleistende Lennart Jaeschke bereitete den Magerboden<br />

auf dem Gelände des DAV Kletterzentrum Bremen vor, damit die von der Firma<br />

Allos bereitgestellte mehrjährige Fruḧjahrsansaat anwachsen kann<br />

Biene sucht Blüte<br />

Deutscher Alpenverein e.V.<br />

ist Projektpartner<br />

Bienen machen leckeren Honig, klar. Aber sie bestäuben auch zahlreiche Nutzpflanzen<br />

wie Äpfel, Tomaten oder Kräuter und sind von größter Bedeutung für ein<br />

intaktes Öko-System. Aufgrund intensiver Landwirtschaft, dem Einsatz von Pestiziden<br />

und Flächenversiegelungen haben sie es heute allerdings schwer. Daher hat<br />

Allos bereits 2012 das Herzensprojekt „Biene sucht Blüte" ins Leben gerufen, mit<br />

dem Bienen und andere Bestäuberinsekten unterstützt werden. Der Grundstein für<br />

das Blühwiesenprojekt des Bio-Pioniers wurde im Rahmen eines Azubi-Projektes<br />

und mit einem kleinen Blühwiesenstreifen direkt hinter dem Allos Hof in Drebber<br />

gelegt. Was klein begann, ist mittlerweile zu einem nachhaltig angelegten Großprojekt<br />

geworden, das sich mit viel Pionier-Geist für den Erhalt der Biodiversität<br />

einsetzt. Gemeinsam mit Kooperationspartnern lässt Allos so jährlich eine Vielzahl<br />

Blühwiesen erblühen und verteilt zusätzlich im Bio-Fachhandel das „Biene sucht<br />

Blüte“-Saatgut, um auch die Konsumenten zum Mitmachen aufzurufen.<br />

Als einer der neuen Projektpartner legt die Sektion Bremen des Deutschen Alpenverein<br />

e.V. auf dem Gelände seines UNTERWEGS – DAV Kletterzentrum Bremen nahe<br />

dem Fallturm im Technologiepark eine Blühwiese an. Ausgeführt wird das Projekt<br />

durch den Freiwilligendienstleistenden Lennart Jaeschke. Dieser absolviert in der<br />

Alpenvereins Sektion Bremen sein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ). Der Freiwilligendienst<br />

dient vielen Schulabgängern als Orientierung und zur Persönlichkeitsbildung,<br />

um sich für den bevorstehenden Lebensabschnitt vorzubereiten. Der<br />

Freiwilligendienst kann dabei verschiedene Schwerpunkte haben, zum Beispiel<br />

Sport, Kultur aber auch Ökologie, wie in diesem Fall. Damit ist Lennart beim Alpenverein<br />

bestens aufgehoben, der neben Sportverein auch Naturschutzverein ist<br />

und diese Ziele fest in seiner Satzung verankert hat. Den Natur- und Umweltschutzgedanken<br />

versucht auch das Kletterzentrum der Sektion mit seinem eigenen<br />

Nachhaltigkeitskonzept für seine Sportstätte umzusetzen, bei dessen Erstellung<br />

die Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen unterstützend zur Seite stand. Das Projekt<br />

“Biene sucht Blüte“ von Allos initiiert, passt da natürlich bestens ins Konzept<br />

um die Artenvielfalt vor Ort zu fördern. Die ersten Blüten werden bereits sehnsüchtig<br />

erwartet. Seit vergangenem Jahr beheimatet der Imker und Landesgeschäftsführer<br />

des Deutschen Berufs und Erwerbs Imker Bund e.V., Thorsten Wilkens,<br />

fünf Bienenvölker am Kletterzentrum, der erste „Kletterzentrumshonig“ wird Ende<br />

<strong>Juni</strong> erwartet.<br />

»»» kletterzentrum-bremen.de<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 7


SOMMER-REZEPT<br />

Holunderblüten-Gelee<br />

Zutaten (reicht für 5 Gläser á 200ml)<br />

40 Holunderblütendolden<br />

1100 ml Apfelsaft naturtrüb<br />

500 g Gelierzucker 2:1<br />

Zubereitung<br />

Die Holunderblütendolden gut abschütteln und in eine Schüssel geben und den<br />

Apfelsaft dazu gießen. Mit einem Geschirrtuch abgedeckt über Nacht an einem<br />

kühlen Ort durchziehen lassen.<br />

Ein Haarsieb in einen großen Topf hängen und die Flüssigkeit abseihen.<br />

Den Gelierzucker hinzugeben und einrühren. Anschließend 15 Minuten bei mittlerer<br />

Hitze köcheln lassen.<br />

Das Holunderblütengelee sofort in vorbereitete Gläser füllen. Diese sollten vorher<br />

mit heißem Wasser sterilisert worden sein. Die sauberen Deckel mit Alkohol spülen<br />

und sogleich die mit dem Gelee befüllten Gläser damit verschließen.<br />

Wenn man das Gelee kühl und dunkel lagert, hält es bis zu einem Jahr. Angefangene<br />

Gläser sollte man im Kühlschrank aufbewahren und bald verbrauchen.<br />

Early English für Kinder<br />

Für das neue Kindergartenjahr<br />

21 / 22 werden ehrenamtliche<br />

KursleiterInnen gesucht<br />

Early English ist ein Programm, mit dem Kinder ab fünf Jahren mit viel Spaß Grundlagen<br />

der englischen Sprache kennen lernen. Mit den Freunden Annie und Alex und<br />

ihrer spannenden Geschichte, mit Musik, lustigen Spielen, Basteleien und vielem<br />

mehr können die Kinder schnell selbst erste Sätze sprechen.<br />

Vor 20 Jahren hatte Paul Lindsay vom Roten Kreuz in Bremen die Idee zu „Early<br />

English“. Seitdem wird es erfolgreich weiterentwickelt. Inzwischen gibt es Early<br />

English bereits in mehreren Bundesländern. Insgesamt sind mehr als 5.000 Kinder<br />

bundesweit im Programm. In Bremen nehmen etwa 1.000 Kinder teil.<br />

Wer pädagogische Erfahrungen mit Kindern, Spaß an der englischen Sprache und<br />

am Singen hat, kann sich beim Roten Kreuz, bei Caroline Luxa (Tel. 34 03 119,<br />

<strong>Mai</strong>l: luxa@drk-bremen.de) oder bei Christine Krüger (Tel. 34 03 105, <strong>Mai</strong>l: krueger@drk-bremen.de)<br />

melden. Dieses Engagement eignet sich besonders für ehemalige<br />

Lehrerinnen und Lehrer sowie für Studentinnen und Studenten. Die<br />

Kursleiter/-innen werden beim DRK geschult und arbeiten mit erprobten Materialien.<br />

»»» annie-alex.com<br />

»»» drk-bremen.de<br />

Ihre<br />

persönliche<br />

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Mühlenviertel<br />

Heike Leonhardt-Langhammer<br />

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Gerold-Janssen-Str. 2A · 28359 Bremen · Tel. (0421) 169 00 22 · Fax (0421) 169 00 20<br />

E-<strong>Mai</strong>l: rain-leonhardt@email.de · www.heikeleonhardt.de<br />

8<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

Ziel der Aktion ist es, die Bevölkerung und die Institutionen für das Thema<br />

Sterben stärker zu sensibilisieren und zu ermuntern, die kostenlose Unterstützung<br />

der Ehrenamtlichen in Anspruch zu nehmen<br />

„Beistand mit Abstand<br />

– Wir geben Halt!“<br />

Ehrenamtliche der Hospizhilfe<br />

bieten Begleitung am<br />

Lebensende an<br />

In Einsamkeit zu sterben ist grausam, doch in Zeiten von Corona kommt diese Situation<br />

nur allzu häufig vor. Institutionen wie Krankenhäuser und Pflegeheime wollen<br />

die PatientInnen bzw. BewohnerInnen vor Ansteckung schützen. Dabei treten<br />

leider die Bedürfnisse der Sterbenden nach Nähe und Beistand oft in den Hintergrund,<br />

weil die Pflegekräfte das neben ihren anderen Aufgaben nicht immer leisten<br />

können. Angehörige wissen oft nicht, welche Unterstützung und Hilfe sie sich für<br />

ihre Liebsten an deren Lebensende holen könnten und dass SterbebegleiterInnen<br />

trotz Corona zu ihren sterbenden Familienmitgliedern nach Hause oder in die Einrichtung<br />

kommen würden.<br />

Menschen am Lebensende und ebenso auch ihre Angehörigen haben ein Recht auf<br />

persönlichen und liebevollen Beistand. Die Ehrenamtlichen in der ambulanten Hospizhilfe<br />

sind für Menschen in ihrer letzten Lebensphase und auch deren Angehörige<br />

da, unterstützen sie und geben zusätzlich Halt. Sie sprechen mit ihnen, hören<br />

zu, versuchen Trost zu spenden und liebe- und rücksichtsvoll einfach da zu sein.<br />

Allerdings werden sie aufgrund der Kontaktbeschränkungen viel seltener gerufen.<br />

Darum hat die Hospizhilfe Bremen e.V. sich entschlossen, auf diese prekäre Lage<br />

aufmerksam zu machen und dafür zu werben, ehrenamtliche BegleiterInnen auch<br />

oder gerade in Zeiten von Corona in Anspruch zu nehmen, um die Situation von<br />

Sterbenden und ihren Angehörigen zu verbessern.<br />

Die Ehrenamtlichen der Hospizhilfe sind gut vorbereitet und können auch mit allen<br />

erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen eine Begleitung am Lebensende anbieten.<br />

Viele der Ehrenamtlichen sind mittlerweile geimpft. Die Ehrenamtlichen sind auch<br />

in der Lage, den Angehörigen beizustehen und ihnen in ihrem Abschied und ihrer<br />

Trauer Halt zu geben.<br />

»»» hospiz-bremen.de<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 9


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

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Jürgen Jansen<br />

to the start of forever<br />

Malerei<br />

Jürgen Jansen widmet sich einer farbintensiven, experimentellen Malerei. Er lasiert<br />

vielschichtige, transparente Farbschleier, die in den unteren Lagen wie hauchzarte<br />

Aquarelle wirken. Er sprüht, tupft und streicht diese Ebenen mit breitem<br />

Pinsel zu „Farbströmen“, auf denen die später darauf „erblühenden“ Farbflecken<br />

wie abstrakte Blüten treiben. So scheinen seine Kompositionen leicht, nahezu<br />

schwerelos. Der Malprozess endet mit schimmernd-glänzenden Oberflächen, die<br />

den Gemälden zusätzliche Tiefe verleihen und durch Lichtreflexe den umgebenden<br />

Raum einbeziehen.<br />

Jürgen Jansen arbeitet mit einer Mischung aus Pigmenten, Öl und Harzen, deren<br />

brillante Strahlkraft charakteristisch für sein Oeuvre ist. Innerhalb der abstrakten<br />

Inszenierungen lassen amorphe Formen reiche Assoziationen erkennen. Zeichenhafte<br />

Momente, Strukturen und Verläufe verleihen Jürgen Jansens Kompositionen<br />

Dynamik und Ausstrahlung. So erscheinen Farbspritzer als gewaltige Eruptionen<br />

oder lasierende Verwischungen wie Bewegungsimpulse in nebulös flirrendem<br />

Raum. Demgegenüber erzeugt der Künstler mit ruhigem Duktus und den ebenmäßig<br />

glatten Oberflächen seiner Gemälde eine ausgewogene Bildordnung. Ihre überraschende<br />

Tiefe geleitet den Blick in ein auratisches Farb-Raum-Kontinuum.<br />

Jürgen Jansen, geb. 1960 in Rheydt, studierte Biologie und Kunst in Essen, anschließend<br />

Malerei an den Kunstakademien in Karlsruhe und Düsseldorf. Seine<br />

Werke waren u. a. im Märkischen Museum, Witten, Kunstmuseum Düsseldorf und<br />

Forum Kunst, Rottweil zu sehen sowie in der Städtischen Galerie Gladbeck und den<br />

Kunstvereinen Hürth und Augsburg. Der Künstler lebt und arbeitet in Düsseldorf.<br />

Bitte melden Sie sich telefonisch unter (0421) 346 74 74 oder (0163) 460 09 02<br />

oder per Email (cu@galerie-corona-unger.de), um einen individuellen Ausstellungsrundgang<br />

zu vereinbaren. Die Ausstellung geht bis zum 1. August.<br />

Veranstaltungshinwei.<br />

Sonntag, 20. <strong>Juni</strong> von 12 bis 18 Uhr Kunstsommer I, offene Galerie mit Führungen<br />

zu ausgewählten Werken der Ausstellung – Jürgen Jansen ist anwesend.<br />

»»» galerie-corona-unger.de<br />

10<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

Neu in Schwachhausen:<br />

Der kleine Hofladen<br />

Frische vom Feld in<br />

der Metzer Straße<br />

Mitten in Schwachhausen, in der Metzer Straße hat die Familie Alfken, die seit über<br />

dreißig Jahren Spargel und Erdbeeren und seit 2011 auch Himbeeren und Heidelbeeren<br />

produziert, im April ihren neuen Hofladen eröffnet.<br />

Sonja Alfken wollte gerne ihre Produkte nicht nur auf dem Hof in Groß Köhren verkaufen,<br />

sondern die Frische vom Feld in die Stadt bringen. Als dann ihre Schwester<br />

vor kurzem das alte Geburtshaus kaufte, entstand die Idee, dort auch einen<br />

Hofladen zu eröffnen. Neben einer großen Bandbreite an Spargel - je nach Geschmack<br />

oder Anlass – gibt es frische Erdbeeren, Himbeeren und Heidelbeeren.<br />

Aber auch hausgemachte Fruchtaufstriche, Liköre und Säfte findet man hier.<br />

Ergänzt wird das Sortiment durch Produkte von Betrieben aus der Umgebung. Sonja<br />

Alfken legt großen Wert darauf auch hier für Transparenz zu sorgen und bietet in<br />

ihrem kleinen Hofladen nur Produkte an, deren Herkunft sie persönlich kennt. So findet<br />

man z.B. frische Wurst- und Fleischwaren vom Hof Pleus aus Klein Henstedt,<br />

besondere Ziegenkäsespezialitäten aus Visbek, Honig eines regionalen Imkers,<br />

leckeres Bio-Eis und Trinkjoghurt von Kaemenas Hof aus dem Blockland oder Kaffee<br />

von CATUCHO aus Bücken bei Hoya, der im Laden auf Wunsch auch frisch gemahlen<br />

wird.<br />

Seit April sind auch die Verkaufsstände von Alfkens Hof in der Wachmannstraße vor<br />

der Bäckerei Otten, in der Scharnhorststraße vor der Bäckerei Ruchel und in der Kulenkampffallee<br />

bei der Riensberg-Apotheke geöffnet. Hier bekommt man ebenfalls<br />

frischen Spargel und köstlichen Beeren, sowie Kartoffeln und hausgemachte Marmeladen<br />

quasi direkt vor der eigenen Haustür.<br />

Der kleine Hofladen in der Metzer Straße 3 hat täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet<br />

(außer sonntags 9 bis 13 Uhr). Auf der Facebook-Seite findet man zusätzliche Informationen<br />

zum aktuellen Hofgeschehen.<br />

»»» alfkens-hof.de<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 11


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

Anerkennung für den Friedenstunnel als Kunstwerk der Stadt Bremen<br />

(Foto: Raphael Heygster)<br />

Friedenstunnel<br />

gehört zu „Kunst im<br />

öffentlichen Raum“<br />

Vorstand und Vereinsmitglieder des Friedenstunnel-Vereins freuen sich außerordentlich,<br />

dass das Kulturressort im Bereich „Kunst im öffentlichen Raum“ das Projekt<br />

„Friedenstunnel“ ab sofort auf seiner Webseite mit zahlreichen Fotos<br />

präsentiert. Damit ist der Friedenstunnel ein Teil von Kunst im öffentlichen Raum<br />

in dieser Stadt. Der Verein ist für die Anerkennung, die der Friedenstunnel als Kunstwerk<br />

der Stadt Bremen auf diese Weise erfährt, sehr dankbar.<br />

Seit der Einweihung des Friedenstunnels, Bremens Baudenkmal für Frieden, Kunst<br />

und Kultur, im Jahr 2015 setzen sich Vorstand und Vereinsmitglieder sowohl für<br />

den baulichen und künstlerischen Erhalt als auch die Pflege des Friedenstunnels<br />

ein. Im März wurde die gesamte LED-Beleuchtung des Tunnels instand gesetzt, sodass<br />

der Friedenstunnel wieder wie üblich in den bekannten Regenbogen-Farben<br />

leuchtet. Jeden Sonntag um 12 Uhr finden kleine Sonntagskonzerte direkt im Friedenstunnel<br />

statt.<br />

»»» friedenstunnel.de<br />

Dirk und Martin Busch haben als Vater-Sohn-Duo den aktuellen Song „Rauf und<br />

Runter“ veröffentlicht<br />

BUSCH hoch 2:<br />

Wenn der Sohne mit dem Vater…<br />

1982 standen Dirk Busch („Sie beißt und kratzt“, „Liebst Du auch den rauen<br />

Wind?“, „Du bist keine Mona Lisa“) und Martin Busch erstmals gemeinsam vor<br />

der Kamera. „Du, das machen wir später…“ hieß der Song von der allerersten<br />

Schallplatte des Vaters, der damals noch als Professor an der Universität Bremen<br />

tätig war. Der NDR drehte ein Video und der 9-jährige Filius agierte laut Filmteam<br />

wie ein alter Hase. 2007 entstand auf der Tour von Dirk Busch und Band die Aufnahme<br />

des Live-Duetts „In meinem Bett“, eine Geschichte aus Kindersicht über<br />

die Träume vom bevorstehenden Leben.<br />

Von dem handelt auch das neueste Werk der beiden Busch-Generationen: „Rauf und<br />

Runter“ (erschienen am 16.4. bei SophistiCat Music) ist ein Song aus der Feder von<br />

Martin Busch und Karsten Günther. Mit nun fast 50 Jahren Lebenserfahrung beschreibt<br />

Radiomoderator Busch, der mittlerweile selbst zweifacher Vater ist, in seinem<br />

Text die schwierige Suche nach dem eigenen Platz in der Gesellschaft („Es<br />

gibt unendlich Möglichkeiten, Tag und Nacht Jahr für Jahr zu verbringen; nach und<br />

nach füllst Du die Lebensseiten mit Tätigkeiten, Menschen und Dingen“), das Auf<br />

und Ab, die Widrigkeiten und Rückschläge, aber auch Hochs und Glücksmomente,<br />

die jeder kennt – privat wie beruflich. Entscheidend ist, dass man dranbleibt. „Aufgeben<br />

zählt nicht, was soll’s!“ heißt es am Ende des Textes. Väter spielen wie Mütter<br />

bei diesem komplexen Prozess als Orientierung und Stütze eine wichtige Rolle.<br />

Und wenn Söhne groß sind, übernehmen sie diese Rolle bei ihren Kindern. Denn<br />

das Spiel beginnt immer wieder aufs Neue. Und für ausnahmslos jeden geht es:<br />

Rauf und Runter.<br />

»»» martin-busch.de<br />

12<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

Unkonventionelle Fotomotive sollen das Thema Inklusion in den Vordergrund rücken und die öffentliche Wahrnehmung verändern<br />

Für Vielfalt. Gegen Barrieren. Mit uns.<br />

Martinsclub startet Werbekampagne<br />

Werbekampagne vom Martinsclub animiert zum Mitmachen<br />

Inklusion ist das Stichwort, wenn es um Gleichberechtigung von Menschen mit<br />

einer Beeinträchtigung geht. Genau dafür tritt der Behindertenhilfeträger Martinsclub<br />

Bremen e. V. ein. Doch in der öffentlichen Wahrnehmung gibt es ein Problem:<br />

„Inklusion ist wichtig, das Wort ist geläufig. Aber viele Menschen wissen gar<br />

nicht, was Inklusion wirklich bedeutet, was dahintersteckt. Dies möchten wir ändern“,<br />

erklärt Martinsclub-Vorstand Thomas Bretschneider. Deshalb geht der Martinsclub<br />

nun mit der Werbekampagne „Für Vielfalt. Gegen Barrieren. Mit uns.“ in<br />

die Offensive.<br />

Provokation soll zum Nachdenken anregen<br />

Auf Plakaten und Straßenbahnen wird im Bremer Stadtgebiet für die Inklusion geworben.<br />

Hingucker sind dabei die Slogans „Behindern verhindern“, „Behindert,<br />

wenn du nicht mitmachst“ oder „Barrieren zerbrechen“ in Verbindung mit unkonventionellen<br />

Fotomotiven. Diese durchaus provokante Ansprache ist ganz bewusst<br />

gewählt. „Menschen mit einer Beeinträchtigung stoßen im täglichen Leben immer<br />

wieder auf Barrieren, die ihren Alltag erschweren. Unserer Meinung nach sind sie<br />

nicht von sich aus behindert, sie werden erst durch äußere Einflüsse behindert.<br />

Indem wir mit dieser deutlichen Wortwahl spielen, wollen wir zum Nachdenken und<br />

Diskutieren anregen“, führt Bretschneider aus. Ziel der Aktion ist es, interessierte<br />

Menschen für ein ehrenamtliches oder finanzielles Engagement im Martinsclub zu<br />

gewinnen. „Wir bieten eine Fülle an Leistungen und Angeboten für Menschen mit<br />

einer Beeinträchtigung. Um dies aufrechterhalten zu können, sind wir auf Hilfe angewiesen.<br />

Es gibt viele Möglichkeiten, unsere Arbeit zu unterstützen“, so Bretschneider.<br />

Alle Informationen zur Kampagne und zur aktiven Teilnahme sind im<br />

Internet unter der Adresse www.martinsclub.de/machmit sowie auf den sozialen<br />

Medien des Martinsclub nachzulesen.<br />

»»» martinsclub.de<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 13


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

Melanie Raabe:<br />

Kreativität<br />

So originell wie Picasso, so produktiv wie<br />

Beyoncé und so glücklich wie der Dalai Lama<br />

Kreativität macht glücklich – und sie hilft uns dabei, die Herausforderungen des<br />

Lebens zu meistern, im Großen wie im Kleinen. Melanie Raabe, SPIEGEL-Bestsellerautorin<br />

und selbst lange auf der Suche nach ihrem „ganz persönlichen Ding“,<br />

erklärt, weshalb wir alle kreativ sind und wie wir die Inspiration finden, um auf<br />

das zu stoßen, was uns im Innersten ausmacht und weiterbringt. Dabei geht es um<br />

Mut und Beharrlichkeit, Leichtigkeit und Durchhaltevermögen, um Originalität und<br />

Schnapsideen, um Produktivität und Prokrastination,<br />

ums Scheitern und vor allem: ums Weitermachen,<br />

auch wenn ein rauer Wind bläst.<br />

Denn Kreativität ist mehr als der gelegentliche<br />

Geistesblitz. Kreativität<br />

ist eine Lebenseinstellung.<br />

Hörbuch Download<br />

Laufzeit: 7h 33min<br />

ISBN: 978-3-8445-3925-7<br />

Preis: 14,95 Euro<br />

Originalverlag: btb HC<br />

»»» penguinrandomhouse.de<br />

Verlosung!<br />

2 x „Kreativität“<br />

Einfach eine E-<strong>Mai</strong>l bis<br />

zum 15. <strong>Juni</strong> an:<br />

gewinnen@schwachhausenmagazin.de<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Das für Mitte <strong>Mai</strong> geplante Realtime Festival wird auf den Herbst verschoben<br />

und glänzt spätestens dann mit den verschiedensten Highlights für große und<br />

kleine Musikfans<br />

Verschoben: Realtime Festival<br />

Neuer Termin im Herbst mit<br />

großer Vielfalt an zeitgenössischer,<br />

klassischer Musik<br />

Schweren Herzens verschieben wir das für den 12. bis 16. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong> geplante Internationale<br />

Realtime Festival für Neue Musik aufgrund der gegenwärtigen COVID-<br />

19 Pandemie. Schade vor allem, da wir schon alles bis ins letzte Detail<br />

ausgearbeitet hatten, um dieses besondere und in Bremen und der Bundesrepublik<br />

einmalige Festival steigen zu lassen. Doch nun sind große Veranstaltungen<br />

im <strong>Mai</strong> leider nicht möglich und auch die vielen Events mit unserem Gastland Polen<br />

sind unter diesen pandemiebedingten Umständen nicht zu realisieren. Aber wir<br />

lassen die Köpfe nicht hängen und greifen im Herbst richtig an: Am 22. und 23. Oktober<br />

<strong>2021</strong> sowie am ersten Novemberwochenende werden unter Vorbehalt einige<br />

Highlights aus unserem Festival-Programm präsentiert. Musik & Film sowie der<br />

große Gala-Abend im Metropol-Theater zur Verleihung des hochdotierten Köster-<br />

Preises stehen im Mittelpunkt. In spannenden Konzertformaten, multimedialen Beiträgen<br />

und Lectures gepaart mit exzellenter Unterhaltung möchten wir einem<br />

breiten Publikum die Vielfalt der zeitgenössischen, klassischen Musik darbieten. Mit<br />

Workshops und einem speziell für Kinder konzipierten Programm möchten wir die<br />

Jüngsten in unserer Gesellschaft, die mitunter am meisten in dieser Coronakrise zu<br />

leiden haben, mit dieser einzigartig schönen Musik ansprechen. Horizonte eröffnen,<br />

Fesseln sprengen, den Atem rauben und an- und erregen: All das werden unsere<br />

Künstler mit Ihnen - unserem Publikum - beim Realtime Festival zelebrieren. Mitreißende<br />

Lichtshows, Performances, Konzerte & Poetry, Pop-Up-Konzerte in der Innenstadt<br />

und betörende Musikvideos werden die Hansestadt leuchten und erklingen<br />

lassen. Lassen Sie sich von nie gehörten Klängen und Bildern in Sphären entführen,<br />

die Kulturen, Disziplinen, Genres, Konventionen und Gräben jedweder Art überschreiten.<br />

Gemeinsam über den Tellerrand schauen! Konventionell war gestern.<br />

»»» realtime-festival.de<br />

14<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


Unter dem Aufruf #UnitedforBiodiversity bzw. #VereintfürBiodiversität fordern<br />

alle Mitglieder der Initiative einen verstärkten Einsatz für den Schutz der biologischen<br />

Vielfalt unserer Erde<br />

Die botanika in Bremen tritt der „Globalen Koalition für Artenvielfalt“ der Europäischen<br />

Kommission bei und setzt so ein Zeichen für den Erhalt der biologischen<br />

Vielfalt unseres Planeten. Mit Blick auf die nächste Biodiversitätskonferenz möchte<br />

die Initiative die UN-Delegierten dazu auffordern, mutige und weitreichende Maßnahmen<br />

gegen das dramatische Artensterben zu vereinbaren. Dem Koalitionsaufruf<br />

#UnitedforBiodiversity (vereint für Artenvielfalt) sind weltweit bereits über 200<br />

Forschungszentren, Wissenschafts- und Naturkundemuseen, botanische Gärten,<br />

Nationalparks, Zoos und Aquarien aus 47 Ländern gefolgt. „Die biologische Vielfalt<br />

ist der größte Schatz unseres Planeten und ihr Erhalt die Aufgabe unserer Generation.<br />

Dies an unsere Besucher zu vermitteln und hierfür Handlungsansätze an<br />

die Hand zu geben, ist Kernaufgabe der botanika“, erläutert Petra Schäffer, Geschäftsführerin<br />

der botanika den Beitritt. Die „Globale Koalition für Artenvielfalt“<br />

wurde am 3. März 2020 von Virginijus Sinkevičius, dem Europäischen Kommissar<br />

für Umwelt und Ozeane, anlässlich des Tags des Artenschutzes ins Leben gerufen.<br />

Auf der für dieses Jahr geplanten CoP15-Konferenz in Kunming, China, wollen Vertreter<br />

aller Nationen einen neuen, globalen Rahmen für den Schutz der Natur vereinbaren<br />

– ähnlich dem Pariser Klimaschutz-Abkommen aus dem Jahr 2015.<br />

Nach Schätzungen der Wissenschaft sind momentan etwa 1 Million Arten weltweit<br />

vom Aussterben bedroht. Die Mitglieder der Globalen Koalition für Artenvielfalt wollen<br />

deshalb gemeinsam die Öffentlichkeit für den Wert einer intakten Natur sensibilisieren<br />

und somit Handlungsdruck erzeugen, um Artenvielfalt und Ökosysteme<br />

stärker zu schützen und wiederherzustellen. „Wir sind mit unserer Arbeit Teil der<br />

weltweiten Anstrengungen zum Artenschutz und unterstützen als Mitglied nun auch<br />

die Globale Koalition für Artenvielfalt“, ergänzt Schäffer. Zudem ruft die botanika<br />

alle ihre Partner dazu auf, sich dieser Koalition ebenfalls anzuschließen, das gemeinsame<br />

Versprechen zu unterzeichnen und so zur Verbreitung der wichtigen Botschaft<br />

über die Bedrohung der Biodiversität beizutragen.<br />

»»» botanika-bremen.de<br />

Vereint für<br />

Biodiversität<br />

botanika tritt<br />

Globaler Koalition<br />

für Artenvielfalt bei<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 15


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

Wer sich umfassend über den Großen Wiesenknopf und seinen gefährdeten Lebensraum informieren möchte, für den hat die Loki Schmidt Stiftung verschiedene Informationsmaterialien<br />

erarbeitet (Foto: Karin Rollett-Vlcek und Julian Denstorf)<br />

Blume des Jahres<br />

Loki Schmidt Stiftung wählt den Großen Wiesenknopf<br />

Mit der Wahl des Großen Wiesenknopfes zur Blume des Jahres setzt sich die Loki<br />

Schmidt Stiftung für den Erhalt seines artenreichen Lebensraumes, dass extensiv<br />

genutzte Grünland, ein. Bunte Blumen, umherschwirrende Bienen, Schmetterlinge<br />

und Libellen: Der Anblick artenreicher Wiesen mag noch einigen vertraut vorkommen.<br />

Extensives, also schonend genutztes Grünland ist in den letzten 50 Jahren jedoch<br />

massiv zurückgegangen. Dabei zählt es zu den artenreichsten Lebensräumen<br />

unserer Kulturlandschaft. Der Blüten-und Strukturreichtum des Grünlands, insbesondere<br />

der Feucht-und Nasswiesen, bietet nicht nur dem Großen Wiesenknopf<br />

(Sanguisorba officinalis), sondern zahlreichen Tier-und Pflanzenarten eine wichtige<br />

Lebensgrundlage. Aufgrund der maschinell schwierig durchzuführenden Bewirtschaftung<br />

und des relativ geringen Ertragswurde vielerorts die klassische Heugewinnung<br />

auf solchen Standorten aufgegeben. Stattdessen wurden viele dieser<br />

Wiesen trockengelegt, intensiv beweidet oder zu Äckern umgebrochen. Schilf, Hochstauden<br />

und Gehölze traten an die Stellen der bunten Wiesenblumen. Mit der Benennung<br />

des Großen Wiesenknopfes zur Blume des Jahres möchte die Loki Schmidt<br />

Stiftung auf die komplexen Probleme der Intensivierung der Grünlandwirtschaft<br />

aufmerksam machen. Mit faszinierenden Naturaufnahmen und informativen Texten<br />

gibt eine hochwertig gestaltete, ausführliche Broschüre einen Einblick in den<br />

Lebensraum und beleuchtet dabei auch die zwei Schmetterlingsarten, den Hellen<br />

und Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling, die auf besondere Art und Weise von<br />

der Blume des Jahres abhängig sind. Wer Garten oder Balkon hat, kann sich mit der<br />

Samenpostkarte <strong>2021</strong> nicht nur einen wahren Blickfang heranziehen, sondern sorgt<br />

durch die Aussaat auch gleich für ein reichhaltiges Nahrungsangebot für zahlreiche<br />

Insekten. Auch der Kalender und die alljährliche Postkarte zur Blume des Jahres<br />

sind bei der Loki Schmidt Stiftung unter bestellung@loki-schmidt-stiftung.de<br />

gegen eine Gebühr erhältlich (Broschüre: EUR 4,-, Samenpostkarte: EUR 3,-, Kalender:<br />

EUR 4,-, Postkarte: Spende erbeten).<br />

»»» loki-schmidt-stiftung.de<br />

16<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

Eine prickelnde Hommage an Bremen<br />

Küstenprickler: Seccos mit maritimem Touch<br />

Die Moselanerin Christa Roewer hat ihre Weinleidenschaft mit in den Norden gebracht.<br />

Zwischen Weinbergen aufgewachsen, war es schon immer ihr Traum, etwas<br />

Eigenes zu kreieren. Motiviert auch durch die Feststellung, dass die Auswahl an<br />

guten Seccos überschaubar war, hat sie mit dem Winzer Markus Fries, einem Winzer<br />

aus ihrer Heimat, ihre kreativen Ideen in die Tat umgesetzt. Das Weingut ist als<br />

ökologischer Betrieb zertifiziert und wird in der achten Generation in einem Seitental<br />

der Mosel geführt. Nach langen Jahren beim Zweiten Deutschen Fernsehen<br />

hat sie nun als „SchoppenQueen“ - so der Name ihrer Firma - den Küstenprickler<br />

- in weiß und rosé auf den Markt gebracht, der mit Qualität und frischem Design<br />

ein Highlight setzt. Die Wahlbremerin bietet ein prickelndes Secco-Ensemble und<br />

lässt sich bei Spaziergängen im Bürgerpark immer wieder inspirieren. Auch neue<br />

Wein-Ideen sind bereits in Planung.<br />

Der Küstenprickler weiß, ein deutscher Qualitätsperlwein Mosel (Riesling / Weißburgunder),<br />

ist nicht nur für Seebären und Landratten. Die Frische Brise im Glas<br />

erinnert an entspannte Urlaubstage am Meer und an der See. Ein Genuss für Zuhause<br />

- mit oder ohne Balkon. Der Küstenprickler rosé, ein Deutscher Qualitätsperlwein<br />

Mosel (Spätburgunder / Dornfelder) ist ein fruchtig frischer Trinkgenuss.<br />

„SchoppenQueen“ ist hergeleitet vom moselländischen Begriff „Schoppen“. Landläufig<br />

nennen Einheimische an der Mosel ein Glas Wein mit 0,2 l „Schoppen“. Heute<br />

nutzt man diesen Begriff immer noch, um genau diese Weine zu beschreiben –<br />

ehrliche und bodenständige Weine mit Charakter.<br />

Die Küstenprickler sind erhältlich beim REWE Markt in der Wachmannstraße, REWE<br />

Markt Jan-Reiners-Center in Findorff, Weine und Spirituosen Julius Kalbhenn,<br />

Schüsselkorb 12, bei Made in Bremen, Stadtwaage und im Online-Shop sowie in<br />

Kürze auch bei EDEKA im Weserpark. Ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf der Flaschen<br />

wird dem Projekt "Schwache stärken" zugutekommen.<br />

»»» SchoppenQueen.de<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 17


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

Die Erfinder des Nœrdmans (von links): Dr. Jannis Stoppe vom DLR Bremerhaven und Professor Rolf Drechsler von der Universität Bremen (Copyright: Privat)<br />

Noch analog oder lebst du schon?<br />

Erfinder des Nœrdman bringen Buch raus<br />

Viele kennen ihn: den Nœrdman. Der Nerd aus dem Norden. In seinen Comics bringt<br />

er uns in den sozialen Medien zum Schmunzeln. Doch sind wir in dieser digitalen<br />

Welt nicht mittlerweile alle Nerds? Das meinen zumindest die Erfinder des Nœrdmans,<br />

Rolf Drechsler, Informatikprofessor der Universität Bremen, und Dr. Jannis<br />

Stoppe vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bremerhaven. Mit<br />

den Geschichten der Comicfigur erklären sie Menschen die digitale Welt mit einem<br />

Augenzwinkern. Jetzt haben sie ihr erstes Buch mit dem Nœrdman herausgebracht:<br />

„Noch analog oder lebst du schon?“„Wir leben heute so gut wie alle ganz selbstverständlich<br />

unseren Alltag mit Smartphones, E-<strong>Mai</strong>ls, sozialen Medien und sind<br />

digital vernetzt“, sagt Drechsler, der nicht nur Informatikprofessor ist, sondern<br />

auch Leiter am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI).<br />

„Dann sollten wir uns auch aktiv damit auseinandersetzen, wie diese Technologie<br />

funktioniert.“ Hätten wir früher abfällig über Nerds gedacht, seien die meisten von<br />

uns heute selbst Computerfreaks. In dem Buch kann man sich in den kurzweiligen<br />

zehn Kapiteln über die Hintergründe der Digitalisierung und ihrer Technologien informieren.<br />

Wie abhängig sind wir von Smartphones und sozialen Medien? Wohin<br />

entwickelt sich die Technologie? Das sind einige Fragen, die Drechsler und Stoppe<br />

beantworten. Die Idee für den Nœrdman kam Rolf Drechsler vor einigen Jahren bei<br />

einer Tagung. Denn sein Wissen weiterzugeben ist dem Wissenschaftler quasi eine<br />

Herzensangelegenheit. Mit Jannis Stoppe hat er einen Partner für das Projekt gefunden,<br />

der nicht nur gut zeichnen kann, sondern auch Spaß daran hat, die Geschichten<br />

und Texte über den Noerdman mit den blonden Strubbelhaaren zu<br />

entwickeln. „Viele denken immer noch, dass Informatik kompliziert sei. Aber vieles<br />

kann man Laien gut vermitteln“, ist Drechsler überzeugt. Ihm und Jannis Stoppe<br />

ist es wichtig, dass alle am Wissen teilhaben. „Wir müssen an dieser Stelle auch<br />

der digitalen Spaltung entgegenwirken“, so Drechsler. Um dafür ein Verständnis zu<br />

ermöglichen, möchten er und Stoppe einen Beitrag leisten. Doch warum veröffentlichen<br />

Drechsler und Stoppe eigentlich noch ein Buch in diesen digitalen Zeiten?<br />

„Bücher sind nicht zu ersetzen“, sagt Drechsler. Ein Buch in der Hand zu haben sei<br />

sinnlich einfach etwas vollkommen anderes. So etwas müsse es weiterhin geben.<br />

Aber selbstverständlich gibt es das 118-seitige Buch auch als E-Book, sagt der Informatiker<br />

mit einem Augenzwinkern.<br />

»»» noerdman.de<br />

»»» uni-bremen.de<br />

»»» springer.com/de/book/9783658324124<br />

18<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

StarLigner<br />

Die durchsichtige Zahnschiene<br />

aus Bremen für das<br />

perfekte Lächeln<br />

Wer wünscht sich nicht ein Traumlächeln? Transparente Zahnschienen für das perfekte<br />

Lächeln sind gerade der neueste Trend der Beauty-Industrie. In der SternKlinik<br />

Bremen kann jeder, der sich seine Zähne mit einer durchsichtigen Zahnschiene<br />

korrigieren lassen möchte, seine ganz persönliche Sternstunde erleben: mit der<br />

unsichtbare Zahnschiene StarLigner. Hundert Prozent individuell mit medizintechnischer<br />

Perfektion.<br />

StarLigner ist ein sogenannter Aligner. Dies sind herausnehmbare, transparente<br />

Zahnschienen aus medizinischem Kunststoff, die mindestens 22 Stunden am Tag<br />

getragen werden müssen, um ein schnelles und gutes Ergebnis zu erzielen. Zur<br />

Korrektur von leichten bis mittleren Fehlstellungen sind Aligner ideal. Bei größeren<br />

Zahnkorrekturen können unterstützend weitere Behandlungsmethoden nötig<br />

sein. Kieferorthopäden nutzen diese transparenten Schienen schon lange als Alternative<br />

zur festsitzenden Zahnspange. Die herausnehmbaren Schienen haben<br />

einen hohen Tragekomfort, sind bequem in der Handhabung und auch die tägliche<br />

Zahnputzroutine kann problemlos beibehalten werden. Der erste Schritt zu einem<br />

schönen Lächeln ist dabei ein 3D-Scan des Kiefers, um die Zähne digital auf dem<br />

Monitor sehen und planen zu können. Der Kieferorthopäde kann dann zeigen, wie<br />

die Zahnstellung nach der Behandlung mit durchsichtigen Zahnschienen aussehen<br />

wird. Abdrücke sind nicht notwendig, aber ein Röntgenbild ist für eine professionelle<br />

medizinisch richtige Behandlung unerlässlich. Eine Behandlung mit<br />

Schienen wird in der SternKlinik regelmäßig kontrolliert und angepasst. Deshalb<br />

bekommt man mit jedem Kontrolltermin neue individuell hergestellte Zahnschienen<br />

für zwei bis vier Wochen mit. Längere Behandlungsdauern ohne Kontrolle bei<br />

anderen Anbietern sind medizinisch bedenklich und haben oft zur Folge, dass vorgefertigte<br />

Schienen aus dem Internet nicht mehr passen und Folgekosten verursachen.<br />

Die Kosten für die StarLigner beginnen bei leichten Fehlstellungen bei<br />

1.500 Euro für die gesamte Behandlung mit Zahnschienen inklusive fachzahnärztlicher<br />

Betreuung. Im Beratungsgespräch wird die Therapie individuell erläutert<br />

und die anfallenden Kosten gemeinsam im Vorfeld besprochen. So gibt es keine<br />

Überraschungen! Natürlich sind auch Ratenzahlungen möglich, so dass dem<br />

Wunsch vom Traumlächeln nichts mehr im Wege steht.<br />

Für eine unverbindliche und individuelle Beratung und das Einholen einer Zweitmeinung<br />

durch die Kieferorthopäden erreicht man die SternKlinik in Bremen Mitte<br />

telefonisch unter (0421) 16 83 41 00 und in Schwachhausen unter (0421) 20 34<br />

30.<br />

»»» sternklinik.net<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 19


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

Das Bremer Kaffeehausorchester besteht aus Constantin Dorsch (Violine), Klaus<br />

Fischer (Flöte, Piccolo, Klarinette, Saxophon, Bassklarinette, Moderation), Gero<br />

John (Cello), Johannes Grundhoff (Klavier) und Anselm Hauke (Kontrabass)<br />

Verdi, Jazz<br />

und Himalaya<br />

Bremer Kaffeehausorchester<br />

gibt Konzert in<br />

der Bergwelt der botanika<br />

Das Bremer Kaffeehaus-Orchester gibt am Sonntag, den 13. <strong>Juni</strong> um 18.30 Uhr<br />

sein zweites Konzert in der Bergwelt des Himalaya – das womöglich mit Abstand<br />

schönste Konzertereignis in der botanika. In der stimmungsvollen Umgebung der<br />

felsigen Himalayalandschaft entfaltet sich eine einzigartige Akustik. Dieser Spielort<br />

führt aber auch dazu, dass die Musiker beim Spielen zwar überall hervorragend<br />

zu hören, aber nur von den Sitzplätzen der Galerie auch direkt zu sehen sind. Die<br />

etwas romantischer gelegenen Sitzplätze „mitten im Himalaya“ sind reine Hörplätze,<br />

die zum Ausgleich mit einem ganz besonderen Ambiente punkten können.<br />

Ganz wie gewohnt kombinieren die fünf Herren im Frack mit spielerischer Leichtigkeit<br />

die strahlende, seelenvolle Musik von Giuseppe Verdi mit eingängigen Rhythmen<br />

aus Pop- und Rockmusik sowie Klassikern und Gassenhauern aus ganz<br />

verschiedenen Musik-Genres. Wegen der Abstandsregeln ist die Anzahl aller Plätze<br />

sehr begrenzt, es wird daher dringend empfohlen, die Karten im Voraus zu kaufen.<br />

Die Kontaktdaten der Gäste werden gemäß der derzeit geltenden Coronaverordnung<br />

erfasst und für drei Wochen aufbewahrt.<br />

Tickets:<br />

Eintritt Galerie (mit Sicht auf die Musiker) 29,00 Euro / ermäßigt 15,00 Euro / Vorverkauf<br />

in der botanika, Telefon (0421) 42 70 66-65<br />

Eintritt Himalaya (Zuhörerplatz) 25,00 Euro / ermäßigt 11,00 Euro / Vorverkauf in<br />

der botanika, Telefon (0421) 42 70 66-65<br />

»»» botanika-bremen.de<br />

Aussagekräftige Musik u.a. mit Anna Kellnhofer (Sopran) bietet das Konzert Caravaggios<br />

Narziss und de Vanitas<br />

Ensemble<br />

»Musica getutscht«<br />

Caravaggio & Monteverdi <strong>2021</strong>:<br />

Das Erwachen der Emotion<br />

<strong>2021</strong> jährt sich zum 450. Mal der Geburtstag eines der berüchtigtsten Maler der<br />

Kunstgeschichte: Michelangelo Merisi da Caravaggio. Er prügelte und trank, war<br />

wegen Todschlags auf jahrelanger Flucht und ließ SexarbeiterInnen für die Heiligenfiguren<br />

seiner Gemälde Modell stehen. Dieser faszinierende Künstler brachte revolutionären<br />

Neuerungen in die Malerei ein, die genau mit der radikalen Wende<br />

zusammenfielen, die sich zur gleichen Zeit in der Musikwelt vollzog: Während Caravaggio<br />

mit seiner realistisch-dramatischen Helldunkel-Malerei zur Geburt des<br />

Barocken in der bildenden Kunst beitrug, krempelte Claudio Monteverdi die Musikwelt<br />

um.<br />

Der Konzertzyklus von »Musica getutscht« vermittelt dem Publikum einen Eindruck<br />

davon, wie zwei revolutionäre Künstler zeitgleich die künstlerische Nachwelt prägten.<br />

Dafür werden in der Konzertreihe Kompositionen Monteverdis und seiner Zeitgenossen<br />

jeweils Bilder von Caravaggio gegenüber gestellt: Als Ausdruck der<br />

Emotionalisierung in Musik und bildender Kunst sowie der kulturellen Umbruchstimmungen<br />

in Musik- und Kunstgeschichte zu Beginn der Barockzeit. Initiiert<br />

wurde das Projekt von dem Lautenisten Bernhard Reichel, der gemeinsam mit dem<br />

Cembalisten Julius Lorscheider das instrumentale Fundament des Ensembles bildet.<br />

Dazu kommen je nach Art des Repertoires und des Programms unterschiedliche<br />

Vokal- und InstrumentalsolistInnen. »Musica getutscht« möchte keine<br />

Unterhaltung gegen Geld anbieten, sondern aussagekräftige Musik, auf hohem Niveau<br />

interpretiert und für jeden zugänglich. Das Konzert “Caravaggios Narziss und<br />

die Vanitas“ findet am 27. <strong>Juni</strong> um 17 Uhr in der St. Ansgarii Kirche statt.<br />

Ensemble »Musica getutscht« mit Werken von Claudio Monteverdi und Zeitgenossen<br />

Besetzung:<br />

Erika Tandiono & Anna Kellnhofer - Sopran<br />

Bernhard Reichel - Chitarrone<br />

Julius Lorscheider - Cembalo<br />

Das Konzert dauert eine Stunde und die Zuhörer*innen erhalten eine Einführung in<br />

die dargebotenen Werke.<br />

»»» musicagetutscht.de<br />

20<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 21


Mit viel Liebe und Leidenschaft<br />

bereitet Victor Thomas seine<br />

verschiedenen Tofu-Kreationen zu<br />

22<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


VICTORS TOFU<br />

It’s Tofu-<br />

Time<br />

Es ist acht Uhr morgens an einem Freitag im April.<br />

Im Gebäude der Stadtbibliothek am Wall brennt<br />

kaum ein Licht, doch Victor Thomas ist schon auf<br />

den Beinen und erwartet uns zwischen allerlei Töpfen<br />

und Kochgeschirr zum Interview. Der Wahlbremer<br />

erfüllt sich hier einen Traum - und dafür<br />

steht er gerne früh auf. Nach Bremen gekommen<br />

ist der neunundzwanzigjährige Franzose aus einem<br />

anderen Grund. „Nicht wegen des Wetters“, sagt<br />

er zwar, aber irgendwie auch schon, denn ursprünglich<br />

war Victor Thomas Windkraftingenieur.<br />

Doch zufrieden war er damit nicht. Es sei ein komisches<br />

Business, sagt er, es gehe viel um Regierungen<br />

und Subventionen – und so beschloss er,<br />

dass er „die Umwelt besser retten“ könne, indem<br />

er handgemachten Tofu ohne Plastikverpackung<br />

herstellt.<br />

TEXT | CHRISTIAN KLARMANN<br />

FOTOS | VERA DÖPCKE<br />

Von der eigenen Küche ins Herz der Stadt<br />

So entstand „Victors Tofu“. Am Anfang – ganz klassisch<br />

– in der eigenen Küche. Dort hat Thomas<br />

seine ersten Experimente mit der Sojaspeise durchgeführt<br />

und schnell festgestellt, dass Tofu handgemacht<br />

„so viel besser ist als aus dem Supermarkt“.<br />

Eine Erfahrung, die er teilen wollte. Dazu brauchte<br />

es zunächst eine Infrastruktur, die über die heimische<br />

Küche hinausgeht. Hilfe fand er bei seinen<br />

Freunden von der Zwischenzeitzentrale (ZZZ),<br />

einer Organisation, die sich darauf spezialisiert hat,<br />

kleinen Firmen und kreativen Menschen leerstehende<br />

Räume zur Zwischennutzung zu vermitteln.<br />

Vermittelt durch die ZZZ zog er zunächst mit seinen<br />

Töpfen und seinen Säcken voller Sojabohnen<br />

in die ehemalige Wilkens Villa nach Hemelingen.<br />

Die dort zubereiteten Tofuvariationen lieferte er anfangs<br />

noch selbst aus. Ende 2020 ergab sich, wiederum<br />

über die Zwischenzeitzentrale, die<br />

Möglichkeit, vom äußersten Osten mitten ins Herz<br />

der Stadt zu ziehen. Seitdem püriert, kocht und<br />

würzt Victor Thomas in bester Lage direkt am Wall.<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 23


VICTORS TOFU<br />

Tofu ist inzwischen nicht mehr nur etwas für VeganerInnen und Fans der asiatischen Küche<br />

Den Unterschied schmeckt man<br />

Tofu ist inzwischen nicht mehr nur etwas für VeganerInnen und Fans der<br />

asiatischen Küche, sondern hat längst seinen Weg in sämtliche Supermarkttheken<br />

und sogar zu den Discountern gefunden. Für Victor Thomas<br />

sind diese Fabrikate allerdings keine Alternative. Aus einer Vielzahl an<br />

Gründen. Sein Tofu ist besser, davon ist er überzeugt. Die Textur nicht so<br />

gummiartig, wie man es aus dem Supermarkt kennt. Das Produkt nicht<br />

vakuumiert und pasteurisiert natürlich. Aber der Hauptunterschied liegt<br />

auf der Zunge. Bei Tofu aus dem Supermarkt „müssen die Menschen tricksen,<br />

weil der Tofu schlecht ist“, erklärt Thomas. Das Wasser entziehen<br />

und „krass marinieren“ zum Beispiel. Er hingegen habe Kunden, die seinen<br />

Naturtofu einfach nur mit Salz, Pfeffer und etwas Olivenöl genießen<br />

würden, weil er von sich aus bereits eine gute Textur und einen guten Geschmack<br />

habe.<br />

Handgemacht<br />

Um diese Qualität zu erreichen, schwingt sich Victor Thomas oft schon<br />

frühmorgens hinter die Töpfe und beginnt mit dem Einweichen der Sojabohnen,<br />

der Grundlage seines und jedes anderen Tofus. Sind die Bohnen<br />

schön weich, nimmt er einen großen Pürierstab zur Hand. Er zerkleinert<br />

die Masse zu einem Brei, dem er anschließend die Flüssigkeit entzieht.<br />

Dabei handelt es sich um Sojamilch. Diese wird erst einmal gekocht und<br />

im nächsten Schritt mit Nigari, einem japanischen Meersalz versetzt, das<br />

bei Victor Thomas als Gerinnungsmittel dient. Die Eiweiße verbinden<br />

sich, flocken auf und werden in Blöcke gepresst. Das ist dann Tofu. Naturtofu,<br />

genauer gesagt.<br />

24<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


VICTORS TOFU<br />

Der 29-jährige Franzose und Wahlbremer war in seinem ursprünglichen Beruf<br />

als Windkraftingenieur nicht mehr glücklich, sodass er beschloss, dass er „die<br />

Umwelt besser retten“ könne, indem er handgemachten Tofu ohne Plastikverpackung<br />

herstellt<br />

Pur oder verarbeitet<br />

In dieser Grundform mag Thomas seinen Tofu am Liebsten. Weil er so<br />

vielfältig anwendbar ist. In einer japanischen Ramen-Suppe zum Beispiel.<br />

Gemüsebrühe, Nudeln, Tofu - fertig. Oder als Rührei-Ersatz mit Kurkuma<br />

und Schwefelsalz. Aber natürlich hat der gebürtige Elsässer auch andere<br />

Varianten der Sojaspeise im Angebot. Zum Zeitpunkt des Interviews einen<br />

Schnittlauch-Chili-Koriander-, einen frittierten und einen Räuchertofu zum<br />

Beispiel. Außerdem einige Brotaufstriche und auch Tempeh, eine Verwandte<br />

des Tofu aus Indonesien.<br />

Ziel Torfkanal<br />

Zu kaufen gibt es Victors Tofu aktuell natürlich direkt bei ihm am Wall und<br />

außerdem in vier Unverpackt- und Bioläden im Stadtgebiet. Neue Geschäfte<br />

sind ihm natürlich jederzeit herzlich willkommen, Victor Thomas<br />

eigentliches großes Ziel ist aber ein eigener Wagen auf dem Wochenmarkt.<br />

Vorzugsweise dem am Torfhafen in Findorff, wo er sich zwischen den regionalen<br />

Obst und Gemüse-, Käse und Wurst-Ständen perfekt einreihen<br />

würde. Leider ist es nicht ganz so einfach, dort an einen Stand zu kom-<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 25


VICTORS TOFU<br />

Tofu ist vielfältig anwendbar. Der gebürtige Elsässer hat verschiedene Varianten der Sojaspeise im Angebot wie beispielsweise Schnittlauch-Chili-Koriander-, einen<br />

frittierten und einen Räuchertofu. Außerdem einige Brotaufstriche und auch Tempeh, eine Verwandte des Tofu aus Indonesien.<br />

men. Aktuell noch mehr als sonst, da wegen der Hygieneregeln keine<br />

neuen Plätze vergeben werden. Aber Victor Thomas gibt die Hoffnung<br />

nicht auf.<br />

Für sich, nicht für Hedgefonds<br />

Leben kann er von seinem Tofu-Geschäft aktuell noch nicht, denn die Gewinne,<br />

die er macht, reinvestiert er meist sofort in neue Küchengeräte<br />

für seine Firma. Trotzdem liebt er seine Arbeit als Selbstständiger, denn<br />

hier arbeitet er „für sich und nicht für einen Hedgefond“ und auch noch<br />

mit einem Produkt, dass er „geil findet“. Außerdem habe er während seiner<br />

Selbstständigkeit extrem viel gelernt. Über Unternehmensführung natürlich,<br />

aber auch für sich selbst. Denn als Unternehmer müsse er lernen,<br />

aktiver zu sein und potentielle Kunden von sich aus anzusprechen. Und<br />

das, wo er die lauten Töne normalerweise lieber seinen Boxen überlässt.<br />

Denn, dass er bei seiner Arbeit jetzt laut Techno hören könne, nennt Thomas<br />

bei der Frage nach den Vorteilen der Selbstständigkeit gleich als erstes,<br />

wenn auch mit einem kleinen Augenzwinkern.<br />

Viel Lebensqualität für wenig Geld<br />

Tatsächlich sind die „Underground Technoparties“ aber eine Sache, die<br />

der Franzose an seiner neuen Heimat besonders schätzt, auch wenn sie<br />

derzeit natürlich ausfallen müssen. Dass man in Bremen lecker vegan<br />

essen könne, sei ein anderer. Außerdem könne man hier gut in Wohngemeinschaften<br />

wohnen, was in Frankreich nicht so verbreitet ist. Allgemein<br />

sei es laut Thomas so, dass es sich an der Weser auch mit weniger<br />

Geld gut leben ließe als im Nachbarland. Was wiederum automatisch zu<br />

mehr Freiheiten führt – der Freiheit seinen Ingenieursjob aufzugeben und<br />

Tofu zu machen beispielsweise. Auch wenn das heißt, dass man viel arbeiten<br />

und früh aufstehen muss.<br />

26<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 27


BREMERKINDER E.V.<br />

Bremerkinder e.V.<br />

28<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


BREMERKINDER E.V.<br />

Gemeinsam<br />

für die nächste<br />

Generation<br />

TEXT | KATJA ALPHEI<br />

FOTOS | BREMERKINDER E.V., GUTSKINDER E.V., KATJA ALPHEI<br />

Alles begann vor gut 10 Jahren in einem gemeinsamen<br />

Urlaub der drei alten Schulfreunde.<br />

Nach dem Abschluss über die ganze Republik<br />

verteilt, haben sich die Bremer Robert Meyer-<br />

Heye, Oliver Würdemann und Lüder Kathmann<br />

dennoch nicht aus den Augen verloren. Was sie<br />

alle miteinander verbindet, ist eine glückliche,<br />

unbeschwerte und behütete Kindheit in Bremen.<br />

Während sie gemeinsam in guten alten Erinnerungen<br />

schwelgen, wird ihnen klar, dass sie<br />

gern etwas zurückgeben möchten, dass sie gern<br />

junge Menschen unterstützen möchten, die es<br />

nicht so gut haben. Von der Idee begeistert, war<br />

schnell ein weiterer guter Freund und Wegegefährte<br />

mit im Boot: Henning Struck.<br />

In Bremen fest verankert<br />

Ihre Bremer Wurzeln haben die Freunde nicht<br />

losgelassen. Daher war auch der Wunsch groß,<br />

insbesondere für diejenigen Kinder und Jugendlichen<br />

etwas aufzubauen, die hier in ihrer Heimatstadt<br />

leben. Auch wenn schnell klar war,<br />

dass sich ein Verein doch nicht "mal eben so"<br />

gründen lässt, hielten sie zielstrebig an ihrem<br />

Plan fest. Seit 2010 dürfen sich die Vier nun Bremerkinder<br />

e.V. nennen. Mittlerweile leben sie<br />

alle wieder in ihrer Heimat und haben hier mit<br />

ihren eigenen Familien ein neues altes Zuhause<br />

gefunden.<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 29


BREMERKINDER E.V.<br />

Die Vereinsgründer Robert Meyer-Heye, Henning Struck, Lüder Kathmann und Oliver Würdeman tragen gemeinsam mit freiwilligen Unterstützern<br />

zur Chancengleichheit für Bremer Kinder und Jugendliche bei<br />

Brücke zur Chancengleichheit<br />

Zahlreiche gemeinnützige Einrichtungen möchten<br />

Kindern und Jugendlichen in Bremen und<br />

umzu gern Sport- und Freizeitangebote, Angebote<br />

zur kulturellen Bildung oder individuelle<br />

Förderungen ermöglichen. Leider scheitern entsprechende<br />

Projekte oft an den finanziellen Mitteln,<br />

die zur Realisierung erforderlich wären.<br />

Mithilfe von Mitgliedsbeiträgen und der Sammlung<br />

von Spendengeldern hat sich der Bremerkinder<br />

e.V. zum Ziel gesetzt, bei der Umsetzung<br />

dieser geplanten Projekte finanziell zu unterstützen<br />

und somit auch zur Chancengleichheit<br />

in sozialschwächeren Stadtteilen beizutragen.<br />

Gern fördert der Verein jene Konzepte, die längerfristig<br />

angelegt, kompetenzorientiert und reproduzierbar<br />

sind, so dass möglichst viele<br />

Kinder und Jugendliche von ihnen profitieren<br />

können. So kann eine Instandhaltung von Spielgeräten<br />

ebenso bezuschusst werden wie die Anschaffung<br />

notwendiger Ausstattungsgegenstände<br />

oder ein Dozentenhonorar.<br />

Ausschüttung der Spendengelder<br />

Gegen Ende eines jeden Kalenderjahres wird<br />

das gesammelte Geld auf der Website des Vereins<br />

und in der lokalen Tageszeitung zur Ausschüttung<br />

ausgeschrieben. Um eine Förderung<br />

bewerben können sich gemeinnützige Kinderund<br />

Jugendeinrichtungen, die ein geplantes Angebot<br />

ohne zusätzliche Förderung nicht zu finanzieren<br />

in der Lage wären. Die eingegangenen<br />

Bewerbungen werden gesichtet und<br />

allen Mitgliedern des Vereins transparent und<br />

Fenster<br />

Haustüren<br />

Treppen<br />

Einbaumöbel<br />

Holz und mehr ...<br />

Durch unser gut ausgebildetes Personal<br />

und den modernen Maschinenpark können<br />

alle auszuführenden Leistungen in hoher<br />

Qualität und zudem noch kostengünstig<br />

ausgeführt werden.<br />

Überzeugen Sie sich doch in einem<br />

persönlichen Gespräch von der Vielfältigkeit<br />

und der Qualität unserer Arbeiten.<br />

Bau- & Möbeltischlerei<br />

Haferwende 42 • 28357 Bremen<br />

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30<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


BREMERKINDER E.V.<br />

umfassend vorgestellt. Zuletzt wird demokratisch<br />

darüber abgestimmt, in welchem Umfang<br />

die jeweils zur Verfügung stehenden Gelder in<br />

welche Einrichtungen fließen werden. Bekanntgegeben<br />

werden die dann geförderten<br />

Projekte ebenso transparent auf der Internetseite<br />

des Bremerkinder e.V., so dass nicht nur<br />

die Vereinsmitglieder sondern auch die Spender<br />

einsehen können, welche Institutionen sie mit<br />

ihren Zuwendungen im Folgejahr unterstützen<br />

werden.<br />

Zuwendung dort, wo sie gebraucht wird<br />

Die zugewiesenen Spenden sind zweckgebunden<br />

und ausschließlich an das beworbene Projekt<br />

geknüpft. Auf diese Weise kommt das Geld<br />

genau dort an, wo es benötigt wird. Der Verein<br />

organisiert sich ohne unnötige Personal- oder<br />

Raumkosten, alle Mitglieder arbeiten ehrenamtlich,<br />

ein Büro gibt es nicht. „Wir möchten<br />

von den Spendengeldern keine Overheadkosten<br />

finanzieren. Die einzigen anfallenden Aufwendungen<br />

sind die Gebühren für die Domain der<br />

Internetseite und hier und da mal eine Briefmarke.<br />

Der Rest des Geldes landet direkt beim<br />

Kind.“<br />

Heute zählt der Bremerkinder e.V. neben den<br />

vier Gründern etwa 50 weitere Mitglieder. Der<br />

Beitrag zur Mitgliedschaft ist frei wählbar, lediglich<br />

ein Minimum von 1 Euro pro Monat ist<br />

Voraussetzung für ein eigenes Stimmrecht. Je<br />

höher der Beitrag eines jeden, desto höher ist<br />

natürlich am Ende die Summe, die zur jährlichen<br />

Ausschüttung und somit zur Förderung<br />

von kulturellen, Freizeit- oder Bildungsprojekten<br />

zur Verfügung steht.<br />

Seit der Gründung vor 10 Jahren konnte der<br />

Verein bereits über 40.000 Euro an Fördermitteln<br />

ausschütten. Bisher sind alle Spendengelder<br />

mit sichtbaren Ergebnissen auf fruchtbaren<br />

Boden gefallen. Auch wenn die finanziellen Hilfen<br />

häufiger in anderen Stadtteilen angefragt<br />

sind, konnten ebenfalls in Schwachhausen bereits<br />

Projekte durch Spenden des Bremerkinder<br />

e.V. realisiert werden.<br />

Der Bauspielplatz für Alten Eichen e.V.<br />

Unterstützt durch Pädagogen können Kinder<br />

und Jugendliche auf dem Gelände der Zentrale<br />

von Alten Eichen e.V. Bretterbuden, Tische,<br />

Bänke, Türme und Vieles mehr bauen. Der<br />

Phantasie sind nur motorische Grenzen gesetzt.<br />

Gruppendynamik, das Verfolgen eines gemeinsamen<br />

Ziels und der Umgang mit Werkzeugen<br />

werden spielerisch gefördert. Der dazugehörige<br />

Kindergarten profitiert von dem Projekt, da die<br />

gebauten Buden und Möbel auch von den Kindern<br />

dort bespielt werden können. Ebenso ist<br />

das Projekt reproduzierbar, da die Bauwerke<br />

mit dem Material mehrfach hergestellt und variabel<br />

verändert werden können.<br />

Das Projekt KochKinder des<br />

Gutskinder e.V. vermittelt jungen<br />

Menschen mit Essstörungen<br />

Spaß an gesunder Ernährung<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 31


BREMERKINDER E.V.<br />

Der Alten Eichen e.V. freut sich bei der Spendenübergabe durch den Vereinsvorstand über die Realisierung ihres Bauspielplatzes<br />

Für dieses Projekt wurden 2.500 Euro vom Bremerkinder e.V. zur Verfügung<br />

gestellt. Davon finanziert wurden sowohl das Baumaterial also auch<br />

die entsprechenden Werkzeuge.<br />

Die KochKinder des Gutskinder e.V.<br />

Der Verein zur Unterstützung von Familien mit Kindern mit besonderen<br />

Anforderungen hat das Projekt „KochKinder“ ins Leben gerufen. Während<br />

dieser Kochkurse zur Gesundheitsförderung von Kindern mit Essstörungen<br />

werden gemeinsam Rezepte gesucht, die Zutaten auf dem<br />

Markt und im Supermarkt besorgt und die Speisen im Anschluss miteinander<br />

zubereitet und gegessen. Im Rahmen des Projektzeitraums finden<br />

sechs Termine mit je zehn Kindern statt.<br />

Die Vereinsmitglieder haben gemeinsam beschlossen, die KochKinder mit<br />

einer Summe von 1.700 Euro zu unterstützen. Von dem Geld wurden<br />

die Zutaten und Honorare bezahlt.<br />

Spendentipp<br />

„Die größte Einnahmequelle des Vereins ist derzeit leider stillgelegt“, erklärt<br />

Oliver Würdemann. In den vergangenen Jahren haben viele die<br />

Chance einer privaten Feier oder eines Betriebsevents genutzt, um den<br />

Gästen die Gelegenheit zu bieten, Geld in einen Spendentopf zu geben anstatt<br />

Geschenke zu überreichen. Aufgeben kommt für die vier Schulfreunde<br />

aber nicht in Frage. Gemeinsam heißen sie jederzeit neue<br />

Mitglieder in ihrem Verein herzlich willkommen. Darüberhinaus bedarf es<br />

aber keiner Mitgliedschaft, um den Bremerkinder e.V. zu unterstützen.<br />

Die Gründer freuen sich über jede Zuwendung auf das unten angegebene<br />

Spendenkonto, damit auch weiterhin viele spannende Projekte im Bereich<br />

Kinder- und Jugendarbeit ermöglicht werden können.<br />

Spendenkonto des Bremerkinder e.V.<br />

NORD/LB<br />

IBAN: DE59 2905 0000 1052 2930 02<br />

BIC: BRLADE22XXX<br />

PayPal: info@bremerkinder.de<br />

www.bremerkinder.de<br />

32<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 33


34<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


„Eigentlich bin<br />

ich Handwerker“<br />

TEXT | CHRISTIAN KLARMANN FOTOS | JENS LEHMKÜHLER<br />

„Eigentlich bin ich Handwerker“ sagt Jens Lehmkühler im Interview<br />

und meint damit nicht nur, dass er als Jugendlicher<br />

mal eine Ausbildung zum Tischler absolviert hat, sondern auch<br />

die Einstellung zu seinem heutigen Beruf: der Fotografie.<br />

Schnelligkeit, Verlässlichkeit, soziale Kompetenzen<br />

und ein präzises Auge fürs Detail sind einige<br />

Facetten, die neben dem reinen Fotografieren,<br />

zum Job von Jens Lehmkühler gehören<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 35


FOTOGRAF JENS LEHMKÜHLER<br />

Einer der aufregendsten und schönsten Jobs von Jens Lehmkühler war es, den Umbau des Weserstadion 2008 offiziell als Fotograf zu begleiten<br />

Nicht für sich, für andere<br />

Zwar gebe es „vermutlich kaum ein Handwerk,<br />

das so nah an der Kunst ist, wie die Fotografie“,<br />

aber letztlich gehe es ihm bei seinen Bildern<br />

nicht darum, sich selbst in Szene zu setzen, also<br />

nicht um einen wie auch immer gearteten künstlerischen<br />

Ausdruck. Wichtiger für seinen Job sei,<br />

dass der Auftraggeber oder die Auftraggeberin<br />

am Ende zu ihm sagt: „Herr Lehmkühler, genau<br />

so haben wir uns das vorgestellt“. Das berichtet<br />

der Sechsundvierzigjährige, verhehlt dabei aber<br />

auch nicht, dass ihm sein Job mehr Spaß bringt,<br />

wenn ihm auf dem Weg zu diesem „genau so“<br />

viel Freiheit zugebilligt wird, sich selbst und seinen<br />

eigenen Stil in die Arbeit einzubringen.<br />

Stagnation ist langweilig<br />

Freiheit – das ist eh ein Wort, das im Gespräch<br />

mit Jens Lehmkühler viel Platz einnimmt. „Freiheit<br />

ist das Wichtigste“, sagt er sogar und meint<br />

damit nicht nur die während des Arbeitsprozesses<br />

selbst. Auch die Flexibilität als Selbstständiger<br />

ist etwas, das er nicht missen möchte.<br />

„Ich bin ein Typ, der immer in Bewegung ist“,<br />

sagt er von sich selbst. „Stagnation ist langweilig.“<br />

Um dieser Langeweile zu entkommen, hat<br />

er sich neben den klassischen Handwerkzeugen<br />

seines Berufes nach und nach weitere Techniken<br />

angeeignet. Die Bedienung einer Kameradrohne<br />

gehört dazu, aber besonders begeistert ist<br />

der aus Schierbrok im Bremer Umland stammende<br />

Jens Lehmkühler von seiner erst vor wenigen<br />

Jahren aufgeflammten Leidenschaft für<br />

das bewegte Bild. „Da kann man auf mehr Ebenen<br />

gestalten“ erklärt er, „Filmsequenzen,<br />

Schnitt, Ton und Musik.“ Freiheit eben, das<br />

weiß er zu schätzen. Und nach gut vierzig kurzen<br />

Clips und Imagefilmen für verschiedenste<br />

Kunden, von der GraftTherme bis zur AOK,<br />

dürfte auch das Handwerk kein Problem mehr<br />

darstellen.<br />

Werbung statt Walz<br />

Freiheit und Handwerk – kein Wunder, dass<br />

Jens Lehmkühler nach der Ausbildung eigentlich<br />

vorhatte, als Tischler auf die Walz zu ziehen.<br />

Dieser Plan hielt allerdings nicht lange vor,<br />

stattdessen ging es hinter die Schulbank der<br />

Fachoberschule für Gestaltung Huchting. Dem<br />

Fachabi im Produktdesign dort folgte ein Stu-<br />

36<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


FOTOGRAF JENS LEHMKÜHLER<br />

Zu Jens Lehmkühlers Selbstverständnis als Fotograf gehört es, dass er sich<br />

als Part eines Teams und seine Bilder als Beitrag zu einem größeren Projekt<br />

betrachtet<br />

dium des Grafikdesigns an der Hochschule für Künste in Bremen. Schwerpunkt:<br />

Fotografie. Natürlich. Nach der HfK fing er fest bei der Bremer<br />

Werbeagentur an, für die er auch im Studium schon gearbeitet hatte. Nach<br />

insgesamt zehn Jahren dort sei das Wasser der Selbstständigkeit, in das er<br />

dann im Jahr 2006 gesprungen ist, eher vorgewärmt als kalt gewesen.<br />

Schließlich kannte man ihn in der Bremer Agenturszene bereits.<br />

Offizieller Umbau-Fotograf<br />

Einen der aufregendsten und schönsten Jobs seiner Selbstständigkeit, hatte<br />

Jens Lehmkühler eher persönlichen Kontakten und einem Quäntchen<br />

Glück zu verdanken als knallharter Kaltakquise. Zu Beginn des Weserstadion-Umbaus<br />

2008 erhielt der Fotograf einen aufgeregten Anruf eines<br />

Freundes, der am Bau beteiligt war. „Jens, komm mal her, die bringen<br />

jetzt die großen Träger hoch“, rief der ins Handy. Jens Lehmkühler zögerte<br />

natürlich nicht lange, packte sein Equipment ein und knipste vor<br />

der Kulisse eines malerischen Sonnenuntergangs einfach drauflos. Später<br />

wurde dann sogar zum offiziellen Fotografen des Umbaus ernannt, was<br />

ihm die Möglichkeit gab, sich mit seiner Kamera frei zu bewegen. Dabei<br />

sind Bilder von den Kränen und sogar von den Flutlichtmasten aus entstanden,<br />

die ihrem Erschaffer auch zehn Jahre später immer noch Freude<br />

bereiten.<br />

Drachen, Rutschen, Bürgermeister<br />

In seinem Beruf gibt es immer wieder solche besonderen Augenblicke.<br />

Ob liegend im Bug eines Drachenbootes, während die Sonne im Fluss ver-<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 37


FOTOGRAF JENS LEHMKÜHLER<br />

sinkt und es leicht zu regnen beginnt. Oder<br />

rückwärts mit der Unterwasserkamera in der<br />

Hand eine Wasserrutsche hinterrutschend. Er<br />

schätzt diese Action-Momente – ebenso wie die<br />

ruhigen. So berichtet er von einem Interview<br />

mit Andreas Bovenschulte in einer Bücherei,<br />

das er fotografisch begleitet und in guter Erinnerung<br />

hat. „Das Licht war schön, alle haben<br />

sich gut verstanden und die Fotos sind was geworden“,<br />

resümiert er. Was will man mehr?<br />

Der Profi bleibt hängen<br />

Dass sein Job in einer Zeit, in der beinahe alle<br />

Menschen ständig Fotos mit ihren Handys<br />

schießen und auf Instagram und Co. veröffentlichen,<br />

an Wertschätzung verliert, glaubt er<br />

nicht. Im Gegenteil: Wenn die Menschen einer<br />

solch steten Bilderflut ausgesetzt seien, sei es oft<br />

das Foto vom Profi, das unbewusst anspricht<br />

und im Gedächtnis hängen bleibt. Abgesehen<br />

davon, gehörten zum Job des Fotografen viele<br />

Facetten, die über das reine Fotografieren hinausgehen.<br />

Schnelligkeit, Verlässlichkeit, soziale<br />

Kompetenzen und ein präzises Auge fürs Detail,<br />

um vor dem Shooting noch fix die verrutschte<br />

Krawatte auf dem Porträtfoto des Vorstands korrigieren<br />

zu können.<br />

Anwendungsfotografie<br />

Zu Jens Lehmkühlers Selbstverständnis als Fotograf<br />

gehört es, dass er sich als Part eines<br />

Teams und seine Bilder als Beitrag zu einem größeren<br />

Projekt betrachtet. „Ich mache nur selten<br />

Bilder zum an die Wand hängen“, sagt er. Die<br />

meisten seiner Fotos würden angewendet – in<br />

Zeitschriften, auf Webseiten oder in Broschüren<br />

– und müssten daher den Regeln des Mediums<br />

gehorchen, in das sie eingebettet seien. Wie ein<br />

Tisch, der noch so schön gearbeitet sein kann,<br />

aber nicht zu gebrauchen ist, wenn er nicht in<br />

die Nische in der Küche passt, für die er bestellt<br />

worden ist. Aber dafür gibt es schließlich gute<br />

TischlerInnen. Und gute FotografInnen, die sich<br />

dem Handwerk verbunden fühlen.<br />

„Ich mache nur selten Bilder zum an die Wand hängen“, sagt Jens Lehmkühler. Die meisten seiner Fotos<br />

werden angewendet – in Zeitschriften, auf Webseiten oder in Broschüren – und müssten daher den Regeln<br />

des Mediums gehorchen, in das sie eingebettet sind.<br />

38<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 39


KUNSTWERKSTATT BUCHENSTRASSE<br />

In ihrem Atelier „KunstWerkstatt“ mit<br />

besten künstlerischen Gegebenheiten<br />

fühlen sich die beiden Künstlerinnen<br />

Ursula Häckell und Ingrid Kemnade sehr<br />

wohl und lassen ihrer Kreativität freien<br />

Lauf<br />

40<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


KUNSTWERKSTATT BUCHENSTRASSE<br />

»<br />

Es ist eben<br />

nicht alles<br />

grau!<br />

Ursula Häckell und Ingrid Kemnade<br />

von der KunstWerkstatt Buchenstraße<br />

TEXT & FOTOS | FRIEDERIKE HOLTMANN<br />

Heute fahre ich mit dem Fahrrad zur KunstWerkstatt in<br />

die Buchenstraße 8a in Schwachhausen, um mit zwei<br />

Künstlerinnen der Kunstgruppe KaF – Kunst aus Findorff<br />

zu sprechen. Ursula Häckell und Ingrid Kemnade<br />

haben hier ihr Traum-Atelier in einem Hinterhof gefunden.<br />

An diesem schönen Ort kann man sich sehr wohlfühlen,<br />

gerade wenn im Frühjahr im Innenhof alles<br />

wunderbar blüht.<br />

Das Atelier lässt keine Wünsche offen, es gibt Teppichboden,<br />

tiefe Fenster mit ganz viel Licht, das Ganze war<br />

ursprünglich eine Autowerkstatt und wurde dann von<br />

Architekten als Büro genutzt. „Ursula Häckell entdeckte<br />

die Zeitungsanzeige über diese frei gewordenen Räume,<br />

sie sprach mich an, da sie wusste, dass ich auch einen<br />

Atelierplatz suchte. Fantastische 130 qm! Wir fanden<br />

schnell zwei weitere Malerinnen – so dass wir die<br />

Raummiete finanzieren konnten“, erzählt die Künstlerin<br />

Ingrid Kemnade. Seit 2010 wird dieser Teil des Gebäudes<br />

von vier Künstlerinnen genutzt. Jede hat ihre große<br />

Arbeitsecke und in der Mitte steht ein einladender<br />

Tisch. Das Atelier ist geräumig, aber auch gemütlich<br />

und natürlich voller Bilder und Materialien.<br />

Coronagerecht treffe ich mich in den großen Räumen<br />

mit den Künstlerinnen nacheinander, mit vorgeschriebener<br />

Lüftungspause. Zunächst spricht Ingrid Kemnade<br />

mit mir über ihre Kunst und ihren ganz besonderen<br />

Weg zur Malerei. „Ich bin erst recht spät, über eine<br />

Krankheit, zur Malerei gekommen. Während der Reha<br />

habe ich an einem Malkurs teilgenommen und war begeistert.<br />

In Bremen fand ich 1997 eine Malgruppe, hier<br />

konnte ich mich unter Anleitung fortbilden. 2000 begann<br />

ich, neben meinem Beruf, mein sechsjähriges Weiterbildungsstudium<br />

an der HFK Bremen und lernte viele<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 41


KUNSTWERKSTATT BUCHENSTRASSE<br />

Ganz klar: „Es ist eben nicht alles<br />

grau“ – sondern auch bunt<br />

Ursula Häckell malt gelegentlich auch figürlich und experimentiert dabei mit verschiedenen Techniken<br />

Varianten und Techniken der Malerei, Objektund<br />

Zeichenkunst kennen“, beschreibt die<br />

Künstlerin ihren Werdegang. Die quirlige und<br />

unternehmungslustige Pensionärin hat bis 2006<br />

erfolgreich und engagiert im Bildungsbereich gearbeitet.<br />

Ihr bevorzugtes Malmittel ist Acryl, das sie auch<br />

mit weiteren Substanzen vermischt, z. B. mit<br />

Kohle, Blei-, Bunt- Öl- und Wachsstiften. Von<br />

ihren Reisen bringt sie Naturmaterialien mit, die<br />

sie ebenfalls in Bilder einarbeitet.<br />

„Ich arbeite zu Themen und Projekten, die mich<br />

aktuell berühren. Das ist meine Inspiration, woraus<br />

sich das Bild Schicht auf Schicht entwickelt.<br />

Mein Ziel ist, Unsichtbares sichtbar machen:<br />

Manchmal kann man es erahnen, und geht es<br />

mir darum, den Betrachtenden dazu zu bringen,<br />

genauer hinzuschauen, tiefer in das Kunstwerk<br />

einzutauchen“, erklärt Frau Kemnade ihr Anliegen<br />

in der Malerei. Aus dem Zusammenwirken<br />

und Aufeinandertreffen von Farben und Linien<br />

und Formen entstehen spannende Bilder, die<br />

viel zu erzählen haben. Die Künstlerin experimentiert<br />

auch mit Materialen - wie Zeitungsauschnitte,<br />

eigene Fotos, Erde, Kaffee u. ä. auf<br />

Leinwänden, Holzplatten, verschiedenste Papiere.<br />

Ihre jüngste Arbeit zum Thema Corona Pandemie<br />

erzählt in der Bilderreihe „Remember: Balance<br />

halten in Corona Zeiten“ die Stationen<br />

des Virus.<br />

Ihre Familiengeschichte verarbeitet sie u.a. materiell,<br />

indem sie die Stoffe aus dem Erbe ihrer<br />

Mutter verarbeitet, wie ein Taschentuch, eine<br />

Schürze, Stücke von Tisch- und Bettdecken. „Es<br />

ist wunderbar, Vergangenes und Aktuelles malerisch<br />

zu verarbeiten – denn in der Malerei ist<br />

alles erlaubt“, erläutert Ingrid Kemnade ihren<br />

künstlerischen Prozess. Da nun leider die letzten<br />

geplanten Ausstellungen alle nicht stattfanden,<br />

hofft die Künstlerin auf den Sommer und<br />

darauf, endlich wieder Bilder und Menschen<br />

vor Ort zusammenzubringen.<br />

Nachdem wir gut durchgelüftet haben, verabschiedet<br />

sich Ingrid Kemnade, und ich begrüße<br />

ihre Atelierfreundin Ursula Häckell. Sie ist noch<br />

voll berufstätig als Leiterin in einer Einrichtung<br />

für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen<br />

und besonders in dieser Zeit gefordert. Deshalb<br />

kommt sie vorwiegend nur am<br />

Wochenende zum Malen: „Ja, leider komme<br />

ich aufgrund der aktuellen Situation noch weniger<br />

zum Malen als sonst, ich hoffe das ändert<br />

sich bald wieder“, erklärt sie.<br />

Obwohl Ursula Häckell bereits als Jugendliche<br />

eine hohe Affinität zum Malen hatte, gehörte<br />

ihre künstlerische Neigung zunächst der Musik,<br />

dem Chorgesang. Aber 2008 auf Spiekeroog<br />

entdeckte sie zufällig ihr Talent wieder. Denn<br />

im damaligen Künstlerhaus wurde ein Wo-<br />

42<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 43


KUNSTWERKSTATT BUCHENSTRASSE<br />

„Let`s dance“! Das Bild gehört zu der Serie „Let`s walk, let`s<br />

talk, let`s dance“ – in Kontakt bleiben, auch in Zeiten in<br />

denen Abstand gewahrt werden muss<br />

chenend-Mal-Workshop angeboten, und es war<br />

noch ein Platz frei. Sie nahm daran teil und<br />

malte an zwei Tagen zwei Bilder in Eitempera.<br />

Dieser Technik ist sie bis heute treu geblieben.<br />

Ihre abstrakten Bilder leben in der Fläche und<br />

Farbe. Eitempera ist etwas ganz Spezielles,<br />

denn die Farbe wird selbst hergestellt aus Pigmenten,<br />

Ei, Leinöl und in Terpentin aufgelösten<br />

Dammarharz. Diese Farbe lässt sich auch nach<br />

dem Auftragen noch gut bearbeiten, was der<br />

Künstlerin, die besonders gerne im Prozess arbeitet,<br />

gut gefällt. „Ich kann eine Schicht Farbe<br />

auftragen, die obere Schicht trocknet langsam,<br />

so dass in den anderen darunterliegenden<br />

Schichten unerwartete Effekte entstehen. Diese<br />

nutze ich dann, um das Bild weiterzuentwikkeln.<br />

Manche Bilder brauchen sehr lange, bis<br />

sie fertig sind. Durchgetrocknet ist Eitempera<br />

nach etwa 12 Wochen – ich habe also Zeit. Dadurch<br />

verwirkliche ich mein Anliegen, Licht<br />

und Schatten und Durchblicke zu malen“, beschreibt<br />

Ursula Häckell ihre Kunst.<br />

Ihre Bilder sind lebendige Farbspiele, die oft an<br />

Landschaften erinnern. Gegenständlicher und<br />

figürlicher wird es, wenn sie mit anderen Techniken<br />

arbeitet – wie Druck, Acryl oder Wachs<br />

auf Leinwand. „Es macht mir großen Spaß,<br />

mich in neue Techniken einzuarbeiten und<br />

damit zu experimentieren. Besonders auch<br />

Drucktechniken und falsche Aquatinta in kleinen<br />

Formaten. Hierbei entstehen auch gegenständliche<br />

Bilder mit Figuren. Hierfür hätte ich<br />

gerne mehr Zeit, die ich dann nach dem Ende<br />

Berufstätigkeit finden werde. Darauf freue ich<br />

mich“, erklärt die Künstlerin. Seit ihrer Begegnung<br />

mit Eitempera auf Spiekeroog und dem<br />

Entschluss mehr zu malen, belegte sie regelmäßig<br />

weitere Kurse und nahm an verschiedenen<br />

Ausstellungen, auch überregional, teil.<br />

Alles in allem zwei spannende Künstlerinnen<br />

mit viel Energie und Lebensmut, was sich<br />

durchaus in den Bildern wiederfindet. Hoffentlich<br />

gibt es bald wieder die Möglichkeit, ihre<br />

Bilder in Ausstellungen zu sehen. Die Kunst-<br />

Werkstatt Buchenstraße 8a bietet Interessenten,<br />

Anfängern wie Fortgeschrittenen, zu spannenden<br />

Themen Fortbildungskurse, mit professionellen<br />

KünstlerInnen, an.<br />

www.ursula-häckell.de<br />

www.ingridkemnade.de<br />

www.Kaf-bremen.de<br />

44<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 45


THEATER BREMEN<br />

Istanbul<br />

von Selen Kara, Torsten Kindermann und<br />

Akın Emanuel Şipal<br />

Sie haben Bremen schon längere Zeit nicht mehr verlassen? Fernweh oder<br />

Sehnsucht nach Neuem? Dann kommen Sie doch zu „Istanbul“ in den<br />

Theatergarten – für zwei wunderbare Theaterstunden und ganz ohne aufwändige<br />

Anreise. Der Sezen Aksu-Liederabend von Selen Kara, Torsten<br />

Kindermann und Akın Emanuel Şipal geht in die sechste Spielzeit und<br />

nach draußen. Nach 89 ausverkauften Vorstellungen spielt das Theater<br />

Bremen jetzt live als Open Air im Theatergarten in den Wallanlagen.<br />

Ausgehend von eigenen Familienerfahrungen und Fragen, die sie sich zum<br />

Thema Heimat und Ankommen stellen, haben sich Regisseurin Selen Kara<br />

und Musiker Torsten Kindermann für eine Drehung der Perspektive, für<br />

eine Utopie der Gastarbeitergeschichte, entschieden.<br />

Stellen wir uns vor: Das Wirtschaftswunder fand nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

in der Türkei statt und deutsche Gastarbeiter halfen, die Türkei wiederaufzubauen.<br />

Statt Bremen war Istanbul die Stadt, die die<br />

Neuankömmlinge willkommen hieß. Mit einem deutschsprachigen Ensemble<br />

und einer deutsch-türkischen Band setzt sich das Team diesem<br />

Gedankenspiel aus. Autor Akın Emanuel Şipal hat Texte verfasst, die die<br />

Lieder von Sezen Aksu und die Ideen von Torsten Kindermann und Selen<br />

Kara zu einer tragikomischen Geschichte verweben. Auf Deutsch wird<br />

von der Lebenssituation der AuswandererInnen erzählt und auf Türkisch<br />

die Sehnsucht nach Glück und Heimat besungen. Im Zentrum stehen die<br />

Lieder von Aksu, der Königin des türkischen Pop, die drei Generationen<br />

der türkischen Gesellschaft weltweit begleiten.<br />

Premiere: Freitag, 28. <strong>Mai</strong> <strong>2021</strong>, 19 Uhr<br />

Im Theatergarten in den Wallanlagen<br />

Weitere Spieltermine und aktuelle Informationen zum Vorstellungsbetrieb<br />

in Zeiten des Corona-Virus finden Sie unter www.theaterbremen.de<br />

46<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


Haarige Geschichten.<br />

Bilder vom Menschen Teil 2<br />

22. <strong>Mai</strong> bis 19. September<br />

Mit einer Auswahl von knapp 60 Fotos möchte die<br />

Kunsthalle Bremen den vielfältigen Gedanken, Erfahrungen<br />

und Konzepten zu Haaren eine Stimme<br />

geben. Gleichzeitig möchte das Museum mit den<br />

Fotos und den dazugehörigen Geschichten (auch<br />

in der Kunst) vorherrschende Schönheitsideale und<br />

Gendernormen diskutieren und hinterfragen. Die<br />

Ausstellung „Haarige Geschichten“ wird vom 22.<br />

<strong>Mai</strong> bis 19. September <strong>2021</strong> in der Dauerausstellung<br />

im Skulpturen-Saal „Bilder vom Menschen“<br />

präsentiert, um das Bild vom Menschen um das<br />

kleine, aber feine Detail Haare zu erweitern.<br />

Gemessen an gängigen Schönheitsidealen hat jeder<br />

Mensch irgendwo am Körper zu viele oder zu wenige<br />

Haare. So wundert es nicht, dass Umfragen zufolge<br />

immer mehr Menschen ihren Körperhaaren<br />

den Kampf ansagen und sich rasieren, epilieren,<br />

zupfen, wachsen und sugarn. Auch in der Kunst<br />

findet eine Auseinandersetzung mit Schönheitsvorstellungen<br />

statt. Allerdings oder gerade deshalb<br />

werden Körperhaare an gewissen Stellen nur selten<br />

dargestellt. Die Kunstwerke aus der Sammlung<br />

der Kunsthalle Bremen sind da keine Ausnahme.<br />

In der Ausstellung „Die Picasso-Connection“ sind<br />

sie allerdings doch zu finden: jene Bilder von Körperhaaren,<br />

die heutzutage vielfach mit Gefühlen<br />

von Scham, Unwohlsein oder Peinlichkeit besetzt<br />

sind. Diese Darstellungen hat die Kunsthalle zum<br />

Anlass für einen Call for Photos zum Thema „Haarige<br />

Geschichten“ genommen. Auf den Aufruf hin,<br />

Fotos von Körperbehaarungen in all ihren Facetten<br />

und damit verbundene Erinnerungen, Gedanken<br />

oder Erfahrungen einzureichen, sind mehr als<br />

1.000 Fotos eingegangen. Die Fotos machen in<br />

ihrer überwältigenden Anzahl nicht nur die Relevanz<br />

des Themas für unterschiedliche Generationen,<br />

Geschlechter und Identität deutlich. Sie<br />

zeigen zugleich auch die Vielfalt des Themas: Die<br />

Geschichten umfassen humorvolle, nachdenklich<br />

stimmende und traurige Erfahrungen mit vorhandenen<br />

oder fehlenden Haaren auf dem Bauch,<br />

unter den Achseln, an den Beinen, im Gesicht oder<br />

auf dem Kopf.<br />

Trauer in Pink, 2020,<br />

Foto: Clara Kaltenbacher<br />

(FAUL&HÄSSLICH.)<br />

Marc, 2018,<br />

Foto: Melanka Helms<br />

Blonde Füße, Fotoserie <strong>2021</strong>,<br />

Foto: Ninya Lehrheuer<br />

www.kunsthalle-bremen.de<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 47


Osteoporose<br />

Weit verbreitet - oft unentdeckt<br />

„Osteoporose ist eine chronische Erkrankung der<br />

Knochen, bei der das Verhältnis von Knochenaufbau<br />

und -abbau gestört ist, wodurch die Knochenmasse<br />

abnimmt. Dies geht einher mit einer Verschlechterung<br />

des Knochengewebes und krankhaft erhöhter<br />

Knochenbrüchigkeit.“ (Dachverband für Osteoporose,<br />

DVO)<br />

Gut sechs Millionen Menschen sind in Deutschland von<br />

Osteoporose betroffen. Ca. jede dritte Frau und jeder<br />

fünfte Mann über 50 Jahren erleiden einen Knochenbruch<br />

ohne adäquates Trauma. Abhängig von der Ursache<br />

der Erkrankung werden zwei Typen der<br />

Osteoporose unterschieden:<br />

» Bei der primären Osteoporose gibt es keine krankhafte<br />

Ursache für die Erkrankung. Sie tritt unter<br />

anderem als postmenopausale Osteoporose bei<br />

vielen Frauen nach den Wechseljahren oder als<br />

Altersosteoporose bei älteren Menschen ab<br />

70 Jahren auf.<br />

» Die sekudäre Osteoporose bezeichnet den vermehrten<br />

Knochenabbau als Folge oder Begleiterscheinung<br />

einer anderen Erkrankung oder deren<br />

Behandlung. Zum Beispiel kann eine schwere<br />

chronische Nierenschwäche oder die Therapie mit<br />

Glukokortikoiden bei rheumatisch-entzündlichen<br />

Erkrankungen oder eine antihormonelle Therapie<br />

zum Knochenschwund führen.<br />

Wie kann eine Osteoporose diagnostiziert werden?<br />

In den Frühphasen der Erkrankung ist die Diagnose<br />

einer Osteoporose aufgrund fehlender klarer Symptome<br />

häufig schwierig. Es gibt jedoch eine Reihe<br />

möglicher Anzeichen: Rückenschmerzen, Knochenbrüche<br />

ohne erkennbaren Anlass und eine Verringerung<br />

der Körpergröße. Das Aktionsbündnis Osteoporose<br />

„KNOCHEN.STARK.MACHER“ möchte für eine<br />

rechtzeitige Diagnostik und Therapie sensibilisieren.<br />

Hierzu wurde eine Anzeigenkampagne in den letzten<br />

Monaten geschaltet.<br />

Meist ist nach Abklärung durch den Hausarzt, Internisten<br />

oder Orthopäden eine Knochendichtemessung<br />

eine Möglichkeit, eine Osteoporose frühzeitig zu erkennen.<br />

Als Standarddiagnostik gilt die DXA-Messung<br />

(Dual Energy X- ray Absorptiometry), eine spezielle<br />

Röntgentechnik, die meist an der Lendenwirbelsäule<br />

und am Oberschenkelknochen eingesetzt wird. Sie ist<br />

schmerzfrei und geht mit einer nur minimalen Strahlenbelastung<br />

einher. In den meisten Fällen werden die<br />

Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.<br />

Rund 35 Prozent der Patienten im Alter von über 90<br />

Jahren müssen nach einer Hüftfraktur in Langzeitpflege.<br />

Damit es hierzu nicht kommt, ist eine möglichst<br />

frühzeitige Erkennung und Behandlung auch<br />

schon der Vorstufe der Osteoporose - der Osteopenie<br />

- für uns alle notwendig und sinnvoll.<br />

Was kann ich tun?<br />

Zu den beeinflussbaren Risikofaktoren von Osteoporose<br />

werden Bewegungsmangel, Rauchen, übermäßiger<br />

Alkoholkonsum, Untergewicht und die Einnahme<br />

bestimmter Medikamente gezählt. Nicht beeinflussbare<br />

Risikofaktoren der Osteoporose sind das Alter,<br />

familiäre genetische Belastung, hormonelle Veränderungen<br />

(auch durch Therapien), Schwangerschaft und<br />

Stillzeit sowie bestimmte Grund- und Begleiterkrankungen.<br />

(Quelle: Aktionsbündnis Osteoporose)<br />

48<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


NUKLEARMEDIZIN BREMEN<br />

Allgemeinmaßnahmen: Diese dienen zum einen der<br />

Vorbeugung einer Osteoporose oder einer Osteopenie,<br />

sind aber auch bei eingetretener Erkrankung eine unerlässliche<br />

Begleittherapie.<br />

Körperliches Training: Unsere höchste Knochenqualität<br />

und -masse erreichen wir im frühen Erwachsenenalter.<br />

Daher sollte bereits in der Kindheit und bei<br />

Jugendlichen auf ein gut aufgebautes Knochengewebe<br />

geachtet werden. Dieses muss durch regelmäßiges<br />

lebenslanges Training erhalten werden. Es ist<br />

jedoch möglich, in jedem Alter mit einem Training zu<br />

beginnen. Ein regelmäßiges und an den Gesundheitszustand<br />

angepasstes Training sollte erfolgen.<br />

(z.B. zwei Mal wöchentlich 30 bis 60 Minuten). Ein<br />

solches Training verbessert nicht nur die Knochenqualität<br />

und -masse, sondern verhindert auch Stürze<br />

und verbessert die allgemeine Leistungsfähigkeit.<br />

Entsprechende Übungen können z.B. über die Internetseite<br />

des Aktionsbündnisses gegen Osteoporose<br />

abgerufen werden oder Sie schließen sich einer entsprechenden<br />

Sportgruppe an. Auch das Netzwerk<br />

Osteoporose bietet weitere Informationen.<br />

Knochenstarke Ernährung mit ausreichend Calcium<br />

und Vitamin D3<br />

Dr. Alexandra Haase (Nuklearmedizin, Expertin für spezielle Osteoporoseversorgung DVO)<br />

und Dr. Anna Gertrud Michael (Nuklearmedizinerin, Internistin und Osteologin DVO)<br />

Für ein kräftiges Knochenskelett ist Calcium neben<br />

anderen Mineralien entscheidend. Calcium festigt<br />

das aus elastischem Kollagen aufgebaute Grundgerüst<br />

des Knochens. Da Calcium auch als Botenstoff<br />

wichtig ist, hält der Körper den Calciumspiegel im<br />

Blut möglichst konstant. Wird nicht genug Calcium<br />

über die Nahrung aufgenommen, setzt der Körper dieses<br />

aus dem Knochen frei und baut ihn somit ab. Um<br />

dem Vorzubeugen sollten daher 800 bis 1000 mg Calcium/Tag<br />

über die Nahrung aufgenommen werden.<br />

Gute Calciumlieferanten sind z.B. Milch, Joghurt,<br />

Käse, calciumreiche Mineralwasser oder bestimmte<br />

Nüsse und Samen. Auch einige Gemüsesorten (z.B.<br />

Grünkohl, Broccoli) enthalten relevante Calciummengen.<br />

Damit das Calcium gut über den Darm aufgenommen<br />

werden kann ist zudem eine ausreichende Versorgung<br />

mit Vitamin D3 notwendig. Auch die Vitamine K sowie<br />

B12 und B9 sind für einen guten Knochenaufbau relevant.<br />

Über die Ernährung (fetter Fisch, Eier, Pilze)<br />

können wir jedoch nur ca. 20% unseres täglichen Vitamin<br />

D3-Bedarfs decken. Der größte Anteil wird durch<br />

das Sonnenlicht in der Haut aus Vorstufen gebildet.<br />

Bei älteren Menschen, bei aufgetragenem Sonnenschutzmittel,<br />

im Winter oder bei Einnahme bestimmter<br />

Medikamente ist dies jedoch nur eingeschränkt<br />

möglich. Ein insbesondere in den Sommermonaten<br />

ausreichender Aufenthalt im Hellen (z.B. täglich 20<br />

bis 30 Minuten mit unbedecktem Gesicht und Armen,<br />

kein Sonnenbrand!) und ggf. eine regelmäßige<br />

Vitamin D3-Einnahme kann einem Mangel jedoch Vorbeugen.<br />

(Quelle: Netzwerk Osteoporose)<br />

Spezielle Therapie: Wird in der Knochendichtemessung<br />

ein deutlich erhöhtes Risiko für einen Knochenbruch<br />

festgestellt oder ist es bereits zu einem solchen<br />

bei Osteoporose gekommen, können häufig neben den<br />

o.g. Allgemeinmaßnahmen spezielle knochenstärkende<br />

Medikamente ein weiteres Fortschreiten der<br />

Erkrankung und weitere Knochenbrüche verhindern.<br />

Hier erweitert sich das Spektrum der Möglichkeiten<br />

ständig.<br />

Wichtig ist daher, wenn von Ihren betreuenden Ärzten<br />

der Verdacht auf eine Osteoporose geäußert wurde,<br />

eine DEXA-Knochendichtemessung durchzuführen,<br />

wie wir sie im Zentrum für Nuklearmedizin und<br />

PET/CT für Sie anbieten. Neben unserer speziellen<br />

Fort- und Ausbildung ist das in unserer Praxis verwendete<br />

Gerät aus der neuesten Generation. Das bedeutet<br />

für Sie eine sehr schnelle, komfortable<br />

Messung mit höchster Genauigkeit und Reproduzierbarkeit.<br />

Zudem haben wir eine spezielle Software zur<br />

weiteren Beurteilung der Knochenqualität implementiert,<br />

um die Diagnostik noch weiter zu verbessern.<br />

Schwachhauser Heerstraße 54<br />

28209 Bremen<br />

Telefon: 0421 84131313<br />

<strong>Mai</strong>l: info@nuklearmedizin-bremen.de<br />

www.nuklearmedizin-bremen.de<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 49


Ölziehen<br />

WEISSE ZÄHNE UND ENTGIFTUNG<br />

FÜR DEN KÖRPER<br />

50<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


Ölziehen ist derzeit in aller Munde. Weiße Zähne<br />

und eine Entgiftung des ganzen Körpers: Ölziehen<br />

am Morgen verspricht viele gesundheitliche<br />

Vorteile - und das trotz des<br />

vergleichsweise geringen Aufwands,<br />

denn morgendliches<br />

Ölziehen kann man als Ergänzung<br />

zur täglichen<br />

Zahn- und Gesundheitspflege<br />

einfach<br />

und kostengünstig in<br />

den Alltag integrieren.<br />

Doch wie funktioniert<br />

diese uralte<br />

ayurvedischer Methode,<br />

die lange Zeit<br />

in Vergessenheit geraten<br />

war und derzeit ein<br />

Comeback erlebt?<br />

Rundum<br />

GESUND<br />

Die Gesundheits-Tipps<br />

Beim Ölziehen bewegt man eine kleine Menge Öl im Mund einige<br />

Minuten lang hin und her, um Bakterien und gesundheitsschädliche<br />

Stoffe zu binden und anschließend loszuwerden. Dem Ölziehen wird<br />

eine entgiftende und heilende Wirkung auf den Körper und insbesondere<br />

auf die Mundhöhle nachgesagt, es soll aber auch positive Auswirkungen<br />

auf verschiedene Krankheiten wie Migräne, Asthma,<br />

Darmerkrankungen und Herzprobleme haben und zudem das Immunsystem<br />

stärken.<br />

DURCHFÜHRUNG UND DAUER<br />

Am besten beginnt man mit dem Ölziehen unmittelbar nach dem Aufstehen,<br />

noch bevor man etwas gegessen oder getrunken hast, denn<br />

nüchtern befinden sich mehr Bakterien im Mund als nach dem Essen.<br />

Hierfür nimmt man etwa einen Esslöffel Öl in den Mund. Man kann<br />

dafür zum Beispiel Oliven-, Sesam- oder Kokosöl verwenden. Die Flüssigkeit<br />

im Mundraum sollte man nun stetig hin und her bewegen.<br />

Empfehlenswert ist es, das Öl durch die Zähne zu ziehen, darauf herumzukauen,<br />

es anzusaugen oder im Mund hin und her zu schleudern<br />

– Hauptsache, es bleibt immer in Bewegung. Dies sollte man 20 Minuten<br />

lang tun, denn wenn ein antibakterieller Stoff 20 Minuten lang<br />

auf Bakterien einwirken kann, ist es für ihn ein leichtes, bis in die letzten<br />

Winkel zu gelangen, um dort alle schädliche Bakterien zu erwischen<br />

und die Zahnfleischtaschen sauber zu halten.<br />

Anschließend spuckt man das benutzte Öl in ein Taschentuch und<br />

wirft es in den Müll, damit das Öl samt den Toxinen und Bakterien<br />

nicht in den Wasserkreislauf gelangt. Auf diese Weise werden auch<br />

Fettablagerungen und Verstopfungen in den Abwasserrohren vermieden.<br />

Runterschlucken sollte man das Öl auf keinen Fall, da man<br />

die gebundenen Bakterien und Giftstoffe ja loswerden werden<br />

möchte. Danach den Mund mit Wasser ausspülen und die Zähne im<br />

Anschluss wie gewohnt putzen. Insgesamt sollte man eine Ölkur vier<br />

Wochen lang durchhalten und jeden Morgen Ölziehen.<br />

WELCHE ÖLE SIND ZUM ÖLZIEHEN GEEIGNET?<br />

Für das Ölziehen raten Heilpraktiker ausschließlich kaltgepresste Bio-<br />

Öle zu verwenden. Gern genommen wird Kokosöl, da es in hoher<br />

Qualität erhältlich ist und darüber hinaus aufgrund der antibakteriellen<br />

Wirkung gut für die Mundflora und die Zahngesundheit sein soll.<br />

Kokosöl hat einen angenehmen Geschmack, ist von der Konsistenz<br />

her meist fest und verflüssigt sich erst im Mund. Weite Transportwege<br />

und eine schlechte Klimabilanz sind jedoch nachteilig.<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 51


Rundum<br />

GESUND<br />

Die Gesundheits-Tipps<br />

Sonnenblumenöl ist aufgrund seiner Konsistenz besonders gut zum<br />

Ölziehen geeignet. Es hat einen milden Geschmack, eine gute Umweltbilanz<br />

sowie einen günstigen Preis. Manchmal ist es jedoch von<br />

minderwertiger Qualität, sodass man unbedingt ein Bio-Öl wählen<br />

sollte.<br />

Olivenöl hat fast jeder zu Hause vorrätig. Es hilft besonders bei<br />

Mundgeruch und erhöhtem Cholesterinspiegel. Zum Ölziehen ist nur<br />

das relativ teure, kaltgepresste native Olivenöl geeignet.<br />

Gemäß der traditionellen ayurvedischen Lehre wird Sesamöl zum<br />

Ölziehen verwendet. Es hat einen nussigen Geschmack, ist sehr flüssig<br />

und daher zum Ziehen durch die Zähne etwas schwieriger. Es soll<br />

gegen Zahnfleischentzündungen helfen und das Immunsystem stärken.<br />

Weizenkeimöl soll zellerneuernd wirken und den Stoffwechsel ankurbeln.<br />

Es ist nicht lange haltbar und sollte im Kühlschrank aufbewahrt<br />

werden.<br />

Rapsöl beim Ölziehen zu verwenden kann bei Asthma, Husten,<br />

Bronchitis und Heiserkeit helfen. Es hat einen herben Geschmack,<br />

kann aber mit Sonnenblumenöl im Verhältnis 1:1 gemischt werden.<br />

Angebrochen ist es nicht lange haltbar, sodass man es auch im Kühlschrank<br />

aufbewahren sollte.<br />

Wer möchte kann seinem Speiseöl auch naturreine ätherische Öle in<br />

Lebensmittelqualität hinzufügen: Pfefferminze beispielsweise sorgt für<br />

einen frischen Atem und lindert Kopfschmerzen, Lavendel hingegen<br />

beruhigt die Nerven und Fenchel hat sich bei Atemwegsbeschwerden<br />

bewährt.<br />

WIRKUNGSWEISE DES ÖLZIEHENS<br />

Durch das Umherbewegen des Öls im Mund wird die Speichelproduktion<br />

angekurbelt, Bakterien und Schadstoffe werden gebunden<br />

und sollen ausgeschieden werden, sodass sich die Anzahl der kariesverursachenden<br />

Bakterien im Mund verringert. Positive Effekte des<br />

Ölziehens sollen weiße Zähne, weniger Probleme mit Karies, Zahnfleischbluten<br />

und Mundgeruch sein. Aber auch das Lymph- und das<br />

Immunsystem sollen durch das Kauen, Saugen und Ziehen des Öls<br />

angeregt werden. Daher wird eine Ölkur gegen eine Vielzahl von<br />

Krankheiten wie Atemwegsinfekte, Allergien, Arthritis, Asthma und<br />

Migräne angewandt.<br />

WORAUF MAN BEIM ÖLZIEHEN ACHTEN SOLLTE<br />

Alternative Heilmethoden werden immer beliebter, denn sie haben<br />

den Ruf, sanft und risikoarm zu sein, auch wenn eindeutige wissenchaftliche<br />

Beweise bisher fehlen. Das gilt auch für das Ölziehen. Es ist<br />

eine kostengünstige, sichere und wenig aufwendige Methode, die<br />

Zahngesundheit und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Um<br />

das Ölziehen auszuprobieren beginnt man am besten mit einem hochwertigen<br />

kaltgepressten Öl wie Olivenöl oder Kokosöl. Teure Spezialöle<br />

wie extra Mundöle benötigt man dafür nicht unbedingt.<br />

Nebenwirkungen hat man beim Ölziehen im Allgemeinen nicht zu erwarten.<br />

Bei Amalgamfüllungen sollte man jedoch vorsichtig sein, da<br />

durch das Umherbewegen des Öls giftiges Quecksilber aus den Füllungen<br />

gelöst werden könnte, was zu schweren Gesundheitsproblemen<br />

führen kann. Hierfür sollte man im Vorfeld am besten mit seinem<br />

Zahnarzt oder seiner Zahnärztin sprechen.<br />

52<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


Ölziehen ist eine alte ayurvedische Methode, um Krankheiten zu bekämpfen, und wird seit Jahrhunderten praktiziert. Auch hierzulande wird die Anwendung immer<br />

beliebter.<br />

Sebastian Köhler e.K.<br />

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<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 53


„Familie & Co“<br />

Gesunde Kinderfüße:<br />

Immer in Bewegung<br />

TEXT | ROLAND-KLINIK<br />

FOTOS | NIKOLAI WOLFF, FOTOETAGE<br />

Für Eltern ist es ein emotionaler Moment, wenn ihr Kind das erste Mal auf seinen kleinen zarten<br />

Füßen steht und vorsichtig eigene Schritte wagt. Zu diesem Zeitpunkt sind die meisten Kinderfüße<br />

rundum gesund. Einige Jahre später sieht es dagegen leider oft schon ganz anders aus:<br />

Fußfehlstellungen sind nicht nur im Erwachsenenalter, sondern auch bei Kindern und Jugendlichen<br />

verbreitet – aber zum Glück meist nicht gleich ein Fall für den Fußchirurgen.<br />

54<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


Unsere<br />

„Viele kindliche Fußfehlstellungen<br />

sind harmlos und verschwinden<br />

durch das Wachstum<br />

und die Entwicklung der<br />

entsprechenden Muskulatur bis<br />

zum Grundschulalter von<br />

selbst“, beruhigt Prof. Dr. Ralf Skripitz,<br />

Chefarzt im Zentrum für Endoprothetik,<br />

Fußchirurgie, Kinder- und<br />

Allgemeine Orthopädie der Bremer Roland-Klinik.<br />

„Fast alle Kinder kommen zum Beispiel mit einem sogenannten<br />

Knicksenkfuß zur Welt“, so Skripitz, „aber das ist kein Grund zur Sorge.<br />

Das Fettpolster im Bereich des sich erst später, mit etwa drei bis vier Jahren,<br />

entwickelnden Längsgewölbes ist bei Säuglingen und Kleinkindern<br />

stärker ausgeprägt und täuscht deshalb eine Fußfehlstellung vor.“<br />

„Familie & Co“<br />

Seiten<br />

Muskeln stärken in Eigenregie<br />

Die Muskelgruppen, die den Fuß aufrichten, sind bei Babys einfach noch<br />

nicht kräftig genug – so knickt der Fuß des Kindes bei ersten Steh- und<br />

Gehversuchen häufig ein. Mit den Jahren verschwindet das Fett nach und<br />

nach, das zunächst weiche Bindegewebe wird stärker, die Muskelkraft<br />

nimmt zu und die Drehung im Oberschenkel ab. Mit etwa zehn Jahren<br />

haben dann nur noch vier Prozent der Kinder ein abgeflachtes Fußgewölbe.<br />

„Ein Knicksenkfuß macht Kindern in der Regel keine Probleme“,<br />

ergänzt Alisa Mehrtens, Fachärztin aus dem Team um Prof. Skripitz.<br />

„Aber natürlich kommt es immer auch auf die individuelle Ausprägung an.<br />

Ist etwa die Wadenmuskulatur verkürzt, können bei Belastung Schmerzen<br />

in der Wade auftreten.“ Abhängig von den jeweiligen Beschwerden empfehlen<br />

sich zunächst Übungen unter Anleitung von Physiotherapeuten<br />

oder in Eigenregie. Besonders effektiv zur Aktivierung der Muskelfunktion<br />

ist viel Barfußlaufen. „Aber auch spielerische Fußgymnastik, wie zum Beispiel<br />

der Hackengang zur Dehnung der Wadenmuskulatur, der Zehenspitzengang<br />

oder das Greifen von Gegenständen mit den Zehen kann<br />

helfen“, so Alisa Mehrtens.<br />

Plattfuß: Selten angeboren<br />

Der Plattfuß ähnelt in seinem Erscheinungsbild häufig dem kindlichen<br />

Knicksenkfuß, ist aber eine Fehlstellung des Sprungbeines in der Knöchelgegend.<br />

Bei älteren Kindern zeigt sich der Plattfuß als Absinken des<br />

Fußlängsgewölbes mit einer Fehlstellung der Ferse. „In sehr seltenen Fällen<br />

kann ein Plattfuß angeboren sein“, erläutert Alisa Mehrtens. Bei Babys<br />

mit einem solchen angeborenen Plattfuß wird der Fuß durch eine Gipsbehandlung<br />

in eine bessere Stellung gebracht und später durch gezielte<br />

Krankengymnastik unterstützt. „Meistens entwickelt sich ein Plattfuß jedoch<br />

im Kindesalter, begünstigt durch Übergewicht, allgemeine Schlaffheit<br />

der Bänder oder durch das regelmäßige, zu frühe Tragen von zu engem<br />

Schuhwerk. Aber auch schwere Erkrankungen wie zum Beispiel Polio<br />

(Kinderlähmung) oder Spina bifida („offener Rücken“) können zur Entwicklung<br />

eines Plattfußes führen“, erklärt Mehrtens.<br />

Operative Therapiemethoden<br />

„Familie & Co“<br />

<br />

Mit Hilfe spezieller Untersuchungsmethoden werden etwa Verkürzungen<br />

von Muskelgruppen und knöcherne Fehlstellungen als Ursache der Plattfüße<br />

aufgedeckt. Manchmal kommt es auch zu einem Zusammenwachsen<br />

von Knochen oder Bindegewebe – sogenannte „Coalitio“ – von zwei<br />

Fußknochen wie etwa Fersenbein und Kahnbein. Dadurch wird die Beweglichkeit<br />

eingeschränkt und eine unflexible Fehlstellung, die mit<br />

Schmerzen einhergeht, verursacht. „Ein Plattfuß, der Beschwerden verursacht,<br />

bei dem die konservative Therapie keinen Erfolg gebracht hat,<br />

kann auch operativ behandelt werden. Hier wird minimalinvasiv in einen<br />

Kanal zwischen Sprungbein und Fersenbein ein metallischer Platzhalter<br />

eingebracht und auf ein gewisses Maß aufgedehnt, so dass sich das Fußgewölbe<br />

anhebt. Nach einer gewissen Zeit wird die Schraube dann wieder<br />

entfernt“, erklärt Mehrtens. Weitere Therapiemethoden sind zum<br />

Beispiel Sehnenverlängerungen und knöcherne Korrekturen. Eine „Coalitio“<br />

kann ebenfalls operativ gelöst werden – mit und ohne knöcherne<br />

Korrektur der Fehlstellung.<br />

„Fußfehlstellungen sind nicht nur im Erwachsenenalter, sondern auch bei Kindern und Jugendlichen verbreitet. Kinder sollten sich daher von Anfang an möglichst<br />

viel bewegen“, erklärt Alisa Mehrtens, Fachärztin aus dem Team um Prof. Skripitz. (Archivmaterial)<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 55


„Familie & Co“<br />

✺<br />

Besonders effektiv zur Aktivierung der Muskelfunktion ist viel Barfußlaufen. Aber auch spielerische Fußgymnastik, wie zum Beispiel der Hackengang zur Dehnung<br />

der Wadenmuskulatur, der Zehenspitzengang oder das Greifen von Gegenständen mit den Zehen kann helfen.<br />

Konservative Behandlung<br />

„Bei älteren Kindern mit sogenannten flexiblen Plattfüßen setzt man aber<br />

zunächst auf eine konservative Therapie. Mit intensiv und regelmäßig<br />

durchgeführten gezielten Trainingseinheiten können Fehlstellungen behandelt<br />

werden. Die Kinder werden dabei zunächst von Physiotherapeuten<br />

angeleitet und sollten die Übungen dann über einen längeren<br />

Zeitraum alleine weitermachen“, rät Prof. Dr. Skripitz.<br />

Eltern die Füße ihres Nachwuchses regelmäßig nachmessen. Generell<br />

lässt sich festhalten: Weiche, bequeme Schuhe mit flexibler, rutschhemmender<br />

Sohle aus einem atmungsaktiven Material sind für Kinder perfekt<br />

geeignet. Einlegesohlen dagegen braucht ein gesundes Kind normalerweise<br />

nicht: „Wenn sie nicht optimal sind, könnten sie eine Fehlstellung<br />

des Fußes sogar noch verstärken“, sagt Alisa Mehrtens.<br />

Auch bei Jugendlichen ein Thema: der Ballenzeh<br />

Als Ballenzeh oder Hallux valgus bezeichnet man eine Abweichung der<br />

Großzehe zum äußeren Fußrand. Normalerweise ein verbreitetes Krankheitsbild<br />

im Erwachsenenalter, kann es auch schon bei Jugendlichen auftreten.<br />

In diesen Fällen entwickelt sich der Ballenzeh meistens im<br />

Zeitraum des letzten Wachstumsschubes zwischen 16 und 20 Jahren. „Im<br />

Normalfall ist keine Operation erforderlich, bei ausgeprägtem Befund oder<br />

großem Leidensdruck kann aber auch ein Eingriff erfolgen“, so Alisa Mehrtens.<br />

Dafür gibt es verschiedene Operationstechniken, über die individuell<br />

entschieden wird. Doch wie und warum entsteht eigentlich ein Hallux<br />

valgus? „Es gibt verschiedene Faktoren, die als Ursache in Frage kommen.<br />

Unter anderem spielt die Genetik eine Rolle“, erklärt Alisa Mehrtens.<br />

„Wenn eine familiäre Vorbelastung vorliegt, beobachten wir zum Teil ein<br />

frühes Auftreten des Ballenzehs. Weitere Faktoren sind allerdings auch: zu<br />

früh zu enges Schuhwerk und zu wenig barfuß gelaufen.“ Um einem Hallux<br />

valgus vorzubeugen, rät die Fachärztin dazu, ausreichend Sport zu<br />

treiben und möglichst oft ohne Schuhe zu laufen.<br />

Wo drückt der Schuh? So kann man vorbeugen<br />

„Um Fußfehlstellungen vorzubeugen, sollten Kinder sich von Anfang an<br />

möglichst viel bewegen und barfuß laufen. Zu Hause können sie auch<br />

rutschhemmende Socken tragen“, so Alisa Mehrtens. Beim Schuhkauf ist<br />

es unter anderem wichtig, darauf zu achten, dass zwischen Zehe und<br />

Schuhwerk etwa 1,5 cm Platz bleiben. Da Kinderfüße schnell und manchmal<br />

in Schüben wachsen, aber insbesondere kleine Kinder kaum ein Empfinden<br />

dafür haben, wenn ein Schuh nicht mehr richtig passt, sollten<br />

„Viele kindliche Fußfehlstellungen sind harmlos und verschwinden durch das<br />

Wachstum und die Entwicklung der entsprechenden Muskulatur bis zum Grundschulalter<br />

von selbst“, sagt Prof. Dr. Ralf Skripitz, Chefarzt im Zentrum für Endoprothetik,<br />

Fußchirurgie, Kinder- und Allgemeine Orthopädie der Bremer<br />

Roland-Klinik (Archivmaterial)<br />

56<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


„Familie & Co“<br />

<br />

NABU bedeutet Naturschutz, Artenschutz, Biotopschutz und Umweltbildung –<br />

genau das dürfen die Kinder im Ferienlager eine Woche lang mit ganz viel Spaß<br />

erleben (© NABU Bremen)<br />

Ferienlager auf<br />

Pfingstfreizeit und Sommerlager<br />

des NABU mit buntem<br />

Programm in der Natur<br />

✪<br />

✺<br />

der Dreptefarm<br />

Gerade erst hat der NABU seine Osterfreizeit mit 42 frisch auf Corona getesteten<br />

Kindern durchgeführt, nun liegen Pfingstfreizeit und die Sommerlager<br />

an. Da der NABU anerkannter Träger der freien Jugendhilfe ist, können seine<br />

Freizeiten auch stattfinden. Mit Hygienekonzept und Testpflicht direkt vor den Freizeiten<br />

sollen Kinder von 8 bis 14 Jahren wieder ein Stück Kindheit in der Natur erleben<br />

dürfen. „Natürlich gehen wir davon aus, dass sich die Situation bis Pfingsten<br />

und erst recht bis zu den Sommerferien deutlich entspannen wird“, hofft NABU-Geschäftsführer<br />

Sönke Hofmann. „Auf der Osterfreizeit konnten wir gerade so sehr<br />

sehen, wie dankbar die Kinder für etwas gelebte Normalität, Ablenkung und neue<br />

Freunde waren.“ Immerhin eine Woche konnten die Kinder die Natur rund um die<br />

Dreptefarm im Ferienort Wulsbüttel erkunden. „Neben Tests und besonderer Hygiene<br />

halten wir die Freizeiten wie eine Quarantänewoche, es gibt keine Einkaufstouren<br />

und keine Kontakte zu anderen Leuten“, betont Hofmann. Da die Ferienlager<br />

des NABU ohnehin viel Zeit in der freien Natur bedeuten, sei das Programm äußerst<br />

coronakonform. Neben Ausflügen auf dem Rad und Basteleien stehen Lagerfeuer,<br />

Gruppenspiele und natürlich der Badeteich im Mittelpunkt der Gruppe. „Die Farmtiere<br />

werden von den Kindern in Kleingruppen versorgt und verwöhnt und natürlich<br />

sind die Eselwanderungen geradezu ein Markenzeichen der NABU-Freizeiten“, freut<br />

sich Hofmann. Er leitet die erste Sommerwoche und hat nach über 21 Jahren und<br />

mehr als 50 Freizeiten immer noch einen Riesenspaß daran.<br />

Zoom-Workshop<br />

Kekse, Kunst & Limonade<br />

✪<br />

Endlich darf wieder Kunst genascht und erschaffen werden. In diesem Online-Workshop<br />

mit Vanessa Hartmann werden kreative Kinder ab 6 Jahren zu<br />

Freestyle-KünstlerInnen.<br />

Und das ist alles, was gebraucht wird:<br />

Bleistift<br />

Papier DinA4<br />

Kugelschreiber schwarz<br />

Buntstifte<br />

Radiergummi<br />

Spitzer<br />

Jetzt müssen nur noch die Eltern überredet werden, Kekse und Limonade zum Snakken<br />

bereitzustellen!<br />

Die Kosten für den Workshop betragen pro Kind 8 Euro. Nach der Buchung erhält<br />

man per E-<strong>Mai</strong>l eine Materialliste, einen Link zum Seminar und ein Zugangspasswort.<br />

Für dieses Seminar verwendet die Kunsthalle Bremen die Kommunikation-<br />

Plattform ZOOM.<br />

✿<br />

www.kunshalle-bremen.de<br />

Voraussetzung für die Teilnahme ist ein maximal 24 Stunden alter Testbescheid<br />

oder ein Selbsttest vor Ort, dann steht einer Woche voller Spaß und Spielen nichts<br />

im Weg.<br />

Die Pfingstfreizeit geht von Freitag, den 21. bis Dienstag, den 25. <strong>Mai</strong> und kostet<br />

129 Euro für NABU-Familienmitglieder für Nicht-Mitglieder 179 Euro. Die einzeln<br />

buchbaren Wochen des Sommerlagers starten jeweils am Samstag und kosten 229<br />

Euro für NABU-Mitglieder, sonst 249 Euro. Los geht es am 24. Juli. In dem Preis sind<br />

Unterkunft, Verpflegung und Programm enthalten. Infos und Anmeldung unter (04<br />

21) 48 44 48 70.<br />

www.NABU-Bremen.de<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 57


„Familie & Co“<br />

❁<br />

✺<br />

✿<br />

Thade Precht<br />

111 x Papierfalten<br />

✪<br />

Kinderleichter<br />

Faltspaß<br />

Großer Origamispaß für kleine Faltkünstler! Mit 111 bunten Origamipapieren<br />

und kinderleichten Schritt-für-Schritt Anleitungen für Kinder ab fünf<br />

Jahren entstehen im Handumdrehen viele tolle Projekte. So wird spielend einfach<br />

die Feinmotorik der kleinen Origami-Künstler geübt und das Erfolgserlebnis stellt<br />

sich dank des kindgerechten Großformats schnell ein. Das Papier hat die typische<br />

Origamipapiergrammatur und ist mit fröhlich-bunten Mustern für Kinder ausgestattet.<br />

Autor<br />

Precht, Thade<br />

ISBN 978-3-7459-0004-0<br />

Seiten 256<br />

Format 20 x 20 cm<br />

Ausstattung<br />

Preis: 9,99 Euro<br />

www.emf-verlag.de<br />

✺<br />

Verlosung!<br />

2 x „111 x Papierfalten“<br />

Einfach eine E-<strong>Mai</strong>l bis<br />

zum 15. <strong>Juni</strong> an:<br />

gewinnen@schwachhausenmagazin.de<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Mit dem kostenfreien AOK-Programm „Zuckerkompass“ können Lehrer ihre<br />

Schüler für das Thema Zucker sensibilisieren<br />

AOK-Zuckerkompass<br />

Programm fördert die<br />

Ernährungskompetenz<br />

✪<br />

Mit dem „AOK-Zuckerkompass – Ihr Programm für den digitalen und praktischen<br />

Unterricht“ steht Lehrerinnen und Lehrern ab sofort ein neues Programm<br />

zur Prävention und Gesundheitsförderung im Setting Schule zur Verfügung.<br />

Es wurde speziell für die Klassen 5 bis 8 an weiterführenden Schulen entwickelt und<br />

setzt auf einen Mix aus verschiedenen interaktiven Methoden der Wissens- und<br />

Kompetenzvermittlung rund um das Thema Zucker. „Ziel ist es, das Bewusstsein<br />

der Schülerinnen und Schüler hinsichtlich ihres täglichen Zuckerkonsums zu schärfen<br />

und so ihre Ernährungskompetenz zu stärken“, sagt Jörg Twiefel, Stellvertreter<br />

des Vorstands der AOK Bremen/Bremerhaven. Das Programm besteht aus 20 Lernbausteinen.<br />

Diese Bausteine enthalten Aufgaben für die Schulklassen, Animationen,<br />

Videosequenzen, interaktive Übungen, Experimente und Diskussionsvorschläge.<br />

Im Modul „Geschmackstest Eistee“ stellen die Schülerinnen und Schüler<br />

beispielsweise Eisteemischungen in verschiedenen Süße-Graden her und küren<br />

gemeinsam ihren Favoriten. Gleichzeitig vergleichen sie die Eigenkreationen mit ungesüßten<br />

und gekauften Produkten. Die Lernbausteine selbst sind genauso abwechslungsreich<br />

wie die Methoden der Wissensvermittlung. Zum Einsatz kommen<br />

dabei unter anderem digitale Tafelbilder sowie Arbeitsblätter zum Downloaden und<br />

ein Schüler-Workbook. Die Materialien beziehen auch das häusliche Umfeld der<br />

Schülerinnen und Schüler mit ein. Auf der Website ww.aok.de/zuckerkompass kann<br />

die Lehrkraft nach einer Anmeldung direkt loslegen. Für den Einsatz im Unterricht<br />

wird nur ein Beamer oder ein Whiteboard im Klassenzimmer benötigt. Twiefel:<br />

„WLAN während des Unterrichts ist nicht nötig, denn die Materialien können vorher<br />

bequem heruntergeladen werden.“ „Die AOK Bremen/Bremerhaven unterstützt<br />

gerne dabei, gesundheitsfördernde Bedingungen für Schülerinnen und Schüler, Eltern<br />

und Lehrkräfte zu schaffen“, so Twiefel, der als Direktor Markt auch den Bereich<br />

Prävention verantwortet. In einer „gesunden Schule“ müsse<br />

Gesundheitsförderung nicht nur im Unterricht, sondern an der gesamten Schule<br />

gelebt werden. AOK-Präventionsexpertinnen und –experten unterstützen Lehrkräfte<br />

im Rahmen des Programms auch dabei, gesunde Strukturen an den Schulen aufzubauen.<br />

Bei der AOK Bremen/Bremerhaven ist Lisa Zwiazek Ansprechpartnerin für das<br />

Programm. Kontakt: Lisa Zwiazek, Abteilung Gesundheit, Telefon:<br />

0421 1761-28110; E-<strong>Mai</strong>l: lisa.zwiazek@hb.aok.de<br />

58<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


✺<br />

❁<br />

„Familie & Co“<br />

Kuschelflosse &<br />

seine Freunde<br />

Inszenierte Lesung mit Musik<br />

✪<br />

<br />

Tauche ein in die Unterwasserwelt von Fischhausen und erlebe mit Kuschelflosse,<br />

Seebrillchen Sebi, Herrn Kofferfisch und der Schwimmerdbeere<br />

Emmi drei spannende Abenteuer: Es geht auf eine abenteuerliche Reise zu einem<br />

geheimnisvollen Zauber-Riff, es geht um die Suche nach den Eltern des Neuankömmlings<br />

Schlürfi und um die Teilnahme an der sagenhaften Blubberweltmeisterschaft.<br />

Eins ist dabei sicher: Die Freunde halten zusammen!<br />

✿<br />

✺<br />

Ausgabeformat & Laufzeit:<br />

Hörbuch CD | 4h 37min<br />

Autor*innen: Nina Müller<br />

Anzahl: 6 CDs<br />

Höralter: ab 4 Jahren<br />

ISBN: 978-3-8371-5323-1<br />

Preis: 14,99 Euro (inkl. MwSt.)<br />

Verlag: cbj audio<br />

www.randomhouse.de<br />

Verlosung!<br />

2 x „Kuschelflosse und seine<br />

Freunde“<br />

Einfach eine E-<strong>Mai</strong>l bis<br />

zum 15. <strong>Juni</strong> an:<br />

gewinnen@schwachhausenmagazin.de<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 59


„Familie & Co“<br />

✺<br />

Ganz Bremen auf einem<br />

einzigen Spielteppich!<br />

✪<br />

✿<br />

Ein bisschen stolz auf seine Heimatstadt ist wohl jeder. Und darum hoffen<br />

wir auch man auch, dass die eigenen Kinder Bremen von seiner besten Seiten<br />

kennenlernen können. Dass das ganz spielerisch funktionieren kann, zeigt nun<br />

das junge Unternehmen City-Play mit seinen Stadtspielteppichen gezeigt.<br />

Ein jeder kennt die Stadtspielteppiche noch aus seiner Kindheit – eine breite Straße,<br />

ein paar bunte Häuser und vielleicht ein kleiner Weiher in einer Ecke. So viel Spaß<br />

es auch immer gemacht hat, mit seinem Spielzeugauto auf dem Teppich herumzufahren,<br />

so wirklich einfallsreich und einzigartig waren die Spielteppiche eigentlich<br />

niemals gestaltet. Diesem langweiligen Einheitsbrei will nun das<br />

Niederländische Unternehmen City-Play ein Ende bereiten. Nach mehreren erfolgreichen<br />

Projekten in den Niederlanden bringt das Start-Up nun seine einzigartigen<br />

Spielteppiche auch nach Bremen. Dabei wird das Konzept Spielteppiche völlig neu<br />

gedacht: Individuell, mit viel Liebe fürs Detail und mit zahlreichen lehrsamen und<br />

berühmten Sehenswürdigkeiten, die die kleinen Bremer/-innen beim Spielen entdecken<br />

können. Dabei erkennen die Kinder nicht nur die bekanntesten und schönsten<br />

Ecken ihrer Heimat wieder, sie bekommen auch ganz spielerisch einen<br />

Überblick über den Aufbau von Bremen und lernen ganz nebenbei die Grundlagen<br />

der Verkehrsregeln.<br />

Um sicherzustellen, dass der Spielteppich auch wirklich den einmaligen Flair von<br />

Bremen einfängt, wurde eng mit Einheimischen bei der Entwicklung zusammengearbeitet.<br />

So wurde nicht nur versucht, die beliebtesten und ikonischsten Plätze<br />

in Bremen auf dem Teppich abzubilden, sondern auch wirklich den Geist von Bremen<br />

einzufangen. Das gelingt dem Spielteppich durch seine mehr als 25 sorgfältig<br />

designten Illustrationen, die Kinder durch ihre farbenfrohe Detailliebe zu den<br />

tollsten Abenteuern in ihrer Heimatstadt einladen. Dabei können sich die Kleinen<br />

auch stundenlang auf dem Teppich austoben, denn die rutschfeste Unterseite des<br />

aus anti-allergenen und umweltfreundlichen Stoffen hergestellten Teppichs hält<br />

auch den wildesten Abenteuern zuverlässig stand.<br />

Doch City-Play möchte mit seinem Stadtspielteppich nicht nur die Kinder glücklich<br />

machen, die mit dem Teppich spielen dürfen. Das Unternehmen möchte auch den<br />

weniger privilegierten Kindern ein Lächeln auf ihr Gesicht zaubern. So wird von<br />

jedem verkauften Spielteppich 1 Euro an einen lokalen, wohltätigen Zweck für Kinder<br />

gespendet. Mehr Details zu dem Spielteppich und den Spendenaktionen findet<br />

man unter www.stadtspielteppich.de/stadtspielteppich/stadtspielteppich-bremen<br />

„Wunder dich schlau – der Wissenschaftspodcast vom Universum® Bremen“<br />

kann überall gehört und abonniert werden, wo es Podcasts gibt. Alle zwei<br />

Wochen wird eine neue Folge veröffentlicht. (Foto: Universum® Bremen)<br />

Wunder dich<br />

schlau<br />

Universum® Bremen<br />

startet neuen Wissenschaftspodcast<br />

für Kinder<br />

✪<br />

Warum können Vögel fliegen, aber Menschen nicht? Weshalb kann man<br />

Musik nur hören und nicht sehen? Wieso gibt es jeden Menschen nur einmal?<br />

Vieles in unserem Leben wirkt auf den ersten Blick wie ein Wunder – und lässt sich<br />

doch wissenschaftlich erklären. Antworten darauf, warum die Dinge so sind, wie sie<br />

sind, gibt ab sofort der neue Wissenschaftspodcast „Wunder dich schlau“ des Science<br />

Centers Universum® Bremen. Er richtet sich an Kinder ab sechs Jahren –<br />

und auch wissbegierige Eltern sind hinterher garantiert klüger als vorher.<br />

In jeder Folge erklärt Tobias Wolff, Ausstellungsleiter des Universum®, im Gespräch<br />

mit Peer Gahmert auf anschauliche Weise ein wissenschaftliches Phänomen.<br />

Der Podcast ist dabei nicht nur für Kinder gemacht, sondern auch mit ihnen:<br />

Die „Wunder“, denen Tobias und Peer auf den Grund gehen, kommen von Kindern<br />

selbst. So fragt sich die achtjährige Malia in der ersten Episode, warum es Sternschnuppen<br />

am Himmel gibt. Bei einem Rundgang durch die aktuelle Universum®-<br />

Sonderausstellung „Up to Space“ erfahren die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer<br />

zum Beispiel, was Sternschnuppen eigentlich sind, wann sie besonders häufig zu<br />

beobachten sind und warum sie glühen. Und woher stammt überhaupt die Bezeichnung<br />

„Schnuppe“?<br />

Wer in einer der nächsten Ausgaben eine wissenschaftliche Erklärung für ein eigenes<br />

Wunder erfahren möchte, kann ganz einfach in einer Sprachnachricht den<br />

Satz „Für mich ist ein Wunder, dass …“ ergänzen und die Audiodatei per <strong>Mai</strong>l an<br />

wunder@universum-bremen.de schicken.<br />

„Wunder dich schlau – der Wissenschaftspodcast vom Universum® Bremen“ kann<br />

überall gehört und abonniert werden, wo es Podcasts gibt. Alle zwei Wochen wird<br />

eine neue Folge veröffentlicht.<br />

www.universum-bremen.de/wunder-dich-schlau<br />

✿<br />

60<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


„Familie & Co“<br />

<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 61


Bogenschießen: Starttermin verschoben.<br />

Der Startschuss für den Bogenschießstand wäre am 19.04.<strong>2021</strong> gewesen.<br />

Aufgrund der zu dem Zeitpunkt laufenden Infektionslage konnte das<br />

Datum nicht eingehalten werden. Die Wartezeit wird für das Aufhübschen<br />

der 800 m2 großen Rasenfläche genutzt. Fünf Scheiben auf einer<br />

Distanz von 18 bis 40 Meter stehen bereit. Die Kurse sind geplant und die<br />

Anmeldungen laufen. Sobald die Infektionsquote für den Sport spricht,<br />

startet Bremen 1860 mit den Kursen. Auch die Trainer stehen in den Startlöchern.<br />

Holger Pinnow-Locnikar kam über sein Interesse am Mittelalter<br />

vor rund 15 Jahren zum historischen Schießsport, Inga Steinmüller ist<br />

durch ihre Familie ans Bogenschießen gekommen und bringt 20 Jahre Erfahrung<br />

mit und Holger Wischhusen hat sich vor 12 Jahren von dieser<br />

uralten Sportart faszinieren lassen. Eine Bereicherung für den Verein sind<br />

sie alle drei, starten dürfen sie leider noch nicht.<br />

Die Finanzierung des Projekts hat der Verein größtenteils den Menschen<br />

zu verdanken, die beim Crowdfunding fleißig Geld gespendet haben. ÖVB<br />

Vertretung Joachim Lodders sicherte sich mit ihrer Spende in Höhe von<br />

500 Euro die Prämie für den Startschuss am Bogenschießstand. Auch<br />

wenn nicht sicher ist, wann dieser sein wird, freut sich Joachim Lodders<br />

auf dieses große Ereignis. Ob er die Schießscheibe trifft, wird sich zeigen,<br />

aber es wird mit Sicherheit der Schuss in die richtige Richtung sein; und<br />

zwar in die Eröffnung eines neuen Sportangebots und einer weiteren Möglichkeit<br />

sich sicher an der frischen Luft zu bewegen.<br />

Das Bogenschießangebot ist für Anfänger, Fortgeschrittene und freie Schießer.<br />

Geschossen werden kann Montag, Dienstag oder Donnerstag um 18<br />

Uhr oder um 19.30 Uhr. Für den Anfängerkurs sind 5 Termine, einmal pro<br />

Woche à 90 Minuten angedacht. Mitglieder zahlen 89 Euro, Gäste 119<br />

Euro. Für den Fortgeschrittenenkurs sind es 5 Termine, einmal pro Woche<br />

à 90 Minuten. Mitglieder zahlen 179 Euro, Gäste 239 Euro. Leihbögen<br />

und Pfeile sind im Preis inbegriffen.<br />

Wer Lust hat, Zeit an der frischen Luft zu verbringen, durchzuatmen und<br />

zur Ruhe zu kommen, ist beim Bogenschießen genau richtig. Diese einzigartige<br />

Sportart fordert Konzentration, ein scharfes Auge und Präzision<br />

und bereitet außerdem jede Menge Spaß.<br />

BREMEN 1860<br />

Baumschulenweg 6<br />

28213 Bremen<br />

Tel. (0421) 21 18 60<br />

www.bremen1860.de<br />

62<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


Freiwilliges<br />

Soziales Jahr<br />

in der Herausforderung<br />

Amelie Quaas ist während ihres FSJ in den Verein hineingewachsen<br />

Letztes Jahr erzählte Bremen 1860 von sieben jungen, motivierten Jugendlichen,<br />

die gerne die vielfältigen Aufgaben des Sportvereins kennenlernen<br />

wollten. Nun ergab es sich doch anders. Anstatt eines wie<br />

gewöhnlich lebendigen Vereins mit rund 30 verschiedenen Sportangeboten<br />

und permanentem Kontakt zu den Sportlern und Mitarbeitern war<br />

plötzlich alles anders. Im November sah sich der Verein entsprechend der<br />

Infektionslage gezwungen, die Hallen zu schließen. MembersOnly wurde<br />

entwickelt. Die engagierten FSJler: Wichtiger und essenzieller Teil dieser<br />

Mission.<br />

Wie sich das FSJ so anfühlt, erzählt Amelie Quaas: „Schon im August<br />

2020, zu Beginn meines FSJs bei Bremen 1860, war mir klar, dass das<br />

kommende Jahr kein normales werden würde. Mir war bewusst, dass wir<br />

uns alle - insbesondere im Sportbereich - auf ständig wechselnde Vorschriften<br />

einstellen müssen und trotzdem hatte ich Lust auf mein FSJ. In<br />

den sieben Monaten bis jetzt hat sich daran auch nichts geändert, obwohl<br />

ich gerade mal seit vier Monaten ansatzweise einen „Normalbetrieb“ miterlebe.<br />

Stattdessen bekomme ich dafür gerade hautnah mit, was es heißt,<br />

Teil eines Sportvereins während der Corona-Pandemie zu sein und wie<br />

viel Arbeit es ist, immer neue Lösungen für den Fortbestand des Vereins<br />

zu finden. Außerdem habe ich schon jetzt so viele verschiedene Dinge<br />

erlebt und gelernt: Ich habe beispielsweise beim Bau der neuen Außenanlagen<br />

geholfen, Erfahrungen mit unterschiedlichen Menschen am<br />

Check-In gemacht, habe meine erste eigene Volleyball-Jugend-Mannschaft<br />

übernommen, die ich jetzt auch zumindest im Einzeltraining weiter betreuen<br />

kann, und den KBZ-Ab- und Aufbau miterlebt. Vor allem aber bin<br />

ich in den Verein herein gewachsen und habe großartige Menschen kennengelernt.<br />

Jetzt liegen noch drei Monate des FSJs vor mir und ich bin gespannt, was<br />

in dieser Zeit auf mich zukommen wird. Ich hoffe, dass die Corona-Zahlen<br />

fallen und wir bald mehr anbieten können, aber erstmal bin ich froh,<br />

dass wir durch das „MembersOnly Programm“ und „Outdoor Kids“ überhaupt<br />

geöffnet haben, und ich so weiterhin Erfahrungen sammeln kann.“<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 63


Bewegung an der frischen Luft macht Spaß und tut gut: Ein tolles Outdoorangebot für Kinder hat Bremen 1860 erstellt.<br />

Bewegungsmangel bei Kindern!<br />

Nicht bei Bremen 1860!<br />

Seit Mitte März dürfen Sportvereine in Bremen Kinder bis 14 Jahren im<br />

Freien trainieren. Bremen 1860 hat in dieser Pandemie bewiesen spontan<br />

zu reagieren und alles dafür zu tun, damit Menschen mit Spaß in Bewegung<br />

kommen. Das Zoomangebot ist schon seit Frühjahr 2020 fester Bestandteil<br />

des sportlichen Angebots. MembersOnly folgte als ein exklusives<br />

Angebot für Mitglieder.<br />

Um schnellstens Kontakt mit den Kids aufnehmen und live mit ihnen trainieren<br />

zu dürfen, hat Bremen 1860 ein Outdoorangebot erstellt. „Den<br />

Kindern wieder in die Augen zu gucken und sie lebendig, laut und energisch<br />

zu erleben, ohne dass sie, wie über Zoom üblich ist, stummgeschaltet<br />

sind, hat mir als Trainerin so viel Freude gemacht. Die Tatsache,<br />

dass sie freiwillig gekommen sind und Gutes für sich tun, füreinander und<br />

auch für mich. Sport im Freien ist wichtig für Körper und Seele und genau<br />

das ist doch in dieser Zeit essenziell“, erzählt Elizabeth Gerhard, Übungsleiterin<br />

in Acrobatic Dance bei Bremen 1860. Die Rugby Abteilung hat<br />

sich etwas Neues ausgedacht und zieht die Kids mit einem Fitnessprogramm<br />

in ihr Training. „Mit diesem Angebot wollen wir auch unseren<br />

kleinsten Vereinsmitgliedern die Möglichkeit bieten, eine neue Sportart<br />

kennenzulernen, sich spielerisch an den ovalen Ball heranzutasten und<br />

auch mal genüsslich eine „Säule“ umzutackeln. Vielleicht wird hiermit<br />

der Grundstein für eine erfolgreiche Rugbykarriere gelegt“, erhofft sich<br />

Julio Shkembi, Rugbytrainer im Verein.<br />

Die Trainer verschiedenster Abteilungen haben ihren Trainingsplan auf<br />

den Rasenplatz umgestellt. „Solange die Inzidenzwerte für den Sport sprechen,<br />

werden wir das Angebot so breit wie möglich aufstellen“, versichert<br />

Sebastian Stern, Geschäftsführer von Bremen 1860. Wer seine Kinder<br />

gerne zu Bewegung und Spaß motivieren möchte kann sie über die Homepage<br />

www.bremen1860 anmelden. Mitglieder zahlen keinen Aufpreis,<br />

nicht Mitglieder können sich für 10 Euro als Gast anmelden.<br />

Neues Pilates Angebot<br />

für Einsteiger<br />

· Dienstags 10 bis 11 Uhr<br />

· Kurs mit Quartalskarte<br />

· Momentan über Zoom<br />

Infos auf www.bremen1860.de<br />

64<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


Ricarda Kochems ist eine der jüngsten Trainerinnen des<br />

Vereins. Seit dem vergangenen Jahr ist sie lizensierte<br />

Übungsleiterin C im Breitensport.<br />

Neues/altes Gesicht des Vereins<br />

Ricarda Kochems<br />

Ricarda Kochems ist seit ihrem 1. Lebensjahr Mitglied bei Bremen 1860.<br />

Ihren Drang nach Bewegung stillte sie beim Kindersport mit Raimund Michels<br />

und wechselte mit sieben Jahren zu Judo. Im Alter von acht Jahren<br />

startete sie ihre tänzerische Karriere beim Gym&Dance. Mit 16 Jahren<br />

übernahm sie ihre erste Modern Dance Gruppe als Trainerin. Heute sind<br />

es vier. Ricarda ist Studentin im Master Wissenschaftspsychologie. Nebenbei<br />

hat sie letztes Jahr eine Fortbildung gemacht. Seit Sommer 2020<br />

ist sie lizenzierte Übungsleiterin C im Breitensport. Mit ihren 21 Jahren<br />

ist sie eine der jüngsten Trainerinnen des Vereins mit solch einer Lizenz.<br />

Wie sie noch so ist, erzählt sie selbst.<br />

Steckbrief Ricarda Kochems:<br />

Gefühls- oder Kopfmensch?<br />

Ein manchmal zu verkopfter Gefühlsmensch.<br />

Theorie oder Praxis?<br />

Praxis, aber nicht ohne vorher nachzudenken.<br />

Was machst du als erstes nach dem Aufstehen?<br />

Kaffee trinken und bloß mit niemandem reden!<br />

Auf was könntest Du in Deinem Leben nicht verzichten?<br />

Familie/Freunde, auf die man sich immer verlassen kann.<br />

Was darf in deinem Kühlschrank niemals fehlen?<br />

Eine Packung Kinderschokolade.<br />

Wie hältst du dich fit?<br />

Überall mit dem Fahrrad hinfahren, Tanzen und Hula-Hoop.<br />

Wo würde man dich an einem freien Nachmittag antreffen?<br />

Café Piano im Viertel.<br />

Welchen berühmten Sportler würdest du gerne mal kennenlernen?<br />

Am liebsten eine/n Profitänzer/in von „Let´s Dance“.<br />

Bei welcher olympischen Disziplin hättest du die größten Chancen eine<br />

Medaille zu gewinnen?<br />

Im Kreis laufen beim Telefonieren.<br />

Welche Sportart würdest du in deinem nächsten Leben gerne ausüben?<br />

Kunstturnen oder Ballett.<br />

Was macht dir in den Trainingsstunden am meisten Spaß?<br />

Der Moment, wenn die Sportler ausgepowert und mit einem Lächeln<br />

nach Hause gehen.<br />

Was müssen die Teilnehmer/innen deiner Stunde mitbringen?<br />

Spaß an Bewegung und Musik und eine gewisse Gelassenheit.<br />

Wie sehr freust du dich auf neue Kinder und Jugendliche in deinen Stunden?<br />

Immer sehr! Damit kommen neue Ideen und eine neue Dynamik in die<br />

Gruppe, was uns alle inspiriert.<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> 65


WIR, DIE MENSCHEN AUS <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

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