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ESSSTÖRUNGEN BEI KINDERN UND JUGENDLICHEN Essstörungen wie Magersucht, Bulimie (Ess-Brech- Sucht) oder Fettleibigkeit betreffen nicht nur Jugendliche, sondern immer häufiger auch Kinder. Nach einer aktuellen Studie, die in fünf europäischen Ländern durchgeführt wurde, hatte ein Viertel aller Mädchen im Alter von 7 bis 10 Jahren bereits Diäterfahrungen, bei den 11 bis 13-Jährigen waren es sogar schon 50 %. Andererseits sind in Österreich 28 % der Buben und 25 % der Mädchen im Alter von 6 bis 18 Jahren als übergewichtig einzustufen. Woher kommt also dieser krasse Gegensatz, und warum gibt es immer mehr essgestörte Kinder? Was versteht man unter einer Essstörung? Jede Mutter wird schon einmal erlebt haben, dass ihr Kind eine bestimmte Speise verweigert – deshalb muss aber noch keine Essstörung vorliegen. Die Grenze zwischen normalem und gestörtem Essverhalten ist zwar fließend, es können jedoch klare Kriterien für ein krankhaftes Essverhalten definiert werden (z. B. bei Über- oder Unterschreitung der durchschnittlichen Energieaufnahme über einen längeren Zeitraum). Auch die Persönlichkeit des Kindes spielt eine wichtige Rolle, denn gestörtes Essverhalten ist oft mit anderen psychischen Störungen wie Depressionen oder Persönlichkeitsstörungen kombiniert. Mögliche Gründe dafür: Konflikte mit den Eltern oder der zunehmende soziale Druck, der über die Medien in Form eines idealisierten Körperbildes vermittelt wird. Kinder werden gezielt als Konsumenten beworben und verinnerlichen das ihnen präsentierte Schönheitsideal dementsprechend früh. Sie wählen die Essstörung aber häufig auch als Protestmittel gegen Eltern, die Umwelt oder den eigenen Körper. Insbesondere bei Mädchen entwickelt sich der Körper oft zu früh und zu schnell in Richtung Weiblichkeit. Die psychische Entwicklung kann nicht mithalten. Als Folge kann eine Verweigerung der Nahrungsaufnahme gleichbedeutend werden mit einer Verweigerung der Akzeptanz des Frau-Seins. Zusammengefasst kann man also dann von einer Essstörung sprechen, wenn Quantität und Variabilität der Nahrungsmittel (die natürlich vorhanden – 27a – ist) verloren gegangen ist. Das Kind hat verlernt, auf seine inneren Impulse zu achten und dementsprechend zu reagieren. Durch das „zuviel“, „zuwenig“ oder „einseitige“ Essen wird ein anderer Konflikt ausgeglichen. Essstörungen beim Kleinkind Bei Kleinkindern sind gestörtes Essverhalten und Appetitschwankungen relativ häufig. Etwa 30 % der 4-Jährigen zeigen ein inkonstantes und wählerisches Essverhalten. Die symptomatische Verhaltensweise äußert sich in der Verweigerung des Essens, im Ablehnen oder in der Bevorzugung bestimmter Speisen, in einer endlosen Hindehnung des Essvorganges und häufig auch im Bestehen auf einer ganz bestimmten Nahrungskonsistenz. Solche Essstörungen können ihre Ursachen innerhalb der Familie bei einer Beeinträchtigung der Eltern-Kind-Beziehung haben. Eine besondere Bedeutung für das Essverhalten kommt der Mutter-Kind-Beziehung zu, wobei sich die Störung bereits im Säuglingsalter entwickeln kann, da die Fütterungssituation zugleich auch die wichtigste Situation zur emotionalen Kontaktaufnahme ist. In dieser gestörten Beziehung liegt auch der häufigste Ansatz zur Psychotherapie von Essstörungen bei Kleinkindern. Im Allgemeinen gilt aber dennoch: Was und wie gegessen wird bestimmt das Vorbild der Eltern. Prävention Jedem Kind können im Laufe der Erziehung hilfreiche oder auch schlechte Voraussetzungen für eine spätere psychische und physische Gesundheit mitgegeben werden. Seelisch ausgeglichene und selbstbewusste Kinder mit stabilem Ich sind belastbarer als andere. Ein gesundes Essverhalten vorzuleben kann späteren Essstörungen vorbeugen. Alles, was dazu führt, dass ein Kind sich selbst und seinen Körper annehmen kann, fördert das Selbstbewusstsein und wirkt somit letztlich präventiv. In der Schule können spezielle Unterrichtseinheiten, Referate oder die Einführung von Beratungsstunden aufklärend helfen. Sachinformationen Mein Kind ist zu dick
LITERATUR Literaturtipps, Kontaktadressen, Internet-Links • aid.e.V. (Hrsg.): Bettina im Schlaraffenland. Moderne Ernährungsmärchen, Bonn, 2001 • Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen (BMSG): Expertengutachten zur Ernährung einer bestimmten Bevölkerungsgruppe: Verzehrgewohnheiten von Kindern im Vorschulalter von 3 bis 6 Jahren. BMSG, Sektion IX, Wien 2001 • D-A-CH: Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE), Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung (SGE), Schweizerische Vereinigung für Ernährung (SVE): D-A-CH- Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, 1. Aufl., Umschau/Braus, Frankfurt 2000 • Deutsche Gesellschaft für Ernährung: OptimiX – Empfehlungen für die Ernährung von Kindern und Jugendlichen, Art.-Nr.: 400421, e 2,00 • Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE, Art.Nr.: 122402, Einzelblatt, e 0,10, Mindestabnahme: 20 Stück • Elmadfa, I. et al.: Österreichischer Ernährungsbericht 2003, Wien 2003 (zu beziehen über Österreichische Gesellschaft für Ernährung) • Elmadfa, I.; Leitzmann, C.: Ernährung des Menschen, Verlag Ulmer, Stuttgart 1998 • Grossklaus, R.: Die Bedeutung des Verzehrs von Milch- und Milchprodukten für die Prävention von Osteoporose. Welt der Milch 1, 1998 • Hanreich, I.: Essen und Trinken im Kleinkindalter, Verlag I. Hanreich, 2000 • Hanreich, I.: Pfiffige Rezepte für kleine und große Leute, Verlag I. Hanreich, 2000 KONTAKTADRESSEN Danone Austria GmbH Technologiestraße 10/EuroPlaza/Gebäude E 1120 Wien Tel.: 01/21157-214 Fax: 01/21157-210 E-Mail: ernaehrung.austria@danone.com Verband der Ernährungswissenschafter Österreichs (VEÖ) Leithastraße 16/6/46 1200 Wien Tel. und Fax: 01/333 39 81 E-Mail: veoe@veoe.org INTERNET-LINKS • www.bmgf.gv.at • www.danone.at • www.oege.at • www.veoe.org • www.ages.at (Agentur für Gesundheit- und Ernährungssicherheit) – 28 – Österreichische Gesellschaft für Ernährung Zaunergasse 1-3 1030 Wien Tel.: 01/714 71 93 Fax: 01/718 61 46 E-Mail: info@oege.at MA 38/Wiener Lebensmittel- und Ernährungsservice Henneberggasse 3 1030 Wien Tel.: 01/4000-8038 E-Mail: lb@m38.magwien.gv.at • www.aid.de • www.dge.de • www.fke-do.de • www.fruchtzwerge.at Sachinformationen Literaturtipps, Kontaktadressen
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