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möbel kultur 5/2021

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KÜCHE PREMIUM<br />

AMK: MARKT-BILANZ 2020, ZUVERSICHT FÜR <strong>2021</strong><br />

„Krisen-Anker“ Küche<br />

Der Stay-at-Home-Effekt rückte die Küche 2020 in den Mittelpunkt des Lebens<br />

und führte dazu, dass die Branche zu den Gewinnern des Corona-Krisenjahres gehörte.<br />

Alle Zahlen dazu gab es auf der virtuellen AMK-Wirtschaftspressekonferenz,<br />

dazu viel Zuversicht für <strong>2021</strong>, wobei instabile Lieferketten und Materialengpässe<br />

zunehmend Probleme bereiten.<br />

NACHHALTIGKEITS-UMFRAGE<br />

Eine hohe Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit,<br />

Klima-/Umweltschutz für die Branche förderte eine<br />

Umfrage unter den 147 AMK-Mitgliedern zutage, so<br />

AMK-Geschäftsführer Volker Irle. Einige Beispiele.<br />

• Zertifiziert nach ISO 14001 (Umweltmanagement)<br />

sind 56 % der Küchen<strong>möbel</strong>-, 100 % der Hausgeräteund<br />

70 % der Zubehörhersteller und nach ISO 50001<br />

(Energiemanagement) 67 % der Küchen<strong>möbel</strong>-, 100 %<br />

der Hausgeräte- und 60 % der Zubehörhersteller.<br />

• Ihren CO2-Fußabdruck bezeichnen als „gut“<br />

33 % der Firmen aus der Küchen<strong>möbel</strong>-, 40 % aus<br />

der Hausgeräte- und 30 % aus der Zubehörindustrie<br />

• Wichtigste Nachhaltigkeitsziele bis 2025 sind<br />

bei der Küchen<strong>möbel</strong>industrie: klimaneutrale<br />

Produktion, komplette Umstellung auf E-Fahrzeuge;<br />

bei der Hausgeräteindustrie: Zertifizierungen nach ISO<br />

50001 für alle Produktionsstätten, führende Position<br />

beim Umweltschutz in der Branche und weltweit und<br />

bei der Zubehörindustrie: Optimierung des Energie-<br />

Monitorings und mehr regionale Wertschöpfung<br />

Die Bedeutung des Home Cooking<br />

und die Bereitschaft zu Investitionen<br />

in die eigenen vier Wände sind in der<br />

Corona-Krise deutlich gestiegen“, stellte Roland<br />

Hagenbucher, Vorstandssprecher der Arbeitsgemeinschaft<br />

Die Moderne Küche e.V. (AMK), auf der AMK-Wirtschaftspressekonferenz<br />

am 26. April fest. „Das Interesse und<br />

der Bedarf an individuell geplanten Einbauküchen haben<br />

spürbar zugelegt – und tun dies auch weiterhin.“<br />

2020 kostete eine Küche laut GfK durchschnittlich 9.678<br />

Euro* und damit 4,6 Prozent mehr als 2019. Nachgefragt<br />

werde eine immer hochwertigere Ausstattung<br />

der Küche im Hinblick auf die Materialien, die<br />

Funktionalitäten und die Elektrogeräte, erklärte<br />

AMK-Vorstandssprecher Markus Sander. Es sind die<br />

Küchen im Premiumsegment, die Wachstumtreiber<br />

waren. Während Küchen im Bereich 5.000 bis<br />

10.000 Euro nur um 6,4 Prozent zulegten,<br />

betrug die Steigerung im Bereich<br />

10.000 bis 20.000 Euro 15,2 Prozent und<br />

über 20.000 Euro 13,6 Prozent. So wuchs<br />

die Nachfrage nach Designmaterialien wie<br />

dem Beton-Look um 34 Prozent, Stein<br />

um 58 Prozent und Keramik sogar um<br />

100 Prozent. Zur Aufwertung trugen auch<br />

Abzugshauben bei. So stieg der Absatz der<br />

Deckenhauben 2020 auf 42,6 Mio. Euro<br />

(+39 % im Vergleich zu 2019) und der<br />

bei Kopffreihauben auf 245 Mio. Euro<br />

(+9 % im Vergleich zu 2019).<br />

Die Zufriedenheit der deutschen<br />

Küchenindustrie mit dem Geschäftsverlauf<br />

2020 verwundert nicht, zumal auch<br />

der Wohnungsbau positive Impulse beisteuerte<br />

und das weiterhin der Fall ist.<br />

Jede neue Wohnung – genehmigt wurde<br />

2020 der Bau von 368.400 (+8.000<br />

gegenüber 2019) – ziehe im Schnitt vier<br />

Umzüge nach sich mit entsprechendem<br />

Bedarf an Küchen und Geräten, erläuterte<br />

Hagenbucher.<br />

Die Küchen<strong>möbel</strong>produzenten konnten<br />

ihren Umsatz laut Zahlen vom Verband<br />

VdDK 2020 bekanntermaßen um 4,5 Pro-<br />

*Endverbraucherpreis ohne Mitnahme/SB.<br />

Die AMK-Vorstandssprecher<br />

Roland<br />

Hagenbucher – „2020<br />

war die Küche ein Anker<br />

in der Krise“ – und<br />

Markus Sander sehen<br />

für <strong>2021</strong> viele Chancen,<br />

jedoch auch Risiken durch<br />

instabile Lieferketten und<br />

rasant steigende Rohstoffpreise.<br />

zent auf 5,26 Mrd. Euro steigern, wobei der Inlandsmarkt mit<br />

plus 7,76 Prozent besser abschnitt als der Export (+ 0,06 %).<br />

Die Handelsumsätze mit Elektrogeräten, darunter denen für<br />

die Küche, stiegen analog dazu laut GfK um 10,4 Prozent auf<br />

10 Mrd. Euro. Elektrogroßgeräte boomten und die Kleingeräte<br />

sogar noch stärker. Die beeindruckenden Wachstumszahlen<br />

lieferte Markus Wagenhäuser, GfK Market Intelligence. Kühlund<br />

Gefriergeräte, besonders großvolumige, liefen bedingt<br />

durch die Lebensmittel-Hamsterkäufe zu Beginn der Pandemie<br />

bestens. So verzeichneten NoFrost-Kombinationen ein Plus<br />

von 14,3 Prozent und Side-by-Side-Geräte eines von 34,5<br />

Prozent. Multidoor-Geräte legten sogar um 70,9 Prozent zu.<br />

Ähnlich stark nachgefragt waren von Mai bis November 2020<br />

Küchenmaschinen mit plus 70 Prozent, Roboterstaubsauger<br />

mit plus 47 Prozent und Kaffeevollautomaten mit plus 38 Prozent.<br />

28 Prozent des Umsatzes mit Elektrogroßgeräten wurde<br />

online generiert, wobei die stationären Händler erfolgreicher<br />

zulegten als Online Pure Player.<br />

Besonders der Küchenfachhandel schaffte es, besser in<br />

Kontakt mit Kunden:innen zu bleiben und profitierte stärker<br />

Wie sehr die Küche zu Mittelpunkt des Wohnen geworden ist,<br />

zeigt die Umsatzentwicklung im Zeitverlauf.<br />

Fotos: AMK<br />

62 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 5/<strong>2021</strong>

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