20.05.2021 Aufrufe

TanzArt Magazin

Das Magazin zum TanzArt ostwest Festival in Gießen 2021

Das Magazin zum TanzArt ostwest Festival in Gießen 2021

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Darrel Toulon

Darrel Toulon

Von all den Jahren des TanzArt ostwest Festivals, in denen ich

teilgenommen habe, könnte jedes einzelne als Highlight gelten.

Es fühlt sich wie eine Heimkehr oder ein Familientreffen an,

wenn man nach einigen Jahren wieder auf die altbekannten

Kolleg:innen oder auch auf neue junge Gesichter trifft: Die

generationsübergreifende Tanzgemeinde versammelt sich

an diesem Wallfahrtsort, und unsere kollektive Energie verursacht

eine Veränderung der sonst unabänderlichen Sommersonnenwende.

Neue Stücke wurden exklusiv für die Gießener Bühnen entwickelt.

Es wurden Streifzüge in eine experimentelle Arena

unternommen, die es meinen Co-Kreativen und mir ermöglichten,

zu forschen und Risiken einzugehen, da wir wussten,

dass wir unter Gleichgesinnten waren, die ebenso neugierig

und bereit waren, durch den brennenden Reifen zu springen.

Arena, Reifen, Feuer, Reisewege und Inventar wurden alle perfekt

von Tarek und seinem Team koordiniert.

Herzlichen Glückwunsch zur Errichtung dieses Wahrzeichens

und zur Sicherung einer Festung, die stolz auf tausende von

Künstler:innen und Zuschauer:innen zurückblicken kann, deren

Füße vom Umkleideraum zum Aufführungsort gegangen

sind, deren Hände applaudiert haben und die vom TanzArt

ostwest-Festival berührt wurden.

2008 „Time Extensions/ Just

Thirty Minutes“

©mee

Of the series of TanzArt ostwest festivals at which I participated,

each one could count as a highlight.

Like at a homecoming or a family gathering I think of my old

colleagues I met again after several years, as well as the new

faces and young hopefuls who I met for the first time: The inter-generational

dance congregation assembled at that place

of pilgrimage, our collective energy causing an inflection of the

otherwise inevitable summer solstice.

There were new works made exclusively for the stages of Gießen.

There were forays into an experimental arena which allowed

my co-creators and myself freedom to explore and to

take chances, knowing that we were amongst peers equally

inquisitive and ready to leap through the hoops of fire.

Arena, hoops, fire, itinerary and inventory all perfectly coordinated

by Tarek and his team.

Congratulations for establishing this landmark, and securing a

stronghold that can proudly look back on thousands of artists

and spectators, whose feet have walked from dressing room

to the performance space and to auditorium, whose hands

have applauded, and who have been moved by the TanzArt

ostwest-Festival.

2011 “The Dance Kitchen”

©rkw

David Williams

Es war sehr aufregend, dass ich mein Stück „Physical Graffiti“

2007 bei TanzArt zeigte. Sechs Tänzer:innen und ich mieteten

einen Van und fuhren von Braunschweig nach Gießen. Es

war die letzte Spielzeit, in der wir in Braunschweig zusammenarbeiteten,

bevor wir uns in alle Winde zerstreuten. Ich habe

seither als freiberuflicher Choreograf gearbeitet. Die Fahrt und

der Auftritt in Gießen waren eine schöne Art, uns auf der Bühne

voneinander zu verabschieden.

Ich weiß nicht wie, aber wir haben uns dabei verfahren. Ich hatte

meine Tanzkarriere tatsächlich 1991 in Gießen begonnen,

sodass es für mich ein besonderer Moment war, das erste

Mal seit damals in die Stadt zurückzukommen. Ich zeigte den

Tänzer:innen, wo ich gewohnt hatte und erzählte ihnen von

den Schweinen neben dem Ballettstudio und den Fliegen im

Sommer.

Wir trafen Tarek und das Lichtteam besprach den Beleuchtungsplan.

Alles fühlte sich ganz offen und einladend an. Es

war eine Atmosphäre, an die ich mich erinnerte, als ich mit

einem anderen Choreografen bei unserem eigenen Tanzfestival

in unserer Heimatstadt Ingolstadt anfing. Das wir dann für

einige Jahre mit TanzArt ostwest verbanden. Wir zeigten ein

paar Vorstellungen von TanzArt bei unserem Festival und umgekehrt.

Einige Tanzfestivals fühlen sich eher wie Wettbewerbe

an, bei denen die Choreografen einander zu übertrumpfen

versuchen. In der Zeit, in der ich Arbeiten bei TanzArt zeigte,

hatte ich nie dieses Gefühl.

Es ist ein Festival, das unsere choreografischen Unterschiede

feiert und die einzigartige Weltsicht jedes Choreografen und

seine künstlerische Sichtweise zeigt. Es gab nie ein Gefühl der

Beurteilung der gezeigten Werke und diese Ausdrucksfreiheit

macht TanzArt für die Teilnehmenden zu einem ganz besonderen

Tanzfestival.

Ich erinnere mich, dass wir nach der Vorstellung 2007 mit den

Tänzer:innen zusammensaßen und alle sehr glücklich und erfreut

waren, dass wir unser Bestes gegeben hatten. Wir verabschiedeten

uns von Tarek und seinem Team und beschlossen,

dass auf dem Rückweg nach Braunschweig jemand anderes

die Karte lesen sollte.

Ich wünsche Tarek und TanzArt für die kommenden Jahre das

Allerbeste und danke für die Möglichkeiten am Festival teilzunehmen.

David Williams

It was very exciting to present my piece “Physical Graffiti”

2007 at TanzArt. Six Dancers and I rented a van and drove

from Braunschweig to Gießen. It was our last season working

together in Braunschweig before we would all go our different

ways. I have been working as a freelance choreographer since

then. The trip and performance in Gießen was a nice way for

us to say goodbye to each other on stage.

I don’t know how but we got lost on the way. I actually started

my dancing career in Gießen in 1991, so it was a special moment

for me to return to the city for the first time since then.

I showed the dancers where I had lived and told them about

the pigs next to the ballet studio and the flies in summer.

We met Tarek, and the lighting team discussed how the lighting

was going to be. It all felt very open and inviting. It was an

atmosphere that I remembered when I started our own dance

festival with another choreographer in our hometown of Ingolstadt,

which we then linked in with TanzArt for a couple

of years, presenting a few performances from TanzArt in our

festival and vice versa. Some dance festivals feel more like

competitions where choreographers are trying to outdo each

other. I never had that feeling when I was presenting work in

TanzArt.

It was a festival that celebrated our choreographic differences

and each choreographer’s unique view of the world and his artistic

vision. There was never a sense of judgement about the

works presented and that freedom of expression makes Tanz-

Art a very special dance festival to be part of.

After the performance in 2007 I remember sitting with the

dancers and all of us being very happy and pleased that we

had given our best. We said our goodbyes to Tarek and his

team and decided someone else should read the map on the

way back to Braunschweig.

I wish Tarek and Tanzart all the best for the coming years, and

thanks for the opportunities I had participating in the Festival.

18 19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!