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TanzArt Magazin

Das Magazin zum TanzArt ostwest Festival in Gießen 2021

Das Magazin zum TanzArt ostwest Festival in Gießen 2021

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Tanz bewegt

Von Ute und Dr. Jürgen Gerhard

2014 Pause im TiL

©rkw

Was würdet ihr zukünftigen Festivalmitarbeiter:innen

für Tipps geben wollen?

SR: Eine gelungene und offene Kommunikation erleichtert

allen Beteiligten die Arbeit immens. An dieser Stelle möchte

ich mich nochmal bei den Mitarbeitenden des Künstlerischen

Betriebsbüros, der Verwaltung, den technischen Abteilungen

und der Theaterkasse bedanken.

MR: Sprich aus was du brauchst, um deine Arbeit gut zu machen.

Mit Tarek hat das Festival einen sehr erfahrenen Manager

an seiner Spitze, der jungen Kulturarbeiter:innen die Chance

bietet einzigartige Erfahrungen zu machen. Nutze diese

Gelegenheit!

JB: Durchhalten und nachfragen. Lernbereit und neugierig

bleiben, auf das Team vertrauen.

Gebt gerne noch ein persönliches Statement

zum TanzArt ostwest-Festival!

MR: Es war und wird eine besondere und außergewöhnliche

Zeit in meiner Biografie bleiben. Danke an Tarek und alle Beteiligten

des TanzArt ostwest-Festival 2017!

JB:

Einmalig!

Das Gespräch führte Juliane Sersch.

be distributed among several people throughout the whole

year, to work more effectively and have better forward planning.

I would also like to integrate dance mediation to the public

into the festival program.

What’s your advice for future staff members?

SR: Achieving a successful and open communication makes

work immensely easier for everybody involved. At this point I’d

like to thank the people at artistic operations, administration,

the technical departments and the box office.

MR: Say what you need to do your work well. With Tarek the

festival has a very experienced manager at the helm who offers

young cultural workers the chance to have a unique experience.

Use this opportunity!

JB: Keep up the work and ask questions. Stay ready to learn

and stay curious, trust the team.

Would you like to make a personal statement

about the TanzArt-Festival?

MR: It was and will be a special and extraordinary time in my

biography. Thanks to Tarek and all staff members of TanzArt

ostwest 2017!

JB:

It’s unique!

The Interview was conducted by Juliane Sersch.

Tarek Assam ist den Besucher:innen des Stadttheater Gießen

als Ballettdirektor und Chefchoreograf der Tanzcompagnie Gießen

bestens bekannt. Er organisierte 2003 das erste TanzArt

ostwest-Festival in Gießen. Heute, im Jahr 2021, feiert TanzArt

ostwest den 18.Geburtstag und ist damit volljährig, wozu wir allen

Beteiligten, insbesondere den Tänzer:innen, den Trainingsleiter:innen,

den Tanzdramaturg:innen und selbstverständlich

Herrn Assam herzlich gratulieren und für die Zukunft alles GUTE

wünschen.

Aus der Sicht als einst tanzskeptische Zuschauer möchten wir

beschreiben, wie sich unsere Vorurteile in Begeisterung umwandelten.

Vor vielen Jahren besuchten wir eine Vorstellung der TCG im

Stadttheater, nicht wegen des Tanzes, sondern wegen der angekündigten

Musik, die wir als „Musikfetischisten“ sehr lieben.

Tänzer:innen waren in unserem Geiste, wir bitten alle um Verzeihung,

zunächst nur theatralisches Beiwerk, doch das änderte

sich im Laufe dieser und weiterer Vorstellungen gründlich. Wir

sahen scheinbar mühelos dahingleitende Körper. Die Anmut

der Bewegungen und die Leichtigkeit, mit der die Tänzer und

Tänzerinnen agierten, erinnerten an klassisches Ballett, war aber

für uns um vieles ein- und ausdrucksvoller. Die physikalischen

Gesetze der Gravitation schienen aufgehoben. Mit fließenden,

dynamischen und spannungsgeladenen Bewegungen formten

die Tänzer:innen ästhetische Bilder, die je nach Situation

an Schwimmen, Tauchen oder Fliegen erinnerten. Bewegung

und Mimik in Kombination mit der Musik, zeigten eindrücklich

menschliche Gefühle wie Liebe, Mitleid und Hilfsbereitschaft,

ebenso Trauer, Abschied, Gewalt, Verzweiflung, Macht.

Viele Fragen ergossen sich über uns: Wie wird eine Choreografie

erarbeitet, wie oft und wie lange muss geprobt werden,

wer sind die Tänzer:innen der multinationalen Compagnie und

vieles mehr. Es folgten viele weitere Tanzabende mit den verschiedensten

Themen. Hauseigene Vorstellungen, die oft mit

Gast-Choreograf:innen erarbeitet waren, ließen uns die Vielfältigkeit

des Tanzes erkennen. Ein Höhepunkt war für uns die

Produktion „Cross!“, die in der Spielzeit 2017/18 am Stadttheater

uraufgeführt wurde. In der Choreografie von Tarek Assam hinterfragten

Akrobaten der „Yate Group“ aus Shenzhen mit der Tanzcompagnie

Gießen interkulturelle Begegnungen.

Wir wurden für den modernen Tanz sensibilisiert, auch das

TanzArt ostwest-Festival rückte in unser Interesse. Jährlich an

Pfingsten gastierten in Gießen internationale Gruppen, etwa aus

Graz, Görlitz, Warschau, Amsterdam, Italien, China und andere.

Bei den Stücken an eher tanzfremden Orten wie dem Universitätsklinikum,

dem Sitzungssaal des Rathauses, dem Hubschrauber-Deck

der Johanniter und anderen Locations, können interessierte

Besucher:innen den Tänzer:innen ganz nah zuschauen

und es ergeben sich Gelegenheiten ins Gespräch zu kommen.

Begegnungen und Ideenaustausch sind ein Antrieb dieses Festivals.

Es ist auch der evolutionäre Motor, der uns anfängliche

Tanzskeptiker zu Liebhabern des modernen Tanzes machte.

Wir wünschen dem Festival auch in Zukunft viele Tanzbegeisterte

und neue Interessent:innen!

Dance Moves

By Ute und Dr. Jürgen Gerhard

Tarek Assam is well known to the visitors of Stadttheater Gießen

as the ballet director and chief choreographer of the Tanzcompagnie.

In 2003 he organized the first TanzArt ostwest-Festival

in Gießen. Today in 2021 TanzArt ostwest celebrates its 18th

birthday and so has come of age. On which we congratulate all

participants, especially the dancers, the training directors, the

dance dramaturgs and quite naturally Mr. Assam himself. We

wish everybody all the best for their future.

From the point of view of former dance-skeptical viewers we

would like to describe how our prejudice turned into enthusiasm.

Many years ago we went to a TCG performance in the Stadttheater.

Not because of the dance, but because of the advertised

music, which we as music fetishists love very much. Dancers to

our mind were only accessories, we beg your pardon, but that

changed profoundly during this and successive performances.

We saw bodies gliding along apparently without effort. The charming

movements and the ease with which the dancers acted reminded

us of classical ballet, but for us it was a lot more impressive.

The physical laws of gravitation seemed suspended. With

flowing dynamical and excited movements the dancers shaped

aesthetic images which, depending on the situation, reminded

us of swimming, diving or flying. Movements and facial expressions

in combination with the music impressively showed human

emotions like love, compassion and helpfulness as well as grief,

farewell, violence, desperation, power.

Many questions besieged us: How do you develop a choreography,

how often and how long do you need to rehearse, who

are the dancers of the multinational company, and many more.

Many dance evenings with the most diverse topics followed.

House performances which were often developed with co-choreographers

made us see the diversity of dance. The production

of “Cross!” which premiered in the 2017/18 season at the Stadttheater

was a highlight for us. In Tarek Assam’s choreography

acrobats of the “Yate Group” from Shenzhen together with TCG

questioned intercultural encounters.

We were made aware of modern dance and the TanzArt ostwest-Festival

found our attention. Every year at Pentecost international

groups from Graz, Görlitz, Warsaw, Amsterdam, Italy,

China and others were guests in Gießen. With the performances

at rather unusual dance locations like the university clinic, the

city hall assembly hall, the heli deck of the air rescue center and

other locations, interested visitors can watch the dancers quite

closely and there will be chances for a conversation.

Encounters and the exchange of ideas are a driving force of this

festival. It’s also the evolutionary drive that turned us dance

skeptics into modern dance enthusiasts.

We wish the festival many excited dance lovers and prospective

visitors in the future!

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