syndicom Bulletin / bulletin / Bollettino 21
Interessengruppe Pensionierte / Groupe d’intérêt Retraité·e·s / Gruppo d’interesse Pensionati
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<strong>21</strong>/20<strong>21</strong> <strong>syndicom</strong> bollettino • <strong>bulletin</strong> | 5<br />
50 Jahre Frauenstimmrecht<br />
Eliane Martinenghi erinnert sich<br />
«Zu Hause wurde nicht über Politik gesprochen.<br />
Das war Männersache.» In diesen Worten<br />
erinnert sich Eliane Martinenghi aus<br />
Canobbio, 67-jährig und seit 2015 pensioniert,<br />
an die Atmosphäre Anfang der 70er-<br />
Jahre. Schon als Kind wollte Eliane, die in<br />
einer Bauernfamilie im bernjurassischen<br />
Lamboing aufwuchs, Englisch lernen, um<br />
Bodenhostess zu werden. Aber da sie noch<br />
nicht 18 war, durfte sie nicht ins Ausland<br />
«Diskriminierung gab es<br />
auch in der Gewerkschaft»<br />
gehen. Sie beschloss also, Italienisch zu lernen,<br />
weil sie bereits Französisch (ihre Muttersprache)<br />
und Deutsch sprach, das sie zu<br />
Hause gelernt hatte: «So kam ich mit fünfzehneinhalb<br />
Jahren als Au-pair ins Tessin»,<br />
erzählt sie. «Ich lebte ein Jahr bei einem Luzerner<br />
Ehepaar, das nicht einmal Italienisch<br />
mit mir sprach! Nur einen halben Tag in der<br />
Woche und einen Sonntag pro Monat hatte<br />
ich frei. Laut Vertrag hätten sie mir 110 Franken<br />
bezahlen sollen. Sie gaben mir aber nur<br />
100 … Ein einziger Alptraum!» Eliane hatte<br />
Glück und konnte danach bei einer anderen<br />
Familie arbeiten. Und sie lernte schliesslich<br />
Italienisch und sogar den Tessiner Dialekt,<br />
dank ihrer grossen Liebe Piergiorgio, den<br />
sie im September 1974 heiratete. Gleichzeitig<br />
machte sie eine Lehre bei der Post, wo sie<br />
schliesslich im Postcheck-Dienst und dann<br />
als Sekretärin in der Verwaltung in Lugano<br />
arbeitete.<br />
«In diesen Jahren war die Diskriminierung<br />
offensichtlich», erinnert sie sich. «Es<br />
gab eine Trennung zwischen Männern und<br />
Frauen, die heute undenkbar ist. Mein Chef<br />
wollte nicht einmal, dass ich mit meinen<br />
männlichen Kollegen Kaffee trinken ging!<br />
Eines Tages antwortete ich ihm, dass ich<br />
mitgehe, weil sie mir den Kaffee bezahlten!<br />
Als ich im Paketdienst der Post mit Mario<br />
Longinotti zu arbeiten begann, änderte<br />
sich alles. Er war ein echter Gentleman, der<br />
mich auch mit der Gewerkschaft bekannt<br />
machte. Wenn eine Versammlung stattfand,<br />
nahm er uns mit, gab Erklärungen und<br />
moti vierte die Kolleginnen und Kollegen,<br />
teilzunehmen. Ich ging zu verschiedenen<br />
Delegiertenversammlungen in Bellinzona,<br />
und auch nach Bern, an grosse Kundgebungen,<br />
zum Beispiel für «Giù le mani dalla Posta»/Hände<br />
weg von der Post. Ich habe schöne<br />
Erinnerungen daran, aber ich hatte auf<br />
dem Bundesplatz inmitten der Menge auch<br />
etwas Angst.»<br />
1971 war Eliane noch zu jung, um an den<br />
Kämpfen für das Frauenstimmrecht teilzunehmen.<br />
«Ich wusste, dass das Frauenstimmrecht<br />
auf Kantons- und Gemeindeebene<br />
in den Kantonen Waadt, Genf und<br />
Neuenburg bereits eingeführt worden war.<br />
Das brachte mich auf den Gedanken, dass es<br />
eine Ungerechtigkeit gab. Aber mit der Familie<br />
darüber zu sprechen, war nicht möglich.<br />
Ausserdem: Selbst im VSPB (Verband<br />
schweizerischer Postbeamter) amtierten<br />
die Frauen, die in den Vorstand eintraten,<br />
schliesslich bloss als Sekretärin oder Kassierin.<br />
Diskriminierung gab es auch in der<br />
Gewerkschaft.» Dank ihren Sprachkenntnissen,<br />
ihrer Entschlossenheit und den internen<br />
Weiterbildungskursen der Post wurde<br />
Wir suchen Kolleginnen von <strong>syndicom</strong><br />
aus der ganzen Schweiz, die sich an den<br />
Kampf für das Frauenstimmrecht<br />
erinnern und/oder sich in der einen oder<br />
anderen Form dafür engagiert haben.<br />
Bitte meldet euch bei Therese Wüthrich,<br />
wuethrich_th@bluewin.ch.<br />
Vielen Dank!<br />
Eliane Verantwortliche für die Zustellung,<br />
für Arbeitssicherheit sowie Scanning und<br />
Backoffice. Sie reiste häufig nach Bern zu<br />
Treffen mit ihren Kollegen aus der ganzen<br />
Schweiz. Noch war sie die einzige Frau und<br />
Vertreterin des Tessins, also doppelt in der<br />
Minderheit. Sie kämpfte dafür, dass die Sitzungen<br />
erst um 10.15 Uhr anfingen. So konnte<br />
sie mit dem ersten Zug aus dem Tessin<br />
pünktlich zur Sitzung eintreffen und zu<br />
Hause übernachten und musste nicht schon<br />
am Vorabend anreisen.<br />
Ein kleiner Sieg, der zeigt, dass die Kämpfe<br />
der Frauen nicht an den Urnen Halt machen,<br />
sondern auch am Arbeitsplatz fortgeführt<br />
werden.<br />
• Franco Caravatti<br />
Servizio Pubblico<br />
La morte silenziosa degli uffici postali<br />
Sulla Homepage della Posta, alla voce «Ubicazioni»<br />
troverete un elenco delle «Filiali»<br />
nelle vostre vicinanze. Se guardate attentamente,<br />
noterete subito che appaiono ancora<br />
alcuni degli uffici postali che sono stati<br />
chiusi già qualche tempo fa. È soprattutto<br />
nelle zone rurali che hanno avuto luogo le<br />
misure di risparmio più radicali. In queste<br />
zone infatti, circa la metà degli uffici postali<br />
sono stati chiusi. Alcuni sono stati sostituiti<br />
da agenzie, altri no. I villaggi più piccoli e<br />
remoti non dispongono semplicemente più<br />
del servizio pubblico, ad eccezione dell’amministrazione<br />
comunale, e ancora solo durante<br />
gli orari di apertura.<br />
I villaggi che si ritrovano con un’«agenzia»<br />
postale, non beneficiano veramente di un<br />
buon servizio postale. Queste agenzie infatti,<br />
solitamente si trovano in negozi con gerenti<br />
che hanno altro da fare. Certo, è possibile<br />
effettuare qualche operazione postale<br />
usuale, ma per esempio non c’è nessuna garanzia<br />
che si possano ritirare i 500 franchi<br />
di cui si ha bisogno, semplicemente perché<br />
non è scontato che il negozio abbia una tale<br />
somma nella sua cassa!<br />
Quanto costa un pacco per l’Italia?<br />
Non ci si può aspettare che il personale attivo<br />
nelle agenzie postali abbia le conoscenze<br />
professionali necessarie per tutte le operazioni<br />
postali. La Posta infatti, fornisce<br />
loro solo una formazione della durata di un<br />
giorno, durante la quale passa rapidamente<br />
in rassegna le principali operazioni. Non<br />
stupisce quindi che persino sapere il prezzo<br />
dell’invio di un pacco all’estero diventi<br />
complicato. Inoltre, molte agenzie sono<br />
spinte al limite delle loro capacità dai ritorni<br />
di pacchi, contro rimborso, a Zalando &<br />
Co. per esempio.<br />
È evidente che la Posta si sta vieppiù allontanando<br />
dal suo «core business» (attività<br />
di affari principale) a causa della digitalizzazione.<br />
Le lettere vengono sempre<br />
più rimpiazzate da e-mail, SMS e messaggi<br />
WhatsApp. Effettuare i pagamenti allo sportello<br />
postale è ormai diventata un rarità, visto<br />
che è possibile effettuarli elettronicamente,<br />
online, davanti al PC di casa.<br />
Gerente di filiale postale:<br />
una professione che sta scomparendo<br />
La situazione del personale degli uffici postali<br />
è drammatica. Fino al 2020, la Posta CH SA<br />
ha esaminato la sua rete di uffici postali per<br />
decidere quali sarebbero stati chiusi. Due terzi<br />
di quelli che esistono ancora oggi, saranno<br />
chiusi prossimamente. Dei cosiddetti «Team<br />
leader» sostituiranno i gerenti degli uffici postali,<br />
e saranno responsabili di quattro o cinque<br />
filiali contemporaneamente.<br />
I gerenti degli uffici postali non sottostanno<br />
al contratto collettivo di lavoro della Posta.<br />
Malgrado molti anni d’attività possono<br />
dunque essere licenziati da un giorno all’altro.<br />
A loro viene offerta la possibilità di partecipare<br />
alla «lotteria» che consiste nel ricandidarsi<br />
per un posto di «Team Leader».<br />
La maggior parte di loro sceglierà senza esitare<br />
la pensione anticipata, provocando solo<br />
qualche piccolo grattacapo alla Posta. Non<br />
c’è da stupirsi che non regni l’allegria!<br />
Gli altri impiegati delle filiali non dovranno<br />
ricandidarsi per un posto, ma è prevedibile<br />
che in futuro la loro attività richiederà<br />
più flessibilità, in particolare per quanto<br />
riguarda il luogo di lavoro. È anche immaginabile<br />
che verranno spostati qua e là, nella<br />
stessa regione, iniziando il lavoro la mattina<br />
in un posto e finendo al pomeriggio altrove.<br />
Per le clienti e i clienti, questa riorganizzazione<br />
implica la perdita del contatto<br />
con gran parte degli impiegati che conoscono<br />
negli uffici postali. La Posta diventerà<br />
più anonima.<br />
Tutto ciò minerà l’apprezzamento generale<br />
del servizio pubblico offerto dalla Posta!<br />
Numerose società di distribuzione operano<br />
sulle stesse strade: Presto Frühzustellung,<br />
lA LETTRE/1<br />
Quick-Mail, Quick-Pac, Direct-Mail Group,<br />
sono tutte imprese affiliate a Posta CH SA.<br />
Tutte svolgono le loro attività con i salari più<br />
bassi possibili (salario minimo CHF 18,27) e<br />
spesso impiegano anche pensionati. Pensionati<br />
che avrebbero il diritto di godersi la<br />
pensione, ma che sono obbligati ad accettare<br />
degli impieghi a tempo parziale essendo<br />
confrontati a croniche difficoltà finanziarie.<br />
• Ueli Schärrer, Segretario di sezione<br />
Sezione Biel/Bienne <strong>syndicom</strong><br />
Un dimanche à marquer<br />
d’une pierre blanche<br />
Un bon dimanche d’élections, c’est assez rare pour qu’on en souligne<br />
le plaisir qu’il procure aux progressistes de ce pays. J’en fais la liste<br />
pour que plus tard on puisse se souvenir que le 28 mars 20<strong>21</strong> était<br />
un jour à marquer d’une pierre blanche.<br />
Lausanne : confirmation du 6 à 1 pour notre gauche plurielle.<br />
Sion : première entrée d’un socialiste romand au Conseil d’Etat.<br />
Sion : fin de la majorité absolue du PDC au gouvernement cantonal.<br />
Genève : passage à gauche du gouvernement de la République.<br />
Moutier : mariage enfin réussi de Moutier avec le canton du Jura.<br />
Yverdon : passage de sa municipalité à gauche.<br />
Montreux : passage de sa municipalité à gauche.<br />
Vevey : passage de sa municipalité à gauche.<br />
La Tour-de-Peilz : passage de sa municipalité à gauche.<br />
Nyon : confirmation de sa municipalité de gauche.<br />
Renens : confirmation de sa municipalité à gauche.<br />
Il y a quelques rares déconvenues : Vevey : effondrement du PS. Morges : passage de la<br />
municipalité à droite. Dans les conseils communaux vaudois : léger recul des sièges<br />
socialistes. Ces déconvenues sont presque bienvenues. Elles confirment que nous ne<br />
sommes pas dans un Etat totalitaire.<br />
• Pierre Aguet