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22-2021 Aktuell Obwalden

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AKTUELL<br />

PERSÖNLICH<br />

Der Herr der Bienen<br />

«Ich werde Imker», sagte SeppWindlin eines Tages zu seiner Frau.<br />

Und wie er sich an diesen Plan hielt: Heute ist er Bieneninspektor<br />

und pflegt 30 Bienenvölker.Mit einigen davongeht er sogar z'Alp.<br />

Grundsätzlich sind Bienen jasympathische<br />

Zeitgenossen. Doch auch<br />

unter ihnen gibt es einige dickköpfige<br />

Exemplare, die nicht einsehen wollen,<br />

dass man Gäste wohlwollend behandelt.<br />

Und wenn sich eine solche Biene nicht<br />

einsichtig zeigt, macht Sepp Windlin kurzen<br />

Prozess mit ihr. Erpackt sie mit der<br />

blossen Hand, exekutiert sie mit Daumen<br />

und Zeigefinger und wirft sie auf den Boden.<br />

«Glaub mir, die lässt dich sonst nicht<br />

mehr in Ruhe», sagt erlachend zum Besucher,<br />

der wenige Minuten davor tatsächlich<br />

von einer anderen Biene nichtsahnend<br />

und ohne Vorankündigung in den Nacken<br />

gestochen wurde. «Gehen wir hinter den<br />

Stall», sagt Windlin. «Die Bienen scheinen<br />

heute etwas schlecht gelaunt zu sein.»<br />

Auch Bienen kennen den Lockdown<br />

Dass Sepp Windlin neben seinem Job als<br />

Parkettleger einen grossen Teil seiner Freizeit<br />

den Bienen widmet, geschah durch<br />

einen Zufall. Als er eines Tages vor seinem<br />

Haus einen Bienenschwarm beobachtete,<br />

war es um ihn geschehen. Kurzerhand liess<br />

er seine Frau wissen, dass er Imker werden<br />

wolle. Die Hoffnung seiner Frau, dass dies<br />

nur vorübergehende Flausen im Kopf seien,<br />

hielt nicht lange. Sepp Windlin war es ernst.<br />

Heute, knapp 20 Jahre später,betreut er 30<br />

Bienenvölker an drei verschiedenen Standorten<br />

in <strong>Obwalden</strong> und amtet als kantonaler<br />

Achtung, Gefahr!<br />

Hierzulande müssen sich Imker vor<br />

allem um drei Bienenkrankheiten<br />

kümmern: Faulbrut, Sauerbrut und<br />

Varroamilben. Bei der Faulbrut und<br />

Sauerbrut handelt es sich um bakterielle<br />

und übertragbare Krankheiten.<br />

Bei einer ausgewachsenen Biene<br />

(und auch bei Menschen) richten<br />

diese Bakterien keinen Schaden an,<br />

für die Maden aber –also eben für<br />

die Brut –ist ein Befall verheerend.<br />

Betroffene Bienenvölker müssen mit<br />

Schwefeldampf getötet werden («abschwefeln»)<br />

und die Waben müssen<br />

schnellstmöglich entfernt und fachgerecht<br />

entsorgt werden. Luftdicht<br />

verpackt landen sie direkt in der Kehrichtverbrennungsanlage.<br />

Die Sauerbrut<br />

verläuft rascher als die Faulbrut<br />

und gilt als etwas weniger gefährlich.<br />

Beides sind meldepflichtige Tierseuchen.<br />

Dieblutsaugenden Varroamilben befallen<br />

sowohl die Brut wie auch ausgewachsene<br />

Honigbienen. Sie kommen<br />

in praktisch jedem Bienenvolk vorund<br />

können zwar nicht ausgerottet, aber in<br />

Schach gehalten werden, etwa durch<br />

eine regelmässige Behandlung mit<br />

Ameisen- und Oxalsäure.

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