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<strong>Mobilität</strong> der Zukunft<br />
Zahlen & Fakten<br />
Warum man ein E-Auto nur im Notfall an der<br />
„normalen“ Steckdose laden sollte und mehr.<br />
Wissenswertes, Tipps, Tricks und Zahlen<br />
rund um das E-Auto. Wer die passenden<br />
Förderprogramme kennt, kann<br />
bares Geld sparen. Sowohl für E-Autos<br />
selbst als auch für die Ladestationen gibt<br />
es Zuschüsse. Vielleicht ja auch interessant<br />
für die Käufer von Gebrauchten, die<br />
demnächst vermehrt auf den Markt<br />
kommen. Außerdem: Ein Überblick über<br />
Ladestationen in der Region.<br />
?<br />
Neu oder gebraucht?<br />
Studien zeigen, dass die meisten Neufahrzeuge<br />
nicht von privaten Haltern zugelassen werden,<br />
sondern von gewerblichen Haltern. Das<br />
Verhältnis liegt bei 35:65. Nach zwei bis vier Jahren<br />
werden diese Fahrzeuge in private Hand abgegeben.<br />
Deshalb dürfte die Zahl der gebrauchten<br />
E-Fahrzeuge in den nächsten Jahren stetig steigen.<br />
Reichweite reicht!<br />
Ein häufiger Begriff im Zusammenhang<br />
mit E-Autos ist die<br />
Reichweitenangst. Was tun, wenn<br />
der Strom plötzlich nicht mehr<br />
reicht? Umfragen zeigen: im Alltag<br />
spielt das keine Rolle. 40 Prozent aller<br />
täglichen Fahrten liegen unter 20<br />
Kilometern, weitere 49 Prozent unter<br />
100 Kilometern. Da die aktuellen Modelle<br />
Reichweiten von bis zu 600 Kilometern<br />
haben, muss das E-Auto in<br />
den meisten Fällen nur rund 1-2 Mal<br />
die Woche an die Ladesäule.<br />
Laden an der<br />
Haushaltssteckdose?<br />
Die herkömmlichen Haushaltssteckdosen<br />
sind laut einer DIN-Verordnung<br />
(VDE 0620-1) nur für den<br />
Hausgebrauch ausgelegt. Das bedeutet,<br />
dass sie nur für einen begrenzten<br />
Zeitraum mit maximal 16 Ampere<br />
genutzt werden. „Wenn man irgendwo<br />
zu Besuch ist, wo es keinen Starkstrom<br />
gibt, kann man das E-Auto dort schon<br />
mal laden“, meint Energieberaterin Theresa<br />
Volk. Dauerhaft ist das aber keine<br />
Lösung, es besteht die Gefahr, dass die<br />
Steckdose überhitzt und im schlimmsten<br />
Fall sogar ein Brand ausbricht.<br />
© ALEKSEI DERIN/<br />
SHUTTERSTOCK.COM<br />
Stellplatzmangel in der Stadt<br />
Knapp über 80 Prozent der Fahrzeugbesitzer,<br />
die in einem Einfamilienhaus leben,<br />
verfügen über einen Stellplatz in der Garage/im<br />
Carport, demgegenüber haben nur<br />
55 % der Nutzer, die in einem Mehrfamilienhaus<br />
mit mehreren Parteien leben, überhaupt<br />
einen Stellplatz für ihr Fahrzeug.<br />
Stromtankstellen<br />
im Überblick<br />
Einen bundesweiten Überblick<br />
über öffentliche Ladestationen<br />
gibt es auf<br />
www.lademap.ladenetz.de<br />
Allein für den Großraum Ulm/<br />
Neu-Ulm sind rund 70 öffentliche<br />
Ladepunkte verzeichnet.<br />
Nutzer sehen auch, welche gerade<br />
frei sind und welche belegt.<br />
10 Mio.<br />
Blick in die Glaskugel<br />
10 Millionen bis 2030 – dass dieses Ziel von<br />
Kanzlerin Angela Merkel wohl nicht zu halten<br />
ist, war relativ früh klar. Prognosen sagen aber:<br />
Auf 9 Millionen könnte die Zahl der Elektrofahrzeuge<br />
in Deutschland durchaus steigen bis dahin.<br />
Davon wären rund zwei Millionen Hybridfahrzeuge<br />
und fast 7 Millionen reine E-Autos.<br />
Förderprogramme<br />
Nicht nur für Wallboxen, auch für die Neuanschaffung eines E-Autos gibt es<br />
einen Zuschuss. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zahlt<br />
für den Erwerb eines neuen, erstmals zugelassenen, elektrisch betriebenen Fahrzeuges<br />
oder eines Jungfahrzeugs mit Zweitzulassung Zuschüsse zwischen 3750 und<br />
6000 Euro – je nachdem, ob es sich um ein Hybrid, Brenstoffzellen- oder reines Batterieelektrofahrzeug<br />
handelt. www.bafa.de<br />
Wer den Strom für sein E-Auto selbst produzieren will, kann im Ulmer Raum auf drei<br />
Förderprogramme für Photovoltaikanlagen zurückgreifen.<br />
Das Ulmer Energieförderprogramm<br />
Gebäudeintegrierte Photovoltaik (GIP) sowie Dach-/Fassadenphotovoltaik<br />
im Bestand<br />
Investitionszweck<br />
GIP: 400 EUR je kWp<br />
Dach-/Fassade-PV: 2000 EUR/kWp für die ersten 20 kWp,<br />
100EUR zwischen 20kWp und 40kWp, 75 EUR kWp zwischen<br />
Förderhöhe<br />
40 kWp und 100kWp<br />
Region<br />
Stadtkreis Ulm<br />
L-Bank netzdienliche Photovoltaik-Batteriespeicher<br />
stationärer, netzdienlicher Batteriespeicher in Verbindung mit<br />
Investitionszweck einer neuen PV-Anlage<br />
PV 30kWp: 300 EUR/kWh nutzbarer Speicherkapazität<br />
Region<br />
Baden-Württemberg<br />
10.000-Häuser-Programm – PV-Speicher<br />
Erst-/oder Ergänzungsinstallation eines neuen Batteriespeichers<br />
jeweils in Verbindung mit einer neuen PV-Anlage<br />
Investitionszweck<br />
Höchstbetrag bis 3.200 EUR (+200 EUR Ladestation für Elektrofahrzeuge)<br />
Region<br />
Bayern<br />
Anzeige<br />
Die Zukunft ist schon da<br />
Die <strong>Mobilität</strong> der Zukunft hat in Ulm und Neu-Ulm schon begonnen – dank der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm.<br />
Vor über zehn Jahren haben die<br />
Stadtwerke die ersten Ladestationen<br />
für E-Autos eingerichtet und<br />
waren so etwas wie ein Vorreiter.<br />
Heute betreibt das Unternehmen<br />
über 90 Ladestationen mit 159 öffentlichen<br />
Ladepunkten. Im Verhältnis<br />
zur Einwohnerzahl weisen<br />
Ulm und Umgebung bundesweit<br />
eine der höchsten Dichten an<br />
Stromtankstellen auf und liegen<br />
vor Großstädten wie Hamburg<br />
und Berlin. Weiterer Pluspunkt:<br />
Die SWU-Ladestromkarte gewährt<br />
Zugang zu bundesweit rund<br />
3 000 Stationen des Verbunds ladenetz.de.<br />
Zurück nach Ulm: Im<br />
Parkhaus CongressCentrum Nord<br />
(CCN) gehen bald weitere 16 Ladepunkte<br />
in Betrieb. Mit einer<br />
Innovation. Smart Meter messen<br />
fortwährend die Belastung des internen<br />
Stromnetzes und optimieren<br />
so den Einsatz der Ladepunkte.<br />
Schon im Parkleitsystem kann<br />
der Autofahrer erkennen, welcher<br />
Ladepunkt in der CCN-Tiefgarage<br />
gerade frei ist. Das Pilotprojekt<br />
wird vom Land gefördert, Parkhausbetreiber,<br />
Technische Hochschule<br />
Ulm, das Start-Up Citysens<br />
und die Stadtwerke arbeiten<br />
zusammen.<br />
E-Car-Sharing<br />
auf dem flachen Land<br />
Wie weit ist die Verkehrswende in<br />
Ulm vorangekommen? Der Fuhrpark<br />
der SWU-Verkehrsbetriebe<br />
besteht zu einem Viertel aus Hybrid-Bussen.<br />
Insgesamt sind über<br />
60 Gelenkbusse im Einsatz. Weitere<br />
elf Hybrid-Busse werden<br />
<strong>2021</strong> in Dienst gestellt und ersetzen<br />
dieselgetriebene Busse. Dann<br />
wird die Busflotte fast zur Hälfte<br />
auf Hybrid-Fahrzeuge umgestellt<br />
sein. Dazu noch hat die SWU<br />
Verkehr 22 Straßenbahnwagen.<br />
12 davon wurden zur Inbetriebnahme<br />
der Ende 2018 eröffneten<br />
Tramlinie 2 angeschafft. Weitere<br />
sechs Wagen sind bestellt und<br />
werden ab 20<strong>23</strong> in Dienst gehen.<br />
Zur Ergänzung des öffentlichen<br />
Nahverkehrs hat die SWU ein<br />
Car-Sharing mit Elektroautos aufgebaut.<br />
Es heißt „swu2go“ und<br />
stellt an mittlerweile 40 Standorten<br />
einen Elektro-Renault zum<br />
Mieten zur Verfügung. Die Standorte<br />
verteilen sich auf Städte und<br />
Gemeinden in den Landkreisen<br />
Biberach, Neu-Ulm, Alb-Donau-<br />
Kreis und Heidenheim. Es ist ein<br />
Angebot an Bürgerinnen und Bürger,<br />
die mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
nicht überall hin kommen<br />
und beweglich bleiben wollen –<br />
auch ohne eigenes Auto. Über das<br />
SWU-Buchungsportal können<br />
Leihautos sogar bundesweit gebucht<br />
werden, zum Beispiel in<br />
Augsburg, Hannover, Berlin oder<br />
Freiburg.<br />
Eselsbergsteige:<br />
Prototyp <strong>Mobilität</strong>sstation<br />
Ein weiterer Schritt zur Verzahnung<br />
verschiedener <strong>Mobilität</strong>sangebote<br />
ist der erste von der<br />
Stadt Ulm geplante Prototyp einer<br />
<strong>Mobilität</strong>sstation. Der Prototyp<br />
entsteht im Zug des Förderprojekts<br />
Zukunftskommune@bw<br />
und soll voraussichtlich Ende Juli<br />
<strong>2021</strong> an der Eselsbergsteige in Betrieb<br />
gehen. Dort werden <strong>Mobilität</strong>sangebote<br />
gebündelt: E-Lastenräder,<br />
E-Scooter, Car-Sharing<br />
von swu2go und dem privaten Anbieter<br />
conficars; die SWU bietet<br />
eine Ladesäule mit einem öffentlichen<br />
Ladepunkt an. Die Alternativen<br />
zum Besitz eines eigenen<br />
Autos sind an der <strong>Mobilität</strong>sstation<br />
versammelt – zur praktischen<br />
Nutzung für alle.<br />
Unersetzlicher Begleiter für<br />
Fahrgäste: die SWU-App<br />
Ein weiterer Schritt hin zur digitalen<br />
Vernetzung der klimaschonenden<br />
<strong>Mobilität</strong>sformen ist die<br />
Smartphone-App der SWU Verkehr.<br />
Sie wird im Juni zum kostenlosen<br />
Download bereitstehen.<br />
Eine Fülle nützlicher Funktionen<br />
macht die App zu einem<br />
unersetzlichen Begleiter für die<br />
Fahrgäste in der Region.<br />
Das beginnt beim Fahrscheinkauf:<br />
Kein Gang zum Automaten<br />
oder zum Busfahrer, kein Kramen<br />
nach Kleingeld, stattdessen kontakt-<br />
und bargeldloser Erwerb<br />
über die App mithilfe verschiedener<br />
Zahlungsmethoden: Kreditkarte,<br />
PayPal, Prepaid-Guthaben.<br />
Zum Start sind Einzel-, Gruppen-<br />
sowie Tageskarten erhältlich.<br />
Die digitale Fahrkarte wird<br />
in der App abgelegt und bei Kontrollen<br />
auf dem Smartphone vorgezeigt.<br />
Integriert sind die Online-Fahrplanauskunft<br />
sowie die<br />
beliebten Echtzeitdaten. Diese<br />
zeigen die Live-Position aller Busse<br />
und Straßenbahnen im<br />
SWU-Liniennetz. So lassen sich<br />
Verbindungen und Reisezeiten<br />
schnell abrufen. Ein Nachrichten-Center<br />
informiert Fahrgäste<br />
über Verspätungen und Betriebsstörungen.<br />
Wichtige Service-Informationen<br />
werden zusätzlich<br />
über Push-Nachrichten kommuniziert.<br />
Was man bei anderen Apps zumeist<br />
noch vergeblich sucht: die<br />
Auslastungsprognose. Die SWU-<br />
App zeigt an, wie stark die gewünschte<br />
Route voraussichtlich<br />
frequentiert sein wird. Gerade in<br />
Corona-Zeiten wird dieser Service<br />
besonders geschätzt. Die<br />
Vorhersage wird auf Basis früherer<br />
Messdaten ermittelt und gibt<br />
eine Orientierungshilfe für die<br />
Fahrtplanung. Es stehen Fahrgastzahlen<br />
aus über drei Jahren<br />
zur Verfügung, der Datenbestand<br />
wird fortlaufend erweitert für<br />
noch genauere Vorhersagen. Die<br />
App wird um neue Funktionen<br />
ergänzt werden. In Arbeit ist die<br />
Integration von Sharing-Diensten<br />
(swu2go, E-Scooter) und weiterer<br />
Zahlungsmethoden.