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2021/23 | SWP Mobilität

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<strong>Mobilität</strong> der Zukunft<br />

Zahlen & Fakten<br />

Warum man ein E-Auto nur im Notfall an der<br />

„normalen“ Steckdose laden sollte und mehr.<br />

Wissenswertes, Tipps, Tricks und Zahlen<br />

rund um das E-Auto. Wer die passenden<br />

Förderprogramme kennt, kann<br />

bares Geld sparen. Sowohl für E-Autos<br />

selbst als auch für die Ladestationen gibt<br />

es Zuschüsse. Vielleicht ja auch interessant<br />

für die Käufer von Gebrauchten, die<br />

demnächst vermehrt auf den Markt<br />

kommen. Außerdem: Ein Überblick über<br />

Ladestationen in der Region.<br />

?<br />

Neu oder gebraucht?<br />

Studien zeigen, dass die meisten Neufahrzeuge<br />

nicht von privaten Haltern zugelassen werden,<br />

sondern von gewerblichen Haltern. Das<br />

Verhältnis liegt bei 35:65. Nach zwei bis vier Jahren<br />

werden diese Fahrzeuge in private Hand abgegeben.<br />

Deshalb dürfte die Zahl der gebrauchten<br />

E-Fahrzeuge in den nächsten Jahren stetig steigen.<br />

Reichweite reicht!<br />

Ein häufiger Begriff im Zusammenhang<br />

mit E-Autos ist die<br />

Reichweitenangst. Was tun, wenn<br />

der Strom plötzlich nicht mehr<br />

reicht? Umfragen zeigen: im Alltag<br />

spielt das keine Rolle. 40 Prozent aller<br />

täglichen Fahrten liegen unter 20<br />

Kilometern, weitere 49 Prozent unter<br />

100 Kilometern. Da die aktuellen Modelle<br />

Reichweiten von bis zu 600 Kilometern<br />

haben, muss das E-Auto in<br />

den meisten Fällen nur rund 1-2 Mal<br />

die Woche an die Ladesäule.<br />

Laden an der<br />

Haushaltssteckdose?<br />

Die herkömmlichen Haushaltssteckdosen<br />

sind laut einer DIN-Verordnung<br />

(VDE 0620-1) nur für den<br />

Hausgebrauch ausgelegt. Das bedeutet,<br />

dass sie nur für einen begrenzten<br />

Zeitraum mit maximal 16 Ampere<br />

genutzt werden. „Wenn man irgendwo<br />

zu Besuch ist, wo es keinen Starkstrom<br />

gibt, kann man das E-Auto dort schon<br />

mal laden“, meint Energieberaterin Theresa<br />

Volk. Dauerhaft ist das aber keine<br />

Lösung, es besteht die Gefahr, dass die<br />

Steckdose überhitzt und im schlimmsten<br />

Fall sogar ein Brand ausbricht.<br />

© ALEKSEI DERIN/<br />

SHUTTERSTOCK.COM<br />

Stellplatzmangel in der Stadt<br />

Knapp über 80 Prozent der Fahrzeugbesitzer,<br />

die in einem Einfamilienhaus leben,<br />

verfügen über einen Stellplatz in der Garage/im<br />

Carport, demgegenüber haben nur<br />

55 % der Nutzer, die in einem Mehrfamilienhaus<br />

mit mehreren Parteien leben, überhaupt<br />

einen Stellplatz für ihr Fahrzeug.<br />

Stromtankstellen<br />

im Überblick<br />

Einen bundesweiten Überblick<br />

über öffentliche Ladestationen<br />

gibt es auf<br />

www.lademap.ladenetz.de<br />

Allein für den Großraum Ulm/<br />

Neu-Ulm sind rund 70 öffentliche<br />

Ladepunkte verzeichnet.<br />

Nutzer sehen auch, welche gerade<br />

frei sind und welche belegt.<br />

10 Mio.<br />

Blick in die Glaskugel<br />

10 Millionen bis 2030 – dass dieses Ziel von<br />

Kanzlerin Angela Merkel wohl nicht zu halten<br />

ist, war relativ früh klar. Prognosen sagen aber:<br />

Auf 9 Millionen könnte die Zahl der Elektrofahrzeuge<br />

in Deutschland durchaus steigen bis dahin.<br />

Davon wären rund zwei Millionen Hybridfahrzeuge<br />

und fast 7 Millionen reine E-Autos.<br />

Förderprogramme<br />

Nicht nur für Wallboxen, auch für die Neuanschaffung eines E-Autos gibt es<br />

einen Zuschuss. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zahlt<br />

für den Erwerb eines neuen, erstmals zugelassenen, elektrisch betriebenen Fahrzeuges<br />

oder eines Jungfahrzeugs mit Zweitzulassung Zuschüsse zwischen 3750 und<br />

6000 Euro – je nachdem, ob es sich um ein Hybrid, Brenstoffzellen- oder reines Batterieelektrofahrzeug<br />

handelt. www.bafa.de<br />

Wer den Strom für sein E-Auto selbst produzieren will, kann im Ulmer Raum auf drei<br />

Förderprogramme für Photovoltaikanlagen zurückgreifen.<br />

Das Ulmer Energieförderprogramm<br />

Gebäudeintegrierte Photovoltaik (GIP) sowie Dach-/Fassadenphotovoltaik<br />

im Bestand<br />

Investitionszweck<br />

GIP: 400 EUR je kWp<br />

Dach-/Fassade-PV: 2000 EUR/kWp für die ersten 20 kWp,<br />

100EUR zwischen 20kWp und 40kWp, 75 EUR kWp zwischen<br />

Förderhöhe<br />

40 kWp und 100kWp<br />

Region<br />

Stadtkreis Ulm<br />

L-Bank netzdienliche Photovoltaik-Batteriespeicher<br />

stationärer, netzdienlicher Batteriespeicher in Verbindung mit<br />

Investitionszweck einer neuen PV-Anlage<br />

PV 30kWp: 300 EUR/kWh nutzbarer Speicherkapazität<br />

Region<br />

Baden-Württemberg<br />

10.000-Häuser-Programm – PV-Speicher<br />

Erst-/oder Ergänzungsinstallation eines neuen Batteriespeichers<br />

jeweils in Verbindung mit einer neuen PV-Anlage<br />

Investitionszweck<br />

Höchstbetrag bis 3.200 EUR (+200 EUR Ladestation für Elektrofahrzeuge)<br />

Region<br />

Bayern<br />

Anzeige<br />

Die Zukunft ist schon da<br />

Die <strong>Mobilität</strong> der Zukunft hat in Ulm und Neu-Ulm schon begonnen – dank der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm.<br />

Vor über zehn Jahren haben die<br />

Stadtwerke die ersten Ladestationen<br />

für E-Autos eingerichtet und<br />

waren so etwas wie ein Vorreiter.<br />

Heute betreibt das Unternehmen<br />

über 90 Ladestationen mit 159 öffentlichen<br />

Ladepunkten. Im Verhältnis<br />

zur Einwohnerzahl weisen<br />

Ulm und Umgebung bundesweit<br />

eine der höchsten Dichten an<br />

Stromtankstellen auf und liegen<br />

vor Großstädten wie Hamburg<br />

und Berlin. Weiterer Pluspunkt:<br />

Die SWU-Ladestromkarte gewährt<br />

Zugang zu bundesweit rund<br />

3 000 Stationen des Verbunds ladenetz.de.<br />

Zurück nach Ulm: Im<br />

Parkhaus CongressCentrum Nord<br />

(CCN) gehen bald weitere 16 Ladepunkte<br />

in Betrieb. Mit einer<br />

Innovation. Smart Meter messen<br />

fortwährend die Belastung des internen<br />

Stromnetzes und optimieren<br />

so den Einsatz der Ladepunkte.<br />

Schon im Parkleitsystem kann<br />

der Autofahrer erkennen, welcher<br />

Ladepunkt in der CCN-Tiefgarage<br />

gerade frei ist. Das Pilotprojekt<br />

wird vom Land gefördert, Parkhausbetreiber,<br />

Technische Hochschule<br />

Ulm, das Start-Up Citysens<br />

und die Stadtwerke arbeiten<br />

zusammen.<br />

E-Car-Sharing<br />

auf dem flachen Land<br />

Wie weit ist die Verkehrswende in<br />

Ulm vorangekommen? Der Fuhrpark<br />

der SWU-Verkehrsbetriebe<br />

besteht zu einem Viertel aus Hybrid-Bussen.<br />

Insgesamt sind über<br />

60 Gelenkbusse im Einsatz. Weitere<br />

elf Hybrid-Busse werden<br />

<strong>2021</strong> in Dienst gestellt und ersetzen<br />

dieselgetriebene Busse. Dann<br />

wird die Busflotte fast zur Hälfte<br />

auf Hybrid-Fahrzeuge umgestellt<br />

sein. Dazu noch hat die SWU<br />

Verkehr 22 Straßenbahnwagen.<br />

12 davon wurden zur Inbetriebnahme<br />

der Ende 2018 eröffneten<br />

Tramlinie 2 angeschafft. Weitere<br />

sechs Wagen sind bestellt und<br />

werden ab 20<strong>23</strong> in Dienst gehen.<br />

Zur Ergänzung des öffentlichen<br />

Nahverkehrs hat die SWU ein<br />

Car-Sharing mit Elektroautos aufgebaut.<br />

Es heißt „swu2go“ und<br />

stellt an mittlerweile 40 Standorten<br />

einen Elektro-Renault zum<br />

Mieten zur Verfügung. Die Standorte<br />

verteilen sich auf Städte und<br />

Gemeinden in den Landkreisen<br />

Biberach, Neu-Ulm, Alb-Donau-<br />

Kreis und Heidenheim. Es ist ein<br />

Angebot an Bürgerinnen und Bürger,<br />

die mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

nicht überall hin kommen<br />

und beweglich bleiben wollen –<br />

auch ohne eigenes Auto. Über das<br />

SWU-Buchungsportal können<br />

Leihautos sogar bundesweit gebucht<br />

werden, zum Beispiel in<br />

Augsburg, Hannover, Berlin oder<br />

Freiburg.<br />

Eselsbergsteige:<br />

Prototyp <strong>Mobilität</strong>sstation<br />

Ein weiterer Schritt zur Verzahnung<br />

verschiedener <strong>Mobilität</strong>sangebote<br />

ist der erste von der<br />

Stadt Ulm geplante Prototyp einer<br />

<strong>Mobilität</strong>sstation. Der Prototyp<br />

entsteht im Zug des Förderprojekts<br />

Zukunftskommune@bw<br />

und soll voraussichtlich Ende Juli<br />

<strong>2021</strong> an der Eselsbergsteige in Betrieb<br />

gehen. Dort werden <strong>Mobilität</strong>sangebote<br />

gebündelt: E-Lastenräder,<br />

E-Scooter, Car-Sharing<br />

von swu2go und dem privaten Anbieter<br />

conficars; die SWU bietet<br />

eine Ladesäule mit einem öffentlichen<br />

Ladepunkt an. Die Alternativen<br />

zum Besitz eines eigenen<br />

Autos sind an der <strong>Mobilität</strong>sstation<br />

versammelt – zur praktischen<br />

Nutzung für alle.<br />

Unersetzlicher Begleiter für<br />

Fahrgäste: die SWU-App<br />

Ein weiterer Schritt hin zur digitalen<br />

Vernetzung der klimaschonenden<br />

<strong>Mobilität</strong>sformen ist die<br />

Smartphone-App der SWU Verkehr.<br />

Sie wird im Juni zum kostenlosen<br />

Download bereitstehen.<br />

Eine Fülle nützlicher Funktionen<br />

macht die App zu einem<br />

unersetzlichen Begleiter für die<br />

Fahrgäste in der Region.<br />

Das beginnt beim Fahrscheinkauf:<br />

Kein Gang zum Automaten<br />

oder zum Busfahrer, kein Kramen<br />

nach Kleingeld, stattdessen kontakt-<br />

und bargeldloser Erwerb<br />

über die App mithilfe verschiedener<br />

Zahlungsmethoden: Kreditkarte,<br />

PayPal, Prepaid-Guthaben.<br />

Zum Start sind Einzel-, Gruppen-<br />

sowie Tageskarten erhältlich.<br />

Die digitale Fahrkarte wird<br />

in der App abgelegt und bei Kontrollen<br />

auf dem Smartphone vorgezeigt.<br />

Integriert sind die Online-Fahrplanauskunft<br />

sowie die<br />

beliebten Echtzeitdaten. Diese<br />

zeigen die Live-Position aller Busse<br />

und Straßenbahnen im<br />

SWU-Liniennetz. So lassen sich<br />

Verbindungen und Reisezeiten<br />

schnell abrufen. Ein Nachrichten-Center<br />

informiert Fahrgäste<br />

über Verspätungen und Betriebsstörungen.<br />

Wichtige Service-Informationen<br />

werden zusätzlich<br />

über Push-Nachrichten kommuniziert.<br />

Was man bei anderen Apps zumeist<br />

noch vergeblich sucht: die<br />

Auslastungsprognose. Die SWU-<br />

App zeigt an, wie stark die gewünschte<br />

Route voraussichtlich<br />

frequentiert sein wird. Gerade in<br />

Corona-Zeiten wird dieser Service<br />

besonders geschätzt. Die<br />

Vorhersage wird auf Basis früherer<br />

Messdaten ermittelt und gibt<br />

eine Orientierungshilfe für die<br />

Fahrtplanung. Es stehen Fahrgastzahlen<br />

aus über drei Jahren<br />

zur Verfügung, der Datenbestand<br />

wird fortlaufend erweitert für<br />

noch genauere Vorhersagen. Die<br />

App wird um neue Funktionen<br />

ergänzt werden. In Arbeit ist die<br />

Integration von Sharing-Diensten<br />

(swu2go, E-Scooter) und weiterer<br />

Zahlungsmethoden.

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