CONNECT Magazin 21-02
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32 Community<br />
Marathon in Berlin:<br />
Weltgeschichte trifft auf Weltrekorde<br />
Eine Gruppe von Läufern des SC Charlottenburg,<br />
der zu den renommierten deutschen<br />
Leichtathletik-Vereinen gehört, organisierte<br />
den ersten Berlin-Marathon im Jahr 1974.<br />
1981 wurde das Rennen vom Grunewald ins<br />
Stadtzentrum von West-Berlin verlegt. Unter -<br />
stützt von den drei westlichen Alliierten Großbritannien,<br />
Frankreich und den USA, reifte der<br />
Berlin-Marathon zum größten und hochklassigsten<br />
Marathon Deutschlands und gewann<br />
internationale Bedeutung. Nach dem Fall der<br />
Berliner Mauer im November 1989 begann eine<br />
neue Ära. Am 30. September 1990, drei Tage vor<br />
der Wiedervereinigung, führte die Strecke des<br />
Marathons durch das Brandenburger Tor sowie<br />
beide Teile Berlins. Im Jahr 2001 unterbot die<br />
Japanerin Naoko Takahashi hier als erste Frau die<br />
2:20-Stunden-Marke.<br />
Für das Rennen 2003 wurde der flache und<br />
schnelle Rundkurs dann erheblich geändert. Paul<br />
Tergat, der mit 2:04:55 Weltrekord lief, war der<br />
Erste, der die neue Ziellinie überquerte und kurz<br />
zuvor durch das Brandenburger Tor gelaufen war,<br />
dem Symbol der Wiedervereinigung. In der Folge<br />
entwickelte sich der BMW Berlin-Marathon zu<br />
einem der weltweit besten Straßenrennen. 2008<br />
stellte Haile Gebrselassie aus Äthiopien zum<br />
zweiten Mal in Folge in der deutschen Hauptstadt<br />
einen Weltrekord auf und lief 2:03:59<br />
Stunden. Der Kenianer Patrick Makau brach dann<br />
2011 den Welt- und Streckenrekord von Haile<br />
Gebrselassie und verbesserte die Zeit auf 2:03:38.<br />
Drei weitere Weltrekorde durch kenianische<br />
Läufer fielen in Berlin danach: Wilson Kipsang<br />
erreichte 2013 das Ziel nach 2:03:23, Dennis<br />
Kimetto lief 2014 mit 2:<strong>02</strong>:57 die erste Zeit unter<br />
2:03 Stunden, und dann sorgte Eliud Kipchoge<br />
2018 für die Krönung. Nach 2:01:39 Stunden<br />
stürmte er ins Ziel und unterbot damit die alte<br />
Bestzeit gleich um 1:18 Minuten. Dies war die<br />
größte Steigerung des Männer-Weltrekordes seit<br />
über 50 Jahren. Insgesamt wurden in der Geschichte<br />
des Rennens famose elf Weltrekorde<br />
gebrochen, was einzigartig ist.<br />
Die schnelle Strecke und die Geschichte der Stadt<br />
– das sind sicherlich zwei Gründe, warum der<br />
Marathon in Berlin auch bei Chinesen immer beliebter<br />
wird. Im Jahr 2019 starteten 2.117 chinesische<br />
Teilnehmer beim BMW Berlin-Marathon<br />
und stellten damit die viertgrößte Teilnehmergruppe<br />
nach Nationalität. Die nächste Austragung<br />
ist für den 25. bis 26. September 20<strong>21</strong><br />
angesetzt.<br />
Abb.: Berlin-Marathon<br />
www.chk-de.org