21.06.2021 Aufrufe

Taxi Times München - 2. Quartal 2021

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> 3,50 €<br />

www.taxi-times.taxi<br />

MÜNCHEN<br />

E-TAXIS ALS ZUKUNFTSMODELL<br />

GEHT HAMBURG<br />

AUCH IN MÜNCHEN?<br />

PBEFG-NOVELLE<br />

Alle Macht der Stadt<br />

TVM INFORMIERT<br />

Aus TVM wird TV Bayern<br />

ISARFUNK INFORMIERT<br />

Neues vom Courier-Projekt


Aus Fahrgästen<br />

Freunde machen<br />

Bremsenwochen<br />

für alle Volkswagen ab 4 Jahren.<br />

Touran Trendline <strong>2.</strong>0 TDI SCR 85 kW (115 PS) 7-Gang-DSG inkl. <strong>Taxi</strong>-Paket<br />

Kraftstoffverbrauch, l/100 km: innerorts 5,6/außerorts 4,4/kombiniert 4,8/CO₂-Emissionen, g/km: kombiniert 126.<br />

Effizienzklasse A.<br />

Ausstattung: Navigationssystem, Digitaler Radioempfang DAB+, Elektronische Parkbremse inkl. Auto-Hold-Funktion,<br />

Climatronic, „First Edition“-Paket, Multifunktionslenkrad in Leder u. v. m.<br />

Fahrzeugpreis (netto): 25.865,54 €<br />

Fahrzeugpreis (brutto): 30.779,99 €<br />

Nettodarlehensbetrag: 25.864,43 €<br />

Anzahlung: 4.915,56 €<br />

Sollzinssatz (gebunden) p. a.: 0,00 %<br />

Effektiver Jahreszins: 0,00 %<br />

Laufzeit:<br />

48 Monate<br />

Schlussrate: 538,95 €<br />

Gesamtbetrag: 30.779,99 €<br />

47 mtl. Finanzierungsraten à 538,84 €<br />

Starke Rabatte¹ vom 01.08. – 30.11.2019 sichern.<br />

Sparen Sie jetzt beim Kauf von Volkswagen Original Bremsen.<br />

¹ 20 % Rabatt auf ausgewählte Volkswagen Original Bremsscheiben und -beläge (für alle Pkw-Modelle) außer Keramikbremsen. Gültig vom<br />

01.08. bis 30.11.2019 für alle Volkswagen Pkw ab 4 Jahren in Verbindung mit der MAHAG 4+ Karte, inklusive Einbau. Nicht mit anderen Aktionen<br />

kombinierbar. Weitere Informationen bei uns oder unter www.volkswagen.de/bremsenwochen.<br />

Ein Angebot der Volkswagen Bank GmbH, Gifhorner Str. 57, 38112 Braunschweig, für die wir als ungebundener Vermittler<br />

gemeinsam mit dem Kunden die für die Finanzierung nötigen Vertragsunterlagen zusammenstellen.1<br />

Abbildung zeigt Sonderausstattungen gegen Mehrpreis. Stand 02/<strong>2021</strong>. 1 Zzgl. Überführungspauschale und Zulassungskosten.<br />

Bonität vorausgesetzt. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Es besteht ein gesetzliches Widerrufsrecht für Verbraucher.<br />

Volkswagen Zentrum <strong>München</strong><br />

www.mahag.de<br />

Schleibingerstr. 12 – 16, 81669 <strong>München</strong><br />

Tel. taxi@mahag.de<br />

089 / 480 01-100<br />

MAHAG Ottobrunn<br />

Rosenheimer Landstr. 112, 85521 Ottobrunn<br />

Tel. 089 / 60 81 05-0<br />

MAHAG Olympiapark*<br />

Georg-Brauchle-Ring 71, 80992 <strong>München</strong><br />

Telefon: 089 / 15 92 39-0<br />

MAHAG Automobilhandel und und Service GmbH GmbH & Co. & oHG Co. oHG<br />

Volkswagen Zentrum <strong>München</strong><br />

Landsberger Str. 240, 80687 <strong>München</strong><br />

Tel. 089/ 411 140-0<br />

Volkswagen Zentrum <strong>München</strong><br />

Schleibingerstr. 12–16, 81669 <strong>München</strong><br />

MAHAG Trudering<br />

Wasserburger Ihre Ansprechpartner:<br />

Landstr. 5 – 11, 81825 <strong>München</strong><br />

Tel. 089 / 42 00 02-0<br />

www.facebook.com/<br />

volkswagen.muenchen<br />

Bernd Obkirchner<br />

Tel. 089 48001 166<br />

Volkswagen Zentrum <strong>München</strong><br />

Frankfurter Ring 251, 80807 <strong>München</strong><br />

Tel. 089 / 32 30 06-0<br />

MAHAG Nord*<br />

Detmoldstraße 6, 80935 <strong>München</strong><br />

Tel. 089 / 35 48 01-400<br />

*Volkswagen Service Betrieb<br />

www.mahag.de<br />

Johannes Huber<br />

Tel. 089 48001 578


GERICHTE BESTIMMEN DEN TREND<br />

INHALT<br />

TITEL FOTO: Andreas Karle<br />

Elektromobilität an. In <strong>München</strong> fördert die Stadt seit mehr als<br />

zwei Jahren den Betrieb von E-<strong>Taxi</strong>s, aktuell sind 27 E-<strong>Taxi</strong>s<br />

zugelassen. In Hamburg startete die Förderung erst im April und<br />

innerhalb weniger Wochen war die 100er-Grenze an verbindlichen<br />

Förderanträgen geknackt. Was Hamburg anders macht als <strong>München</strong><br />

und was davon übernommen werden könnte, beschreiben<br />

wir ab Seite 4.<br />

Erfahrungsgemäß gibt es bei diesem Thema nach wie vor große<br />

Zweifler mit den immer gleichen Bedenken. Sie reichen von Argumentationen<br />

hinsichtlich Reichweite (die allerdings längst schichttauglich<br />

ist) über einen unkalkulierbaren Strompreis (das muss<br />

in der Tat noch zwingend geklärt werden) bis hin zu Theorien,<br />

dass die Batterien schlimmer als Giftfässer seien (wobei diese<br />

E-Mobilitäts-Hasser am aggressivsten auftreten, meist aber keinen<br />

Beleg für ihre Theorien liefern können).<br />

Das hilft aber alles nichts: Das <strong>Taxi</strong> der Zukunft wird elektrisch<br />

betrieben sein (inkl. der Option Wasserstoff). Das ist nicht nur<br />

politischer Wille, sondern auch juristisch erzwungen. Das Urteil<br />

des Bundesgerichtshofs vom 29. April verpflichtete die Bundesregierung,<br />

ihr bisheriges Klimaschutzpaket „generationengerechter“<br />

nachzubessern. Und am 3. Juni verurteilte der Europäische<br />

Gerichtshof die Bundesrepublik Deutschland, weil jahrelang in<br />

vielen Städten die Grenzwerte für den Luftschadstoff Stickstoffdioxid<br />

(NO₂) erheblich überschritten worden sind.<br />

Die Entwicklung des <strong>Taxi</strong>gewerbes wird derzeit und in Zukunft<br />

maßgeblich von Gerichten bestimmt. Nicht nur im Hinblick auf<br />

künftige Mobilität, sondern auch in Bezug auf die Auslegungen<br />

der neuen Bestimmungen des Personenbeförderungsgesetzes<br />

(PBefG). Es räumt den Kommunen erheblich mehr Möglichkeiten<br />

ein, für den vom Gesetzgeber gewollten fairen Wettbewerb<br />

innerhalb der Verkehrsarten <strong>Taxi</strong> und Mietwagen zu sorgen. Wir<br />

berichten da rüber ab Seite 10.<br />

Bei konsequenter Deutung der neuen Formulierungen könnte das<br />

KVR als Genehmigungsbehörde beispielsweise Dumpingtarife verbieten<br />

oder sogar die Zahl der Mietwagenkonzessionen begrenzen.<br />

Leider sind das aber alles nur „Kann-Regelungen“, sodass<br />

fest damit zu rechnen ist, dass manche kommunale Auslegungen<br />

sofort vor Gericht landen werden. Vor allen Dingen jene, die dem<br />

Geschäftsmodell von Uber und Free Now schaden könnten.<br />

Es wird in Zukunft wichtiger denn je sein, dass die <strong>Taxi</strong>branche<br />

mit ihren Gewerbevertretungen im konstruktiven Dialog mit der<br />

regionalen Politik und den Behörden bleibt. Dafür braucht es eine<br />

starke Gewerbevertretung, zu der auch wirtschaftlich gesunde<br />

<strong>Taxi</strong>zentralen zählen. Der bisherige TVM hat mittlerweile sein<br />

Tätigkeitsfeld auf ganz Bayern ausgedehnt und wird dies nun<br />

auch in der entsprechenden Namensänderung zu „TVB“ deutlich<br />

machen. Der Verband berichtet darüber auf seinen eigenverantwortlichen<br />

Seiten 14 und 15.<br />

Die angesprochenen gewerbepolitischen Gespräche führen die<br />

Vorstände des TVB meist gemeinsam mit den beiden Münchner<br />

<strong>Taxi</strong>zentralen. Einigkeit macht stark und vergrößert auch die finanziellen<br />

Möglichkeiten. In Zeiten, in denen über das Wohl und Wehe<br />

der Branche über teure Gerichtsverfahren entschieden wird, ist<br />

eine breite Mitgliederbasis ein wichtiger Erfolgsfaktor.<br />

– die Redaktion –<br />

ELEKTROMOBILITÄT<br />

4 Hamburger „Projekt Zukunftstaxi“:<br />

Geht das auch in <strong>München</strong>?<br />

6 <strong>Taxi</strong>taugliche E-Modelle: Eine Übersicht<br />

8 Bisherige E-<strong>Taxi</strong>-Erfahrungen<br />

PBefG-Novelle<br />

10 Alle Macht dem KVR<br />

12 Fachkunde ersetzt Ortskunde<br />

TAXIVERBAND BAYERN TVB I. GR.<br />

14 Offene Fragen zur Fachkunde<br />

15 Aus TVM wird TV Bayern<br />

ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />

16 Zwischenbericht zum „Courier-Projekt“<br />

FAHRGASTSERVICE<br />

18 WLAN für <strong>Taxi</strong>fahrgäste<br />

NEWS + IHK-WAHL<br />

20 Brotzeit – Verlosung – Strafzettel<br />

21 <strong>Taxi</strong>kandidaten für die IHK-Gremien<br />

TAXIDEMO<br />

22 Sternfahrt zur Theresienwiese<br />

STADTPOLITIK<br />

24 FNT-Verlängerung<br />

25 Dauerzustand Pop-up-Radwege<br />

26 Impressum<br />

BEI DIESER AUSGABE BRAUCHEN SIE<br />

EIN SMARTPHONE<br />

Liebe Leser, bei der Lektüre dieser Ausgabe werden<br />

Sie auf einige gepixelte Quadrate stoßen, sogenannte<br />

QR-Codes. Hinter ihnen versteckt sich die URL-Adresse<br />

zu weiterführenden Beiträgen auf der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-<br />

Website oder anderen Infoseiten.<br />

Zum Scannen von QR-Codes mit dem Smartphone<br />

gibt es verschiedene Apps. In manchen neuen Modellen<br />

ist diese Funktion sogar Standard der Kamera-<br />

App. Mithilfe der QR-Codes wird diese Ausgabe der<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>München</strong> noch informativer. <br />

red<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />

3


E-MOBILITÄT<br />

E-TAXIFÖRDERUNG:<br />

GEHT HAMBURG AUCH<br />

IN MÜNCHEN?<br />

<strong>München</strong> und Hamburg haben eine große Gemeinsamkeit: Beide Städte fördern<br />

den Umstieg auf E-<strong>Taxi</strong>s. Doch während in <strong>München</strong> nur 27 <strong>Taxi</strong>s fahren, werden<br />

es in Hamburg bald fünfmal so viel sein. Woran liegt es?<br />

Schnell und leicht: Das Hamburger<br />

Antragsformular zur E-<strong>Taxi</strong>-Förderung<br />

umfasst lediglich eine DIN-A4-Seite.<br />

Die Infobroschüre zum<br />

Hamburger<br />

„Projekt Zukunftstaxi“.<br />

Webinar Zukunftstaxi<br />

Hamburg.<br />

Als der für das „Projekt Zukunftstaxi“<br />

verantwortliche Dirk Ritter von<br />

der Hamburger Genehmigungsbehörde<br />

am Morgen des 1<strong>2.</strong> April <strong>2021</strong><br />

sein E-Mail-Postfach öffnete, glaubte er,<br />

seinen Augen nicht zu trauen. Seit jenem<br />

Montag war die Antragstellung einer Elektro-<br />

und Inklusionstaxiförderung möglich<br />

und bereits ab null Uhr hatten Hamburger<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmer ihre Förderanträge<br />

abgeschickt.<br />

Noch am selben Tag konnte die<br />

Behörde somit verkünden, dass die<br />

zulässige Höchstzahl an möglichen<br />

finanziellen Unterstützungen erreicht<br />

war. 150 geförderte E-<strong>Taxi</strong>s innerhalb<br />

von Minuten gegen rund 27 Münchner<br />

E-<strong>Taxi</strong>s in 3,5 Jahren. Was läuft da<br />

in Hamburg anders als in <strong>München</strong>?<br />

Zur Erinnerung: Seit August 2017<br />

können sich Münchner <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />

jeden Besetztkilometer eines<br />

E-<strong>Taxi</strong>s mit 20 Cent bezuschussen lassen.<br />

Die Förderung läuft nach spätestens vier Jahren<br />

aus oder wenn die Fördersumme 40 Prozent<br />

des Fahrzeug Netto-Preises erreicht hat.<br />

Hamburg schlägt einen anderen Weg ein.<br />

Dort vergütet die Förderung den betrieblichen<br />

Mehraufwand eines E-<strong>Taxi</strong>s mit bis zu<br />

10.000 Euro (ab dem Zeitpunkt der Konzessionierung).<br />

Damit ist beispielsweise der<br />

Weg zur Ladesäule, der Zeitverlust durchs<br />

Laden oder eine E-<strong>Taxi</strong>-Schulung der Fahrer<br />

gemeint. Durch diese Definition lässt sich<br />

die regionale Hamburger Förderung mit der<br />

Umweltprämie des Bundes, der sogenannten<br />

BAFA-Förderung, kombinieren. Bei der<br />

Münchner E-<strong>Taxi</strong>-Unterstützung war eine<br />

solche Doppelbezuschussung zu Beginn<br />

kategorisch ausgeschlossen, ist mittlerweile<br />

aber auch kombinierbar.<br />

Bei elektrisch angetriebenen Inklusionstaxis<br />

ist die Stadt Hamburg noch großzügiger:<br />

Dort wird die Fördersumme auf<br />

maximal 20.000 Euro verdoppelt. In <strong>München</strong><br />

gibt es seit 2019 ebenfalls eine<br />

Unterstützung der Inklusionstaxis, sie<br />

ist aber nicht an einen elektrischen<br />

Antrieb gekoppelt und liegt bei maximal<br />

10.000 Euro.<br />

Unterstützt werden bei der E-<strong>Taxi</strong>-<br />

Förderung ausschließlich vollelektrisch<br />

betriebene Fahrzeuge und <strong>Taxi</strong>s<br />

mit Wasserstoffantrieb. Plug-in-Hybride<br />

sind kategorisch ausgeschlossen.<br />

Natürlich sind an das Hamburger<br />

Zukunftstaxi auch Bedingungen geknüpft.<br />

So muss der <strong>Taxi</strong>unternehmer innerhalb<br />

von sechs Wochen nach Erhalt des Förderbescheides<br />

einen Kaufvertrag für ein E-<strong>Taxi</strong><br />

vorweisen können. Wird das E-<strong>Taxi</strong> nicht<br />

bis spätestens 31. Dezember <strong>2021</strong> konzessioniert,<br />

verfällt die Prämie. Diese Zeitspanne<br />

kann als recht sportlich bezeichnet<br />

werden, denn die Lieferfähigkeit von taxitauglichen<br />

E-Autos ist nicht ganz einfach.<br />

Gerade ganz neue Modelle werden nicht so<br />

leicht erhältlich sein, von einer eichrechtskonformen<br />

Umrüstung ganz zu schweigen.<br />

PROJEKT MIT PARTNERN<br />

An dieser Stelle zahlt sich das eigentliche<br />

Erfolgsgeheimnis der Hamburger Förderung<br />

aus: Das „Projekt Zukunftstaxi“ ist<br />

nicht allein in der Behörde entstanden, sondern<br />

direkt aus dem Gewerbe heraus und<br />

zudem gemeinsam mit vielen Partnern.<br />

Neben Fahrtenvermittlern und Anbietern<br />

von Ladeinfrastruktur wurden in den über<br />

zwei Jahre dauernden Vorgesprächen auch<br />

die Autohersteller ins Boot geholt.<br />

Letztere konnten nur dann dabei sein,<br />

wenn sie verlässlich eine Lieferung noch<br />

in diesem Jahr zusagten. Viele Fahrzeughersteller<br />

bzw. deren Hamburger Vertrags-<br />

Autohäuser ergänzten dieses Versprechen<br />

um ein vergünstigtes <strong>Taxi</strong>paket oder bevorzugte<br />

Abwicklung des Kaufvertrags.<br />

Auch die Fahrtenvermittler müssen<br />

ihren Teil beitragen. Sie versprechen eine<br />

FOTO: Andreas Karle<br />

4 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI


priorisierte E-<strong>Taxi</strong>-Vermittlung oder Geldprämien,<br />

erläutert und die Partner und deren Ange-<br />

Modell-Problematik bei Mercedes, Toyota<br />

die mit einer speziellen Werbe- bote vorgestellt. Als offizieller Medienpart-<br />

und Volkswagen und die Zurückhaltung<br />

Folierung einhergehen. Wer nicht liefert, ist ner hat <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> an der Erstellung dieser vieler Münchner Autohäuser, die mit Kia,<br />

nicht dabei. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist Broschüre mitgewirkt.<br />

Nissan & Co zwar E-<strong>Taxi</strong>s mit <strong>Taxi</strong>paket<br />

zudem die einfache Antragstellung, welche<br />

anbieten könnten, aber damit bisher öffentlich<br />

per E-Mail erfolgen konnte. Zudem stellt die GUT BESUCHTE WEBINARE<br />

kaum in Erscheinung getreten sind<br />

Behörde eine Anpassung des Rechtsrahmens<br />

Spezielle Webinare, die in Kooperation mit (siehe Seite 6).<br />

in Aussicht, damit E-<strong>Taxi</strong>s während dem Bundesverband <strong>Taxi</strong> und Mietwagen Last, but not least tun sich auch die<br />

ihres Ladevorgangs an der Säule jederzeit e. V. (BVTM) durchgeführt wurden, boten beiden Münchner <strong>Taxi</strong>zentralen schwer,<br />

einen Fahrtauftrag annehmen dürfen. den Unternehmern die Möglichkeit, Fragen Priorisierungen in verschiedenen Formen<br />

Bei der Organisation im Vorfeld konnte<br />

im direkten Austausch mit den jeweiligen durchzusetzen, denn sie stoßen damit<br />

die Behörde auf die Unterstützung der Spezialisten zu klären. In einem anderen teilweise auf heftigen Widerstand aus<br />

Telekom zählen. Mit einer Schnellladeinfrastruktur,<br />

Webinar trafen Unternehmer aus ganz der Unternehmerschaft – sei es nun mit<br />

die in Hamburg sogar speziel-<br />

Deutschland aufeinander, die bereits Erfah-<br />

einer politisch gewollten Vorfahrtsspur für<br />

le Ladepunkte exklusiv für E-<strong>Taxi</strong>s enthält, rungen mit den verschiedenen E-Modellen E-<strong>Taxi</strong>s am Flughafen oder mit einer Einreihung<br />

wird die Telekom auch in Zukunft das Projekt<br />

gemacht haben und auf diesem Weg ihr Wis-<br />

in die Standplatzpositionierung wäh-<br />

unterstützen – ebenso wie der örtliche sen teilen. Hier waren auch zwei Münchner rend des Ladevorgangs.<br />

Stromnetzbetreiber. Das langfristige Ziel ist Vertreter beteiligt (siehe Seite 8). Zusätzlich<br />

Die Stadt selbst bekommt durch das neue<br />

es, die Schnelllader so auszubauen, dass<br />

wird der Erfahrungsaustausch auch PBefG übrigens die Möglichkeit, bestimmte<br />

Sensoren nicht nur erkennen können, ob in WhatsApp- und Telegram-Chatgruppen Zulassungen oder Zufahrtserlaubnisse mit<br />

an der Säule geladen wird, sondern auch weitergeführt.<br />

emmissionsfreien Fahrzeugen zu kombinieren.<br />

wissen, ob der Zugang blockiert ist.<br />

Lässt sich der Hamburger Erfolg nun<br />

Wohin das führen könnte, zeigt eben-<br />

Auch eine Nachbereitung wurde nicht auch auf <strong>München</strong> übertragen? Das Förderprogramm<br />

falls der Blick nach Hamburg. Bereits 2025<br />

gescheut. Beispielsweise steht den umsteigewilligen<br />

der Stadt <strong>München</strong> steht will die Hansestadt nur noch emissionsfreie<br />

Unternehmern eine gedruckte seit 2017 und ist somit eine gute Basis. <strong>Taxi</strong>s konzessionieren. <strong>München</strong> wird sich<br />

Infobroschüre zur Verfügung, die auch als Die offensiven und taxifreundlichen E-<strong>Taxi</strong>- dieser Entwicklung daher stellen müssen –<br />

Download erhältlich ist. Darin werden alle Angebote der Münchner Händler sind am besten mit einer klugen Kooperation mit<br />

wichtigen Fragen rund um die Förderung dagegen rar gesät. Bestes Beispiel ist die allen Beteiligten. <br />

sg<br />

Venczel_02-2016.qxp_Layout 1 03.0<strong>2.</strong>16 16:15 Seite<br />

Euro-<strong>Taxi</strong>-2_01-2016.qxp_Layout 1 29.01.16 10:28 Seite 1<br />

Verkehrsmedizinische<br />

Untersuchungen in Schwabing<br />

Dr. Josef Venczel<br />

Dr. Marta Venczel<br />

Betriebsärzte<br />

Adelheidstraße 23<br />

80798 <strong>München</strong><br />

Tel.: 2729460 Fax: 27294614<br />

Handy: 0172/8916575<br />

www.arbeits-med.de<br />

Alle med. Untersuchungen<br />

für den Erwerb und die<br />

Verlängerung des P-Scheins<br />

Kfz-Meisterbetrieb<br />

für alle Fabrikate<br />

gut · preiswert · schnell · zuverlässig<br />

Reparatur/Inspektion<br />

Unfallinstandsetzung<br />

TÜV & AU, und vieles mehr<br />

Sonderpreis<br />

EURO-TAXI Handels GmbH <strong>München</strong><br />

Schießstättstr. 12 · 80339 <strong>München</strong> · Tel. 089 7470145<br />

Öffnungszeiten Montag – Freitag 8.00 –18.00 Uhr<br />

UNTER<br />

STÜTZER<br />

DES TAXI<br />

GEWERBES<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />

5


E-MOBILITÄT<br />

Der VW ID.4 ist derzeit<br />

nur bei einem Hamburger<br />

Händler als <strong>Taxi</strong><br />

bestellbar.<br />

V-KLASSE –<br />

WASSERSTOFF-<br />

EIGENINITIATIVE<br />

Umrüster wie AMF<br />

bieten für den E-Vito<br />

auch eine Inklusions-<br />

Umrüstung an.<br />

Was haben eigentlich die drei beliebtesten <strong>Taxi</strong>marken im<br />

Bereich Elektromobilität zu bieten? Eine Bestandsaufnahme.<br />

Bei Mercedes, dem nach wie vor häufigsten Münchner <strong>Taxi</strong>,<br />

ist im Bereich vollelektrischer <strong>Taxi</strong>varianten allmählich<br />

Land in Sicht. Der EQB und der EQC sind schon auf der<br />

Straße und zum Teil sogar probeweise als <strong>Taxi</strong> unterwegs, ein<br />

eigenständiges <strong>Taxi</strong>modell gibt es aber noch nicht – ebenso wenig<br />

für den EQS.<br />

Das bleibt bislang den vollelektrischen Ablegern vom Vito und<br />

der V-Klasse vorbehalten. Beide Fahrzeuge sind seit Kurzem als<br />

<strong>Taxi</strong> erhältlich und die ersten Unternehmer haben sie bereits in<br />

Betrieb genommen. Den Einstieg stellt aktuell der eVito Tourer<br />

PRO als Langversion dar. Ihn gibt es als Sondermodell „das <strong>Taxi</strong>“<br />

ab 53.990 Euro. Genau wie der EQV (Pendant zur V-Klasse), der ab<br />

59.990 Euro netto in der Karosserievariante „lang“ erhältlich ist,<br />

sind die beiden E-<strong>Taxi</strong>-Modelle als lang oder extralang bestellbar.<br />

Eine Besonderheit stellt dabei der eVito Tourer in der extralangen<br />

Version dar, den man mit einem Heckausschnitt für die Beförderung<br />

von Menschen im Rollstuhl umrüsten lassen kann. Neben<br />

dem Rollstuhlfahrer bietet der Wagen dann auch noch Platz für<br />

bis zu fünf Personen. Ist kein Rollstuhl mit an Bord, dann finden<br />

sieben Fahrgäste Platz – so es denn die Corona-Lage irgendwann<br />

mal wieder zulässt.<br />

Der bisherige E-Mobilitäts-Vorreiter Toyota, der mit dem Prius<br />

und später dem Prius+ schon einmal einen Wandel im<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe hin zum Hybridantrieb erreicht hat,<br />

kann derzeit noch keine elektrischen <strong>Taxi</strong>s<br />

liefern, dafür will Toyota das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

von der Brennstoffzelle<br />

als Energiespender überzeugen.<br />

Das passende Modell dafür ist<br />

der neue Mirai, für den es bereits<br />

ein fertig entwickeltes <strong>Taxi</strong>paket<br />

gibt. Er hat die neueste Technologie<br />

an Bord und verfügt über eine<br />

Reichweite von über 650 Kilometern. Wie<br />

Der Toyota Mirai tankt Wasserstoff.<br />

Atilla Döger, der <strong>Taxi</strong>spezialist von D.I.T., bemerkt, stößt der Wagen<br />

bei den <strong>Taxi</strong>unternehmern auf sehr großes Interesse. Auch für<br />

Kurzentschlossene sollen die Autos relativ schnell verfügbar sein.<br />

Die <strong>Taxi</strong>umrüstung bietet übrigens der Oldenburger <strong>Taxi</strong>spezialist<br />

Intax an. Dort ist auch schon der vollelektrische Großraumtaxi-<br />

Toyota Proace/Proace Verso als umrüstbar vorgemerkt. Die vollelektrische<br />

Variante des Toyota Proace City Verso (baugleich mit<br />

Opel Combo) wurde bereits von Toyota angekündigt. Die Entwicklung<br />

des <strong>Taxi</strong>pakets ist da nicht so unwahrscheinlich.<br />

VW ID.4: ALS TAXI NUR INOFFIZIELL<br />

Bei Volkswagen ist man derzeit noch nicht so weit. Im Nutzfahrzeug-Bereich<br />

gibt es aktuell den ABT e-Caravelle und auch den<br />

e-Crafter, allerdings sind die Fahrzeuge nicht für die Elektrifizierung<br />

der Massen gedacht. Zudem muss man sich noch eine Weile<br />

gedulden, bis der ID.BUZZ auf den Markt kommt. Erst kürzlich gab<br />

VW bekannt, dass diese Fahrzeuge auch in einer autonom fahrenden<br />

Variante bei MOIA zum Einsatz kommen sollen.<br />

Obwohl VW pkw-seitig mit dem ID.4 einen interessanten Elektro-Wagen<br />

im Portfolio hat, können die <strong>Taxi</strong>verkäufer der Münchner<br />

MAHAG derzeit nur die bewährten Verbrenner-Varianten des<br />

Touran bzw. des Passat mit <strong>Taxi</strong>paket ab Werk und<br />

mit der dazugehörigen Garantie anbieten.<br />

Der ID.4 ist als <strong>Taxi</strong> derzeit nur über ein<br />

Hamburger VW-Autohaus in Kooperation<br />

mit einem Umrüster erhältlich.<br />

Dank dieser Eigeninitiative ist der<br />

Wagen mit mindestens 67 Exemplaren<br />

das aktuell am häufigsten<br />

gekaufte Modell in der Hansestadt.<br />

Das sollte für die Verantwortlichen<br />

in Wolfsburg eigentlich ein klares Signal<br />

sein, schleunigst auch werkseitig eine<br />

<strong>Taxi</strong>ausstattung anzubieten. sg<br />

FOTOS: INTAX, Funkservice Reuss<br />

6 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI


E-MOBILITÄT<br />

WACHSENDE VIELFALT –<br />

HÖHERE REICHWEITEN<br />

Der Umstieg auf Elektro-Antrieb scheiterte in den letzten Jahren aufgrund einer<br />

mäßigen Auswahl an taxitauglichen Stromern. Doch hier hat die Fahrzeugindustrie<br />

inzwischen aufgeholt. Ein selektiver Markenüberblick.<br />

Gleich zwei E-<strong>Taxi</strong>s für deutlich<br />

unter 40.000 Euro kann der koreanische<br />

Hersteller Kia anbieten.<br />

Dank einer 64 kWh großen Batterie und<br />

einem geringen Verbrauch erzielen sowohl<br />

der e-Soul als auch der e-Niro eine Reichweite<br />

von 450 Kilometern. Das <strong>Taxi</strong>paket<br />

kostet subventionierte 1.200 Euro und wird<br />

vom Oldenburger Unternehmen INTAX<br />

eingebaut – wie übrigens nahezu alle der<br />

nachfolgend aufgezählten Modelle.<br />

Der TX von LEVC, besser bekannt als<br />

„London-<strong>Taxi</strong>“, ist das einzige Fahrzeug auf<br />

dem Markt, welches ausschließlich für den<br />

Einsatz als <strong>Taxi</strong> konzipiert wurde und<br />

zudem über eine serienmäßig eingebaute<br />

Rollstuhlrampe verfügt. Die elektrische<br />

Reichweite beträgt lediglich 100 Kilometer.<br />

In Kombination mit einem Range Extender<br />

– einem Verbrennungsmotor, der den<br />

Strom für den E-Antrieb liefert – sind allerdings<br />

bis zu 510 Kilometer ohne Tank- bzw.<br />

Ladestopp möglich.<br />

E-NV200: E- UND ROLLITAXI<br />

Nissan bietet neben einer Limousine auch<br />

ein E-Großraumtaxi an, das sogar für den<br />

Einsatz als Inklusionstaxi geeignet ist. In<br />

die Golf-Kategorie fällt der Leaf, der<br />

e-NV200 dagegen ist etwas größer als ein<br />

VW Caddy und kann zu einem Inklusionstaxi<br />

umgerüstet werden. Der Leaf kostet<br />

knapp unter 30.000 Euro, der e-NV200<br />

etwa 3<strong>2.</strong>500 Euro. Das <strong>Taxi</strong>paket für den<br />

Leaf ist kostenlos, der e-NV200 kann für<br />

subventionierte 490 Euro (ohne Folierung)<br />

zum <strong>Taxi</strong> werden.<br />

Ein Tesla für knapp über 30.000 Euro<br />

ist keine Utopie, seit es das Modell 3 gibt,<br />

den kleinen Bruder des Modell S. Das Basismodell<br />

verfügt über Heckantrieb und soll<br />

laut Hersteller 448 Kilometer weit fahren<br />

können. Den Weg in die Werkstatt sollen<br />

sich Tesla-Besitzer künftig sparen können,<br />

weil der Hersteller eine Ferndiagnose<br />

ermöglicht. Verhältnismäßig teuer, weil<br />

nicht subventioniert, ist bei Tesla das <strong>Taxi</strong>paket.<br />

Es kostet <strong>2.</strong>590 Euro. jh<br />

Kia e-Soul<br />

Kia e-Niro<br />

LEVC TX – „London-<strong>Taxi</strong>“<br />

Nissan e-NV200<br />

Nissan Leaf<br />

Tesla Model 3<br />

FOTOS: EPower-Hamburg <strong>Taxi</strong> /Jan Hinz, INTAX, LEVC, Tesla<br />

MODELLE FÜR DIE GEDULDIGEREN<br />

Bei der nebenstehenden Aufzählung fehlen Hersteller wie<br />

Citroën, Ford, Hyundai, Jaguar, Opel, Peugeot oder auch<br />

Skoda. Sie alle haben längst auch verschiedene Elektro-<br />

Modelle zur Auswahl, die durchaus taxitauglich wären. Doch<br />

entweder wird dort (noch) kein <strong>Taxi</strong>paket<br />

angeboten oder der regionale Händler<br />

zeigt kein Interesse am <strong>Taxi</strong>verkauf. Von<br />

Jaguar hört man allerdings, dass es in Kürze<br />

ein konkretes <strong>Taxi</strong>angebot für den facegelifteten<br />

I-Pace geben soll, ebenso für den Opel Zafira-e<br />

Life mit bis zu neun Sitzplätzen. Und Volvo hat bei seinem<br />

vollelektrischen XC40 Recharge Pure Electric das <strong>Taxi</strong>paket<br />

bereits fertig entwickelt und wird im Herbst durchstarten.<br />

Testbericht<br />

Volvo XC40<br />

Recharge Pure<br />

Electric mit<br />

<strong>Taxi</strong>umrüstung.<br />

Das erste elektrische XC40-<strong>Taxi</strong> befindet sich<br />

derzeit für ausführliche Testfahrten in der<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Redaktion. Ein Testbericht dazu<br />

kann ab Mitte Juni auf der Website nachgelesen<br />

werden (siehe QR-Code).<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />

7


E-MOBILITÄT<br />

E-RFAHRUNGEN<br />

MIT DER<br />

E-MOBILITÄT<br />

Passt das Hamburger „Projekt Zukunftstaxi“ auch für <strong>München</strong>? In<br />

puncto Erfahrungen hat <strong>München</strong> mehr zu bieten.<br />

E-<strong>Taxi</strong>s sind in <strong>München</strong> derzeit noch rar<br />

gesät. Ein paar Unternehmer aber sind<br />

schon seit Jahren elektrisch unterwegs<br />

und konnten dabei wertvolle<br />

Erfahrungen sammeln.<br />

Rund 30 E-<strong>Taxi</strong>s fahren derzeit auf <strong>München</strong>s Straßen. Die<br />

Fahrzeugauswahl ist dabei genauso heterogen wie das<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe selbst. Auffällig: Viele der Pioniere stammen<br />

aus der Vorstandschaft des <strong>Taxi</strong>verbands Bayern TVB i.Gr., der<br />

damit ein klares Zeichen setzt.<br />

Bereits 2013 hatte sich der Verband an einem Forschungsauftrag<br />

der TU <strong>München</strong> beteiligt. Das Projekt mit dem Namen<br />

„VEM – Virtuelle Elektromobilität für den <strong>Taxi</strong>- und Handwerksverkehr<br />

<strong>München</strong>“ untersuchte dabei die Fahrgewohnheiten von<br />

<strong>Taxi</strong>s sowie Handwerksbetrieben mittels eines Smartphones. Sie<br />

wurden auf insgesamt über 130 Fahrzeuge verteilt und generierten<br />

die Datenbasis für die weiteren Forschungen. Ein weiterer<br />

Schwerpunkt des Projektes war der Blick auf die verschiedenen<br />

Ladekonzepte sowie Kosten und die notwendige Infrastruktur.<br />

Im Zuge dieses Forschungsprojektes hatte der damalige <strong>Taxi</strong>verband<br />

<strong>München</strong> einen Nissan Leaf der ersten Generation angeschafft<br />

und diesen auch als Leihtaxi den Unternehmern angeboten.<br />

Die Resonanz auf dieses Angebot ging allerdings gegen null.<br />

Immerhin konnte sich der <strong>Taxi</strong>unternehmer und Vorstand<br />

selbst von der E-Mobilität überzeugen, sodass er bis heute E-<strong>Taxi</strong>s<br />

einsetzt, aktuell einen Nissan e-NV200. Dieser Wagen funktioniert<br />

dank Heckausschnitt auch als Rollstuhltaxi. Bachmann konnte<br />

dafür nicht nur die Münchner E-<strong>Taxi</strong>-Förderung beantragen, sondern<br />

zusätzlich auch die städtische Inklusionstaxi-Förderung.<br />

In puncto Verbrauch bewegt sich der e-NV200, der ein wenig größer<br />

ist als ein Caddy IV, bei sehr günstigen 18 KW/100 Kilometer.<br />

Zwar müsse man immer ein Auge auf die verbleibende Reichweite<br />

werfen, aber die Erfahrungen zeigen, dass der e-NV200 in einem<br />

<strong>Taxi</strong>-Betrieb einsetzbar sei, schilderte Bachmann kürzlich in einem<br />

von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> moderierten Webinar (siehe nebenstehender QR-<br />

Code).<br />

HOHES EINSPARPOTENZIAL BEI WARTUNG<br />

Dort kam auch Gregor Beiner zu Wort, ebenfalls Vorstand des TVB.<br />

Er sieht die Anschaffung seiner zehn elektrischen Jaguar I-PACE<br />

positiv und nennt in diesem Zusammenhang das hohe Einsparungspotenzial<br />

bei Wartungs-, Unterhaltungs- und Reparaturkosten<br />

im Vergleich zu einem Verbrenner, das über den Zeitraum von<br />

vier Jahren den zunächst teureren Anschaffungspreis kompensiert.<br />

Verschiedene von Beiner eingesetzte E-<strong>Taxi</strong>s haben bereits über<br />

150.000 Kilometer zurückgelegt und bislang waren die Bremsen<br />

kein Thema. Auch hinsichtlich der Reichweite hat Beiner die<br />

Erkenntnis gewonnen, dass das eigentliche Maß sein sollte, ob<br />

man eine Schicht lang ohne Zwischenladen auskommt. Für seine<br />

Fahrzeuge setzt Beiner pro Schicht ca. 180 bis 200 Kilometer<br />

an. Eine Entfernung, welche die meisten E-<strong>Taxi</strong>s ohne Weiteres<br />

schaffen. Auch beim Vergleich Strom zu Spritkosten ist er sich<br />

sicher, dass sich die Stromkosten in Zukunft einpendeln werden,<br />

FOTOS: Hamburg Marketing, muenchen.de, Reha-Automobile, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Intax, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

Tesla Model S: 80 Prozent<br />

sind Stromkosten.<br />

Jaguar I-Pace: Der Kaufpreis rechnet<br />

sich wegen der geringen Folgekosten.<br />

Nissan Leaf: das erste geförderte<br />

Münchner E-<strong>Taxi</strong>.<br />

Nissan e-NV200: E- und<br />

Rollstuhltaxi in einem.<br />

8 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI


E-MOBILITÄT<br />

während bei Sprit der Trend langfristig gesehen nach oben gehen<br />

wird. Die Anschaffung kann sich also durchaus rechnen, zumal<br />

wenn man, wie in <strong>München</strong>, auf eine aktuelle städtische Förderung<br />

zurückgreifen kann.<br />

Diese beträgt bis zu 40 Prozent des Anschaffungspreises<br />

und wurde vom <strong>Taxi</strong>unternehmer und TVB-Vorstandsmitglied<br />

Karlheinz Wölfle bereits geschafft. Der langjährige E-Mobilitäts-Fan<br />

hatte mit seinem Nissan Leaf als Erster die E-<strong>Taxi</strong>förderung<br />

beantragt. Nach einer coronabedingten Pause wird der<br />

Wagen demnächst wieder mit einem aktuellen Kilometerstand<br />

von 110.000 Kilometern auf die Straße kommen. Nach Abzug<br />

der geförderten Besetztkilometer (im Schnitt 50 Prozent) hat der<br />

Wagen Wölfle rund 25.000 Euro gekostet. Heute geht das sogar<br />

noch günstiger, denn Nissan hat den Grundpreis beim Leaf deutlich<br />

reduziert und mittlerweile kann auch unter verschiedenen<br />

Voraussetzungen zusätzlich die Bundesförderung der BAFA in<br />

Anspruch genommen werden.<br />

VERSPROCHENE SCHNELLLADER NOCH NICHT DA<br />

Nachholbedarf sieht Wölfle bei der Ladeinfrastruktur, denn die<br />

von der Stadt versprochenen 18 Schnelllader sind bei Weitem noch<br />

nicht in Betrieb genommen worden. Auch betont Wölfe, müsse<br />

darauf geachtet werden, dass neben dem CCS Standard die Ladesäulen<br />

immer noch einen CHAdeMO Stecker anbieten. Als Nissan-<br />

Fahrer sei er derzeit noch darauf angewiesen. Bei den städtischen<br />

Ladesäulen, die mit Wechselstrom laden, sieht der Unternehmer<br />

zwar die erfreuliche Entwicklung, dass deren Anzahl deutlich<br />

zugenommen hat. Der Effekt verpufft jedoch, weil zunehmend die<br />

Ladesäulen durch langsam ladendende Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge<br />

blockiert werden. Eine effektive Nutzung der Ladesäule ist so nicht<br />

möglich.<br />

Wenn Reinhold Hoffman, Besitzer zweier Tesla Model S, auf das<br />

Thema Laden zu sprechen kommt, ist sein Hauptkritikpunkt der<br />

Preis. „Um richtig kalkulieren zu können, muss es einen gesonderten<br />

<strong>Taxi</strong>-Stromtarif geben, der sich preislich am Hausstrom-<br />

Tarif orientiert.“ Und weiter: „Das ist gerade so besonders wichtig,<br />

weil die Stromkosten rund 80 Prozent der Unterhaltungskosten<br />

ausmachen.“<br />

In Hamburg hat man das schon ein Stück weit geschafft.<br />

Dort kann man, egal ob Gleich- oder Wechselstrom, immer für<br />

29 Cent/kW laden. In <strong>München</strong> ist nicht immer auf den ersten<br />

Blick erkenntlich, welchen Strompreis man zahlt. Diese Info<br />

bekommt man erst recht nicht, wenn man eine Ladesäule sucht.<br />

Ganz besonders zufrieden ist Hoffmann allerdings mit seinen<br />

Autos, deren Wartungskosten sich absolut in Grenzen halten. Mittlerweile<br />

gibt es auch immer mehr freie Werkstätten, die sich kompetent<br />

um die Elektroautos kümmern und sogar per Video einen<br />

Einblick in deren Arbeit geben (siehe nebenstehender QR-Code).<br />

An dieser Stelle ist auch noch mal der Blick in den hohen<br />

Norden notwendig: Um als Partner dort ein Teil des „Projektes<br />

Zukunftstaxi“ sein zu können, war es eine Voraussetzung, dass<br />

die Hersteller den Unternehmern ein besonderes Angebot machen.<br />

Tesla hat mittlerweile das „Hamburger“ Angebot für das Model 3<br />

bereits Münchner Unternehmern zukommen lassen.<br />

Auch das RGU hat in den vergangenen Jahren mit der Förderung<br />

einige Erfahrungen machen können. So wird berichtet, dass<br />

die Auszahlungen der Förderung, die ursprünglich jedes <strong>Quartal</strong><br />

überwiesen werden sollten, mittlerweile einen entsprechenden<br />

Rhythmus gefunden haben und regelmäßig eintreffen. Auch wurde<br />

die Förderlinie dahin gehend angepasst, dass die BAFA-Förderung<br />

nicht mehr kategorisch ausgeschlossen ist.<br />

Das in Kombination mit der deutlich gewachsenen Fahrzeugauswahl<br />

könnte für viele Unternehmer den Wechsel zum E-<strong>Taxi</strong><br />

schmackhaft machen. Der Vorstand des TVM steht jederzeit allen<br />

Interessierten mit Ratschlägen zur Seite. sg<br />

430.000 Kilometer: Fahrwerkscheck<br />

beim Tesla Model S <strong>Taxi</strong>.<br />

Auch in schwierigen Zeiten:<br />

Im Video: <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />

berichten über E-<strong>Taxi</strong>s.<br />

EIN MÜNCHNER E-TAXI IN HAMBURG<br />

Der Münchner <strong>Taxi</strong>unternehmer Andreas Karle fährt mit<br />

und für einen Stammkunden längere Strecken. Über einen<br />

Trip nach Hamburg, Düsseldorf und Wien hat er für <strong>Taxi</strong><br />

<strong>Times</strong> eine Art Tagebuch geführt. Nachzulesen ab 15. Juni<br />

auf der Website von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>München</strong>.<br />

sg<br />

Wir bieten Ihnen für Taxen und Mietwagen:<br />

Preisgünstige Sondertarife für Taxen und Mietwagen<br />

Besondere Flottenkonditionen ab 3 Konzessionen<br />

Sondereinstufungen für Neueinsteiger<br />

Rechtschutz- und Betriebshaftpflichtkonzepte<br />

FOTO: Andreas Karle<br />

Ein Münchner Tesla an den Hamburger<br />

Landungsbrücken.<br />

Carl-Zeiss-Str. 49<br />

85521 Riemerling/Ottobrunn<br />

Telefon 089 / 58 90 96 70<br />

Web www.fvo-finanz.de<br />

E-Mail info@fvo-finanz.de<br />

UNTER<br />

STÜTZER<br />

DES TAXI<br />

GEWERBES<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />

9


PBEFG-NOVELLE<br />

ALLE MACHT<br />

DEM KVR<br />

Im März haben Bundestag und<br />

Bundesrat das »Gesetz zur<br />

Modernisierung des<br />

Personenbeförderungsrechts«<br />

verabschiedet. Welche<br />

Möglichkeiten ergeben sich<br />

dadurch für die Münchner<br />

Behörde, endlich für einen<br />

fairen Wettbewerb mit<br />

Uber & Co. zu sorgen?<br />

Knapp die Hälfte aller Paragrafen<br />

des Personenbeförderungsgesetzes<br />

(PBefG) wird durch die Novelle<br />

verändert, die größtenteils am 1. August in<br />

Kraft treten soll. Nicht alles davon ist taxirelevant,<br />

aber einiges davon führt für die<br />

Branche zu gravierenden Veränderungen.<br />

Da ist beispielsweise die Option für die<br />

Genehmigungsbehörden, den appbasierten<br />

Mietwagenverkehr zu regulieren und<br />

einzuschränken. Sie gilt für Städte mit<br />

mehr als 100.000 Einwohnern, in denen<br />

jener app basierte Mietwagenverkehr einen<br />

Marktanteil von 25 Prozent erreicht. „Der<br />

Gesetzgeber hat erkannt, dass appbasierte<br />

Vermittler eine Gefahr für das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

sind und auch ÖPNV-Interessen betroffen<br />

sein könnten“, fasst Herwig Kollar<br />

die Absicht dieser neuen Rechtsprechung<br />

zusammen. Kollar ist der neu gewählte<br />

Präsident des Bundesverbands <strong>Taxi</strong> und<br />

Mietwagen e. V. (BVTM) und hat als Rechtsanwalt<br />

schon viele Verfahren für das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

gegen Uber gewonnen.<br />

REVOLUTIONÄRE BEFUGNISSE<br />

Er bezeichnet die Befugnisse, die das Personenbeförderungsgesetz<br />

als Bundesgesetz<br />

künftig auf die kommunalen Genehmigungsbehörden<br />

überträgt, als revolutionär.<br />

Dort, wo beispielsweise die oben erwähnten<br />

25 Prozent zum Tragen kommen, dürfte die<br />

zuständige Genehmigungsbehörde eine<br />

Kontingentierung festlegen, also die Höchstzahl<br />

an zugelassenen Mietwagen begrenzen.<br />

Sie könnte alternativ die Mietwagengenehmigungen<br />

zeitlich und räumlich beschränken.<br />

Last, but noch least bekommt die<br />

Behörde das Recht, Sozialstandards für die<br />

Mietwagenbetreiber festzulegen.<br />

Nicht weniger revolutionär ist eine Neufassung<br />

im Paragraf 51 des PBefG, wonach<br />

zum Schutz der öffentlichen Verkehrsinteressen<br />

die Genehmigungsbehörde auch für<br />

Mietwagen tarifbezogene Regelungen festlegen<br />

kann. „Das gilt insbesondere für Mindestbeförderungsentgelte“,<br />

stellt Kollar<br />

klar und verweist somit auf die künftige<br />

Möglichkeit, Dumpingpreise zu verhindern.<br />

Nicht etwa, um das <strong>Taxi</strong>gewerbe zu schützen,<br />

sondern um prekäre Arbeitsverhältnisse<br />

und Schwarzarbeit zu vermeiden,<br />

wenn Fahrten zu Schleuder-Preisen durchgeführt<br />

werden, die keinen gesetzlichen<br />

Mindestlohn ermöglichen bzw. beim selbst<br />

fahrenden Einzelunternehmer zur Selbstausbeutung<br />

führen.<br />

Was bedeutet das alles nun konkret für<br />

<strong>München</strong>? Ein Anteil von 25 Prozent gilt<br />

als marktbedrohend. Sieht das für den <strong>Taxi</strong>und<br />

Mietwagenverkehr zuständige Kreisverwaltungsreferat<br />

beispielsweise den<br />

Anteil von 25 Prozent als gegeben an? Auf<br />

Nachfrage von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> schreibt die Pressestelle,<br />

dass diese Frage ohne entsprechende<br />

Erhebungen nicht zu beantworten<br />

sei. Dem ließe sich nun entgegenhalten,<br />

dass die Anzahl der zugelassenen Mietwagen<br />

sowie der <strong>Taxi</strong>konzessionen dem KVR<br />

ja bekannt ist.<br />

Allerdings nennt der Gesetzgeber keine<br />

genaue Bezugsgröße. Beziehen sich die<br />

25 Prozent auf das Verhältnis aller zugelassenen<br />

<strong>Taxi</strong>s, Mietwagen und Fahrzeuge<br />

des gebündelten Bedarfsverkehrs? Oder auf<br />

die Höhe der erzielten Umsätze? Wie will<br />

FOTO: freepik.com<br />

10 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI


PBEFG-NOVELLE<br />

FOTO: Free Now<br />

das KVR als zuständige Behörde rechtssicher<br />

nachweisen, dass Mietwagenunternehmer<br />

tatsächlich in der Mehrzahl<br />

Fahrten und Umsätze über einen appbasierten<br />

Vermittler erzielen? Das KVR gibt<br />

an, hier zunächst erst Handlungsempfehlungen<br />

abzuwarten und interne Abstimmungsprozesse<br />

durchzuführen. Von diesen<br />

hänge dann auch ab, ob man für Mietwagen<br />

eine zeitliche und räumliche Beschränkung<br />

einführt und Sozialstandards festlegt.<br />

KVR WILL SICH ABSTIMMEN<br />

Auch die Option, die Anzahl der Mietwagen<br />

zu kontingentieren, müsste laut KVR<br />

zunächst rechtlich überprüft werden. Das<br />

KVR verweist auf „Abstimmungen zur<br />

praktischen Umsetzung aller Neuregelungen“,<br />

die derzeit auf Bund-Länder-Ebene<br />

stattfinden. „Diese Hinweise zur praktischen<br />

Umsetzung sind für die weiteren<br />

Planungen und Überlegungen wichtig“,<br />

so das KVR.<br />

Zufrieden darf man mit dieser Antwort<br />

nicht sein, denn genau das hatte der Gesetzgeber<br />

mit seiner Übertragung der Rechte<br />

auf die Kommunen sicherlich nicht gemeint.<br />

Wenn sich die Kommunen nun untereinander<br />

abstimmen wollen, um eine bundeseinheitliche<br />

Regelung zu finden, dann hätten<br />

diese gleich im Personenbeförderungsgesetz<br />

definiert werden können.<br />

Die große Stärke dieser Machtübertragung<br />

auf die Kommunen liegt genau darin,<br />

dass jede Stadt und jede Genehmigungsbehörde<br />

auf die spezifischen lokalen Begebenheiten<br />

reagieren kann. „Manche Behörden<br />

wird man wohl zum Jagen tragen müssen“,<br />

bemüht Kollar in diesem Zusammenhang<br />

ein bekanntes Sprichwort. Die Münchner<br />

Gewerbevertreter werden hier noch viel<br />

Überzeugungsarbeit leisten müssen. jh<br />

PLATTFORMEN KOMMEN INS GESETZ<br />

Im neuen PBefG werden erstmals auch Vermittler genannt. Was bedeutet<br />

das für Uber, Free Now und für die Münchner <strong>Taxi</strong>zentralen?<br />

Erstmals werden im neuen PBefG auch<br />

Vermittler erwähnt sein, beispielsweise<br />

in den Paragrafen 1 bis 3. Dabei definiert<br />

der Gesetzgeber einen Vermittler<br />

als „Betreiber von Mobilitätsplattformen,<br />

deren Hauptgeschäftszweck<br />

auf dem Abschluss über eine genehmigungspflichtige<br />

Beförderung<br />

ausgerichtet ist und die nicht selbst<br />

Beförderer sind“.<br />

„Damit sind beispielsweise Uber<br />

und Free Now gemeint, aber eben<br />

keine herkömmlichen <strong>Taxi</strong>zentralen“,<br />

bewertet der Rechtsanwalt und BVTM-<br />

Präsident Herwig Kollar die neue<br />

Regelung. Das gehe aus der Gesetzesbegründung<br />

hervor und aus der<br />

Begrifflichkeit „Mobilitätsplattform“,<br />

die im Duden als Internetplattform<br />

definiert ist, während <strong>Taxi</strong>zentralen ja<br />

auch weiterhin analoge (telefonische)<br />

Vermittlung betreiben.<br />

Als bedauerlich für das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

bezeichnete Kollar die künftige Regelung<br />

in Paragraf 2, Absatz 2 PBefG,<br />

wonach Mobilitätsplattformen als<br />

Vermittler keine Genehmigung brauchen.<br />

„Damit sind Einflussnahmen der<br />

Behörden auf das Verhalten der Plattformen<br />

sehr eingeschränkt“, analysiert<br />

der Rechtsanwalt.<br />

Immerhin habe der Gesetzgeber aber<br />

auch klargestellt, dass jeder Vermittler,<br />

der die Durchführung der Beförderung<br />

organisatorisch und vertraglich kontrolliert,<br />

Beförderer und Unternehmer<br />

im Sinne des Gesetzes ist und somit<br />

in der Konsequenz letztlich auch der<br />

Genehmigungspflicht gemäß Paragraf<br />

2, Absatz 1 PBefG unterliegt.<br />

Diese klare Definition geht auf das<br />

Einwirken der SPD zurück, wie Detlef<br />

Müller, Berichterstatter PBefG-Novelle<br />

für die SPD-Bundestagsfraktion, im<br />

Exklusiv-Interview mit <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

Anfang März betonte (siehe QR-Code).<br />

Helfen wird diese Klarstellung bei künftigen<br />

Gerichtsverhandlungen gegen<br />

Uber und Free Now. Diese können sich<br />

dort dann nicht mehr damit herausreden,<br />

dass man ja nur als Vermittler<br />

agiere und somit ja gar nicht unter das<br />

PBefG falle.<br />

jh<br />

SPD-Mann Detlef<br />

Müller erklärt das<br />

neue PBefG.<br />

AUCH IN DIESEN ZEITEN GIBT ES LICHTBLICKE.<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />

11


PBEFG-NOVELLE<br />

GLEICHE CHANCEN<br />

BEI DER FAHRERSUCHE<br />

Ab <strong>2.</strong> August entfällt im PBefG die Pflicht für <strong>Taxi</strong>fahrer, eine Fachkunde<br />

nachweisen zu müssen. Das wird von einigen betrauert, stoppt aber die bisherige<br />

Wettbewerbsverzerrung.<br />

Das neue Personenbeförderungsgesetz<br />

(PBefG) wird in zahlreichen<br />

Punkten verändert, unter anderem<br />

bei den Voraussetzungen zur Erlangung<br />

des Personenbeförderungsscheins<br />

(P-Schein). Künftig sollen Neubewerber<br />

nur dann einen Personenbeförderungsschein<br />

für <strong>Taxi</strong>s, Mietwagen oder Gebündelten<br />

Bedarfsverkehr (GBV = Pooling) von<br />

der Behörde ausgestellt bekommen, wenn<br />

sie eine Fachkunde nachweisen. Im Gegenzug<br />

entfällt der Nachweis einer Ortskundeprüfung.<br />

Sie galt sowieso nur noch für<br />

<strong>Taxi</strong>fahrer, nachdem man die Ortskunde<br />

für Mietwagen- und Krankenwagenfahrer<br />

2016 aufgehoben hatte. Die neue Regelung<br />

tritt am <strong>2.</strong> August <strong>2021</strong> in Kraft. Bis dahin<br />

gelten noch die „alten“ Bedingungen.<br />

ES GILT EIN ÜBERGANGSRECHT<br />

Wer eine Erlaubnis zum <strong>Taxi</strong>fahren beantragen<br />

möchte, muss unter anderem den<br />

Nachweis einer erfolgreich absolvierten<br />

Ortskundeprüfung erbringen. Für die aktiven<br />

<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenfahrer greift das<br />

sogenannte Übergangsrecht. Bisher erteilte<br />

Erlaubnisse bleiben gültig. Auch bei einer<br />

turnusmäßigen Verlängerung wird kein<br />

Fachkundenachweis verlangt. Ein bisheriger<br />

Mietwagenfahrer kann dann allerdings<br />

nicht automatisch <strong>Taxi</strong> fahren. Der Fahrer<br />

oder die Fahrerin müssen bei der Behörde<br />

eine Erweiterung der bisherigen Erlaubnis<br />

auf <strong>Taxi</strong> beantragen. Dagegen dürfen <strong>Taxi</strong>und<br />

Mietwagenfahrer auch als Fahrer*in<br />

im neu geschaffenen gebündelten Bedarfsverkehr<br />

(GBV) und im Linienbedarfsverkehr<br />

mit Pkw eingesetzt werden.<br />

Eine Vorbereitung auf die Fachkundeprüfung<br />

ist aktuell nicht möglich, denn im<br />

Moment steht noch nicht einmal fest, ob<br />

überhaupt eine Prüfung vorgeschrieben<br />

wird und wenn ja, ob diese dann von der<br />

Kommune, der IHK, dem TÜV oder einer<br />

anderen Institution durchgeführt wird.<br />

DAS AUS FÜR INSIKA<br />

2<br />

Während die PBefG-Novelle unter<br />

großer medialer Aufmerksamkeit<br />

verabschiedet wurde, hat im Mai<br />

8,20<br />

ein weiteres Gesetz eher still und leise den Bundestag passiert.<br />

Novelliert wurde die seit 2017 gültige Kassensicherungs-<br />

Verordnung (KassenSichV). Sie definiert die technischen<br />

Anforderungen an elektronische Aufzeichnungs- und Sicherungssysteme<br />

im Geschäftsverkehr und stellt sicher, dass die<br />

von elektronischen Kassen erzeugten digitalen Grundaufzeichnungen<br />

durch eine zertifizierte technische Sicherheitseinrichtung<br />

geschützt werden müssen.<br />

Bisher waren Taxameter und Wegstreckenzähler von der<br />

KassenSichV ausdrücklich ausgenommen, jetzt werden<br />

in den neu aufgenommenen<br />

Paragrafen 6a und 6b die<br />

Anforderungen genau definiert.<br />

Diese müssen Taxameter und Wegstreckenzähler spätestens<br />

bis 1. Januar 2024 erfüllen. Eine um zwei Jahre längere<br />

Übergangsfrist wird allen Taxametern gewährt, die mit dem<br />

INSIKA-System ausgestattet sind. Damit ist klar, dass INSIKA<br />

zum Auslaufmodell wird.<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> hat in mehreren<br />

Beiträgen über die Novelle<br />

berichtet, ebenso über die<br />

Kritik der <strong>Taxi</strong>verbände an<br />

der Ausarbeitung. jh<br />

Bundestag<br />

beschließt<br />

KassenSichV<br />

nachts um<br />

0.50 Uhr.<br />

FOTOS: Adobe Stock / tournee (2), Adobe Stock / Cello Armstrong<br />

12 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI


PBEFG-NOVELLE<br />

Ohne Prüfung würden wiederum nur die<br />

Kursbesuche derjenigen Schulungsorganisationen<br />

anerkannt, die über ein entsprechendes<br />

Zertifikat verfügen.<br />

Für viele der aktuell existierenden <strong>Taxi</strong>schulen<br />

würde das bedeuten, dass sie sich<br />

zertifizieren lassen müssen. Das ist ein aufwendiges<br />

Verfahren. Der Bundesverband<br />

<strong>Taxi</strong>- und Mietwagen e. V. (BVTM) spricht<br />

sich unter anderem auch deshalb für eine<br />

elektronische Prüfung aus, die zum Beispiel<br />

von der IHK abgenommen werden<br />

könnte. Der TVM, der sein Engagement<br />

seit Neuestem auf ganz Bayern erstreckt,<br />

spricht sich aus regionaler Sicht gegen die<br />

IHK als Prüfinstanz aus (siehe Seite 14).<br />

Zu den geplanten Inhalten der Fachkunde<br />

(die dann wahrscheinlich<br />

auch bundeseinheitlich definiert<br />

werden) finden sich<br />

im Gesetz nur sehr wenige<br />

und spärliche Angaben.<br />

Abgedeckt werden<br />

sollen mit der Fachkunde<br />

vor allen Dingen Aspekte<br />

der Verkehrssicherheit, weshalb<br />

künftige <strong>Taxi</strong>-, Mietwagen- und<br />

GBV-Fahrer Kenntnisse über Unfallverhütungsvorschriften,<br />

besondere Kindersicherungspflichten<br />

und Überfallsicherheit<br />

haben sollen. Die Qualifikationsnachweise<br />

sollen zudem praxisorientierte Inhalte<br />

haben und keine allzu hohen Anforderungen<br />

aufweisen.<br />

Das ist auch im Interesse der Branche:<br />

„Das <strong>Taxi</strong>- und Mietwagengewerbe steht<br />

bei der Personalgewinnung in Konkurrenz<br />

zu anderen Branchen und wir sollten uns<br />

davor hüten, für den Berufszugang zu hohe<br />

Anforderungen zu stellen“, macht Präsident<br />

Herwig Kollar die Haltung des Bundesverbands<br />

<strong>Taxi</strong>- und Mietwagen e. V. (BVTM)<br />

deutlich.<br />

INHALT WIRD NOCH BERATEN<br />

Mit der Ausarbeitung eines entsprechenden<br />

Anforderungskatalogs beschäftigt sich zurzeit<br />

das Bundesverkehrsministerium. Der<br />

<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverband TMV, der vor<br />

Kurzem gegründet wurde, hat hier bereits<br />

Vorschläge unterbreitet. Der Bundesverband<br />

<strong>Taxi</strong> und Mietwagen e. V. hat seine Vorschläge<br />

mit Mitarbeitern des Verkehrsministeriums<br />

erörtert. Sie orientieren sich an den<br />

Ausführungen, welche der Verband schon<br />

vor vielen Jahren als sogenannte „Kleine<br />

Fachkunde“ der Politik vorgelegt hatte.<br />

Falls bis zum Stichtag <strong>2.</strong> August die<br />

Inhalte der Fachkunde nicht festgelegt<br />

wurden, gibt es für die nach Landesrecht<br />

zuständigen Behörden die Möglichkeit,<br />

unter Anwendung des § 74 FeV Ausnahmen<br />

von den Vorschriften zu erlassen, indem sie<br />

beispielsweise festlegen, dass ab <strong>2.</strong> August<br />

bis 31. Dezember <strong>2021</strong> ein P-Schein auch<br />

ohne Nachweis einer Fachkunde ausgestellt<br />

werden darf. Diese Möglichkeit haben die<br />

Behörden übrigens bereits jetzt, weshalb<br />

es durchaus sein kann, dass beispielsweise<br />

die Münchner Führerscheinstelle auf<br />

Anweisung schon vor dem <strong>2.</strong> August auf<br />

den Nachweis einer Ortskundeprüfung bei<br />

Antragstellung eines P-Scheins für <strong>Taxi</strong><br />

verzichtet. In jedem Fall darf die Behörde<br />

ab <strong>2.</strong> August aber keinen Ortskundenachweis<br />

mehr verlangen, denn die jetzige<br />

Rechtsgrundlage verfällt am <strong>2.</strong> August.<br />

Bleibt zum Schluss noch das Fazit, ob<br />

der Wegfall der Ortskundeprüfung gut oder<br />

schlecht für das <strong>Taxi</strong>gewerbe ist. Fakt ist:<br />

Egal, ob jemand als <strong>Taxi</strong>-, Free Now-, Uberoder<br />

Moiafahrer arbeiten will, für alle gilt<br />

künftig die gleiche Voraussetzung: der<br />

Nachweis einer Fachkunde. Somit sind die<br />

Zugangsvoraussetzungen wieder auf einem<br />

einheitlichen Level und der Wettbewerbsnachteil<br />

ist ausgemerzt, der für <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />

bei der Fahrersuche seit dem<br />

Wegfall der Ortskundepflicht für Mietwagen<br />

entstanden war. <br />

jh<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />

13


FACHKUNDE ODER<br />

FAHRERTOURISMUS?<br />

Welche Auswirkungen hat die Abschaffung der Ortskunde für das Münchner<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe? Aus Sicht des Verbandes gibt es Vor- und Nachteile.<br />

Von der Ortskunde zur „kleinen<br />

Fachkunde“ – sechs Wörter genügen,<br />

um eine große Veränderung<br />

zusammenzufassen, die ab Anfang August<br />

gelten wird, wenn die Novelle des Personenbeförderungsgesetzes<br />

(PBefG) in Kraft<br />

tritt (siehe dazu auch S. 12). Ob wir vom<br />

<strong>Taxi</strong>verband Bayern so ganz glücklich sein<br />

sollen mit der Abschaffung der Ortskunde,<br />

wissen wir noch nicht. Wir sehen Vorteile,<br />

aber auch Nachteile.<br />

VORTEILE<br />

• Gleicher Arbeitsmarktzugang für alle:<br />

Wesentlicher Vorteil ist unbestritten,<br />

dass nun für alle, die den Personenbeförderungsschein<br />

(P-Schein) haben wollen,<br />

gleiche Voraussetzungen gelten. So muss<br />

künftig jeder Interessent, egal ob er Mietwagen,<br />

Pooling oder <strong>Taxi</strong> fahren möchte,<br />

die kleine Fachkunde machen. Damit ist<br />

die Gleichheit zum Arbeitsmarktzugang<br />

hergestellt und wir erwarten, dass das<br />

Angebot an <strong>Taxi</strong>fahrern steigt.<br />

• Wegfall aufwendiger Prüfungen: Noch<br />

ist nicht abschließend geklärt, ob für<br />

den Erhalt des P-Scheins eine „kleine<br />

Fachkundeprüfung“ oder lediglich die<br />

Bestätigung einer zertifizierten Ausbildung<br />

notwendig ist. Nach allem, was zu<br />

hören ist, soll aber eine Prüfung nicht<br />

sehr aufwendig und leicht zu schaffen<br />

sein. Kleine Bemerkung dazu am Rande:<br />

Ausgerechnet die FDP, die zunächst alles<br />

abschaffen wollte, plädiert nun für eine<br />

nachhaltige und gründliche Prüfung.<br />

NACHTEILE<br />

• Wesentlichster Nachteil ist natürlich,<br />

dass <strong>Taxi</strong>fahren ohne Ortskunde eigentlich<br />

ein Ding der Unmöglichkeit ist. Jeder<br />

Praktiker kennt Beispiele, bei denen<br />

Uber- oder Free-Now-Fahrer ungeniert<br />

entgegen der Fahrtrichtung in Einbahnstraßen<br />

oder regelwidrig durch Fußgängerzonen<br />

fahren, wohl auch, weil selbst<br />

das Lesen eines Navis auch gewisse<br />

Fähigkeiten voraussetzt. Und wie peinlich,<br />

wenn Touristen statt zum Marienplatz<br />

zum Martinsplatz gebracht werden.<br />

Statt zu den Sehenswürdigkeiten im<br />

Stadtzentrum fährt der Ortsunkundige<br />

also zum Friedhof, der sicherlich auch<br />

sehenswert ist.<br />

GEFAHR EINES MASSIVEN<br />

QUALITÄTSVERLUSTES<br />

• Damit einhergehend ist natürlich ein<br />

massiver Qualitätsverlust zu erwarten,<br />

den sich das <strong>Taxi</strong>gewerbe ganz sicher<br />

nicht leisten sollte. Hier hat der Gesetzgeber<br />

die einzigartige Chance vertan,<br />

der beruflichen Personenbeförderung im<br />

Gelegenheitsverkehr die gleichen Qualitätsmerkmale<br />

zugrunde zu legen, wie<br />

sie jeder andere Berufskraftfahrer vom<br />

Omnibus- bis zum Lkw-Fahrer erbringen<br />

muss. Regelmäßige Module, die zur Verlängerung<br />

des Führerscheins nötig sind,<br />

würden dem Berufsbild insgesamt nützen.<br />

So sind für die Qualitätssicherung<br />

künftig die Zentralen in Eigenverantwortung<br />

zuständig.<br />

UNENTSCHIEDEN<br />

• Ob Vorteil oder Nachteil, wird bislang<br />

sehr unterschiedlich diskutiert. Die<br />

einen freuen sich darauf, künftig mit<br />

ihrem P-Schein als Fahrer in kurzfristigen<br />

Arbeitsverhältnissen in ganz<br />

Deutschland unterwegs sein zu können,<br />

immer zu großen Messen in Berlin, Hamburg,<br />

Köln oder <strong>München</strong>. Wo halt gerade<br />

Geld zu verdienen ist.<br />

FACHKUNDE MIT REGIONALEM<br />

BEZUG<br />

• Die anderen befürchten genau diese Art<br />

des Fahrertourismus. Aus Münchner<br />

Sicht stelle man sich vor, zum Oktoberfest<br />

kommen alle die Personen, die gültige<br />

P-Scheine haben, und sollen dann in<br />

<strong>Taxi</strong>s oder Mietwagen die Touristen zu<br />

Zielen befördern, die weder die Touristen<br />

nach zwei Maß Bier kennen noch die Fahrer.<br />

Zu befürchten sind noch mehr Abzocke,<br />

Betrug, Beschwerden und Unfälle als<br />

bisher schon. Auch hier ist Eigenverantwortung<br />

(und Solidarität!) der Unternehmer<br />

und Zentralen notwendig.<br />

• Konsequenz: Die Diskussion, ob in<br />

Metropolregionen, Wirtschaftsgroßräumen<br />

und Großstädten ein regionaler<br />

Bezug in die kleine Fachkunde<br />

einfließen soll, wird noch diskutiert<br />

und ist noch nicht abgeschlossen. Ein<br />

wilder und grenzenloser Fahrertourismus<br />

kann aus Münchner Sicht nicht<br />

gewünscht sein. <br />

fh<br />

FOTOS: Adobe Stock / Paolese, Adobe Stock / W. Heiber Fotostudio<br />

14 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI


TAXIVERBAND BAYERN E. V. (TVB) I. GR.<br />

AUS TVM WIRD TVB<br />

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung haben die Teilnehmer einer<br />

Umbenennung in <strong>Taxi</strong>verband Bayern zugestimmt. Der Verband geht damit den<br />

letzten Schritt einer Öffnung für ganz Bayern.<br />

Wie bereits in der letzten Ausgabe<br />

der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> berichtet,<br />

hatte der <strong>Taxi</strong>verband<br />

<strong>München</strong> (TVM) seine Öffnung für Mitglieder<br />

aus ganz Bayern im Januar dieses<br />

Jahres beschlossen. Laut Satzung konnte<br />

davor jeder im <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong> Mitglied<br />

werden, der ein <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />

im Pflichtfahrgebiet <strong>München</strong> betreibt.<br />

Bereits letztes Jahr wurde bei der Jahreshauptversammlung<br />

die Diskussion<br />

geführt, die Öffnung zumindest auch für<br />

Oberbayern zu betreiben, um eine Organisationsstruktur<br />

des <strong>Taxi</strong>gewerbes für<br />

den gesamten Wirtschaftsgroßraum <strong>München</strong><br />

zu erreichen.<br />

Durch den Austritt des Landesverbands<br />

Bayerischer <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />

aus dem Bundesverband (BVTM,<br />

ehemals BZP) hat sich ergeben, dass kein<br />

einziger bayerischer Verband die Interessen<br />

des bayerischen <strong>Taxi</strong>gewerbes über<br />

den traditionellen Bundesverband in Berlin<br />

vertreten konnte. Um diese Lücke zu füllen,<br />

hatte der Vorstand des TVM zunächst<br />

beschlossen, dem etablierten und bestens<br />

vernetzten Bundesverband beizutreten.<br />

Gleichzeitig wurde die Mitgliederversammlung<br />

erfolgreich um die Zustimmung für<br />

eine Satzungsänderung gebeten, um die<br />

Öffnung des TVM auf den gesamten bayerischen<br />

Bereich zu ermöglichen. Somit konnten<br />

bereits seit Januar <strong>Taxi</strong>unternehmen,<br />

aber auch Verbände aus ganz Bayern dem<br />

TVM beitreten.<br />

Im Zuge das Aufbaus einer bayerischen<br />

Organisationsstruktur wurde erkennbar,<br />

dass die bereits diskutierte Namensänderung<br />

schneller notwendig war als zunächst<br />

gedacht. Die einberufene außerordentliche<br />

Mitgliederversammlung hat die Namensänderung<br />

einstimmig und ohne Enthaltung<br />

angenommen. Damit heißt der <strong>Taxi</strong>verband<br />

<strong>München</strong> nun offiziell <strong>Taxi</strong>verband Bayern,<br />

wird aber intern eine eigene Münchner<br />

Abteilung behalten.<br />

REFORM BEIM WAHLRECHT<br />

In weiteren Abstimmungen wurden auch<br />

zusätzliche notwendige Satzungsänderungen<br />

einstimmig beschlossen. So gibt es<br />

nun eine neue und gerechtere Stimmenverteilung<br />

bei Wahlen. Größere Unternehmen,<br />

Verbände oder Zentralen, die nun<br />

auch Mitglied werden können, haben zwar<br />

einen höheren Stimmenanteil, können aber<br />

gleichzeitig nicht zu viel Einfluss nehmen.<br />

Die Änderungen müssen nun noch<br />

ins Vereinsregister eingetragen werden,<br />

danach ist die Öffnung als bayerischer<br />

Verein abgeschlossen. Die neue Website<br />

ist gerade im Aufbau, dort wird es dann<br />

auch einen Mitgliederbereich geben. Die<br />

Mitgliedschaft im Verband kann vorübergehend<br />

noch mit den alten Formularen des<br />

TVM erfolgen, neue Beitrittserklärungen<br />

gibt es im Büro des TVB in der Rosenheimer<br />

Straße. Für die Mitteilungen an die<br />

Mitglieder nutzt der TVB weiterhin die<br />

Regionalausgabe der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>München</strong>.<br />

Der Verlag stellt dem Verband dafür kostenlos<br />

Seiten zur Verfügung, die der TVB mit<br />

redaktionell eigenverantwortlichen Inhalten<br />

füllt. <br />

fb<br />

<strong>München</strong><br />

TAXIVERBAND BAYERN E. V. (TVB) I. GR.<br />

Rosenheimer Straße 139<br />

81671 <strong>München</strong><br />

Tel. / Verband: +49 (0)89 / 45 05 41 13<br />

Tel. / <strong>Taxi</strong>schule: +49 (0)89 / 49 00 44 94<br />

E-Mail: info@taxiverband-muenchen.de<br />

www.taxiverband-muenchen.de<br />

Presserechtlich verantwortlich für<br />

die TVB-Seiten: Florian Bachmann<br />

Redaktion: Florian Bachmann (fb)<br />

Arbeits- und Verkehrsmedizin Kirchheim GmbH & Co.KG<br />

Alle Untersuchungen für Erwerb und Verlängerung von Führerscheinen zu<br />

besonders freundlichen und fairen Konditionen mit oder ohne Anmeldung.<br />

FOTO: Adobe Stock / Instantly<br />

Am Brunnen 17<br />

85551 Kirchheim<br />

Nähe Messe Riem<br />

Tel.:<br />

oder:<br />

oder:<br />

Wir haben für Sie geöffnet:<br />

089/9036110<br />

089/991880-0<br />

089/9033366<br />

www.verkehrsmedizin-dr.hingerle.de<br />

info@verkehrsmedizin-dr.hingerle.de<br />

Montag bis Freitag von 08:00 bis 12:00 Uhr<br />

Montag und Donnerstag von 14:00 bis 18:00 Uhr<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />

15


ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />

ISARFUNK COURIER –<br />

NACHGEHAKT …<br />

Anfang März ging die neue Unternehmenssparte für Stadtkurierdienstleistungen<br />

bei der Münchner <strong>Taxi</strong>zentrale IsarFunk an den Start. Zeit für ein kleines Resümee.<br />

Rund 60 Kurierkunden ließen sich bis heute bei IsarFunk<br />

registrieren – überwiegend aus der Gastronomie. Sie schätzen<br />

die zuverlässige Schnelligkeit der <strong>Taxi</strong>kuriere, legen<br />

aber auch besonderen Wert auf eine Kalkulierbarkeit der Kosten. Bei<br />

bis zu 400 Essensfahrten monatlich pro Kunde nur zu verständlich.<br />

Für IsarFunk stand von Anfang an fest: Nur mit fixen Tarifen<br />

und Preisen kann man die Kunden überzeugen. Die Preisermittlung<br />

via Taxameter ist mit ihrem Zeittarif für viele ein Auslaufmodell<br />

und spätestens für das Kuriergeschäft untauglich. Dafür<br />

sprechen auch die Bestellzahlen von Kunden, die bisher Taxameterpreise<br />

bezahlten – sie gehen nach oben.<br />

Neben der anhaltend steigenden Nachfrage nach Essenslieferungen<br />

erwartet IsarFunk nun auch Zuwächse bei den klassischen<br />

Kurierfahrten. Der Vertrieb ist bereits seit einiger Zeit bei den<br />

entsprechenden Zielgruppen im Einsatz. Die Resonanz ist gut.<br />

Erfahrene Kurierkunden schätzen die moderne Abwicklung mit<br />

Statusmails statt Fahrschecks.<br />

GEBÜNDELTE AUFTRÄGE KOMMEN<br />

Mit der angestrebten, steigenden Auftragsdichte steigt auch der<br />

Umsatz pro Kilometer für die inzwischen 250 registrierten Kuriertaxis.<br />

Noch sind gebündelte Aufträge nur vereinzelt umsetzbar,<br />

aber für IsarFunk ist es eine Frage der Zeit, bis der überwiegende<br />

Teil der Bestellungen kombiniert werden kann.<br />

Begünstigt wird dies durch die vor Kurzem erfolgte Ausdehnung<br />

der Kuriertarife auf Barfahrten. Mit ihr ist die Entkopplung<br />

der Gütertransporte vom <strong>Taxi</strong>tarif bei IsarFunk komplett vollzogen.<br />

BLITZE? FEHLANZEIGE!<br />

Ein weiterer Grund zum Optimismus ist die ausgezeichnete<br />

Arbeitsqualität der Kollegen auf der Straße, die sich unter anderem<br />

in einer extrem niedrigen Reklamationsquote niederschlägt.<br />

Darauf hat sicher auch die Qualität der Aufträge Einfluss. Der<br />

Anteil von Stornierungen oder Blitzen war mit 0,78 Prozent im<br />

März in diesem Segment auf rekordverdächtig niedrigem Niveau.<br />

FOTO: Adobe Stock / Iryna<br />

16 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI


ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />

Für den Fahrer werden alle Informationen zum Auftrag detailliert<br />

auf dem Display aufbereitet. Die Reihenfolge der anzufahrenden<br />

Adressen ist vorgegeben. Arbeitet er nach diesen Daten, kann<br />

kaum etwas schiefgehen.<br />

Für das Call-Center hingegen sind die Anforderungen eines<br />

Stadtkuriers ein Kraftakt. Die Kurieraufträge erfordern aufgrund<br />

der größeren Datenmenge einen höheren Aufwand, ohne dass<br />

dabei auf die nötige Sorgfalt verzichtet werden darf.<br />

Die Disponenten werden von der Vermittlungssoftware zwar<br />

gut unterstützt, dennoch müssen sie im Kundengespräch unter<br />

anderem den geeigneten Tarif empfehlen und erklären können.<br />

Der Schulungsbedarf ist entsprechend hoch. In der Regel hat es<br />

der Disponent aber mit versierten Kurierbestellern zu tun, die<br />

wissen, worauf es ankommt und welche Informationen sie vorhalten<br />

müssen.<br />

FAHRER UND VERTRIEB – EIN MARKETING-TEAM<br />

Noch ist das Fahrzeugangebot auf Pkw und Kombis beschränkt.<br />

Komplettiert wird es später durch den Einzug von Kleintransportern<br />

in die Flotte. Auch Fahrradkuriere für Kurzstreckenfahrten<br />

werden hinzukommen.<br />

Zunächst gilt es jedoch, die Münchner Firmen auf den neuen<br />

Anbieter aufmerksam zu machen. Das Vertriebsteam hofft dabei<br />

auf die Mitwirkung der <strong>Taxi</strong>kuriere. Denn bei einem Transport<br />

ist häufig eine der beiden Adressen ein potenzieller neuer Kunde.<br />

Ein freundlicher Hinweis, dass die Ware von IsarFunk Courier<br />

befördert wurde, kann die gewünschte Aufmerksamkeit erregen.<br />

ISARFUNK TAXIZENTRALE GMBH & CO. KG<br />

Rosenheimer Straße 139, 81671 <strong>München</strong><br />

Telefon / <strong>Taxi</strong>ruf: 089 / 450 540<br />

Telefon / Verwaltung: 089 / 450 54-100<br />

E-Mail: verwaltung@isarfunk.de<br />

www.isarfunk.de,<br />

www.facebook.com/isarfunk450540<br />

Redaktion: Jürgen Dinter<br />

presserechtlich verant wortlich<br />

für die IsarFunk-Seiten: Christian Hess<br />

In den nächsten Wochen erhalten die Fahrer dazu unterstützende<br />

Mini-Flyer.<br />

FAZIT<br />

Stadtkurier mit <strong>Taxi</strong> funktioniert. Mehr noch: Jede <strong>Taxi</strong>zentrale<br />

sollte sich angesichts der immer schneller drehenden Märkte mit<br />

diesem zweiten Standbein beschäftigen. Schließlich sind die Ressourcen<br />

wie Fahrer, Call-Center und Vermittlungssoftware bereits<br />

vorhanden. Kann man dann noch die <strong>Taxi</strong>schnelligkeit mit einem<br />

vernünftigen Festpreismodell verknüpfen, sollte sich bald der<br />

gewünschte Erfolg einstellen. <br />

jd<br />

KUNDENBINDUNG MIT BUSINESSPORTAL<br />

Moderne und zukunftsgewandte <strong>Taxi</strong>zentralen zeichnen<br />

sich durch Flexibilität aus, mit der auf die Kundenwünsche<br />

eingegangen werden kann und womit dann letztendlich<br />

auch ein zusätzliches Geschäftsfeld wie das „Courier“-Projekt<br />

aufgebaut oder eine stärkere Kundenbindung erzielt<br />

wird. Die Züricher <strong>Taxi</strong>zentrale 444, die wie IsarFunk dem<br />

taxi.eu-Netzwerk angehört, stellt ihren Kunden beispielsweise<br />

ein Business-Portal zur Verfügung, das die Fahrtenverwaltung<br />

für eine weltweit agierende Consulting-Firma<br />

einfacher und effizienter gestaltet.<br />

Das Portal beinhaltet eine einfache Fahrtenbuchung,<br />

eine sofortige Zuteilung auf die richtige Kostenstelle des<br />

Unternehmens sowie eine automatisierte und bargeldlose<br />

Abrechnung am Ende der Fahrt. „Mit zwei Klicks kann<br />

man Mitarbeiter erfassen, einen Link versenden und schon<br />

sind die Mitarbeiter berechtigt, auf Firmenkosten Fahrdienstleistungen<br />

in Anspruch zu nehmen“, erklärt Robert<br />

Abel, CEO bei fms/Austrosoft, die Nutzung des Business-<br />

Portals.<br />

Die Verantwortlichen von 444 haben bereits deutliche<br />

Signale von den zufriedenen Großkunden erhalten, diese<br />

zentrale Buchungs- und Abrechnungsmöglichkeit nicht<br />

nur für Zürich anzubieten, sondern auch auf jene Städte<br />

auszudehnen, in denen die Unternehmen weitere Betriebssitze<br />

haben, unter anderem auch <strong>München</strong>. Um das zu<br />

realisieren, ist eine Vernetzung mit anderen Zentralen<br />

geplant. Zürich ist gerade dabei, dies in die Wege zu<br />

leiten.<br />

jh<br />

ER -TAX<br />

GmbH<br />

Taxameterdienst & <strong>Taxi</strong>-Ausrüstung<br />

Frankfurter Ring 97 · 80807 <strong>München</strong><br />

Telefon 089 30748047<br />

Ihr Ansprechpartner: Andreas Gialamas (GF)<br />

kontakt@er-tax.de<br />

• Spiegeltaxameter<br />

• <strong>Taxi</strong>-Dachzeichen<br />

• Cey-System<br />

• Sprechfunkgeräte<br />

• Datenfunk-Systeme<br />

• <strong>Taxi</strong>-Notalarmanlagen<br />

• Quittungsdrucker<br />

• Lichtschranken-/Sitzüberwachung<br />

• Konformitätsbewertung<br />

ER-TAX – für Ihren Erfolg<br />

UNTER<br />

STÜTZER<br />

DES TAXI<br />

GEWERBES<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />

17


KUNDENSERVICE<br />

Nach dem Log-in<br />

wird der Fahrgast<br />

auf eine personalisierte<br />

Seite geleitet.<br />

Stina Perbandt,<br />

Projektleiterin E-<strong>Taxi</strong><br />

Hotspot bei der<br />

Deutschen Telekom<br />

INTERAKTION<br />

MIT DEN FAHRGÄSTEN<br />

Für viele <strong>Taxi</strong>unternehmen stellt das Angebot eines drahtlosen Internetzugangs<br />

technisch kein Problem mehr dar. In <strong>München</strong> wird gerade eine erweiterte Stufe<br />

dieses speziellen Kundenservices ausprobiert.<br />

Die notwendige Technologie, um<br />

einen Internet-Hotspot einzurichten,<br />

hat sich in den letzten Jahren<br />

stark weiterentwickelt. Je nach Anspruch<br />

kann der Weg zum drahtlosen Internet<br />

sehr unterschiedlich gegangen werden.<br />

Da gibt es die Fahrer, die ihr Handy als<br />

Hotspot zur Verfügung stellen, oder die<br />

Unternehmer, die ihr Fahrzeug mit einem<br />

sogenannten WLAN-Stick für offenes<br />

WLAN ausstatten.<br />

Die Deutsche Telekom pilotiert derzeit<br />

eine Technologie, die neben dem Angebot<br />

eines freien Internetzugangs zusätzlich<br />

auch noch das WLAN für die Eigenwerbung<br />

einsetzt. „Beim Telekom-Hotspot sind die<br />

besten Tools für das Marketing bereits voll<br />

integriert“, sagt Stina Perbandt, die das<br />

Projekt bei der Telekom durchführt. „Der<br />

Unternehmer hat die Möglichkeit, seine<br />

Startseite individuell zu gestalten, und<br />

setzt so schon bei Fahrtantritt die ersten<br />

positiven Akzente. Die Einblendung von<br />

Videos und Banner, die Durchführung von<br />

Kampagnen oder Blitzumfragen sowie das<br />

Surfen im Internet sind nur ein paar Möglichkeiten<br />

der Telekom-Hotspot Suite“.<br />

Für Perbandts Kollege Thomas Sell ist<br />

die Besonderheit die Interaktion mit den<br />

Fahrgästen. Unternehmen und <strong>Taxi</strong>zentrale<br />

können sich dem Fahrgast vorstellen und<br />

zusätzliche Dienstleistungen bewerben.<br />

DIE PILOTIERUNG LÄUFT<br />

Das Projekt, welches derzeit in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>Taxi</strong>unternehmern läuft, wird<br />

speziell in E-Taxen pilotiert. Der Unternehmer<br />

kann in jedem <strong>Taxi</strong> individuell<br />

die gewünschten Tools einsetzen und hat<br />

immer eine Kontrolle über das Nutzungsverhalten<br />

und den Datenverbrauch. Eigene<br />

Parameter für die Nutzung des Internets<br />

können ebenso individuell eingestellt werden<br />

wie zum Beispiel die Dauer der Nutzung<br />

oder der maximale Datenverbrauch<br />

je Fahrgast. Neue Serviceleistungen – die<br />

bereits aus dem ÖPNV bekannt sind – stehen<br />

hier im Vordergrund.<br />

Die notwendige Hardware ist für die<br />

Fahrgäste unsichtbar im Kofferraum verbaut.<br />

Damit das Serviceangebot auch wahrgenommen<br />

wird, weisen entsprechende<br />

Aufkleber darauf hin. Neben dem Einbau<br />

der Hardware wird im Rahmen des Projektes<br />

auch das Zusammenspiel zwischen<br />

Mobilfunk, Hotspot-Suite und Technik<br />

(Router) erprobt und die Akzeptanz der<br />

Fahrgäste und deren Feedback abgefragt.<br />

In <strong>München</strong> sind zehn E-<strong>Taxi</strong>s des<br />

Münchner <strong>Taxi</strong> Zentrums (MTZ) probeweise<br />

mit der Telekom-WLAN-Technologie ausgestattet.<br />

Dessen Geschäftsführer Gregor<br />

Beiner versteht den Service als Zeichen der<br />

Zeit. Bereits jetzt setzten viele Personenbeförderer<br />

im ÖPNV auf WLAN. Andererseits<br />

kann das <strong>Taxi</strong> mit diesem Angebot auch<br />

Kundenbindung generieren, denn ein guter<br />

Service bleibt im Gedächtnis der Fahrgäste.<br />

Wichtig dabei: Hat sich ein Fahrgast einmal<br />

eingeloggt, wird er bei der nächsten <strong>Taxi</strong>fahrt<br />

sofort wiedererkannt und ist somit<br />

automatisch wieder im WLAN-Netz. sg<br />

DAS AUTOHAUS FÜR TAXIFAHRZEUGE<br />

WEG MIT DER<br />

ALTEN KAROSSE<br />

Wir kaufen Ihr gebrauchtes <strong>Taxi</strong>. Sie bringen uns Ihre Taxe<br />

und wir spendieren Ihnen ein Mittagessen in Bad Tölz.<br />

Gewerbering 18<br />

83646 Bad Tölz<br />

Tel. 08041 7889-0<br />

www.taxifahrzeuge.de<br />

UNTER<br />

STÜTZER<br />

DES TAXI<br />

GEWERBES<br />

UNTER<br />

STÜTZER<br />

DES TAXI<br />

GEWERBES<br />

FOTOS: MTZ, Deutsche Telekom<br />

18 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI


LONDONER LEGENDE TRIFFT<br />

MÜNCHNER GEMÜTLICHKEIT<br />

JETZT BEI AUTOHAUS MÜNCHEN TESTEN<br />

WWW.AUTOHAUS-MUENCHEN.DE<br />

TAXI-UMBAU<br />

999 € 2<br />

SERIENMÄSSIGE<br />

TRENNSCHEIBE<br />

JETZT NUR<br />

Jetzt informieren.<br />

Wir beraten Sie gern.<br />

Telefon: 089 444 537 80<br />

E-Mail: verkauf@autohaus-muenchen.de<br />

LEVC TX: Energieverbrauch kombiniert 1 0,9 l Benzin und 23,4 kWh Strom pro 100 km, CO2-Emissionen kombiniert 1 19 g/km, Elektrische Reichweite:<br />

kombiniert 101 km, innerstädtisch 126 km<br />

Werte gemäß WLTP Testzyklus. Verbrauch, CO2-Emissionen und Reichweite eines Fahrzeugs hängen nicht nur von der effizienten Ausnutzung<br />

des Kraftstoffs durch das Fahrzeug ab, sondern werden auch vom Fahrverhalten und anderen nichttechnischen Faktoren beeinflusst.<br />

1<br />

Gewichtete Werte sind Mittelwerte für Kraftstoff- und Stromverbrauch von extern aufladbaren<br />

Hybridelektrofahrzeugen bei durchschnittlichem Nutzungsprofil und täglichem Laden der Batterie.<br />

2<br />

UVP der London EV Company Ltd., informieren Sie sich über die individuellen Angebote<br />

und Endpreise bei Ihrem LEVC Partner, z. B. bei Autohaus Koch.


NEWS<br />

NEWSTICKER<br />

BROTZEIT VOM<br />

AUGUSTINER<br />

TEURE ABHOLUNG EINES BLINDEN<br />

FAHRGASTES<br />

Vor dem Haus des Blindenbundes hatte ein<br />

Fahrer auf dem dortigen Sonderparkplatz<br />

für Schwerbehinderte sein <strong>Taxi</strong> kurzzeitig<br />

abgestellt. Als er mit seinem Fahrgast im<br />

Rollstuhl aus dem Gebäude des Blindenbundes<br />

zurückkam, fand er einen Strafzettel<br />

über 35 Euro vor, obwohl er ein von der<br />

<strong>Taxi</strong>zentrale erstelltes Hinweisschild ausgelegt<br />

hatte.<br />

Personal der <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG und des Augustiner-Kellers bei der Verteilung<br />

der grünen Brotzeittüten am <strong>Taxi</strong>stand.<br />

Das erschien ihm ungerecht, unverhältnismäßig<br />

und praxisfremd.<br />

Noch im Beisein des Fahrgastes nahm<br />

er telefonisch Kontakt zu dem Polizeirevier<br />

auf, zu dem der Beamte gehört, der<br />

das Ticket ausgestellt hatte.<br />

Er schilderte den Vorgang mit der<br />

besonderen Betonung darauf, dass dieser<br />

Platz genau für diesen Fall vor diesem<br />

Anwesen eingerichtet worden ist. Dort<br />

werden tagtäglich und regelmäßig behinderte<br />

Personen auch mit <strong>Taxi</strong>s geholt und<br />

gebracht. Es nützte nichts.<br />

Der daraufhin eingelegte Einspruch mit<br />

ausführlicher Begründung wurde dann<br />

allerdings formal zurückgewiesen, obwohl<br />

der <strong>Taxi</strong>fahrer eine Kopie des Schwerbehindertenausweises<br />

des von Geburt an blinden<br />

und schwer gehbehinderten Fahrgastes in<br />

Kopie beigefügt hatte.<br />

Die Behörde hatte ihre Ablehnung unter<br />

anderem damit begründet, dass es freie<br />

Stellplätze gebe. In der Realität sind diese<br />

jedoch mit einem temporären Halteverbot<br />

versehen.<br />

Fazit: Diese trockene formalistische<br />

Zurückweisung lässt nur den Schluss<br />

zu, dass <strong>Taxi</strong>s lieber in zweiter Reihe stehen<br />

bleiben sollen. Oder sie zaubern den<br />

Schwerbehindertenausweis aus dem vierten<br />

Stock herbei, um ihn im <strong>Taxi</strong> auszulegen.<br />

ml<br />

Christian Vogler geht es wie allen Wirten und Restaurantbesitzern: Sein<br />

Lokal, der Münchner Augustiner-Keller, ist seit Monaten zwangsgeschlossen<br />

– weshalb nicht nur ihm die (Stamm-)Gäste fehlen, sondern den<br />

Münchner <strong>Taxi</strong>fahrer*innen auch die Fahrgäste, die Vogler und sein Personal<br />

nach Speis und Trank bei der Münchner <strong>Taxi</strong>zentrale bestellen. In<br />

Zeiten vor Corona wurden täglich unzählige <strong>Taxi</strong>s gerufen und immer<br />

waren sie schnell und verlässlich zur Stelle oder warteten am Bedarfsstandplatz<br />

direkt vor dem Ausgang.<br />

Vogler hat sich nun für diese jahrelange und gute Zusammenarbeit<br />

bedankt. Er ließ Anfang März mehrere Hundert Brotzeittüten an vielen<br />

<strong>Taxi</strong>standplätzen im Stadtgebiet verteilen. Die <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG bedankte<br />

sich für diese tolle Geste.<br />

jh<br />

TAXI-GUTSCHEINE<br />

VON RADIO<br />

ARABELLA<br />

Seit März finden bis August an insgesamt 16 Wochenenden Bauarbeiten<br />

auf der Stammstrecke der Münchner S-Bahn statt, die dann jeweils zu<br />

Takteinschränkungen und Zugausfällen führen. Für die Nutzer der S-Bahn<br />

bedeutet dies zusätzlichen Zeitaufwand und umständliche Orientierung.<br />

Um zumindest einigen Fahrgästen das Leben zu erleichtern, hat sich die<br />

Münchner <strong>Taxi</strong>genossenschaft entschlossen, zusammen mit Radio Arabella<br />

für jedes Bau-Wochenende je zehn <strong>Taxi</strong>gutscheine im Wert von bis<br />

zu 50 Euro zu verlosen. Wer an der Verlosung teilnehmen möchte, muss<br />

sich beim Radiosender anmelden und dort seinen Fahrtwunsch anmelden.<br />

Der Start muss im Stadtgebiet liegen, Ziel darf auch im Raum vor der Stadt<br />

sein. Wer gewonnen hat, erhält von Radio Arabella einen Code, mit dem<br />

er die gewünschte Fahrt dann bei der <strong>Taxi</strong>zentrale anmeldet. Für den von<br />

der Zentrale beauftragten <strong>Taxi</strong>fahrer ist es eine übliche bargeldlose Rechnungsfahrt.<br />

Radio Arabella und <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG wollen mit ihrer Aktion einen<br />

Beitrag zur Belebung des in Corona-Zeiten arg gebeutelten innerstädtischen<br />

Einzelhandels leisten, indem sie ihnen mit dem <strong>Taxi</strong> die Kunden<br />

bringen oder auch diese bepackt mit Einkäufen nach Hause fahren. Und<br />

den <strong>Taxi</strong>gutscheingewinnern natürlich auch eine positive Erfahrung mit<br />

Ihrem <strong>Taxi</strong> ermöglichen. <br />

ml<br />

FOTOS: Lange, <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG<br />

20 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI


IHK<br />

TAXIVERTRETER IN DER IHK<br />

Im April konnten Unternehmer aus <strong>München</strong> und Oberbayern ihre Vertreter in die<br />

Gremien der gleichnamigen IHK wählen. Aus dem Münchner <strong>Taxi</strong>gewerbe haben<br />

sich zwei Unternehmer aufstellen lassen.<br />

Gregor Beiner (35) ist Geschäftsführer<br />

des Münchner <strong>Taxi</strong> Zentrums<br />

mit Betriebssitz in Schwabing.<br />

Er betreibt eine Flotte mit 80 <strong>Taxi</strong>s, die<br />

ausnahmslos mit Hybridtechnik oder<br />

vollelektrisch unterwegs sind. Beiner ist<br />

Mitglied bei der <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG und bei<br />

der IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale und vertritt die<br />

Inte ressen des Münchner <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />

als Vorstand des <strong>Taxi</strong>verbands <strong>München</strong><br />

(TVM). Vor kurzem wurde der Jungunternehmer<br />

auch in den Vorstand des Bundesverbands<br />

<strong>Taxi</strong> und Mietwagen e. V. BVTM<br />

gewählt.<br />

Andreas Mekidiche (61) ist Münchner<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmer und legt mit seinem<br />

Unternehmen Airport Transfer Munich den<br />

Fokus auf Flughafenfahrten. Zu seiner Flotte<br />

zählen dieselbetriebene Kombimodelle,<br />

Luxuslimousinen und Großraumfahrzeuge.<br />

Mekidiche ist Mitglied der <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG.<br />

Beiner und Mekidiche kandidierten<br />

beide neben fünf weiteren Bewerbern aus<br />

anderen Branchen für je einen der fünf<br />

Sitze im Regionalausschuss für die Region<br />

„Landeshauptstadt <strong>München</strong>“ innerhalb<br />

der Wahlgruppe A „Industrie, Verkehr und<br />

Logistik“. Als Mitglied eines Regionalausschusses<br />

berät man aktiv die kommunale<br />

und regionale Politik sowie die Verwaltung<br />

seines Bezirks in allen wirtschaftsrelevanten<br />

Themen. Die Positionen werden vorher<br />

in gemeinsamen Sitzungen der regionalen<br />

Wirtschaft erarbeitet.<br />

Mekidiche kandidiert darüber hinaus<br />

auch für die Vollversammlung. Ein Mitglied<br />

der Vollversammlung nimmt direkten Einfluss<br />

auf die Arbeit der IHK, beispielsweise<br />

bei der Festlegung der IHK-Leitlinien zu<br />

wichtigen wirtschaftspolitischen Fragen<br />

Gregor Beiner<br />

oder bei der Mitentscheidung zur Verwendung<br />

der finanziellen Mittel.<br />

Die Ziele, mit denen sich Beiner und<br />

Mekidiche innerhalb der IHK einbringen<br />

wollen, definierten beide auf den Kandidatenseiten<br />

zur IHK-Wahl.<br />

Andreas Mekidiche<br />

UNTERNEHMER MIT KNOW-HOW<br />

Beiner möchte das Wissen durch die<br />

Inbetriebnahme der ersten vollelektrischen<br />

<strong>Taxi</strong>flotte Deutschlands inklusive<br />

der Entwicklung eines E-Mobilität-Hubs<br />

ebenso einbringen wie die Erfahrungen<br />

seiner Arbeit in unterschiedlichen politischen<br />

Verbandsgremien. Für den Mehrwagenunternehmer<br />

ist dabei klar, dass das<br />

Know-how möglichst vieler verschiedener<br />

Teilnehmer im Verkehrswesen benötigt<br />

wird, um die Entwicklung zu einer Stadt<br />

der Zukunft erfolgreich zu gestalten.<br />

Auch Mekidiche gibt an, seine Erfahrung,<br />

die er in über 30 Jahren gesammelt<br />

hat, in die IHK-Gremien einbringen zu wollen.<br />

Für die Landeshauptstadt <strong>München</strong><br />

will der Unternehmer durch seine Mitgliedschaft<br />

erreichen, dass die Stimme der Wirtschaft<br />

Gewicht und Gehör bekommt.<br />

Beiner wird bei diesem Punkt konkreter:<br />

„Es ist mein großes Interesse, dass<br />

unsere Region Vorreiter in der E-Mobilität<br />

bleibt, es zur Stärkung der Personenbeförderung<br />

in der politischen Debatte kommt<br />

und die Unterstützung für lokale Unternehmen<br />

wächst“, schreibt Beiner auf der<br />

IHK-Homepage. „Dies beinhaltet auch gerade<br />

den Schutz des Mittelstandes vor mit<br />

illegalen Methoden agierenden globalen<br />

Unternehmen.“<br />

Das Ergebnis der Wahl stand zum<br />

Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch<br />

nicht fest. <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> informiert auf seiner<br />

Münchner Website, zu finden über den<br />

hier abgebildeten QR-Code. <br />

jh.<br />

Das Wahlergebnis.<br />

Tarifumstellung aller Fabrikate ohne Termin möglich!<br />

FOTOS: mtz, privat<br />

Adler Taxameter & Funktechnik GmbH<br />

80939 <strong>München</strong> • Heidemannstr. 37<br />

Tel.: 089 – 255 44 114<br />

info@adler-taxameter.de<br />

www.adler-taxameter.de<br />

• Spiegeltaxameter<br />

• Taxameter<br />

• Fiskaltaxameter<br />

• Wegstreckenzähler<br />

• Cey-Abrechnungssystem<br />

• iButton-Abrechnungssystem<br />

• NFC-Abrechnungssystem<br />

• Digitale Schichtaufzeichnung<br />

• Magnet / Bügel Dachzeichen<br />

• Quittungsdrucker<br />

• Datenfunksysteme<br />

• Sprechfunksysteme<br />

• Sitzkontakte<br />

• <strong>Taxi</strong>-Mietwagen Alarmanlage<br />

• <strong>Taxi</strong>-Zubehör<br />

• Handy / Tablet Halterungen<br />

• Dashcam<br />

• GPS-Ortungssysteme<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />

21


TAXI-DEMO<br />

PROTEST AUF<br />

DER STRASSE<br />

Im März platzte den <strong>Taxi</strong>-Verantwortlichen der<br />

Kragen. Weil alle politischen Gespräche nichts<br />

brachten, organisierte man eine <strong>Taxi</strong>-Sternfahrt aus<br />

vier Himmelsrichtungen zur Theresienwiese.<br />

Rund 600 <strong>Taxi</strong>s aus <strong>München</strong> und<br />

Bayern waren am frühen Nachmittag<br />

des 24. März auf der Theresienwiese<br />

zusammengekommen. Es war der<br />

Abschluss einer Sternfahrt aus vier Himmelsrichtungen.<br />

Ihre Hauptforderung: politische<br />

Solidarität mit einer Branche, die<br />

ihre gesellschaftliche Aufgabe der Daseinsvorsorge<br />

täglich erfüllt, aufgrund des Lockdowns<br />

in Dauerschleife allerdings seit<br />

Monaten existenzielle Umsatzeinbußen<br />

hinnehmen muss.<br />

„Rund 900 <strong>Taxi</strong>konzessionen wurden<br />

alleine seitens der <strong>München</strong>er <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />

in den vergangenen Monaten<br />

gezwungenermaßen<br />

stillgestellt oder<br />

zurückgegeben“,<br />

hatten die Vertreter<br />

des Landesverbands<br />

Bayern, des <strong>Taxi</strong>verbands<br />

<strong>München</strong><br />

sowie der beiden<br />

<strong>Taxi</strong>zentralen IsarFunk und <strong>Taxi</strong>-<strong>München</strong><br />

eG in einer gemeinsamen virtuellen Pressekonferenz<br />

wenige Stunden vor der Demo<br />

berichtet. 900 <strong>Taxi</strong>s sind rund ein Drittel<br />

aller Münchner <strong>Taxi</strong>s. Die noch verbleibenden<br />

Fahrer und Unternehmen sprechen von<br />

einem Umsatzeinbruch von annähernd<br />

85 Prozent im Vergleich zu den Vorjahren.<br />

„Das <strong>Taxi</strong> stirbt in der Pandemie“, sagte<br />

Florian Bachmann, Vorstand des <strong>Taxi</strong>verbands<br />

<strong>München</strong> e. V. Er kritisierte die<br />

Politik, der es am konkreten Willen zur<br />

»Das <strong>Taxi</strong> stirbt in<br />

der Pandemie.«<br />

Florian Bachmann, Vorstand des<br />

<strong>Taxi</strong>verbands <strong>München</strong> e. V.<br />

Unterstützung mangele. Für ausbleibende<br />

Fahrgäste erhalten <strong>Taxi</strong>unternehmen keinerlei<br />

Ausgleich, obwohl die Inhaber einer<br />

<strong>Taxi</strong>konzession zu einem funktionierenden<br />

Service rund um die Uhr verpflichtet<br />

sind. Auch wenn Businessfahrten oder<br />

Restaurantgäste ausbleiben, beanspruchen<br />

Betagte oder Behinderte den Service <strong>Taxi</strong>,<br />

müssen Krankenfahrten und Schülerfahrten<br />

stattfinden. „Der Service ist einerseits<br />

gesellschaftlich gewollt, andererseits fehlt<br />

jeglicher Ausgleich“, bemängelte Bachmann.<br />

Für die <strong>Taxi</strong>vertreter ist nur schwer<br />

nachvollziehbar, warum manche Branchen<br />

massive finanzielle Unterstützung erhalten<br />

und andere nahezu<br />

leer ausgehen.<br />

„Überbrückungshilfen,<br />

vergleichbar<br />

mit Ladenmieten<br />

für geschlossene<br />

Geschäfte, Hotels<br />

oder Gastronomie,<br />

gibt es fürs <strong>Taxi</strong> nicht.“ Eine staatlich verordnete<br />

geschlossene oder reduzierte Gastronomie<br />

und Hotellerie sowie geschlossene<br />

Messehallen nehmen dem <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

ohne jegliche Ausgleichszahlungen einen<br />

Großteil seines notwendigen Einkommens.<br />

„Der <strong>Taxi</strong>service verschwindet leise, einfach<br />

als Kollateralschaden in der Pandemie.<br />

Wir alle verlieren scheinbar selbstverständliche<br />

Services, die wir als Daseinsfürsorge<br />

gewohnt sind“, verdeutlichte Thomas Kroker,<br />

Vorstand der <strong>Taxi</strong>-<strong>München</strong> eG.<br />

Kaum eine Branche vereinbart Tradition und<br />

Moderne so gut wie das <strong>Taxi</strong>gewerbe. Das<br />

wurde auch bei der Sternfahrt sichtbar.<br />

Die Veranstalter Christian Hess, Thomas<br />

Kroker und Gregor Beiner (v. l.).<br />

Während also Lufthansa und andere<br />

Großkonzerne finanzielle Hilfen in Milliardenhöhe<br />

erhalten, die Gastro- und<br />

Hotelbranche zumindest größtenteils ihre<br />

Umsatzeinbußen erstattet bekommt, rutschen<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmer durch das Hilfe-<br />

Raster. In der Pressekonferenz erläuterten<br />

die <strong>Taxi</strong>-Verantwortlichen, warum das so<br />

ist: „<strong>Taxi</strong>fahrer sind häufig Kleinstunternehmer,<br />

der Betriebspflicht folgend oft mit<br />

ein oder zwei Angestellten. Zwar können<br />

Teile der Betriebe vorübergehend stillge-<br />

FOTOS: IsarFunk, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>,<br />

22 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI


TAXI-DEMO<br />

Der Parkplatz am Münchner Messegelände war<br />

einer von vier Startpunkten der Sternfahrt.<br />

legt werden, wer aber an der Servicepflicht<br />

rund um die Uhr festhält, dem steht die<br />

Idee von Kurzarbeit entgegen. Dabei gilt<br />

grundsätzlich: Die Personalkosten werden<br />

nur zu 20 Prozent als Betriebsausgaben<br />

anerkannt.“<br />

DER CORONA-TEUFELSKREIS<br />

Daraus ergibt sich dann ein Teufelskreis:<br />

„Sind die Mitarbeiter in Kurzarbeit, fährt<br />

nur noch der Chef selbst, um Behinderten-,<br />

Schüler- und Krankenfahrten aufrechtzuerhalten.<br />

Dabei ist das Fahrzeug der stärkste<br />

Kostenfaktor im Gewerbe. Da ein <strong>Taxi</strong><br />

nur wirtschaftlich ist, wenn das Fahrzeug<br />

rund um die Uhr Erlöse einfährt, geben<br />

mehr und mehr <strong>Taxi</strong>unternehmer auf.“<br />

All dies wurde der Politik in den zurückliegenden<br />

Monaten in zahlreichen Gesprächen<br />

verdeutlicht. Es wurden<br />

Vorschläge für direkte und indirekte<br />

Hilfen unterbreitet, Konzepte<br />

für die Durchführung und<br />

Abrechnung von <strong>Taxi</strong>fahrten zu<br />

Impfzentren vorgelegt etc. Zu<br />

konkreten Maßnahmen führten<br />

diese Gespräche nicht. „Zwar<br />

befürworten alle politischen<br />

Die Botschaften<br />

der Sternfahrt.<br />

Gesprächspartner die vorgelegten Konzepte<br />

als gut und sinnvoll, doch für sozial solidarische<br />

Leistungen fehlt der politische<br />

Wille. In den Gesprächen skizziere stattdessen<br />

jeder die Verantwortung bei anderen:<br />

die Kommunen beim Bund, der Bund<br />

bei der Landesregierung und diese bei<br />

Kommunen“, so das traurige Fazit und der<br />

mit großem Kopfschütteln verbundene Vorwurf<br />

an die politisch Verantwortlichen.<br />

Konkret fordern die Verbände seit<br />

Monaten unter anderem einen Unternehmerlohn<br />

(finanzielle Hilfen für Unternehmer)<br />

für das Gewerbe in Form einer<br />

Ausgleichszahlung pro Konzession in<br />

Höhe von 3.000 Euro, die Übernahme der<br />

Fahrzeugfinanzierungskosten zu mehr als<br />

50 Prozent, die Übernahme der Personalkosten,<br />

die durch die Betriebspflichten<br />

entstehen, sowie ein Gutscheinsystem für<br />

vulnerable Gruppen zur Nutzung des<br />

<strong>Taxi</strong>s auf dem Weg zur Arbeit und für<br />

Fahrten auf dem Weg zu den Test- und<br />

Impfzentren.<br />

„Unser Gewerbe hat über Monate selbstlos<br />

gehandelt, als es galt, mit Freifahrten<br />

systemrelevante Berufsgruppen wie Ärzte<br />

und Ärztinnen, Krankenschwestern und<br />

Pfleger zu entlasten und zu unterstützen.<br />

Diese Solidarität würden wir uns seitens<br />

der Politik auch wünschen“, sagt Christian<br />

Hess, Geschäftsführer der IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale.<br />

Gregor Beiner vom <strong>Taxi</strong>verband<br />

<strong>München</strong> ergänzt: „Die Konzepte sind<br />

einfach: Wir erbringen eine<br />

bezahlte Leistung, die dem Allgemeinwohl<br />

zugutekommt und den<br />

Weg aus der Pandemie beschleunigt.<br />

Das spart sogar langfristig<br />

Kosten. Würde man solidarisch<br />

denken, könnte unser Gewerbe<br />

zum Nutzen vieler die Pandemie<br />

überstehen.“ <br />

jh<br />

WAS HAT DIE STERNFAHRT<br />

BEWIRKT?<br />

Gerne hätten wir an dieser Stelle über<br />

eine positive Reaktion seitens der<br />

Politik berichtet, doch auch nach der<br />

Sternfahrt war die Bayerische Staatsregierung<br />

nicht willens, dem <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

zu helfen. Keine der Forderungen wurde<br />

erfüllt. Deshalb muss diese Spalte leider<br />

leer bleiben …<br />

Dr. J. Cichon<br />

Dr. Cichon & Partner*<br />

Rechtsanwaltskanzlei in <strong>München</strong> Neuhausen seit 1962<br />

M. Werther*<br />

Fachanwältin: Verkehrsrecht<br />

Zivilrecht / Unfallschadenregulierung<br />

Tätigkeitsschwerpunkte<br />

S. v. Kummer*<br />

Fachanwalt: Familienrecht<br />

Sozialrecht / Erbrecht<br />

Dr. B. Schwerdt*<br />

Fachanwältin: Strafrecht<br />

Bußgeldsachen<br />

N. Nöker*<br />

Fachanwältin: Arbeitsrecht<br />

Verwaltungsrecht / Fahrerlaubnisrecht<br />

M. Wunderlich-Serban<br />

Fachanwältin: Mietrecht<br />

Privatinsolvenzen<br />

A. Friedmann<br />

Gewährleistungsrecht<br />

Reiserecht<br />

Johann-von-Werth-Straße 1, 80639 <strong>München</strong>, Tel.: 089 / 13 99 46-0, Fax: 089 /16 59 51<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />

23


STADTPOLITIK<br />

VERLÄNGERUNG<br />

NACH KURZER<br />

UNTERBRECHUNG<br />

Anfang Mai hat der Münchner Stadtrat beschlossen, das Frauen-Nacht-<strong>Taxi</strong><br />

unverändert fortzusetzen. Damit bekommen Frauen weiterhin <strong>Taxi</strong>-Gutscheine als<br />

Anreiz für die nächtliche <strong>Taxi</strong>nutzung.<br />

Das Münchner Frauen-Nacht-<strong>Taxi</strong><br />

(FNT), für das die Stadt eine eigene<br />

Homepage errichtet hat (frauennachttaxi-muenchen.de),<br />

sieht einen<br />

Zuschuss über fünf Euro pro Fahrt in<br />

Form eines Gutscheins vor. Es können völlig<br />

anonym drei Gutscheine pro Besuch bei<br />

vielen Dienststellen der Stadt abgeholt werden<br />

– auch durch auswärtige Frauen und<br />

Touristinnen. Auf Nachfrage hat das Kreisverwaltungsreferat<br />

bestätigt, dass die Ausgabe<br />

der Gutscheine nach dem offiziellen<br />

Ende unterbrochen worden war, aber zwischenzeitlich<br />

wieder aufgenommen wurde.<br />

Im kommenden Herbst wird sich der Stadtrat<br />

erneut mit dem FNT befassen.<br />

Das Münchner Frauen-Nacht-<strong>Taxi</strong> hat<br />

eine lange Vorgeschichte. Schon seit den<br />

80er-Jahren gibt es bundesweit Bemühungen,<br />

den Frauen in der Nachtzeit mehr<br />

Sicherheit zu bieten durch Kostenübernahme<br />

oder Zuschüsse für <strong>Taxi</strong>fahrten, oft in<br />

Verbindung mit anderen öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />

In <strong>München</strong> beantragte die Stadtratsfraktion<br />

von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN/Rosa<br />

Liste Anfang September 2015 die Einrichtung<br />

des FNT. Von der Münchner <strong>Taxi</strong>kommission<br />

und im Stadtrat beschlossen wurde<br />

es dann vier Jahre später im Oktober 2019.<br />

»Das Frauen-<br />

Nacht-<strong>Taxi</strong> steigert<br />

die Mobilität<br />

von Frauen und<br />

ermöglicht gleiche<br />

gesellschaftliche<br />

Teilhabe.«<br />

Nicole Lassal,<br />

Städtische Gleichstellungsbeauftragte<br />

GERINGER AUFWAND<br />

Während dieser langen Vorbereitungszeit<br />

hatten die Polizei, Stadtkämmerei, das Sozialreferat,<br />

die Gleichstellungsstelle und<br />

andere Behörden umfangreiche Stellungnahmen<br />

geliefert. Zudem hatte das Kreisverwaltungsreferat<br />

als federführende<br />

Dienststelle das <strong>Taxi</strong>gewerbe zur Klärung<br />

der praktischen Umsetzung hinzugezogen.<br />

Der Stadt war wichtig, den Verwaltungsaufwand<br />

gering zu halten. Er beschränkt<br />

sich im Wesentlichen auf die Gutscheinausgabe<br />

und die Abrechnung mit den beiden<br />

Münchner <strong>Taxi</strong>zentralen IsarFunk und <strong>Taxi</strong><br />

<strong>München</strong> eG, die ihrerseits mit den <strong>Taxi</strong>betrieben<br />

abrechnen. Trotz der relativ<br />

guten Sicherheitslage in <strong>München</strong> hat der<br />

Stadtrat das Gefühl der Unsicherheit vieler<br />

Frauen aller Altersgruppen am Abend als<br />

entscheidend betrachtet.<br />

Bei der ersten Präsentation zum Start<br />

am 1. März 2020 betonte Oberbürgermeister<br />

Dieter Reiter, dass das FNT eine gute<br />

Möglichkeit ist, „dass Frauen ohne Angst<br />

und sicher nach Hause kommen können“.<br />

Nach Angaben der <strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG war<br />

die Resonanz sehr positiv. Die unkomplizierte<br />

Nutzung ohne Registrierung und Vorbestellung<br />

hat dazu geführt, dass die<br />

meisten Gutscheine im allgemeinen Standplatzgeschäft<br />

eingesetzt wurden.<br />

Von März bis Ende Mai 2020 wurden<br />

etwa neuntausend Gutscheine ausgegeben,<br />

allerdings erst etwa 300 abgerechnet, was<br />

sicherlich dem ersten Corona-Lockdown<br />

zuzuschreiben ist. Neuere Zahlen sind<br />

nicht bekannt.<br />

Am 29. März <strong>2021</strong> hat nun die Stadtratsfraktion<br />

der CSU an den Oberbürgermeister<br />

den Antrag gestellt, das FNT weiterzuführen.<br />

Es gab Befürchtungen, das Projekt könnte<br />

aus Kostengründen und wegen zu geringer<br />

Nutzung eingestellt werden. Nach Angaben<br />

des KVR wurde der Antrag von den Fraktionen<br />

der Grünen und SPD unterstützt.<br />

Für <strong>München</strong> ist vorgesehen, das Verfahren<br />

zu optimieren und zusammen mit<br />

dem <strong>Taxi</strong>gewerbe eine digitale Lösung zu<br />

erarbeiten. Das Ziel soll sein, das FNT per<br />

App zu bestellen und abzurechnen.<br />

Ein Beispiel dafür ist Meran in Südtirol.<br />

Dort ist der Kreis der Nutzerinnen allerdings<br />

auf Ortsansässige begrenzt. Der<br />

Besuch bei der Gemeindeverwaltung ist<br />

nachträglich nötig, um sich den Zuschuss<br />

auszahlen zu lassen. <br />

ml<br />

FOTO: Michael Nagy Presseamt <strong>München</strong><br />

24 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI


STADTPOLITIK<br />

AUS POP-UP WIRD<br />

EIN DAUERZUSTAND<br />

Die auf fünf viel befahrenen Straßen breit<br />

eingerichteten Pop-up-Radwege bleiben der Stadt<br />

dauerhaft erhalten. Für die <strong>Taxi</strong>fahrer hat das einige<br />

Nachteile.<br />

OB Dieter Reiter bei der Radweg-Einweihung<br />

in der Gabelsbergerstraße.<br />

Ende März <strong>2021</strong> hatte der Stadtrat<br />

beschlossen, die in der Coronazeit<br />

entstandenen gelb markierten Popup-Radwege<br />

in der Elisen-, Gabelsberger -,<br />

Theresien-, Rosenheimer- und Zweibrückenstraße<br />

zu festen Radwegen umzuwidmen.<br />

Sie wurden daraufhin nach und nach<br />

weiß markiert. Offiziell „eröffnet“ wurde<br />

die neue Dauerfunktion der Radwege vom<br />

Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter<br />

Anfang Mai in der Gabelsbergerstraße.<br />

Reiter betonte dabei, dass es ihm wichtig<br />

war, die Pop-up-Radwege ohne große Investitionen<br />

einfach auszuprobieren. Von Florian<br />

Bachmann (<strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong>)<br />

und Thomas Kroker (<strong>Taxi</strong> <strong>München</strong> eG)<br />

wird übereinstimmend der Ausbau der Radwege<br />

begrüßt, schließlich sei der Beschluss<br />

im Juli 2019 vom Stadtrat demokratisch<br />

mehrheitlich gefallen. Trotzdem wird auch<br />

heftige Kritik an der Umsetzung mit den<br />

Kein Platz mehr zum<br />

Türöffnen ohne potenzielle<br />

Gefährdung der Radfahrer.<br />

entsprechenden Konsequenzen in der Praxis<br />

geübt. So führen beispielsweise fehlende<br />

Ladezonen dazu, dass Lieferanten und<br />

auch <strong>Taxi</strong>s beim Ein- und Aussteigen von<br />

Fahrgästen den Radschutzstreifen blockieren<br />

und Radler dann zwangsläufig in den<br />

fließenden Autoverkehr ausweichen<br />

würden.<br />

RADSTREIFEN IST KEINE <strong>2.</strong> REIHE<br />

Das Halten in zweiter Reihe, das <strong>Taxi</strong>s in §<br />

12 Abs. 4 Satz 3 der Straßenverkehrsordnung<br />

ausdrücklich erlaubt ist, gilt nicht für<br />

die neuen Radwege. <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> hatte darüber<br />

bereits in seiner Münchner Ausgabe<br />

vom 3. <strong>Quartal</strong> 2020 berichtet. Die Pop-up-<br />

Radwege führten so zwangsläufig zu einem<br />

„Pop-down der Daseinsvorsorge“, lautete<br />

damals das Fazit aus <strong>Taxi</strong>sicht, wenn<br />

keine legale Möglichkeit mehr besteht,<br />

ohne Gefährdung der Radfahrer und ohne<br />

<strong>Taxi</strong>stand Rosenheimer<br />

Platz<br />

muss verlegt<br />

werden.<br />

Behinderung des Autoverkehrs Fahrgäste<br />

aus- und einzuladen.<br />

Letzteres ist vor allem dort gegeben, wo<br />

die Straßen aufgrund der neuen Radwege<br />

nur mehr einspurig verlaufen. Exemplarisch<br />

sind zu nennen die Fraunhoferstraße<br />

sowie die Gabelsbergerstraße zwischen<br />

Dachauer Straße und Arcisstraße.<br />

Eine weitere Einschränkung ergibt sich<br />

für die Münchner <strong>Taxi</strong>fahrer*innen dort,<br />

wo die neuen Radwege an <strong>Taxi</strong>standplätzen<br />

vorbeiführen. Am Rosenheimer Platz<br />

beispielsweise war die Sicherheitslage für<br />

die Taxler schon immer äußerst schlecht.<br />

Viel zu viel und viel zu schneller Verkehr<br />

tobte dort hautnah vorbei. Musste der <strong>Taxi</strong>fahrer<br />

aussteigen, um einen Fahrgast das<br />

Gepäck einzuladen oder um die Rufsäule zu<br />

bedienen, war das immer mit großem Risiko<br />

verbunden. Der Abstand zum neuen Radschutzstreifen<br />

ist nun trotz des neuen Zwischenraums<br />

sogar geringer als vorher der<br />

Abstand zur rechten Fahrspur. Der Raumbedarf<br />

an einem <strong>Taxi</strong>stand ist deutlich größer<br />

als nur die Fahrzeugbreite, die hier noch<br />

nicht mal eingehalten wurde, weswegen der<br />

Standplatz nun sogar verlegt werden muss<br />

(siehe nebenstehender QR-Code).<br />

Für den kommenden Herbst steht das<br />

Thema Radwege übrigens erneut auf dem<br />

Terminplan des Stadtrats. Bis dahin sollen<br />

die jetzt weiß markierten neuen Radwege<br />

nochmals bewertet werden. <br />

ml<br />

Verkehrsmedizinisches Untersuchungszentrum<br />

Medex Plus GmbH – Betriebsärztlicher Dienst<br />

Dr. med G. Kirchhoff<br />

Alle Untersuchungen zum Ersterwerb oder zur Verlängerung von<br />

Führerscheinen für Fahrgast- und Personenbeförderung (<strong>Taxi</strong>/Mietwagen),<br />

Lastwagen (Klasse C) und Omnibusse (Klasse D)<br />

Unsere<br />

Untersuchungszeiten:<br />

Montag, Mittwoch und Donnerstag<br />

8:00 Uhr bis 13:00 Uhr<br />

FOTOS: Lange<br />

Ridlerstr. 8 (Erdgeschoss)<br />

80339 <strong>München</strong><br />

Keine Voranmeldung nötig!<br />

Tel: 089 / 509 144<br />

Fax. 089 / 506 094<br />

E-Mail: info@zemba.de<br />

medico_advertisement.indd 1 2<strong>2.</strong>01.2019<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong><br />

25


ZU GUTER LETZT<br />

Während die rechtsbewussten<br />

Kollegen am Odeonsplatz<br />

warteten, verschaffte sich ein<br />

Kollege durch Bereithalten<br />

100 Meter weiter vorne einen<br />

Vorteil. Dieser Streitfall sorgte<br />

nun für eine Anpassung im<br />

PBefG.<br />

ca. 200m<br />

FOTO: OpenStreetMap-Mitwirkende, Adobe Stock / Gstudio Group<br />

UNERLAUBTES<br />

BEREITSTELLEN<br />

KOSTET WIEDER<br />

Der Streitfall eines Münchner Taxlers wegen<br />

unerlaubter Bereitstellung hat bei der anstehenden<br />

Novelle des PBefG zu einer Klarstellung geführt.<br />

Diese Ausgabe der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>München</strong><br />

hat mit der Novelle des Personenbeförderungsgesetzes<br />

begonnen und sie endet auch damit. Allerdings<br />

nicht mit den großen Themen Fachkunde,<br />

Rückkehrpflicht oder Tarifkorridore,<br />

sondern mit dem Streit eines Münchner<br />

Taxlers mit dem KVR um ein Bußgeld<br />

wegen unerlaubter Bereitstellung außerhalb<br />

des <strong>Taxi</strong>standplatzes, über den auch<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> ausführlich berichtet hatte.<br />

Immerhin war dieser Streit bis vor den<br />

höchsten deutschen Verwaltungsgerichtshof<br />

gegangen (VGH) und dort mit einer<br />

Niederlage für die Stadt <strong>München</strong> beendet<br />

worden. Die Richter hatten der Stadt das<br />

Recht abgesprochen, gegen jenen Taxler ein<br />

Bußgeld zu verhängen, weil er sich außerhalb<br />

des Standplatzes bereitgestellt hatte.<br />

Das KVR hatte damit einen Verstoß<br />

gegen die Münchner <strong>Taxi</strong>ordnung sanktionieren<br />

wollen, doch das ausgesprochene<br />

Bußgeld war unzulässig, weil die Standplatzpflicht<br />

bereits im PBefG definiert ist:<br />

im Paragraf 47, Satz 1 mit dem Hinweis,<br />

dass <strong>Taxi</strong>s nur an behördlich zugelassenen<br />

Stellen bereitgehalten werden dürfen.<br />

Allerdings hatte das PBefG bisher keine<br />

Bußgelder in solchen Fällen vorgesehen.<br />

Diese sind im Absatz 61 geregelt und dort<br />

stand, dass lediglich bei Verstößen gegen<br />

Satz 2 ein Bußgeld verhängt werden darf.<br />

Das wird am 1. August mit Inkraft treten<br />

der Novelle anders, weil man nun auch im<br />

Satz 2 des § 47 PBefG einen (rot markierten)<br />

Zusatz eingebaut hat: Taxen dürfen nur<br />

an behördlich zugelassenen Stellen und in<br />

der Gemeinde bereitgehalten werden, in<br />

der der Unternehmer seinen Betriebssitz<br />

hat. Somit ist die rechtliche Basis für die<br />

Behörden geschaffen, um unerlaubte Bereitstellung<br />

auch mit Bußgeldern zu ahnden.<br />

Damit hat der Gesetzgeber durch fünf<br />

zusätzliche Wörter jene Lücke geschlossen,<br />

die ein Münchner Taxler aufgedeckt hatte.<br />

Für besagten <strong>Taxi</strong>fahrer und all seine<br />

Kollegen bedeutet das, dass es künftig<br />

wieder richtig teuer wird, wenn sie sich<br />

außerhalb der erlaubten Standplätze bereithalten.<br />

Den Taxler dürfte das ärgern, ist<br />

sein Sieg vor Gericht damit schon wieder<br />

einkassiert. Für seine vielen Kollegen, die<br />

sich an Recht und (<strong>Taxi</strong>-)Ordnung halten,<br />

dürfte es dagegen Balsam auf deren Seelen<br />

sein. Ehrlich währt eben doch am längsten!<br />

<br />

jh<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag<br />

taxi-times Verlags GmbH<br />

Persiusstr. 7<br />

10245 Berlin, Deutschland<br />

Telefon: +49 (0)30 / 55 57 92 67-0<br />

E-Mail: info@taxi-times.com<br />

Internet: www.taxi-times.com<br />

Geschäftsführer und V. i. S. d. P.<br />

Jürgen Hartmann (jh)<br />

Bankverbindung<br />

Stadtsparkasse <strong>München</strong><br />

IBAN: DE89701500001003173828<br />

BIC: SSKMDEMM<br />

UST-ID: DE293535109<br />

Handelsregister: Amtsgericht <strong>München</strong><br />

HRB 209524<br />

Redaktion (tt)<br />

Jürgen Hartmann (jh), Simon Günnewig (sg)<br />

E-Mail: tt-muenchen@taxi-times.taxi<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Matthias Lange (ml)<br />

Grafik & Layout<br />

Katja Stellert (Artdirektion),<br />

Ivan Cottrell<br />

Raufeld Medien GmbH<br />

Paul-Lincke-Ufer 42-43<br />

10999 Berlin<br />

Telefon: +49 (0)30 / 69 56 65-936<br />

Anzeigen + Vertrieb<br />

anzeigen@taxi-times.com<br />

Telefon: +49 (0)30 / 55 57 92 67-0<br />

Druck<br />

Silber Druck oHG, Otto-Hahn-Straße 25,<br />

D-34253 Lohfelden<br />

Erscheinungsweise 4 x pro Jahr<br />

Heftpreis 3,50 €, Jahres-Abo 26 €<br />

(inkl. MwSt. und Versand)<br />

ISSN-Nr.: 2367-3850<br />

Weitere <strong>Taxi</strong>magazine aus dem Verlag:<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> DACH<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Berlin<br />

Die IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale GmbH & Co KG<br />

und der <strong>Taxi</strong>verband Bayern e. V. (TVB) i.Gr.<br />

bekommen in <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>München</strong> eigens<br />

gekennzeichnete Mitteilungsseiten,<br />

für deren Inhalte die beiden Genannten<br />

im Sinne des Presserechtes selbst<br />

verantwortlich sind.<br />

26 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2021</strong> TAXI


MÜNCHENER TAXI-NEUIGKEITEN<br />

AUF ALLEN KANÄLEN<br />

UNTER<br />

STÜTZER<br />

DES TAXI<br />

GEWERBES<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>München</strong> auf Whats-App<br />

• Austausch unter den Kollegen<br />

• Links zu allen <strong>München</strong>er <strong>Taxi</strong>-News<br />

Jetzt beitreten und keine Neuigkeiten verpassen:<br />

Hier erhalten Sie<br />

den Einladungslink<br />

Hier geht es<br />

zur Website<br />

www.taxi-times.com www.taxi-times.com/muenchen


Lexus ES 300h Hybrid<br />

Benzinmotor mit 131 kW (178 PS) und Elektromotor mit 88 kW (120 PS), Systemgesamtleistung<br />

160 kW (218 PS) , Stufenlose Automatik, Comfort <strong>Taxi</strong>, 5-türig<br />

Ausstattungs-Highlights:<br />

Pre-Collision System, Vinyl-Ledersitze, Reifendruckwarnsystem, Privacy-Glas,<br />

Regensensor, lenkradintegirerte Bedienelemente für Audiosystem, Bluetooth Freisprecheinrichtung,<br />

USB/AUX Anschlüsse mit iPod-Steuerung, Rückfahrkamera, el.<br />

Fensterheber vorn, und hinten, Tempomat, Start-Stop-Knopf, Smart-Key, Klimaautomatik,<br />

Leichtmetallfelgen mit Bereifung 205/60 R 1 6 u.v.m.<br />

Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/komb. 5,0/4,4/4,5 l/100 km.<br />

CO2-Emission kombiniert 103 g/km. Energieeffizienzklasse A+.<br />

Unverbindliche Preisempfehlung 1 49.363,00 €<br />

Hauspreis 41.272,70 €<br />

Monatliche<br />

Finanzierungsrate 2 499<br />

€<br />

Anzahlung 8.821.81 €<br />

einmalige Schlussrate 7.841,81 €<br />

Nettodarlehensbetrag 33.430,89 €<br />

Gesamtbetrag 44.799,84 €<br />

Frachtkosten 980,00 €<br />

Ihr persönlicher Ansprechpartner<br />

Atilla Döger<br />

Telefon: 089 / 54 71 77 211<br />

atilla.doeger@toyota-dit.de<br />

Die <strong>Taxi</strong>-Spezialisten für <strong>München</strong><br />

www.lexusforum-muenchen.de<br />

Landsberger Straße 222<br />

80687 <strong>München</strong><br />

Telefon: 089/547 177-95<br />

info.lbs@toyota-dit.de<br />

Frankfurter Ring 166<br />

80807 <strong>München</strong><br />

Telefon: 089/3509667-30<br />

info.ffr@toyota-dit.de<br />

Neumarkter Straße 80<br />

81673 <strong>München</strong><br />

Telefon: 089/437370-25<br />

info.nms@toyota-dit.de<br />

1) Unverb. Preisempf. des Herstellers/Importeurs. 2) Ein Angebot der Lexus Financial Services (ein Geschäftsbezeichnung der Toyota Kreditbank GmbH) Toyota Allee 5, 50858 Köln, Laufzeit 60 Monate, Laufleistung 40.000km/Jahr, Sollzins geb. p.a. 2,95%, eff.<br />

Jahreszins 2,99%. Bearbeitungsgebühr 0 €. Nur gültig für Geschäftskunden bei Anfrage und Genehmigung bis zum 31.1<strong>2.</strong>2019. Unser Autohaus vermittelt ausschl. Leasingverträge der Toyota Kreditbank GmbH. Abb. zeigt Sonderausstattung.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!