KOMPACK 03 21l
Interviews - Constantia und Messe Düsseldorf, Messen - interplastica, K, Anuga FoodTec, prosweets, FachPack ARA, ProPak, Portrait: Meier Verpackung, Hauer Etiketten, Finat Label Award - Erfolge für österreichische Unternehmen u.v.m.
Interviews - Constantia und Messe Düsseldorf,
Messen - interplastica, K, Anuga FoodTec, prosweets, FachPack
ARA, ProPak, Portrait: Meier Verpackung, Hauer Etiketten, Finat Label Award - Erfolge für österreichische Unternehmen u.v.m.
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UMWELT<br />
Zunkunftspaket für die Kreislaufwirtschaft<br />
in Österreich<br />
Die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) stellte ein Zukunftspaket zur Kreislaufwirtschaft<br />
mit umfangreichen Maßnahmen vor. Nur mit gemeinsamen<br />
Anstrengungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette wird es Österreich<br />
gelingen, die EU-Ziele für Sammlung und Recycling zu erreichen. Der heimische<br />
Marktführer der Sammel- und Verwertungssysteme versteht sich dabei<br />
nicht nur als Treiber für die Kreislaufwirtschaft in Österreich, sondern vor<br />
allem als unentbehrlicher Partner für Wirtschaft, Politik und KonsumentInnen.<br />
Mit rund 1,08 Millionen Tonnen an gesammelten Verpackungen und Altpapier<br />
schließt man 2020 trotz der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie nahezu<br />
nahtlos an das Rekordergebnis 2019 an (- 0,6% im Vergleich zu 2019).<br />
Die ARA hat bereits seit<br />
Jahren die heimische Wirtschaft<br />
auf eine grundle-<br />
„<br />
gende Transformation unseres ökonomischen<br />
Handelns im Sinne von<br />
Klimaschutz und Ressourcenschonung<br />
vorbereitet. Der New Green<br />
Deal der EU schreibt diesen Wandel<br />
fest, und diesen gibt es nicht ohne<br />
Kreislaufwirtschaft und nur mit<br />
dem starken Partner ARA. Österreich<br />
agiert hier im internationalen<br />
Vergleich als Vorreiter und Vorbild.<br />
Die ARA hat sich für 2021, das Jahr<br />
der Kreislaufwirtschaft, mit einem<br />
Zukunftsmodell und einer neuen<br />
Vorstandskonstellation gut aufgestellt,<br />
um gemeinsam mit Politik und<br />
Wirtschaft die großen Herausforderungen<br />
zu meistern“, erläutert Alfred<br />
Berger, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der ARA AG.<br />
Stabil durch die Krise<br />
Trotz der durch COVID-19 bedingten<br />
Ausnahmesituation war die<br />
Entsorgungs- und Versorgungssicherheit<br />
für Haushalte und Betriebe<br />
in Österreich stets gewährleistet,<br />
erläutert ARA Vorstand Christoph<br />
Scharff. Ungeachtet der international<br />
angespannten Marktlage ist es<br />
der ARA gelungen, die heimische<br />
Wirtschaft weiterhin mit hochwertigen<br />
Sekundärrohstoffen zu<br />
versorgen. „Wir sind Partner der<br />
Wirtschaft. Daher haben wir unsere<br />
Tarife trotz angespannter Marktsituation<br />
nicht erhöht und arbeiten an<br />
weiteren Optimierungen in diesem<br />
Bereich“, hält Scharff fest. Das ARA<br />
Verpackungsrecycling liefert unverändert<br />
jährlich rund 700.000 Tonnen<br />
Recyclingrohstoffe und entlastet das<br />
Klima jedes Jahr um rund 500.000<br />
Tonnen CO2- Äquivalente. Und der<br />
Zuspruch zur Mülltrennung ist auch<br />
in Krisenzeiten hoch: Mehr als 1<br />
Million Tonnen Verpackungen und<br />
Altpapier wurden von den österrei-<br />
Dr. Christoph Scharff, Dr. Harald Hauke und Mag. Alfred Berger<br />
chischen Haushalten 2020 getrennt<br />
gesammelt – ein Ergebnis nur knapp<br />
unter dem Rekordresultat des Vorjahres<br />
und „angesichts der besonderen<br />
Umstände keine Selbstverständlichkeit“,<br />
so Scharff.<br />
Kreislaufwirtschaft als Chance<br />
Österreich sieht die Kreislaufwirtschaft<br />
nach wie vor als Chance – sowohl<br />
Unternehmen als auch KonsumentInnen.<br />
Bei der Bevölkerung<br />
sind 83% der Befragten bereit, sich<br />
beim richtigen Trennen und Sammeln<br />
noch mehr anzustrengen. Der<br />
Anteil, der in Circular Economy investierenden<br />
Unternehmen, wiederum<br />
hat sich im „Circular Economy<br />
Barometer“ (GfK im Auftrag von<br />
ARAplus, n= 150) seit 2019 deutlich<br />
von 50% auf 69% erhöht, bei großen<br />
Unternehmen sind es sogar 77%. Im<br />
Vergleich dazu investieren allerdings<br />
nur 57 % der kleinen Betriebe aktuell<br />
in die Kreislaufwirtschaft. „Hier<br />
haben wir großen Nachholbedarf“,<br />
räumt ARA Vorstand Harald Hauke<br />
ein, „allerdings ist das Interesse<br />
groß: Bei unseren Grundlagen-Webinaren<br />
melden sich jeweils bis zu<br />
1.000 TeilnehmerInnen an.“<br />
Zukunftspaket: Gemeinsam<br />
für die Kreislaufwirtschaft<br />
So wie der New Green Deal der EU<br />
an der gesamten Wertschöpfungskette<br />
ansetzt, berücksichtigt auch das<br />
ARA Zukunftspaket zur Kreislaufwirtschaft<br />
alle Bereiche – von Produktgestaltung<br />
und Produktion über<br />
Konsum zu Sammlung und Verwertung,<br />
verbunden mit ambitionierten<br />
Digitalisierungsmaßnahmen. „Dabei<br />
geht es nicht nur um die Erreichung<br />
von Sammel- oder Recyclingquoten.<br />
Es geht um neues, tragfähiges Zukunftsmodell<br />
für den Klimaschutz,<br />
in dem Ressourcenschonung und<br />
Rohstoffsicherheit selbstverständlich<br />
sind, in dem die Industrie Investitionssicherheit<br />
genießt und in dem<br />
es einen funktionierenden Markt für<br />
Rezyklate und deren Einsatz in allen<br />
möglichen Produkten gibt – von<br />
Baustoffen über die Elektroindustrie<br />
bis hin zur Autoproduktion. Dazu<br />
wollen wir jede Verpackung zurück<br />
fürs Recycling“, erklärt Hauke.<br />
Kunststoffrecycling verdoppeln<br />
Zentrales Ziel ist die Steigerung im<br />
Kunststoffrecycling – „hier müssen<br />
wir das Recycling bis 2025 verdoppeln“,<br />
so der Scharff. „Wir werden<br />
die Haushaltssammlung ausbauen<br />
und sukzessive von Bring- auf<br />
Holsysteme umstellen. Derzeit<br />
laufen dazu vielversprechende Pilotversuche,<br />
etwa in Kärnten. Zudem<br />
müssen wir die Sammlung im<br />
Event-, Freizeit- und Außer-Haus-<br />
Bereich wesentlich steigern – hier<br />
sind wir mit dem Pilotprojekt Big<br />
Belly Solar, einem energieautarken,<br />
intelligenten Sammelbehälter, in<br />
verschiedenen Städten stationiert.“<br />
Die Sammlung von Leicht- und<br />
Metallverpackungen sollen zudem<br />
bundesweit vereinheitlicht werden –<br />
Kunststoffverpackungen, Getränkekartons<br />
und Metallverpackungen<br />
gemeinsam in der Gelben Tonne und<br />
im Gelben Sack zu sammeln macht<br />
Sinn. Als Erfolgsbeispiel nennt<br />
Scharff die Bundeshauptstadt Wien:<br />
Seit der Systemumstellung 2019<br />
hat sich die Sammelmenge um rund<br />
11% erhöht. Bei den PET-Flaschen<br />
gibt es ein Plus von 26%, bei den<br />
Getränkedosen beträgt es 24% und<br />
bei Getränkekartons 30%.<br />
Gewerbe: Ungenutztes Potetnial<br />
Im Gewerbeabfall wiederum, so<br />
Scharff weiter, steckt ein ungenutztes<br />
Potenzial von rund 50.000t<br />
Kunststoffverpackungen in teils sehr<br />
guter Qualität – allerdings enthalten<br />
in einer Menge von 1 Million Tonnen<br />
Abfall. Daher braucht es aus<br />
Sicht der ARA eine gesetzlich definierte<br />
Trennpflicht und ein Verwertungsgebot<br />
für gewerbliche Verpackungen,<br />
damit die Sammelmenge<br />
in diesem Bereich um 40% gesteigert<br />
werden kann. „Wir begrüßen<br />
und unterstützen die Initiative des<br />
Klimaschutzministeriums, in den<br />
Novellen von Abfallwirtschaftsgesetz<br />
und Verpackungsverordnung<br />
das große Potenzial an Verpa-<br />
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„BigBelly“ bei der Präsentation in Steyr<br />
Foto © Magistrat Steyr I Presse