Der Turmbau am Heumarkt
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Wie das Areal am Heumarkt an den „Investor Tojner“
gelangt ist
Das Areal am Heumarkt
Das gegenständliche, 9.727 m² große, Areal am Heumarkt mit der Adresse 1030
Wien, Am Heumarkt 4/Johannesgasse 28A/Lothringerstraße 22, besteht aus den
Grundstücken Nr. 993/15 mit einer Fläche von 245 m² (öffentlicher Durchgang) und
Nr. 993/8 (Bauland) mit einer Fläche von 9.482 m².
Am 26. Februar 1960 wurde der Pachtvertrag des Wiener Eislaufvereines (WEV) über
das Grundstück Nr. 993/8 im Zuge des Neubaus des Hotels InterContinental um 99
Jahre bis 31. Dezember 2058 verlängert. Dort unterhält der WEV seine 6.000 m² große
Kunsteisfläche. In den Sommermonaten wird sie an “Sand in the City“ vermietet, die
dort Gastronomie und Unterhaltung anbieten.
Für die Randbebauung entlang des Heumarktes galt Bauklasse III, für diejenige
entlang der Lothringerstraße Bauklasse I (bis 4,5m Gebäudehöhe). Für die
„Freizeitfläche“ im Ausmaß von 7.100 m², auf der sich im Winter die Eisfläche befindet,
gab es laut Flächenwidmungsplan überhaupt keine Bebauungsbestimmungen, sodass
diese 7.100 m² überhaupt nicht bebaubar waren.
Begrenzt wird das Grundstück auf der einen Seite durch das Hotel InterContinental,
auf der andern Seite durch das Konzerthaus. 2
Der Wiener Stadterneuerungsfonds
Der ursprüngliche Eigentümer des Areals, auf dem der Wiener Eislaufverein im Winter
seinen Eislaufplatz betreibt, war der „Wiener Stadterweiterungsfonds“.
Dieser im Innenministerium angesiedelte Fonds wurde 1858 zur Finanzierung der
öffentlichen Repräsentationsbauten wie Staatsoper, Burgtheater, Kunst– und
Naturhistorisches Museum oder die Neue Burg entlang der neu geschaffenen
Ringstraße errichtet.
Finanziert wurden diese Bauten durch Parzellierung und Verkauf der Glacis-Gründe,
auf denen sich die ehemaligen Stadtbefestigungsanlagen befunden haben. Diese
wurden von der Heeresverwaltung an den Fonds übertragen.
Oberstes Organ des Fonds war der Innenminister, der zugleich auch oberstes
Aufsichtsorgan für den Fonds war. Er ernannte das Kuratorium, das sich aus drei
hochrangigen Beamten des Innenministeriums zusammensetzte. Das Kuratorium war
für die Veräußerung von Fondsvermögen, also auch der Liegenschaft am Heumarkt,
zuständig.
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https://www.rechnungshof.gv.at/rh/home/home/Wiener_Stadterweiterungsfonds.pdf
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